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Prävention ängstlicher und depressiver Störungen bei Kindern und
Jugendlichen
Martin Hautzinger
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Ängste: Epidemiologie
• Häufige psychische Störung: Lebenszeitrisiko (24%)
• früher Beginn
Lebenszeitprävalenz (bis 18 Lbj.):
• Bremer Jugendstudie (1998): 18,6%
• Münchner Jugendstudie (2000): 14,4%
6 bzw. 12-Monats Prävalenzen:
• Lewinsohn et al. (1993): 9,2%
• Steinhausen et al. (1998): 11,4 %
• Federer et al. (2000): 9,5 %
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Ängste: Psychosoziale Folgenseltener eine Anstellung hatten, seltener die Schule abgeschlossen hatten, soziale Anpassungsstörungen zeigten, hohem Maß psychosoziale Dienste beansprucht
Ängste: Komorbiditäten30% Depression27% Somatoforme Störung12 % Störungen durch Substanzkonsum
Ängste: Chronischer/rezidivierender Verlauf
nach 4 Jahren 31% weiterhin Angststörungennach 8 Jahren 46% weiterhin Angststörungennach 7 Jahren 43% weiterhin Angststörungen
(nur 11% völlig symptomfrei)
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Risikofaktoren von Angststörungen• Biologische Faktoren: genetische
Vulnerabilität, familiäre Belastetheit usw.• Psychologische Faktoren: geringe
Selbstachtung, pessimistische Attributionen, geringe Selbstwirksamkeit, geringe schulische und soziale Kompetenzen, ungünstige Bewältigungsstrategien usw.
• Soziale Faktoren: fehlende emotionale Verfügbarkeit der Eltern, Ehekonflikte der Eltern, belastende Lebensereignisse, traumatische Erfahrungen, ängstliche Modelle usw.
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Depression: Epidemiologie
• Häufige psychische Störung: Lebenszeitrisiko (25%)
• zunehmend früherer Beginn von Symptomen bzw. Erkrankungen (typ. Ersterkrankungsalter 17- 25 J.)
Lebenszeitprävalenz (bis 18 Lbj.):
• Bremer Jugendstudie (1998): 18%
• Münchner Jugendstudie (2000): 14% .…litten schon einmal an depressiven Störungen
12-Monats Prävalenzen:
• Oregon (Lewinsohn et al. 1993): 3%
• ZESCAP (Steinhausen et al. 2003): 5,3 %
• EDSP (Wittchen et al. 2000): 4,8 % (7%)
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Depressionsentwicklung: Wahrscheinlichkeit
Anstieg der Symptomatik (nach Lewinsohn et al.):
<12 J: 4%; <14 J: 7%; <15 K : 15%; <17 J: 21%
0
0,05
0,1
0,15
0,2
0,25
0,3
0,35
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18
Mädchen Jungen
Jahre
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Depression: Psychosoziale Folgen
Schulische Probleme: 50% vs. 28%Juristische Probleme: 32% vs. 13%Familiäre Probleme: 27% vs. 12%
Depression: Komorbiditäten18 % Angststörungen11 % Störungen durch Substanzkonsum
Depression: Rezidivierender Verlauf
nach 1 Jahr: 47,2% nach 2 Jahren: 69,4% nach 5 Jahren: 76,2%
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Risikofaktoren depressiver Störungen• Biologische Faktoren: genetische Vulnerabilität,
familiäre Belastung, Dysregulation von Rezeptoren/ Neurotransmittern, neuroendokrine Prozesse usw.
• Psychologische Faktoren: negative Selbstbe-wertung bzw. -wahrnehmung, dysfunktionaler Attributionsstil, maladaptive Copingstrategien, Mißlingen von Entwicklungsstufen, wenig erfolg-reiche Anpassung an Entwicklungsanforderungen usw.
