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Projektinformation 04 Juni 2020 Offener Ideen- und Realisierungs- wettbewerb Gera: Freiraum Mitte Blick in den Freiraum Mitte mit „Neuer Zitronenpresse“, GRIEGER HARZER

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Page 1: Offener Ideen- und Realisierungs- wettbewerb Gera ... · Landschaftsarchitekten, Berlin Anerkennung Stötzer Landschaftsarchitekten, eiburFr g Anerkennung Franz Reschke LandschaftsarchitekturBerlin,

Projektinformation 04Juni 2020

Offener Ideen- und Realisierungs- wettbewerb Gera: Freiraum Mitte

Blick in den Freiraum Mitte mit „Neuer Zitronenpresse“, GRIEGER HARZER

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Blick vom Stadtmuseum zum KuK, GRIEGER HARZER

Preisvergabe

1. Preis GRIEGER HARZER Landschaftsarchitekten, Berlin

3. Preis mesh landschaftsarchitekten, Prominski – Nakamura – Prominski, Hannover

3. Preis Levin Monsigny Landschaftsarchitekten, Berlin

Anerkennung Stötzer Landschafts architekten, Freiburg

Anerkennung Franz Reschke Landschaftsarchitektur, Berlin

Als Impulsprojekt zur Revitalisierung der Innenstadt des Oberzentrums Gera in Ost-thüringen wird der neue Freiraum Mitte weit in Stadt und Region ausstrahlen. Er ist Aus-druck des Transformationsprozesses der Residenz-, Industrie- und DDR-Bezirksstadt Gera zur Regiopole im mitteldeutschen Raum. Damit einher geht die Suche nach neuen Verhältnissen von Stadt und Land, von Bebauung und Freiraum. Einst als re- präsentatives, sozialistisches Zentrum für damals 135.000 Einwohner angelegt, sind auf der 2,5 ha großen Fläche nun ein zeit-genössischer Maßstab und ein neues Nut-zungsprofil für heute 94.000 Einwohner gefragt, als öffentlicher und demokratischer Raum der Stadtgesellschaft.

Kernelemente des geplanten Innenstadt-quartiers sind ein Grünzug und die Plätze vor dem Kultur- und Kongresszentrum (KuK) und am Stadtmuseum. Als Projekt der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen sucht die Stadt Gera nach einer

unverwechselbaren Gestaltung, die eine hohe Aufenthaltsqualität in ihre zentralen öffentlichen Räume bringt. Die Kreuzung der Hauptfußgängerachse Bachgasse mit dem neuen Grünzug wird die künftige Identität und Attraktivität der Innenstadt entscheidend mitprägen. Während der Ein-zelhandel als Motor innerstädtischer Ent-wicklung zunehmend sein Alleinstellungs-merkmal verliert, gewinnen Kultur, Bildung, Freizeit und Begegnung mehr Bedeutung. Der Freiraum Mitte soll zur künftigen Bühne der Stadtgesellschaft werden. Dies schließt die große Stadtterrasse des KuK mit ein.

Für die künftige Gestaltung des Freiraum Mitte hat die Stadt Gera gemeinsam mit der IBA Thüringen einen offenen Ideen- und Realisierungswettbewerb ausgelobt. Bund und Freistaat Thüringen unterstützten das Verfahren aus Mitteln der Städtebauförde-rung. Teilnahmeberechtigt waren Land-schaftsarchitekt*innen sowie Stadtplaner*- innen in Zusammen arbeit mit Landschafts-architekt*innen. Zum 17. März 2020 wurden 19 Arbeiten fristgerecht eingereicht und am 26. Mai 2020 von der Jury begutachtet und bewertet.

Offener Ideen- und Realisierungswettbewerb Gera: Freiraum Mitte

Die folgenden Texte sind, sofern nicht anders gekennzeichnet, Auszüge aus der Auslobung und dem Protokoll der Preisgerichtssitzung.

