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EDITORIAL Liebe Patienten, Gesundheitspolitik ist in aller Munde. “Kann dieses Medikament überhaupt noch verordnet werden?“ werde ich manchmal gefragt. Die Ärzte bangen um ihr Einkommen. Ebenso die Apotheker und auch die Pharma- industrie. Die Politik ist weitgehend ratlos. Ein schlüssiges Konzept liegt nicht vor. Tatsache ist jedoch, es stehen immer noch 280 Milliarden Euro für das Gesundheitssystem zur Verfügung. Immerhin so viel, wie alle afrikanischen Staatshaushalte zusammen zur Verfügung haben. Niemand sollte Angst davor haben, dass die Medizin qualitativ schlechter wird. In den letzten Jahren gab es einen massiven medizinischen Fortschritt mit schonen- deren Operationsmethoden, raschen und effektiven Therapieformen und wir verfügen über ein Repertoire an hochwirksamen und gut verträglichen Medikamenten. Eine Situation, von der 90 % der Weltbevölkerung weitgehend ausgeschlossen ist. Auch schon in den früheren Jahren gab es heftige Kritik am Gesundheitswesen. Damals war von Sparpolitik noch keine Rede, und trotzdem sprach man von der seelen- losen Apparatemedizin, von zu vielen Untersuchungen und Medikamenten, die verordnet werden. Das Gesund- heitssystem ist ein Dauerthema. Die finanziellen Ressourcen sind nicht das Hauptproblem. Die Menschen werden nicht dadurch gesünder, dass man möglichst viele Untersuchungen veranlasst und viele Medikamente verordnet. Es kommt vielmehr darauf an, die Dinge sinnvoll zu tun und die richtigen Therapien einzuleiten. Eine rationale, am Patienten orientierte Gesundheitsversorgung ist weiterhin möglich. Man darf also durchaus zuversichtlich sein. Ihr Wolfgang Raiser Patientenbrief Nr.3/04-2003 EDITORIAL Praxis vor einem Jahr eröffnet - Wir feiern Geburtstag! Seite 1 die Zahl unserer Patienten stetig zugenommen, zum Anderen haben wir gute und So schnell vergeht die Zeit. ermutigende Rückmeldungen Erst neulich, und doch schon bekommen. Wir freuen uns vor einem Jahr, in den letzten besonders darüber, dass Sie Tagen des März und über die uns an Verwandte, Freunde Osterfeiertage, haben wir die und Nachbarn weiterem- letz ten Vorbe reit unge n zur pfohlen haben. Hierfür vielen Praxiseröffnung getroffen: Dank! Natürlich müssen wir die Schränke eingeräumt, noch wachsen, um uns in Vor hä ng e un d Ja lo us ie n diesen schwierigen Zeiten des aufgehängt, geputzt und Umbruchs im Gesundheits- gewienert. Am 2. Apr il war es system einen festen Platz zu dann sowei t. Obwoh l die schaffen. Jede Praxis braucht Klingelanlage am ersten Tag eine bestimmte Anzahl von nicht funktionierte, konnten Patienten, um wirtschaftlich wir den ersten Patienten in arbeiten zu können. Hierin unserer Praxis begrüssen. In unterscheidet sich unsere jedem Anfang liegt ein Arztpraxis nicht von jedem Zauber. So auch bei uns. Das anderen Existenzgründer- erste Jahr war spannend und betrieb. Falls sie mit unserer Arbeit abwechslungsreich für uns zufrieden sind, empfehlen alle. Das Resümee nach einem Sie uns einfach weiter! Jahr ist positiv. Zum Einen hat Patienten im Französischen Viertel Dr. med. Wolfgang brief Praxis Raiser Die Wurzeln unserer Patienten Brasilien, Kolumbien, USA und reichen in mindestens 44 vielen anderen Ländern. Nur Länder und vier Kontinente ein Australier oder Ozeanier dies er Erde . Das ist eine fehlt uns noch in unserer Praxis. spannende und interessante Wenn sie also einen Australier Mischung für den Alltag in kennen, der einen Arzt braucht, unserer Praxis. Unsere Patienten geben Sie ihm doch einen Tipp. kommen aus Griechenland und Wir freuen uns. Kroatien, Spanien, Finnland, Grossbritannien, aus Nord-, Süd-, Ost-, und Westeuropa, aus Tunesien, Kamerun, Eritrea, dem arabischen und tropischen Afrika, aus dem Iran, Irak, Kasachstan und auch aus dem Fernen Osten. Sie kommen aus Kleine große Welt Praxis-Logo jetzt als Schmuck erhältlich Eine Patientin hat uns von ihrem Aufenthalt in Ungarn einen Anhänger mit dem Motiv des Eiffelturms und der Schlange mitgebracht. Tolle Sache. Wir danken den Ungarn für ihren Geschäftssinn und beglückwünschen Claudia Ritter Ramona Dinter Dr. Wolfgang Raiser