• Soziale Faktoren: familäre Dysfunktion, depres-sive Eltern, psychosozialer Stress, Probleme mit Gleichaltrigen, Verluste und Traumatisierung
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Kind-Veranlagung
-Temperament
-Kognitive Kompetenzen
-Körperliche Gesundheit
Bezugsperson-Bindungserfahrung der Mutter
-Überzeugungen und Werte (in Bezugauf sich selbst und das Kind)
-Erziehungsverhalten
-Kognitive Kompetenzen
-Selbstsystem: Copingstil
-Gefühlslage
-Körperliche Gesundheit
Vulnerable Bindung
-Negatives Selbstschema
-Ungünstige Arbeitsmodellezur Affektmodulation
-Negative Erwartungen gegenüber Bindungsperson
Dysfunktionale Emotionsregelung
Selbstsystem-Copingstil
-Persönlichkeit
-Kognitive Kompetenzen
-Körperliche Merkmale
-Soziale Kompetenzen
UmweltSozioökonomischer Status-Familiäre Umwelt-Elterliche Beziehung-Soziale Unterstützung-Soziales Lernen-Aufgaben/ Pflichten-Lebensereignisse
Dysfunktionale Kognitionen
Ängste/Depression Kindes-/Jugendalter
Verhaltensdefizite
Familiäre und kontextuelle Belastungen
Spezifische Stressoren der Adoleszenz
-Körperliche und kognitiveReifung
-Reformulierung der Beziehungzu Gleichaltrigen
-Verselbständigung
-Identitätsbildung
Entstehung und Aufrechterhaltung der Depression/Ängste im Kindes-/Jugendalter (McCauely et al. 2001)
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Primäre Prävention
• Universelle Herangehensweise:Ohne Eingrenzung auf bestimmte Gruppen werden alle Personen einer Population (z.B. alle Eltern, Schulklassen) mit als zentral erachteten Strategien konfrontiert
• Selektive Herangehensweise:Bestimmte Risikogruppen (z.B. Kinder depressiver Eltern) werden mit als spezifisch erachteten Strategien konfrontiert
• Indikative Herangehensweise:Prävention bei Personen, die bereits Symptome zeigen (z.B. Kinder mit erhöhten Depressionswerten)
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Beispiel für selektive Prävention: Clarke et al. 2001
Kriterium: Kinder von Eltern, die wegen einer MD behandelt worden waren; 47 Präv./40 Kontr. Jugendliche Prävention: KVT in Gruppen über 15 Wochen
40
50
60
70
80
90
100
0 4 8 12 16 20 24 Monate
% gesund
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Beispiel für indikative Prävention: Gillham et al. 1995
Verlauf von CDI über 24 MonateKinder 11-12 J. (70 Prävention, 50 Kontrollen), 12 Wochen
0
2
4
6
8
10
12
14
Prävention Kontrolle
Intervention
6 Mo 12 Mo 18 Mo 24 MoKatamnese
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Primäre Prävention: Chancen und Probleme
Selektive und Indikative Herangehensweise:Stigmatisierungsproblem, Rekrutierungsprobleme (13-19% bei Clarke et al.)Drop-out Probleme (über 30% bei Gillham et al.)Nur eine Minderheit aus der Risikogruppe entwickelt psychische StörungMeisten Jugendliche mit einer psychischen Störungen stammen nicht aus einer Risikogruppe bzw Risikofamilie
Universelle Herangehensweise:Vermeidung der oben genannten ProblemeNutzung verschiedener Rollenmodelle und BeispieleGroße Spanne von Fertigkeiten können eingeübt werdenPositiver Kontext und damit Hilfe zur (Re-)Integration
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Präventionsprogramm: Ängste
• Coping Cat (Kendall et al.)
• Coping Koala (Barrett et al.)
• FREUNDE (Essau & Conradt)
• SET-C (Beidel et al. )
• CBGT-A (Albano et al.)
• GO! (Junge et al.)
