nr_77_august_2000.pdf

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  • UNSER BETRIEB

    Wesentliche Tochter- und Beteiligungsgesellschaften der Heitkamp-Deilmann-Haniel GmbH Bergbaubereich

    DEILMANN-HANIEL GMBH Haustenbecke 1 44319 Dortmund Telefon 0231/28910 www.deilmann-haniel.de

    DEILMANN-HANIEL MASCHINEN-UND STAHLBAU GMBH Haustenbecke 1 44319 Dortmund Telefon 0231/28910

    GEBHARDT & KOENIG -BERG- UND BAUTECHNIK GMBH Haustenbecke 1 44319 Dortmund Telefon 0231/28910

    G. WILHELM WAGENER GMBH Haustenbecke 1 44319 Dortmund Telefon 0231/28910

    FRLICH&KLPFEL UNTERTAGEBAU VERWALTUNGS-GMBH Haustenbecke 1 44319 Dortmund Telefon 0231/28910

    MBS MITTELDEUTSCHE BRAUN-KOHLE STRUKTURFRDERUNGS-GESELLSCHAFT MBH Leipziger Strae 04579 Espenhain Telefon 034206/740

    J. S. REDPATH HOLDINGS INC. P.O.Box 810 710 McKeown Avenue North Bay, Ontario Canada P1B 8K1 Telefon 001/705/4742461 www.jsredpath.com

    J. S. REDPATH LIMITED P.O.Box 810 710 McKeown Avenue North Bay, Ontario Canada P1B 8K1 Telefon 001/705/4742461

    MINE HOISTS INTERNATIONAL LTD P.O.Box 245 North Bay, Ontario Canada POH 1 HO Telefon 001/705/4958587

    J. S. REDPATH CORPORATION Suite 205, 10201 South 51st Street Phoenix, Arizona USA 85044 Telefon 001/602/5981090

    REDPATH CHILENA CONSTRUCCIONES LTDA. Santiago

    P. T. REDPATH INDONESIA Jakarta

    FRONTIER-KEMPER CONSTRUCTORS INC. P.O.Box 6548, 1695 Allan Road Evansville, Indiana USA 47712 Telefon 001/812/426/2741 www.frontier-kemper.com

    FORALITH AG Bohr- und Bergbautechnik St. Galler Strae 12 CH-9201 Gossau Telefon 0041/71/3888929 www.forallth.ch

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  • unser Betrieb

    ISSN 0343-8198

    Die Zeitschrift wird kostenlos an unsere Betriebsangehrigen und an Kunden abgegeben.

    Herausgeber: Deilmann-Haniel GmbH 44317 Dortmund Telefon 0231/28910 Fax 0231/2891362 E-Mail: [email protected] Internet: www.deilmann-haniel.de

    Verantwortliche Redakteurin: Dipl.-Volkswirt Beate Noll-Jordan

    Nachdruck mit Genehmigung

    Layout: M. Arnsmann, Essen

    Lithos: Farbkreis, Bochum

    Druck: Lensing Druck, Dortmund

    Fotos

    DH, S. 5, 6, 7, 20, 21, 22, 25 DH MS, S. 8, 28 GKG, S. 8, 16 -19 FKCI, S. 9 Redpath, S. 9 Heiden, S. 23, 24 Klingenburg, S. 27 Schttke, S. 4, 10 - 13, 14, 15, 29, 31, 32 - 35 Weisheit, S. 7

    Abendstimmung auf dem Ijsselmeer

    Wetterbohrloch

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  • KURZNACHRICHTEN

    Bergbau/ Spezialbergbau Inland

    Blumenthal/Haard Nach Abschlu unserer Auf-trge auf den Baufeldern Haard und Blumenthal 2/6 (Altfeld) konzentrieren sich alle Aktivitten auf das Bau-feld Haltern. Neben der Ver-bindungsstrecke nach Augu-ste Victoria sind wir mit der Erschlieung der Bauhhe 627 in Flz Karl 1 beauftragt. Aus geologischen Grnden ist die Abbaulnge auf 550 m beschrnkt und liegt zwi-schen dem 2. Querschlag Ost und dem 2. Querschlag West. Das Niveau der Bandstrecke wird von der 3. Sohle im Osten ber einen 185 m langen Flzberg mit 12 gon Einfallen angefahren. Es folgt die Auffahrung von 550 m Bandstrecke und die Anbin-dung an den Gesteinsberg 0386 (3. Sohle Westen) ber einen 90 m langen und 8 gon ansteigenden Gesteinsberg. Im Auftragsvolumen sind

    Kurven sowie 2 Abzweige enthalten. Aus dem Verbin-dungsberg 0362 zwischen der 2. Sohle Westen und dem Wetterbohrloch zur 3. Sohle erstellen wir zur Zeit den Abzweig fr den Gesteins-berg nach Karl. Dieser wird bei 9 gon Einfallen ca. 170 m lang. Mit einer Kurve wird in die Kopfstrecke einge-schwenkt und diese in 550 m Lnge zum Ansatzpunkt des Abhauens aufgefahren. Die Fertigstellung des Gesamt-projektes wird planmig Mitte 2001 erwartet,

    Lippe Im Baufeld Polsum Sd ist ein Vergleichmigungsbun-ker mit 7 m Durchmesser, 23,6 m Teufe und einem Wet-terbohrloch mit 2,4 m vorgesehen. Nach den Vorbe-reitungsarbeiten im Januar und Februar wurden ein 125 m langer Gesteinsberg mit 10 gon Ansteigen und 40 m shlige Strecke fr den Bun-kerkopf und das Wetterbohr-loch aufgefahren. Parallel dazu erstellten wir auf der 4. Sohle eine Wetternische. Zur Zeit wird am Bunkerkopf

    eine Raise-Bohrmaschine RH 71 montiert, um das Vorbohrloch 0 2,4 m zu er-stellen. Im Frderberg am Bunkerfu muten das Haupt-frderband mit einer Stahl-konstruktion verkleidet und der Bergeabzugspanzer montiert werden. Die Bohrar-beiten begannen planmig am 24. Juli 2000.

    Lohberg/Osterfeld Auf dem Bergwerk Lohberg-Osterfeld fahren wir vier Strecken auf. Der Gesteins-berg Lippemulde hat nach rund 1000 m Auffahrung das Flzniveau Zollverein 2 er-reicht. Ab Ende August schliet sich die Auffahrung von 2350 m Bandstrecke fr die Bauhhe 472 in Kombi-Verbund-Technik an. Zwei Kopfstreckenvortriebe laufen in Flz Matthias. Die Kopf-strecke BH 750 ist nach rund 150 m Auffahrung fertig ein-gerichtet und hat eine Rest-auffahrung von ca. 850 m. In der Kopfstrecke BH 751 sind noch rund 300 m aufzufah-ren, dann soll sich die Auffah-rung der Kopfstrecke BH 472

    anschlieen, Der vierte Vortrieb ist die Auffahrung einer Wetterstrecke in Flz Zollverein 2.

    Walsum Im Bereich Voerde des Berg-werks Walsum ist seit Mitte April wieder eine Teilschnitt-maschine vom Typ E 250 im Einsatz. Die Strecke erreicht eine Gesamtlnge von 2320 m, davon werden rund 1200 m unmittelbar neben dem Alten Mann" aufgefahren. Starke Wasserzuflsse mit mehr als 1000 l/min erschwe-ren die Auffahrung. In Flz G fahren wir bereits die zweite Rechteckstrecke mit Anker-ausbau auf. Mit konventionel-ler Technik, DH-Bohrwagen BTR 1 und DH-Lader K 313 S, werden gute Vortriebslei-stungen erreicht. Im Niveau ZV 7/8 fahren wir zur Zeit eine 2800 m lange Kohlenab-fuhrstrecke im Kombi-Ver-bundausbau auf. Der Ausbau besteht aus 5-teiligem TH-Bogen, hinterfllt mit frhtra-gendem Baustoff, und Vollan-kerung. Auerdem fhren wir auf Walsum Gleisbau, Senk-und Sanierungsarbeiten so-wie Betonarbeiten aus.

    Ost Zur Zeit werden drei konven-tionelle Streckenvortriebe von DH betrieben. Die Ver-bundauffahrung Sdachse Wilhelm nach Osten mit einer Restlnge von ca. 440 m wird in Flz Johann mit Ver-gtungsankern aufgefahren Die Auffahrung der geplanten 2770 m langen Kohlenab-fuhrstrecke Wilhelm 751 hat im Juni begonnen und jetzt das Flzniveau mit einer Mchtigkeit von ca. 2,50 m erreicht. Im weiteren Verlauf wird diese Strecke als Anker-Kombi-Strecke aufgefahren. Die Kohlenabfuhrstrecke 742 nach Norden mit einer Flz-mchtigkeit von 1,20 m hat ca. 540 m Lnge erreicht und noch eine Restlnge von 550 m aufzufahren. Diese Strecke ist ausgestattet mit einem einarmigen Bohrwagen

    Vortriebsmannschaft auf Walsum

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  • und einem DH-Lader K 313S. Ca. 30 m von vor Ort werden planmig Vergtungsanker eingebracht

    Friedrich-Heinrich/ Rheinland

    Seit Februar 2000 fhrt eine neue Vortriebsmannschaft eine 1910m lange Gesteins-strecke auf der 885-m-Sohle im Baufeld Rheinland in zu-nchst stlicher Richtung auf. Nach 1600 aufgefahrenen Metern war ein 8,25 m hoher Streckenabzweig zu erstel-len. Die Schwierigkeiten bestanden einerseits in der ungewohnten Hhe und an-dererseits darin, da Flz Albert 1 unerwartet im Hangenden angefahren wur-de. Der weitere Strecken-verlauf fhrt nun etwa 400 m in nordstlicher Richtung. Dabei wird Flz Albert 1 von Osten erschlossen. Der Vor-trieb erfolgt konventionell mit einem zweiarmigen Bohr-wagen BTR 2, einem DH-Lader G 210, GTA-Bhne, Ferroplastanlage mit Elefanti -no und Wechselplatte. Die Abfrderung des Haufwerkes erfolgt durch Direktbeladung in Bergewagen, die mit Hs-peln ber die Wechselplatte gezogen werden. Parallel zur Auffahrung werden neun Gebirgsvergtungsanker je Meter eingebracht, um den konventionellen Ausbau TH 27,5 zu stabilisieren. Der Ausbau wird hydromecha-nisch vollhinterfllt. Nach der Fertigstellung des gesamten Abzweiges mit dem ber-gang auf den Regelausbau wird der normale Vortrieb wieder aufgenommen.

    Ensdorf*) In Verbindung mit dem Tiefer-teufen des Nordschachtes ist das neue Fllort auf der 24 Sohle in Ankerspritzbeton-bauweisefertiggestellt. Paral-lel dazu wurden der Rohkoh-lenbunker 7 konventionell und der Rohkohlenbunker 8 mit

    der Schachtbohrmaschine SB VI abgeteuft. Zustzliche horizontale Arbeiten wie das Erstellen von Streckenab-zweigen und das Auffahren von zwei Strecken erforder-ten eine Aufstockung der Belegschaft. Die unterbroche-nen Teufarbeiten im Nord-schacht wurden mit dem Teufen des Sumpfes im Okto-ber 1999 wieder aufgenom-men. Der Sumpf einschlielich Ausbau mit Betonfertigteilen war Ende Januar 2000 fertig-gestellt. Anschlieend folgten die Montage des Schacht-stuhles und der Einbau von Spurlatten, Rohren und Verla-gerungen im gesamten tiefer-geteuften Schachtabschnitt. Mit dem Rauben von ca. 2700 Silankissen von der Schutzbhne, der Demonta-ge der Bhne und aller Ma-schinen und Gerte und dem Durchschlieen der Frde-rung werden die Arbeiten nach fast 5-jhrigen Bauzeit voraussichtlich im Oktober beendet sein

    Endlagerprojekt Konrad

    Die Sanierungsarbeiten auf Konrad im Schacht 2 wurden im Mai 2000 abgeschlossen. Damit ist unsere langjhrige Betriebsstelle leider nicht mehr existent. Die fr eine sptere Einlagerung notwen-digen Umbauarbeiten in den Schchten 1 und 2 kommen in absehbarer Zeit nicht zur Ausfhrung. Zwar sollen die zustndigen Behrden das Planfeststellungsverfahren nach den gesetzlichen Be-stimmungen abschlieen,

    aber die sofortige Vollziehbar-keit des Planfeststellungsbe-schlusses wird nicht realisiert um eine gerichtliche berpr-fung im Hauptsacheverfahren zu ermglichen.

    Sicherung eines Streckenkreuzes in der Parkhhle Weimar

    Endlagerprojekt Gorleben*)

    Die Arbeitsgemeinschaft Schchte Gorleben wird im Sptsommer 2000 mit dem Einbau der Befahrungsanlage im Schacht 2 die Schacht-bauarbeiten beenden. Das Ziehen der Gefrierrohre wird fortgesetzt. Wie sieht die Zukunft fr das Erkundungs-bergwerk Gorleben aus? Hierzu einige Auszge aus der Erklrung des Bundes zur Erkundung des Salzstockes Gorleben: Die bisherigen Erkenntnisse ber ein dichtes Gebirge und damit die Barrie-refunktion des Salzes wurden positiv besttigt. Es wurden keine nennenswerten L-sungs-, Gas- und Kondensat-einschlsse im lteren Stein-salz gefunden. Somit stehen die bisher gewonnenen geo-logischen Befunde einer Eig-nungshffigkeit des Salz-stockes Gorleben zwar nicht entgegen. Allerdings sieht die Bundesregierung im Zusam-menhang mit der laufenden Internationalen Diskussion die Notwendigkeit, die Eignungs-kriterien fr ein Endlager fort-zuentwickeln und die Kon-zeption fr die Endlagerung radioaktiver Abflle zu berar-beiten. Eine weitere Erkun-dung des Salzstockes Gor-leben kann zur Klrung der

    aufgeworfenen kritischen Fragestellung zunchst nichts beitragen. Deshalb wird die Erkundung des Salzstockes (und die damit verbundenen bergmnnischen Ausrichtun-gen) fr mindestens 3 Jahre, lngstens jedoch fr 10 Jahre unterbrochen. Es erfolgt eine zgige Klrung der Fragen Das Moratorium bedeutet keine Aufgabe von Gorleben als Standort fr ein Endlager. Vielmehr geht es darum, whrend der Prfung der konzeptionellen und sicher-heitstechnischen Fragen keine Investitionen zu ttigen, die nicht zur Klrung dieser Frage beitragen. Der Bund ergreift die notwendigen Manahmen, um whrend des Moratori-ums den Standort Gorleben zu sichern und die beantragte 10jhrige Verlngerung des Rahmenbetriebsplanes ertei-len zu lassen.

