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marktDie Zeitschrift für Minilab, Finishing + Digital Imaging

imagingimaging

Know-how-Module von Experten nutzen

Nr. 3/4 September 2007 44203

erschließenerschließenVerborgene PotentialeVerborgene Potentiale

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© Eastman Kodak Company, 2004. Kodak, Kodak Professional und Endura sind Marken der Eastman Kodak Company.*Auf Basis der Produktanwendung unter spezifischen Helligkeitsstufen und Temperaturbedingungen. Testverfahren gemäß ANSIPublikation IT9.9-1996 und ISO-Publikation 10977, Stability of Color Photographic Images - Methods for Measuring, unter Anwendung eines Endpunktkriteriums von 30 % Farbausbleichung..

© Jim Z

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WELCHER SCHMETTERLING WIRDSCHON EINHUNDERT JAHRE ALT? KODAK PROFESSIONAL ENDURA Medien sind her-ausragende Fotopapiere und Displaymaterialien fürdie Farbfotografie. Fotos auf ENDURA Papieren halten mehr als 100 Jahre in typischen Wohnzimmer-situationen oder mehr als 200 Jahre inDunkelarchivierung.*Neuerliche unabhängige Langzeittests mit denKODAK PROFESSIONAL ENDURA Medien bestätigeneine weitaus bessere Bildstabilität hinsichtlich derFarbbalance und dem Ausbleichen der Farbstoffe verglichen mit den Vorgängermaterialien.**Sollen Ihre hochwertigen Aufnahmen auf Jahre hinausbestehen? Dann fragen Sie nach KODAK PROFESSIONAL ENDURA Papieren.Mehr über das gesamte ENDURA Papier und DisplayProgramm finden Sie unter www.kodak.com/go/endura

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ImpressumHerausgeber +VerlagNoritsu (Deutschland) GmbHSiemensring 8747877 Willichfon: 0 21 54. 91 57- 0fax: 0 21 54. 91 57- 70www.noritsu.deRedaktionHeinz-Joachim Fehl (verantwortlich)fon: 0 21 54. 91 57- 61fax: 0 21 54. 91 57- 17AnzeigenleitungShigeko TokunagaGültige Anzeigenpreisliste: 4/1.8.07GestaltungDipl.- Designerin Barbara Schmitz,DüsseldorfLitho + DruckLilodruck OHG, DüsseldorfErscheinungsweiseSechsmal im JahrAuflageVerteilte Auflage dieser Ausgabe 5.477 ExemplareTitelbild MEV� Noritsu (Deutschland) GmbHAlle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Herausgebers.

ImpressumInhalt

„Warum nicht?“ sagt sich der süddeutsche Fotofachhändler undarbeitet nicht nur eigenes Materialaus. Wie er’s macht, das verrät erab Seite 16.

Selbst das beste „Foto“-Geschäft läßt sich noch ausbauen. Beispielsweise mit Hilfe der Experten-Module.Genaueres erfahren Sie ab Seite 11.Abb

.:M. W

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HandelAuftritt und Schulung:Flaggschiffpartner Ringfoto Bartmann, KornwestheimUnendliche GeschichteBildergeschäftVon Experten: Know-how-Module für SelbstverarbeiterVerborgene Potentiale erschließenBildergeschäftFoto Springmann, Baden-Baden, arbeitet auch als Citylab Doppelnutzen

FachwissenDipl. Medieninformatiker Matthias MatthaiDigitale Bildauflösung IIFotohandelsgruppeRingfoto-Gesellschafter-versammlung 2007 Die Marktchancen nutzen

FachanwenderFotolabor Jan Kopp, Hamburg, mit erstem LPS-24PROFotos, die man siehtXXL-Mini labGroßbildproduktion auf Fotopapier: Noritsu LPS-24PROGaaanz große Fotos

OnlineserviceNeu: Noritsu bietet eigenes Online-BildbestellsystemMit allem Komfort

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Abb.: di

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Er ist ein Spezialist, der die ganzeBandbreite der Ausarbeitung be-herrscht. Am liebsten macht ergroße Bilder. Mehr ab Seite 28.

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Obwohl sich das Ringfoto-Geschäft und sein Team wahrlich nicht zu ver-stecken brauchen, unterzog man sicheiner Profi-Schulung. Mehr ab Seite 4.

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SchulungHandel

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Flaggschiffpartner Ringfoto Bartmann, KornwestheimUnendliche GeschichteUnendliche Geschichteie Belegschaft von Ringfoto Bart-mann verbessern zu wollen, ist fürjeden Verkaufstrainer eine „echte“

Herausforderung. Wie schon seine Eltern,ist Kaufmann Jens Bartmann (40) Foto-händler aus Leidenschaft – und ein bril-lanter Geräteverkäufer. Beide Elternteile,besonders seine Mutter, Ursula Bartmann,arbeiten zeitweise noch im Geschäft mit.Die Angestellten, drei Mitarbeiterinnenund ein Mitarbeiter, spielen ihre Stärkenvor allem bei ihren Lieblingsthemen vollaus, zeigen sich aber auch in den an-deren Bereichen sehr engagiert und erfolg-reich. Man versteht sich gut unterein-ander, was sichtbar dem Arbeitsklima undder Motivation des Einzelnen dient. Einsehr persönlicher, teilweise familiärer Um-gangston mit den Kunden trägt massiv zur Kundenbindung neuer wie langjähri-ger Kunden bei. Trotzdem wollte man eswissen und ließ Uwe Wacker, POS-Trai-ning, Freiburg, im Zuge einer zweitägigenSchulung nach ungenutztem Potentialfahnden und ein Optimierungstrainingdurchführen.

Offen und transparent1972 eröffnet das Ehepaar Reinhold undUrsula Bartmann auf der Bahnhofstraße17, im Zentrum von Kornwestheim, einFotofachgeschäft. Die Stadt liegt nördlichvon Stuttgart (22 km bis zum Flughafen)und hat 30.832 Einwohner. Der Auslän-deranteil beträgt 20 Prozent (beide Anga-ben Stand Dez. 2006). Für 2005 weist dieStadtverwaltung eine Kaufkraft von 164,7Mio. Euro und einen Kaufkraftindex von104,0 aus. Bundesweit bekannt ist Korn-westheim durch die Schuhfabrik Sala-mander, die hier am Stammsitz noch ihreHauptverwaltung hat. Seit 1904 eingetra-gene Marke, erschien das erste Lurchi-Heft für Kinder bereits 1937. Salamander

gehört seit März 2005 zur EganaGold-pfeil-Gruppe.Von Anfang an Vollsortimenter, ziehen dieBartmanns 1998 mit ihrem Geschäft – undeiner neuen Ladeneinrichtung – nur einpaar Häuser weiter in die Bahnhofstraße24 – und damit in ein eigenes Domizil. ImSommer 2006 übernimmt der Sohn, JensBartmann, die Leitung des elterlichen Ge-schäfts, nachdem er zuvor 18 Jahre – dieletzten sechs als Geschäftsführer – bei Fo-to Wirth im 50 km entfernten Calw tätigwar. Nach wie vor besteht zwischen bei-den Unternehmen ein ungetrübt freund-schaftlicher Kontakt. Das 2006 von Ring-foto präsentierte Flagshipstore-Konzeptüberzeugt Jens Bartmann. Ringfoto ist ei-ne große, starke Einkaufsgemeinschaft,ein Vorteil, der den Kunden durch das Er-scheinungsbild des Geschäfts wie im Ge-spräch vermittelt werden soll. „Wir kön-nen Ihnen diese tolle Kamera, die es beimMedia Markt nicht gibt, so günstig anbie-ten, weil wir sie nicht allein verkaufen,sondern 2000 Kollegen mit uns.“ Als wei-teren Vorzug des Konzepts wertet J. Bart-mann das einheitliche Erscheinungsbild.Er bewirbt sich als Flaggschiffpartner undaus „Foto Bartmann“ wird „Ringfoto Bart-mann“. Die einst gelbe Hausfarbe wirdaufgegeben und außen wie innen erstrahltdas Geschäft im aktuellen roten Ringfoto-Design. Dazu gehört auch die neue La-deneinrichtung im Ringfoto-Look. „EineMixtur aus alter und neuer Ausstattunghätte nicht ausgesehen und unseren neuenAuftritt verwässert. Deshalb haben wiruns dazu entschlossen, konsequent alleseinheitlich zu gestalten“, begründet deragile Juniorchef. Seit dem Frühjahr 2007 präsentiert sichauf einer Verkaufsfläche von 100 m2 einmoderner Vollsortimenter. Links vom Ein-gang belegt der neugestaltete Gerätever-

Seit 35 Jahren auf derselben Straße, seit neunJahren an diesem Standort: das Fotogeschäft inder Innenstadt von Kornwestheim.

An der rechten Gebäudeseite: durchgehende Beklebung der Fensterfront (o.). Durchblick: Hinter den Schaufenstern zur Straßenfront werden Geräte in gläsernen Rollvitrinen präsentiert (u.).

Schon mehr als drei Jahrzehnte auf derBahnhofstraße in Kornwestheim eine

feste Größe, gehört Ringfoto Bartmannzu den Vorzeigegeschäften der FürtherKooperation. Völlig zu Recht, denn das

Geschäft sieht nicht nur außen und innengut aus, auch die Mannschaft ist Spitze,

was eine zweitägige „Flaggschiff“-Verkaufsoptimierung mit Verkaufstrainer

Uwe Wacker bestätigt hat.

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kauf mit einem eigenen halbrunden Treseneinen attraktiven Platz. Zu den Schaufen-stern grenzen gläserne Rollvitrinen denBereich ab, gleichwohl wird die Sicht voninnen nach außen sowie umgekehrt nichteingeschränkt. Ein breiter Gang vom Ein-gang bis ans Ende des Geschäfts, klarstrukturierte Sortimentsbereiche und vielLicht: das gesamte Ladenlayout vermitteltOffenheit und Transparenz. Rechts vom Eingang befindet sich die Annahmezone zur Digitalbildbestellung.Unübersehbar ist auch sie im Ringfoto-Design gestaltet. Dort stehen vier allcop-Bestellterminals bereit, von denen einesfür die Sofortbildherstellung mit Thermo-sublimationsprinter ausgestattet ist. Natür-lich finden die Bilderkunden Sitzgelegen-heiten an den Terminals ebenso vor wieeinen SB-Kaffeeautomaten. Sogar eineKinderspielecke wurde geschickt inte-griert. Auf dem Weg durchs Geschäftschließt sich rechts die Rahmen- und Al-benpräsentation an. Ihr gegenüber sind dasGerätezubehör, Batterien, Speichermedi-en, Filme, Druckertinten und -papiere so-wie eine ebenfalls neue zweite Theke mitKasse plaziert. Für Paß- und Bewerbungsbilder hat manam Ende des Ladens eigens ein kleinesStudio errichtet. Die Kunden werden digi-tal fotografiert und suchen sogleich amMonitor der Anlage die Aufnahme aus, dieihnen am besten gefällt. Ausgegeben wer-den diese Bilder dann mittels Thermosub-limationsprinter. Geschnitten und einge-tascht können die Kunden ihre Paß- undBewerbungsbilder gleich mitnehmen. Ei-ne Dienstleistung, die sich nach Angabenvon Jens Bartmann nicht allein wegen dergroßen Nachfrage nach biometrischenPaßbildern lohnt. Allerdings auch ein Ge-schäftssegment, das stets latent gefährdetist, etwa durch Fotoautomaten, die von ei-nigen Paßämtern in Deutschland bereitsbetrieben werden. Auf zwei Ebenen ver-

teilt, schließen an die Verkaufsfläche nochein Lager- und Arbeitsraum, in dem unteranderem Bilder gerahmt werden, sowieein Sozialraum an.

Flexibilitä t ist von VorteilEtwa 65 Prozent des Umsatzes erwirt-schaftet das Unternehmen mit Waren, et-wa 35 Prozent mit Dienstleistungen. An-ders sieht das Verhältnis bei Marge undRendite aus. Deshalb ist J. Bartmann be-strebt, den Dienstleistungsanteil weiter zuerhöhen. Überwiegend bedient man Kun-den der Mittel- und Oberschicht. DenStammkundenanteil beziffert der Unter-nehmer mit über 70 Prozent. Von Vorteilsei, daß man das Geschäft seit 35 Jahrenauf derselben Straße betreibe und somiteine hohe Bekanntheit genieße. Noch bin-dender wirke sich aus, „daß wir immer alsechter Familienbetrieb, unterstützt durchengagierte Mitarbeiter, agiert haben. Sowie einst meine Eltern immer von mor-gens bis abends im Geschäft waren, binich nun immer als ,Frontsoldat’ zugegenund bediene mit. Die Präsenz, die persön-liche Ansprache und unsere Bekanntheitsind unsere Stärken. Von diesem kunden-freundlichen Verhalten werden wir kei-nesfalls abweichen“, versichert Jens Bart-mann. Schon seit über zehn Jahren hat dasGeschäft täglich durchgehend geöffnet.Die Flexibilisierung der Öffnungszeitenkommt dem Kornwestheimer Fotohändlerdurchaus gelegen, auch wenn man regulärum 18.30 Uhr schließt. Dank der Libera-lisierung kann J. Bartmann bedarfsgerechtagieren. Da er überm Geschäft wohnt,kommt es vor, daß er einzelne Kundennach Absprache auch schon mal nach 20Uhr mit Fotobedarf versorgt. Diese Flexi-bilität hält J. Bartmann für einen Vor-teil, der gerade den ortsgebundenen Fach-handel stärkt. „Wir versuchen generell alle Kundenwünsche zu erfüllen, auch bei Dienstleistungen. Das honorieren die

Hell, offen, übersichtlich: Vom Eingang aus reichtder Blick bis ans Ende des Geschäfts.

Im Gang zwischen Schaufenster und Straße: Hierpositioniert man typische Mitnahmeartikel.

Praktisch: Die beleuchteten Rollvitrinen grenzen gut ab, lassen aber die Sicht von drinnennach draußen und umgekehrt frei.

Gelungene Neugestaltung: So ansprechend kann derGerätebereich eines modernen Fotofachgeschäftsaussehen.

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Kunden“, berichtet der Unternehmer. Ebenso haben die Bartmanns stets daraufgeachtet, mit der Zeit zu gehen. Mit Auf-kommen der digitalen Fotografie wurdengleich die neuesten Produkte angeboten.Etwa Pionierkameras, wie die Casio – mit bescheidenen 350.000 Bildpunkten.Längst präsentiert man der Kundschaft ei-nen aktuellen Querschnitt von Modellenaus dem Einstiegs-, dem Komfort- unddem Premiumsegment. Ungebrochen istBartmanns Engagement beim Gelegen-heitengeschäft mit gebrauchten Kameras.Der Kornwestheimer Fotohändler pflegtes, weil er es trotz aller rechtlichen Ein-schränkungen für „zukunftsträchtig“ hält.„Durch das erstarkte SLR-Geschäft wer-den wir demnächst auch gebrauchte hoch-wertige Digitalkameras gut vermarktenkönnen“, ist der Unternehmer überzeugt. Mit guten Verkaufschancen rechnet erschon bald auch bei Beamern, von denener bereits seit einiger Zeit eine kleine Aus-wahl führt, die er ebenso kompetent wieleidenschaftlich präsentiert. „Ich bin si-cher, daß die Zeit wiederkommen wird, da die Leute ihre Bilder wieder auf ei-ner Leinwand ansehen werden, denn dasBild-Erlebnis ist unvergleichlich gut.“Leistungsfähige Beamer werden nun auchfür Konsumenten erschwinglich. Deshalbwollen die Kornwestheimer sie ab Herbstoffensiv vermarkten. Die bereits vorhan-denen „Vorführ“-Geräte tragen sich alleindurch den Verleih.

