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Dr. Sven Meckelmann Übung zur Analytischen Chemie I Theorie der Chromatographie

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Page 1: Übung zur Analytischen Chemie I Theorie der Chromatographie€¦ · 9 Die Symmetrie eines detektierten Signals nach einer chromatographischen Trennung sollte im idealen Fall eine

Dr. Sven Meckelmann

Übung zur Analytischen Chemie I

Theorie der Chromatographie

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Auf welchem grundlegenden Prinzip basiert die Chromatographie?

Aufgabe 1

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Auf welchem grundlegenden Prinzip basiert die Chromatographie?

Multiplikative Verteilung zwischen zwei nicht mischbaren Phasen.

Aufgabe 1 - Lösung

mobile Phase

stationäre Phase

K > K

t0

t2

t3

t1

Die Trennung beruht auf unterschiedlichen

Affinitäten der Komponenten eines

Stoffgemischs zu zwei nicht mischbaren Stoffen

(Phasen):

Eine Phase ist unbeweglich (stationäre Phase).

Mit Hilfe der zweiten Phase (mobile Phase) wird

das zu trennende Stoffgemisch über die

stationäre Phase transportiert.

Je stärker die Affinität einer Substanz zur

stationären Phase ist, desto langsamer wird sie

transportiert.

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Nach welchen Möglichkeiten kann die Chromatographie eingeteilt werden? Nenne Sie

Beispiele.

Aufgabe 2

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Nach welchen Möglichkeiten kann die Chromatographie eingeteilt werden? Nenne Sie

Beispiele.

1. Nach den Phasen

2. Nach den Trennprinzipien

3. Nach Ausführungstechnik

Aufgabe 2 - Lösung

mobile Phase stationäre Phase Verfahren

flüssig fest LSC (liquid-solid-chromatography)

flüssig flüssig LLC (liquid-liquid-chromatography)

gasförmig fest GSC (gas-solid-chromatography)

gasförmig flüssig GLC (gas-liquid-chromatography)

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Nach welchen Möglichkeiten kann die Chromatographie eingeteilt werden? Nenne Sie

Beispiele.

1. Nach den Phasen

2. Nach den Trennprinzipien

3. Nach Ausführungstechnik

Aufgabe 2 - Lösung

Trennprinzipgasförmige mobile Phase:

Gaschromatographie

flüssige mobile Phase:

Flüssigkeitschromatographie

Siedetemperatur alle GC-Arten -------------

Adsorption GSC LSC

Löslichkeit /

VerteilungGLC LLC

Molekülgestalt GSC mit MolekülsiebenGelchromatographie

Affinitätschromatographie

umkehrbare

chemische

Reaktion

GLC mit Komplexbildnern

(z.B. Siliconöle, die mit Selektoren

wie Cyclodextrinen versetzt sind)

Ionenaustauschchromatographie,

LSC oder LLC mit Komplexbildnern

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Nach welchen Möglichkeiten kann die Chromatographie eingeteilt werden? Nenne Sie

Beispiele.

1. Nach den Phasen

2. Nach den Trennprinzipien

3. Nach Ausführungstechnik

in geschlossenen Systemen (LC, GC) erhält man ein "äußeres Chromatogramm„

in offenen Systemen (DC, PC) erhält man ein "inneres Chromatogramm"

Aufgabe 2 - Lösung

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Nach welchen Möglichkeiten kann die Chromatographie eingeteilt werden? Nenne Sie

Beispiele.

Zusammengefasst:

Aufgabe 2 - Lösung

Methode Abkürzung Mobile Phase Stationäre Phase Trennprinzip Ausführungstechnik

Flüssig-Flüssig-

Chromatographie

LLC flüssig flüssig Verteilung Current counter

chromatography (CCC)

Flüssig-Fest-

Chromatographie

LSC flüssig fest Adsorption Hochleistungsflüssig-

chromatographie (HPLC)

Dünnschichtchromatograp

hie (TLC bzw. DC)

Papierchromatographie

(PC)

Gas-Flüssig-

Chromatographie

GLC gasförmig flüssig Verteilung Gaschromatographie (GC)

Kapillarsäulen

Gas-Fest-

Chromatographie

GSC gasförmig fest Adsorption Gaschromatographie (GC)

gepackte Säulen

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Die Symmetrie eines detektierten Signals nach einer chromatographischen Trennung sollte

im idealen Fall eine Gaußverteilung entsprechen.

a. Erklären Sie warum nach einer chromatographischen Trennung ein Signal eine

Gaußverteilung aufweist.

b. Welche Abweichungen von der Gaußform werden beobachtet und wie lassen sich diese

mathematisch beschreiben?

c. Bestimmen Sie die entsprechenden Faktoren bei den unten gezeigten Signalen.

d. Unter welchen Bedingungen kann die Peakhöhe zur Quantifizierung verwendet werden?