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Page 1: Patienten Patientenbrief brief - praxis-raiser.de · Vor über einhundert Jahren wurde Aspirin in Generika genannt, die es seit vielen Jahren im Körper schneiden die Generika genauso

EDITORIAL

Liebe Patienten,Gesundheitspolitik ist in aller Munde. “Kann dieses Medikament überhaupt noch verordnet werden?“ werde ich manchmal gefragt. Die Ärzte bangen um ihr Einkommen. Ebenso die Apotheker und auch die Pharma-industrie. Die Politik ist weitgehend ratlos. Ein schlüssiges Konzept liegt nicht vor. Tatsache ist jedoch, es stehen immer noch 280 Milliarden Euro für das Gesundheitssystem zur Verfügung. Immerhin so viel, wie alle afrikanischen Staatshaushal te zusammen zur Verfügung haben. Niemand sollte Angst davor haben, dass die Medizin qualitativ schlechter wird. In den letzten Jahren gab es einen massiven medizinischen Fortschritt mit schonen-deren Operationsmethoden, raschen und effektiven Therapieformen und wir verfügen über ein Repertoire an hochwirksamen und gut verträglichen Medikamenten. Eine Situation, von der 90 % der Weltbevölkerung weitgehend ausgeschlossen ist. Auch schon in den früheren Jahren gab es heftige Kritik am Gesundheitswesen. Damals war von Sparpolitik noch keine Rede, und trotzdem sprach man von der seelen-losen Apparatemedizin, von zu vielen Untersuchungen und Medikamenten, die verordnet werden. Das Gesund-heitssystem ist ein Dauerthema. Die finanziellen Ressourcen sind nicht das Hauptproblem. Die Menschen werden nicht dadurch gesünder, dass man möglichst viele Untersuchungen veranlasst und viele Medikamente verordnet. Es kommt vielmehr darauf an, die Dinge sinnvoll zu tun und die richtigen Therapien einzuleiten. Eine rationale, am Patienten orientierte Gesundheitsversorgung ist weiterhin möglich. Man darf also durchaus zuversichtlich sein.

Ihr Wolfgang Raiser

Patientenbrief

Nr.3/04-2003

EDITORIALPraxis vor einem Jahr eröffnet - Wir feiern Geburtstag!

Seite 1

die Zahl unserer Patienten stetig zugenommen, zum Anderen haben wir gute und

So schnel l vergeht die Zeit. ermutigende Rückmeldungen Erst neulich, und doch schon bekommen. Wir freuen uns vor einem Jahr, in den letzten besonders darüber, dass Sie Tagen des März und über die uns an Verwandte, Freunde Osterfeiertage, haben wir die und Nac hba rn wei ter em-letz ten Vorbereit ungen zur pfohlen haben. Hierfür vielen Praxiseröffnung getroffen: Dank! Natürlich müssen wir die Schränke eingeräumt, noch wachsen, um uns in Vor hä ng e un d Ja lo us ie n diesen schwierigen Zeiten des aufgehängt, geputzt und Umbruchs im Gesundheits-gewienert. Am 2. Apr il war es system einen festen Platz zu dann sowei t. Obwoh l die schaffen. Jede Praxis braucht Klingelanlage am ersten Tag eine bestimmte Anzahl von nicht funktionierte, konnten Patienten, um wirtschaftlich wir den ersten Patienten in arbeiten zu können. Hierin unserer Praxis begrüssen. In unterscheidet sich unsere je de m A nf an g l ie gt ei n Arztpraxis nicht von jedem Zauber. So auch bei uns. Das anderen Existenzgründer-erste Jahr war spannend und betrieb.