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Coronakonforme Sitzung des Preisgerichts im großen Saal des KuK

Übersichtsplan, GRIEGER HARZER

Preisgericht

Fachpreisrichter_ Marta Doehler-Behzadi, Stadtplanerin, Apolda_ Axel Lohrer, Landschaftsarchitekt, München_ Jörg Michel, Landschaftsarchitekt, Berlin_ Wolfram Stock, Landschaftsarchitekt, Jena_ Robin Winogrond, Landschaftsarchitektin, Zürich

stellvertretende Fachpreisrichter_ Till Rehwaldt, Landschaftsarchitekt, Dresden_ Bertram Schiffers, Stadtplaner, Apolda

Sachpreisrichter_ Norbert Gleinig, amt. Dezernent Bau und Umwelt_ Ulrich Porst, Mitglied des Stadtrates,

Vorsitzender Ausschuss für Wirtschaft und Stadtentwicklung (WSA)

_ Jochen Trautmann, Stellv. Vorsitz WSA_ Nils Fröhlich, Mitglied des Stadtrates,

Vorsitzender Ausschuss für Bau, Umwelt, Verkehr und Liegenschaften (BUVLA)

_ Thomas Kramer, Ja – für Gera e. V.

stellvertretende Sachpreisrichter_ Julian Vonarb, Oberbürgermeister, Stadt Gera

Sachverständige_ Manfred Kaniß, Projektleiter

Geras Neue Mitte_ Thomas Leidel, ehemaliger Projektleiter

Geras Neue Mitte_ Claudia Tittel, Leiterin Kulturamt_ Katrin Groh-Lunow, Wettbewerbs-

verantwortliche, Abteilung Stadtplanung_ Volker Tauchert, Vorsitzender

Ja – für Gera e. V._ Ines Wartenberg, Abteilungsleiterin

Veranstaltungen/Märkte_ Nicole Jürschick, Projektassistentin

Geras Neue Mitte

Gäste_ Astrid Regel, Bürgerinitiativkreis_ Michael Stiehl, Vertreter der

nichtorganisierten Bürgerschaft

Wettbewerbsbetreuung und Vorprüfung_ Thomas Wittenberg, Architekt, Weimar_ Friederike Salzmann, Architektin, Weimar

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Schemaskizze Raumgerüst und Stadt-Treff „Neue Zitronenpresse“, GRIEGER HARZER

Blick in den Lesegarten, GRIEGER HARZER

1. PreisGRIEGER HARZER Landschaftsarchitekten, Berlin

nicht mit dem KuK, lässt den gesamten Freiraum als großzügige Mitte erleben und schafft gleichzeitig eine zusätzliche räum-liche Dimension am Platz. Die große KuK-Terrasse ist mit einem fili granen Steg ange-bunden. Mit diesem Vorschlag hinterfragen die Verfasser den Bedarf und die Rolle des Hauses am KuK und bieten eine interessan-te Alternative an.

Insgesamt wird ein strategisch cleverer Ansatz gekonnt ausgearbeitet. Geras Mitte gewinnt mit diesem Vorschlag einen iden-titätsstiftenden, spielerischen und anzie-henden Ort, der einen eigenständigen So- zialmagnet und eine lebendige Adresse für Gera bildet.

Die Verfasser entwickeln eine einfache und eingängige gestalterische Sprache, die Vieles zu leisten vermag. Die neue Ober-flächenstruktur reicht allseits bis an die Fas-saden heran und löst dabei die üblichen Funktionsgrenzen von Verkehrs- und Grün-flächen auf. Das unverwechselbare Muster entfaltet eine eigene gestalterische Wir-kung, die selbstbewusst in einen Dialog mit der heterogenen Umgebung eintritt. Topo-grafische und funktionale Besonderheiten lassen sich in den Maschen geschickt inte-grieren, darunter auch die große Pla tane, und werden zu besonderen, gestalterischen Momenten entwickelt. In seiner Materialität bietet das Kleinpflaster eine sinnliche An- mutung, die mit den großformatigen Bän-dern kontrastiert.

Die Baumstandorte können innerhalb des Belagmusters flexibel auf die jeweili- ge Randbebauung reagieren. So sind die Baumzeilen am Haus am Brühl und der Otto-Dix-Passage geschickt gesetzt. Sie betonen die Blickbeziehung zwischen Stadtmuseum und KuK.

