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Page 1: Nr. 42 2017 · Verlag Obwaldner Brattig, Postfach 148, 6055 Alpnach Dorf, Telefon 041 672 90 10, brattig@koprint.ch Die 42. Ausgabe der Obwaldner Brattig ist entstanden unter der

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Nr.

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Die Betriebe des Klosters EngelbergEngagiert seit 1120

Benediktinerkloster 1 | CH-6390 Engelberg | Telefon +41 (0)41 639 61 61 Telefax +41 (0)41 639 61 13 | [email protected] | www.kloster-engelberg.ch

Kloster Gastabteilung

Stiftsschule Kloster Blumenladen

Kloster Gärtnerei Kloster Schreinerei

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Verkaufspreis: CHF 25.– Verlag Obwaldner Brattig, Postfach 148, 6055 Alpnach Dorf, Telefon 041 672 90 10, [email protected] Die 42. Ausgabe der Obwaldner Brattig ist entstanden unter der freundlichen Mitarbeit von den AutorenRomano Cuonz, Yvonne Bucher, Otto Camenzind, Marcel Durrer, Andrea Rey, Karl Horat, Lilian Peter, Zermatt Tourismus, Robert Keiser-Stewart, Larissa Renggli, Jürgen Kühnis, Amt für Wald und Landschaft, Franz Enderli, Hans Durrer, Ursula Reiser, Markus Villiger, Korporation Sachseln und Manuela Berchtold TitelbildKoprint AG, Katja Lauener, Landenberg in Sarnen

ISBN 978-3-033-05951-12017

Bedeutung der Kalenderzeichen 3 Kalendarium 5Romano Cuonz Sarnen: Stolze Residenz zu Füssen des Landenbergs 23Yvonne Bucher Obwaldner Chinderopenair 56Otto Camenzind Der Schwandmord 60Marcel Durrer Innerschweizer Schwing- und Älplerfest 2017 66Andrea Rey Alle 7 Jahre eine Herausforderung 76Karl Horat Der Holzherd wird neu entdeckt 79Amt für Wald und Landschaft Die zweite Auswilderung junger Bartgeier auf Tannalp im Henglirain 84Lilian Peter Samariterverein Alpnach Dorf 86Zermatt Tourismus Vom Stammgast zum Dorforiginal 90Otto Camenzind Dr. rer. nat. Christian Baumeler 92Romano Cuonz 150 Jahre Gebet und Arbeit von Melchtaler Klosterfrauen 101Robert Keiser-Stewart «Umäträägere», «Truckilifraije» oder -«chräämere», «Huttefraueli» 111Larissa Renggli Am Ende der Lehrzeit grüsst die traditionelle «Gautschete» 115Jürgen Kühnis Amt für Wald und Landschaft Reptilien im Kanton Obwalden 119Franz Enderli 600 Jahre Niklaus von Flüe 127Hans Durrer Rückblick auf die Anfänge der Motorfahrzeugkontrolle Obwalden 134Ursula Reiser Theater Rütimattli 140Markus Villiger Die Nutzung einheimischer Wasserkraft ist goldrichtig 145Korporation Sachseln Korporation Sachseln 151Manuela Berchtold Von Sommer zu Sommer 153 Gratulationen 223 Verzeichnis der Behörden, Beamten und Seelsorger 244 im Kanton Obwalden Militärische Beförderungen 256 Schweizer Marktverzeichnis 2017 260

Inhaltsverzeichnis

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Partikularwitterung des Hundertjährigen KalendersAnfänglich Reif und rauhe Luft, währt Reif bis auf den 7., darauf schön warm bis zum 11., da Wind, Regen, schaurig, den 13. weisser Reif und Eis gefroren, den 17. und 18. wiederum Eis und Reif, darauf warm und hitzig Wetter. Zu Ende vermischt Wetter.

Do Fr SaSo PfingstenMo PfingstmontagDiMiDoFrSaSo DreifaltigkeitssonntagMoDiMiDo FronleichnamFrSaSo 11. Sonntag im JahreskreisMoDiMiDo Fr Herz-Jesu-FestSaSo 12. Sonntag im JahreskreisMoDiMiDoFr

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Zwillinge 21. 5. – 21. 6.

Juni BrachmonatJustinMarcellinus und PetrusMorand, Luanga und GefährtenKlothildeBonifatiusNorbertRobertMedardPrimus und Felizian, EphrämHeinrich von BozenBarnabasLeo III.Antonius von PaduaGottschalk, MeinradVitusBennoEuphemiaFelicius und SimpliciusRomualdAdalbertAloisius von GonzagaPaulin von NolaEdeltraudJohannes der TäuferDorotheaJohannes und PaulusCyrill, HemmaIrenäusPeter und PaulEhrentraud, Otto

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Die zweite Auswilderung junger Bartgeier auf Tannalp im Henglirain

