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Den Alltag meistern mit COPD Nützliche Informationen und Tipps rund um das Thema COPD

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Page 1: Nützliche Informationen und Tipps rund um das Thema COPD ... · PDF fileLiebe Leserin, lieber Leser, COPD ist eine chronische Erkrankung der Atemwege, die in verschiedenen Schweregraden

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Den Alltag meistern mit COPDNützliche Informationen und Tipps rund um das Thema COPD

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Liebe Leserin, lieber Leser,

COPD ist eine chronische Erkrankung der Atemwege, die in verschiedenen Schweregraden auftreten kann. Eine Heilung der COPD ist nicht möglich, aber Sie können viel dafür tun, Ihre Beschwerden in den Griff zu bekommen und damit Ihre Lebensqualität zu verbessern. Dabei kann diese Broschüre Sie unterstützen.

Tipps zum Umgang mit der Erkrankung sollen Ihnen ebenso helfen wie Informationen über die medikamentöse Therapie. Denn mit den heute zur Verfügung stehenden Medikamenten können Sie COPD gut behandeln.

Aber auch Sie selbst spielen eine wichtige Rolle beim COPD-Management. Das korrekte Inhalieren der verordneten Medikamente und Hintergrundwissen zum Krankheitsbild sind wichtige Voraussetzungen für eine erfolgreiche Behandlung der COPD.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Chiesi Atemwegsteam

Inhalt

Inhalt .............................................................................................................. 3

COPD – und was nun? .................................................................................... 4

Die Säulen der COPD-Behandlung .................................................................. 7

COPD mit zwei entscheidenden Wirkprinzipien beherrschen .......................... 8

Nicht medikamentöse Maßnahmen ................................................................ 12

Eigeninitiative gefragt ..................................................................................... 16

Inhalation – der richtige Weg .......................................................................... 20

Verhalten im Notfall ........................................................................................ 24

Nützliche Tipps für den Alltag ......................................................................... 28

Hier finden Sie weitere Informationen ............................................................ 31

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Risikofaktoren

Ein sehr wichtiger Risikofaktor für das Entwickeln einer COPD ist das Rauchen. COPD-Patienten sind häufig Raucher oder ehemalige Raucher. Auch das passive Inhalieren von Tabakrauch ist ein schädigender Faktor. Eingeatmete Schadstoffe, insbeson-dere am Arbeitsplatz, können ebenso zu einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung führen. Häufige Atemwegs-infekte in der Kindheit oder vererbte Faktoren begünstigen gegebenenfalls ebenfalls die Entstehung einer COPD.

Wie häufig ist COPD?Die COPD ist derzeit weltweit die vierthäufigste Todesursache. Schätzungen zufolge sind global etwa 340 Millionen Menschen betroffen, 3 bis 6 Millionen in Deutschland – Tendenz steigend. Ab einem Alter von 50 Jahren nimmt die Erkrankung deutlich zu.*

Wie entsteht COPD?

COPD ist gekennzeichnet durch eine chronische Entzündung der Atemwege (Bronchitis).

Durch den chronischen Verlauf der Erkrankung kommt es zu Veränderungen und Umbauprozessen in den Bronchien und den feinen Verzweigungen der Atemwege (den Bronchiolen). Dies bewirkt eine dauerhafte Verengung der Atemwege. In der Regel schreiten die Veränderungen schleichend voran und werden zunächst kaum bemerkt.

COPD – und was nun?Was ist COPD? COPD ist ein Oberbegriff für chronisch-obstruktive

Atemwegserkrankungen, zu denen auch das Lungenemphysem zählt.

Die Abkürzung ergibt sich aus dem Englischen: Chronic Obstructive Pulmonary Disease.

! Í Chronisch: Lang andauernde Erkrankung,

die im Verlauf u. U. positiv beeinflusst werden kann

Í Obstruktiv: Atemwege sind verengt

Í Bronchitis: Entzündung der Atemwege

Í Lungenemphysem: Überblähung der Lunge, verbunden mit einer Zerstörung der Lungenstruktur

*Lungeninformationsdienst

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Welche Medikamente zum Einsatz kommen, ist abhängig von der Einteilung in die COPD-Risikogruppe (A, B, C, D):

Í Patientengruppe A: Kurzwirksame atemwegserweiternde Medikamente

Í Patientengruppe B: Langwirksame atemwegserweiternde Medikamente als Dauertherapie

Í Patientengruppe C und D: Langwirksame atemwegserweiternde Medikamente als Dauertherapie plus entzündungshemmende Medikamente

Es gibt Situationen, die eine Änderung oder Anpassung der medikamentösen Behandlung notwendig machen. Die bestehende Therapie wird dann beispielsweise durch weitere Medikamente ergänzt.

Behandlung nach Schweregrad

Verschlechterungen (Exazerbationen) sind nicht nur unangenehm, sondern können auch langfristig zu einem drastischen Verlust der Lungenfunktion führen. Daher sollten sie nach Möglichkeit vermieden werden. Patienten, die mehr als einmal jährlich Krankheitsschübe (Exazerbationen) erleiden bzw. einmal im Jahr auf Grund eines Krankheitsschubes in das Krankenhaus aufgenommen werden müssen, sollten entzündungshemmende Medikamente erhalten.

Verschlechterungen entgegenwirken

Welche Anzeichen gibt es?