Etabliert: digitale Einsteiger-abendeBeim Mobilfunkgeschäft beschränkt mansich bewußt auf den Verkauf von Prepaid-Geräten, „die wir ohne Druck kontinuier-lich abverkaufen“. Weil die Kunden dasBartmannsche Fachgeschäft für technischkompetent halten und dessen Serviceschätzen, kaufen etliche von ihnen, vor al-lem ältere Personen, dort auch ihr Mobil-telefon. Deshalb führen die Kornwesthei-mer hauptsächlich Modelle mit großenTasten. „Wir stellen dem Kunden das Han-dy ein, laden ihm das Guthaben und daserste Mal auch den Geräteakku. DiesenService bietet hier kein Handyladen“, er-zählt J. Bartmann. Unter die Rubrik „Ser-vice“ fällt auch ein kleines Sortiment vonMP-3-Playern, „die wir haben, um auchdie Kunden bedienen zu können, die die-se Artikel bei uns nachfragen“. Bereits seit vier Jahren führt Jens Bart-mann dreimal jährlich Informationsveran-staltungen durch. Im Februar, vor denSommerferien und im November lädt erKunden, die in seinem Geschäft eine Di-gitalkamera gekauft haben, zu einem „digitalen Einführungsabend“ ein. Jeder

Kunde kann einen Gast mitbringen. Je-desmal nehmen bis zu 80 Interessierte teil,weshalb J. Bartmann die Veranstaltung inder „Galerie“ durchführt, einem repräsen-tativen Raum, den er für den Zweck vonder Stadt mietet. Die Galerie ist groß ge-nug, zweckmäßig bestuhlt, sie verfügtüber die notwendigen technischen Ein-richtungen und zeichnet sich durch einegute Akustik aus. „Die Leute müssen sichwohlfühlen und bequem sitzen können.“Mit der Einladung wird der Kunde aufge-fordert, seine vor einigen Monaten erwor-bene Digitalkamera samt Speicherkarteund geladener Akkus mitzubringen. An-hand einer aktuellen Digitalkamera gehtJens Bartmann mit den TeilnehmernSchritt für Schritt die Bedienung und dieFunktionen der Kamera durch. Dazu be-dient er sich zweier Beamer. Einer vonbeiden ist über die Videobuchse mit derVorführkamera verbunden. Er projiziert,für alle Teilnehmer gut sichtbar, welcheEinstellung an der Kamera vorgenommenwird. Der zweite Beamer zeigt das Ergeb-nis der jeweiligen Einstellung. Jens Bart-mann erläutert die Vorgänge und fordertdie Teilnehmer auf, die gleichen Einstel-lungen an ihren Kameras vorzunehmen.Da die meisten Digitalkameras ähnlich zubedienen sind, können die Kursteilnehmerdie Bedienschritte leicht nachvollziehen.Sofern jemand individuelle Hilfe benötigt,ist Jens Bartmann oder ein Mitarbeiter vonihm, der ihm bei der Veranstaltung assi-stiert, rasch zur Stelle. Der Fotohändler spricht mit der Vor-führung bewußt jene Kunden an, dieschon ein paar Wochen oder Monate mitihrer neuen Kamera fotografiert haben. Erzeigt typische Bildfehler und vermitteltebenso einfach wie eindrucksvoll, wie siesich vermeiden lassen. „Wir wollen denteilnehmenden Kunden ja keine neuen Ka-meras verkaufen. Vielmehr möchten wirsie mit ihrer Kamera vertrauter machen,ihren Spaß am Fotografieren erhöhen undsie für nützliches Zubehör, wie Display-schutzfolie, Zusatzblitzgerät, Stativ, digi-tale Bilderrahmen und Beamer, sensibili-sieren, das wir im Zuge der Vorführungauch demonstrieren“, präzisiert der Foto-händler. Darüber hinaus zeigt J. Bartmannden Teilnehmern der jeweils eineinhalb-bis zweistündigen Kurse die technischenGrenzen von Kompaktkameras im Ver-gleich zu digitalen Spiegelreflexkamerasauf. Selbstverständlich nutzt er die Gele-genheit auch, um auf die Vorzüge von Pa-pierbildern hinzuweisen. Sein Vortrag, soJ. Bartmann, sei seit Jahren identisch, auchwürden seit jeher vom Publikum die glei-chen Fragen gestellt. Die Atmosphäre istimmer gut. Zum Schluß spenden die Be-

Nach spätestens zwei Minuten: Der Kunde bekommt eine Kamera gezeigt – und zum Auspro-bieren in die Hand gegeben.

Jens Bartmann (M.) zeigt, wie’s geht: Am Anfangsteht die kurze, präzise Bedarfsermittlung.

Beraten, argumentieren, überzeugen: unter anderem mit einem Bildbeispiel.

Sagt mehr als tausend Verkäuferworte: Die Musterbilder hat Jens Bartmann im April dieses Jahres mit einer Nikon Coolpix S500 gemacht.

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sucher regelmäßig Applaus, einige be-danken sich am nächsten Tag per E-Mail.Jedesmal gibt es einige Teilnehmer, dienachfragen, ob sie noch ein zweites oderdrittes Mal an der Veranstaltung teilneh-men dürfen. „Unsere Einsteigerabende kommen beiden Besuchern sehr gut an. Das verhilftuns obendrein zu guter Mundpropagan-da.“ Immerhin kommen zu den Veranstal-tungen auch Teilnehmer, die zum Teil weitaußerhalb des Einzugsbereichs der Korn-westheimer wohnen. In den Tagen nachder Veranstaltung registriert J. Bartmannverstärkt Käufer aus dem Teilnehmerkreis.Neben Stammkunden finden sich darun-ter auch immer wieder Neukunden, Ver-wandte oder Nachbarn, die von denStammkunden zu der Veranstaltung mit-genommen worden sind. „Das ist einerundum gelungene Maßnahme, auf diewir nicht mehr verzichten können“, versi-chert Jens Bartmann. Schließlich nutzt erdie Einsteigerabende argumentativ schonbeim Kameraverkauf: „Mit dem Kauf die-ser Kamera können Sie kostenlos an un-serer nächsten digitalen Informationsver-anstaltung teilnehmen.“ Mit zunehmenderBekanntheit und Attraktivität der Veran-staltung läßt sich damit im Verkaufsge-spräch immer besser punkten.

Jede Gelegenheit zur Ansprache nutzenNach Absprache mit Jens Bartmann führtVerkaufstrainer Uwe Wacker im Mai die-ses Jahres vor Ort eine Potentialanalyseund ein Optimierungstraining durch. Be-sonderes Augenmerk legt der Coach dabeiauf das Kontakt- und Verkaufsverhalten,den Zusatzverkauf und die Vermarktungdigitaler Bilder. Am ersten Tag schaut erallen sehr genau über die Schulter und re-

gistriert, wie jeder Beschäftigte – auch derChef selbst – den Kunden begegnet undsie bedient. Es geht darum, beim Kontaktmit dem Kunden das aktuelle Verhalten zuhinterfragen und gezielt zu optimieren.Doch bevor der Trainer am zweiten Tagkonkrete Verbesserungsvorschläge macht,verschafft er sich durchs Beobachten einganzheitliches Bild von jeder einzelnenVerkäuferpersönlichkeit, das neben derfachlichen auch die so wichtige sozialeKompetenz und die Authentizität miteinschließt.Den Ist-Zustand der Mannschaft be-schreibt U. Wacker denn auch als „über-durchschnittlich gut“. Das gilt fürs vor-bildliche Kontaktverhalten, die überausfreundliche Atmosphäre sowie die her-vorragende Teamarbeit. Auch auf Kun-denwünsche werde in jeder Hinsichtprompt und sehr gut reagiert. Jens Bart-manns Vorgehen beim Geräteverkauf be-zeichnet der Trainer als „vorbildlich“ und„Lehrfilm-reif“. Nach einer kurzen, prä-zisen Be darfsanalyse präsentiert der Ver-kaufsprofi dem Kunden gezielt die rich-tige Kamera. „Das größte Potential“, ver-sichert der Wahl-Freiburger den Mitarbei-tern, „bietet sich Ihnen im aktiven Verkaufdurch gezielte Ansprache der Kunden,durch stärkeres Agieren als bisher. Sietauschen sich sehr gut mit Ihren Kundenaus. Seien Sie ruhig etwas mutiger undbieten Sie ihnen Produkte und Leistungenan, die die Kunden nicht ausdrücklichnachfragen.“Zur Einstimmung auf konkrete Verkaufs-situationen erklärt Uwe Wacker: „Einezentrale Aufgabe des Fotofachhandels istes doch, dem Kunden seine Fotoerlebnis-se so schön wie nur eben möglich zu ge-stalten.“ Das heißt für den Verkäufer, sei-ne Wahrnehmung zu schulen, sich so zusensibilisieren, daß er Signale des Kundenregistriert und verkäuferisch umsetzt. Diemeisten Kunden geben dem Verkäuferviele Informationen, zum Teil von selbst,in jedem Fall aber auf Nachfrage. Diese

Fällt auf und spricht Kunden an (o.): die Bestell-zone mit Bildannahmeterminals und einem „Sofort-bild“-Drucker (l.). Kundenfreundlich (l.): Hocker an den Terminals, rechts ein Kaffeeautomat.

Soviel Zeit muß sein: Verkäuferin Dietlinde Demel (r.) umsorgt gern die „jüngsten“ Kunden,die es in die Spielecke des Geschäfts zieht.

Grenzt an den Geräteverkauf: Teilansicht des Zubehörsortiments.

Schließt an die Bildbestellzone an: die Alben-präsentation.

Fest in der Hand der weiblichen Beschäftigten:Verkäuferin Susanne Zander (r.) sucht gern zum Bild den passenden Rahmen.

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Informationen braucht der kreative Ver-käufer dann „nur“ mit dem vorhandenenWaren- und Dienstleistungssortiment ab-zugleichen. Schon kann er dem Kundenein sinnvolles Angebot machen. Irgend-was Passendes findet sich fast immer. Wasallerdings nicht heißt, daß jedes Angebot– und sei es noch so überzeugend – auchstets zum Verkaufserfolg führt. „Aber, jedes Angebot ist eine Anregung, die derKunde womöglich zu einem späteren Zeit-punkt aufgreift“, ermuntert Uwe Wackerzum aktiven Vorgehen. In der Zeit, in der Paß- und Bewerbungs-bildkunden auf die Ausgabe ihrer Bilderwarten, fragt der Verkäufer sie, mit wel-cher Kamera sie selbst fotografieren. Mitder Antwort lassen sich gleich zweiBrücken schlagen: eine zum Bilder-, einezum Gerätegeschäft. Daß dieses Vorgehensinnvoll ist, machte die Antwort einer Paß-bildkundin deutlich, die just zu dem Zeit-punkt, als der Trainer im Geschäft war,freimütig äußerte, gerade auf eine Nikon-D40x zu sparen.

Dem Bildergeschä ft auf der SpurWas beim analogen Bildergeschäft gangund gäbe war, läßt sich auch beim digita-len erfolgreich praktizieren. Sei es, daßder Verkäufer dem Kunden am Bilderter-minal behilflich ist oder beim Abholen derBilder: meistens bietet sich die Gelegen-heit, den Kunden nach dem Bild zu fra-gen, das er am schönsten findet. Auchwenn der Kunde keine Geschichte zu sei-nem Lieblingsmotiv erzählt, sobald er eszeigt, kann der Verkäufer ihm vorschla-gen, eine Vergrößerung davon machen zulassen. Liegt das Produkt vor, wird derVerkäufer Passepartout und Rahmen alsweitere Option erwähnen. U. Wacker emp-fiehlt denn auch, Kunden Poster und Ver-größerungen bei jeder sich bietenden Ge-legenheit zu offerieren. Doch leider, soseine Erfahrung, würden Poster häufig nurdann aktiv verkauft, wenn das Foto-großlabor eine entsprechende Aktion fah-re und die Spanne für das Großfoto amgeringsten sei. Dabei ist der Preis für die-ses und ähnliche Produkt den wenigstenKunden geläufig, weil Konsumenten Po-ster vergleichsweise selten ordern. Ob 99Cent oder 1,50 Euro – der Preis ist für denKaufentscheid nicht ausschlaggebend.„Wenn jemand ein Poster haben möchte,dann hält er auch 3,95 Euro noch fürpreiswert. Nur wir als Verkäufer haben diePreise im Kopf und blockieren uns damitselbst beim Verkauf“, meint Jens Bart-mann.Eine Alternative zum Einzelverkauf stelltdas Komplettangebot dar, auf das manBilderkunden am Terminal ansprechen

kann. Beispielsweise das 20x30-cm-„So-fort“-Bild einschließlich Rahmen für 9,95Euro. Zweckmäßigerweise sollten solcheund ähnliche Maßnahmen schwerpunkt-mäßig als konkrete Verkaufsziele für defi-nierte Zeiträume festgelegt werden. An-dernfalls, so U. Wacker, laufe man Gefahr,daß der gute Vorsatz schnell wieder in Ver-gessenheit gerate. Ein Problem des Bil-dergeschäfts, nämlich der massive Rück-gang im Bereich der Standardformate,würden auch die Kornwestheimer nur all-zugern kompensieren. Denn trotz zivilerBildpreise, trotz massiver Anstrengungenfürs Fotobuch, trotz der Sortimentserwei-terung um Bildsonderprodukte kann voneinem Ausgleich noch keine Rede sein. „Der Fotofachhändler und seine Verkäufersollten sich der Verantwortung bewußtsein, die sie für ihre Kunden haben, unddiese Verantwortung dazu nutzen, denKunden wie dem eigenen UnternehmenGutes zu tun“, meint der Trainer. Bei-spielsweise mit dem Hinweis auf die nachwie vor sicherste Form der Bildarchivie-rung: das Foto. Das sich obendrein aucham leichtesten handhaben läßt. Ohne ir-gendein Hilfsmittel kann jeder es jederzeitanschauen: Man braucht dazu nur die ei-genen Augen. Uwe Wacker formuliert esdrastisch: „Da kaufen die jungen Elternextra eine neue Digitalkamera, um ihrenSprößling zu fotografieren und plötzlichsind alle Bilddaten durch Hard- oder Soft-warefehler unwiederbringlich verloren.Und das ausgerechnet von den ersten zweiLebensjahren des Kindes, in denen diemeisten Aufnahmen gemacht worden sind.Das ist erst für die Eltern, später auch fürdas Kind, ein Alptraum, denn damit fehltein Stück Identität.“ Als Einstieg in denDialog mit dem Kunden kann der Verkäu-fer den Kunden fragen: „Sie kennen die si-

Eigener Tresen mit Kasse: der Zubehörbereich.Hier ist neben Filmen, Speicherkarten, Druckerpapier und -tinten auch die Fotoarbeiten-ablage untergebracht.