Der Entwurf zieht seine Kraft aus einem „grünen Herz“, das sich nach Norden und Süden auflöst. Das interessante Raumge-rüst vor dem KuK ist sowohl als tem porä- re als auch als dauerhafte Struktur denk- bar und lässt sich vielseitig bespielen. Die schlanke, transparente Form konkurriert

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Team GRIEGER HARZER: Nina Dvorak, Stefan Grieger, Norman Harzer, Markus Storch, Philipp Steinbacher

Leitidee: Grüne Bühne der Stadt

Geras Neue Mitte ist „Labor“, grüne Bühne und Motor von Ideen für das Gera von mor-gen. Es ist ein Ort des bürgerlichen Selbst-verständnisses für die Einwohner der Stadt. Ein wertiges Großsteingranitpflaster mit gliedernden Bändern nimmt die Dimen-sionen des KuK sowie angrenzender Bau-ten auf. Durch die 45°-Drehung und das wellige Auflösen der Ecken erhält die Bän-derung eine freie spielerische Qualität. Die rautenförmigen Grünelemente definieren vielfältige Nutzungsbereiche, topographi-sche Erhöhungen und begleitende Sen- ken für die Regenwasserversickerung. Sie lösen definierte Sehgewohnheiten und Vorstellungen von städtischen und länd-lichem Grün auf.

Die sogenannte „Neue Zitronenpresse“ am Platz vor dem KuK ist weithin sichtbarer Anziehungspunkt und belebt hier die Idee eines Stadt-Treffs neu. In eine Struktur aus Standardgerüstteilen ist eine große Frei-treppe als Tribüne integriert, die markant auf die Gastronomie der Außenterrasse des KuKs führt. Unter der Treppenskulptur ist Raum für bürgerschaftliches Engage-ment und IBA-Treff. Ein Wasserspiegel mit Sitzmöglichkeiten vis-a-vis des KuK stei-gert die Aufenthaltsqualität besonders in den heißen Sommermonaten.

Das Stadtmuseum wird durch die Ver-kehrsberuhigung sowie neuen Pflaster-oberflächen angemessen eingefasst. Wenige Baumneupflanzungen setzen locker verteilten lichten Schatten auf dem Platzbereich. Eine Besonderheit stellen die Vitrinen dar, welche Ausstellungs-stücke von aktuellen Ausstellungen des Stadtmuseums enthalten. Entlang der Erdgeschosszone des KuK werden neue Schaukästen zur kommunikativen Schnitt-stelle mit den kulturellen Aktivitäten.

GRIEGER HARZER Landschaftsarchitekten

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BAUMPFLANZUNG

LEITARTEN

WALDLICHTUNGVORPLATZ KUK

NUTZWALD

WALDOASE

NACHBARSCHAFTS-WALD

Jan. Feb. März Apr. Mai Jun. Jul. Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.

N

VORPLATZ KUKbeschichteter Asphalt hell, graubeige

STADTOASE

NACHBARSCHAFTSWÄLDCHENWaldvegetation

KULTUR-KISTE (KUKI)

MUSEUMSPLATZ Pflasterstein Grauwacke

Urban-GardeningBienenkiste

Obstbaumwäldchen

Waldgarten

Holzdeck / Bühne

KuKi-Strand

Treppe zum KiKu-Balkon

Zitronenhocker

Zitronenhocker

in Reihen

Zitronenhocker

Zitronenhocker

Wasserspiel

Mastleuchte

Mastleuchte

Mastleuchte

Sitzblock

Fahrradabstellplätze

E-Bike-Station

Fahrradabstellplätze

E-Bike-Station

Fahrradabste

llplätze

Fahrradabste

llplätze

Sitzkante

Kleinkinderspiel

Kleinkinderspiel

Platane(Bestand)

Findling

FindlingFindling

begrünte Stahlkon-struktion

grüne Insel

Kies

Retentionsteich

Ufervegetation

SitzstufenRampe

Spielfelsen

Holzdeck

Leseterrasse

lange Bank

Holzdeck

196,9

196,0

195,0

194,0

196,9

196,0

196,0

196,5

195,5

195,5

196,5

195,6

195,7

195,7

194,6

195,0

195,7

197,0

195,0

196,0

WALDOASE

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Entwurfsplan, mesh landschaftsarchitekten

In den Grünflächen Nord und Mit- te wird die einsam auf einem Wie-senhügel stehende große Platane zu einem hügeligen „Nachbar-schaftswald“ weiterentwickelt. Nach Süden schließt sich eine „Waldoase“ mit naturnahem Teich und Leseterrasse an und lädt ein zu ruhigem Verweilen.

