planung und bau von fahrsiloanlagen · silo 2 - ansonsten schmutzwasser in rohstutzen...
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Oktober 2007 1
Bauberatung Mittelrhein
Dipl. Ing. Architekt J. Nienhaus
Fahrsiloanlagen
Planung Bauausführung
Jürgen Nienhaus Dipl.-Ing.(FH) Architekt
Landwirtschaftskammer NRW
Planung und Bau von Fahrsiloanlagen
Oktober 2007 2
Bauberatung Mittelrhein
Dipl. Ing. Architekt J. Nienhaus
Fahrsiloanlagen
Planung Bauausführung
Rechtliche Vorgaben
� Fahrsiloanlagen sind baugenehmigungspflichtig (Bau O NRW § 52)
� Boden und Wände müssen wasserundurchlässig sein
� Sickersaft und verschmutztes Niederschlagswasser sind aufzufangen
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Fahrsiloanlagen
Planung Bauausführung
Genehmigungsunterlagen
� Vollständige und aussagekräftige Antragsunterlagen mit Darstellungen zu
allen wichtigen Punkten, insbesondere:
� Lageplan
� Grundriss
� Schnitte mit Darstellung des Geländes
� Gefälleangaben
� Rohrleitungen, Sickersaftgrube, Entwässerungsleitun gen und -einrichtungen
� Angabe der verwendeten Baustoffe und Konstruktionsw eise
� Angabe der Futtermittelarten
� Angaben über Entnahme des Silos und Sauberhaltung d er Flächen
� Angabe über die weitere Verbringung des Sickersaftg rubeninhaltes
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Fahrsiloanlagen
Planung Bauausführung
Was passiert mit dem Regenwasser?
1. • Betrieb ohne verschmutzte Niederschlagswässer� Rangierflächen von Silage und Verschmutzungen frei halten
� Anschnittfläche abdecken, Boden- und Rangierfläche b esenrein halten
� Unverschmutztes Niederschlagswasser kann breitfläch ig versickert werden
� Versickerung über die belebte Bodenzone oder Versic kerungsmulde
(Versickerungsmulde mit wasserrechtlicher Erlaubnis )
� Bei besenreiner Bodenfläche des Silos, der Rangierf läche und abgedeckter
Anschnittfläche reicht 6,0 – 12,0 m³ Sickersaftauffan ggrube aus.
2. • Betrieb mit verschmutzten Niederschlagswässern� o Alle verschmutzten Niederschlagswässer sind aufzufa ngen, die notwendige
Lagerkapazität zu berechnen und nachzuweisen
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Keine Trennung sauber/verschmutzt möglich
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Planung Bauausführung
Verschmutztes Wasser muss aufgefangen werden
Beispielrechnung:
� Eine Platte
� Jährliche Niederschlagsmenge: 800 mm
� Verschmutzte Fläche: 50 x 30m = 1500 m²
Anfallender Regen pro Monat: 100 m³
(1500m² *800/12*80% )
� bei sechsmonatiger Lagerzeit: 480 m³
� Getrennte Platten
� Jährliche Niederschlagsmenge: 800 mm
� Verschmutzte Fläche: 50x 10 m = 500 m²
(ein Silo geöffnet, davon 50 %)
� Anfallender Regen pro Monat: 13 m³
(250 m² *800/12 * 80%)
� bei sechsmonatiger Lagerzeit: 78 m³
Also: Fahrsiloanlage besenrein halten!!!