Falls sie mit unserer Arbeit abwechslungsreich für uns zufrieden sind, empfehlen alle. Das Resümee nach einem Sie uns einfach weiter!Jahr ist positiv. Zum Einen hat

Patientenim Französischen Viertel

Dr. med. Wolfgang

briefPraxis

Raiser

Die Wurzeln unserer Patienten Brasilien, Kolumbien, USA und reichen in mindes tens 44 vielen anderen Ländern. Nur Länder und vier Kontinente ein Australier oder Ozeanier dieser Erde. Das ist eine fehlt uns noch in unserer Praxis. spannende und interessante Wenn sie also einen Australier Mischung für den Alltag in kennen, der einen Arzt braucht, unserer Praxis. Unsere Patienten geben Sie ihm doch einen Tipp. kommen aus Griechenland und Wir freuen uns. Kroatien, Spanien, Finnland, Grossbritannien, aus Nord-, Süd-, Ost-, und Westeuropa, aus Tunesien, Kamerun, Eritrea, dem arabischen und tropischen Afrika, aus dem Iran, Irak, Kasachstan und auch aus dem Fernen Osten. Sie kommen aus

Kleine große Welt

Praxis-Logo jetzt als Schmuck

erhältlich

Eine Patientin hat uns von ihrem Aufenthalt in Ungarn einen Anhänger mit dem Motiv des Eiffelturms und der Schlange mitgebracht. Tolle Sache.Wir danken den Ungarn für ihren Geschäftssinn und beglückwünschen

Claudia Ritter

Ramona Dinter

Dr. Wolfgang Raiser

Page 2: Patienten Patientenbrief brief - praxis-raiser.de · Vor über einhundert Jahren wurde Aspirin in Generika genannt, die es seit vielen Jahren im Körper schneiden die Generika genauso

PatientenbriefPatientenbrief

In vielen Unternehmen sind in den sind uns die Wertmaßstäbe gar nicht Arbeit. Wir möchten Ihnen unsere letzten Jahren Leitbilder entworfen bewusst, die unser alltägliches Überlegungen zur Patientenver-worden. Leider blieben diese oft Handeln bestimmen. Wir möchten sorgung in unserer Praxis vermitteln schön formulierten Entwürfe in den Ihnen heute gerne einige Orientier- und Sie sollen wissen, dass wenig Schubladen liegen, und haben den ungspunkte unseres Praxis-Selbst- zufäll ig passiert, sondern das Alltag der Unternehmen und Be- verständnisses transparent ma- unsere Arbeitsweisen und täglichen triebe kaum berührt. Der Diskurs chen. Es ist uns wichtig, dass sie Entscheidungen abgesichert sind über Leitbilder ist jedoch richtig. Oft Vertrauen finden zu uns und unserer und eine solide Basis haben.

Seite 2

PatientenbriefPatientenbrief

Seite 3

Selbstverständnis Selbstverständnis

So verstehen wir unsere Arbeit

Es ist gar nicht so einfach, sich über seine Ohne die Humanität ist die Medizin kühl Rolle als Arzt in dieser Gesellschaft und und entleert. Natürlich müssen wir uns auch innerhalb eines sich wandelnden Medizin- ums Geschäft kümmern. Das ist d ie betriebes klar zu werden. Dies bedarf eines existentielle Grundlage. Aber es ist wie langen Prozesses der Erfahrung, der überall. Wenn eine Säule des Handelns Diskussion und des Nachdenkens. überwiegt, kommt das ganze System ins Professor Frank Nager, Arzt und Präsident Wanken. Eine nur nach Profitmaximierung des Institute s für Anthropo logie der ausgerichtete Arztpraxis wäre zurecht Zentralschweiz schrieb in einem Essay: inhuman. Und trotzdem will man davon “Der Beruf des Arztes ist ein leben, angemessen honor ier t für Gemisch aus Wissenschaft, Hand- ordentliche Arbeit.werk, Geschäft, Liebestätigkeit und Humanität umfasst das Zuhören, das Kunst.“ empathische Verstehen, warum der Patient Das ist, wie ich finde, eine sehr schöne auf seine Art reagiert und krank wird. Das Beschreibung eines Berufes, der viele heisst auch die Achtung des Gegenübers, Facetten hat. Und wenn man sie wahrnimmt seiner Wünsche und seiner Besonderheiten. und lebt, dann kann man den Menschen Das Unbehagen an der Medizin kommt ja sehr nahe kommen. nicht aus dem Misstrauen gegenüber dem Wo lernen wir diese Seiten? Wie kommen sie Er ke nn tn is zu wa ch s od er de m an -zustande? Natürlich lernen wir in den gesammelten Wissen, sondern aus der Universitäten die Wissenschaft, und in den Unsi cherhe it de s ei genen Wah rge-Krankenhäusern das Handwerk. Das ist nommenwerdens. Werde ich noch als wichtig und die solide Basis unseren eigenständiges Individuum gesehen in Ha nd el ns . D ie Är zt eo rg an is at io ne n einem High-Tec-Medizinbetrieb mit gut kümmern sich (oft lautstark) um das geschulten Spezialisten? Hört mir dort noch Geschäft. Und die ärztliche Kunst umfasst jemand zu, auch wenn ich nur noch leise die Intuition aus einer Gesamtheit der et wa s sa ge n ka nn ? Vi el le ic ht is t Informationen und Wahrnehmungen, die Liebestätigkeit ein grosses Wort. Aber ohne richtige Entscheidung abzuwägen. dieses Gebot der Nächstenliebe ver-Aber wer kümmert sich um die Humanität, kümmert die Medizin, auch zum Schaden die Liebe. Alle Wahrheit ist grausam ohne der in ihr Tätigen.die Humanität, ohne dass Hoffnung und Zuversicht bleibt. Die Medizin orientiert sich in ihren Aussagen oft an statistischen Grössen. Aber eine Statistik lässt keine Aussage zu über eine einzelne Person. Ganz offensichtlich ist dies bei Patienten, die an einer schweren Erkrankung leiden. Deren individuelles Leben und Schicksal wird oft auf ein statistisches Mass reduziert. Hier wird oft zum Handwerk, was der Liebe bedarf.