Im „Nutzwald“ mit seiner Kultur-kiste könnte ein weiterer, attrak-tiver Ort entstehen, wo eine be- grünte Stahlkonstruktion den passenden Rahmen für Freizeit-aktivitäten bildet. Auch der Platz am KuK wird noch als „Lichtung im Gartenwald“ inszeniert und erst in der Bach gasse folgt dann die Zäsur zum steinernen Museums platz.

Die Entwurfsidee erfüllt die Sehn-sucht vieler Bürger nach mög- lichst üppigen neuen Grünflächen. Auf dem Platz am KuK verstellen jedoch zu viele Bäume wichtige Blickbeziehungen und im Nach-barschaftswald und am Teich wird die visualisierte Erlebnisqualität in Wirklichkeit durch die geringe Breite der neuen Grünfläche nicht ganz erreicht.

3. Preismesh landschaftsarchitekten, Prominski – Nakamura – Prominski, Hannover

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Kultur- und Kongresszentrum (KuK)

Parkhaus

Bibliothek

Kindergarten

Wassertisch

Mastleuchte

Mastleuchte

Mastleuchte

Mastleuchte

Mastleuchte

„Kunst und Kultur“

Holzbänke

Holzbänke

Fahrradbügel

Straßenbahngleise

Fahrradbügel

Fahrradbügel

Fahrradbügel

Fahrradbügel

Fahrradbügel

helle großformatige Platten

helle großformatige Platten

farbiger Asphalt

dunkle großformatige Platten

helle „Zierleiste“

Haupteingang

Holzbänke

Wasserfontänen

Wasserfontänen

Kiosk

Stadtterrasse KuK

Blumenwiese

Hopfenspalier

Hopfenspalier

Hopfenspalier

Tenne

Tenne

UrbanGardening

Blumenwiese

Überdachung aus eloxierter Stahl

Mastleuchte

Kleinpfl aster

Kleinpfl aster

Kleinpfl aster

Kleinpfl aster

Kleinpfl aster

Bestandsplatane

Lesegarten

Holzbankmit Tisch

Holzbank

Sportgarten

Rasenhügel

Rasenhügel

Rasenhügel

Stauden

Stauden

Stauden

TG-Zufahrt

Begegnungszone(Shared Space)

Stauden

Fitnessgeräte

Haus am Brühl

A

A

„Geraer Löwe“

Breitscheidstraße

Dr.-Ecke

ner-Stra

ße

Stadtmuseum

Pavillon

Einkaufszentrum Gera Arcaden

Haus am KuK

197,00

197,00

195,70

195,75

195,70

195,50

195,90

196,00

194,80

2,7%

2,7%

194,90

194,10

194,80

194,80

194,70

194,70

194,50

197,00

196,00

195,50

195,50

195,40

195,40

195,40

195,75

195,60

195,50

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Entwurfsplan, Levin Monsigny Landschaftsarchitekten

Im Konzept, sehr klar aus der städte baulichen Grundstruktur abgeleitet, wird ein dichter, park-ähnlicher Raum im Norden von einem offenen Platzraum am KuK unterschieden. Dies verspricht Diversität in der alltäglichen Nut-zung und atmos phärische, inspi-rierende Stimmungen. Die Idee eines zusammenfassenden Stad t-bodens kann jedoch in der Detail-lierung einen gewissen Forma-lismus nicht verhehlen.

Die Möblierung mit Spiel- und Sport- und Wasserelementen ist von der Idee der Vielfalt geleitet. Die relativ konventionelle Aus-formung lässt jedoch wenig Raum für Spontanität und temporäre Aktionen.

Der Stadtplatz am KuK entfaltet eine sehr urbane Wirkung. Die Standorte der Bäume sieht die Jury jedoch kritisch.

Der Gedanke, dem Platz am Stadt-museum einen eigenen Charakter zu geben, ist nachvollziehbar. Aller-dings bleibt unverständlich, warum hier eine der wenigen wertvollen Fassaden so eng mit Bäumen ver-stellt wird und damit wiederum orientierende Blick beziehungen verloren gehen.