    Parkhhle Weimar Von der Stiftung Weimarer Klassik erhielt die Bergsiche-rung Ilfeld im Winter 1999 den Auftrag ber Sicherungs-arbeiten in der Parkhhle Weimar, einem aus der Goe-thezeit stammenden Traver-tinabbau. Im Zuge der Sanie-rungsarbeiten wurde ein vor-handenes Streckenkreuz aufgewltigt und mit Bullflex-pfeilern, Unterzgen und Spritzbetonausbau gesichert.

    *) in Arbeitsgemeinschaft

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  • KURZNACHRICHTEN

    Besucherbergwerk Fortuna Stlln

    Hangsicherung Nach einem Bschungsrutsch erhielt die Bergsicherung Ilfeld vom Straenbauamt Erfurt im Mrz 2000 den Auftrag zur Erstsicherung eines stark rutschgefhrdeten Hanges oberhalb der Saale. Im Juni 2000 begann dort die end-gltige Sicherung des Han-ges mit Drahtnetzen und Ankern sowie der Bau einer Prallwand.

    Schachtverwahrung Zur Verwahrung des Schach-tes Luise in Growitz mit einer Teufe von 30 m, der bis 1963 in Betrieb war und dann mit Halden- und Abbruchma-terial verfllt wurde, und der angrenzenden Fllrter wur-den 3 Bohrungen geteuft, ber die alle erbohrten Hohl-rume mit Dmmer verpresst werden konnten.

    KZ-Gedenksttte Mittelbau Dora

    Im Auftrage der KZ-Gedenk-sttte Mittelbau Dora wurde der Besuchersteg in der Stol-lenanlage im Kohnstein ver-lngert und damit zwei weite-re Kammern aufgeschlossen. Im Mittelbau Dora wurden nach der Bombardierung der Produktionsanlage in Peene-mnde bis zum Kriegsende die Vergeltungswaffen V1 und V 2 produziert. Nach der Sprengung der Zugnge 1948 durch die Alliierten hatte die Bergsicherung Ilfeld bereits 1988 damit begon-nen, einen neuen Stollen auf-zufahren. Dieser wurde, nach Unterbrechungen, 1992 durchschlgig und ist heute der Zugang zu der untertgi-ge Gedenksttte.

    Die Gemeinde Deutschneu-dorf/Erzgebirge beauftragte die Bergsicherung Schnee-berg, den Fortuna Stolln aufzuwltigen und als Besu-cherbergwerk herzurichten. Als erstes mute das Stolln-mundloch freigelegt und ein ca. 15 m tiefer Schacht bis zur Stollnsohle aufgewltigt werden. Dabei wurden im Schacht ber 700 m3 Verfll-massen geladen, nach ber Tage gefrdert und aufgehal-det. Der Schacht weist in den unterschiedlichen Horizonten sehr unregelmige Quer-schnitte von 30 bis 60 m2 auf. Im Schacht werden 8 aus Bruchsteinen gesetzte Mittelscheider und der Fahr-schacht eingebaut. Die wei-teren Aufwltigungsarbeiten in den Strecken und Abbau-en sind bei Frderlngen von bis zu 300 m und aufgrund des geringen Streckenquer-schnittes (0,5 bis 0,8 m breit, 1,5 bis 2,0 m hoch), der groen Steigung und der engen Kurven uerst schwierig. Die Abfrderung der Versatzmassen und der Transport von Ausbaumateri-al (Bruchsteine, Holz und Stahl) kann nur per Hand mit Schubkarren bzw. mit Eimern erfolgen. Mitte 2001 soll das Besucherbergwerk Kupfer-grube Fortuna Stolln" fertig sein.

    Sttzwandbau Steinschlag- und Erdrutsch-gefahr an einem Steilhang mitten in Auerbach im Vogt-land machten Sicherungs-manahmen erforderlich. Durch eine an die geome-trisch komplizierte Felslinie genau angepate Betonsttz-wand mit einem Sttzwand-fu, der eine Neigung von 30 aufwies, und Rckveranke-rung im Gebirge wurde ein 38 m langer und 4,5 m hoher Prallwall errichtet. Sehr schwierig gestaltete sich die erforderliche Verspreizung der Schalung, weil die eng anstehenden Gebude dafr kaum Raum lieen. Auch das Setzen der Schalung im Fels-hangbereich war mhevolle Detailarbeit.

    Bergbau/ Schachtbau Ausland

    Cu-Ni Bergwerk Phikwe in Botswana

    Im Mai 2000 erteilte BCL den Auftrag zum Auffahren von drei parallelen Schrgbergen mit einer Neigung von 29,5 gon sowie sonstigen shligen Auffahrungen in Selebi-Phikwe, Botswana. Die Arbeiten werden mit den sdafrikanischen Bergbau-spezialunternehmen Cemen-tation Mining und Samat Mining durchgefhrt. Auf dieser Baustelle kommen zwei DH-Seitenkipplader vom Typ K 313 Sund DH 250 T zum Einsatz. Die Bauzeit wird etwa viereinhalb Jahre betra-gen.

    Hullera Vasco-Leonesa, Spanien

    Der Schacht Tabliza wurde 1995 von der Arge Prosanta, an der DH beteiligt war, fertig-gestellt und an den Auftrag-geber, die Sociedad Annima Hullera Vasco-Leonesa (HVL) bergeben. Der Schacht trgt heute den Namen Pozo Emilio del Valle. Nachdem Schden am Ausbau, Fh-rungseinrichtungen und Rohr-leitungen infolge von Abbau-einwirkungen festgestellt worden waren, wurden wir im Mal beauftragt, ein Sanie-rungskonzept fr den Schacht zu erarbeiten. Um die Frderfhigkeit des Schachtes aufrechtzuerhal-ten, wurden noch whrend der Konzepterstellung So-fortmanahmen durchgefhrt. Der Auftrag fr die Sanie-rungsarbeiten wurde im Juli 2000 erteilt.

    Sttzwandbau im Vogtland

    Hangsicherung mit Drahtnetzen und Ankern

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  • DEILMANN-HANIEL Maschinen-und Stahlbau

    Befahrungsanlage fr Schacht Virginia

    Die Beton- und Monierbau GmbH, Niederlassung West in Kamen, erteilte im Juli 2000 den Auftrag ber die Lieferung einer Befahrungsan-lage fr den Wetter- und Pumpenschacht Virginia in Mechernich. Neben der ei-gentlichen Frdereinrichtung, im wesentlichen bestehend aus einem Frderbock, einer Befahrungswinde und einem einetagigen Frderkorb, ge-hren zum Lieferumfang auch die Sonderkonstruktionen fr die Auf- und Absteigemg-lichkeiten an Rasenhnge-bank, 77-m-Sohle, 94-m-Sohle, und die Einrichtungen fr die Seilfhrungen.

    [ 1 Lader fr Botswana Je ein Seitenkipplader der Typen K 313 S und DH 250 T wurden an die ARGE Cem-delsam ausgeliefert, an der neben der DH-Auslandsabtei-lung die sdafrikanischen Bergbauspezialunternehmen Samat Mining und Cementa-tion Mining beteiligt sind. Die Lader werden auf einem Nik-kei-Kupferbergwerk in Selebi Phikwe/Botswana zur Auffah-rung von Gesteinsstrecken eingesetzt. Wegen des extre-men Einfallens der aufzufah-renden Strecken werden die Lader neben der eigenen hohen Antriebsleistung zu stzlich mit leistungsstarken hydraulischen Winden ausge-stattet. Die Winden sind hy-draulisch an den Fahrantrieb gekoppelt und untersttzen bei Bergfahrt mit gefllter Schaufel den Fahrantrieb des Laders. Es ist beabsichtigt,

    Einhngen einer Bohrbhne in Marokko

    diese Technik auch im sdafri-kanischen Bergbau anzubie-ten, wo unter vergleichbaren Verhltnissen Strecken aufge-fahren werden. Auf der Berg-baumesse Electramining in Johannesburg wird daher im September diesen Jahres ein Lader Typ DH 250 T mit hydraulischer Winde ausge-stellt.

    Schachtfrderanlage Akka, Marokko

    Nach der planerischen ber-arbeitung der alten Anlage Bleida als erster Projektpha-se sind nunmehr auch smtli-che ergnzenden und modifi-zierten Ausrstungen von uns nach Marokko geliefert wor-den. Die Demontage der alten Anlage und der Wiederaufbau

    auf dem neuen Bergwerk der Akka Gold Mining erfolgt ganz in Kundenregie. Inzwi-schen ist der Schacht lourirn Nord mit Einbauten versehen und die Montage der bert-gigen Einrichtungen luft. Fr spezielle Aufgaben wie Spur-latteneinbau oder Aufstellen der Treibscheibe forderte der Kunde unsere Spezialisten

    Seitenkipplader fr die Bergbaumesse Electramining in Sdafrika

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  • Neuer Bohrhammer B 2000 R

    zur Beratung und Unterstt-zung an. Bei Temperaturen, die in diesem Sommer tage-weise 50C im Schatten berschritten, brachte auch das Arbeiten im Schacht wegen schlechter Bewette-rung und hohem Wasseranfall keine Erleichterung. Die Anla-ge soll zum Jahresende in Betrieb genommen werden.

    Neuer Bohrhammer Zustzlich zu den bewhrten Bohrhmmern B 650 R und B 1000 R erweitert der neue Bohrhammer B 2000 R die Angebotspalette. Durch die Verwendung von Two-Speed-Motoren stehen drei Dreh-zahlen zwischen 28 und 112 min-1 sowie Drehmo-mente zwischen 5000 und 20000 Nm zur Verfgung. Wie bei allen Interoc-Bohr-hmmern ermglicht die Drehschiebersteuerung des Schlagwerkes die stufenlose Regelung der Schlagfrequenz zwischen 750 und 2000 Schlgen pro Minute bei einer maximalen Einzelschlagener-gie von 1000 Nm. Diese patentierte Interoc-Technik bietet dem Bohrmeister auch bei diesem starken Bohrham-mer die Mglichkeit, durch individuelle Anpassung an die geologischen Verhltnisse optimale Bohrleistungen bei minimalem Materialverschlei zu erreichen.

    Bohrwagen und Lader fr die Ukraine

    Nachdem DH bereits im Mal 1998 eine Vortriebseinrich-tung an das Bergwerk Sas-jadko in Donezk geliefert hat, konnten inzwischen auf Grund der erzielten guten Vortriebsleistungen und ho-hen Zuverlssigkeit der einge-setzten DH-Maschinen zwei weitere Vortriebseinrichtun-gen an dieses Bergwerk geliefert und in Betrieb ge-nommen werden. Diesmal wurden zwei zweiarmige Bohrwagen BFR2, ausgestat-tet mit Lafetten fr 2,3 m Nutzbohrtiefe und Bohrhm-mern vom Typ 1238 Atlas Copco MCT, und zwei Seiten-kipplader K 312 geliefert. Ergnzt wurde der Lieferum-fang durch ein auf die beson-deren Bedrfnisse in der Ukraine abgestimmtes Er-satzteilpaket. Auch das ge-samte Bohrzubehr war Bestandteil des Auftrages.

    Gebhardt & Koenig - Berg-und Bautechnik

    Sanierung von unter-tgigen Hohlrumen mit Bullflex

    Fr einen Straenumbau in Mendig in der Vulkaneifel mussten zur Beseitigung der Bergschadensgefahr die im Laufe der letzen 2000 Jahre hergestellten Hohlrume in den darunterliegenden ehe-maligen Basaltbergwerken in einer Breite von jeweils 25 m entlang des Straenrandes gesichert werden. Dabei wurden Bullflex-Pfeiler von bis zu 950 mm 0 und bis zu 5,6 m Hhe eingebaut. In Verbindung mit dem Verfllen einzelner Abbaukammern wurden zustzlich Bullflex-Packer eingesetzt.

    Frontier Kemper Constructors

    Mineral Creek Diversion Tunnel

    Die Vortriebsarbeiten fr den Mineral Creek Diversion Tun-nel, den FKCI im Auftrag der American Smelting and Refining Company (ASARCO) auf der Ray Mine in Hayden, Bundestaat Arizona, baut, wurden nach dem Bau des Portals Mitte April des Jahres aufgenommen. Der Tunnel mit 5,5 m 0 und einer Gesamt-lnge von 4100 m wird mit einer CTS-Tunnelbohrmaschi-ne aufgefahren. Inzwischen wurden bei einer Bohrlnge von ca. 800 m durchschnittli-che Tagesleistungen von ca. 33 m erreicht.

    Schacht fr Consoli-dation Coal Company

    Mitte April erteilte Consolida-tion Coal Company den Auf-trag fr das Teufen eines Tageschachtes mit 7 m Durchmesser und einer End-teufe von 560 m auf dem Bergwerk Buchanan No.9 FKCI hat auf der Buchanan Mine, einem Kohle-Bergwerk im Staat Virginia, bereits mehrere Schchte geteuft. Auf demselben Bergwerk erhielt FKCI im Mai des Jah-res einen weiteren Auftrag ber die Lieferung und den Einbau einer Schachtfrder-anlage nebst Schacht-einbauten.