Gedanken über eine Heilkultur

Die Zeiten sind endgültig vorbei, da ein ein Patient beispielsweise rasch wieder werden. Die Prinzipien einer sozialen Professor Sauerbruch zur Visite kam und in gesund werden, weil er eine Prüfung hat Medizin beinhaltet die Weitergabe militärischer Manier dem eingeschüchterten oder einen wichtig Termin wahrnehmen der Information, auf die der Arzt Patienten erklärte: “Morgen werden Sie muss, kann ein Antibiotikum durchaus seine Handlung begründet. Dies führt operiert.“ Früher so oft geschehen, und für helfen, ein paar Tage früher symptomfrei zu das hierarchische Arzt-Patientverhältnis viele Menschen in weniger entwickelten werden. Ein Anderer möchte aber lieber über in eine partnerschaftliche, horizontale Ländern immer noch Realität. ohne Antibiotika auskommen. Auch dieser Beziehung, als Basis der gemeinsamen Patienten sind heute besser informiert und Weg kann funktionieren. Es dauert dann Entscheidung. Shared decision making - die wollen teilhaben an den Entscheidungen. vielleicht ein paar Tage länger, ist aber für gemeinsame Entscheidung mit einem Das ist gut so: Man muss auch von ärztlicher diesen Patienten eher stimmig. In beiden informierten Patienten - eine andere Art der Seite die Illusion beenden, dass es immer Fäl len mus s die The rap ie mit den Medizin ist heutzutage nicht mehr denkbar.nur einen Weg zur Gesundung gibt. Ein individuellen Wertvorstellungen und Beispiel ist die Antibiotikatherapie. Möchte Bedürfnissen des Patienten abgestimmt

Die gemeinsame Entscheidung - Shared decision making

Seit Jahren wird in der Politik immer wieder unabhängigen Institutes, das sehr kritisch alle über die Einführung einer Positivliste für neuen Medikamente bewertet. Der Arznei-Medikamente diskutiert. In diese Liste sollen mittelmarkt mit seinen 30.000 Präparaten ist Präparate aufgenommen werden, die von für einen einzelnen Arzt nicht zu überschauen. unabhängigen Arzneimit telkomiss ionen Ich beschränke mich daher auf Präparate, die positiv bewertet werden, deren Neben- bekannt sind und positiv bewertet wurden. wi rkungsspekt rum ger ing i s t , d ie Wir haben heutzutage das Glück, über seit wirtschaftlich sind und in Studien ihre vielen Jahren gut bewährte Medikamente zu Wirksamkeit bewiesen haben. verfügen. Seit Dezember haben wir eine eigene V on den vielen neuen Medikamenten, die praxisinterne Medikamenten-Liste. In diese jedes Jahr auf den Markt kommen, sind nur Lis te haben wir bewähr te Präpara te wenige relevant: Viele davon überleben die aufgenommen, deren Wirksamkeit durch ersten paar Jahre nicht. Oft ist deren langjährige Erfahrung nachgewiesen sind. Datenlage auch äusserst dürftig. Sie können Wir orientieren uns in dieser Liste zum Einen sich daher sicher sein, dass wir Ihnen an den Empfehlungen der Arzneimittel- bewährte und ausgereifte Medikamente komission der deutschen Ärzteschaft und an verschreiben.den Bewertungen des Arznei-telegramms, Wenn Sie möchten geben wir Ihnen auch eines seit über 20 Jahren bestehenden gerne Einsicht in unsere Medikamenten-Liste.