Geschickt abgeteilt: Am Ende des Ladenlokals befindet sich ein kleines Studio, das professionell für die Paßbild- und Bewerbungsbildfotografie hergerichtet wordenist. Links und rechts vom Studioeingang dienen Warenträger zur Warenpräsentation.

Alles, was man braucht: das Aufnahme-equipment im Paßbildstudio.

Gut und übersichtlich bestückt: dasRegal links vom Studioeingang.

Bestandteil des Paßbildstudios: das Ausgabeequipment mit PC, Monitor und Drucker.

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cherste Form der Bilddatenarchivierung?“Der Kunde wird garantiert neugierig undaufmerksam. Dann kann der Verkäufer ar-gumentieren.Eine Rückbesinnung auf die noch garnicht so ferne Analogzeit hilft womöglichweiter. Einst gaben vielfach die Frauen diebelichteten Filme zum Ausarbeiten ab.Heute hätte „Frau“ auch gerne Bilder,weiß aber nicht an die Bilddaten zu kom-men, die „Mann“ hütet. In Organisationund Ablauf von Veranstaltungen bereitsgeübt, könnte Foto Bartmann seiner weib-lichen Kundschaft echte Lebenshilfe ge-währen und im Rahmen von Workshops„Frau“ den qualifizierten Umgang mitSpeichermedien, Bilddaten und Bilder-programmen zur Bildbestellung über denFotofachhändler vermitteln. Daran könn-ten weitere Kurzkurse anschließen, in de-nen die kreative Aufbereitung der (Stan-dard-) Fotos, etwa durch Albengestaltungoder in Form von Collagen gezeigt wird.Selbst Bild-Mehrwertprodukte bis hin zuPlots auf Keilrahmen ließen sich so einemgezielten Kundenkreis kaufmotivierendvermitteln. „Auch unabhängig von Work-shops können Kundinnen im Geschäft je-derzeit auf das Bildermachen angespro-chen werden.”

Verantwortung ü bernehmen„Hauptsache, Sie als Verkäufer gehen kon-sequent aktiv auf Ihre Kunden zu“, er-muntert der Trainer die Kornwestheimerimmer wieder. Möglichkeiten, Kunden an-laßbezogen konkrete Fragen zu stellen,gibt es so viele wie Fragen selbst. DenKunden, der Filme verlangt, fragt man jaauch, welche Motive er damit fotografie-ren möchte. Je nach Anlaß kann ein licht-empfindlicherer 800er oder ein 400er dierichtige Wahl sein. Für die Aufnahmenvon einem Wasserschaden mag ein ein-zelner Film ausreichen. Will der Kundeauf einer Hochzeit oder im Urlaub foto-grafieren, braucht er sicherlich mehrere.Statt dessen bietet man dem digital foto-grafierenden Kunden „zur Sicherheit“weitere Speicherkarten an. Die Frage nachmobiler Energie – Reserveakkus oder -bat-terien – gilt für Nutzer analoger wie digi-taler Geräte. Ferner für die Fotoamateure,die ein externes Blitzgerät verwenden. Istdie Kamera, die der Kunde verlangt, fürihn selbst oder ein Geschenk für ein Kom-munionkind? Nur wer fragt, erfährt’s. Undkann die Informationen vom Kunden zurArgumentation im Verkaufsgespräch ver-wenden. Dies gilt erst recht für die Kö-nigsdisziplin, die Bedarfsermittlung beimGeräteverkauf. „Das ist die unendlicheGeschichte des Verkaufens. Aber“, warntU. Wacker, „das Fragen darf nicht zum

,Verhör’ ausarten.“ Zunächst nicht längerals eine bis maximal zwei Minuten, dannsollte der Kunde erste Ergebnisse sehen.Danach zeigt sich auch, wie dialogbereitund interessiert er ist. Generell gilt, mit je-der Information wird das Bild schärfer,fällt es leichter, dem Kunden ein maßge-schneidertes Angebot zu unterbreiten.„Damit übernehmen Sie als FachgeschäftVerantwortung für den Kunden. Die Ver-antwortung, daß die Aufnahmen von derHochzeit auch gelingen, daß das Kom-munionkind sich über eine digitale Ka-mera freuen und nicht über eine analogegrämen muß. Dazu“, so U. Wacker, „be-darf es neben der richtigen Fragetechnikauch der Sicherheit im Umgang mit demSortiment – und möglichst guter Muster.“Ob Vergleichsfotos, bebilderte Muster-rahmen mit und ohne Passepartout, Mu-steralben mit Bildern, die der Verkäufermit den Kameras, die er anpreist, selbstgemacht hat, bis hin zu Produktprospek-ten und gut aufbereiteten Verkaufsunter-lagen. „Kommunizieren und Zeigen sinddie Schlüsselbegriffe im Verkauf“, be-kräftigt U. Wacker. Allerdings gibt’s auch Fallen. Eine, in dieselbst routinierte Verkäufer leicht tappen,ist die „ungeprüfte Annahme“. Der Kun-de äußert sich unklar, doch anstatt nach-zufragen, vertraut der Verkäufer seiner In-tuition – und liegt prompt falsch. Gutgemeint, aber daneben. Vor allem beiStammkunden passiert das leicht, weil derVerkäufer schon im Ansatz zu wissenglaubt, was der Kunde möchte. „Aus die-sem Grund“, weiß U. Wacker, „werdenStammkunden nicht selten schlechter be-handelt als Neukunden.“ Mancher Verkäufer scheut sich, Kundengeradewegs zu (be-)fragen. Erst recht,wenn ein Gegenüber mal eine harsche Ab-wehrreaktion gezeigt hat: „Warum wollenSie das wissen?“ Die höfliche Antwort dessouveränen Verkäufers kann beispielswei-se lauten: „Wir sind ein Fachgeschäft. Esliegt uns sehr daran, Sie optimal zu bera-ten, Ihnen das optimale Produkt, die opti-male Dienstleistung anzubieten.“ Hat manein konkretes Angebot parat, kann die Ant-wort auch forsch ausfallen: „Dann habe ichetwas für Sie!“ Entscheidend bei jedemKundenkontakt ist, daß der Verkäufer au-thentisch wirkt, daß das Gesagte mit derKörpersprache übereinstimmt. Ansonstenwird man schnell enttarnt. Auch die Stim-me und die Wortwahl lassen den Kundenrasch erkennen, ob der Verkäufer sich sei-ner Sache sicher ist, ob er hinter dem An-gebot steht, das er gerade unterbreitet. „EinVerkäufer, der die Bedarfsermittlung be-herrscht, schnell einen guten Kontakt zumKunden herstellt, mit Begeisterung und

Dann optimieren: Simuliertes Beratungsgespräch zwischen Verkäufer G. Kraus (l.)und „Kunde“ U. Wacker (r.).

Zur Stelle: Verkäuferin Susanne Zander (r.) bereitet für den Kunden (l.) den Sofortausdruckeines Bildes mit dem Thermosublimationsprinteran der Bildstation vor.

Erst erfassen: Trainer Uwe Wacker (r.) beobach-tet, wie Verkäufer Gerold Kraus im realen Tages-geschäft mit Kunden kommuniziert.

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Leidenschaft seinen Beruf ausübt, der kannalles erfolgreich verkaufen“, versichert U.Wacker. Gleichwohl weiß der erfahreneTrainer um ein nur allzu menschliches Pro-blem, das aber zugleich die Existenz seinerBranche garantiert: „Es mangelt in den al-lermeisten Unternehmen nicht an gutenIdeen, das Problem ist vielmehr die konse-quente Umsetzung.“

Sehr gut betreutEin Thema, das unter Fotohändlern nichtselten zu Frust und kontroversen Debattenführt, wird im Zuge des Optimierungstrai-nings ebenfalls besprochen: Digitalbild-gutscheine. Keiner glaubt, darauf verzich-ten zu können, obwohl viele Wertbons nieeingelöst werden. Uwe Wackers Rat: „Be-fristen Sie die Gültigkeitsdauer des Gut-scheins auf zwei oder drei Monate. DasZeitlimit drängt den Nutzer irgendwann zuhandeln und macht den Gutschein so fürihn wertvoller.“ Innerhalb des vorgege-benen Zeitraums hat der Kunde bestimmtfotografiert. Ist der Endtermin überschrit-ten, kann der Fotohändler sich „ausnahms-weise“ immer noch großzügig zur Annah-me entscheiden. Bei der Befristung wird er jahreszeitliche Besonderheiten, aberauch Ferienzeiten berücksichtigen. Ein Gut-schein, den der Kunde in der vorgegebenenZeit nicht nutzen kann, führt allenfalls zurVerärgerung und somit zum Gegenteil desbeabsichtigten Zwecks.Konsequent hält Uwe Wacker sich beimTraining in Kornwestheim ans vorgege-bene Programm, ohne „betriebsame Hek-tik“ im Geschäft zu verbreiten. An denbeiden Schulungstagen findet ein regerAustausch zwischen den Beschäftigtenund dem Trainer statt. Immer wieder gehter in Einzelgesprächen auf Fragen undAnregungen ein, weist er jeden einzelnenauf Möglichkeiten zur individuellen Effi-zienzsteigerung hin. Wann immer sich dieGelegenheit dazu bietet, bedient er – „ichbin hier heute als Praktikant“ – im Ge-schäft mit. Es wird ernsthaft gearbeitet,gleichwohl ist die Atmosphäre nach an-fänglicher Skepsis locker und entspannt. So sieht das auch Jens Bartmann. „MeineErwartungen an das Seminar wurden voll-ends erfüllt.“ Etliches von dem, was U.Wacker vermittelte, war nicht neu, gleich-wohl aber wichtig, weil es im Tagesge-schäft nur allzu leicht in Vergessenheitgerät. Wie ein Spitzensportler lebt auch derVerkäufer vom täglichen Training. „Dar-über hinaus hat Herr Wacker uns auch neueIdeen vermittelt, von denen inzwischen et-liche umgesetzt werden. Die Mitarbeitersprechen die Kunden jetzt von sich aus frei-er an, was auch von den Kunden positiv re-gistriert wird. Seit der Schulung entwickeln

die Beschäftigten noch mehr eigene Ideenzur Vermarktung und zur Kundenanspracheals zuvor. Die Eigeninitiative ist spürbargrößer geworden, der ohnehin schon guteTeamgeist hat sich noch weiter entwickelt“,lobt Jens Bartmann. Nun, vier Monate nachdem Training, könne er feststellen, daß dieSchulung nachhaltig positiv wirke. Nichtalle Verbesserungen, gesteht der Juniorcheffreimütig ein, ließen sich durchhalten, den-noch sei jede Verbesserung für das Unter-nehmen ein Gewinn. Wie er weiter berich-tet, arbeitet jeder Mitarbeiter die nach demSeminar übernommenen Aufgaben sorg-fältig ab. Auch die „kamerafremden“ Be-schäftigten haben digitale Kameras mit-genommen, sich damit näher beschäftigtund Musterbilder für eigene Demoalben sowie zur Bestückung von Rahmen damitgemacht.Als sehr positiv wertet Jens Bartmann dasengagierte Nachcoaching von U. Wacker.„Er hat schon mehrmals hier angerufen,mit mir, aber auch mit den einzelnen Mit-arbeitern gesprochen und gezielt nachdem Vorgehen sowie nach Ergebnissen derverschiedenen Maßnahmen gefragt. Er hatuns im Nachgang noch wertvolle Tips ge-geben, unter anderem fürs Paßbildge-schäft. Mit dem Seminar war für ihn derJob bei uns nicht beendet. Wir fühlen unsvon ihm sehr gut betreut. Ich zähle HerrnWacker zu den Besseren seiner Branche.“Eine ehrliche Einschätzung, schließlichhat der Kornwestheimer Unternehmer denTrainer schon einigen Ringfotokollegenempfohlen. Das trifft gleichermaßen aufdas Ringfoto-Konzept und den einheitli-chen Auftritt zu, den er allen Händlerkol-legen der Kooperation „aus Überzeugungans Herz legt“. Jens Bartmann spart auchnicht mit Lob für die Leistungen der Ring-foto-Zentrale, speziell für den großen Ein-satz von Marketingleiterin Claudia Endresund deren Team. „Nicht erst bei der Zu-sammenarbeit fürs Flagshipstore-Kon-zept, wann immer ich mit der Zentrale zutun habe, festigt sich mein Eindruck, daß die Fürther sich sehr dafür engagieren, daß wir Fachhändler vorankommen undErfolg haben.“

Reale Verkaufssituation: Verkäuferin DietlindeDemel ist auch beim Bilderverkauf „gut drauf“.

Nach Geschäftsschluß: Schulung im Ladenlokal(v.l.): Unternehmensgründerin Ursula Bartmann,Verkäuferin Susanne Zander, FotografenmeisterinNicole Geck, Verkäufer Gerold Kraus, VerkäuferinDietlinde Demel und Trainer Uwe Wacker.

Vorgemacht: Trainer Uwe Wacker (r.) bedientezwischendurch „leibhaftige“ Kunden.

Zur PersonUwe Wacker, Jahrgang 1965, hat nach einerhandwerklichen Ausbildung etliche Jahre imVerkauf gearbeitet, bevor er in den BereichUnternehmensberatung wechselte. Seit 12Jahren ist er als selbständiger Verkaufstrainerund Marketingberater tätig. Uwe Wacker lebt mit seiner Familie in Frei-burg/ Breisgau. Er ist er unter der Rufnummer07 61/69 61 06, E-Mail: [email protected] erreichbar.

SchulungHandel

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er Begriff „Zubehör“ ist durchauswörtlich zu nehmen, schließlichbieten die Willicher ihren Kunden

– Fotofachhändlern und Fotografen – dieeinzelnen Modul-Leistungen wie jedenanderen Zubehörartikel an. Das ist nur lo-gisch, wenn man bedenkt, daß der „Mo-dul“-Service kein zeitlich befristetes Ak-tionsangebot ist, sondern dauerhaft offe-riert wird. Es ist sogar geplant, die beste-henden Module nach und nach um weiterezu ergänzen. Abgestimmt auf die eigenenBedürfnisse, kann der Fotohändler, der Fo-tograf jederzeit ein einzelnes oder mehre-re Module „zukaufen“.