3. PreisLevin Monsigny Landschaftsarchitekten, Berlin

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geras-neue-mitte.de

Perspektive Ideenteil

Übersichtsplan M. 1:500

Schnittansicht A-A‘ M. 1:200

Perspektive Realisierungsteil

Johannisplatz

Pavillon

Vogelinsel

Stadtmuseum

KiTa

Quartierstreff

Kunst und Blumen

in loco libri

/Bücherregal

SpielgärtenEiscafé

Fahrradparken

Streuobstbäume

Stege

Urban Gardening

/ Beerengärten

Arkaden

Bibliothek

Hochhaus

Sparkasse

Kultur- und

Kongresszentrum

Einkaufszentrum

Elster Forum

Haus am KuK

Espresso / Bar

Platz am KuK

Platz am Museum

Museumsgarten

Wasserspiel

Aufgang

Haus am Brühl

Regionale

Food Stores

Parkhaus

Blau-Grüne Promenade

/Bürgergarten Einfahrt

Dr. Eckenerstraße

TG

Wohngebäude

Breitscheidstraße

Einkaufszentrum

Gera ArcadenA

A‘

Sonnenhof

Die neue Mitte GeraDie neue Mitte Gera wird bestimmt durch neue Inhalte, neue Nutzungen und Funkti-onen, die im Umfeld der bestehenden Ge-bäude entstehen. Neben dem KuK, der Bi-bliothek, dem Stadtmuseum gibt es neue Gastronomie/Café’s, eine Bar am KuK, neu-es Wohnen, Arbeiten und Läden. Die neue Mitte Gera entsteht als eine Neu-inszenierung mit neuen Werten. Diese Wer-te beinhalten öffentliches Leben – auch im Freiraum -, Aufenthaltsqualität, Verweilen, Aktion, Bewegung. So wird der Platz am KuK zur Drehscheibe, umgeben von attraktiven, gastronomischen Einrichtungen, von Kunst- und Kulturangeboten. Eine neue digitale Lit-faßsäule zeigt spannende Events, Program-me im KuK aber auch Zeit und Wetter an.

Im Zentrum ein lebendiges Wasserspiel. In-mitten der neuen Quartiersentwicklung Gera-Mitte entsteht ein zentraler öffentlicher Platz. Sommerlichen Hitzestaus wirkt ein zentrales Brunnenelement mit Sprühdüsen entgegen. Das sowohl Kindern als auch Erwachsenen Freude bereitet.Im nördlichen Platzbereich stehen locker ei-nige Bäume als Schattenspender. Es ist ein Wasserfeld mit Nebelwolken und Sprühdü-sen, dass am zentralen mikroklimatisch stra-tegisch günstigem Punkt eingesetzt wird.Dank digitaler Technik orientiert sich der Sprühnebel direkt an der Intensität der Son-neneinstrahlung. Dies wird durch ein subtil ausgeklügeltes digital eingerichtetes Mess-instrument erreicht.

Der Bodenbelag ist so hergestellt, dass er durch den Einbau von perforierten Platten das Wasser aufnimmt und die Verdunstung verzögert. Dies wirkt dem Aufheizen des Platzes durch die Hitzeaufnahme in der Ma-terialität grundsätzlich entgegen. Auf dem Platz sind alle Veranstaltungen, Events, Frei-luftkonzerte sowie Märkte und Feste mög-lich.Der Platz am KuK ist begrenzt durch große Bauten, wie das KuK, das Haus am KuK und das Haus am Brühl, nach Osten hin durch die Gera-Arkaden und das Museum. Ein großes rechteckiges Platzfeld entsteht, das durch eine Brunnenanlage seine zent-rale Mitte erhält. Die Brunnenanlage ist ein lebendiges Objekt, spielt und inszeniert wird durch Wasser, Wasserdüsen und eine Licht-inszenierung.Die Eingangssituation zum KuK wird aufge-wertet durch eine neue Treppenanlage, die direkt am Eingang nach oben führt über be-queme Stufen, die das obere Foyer anbin-den.

Das Haus am Brühl vernetzt sich mit dem Platz durch Freiraumbewirtung, zum Platz am KuK sowie zum gegenüberliegenden Museumsplatz. Am Haus am KuK ist es vorstellbar, dass dort eine Bar mit einer Espressobar entsteht, die ein vorgelagertes Platztableau hat, auf dem lebendige Sonnenschirme mit lustigen Ti-schen und Stühlen stehen. Dieses Tableau wird überstanden durch Schattenbäume, Sonnenschirme. Das Tableau ist eine Stufe über dem Platz erhöht und auch barrierefrei erreichbar.