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Fahrsiloanlagen
Planung Bauausführung
Schnitt Fahrsiloanlage
Silo gefüllt Silo im Anschnitt Silo leer
Gefälle ca. 1,5 - 3 %
In Wasserschutz-gebieten mit
Füllstandsanzeiger
Sickersäfte ca. 14 Tage Rohr offen,
dann Rohr zuRohrstutzen geschlossen Nach Grundreinigung
Rohrstutzen geschlossen
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Planung Bauausführung
Grundriss Fahrsiloanlage5,50 - 10,00 5,50 - 10,00 5,50 - 10,00ca. 3,00 ca. 3,00
Silo 1 Silo 3
10,0
0 -
15,0
0
Gefälle 1,5 - 3,0 % Gefälle 1,5 - 3,0 % Gefälle 1,5 - 3,0 %
Rangierplatte(muss frei und sauber bleiben)
Bodenfläche besenrein halten,-Wasser sauber
Silo 2
- ansonsten Schmutzwasser in Rohstutzen
Anschnittfläche abdecken
Sickersaftgrube 6,0 - 12,00 m³,wenn Flächen saubergehalten werden;sonst Auffangen aller verschmutzten Wässer
Querrinne
aternativ Abflussüber Rohrleitung, z.B. in Sickermuldeoder breitflächig über belebte Bodenzone
Sauberes Wasser versickert über belebte Bodenzone
Querrinne abgedeckt, Rohrstutzen offen Rohrstutzen geschlossen Rohrstutzen geschlossen
Wasserd
urc
hlä
ssig
e
Flä
che
Wasserd
urc
hlä
ssig
e
Flä
che
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Querschnitte
Wasserabfluss +Arbeitswirtschaft +
Wasserabfluss 0
Arbeitswirtschaft -
Wasserabfluss -Arbeitswirtschaft -
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Fahrsiloanlagen
Planung Bauausführung
ge ohne Seitenwände
Rohr d = 150 mm
Betonplatte
Sauberkeitsschicht
Frostschutzkies
Standrohrverschluss
Detail Querrinne
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So soll´s nicht sein
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Planung Bauausführung
Trennschacht mit zwei Stellungen
Sauberes Wasser
zum Verrieseln
Sickersaft in
Sickersatrube
0.50
0.40
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Trennung Schmutz - Regenwasser
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Planung Bauausführung
Betonwandwand / Betonboden
17,5
Mindestdruckfestigkeit: C30/37
Betondeckung c min 40 mm
44
Betonexpositionsklassen bei Stahlbeton:XC4, XA3, XM3 und bei Frostmitteleinsatz XF4
30 - 40
Drainage nach Bedarf
5,00
18 - 20
Betonplatte
Sauberkeitsschicht
Frostschutzkies
2 Lagen PE-Folie als Gleitschicht1,0
03
4
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Fahrsiloanlagen
Planung Bauausführung
1,00
>=4 cm (Hohlraumgehalt< 3 Vol%)
14 - 16 cm (je nach Belastung)
40 - 50 cm, je nach vorhandenem Untergrund
Deckschicht:
Tragschicht:
Packlage / Unterbau:
Stützrücken als GleitsicherungAbdichtung
Drainage nach Bedarf
Detail Fahrsilo mit Asphaltund Fertigteil-Wandelementen
Fertigteil - ELement mit Asphalt
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Fehlerhafte Gefälleausführung
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Fahrsiloanlagen
Planung Bauausführung
Asphaltsilo in DachformSilostock Silostock
Regen
SickersaftSickersaft
Regen
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Querrinne Asphalt
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Planung Bauausführung
Lage des Fahrsilos
�Geländeverlauf ( 2-3 % Gefälle)
�Himmelsrichtung (Windrichtung und – Sonnenstand beachten)
�Vorhandene Verkehrsflächen (gute Anbindung)
�Abstand zu Wohnbebauung
� (Staatliche Umweltämter)
�Stallnähe (kurze Wege)
�Erweiterung der Hof- Stallgebäude nicht verbauen
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Planung Bauausführung
Planungsfaktoren
� Wieviel Kammern sollen errichtet werden
� (Anzahl der Schnitte, Futtersorten,)
� ausreichend Vorschub vorsehen,
� ca. 2,50 m im Sommer – dadurch wenig Verluste
� Platz beim Befüllen und festfahren ( mind. 2,5 x Maschinenbreite)
� Entnahmetechnik beachten z.B. Blockschneider, Beisszangen etc.