    Schchte fr Mapco White County Coal

    Von White County Coal wird der Auftrag zum Teufen von zwei Tagesschchten in Car-mi, Illinois, erwartet. Dabei handelt es sich um einen

    Frderschacht mit 9,15 m und 230 m Endteufe, der aufgrund der wasserfhren-den Deckgebirgsschichten bis ca. 100 m Teufe als Ge-frierschacht hergestellt wird. Der zweite Schacht mit 3,7 m Durchmesser und etwa glei-cher Endteufe wird gebohrt.

    Temporre Absttzung eines Stollens in Mendig

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  • J. S. Redpath Holdings Inc.

    Exshaw Projekt Von der Lafarge Canada Inc., einer Tochterfirma des fran-zsischen Zementherstellers Lafarge, erhielt Redpath Ende 1999 den Auftrag ber Strek-kenauffahrungen, einen All-mak-Aufbruch und den Ein-bau einer kompletten Bre-chereinrichtung in einem Kalk-bergwerk. Die Exshaw Anlage wurde 1906 gebaut und liegt am Ostrand der Rocky Mountains im Banff National-park, ca. 80 km westlich von Calgary im Bundesstaat Al-berta. Die Kalksteinlagerstt-te befindet sich in einem Berg und das Mineral wird ber seitlich vorgetriebene Stollen gewonnen, Gegenwrtig wird der Kalkstein mit 50-t-LKW zu der Aufbereitungsanlage ins Tal mit einer jhrlichen Kapazitt von 1,25 Mio t transportiert. Die beauftrag ten Arbeiten sind Teil des

    Brecher-Modernisierungskon-zepts, das die Straentrans-porte zwischen Bergwerk und Aufbereitung ersetzen soll. Die Arbeiten umfassen die Auffahrung eines 100 m langen Schrgbergs mit 3,7 m Hhe und 6,4 m Breite, eines 100 m langen Alimak-Aufbruchs mit 3 m Durch-messer, sowie die Auffahrung einer Maschinenkammer von 9 m x 1 2 m x 1 0 m und den Einbau der Brechereinrich-tung im Bereich des Portals. Die Arbeiten begannen im Januar und konnten im Som-mer abgeschlossen werden.

    Schachtbau fr HBM&S

    Ende Dezember 1999 erteilte die Hudson Bay Mining & Smelting (HBM&S) den Auf-trag, einen Schacht mit 6,7 m Durchmesser und einer End-teufe von 1540 m zu teufen. Der Auftrag umfat auerdem umfangreiche Streckenauffah-rungen und Raisebohrarbei-ten im Anschlu an die Teufar-beiten. Das Bergwerk 777 liegt nahe der Stadt Flin-Flon

    CTS-Tunnelbohrmaschine in Arizona

    Schachtabteufen fr HBM&S

    im Bundestaat Manitoba. Der Schacht dient der Erschlie-ung einer neuen Blei-Zink-Lagersttte in der Nhe des vorhandenen Bergwerks. Er wird vollstndig in Beton ausgebaut und mit einer Dop-pelskipfrderung sowie einem Grokorb mit Gegengewicht ausgerstet. Die Montagear-beiten fr die Teufelnrichtun-gen begannen im Februar und der erste Kbel wurde Ende Juni gezogen. Die Spreng-lochbohrungen werden mit hydraulischen Bohrgerten durchgefhrt, die in die Ar-beitsbhne verfahren werden knnen. Das Laden der Berge erfolgt mit ebenfalls in die Arbeitsbhne integrierten pneumatischen 2-Schalen-Greifern, sogenannten Brutus Muckern. Es ist vorgesehen, bis zu 7 m lange Abschlge zu bohren. Die Gesamtzeit fr das Schachtteufen betrgt ca. 2 Jahre, die anschlieen den Streckenauffahrungen und Raisebohrarbeiten wer-den weitere 2 Jahre dauern.

    Schachtbau- und Streckenarbeiten in Peru

    Im Februar des Jahres beauf-tragte die Bechtel Corp, die sdamerikanische Niederlas-sung von Redpath in Chile mit Schacht- und Streckenarbei-ten auf dem Bergwerk Anta-mina in Peru. Diese umfassen die Auffahrung eines 1334 m langen Tunnels mit einem Querschnitt von 4 m x 4 m und das Teufen von zwei 65 m tiefen Schchten. Die Strecke dient als Notablass-tunnel fr die Aufbereitungs-rckstnde und mu aus Zeitgrnden von zwei Seiten aufgefahren werden. Beide Schchte sind Entwsse-rungsschchte und werden vollstndig in Beton ausge-baut. Die Arbeiten begannen Ende Februar und werden voraussichtlich Ende des Jahres abgeschlossen sein.

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  • Auffahrung der Verbundstrecke Auguste Victoria Blumenthal/Haard Von Dipl.-Ing. Thomas Dreyszas, Deilmann-Haniel

    Nachdem im Oktober 1999 der Verbund der Bergwerke Auguste Victoria und Blumenthal/Haard beschlossen wurde, organisierten die Werksdirektionen eine Projektmannschaft, die mit nahezu 50 Mitarbeitern in sechs Teilprojekten die unterschiedlichsten Aspekte der Zusam-menfhrung beider Bergwerke bearbei-ten. Zu den ersten Projekten gehrt die Auffahrung einer Verbundstrecke.

    Driving of a roadway between the future combined mines of Blumenthal/Haard and Auguste Victoria.

    Vom Ansatzpunkt des Objektes in rund 1060 m Teufe folgt die Streckenfhrung zunchst 360 m weit dem Flz Zollver-ein 1/2 mit 10 gon ansteigend bis auf etwa 1000 m. Dieser Streckenabschnitt, bezeichnet als Diagonalberg SO 79, war bereits vor dem Verbundbeschluss fr den Aufschluss der Bauhhe 580 in Flz Zollverein 1/2 geplant. Fr die Zusam-menfhrung der Bergwerke und die Erschliessung der im Baufeld Haltern befindlichen Flze Karl und Hugo wird der ohnehin bentigte Diagonalberg nun einfach weitergefahren. Der anschlies-sende Gesteinsberg SO 80 wird mit einem mittleren Einfallen von 9 gon in Richtung Haltern zu Felde gefhrt und erreicht bei einer Teufe von etwa 1150 m den Bunkerfuss 808. Hier ist der Durch-schlag mit dem Gesteinsberg nach Flz Hugo 1 auf Blumenthaler Seite fr Ende des Jahres 2001 geplant. Der Bunker 808 dient der knftigen Vergleichmssi-gung der aus den Halterner Feldern hereingewonnenen Rohfrderung, die ab Mitte 2002 auf Auguste Victoria 3/7 zu Tage kommt. Diagonalberg SO 79

    Im Dezember 1999 erhielt Deilmann-Haniel den Auftag fr die Auffahrung eines flzgefhrten Berges. Die Bestel-lung beinhaltet zunchst das Erstellen eines Brckenfeldes aus Teilort 5 der Bauhhe 574 in Flz Zollverein 1/2, das zuvor durch unsere Mannschaft aufge-fahren wurde. Die Ausbauparameter wurden hier gleich so dimensioniert, da dieses Sonderbauwerk seiner fr den Verbund vorbestimmten Nutzung in jeder Hinsicht Rechnung trgt.

    Vortriebsmannschaft

    Bei einem Bauabstand von 0,60 m be-luft sich die lichte Breite auf 8,00 m und die lichte Hhe auf 6,00 m.

    Nach Fertigstellung dieses Objektes im Januar 2000 galt es nun, den 360 m langen Flzberg SO 79 aufzufahren. Die Ausrichtung verlangt folgende Dimensio-nierung:

    1. Station 0 - 50 m Bandkammern

    und -nischen Bauabstand 0,60 m lichte Hhe 5 , 2 - 5 , 5 m lichte Breite 7 , 6 - 8 , 0 m Systemankerung Typ B

    2. Station 50 - 330 m Bauabstand 0,60 m

    lichte Hhe 4,85 m lichte Breite 7,00 m Systemankerung Typ B

    3. Station 330 - 360 m Bandkammer

    Bauabstand 0,60 m lichte Hhe 5,50 m lichte Breite 8,00 m Systemankerung Typ B.

    Um den strukturellen Bedrfnissen des Verbundes zu gengen, mssen folgen-de Rohrleitungen mitgefhrt werden:

    Firste Druckluft DN 250 Grubenwasser DN 250 ISO Khlwasser-vorlauf DN 100 Khlwasserrcklauf DN 100 Frischwasser DN 100 Hochdruckrcklauf DN 100 Hochdruckvorlauf DN 80

    Sto Laugenleitung DN 25

    Bandholm Baustoffleitung DN 150

    Nach der Auffahrung des Diagonalber-ges SO 79 von Januar 2000 bis August folgt der Streckenabzweig fr den Auf-schluss der Bauhhe 580. Daran an-schlieend ist die Auffahrung des Ge-steinsberges DB SO 80 mit einer Lnge von 1040 m vorgesehen.

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    BERGBAU

  • Ladearbeit

    Maschinelle Ausrstung Da die Bestellung des Diagonalberges SO 79 ein Folgeauftrag auf die im No-vember 1999 fertiggestellte Abbaube-gleitstrecke Tellort 5 der Bauhhe 574 war, nutzte man aufgrund der rumlichen Nhe die vorhandene Vortriebsausr-stung.

    Bohrwagen Die Auffahrung der ersten 360 Meter erfolgt in geologisch stark beanspruch ten Zonen mit Gebirgsdrcken von 45 -55 MPa. Dies hat zur Folge, da unmit-telbar mit dem Streckenvortrieb eine Systemankerung eingebracht werden mu. Hierzu werden in einem Abstand von etwa 15 m zur Ortsbrust in jedes zweite Baufeld 10 Anker von je 4,0 m Lnge in Bohrlcher mit einem Durch-messer von 51 mm durch die vor Ort eingebrachte Hinterfllung nach einem speziellen Ankerschema eingebracht.

    Bedingt durch die Geologie werden die Anker entsprechend dem angetrof-fenen Kluftkrper nicht radial, sondern unter verschiedenen Neigungswinkeln angeordnet. Die groen Streckenquer-schnitte und die hohe Anzahl der Ver-gtungsanker erfordert den Einsatz eines leistungsstarken, einarmigen, elektrohydraulischen DH-Bohrwagens BFR 1. Wegen des fr die Herstellung der Ankerbohrlcher erforderlichen Anstellwinkels und den daraus resultie-renden rumlichen Beeintrchtigungen wurde eine Bohrlafette mit 2,85 m Lnge ausgewhlt. Die erforderlichen Bohrlochlngen werden durch Verln-gerungsbohren erreicht.

    Die Bohrlcher werden wegen der geringen Gebirgsfestigkeiten drehend mit einer Drehbohrmaschine vom Typ DBM 1-160 erstellt. Die Ankerlcher werden mit einer Mrtelmisch- und -pumpeinrichtung mit Ankermrtel AVG-QM der Fa. Quick Mix befllt. Danach werden die 4,0 m langen Stahlanker M33 eingeschoben und

    die gebirgsvergtenden Manahmen, die als Systemankerung Typ B bezeich-net werden, zum Abschlu gebracht.

    Lader Das Wegfllen des Haufwerkes erfolgt mit einem elektrohydraulischen DH-Seitenkipplader K 313 S mit 1200 I Schaufelinhalt. Das Haufwerk wird auf einen seitlich am Sto verlegten PF-1 Kettenkratzerfrderer mit einer installier-ten Leistung von 2 x 63 kW aufgegeben. Zur Schonung der Fahrantriebe des Laders wird der Stetigfrderer mit sei-nem integrierten Schlagwalzenbrecher SB 63 arbeitstglich durch eine hydrauli-sche Ziehvorrichtung dem Vortriebsfort-schritt entsprechend vorgezogen.

    Arbeitsbhne Fr die Ausbauarbeit ist eine an zwei EHB-Schienen verfahrbare Pontonbhne mit einer Lnge von 6,50 m eingesetzt. Sie wird durch zwei Steigkatzen SK 125 an 2,40 m langen Strngen fortbewegt.

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  • Bohren der Ankerlcher

    Um den bergbehrdlichen Vorschriften Rechnung zu tragen, muten die aus-ziehbaren Standschubladen aufgrund der groen Streckenquerschnitte gegen Standflchen grerer Lnge ausge-tauscht werden. Die Ortsbrustsicherung besteht aus zwei Vanwersch-Gelenkkap-pen, die durch je eine Verbolzung an zwei Vorpfndschienen befestigt sind und durch eine weitere Bolzenreihe fest an der Ortsbrust verkeilt werden knnen. Je nach Streckenquerschnitt werden dann 4-5 Holzbohlen zwischen den Klappkappen und der Ortsscheibe so verklemmt, da ein Ausbschen dersel-ben verhindert wird.

    Hinterfllanlage Fr die Hinterfllung der Ausbaubgen ist ein vor-Ort-Blasbunker der Fa. Mller mit 8 m3 Bunkervolumen in den Energie-zug integriert. Dieser wird ber die

    pneumatische Fernversorgung des Bergwerks befllt. Aus dem Baustoff-bunker gelangt der Baustoff in zwei Alivas, die den Baustoff durch zwei flie-gende vor-Ort-Blasleitungen DN 80 zur Einbausteile frdern. Erst hier wird der Baustoff in Ringdsen mit Wasser be-netzt und hinter dem Ausbau einge-bracht. Die Hinterfllstrke betrug an-fnglich 20 cm und wurde wegen der Konvergenzvorausberechnungen auf 40 cm erhht. Der fr diese pneumati-sche Hinterflltechnik eingesetzte Bau-stoff REA-Pack der Fa. Knauff wird auf-grund seiner Eigenschaften bei Bedarf auch fr Konsolidierungsmanahmen verwendet

    Arbeitsablauf Aufgrund der besonderen Anforderun-gen an diese Strecke und der an-spruchsvollen geologischen Situation wurde fr die Vortriebsmannschaft unter

    dem Aspekt der Streckenquerschnitte, Streckenfhrung und der geologischen Besonderheiten eine detaillerte Arbeits-anweisung erarbeitet, die in besonderem Mae arbeitssicherheitliche Aspekte enthlt.