Typische Krankheitszeichen sind Auswurf, Husten (besonders am Morgen) und Atemnot (vor allem unter Belastung). Außerdem treten oft Geräusche beim Ausatmen (Giemen, Pfeifen, Brummen) und ein Engegefühl in der Brust auf.

COPD ist nicht gleich COPD

Einige Patienten leiden kaum unter der Erkrankung, andere sind stark eingeschränkt. Die Globale Initiative für chronisch obstruktive Lungenerkrankungen (GOLD) unterscheidet anhand der Lungenfunktion vier Stadien der Krankheit (GOLD 1-4). Darüber hinaus werden zusätzlich die Ausprägung der Symptome und die Exazerbationen (Verschlechterungen) berücksichtigt, um die COPD-Schweregrade in 4 unterschiedliche Risiko- oder Patientengruppen (A bis D) einzuteilen.

Schweregrad GOLD-Klassifikation Exazerbationsrisiko Symptomatik

A I - II niedrig*(0-1 Exazerbationen/Jahr)

wenige SymptomeCAT < 10 mMRC 0-1

B I - II niedrig*(0-1 Exazerbationen/Jahr)

vermehrte SymptomeCAT ≥ 10 mMRC ≥ 2

C III - IV hoch**( ≥ 2 Exazerbationen/Jahr)

wenige SymptomeCAT < 10 mMRC 0-1

D III - IV hoch**( ≥ 2 Exazerbationen/Jahr)

vermehrte SymptomeCAT ≥ 10 mMRC ≥ 2

Die wichtigsten spirometrischen Werte zur Untersuchung der Lungenfunktion

1-Sekunden-Kapazität (FEV1)Luftmenge, die nach normaler Ruheatmung und anschließender Aus- und wieder Einatmung mit maximaler Anstrengung (forciert) in einer Sekunde ausgeatmet werden kann

Forcierte Vitalkapazität (FVC)Luftmenge, die nach kompletter Einatmung forciert ausgeatmet werden kann

Relative 1-Sekunden-Kapazität (FEV1/FVC)Verhältnis zwischen 1-Sekunden-Kapazität und forcierter Vitalkapazität in Prozent; gibt Aufschluss über Obstruktion (Einengung) der Atemwege (FEV1/FVC <70% = Obstruktion)

GOLD-Klassifikation anhand der Lungenfunktion

ÍGOLD 1 (mild): FEV1 ≥ 80 % des Sollwerts*

ÍGOLD 2 (moderat): FEV1 50–80 % des Sollwerts

ÍGOLD 3 (schwer): FEV1 30–50 % des Sollwerts

ÍGOLD 4 (sehr schwer): FEV1 <30 % des Sollwerts

GOLD-Einteilung der COPD anhand von Exazerbationen und Symptomen

* Die Sollwerte leiten sich von den Durchschnitts-werten Gesunder mit vergleichbarem/r Alter, Geschlecht und Größe ab

* ohne Hospitalisierung ** oder 1 Exazerbation mit Hospitalisierung

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Die Säulen der COPD-Behandlung

Die COPD-Therapie verfolgt das Ziel, Beschwerden zu lindern und den Verlauf der Krankheit zu stoppen oder

zu verlangsamen. Akute Verschlechterungen (sogenannte Exazerbationen) sollen nach Möglichkeit verhindert werden.

Nicht zuletzt geht es darum, die Lebensqualität von Patienten zu verbessern oder zumindest zu erhalten.

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Die wichtigsten Bausteine der COPD-Behandlung

Í Atemwegserweiternde Medikamente (z. B. Betamimetika)

Í Entzündungshemmende Medikamente (z. B. Kortikosteroide)

Häufig verwendete Wirkstoffe

Kurzwirksames Anticholinergikum

Í z. B. Ipratropiumbromid

Langwirksames Anticholinergikum

Í z. B. Tiotropium

Í z. B. Glycopyrronium

Häufig verwendete Wirkstoffe

Kurzwirksame Betamimetika

Í z. B. Salbutamol

Í z. B. Fenoterol

Langwirksame Betamimetika

Í z. B. Salmeterol

Í z. B. Formoterol

Í z. B. Indacaterol

Die Atemwege erweiternAtemwegserweiternde Wirkstoffe (Bronchodilatatoren) lösen die Verkrampfung der Bronchialmuskulatur und wirken einer Überblähung der Lunge entgegen. Die Bronchien erweitern sich und das Atmen wird erleichtert.

Atemwegserweiternd wirken:

Í Anticholinergika

Í Betamimetika (auch Beta-2-Sympathomimetika oder Beta-Adrenergika genannt)

Í Theophyllin

Anticholinergika

Diese Substanzen erweitern die Bronchien. Zusätzlich haben Anticholinergika einen Einfluss auf die Schleimproduktion. Die atemwegserweiternde Wirkung tritt etwas langsamer als bei den Betamimetika ein.

Betamimetika

Diese Wirkstoffe sind mit dem Adrenalin, einem körpereigenen Hormon, das in den Nebennieren gebildet wird, verwandt. Man unterscheidet kurzwirksame und langwirksame Betamimetika.

Kurzwirksame Betamimetika erweitern die Bronchien innerhalb weni-ger Minuten, wirken etwa 3 bis 5 Stunden und werden vor allem in der Bedarfstherapie eingesetzt.