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Präventionsprogramm: „„FREUNDEFREUNDE““
• Zielgruppe sind 8-12 Jährige
• 10 Sitzungen zu jeweils 45-60 Minuten
• Wöchentliche Gruppensitzungen mit scheuen, ängstlichen, zurückgezogenen Kindern
• 2 Auffrischungssitzungen
• 4 Elternsitzungen
• Mehrere positive Evaluationsstudien
Indikative Prävention!
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Präventionsprogramm: „„FREUNDEFREUNDE““
• Fertigkeiten:Problemlösen, Stressbewältigung, kompetentes Verhalten
• Kognitive Prozesse:Selbstinstruktionen, Perfektionismus, verzerrte Wahrnehmungen und Sorgen
• Physiologische Prozesse:Entspannung, Atemübungen, Körperwahrnehmung, Steuerung und Uminterpretation
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Präventionsprogramm: „„GO!GO!““
• Zielgruppe sind Jugendliche (Gymnasien, Gemeinde)
• Vermittlung gesundheitsförderlicher Strategien („Gesundheit und Optimismus“),Überwindung bzw. Vorbeugung von Ängsten und Depressiven Tendenzen
• 8 Gruppensitzungen zu je 90 Minuten
universelle, selektive Prävention
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Präventionsprogramm: „„GO!GO!““Sitzung 1: Let‘s GO!, Stressmodell, 4 Stresskomponenten
Sitzung 2: Denken, Fühlen, Handeln, Stressexperiment
Sitzungen 3+4:
Angst unter der Lupe, soziale Angst, Aufrechterhaltung
Sitzung 5: Die schwarze Brille, Depression, pessimistische Denkmuster
Sitzung 6:
Soziale Kompetenz, erfolgreich Behaupten
Sitzung 7: Stressbewältigung, Entspannung Problemlösen
Sitzung 8: Zusammenfassung, Wiederholung, Anwendung
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Befunde zu „GO!GO!““
• Dresdner Studie: N=309 GO!, N=303 Unterricht(KG)9. und 10. Klassenstufe (mittleres Alter 16 Jahre)hohe Akzeptanz des Programms, Wissenszuwachs, keine Effekte auf „Ängste und Depression“, d=.25 dysfunktionale Gedanken (DAS), d=.60 Vermeideverhalten (FQ), d=.33 Unsicherheit (U-Bogen)
• Basler Studie: N = 31 (Pilotstudie)8. Klassenstufegeringere Akzeptanz, viel KritikWissenszuwachs signifikantleichte Effekte bei BDI, BAI, Prüfungsangst, Vermeidung, Unsicherheit, Selbstwirksamkeit,
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Präventionsprogramme: Depression
• RAP-A (Shochet et al.)
• IPPDJ (Reich et al.)
• CWD-A (Clarke et al.)
• PS-LP (Spence et al.)
• JES! (Horn et al.)
• Lars&Lisa (Pössel et al.)
• Tim&Sara (Pössel et al.)
Indikative bzw. selektive Programme
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Bausteine aller Präventionsprogramme
Zusammenhang zwischen Kognitionen,
Emotionen und Verhalten
Exploration und Veränderung
dysfunktionaler Kognitionen
Training sozialer Kompetenzen
Selbstsicherheitstraining
Formulierung persönlicher Ziele
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Präventionsprogramme: „„LARSLARS&&LISALISA““ bzw. „„TimTim&&SaraSara““
• Universelle Prävention
• Verringerung der Häufigkeit depressiverBeschwerden und des erstmaligen Auftretens depressiver Störungen
• Beeinflussung von Risikofaktoren
• Steigerung von Schutzfaktoren und Resilienzen
• Schaffung und Training von Fertigkeiten und Fähigkeiten
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Risikofaktoren vs. Schutzfaktoren
• Erforderliche An-passungsleistung
• Mangel an sozialer Kompetenz
• selbstabwertende Gedanken
• Ungeschickte Problemlösungen
• Selbstwirksamkeit• Ausgeprägte soziale
Kompetenz• Realistische Gedanken• Stressmanagement• Alltagsgestaltung• Bewältigungskompetenz
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• Vermittlung des Zusammenhangs von Kognitionen, Emotionen und Verhalten
• Exploration und Veränderung ungeschickter Kognitionen
• Alltagsgestaltung und Tagesstruktur
• Selbstsicherheit lernen
• Training sozialer Fertigkeiten
• 10 Doppelstunden (je 2 Schulstd.)