Aufgabe 3

a) b) c) d)

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Erklären Sie warum nach einer chromatographischen Trennung ein Signal eine

Gaußverteilung aufweist.

Chromatographie Multiplikative Verteilung (Craig-Verteilung)

Beispiel für die multiplikative Verteilung

OP = obere Phase

UP = untere Phase

Aufgabe 3 - Lösung

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Erklären Sie warum nach einer chromatographischen Trennung ein Signal eine

Gaußverteilung aufweist.

Chromatographie Multiplikative Verteilung (Craig-Verteilung)

Beispiel für die multiplikative Verteilung

OP = obere Phase

UP = untere Phase

Aufgabe 3 - Lösung

n Verteilungen

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Erklären Sie warum nach einer chromatographischen Trennung ein Signal eine

Gaußverteilung aufweist.

Chromatographie Multiplikative Verteilung (Craig-Verteilung)

Aufgabe 3 - Lösung

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Erklären Sie warum nach einer chromatographischen Trennung ein Signal eine

Gaußverteilung aufweist.

Binomialverteilung n=3

Aufgabe 3 - Lösung

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Erklären Sie warum nach einer chromatographischen Trennung ein Signal eine

Gaußverteilung aufweist.

Binomialverteilung n=20

Nach n-Verteilungen nährt sich die Verteilung eine Gaußkurve an!

Aufgabe 3 - Lösung

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Welche Abweichungen von der Gaußform werden beobachtet und wie lassen sich diese

mathematisch beschreiben?

Aufgabe 3 - Lösung

Optimaler Gaußförmiger Peak Tailing Fronting

Tailingfaktor nach IUPAC (bei 10% Peakhöhe): 𝑇 =𝑏

𝑎

10% Peakhöhe

Peakhöhe

ba

10% Peakhöhe

Peakhöhe

ba

10% Peakhöhe

ba

Peakhöhe

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Bestimmen Sie die entsprechenden Faktoren bei den unten gezeigten Signalen.

Unter welchen Bedingungen kann die Peakhöhe zur Quantifizierung verwendet werden?

Aufgabe 3 - Lösung

a) b) c) d)

ba

a: linke Seite / bei 10% Höhe

b: rechte Seite / bei 10% Höhe

T = 0,8 bis 1,2 Signalhöhe zur Quantifizierung

T=2,1T=2,4T=0,4 so nicht

möglich

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Welche drei Theorien beschreiben die allgemeinen Abhängigkeiten eines Trennvorgangs?

Welche Limitierung haben alle Theorien gemeinsam?

Aufgabe 4

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Welche drei Theorien beschreiben die allgemeinen Abhängigkeiten eines Trennvorgangs?

Kinetische Theorie

Erklärt das allgemeine Wanderungsvorgänge in Richtung der mobilen Phase sowie Definitionen

Einführung von k und a

Trennstufenmodell

Beschreibt die Leistungsfähigkeit eines chromatographischen Systems durch die

Bandenverbreiterung. Dazu wird in dem Modell die chromatographische Trennstrecke in einzelne

Trennabschnitte, die entsprechend der physikalisch-chemischen Darstellung der Destillation als

Böden oder Trennstufen bezeichnet werden.

Einführung von H und N

Dynamische Theorie

beschreibt den chromatographischen Trennprozess in der Säule als dynamischen Prozess und

betrachtet Massentransfer- und Diffusionsvorgänge

Definiert H (bzw. N) als Funktion des Flusses

nicht Abschließend! Weitere Informationen finden Sie in Kapitel 4 z.B. auf S.34

Aufgabe 4 - Lösung

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Welche Limitierung haben alle Theorien gemeinsam?

Alle diese Theorien berücksichtigen nicht die speziellen Trennmechanismen. Zum Beispiel

haben Sie in der Reversed Phase Chromatographie an C18 Material van-der-Waals

Wechselwirkungen, die für die „Affinität“ der Analyten zur stationären Phase verantwortlich

sind oder Adsorptionsvorgänge in normal Phasen Chromatographie.

Die Theorien beinhalten eine mathematische Erfassung der Prozesse, vor allem der

Diffusionsvorgänge, die beim Durchlaufen einer Substanz innerhalb einer

chromatographischen Trennstrecke stattfinden.