Vom Selbstverarbeiter zum FinisherBesucher der Kompetenz-Workshops, dieNoritsu im Mai, Juni und Juli veranstaltethat, kennen sie schon genauer, die ver-schiedenen Module. Zusammen mit einemMinilabgerät, natürlich einem von Norit-su, bilden sie eine sinnvolle Einheit. DasAusarbeitungsgerät produziert Bildpro-dukte, die es gewinnbringend zu vermark-ten gilt. Zu letzterem tragen die Modulebei, wenn der Minilabbetreiber sie konse-quent nutzt. Im Grunde sind sie „Lei-stungsverstärker“, teils mit, teils ohne„Hardware“. Derzeit bieten die Willichermit „Citylab“, „Portrait“, „Fotobuch“,„Online“, „Marketing“ und „Coaching“sechs derartige „Tuning Kits“ an, die je-weils von Experten auf ihrem Gebiet „be-reitgestellt“ werden. „Entscheidend für dieZusammenarbeit mit jedem Modulpartnerist für uns, daß er nachweislich erfolgreichin seinem Metier tätig ist“, versichert Frie-drich Bernhard, Vertriebsmanager West-Europa der deutschen Noritsu. Das Citylab-Modul steht für Lab Sharingund wird von der Firma di support, Esch-born, mit Leben gefüllt. Damit lassen sichdie Auslastung des Minilabgeräts erhöhenund/oder weitere Bilderkunden gewinnen.Bei der „Lab Sharing“-Variante arbeitetder Minilabbetreiber für Fotohändler und

Fotografen, mit denen er nicht im Wettbe-werb steht, Fotoarbeiten aus. Die Ge-schäftspartner können beispielsweiseBranchenkollegen sein, die nicht selbstausarbeiten wollen oder können, bezie-hungsweise die vom Großlabor nicht oderunzureichend bedient werden. Für die Zu-sammenarbeit sind in der Praxis nur einespezielle Software von di support, einesoder mehrere Bildannahmeterminals so-wie eine DSL-Internetverbindung auf„Flat rate“-Basis erforderlich. Bereits vor-handene Annahmestationen können in dasSystem eingebunden werden – die vonNoritsu und di support sowieso, aber auchetliche Modelle anderer Hersteller. DieSoftware sorgt für den Bild- und Auftrags-datenaustausch zwischen den annehmen-den Terminals und dem ausarbeitendenMinilabgerät. An den Annahmestationenlassen sich ganz individuell Bilderlinieneinrichten. so daß jeder „Lab Sharing“-Partner sein eigenes Bildersortiment –auch mit unterschiedlichen Lieferzeiten –führen kann. Durch Vergabe von Auf-tragsprioritäten werden „Nachtexpreß-“

und „Eilaufträge“ bevorzugt beziehungs-weise zwischendurch ausgearbeitet. Damanchem Partner, für den der Minilabbe-treiber ausarbeitet, daran gelegen ist, daßdie Bilderkunden nicht erkennen, wer dieFotos produziert hat, ist „anonyme Ferti-

Begrüßte die Besucher des Noritsu-Kompetenz-Workshops in Rust: Michio Fujimoto, Geschäfts-führer der Noritsu Deutschland.

Sechs „Tuning Kits“ für den Fotofachhandel: Friedrich Bernhard, Verkaufsmanager Westeuropader deutschen Noritsu.

Stellte auf den Noritsu-Kompetenz-Workshops das Citylab-Modul vor: Werner Stapf (l.), di support, Eschborn.

Von Experten: Know-how-Module für SelbstverarbeiterVerborgene Potentiale erschließenVerborgene Potentiale erschließenSeit 25 Jahren im deutschen Markt aktiv, ist Noritsu in der Fotobranche

als Minilabgerätehersteller sehr wohl bekannt. Im Jubiläumsjahr wartet die deut-sche Dependance nicht nur mit dem bislang umfangreichsten Geräte-

programm auf, überdies bietet sie bestehenden wie neuen Kunden mit „Know-how-Modulen“ auch fein abgestimmtes Zubehör zur erfolgreichen Vermarktung

der selbstgefertigten Bildprodukte an.

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gung“ durchaus möglich. Um optionaleSoftware-Module erweitert können an denAuftragsterminals auch Bildsonderpro-dukte, wie Kalender, Fotobücher, Tassenund T-Shirts geordert werden. Zumindestläßt die komfortable Auftragsverwaltungder „di support“-Software solche und etli-che weitere Varianten ohne weiteres zu.Ob und in welchem Umfang man die vor-handenen Programmoptionen nutzenmöchte, entscheiden einzig und allein dieBeteiligten.Verschlüsselter Datentransfer sorgt für hohe Datensicherheit. Die Software derEschborner stellt zuverlässig sicher, daßes selbst bei Abbrüchen des Datenstromswährend der Datenübermittlung nicht zuDatenverlusten kommt. Das bestätigt auchFotohändler Detlev Springmann, Ba-den-Baden, der das Citylab-Modul seitJahresbeginn 2007 er folgreich fürs Lab

Sharing mit Kollegen einsetzt (s. Erfah-rungsbericht ab S. 16). Vorteile ergebensich für die bildbeziehenden Partner auchbei der Bildqualität. Anders als das Groß-labor kann der Minilabbetreiber individu-elle Ausarbeitungswünsche leicht berück-sichtigen, was nicht allein Fotografen zuschätzen wissen, die ihre Portrait- undFacharbeiten vom Minilab-Kollegen aus-arbeiten lassen. Natürlich kann der Mini-labbetreiber das System auch dazu nutzen,Annahmeterminals in Hotels, Flughäfen,Freizeiteinrichtungen und anderen starkfrequentierten Orten aufzustellen, um sei-nen Durchsatz wie seinen Umsatz zu er-höhen. Ebenso kann der Minilabbetreiberdas System dazu verwenden, Bilderauf-träge aus eigenen Filialen ans hauseigeneLaborgerät zu transferieren. Selbst die Be-rechnung und die Statistik beherrscht dasausgefeilte „di support“-Programm. So

Gebündeltes Expertenwissen: Wie in Rust (i. Bild) traten die Noritsu-Modul-Partner auch bei den voran-gegangenen Workshops gemeinsam auf.

Personifiziertes Portrait-Modul: Fotografen-meister Heinz Peter Dunke (l.) und Fotografen-meisterin Silke Foerth vermitteln Praxis-wissen im Geschäft des jeweiligen Händlers (o.).Beispielsweise: Teilansicht der Dunkeschen „Muster-Schau“ (r.).

Fotobuch-Modul: Das Unibind-Einsteiger-Set besteht aus zwei stapelfähigen 4er Racks mit insgesamt 80 Einbänden und dem XU-138-Bindegerät.

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werden die Rechnungen einschließlich al-ler Daten der Citylab-Partner automatischerstellt.

Individuelleres AngebotsspektrumAls Experten fürs Portrait-Modul habendie Willicher den Fotografenmeister HeinzPeter Dunke, VIP-Fotoservice, Schwerte,gewonnen. Während der Kompetenz-Work-shops erläuterte und demonstrierte derWestfale unter anderem, wie er den Pro-Kopf-Umsatz im Paßbildgeschäft steigert(s. „IM“ 1/2-07, S. 36 - 38). Weil das ge-lungene Paßbild den Fotografierten fürsPortrait sensibilisiert, ist eben dieser ge-schäftliche „Fort-Schritt” Gegenstand desPortrait-Moduls. Durch Beratung und Se-minare vor Ort vermittelt der Fotograf In-teressierten sofort anwendbares Praxis-wissen zur Einführung beziehungsweisezum Ausbau des Portraitbereichs. „H. P.Dunke verschickt keine ,Bedienungsan-leitung’, um den Händler dann bei derUmsetzung alleinzulassen, sondern erkommt raus und zeigt Schritt für Schritt,wie es geht“, verdeutlicht F. Bernhard. AufWunsch erstreckt sich Dunkes Wissens-vermittlung vom Aufnahme-Equipmentübers portraitgerechte Fotografieren biszum lukrativen Vermarkten. Denn neu-es Geschäftspotential, das mehr Kundenbringt, kann der Fotofachhändler, der Fo-tograf sich auch auf diese Weise nur er-schließen, wenn die Portraitierten mit denBild-Ergebnissen zufrieden sind. Beim Fotobuch-Modul setzen die Willi-cher auf Unibind. Für deren „PhotoBook“-System sprechen etliche Vorteile. Es istsehr leicht und schnell zu handhaben. Zudieser Art der Fotobuchherstellung be -darf es keiner besonderen Kenntnisse oderhandwerklichen Fähigkeiten – ein paarHandgriffe genügen. Die erforderlicheAusstattung nimmt nur wenig Platz in An-spruch und die so erstellen „Alben“ sindhochwertig, die Einbände – es gibt sie inverschiedenen Formaten (A5, A4, 30x30cm), unterschiedlichen Rückenstärken (3bis 9 mm) und Designs – sind optisch undhaptisch ansprechend. Ein für Minilabbe-treiber entscheidendes Merkmal des Uni-bind-Systems: damit lassen sich die Fotoszum Buch „veredeln“, die im eigenen Labor ausgearbeitet worden sind. Zu demFotobuch-Modul von Noritsu gehörenzwei Racks (Unibind-X-Tower) mit 30A5- (weiß, schwarz, alu) und 50 A4-Ein-bänden (weiß, schwarz, alu, camel, ebonyblack) sowie ein Unibind-XU138-Gerät.Zur Fotobuchherstellung gibt man die Fo-tos bis zum Anschlag in die Stahlleiste desEinbandrückens. Mit dem Einbandrückennach unten wird diese noch lose Einheit

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Bild-vom-Bild-ScannerZum Digitalisieren von (alten) Fotos bietet Te-tenal mit den Kodak-Scannern i1210 undi1220 zwei praktische Geräte an. Speziell fürsDokumentenscannen konzipiert, eignen sichdie Modelle der i1200-Serie hervorragendfürs Digitalisieren von Fotos. Statt mühsamBild für Bild auf einem Vorlagenglas auszu-richten, kann der Fotohändler die Scannerstapelweise mit Fotos – selbst unterschiedli-cher Formate – zusammen bestücken. DieAnzahl der Bilder, die jeweils eingelegt wer-den kann, ist von der Fotopapierstärke ab-hängig. Auf exaktes Ausrichten der Bilderbraucht der Bediener ebenfalls nicht zu ach-ten. Die Geräte ziehen die Fotos selbsttätigein und führen automatisch eine Schrägla-genkorrektur durch. Als mini-male Dokumentengröße nenntKodak 50x63,5 mm, als maxi-male 215x863 mm. Somit las-sen sich 6x6-, 9x9-, 7x10-cm-Bildchen ebenso einlesen wieFotos im WPK-Format (Welt-postkarte) oder in 20x30 cm.Die optische Auflösung beträgt600 dpi, die Ausgabeauflösungkann in acht Stufen von 75 bis600 dpi gewählt werden. BeideScanner gehen zügig zu Werke.Bei einer Auflösung von 200dpi lesen sie bis zu 60 Bilderpro Minute ein. Fünf Ausgabe-Dateiformate stehen zur Wahl:TIFF, JPEG, RTF, PDF und durch-suchbare PDF. Über USB-2.0-Schnittstelle werden die Scan-ner mit einem Windows-basierten PC ver-bunden. Neben TWAIN- und ISIS-Treiberngehören auch Kodak Capture Lite, NuanceScanSoft OmniPage 14 und PaperPort 10 zummitgelieferten Softwarepaket. Besucher derNoritsu-Kompetenz-Workshops konnten sichbereits davon überzeugen, daß die Scannerleicht zu bedienen sind und hervorragendeBild-Ergebnisse liefern. Natürlich kann mandie Scanner auch fürs Einlesen jedweder Do-kumente verwenden. Ob Zeugnisse, Urkun-den oder sonstige Schriftstücke, der i1220kann sogar beidseitig scannen.

Abb.: Te

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Nimmt Bilder verschiedenerFormate – auch unsortiert –stapelweise auf: Der Kodak-Scanner i1220 eignet sich gutfürs „digitale” Bild-vom-Bild-Geschäft.

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ins Bindefach des Bindegeräts gestellt. Indiesem Teil des Einbands befindet sich einspezieller Klebstoff, der durch Erwärmenim Bindefach für die sichere Verbindungder einzelnen Fotos untereinander und mitdem Einbandrücken selbst sorgt. DiesenVorgang signalisiert dem Bediener einerote LED, die sich am Fuß des Binde-geräts befindet. Anschließend stellt mandas Fotobuch kurz ins sogenannte (Ab-)Kühlfach des Geräts. Sobald die grüneLED des Geräts leuchtet, ist das „Photo-Book“ fertig. Mit dem Online-Modul offerieren dieWillicher ihren Kunden „High PhotoTransfer“. Dabei handelt es sich um eineNoritsu-Eigenentwicklung zur profes-sionellen Online-Bildbestellung. Durchden Service ist der Foto-/Atelierhändlerfür bestehen de wie neue Bilderkundenrund um die Uhr erreichbar: nach Ge-schäftsschluß, an Sonn- und Feiertagen,aus dem Urlaubsort oder auch tagsüber,wenn es darum geht, die Bildbestellungschnell und/oder bequem übers Netz ab-zuschicken. Im Gegensatz zu Anbietern,die Bilder vom Großlabor ausarbeiten lassen, kann der Fotohändler mit dem Ver-kaufsargument punkten, daß er auch on -line-georderte Fotos in optimierter Mini-labqualität fertigt. „High Photo Transfer“ ist mehrsprachigausgelegt und leicht zu bedienen. Natür-lich ist es mit allen aktuellen und zukünf-tigen Noritsu-Geräten kompatibel. DieBestellsoftware kann der Fotohändler sei-nen Kunden via CD oder durch Herunter-laden von seiner Homepage übergeben.Das adreßgebundene Programm sorgt

dafür, daß die Onlinebestellung nur je-weils den Händler erreicht, der die Soft-ware abgegeben beziehungsweise freige-geben hat (Details s. Seite 38).

