objektorientierte beschreibung einer chemieanlage – möglichkeiten und vorteile

jektmanagement-Informationen zur Verbesse- rung der Projektsteuerung vernetzt werden. In einer ersten Phase wurden im PM-Modul Kernfunktionen zur Unterstützung des Colla- borated Workflows realisiert (Arbeitstitel ¹XML-Engineª). Damit werden Datenbestände aus unterschiedlichen Datenquellen konsoli- diert. Das Resultat der Konsistenzprüfung ist ein vollständiger, gültiger Satz an ausgewähl- ten Projekt-/Anlagendaten. Dies kann bei Ab- weichung einen ¹Action Requestª (¾nderungs- aufforderung) auslösen. Zur Realisierung des PM-Moduls wurde eine marktgängige Lösung ausgewählt und zu- sammen mit dem Systemlieferanten für die oben beschriebenen Anforderungen konfigu- riert und angepasst. Im Endausbau soll das PM-Modul die zentrale Informationsquelle und ein ¹Frühwarnsystemª für den Projektab- wickler sein. V 7.09 Objektorientierte Beschreibung einer Chemieanlage ± Möglichkeiten und Vorteile Prof. Dr.-Ing. A. Fay 1) (E-Mail:[email protected]), Dr.-Ing. R. Drath 2) 1) Institut für Automatisierungstechnik, Helmut-Schmidt-Universität, Hamburg; 2) ABB AG, Forschungszentrum Deutschland. DOI: 10.1002/cite.200580003 Die im Planungsprozess der Verfahrenstech- nik erarbeiteten Dokumente enthalten viele für nachfolgende Gewerke wichtige Informa- tionen und Anforderungen. Diese folgen z.T. standardisierten Dokument-Darstellungsfor- men (wie das R&I-Flieûbild), werden z. T. aber auch in freier Form beschrieben. Diese historisch gewachsene Vorgehensweise hat den Nachteil, dass Informationen in den Dokumenten verschiedener Gewerke redun- dant und aufwändig konsistent gehalten werden müssen und zudem häufig unvollständig, widersprüchlich oder missverständlich sind. Für derartige Probleme bietet das objektorientierte Paradigma eine Lösung, wenn alle Informationen mit einem Objektmodell abge- bildet werden, das sowohl die hierarchische Gliederung der Anlage als auch beliebige an- dere Beziehungen zwischen Objekten abbildet wie ¹folgt aufª oder ¹erfordertª. Das in DIN V 44366 beschriebene Daten-Beschreibungs- Modell CAEX erlaubt, Anlageninformationen wie die Anlagentopologie und die Anforderun- gen an nachfolgende Gewerke, z. B. die Pro- zessleittechnik, als Objektbaum vollständig und herstellerneutral abzubilden. Bestehende Normen, Standards und Empfehlungen, z. B. DIN 19227 Teil 1, DIN 28004 Teil 3 und NE 100, können dabei als Referenzbibliothe- ken eingebunden werden. Auch die von der Verfahrenstechnik gra- phisch spezifizierten Anforderungen an Ver- riegelungs- und Ablaufsteuerungen lassen sich neutral speichern und über CAEX in die herstelllerspezifischen Leittechnik-Werkzeuge übertragen, wodurch sich der Aufwand zur Er- zeugung der Leittechnikfunktionen erheblich senken lieûe ± bis hin zur automatischen Ge- nerierung. Der Beitrag lotet die heute konzeptionell ver- fügbaren, teils schon nutzbaren und teils noch ungenutzten Möglichkeiten objektorientierter Modellierung verfahrenstechnischer Daten aus. Abbildung. Aus dem Anlagen-Objektmodell generierter Steuerungscode. 1072 Chemie Ingenieur Technik 2005, 77, No. 8 Prozess- und Anlagentechnik www.cit-journal.de 2005 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim

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