Der MuseumsplatzDer Museumsplatz ist Teil des großzügigen Freiraumgefüges im unmittelbaren Bereich der Gera-Arkaden, des Hauses am Brühl und des KuK. Ein eigenes charakteristisches Um-feld umschließt das Museum.Der Museumsgarten bildet nach Westen einen guten Rahmen zur Breitscheidtstraße. Unter Bäumen werden Sitzgelegenheiten angebo-ten sowie Lichtskulpturen, die eine moderne, lebendige Freiraum- Kunst-Ausstellung dar-stellen. Die Gleistrasse wird frei gehalten. Vor dem Pavillon entsteht ein großer Baum mit einer Bank.

Grüne-Blaue Passage Das Highlight der Parkanlage ist ein langes Wasserband. Das Wasserband nimmt das Regenwasser auf. Gleichzeitig ist es ein grü-nes Spurenelement entlang der Parkanlage und zwischen den Gebäuden. Der blaue Kanal ist aktives Erlebnisband für Kinder und Erwachsene. Zum Planschen im Wasser, Füße reinhängen, Zeitung lesen so-wie Spielen, Schiffchen fahren lassen, Spie-len an den Staustufen und zwischen grünen Pflanzstreifen stehen für lustige Erfahrungs-werte für Jung und Alt.Die blaue/grüne Passage ist flankiert durch Baumalleen, die das grüne Mittelband begleiten.

Es entsteht eine großzügige Allee mit einem grünen Teppich. Dieser ist untergliedert, bil-det einen kleingliedrigen Kontrast mit Stau-den- und Gräserbeeten, Blumenstreifen, die Bienen und Insekten Nahrung bieten.Urban gardening Beete setzen sich fort in Spielcluster mit Landschafts- und Bewe-gungsspielen. Die große Platane ist ein Ruhe pol – majestätisch leicht erhöht- als loco libri unter dem Schattendach des Baumes.Hinter dem Wasserband steckt ein nachhal-tiges System: Denn hier fließt ausschließlich gesammeltes Regenwasser. Bevor Kinder und Erwachsene das Wasser genießen und ihre Beine hineinhängen können und Schiff-chen darin fahren lassen können wird das ge-wonnene Wasser gefiltert und aufbereitet.Viele Besucher und Anwohner und Kinder wer-den von dem knöcheltiefen Wasser angelockt, kühlen sich ab. Nach der Arbeit und nach dem Einkaufen bieten die neuen Holzbänke dieser Anlage unter den Schatten spendenden Bäu-men einen idealen Platz zum Entspannen und Ausruhen.

NachtlichtWarm-weißes Licht erhellt den Platz und Park in der Nacht. Lichtstelen an Plätzen und We-gen. Spannende Lichtstreifen im blauen Ka-nal und wechselnde Lichtpunkte im Wasser-spiel auf dem Platz am KuK. Hinzu kommen beleuchtete Schaufenster der Gebäude und das aktive Licht der Infostele.

Verkehr und Erschließung Die Platzbereiche und Grünanlagen sind dem Fußgänger vorbehalten. Es ist möglich für An-lieferung und private Anfahrten alle Bereiche anzufahren. Die Trambahntrasse ist offen ge-halten. An der Nordseite der neuen Bebau-ung der Gera-Häuser sowie des Hauses am Brühl besteht die Möglichkeit der Anlieferung. Im Weiteren ist die Tiefgarage des bestehen-den Parkhauses von der Breitscheidtstraße aus anfahrbar. Ebenso eine zukünftig neue Tiefgarage unter der Grünanlage ist an diese Verbindung angeschlossen. Radfahrer kön-nen auf der Nord- und Südseite fahren. Hier ist ausreichend Platz vorhanden, ebenso ist eine Verbindung für Radfahrer möglich von der Breitscheidtstraße aus in Richtung Bach-gasse.

BarrierefreiheitAlle Platzbereiche sowie die Grünanlagen sind barrierefrei zu erreichen.Entsprechende Leitstreifen und Leit-intarsien sind im gesamten Bereich vorgesehen.Die Materialität ist ebenerdig und besteht aus Pflasterplatten, die rutschfest und gut zu be-gehen sind.Das neue Nachtlicht gibt Sicherheit im öf-fentlichen Raum und erhellt alle notwendigen Hauptwege und deren Verbindungen.

Interime Gestaltung/ Platz am KuKIm Zwischenraum vor der Bebauung inszenie-ren die Strukturen der blau/grünen Passage die zukünftigen Bauflächen. Ausgestattet mit bunten Stauden und Sommerblumen.Eine Containerbar, gedacht als Glashaus, bil-det den Rahmen zum Platz am KuK und kann schon bald Espresso am Platz anbieten.