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• 1. Doppelstunde: Kennenlernen, Regeln, Ziele, Modell, Einführung
• 2. Doppelstunde: Magische Spirale
• 3. Doppelstunde: Think I
• 4. Doppelstunde: Think II
• 5. Doppelstunde: Think III
• 6. Doppelstunde: Just do it I
• 7. Doppelstunde: Just do it II
• 8. Doppelstunde: Just do it III
• 9. Doppelstunde: Get in touch I
• 10. Doppelstunde: Get in touch II
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Magische SpiraleMagische SpiraleAufwärts- und Abwärtsspirale
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Wie fühlt sich Lars? Was für Gedanken hat er? Sind das Runterzieher? Woran können wir das erkennen?Welche weiteren Erklärungen gibt es dafür, dass Lars‘ Runterzieher nicht realistisch sind? (andere Gründe für die Absage von Lisa?)
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Gedanken oder GefühleBeurteilt für jeden Absatz, ob hier ein Gedanke oder ein Gefühl
dargestellt wird. Achtet dabei auf die kursiv gedruckten Textteile. Entscheidend ist nur, was wirklich da steht, nicht was wir uns
eventuell dazu denken.
Schon seit Stunden hockte Lars vor dem PC. Eigentlich sollte er sich die Übungsaufgaben für die Mathematikarbeit morgen ansehen, doch obwohl er sich ein wenig unwohl in seiner Haut fühlte, spielte er lieber sein neues Computerspiel.
Er überlegte gerade wie er den Endgegner in Level 13 schlagen könnte, als sein Handy klingelte.
„Verdammt, ausgerechnet jetzt.“ Ärgerlich drückte er die „Pause-Taste“und griff nach seinem Handy.
„Lars hier.“ Am anderen Ende meldete sich Lisa. „Äh, hallo Lisa“, stammelte er, was ihm gleich peinlich war.
Gedanke Gefühl
Gedanke Gefühl
Gedanke Gefühl
Gedanke Gefühl
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Realitäts-Check: Was ist das? Wie geht das?__________________________________________________________________________________________________________
Situation (ein unerwünschter Vorfall):Beispiel: Du hast eine schlechte Note bekommen
1) GEFÜHLEIch fühle mich schlecht (traurig, wütend, nervös, etc.)
Einen Moment mal!
2) GEDANKENWas für einen Runterzieher habe ich gerade?(Auf einen Satz/Gedanken konzentrieren.)
3) CHECK: Stimmt das??? Was spricht gegen den Runterzieher?Gibt es andere Erklärungen in der Situation? --------------------------------------------------------------------------
4) Mache einen AUFBAUER draus!
STOP
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Kontakt zu anderen aufnehmen!
a) Der erste Eindruck zählt!Freundlich und nicht zu aufdringlich
ansprechen, dabei lächeln, sich kurz vorstellen.
b) Gemeinsamkeiten als „Aufhänger“Gemeinsamkeiten verbinden, denken andere
ähnlich oder gefallen ihnen ähnliche Dingewie uns selbst, finden wir das meist sympathisch.