Aufgabe 4 - Lösung

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Zeichnen Sie ein Chromatogramm, mit dessen Hilfe Sie folgende Parameter erklären und

einzeichnen können und definieren/erklären Sie den „Retentionsfaktor“ bzw.

„Kapazitätsfaktor“ und die „Selektivität“ bzw. den „Trennfaktor“:

• Totzeit (t0)

• Retentionszeit (tr oder tms)

(Bruttoretentionszeit)

• Korrigierte Retentionszeit (t’r)

• Basispeakbreite

• Peakbreite W1/2 bzw. b0,5

Aufgabe 5

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Zeichnen Sie ein Chromatogramm, mit dessen Hilfe Sie folgende Parameter erklären und

einzeichnen können und definieren/erklären Sie den „Retentionsfaktor“ bzw.

„Kapazitätsfaktor“ und die „Selektivität“ bzw. den „Trennfaktor“:

• Totzeit (t0)

• Retentionszeit (tr oder tms)

(Bruttoretentionszeit)

• Korrigierte Retentionszeit (t’r)

• Basispeakbreite

• Peakbreite W1/2 bzw. b0,5

Aufgabe 5 - Lösung

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Zeichnen Sie ein Chromatogramm, mit dessen Hilfe Sie folgende Parameter erklären und

einzeichnen können und definieren/erklären Sie den „Retentionsfaktor“ bzw.

„Kapazitätsfaktor“ und die „Selektivität“ bzw. den „Trennfaktor“:

• Totzeit (t0)

• Retentionszeit (tr oder tms)

(Bruttoretentionszeit)

• Korrigierte Retentionszeit (t’r)

• Basispeakbreite

• Peakbreite W1/2 bzw. b0,5

Aufgabe 5 - Lösung

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Zeichnen Sie ein Chromatogramm, mit dessen Hilfe Sie folgende Parameter erklären und

einzeichnen können und definieren/erklären Sie den „Retentionsfaktor“ bzw.

„Kapazitätsfaktor“ und die „Selektivität“ bzw. den „Trennfaktor“:

Retentionsfaktor k:

Das chromatographische System (mobile und stationäre Phase) kann als ein System zweier

nicht mischbarer Phasen verstanden werden.

Der Retentionsfaktor (auch Kapazitätsfaktor) beschreibt wieviel Zeit eine Komponente

gegenüber einer nicht-retardierten in der stationären Phase verbringt.

Selektivitätsfaktor a :

Um zwei Komponenten in einem gegebenen chromatographischen System trennen zu

können, ist es notwendig, dass die zwei Komponenten ein unterschiedliches

Retentionsverhalten zeigen.

Der Term, der diesen Unterschied beschreibt wird Selektivität genannt.

Der Selektivitätsfaktor a kann mittels zweier benachbarter Peaks beschrieben werden, indem

das Verhältnis der jeweiligen Retentionsfaktoren bestimmt wird.

Aufgabe 5 - Lösung

αt

t

k

k

r1´

r2´

1

2

0

t

tk

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Erklären Sie in Stichpunkten (ggf. auch mit einer Zeichnung/Skizze) die kinetische Theorie

der Chromatographie.

Aufgabe 6

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Aufgabe 6 - Lösung

Träger

stationäre Phase

mobile Phase

mobile Phase

Träger

stationäre Phase

mobile Phase

mobile Phase

Träger

stationäre Phase

mobile Phase

Probenmolekül

mobile Phase

Konditionieren der stationären Phase

Adsorption des Probenmoleküls an der stationären Phase

Desorption des Probenmoleküls von der stationären Phase

Diese Theorie führt zu folgenden grundsätzlichen

Aussagen und Definitionen:

Verschiedene Stoffe durchwandern eine

vorgegebene Trennstrecke mit unterschiedlicher

Geschwindigkeit. Der eigentliche Stofftransport

erfolgt jedoch mit einer konstanten

Geschwindigkeit, nämlich jener der mobilen

Phase. Die einzelnen Stoffe haben

unterschiedliche Retentionszeiten in der

stationären Phase (aufgrund von Adsorptions-

und Verteilungsschritten).

Der chromatographische Prozess erklärt sich aus

einer Folge von Adsorptions-/Desorptions- (bzw.

Verteilungs-) Schritten.

Die Verweildauer aller Komponenten in der

mobilen Phase ist identisch.

Die Verweildauer in der stationären Phase hängt

ab von der Affinität der

Probenkomponenten zur stationären und mobilen

Phase und von der Affinität der mobilen zur

stationären Phase.