Gera - Freiraum Mitte 27 04 19

Regenwassernutzung

Aufbereitung Wasserlauf Gärten

G

IDEEN- UND REALISIERUNGSWETTBEWERB GERA: FREIRAUM MITTE

Leitidee GRÜNE FUGE IM URBANEN RAUM Konzept I EINHEITLICHES STADTPARKETT Konzept II VIELFÄLTIGE SEQUENZ Konzept III SCHMÜCKENDE ORTE Zukunftsraum ES GEHT WEITER...

‚GERSCH‘ 1 3 4 8 3 4

Einer Fuge gleich, setzen die neuen Freiräume die grüngeprägte Raumfolge ausgehend vom Mühlgraben in Nord-Süd-Richtung fort. In Ost-West-Richtung besteht über die ‚Sorge‘ und ‚Bachgas-se’ eine belebte städtische Passage, die durch den Platz am ‚KuK’ und am Stadtmuseum einen urbanen Kulminationspunkt, locker bespielt mit schirmkronigen Schnurbäumen, erfährt.

Ein einheitliches Stadtparkett bildet den ruhigen Grund für das neue Quartier und verknüpft über Material und Maßstab zu den anschließenden Stadträumen. Das gleichberechtigte Ne-beneinander der Geschwindigkeiten (Fussgänger/Radfahrer) ist dabei ebenso ein essentieller Grundgedanke, wie die subtile und barrierefreie Differenzierung von verkehrlichen Flächen.

Basierend auf dem seit Jahren laufenden Entwicklungspro-zess des ‚Freiraums Mitte‘ werden konkrete Maßnahmen zur klimabezogenen als auch sozialen Nachhaltigkeit abgeleitet. Als Ergebnis entsteht nur bedingt ein fertiges Bild, in jedem Fall eine robuste und entwickelbare Grundlage für einen zu-kunftsfähigen und lebenswerten Stadtraum.

Gera Arcaden

Otto-Dix-Passage

Kultur- und Kongresszentrum

Haus am KuK

PlataneBestand

Kindergarten

Wiesenmitte

Mischverkehrsfläche

Spielhain

Bühnenplatz am KuK

Platzteppich unterm Stadtmuseum

Haus am Brühl

Wegeverbindung in RichtungPlatz der Republik und Park der Jugend

Schloßstraße

Schloßstraße

Johannisstraße

Kleine Kirchgasse

Hinter der Mauer

Sorge

Bachgasse

Parkhaus

Stadtbibliothek

Puschkinplatz

De-Sm

it-St

raße

Neue Straße

Breitscheidstraße

Reichsstraße

Heinrichstr

aße

Dr.-Eckener-S

traße

ArbeitsgerichtGera

LandgerichtGera

Gustav-Hennig-Platz

Gustav-Hennig-Platz

Goethe-Gymnasium

Johannisplatz

Stadtmuseum

Pavillion

Sparkasse

PLATZPAAR BÜHNENPLATZ UND PLATZTEPPICH AM STADTMUSEUM

ÜBERSICHTSPLAN GESAMTKONZEPT M 1:500

GRÜNE FUGE PLATANENSCHOLLE UND WIESENMITTE

Eine Sequenz eigenständiger Orte bildet die lebendige und iden-titätsstiftende Mitte für das neue Quartier und die umgebende Stadt. Die im Wechselspiel mit der rahmenden Bebauung und Ihren Terrassen und Unterschnitten gebildete Raumfolge vari-iert dabei von offenen und teils introvertierten Grün- und Platz-räumen. Urban geprägte Vielfalt für Geras Mitte.

Großzügige Stadtmöbel begleiten die Promenade von Nord nach Süd und besetzen kraftvoll die beiden Plätze. ‚Schmückende‘ Objekte, gleichwohl zum Spielen und Verweilen einladend, unter-stützen die atmosphärischen und räumlichen Qualitäten der Orte. Zusammen mit dem kühlen ‚Gerscher Funkeln‘ auf dem Bühnen-platz ergänzen sie die Abfolge der poliert glänzenden Skulpturen.

