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nachhaltiginvestieren Das ist eine Marketingmitteilung der Raiffeisen Kapitalanlage GmbH. Nr. 13 I September 2016 Seite 1 von 12 www.rcm.at | www.rcm-international.com Liebe Leserinnen und Leser! Knoblauch aus China und Erdäpfel aus Ägypten sind nur zwei Beispiele aus dem täglichen Leben, die zeigen, wie stark vernetzt die internationalen Warenströme in den letzten Jahrzehnten geworden sind auch was Lebensmittel betrifft. Die Idee dahinter: „Global Sourcing“ soll Produkte billiger machen und die Herstellung optimieren. Im Gegensatz dazu kann lokale Beschaffung eine Antwort auf die übertriebene Komplexität der Lieferkette sein. Abhängig von der jeweiligen Branche kann „Local Sourcing“ verschiedene Risiken reduzieren helfen, auch wenn damit vielleicht zunächst höhere Kosten verbunden sind. Die Sinnhaftigkeit lokaler Beschaffung ist wohl am einfachsten erklärbar, wenn es um Nahrungsmittel geht. Ein mit der lokalen Beschaffung verwandtes Thema ist die Saisonalität von Lebensmitteln. Frisches Obst und Gemüse wird das ganze Jahr über nachgefragt und konsumiert, unabhängig von der lokalen Ernte. Ein nicht an die lokale Produktion angepasster Konsum kann wie die globale Beschaffung zu erhöhten Umweltbelastungen durch die damit verbundene Transportintensität führen. Das Nachhaltigkeitsteam von Raiffeisen Capital Management* hat sich die Branche Lebensmittelhandel genauer angesehen und den Unternehmen Fragen zu den Themen Regionalität und lokale Beschaffung gestellt. Ihr Wolfgang Pinner * Raiffeisen Capital Management steht für Raiffeisen Kapitalanlage GmbH. Inhalt Seite 2: Lokale Beschaffung Seite 5: Nachhaltigkeitsbewertung Seite 7: Unternehmen im Fokus – ICA Mag. Wolfgang Pinner ist seit November 2013 als Leiter SRI (Sustainable and Responsible Investment) bei Raiffeisen Capital Management tätig. Regionalität

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Page 1: Nr. 13 I September 2016 nachhaltiginvestieren Regionalität · Ein wichtiges Argument für die Globalisierung der Warenströme ist die Erwartung, dass mehr Handel und eine verstärkte

nachhaltiginvestieren Das ist eine Marketingmitteilung der Raiffeisen Kapitalanlage GmbH.

Nr. 13 I September 2016

Seite 1 von 12

www.rcm.at | www.rcm-international.com

Liebe Leserinnen und Leser!

Knoblauch aus China und Erdäpfel aus Ägypten sind nur zwei Beispiele

aus dem täglichen Leben, die zeigen, wie stark vernetzt die

internationalen Warenströme in den letzten Jahrzehnten geworden sind –

auch was Lebensmittel betrifft. Die Idee dahinter: „Global Sourcing“ soll

Produkte billiger machen und die Herstellung optimieren.

Im Gegensatz dazu kann lokale Beschaffung eine Antwort auf die

übertriebene Komplexität der Lieferkette sein. Abhängig von der

jeweiligen Branche kann „Local Sourcing“ verschiedene Risiken

reduzieren helfen, auch wenn damit vielleicht zunächst höhere Kosten

verbunden sind. Die Sinnhaftigkeit lokaler Beschaffung ist wohl am

einfachsten erklärbar, wenn es um Nahrungsmittel geht.

Ein mit der lokalen Beschaffung verwandtes Thema ist die Saisonalität

von Lebensmitteln. Frisches Obst und Gemüse wird das ganze Jahr über

nachgefragt und konsumiert, unabhängig von der lokalen Ernte. Ein nicht

an die lokale Produktion angepasster Konsum kann – wie die globale

Beschaffung – zu erhöhten Umweltbelastungen durch die damit

verbundene Transportintensität führen.

Das Nachhaltigkeitsteam von Raiffeisen Capital Management* hat sich

die Branche Lebensmittelhandel genauer angesehen und den

Unternehmen Fragen zu den Themen Regionalität und lokale

Beschaffung gestellt.

Ihr Wolfgang Pinner

* Raiffeisen Capital Management steht für Raiffeisen Kapitalanlage GmbH.