Langwirksame Betamimetika haben eine Wirkdauer von ca. 12 Stunden. Der Wirkeintritt kann je nach Substanz unterschiedlich sein. Die Erweiterung der Bronchien macht sich entweder sofort oder etwas verzögert bemerkbar. Der Wirkstoff Formoterol hat beispielsweise sowohl eine schnell einsetzende als auch eine lang anhaltende Wirkung.

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COPD mit zwei entscheidenden Wirkprinzipien beherrschenIn der medikamentösen COPD-Therapie spielen zwei Wirkprinzipien eine entscheidende Rolle: Atemwegserweiternde Medikamente, um der Verengung der Bronchien zu begegnen, und entzündungshemmende Wirkstoffe, um die zugrundeliegende Entzündung der Bronchien einzudämmen.

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Kortison-Präparate als Tablette

Zur vorübergehenden Therapieintensivierung bei akuten Verschlech-terungen können auch Kortisonpräparate in Tablettenform zum Einsatz kommen. Dies gilt auch für Patienten der GOLD-Einteilung A oder B.

Die Anzahl der Medikamente, die bei COPD täglich angewendet werden sollten, kann durch Kombinationspräparate reduziert werden. Hier werden verschiedene Wirkstoffe in einem einzigen Inhalationssystem angeboten. So können Verwechslungen vermieden werden.

Wie zuvor beschrieben, spielen bei der Therapie der schweren und sehr schweren COPD mit Risiko von Verschlechterungen zwei unterschiedliche Wirkprinzipien, nämlich die Erweiterung der Atemwege und die Behandlung der zugrunde liegenden Entzündung, eine Rolle. Was also liegt näher, als beide Wirkprinzipien zu kombinieren.

Kombination eines Kortikosteroids mit einem langwirksamen Betamimetikum

Es hat sich gezeigt, dass beide Wirkstoffe nicht nur die für sie bekannten und typischen Effekte hervorrufen, sondern sich darüber hinaus noch gegenseitig in ihrer Wirkung verstärken.

Ziel der COPD-Behandlung ist es heute, Verschlechterungen (Exazerbationen) zu verhindern und die Lebensqualität zu verbessern oder zu erhalten.

Ein effektiver Weg, um die Therapie zu vereinfachen und wirksam zu gestalten, ist die Verwendung von Fixkombinationen zur Inhalation aus einem Kortikosteroid und einem Betamimetikum, die einen schnellen Wirkeintritt und eine lange Wirkdauer vereinen.

Kombinationen aus Betamimetikum und Anticholinergikum

Es gibt ebenfalls Kombinationen aus einem Betamimetikum und einem Anticholinergikum.

Kombinationspräparate in der COPD-Therapie

Fixkombinationspräparate Beispiele für Inhalatives Kortikosteroid/Betamimetikum

Í z. B. Beclometason/Formoterol

Í z. B. Fluticason/Salmeterol

Í z. B. Budesonid/Formoterol

Beispiel für Betamimetikum/Anticholinergikum

Í z. B. Indacaterol/Glycopyrroniumbromid

Í z. B. Vilanterol/Umeclidinium

Theophyllin

Diese Substanz erweitert ebenfalls die Bronchien, allerdings schwächer als Anticho-linergika oder Betamimetika. Daneben hat Theophyllin weitere Wirkungen auf Atmung, Herz sowie Kreislauf und steigert dadurch die körperliche Belastbarkeit. Wichtig ist der richtige Theophyllinspiegel im Blut. Ist er zu niedrig, reicht die bronchienerweiternde Wirkung nicht aus. Bei Überdosierung können u. a. ernste Herzrhythmusstörungen oder Krampfanfälle drohen.

Die Entzündung hemmen

Entzündungshemmende Medikamente werden bei den COPD-Patientengruppen C und D nach GOLD-Einteilung (vgl. Seite 6) dauerhaft zur Behandlung eingesetzt, wenn ein hohes Risiko für akute Verschlechterungen (Exazerbationen) besteht. Hier kommen vor allem inhalative Kortikosteroide zum Einsatz.

Kortikosteroide zum Inhalieren Die körpereigene Substanz Kortison wirkt antientzündlich und hilft dem Körper bei verschiedenen Belastungszuständen, z. B. bei Stress oder bei Infekten. Eine ähnliche Wirkung haben inhalative Kortikosteroide: Sie wirken entzündungshemmend und vermindern die Schleimproduktion. Lungenfunktion und Symptome können sich bessern und so Ihre Lebensqualität steigern. Außerdem verbessern Kortikosteroide die Wirkung der atemwegserweiternden Effekte der Betamimetika, die Sie gleichzeitig anwenden sollten. COPD-Patienten der Gruppen C und D (GOLD-Einteilung) sollten mit Kortikoidsteroiden behandelt werden, um das Risiko von Exazerbationen zu minimieren.

Häufig verwendete Wirkstoffe

Inhalative Kortikosteroide

Í Beclometason

Í Budesonid

Í Fluticason

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Atemtherapie und Krankengymnastik

Atemtherapie und Krankengymnastik (Physiotherapie) sind wichtige Ele-mente der COPD-Therapie. Allerdings ist oft Eigeninitiative gefragt. Treten Sie einer Atemtherapiegruppe bei, die von einem speziell geschulten Phy-siotherapeuten geleitet wird, oder bitten Sie Ihren Arzt, Ihnen eine Atemthe-rapie zu verordnen. Hier erlernen Sie wichtige Atemtechniken: Die dosierte Lippenbremse und atemerleichternde Körperhaltungen.