Wie sagt man’s seinen KundenReichte einst ein Thekenaufleger, um dasAusarbeitungsspektrum eines analogenMinilabgeräts darzustellen, bieten ak-tuelle volldigitale ungleich mehr Mög-lichkeiten, die sich in vollem Umfangnicht ohne weiteres präsentieren lassen.Gleichwohl ist es nötig, die Kunden um-fassend zu informieren. Mehr Transpa-renz schafft ein Aktionsplan, der, ge-schickt übers Jahr verteilt, die Bild-produkte einzeln ins Rampenlicht rückt.Beispielsweise mit Wochen- und Monats-aktionen, die nicht nur gut geplant, son-dern auch konsequent vorbereitet unddurchgeführt werden wollen, was schonein gerüttelt Maß Disziplin und Kreati-vität erfordert und mit viel Arbeit ver-bunden ist. Genau da setzt das Marke-ting-Modul der Willicher an. Als Ex-perte steht Tetenal mit erweitertem undneu gestaltetem „Kodak Express“-Kon-zept aktiven Fotohändlern zur Verfügung. Die Visualisierung vermittelt ein moder-nes frisches Bild vom Geschäft. Für dieprofessionell gestalteten Aktionen er-halten die „Kodak Express“-Mitgliederrechtzeitig Aktionswerbemittel für denEinsatz am POS. Zudem kann der Foto-händler mittels Großbildschirm im Schau-fenster und/oder im Geschäft werblichauf sich aufmerksam machen. Wobei Te-tenal die Monitore bei den angeschlosse-nen Händlern von Norderstedt aus auto-matisch mit der jeweiligen Werbebot-schaft „beschickt“. Ob zu klassischenAnlässen, wie Valentinstag, Ostern, Mut-tertag, oder zu saisonalen, wie etwa mitder Sommeraktion, die Norderstedter las-sen keine Gelegenheit ungenutzt, umüber die „Kodak Express“-FotohändlerKonsumenten für die vielen verschiede-nen Bildprodukte zu sensibilisieren –vom Papierbild bis zum Fotobuch, vomFotokalender bis zum LFP-Großbild. In-dividualwerbung und Workshops, die Te-tenal den „Kodak Express“-Teilnehmernzusätzlich anbietet, ergänzen den Mar-kenauftritt des Fotohändlers. Diese Leistungen, die den Einzelhandels-unternehmer im Tagesgeschäft entlasten,ihm gleichwohl Werbeaktivität garantie-ren, sind vergleichsweise günstig zu ha-ben. „Dazu“, so Friedrich Bernhard vonNoritsu, „braucht der Händler nur eineeinjährige ,Kodak Express’-Mitgliedschafteinzugehen, die auch Bestandteil des Mar-keting-Moduls ist. Durch den Auftritt ge-winnen Konsumenten und Passanten den

Natürlich mit Originalfotos aus dem eigenen Fotolabor: das Unibind-Fotobuch. Kinder-leicht zu bedienen ist das Bindegerät mit Binde-fach (hinten) und Kühlfach (vorn).

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Online-Modul: So präsentiert sich dem Konsumenten daheim am PC das Bearbeitungs-fenster von „High Photo Transfer“.

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Eindruck, daß es bei diesem Fotofach-händler ständig etwas Neues gibt, so daßes sich lohnt, öfter in die Auslagen zuschauen oder ins Geschäft zu gehen.“ Mit dem Coaching-Modul offerieren dieWillicher ihren Kunden einen weiterenBaustein „aktiver Lebenshilfe“ in Formvon Unternehmensberatung. Experte UdoFärber, viele Jahre fürs Großlabor Anne-mie, Stuttgart, und für die Kodak-Großla-bore im Vertriebsaußendienst aktiv, weißum die Möglichkeiten des Fachhandels.Bestandteil des Coaching-Moduls sind ei-ne Markt- und Potential- sowie eine Um-satz- und Ertragsanalyse. Denen folgenkonkrete Vorschläge zum optimierten Auf-tritt, zu Werbung und PR. Zuerst machtsich Färber am Standort des Händlers einBild vom Umfeld und vom Wettbewerb,dann von der Außenpräsentation und denGeschäftsräumen des Händlers. Im Aus-tausch mit dem Firmenchef erläutert derUnternehmensberater die Ist-Situation undweist auf mögliche Schwachstellen hin.Gemeinsam erarbeiten beide einen zeitlich

klar fixierten Aktionsplan mit praxisge-rechten Maßnahmen, die sich auch ohnegroßen Aufwand rasch umsetzen lassen.„Die Erfahrung lehrt“, so F. Bernhard,„konsequent und mit Herzblut angewandt,erhöhen sie die Wirtschaftlichkeit und dieAttraktivität des Anbieters. Unser Coach-ing-Modul ist eine ,Frischzellenkur’ fürsGeschäft.“ Darüber hinaus bietet U. Färber den Fachhändlern – im Rahmenvon kostenpflichtigen Individualvereinba-rungen – verschiedene Trainigs für Chefsund Mitarbeiter sowie weitergehende,auch regelmäßige Betreuung ihres Unter-nehmens an. Mit den Modulen vermitteltNoritsu ihren Kunden aktuelles Know-how von Fachleuten. „Dieses geballte Ex-pertenwissen bringt den Fotofachhandelvoran, hilft ihm, sein Bildergeschäft aus-zubauen und lukrativer zu gestalten. Wirzeigen Perspektiven auf, leisten aktiv Ver-marktungshilfe – zu sehr günstigen Kon-ditionen. Die Investition in unsere Modu-le rechnet sich – garantiert“, versichertVertriebschef Friedrich Bernhard. Coaching-Modul: Der branchenerfahrene Unternehmensberater Udo Färber hilft dem Händler vor Ort mit Soll-Ist-Analyse und Aktionsplan.

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Marketing-Modul: Patrick Perret von Tetenal wirbt engagiert für die „Kodak Express“-Mitgliedschaft.

Abb.: M

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Gastkommentar zum 25sten von Martin Wagner, RingfotoNoritsu, auch die deutsche Niederlassung,hat von Beginn an ihren so ganz eigenenWeg im Markt beschritten: aktiv, kreativ, souverän. Großes Geschrei war und ist nichtihr Ding. Das Vierteljahrhundert im deut-schen Markt: gut, man erwähnt es. Anson-sten konzentriert man sich auf Gegenwartund Zukunft. Die Ausarbeitungsma-schinen aus Wakayama haben kei-ne Designpreise gewonnen, galtenund gelten aber als technisch aktu-ell und im Alltagsbetrieb als grund-solide, was auch der Gebraucht-gerätemarkt eindeutig belegt. Verläßlichkeit und Kontinuität sindMarkenzeichen dieses Unterneh-mens und der Menschen, die esausmachen. Langjährig Beschäf-tigte sind „im Haus“ wie als Ver-triebsrepräsentanten „vor Ort“ dieRegel, nicht die Ausnahme. Treustand und steht das Unternehmenseit jeher zu seinen Kunden: denFotofachhändlern und Fotografensowie den professionellen Laboren. Zwarstets auf die eigene Unabhängigkeit bedacht,hat Noritsu sich nie gescheut, Partnerschaf-ten zu schließen, so sie denn dem Wohle al-ler Beteiligten, vor allem dem der Kundendienten und dienen. Den Schritt von der analogen in die di gi taleAusarbeitungsszenerie hat die ja pa nische„Minilab-Schmiede“ nicht als Schnellster,

sondern eher behutsam vollzogen. Nach wievor ein lupenreiner Gerätehersteller, unter-stützt das Unternehmen seine Kunden seit ei-nigen Jahren zunehmend bei der Vermark-tung der selbst ausgearbeiteten Bildproduk-te. Einst Mitaussteller auf dem Kodak-Stand,gehört Noritsu – seit über zehn Jahren mit ei-nem immer größer gewordeneneigenen Stand – längst zum fe-sten Kreis der Aussteller, die sichzweimal jährlich auf den Ring-foto-Messen in Erlangen denHändlern präsentieren. Jüngstes Beispiel fürs „kommer-zielle Engagement“ sind dieKompetenz-Workshops, die dieWillicher kürzlich – unkonventio-nell – in drei Freizeitparks veran-staltet haben. Dort wurden siedenn auch erstmals der Öffent-lichkeit vorgestellt und den Besu-chern erläutert: die nützlichen„Know-how“-Module der Willi-cher, die dem Fotofachhändlerund Fotografen mit eigenem Fachlabor hel-fen können, sein Bildergeschäft noch effizi-enter und lukrativer als bisher zu betreiben.Meine Einschätzung: eine runde Sache! Und:Alles Gute für die nächsten 25 Jahre.Digital-Experte Martin Wagner betreut in der Für-ther Ringfoto-Zentrale auch den Minilab-Bereich derKooperation. Zudem ist er als Referent der Kompe-tenz-Workshops aufgetreten.

Kennt die Brancheganz genau:Martin Wagner, RingfotosDigitalexperte.

Kommentator

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uerst haben die beiden Kollegen ih-re Portraitaufnahmen „anonym“ beiFoto Springmann zum Ausarbeiten

abgegeben. Es folgten einige Facharbeiten.„Derart professionelles Material fällt unsnatürlich auf, zumal wir generell jedes Bildan unserem Minilabgerät optimal filtern“,erzählt D. Springmann. Irgendwann hat erdie Kollegen dann offen auf eine Zusam-menarbeit angesprochen. So entstand dieseCitylab-Partnerschaft. Seit nunmehr gutacht Monaten fertigt der Baden-Badener fürseine Kollegen Portrait- und Facharbeitensowie Amateur-Edelbilder. Letztere auch im„Über-Nacht-Service“.

Einfache, sichere Abwicklung Über Terminals von FotoToGo übermittelndie Kollegen Bilddaten – von eigenen Por-trait- und Fachaufnahmen sowie von Amateuraufnahmen – zum Ausarbeiten ansMinilabgerät in Baden-Baden. AnalogesMaterial wird „physisch“ ins Labor ge-bracht. Ein Partner fährt selbst, der zweitenutzt dazu einen professionellen Fahr-dienst. Auf diese Weise gelangen umge-kehrt auch die fertigen Fotoarbeiten täg-lich zu den Geschäftspartnern. Bei Bedarfwird auch zweimal am Tag gefahren. Nachvorheriger Absprache macht D. Spring-mann den Kollegen besonders eilige Auf-

Überblick: So funktioniert die Citylab-Zusammenarbeit.

Alle Daten protokolliert: Ansicht der Server-Software.

Foto Spr ingmann, Baden-Baden, arbeitet auch a ls C i ty labDoppelnutzenDoppelnutzenFotohändler Detlef Springmann setzteAnfang dieses Jahres die Citylab-Idee

erfolgreich in die Tat um. Seither arbeitet er – zusätzlich zum eigenen

Material – auch Bilddaten und Filme fürzwei Fotografen mit Fotohandel

aus. Dazu nutzt er in Verbindung mitseinem Noritsu-Lab Equipment

und Software von di support/FotoToGo.

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TrendsBi ldergeschäft

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träge auch schon mal außerhalb der ver-einbarten Zeiten zwischendurch fertig.„Unsere Flexibilität kommt unseren Part-nern durchaus zugute.“ Ein weiterer Vor-teil gegenüber der Großlabor-fertigung: die Baden-Badenerkennen die geschmacklicheVorstellung ihrer Kollegenund berücksichtigen diese beider Bildfertigung, vor allembei den Portraits und denFacharbeiten. Gleiches trifftfür individuelle Formate undfür Packages zu. „Das ist fer-tigungstechnisch leicht zuhandhaben“, versichert DetlefSpringmann. „Dazu haben wirfür jeden Partner auf unseremMinilab einfach eigene Kanä-le mit den entsprechenden Fer-tigungsparametern angelegt.Änderungen und Ergänzungen der Liefer-programme sowie qualitative Ausarbei-tungswünsche unserer Partner können wirproblemlos unverzüglich umsetzen.“ Als „absolut genial“ bezeichnet der Ba-den-Badener Fotohändler die Softwarevon FotoToGo. Sie läßt sich leicht den in-dividuellen Gegebenheiten des jeweiligenCitylab-Partners anpassen, und Systemab-stürze – beispielsweise bei temporäremZusammenbruch des DSL-Netzes – blei-ben ohne negative Folgen. Es gibt keinenDatenverlust. „Vielmehr registriert dieSoftware mit dem Abbruch den Daten-stand und setzt anschließend die Daten-übermittlung exakt ab dem Unterbre-chungspunkt fort“, erzählt D. Springmannbegeistert. Für den Datentransfer hat derBaden-Badener Fotohändler den Partnernzu einem monatlichen Festbetrag ein Ter-minal einschließlich Software vermietet.Dazu kommen für die Partner lediglich dieKosten für die DSL-Flatrate sowie die Zu-stellkosten für die fertigen Arbeiten unddie Ausarbeitungskosten je Bild. Mit jederLieferung erhalten die Kollegen einen de-taillierten Lieferschein. Abgerechnet wirdmittels Monatsrechnung.

Fü r alle Beteiligten ein GewinnSeit über zwanzig Jahren Betreiber eineseigenen Labors, hat der Baden-Badenernicht nur Produktion und Arbeitsablaufgut im Griff, vielmehr zeigt er sich auchbei der Vermarktung fit. So macht der Fotohändler beispielsweise mit einem ei-genen Werbefilm auf die Vorzüge des fo-tochemischen Bildes aufmerksam. DerStreifen läuft immer dann auf den Moni-toren der Bildannahmeterminals, wenn dieGeräte nicht von den Kunden bedient wer-den. „Chemisch entwickelte Bilder sindeinfach besser“, lautet der Slogan. Dazu

bekommt der Betrachter hübsch foto-grafierte Bildmotive aus der Region desGeschäftsstandortes sowie das Logo des Unternehmens angezeigt. So wirbt D.

Springmann auf den eigenen Terminals. Den selbstgestaltetenWerbefilm hat er auch seinenPartnern, samt der passendenBilder aus deren Region und mitderen Firmenlogo, aufs Terminalgeladen. Wichtig für eine gutfunktionierende und für alle Beteiligten „zufriedenstellende“Citylab-Partnerschaft sind nachAnsicht des Baden-Badenersdrei Voraussetzungen. Erstens,eine ausreichend große räumli-che Trennung zwischen dem aus-arbeitenden Betrieb und den be-lieferten Geschäften. „Bei unsbeträgt sie 30 Kilometer – da-

durch stehen wir nicht im Wettbewerbmiteinander.“ Zweitens sind gegenseitige Fairneß und gegenseitiges Vertrauen un-abdingbar. Wenn eine Partei der anderenmißtraut, fehlt die Grundlage gedeihlicherZusammenarbeit. Drittens, offen mitein-ander reden. Das gilt für alle individuel-len Produktwünsche, die Abwicklung derFotoarbeiten und umfaßt auch Kritik,wenn Dinge mal nicht so laufen, wie sie essollten. „Unter solchen Vorzeichen“, ver-sichert Detlef Springmann, „ist die City-lab-Partnerschaft für alle Beteiligten einGewinn.“

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Detlef Springmann,Fotohändler und Citylab-Betreiber inBaden-Baden.

Finisher

So sieht’s der Konsument am Terminal: Bestellansicht der Annahme-Software.

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Um die jeweiligen Zusatzmodule erweitert, können auch Mehrwertprodukte übers Terminal bestellt werden: so beispielsweise Fotobücher oder auch Fotokalender. Beide Ab

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ie groß kann ein Bild werden?So leicht die Frage, so schwie-rig die Antwort, denn zuvor

gilt es mehrere Parameter zu beachten.Ob die Bildqualität nur fürein Paßbild, für einen Ab-zug im Standardformat 10 x15 cm oder für einen 30 x45cm großen Posterdruck aus-reicht, hängt nämlich nichtallein von der absoluten undder relativen Auflösung ab.Als weitere „Einflußgrößen“gelten Betrachtungsabstandund Kontrast. Auch die Artder Wiedergabe – Foto, Druckoder Monitoransicht – undder Verwendungszweck sindbei der Antwort auf die ein-gangs gestellte Frage zu be-rücksichtigen.

Nicht immer sind 300 ppi nö tigMöchte ein Kunde von seiner Bildda-tei zum Beispiel ein Großfoto im Format

30 x 45 cm, wird der Fotofachhändler sie am Rechner mit Photoshop öffnen und prüfen, ob die Auflösung für ein Bildin der gewünschten Größe ausreicht.