Inhalt

Seite 2: Lokale Beschaffung Seite 5: Nachhaltigkeitsbewertung Seite 7: Unternehmen im Fokus – ICA Mag. Wolfgang Pinner ist seit November 2013 als Leiter SRI (Sustainable and Responsible Investment) bei Raiffeisen Capital Management tätig.

Regionalität

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Ein wichtiges Argument für die Globalisierung

der Warenströme ist die Erwartung, dass mehr

Handel und eine verstärkte Arbeitsteilung zu

Wohlstandsgewinnen führen könnten.

Arbeitsteiliges Wirtschaften und die – manchmal

sehr kurzfristig orientierte – Kostenoptimierung

der Prozesse haben aber nicht nur Vorteile. Es

gibt auch negative Aspekte der Globalisierung

wie die durch die Optimierung der Lieferkette

hervorgerufene Absiedelung von ganzen

Industrien oder Zulieferbetrieben und damit

verbundene Arbeitsplatzverluste. Ebenso sind

durch erhöhte Transportvolumina negative

Umwelteffekte zu erwarten.

Für den Konsumenten bedeutet das, dass man

ihm die Frage nach der tatsächlichen Herkunft

von in mehreren Schritten hergestellten Waren

kaum mehr beantworten kann. Rund um die

Globalisierung und die Optimierung des

Produktionsprozesses entstehen Phänomene

wie Auslagerungen von Produktionsschritten

oder der gesamten Herstellung und eine

zunehmende Unübersichtlichkeit der Produktion.

Zulieferer auf verschiedensten Ebenen erhöhen

die Komplexität der Beschaffung spürbar.

Auch was die Herstellung von Nahrungsmitteln

betrifft, ist eine zunehmende Komplexität der

Lieferkette zu beobachten. Vorfälle wie der

Pferdefleischskandal 2013 zeigen die

umfangreichen Verflechtungen in der

Beschaffungslogistik. Damals enthielten als

Rindfleisch deklarierte Produkte Beigaben von

Pferdefleisch. Das von einem französischen

Nahrungsmittelunternehmen bezogene gehackte

(vermeintliche) Rindfleisch wurde von einem

ebenfalls französischen Handelsunternehmen

erworben, welches das Fleisch von einem

zypriotischen Händler bezogen hatte, der

wiederum im Eigentum einer auf den British

Virgin Islands ansässigen Gesellschaft stand.

Lokale Beschaffung

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Neben derartigen Beispielen für kaum mehr

kontrollierbares Lieferketten-Management führen

Auslagerungen von Produktionsprozessen aber

auch zu weiteren Risiken. Denn die

Entscheidung der Unternehmen, verstärkt auf

die Alternative des Outsourcings zu setzen und

die eigene Fertigung zu reduzieren, basiert auf

der Annahme eines freien Warenverkehrs.

Handelseinschränkungen wie durch

Umweltkatastrophen – etwa den Vulkanausbruch

des Eyjafjallajökull in Island 2010 oder das

Tohoku-Erdbeben 2011 mit dem anschließenden

Tsunami vor der Küste Japans – bzw. die

aktuellen Diskussionen um Grenzkontrollen oder

Grenzschließungen zeigen die potenzielle

Verwundbarkeit des Systems.

Was frische Lebensmittel angeht, so treffen die

aufgezählten Argumente und Kritikpunkte rund

um die Länge und Ausgestaltung der

Lieferketten ebenfalls zu. Der Unterschied

besteht darin, dass eine direkte

Konkurrenzierung vorliegt und nur bei

verarbeiteten Lebensmitteln eine Lieferkette

samt diversen Produktionsentscheidungen

einzuhalten ist. Äpfel, Kartoffeln oder auch

Fleisch können also direkt auf Basis ihrer

Herkunft verglichen werden. Bereits vor einigen

Jahren entschlossen sich daher etwa britische

Supermärkte dazu, den CO2-Abdruck der

Produkte in ihren Regalen zu kennzeichnen.

Die Bedeutung des Themas für die

Nachhaltigkeitsdimensionen ESG:

E (Umwelt): Die Umweltdimension ist beim Thema Regionalität

besonders stark betroffen. Es geht um die Art und die

Örtlichkeit der Produktion – d. h., welche

Umweltbelastungen entstehen durch den Anbau (etwa

durch den Maschinenpark, Dünge- oder Spritzmittel),

welche durch den Transport zum Verbraucher?