Dosierte Lippenbremse

Bei der „Lippenbremse“ wird dem erhöhten Druck im Brustkorb beim Ausat-men ein erhöhter Druck in den Atemwegen entgegengesetzt. Dadurch wird ein „Zusammenfallen“ der Atemwege bei der Ausatmung verhindert und die Luft strömt gleichmäßiger und vollständiger aus. Die „Lippenbremse“ ist einfach zu erlernen, sollte aber regelmäßig trainiert werden, damit sie bei Atemnot wie selbstverständlich angewendet werden kann.

So funktioniert die Lippenbremse

Atmen Sie gegen die locker aufeinanderliegenden, gespitzten Lippen aus. Dabei sind die Wangen aufgebläht. Die Lippenbremse und weitere atemwegserweiternde Körperhaltungen können Sie in der Atemtherapie erlernen.

Atemerleichternde Körperhaltungen

Neben der „Lippenbremse“ gibt es eine Reihe von atemerleichternden Körperhaltungen, die besonders bei Atemnot Linderung verschaffen. Ihre Wirkung beruht auf einer Gewichtsentlastung der Muskulatur, die maßgeblich die Atmung unterstützt (Arme und Schultergürtel). Damit verbunden ist ein geringerer Sauerstoffverbrauch mit einer besseren Belüftung der unteren Bereiche der Lunge.

Der KutschersitzSetzen Sie sich auf die vordere Kante eines Stuhls, spreizen Sie die Knie und legen Sie die Ellenbogen mit leicht gebeugten Armen auf die Knie. Wichtig ist, dass der Rücken gerade und der Bauch entspannt ist.

Torwartstellung, Stuhlstütze stehend, Tischstütze Alle diese Stellungen funktionieren nach dem beschriebenen Prinzip der Gewichtsentlastung und besseren Belüftung der Lunge. Dabei sollte der Rücken immer gerade und der Bauch entspannt sein.

TIPP:Weitere atemerleichternde Körperhaltungen finden Sie unter www.atemwegsliga.de/informationsmaterial_videos.html

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Torwartstellung Stuhlstütze Tischstütze

Nicht medikamentöse Maßnahmen

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Effektives Husten lernen

Husten ist ein wichtiger Reinigungsmechanismus der Lunge. Doch nicht jedes Husten ist gut. Unproduktives Husten (Reizhusten) gilt es zu vermeiden, denn er kann kleine Risse in den Schleimhäuten verursachen, die die Atemwege noch empfindlicher machen. Produktives Husten trägt dagegen zum Abtransport von Schleim bei und sollte unterstützt werden.

Richtig HustenBeim produktiven Husten sind einige Regeln zu beachten: Husten Sie nach Möglichkeit erst, wenn sich genügend Schleim in der Lunge angesammelt hat. Husten Sie dann den Schleim in höchstens drei Stößen ab. Vergessen Sie nicht, dabei die Bauchmuskeln anzuspannen.

So überlisten Sie den HustenreizNehmen Sie eine atemerleichternde Haltung ein und trinken Sie schluckweise ein warmes Getränk (ggf. Speichel schlucken). Halten Sie die Luft kurz an. Dann atmen Sie durch die Nase ein und mit der dosierten Lippenbremse langsam und ruhig wieder aus. Anschließend oberflächlich mit kleinen Atemzügen weiteratmen. Wiederholen Sie nun Luftanhalten im Wechsel mit oberflächlichem Atmen so lange, bis der Hustenreiz vergeht.

Sauerstofftherapie

Bei sehr schwerer COPD kann eine Langzeitsauerstoff-therapie notwendig werden, weil der Gasaustausch in der Lunge nicht ausreicht und die Sauerstoffzufuhr ins Blut ungenügend ist. Die Sauerstoffzufuhr kann, wenn sie konsequent über mindestens 16 Stunden am Tag durchgeführt wird, die Lebensqualität verbessern und die Lebenserwartung verlängern. Zum Einsatz kommen dabei in der Regel eine Nasenbrille und verschiedene Systeme, über die der Sauerstoff bereitgestellt wird: z. B. ein Sauerstoff-Konzentrator, der Sauerstoff aus der Luft filtert und anreichert.

Beklopfen des Brustkorbs

Das Beklopfen des Brustkorbs vor dem Abhusten hilft, den Schleim vor dem Abhusten zu lösen. Effektives Husten will gelernt sein – wie das geht, erfahren Sie in der Atemtherapie.

Operative Behandlungskonzepte

Bei schwerem Lungenemphysem können endoskopische und operative Verfahren zum Einsatz kommen, um Beschwerden wie Luftnot zu lindern. Ziel dabei ist es, durch das Entfernen von zerstörtem Lungengewebe die Lungenfunktion zu verbessern. Dazu stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung:

Í Lungenvolumenreduktion

Í Bullektomie (Entfernen von großen blasenförmigen Veränderungen der Lunge)

Í Lungentransplantation

Mobil mit Sauerstoff

Viele Patienten fürchten die Einschränkungen durch eine Sauerstofftherapie. Bedenken Sie aber auch: Sauerstoff wird Ihre Symptome lindern und Ihre Leistungsfähigkeit wieder verbessern. Und Sie sind heute nicht mehr an schwere und laute Geräte gebunden. Moderne Sauerstoffkonzentratoren sind klein und relativ leise. Für unterwegs gibt es tragbaren Flüssigsauerstoff.