    Der Arbeitsablauf gliedert sich in Spren-gen, Laden des Haufwerks, Ausbauen und Bohren der neuen Sprengbohrl-cher. Aufgrund des stark beanspruchten Gebirges werden Kurzabschlge von 1,80 m abgetan. Nach dem Schiessen wird die Arbeitsbhne mit den Firstseg-menten sowie den erforderlichen Verbin-dungselementen und dem Mattenverzug beladen und vorgefahren. Aus sicherem Stand heraus knnen nun die Firste und die Ortsbrust berissen werden, bevor aus dem bereits ausgebauten Strecken-abschnitt heraus die Vorpfndschienen

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  • r I i

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    vorgezogen und verkeilt werden. An-schlieend folgt das Auflegen der First-segmente, die mit Distanzeisen verbun-den und mit Flachhakenmatten sowie Jutebahnen abgedeckt werden. Nach dem Einbringen der Ortsbrustsicherung sind zustzliche Sicherungsmanahmen erforderlich. Um einem Ausbschen des Ortes und Nachfallen der Firste infolge der in diesem Abschnitt der Verbund strecke herrschenden hohen Gebirgs-drcke entgegenzuwirken, mssen je Abschlag sechs 2,5 m lange vollverkleb-te Gewi-Stahlanker in die Firste und 15 Bongossi-Ngel in die Kohle eingebracht werden. Erst danach knnen das Hauf-werk geladen und die Ste berissen werden. Durch ein am letzten Strecken-ausbau angebrachtes Moniereisen und Verlngern des Mattenverzuges von den Firstsegmenten herunter bis zur Strek-kensohle wird die Stosicherung erstellt. Nun knnen die Stempel gestellt und mit Matten sowie Jutebahnen verzogen werden. Nach dem Abschotten des neuen Ausbaus wird dieser hinterfllt. Nach dem Sauberladen wird parallel zum Hinterfllen des Ausbaus der Abschlag gebohrt. Erst nach dem Besetzen der Sprenglcher whrend des Koppeins wird die Ortsbrustsicherung entfernt.

    Vortriebsleistung und Organisation

    Nach einer Startphase von 200 m Lnge und vollstndigem Einbau aller Maschi-nen und der endgltigen Frdermittel begann der planmige Vortrieb. Nun konnte unter Bercksichtigung der ge-nannten Parameter und einer Arbeitszeit vor Ort von 345 Minuten trotz der be-schriebenen aufwendigen Zusatzma-nahmen ein durchschnittlicher tglicher Fortschritt von 3,20 m realisiert werden. Der Betriebspunkt ist arbeitstglich mit 34 Mannschichten belegt, wobei 5 MS/ Tag auf einen Teil der Systemankerung entfallen. Fr den zweiten Teil der Anke-rung werden auerdem an jedem Wo-chende zustzlich 40 Mannschichten verfahren, um die in den freien Baufeldern des Streckenausbaus ausgelassene Systemankerung bis zur Ortsbrust zu komplettieren. Zur Deckung des hierfr notwendigen Personalbedarfs werden fr einen Zeitraum von jeweils drei Mona-ten Kolonneneinsatzplne erstellt, die im wesentlichen die geregelten Ruhetags-verlegungen und Freizeitgewhrungen gem Urlaubsplan beinhalten. Dieses Organisationskonzept wurde vor Beginn der Auffahrung allen beteiligten Mitarbei-tern vorgestellt und trotz hoher persnli-cher Belastung jedes Einzelnen mit groer Zustimmung angenommen.

    Setzen der Mrtelanker

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  • BERGBAU

    Sicherungsarbeiten in der Gipsgrube Hamersheim Von Dipl.-Ing. Hubert Heinig, Deilmann-Haniel

    Die damalige Bergbauabteilung von Heitkamp erhielt im Dezember 1999 den Auftrag ber die Durchfhrung von Sicherungsarbeiten in der Gipsgrube Hamersheim (Heidelberger Zement AG) am Neckar.

    Stabilization work in a gypsum mine after two roof breaks.

    Im November 1999 waren im Bereich zweier Streckenkreuze Firstbrche gefal-len. Der sdliche Ausbruch lag in einem vor etwa eineinhalb Jahren aufgefahre-nen Streckensystem nordwestlich der Richtstrecke. Der Ausbruch war 23 m lang und umfate mit rund 9 m die ge-samte Streckenbreite. Er reichte etwa 5 m ber das regulre Firstniveau. Der nrdliche Ausbruch mit einer Maximal-lnge von 10 m lag im Streckenkreuz-bereich. Die Mchtigkeit der ausgebro-chenen Felspartie reichte hier jedoch nur noch 2 m ber die ursprngliche Firste. Der Abstand zwischen Firste und was-serfhrenden Schichten betrug im ungnstigsten Fall nicht mehr als zwei Meter. Diese Lage erforderte schnellst-mgliches Handeln. Die Sicherungsma-nahmen wurden in drei Phasen aufge-teilt.

    Sicherungsphase 1 In der ersten Phase wurde die Richt-strecke gesichert, um einen Zugang zum sdlichen Bruchbereich zu schaffen. Zu diesem Zweck wurden in einem Abstand von 15 m Holzksten zur Hangendunter-sttzung gesetzt. Zum Aufbau dieser Konstruktion wurden gebrauchte Bahn-schwellen verwendet. Die Holzksten sind bis zu 10 m hoch. Insgesamt wur-den fr die erforderlichen 21 Holzksten ca. 3800 Bahnschwellen verarbeitet. Der Aufbau geschah mit Hilfe eines auf bis zu 12 m teleskopierbaren Gabelstaplers Merlo Panoramic und einer Gelenk-teleskopbhne. An jedem Holzkasten wurde eine Mestelle eingerichtet, um mit einem Laserentfernungsmegert die Firste auf Konvergenzen zu berprfen.

    Sicherungsphase 2 In der zweiten Phase wurde der sdliche Bruchbereich mit Baustoff verfllt. Zu-nchst war die notwendige Infrastruktur

    Holzksten zur Hangenduntersttzung

    Vortrieb der Umfahrungsstrecke

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    t

    Damm 1 wurde lagenweise mit dem Verfllfortschritt erstellt. So konnte der Verfllvorgang der brigen Bereiche beobachtet werden. Als Widerlager diente eine gegen zwei Holzksten ab sttzte Holzschalung. Die Dmme 2 und 3 wurden gespritzt. Ein Teleskoparm positionierte den mittig am Merlo Pan-oramic hngenden, etwa 24 m langen Rohrstrang. An der am Rohrleitungsen-de befestigten Spritzdse wurde das BE-Mittel zugegeben,

    Um eine vollstndige Verfllung des ge-samten Hohlraumes zu gewhrleisten, wurden aus dem Tunnel und der Richtstrecke mehrere Verfll- und Entlf-tungsbohrungen gestoen und aus dem gesicherten Bereich Rohrleitungen in den Bruchbereich geschoben. Insgesamt wurden ca. 7000 Kubikmeter Baustoff eingebracht.

    Sicherungsphase 3 Die dritte Phase umfasste die Sicherung des nrdlichen Bruchbereiches.

    zu schaffen. Flugasche und Zement als Bestandteile des Baustoffes SAFA-INJEKT wurden mit Silo-Lkw angeliefert und in zwei ber Tage aufgestellte Vor-ratsilos geblasen. Die Verarbeitung zu fertigem Baustoff mit 20 % Zement und 80 % Flugasche erfolgte in einer Misch-anlage der Firma BHS. Die Mischanlage bergab den Baustoff in den Vorratsbe-hlter der Schwing-Frderpumpe. Durch insgesamt 800 m Rohrleitungen wurde der Baustoff von ber Tage bis zum Bruchbereich transportiert. Auerdem waren eine Abwasserentsorgung aufzu-bauen und eine Bewetterungseinrichtung mitzufhren.

    Das erste Ziel war die Sicherung des greren Bruchbereiches. Damit die fliefhige Baustoffsuspension nicht unntig weit in den Querschlag und die erste Diagonale flo, wurden drei Dm-me aus einer Baustoffsuspension unter Zugabe von Beschleuniger (BE-Mittel) aufgebaut.

    Um einen Zugang zum Ort 3 und zum Streckenstumpf des Querschlages zu schaffen, mute eine ca. 170 m lange Umfahrungsstrecke vom Tunnel aus vorgetrieben werden. Dazu mietete Heidelberger Zement eine Eickhoff-Teil-schnittmaschine ET 120. Das Abfrdern des Haufwerkes erfolgte mit Radlader und Dumpern. Die 5,5 m breite und 4,0 m hohe Streckenfirste wurde mit Swellex-Ankern gesichert.

    Vor den Verfllarbeiten im Ort 3 muten die Ankerdichte erhht und zur Firstber-wachung zwei Reihen von je 3 Teil-Tales gesetzt werden. Zehn Meter von der Bruchkante wurden zur Hangendunter-sttzung zwei Holzksten gestellt, die auch Widerlager fr die Holzschalung waren. Die Verfllarbeiten mit dem Sprit-zen des Dammes 4 und dem Einbringen der Baustoffsuspension erfolgten analog zur Phase 2. Ca. 10000 m3 Baustoff wurden in der 3. Phase eingebracht.

    Ende Mai 2000 waren beide Bruch-bereiche verfllt.

    Als Widerlager beim Verfllen diente eine gegen zwei Holzksten abgesttzte Holzschalung

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  • BERGSICHERUNG

    Verwahrung des Kalischachtes Felsenfest

    Von Dipl.-Ing. Ulrich Mller und Dipl.-Ing. Jrgen Schauwecker, Deilmann-Haniel

    Mitte des 19. Jahrhunderts erkannte der deutsche Chemiker Justus von Liebig die Bedeutung des Kaliums fr das Pflanzenwachstum und legte damit einen Grundstein fr den rasanten Produktivi-ttsanstieg in der Landwirtschaft. Mehr oder weniger zufllig stie man 1851 in Stafurt bei der Suche nach dem Roh-stoff Steinsalz auf das fr die Kaliumher-stellung wichtige Kalisalz.

    Filling of a broken shaft was completed at the site of an old potash mine in Thuringia.

    Es dauerte jedoch noch einige Jahrzehn-te und bedurfte auch noch einiger den Bergbau revolutionierende Erfindungen (wie z. B. das Gefrierverfahren), bis Ende des 19. /Anfang des 20. Jahrhunderts in einer Art Goldgrberstimmung in Deutschland weit ber 100 Kalischchte geteuft wurden. In der Hoffnung, schnell reich zu werden, errichtete man Kaliwerk neben Kaliwerk, so dass das Angebot sehr bald den Bedarf weit berstieg. Das Reichskaligesetz von 1910 sollte als staatliches Regularium eigentlich fr Preisstabilitt auf diesem Markt sorgen, erreichte aber durch die Einfhrung von Frderquoten genau das Gegenteil. Das Gesetz erlaubte zwar fr jeden Kali-schacht nur eine begrenzte Frdermen-ge, die Quoten waren aber bertragbar, so dass neue Schchte, die sogenann-ten Quotenschchte, nur zur Erzielung einer hohen Frderquote auf dem jeweili-gen Gewinnungsfeld geteuft wurden. Die Quotenschchte wurden zum Teil erklrtermaen mit der Absicht geteuft, sie gleich wieder stillzulegen und die Quote auf das Stammhaus zu ber-tragen.

    1916 wurde diese sinnlose Schachtver-mehrung verboten. Im Zuge der wirt-schaftlichen Rezession nach dem 1. Weltkrieg setzte ein weiterer Konzen-trationsprozess ein, dem zahlreiche unwirtschaftlich arbeitende Schchte

    zum Opfer fielen. So kam es 1925 auch zur Stilllegung dreier Schchte in der Gemeinde Hpstedt im thringischen Eichsfeld, die erst 1912 fertiggestellt worden waren: die Schchte Hpstedt, Beberstedt und Felsenfest.

    Fr die untertgigen Grubenbaue der Kaliindustrie hatte zwar eine Versatz-pflicht bestanden, die Schachtrhren selbst jedoch blieben unverwahrt und wurden lediglich mit Betonplatten und Witterungsschutz (dem sogenannten Orlas-Verschluss) abgedeckt. Die ber-tgigen Verarbeitungsbetriebe wurden zum Teil abgebrochen, zum Teil ander-weitig genutzt. Diese Hinterlassenschaft aus der Goldgrberzeit der Kaliindustrie blieb als ein nicht zu unterschtzendes Gefhrdungspotential bis zum heutigen Tage erhalten. Welche Auswirkungen unverwahrte oder unsachgem ver-wahrte Grubenbaue haben knnen, zeigt das Bruchereignis von Wattenscheid im November vergangenen Jahres.

    Blick vom Frdergerst auf den Schachtplatz

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  • Fertig montiertes Frdergerst

    Um hnliche Ereignisse zu verhindern, betreibt das Thringer Oberbergamt seit Jahren ein Programm zur Kontrolle und Sanierung von sogenanntem herrenlosen Altbergbau. Diese Kontrollen werden im Auftrage des Oberbergamtes durch die Bergsicherung Ilfeld (BSI) durchgefhrt.