S (Soziales): Durch eine Verlagerung der Produktion wird die

Wertschöpfung quasi exportiert, es kann Druck auf Teile

des Arbeitsmarkts entstehen. Die Qualität der

Lebensmittel und der Gesundheitsaspekt können negativ

beeinflusst werden.

G (Governance): Vom Standpunkt der Governance stellt sich die Frage

nach einer Berücksichtigung der Konsumentenwünsche –

als wesentliche Stakeholder – in Beschaffungsstrukturen

des Lebensmitteleinzelhandels.

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Lokale Beschaffung setzt im Gegensatz zu

Global Sourcing auf den bevorzugten Kauf bei

Lieferanten, die sich in geografischer Nähe des

Unternehmens befinden. Verschiedenste Studien

zeigen, dass Konsumenten, vor allem was

Frischwaren betrifft, eine regionale Herkunft der

Produkte vorziehen. Potenzielle Vorteile des

Local Sourcings ergeben sich aus einem

positiven Image-Effekt durch die Bevorzugung

lokaler Anbieter und die Sicherung von

Arbeitsplätzen mit den damit verbundenen

gesellschaftlichen Vorteilen. Dazu kommen eine

Risikoreduktion im Transport – wie im Fall einer

Einschränkung des freien Warenverkehrs –

sowie geringere Transportkosten. In vielen Fällen

kann aufgrund höherer Standards vor Ort von

einer im Vergleich zum Zukauf aus

Billiglohnländern ökologisch vorteilhaften

Herstellung ausgegangen werden. Auch die

Produktqualität und die Produktsicherheit

profitieren von lokal hohen Mindestlevels.

Aspekte wie eine unreife Ernte und Nachreife

während des Transports unter Zuhilfenahme von

Chemikalien können durch den Kauf lokaler

Produkte vermieden werden.

Das Thema der nachhaltigen Produktionsweise

hat zwar mit lokaler Beschaffung zunächst nichts

zu tun. Überdurchschnittlich strenge gesetzliche

Regelungen und Standards bezüglich

nachhaltiger Faktoren schaffen aber eine gute

Basis.

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Wegen der zunehmenden Konzentration im

Einzelhandel wächst die Bedeutung der großen

Konzerne für das Thema Beschaffung immer

mehr. Eine Orientierung maßgeblicher Player im

Einzelhandel in Richtung Regionalität und lokale

Beschaffung kann dem Thema weitere

Unterstützung verleihen und helfen, Strukturen

zu verändern.

Im Zusammenhang mit dem Thema Lieferkette

und lokale Beschaffung zielt der

Unternehmensdialog des Nachhaltigkeitsteams

von Raiffeisen Capital Management daher auf

die großen Einzelhandelskonzerne ab.

Wie wichtig sind für Ihr Unternehmen die

Themen Regionalität und lokale Beschaffung?

Bevorzugen Sie bei der Lieferantenauswahl gezielt regionale Anbieter?

Haben Sie für verschiedene Produktkategorien Lieferanten wegen der langen Beschaffungswege ausgeschlossen?

Geht Ihre Strategie bei frischen Lebensmitteln in Richtung eines saisonal orientierten Produktangebots oder wird bewusst die gesamte Produktpalette zu jeder Jahreszeit angeboten?

Fragen Kunden verstärkt Produkte aus regionaler Produktion nach, gibt es Kundenreaktionen bei Änderungen des Herkunftslandes?

Kritisieren Kunden verstärkt ein Sourcing aus offensichtlich nicht nachhaltigen Quellen (Knoblauch aus China etc.)?

Kennzeichnen Sie für den Kunden den ökologischen Fußabdruck, die CO2-Intensität der angebotenen Waren und Ähnliches?

Nachhaltigkeitsbewertung

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Von den während unseres Engagement-Prozesses kontaktierten Emittenten haben uns mehr als

die Hälfte Feedback gegeben.

Generell werden die Themen Regionalität und

lokale Beschaffung vor allem von den

europäischen Unternehmen als wichtig

eingestuft. Metro gibt etwa an, dass bei einer

Befragung 80 % der Kunden Regionalität als

wichtig eingestuft haben. Die Bedeutung ist

dabei allerdings von Produktkategorien

abhängig. Die Nachfrage konzentriert sich auf

Bereiche wie Obst, Gemüse, Fleisch, Wein, Bier

oder Feinkost. Außerdem gilt, dass je

preiswerter und schwerer das Produkt ist, desto

wichtiger auch das Sourcing aus der Region

genommen wird.