Am einfachsten geht das durchAnwahl des Menüpunktes „Bild-größe“. Im Bereich „Pixelmaße“wird die absolute Auflösung, im Bereich „Dokumentgröße“(in PS CS2: „Dateigröße“) dierelative Auflösung angezeigt.Um die relative Auflösung desBildes bei einer Ausgabegrößevon 30 x 45 cm zu ermitteln,muß die Checkbox „Bild neu be-rechnen mit“ unbedingt deakti-viert (kein Häkchen im Kasten)sein! Gibt man dann im Bereich„Dokumentgröße“ die Ausga-begröße von 30 x 45 cm ein, ändert sich der Wert für die re-lative Auflösung. Die ursprüng-lichen Pixelmaßewerte aber blei-

ben unverändert.Als gängige (aber keineswegs immer korrekte) Faustformel für die Bildaus-

Aktuel lFachwissen

Dipl . -Medieninformatiker M. Matthai : Fachkunde Tei l I IDigitale BildauflösungDigitale BildauflösungIn der ersten Folge (IM 1/2-07, S. 33 – 35) dieser Serie machte

Matthias Matthai die Unterschiede zwischen absoluter und relativer

Auflösung deutlich. In diesem Beitraggeht er auf ausgabebedingte Para-

meter von Auflösung und Bildformatein. Zudem weist er auf einige

Besonderheiten beim Inkjet-Druck von Bildern hin.

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Dipl.-Medien-informatiker Matthias Matthai istfreier Dozent und Trainer.

Experte

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Eine typische Frage, die dem Foto-händler gestellt wird: „Wie groß kann das Bild werden?“

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gabe gilt eine relative Auflösung von 300ppi. Dieser „optimale Wert“ ist im vorlie-genden Beispiel, aber auch sonst in derPraxis häufig nicht gegeben. Trotzdemsind die Kunden nahezu immer mit demBild-Ergebnis zufrieden – weil die Bild-qualität stimmt. Ob eine Auflösung aus-reicht, hängt unter anderem maßgeblichvom Betrachtungsabstand ab, also von derEntfernung des Betrachters zum Bild. Istder Betrachtungsabstand zu gering, wer-den einzelne Bildstrukturen störend sicht-bar. Ist der Abstand zu groß, können nichtmehr alle Details eines Bildes wahrge-nommen werden. Als weiteres Merkmalbeeinflußt der Kontrast die Wahrnehmung.Bei Bildern mit hohem Kontrast kommenEinzelheiten besser zur Geltung als beiBildern mit geringem Kontrast.

AbstandsmessungAls Anhaltspunkt hilft die folgende Über-legung. Bei einem sehr guten Kontrast-verhältnis kann das menschliche Auge eines Normalsichtigen aus einem Be-trachtungsabstand von etwa 25 cm nochDetails bis zu einer minimalen Größe von6 lp/mm (Linienpaare pro Millimeter)wahrnehmen. Das entspricht einer Ob-jektgröße von 0,0833 mm.Wie sich bei einer Objektgröße von0,0833 mm die Strecke von einem Inch

(= 2,54 cm = 25,4 mm) „belegen“ läßt,kann man rechnerisch leicht ermitteln:

Die Division belegt, daß die vielzitierten 300 Pixel pro Inch für ein gutes Bild ex-akt dann stimmen, wenn ein Betrach-tungsabstand von 25 cm gegeben ist. Fürein 10 x 15-cm-Bild im Fotoalbum ist ei-ne Auflösung von 300 ppi anzustreben.Für das eingangs erwähnte 30x45 cmgroße Bild jedoch reicht eine geringe Auf-lösung vollends aus, da es üblicherweisenicht aus einer Entfernung von nur 25 cmbetrachtet wird.Sind die verschiedenen Einflußgrößen bekannt, kann der Fotofachhändler seinem

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Die Auflösung eines Bildes bezeichnen Fach-leute dann als „gut“, wenn keine einzelnenPixel mehr erkennbar sind und der Eindruckdurchgehender Farb- und Helligkeitsverläufebesteht. Je nach Betrachtungsabstand undKontrast variiert der Punkt, an dem die Auf-lösung eines Bildes „gut“ ausreicht.

Bei der Minilab-Ausarbeitung trifft man immerwieder auf gute bis sehr gute Bild-Ergebnissevon Bilddaten, die weniger als 300 ppi auf-weisen. Als unterste Grenze, die motivabhän-gig ist und nur „pauschale Gültigkeit“ besitzt,

gilt eine Auflösung von 180 ppi. Somit kannman selbst von den Bilddaten, die mit einer äl-teren 3-Megapixelkamera aufgenommen wor-den sind, noch ein 20x30 cm großes Foto her-stellen.

Links: Die Bilddatei des Kunden besitzt die Pixel-maße 2759 x 1839 Pixel. Bei einer relativen Auf-lösung von 300 ppi ergibt sich ein Bildformat von23,36 x 15,57 cm.

Rechts: Nach der Eingabe des gewünschten Ausga-beformats von 30 x 45 cm reduziert sich der Wertfür die relative Auflösung von 300 ppi auf 155,702ppi. Die Checkbox „Bild neu berechnen mit“ (linksunten) darf zu dieser „Berechnung“ nicht aktiviertsein.

Bei 25 cm Betrachtungsabstand und sehr gutem Kontrastverhältnis kann das menschliche Auge 6 lp/mm (Linienpaare pro Millimeter) oder feine Details bis zu einer Größe von 0,083 mm unterscheiden.25,4 mm

0,0833 mm= 304,8 Objekte pro Inch

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Gegenüber durchaus Richtwerte zu Auf-lösung und Bildformat nennen. Allerdingsspricht schon bei der Aufnahme einigesfür die Wahl einer höheren Auflösung. Soschafft man beispielsweise für etwaigeAusschnitte die nötige Auflösungsreser-ve. Immer dann, wenn nicht feststeht, obdie Aufnahmen womöglich doch nochgrößer als ursprünglich vorgesehen aus-gegeben werden, sollte mit der höchstenAuflösung fotografiert werden. Schließ-lich läßt sich die Auflösung später be-darfsgerecht verringern. Nur nach obenhin sind die Ma nipulationsmöglichkeitenbeschränkt. In dem Zusammenhang sollnicht unerwähnt bleiben, daß auch dasAufnahmesystem, das in sich möglichstperfekt aufeinander abgestimmt sein soll-te, seinen Beitrag zum Bild-Ergebnis lei-stet. Beispiele dafür liefern vor allemKompaktkameras. Man trifft durchaus auf„ältere“ 6-Megapixel-Modelle, die besse-re Bild-Ergebnisse erzielen als aktuelle10-Megapixel-Apparate.

Subtraktiv oder additivGegenüber reinem Textdruck gestaltet sichder Druck von Bildern aufwendiger. Beireinem Textdruck reichen zwei Tonwerte(durchweg schwarz und weiß), weshalbauch von bitonalem Druck gesprochen

wird. Bilder dagegenerfordern sehr vielfeinere Farbabstufun-gen und eine hoheDruckauflösung. Da-bei kommen die Pri-märfarben des Druk-kers zum Einsatz. AlsPrimärfarben werdendie Farben bezeich-net, die letztlich fürden Farbeindruck sor-gen. Genau dieseAufgabe haben dieeinzelnen Tinten ei-nes Inkjet-Druckers

mit ihren Farben. Der Druckertreiber imRechner zerlegt jedes einzelne, am Bild-schirm sichtbare Pixel in viele einzelneDruckpunkte (dots), aus denen beimDrucken letztlich das ausgedruckte Bildentsteht. Zwangsläufig auf eine begrenz-te Anzahl verschiede ner Einzelfarben be-schränkt, erzeugen Drucker die Farbedurch subtraktive Farbmischung. Monito-re und Beamer hingegen nutzen zur Farb-darstellung die additive Farbmischung.Die linke Abbildung macht die grund-sätzlichen Unterschiede beider Verfahrendeutlich.

Als Grundfarben werden bei der subtrak-tiven Farbmischung Cyan (C), Magenta

(M) und Yellow (Y) verwendet. Da sichbei vielen Druckverfahren aus den ge-nannten Grundfarben kein optimalesSchwarz mischen läßt, wird häufig alsvierte Druckfarbe Schwarz („K“ für „KeyColor“) hinzugenommen. Das hilft gleich-zeitig, Druckfarbe zu sparen, weil soSchwarz nicht aus drei Farben gemischtwerden muß.

Ein reiner „Weißton“ wird am Monitordurch je 100prozentiges Rot, Grün undBlau erreicht. Anders arbeitet der Tinten-strahldrucker. Von weißem Druckpapier(Bedruckstoff) ausgehend bleiben weißeStellen einfach unbedruckt. Das erweistsich bei Bildern mit ausgefressenen Lich-tern als sehr nachteilig. Ist der Himmel imBild zu hell oder der Schnee einer Win-terlandschaft völlig weiß, zeigt das Histo-gramm für Rot, Grün und Blau jeweilsden Wert „255“. Diese Bereiche bedrucktein Inkjet-Drucker dann nicht. Es entste-hen Lücken innerhalb der gedrucktenFläche, die zunächst einen Druckerfehlervermuten lassen.

Mittlerweile gibt es aber Inkjet-Drucker,die solche Bereiche mit einem leichtenGrau füllen und so ein optimiertes Bild-Ergebnis liefern. Manuell lassen sich die-se „Problemzonen“ eines digitalen Bildesmittels verschiedener Bildbearbeitungs-programme vor dem Druck ebenfalls kor-rigieren. Mehr dazu in der nächsten Folge.

Hochwertige Tintenstrahldrucker verfügenüber mehr als vier Druckfarben. Oftmals werden neben Cyan, Magenta und Blacknoch ein „Light Cyan”, „Light Magenta” und„Light Black” zur Verfügung gestellt. Als achte Farbe wird zum Beispiel von Epsonnoch ein „Photo Black” oder ein „Light LightBlack” genutzt.

Links: additive Farbmischung aus den drei Farben Rot (R), Grün (G) und Blau (B). Rechts: subtraktive Farbmischung aus den Farben Cyan (C), Magenta (M) und Yellow (Y).Bei einer Schneelandschaft nicht ungewöhnlich: Weiß überstrahlt – an diesen Stellen ist keine Zeichnung mehr vorhanden. Diese Zonen werden von Standard-Tinten-strahldruckern nicht mitgedruckt, was zu „Lücken“ im Bild führt.

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ach der Begrüßung der Anwesen-den verkündete der Verwaltungs-ratsvorsitzende Rainer Schorcht

„höchst erfreut“, daß sich die Plusfoto-mitglieder, die vor zehn Jahren zu Ring-foto gestoßen sind, einstimmig dazu ent-schlossen haben, nun Ringfoto-Gesell-schafter beziehungsweise Ringfoto-Mit-glieder zu werden.

Den Wandlungsprozeß gemeistertAls Chance für den Fotofachhandel wer-tete Schorcht, daß sich branchenfremdeEinzelhändler vom Bildergeschäft verab-schieden. So hat der Discounter „Plus“schon 75 Prozent seiner Märkte um dasSortiment „Foto“ bereinigt. „Das wird“,prophezeite der westfälische Fotohändler,„sich bei den Drogeriemärkten fortsetzen,weil nur ein kleiner Teil von ihnen noch inder Lage ist, den notwendigen Bilderum-satz zu erreichen.“ Dieser Umstand zwin-ge die Großlabore dazu, entweder Stopp-kosten zu berechnen oder diese Kostenselbst zu tragen. Daß Rossmann 35 Centfür ein Thermosubbild verlangt, ist fürRainer Schorcht ein Beweis dafür, daß dervielfach gleichpreisige Fotofachhandel„mit Beratung und Personal besser ist alsdie Drogeriemarktkette. Nach und nachwird das auch der Konsument feststellen.“Weiteren Auftrieb erhält der Fotofachhan-del durch das wieder aufflammende Inter-esse der Industrie an diesem klassischenAbsatzkanal. Etliche Anbieter hätten er-kannt, daß der Fotohandel aber mehr Mar-ge brauche, als man ihm bislang zuge-standen habe. Ein Teil der Industrie zeigesich diesbezüglich aber noch nicht so auf-geschlossen, wie etwa die Anbieter ausdem UE-Lager, „die noch freundlicher zuuns sind als die Fotofirmen“.

Bis auf die Druckereibranche hat sichnach Ansicht von R. Schorcht keine so ra-dikal verändert wie die Fotobranche. Mitdem Systemwechsel sei auch ein betriebs-wirtschaftlicher Aderlaß einhergegangen.„Sie haben den notwendigen Wandlungs-prozeß gemeistert, und ich bin zuversicht-lich, daß wir zusammen mit unserer Ko-operationszentrale auch weiterhin erfolg-reich am Markt agieren werden.“„Höchstes Lob“ sprach R. Schorcht GerdRainer Frost und seinem Team „für die er-ste Voigtländer-Digitalkamera aus, die sichabsolut mit vergleichbaren Modellen derMarkenartikler messen kann. Sie ist tech-nisch Spitze und bietet dem Händlerobendrein eine gute Marge. Und das beieinem Verkaufspreis von 249 Euro.“ Mitdem Produkt, so Schorcht weiter, habe G.R. Frost einen Maßstab für Kameras ge-setzt, wie der Fotofachhandel sie sich vonder Markenartikelindustrie wünsche. Sei-nen Kollegen empfahl der Verwaltungs-ratsvorsitzende denn auch, sich in die Kamera zu verlieben und sie in gro-ßen Stückzahlen zu verkaufen. „Das wirdIhrem Geschäft und Ihrem Ertrag guttun.“ Gleiches trifft auf Bildsonderprodukte zu.So läßt sich die Fläche, die einst acht Po-ster zierten, gut für eine Bildercollage nut-zen. Das sei neu, dekorativ und bescheredem Konsumenten einen größeren Nut-zen, versicherte Schorcht und verwies aufeine neue Software, „mit der die Kundendie Collage, aber auch Fotobücher direktin ihrem Geschäft gestalten und bestellenkönnen“. Ausdrücklich wies Schorcht dar-auf hin, daß es sinnvoller sei, sein eigenes,mit dem eigenen Firmennamen versehe-nes Fotobuch zu verkaufen, als eines mitGroßlaborschriftzug. „Stärken Sie, wo im-mer es geht, Ihre Alleinstellung.“

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Start: VWR-Vorsitzender Rainer Schorcht eröffne-te die Versammlung in Nürnberg.

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Ringfoto-Gesel lschafterversammlung 2007Die Marktchancen nutzenDie Marktchancen nutzen Am 18. Juni 2007 fand im kleinen Saalder Nürnberger Meistersingerhalle dieRingfoto-Gesellschafterversammlungstatt. Mehr als 100 Unternehmer warenin die fränkische Metropole gekommen,um die Ergebnisse ihrer Kooperation für 2006 zu erfahren, aber auch, um sich auf die zukünftige Entwicklung des Fotomarktes und ihrer Fotohandels-gruppe einstimmen zu lassen.