    Im Rahmen dieser Kontrollen wurde fr den Schacht Felsenfest in Hpstedt ber Jahre eine stetige Abnahme der Endteu-fe registriert. Fr diese Teufenabnahme gab es nur die Erklrung, dass in der Schachtrhre Verbrche stattgefunden hatten. Da sich die messbare Endteufe von ursprnglich ca. 870 m auf ca. 760 m im Jahre 1998 verkrzt hatte, wurde der noch immer abgedeckelte Schacht mit einer Videokamera erkundet. Dabei zeigte sich, dass ab ca. 110m Teufe ber eine Lnge von 30 m das Schacht mauerwerk fehlte. Bei 140 m Teufe tauchte die Kamera ins Wasser und die Erkundung wurde bis zu einer Teufe von 300 m fortgesetzt. Bei dieser Teufe wurden so starke Verspriegelungen angetroffen, dass man sich zum Ab-bruch der Aktion entschloss.

    Nach Auswertung aller verfgbaren Un-terlagen wurde die Ercosplan Ingenieur-gesellschaft Geotechnik und Bergbau mbH aus Erfurt mit der Erarbeitung eines Sanierungskonzeptes beauftragt. Dies sah eine Teilverwahrung des Schachtes vor, beginnend mit einer bei 140 m Teufe auf dem Mauerwerk aufge-legten Schalungsbhne und darauf aufbauend Vorpfropfen, Pfropfen, Dich-tungselement zur Trennung des Salinars vom Grundwasserstockwerk, Magerbe-tonverfllung und schlielich ein Beton-pfropfen als Oberflchenschutz.

    Unmittelbar nach der Auftragserteilung im Juni 1999 begannen die erforderli-chen Vorleistungen wie Erstellung des Betriebsplanes und der Konzessionsun-terlagen, Erstellen der Konstruktions-zeichnungen und Anfertigung der Son-derkonstruktionen.

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    Die Seilscheibenbhne des Frdergerstes

  • Im August begannen vor Ort die vorbe-reitenden Arbeiten fr den Aufbau der Baustelleneinrichtung. Es handelte sich um - Bro-, Sanitr- und Umkleidecontainer,

    Werkstatt, Materialcontainer, llager, -Trafostation, Frdergerst- und Windenfundamente,

    - Frdergerst mit Seilscheibenbhne, - Schachtabdeckung mit freitragender -

    Verfllleitung, Befahrungs- und Bhnenanlage, 2etagige Arbeitsbhne.

    Eine Besonderheit war die Lage des Schachtes mitten In einer um die ehema-lige Kaue angelegten Eigenheimsiedlung. Die zur Verfgung stehende Flche ein-schlielich Lagerflchen fr Verfllmateria-lien betrug ca. 100 m x 50 m. Die Entfer-nung vom Schachtmittelpunkt bis zum nchstgelegenen Wohnhaus betrug weniger als 30 m, so dass umfangreiche Lrmschutzmanahmen erforderlich waren und die Verwahrungsarbeiten nur im 2-Schicht-Betrieb durchgefhrt wer-den konnten,

    Nach der Abnahme der technischen Einrichtungen begann Anfang Oktober das Rauben der bei der Stillegung im Schacht belassenen Einstriche. Am 14.10.99 wurde die Teufe 110 m er-reicht, wo laut Kamerabefahrung der Mauerwerksabri begann. Ab dieser Teufe sollten die Ste berissen, gesi-chert und bei 140 m Teufe die Widerla-gerbhne auflegt werden. Zu ihrem Er-schrecken musste die Bhnenbeleg-schaft feststellen, dass nicht einfach das Mauerwerk fehlte, sondern dass sich an Stelle des ursprnglich 4,5 m weiten Schachtes ein Hohlraum von bis zu 12 m Durchmesser ber eine grere Teufe erstreckte. Nach einer am nch-sten Tag durchgefhrten Befahrung des Ausbruchs durch die zustndigen Behr-den beauftragte man eine Spezialfirma mit der Feststellung des Schadensbil-des, weil eine direkte Befahrung und Erkundung des Hohlraumes aus Sicher-heitsgrnden nicht mglich war.

    Durch Sonarortung im wassergefllten Bereich und Laserortung in der Luft-strecke konnten drei grere Bruchstel-len mit Durchmessern bis zu 18 m fest-gestellt werden. Das Ausma der Ver-brche zwang dazu, das Verwahrkon-zept zu berarbeiten.

    Nach eingehender Diskussion verblieb als Alternative zur geplanten Teilverfl-lung nur eine Vollverfllung der Schacht-rhre. Komplikationen ergaben sich aus dem unterirdischen Verbund mit zwei weiteren ca. 1000 m entfernten Altkali-schchten und dem Laugenpegel bei 140 m. Als Verfllmaterial bis zum unte-ren Ausbruch bei ca. 160 m Teufe wurde Hartgesteinsschotter mit einem Grt-korn von 63 mm gewhlt. Er wurde ber die freitragende Flanschrohrleitung aus

    St-52 (Wandstrke 20 mm, Innendurch-messer 227 mm), eingebracht, die bis 140 m Teufe vorgebaut worden war. Die durch den Versatz verdrngte Salz-lsung musste stndig abgepumpt werden, um den Flssigkeitspegel unter dem Rohraustritt zu halten. Das salz-haltige Wasser wurde in Tanklastwagen dem Laugenversatzbecken des 15 km entfernten stillgelegten Bergwerks Volkenroda zugefhrt.

    Da sich im Verlauf der Arbeiten zeigte, dass sich die Bruchereignisse in der Schachtrhre in beschleunigtem Mae fortsetzten, musste ber ein gleitendes" Planungs-, Auftrags- und Genehmi-gungsverfahren der neuen Situation

    Beladen des Kbels mit geraubtem Schachtausbau

    Seilfahrt

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  • Spitzarbeiten mit dem Minibagger zur Erstellung der Verzahnung im Widerlagerbereich

    Rechnung getragen werden. Diese Herausforderung wurde von allen Betei-ligten bravours gemeistert. Das fr die Bergaufsicht zustndige Bergamt Bad Salzungen hat durch ein unbrokrati-sches Genehmigungsverfahren wesent-lich dazu beigetragen, Stillstandszeiten zu vermeiden.

    Nach 10tgiger Verfllarbeit waren be-reits 5000 t Schotter eingebracht und ca. 160 m Schachtrhre verfllt, als ein Absacken der Verfllsule um 100 m - quasi ber Nacht - festgestellt werden musste. Wahrscheinlichste Ursache war eine Verspriegelung aus abgestrzten Einbauten und Mauerwerksresten, die unter der Auflast des Versatzes nach-gab. Die Verfllarbeiten wurden anschlie-

    end bis zur Teufe 160 m fortgesetzt, ohne dass weitere Setzungen zu beob-achten waren. Insgesamt wurden rund 12.0001 Hartgesteinschotter als Ver-satz eingebracht und ca. 7.000 m3 Sole gehoben und entsorgt.

    Beim Kurzhalten des Wasserpegels auf gleichem Niveau konnte festgestellt werden, dass der Pegel in den benach-barten Schchten kontinuierlich stieg. Dies lag am unterschiedlichen Salzgehalt der in den drei verbundenen Schchten anstehenden Laugensulen. Nach dem Konzentrationsausgleich hrte der An stieg auf.

    Der erste Hohlraum in 160 m Teufe sollte, auch unter dem Gesichtspunkt der Sicherung der nachfolgenden Schichten der Verfllsule, mit 550 m3 Beton B 25 verfllt werden. Eine Pegel-absenkung um 20 m htte schwer vor-hersehbare Wirkungen auf das im Verlau-fe von Jahrzehnten eingestellte hydro-statische Gleichgewicht der drei Schch-te gehabt. Deshalb entschied man sich fr eine Unterwasserbetonage in 20 m Wassertiefe. Nach dem Betonieren und dem Abpumpen des aufstehenden Was-sers wurden der zweite Hohlraum bei 140 m Teufe sowie die darunter und darber gelegenen Teile der Schacht-rhre in Mischbauweise (Schotter im Gemisch mit Dammbaustoff, Druck-festigkeit entsprechend B 10) bis zur Teufe 125 m verfllt. Im Anschlu daran wurde der dritte mengenmig grte Ausbruchshohlraum zwischen 125 m und 109 m Teufe mit rund 900 m3 Beton B15 verfllt.

    Weil diese kohsiv verfllten Teile der Schachtrhre nicht als berechenbar lagestabiles Widerlager fr Dichtung und Verfllsule bis zur Tagesoberflche dienen konnten, musste ein definiertes, berechnetes Widerlager unterhalb der bei 95,5 m positionierten Dichtung ge-schaffen werden. Dazu wurde mit Bohr-und Sprengarbeit das Schachtmauer-werk zwischen 95,5 m und 109 m Teufe geraubt, der Sto mit Ankern und Ma-schendraht gesichert und mit Spitzarbeit ein zweifach verzahntes Widerlager er-stellt. Die bei den Raub- und Erweite-rungsarbeiten anfallenden Berge mus-sten mit Schachtgreifer und Kbel gela-den und gefrdert werden.

    Der Widerlagerbereich wurde mit rund 270 m3 Beton B 25 verfllt. Im Anschlu daran konnte die Dichtung, aus Ton im Kernbereich und einem oberen und unte-ren Bereich aus Dywidag-Mineralge-misch, hergestellt werden. Die Verfllung zwischen Dichtung und Betonschachtab-deckung an der Ackersohle erfolgte dann in Mischbauweise (Schotter und Verfllbaustoff). Die eigentlichen Verfllar-beiten waren Ende Mrz 2000 abge-schlossen; der Rckbau der Baustellen-einrichtung und der Einbau der Schacht-abdeckung dauerten bis April.

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    Beschickung des Aufgabetrichters bei der Verfllung mit Hartgesteinschotter

  • BERGSICHERUNG

    Sanierung eines kontaminierten Dorfbaches

    Von Dipl.-Ing. Hans Georg Henjes, Bergsicherung Schneeberg

    Neue Natursteinmauer

    Der Ausbau des Dorfbaches unterglie-dert sich in seinem Verlauf durch Dorf-randgebiete und den innerdrflichen Bereich in verschiedene Gestaltungsvari-anten. Das Bachbett wurde in den Rand-bereichen als Schotterschttung ausge-fhrt, zum berwiegenden Teil aber mit Wasserbausteinen gepflastert. Dabei muten eine Vielzahl von Natursteinbach-mauern und kleinen Brcken stilgerecht angepat und saniert, teilweise sogar neu errichtet werden. Immer wieder

    traten alte Leitungen und andere unvor-hersehbare Reste von Altsubstanz zuta-ge. Hier bewhrten sich Kreativitt und Flexibilitt der BSS-Mitarbeiter.

    Insgesamt wurden auf ca. 19.500 m2 Sanierungsflche 12.000 m3 kontami-nierter Boden ausgehoben und entsorgt, 11.000 m3 Inertmaterial eingebaut und neben vielen Kleinarbeiten 3.500 m2 Wasserbaupflaster verlegt.

    Alle Arbeiten, auch der schwierige An-schlu an die Zwickauer Mulde, waren Ende Mai abgeschlossen.

    Im Rahmen des Sanierungsauftrages der Wismut GmbH zur Beseitigung ihres stillgelegten Uranerzbergbaus wurde die Sanierung des kontaminierten Ober-rothenbacher Dorfbaches beschrnkt ausgeschrieben. Die Bergsicherung Schneeberg (BSS) erhielt den Auftrag fr das anspruchsvolle Bauvorhaben, das neben den speziellen Anforderungen bezglich der Einhaltung der Strahlen-schutzbestimmungen auch noch eine andere Seite hatte, nmlich die Zufrie-denstellung der durch die langjhrige Ttigkeit der damaligen SDAG Wismut in Mitleidenschaft gezogenen Dorf-bevlkerung.

    Rehabilitation of a brook which was contaminated by a former uranium mine.

    Beginn der Bauarbeiten fr die Sanierung des ca. 2 km langen Dorfbaches war im Mai 1999. Nach der Installation einer speziellen Waschanlage mit Reifen-wascheinrichtung fr die tgliche Ent-kontaminierung der Baumaschinen und Transportfahrzeuge wurde das kontami-nierte Material in eine Wismut-Deponie entsorgt. Das Projekt schrieb einen Austausch des kontaminierten Bodens mit Inertmaterial vor, das auf eine Proctordichte von nachweislich 98% zu verdichten war. BSS fhrte auch ein umfangreiches Meprogramm zur Aus-wahl der Bodenaustauschbereiche und zum Nachweis der Kontaminationsfrei-heit der sanierten Teilbereiche durch.

    Beginn der Arbeiten am alten Bachbett

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  • BERGSICHERUNG

    Tagebruch auf der Kreisstrasse in Bermsgrn

    Von Dipl.-Ing. Gerhard Krau und Dipl.-Ing. Bernd Schnherr, Bergsicherung Schneeberg

    Am 6. Dezember 1999 wurde der Berg-sicherung Schneeberg vom Bergamt Chemnitz ein kleiner Tagebruch auf der Kreisstrasse K 9130 in Bermsgrn ge-meldet. Der Tagebruch hatte einen Durchmesser von 50 cm und im Tief-sten eine Absenkung von 10 cm. Die Strasse wurde sofort fr den Durch gangsverkehr gesperrt.

    Eine berprfung des in diesem Bereich verlaufenden Abwassersammlers ergab keine Schden, so da eine Absenkung auf tagesnahem Altbergbau vermutet wurde.

    An important 30 m deep surface caving was sucessfully remediated.

    Am 2. Januar begannen die Untersu-chung des Tagebruchs und die Aufwlti-gungsarbeiten. Als Aufwltigungsende legte der Auftraggeber, das Landrats-amt Aue-Schwarzenberg, erst einmal eine Teufe von 8 m fest. Bei den Aufwl-tigungsarbeiten mute der Abwasser-sammler umverlegt werden. Bereits nach 2 m Teufe konnte eindeutig ein verfllter, nach ber Tage durchgebauter Abbau als Verursacher des Tagebruchs ermittelt werden. Die Verfllmasse (ein-schlielich Nachriss auf der Hangend-und Liegendseite) wurde aufgenommen, nach ber Tage gefrdert und abtrans-portiert. Glcklicherweise zeigten sich beim vorgesehenen Aufwltigungsende erste Anzeichen eines Hohlraums. Die Aufwltigungsarbeiten wurden daraufhin fortgesetzt und bei 9 m Teufe ein Durch-hieb zu einem greren Hohlraumsystem (Tages- und Blindschchte, berhauen, Abbau) freigelegt. Dieses liegt auf einem Paralleltrum, das bei den frheren Ver-wahrungsarbeiten nrdlich der jetzigen Schadensstelle nicht erkannt wurde.