Die Einzelhandelskonzerne wälzen die

Verantwortung für Themen wie Regionalität und

lokale Beschaffung zum Teil auf ihre Lieferanten,

etwa multinationale Konzerne, ab. Leider ist eine

wirkliche Priorisierung von lokalen Lieferanten,

beispielsweise im Fall von etwas höheren

Einkaufspreisen, für Einzelhändler bisher kaum

ein Thema. Auch der Ausschluss von Lieferanten

wegen überlanger Transportwege wurde bis jetzt

von keinem der befragten Unternehmen in

Betracht gezogen. Einen interessanten Ansatz

hat der britische Einzelhandelskonzern Tesco

gewählt und einen so genannten „F-Plan“

entwickelt. Hinter diesem steht das Ziel kürzerer

Transportwege („fewer miles“), geringerer

Leerstandsraten („fuller containers, fuller

pallets“) und eines reduzierten

Kraftstoffverbrauchs („fuel economy“).

Generell besteht rund um das Thema der lokalen

Beschaffung das Problem einer gewissen

Unschärfe, da der Begriff der Regionalität nicht

klar definiert ist. Der deutsche

Einzelhandelskonzern Metro etwa zieht das Land

als Basis heran und nicht die Region. Auch der

australische Retailer Woolworth sieht die

nationale Ebene im Vergleich zur regionalen als

wichtiger an. Tesco markiert alle Produkte

deutlich mit dem Herkunftsland.

Es gibt aber auch Faktoren, welche die

Möglichkeit für den Einzelhandel, regional

zuzukaufen, einschränken. Dazu zählt etwa die

Problematik, dass kleine regionale Lieferanten

die erforderlichen Qualitätssicherungsstandards

zum Teil nicht erfüllen. Für die Auswahl der

Zulieferer sind außerdem Liefersicherheit und die

logistischen Voraussetzungen wichtige Themen.

Was die Nachfrageseite betrifft, erwarten nicht

alle Kunden, dass die komplette Produktpalette

über das gesamte Jahr hindurch angeboten

wird. Gemäß Metro schwächt sich

beispielsweise die Nachfrage nach Erdbeeren

durch die Endkunden in den Wintermonaten

deutlich ab. Die Gastronomie und viele

Restaurantbetreiber hingegen ändern ihr

Angebot zumeist nicht und fragen auch

„exotische“ Produkte das gesamte Jahr über

nach.

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Die ICA-Gruppe mit Sitz in Stockholm ist im Wesentlichen auf den schwedischen Markt fokussiert und betreibt im Bereich Einzelhandelsunternehmen 1.300 Geschäfte, was aktuell einen Marktanteil von 36 % bedeutet. Daneben ist ICA auch im Einzelhandel in den drei baltischen Staaten aktiv und verfügt über Tochtergesellschaften in den Sparten Immobilien (ICA Real Estate) und Finanzdienstleistungen (ICA Bank) sowie über Aktivitäten im Heimtextilienmarkt und im Pharmavertrieb.

Regionaler Fokus Im zweiten Quartal 2016 hat ICA beschlossen, für seine Eigenmarken in den Bereichen Milchprodukte und Hartkäse in Zukunft vor allem auf inländische Milch, also Milch aus Schweden, zu setzen. Außerdem unterstützt das Unternehmen aktiv das im April 2016 branchenweit aufgesetzte neue Label „Fran Sverige“ („aus Schweden“) für inländische Produkte. „Fran Sverige“ kann für Nahrungsmittel, aber auch andere Produktgruppen wie Pflanzen verwendet werden.

Unternehmen im Fokus ICA

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Bioprodukte Das Wachstum für Bioprodukte bei ICA lag im Jahresvergleich zuletzt bei 25 %. Dabei erreichte der Anteil am Gesamtumsatz im ICA-Lebensmittelsegment 5,7 %. Zur Unterstützung des Trends auf Einzelproduktebene wurden neue Spezialitäten eingeführt, etwa „ICA I love eco fresh hamburgers“. Nachhaltigkeitsziele Zu den Nachhaltigkeitszielen von ICA zählt das Erreichen einer hundertprozentigen Klimaneutralität bis zum Jahr 2020. Dabei ist das Unternehmen auf einem guten Weg: Von Mitte 2015 bis Mitte 2016 sanken die Emissionen an Treibhausgasen um 27 %. Außerdem strebt ICA ein vollumfängliches Sozialaudit, also die Kontrolle von sozialen Leistungsindikatoren, von Lieferanten für Eigenmarken aus Risikoländern an. Der aktuelle Wert liegt bereits bei 97 % der Lieferkette.