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COPD ist eine chronische Erkrankung, die Sie ein Leben lang begleitet. Es ist wichtig, den Zustand der Erkrankung ständig zu kontrollieren, um bei Verschlechterungen (Exazerbationen) rechtzeitig reagieren zu können. Ihr Arzt kann dann die notwendigen therapeutischen Schritte einleiten, um eine dauerhafte Verschlechterung nach Möglichkeit zu verhindern. Wer könnte die ständige Kontrolle der COPD besser übernehmen als Sie?

Bitte täglich pusten …

Mit dem Peak-Flow-Meter können Sie die Weite Ihrer Atemwege bestimmen und damit Ihre Lungenfunktion überprüfen. Die Messung selbst ist denkbar einfach:

Í Schieben Sie den Messzeiger des Peak-Flow-Meters auf Null

Í Halten Sie das Gerät im Stehen bzw. mit aufrechtem Oberkörper vor den Mund

Í Atmen Sie tief ein und umschließen Sie das Mundstück fest mit den Lippen. Beißen Sie leicht auf das Mundstück und vermeiden Sie, dass die Öffnung durch Zunge oder Zähne blockiert wird

Í Atmen Sie so kräftig wie möglich aus – es kommt dabei nicht darauf an, dass Sie möglichst lange ausatmen (atmen Sie so aus, als wollten Sie eine Kerze ausblasen)

Í Messen Sie jeweils nach einer kurzen Pause dreimal hintereinander und notieren Sie den höchsten Wert

Durch den Atemstoß verschiebt sich der Messzeiger und zeigt den momentanen Spitzen-fluss (Übersetzung der englischen Wortkombination „Peak-Flow“) an.

Die Messung sollte mindestens einmal am Tag, z. B. morgens, vorgenommen werden. Auch wenn Sie das Gefühl von Atemnot haben, sollten Sie messen. Bei Bronchialinfekten oder Umstellung auf andere Medikamente sind häufigere Peak-Flow-Kontrollen notwendig.

Tagebuch führen …

Notieren Sie den besten Messwert (höchster Wert) in Ihrem COPD-Tagebuch, das Sie von Ihrem Arzt erhalten haben. Wenn Sie zusätzlich noch Ihre täglichen Beschwerden und Ihren Verbrauch an Notfall-Spray notieren, haben Sie einen zuverlässigen Überblick über den Verlauf Ihrer Erkrankung.

Gemeinsam mit Ihrem Arzt sollten Sie Ihren persönlichen Bestwert festlegen und nach dem Ampelschema weitere Werte definieren. Mithilfe des Ampelschemas können Sie gezielt auf Veränderungen der Peak-Flow-Werte reagieren.

Das Ampelschema

Mithilfe des Ampelschemas können Sie gezielt auf Veränderungen der Peak-Flow-Werte reagieren:

Peak-Flow-Wert unter 50 % des persönlichen Bestwertes: Gefahr! Suchen Sie bitte einen Arzt auf!

Peak-Flow-Wert 50 bis 80 % des persönlichen Bestwertes: Zu-sätzliche Medikamenteneinnahme notwendig. Achtung!

Peak-Flow-Wert 80 bis 100 % des persönlichen Bestwertes: Ihre COPD ist unter Kontrolle. Freie Fahrt für die Fortführung der bestehenden Therapie!

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Eigeninitiative gefragt

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… und gegensteuern!

Das Ampelschema hilft Ihnen dabei, Ihre Situation richtig einzuschätzen und entsprechend gegenzusteuern. Schwankungen der Peak-Flow-Werte sind, wenn sie gering ausfallen, nicht beunruhigend. Gefahr droht, wenn die Peak-Flow-Werte an aufeinanderfolgenden Tagen stetig abfallen. Das ist ein Zeichen dafür, dass die Atemwege labil sind. In diesem Fall sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen.

Stabile oder steigende Peak-Flow-Werte zeigen, dass es Ihnen gut geht. Vergessen Sie aber trotzdem nicht die Anwendung Ihrer Medikamente und befolgen Sie weiterhin die Anweisungen Ihres Arztes.

Raucherentwöhnung

Die Raucherentwöhnung ist bei COPD eine notwendige Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie. Wenn Sie Raucher sind und weiterhin zur Zigarette greifen, werden sich Ihre Lungenfunktion verschlechtern und Ihre Beschwerden verschlimmern. Beenden Sie den Tabakkonsum, haben Sie gute Chancen auf eine verbesserte Lungenfunktion und eine Minderung Ihrer Beschwerden. Aber nur ein vollständiger Rauchstopp, nicht eine Reduktion der Zigarettenzahl, führt zum Ziel.

Körperliches Training

Viele COPD-Patienten durchleben einen Teufelskreis: Weil sie sich nicht be-lastbar fühlen, schonen sie sich. Das lindert zwar die Symptome und bestärkt sie in ihrem Vermeidungsverhalten. Aber: Durch die fehlende Bewegung sinkt die Belastbarkeit weiter.