Die Positivliste für Medikamente - wir haben sie

Vor über einhundert Jahren wurde Aspirin in Generika genannt, die es seit vielen Jahren im Körper schneiden die Generika genauso Deutschland auf den Markt gebracht. Es war gibt . Bekannte Generikafi rmen sind gut ab, wie die Originalpräparate. Niemand ein echter deutscher Exportschlager und Ratiopharm, Stada, Heumann oder wie sie muss also befürchten, ein qualitati v wurde in die ganze Welt exportiert. Es wurde auch immer heissen. In den letzte Jahren schlechteres Medikament zu bekommen, wahrscheinlich das weltweit bekannteste sind mit ihnen bedeutende Unternehmen wenn Generika verordnet werden. Im Medikament überhaupt. Mittlerweile gibt es entstanden, die Medikamente zu einem Gegenteil: die Verordnung dieser Präparate viele Nachfolgepräparate. Der chemische günstigen Preis produzieren. Die meisten hilft langfristig, dass gute, neue Medika-Wirks toff von Aspir in is t die Acet yl- Medikamente sind chemisch relativ einfach mente überhaupt noch finanzierbar sind.salicylsäure, kurz ASS genannt. So heissen herzustellen. In Untersuchungen über die auch die v ielen Nachfolgepräparate, Wirkstoffaufnahme und deren Verfügbarkeit

Aspirin oder ASS - zur Verordnung von Generika

“Soll zwar ein Mediziner werden, doch wünscht ich rings von aller Erden, von allem Himmel und all Natur, so viel mein Geist vermöcht, zu fassen.”

Page 3: Patienten Patientenbrief brief - praxis-raiser.de · Vor über einhundert Jahren wurde Aspirin in Generika genannt, die es seit vielen Jahren im Körper schneiden die Generika genauso

PatientenbriefPatientenbrief

In vielen Unternehmen sind in den sind uns die Wertmaßstäbe gar nicht Arbeit. Wir möchten Ihnen unsere letzten Jahren Leitbilder entworfen bewusst, die unser alltägliches Überlegungen zur Patientenver-worden. Leider blieben diese oft Handeln bestimmen. Wir möchten sorgung in unserer Praxis vermitteln schön formulierten Entwürfe in den Ihnen heute gerne einige Orientier- und Sie sollen wissen, dass wenig Schubladen liegen, und haben den ungspunkte unseres Praxis-Selbst- zufäll ig passiert, sondern das Alltag der Unternehmen und Be- verständnisses transparent ma- unsere Arbeitsweisen und täglichen triebe kaum berührt. Der Diskurs chen. Es ist uns wichtig, dass sie Entscheidungen abgesichert sind über Leitbilder ist jedoch richtig. Oft Vertrauen finden zu uns und unserer und eine solide Basis haben.

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PatientenbriefPatientenbrief

