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Q EBÄUDETECHNIK
Neuheiten für EIB I KNX Ein Nachbericht zur Light + Building
Die KNX Organisation feierte auf der Light + Building das 20jährige
Bestehen des Bussystems KNX und hatte die Betaversion der Soft
ware ETS4 im Gepäck. Auch die Hersteller nutzten die Messe wieder
zur Präsentation einer Reihe von Neuheiten.
Großes Interesse bei den Messebesuchern we(kte die neue Version der ETS4 - obwohl es noch
gar kein fertiges Produkt zu sehen gab. Die KNX Organisation zeigte die Beta· version der ET$4. Doch bezüglich der finalen Version legten sich die Verantwortlichen fest: Im Rahmen einer Pres· sekonferenz der KNX Organisation gab deren Präsident Godehardt Schneider als offiziellen Einführungstermin für die ETS4 den 20.10.2010 bekannt.
den KNX »massenmarkttauglich« zu machen.
KNX für alle?
KNX in Jedem Haus - diese Vision begleitet das Bussystem schon seit des-
- 'j ,
Einige der hier vorgestel lten KNXNeuheiten könnten dazu beitragen, dass sich KNX ein StOdcchen weiter in Richtung Massenmarkt entwickelt. Am anderen Ende gab es auch viele Neuheiten, die sich für Kunden mit sehr hohen (Design-)AnsprOchen eignen. Wir stellen eine Auswahl vor.
sen Entstehen vor 20 Jahren, Wirklich· keit geworden ist sie allerdings bisher nicht. Dennoch halt man weiterhin an diesem Ziel fest. Und einige LOsungen auf der Messe zeigten, wie es in dieser Richtung einen Schri tt weiter gehen kann.
Auf der Messe vorgefOhrt wurde die neue Bedienoberfläche der ETS4 (Bild 1). Sie soll übersichtlicher strukturiert und leichter verständlich sein. Das soll v.a. Einsteigern den Zugang zu KNX erleichtern. U.a. die Menüs Projektverwaltung, Topologieübersicht, Projektbearbeitung usw. wurden als Einzelseiten überarbeitet und sind damit deutlich übersichtlicher geworden. Praktische Auswahl· listen erlauben dabei einen schnellen Zugriff auf weitere Daten. Künft ig gibt es auch Funktionen wie IIProjektVerfolgung«, »Projekt-Verg leich« .... oder »langzeit-Aufzeichnung«, um z.B. die spätere Wartung einer KNX-Installation zu vereinfachen.
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Die ETS4 wird auch keine in sich geschlossene Welt mehr sein, sondern über Schnittstellen die Zusammenarbeit mit anderen Systemen erlauben. So wird es eine XML-Schnittstel1e geben. Darüber kann man Daten aus der ETS4 exportieren und sie in anderen Programmen nutzen (z.B. für eine Visualisierung). Es ist auch möglich, die XMLDaten zu bearbeiten und anschließend wieder zurück in die ETS4 zu schreiben.
Bei den Innovationen der Hersteller zeigten sich zwei Trends: Am oberen Ende werden die lösungen immer hochwertiger, mehr und mehr Hersteller zeigen Touch-Displays mit entsprechend designten Visualisierungslösungen. Auch eine Anbindung fOr iPhone und/oder iPad gab es schon vielfach zu sehen. Am unteren Ende wird versucht, durch pfiffige, preisgünstige Lösungen
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Asic·freie Lösung I.
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Bild 1: Die neue ETS4 mit geänder
tem look & Feel (hier in der Topol0-
gieübersicht)
Bild 2: B;s zu 16 Schaltfunktionen mit nur einem KNX·Busankoppler
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Bild 4: Mit Denro präsentierte sich ein neuer
KNX-Anbieter auf der Messe (links: KNX-Taster,
rechts: Raumcontroller)
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Bild 5: Der 5tartbildschirm zeigt die " Funk-tions-Favoriten« ~ ~"
Bild 6: Gebäudesteuerung auf dem iPhone zum Enten
Ein Busankoppler - 16 funktionen So präsentierte lingg & Janke eine MOglichkeit zur kostengünstigen Realisierung von KNX-Schaltfunktionen_ Das System besteht aus einem Grundmodul mit KNX-Busankoppler, das man mit Erweiterungsmodulen auf bis zu 16 5chaltfunktionen erweitern kann -ohne weiteren Busankoppler (Bild 2). Die (bis zu drei) Erweiterungsmodule schließt man einfach an das Grundmodul an. In der ETS parametriert man alle Funktionen identisch - unabhängig davon, ob Grund- oder Erweiterungsmodul. Die lösung eignet sich z. B. für gegenüberliegende Schalter in einem Raum und im Flur: Hier reicht künftig ein Busankoppler aus. Die KNX-IPSchalter-Module können mit einer 1-fach- oder einer 2-fach-Wippe bestückt werden. Die Wippen sind derzeit kompatibel zum Schalterprogramm HK05 von Kopp. Einsätze für weitere Hersteller werden voraussichtl ich folgen.