Durchbrechen Sie diese Abwärtsspirale und machen Sie Sport. Körperliches Training kann Ihre Belastbarkeit steigern und stärkt Herz, Kreislauf sowie die Muskulatur.

Patienten mit leichter COPD können in einer Lungensportgruppe unter fachlicher Anleitung lernen, wie sie mit einem systematischen Training ihre Leistungsfähigkeit verbessern.

Erfolgreich Nichtraucher werden!

Der Abschied vom Glimmstängel ist nicht einfach. Am wichtigsten ist Ihre Einstellung: Führen Sie sich die Gründe für ein rauchfreies Leben vor Augen und malen Sie sich aus, wie sich Ihr Leben ohne Tabakkonsum positiv verändern wird. Raucherentwöhnungsprogramme, z. B. in Einzelsitzungen oder in Gruppen, unterstützen Sie beim Abschied vom Nikotin. Nutzen Sie alle verfügbaren Hilfen. Nikotinpflaster, -kaugummis, -tabletten oder Nasensprays wirken Entzugserscheinungen entgegen. Lassen Sie sich auch von Ihrem Arzt beraten, wie Sie erfolgreich Nichtraucher werden können.

TIPP:

Verbinden Sie Ihren Rauchstopp mit einer generellen Umstellung Ihrer Gewohnheiten. Nehmen Sie Aktivitäten auf, die Sie vom Rauchen ablenken. Essen Sie gesund, um eine ungewollte Gewichtszunahme zu vermeiden und trinken Sie ausreichend Wasser.

Sport in der Rehagruppe

Patienten mit moderater oder schwerer COPD sind in Lungensportgruppen schnell überfordert. Für sie bietet ein Aufenthalt in einer Rehaklinik eine gute Möglichkeit, den Einstieg in ein langfristiges körperliches Training zu finden. Für den dauerhaften Trainingserfolg ist es hilfreich, sich einer ambulanten Rehabilitationssportgruppe anzuschließen.

Vorher zum Arzt

Lassen Sie sich von Ihrem Fach-arzt untersuchen, bevor Sie mit dem Sport beginnen. Neben COPD schränken möglicherweise Begleiter-krankungen Ihre Leistungsfähigkeit ein. Ihr Arzt kann Ihnen ein geeigne-tes Sportangebot empfehlen.

Lungensport in Ihrer Nähe

In Lungensportgruppen lernen Sie nicht nur gezielt Übungen, die auf Ihre Krankheitssituation angepasst sind und Ihre Leistungsfähigkeit stär-ken. Sport in der Gruppe bringt Spaß und motiviert. Lungensportgruppen in Ihrer Nähe finden Sie unter www.lungensport.org (Lungensport-Register).

Was tun bei Atemnot

Sollte Ihnen beim Sport einmal die Luft ausgehen, nutzen Sie Lippen-bremse und atemerleichternde Körperhaltungen (siehe S. 12–13).

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Medikamente zur Behandlung von Erkrankungen gelangen auf verschiedene Weise in unseren Körper. Tabletten oder Saft werden geschluckt, und der Wirkstoff kommt über die Blutbahn an das Zielorgan. Man benötigt in der Regel größere Mengen, da auf dem Weg durch den Körper schon etwas „verlorengeht“. Injektionen werden direkt in die Blutbahn gespritzt und wirken daher sehr schnell – aber Spritzen sind unangenehm und können meist nicht selbst verabreicht werden.

Die beste Variante bei COPD ist die Inhalation, denn

Í der Wirkstoff gelangt direkt an den Wirkort: die Atemwege

Í im Vergleich zu Tabletten ist eine geringe Dosis ausreichend

Í die Nebenwirkungen sind geringer, da die verabreichte Wirkstoffmenge sehr viel niedriger ausfallen kann als bei Tabletten

Tabletten versus Inhalation

Verteilung und Wirkungim ganzen Körper

Verteilung und Wirkunghauptsächlich in der Lunge

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Inhalation – der richtige Weg

Auf die richtige Technik kommt es an

Zur Inhalation Ihrer COPD-Medikamente stehen verschiedene Inhalationssysteme zur Verfügung. Vorwiegend eingesetzt werden Pulverinhalatoren und Dosieraerosole. Ihr Arzt wird mit Ihnen gemeinsam das für Sie geeignete System auswählen. Vor der ersten Inhalation ist es aber unbedingt notwendig, dass Ihr Arzt oder die Helferin Ihnen die richtige Inhalationstechnik erklärt und mit Ihnen übt.

Dosieraerosole

Dosieraerosole sind bereits seit langem bewährte Systeme, die auch in der Asthma-Therapie zum Einsatz kommen und dort als „Asthmasprays“ bekannt sind. Bei Dosieraerosolen wird die Wirksubstanz über ein Treibgas (heute ausschließlich FCKW-frei) versprüht. Wirkstoff und Treibgas befinden sich in einem Aluminiumbehälter.

Je nach Präparat muss der Behälter vor jeder Anwendung geschüttelt werden, um den Wirkstoff mit dem Treibgas zu vermischen. Bei der Inhalation ist die Koordination zwischen Einatmen und dem Auslösen des Sprühstoßes sehr wichtig. Bei korrekter Inhalation gelangt so ausreichend Wirkstoff in die Lunge.