Produktpalette Im Jahr 2014 wurde die neue Produktlinie „ICA Good Life“ ins Leben gerufen. Die Produkte enthalten weniger Zucker, Salz und Fett. Außerdem hat ICA mit einer glutenfreien Produktpalette gestartet, etwa für Pasta und Brot. Die Verwendung einiger Nahrungsergänzungsmittel wie der umstrittenen Azofarbstoffe wurde für die gesamte Produktpalette zur Gänze gestrichen. Für seine Eigenprodukte – Private Labels – verlangt ICA von seinen Zulieferern eine Zertifizierung von durch die GFSI (Global Food Safety Initiative) genehmigten Produktsicherheitsstandards. Diese umfassen auch HACCP (Hazard Analysis and Critical Control Points – Gefahrenanalyse kritischer Lenkungspunkte) und Best-Practice-Modelle für die Herstellungsprozesse. Lieferanten & zertifizierte Vorprodukte ICA bietet vor allem MSC-zertifizierten Fisch und Meeresfrüchte an, im Bereich Aquakultur liegt der Fokus auf vom WWF Finnland als „grün“ markierte Produkte. ICA ist Mitglied des RSPO (Roundtable on Sustainable Palmoil) und verwendet für seine Eigenprodukte vor allem durch den RSPO zertifiziertes Palmöl.

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Wolfgang Pinner,

Leiter SRI

Der regionale Trend

Nachhaltig investieren bedeutet bekanntermaßen Geld

anzulegen und dabei über den Tellerrand zu blicken.

Man denkt nicht nur kurzfristig und fokussiert nicht nur

auf das bloße Zahlenwerk, sondern bezieht darüber

hinaus auch soziale Faktoren und Umweltfaktoren in die

Bewertung mit ein.

Genau diese beiden zusätzlichen, durch Nachhaltigkeit

geprägten Gesichtspunkte bieten für unsere Teller –

nämlich im Sinne unserer täglichen Ernährung – auch

einen zweiten interessanten Ansatzpunkt. Woher kommt

überhaupt unser Essen und wie wird es produziert? Der

Konsument scheint in diesem Zusammenhang

zunehmend kritischer zu werden. Man könnte meinen,

dass die Zeiten, in denen immer exotischere

Lebensmittel nachgefragt wurden und der Konsument

damit ein spezielles, persönliches Luxuserlebnis

verband, vorbei sind. Die x-te neue Frucht im Obstsalat

macht regional geprägten Esspräferenzen Platz.

Andererseits gelangen aber auch „klassische

Lebensmittel“ manchmal nur über unvermutete und

ausgedehnte Wege auf unsere Teller und der Kunde

muss letztlich für sich selbst entscheiden, ob

Grundnahrungsmittel, die um die halbe Welt gekarrt

werden, wirklich erstrebens- und damit kaufenswert sind.

Silvia Schmidt,

Bankenbetreuung Nachhaltigkeit

Regional einkaufen und veranlagen – wie geht das?

Bei Lebensmitteln fällt es mir als Konsumentin leicht, regional einzukaufen. Wenn ich Produzenten und (Bauern-)Märkte einmal ausfindig gemacht habe, ist es für mich auch ein Erlebnis zu sehen, wo mein Essen wächst. Bei Kleidung und Spielwaren ist es schon deutlich schwieriger und bei Mobiltelefon, Haushalts- und Elektronikgeräten fast unmöglich, regionale Anbieter zu finden. Da ist es mir persönlich wichtig, dass die Produkte möglichst fair und umweltfreundlich produziert wurden. Bei der Geldanlage ist es ähnlich. Eine regionale Raiffeisenbank nimmt Kundengelder in Form von Sparbüchern herein und gibt sie als Kredite an ortsansässige Unternehmen und Privatpersonen weiter. Ein sehr nachhaltiges Geschäftsmodell, das für alle Beteiligten Mehrwert stiftet. Die Möglichkeiten, in Anleihen und Aktien von Unternehmen der Region zu investieren, sind meist begrenzt. Bei Investitionen in Wertpapiere gilt es, den Regionalitätsbegriff weiter zu fassen. In den Raiffeisen-Nachhaltigkeitsfonds sind einige österreichische, aber keine regionalen Unternehmen enthalten. Dennoch weiß ich als Anlegerin, wo mein Geld investiert wird. Regelmäßige Publikationen informieren, wie das Geld angelegt wird. Strenge Zertifizierungen stellen sicher, dass die Unternehmen sozial und ökologisch verantwortungsvoll handeln. So kann ich gemäß dem Motto „think global, act local“ mit gutem Gefühl investieren.