Asic-freie KNX-Schnittstelle Mit . Kaiphys_ zeigten preussen automation und Tapko Technologies die erste KNX-Schnittstelle, die auf Standard-Komponenten beruht und damit als Asic-freie lösung allen Nutzern zur Verfügung steht (Bild 3). Die KNX-zertifizierte lösung wurde in Kooperation mit Gira entwickelt
de 10/2010
Kaiphys basiert auf diskreten Elektronik-Standardkomponenten ohne anwendungsspezifische integrierte Schaltung (Asic). Die Schnittstelle hat einen geringen Eigenverbrauch von maximal O,23W. Zusammen mit der passenden Softwarelösung IIKaistack« kann 11 KaiphYSfl die Basis für variabel einsetzbare KNX-Produkte darstellen.
Design und direkt Als neuer Anbieter im Bereich KNX präsentierte sich erstmals die firma Denro auf der light + Building. Ein Unterschied zu vielen anderen Anbietern aus diesem Segment: Denro liefert seine KNX-Komponenten direkt, also nicht fiber den Großhandel. Als Zielgruppe hat man klar das Elektrohandwerk im Visier - und will hier auch entsprechenden Service sowie Projektunterstützung anbieten. Ansatz von Denro ist es, KNXTechnik made in Germany mit hohem Designanspruch (Design Plus Award) zu vernünftigen Preisen anzubieten.
Auf der Messe zeigte Denro Schalter, Steckdosen, Raumcontroller (.denro One«, siehe Bild 4) sowie Touchpanel (~denro View«), außerdem eine Serveranbindung (»denro Think«) und Aktoren (denro »Act«). Weitere Ger~te wie Audio- oder Videoanlagen lassen
FLUKE .
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sich ebenfalls in die Steuerung einbinden.
An der Wand und in der Hand
Viele der designorientierten KNXAnbieter stellten neue Visual isierungslösungen vor ~ teils mit eigener neuer Hardware (Touch-Panels), teils auch als Softwarelösung für vorhandene End geräte wie laptops, Smartphones oder das jPad. Ziel ist es, dem Anwender auf jedem Endgerät eine logisch und optisch einheitliche Visualisierungslösung anzubieten. Als weiteren Trend haben die Hersteller erkannt. dass der Aufwand des Elektroinstallateurs für das Erstellen einer Visualisierung vielfach recht hoch ist. Daher gibt es nun
Bild 7: Den Energieverbrauch im Blick
Bild 9: Gebäudesteuerung auf dem iPhone zum Zweiten
Bild 8: Gebäudetechnik und TUrkommunikation unter einer Oberfläche
mehr und mehr vordefinierte und vor
designte LOsungen, um diesen Aufwand deutlich zu reduzieren.
Ohne Bedienungsanleitung Dem Kunden die Gebaudesteuerung 50
einfach wie möglich machen will Berker mit seinem neuen »Comfort Center 9" .. mit KNX-Schnittstelle (Bild 5). Die kapazitive Oberflache des Touch-Pane ls funktioniert ahnIich wie beim iPhone. Alle Funktionen sind übersichtlich angeordnet und lassen sich schnell _durchblätternlC. Dabei erscheinen d ie
am haufigsten benutzten Funktionen jeweils auf der Startseite. Was man nicht g leich findet. lässt sich über eine Suchfunktion ansteuern. Außerdem verfugt das Gerät über USB- und 50-
Bild 10: Das Gebäude im Griff - per Touch·Panel und mobil
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Schnittstellen. Auch eine WLAN·lnte· gration ist möglich. Mit Kamera, Mikro· fon und Lautsprecher gibt es auch eine Schnittstelle zur Turkommunikation.
Die Gebäudesteuerung auf mobilen Endgeräten ermöglicht eine neue Softwareversion von IP-Control: Diese IIlp· Control Mobilell genannte Erweite· (ung kann per Browser z.B. mit dem iPhone aufgerufen werden (Bi ld 6).
UnterstOtzte Geräte sind u.a. iPhonel iPod Touch. Blackberry. die Nokia·N·
Serie. HTC Touch. PDAs mit Internet Explorer ab WindoW5 Mobile 6.5 oder Opera mobile.
Inklusive Horne-Entertainment Für das IIBusch·ComfortPanelll von Busch·Jaeger stehen nun erweiterte Funktionen zur Verfügung. Es vereint Gebaudesysterntechnik. Horne·Entertainment und IP-basierte Kommunikation unter eine Oberfläche. Durch die Kombination mit dem neuen Energiedaten·Gateway (MUC·Q kann es jetzt auch Energieverbrauchswerte visualisieren (Bild 7). Alle wesentlichen Primarenergiearten wie Strom. Gas. Wasser, Heizöl und Warme können mit Ver· brauchswerten, Kosten und - bei Elektrizitat - Tarifprognosen (wenn vom EVU verfügbar) angezeigt werden. Auch das automtisierte Abschalten ein· zelner Verbraucher wäre möglich.
Mit dem ebenfalls neuen VNC-Server (VNC = Virtual Network Computing) kann man nun auch mobile Endgeräte ans ComfortPanel anbinden. Samt liche Funktionen des Panels können auf der gewohnten Bedienoberfläche gesteuert werden. Geeignet hierfür: aUe VNC· fähigen Smartphones und PCS mit Ethernetzugang.