Solche Gemeinsamkeiten können deshalb das erste Ansprechen leichter machen.
c) Interesse zeigen und Sympathie ausdrückenAufmerksam zuhören und nachfragen, wenn der andere etwas erzählt. Komplimente machen.
d) Etwas über sich erzählen Dem anderen etwas von sich selbst zu erzählen signalisiert, dass man bereit ist zu vertrauen und gerne möchte, dass der andere einem auch vertraut und mehr von sich erzählt.
e) Vom Oberflächlichen zum TiefenGleich „mit der Tür ins Haus zu fallen“kann auf einen anderen eher abschreckendwirken, deshalb ist es völlig okay, ein Gesprächeher oberflächlich zu beginnenund erst nach und nach zu persönlicherenund tiefgründigeren Themen zu kommen,Vorschläge für gemeinsamen Aktivitäten zumachen oder eine Einladung auszusprechen.
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Evaluation von „LARS & LISALARS & LISA““
• Risikofaktoren:Automatische Gedanken, tägliche Belastungen, Stress, intrusiven Gedanken, dysfunktionale Überzeugungenungünstige familiäre Einflüsse
• Schutzfaktoren:Soziale Kompetenz, positive Ereignisse (uplifts)Selbstwert, günstige familiäre Einflüsse
• Outcome/ErgebnisseDepressivität, Affekte, Lehrerurteil, Schulverhalten (Fehlzeiten, Schulnoten), Gesundheitsverhalten
• Effekte prüfenunter verschiedenen Bedingungen, mit unterschiedlichen Zielgruppen und Trainergruppen, Vergleiche mit verschiedenen Bedingungen
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Lars & Lisa 1Lars & Lisa 1
MW / SDAlter: 13.63 / .65
Sex: f m44.7% 55.3%
Realschüler 8. Klasse
Intervention (n = 187)
Kontrolle(n = 128)
MW / SDAlter: 13.87 / .88
Sex: f m49.9% 50.1%
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Depressive Symptome
02468
101214161820
pretest posttest 3 mon 6 mon
p<.05
* = p < .002** = p < .001
p<.05
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Lars & Lisa 2Lars & Lisa 2
Realschüler & Gymnasiasten, 7. Klasse
Mean / SDAge: 12.50 / .63
Sex: women men55.0% 45.0%
Trainingsgruppe(n = 100)
Kontrollgruppe(n = 115)
Mean / SDAge: 12.53 / .61
Sex: women men53.9% 46.1%
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Depressive SymptomeDepressive Symptome
p<.05
0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
Prätest Posttest 9-Monats Follow-up
Training Kontrollen
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Lars & Lisa 3Lars & Lisa 3
Realschüler 8. Klasse
Mean / SDAge: 13.73 / .63
Sex: women men44.2% 55.8%
Trainingsgruppe(n = 163)
Kontrollgruppe(n = 138)
Mean / SDAge: 13.63 / .58
Sex: women men50.7% 49.3%
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Depressive SymptomeDepressive Symptome
0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
20
Prätest Posttest 6-MonatsFollow-up
12-MonatsFollow-up
L&L-T(Jungen)
L&L-T(Mädchen)
L&L-K(Jungen)
L&L-K(Mädchen)
g = .37
g = Mittelwert Training – Mittelwert Kontrolle /(SD Training/2 + SD Kontrolle/2)
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Lars & Lisa 4Lars & Lisa 4
Realschüler 8. Schuljahr
LARS&LISA
Anzahl: 187
Alter: 13.6 (0,7)
weiblich: 45%
JES!
Anzahl: 195
Alter: 14 (0,8)
weiblich: 51%
Kontrollen
Anzahl: 128
Alter: 14 (0,9)
weiblich: 50%
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Präventionsprogramm „JES!JES!““„Expressives Schreiben“
• Schreiben über Gefühle und Gedanken bezogen auf eine Belastungen, Krisen, traumatisierende Erfahrung
• Sinn (Wozu ist es gut): Ausdrücken, was man sich nicht zu erzählen traut; alles von der Seele schreiben, ohne Rücksicht auf andere; macht den Kopf klaren und hilft Gedanken zu ordnen; macht den Weg frei, um mit wichtigen anderen Dingen umzugehen; hilft an neue Informationen heran zu kommen; hilft Probleme zu lösen.