Bei modernen Dosieraerosolen tritt der Wirkstoff als langsamere und länger bestehende Sprühwolke aus. Dadurch werden Wirkstoffablagerungen am Rachen verringert und die Wirkstoffmenge in der Lunge erhöht (abhängig vom Inhalationsmanöver).

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So inhalieren Sie richtig mit einem Dosieraerosol

Schutzkappe vom Mundstück entfernen und überprüfen, ob das Mundrohr frei von Schmutz, Staub und anderen Fremdkörpern ist. Falls erforderlich, Dosieraerosol schütteln.

Langsam und entspannt tief ausatmen.

Halten Sie das Dosieraerosol – unabhängig von der eigenen Körperposition senkrecht mit dem Behälterboden nach oben – zwischen Daumen und Zeigefinger und umschließen Sie das Mundrohr mit den Lippen – Kopf leicht zurückneigen.

Atmen Sie tief und langsam ein und lösen Sie den Sprühstoß direkt mit Beginn der Einatemphase durch Herunterdrücken des Wirkstoffbehälters aus.

Halten Sie den Atem nach der Inhalation idealerweise 5 bis 10 Sekunden an, damit sich das Medikament in den Bronchien ablagern kann.

Atmen Sie langsam durch die Nase oder die locker aufeinanderliegenden Lippen (Lippenbremse) aus. Ist eine zweite Inhalation erforderlich, warten Sie mit dem zweiten Sprühstoß mindestens eine Minute.

Die Inhalation mit einem Dosieraerosol kann durch die Anwendung einer Inhalationshilfe (Spacer) vereinfacht werden. Dies empfiehlt sich z. B. bei älteren Patienten. Durch die Inhalationshilfe entfällt die Koordination zwischen Auslösen des Sprühstoßes und Einatmen. Das Dosieraerosol wird in die Inhalationshilfe gesteckt. Atmen Sie langsam und entspannt tief aus. Nun lösen Sie einen Sprühstoß aus. Danach nehmen Sie das Mundstück des Spacers in den Mund und inhalieren langsam und ruhig ein. Beachten Sie die Reinigungshinweise der Hersteller.

Wenn die Kraft zum Auslösen des Dosieraerosols mit dem Zeigefinger nicht ausreicht, nehmen Sie den Mittelfinger hinzu.

Weitere Informationen zum richtigen Inhalieren mit Dosieraerosolen finden Sie auch unter: www.atemwegsliga.de (unter „Richtig inhalieren“)

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Pulverinhalatoren

In den Pulverinhalatoren liegt der Wirkstoff in Form eines Pulvers vor. Bei diesen Geräten erfolgt die Freisetzung der Wirkstoffe durch das Einatemmanöver selbst. Es ist somit kein Treibmittel erforderlich. Die Inhalation ist in der Regel einfacher als beim Dosieraerosol, da die Koordination von Einatmen und Freisetzen der Wirksubstanzen entfällt. Doch auch das Inhalieren mit Pulverinhalatoren muss geübt werden.

Informationen zum richtigen Inhalieren mit Pulverinhalatoren finden Sie unter www.atemwegsliga.de (unter „Richtig inhalieren“)

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Viele COPD-Patienten haben Angst, plötzlich und anfallsartig unter Atemnot zu leiden. Tatsächlich kommt es aber vor allem bei Belastung zu Atemnot. Akute Verschlechterungen (Exazerbationen) treten in der Regel nicht ohne Vorzeichen und ohne Grund auf.

Warnzeichen für eine Verschlechterung

Í Zunehmende Atemnot (auch in Ruhe)

Í Mehr Husten

Í Veränderung des Auswurfs (größere Menge, gelbgrüne Farbe, zäher)

Í Abnahme der Peak-Flow-Werte

Í Zunehmender Verbrauch an Notfall-Spray

Í Zunahme der allgemeinen Beschwerden: Verminderte Belastbarkeit, Müdigkeit, Abgeschlagenheit

Ursachen für Verschlechterungen

Í Bakterielle Infekte

Í Virale Infekte

Í Luftverunreinigung (Smog)

Í Unfälle

Verhalten bei akuter Atemnot

Für den Fall, dass bei Ihnen eine akute Atemnot auftritt, sollten Sie vorbereitet sein. Ihr Arzt wird mit Ihnen einen Notfallplan erstellen und Sie darüber informieren, wie Sie bei schwerer Atemnot reagieren können und welche Medikamente in welcher Reihenfolge einzunehmen sind. Machen Sie sich mit den Anweisungen vertraut und tragen Sie Ihren COPD-Notfallplan immer bei sich. Ihr Arzt sollte Ihnen auch eine Notfall-Box mit den wichtigsten Medikamenten zusammenstellen.

Grundsätzliches Verhalten bei akuter Atemnot

Í Ruhe bewahren

Í Enge Kleidung lockern

Í Atemerleichternde Körperhaltung/Atemtechnik

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Verhalten im Notfall

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COPD NOtfallkarte

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siehe Broschüre

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COPD ist eine chronische Krankheit, die nicht heilbar ist. Sie können aber viel dafür tun, Ihre Lebensqualität zu verbessern oder zu erhalten. Allerdings sollten Sie sich auf die Krankheit einstellen. Abhängig vom Schweregrad der COPD kann es sinnvoll sein, sich den Alltag anhand der folgenden Tipps zu erleichtern.