Seite 3

Selbstverständnis Selbstverständnis

So verstehen wir unsere Arbeit

Es ist gar nicht so einfach, sich über seine Ohne die Humanität ist die Medizin kühl Rolle als Arzt in dieser Gesellschaft und und entleert. Natürlich müssen wir uns auch innerhalb eines sich wandelnden Medizin- ums Geschäft kümmern. Das ist d ie betriebes klar zu werden. Dies bedarf eines existentielle Grundlage. Aber es ist wie langen Prozesses der Erfahrung, der überall. Wenn eine Säule des Handelns Diskussion und des Nachdenkens. überwiegt, kommt das ganze System ins Professor Frank Nager, Arzt und Präsident Wanken. Eine nur nach Profitmaximierung des Institute s für Anthropo logie der ausgerichtete Arztpraxis wäre zurecht Zentralschweiz schrieb in einem Essay: inhuman. Und trotzdem will man davon “Der Beruf des Arztes ist ein leben, angemessen honor ier t für Gemisch aus Wissenschaft, Hand- ordentliche Arbeit.werk, Geschäft, Liebestätigkeit und Humanität umfasst das Zuhören, das Kunst.“ empathische Verstehen, warum der Patient Das ist, wie ich finde, eine sehr schöne auf seine Art reagiert und krank wird. Das Beschreibung eines Berufes, der viele heisst auch die Achtung des Gegenübers, Facetten hat. Und wenn man sie wahrnimmt seiner Wünsche und seiner Besonderheiten. und lebt, dann kann man den Menschen Das Unbehagen an der Medizin kommt ja sehr nahe kommen. nicht aus dem Misstrauen gegenüber dem Wo lernen wir diese Seiten? Wie kommen sie Er ke nn tn is zu wa ch s od er de m an -zustande? Natürlich lernen wir in den gesammelten Wissen, sondern aus der Universitäten die Wissenschaft, und in den Unsi cherhe it de s ei genen Wah rge-Krankenhäusern das Handwerk. Das ist nommenwerdens. Werde ich noch als wichtig und die solide Basis unseren eigenständiges Individuum gesehen in Ha nd el ns . D ie Är zt eo rg an is at io ne n einem High-Tec-Medizinbetrieb mit gut kümmern sich (oft lautstark) um das geschulten Spezialisten? Hört mir dort noch Geschäft. Und die ärztliche Kunst umfasst jemand zu, auch wenn ich nur noch leise die Intuition aus einer Gesamtheit der et wa s sa ge n ka nn ? Vi el le ic ht is t Informationen und Wahrnehmungen, die Liebestätigkeit ein grosses Wort. Aber ohne richtige Entscheidung abzuwägen. dieses Gebot der Nächstenliebe ver-Aber wer kümmert sich um die Humanität, kümmert die Medizin, auch zum Schaden die Liebe. Alle Wahrheit ist grausam ohne der in ihr Tätigen.die Humanität, ohne dass Hoffnung und Zuversicht bleibt. Die Medizin orientiert sich in ihren Aussagen oft an statistischen Grössen. Aber eine Statistik lässt keine Aussage zu über eine einzelne Person. Ganz offensichtlich ist dies bei Patienten, die an einer schweren Erkrankung leiden. Deren individuelles Leben und Schicksal wird oft auf ein statistisches Mass reduziert. Hier wird oft zum Handwerk, was der Liebe bedarf.

Gedanken über eine Heilkultur

Die Zeiten sind endgültig vorbei, da ein ein Patient beispielsweise rasch wieder werden. Die Prinzipien einer sozialen Professor Sauerbruch zur Visite kam und in gesund werden, weil er eine Prüfung hat Medizin beinhaltet die Weitergabe militärischer Manier dem eingeschüchterten oder einen wichtig Termin wahrnehmen der Information, auf die der Arzt Patienten erklärte: “Morgen werden Sie muss, kann ein Antibiotikum durchaus seine Handlung begründet. Dies führt operiert.“ Früher so oft geschehen, und für helfen, ein paar Tage früher symptomfrei zu das hierarchische Arzt-Patientverhältnis viele Menschen in weniger entwickelten werden. Ein Anderer möchte aber lieber über in eine partnerschaftliche, horizontale Ländern immer noch Realität. ohne Antibiotika auskommen. Auch dieser Beziehung, als Basis der gemeinsamen Patienten sind heute besser informiert und Weg kann funktionieren. Es dauert dann Entscheidung. Shared decision making - die wollen teilhaben an den Entscheidungen. vielleicht ein paar Tage länger, ist aber für gemeinsame Entscheidung mit einem Das ist gut so: Man muss auch von ärztlicher diesen Patienten eher stimmig. In beiden informierten Patienten - eine andere Art der Seite die Illusion beenden, dass es immer Fäl len mus s die The rap ie mit den Medizin ist heutzutage nicht mehr denkbar.nur einen Weg zur Gesundung gibt. Ein individuellen Wertvorstellungen und Beispiel ist die Antibiotikatherapie. Möchte Bedürfnissen des Patienten abgestimmt