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Präventionsprogramm „„JES!JES!““„Expressives Schreiben“
• Schreiben über Gefühle und Gedanken bezogen auf eine Belastungen, Krisen, traumatisierende Erfahrung
• Sinn (Wozu ist es gut): Ausdrücken, was man sich nicht zu erzählen traut; alles von der Seele schreiben, ohne Rücksicht auf andere; macht den Kopf klaren und hilft Gedanken zu ordnen; macht den Weg frei, um mit wichtigen anderen Dingen umzugehen; hilft an neue Informationen heran zu kommen; hilft Probleme zu lösen.
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JES!JES!
• Vorgehen (Worauf kommt es an): Tiefe Gefühle ausdrücken; Gedanken und Worten freien Lauf lassen; Form ist unwichtig; 15 Minuten am Stück jeder für sich schreiben; alles bleibt anonym; 5 Schreibsitzungen.
• Ergänzungen: Was sind eigentlich Emotionen? Was sind Stressreaktionen? Weißer Bär Effekt (Kreislauf von unerwünschte Gedanken, Unterdrückung, Stress usw.); Lügentest (Emotionen unterdrücken).
• Angebote: Zukunft, Clique, romantische Beziehung, Aussehen.
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2Was sind Gefühle?
6Quiz,
Feedback
4Weisse Bär Effekt
Gedanken-unterdrückung
15 Min. ExpressivesSchreiben
1Warum Schreiben?
Einführung
3Was ist Stress?
Stresswaage
5Poker face Effekt
Unterdrückung emotionalenAusdrucks
““JES!JES!””Inhalt der Inhalt der SitzungenSitzungen
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Ergebnisse zu „„JES!JES!““Depressive Symptome
0
5
10
15
20
25
Prä Post 3 Monate 6 mon
JES! Kontrollen
p<.05
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Ergebnisse „„JES!JES!““Index aus Noten und Fehlzeiten, niedrigere
Werte sind günstiger
0
1
2
3
4
5
6
Prä Post 3 Mon 6 mon
Schule Präv. Schule Kontr.
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Ergebnisse „„JES!JES!““Fragebogen „Gedankenunterdrückung“
38
40
42
44
46
48
50
52
Prä Post 3 Mon 6 mon
WBSI-Präv. WBSI-Kontr.
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Depressive Symptome
02
468
101214
161820
pretest posttest 3 mon 6 mon
L&L JES! KG L&L JES! KG
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Lars & Lisa 5Lars & Lisa 5
Forschungsziele• Öffnung des Programms für einen weiteren Schultypus:
Hauptschule, mit gefährdeten Jugendlichen
• Reduktion ungleich verteilter Gesundheitschancen
• Vereinfachung der Umsetzung im schulischen Alltag durch Einsetzen von Lehrern als Trainer
Möglichkeit zur Integration des Programms in den Lehrplan gemäß den Plänen des Kultus-ministeriums (z.B. in den Fächerverbund Wirtschaft-Arbeit-Gesundheit)
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• 1. Doppelstunde: Einführung, Kennenlernen, Regeln, Ziele, Modell
• 2. Doppelstunde: Magische Spirale
• 3. Doppelstunde: Think I
• 4. Doppelstunde: Think II
• 5. Doppelstunde: Think III
• 6. Doppelstunde: Just do it I
• 7. Doppelstunde: Just do it II
• 8. Doppelstunde: Just do it III
• 9. Doppelstunde: Get in touch I
• 10. Doppelstunde: Get in touch II
NEU: nur 1 Trainer, vereinfachte Materialien, angepasste Beispiele, CD mit Materialien, DVD für die Übungen
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Studiendesign:LARS & LISA 5LARS & LISA 5
PräerhebungKlassenweise Messungen
ca. 1 Stunde
LARS&LISA-Psychologen
10 Doppelstunden
LARS&LISA-Lehrer
10 Doppelstunden
Kontrollgruppe:WarteGr. bzw. echte KGr.