    Der z. Z. befahrbare Teil des Hohlraums der sich ber eine streichende Lnge von ca. 50 m und eine Teufe bis ca. 30 m erstreckt, hat teilweise eine berdek-kung nach ber Tage von nur wenigen Dezimetern und liegt unter der Strae und der angrenzenden Bebauung. Da dieser gewaltige Hohlraum die Tages-oberflche akut gefhrdet, mute sofort nach Vorlage der Aufmessung der Sperr-bereich erweitert werden. Eine Entschei-dung ber die Fortsetzung der Sanie-rungsarbeiten wird von den zustndigen mtern erwartet.

    Tagebruch auf der Hauptstrasse in Bermsgrn

    Darunterliegendes Hohlraumsystem

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  • Von Dipl.-Ing. Bernd Wundes, Bohrgesellschaft Rhein-Ruhr

    BOHREN

    Kernbohrungen in den Franzsischen Alpen

    Seit Dezember 1997 beteiligte sich Bohrgesellschaft Rhein-Ruhr mbH (BRR) an Vorgesprchen, Studien und Aus-schreibungsgrundlagen fr Erkundungs-bohrungen im Rahmen des 52 km lan-gen TGV-Tunnelbauprojektes Lyon -Chambery - Susa - Turin, das im Jahr 2015 in Betrieb gehen soll. Die Kernboh-rungen in der Tunnelachse sollen einen geologischen Aufschlu fr den tekto-nisch stark beanspruchten Gebirgs-bereich erbringen. Die Bohrarbeiten sind als europische Ausschreibung verf-fentlicht worden, das Auftragsvolumen betrgt 25 Millionen DM fr den bohr-technischen Teil.

    Wire line coring for the structural research of a transalpine high speed tunnel was contracted in France.

    Nach bestandenem Prqualifikationsver-fahren (BRR als einziges deutsches Bohrunternehmen) wurde gemeinsam mit Foralith (Schweiz) die Deutag Europe GmbH (BRD) als Partner ausgewhlt und die ALPEXPLO DRILLING gegrndet. Innerhalb von nur sechs Wochen wurde das Angebot ausgearbeitet und einge-reicht. Aufgrund ihrer internationalen Erfahrungen wurde Deutag Verhand-lungsfhrer und Sprecher der Gruppe. Gegen fnf starke internationale Mitbe-werber erhielten wir am 19. April 1999 den Auftrag.

    Die drei Firmen der ALPEXPLO ergnzen sich ausgezeichnet und stellen im wesentlichen folgendes bei:

    BRR: Seilkernrohre-Gestnge -Kernbohrzubehr - spezielles Know-How beim Seilkernen und Festgesteinsbohren -Konstruktion der Kernbohr-ausrstung

    Foralith: Schrgbohranlage 700 kN -Hammerbohren - spezielle Bohrerfahrungen in der alpinen Geologie

    Deutag: Vertragswesen-Planung und Abwicklung - spezielle Tiefbohr-ausrstung.

    Schrgbohranlage 45

    Ortschaft Avrieux

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  • Das Projekt ist eine technische Heraus-forderung und fordert innovativen Ein-satz. Die BRR besitzt das weltweit lei-stungsfhigste Seilkernrohr fr Bohrun-gen bis zu 3000 m Tiefe. Fr die Ausr-stung sind Gerte bei der BRR und spe-zielle hydrogeologische Testgarnituren in Australien entwickelt worden, die ber lange Strecken im Gestnge verpump-bar sind, so da ein sehr leistungsfhiges Paket entstanden ist.

    Zusammen mit weiteren partnerschaft-lich agierenden Firmen wie Becfield (BRD), BJ Services (I), Simescol (F), Geoservices (F) und Solexperts (CH) sind wir angetreten, zwei je 1000 m lange horizontale Kernbohrstrecken mit einem Bohrlochdurchmesser von rund 170 mm und einem rund 100 mm dicken Kern zu bohren.

    Diese Erkundungslcher mssen in ei-nem Rechteckzylinder von 30 m Hhe und 50 m Breite liegen. Die Bohriochan satzpunkte liegen jedoch irgendwo" ber Tage im Alpenmassiv. Aufwendige Richtbohrarbeiten sind erforderlich, be-vor das horizontale Kernen beginnen kann.

    Bohrung bei Avrieux Der erste Abschnitt dieses aufwendigen Horizontalkernbohrprojektes in den franzsischen Alpen ist bereits erfolg-reich abgeschlossen. Der Bohrplatz tag sehr schn an einem Berghang in 1250 m .NN. Das Tal erstreckte sich nach Westen und die untergehende Sonne frbte den Bohrplatz rtlich ein

    Am 16. Juni 1999 begann Alpexplo in Avrieux mit dem Antransport und Auf-bau der 45-Schrgbohranlage der Foralith. Vom Tag 9 bis Tag 92 wurden die ersten 866,5 m als lineare Richtboh-rung bis in die Horizontale bei einer Teufe von 470 m gebohrt. Daran schliet sich die Kernbohrstrecke bis zur Endteufe 1822,5 m an. Diese 956 m wurden mit vielen Bohrunterbrechungen fr Kern-ziehen, Vermessungsarbeiten, hydro-geologischen Tests u.v.m. in 152 Tagen gebohrt. Nach einem Abschlutest und dem Verfllen des Bohrloches wurden die Gerte abgebaut und abtranspor-tiert. Nach insgesamt 265 Tagen sah alles fast so aus wie zuvor.

    Der Kerngewinn betrgt ber 99 % und der mittlere Kembohrfortschritt etwas

    Prinzip des Richtbohrens Bohranlage Avrieux mit frischem Bohrkern

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  • Bohrstelle Etache

    3-D-Darstellung des Bohrlochs Avrieux

    ber 0,70 m pro Stunde. Insgesamt kamen 8 Diamantbohrwerkzeuge zum Einsatz, die grte Standlnge betrug 317 m. Von den 956 m Horizontalstrek-ke wurden 600 m gekernt.

    Bohrung in Vallon d'tache Diese Bohrung wird 2922 m lang und hat ebenfalls eine 1000 m lange Horizon-talstrecke zu kernen. Sie beginnt vertikal und wird richtbohrtechnisch in einem 3D-Bogen an die Tunnelachse gefhrt. In Vallon d'tache ist eine Tiefbohranlage mit 1600 kN zulssiger Hakenlast in-stalliert.

    Auf dem in 1250 m Hhe liegenden, schwer zugnglichen Bohrplatz muten rund 200 Tonnen Schotter, 63 m3 Beton und zwlf Tonnen Stahl verarbeitet wer-den, bevor die insgesamt etwa 800 Tonnen schwere Bohrausrstung, ange-liefert in 48 Lastzugladungen, installiert werden konnte. Antransport und Aufbau waren in dieser Form erstmalig fr Deu-tag, aber die Mitarbeiter haben diese Aufgabe ausgezeichnet gelst.

    Die Bohrung wird in einer Teufe von 1070 m in die Horizontale gefhrt und ist dann bereits rund 1850 m lang. Aus Witterungsgrnden wurde die Bohrung bei 980 m Tiefe gestoppt und die ge-samte Ausrstung winterfest verpackt. Bis zu 3 m Schnee waren gefallen und wieder getaut, bevor Anfang Mai 2000 die Arbeiten fortgesetzt werden konn-ten.

    Das Projekt hat bereits jetzt weltweite Aufmerksamkeit erzielt. Mexiko und Griechenland interessieren sich fr einen Einsatz unseres Seilkernbohrsystems im Rahmen von Erdbeben- und Vulkanfor-schung, und im Mai war Besuch aus Japan da.

    Wir gehen davon aus, da es gelingen wird, auch den zweiten Teil des Auftra-ges vollstndig zu erledigen, bevor am 30. Oktober 2000 die aktiven Bohrar-beiten eingestellt werden mssen. Bis Mitte November ist dann noch Zeit fr die Verfllarbeiten und den Abtransport der installierten Gerte. Dann werden die nchsten Schneeflle erwartet und damit die Wintersportler.

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  • MASCHINEN- UND STAHLBAU

    Gestngemanipulator fr Rohrschirme

    Von Dipl.-Ing. Michael Maas und Dr. Frank Bauer, Deilmann-Hamel

    Bei der Auffahrung oberflchennaher Tunnelbauwerke ist die Vermeidung von Tagesabsenkungen besonders aufwen-dig und kostenintensiv. Ein sicheres Verfahren zur Vermeidung von Tagesab-senkungen ist das vorherige Einbringen von sogenannten Rohrschirmen als vorauseilende Sicherung. Fr den Einbau solcher Rohrschirme konstruierte, fertig-te und montierte DH im Auftrag und unter Mitwirkung der Firma Atlas Copco MCT Gestngemanipulatoren. Montiert auf modernen Atlas Copco Tunnelbohr-wagen vom Typ Rocket Boomer 352 S ermglichen sie das leistungsfhige und richtungsgenaue Einbringen auch von besonders stark dimensionierten und somit schweren Rohren auch bei groen Schirm- und Einzelrohrlngen.

    A new pipe handling device was fitted to Atlas-Copco jumbos to facilitate setting of umbreilas in sub-surface tunnels.

    Fr die Ersteinstze wurden zwei Tunnel-bohrwagen mit jeweils zwei Bohrlafetten und einem Arbeitskorb mit Gestngema-nipulatoren ausgerstet. Eingebaut wer-den sollten hiermit Schirmlngen von jeweils 15 m bis 35 m, bestehend aus verschraubten Rohren mit Einzellngen bis zu 3 m, 140 mm Durchmesser und 8 mm Wandstrke.

    Fr das Einbohren dieser Rohrschirme wurden die Bohrlafetten der Tunnelbohr-wagen mit jeweils 2 hydraulischen Schwenk- und Greifeinrichtungen zum Festhatten und Einlegen der Rohrseg-mente versehen. Am vorderen Ende der Lafetten wurden zustzlich je eine schwenkbare Klemmvorrichtung zum Arretieren und Lsen des Innengestn-ges und starre Rohrfhrungen mit An setzdornen angeordnet. Die beiden Greifeinrichtungen fr die Rohrsegmente sind auf einem Schwenk- und Fhrungs-baiken montiert. Die hintere Greifzange ist zustzlich in Richtung der Bohrachse auf dem Fhrungsbalken ber einen Zylinder um 450 mm verschiebbar.

    Fr das Einbohren werden in die Schirm-segmente vorweg Bohrstangen mit 45 mm Durchmesser und Zentrierstk-ken eingeschoben. Dieses Innengestn-ge erhlt eine Pitotbohrkrone, auf die eine zustzliche verlorene Ringbohrkro-ne zur Erstellung des Freischnittes fr die Rohrsegmente aufgesetzt wird. Auf das erste Rohrschirmsegment wird ein

    Tunnelbohrwagen, ausgerstet fr den Einbau von Rohrschirmen

    Schlagschuh aufgeschweit. ber die-sen Schlagschuh werden die Rohre beim Einbohren von der Ringbohrkrone mit-gezogen.

    Parallel zum eigentlichen Bohrvorgang wird jeweils schon der nchste, bereits mit dem Innengestnge versehene Rohr-schuss mit einem leichten Spezialmani-pulator, der am Arbeitskorb des Bohr-wagens angebracht ist, auf der Tunnel-sohle aufgenommen und in die Greifein-richtung an der Bohrtafette eingelegt. Nach Einbohren eines Rohrschusses wird mit der einschwenkbaren Klemm-einrichtung am vorderen Lafettenende das Innengestnge entkoppelt, der Bohrhammer zurckgefahren und der nchste Rohrschuss eingeschwenkt. Die Verschiebemglichkeit einer Greifzange in Bohrachse ermglicht dabei das schnelle Verschrauben von Innenstange und Rohrsegment.

    Nach Erreichen der Endtiefe wird die Pilotkrone durch eine Rechtsdrehung

    des Innengestnges von 90 von der Ringbohrkrone entkoppelt, mit dem Innengestnge zurckgezogen und ausgebaut. Die Ringbohrkrone mit dem Rohrstrang verbleibt im Bohrloch. Im Anschlu wird der Rohrstrang mit Mrtel aufgefllt, zustzlich kann ber Bohrun-gen im Rohrstrang das umliegende Ge-birge injiziert werden.

    Die gesamte Steuerung des Manipulator-systems wurde im Arbeitskorb des Bohrwagens angeordnet, um bestmgli-che Einsichtnahme zu gewhrleisten.

    Diese neuen Gestngemaniputatoren, montiert auf Hochleistungstunnelbohr-wagen, ermglichen den leistungsfhigen und sicheren Einbau auch von stark dimensionierten und langen Rohrschir-men mit groen Einzelsegmentlngen, die ohne Mechanisierung nicht einbaubar wren. Durch die Verwendung groer Einzelsegmentlngen werden zudem die Stabilitt des Schirmes erhht und die Materialkosten gesenkt, da weniger Schraubverbindungen erforderlich sind.

    Bohrlafette mit Gestngemanipulator

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  • MASCHINEN- UND STAHLBAU

    Neue Gasbohrmaschine

    Von Vertriebsingenieur Heinz Kuhlmann, Deilmann-Haniel Maschinen- und Stahlbau

    Im Juli 1999 erteilte uns die DSK, Berg-werk Lohberg/Osterfeld, den Auftrag, im Zuge eines F+E-Vorhabens eine neue hydraulische Gasbohrmaschine mit schlagender Bohrtechnik zu entwickeln.