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Anlegern, die in nachhaltige Wertpapierfonds

investieren möchten, stehen ein

sicherheitsorientierter Anleihefonds im kurzen

Laufzeitenbereich, zwei ertragsorientierte

gemischte Fonds aus Renten- und

Aktienveranlagung sowie ein

wachstumsorientierter globaler Aktienfonds zur

Verfügung:

Raiffeisen-Nachhaltigkeitsfonds-ShortTerm

Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Solide

Raiffeisen-Nachhaltigkeitsfonds-Mix

Raiffeisen-Nachhaltigkeitsfonds-Aktien

Die Raiffeisen-Nachhaltigkeitsfonds investieren

nur in Titel, die nach sozialen, ökologischen und

ethischen Kriterien als nachhaltig eingestuft

sind. Gleichzeitig wird in bestimmte Branchen

wie Rüstung oder grüne/pflanzliche Gentechnik

sowie in Unternehmen, die gegen Arbeits- und

Menschenrechte verstoßen, nicht veranlagt.

Nachhaltige Fonds

Raiffeisen-Nachhaltigkeitsfonds-ShortTerm Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Solide

Anleihefonds Gemischter Fonds

Für sicherheitsorientierte Anleger Für sicherheitsorientierte Anleger

Empfohlener Anlagehorizont: 3 Jahre Empfohlener Anlagehorizont: 5 Jahre

Anlageziel: regelmäßige Erträge Anlageziel: moderates Kapitalwachstum

Der Raiffeisen-Nachhaltigkeitsfonds-Aktien weist eine erhöhte Volatilität auf, d. h., die Anteilswerte sind auch innerhalb kurzer Zeiträume großen Schwankungen nach oben und nach unten ausgesetzt. Im Rahmen der Anlagestrategie des Raiffeisen-Nachhaltigkeitsfonds-Mix kann überwiegend (bezogen auf das damit verbundene Risiko) in Derivate investiert werden. Marktbedingte geringe oder sogar negative Renditen von Geldmarktinstrumenten und Anleihen können den Nettoinventarwert des Raiffeisen-Nachhaltigkeitsfonds-ShortTerm negativ beeinflussen bzw. nicht ausreichend sein, um die laufenden Kosten zu decken.

Die veröffentlichten Prospekte sowie die Kundeninformationsdokumente (Wesentliche Anlegerinformationen) der Nachhaltigkeitsfonds der Raiffeisen Kapitalanlage GmbH stehen unter www.rcm.at in deutscher Sprache zur Verfügung.

Raiffeisen-Nachhaltigkeitsfonds-Mix Raiffeisen-Nachhaltigkeitsfonds-Aktien

Gemischter Fonds Aktienfonds

Für ertragsorientierte Anleger Für wachstums- und risikoorientierte Anleger

Empfohlener Anlagehorizont: 8 Jahre Empfohlener Anlagehorizont: 10 Jahre

Anlageziel: moderates Kapitalwachstum Anlageziel: langfristiges Kapitalwachstum unter

Inkaufnahme höherer Risiken

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Der Raiffeisen-ESG-Score ist ein

Bewertungsmaßstab für die

Nachhaltigkeitsleistung eines Unternehmens bzw.

eines Investmentfonds. Es werden dabei für jedes

Unternehmen die Dimensionen „Umwelt“,

„Gesellschaft“ und „Unternehmensführung“

anhand zahlreicher Kriterien bewertet und zum

Raiffeisen-ESG-Score hochaggregiert. ESG steht

als Abkürzung für die Begriffe Environment, Social

und Governance, also die englische Übersetzung

der drei bewerteten Dimensionen.