Regelunterricht
PosterhebungKlassenweise Messungen
ca. 1 Stunde
6 Monats Follow-UpKlassenweise Messungen
ca. 1 Stunde
12 Monats Follow-UpKlassenweise Messungen
ca. 1 Stunde
18 Monats Follow-UpKlassenweise Messungen
?
Mit Teilgruppe SKID Interview
Mit Teilgruppe SKID Interview
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Lars & Lisa 5Lars & Lisa 5Erste Erfahrungen und Rückmeldung:
Hauptschüler sind eine Herausforderung!
Psychologen haben oft mehr Probleme als Lehrer mit den Schülern (Kooperation, Disziplin)
Lehrer haben Probleme mit der Manualtreue und den vielfältigen Medien, Materialien, Video
L,L&L kommt gut an, Lehrer erleben es als passend, förderlich und hilfreich
Es funktioniert ebenso gut wie mit Realschülern und Gymnasiasten!
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Tim & SaraTim & Sara 11Stichprobe: N=313 (9th grade students)Stichprobe: N=313 (9th grade students)
Mean Age (SD)Mean Age (SD)14.75 (2.74)14.75 (2.74)
women menwomen men54.1% 45.9%54.1% 45.9%
Tim & SaraTim & Sara(n = 98)(n = 98)
Mean Age (SD)Mean Age (SD)15.16 (.67)15.16 (.67)
women menwomen men64.9% 35.1%64.9% 35.1%
Unspez. P.Unspez. P.(n = 114)(n = 114)
Mean Age (SD)Mean Age (SD)14.74 (1.63)14.74 (1.63)
women menwomen men71.3% 28.7%71.3% 28.7%
Kontrollg.Kontrollg.(n = 101)(n = 101)
Age: F(2) = 1.84, p = .161Age: F(2) = 1.84, p = .161Sex: Sex: χχ²² (2) = 6.48, p = .039 (2) = 6.48, p = .039
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Tim & Sara 1Tim & Sara 1Entwicklung der ADSEntwicklung der ADS--Werte Werte (Gesamtgruppe)(Gesamtgruppe)
0
5
10
15
20
25
baseline posttest
T & S Unspez. Kontrolle
pp < .05< .05
pp < .001< .001
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Tim & Sara 1Tim & Sara 1EffektstEffektstäärken: Vergleiche Ende der Interventionrken: Vergleiche Ende der Intervention
0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
20
22
T & S Unspez.P Kontrollen
d = .28d = .47
Covariate: Baseline CES-D & Sex; F (2) = 2.98, p = .053
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PrPrääventiver Effektventiver Effekt bei keiner/sehr bei keiner/sehr niedriger Depressivitniedriger Depressivitäätt
0
2
4
6
8
10
12
14
16
Prä Post 3 Monate 6 Monate
L&L Kontrollen
ADS
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Therapeutischer EffekteTherapeutischer Effekte bei bei leichter leichter (erh(erhööhter)hter) DepressivitDepressivitäätt
0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
20
Prä Post 3 Monate 6 Monate
L&L Kontrollen
d = .42
ADS
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Schlussfolgerungen• Präventive Programme zur Vorbeugung
depressiver bzw. ängstlicher Symptomatik stehen zur Verfügung und funktionieren
• Diese Programme haben bei leichter Symptomatik therapeutische Effekte
• Programme sind altersgerecht und leistungsangemessen zugänglich
• Programme werden gut angenommen, sowohl von Kindern, wie von Lehrern
• Vermehrte und weitere Anstrengungen bei der Evaluation sind erforderlich!
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Herzlichen Danke!
Die berichteten Ergebnisse beruhen auf enger Zusammenarbeit mit
Prof. Dr. Patrick PösselDr. Simone Seemann
Dr. Andrea HornMargarete Patak
Melanie Wahl
Förderung durch Deutsche Forschungsgemeinschaft