Zwei Männchen für die letztjährigen drei Bartgeierdamen

Die zweite Auswilderung von zwei jungen Bart­geiern fand im Rahmen des Auswilderungsprojek­tes Zentralschweiz am 29. Mai 2016 auf der Tannalp im Henglirain statt. Nebst grosser Prominenz war auch der Eidgenössische Jagdinspektor Reinhard Schnidrig anwesend und lobte die Initianten die­ses Projektes.Die beiden jungen «Bartgeierherren» stammen aus der spanischen Bartgeierzuchtstation Andalu­sien. Diese werden dann in den nächsten zwei Wochen besendert und man geht davon aus, dass

diese gegen Ende Juni ihre ersten Flugversuche machen.Der Bartgeier ist ein meisterhafter Flieger. Mit seiner Flügelspannweite von bis zu drei Meter gilt er als grösster Vogel Europas. Er ernährt sich von toten Tieren (ist kein Räuber) und sogar fast bis zu 80 Prozent von deren Knochen.Das Projekt wird voraussichtlich bis zum Jahr 2019 weitergeführt, dann erhofft man sich, dass die Bartgeier hier in der Zentralschweiz sich heimisch fühlen und selber für Nachwuchs sorgen.

Amt für Wald­ und Landschaft Kanton Obwalden

Bartgeierauswilderung 2016 – das Projektteam und die Stiftung Pro Bartgeier

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Einblick in wirtschaftliche Vergangenheit und kulturelle Gegenwart

«Umäträägere», «Truckilifraije» oder -«chräämere», «Huttefraueli»

Alle vier Bezeichnungen sind in Mundart Wörter-büchern wie die von Karl Imfeld für Obwalden1 und Ernst Niederberger für Nidwalden2 zu finden. Es sind Zusammensetzungen aus «umhertragen» «Trucke, «Hutte» und «Frau» beziehungsweise «Chräämeri». Eine «Trucke» kann eine Schachtel, eine Rückentrage von Hausierern oder eine un-sympathische Frau bedeuten. «Truckili» als Klein-form für kleine Schachteln. «Chräämere» sind

Krämerinnen. Hier gemeint sind die italienischen «Cròmere» aus dem norditalienischen Trentino, die vor und nach dem 2. Weltkrieg mit einer Trage aus Holz vor allem auch in der Zentralschweiz hau-sierten. In ihrer «Cassela» mit vielen schachtelarti-gen Schubladen und Schublädchen trugen sie ihre Ware von Hof zu Hof.Man muss sie gesehen haben: Gut gebaute, süd-ländische Italienerinnen, meist mittleren Alters –

Palma Resenterra Du Rugna

1 Imfeld Karl, Obwaldner Mundart Wörterbuch, Brunner Verlag, ISBN 3-905198-55-x2 Niederberger Ernst, Nidwaldner Mundart Wörterbuch, Edition Odermatt, ISBN 3-907164-01-6

Zwei «Umäträägere» in voller Montur

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Reptilien im Kanton Obwalden

Einleitung

Wir Menschen begegnen Reptilien seit jeher mit einer ambivalenten Mischung aus Neugier, Faszi-nation und Furcht. Vor allem Schlangen sind my-thologisch vorbelastet. Viele Vorurteile gegenüber Reptilien sind jedoch unbegründet und primär auf die Unwissenheit über ihre Lebensweise und Be-deutung in der Natur zurückzuführen. Aufgrund ihrer hohen Lebensraumansprüche und Emp-findlichkeit gegenüber Landschaftsveränderun-gen gelten Reptilien in der Naturschutzpraxis als wichtige biologische Zeigerarten für die Qualität von Lebensräumen. Das teils fehlende Verständnis über die ökologischen Zusammenhänge ist mit-

verantwortlich, weshalb Reptilien heute zu den besonders bedrohten Artengruppen der Schweiz zählen: Trotz gesetzlichem Schutz seit 1967 gelten heute 15 der vorkommenden 19 Arten und Unterar-ten als gefährdet (Monney & Meyer 2005).Die Gefährdungsursachen sind vielschichtig, je-doch primär auf den grossflächigen Landschafts-wandel der letzten 200 Jahre und die damit ver-bundene Zerstörung und Zerschneidung der Lebensräume zurückzuführen. Durch die Auflö-sung des räumlichen Netzwerks wurde auch die genetische Isolationswirkung verstärkt.Vor diesem Hintergrund und um den bisherigen sehr lückenhaften Kenntnisstand über Reptilien im Kanton Obwalden zu verdichten, wurde von

Als wechselwarme Tiere benötigen Reptilien im Lebensraum viele sonnenexponierte Stellen (Foto = Zauneidechse).