Annäherung GEWEBE DER STADT‚Die Dichte, die Lücke, die Brache, die Idee, die Entwicklung, die Zukunft.‘

Geras Geschichte hat viele Kapitel: Die prosperierende Textilindustrie im 17. Jahrhundert und auch der Umbruch der Kriegs- und Nachwen-dejahre haben Ihre Spuren im Stadtgewebe hinterlassen. Eine Lücke klafft auf in der vormals dichten Struktur rund um das historische Stadtmuseum am Brühl. Mit dem neuen Stadtquartier und seinen öffentlichen Freiräumen wird ein Stück Stadt ergänzt und über die Frei-räume mit dem umgebenden urbanen Gewebe verwoben. Der Arbeitstitel ‚GERSCH‘ meint die identitätsstiftende Fortschreibung der an diesem Ort eindrücklich erlebbaren Geschichte der Stadt als gemeinschaftlichem Akt. Ein Stück Gera in der Zukunft.

Frische - Das niveaugleiche Wasserspiel mit Nebeldüsen sorgt für eine kostbare Erfrischung.

Wasser - Ein schlichter und hochwertiger Trink-brunnen am Stadtmuseum stillt den Durst.

Miteinander - Übernahme von Teilen der Bürgergärten in den Spielhain. Es wächst...

Maßstab - Intuitive Orientierung und sehr gut nutzbare Freiräume und Stadtmöbel für Alle.

Nebeneinander - Versch. Geschwindigkeiten gleichberechtigt nebeneinander. Schwellenlos.

Platz für Alle - Im Alltag als auch bei Veranstal-tungen - ein lebendiger Stadtplatz, kein Vorplatz.

Versickerung - Oberflächenentwässerung über dränfähige Randbereiche der Wiesenflächen.

Verdunstung - Regenwasserbeete kühlen die Umgebung und bieten üppiges Grün.

Zukunft - Stadtklimaverträgliche Baumarten für einen langfristig vitalen Baumbestand.

Schatten - Großbäume von Anfang an, schattige Baumdächer und die Arkaden der Bebauung.

Reservoir - Sammlung des Wassers in Baumri-golen reduziert die Einleitung und spart Kosten.

Platz der Republik und Park der Jugend

Fäden

Knäuel

Gewebe

SorgeJohannisplatzMarkt

PuschkinplatzBahnhof

Hofwiesenpark

Mühlgraben

Entwurfsplan, Stötzer Landschafts architekten

Entwurfsplan, Franz Reschke Landschafts architektur

Ansprechpartner

Stadt Gera. Amt für Zentrale Steuerung Team Stadtentwicklung— Manfred Kaniß, Projektleiter

Kornmarkt 12. 07545 GeraTel 0365 — 838 12 [email protected]

Ja — für Gera e. V. — Volkert Tauchert, Vorsitzender

c/o ENGEL & Co GmbH GeraLeibnizstraße 73. 07548 GeraTel 0172 — 368 44 [email protected]

IBA Thüringen— Bertram Schiffers, Projektleiter

Auenstraße 11. 99510 ApoldaTel 03644 — 518 32 14bertram.schiffers@ iba-thueringen.de

AnerkennungStötzer Landschafts architekten, Freiburg

Die Arbeit überzeugt durch eine starke Gliederung, die eindeutige Raumcharak te- re schafft, freilich bis an die Grenze des Schematismus. Eine „Grün-Blaue-Passage“ wird von einem Wasserband gehalten, an dem eine (recht schmale) Promenade mit vielfältigen Aufenthaltsangeboten vorge-schlagen wird.

Der Stadtplatz am KuK ist weitgehend freigehalten und wird von wenigen Bäu- men akzentuiert. Viele Aussagen bleiben allerdings angedeutet, so auch das Er- schließungskonzept (Dr.-Eckener-Straße).

AnerkennungFranz Reschke Landschafts architektur, Berlin

Mit angemessenem Gespür nähern sich die Verfasser der neuen Freiraumabfolge im Herzen von Gera. Konzeptionell gut nachvollziehbar entwickeln sie eine Fol- ge von verschiedenen untergeordneten Teilräumen von ansprechendem, indi-viduellem Charakter – Platz, Hain, Park.

Formale Setzungen engen allerdings das individuelle Aneignungs- und Entwick-lungspotential deutlich ein. Letztendlich wird eine räumliche Vision für die be- lebende Bespielung dieses neuen Stadt-raums im Ganzen vermisst.

Foto

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