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Diesmal in Nürnberg: Die Gesellschafter-versammlung fand im kleinen Saal der Meister-singerhalle statt.

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GVFotohandelsgruppe

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Eine weitere Vermarktungsidee betrifftdie in Schuhkartons archivierten Fotos.Amerikanische Fotohändler scannen dieBilder und sichern die digitalen Bild-daten in Form eines Videofilms auf einer DVD, die sich auf jedem DVD-Player abspielen läßt. Die gar nichtschüchternen US-Kollegen berechnenihren Kunden dafür einen Basispreis von49 Dollar und für jedes Bild zusätzlich 49US-Cent. So wird ein durchschnittlicherAuftragswert von immerhin 180 Dollar„mit alten Bildern“ erzielt. Abschließenddankte R. Schorcht seinen Händlerkol-legen sowie den Beschäftigten der Ring-fotozentrale für ihr nimmermüdes En-gagement. „Die Arbeit der Ringfotozen-trale war sehr gut für Sie und für dieBranche, weil wir ein starkes, stabilisie-rendes Element sind.“

Fü r gute Leistung gutes GeldAuch diesmal präsentierte Geschäfts-führer Michael Gleich den Kooperations-mitgliedern nicht nur die Ergebnisse desabgelaufenen Geschäftsjahres, sondern er erläuterte die Zahlen auch. Mit 1,011Mrd. Euro erreichte der Außenumsatz aller Mitgliedsbetriebe fast das Vorjahres-niveau (1,025 Mrd. Euro). Flächenberei-nigt nahm er um 4 Prozent zu. Der La-gerumsatz der Ringfoto-Zentrale lag mit136,3 Mio. Euro knapp 4,8 Prozent unterdem 2005er Wert von 143,1 Mio. Euro.Der Rückgang resultiert aus dem SektorMobilfunk (Guthabenkarten -2,8 Mio.Euro, Telefone -2,5 Mio. Euro) und ist aufden weiter stark rückläufigen Absatz vonFilmen (-2,7 Mio. Euro) zurückzuführen.Dagegen weist der Lagerumsatz beim D-SLR-Sortiment mit Kameras und Objek-tiven ein Plus von 5,1 Mio. Euro aus. Von 117,5 auf 113,4 Mio. Euro (-3,5 Pro-zent) ging das zentralregulierte Strecken-geschäft zurück. Auch 2006 entwickeltesich der Fotoarbeitenumsatz mit denGroßlaboren massiv rückläufig, nämlichum 7 Mio. Euro, entsprechend 27,2 Pro-zent (Vj. -7,7 Mio. Euro = 23 %). Nebendem Einbruch im analogen Bilderge-schäft, das vom digitalen noch nicht kom-pensiert werden konnte, spiegeln dieseZahlen auch die fortschreitende Selbst-verarbeitung der Mitgliedsbetriebe wider.Im Zuge der digitalen Entwicklung hat esauf dem Bildersektor somit eine spürbareUmsatzverlagerung von der Ringfotozen-trale zu den Händlern vor Ort gegeben.Um die zentralregulierten Fotoarbeitenbereinigt, nur aufs Warengeschäft bezo-gen, zeigt das 2006er Streckengeschäftein Umsatzplus von 3,1 Prozent. „1992 printeten die deutschen Großlabo-re insgesamt 3,6 Mrd. Fotos. Im Vorjahr

produzierten sie von Filmen und Bildda-ten zusammen gerade einmal die gleicheMenge. Allerdings ist das Umsatzniveaudurch den Preisverfall auf die Hälfte ge-sunken – auch bei den Großlaboren“, er-klärte M. Gleich. Längst zeige sich, daßes falsch war, die Bilderpreise immer wei-ter zu senken. „Weil der Konsument da-von ausgeht, daß die Preise weiterhin fal-len, kauft er nicht mehr, sondern einfachnur für weniger Geld. Aber wir wollennicht der Sparhans der Konsumenten sein,sondern eine gute Leistung für gutes Geld verkaufen.“ Mußte der Analogfotograf noch alle Auf-nahmen eines Films ausarbeiten lassen,beschränkt er sich im digitalen Fotozeit-alter darauf, nur von den besonders gelungenen Aufnahmen Papierbilder zuordern. „Sie sind wieder gefragt“, versi-cherte M. Gleich, an die Händler ge-wandt. „Denn Sie sind die Bildermanu-faktur und arbeiten ihm seine ,Meister-werke’ selbst aus.“ Ergänzend verwiesM. Gleich auf eine Aussage des Trend-forschers Professor Peter Wippermann,Hamburg: „Bilder machen zweisam.“Was verdeutlicht, das man gelungene Fotos gemeinsam mit anderen Menschenteilen möchte, etwa in Form von Ver-größerungen oder Mehrwertprodukten.

Knapp 600.000 Kameras abgesetztZu den weiteren Ergebnissen von 2006:Die Ringfotozentrale erwirtschaftete mit249,7 Mio. Euro einen Gesamtumsatz, derum 4,2 Prozent (260,6 Mio. Euro) unterdem von 2005 lag. Als Jahresüberschußweisen die Fürther (Ringfoto und Plusfo-to zusammen) fürs letzte Jahr 1,531 Mio.Euro gegenüber dem Vorjahr mit 2,390Mio. Euro aus. Als Gründe für den nied -rigeren Wert nannte der Geschäftsfüh-rer „das rückläufige Geschäftsvolumen und bilanzielle Vorkehrungen für Re-strukturierungsmaßnahmen im Auslands-geschäft“.Hinsichtlich der aktuellen wie der zu-künftigen Entwicklung bewertet der Ko-operationschef die kontinuierlichen Um-satzzuwächse in Österreich und die guteEntwicklung der neuen niederländischenRingfoto-Gesellschaft als positiv. Immer-hin wurde für 2006 eine Verzinsung derKommanditanteile von 19 Prozent (Vj. 29 %) erreicht. „Wir waren flexibel in derEK-Preisgestaltung und haben Sie in dieLage versetzt, am Markt preislich mitmi-schen zu können. Allein von einer hohenKapitalrendite können weder Sie noch wirleben“, erklärte M. Gleich. Immerhin liegtder Zinssatz von 19 Prozent weit überdem, den Banken bei vergleichbarem Ri-siko mit nur 9 Prozent für angemessen

GVFotohandelsgruppe

Zum 15. Male: Geschäftsführer Michael Gleich stellte die 2006er Ergebnisse der Ringfoto vor.

Via Film: Claudia Endres, Leiterin Marketing/Vertrieb, präsentierte Vor-Ort-Ergebnisse des Konzepts.

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halten. Daß Ringfoto finanziell gesund ist,belegt eine Rating-Note der Banken von2. Damit liegen die Fürther gleichauf mitUnternehmen wie BMW, Coca Cola undDeutsche Post.Zusätzlich erhielten die Mitglieder für2006 Boni und durchgereichte Boni inHöhe von 8,272 Mio. Euro (Vj. 8,407Mio. Euro / -1,61 Prozent). Demnach be-trägt die 2006er Gesamtausschüttung andie Ringfoto- und Plusfotomitglieder9,803 Mio. Euro (Vj. 10,797 Mio. Euro /-9,21 Prozent).Allein übers Lager sind 2006 insgesamt287.000 digitale Sucherkameras an dieMitgliedsbetriebe gegangen. Die Hälftedavon waren Aktionsmodelle. Der Rennerwar eindeutig die Sanyo S50, die im De-zember 2006 den GfK-„Titel“ des meist-verkauften Modells ihrer Klasse errang.Dazu kamen weitere 300.000 Kameras,die von den Ringfoto-Händlern direkt bei der Industrie geordert worden sind.„Das sind“, verdeutlichte M. Gleich, „fast600.000 Kameras – knapp zehn Prozentdes Marktes.“ Der Durchschnittsverkaufs-preis lag bei 230 Euro. Durchweg errei-chen die Produkte der Plakataktionen ei-ne Spanne von 16 Prozent. Dazu kommendie Boni – über alle Aktionen zusammensind’s 18 Prozent. Somit wird durch-schnittlich ein Ertrag von 30,58 Euro er-zielt. „Mit den Sucherkameras waren wirzufrieden“, meinte M. Gleich.

Umsatzfö rderndes Doppel-SetVon den digitalen Spiegelreflexkameras,bei denen die Fürther im Lagergeschäftschon 2005 (+78 Prozent) und 2006 (+27Prozent) guten Umsatzzuwachs verbuchenkonnten, versprechen sich die Zentralewie die Mitgliedsbetriebe auch weiterhineine positive Entwicklung. Beim 2006erLagergeschäft mit D-SLR-Objektiven er-geben sich bei Menge und Wert ein Plusvon 96 Prozent. Der Lagerumsatz mitBlitzgeräten stieg im Berichtszeitraum uminsgesamt 14 Prozent, der mit kameraspe-zifischem SLR-Zubehör, wie zum Bei-spiel Batteriehandgriffe und Fernauslöser,

um 49 Prozent. Um 72 Prozent nahm derLagerumsatz von allgemeinem Fotozu-behör zu, wozu Stative, Reinigungsartikel,Displayschutzfolien zählen. Im Beamer-Segment verzeichnete das Zentrallager einUmsatzplus von 138 Prozent, beim Ver-brauchsmaterial – etwa Papiere für Bil-derkioske – von 67 Prozent.Logischerweise machten sich beim La-gergeschäft mit Analogware weitere Um-satzrückgänge bemerkbar. Der Filmabsatzging um 15 Prozent (Markt -29 Prozent),der Filmumsatz um 23 Prozent (Markt -30Prozent) zurück. Bei Analogkameras konzentriert sich das Ringfotolager nurnoch auf die erfolgreiche Vermarktungvon Restposten. „Man sollte an diesemGeschäft teilnehmen, solange es noch entsprechende Ware gibt. Im vergange-nen Jahr“, so M. Gleich, „wurden immer-hin noch 520.000 Analogkameras im Wertvon 60 Mio. Euro verkauft.“Um den Händlern das interessante D-SLR-Geschäft zu erleichtern, bietet dieZentrale ihnen seit Juni aktionsweise Dop-pelsets mit je zwei Kameras und Objekti-ven an. Verkaufserleichternd ist damit eine Valuta verbunden, so daß der Händ-ler die Sets erst bezahlen muß, nachdemer sie verkauft hat. Sollte es ihm nicht ge-lingen, den zweiten Satz des Sets zu ver-kaufen, kann er die Ware bis zu einemfestgelegten Zeitpunkt an die Zentralezurückgeben. Hintergrund der Aktion istdie Überlegung, daß sich Produkte, dieman interessierten Kunden sofort zeigenkann, auch leicht(er) verkaufen lassen.Die Rechnung scheint aufzugehen. Bereitsin den ersten 14 Junitagen wurde die glei-che Menge an D-SLRs verkauft wie imgesamten Monat Mai. Als „Denkansatz“ schlug Michael Gleichvor, den Kunden spezielle Serviceleistun-gen in Zukunft zu berechnen anstatt – wiebisher – sie kostenlos zu erbringen. ZumBeispiel das Entnehmen eines gerissenenFilms aus der Kamera. Um Diskussionenmit den Kunden zu verhindern, riet der

Orientierung: Dr. Andreas Kaapke, Institut für Handelsforschung der Universität zu Köln, zurSituation des Einzelhandels.

Schon von außen klar erkennbar: das Hentschel-sche Bilderangebot.

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schäfts

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ingfoto

Ehemals Foto Lindfeld: Das Geschäft von Frank Hentschel in Coesfeld erstrahlt im neuen Ringfoto-Design.

Mit Leidenschaft: Anja Förster, Labor für Business Querdenken, Heidelberg, zuneuem, innovativem Denken.

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Kooperationsgeschäftsführer dazu, eineentsprechende Preistafel für Kunden gutsichtbar im Geschäft anzubringen. Ähnlichden Bekleidungsgeschäften, die Zusatzlei-stungen, wie das Ändern neuer Garderobe,seit jeher berechnen und preislich aus-schildern.

Wichtigster AbsatzkanalHinsichtlich des Marktes gibt es nach An-sicht von M. Gleich „immer zwei Mög-lichkeiten: billiger oder besser zu werden.Allerdings ist beim Preis irgendwann derTiefpunkt erreicht. Zukunftssicherer istdie Aufwertung durch Personalisieren undEmotionalisieren, denn das wird morgenvon der wachsenden Zahl der ,Best Ager’wieder nachgefragt werden.“ Diese Kun-dengruppe verfüge mit 100 Mrd. Euro im-merhin über ein Viertel der gesamtenKaufkraft von 400 Mrd. Euro. Es bedürfehalt guter Argumente, um diese prinzipi-ell konsumwillige Verbrauchergruppe zumGeldausgeben zu bewegen. Die Nische, die Sonderprodukte, die indi-viduellen Leistungen werden nach Ansichtvon M. Gleich zukünftig eine große Rolleim Fotofachhandel spielen. „Discount ver-sus Individualität. Aldi wird es immer ge-ben, aber auch Händler wie Sie, die indi-viduelle Leistungen offerieren, mit denenandere Anbieter nicht aufwarten können.Schließlich bietet die Fotografie unend-liche Möglichkeiten.“ Für M. Gleich steht denn auch außer Fra-ge, daß sich der Fotofachhandel auf demrichtigen Weg befindet. Seit dem letztenJahr baut letzterer nämlich seinen Markt-anteil in den fotorelevanten Segmenten ge-genüber den Großvertriebsformen zügigaus. 2006 schlug er die „geizgeilen“ Wett-bewerber bereits mit 37 zu 35 Prozent (lt.GfK). Inzwischen führt der Fotofachhan-del – ebenfalls laut GfK – klar mit 45 zu30 Prozent. „Er erweist sich damit“, so M.Gleich, „als wichtigster Absatzkanal in derFotobranche.“

Fü nf weitere Flaggschiff-geschä fteWirkung zeigt auch die Markenstrategiefür Ringfoto und Photo Porst, die ClaudiaEndres, Leiterin Marketing/Vertrieb, aufder 2006er Gesellschafterversammlung inWürzburg vorgestellt hatte. In der Praxismachen Shop-Elemen te eines markenkon-formen Ladenbausystems, viele durch-gängig gestaltete Werbemittel und zwölfoptimal ausgerichtete Flaggschiffgeschäf-te den Fortschritt deutlich. Anhand einesprofessionellen Videofilms vermittelte C.Endres den Teilnehmern der Gesellschaf-terversammlung einen sprichwörtlich gu-ten Eindruck vom Stand des Projektes.Drei exemplarisch vorgestellte „Flagship-store“-Unternehmer berichteten denn auchvon erfreulichen Umsatz- und Ertragsstei-gerungen. Für den Herbst dieses Jahreskündigte die Marketingfachfrau der Ko-operation den Ausbau von fünf weiterenFlaggschiffgeschäften an und bat interes-sierte Händler darum, sich dafür zu be-werben. „Ich kann Sie nur motivieren, re-den Sie mit den Kollegen, informieren Siesich über die Auswirkungen der aktuellenAusrichtung und besuchen Sie Ihre Flag-shipstore-Kollegen. Bitte tragen Sie dazubei, daß unsere Strategie ,Stärke zeigen –Individualität bewahren’ aufgeht“, riefClaudia Endres alle Kooperationsmitglie-der zum Mitmachen auf. Unspektakulär verliefen die Abstimmun-gen der Anwesenden. Eindeutig wurdenGeschäftsleitung und Verwaltungsrat fürs2006er Geschäftsjahr von den stimmbe-rechtigten Mitgliedern „entlastet“. Eben-so klar fiel das Wiederwahl-Votum für dieVerwaltungsratsmitglieder Tobias Heinz,Essen, und Rainer Lamprechter, Inns-bruck/A, aus. Gespaltener war das Echodes Plenums auf einen Vorschlag vonMichael Gleich. Er stellte zur Abstim-mung, ob die Gesellschafterversammlungnicht mehr gesondert, sondern jährlich imRahmen der Erlangener Herbstmesse statt-