Die gemeinsame Entscheidung - Shared decision making

Seit Jahren wird in der Politik immer wieder unabhängigen Institutes, das sehr kritisch alle über die Einführung einer Positivliste für neuen Medikamente bewertet. Der Arznei-Medikamente diskutiert. In diese Liste sollen mittelmarkt mit seinen 30.000 Präparaten ist Präparate aufgenommen werden, die von für einen einzelnen Arzt nicht zu überschauen. unabhängigen Arzneimit telkomiss ionen Ich beschränke mich daher auf Präparate, die positiv bewertet werden, deren Neben- bekannt sind und positiv bewertet wurden. wi rkungsspekt rum ger ing i s t , d ie Wir haben heutzutage das Glück, über seit wirtschaftlich sind und in Studien ihre vielen Jahren gut bewährte Medikamente zu Wirksamkeit bewiesen haben. verfügen. Seit Dezember haben wir eine eigene V on den vielen neuen Medikamenten, die praxisinterne Medikamenten-Liste. In diese jedes Jahr auf den Markt kommen, sind nur Lis te haben wir bewähr te Präpara te wenige relevant: Viele davon überleben die aufgenommen, deren Wirksamkeit durch ersten paar Jahre nicht. Oft ist deren langjährige Erfahrung nachgewiesen sind. Datenlage auch äusserst dürftig. Sie können Wir orientieren uns in dieser Liste zum Einen sich daher sicher sein, dass wir Ihnen an den Empfehlungen der Arzneimittel- bewährte und ausgereifte Medikamente komission der deutschen Ärzteschaft und an verschreiben.den Bewertungen des Arznei-telegramms, Wenn Sie möchten geben wir Ihnen auch eines seit über 20 Jahren bestehenden gerne Einsicht in unsere Medikamenten-Liste.

Die Positivliste für Medikamente - wir haben sie

Vor über einhundert Jahren wurde Aspirin in Generika genannt, die es seit vielen Jahren im Körper schneiden die Generika genauso Deutschland auf den Markt gebracht. Es war gibt . Bekannte Generikafi rmen sind gut ab, wie die Originalpräparate. Niemand ein echter deutscher Exportschlager und Ratiopharm, Stada, Heumann oder wie sie muss also befürchten, ein qualitati v wurde in die ganze Welt exportiert. Es wurde auch immer heissen. In den letzte Jahren schlechteres Medikament zu bekommen, wahrscheinlich das weltweit bekannteste sind mit ihnen bedeutende Unternehmen wenn Generika verordnet werden. Im Medikament überhaupt. Mittlerweile gibt es entstanden, die Medikamente zu einem Gegenteil: die Verordnung dieser Präparate viele Nachfolgepräparate. Der chemische günstigen Preis produzieren. Die meisten hilft langfristig, dass gute, neue Medika-Wirks toff von Aspir in is t die Acet yl- Medikamente sind chemisch relativ einfach mente überhaupt noch finanzierbar sind.salicylsäure, kurz ASS genannt. So heissen herzustellen. In Untersuchungen über die auch die v ielen Nachfolgepräparate, Wirkstoffaufnahme und deren Verfügbarkeit

Aspirin oder ASS - zur Verordnung von Generika

“Soll zwar ein Mediziner werden, doch wünscht ich rings von aller Erden, von allem Himmel und all Natur, so viel mein Geist vermöcht, zu fassen.”

Page 4: Patienten Patientenbrief brief - praxis-raiser.de · Vor über einhundert Jahren wurde Aspirin in Generika genannt, die es seit vielen Jahren im Körper schneiden die Generika genauso

Ende Mai bieten wir wieder ein täglich über 2 Monate bezahlt, Raucherentwöhnungskurs in nämlich 186 Euro. Wer lieber unserer Praxis an. Der Kurs wird e i n en ganz indiv iduel len nach der Pu nk t- Sch luss - Ausstiegsplan möchte, kann dies Methode durchgeführt , das ebenfalls mit uns vereinbaren. heisst nach einem Vorgespräch, Die Gebühr für die Individual-das e twa e ine Woche vor betreuung liegt bei 276 Euro. Kursbeginn stattfindet, hören alle Viele Kassen beteiligen sich auf Teilnehmer gemeinsam mit dem Anfrage an den Ko sten. Rauchen auf. Der Kurs geht über Mitzubringen für beide Angebote fünf Abende, mit zusätzlich zwei is t ei ne gu te Port io n an Nachtref fen. Themen dieses Aspekte des Rauchens und das Motivation. Ein bisschen Spass Kurses sind Informationen über Erlernen neuer Alltagsstrategien. darf auch dabei sein. Wenn Sie d e n Ta b a k u n d d e s s e n Die Kursgebühr beträgt soviel, noch Näheres wissen möchten, Inhaltsstoffe, gesundheitliche wie ein Raucher für 20 Zigaretten rufen Sie uns doch einfach an.