    Zum Absaugen von Methangas sollen damit in den Abbaustrecken der laufen-den Strebbetriebe des Bergwerks in Abstnden von rd. 25 m Bohrlcher mit Lngen zwischen 30 m und 50 m erstellt werden. Der Bohrlochdurchmesser wur-de auf 115 mm festgelegt.

    In enger Zusammenarbeit mit der Wet-terabteilung Lohberg/Osterfeld wurde dieses neue Bohrgert innerhalb von 3 Monaten bis zur Einsatzreife entwickelt. Es besteht aus 4 transportgerechten Hauptkomponenten, einer Speziallafette mit Bohrhammer, einem Steuerstand, einer Schmiereinrichtung und einem leistungsstarken Hydraulikaggregat.

    A new electrohydraulic drill rig for pro-bing and draining methane gas using impact drilling technique was suc-cessfully tested at the Lohberg/ Osterfeld colliery.

    Die sehr kompakte und verwindungs-steife Bohrlafette ist nach dem bewhr-ten Prinzip aus Prismenprofilen gefertigt und bietet neben den hochverschlei-festen Eigenschaften eine sehr gute Fhrungsgenauigkeit. Diese wirkt sich insbesondere beim Verlngerungsbohren bohrwerkzeugschonend aus. In der Bohrposition wird die Lafette ber je-weils zwei mechanisch und hydraulisch ausfahrbare Sttzen verspannt,

    Um aufwendige Wartungsarbeiten zu minimieren, wurde das stark dimensio-nierte Vorschubsystem als Direktantrieb mit einem Doppelzylinderpaket, ohne zustzliche Umlenkung mit Seilen oder Ketten, konstruiert. Am vorderen Ende des Lafettenrahmens ist eine doppelt wirkende hydraulische Bohrstahlfhrung zum Klemmen und Lsen der Gestnge-verbindungen angebracht. Die Hydraulik-zylinder dieser Klemmeinrichtung sind aus Verschleigrnden schwimmend gelagert. Die Doppelfunktion verhindert

    ein Abgehen des Bohrstranges bei Fehl-bedienung oder bei Defekt eines Klemm-zylinders. Zum spteren Einbau der Gasrohre kann die gesamte Klemmein-richtung mechanisch weggeschwenkt werden.

    Im Unterschied zu herkmmlichen Gas-bohrgerten, die als Drehbohranlagen ausgefhrt sind, wird fr den Bohrvor-gang ein leistungsstarker hydraulischer

    Bohrhammer mit 20 kW Schlagleistung eingesetzt. Dieser verfgt ber ein aktives hydraulisches Dmpfungssystem zur optimalen Bohrwerkzeugschonung.

    Der Antrieb der Bohranlage erfolgt ber ein externes Hydraulikaggregat mit 55/63 kW Antriebsleistung, das in einem

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  • Gasbohrmaschine im untertgigen Einsatz

    Transportrahmen montiert im Energie-zug aufgehngt ist. Die Anbindung an das Bohrgert erfolgt ber bis zu oa. 70 m langen Schlauchleitungen.

    Ziel des F+E Vorhabens war es, die Gas-bohrtechnik den heutigen Abbauge-schwindigkeiten anzupassen, um den Anforderungen der Hochleistungsstreb-betriebe gerecht zu werden. Das heit konkret: ein Gasbohrloch von 50 m Lnge soll einschlielich Verrohrung in einer Zeitschicht von zwei Leuten erstellt werden knnen.

    Dieses konnte bereits nach einer kurzen Einweisungs- und Einarbeitungsphase erreicht werden. Ausschlaggebend hier-fr sind die geringen Abmessungen und Gewichte des kompakten Bohrgertes, das ohne grere Hilfsmittel mit gerin-gem Zeitaufwand von der Bohrmann-schaft in Position gebracht werden kann, und der Einsatz eines leistungsstarken Bohrhammers mit einer komfortablen, leicht zu bedienenden Steuerung, Hydraulikaggregat im Energiezug

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  • MASCHINEN- UND STAHLBAU

    Gripperiafette fr Anker- und Bohrarbeiten in engen Grubenrumen Von Dipl.-Ing. Michael Maas, Deilmann-Haniel

    Fr die Auffahrung von Rechteck-strecken mit Ankerausbau oder Substi-tutionsausbau (Anker in Verbindung mit Untersttzungsausbau) bei begrenzten Firsthhen hat DH eine neue Lafettenvari-ante entwickelt. Der Ersteinsatz erfolgte bei der Herstellung eines Aufhauens. Hier war aufgrund der Ausfahrhhe des geplanten Schildausbaus eine maximale Firsthhe von 2,8 m einzuhalten. Zustz-lich zum Untersttzungsausbau waren in der Firste und in den Sten Anker ein-zubringen, und zwar herkmmliche Kle-beanker mit Einkleblngen von 2,4 m bis zu 2,8 m (Neigung 75 gon) und Seilanker mit vermrtelten Lngen von 3,8 m.

    A new telescopic feed for drilling and bolting in narrow underground openings is equipped with a gripper for extension drilling as a special feature.

    Durch die Ankerung wurde der Ausbau-widerstand soweit erhht, da trotz der groen Streckenbreite im Ortsbereich auf Mittelstempel verzichtet werden konnte. So wurde der Einsatz von lei-stungsfhigen Seitenkippladern und Bohrwagen mglich.

    Der Einsatz dieser Ankertechnik machte die Entwicklung einer Spezialbohrlafette erforderlich, die folgende Anforderungen erfllten mute:

    Verlngerungsbohren durch Ver-schrauben von Bohrstangen

    Verlngerungsbohren mit Anfnger-und Nachsetzbohrstange

    Eindrehen von Klebeankern Sprenglochbohren mit einer Nutzbohr-

    tiefe von 2,45 m.

    Ergebnis dieser Entwicklung ist eine Prismenteleskoplafette mit Gripperein-richtung und 2,6 m Gesamtlnge in ein-gefahrenem Zustand. Diese kurze Bau-lnge ermglicht vertikales Bohren und Ankern bei einer Firsthhe von 2,8 m. Mit der Drehbohrmaschine DBM1 -160 wird damit bei eingefahrenem Teleskop eine Nutzbohrtiefe von 1,8 m erreicht, bei ausgefahrenem Teleskop 2,45 m.

    Prismenteleskoplafette mit Gripper

    Prismenteleskoplafette

    Fr Sprenglochbohren und fr Anker-arbeiten in den Sten wird die Lafette mit ausgefahrenem Teleskop eingesetzt. Fr Ankerungen in der Firste wird das Teleskop eingefahren. Die erforderlichen Bohrlochlngen, die ber die einfache Nutzbohrtiefe hinausgehen, werden entweder durch Verlngerungsbohren mit Anfnger- und Nachsetzbohrstange oder durch Verschrauben von Bohrstan-gen erreicht. Die erreichbare Bohrloch-lnge beim Stangennachsetzen ist durch die Maximallnge der Nachsetzstange (Abstand zwischen Firste und Sohle)

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  • Herstellen von Bohrlchern fr 4-m-Seilanker

    Bohren von Sprengbohrlchern

    beschrnkt. Das Nachsetzverfahren kommt vornehmlich fr Bohrlcher mit geringem Bohrlochdurchmesser fr Klebeanker zum Einsatz.

    Zur Fhrung der Bohrstange, zum Klem-men der Verbindungsmuffen beim Verln-gerungsbohren und zum Ausschwenken der Bohrstange zum Eindrehen der Kle-beanker wurde erstmalig eine hydrauli-sche Klemm- und Schwenkeinrichtung, ein sogenannter Gripper, an das Lafet-tenteleskop angebaut. Im Unterschied zu bisherigen Schwenkmechanismen ist dadurch eine Nutzung bei ein- und aus-gefahrenem Teleskop sowie in jeder Zwischenstellung mglich. Die zustzli-che hydraulische Klemmfunktion ermg-licht leistungsfhiges Verlngerungsboh-ren. Zur Anpassung an unterschiedliche Bohrstahldurchmesser knnen die Klemmbacken leicht ausgewechselt werden.

    Der kombinierte Einsatz von Standard-ankern (Klebeanker mit 2,4 m Einklebln-ge) und langen Ankern (Seilanker) wird zunehmend hufiger. Deshalb wurden inzwischen weitere Gripperlafetten die-ses Typs mit unterschiedlichen Lngen-abstufungen und Bohrhammeraufbauten ausgeliefert und in Betrieb genommen.

    Die Kombination von Prismentelelafette und Gripper bietet auch bei nachtrgli-cher Vergtungs- oder Bogenabfangan-kerung Vorteile. Das Anfahren von Bohr-positionen, die durch Streckeneinbauten nur schwer zugnglich sind, wird durch kurze Lafettenlnge bei eingefahrenem Teleskop erleichtert. Die gewnschte Bohrlochtiefe lt sich durch mechani-siertes Verlngerungsbohren jederzeit sicher und leistungsfhig erreichen.

    Auch Nach- bzw. Umrstungen von DH Bohrlafetten lterer Bauart wurden be -reits mehrfach durchgefhrt. Hierbei wurden die herkmmlichen Bohrstahl-schwenkeinrichtungen gegen Gripper getauscht. So knnen auch diese Lafet-ten fr das mechanisierte Verlngerungs-bohren eingesetzt werden.

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  • MASCHINEN- UND STAHLBAU

    Weiterentwicklung des DH-Universalmanipulators Von Dipl.-Ing. Michael Maas und Dipl.-Ing. Volker Goldammer, Deilmann-Haniel

    Ausbauzange

    Doppeldrehtrieb / - - i l i - ,

    Hub/Schwenkeinheit

    Teleskopausleger mit innenliegenden Teleskopzylinder

    Schutzbgel

    Gegengewichte

    Rohrzange

    Steuerstand

    Unterwagen Elektroschutzkasten

    Seit 1989 entwickelt und baut DH Mani-pulatoren fr den Einbau von Stahlaus-bauringen und Bgen im Streckenvor-trieb. Fr den Einsatz in Verbundstrecken (Ankerstrecken mit nach- oder mitge-fhrtem Gleitbogenausbau), die im deut-schen Steinkohlenbergbau in den letzten Jahren zunehmend gebaut werden, und fr verwandte Einstze im Tunnelbau wurde jetzt ein weiterentwickelter Univer-salmanipulator gebaut.

    An improved model of the DH universal manipulator for the handling of steel arches and pipes was introduced to meet underground heavy duty require-ments.

    Der Einbau von Gleitbgen in Verbund-strecken erfolgt hufig noch von Hand, von verfahrbaren Arbeitsbhnen aus oder mit herkmmlichen Ausbauhilfen bzw. Ausbausetzvorrichtungen. Diese sind jedoch wegen der zum Teil bereits vorhandenen Einbauten (EHB-Schienen, Rohrleitungen, Elektrokabel, Luttentour, Frdermittel usw.) nur eingeschrnkt nutzbar. Auch beim Einsatz herkmmli-cher Ausbaugerte mu fast der gesam-te Ausbaustahl von Hand montiert wer-den.

    Eine Mechanisierung der Ausbauarbeit ist deshalb dringend geboten, um die eingesetzten Mannschaften von der krperlich sehr schweren Arbeit (Ge-wicht eines Einzelsegmentes bis zu 160 kg) zu entlasten. Darber kann bei hhe-ren Auffahrgeschwindigkeiten die ent-sprechend starke und somit kostenauf-wendige Belegung dieser Arbeitsberei-che zurckgefahren werden

    Basis des neuen DH-Universalmanipula-tors ist ein Raupenfahrwerk mit einem um 335 schwenkbaren Hubausleger-arm. Dieser teleskopierbare Ausleger-arm ist am vorderen Ende mit zwei um 90 versetzten Drehtrieben und zwei Hub- und Schwenkzylindern ausger-stet. An diese Fronteinheit ist ber eine Schnellwechselvorrichtung eine Greifvor-richtung angebaut. Die kinematischen Voraussetzungen ermglichen es, jeden beliebigen Punkt im Streckenquerschnitt anzufahren und Gegenstnde in jede beliebige rumliche Lage zu bringen. Die Nutzlast betrgt 500 kg.

    Universalmanipulator

    Der sehr robuste Doppeldrehtrieb mit der Hub-/Schwenkzylindereinheit stammt von dem bewhrten DH-Bohr-arm BT 200. Die Klemmvorrichtung wird durch Hydraulikpressen bettigt. Ein Federpaket und ein entsperrbares Rck-schlagventil gewhrleisten konstanten Spanndruck, auch bei pltzlichem Druck-abfall. Die Greifbacken lassen sich leicht auswechseln und so unterschiedlichen Profilgeometrien anpassen.

    Der sich mit dem Ausleger mitdrehende Fahrerstand ermglicht es, den Arbeits-raum optimal einzusehen. In Abhngig-keit von der Anordnung der Maschine im Streckenquerschnitt kann er wahlweise links oder rechts an der Verlagerung des Auslegerarmes angebaut werden und ist mit einem Schutzaufbau versehen. Zur Steuerung der Funktionen ist der Fahr-stand mit modernen Joy-Sticks ausge-rstet. Die Antriebshydraulik ist nach dem Load-Sensing Prinzip aufgebaut und ermglicht das gleichzeitige und feinfhlige Bettigen mehrerer Funktio-nen. Das Raupenfahrwerk wird ber vorgesteuerte Fuventile verfahren. Sperrschalter verhindern das unabsichtli-che Bettigen der Fahrwerks- und Zan-gengreiffunktionen.

    Die gesamte Antriebshydraulik mit E-Motor, Hydrauliktank und Filtereinheit ist in einer angehngten geschlossenen Maschinenkammer angeordnet. Diese

    ermglicht eine schnelle Montage und Demontage sowie einen beschdigungs-und verlustfreien Transport im Gruben-gebude.