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Theater Rütimattli

Die Stiftung Rütimattli durfte im Juni 2016 zum zweiten Mal die Bretter des Theater im alten Gymnasium bespielen. Fürs Rütimattli war dies die vierte Theaterproduktion. Ein ganzes Jahr dauerten die Vorbereitungen und die Proben, bis wir das Stück «Masken, darf ich bitten? Traumgeschichten und ihre Gesichter», dem Publikum in Sarnen zeigen konnten.Die Idee war, ein Maskenspiel zu inszenieren. Die Maske ermöglicht uns jede Gestalt anzuneh-men. Auch gibt die Maske einem Schutz. Da beim Maskenspiel die Sprache und die Mimik wegfallen, ist es wichtig, dass alle Emotionen über den Körper gespielt werden. Es wird also an Stelle der verbalen Kommunikation, die Körpersprache eingesetzt. Zuerst brauchten wir aber nur die Hände. Jeder durfte seine Maske selber erschaffen. Den Ideen waren keine Grenzen gesetzt. Aus Ton wurde eine Grundform modelliert, welche dann mit Zeitungs-

papier, Karton und Fischkleister überzogen und ausgebaut wurde. Regula Camenzind machte mit den Farben den «Finish». Kleine Kunstwerke ent-standen, welche nun bespielt werden durften. Dies war nicht so einfach. Hinter der Maske ist es schwierig sich zu orientieren, da man schlecht hört und das Blickfeld stark eingeschränkt wird. Daher übten wir uns immer wieder in Langsam-keit. Im Zeitlupentempo bewegten wir uns durch den Raum und die neuen Wesen erwachten lang-sam zum Leben.Aus den 31 Figuren wurden sechs Gruppen gebil-det. Jede Gruppe entwickelte über Improvisation eine kleine Geschichte. Diese wurden dann einan-der vorgespielt. Es wurde viel gelacht und es gab viel Applaus. Als die Geschichten standen, wurden sie ausgebaut, verfeinert und abermals geprobt. Nebenher mussten jetzt die Requisiten her. Also hiess es wieder basteln, kleben und malen.

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Die Nutzung einheimischer Wasserkraft ist goldrichtig

In den dreissiger Jahren des letzten Jahrhunderts hat Bautechniker Regierungsrat Franz Gasser Stu-dien gemacht über die Nutzung der Breitenfelder Bäche über einen Stausee im Mülimäs mit Druck-leitung in die Walchi mit dem Resultat, dass dieses Kraftwerk nicht rentieren könnte.Alt Baudirektor Dr. Hans-Heini Gasser hat in seiner Studienzeit an der ETH Zürich in den 50er Jahren ein Kleinkraftwerk projektiert, das das Wasser des Eibaches bei seiner Quelle und den Dorfbach fasst und über einen Tagesspeicher in der Ochsenalp bei der Loppsquelle in einer Zentrale turbiniert. Er hat damals auch Geländebegehungen unternom-men. Das heutige Schildkraftwerk ist inzwischen praktisch exakt nach diesen damaligen Ideen ver-wirklicht worden. Damals konnte er nicht an eine

Realisierung denken, weil die Gestehungskosten des Stromes weit über dem damaligen Marktpreis lagen.Um das Jahr 1960 gelangte Josef Gasser, Küfer und Ortspolizist, mit der Idee an Hans-Heini Gasser, ein Kleinkraftwerk zu studieren, das das Wasser des Eibaches und des Dorfbaches in einer Zentrale am Lungerersee zu Strom verarbeiten könne. Auf-grund seiner vorausgegangen Studien musste er dem Polizisten eine abschlägige Antwort geben.

«Energie 2000»

1991, im Gedenkjahr zur Geburt der Eidgenossen-schaft herrschte Aufbruchstimmung, die CH 91,

Der aktuelle Verwaltungsrat der Kleinkraftwerke AG Lungern: von links Mathias Ming, John Sieber, Präsident Andreas Gasser, Dr. Hans-Heini Gasser und Urban Ming.

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Die Schweiz registrierte im landesweiten Mittel den drittwärmsten November seit Messbeginn 1864. Die Monatstemperatur stieg 2,7 Grad über die Norm 1981–2010. Die ersten zwei Monatsdrittel standen fast durchwegs unter Hochdruckeinfluss mit Warmluftzufuhr aus südwest-licher und westlicher Richtung begleitet von viel Sonnenschein. In Berglagen stieg die Tagesmitteltemperatur vom 1. bis am 20. November oft 6 bis 10 Grad, vereinzelt auch 10 bis 12 Grad über die Norm 1981–2010. Die mildesten Bedingungen herrschten vom 7. bis am 13. November. Auf dem Gütsch im Gotthardgebiet auf knapp 2300 m wurden Tagesmaxima zwischen 10 und 15 Grad gemessen. Solche Werte entsprechen in dieser Höhenlage der Sommer-Norm. Ein kräftiger Polarluftvorstoss aus Norden liess ab dem 21. die Tagesmitteltemperaturen in Berglagen 5 bis 8 Grad unter die Norm 1981–2010 sinken. Die Alpennordseite und das Wallis erhielten vom 20. bis am 23. die ersten ausgie-bigen Niederschläge in diesem November. Sowohl am 21. als auch am 22. fiel Schnee bis in tiefe Lagen. Erneut etwas Schnee bis ins Flachland gab es vom 24. auf den 25. November. Quelle: MeteoSchweiz

Sarnen Foto Manuela Berchtold

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