Ab Mai wird der Maler Michael Farbschichten werden in vielen Krähmer in unserer Praxis seine hauchdünnen Lagen überein-grossformatigen Landschaf ts- ander geschichtet und erzeugen bilder ausstellen. Auf den ersten so schimmernde Farbräume. Blick könnte man die Gemälde Die Entstehung eines solchen von Mic hae l Kr ähm er f ür Gemäldes dauert ungefähr Fotografien halten. Es handelt einen Monat.sich jedoch nicht um Abbilder sichtbarer Realität, sondern um Int ere ssi ert e Kunstl ieb hab er Au sd ru ck ge is ti g- seel is cher setzen und sich in ihre magische finden weitere Informationen Erlebnisse. Ruhe zu versenken. Der Blick über Michael Krähmer und seine Nicht der topografische Ort einer verl iert sich in unendl ichen We rke im In ternet unter Landschaft ist von Bedeutung, imaginären Weiten und bis-sondern ihre Atmosphäre, ihre weilen locken fens terart ige

Atelier: Tü, Weißdornweg 14Ausstrahlung auf den Betrachter. Öffnungen im Himmel in noch Phone: 07121-68617Insofern handelt es sich also weitere, lichtdurchflutete Ebenen mobil: 0177-84 30 819eigent lich um Bewuss tse ins - der Wirklichkeit hinein. Die Bilder Email: [email protected] Landschaften. sind in der zeitaufwendigen

Die Bilder laden dazu ein, sich Harzöl-Lasurtechnik der alten ihrer kosmischen Stille auszu- Meister gemalt. Transparente

www.michael-kraehmer.de

PatientenbriefPatientenbrief

Der gute Tipp

www.praxis-raiser.de

Immer wieder Salbei-Tee

Praxis-Baby

Pr@xis- Homep@ge

Bei Halsschmerzen und Heiserkeit sind die Blätter des Salbeis immer noch ein gutes und bewährtes Hausmittel. Einfach einen Tee kochen und mehrmals am Tag mit dem lauwarmen oder ab-gekühlten Aufguss gurgeln. Hilft auf jeden Fall!

Unsere Praxiszeiten:

Unsere Mitarbeiterin Ramona Dinter hat am 4.1.dieses Jahres das erste Praxisbaby zur Welt gebracht. Maximilian war gleich putzmunter und gedeiht prächtig. Wir freuen uns mit Ramona, ihrer Tochter Noemi und ihrem Ehemann Joachim.

Alle Patientenbriefe können Sie auch auf der Praxis-Website nochmals nachlesen. Dort finden Sie auch unsere Patienten-Informationen zu wichtigen T h e m e n w i e I m p f u n g e n , Cholesterinwerte, Akupunktur, Magnetfeld und verschiedene Links zu Gesundheitsthemen. Aus Datenschutzgründen sind wir mit unserem Praxiscomputer nicht direkt am Internet. Emails werden daher etwas später bearbeitet.

Montag-Freitag:9.00-12.00Montag, Mittwoch, Freitag:16.00-18.00und nach Vereinbarung

Impressum:Verantwortlich für Redaktion und Inhalt, soweit nicht anders ausgewiesen:

Dr. Wolfgang RaiserAixerstrasse 772072 Tübingen

): 07071-538155www.praxis-raiser.de

© 2003

Layout und Gestaltung:Linda HanselmannWolfgang Raiser

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Magische Landschaften - Ölbilder von Michael Krähmer in der Praxis

Raucher entwöhnungskurs

TERMIN:20.05-24.05.03

5 Abende19.30-21.30 UhrPraxis Dr. Raiser

Anmeldung: Tel.: 07071-538155

Patientenbefragung Ihre Meinung ist uns wichtigZu u nse rem ein jäh rig en uns, wenn Sie u ns de n weiterzuentwickeln. Hierzu Bestehen möchten wir gerne eine ausge fü l l t en Fr agebogen brauchen wir Ihre Hilfe. Ihre Befragung unserer Patienten zurücksenden. Das Egebnis der Anregungen und Kritik wollen wir durchführen. Wir würden gerne Befragung wird ausgewertet und zum Anlas s nehmen, unser erfahren, ob Sie mit unserer auf jeden Fall im nächsten Angebo t zu ve rbe s se rn . Arbeit, unserem Angebot und Patientenbrief veröffentlicht. Die Natürlich freut es uns auch , unserer Art und Weise, Sie Be f ragung w i rd anonym wenn wir von Ihnen eine positive medizinisch zu beraten und zu durchgeführt. Sie dürfen aber Rückmeldung für bereits Ge-versorgen, zufrieden sind. Hierzu selbstverständlich auch Ihren leistetes bekommen. ha be n wi r fü r Si e ei ne n Namen angeben. Wir haben Ein kleines Lob tut immer gut.... Fragebogen erstellt.Wir freuen den Anspruch, uns dauerhaft