    Zur Montage von Gleitbogen- oder Ring-ausbau werden die Segmente ber den Transportstrang angeliefert und auf der Streckensohle ausgelegt. Zum Einbau der Ausbaubgen im rckwrtigen Be-reich (ca. 30 - 40 m von vor Ort) wird der Ausbaumanipulator entgegen der Auffahrrichtung aufgestellt. Mit der Greif-einrichtung werden die Einzelsegmente oder bereits verschraubte Mehrfachseg-mente aufgenommen und in die Einbau-position gebracht. Die Montage erfolgt im Regelfall von unten nach oben. Zu-nchst werden die Stempel gestellt und ber Distanzeisen mit dem vorherigen Ausbaubogen verbunden. Dann werden die Seitenteile positioniert, mit den Stempeln verschraubt und mit dem vorherigen Ausbaubogen verbunden. Als letztes folgt beim fnfteiligen Ausbau die Mittelkappe. Der Einbauvorgang wird jeweils an die Ausbautypen und die An-ordnung der sonstigen Einbauten ange-pat. Der Arbeitsbereich des Manipula-tors ist trotz der kompakten Abmessun-gen so gro, da bei blichen Strecken-querschnitten mehrere Ausbaubgen mit einer Maschinenaufsteltung montiert werden knnen

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  • Technische Daten

    Max. Lngsneigung ansteigend 15 gon Max. Lngsneigung einfallend 15 gon Max. Querneigung +/- 6 gon

    Das Verschrauben, Abdecken und Hin-terfllen des Ausbaus erfolgt von einer Arbeitsbhne aus. Vorteilhaft sind hier hydraulische Einschienengerte mit Ar-beitskorb (Ankerstandbhnen).

    Wenn der Bogenausbau situationsbe-dingt bis an die Ortsbrust mitzufhren ist, erlaubt der Schwenkwinkel von 335 den Einsatz des Manipulators, ohne dass die Maschine in der Strecke kom-plett gedreht werden mu. (Dabei wrde wegen der beengten Platzverhltnisse aufwendiges Rangieren oder eine Teilde-montage der Maschine erforderlich.) Die Segmente werden auch in diesem Fall in gewohnter Weise ber den Transport-strang angeliefert, mit dem Manipulator aufgenommen, in Richtung Ortsbrust geschwenkt und vor dem Heckteil des Manipulators eingebaut.

    Fr den Einbau von Rohrleitungen kann die Bogeneinbauzange ber eine Schnellwechselvorrichtung gegen eine Rohrleitungszange ausgetauscht wer-den. Diese kann Rohre mit 100 mm bis 400 mm 0 aufnehmen. Zum Verschrau-ben von Rohrleitungsstrngen in der Streckenfirste kann zustzlich eine hydraulisch heb- und senkbare Arbeits-plattform auf die Antriebskammer auf-gesetzt werden.

    Auch der Anbau eines Baggerlffels oder eines Zwei- oder Mehrschalengrei-fers ist mglich, zum Beispiel fr die Reinigung der Streckensohle oder den Aushub von Pumpensmpfen.

    Der neue DH-Universalmanipulator er-leichtert die schwere krperliche Arbeit und erhht die Arbeitssicherheit beim Einbau von Gleitbgen und Rohr-leitungen

    Ausbaumontage

    Ausbaumontage vor dem Heckteil des Manipulators Rohrleitungsmontage

  • GEBHARDT&KOENIG

    Gebhardt & Koenig Berg- und Bautechnik GmbH Von Dr. Peter Heintze, GKB

    Seit Jahrzehnten erbringen Tochterge-sellschaften von Deilmann-Haniel und Heitkamp Dienstleistungen im bertgi-gen, bergbaunahen Umfeld. Ein Groteil dieser Aufgaben wird zuknftig durch eine neue Tochtergesellschaft wahrge-nommen, die dem Bergbaubereich von DH zugeordnet ist,

    Gebhardt & Koenig - Berg- und Bau-technik GmbH (GKB) is a new company for mining-related construction.

    Die Gebhardt & Koenig - Berg- und Bautechnik GmbH (GKB) bndelt die Aufgaben von Gebhardt & Koenig -Gesteins- und Tiefbau GmbH (GKG) in Recklinghausen und Heitkamp Berg- und Bautechnik GmbH in Bochum (HBB).

    Sitz der neuen Gesellschaft ist Dort-mund-Kurl, wo auch die kaufmnnische Verwaltung erfolgt. Technische Ge-schftsfhrung, Oberbauleitung, Kalkula-tion, Controlling und Fuhrparkverwaltung haben ihren Standort in Bochum-Gerthe.

    Das operative Geschft wird mit Rck-sicht auf die bestehenden Strukturen der beiden Vorgngergesellschaften durch zwei Niederlassungen bearbeitet. Diese Organisationsform hat, neben der Nhe zu unseren Auftraggebern, vor allem auch logistische und tarifrechtliche Grnde.

    Wenn die erforderlichen Personalma-nahmen erfolgreich abgeschlossen sind, wird das Unternehmen etwa 160 Mitar-beiter beschftigen. Der Jahresumsatz soll im Jahr 2000 ber 50 Mill. DM be-tragen.

    Niederlassung Recklinghausen Auf dem Gelnde der ehemaligen Zeche Recklinghausen II in Recklinghausen-Hochlarmark konnte in den letzten Jahr-zehnten der Strukturwandel des heimi-schen Bergbaus durch Unternehmenszu-sammenschlsse von Bergbauspezialun-ternehmen eindrucksvoll beobachtet werden.

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    Bewirtschaftung eines Kohlelagers

    Schwerlastkraftwagen am Bergebunker des Landschaftsbauwerks Hoheward

  • Nach der Verlegung der Untertagearbei-ten von GKG zu DH nach Dortmund verblieben bei GKG die bertgigen, bergbaunahen Arbeiten. Etwa 220 Mitar-beiter waren mit der Bewirtschaftung von Bergehalden und Koks- und Kohle-lgern, mit Bauaufgaben und mit der Herstellung von Bergbauprodukten beschftigt. Der Rckgang des Stein-kohlenbergbaus, aber auch die Bnde-lung grerer Baumanahmen bei der Bauunternehmung Heitkamp, zwingen nun zu einerweiteren Neustrukturierung Zuknftiger Aufgabenschwerpunkt der Niederlassung Recklinghausen der GKB sind die Bewirtschaftung von Halden, Koks- und Kohlelgern und die Fertig-stellung des Landschaftsbauwerks Hoheward.

    In Recklinghausen befindet sich somit das Einsatzzentrum fr Schwerlastkraft-wagen und Grogerte. Die Mannschaft mit der langjhrigen Erfahrung steht weiterhin fr die Bewltigung der um-fangreichen logistischen Aufgaben zur Verfgung. Eigene Sieb- und Brechanla-gen, Verladebauwerke und Rangierloks sorgen dafr, da die reibungslose Ver-knpfung zwischen Kohleerzeugern und Verbrauchern auch bei tglich wechseln-den Anforderungen rund um die Uhr und jeden Tag funktioniert.

    Im Auftrag der RAG, der DSK und der Ruhrkohle Montalith baut die Niederlas-sung Recklinghausen seit 1985 Europas grtes Landschaftsbauwerk, die Ber-gehalde Hoheward

    Die Gesamtkapazitt dieser Halde be trgt ca. 70 Mio. Tonnen. Bisher wurden aus den Bergwerken Ewald/Hugo und Blumenthal/Haard ca. 60 Mio. Tonnen Berge eingebaut. Als sogenannte Halde der vierten Generation zeichnet sich Hoheward durch eine reliefartige Ausfor-mung in Anlehnung an natrliche Mittel-gebirgsstrukturen aus. Abgeschlossene und begrnte Teile der Halde sind bereits fr die Bevlkerung zugnglich, bis zur endgltigen Fertigstellung der Halde werden aber noch ca. 8-12 Jahre verge-hen.

    Als Standort der Werkstatt und des Platzbetriebes hat die NL Recklinghau-sen eine zentrale Funktion innerhalb der GKB.

    Schiffsbeladung im Hafen Auguste Victoria

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  • Bullflex-Pfeiler in der Ilmparkhhle in Weimar

    Mit einer ca. 40 Mann starken Mann-schaft sollen zuknftig Bauleistungen angeboten werden, die zum bergbauna-hen Umfeld gehren. Dies sind zum Beispiel Schachtkopfsicherungen, Schachtverfllungen und Altbergbausa-nierungen. Ergnzt wird das Spektrum durch Bergschadensreparaturen und Instandhaltungsarbeiten.

    Auch die Aktivitten des Bereiches Bull-flex" verbleiben in Recklinghausen. Unter dem Markennamen Bullflex werden texti-le Schalungen fr den Einsatz im Berg-bau und Bau hergestellt. Das patentierte Verfahren lst vielfltige Abdichtungs-und Untersttzungsprobleme.

    Niederlassung Bochum Die Rothalit Bau- und Wegebaustoffe GmbH und die Heitkamp Berg- und Bautechnik GmbH, die Vorgngerinnen der heutigen GKB-Niederlassung Bo-chum, stellten bereits vor dreiig Jahren den Entsorgungsgedanken mit Trans-portleistungen und den Handel mit Rest-stoffen in den Vordergrund. Heute um-fat der Fuhrpark 22 LKW und 24 Auflie-ger fr unterschiedliche Einsatzzwecke. Im Laufe der Jahre wurden Wasch-, Gruben-, Flotationsberge und Althalden-material von vielen Bergwerken ent-sorgt, auf Halden gefahren und teilweise zu Grobaustellen im Ruhrgebiet (Bun-desautobahnen, Parkstadion Gelsenkir-chen usw.) und in die Niederlande ver-bracht. Dazu kamen der Aufbau von Deponien mit Abdichtungen, der Um-gang mit unterschiedlichen Bden und der Betrieb von Sandgruben.

    Um die Auswirkungen des Kapazittsab-baus im Steinkohlenbergbau zu mildern, wurden in den vergangenen Jahren erfolgreich neue Standbeine im Dienstlei-stungsbereich entwickelt, die bereits etwa 40 % des Umsatzes ausmachen.

    Gegenstck zum Landschaftsbauwerk Hoheward in Recklinghausen ist fr Bochum die Bergeentsorgung des Berg-werks Auguste Victoria in Marl. Das

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  • dortige Landschaftsbauwerk Brinkforts-heide ist ebenfalls eine der Natur nach gebildete Halde, die sich spter in die Waldlandschaft der Haard harmonisch eingliedern wird.

    Da der Bergetransport ber ffentliche Straen gefhrt werden mu, liegt der Schwerpunkt unserer Arbeiten im LKW Transport. GKB erbringt auerdem auf dem Bergwerk Auguste Victoria die zur Bergeentsorgung erforderliche Logistik und den fachgerechten Einbau der Berge auf der Halde. Jhrlich werden ca. 3 Mio. Tonnen Berge transportiert.

    Am Rande der Bergewirtschaft entwik-kelten sich ergnzende Dienstleistungen wie Kehrdienst, Laubdienst, Winterdienst und Betankungsdienst, die heute im gesamten Ruhrgebiet fr eine Vielzahl von Kunden durchgefhrt werden.

    Fr die Behandlung von Problemstoffen (Mischen, Sieben, Brechen) stehen aus-reichend eigene Anlagen und eine erfah-rene Mannschaft zur Verfgung. Seit 1999 ist die Niederlassung Bochum zertifizierter Entsorgungsfachbetrieb. Etwa 230 eigene Abfallcontainer knnen im Notfall auch bei greren Ereignissen, wie beispielsweise lunfllen, wirkungs-voll Hilfe leisten.

    Ausblick Nach der Bndelung und Neustrukturie-rung ihrer Aufgaben ist GKB in der Tradi-tion ihrer Vorgngergesellschaften wei-terhin ein zuverlssiger und starker Part-ner. Die vorhandenen Dienstleistungsbe-reiche werden weiter ausgebaut, um den Rckgang der Beschftigung im Berg bau auszugleichen.

    Die vielfltige Erfahrung, eine hochmoti-vierte Mannschaft und der umfangreiche Gerte- und Maschinenpark sind Garan-ten fr eine erfolgreiche Zukunft der neu en Tochtergesellschaft.

    mm^

    Bau einer Sttzmauer in Remscheid

    Asbestentsorgung in Duisburg

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  • Die Jubilarinnen und Jubilare im groen Festsaal der Stadtpark-Gastronomie in Bochum

    DH-Geschftsfhrer Dr. Manfred Gaubig, Aufsichtrratsvorsitzender Prof. Dr. Dr. Engelbert Heitkamp, unser 40-jhriger Jubilar Heiner Poppenborg mit Ehefrau, und der Vorsitzende der HDH-Geschftsfhrung, Gerhard Grdes (von links)

    Konstituierende Sitzung der Betriebsrte-Arge Am 20. Juni trafen sich die Betriebsrte zur konstituierenden Sitzung der Arbeitsgemeinschaft der Betriebsrte der Deilmann-Haniel GmbH. Anwesend waren Kollegen von DH, DHMS, GKG (einschlie-lich Bergsicherungen), HBB und MBS. DH-Arbeitsdirektor Helmut Hamer sowie von der IG BCE Fred Jendrzejewski und Norbert Rmer nahmen als Gste teil. Ergebnis der Konstituierung war, da zum Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft der Betriebsrte Walter Dilly gewhlt wurde, zum stellvertreten den Alfred Hilgers und zum Schriftfhrer Dieter Arnold. Im Bild von links Fred Jendrzejewski, Walter Dilly, Hartmut Hieckmann, Uwe Alex, Wolfgang Apel, Wilfried Grn, Alfred Hilgers, Friedhelm Tanto, Manfred Willaschek, Peter Herzmann, Bernd Dilthey und Dieter Arnold.

    Schon gehrt? - dass unser Ausbildungsleiter Gerhard Frhlich vom Kura-torium der Deutschen Wirt-schaft zum Sachverstndigen fr Berufsausbildung beim Bundesinstitut fr Berufsbildung berufen wurde?

    - dass Autofahrer und ihre Mitreisenden je