Um den Raiffeisen ESG-Score für einen Fonds zu

berechnen, werden die Bewertungen der

investierten Unternehmen mit dem Anteil des

Unternehmens am Fondsvermögen zum

jeweiligen Stichtag gewichtet. Die Bandbreite

reicht von 0 bis 100, wobei gilt: Je höher die

erreichte Punktezahl ausfällt, desto höher wird die

Nachhaltigkeitsleistung eingeschätzt.

Raiffeisen-ESG-Score

Raiffeisen-ESG-Score

Raiffeisen-Nachhaltigkeitsfonds-ShortTerm 69,4

Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Solide 69,7

Raiffeisen-Nachhaltigkeitsfonds-Mix 70,0

Raiffeisen-Nachhaltigkeitsfonds-Aktien 70,0

Stand per 31. August 2016

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Rechtlicher Hinweis Die vorliegende Information wurde erstellt und gestaltet von der Raiffeisen Kapitalanlage-Gesellschaft m. b. H., Wien, Österreich („Raiffeisen Capital Management“ bzw. „Raiffeisen KAG“). Die darin enthaltenen Angaben dienen, trotz sorgfältiger Recherchen, lediglich der unverbindlichen Information, basieren auf dem Wissensstand der mit der Erstellung betrauten Personen zum Zeitpunkt der Ausarbeitung und können jederzeit von der Raiffeisen KAG ohne weitere Benachrichtigung geändert werden. Jegliche Haftung der Raiffeisen KAG im Zusammenhang mit dieser Unterlage, insbesondere betreffend Aktualität, Richtigkeit oder Vollständigkeit, ist ausgeschlossen. Ebenso stellen allfällige Prognosen bzw. Simulationen einer früheren Wertentwicklung in dieser Information keinen verlässlichen Indikator für künftige Wertentwicklungen dar. Die Inhalte dieser Unterlage stellen weder ein Angebot, eine Kauf- oder Verkaufsempfehlung noch eine Anlageanalyse dar. Sie dienen insbesondere nicht dazu, eine individuelle Anlage- oder sonstige Beratung zu ersetzen. Sollten Sie Interesse an einem konkreten Produkt haben, stehen wir Ihnen gerne neben Ihrem Bankbetreuer zur Verfügung, Ihnen vor einem allfälligen Erwerb den Prospekt bzw. die Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG zur Information zu übermitteln. Jede konkrete Veranlagung sollte erst nach einem Beratungsgespräch und der Besprechung bzw. Durchsicht des Prospektes bzw. der Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG erfolgen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Wertpapiergeschäfte zum Teil hohe Risiken in sich bergen und die steuerliche Behandlung von den persönlichen Verhältnissen abhängt und künftigen Änderungen unterworfen sein kann. Die Vervielfältigung von Informationen oder Daten, insbesondere die Verwendung von Texten, Textteilen oder Bildmaterial aus dieser Unterlage, bedarf der vorherigen Zustimmung der Raiffeisen Kapitalanlage GmbH.

Impressum Medieninhaber: Zentrale Raiffeisen Werbung, 1030 Wien, Am Stadtpark 9 Herausgeber, erstellt von: Raiffeisen Kapitalanlage GmbH, Mooslackengasse 12, 1190 Wien Für den Inhalt verantwortlich: Raiffeisen Kapitalanlage GmbH, Mooslackengasse 12, 1190 Wien Grundlegende inhaltliche Richtung: Informationen zu den Themenbereichen Investmentfonds, Wertpapiere, Kapitalmärkte und Veranlagung; zusätzliche Angaben nach dem österreichischen Mediengesetz entnehmen Sie bitte dem Impressum auf www.rcm.at. Projektkoordination: Mag. (FH) Sabine Sedlacek Autor: Mag. Wolfgang Pinner Fotos: Mag. Sabine Schneider, iStockphoto Redaktionsschluss: 12. September 2016 Das ist eine Marketingmitteilung der Raiffeisen Kapitalanlage GmbH. Raiffeisen Capital Management ist die Dachmarke der Unternehmen: Raiffeisen Kapitalanlage GmbH Raiffeisen Immobilien Kapitalanlage GmbH Raiffeisen Salzburg Invest Kapitalanlage GmbH

Bitte denken Sie an die Umwelt, bevor Sie drucken.