Kleidung

Wählen Sie legere Kleidung, die weder den Bauch noch den Brustkorb einengt. Für Männer sind Hosenträger oft angenehmer als Gürtel, für Frauen empfehlen sich Hosen und Strümpfe statt Strumpfhosen. Ziehen Sie sich im Sitzen an und schlüpfen Sie dabei in Unterwäsche und Oberkleidung gleichzeitig. Elastische Schnürbänder und lange Schuhlöffel erleichtern das Schuheanziehen.

Aufstehen

Das Aufstehen am Morgen ist für COPD-Patienten oft schwere Arbeit. Nehmen Sie sich vorher Zeit für ein paar Streck- und Entspannungsübungen, um sich vorzubereiten. Setzen Sie sich anschließend auf die Bettkante und inhalieren Sie noch im Sitzen Ihre atemwegserweiternden Medikamente. Legen Sie schon abends Ihre Kleidung für den nächsten Tag zurecht, da dies am Abend in der Regel einfacher ist als am Morgen.

Auf die Signale Ihres Körpers achten

Lernen Sie, die Signale Ihres Körpers wahrzunehmen und Ihren Tag entsprechend zu gestalten. An manchen Tagen werden Sie sich stark und leistungsfähig fühlen. Nutzen Sie solche Phasen für Erledigungen und Aktivitäten. An anderen Tagen fühlen Sie sich dagegen schwächer. Dann sollten Sie sich mehr Ruhe gönnen. Wichtig ist es, sich nicht zu überanstrengen.

Vor besonderer Anstrengung hilft es, atemwegserweiternde Medikamente zu inhalieren. Sollten Sie trotzdem einmal außer Atem geraten, helfen Ihnen Lippenbremse und atemerleichternde Körperhaltungen.

Anziehen leichtgemacht

Í Neben Kleider- und Schuhschrank sollte ein Hocker oder eine andere Sitzmöglichkeit bereitstehen, sodass Sie sich im Sitzen ankleiden und Schuhe anziehen können

Í Lagern Sie häufig verwendete Kleidung wie Socken und Unterwäsche in den am besten erreichbaren Schubladen Ihrer Kommode/Ihres Kleiderschranks

Das eigene Tempo finden

Ob beim Gehen, Treppensteigen oder anderen Anstrengungen: Finden Sie Ihr eigenes Tempo. Das kann von Tag zu Tag anders sein. Wenn Sie müde werden, legen Sie eine Pause ein oder verlangsamen Sie Ihr Tempo. Starten Sie nicht zu schnell in eine Aktivität, dann halten Sie länger durch.

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Nützliche Tipps für den Alltag

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Auf Reisen mit COPD

Auch mit COPD ist Reisen möglich. Abhängig vom Schweregrad der Erkrankung sollten Sie Ihre Reisen gut planen. Klären Sie mit Ihrem Arzt ab, ob Ihr Reiseziel mit Ihrem aktuellen Gesundheitszustand vereinbar ist. Ihr Arzt kann Ihnen auch die notwendigen Medikamente für die Reise verordnen. Generell sollten Sie sich in einem stabilen Zustand befinden.

Fliegen mit COPD?

Der verminderte Sauerstoffgehalt der Luft beim Fliegen kann bei COPD-Patienten zu Beschwerden führen. Besprechen Sie deshalb mit Ihrem Arzt, ob Sie flugtauglich sind. Gegebenenfalls wird Ihnen Ihr Arzt Sauerstoff für die Reise verordnen. Klären Sie in diesem Fall frühzeitig mit der Fluggesellschaft, am besten schon vor der Buchung, wie die Sauerstoffversorgung im Flugzeug zu gewährleisten ist. Ihre Notfallmedikamente gehören ins Handgepäck, sodass sie jederzeit griffbereit sind.

Tipps für eine schöne Reise

Í Bleiben Sie im Flachland: COPD-Patienten sollten nicht ins Gebirge ab 600 Meter Höhe, da der Sauerstoffgehalt hier niedriger ist als im Flachland

Í Weniger ist mehr: Reduzieren Sie Ihr Gepäck, sodass Sie nicht unnötig schwer schleppen müssen. Nutzen Sie Trolleys oder einen Gepäcktransport

Í Bloß keinen Stress: Wählen Sie Urlaubsziel und -aktivitäten so, dass Sie Ihre Reise entspannt genießen können

Hier finden Sie weitere Informationen

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Deutsche Atemwegsliga e. V. Raiffeisenstr. 38 33175 Bad Lippspringe T. 05252 933615 www.atemwegsliga.de

AG Lungensport in Deutschland e. V. Raiffeisenstr. 38 33175 Bad Lippspringe T. 05252 937060 03 www.lungensport.org

Lungenatlas Arztsuche im Internet www.lungenatlas.de

Deutscher Allergie- und Asthmabund e. V. (DAAB) Fliethstr. 114 41061 Mönchengladbach T. 02161 814940 www.daab.de

Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland c/o Jens Lingemann Lindstockstr. 30 45527 Hattingen T. 02324 999 000 www.lungenemphysem-copd.de

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COPD-Patienten mit Trolleys

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