� Länge abhängig von der Befülltechnik -
� Gute Verdichtung durch geringe Schichtendicke
� Ziel: Gute Futterqualität mit geringen Verlusten und ohne Fremdstoffe
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Planung Bauausführung
Größenbestimmung
�Anzahl der Tiere in GV
�Tägliche Futterration
�Futtersorten
�Welches Futter wie lange lagern
�Raumgewicht der Silage
�Anzahl der Futtertage pro Jahr
� Ergebnis: Raumbedarf in m³
�Faustzahl: pro Kuh incl. Nachzucht ca. 32 m³
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Fahrsiloanlagen
Planung Bauausführung
100 % 93 % 89 %
1.00
2.00
70 % 58 %63 %
10.00
12.00
14.00
3.00
60 % 53 % 48 %
Kostenvergleich pro lfdm Fahrsilo bei unterschiedlichen Querschnitten
Baukosten:
40 -80 €/m³
Siloraum
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Planung Bauausführung
Bauen in Raten
1. Bauabschnitt
B= 8,0 m; ca. 13 m³ pro lfm Fahrsilo
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1. Bauabschnitt - Bodenplatte
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Fahrsiloanlagen
Planung Bauausführung
Verdoppelung durch Seitenwände
B= 11,0 m; ca. 30 m³ pro lfm Fahrsilo
2. Bauabschnitt
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Langfristig planen
Bergeraum
StrohFuttersilos
Bewegungsfläche
Silo 1
Silo 2
Silo 3
Silo 4
Silo 5
Silo 6
Silo 7
Erw
eite
rung d
urc
h L
-Stü
tzen
Erw
eite
run
g d
urc
h L
-Stü
tzen
Bewegungs- und Verarbeitungsfläche
Komponenetensilos
6 Stück
Fahrsiloanlage für etwa 500 GV
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Fahrsiloanlagen
Planung Bauausführung
5,50 - 10,00 5,50 - 10,00 5,50 - 10,00ca. 3,00 ca. 3,00
Silo 1 Silo 3
MUSTERBLATT FAHRSILOANLAGE10
,00 - 1
5,0
0
Gefälle 1,5 - 3,0 % Gefälle 1,5 - 3,0 % Gefälle 1,5 - 3,0 %
Silo gefüllt Silo im Anschnitt Silo leer17,5
1,0
03
18 - 20
5,00
30 - 40
Detail Fahrsilo Betonwände
1,0
0
Detail Fahrsilo mit Asphaltund Fertigteil-Wandelementen
Rangierplatte(muss frei und sauber bleiben)
Bodenfläche besenrein halten,-
Wasser sauber
Silo 2
- ansonsten Schmutzwasser in Rohstutzen
Anschnittfläche abdecken
4 4
4
Rohrstutzen geschlossen Nach Grundreinigung
Rohrstutzen geschlossen
Sickersäfte ca. 14 Tage Rohr offen,
dann Rohr zu
Sickersaftgrube 6,0 - 12,00 m³,wenn Flächen saubergehalten werden;sonst Auffangen aller verschmutzten Wässer
Querrinne
18 - 20
Mit AufkantungFahrsiloanlage ohne Seitenwände
ca. 10
Drainage
nach Bedarf
20
30
Detail Querrinne
Betonplatte
Standrohrverschluss
Rohr d = 150 mmSauberkeitsschicht
Frostschutzkies
2 Lagen PE-Folieals Gleitsch icht
Mit Rinne
Drainage
nach Bedarf
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aternativ Abflussüber Rohrleitung, z.B. in Sickermuldeoder breitflächig über belebte Bodenzone
Querrinne abgedeckt, Rohrstutzen offen Rohrstutzen geschlossen Rohrstutzen geschlossen
In Wasserschutz-gebieten mit
Füllstandsanzeiger
Sauberes Wasser versickert über belebte Bodenzone
Gefälleschema Querrinne
Querrinne ca. 1,5 % Querrinne ca. 1,5 % Querrinne ca. 1,5 %
Rohrleitung d - 150 mm
Detail DehnungsfugeFugenmasse Bitumen
Moosgummimin. 22
Wasserd
urc
hlä
ssig
e
Flä
che
Wasserd
urc
hlä
ssig
e
Flä
che
Abdichtung >=4 cm (Hohlraumgehalt< 3 Vol%)
40 - 50 cm, je nach vorhandenem Untergrund
DeckschichtTragschichtPacklage / Unterbau
Drainage nach Bedarf
Drainage nach Bedarf
14 - 16 cm (je nach Belastung)
Gefälle ca. 0,5 - 3 %
Mindestdruckfestigkeit: C30/37 mit Luftporenbildnerbzw. C35/45
Betondeckung c: min 40 mm für Wand und untere Bew. boden
mind. 45 min für Bew. oben bei XM 1
Betonexpositionsklassen bei Stahlbeton:
XC4, XA3, XM1 ? Cv = 5 mm und bei Frostmitteleinsatz XF4
Bewehrung nach Statik
Müller/ Nienhaus Stand 05/2007
XC 4 = Betonkorrosion durch Karbonatisierung, wechselnd nass und trockenXA 3 = Betonkorrosion durch chemischen Angriff, stark angreifend
XM 1(3) = Betonkorrossion durch Verschleißbeanspruchung, mäßige (sehr starke) Beanspruchung
XF 4 = Frostangriff mit oder ohne Taumittel, hohe Wassersättigung mit Taumittel