Mit Kommunikation Zwei neue Touch·Panel zeigt Gira auf der Light + Building - den »Control 9
Bild 1 1: Dieses Touch-Panel lässt sich quer oder hoch montieren
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Clienl« und den »Control 19 Client« (lieferbar ab November bzw. Dezember 2010). Seide Gbernehmen in Verbindung mit dem HomeScrver 3 bzw. Gira FacilityServer die Visualisicrung und Steuerung der Gebäudetechnik. Die 19"-Variante ist interneuähig und lässt sich mit dem neuen TKS·IP·Gateway für die Türkommunikation als Wohnungsstation nutzen (Bild 8) . Auch beim 9" , Display ist die Einbindung ins TOrkommunikations-System oder - als Dienstzimmertcrminal - ins Rufsystem 834 Plus möglich.
DarGber hinaus gibt es ab August auch von Gira SO genannte _Interface Apps« (Bild 9) zur Gebäudesteuerung über iPhone, iPod louch oder jPad via GSM, UMTS oder \MAN. Da diese native App-lösung nicht Ober ein WebInteriace auf die Gebäudetechnik zugreift, ist sie schnell und zugleich sicher, was die Übertragung betrifft . Die Applikationen werden ausschließlich im iTunes-Store \'on Apple erhlliltlieh sein.
Steuerung in drei Größen Den neuen . Flat Panel pe« bietet Jung in drei verschiedenen Displaygrößen mit Bildschirmdiagonalen von 26,4cm, 38,1 cm oder 48,3cm an, jeweils mit einem SeitenverMltnis von 4 : 3. Mit dem lüfterlosen Gerät kann man die kompletten Geblliudefunktionen von zentraler Stelle aus bedienen - mit einer neu gestalteten, übersichtlichen Oberfläche (Bild 10). Zur einfachen Integration der TGrkommunikationsanlagen von Jung ist darGber hinaus auch eine Video-Phone-Software bereits vorinstalliert. Muliroom-Funktionen sowie die Anzeige von Energieverbrauchswerten sind ebenfalls möglich.
Auch von Jung gibt es nun im lTuncs-Store ein App für iPhone, iPod
touch und iPad. Mit dieser "Smart
• MEHR INFOS
Buch zum Thema Meyer, WiIIi: KNX/ EIB Engin~efing Tool Software m 3 und ETS 4 - Das Pra.isbuch, 5., neu bearb. und erw. Auflage 2010, ca. 390 Seit!!n mit zahlr. Abb" Softcov~r, 42,80€ (Vorzugspreis bis 31.10.2010: 3a,OO€), ISBN 978-3-8101 -0298-0 (erKh~int voraussichtlich Novem· ber 2010), www.de-online.info/shop
Zugehörige links • www.knx.org • www.lingg·janke.de
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Remote« genannten lOsung lassen sich ~mtliche Raumfunktionen in ei ner KNX-Installation steuern. Die Schnittstelle zu KNX können der Jung Facitity Pilot oder m .. myhome sein. Das App ist kostenlos und beinhaltet ein Musterobjekt mit zwei Visualisierungsseiten (landscape, portrait). Kostenpflichtige lizenzerweiterungen für unbegrenzte Seitenumfänge sind erhältlich.
Hoch und quer Das neue KNX Touch-Panel 7" von Merten lässt sich wahlweise horizontal oder vertikal montieren. Bei der Bedienoberfläche stehen fUnf Farbvarianten zur Auswahl (Bild 11). Die Hauptleiste dient als Ausgangspunkt für alle Bedienfunktionen. Über die linkleiste werden einzelne Bereiche wie Küche, Wohnzimmer oder Keller angesteuert. Die Tasten signalisieren via Farbwechsel den jeweiligen Schaltzustand. Auch die Sperrung von Tarten wird über eine Änderung der Farbe angezeigt. Jede Bedienseite kann gesondert durch ein Passwort gegen unbere<htigten Zugriff geschützt werden.
Die Anzahl der Bedienseiten lässt sich situationsbezogen anpassen, so dass verschiedene Bereiche im Gebäude separat gesteuert werden kön· nen. Der Abgleich der Zeitschaltuhr erfolgt via Internet, die Umstellung zwischen Sommer- und Winterzeit ge· schieht automatisch. Hinter der Frontabdeckung befindet sich ein USBAnschluss. Dieser dient u.a. zur Übertragung von extern vorbereiteten Konfigurationsdateien oder SoftwareUpdates, außerdem ist ein Backup der Konfiguration möglich.
Dipl.-lng. Andreas Stöcklhubcr, Redaktion »de.
• www.kopp.eu • www.preussen-automation.eu • www.tapko.de • www.denro.com • www.berker.de • www.busch-jaeger.de • www.gira.de • www.jung.de • www.merten.de
nde .. -Fachthema EIB/ KNX www.de-onlJne.info -> Fachthemen .> Gebäudete<hnik -> EIB/KNX
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