Ringfoto-KennzahlenRingfoto-Kennzahlen I

2006 2005 Diff. Mio. € Mio. € in %

Ringfoto-ZentraleLagergeschäft 136,3 143,1 -6,8Zentralregulierung 113,4 117,5 -3,5Gesamtumsatz 249,7 260,6 -4,2Vermittlungsumsatz 38,8 43,8 -11,4Gesamtumsatz inkl.Vermittlungsumsatz 288,5 304,4 -5,2Jahresüberschuß 1,5 2,4 -35,9Gesamtausschüttg. 9,8 10,8 -9,2Stand: 31.12.2006 31.12.2005

Ringfoto-Kennzahlen II2006 2005 Diff.Mrd. € Mrd. € in %

Ringfoto-GruppeAußenumsatz 1,011 1,025 -1,4Gesellschafter Ring-foto/PhotoPorst 570/ 97 582/ 99 -2,1/-2,0Partner 1.002/ 84 1.000/ 91 0,2/-7,7Vertriebsst. 2.213/278 2.307/305 -4,1/-8,9Plusfoto-Mitgl. 152 172 -11,6Plusf.-V’stellen 218 244 -10,7V’stellen ges. 2.431 2.551 -4,7Mitarbeiteraller V’stellen 6.866 6.995 -1,8Stand: 31.12.2006 31.12.2005

Konsequent: die Schaufensterwerbung mit vielen Portraitbildern.

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finden sollte. Dagegen sprachen sich mit1.539 Stimmen 53,9 Prozent der anwe-senden Fotohändler aus. 1.211 Stimmen(42,4 Prozent) befürworteten die Ände-rung. 82 Stimmenthaltungen entspracheneinem Anteil von 2,9 Prozent, 24 ungülti-ge Stimmen einem von 0,8 Prozent.

Der Konsument braucht OrientierungAls Gastreferenten bat die Ringfoto-Spit-ze in Nürnberg zwei Profis ans Mikro-phon, deren Vorträge sich gut ergänzten.Unter dem Titel „Tradition durch Innova-tion, Innovation durch Tradition“ be-schrieb Dr. Andreas Kaapke vom Institutfür Handelsforschung der Universität zuKöln die Situation im Einzelhandel aufder Anbieter- und Nachfrageseite. Die Be-triebsvergleiche, die das IfH durchführt,sind seit zehn Jahren – insbesondere fürden Facheinzelhandel – nicht sonderlichermutigend, was Dr. Kaapke an einigenBeispielen verdeutlichte. Nach Angabendes Hauptverbandes des deutschen Ein-zelhandels (HDE) stehen in Deutschlanddurchschnittlich etwa zehn Prozent derLadenlokale leer. Und täglich kommenbundesweit etwa 5.000 Quadratmeter hin-zu. Obwohl kein Mangel an Fläche herr-sche, stünden die Investoren Schlange, umweitere Einzelhandelsflächen zu begrün-den. Geradezu kurios mutet da das Er-gebnis einer Befragung der NRW-Landes-regierung von Verbrauchern nach denzukünftig gewünschten Betriebsformenan. Demnach rangiert der bunte Mix inha-bergeführter Facheinzelhandelsgeschäfteganz vorn in der Gunst der Konsumenten.Leider gilt das nicht fürs Kaufverhaltender Verbraucher. Ein Bekenntnis des Fachhandels sindnach Aussagen von Dr. Kaapke kompe-tente, freundliche Mitarbeiter, doch diePersonalkosten sind der größte Kosten-block und erweisen sich als Treiber für dieHandlungskosten. Die Beschäftigungs-entwicklung im Einzelhandel zeigt dennauch, daß die Zahl der Teilzeitbeschäf-tigten konstant bleibt, die der Vollzeitlerdagegen sinkt. Als weiteren Erosions-verlust des Handels bezeichnete der Re-ferent, daß die Vollzeitler durchschnitt-lich nur leicht qualifizierter seien als die Teilzeitler.Zudem gibt es Sonderformen der Distri-bution, die nicht mehr nur eine Rand -erscheinung darstellen. Pro Tag, wußteder Referent zu berichten, fahren in derBundesrepublik zum Beispiel 20.000Menschen – Durchschnittsalter 66 – aufeine Kaffeefahrt. Die Preissensibilität die-ser Kunden sei enttäuschend, doch sie ha-ben, wie Dr. A. Kaapke durch eigene Be-

fragungen weiß, den Eindruck, der Ver-käufer sei kompetent und man kümmeresich um sie, nehme sie sowohl als Kundeals auch als Mensch ernst. Nachfrageseitig ist die demographischeEntwicklung nicht zu übersehen. Im bis-lang geburtenstärksten Jahr der Bun-desrepublik, 1964, kamen 1,3 MillionenKinder zur Welt. Im bislang geburten-schwächsten, 2006, wurden nur noch680.000 Neugeborene registriert. Der An-teil der älteren Menschen an der Bevöl-kerung steige, was prinzipiell nicht nega-tiv zu werten sei, meinte der Referent.„Allerdings legen diese erfahrenen Ver-braucher ein anderes Konsumverhalten anden Tag als jüngere. Damit muß man alsAnbieter umgehen können, weil dieseKunden andere Ansprüche und Begehr-lichkeiten haben.“ Als weiteres Indiz fürdie Veränderung auf der Nachfrageseitenannte Dr. Kaapke die stark gestiegeneZahl der Ein- und Zweipersonenhaushal-te von 36 beziehungsweise 34 Prozent.Demnach entsprechen 70 Prozent derdeutschen Bevölkerung nicht mehr demIdealbild der deutschen Familie. Mit Aus-wirkungen aufs Konsumverhalten – undChancen für den Facheinzelhandel. Denn, „der Verbraucher braucht wiedermehr Unterstützung als früher, weil ihndie Vielfalt des Angebots irritiert undüberfordert“. Tester aus der Schweiz ha-ben ermittelt, wenn die Auswahl zu großist, dann ist der Konsument kaum mehr inder Lage sich zu entscheiden. Ein Le-bensmittel-Einzelhandelsgeschäft, das 33Sorten Marmelade offeriert, verkauft ins-gesamt weniger, als wenn das Sortiment„nur“ 10 Sorten umfaßt. Eine Aufgabedes Fachhandels besteht seit eh und jedarin, daß er eine Vorauswahl trifft undnur die Ware anbietet, die seine Kund-schaft nachfragt und zufriedenstellt. „Warum sollte der Konsument gerade beiIhnen, in Ihrem Geschäft kaufen? EinEinzelhandelsgeschäft“, so Dr. KaapkesAntwort, „ist nämlich eine Marke. UndMarke hat etwas mit Vertrauen zu tun. Dasind wir bei ,Service und Qualität’ – Siedefinieren sich als Fachhändler, als Fach-händler, als Fachhändler.“ Die Rahmen-bedingungen im Einzelhandel sind nachwie vor nicht günstig, „auch weil derHandel in der großen Politik nicht ange-messen Gehör findet“. Doch dem kreati-ven und agilen Unternehmer bieten sichdurchaus viele Möglichkeiten. „Wenn Siebrennen, das wirklich wollen und der Faszination Handel weiterhin erliegen,dann haben Sie die besten Chancen“, er-munterte Dr. A. Kaapke die anwesendenUnternehmer. „Denn 70 Prozent allerMenschen kommen speziell wegen des

Großzügig und offen: die neugestaltete Theken-zone bei Ringfoto Hentschel.

Das A und O: Die Annahmezone mit den Bestellterminals der Coesfelder ist nicht zu übersehen.

Schließt an die Terminals an: die Rahmen- und Albenpräsentation von Ringfoto Hentschel.

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inhabergeführten Einzelhandels in die Städte. Das war so, das ist so, und mit Ih-rer Hilfe wird es wohl auch so bleiben.“

Ob Gurke oder BeichtmobilAnja Förster und ihr Mann vom „Laborfür Business Querdenken“ in Heidelbergbeschäftigen sich mit neuem, innovativemDenken. Die Referentin startete ihrenkurzweiligen Vortrag mit der „provozie-renden“ Frage: „Haben Fachhändler mehrGrips als Mäuse?“ Zwei Organisations-psychologen haben vor Jahren mit dem so-genannten Vier-Kanal-Versuch das Lern-verhalten von Mäusen ermittelt. Er belegtedie prinzipiell bekannte Tatsache: „Nichtsist so gefährlich wie Gewohnheit, machtso betriebsblind, wie der Erfolg von gestern.“ Unabhängig von der Branchezeichnen sich innovative, erfolgreiche Un-ternehmen durch bestimmte Merkmaleaus. Ein wesentliches ist „der Blick überden eigenen Tellerrand“. Mit dem Orien-tieren an und in der eigenen Branche gehtder gegenseitige Ideenklau einher. Was da-zu führt, daß man sich stets im Meer derGleichen bewegt. Anja Försters Rat: „Pas-sen Sie clevere Vermarktungsideen ausfremden Branchen auf Ihr Geschäft an.“So ist es einem pfiffigen Vermarkter ge-lungen, eine Spreewälder Gurke statt fürdie üblichen 11 bis 12 Cent für 2 Euro zuverkaufen. Als „gesunden Zwischendurch-Snack“ unter der Bezeichnung „Get one!“in der Dose. Und: der Anbieter verkauftdie 2-Euro-Gurke nicht über Supermärk-te, sondern über Tankstellen, Fitneßstudi-os, Diskotheken – als Alternative zumSchokoladenriegel. Der Gedanke ans„Flügel verleihende“ Getränk „Red Bull“kommt nicht von ungefähr. Daran hat sichder Gurkenverkäufer angelehnt und seinelukrative Vermarktungsidee entwickelt(nachzulesen im Buch „Different Think-ing!“, S. 149/150 – s. Kasten links).

Ein nicht minder ungewöhnliches Dienst-leistungsangebot praktiziert die Erzdiöze-se Freising. Weil es im Amtsgebiet derDiözese etliche Gläubige gibt, die entle-gen wohnen, nicht mobil sind und deshalbnicht zur Beichte in die Kirche kommenkönnen, kommen die Freisinger ihrenGläubigen sprichwörtlich entgegen: miteinem „Beichtmobil“ – einem entspre-chend hergerichteten Kleinbus, in dem dieGläubigen beichten können.Das Prinzip ist stets gleich. Man schaut,welche Anbieter in anderen Branchen ähn-liche Schwierigkeiten haben wie manselbst, und analysiert, wie diese Anbieterdie Probleme intelligent gelöst haben. DieIdee muß nicht neu sein, entscheidenderist, daß man der erste ist, der die Idee fürseigene Geschäft übernimmt. Das ist einleidenschaftliches Plädoyer fürs Nachden-ken. Es setzt voraus, daß man vorhandeneGegebenheiten nicht als „unveränderbar“akzeptiert, sondern vielmehr infrage stellt. Aber wenn man neue Wege geht, werdenFehler nicht zu vermeiden sein. Doch stattzu verzagen und aufzugeben, rät Förster:„Honorieren Sie Fehler. Innovationen undFehler gehören zusammen. Sie sind derPreis fürs Neue.“ Eine weitere These der Referentin: „Um-geben Sie sich mit Leuten, die nicht zu Ih-nen passen!“ Gleich und gleich geselltsich zwar gern, doch die meisten neuenIdeen entwickeln sich aus Widersprüchen. So läßt die Referentin Wirtschaftsbücher,die sie gemeinsam mit ihrem Mannschreibt, nicht allein von Lektoren, son-dern auch von einer Dramaturgin, die amTheater arbeitet, kritisch unter die Lupenehmen. Letztere beurteilt das Manuskriptnicht als Wirtschaftskundige, sondernmahnt den wichtigen „Spannungsbogen“an. Auch Unternehmer sollten sich dieser„Störenfriede“ von außen bedienen. Anre-gungen von Kunden hingegen können im-

In gelbem Grundton: das Photo-Porst-Design, hier bei U. Toschka, Photo Porst am Prinzipalmarkt in Münster.

LiteraturhinweiseAlles, außer gewöhnlich – provokante Ideen für Manager, Märkte, Mitarbeitervon Anja Förster und Peter Kreuz,Format 14x22 cm, gebunden,

286 Seiten, Econ/Ullstein Buchverlage GmbH,ISBN 978-3-430-20016-5, 22 Euro.

Different Thinking! – So erschließen Sie Markt -chancen mit coolen Produk t-ideen und überraschenden Leistungsangeboten

von Anja Förster und Peter Kreuz, Format15x21 cm, Paperback, 242 Seiten, RedlineWirtschaft, Redline GmbH, Heidelberg, ISBN 978-3-636-01510-5, 12 Euro.

GVFotohandelsgruppe

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mer nur Verbesserungen des bereits Vor-handenen sein. Weiter kommt nach Ansicht von A. Försterauch der Unternehmer, der seine Mitar-beiter zum Widerspruch herausfordert.Dann lassen sich gemeinsam gute Ant-worten finden. Die Berliner Philharmoni-ker mit 130 Spitzenmusikern sind einemmittelständischen Unternehmen durchausvergleichbar. Auf eine offene Stelle alsGeiger bewarben sich 150 sehr gute Mu-siker. Letztlich wurde einer ausgewähltund für zwei Jahre zur Probe eingestellt.Danach entscheiden die Musiker des Or-chesters, ob der neue Kollege dauerhaftmitspielen kann. Ebenso ungewöhnlichwar die Chefsuche der Berliner Philhar-moniker. Sie haben auch ihren neuen Di-rigenten selbst bestimmt. Wichtig war ih-nen dabei die Reputation und das Könnendes Neuen, denn sie wollten unbedingt einen „Befähiger“ am Pult haben. DessenAufgabe ist es nämlich, ein Umfeld zuschaffen, von dem sich die Musiker an-gezogen fühlen, in dem sie sich gut ent-falten können. „Stecken Sie Ihre Ziele hoch“, ermunter-te die Referentin die Fotohändler. EinGrund für mangelnden Erfolg seien durch-weg nämlich zu niedrig gesetzte Ziele.Beispielsweise gelte es, sich von Zeit zuZeit zwei Fragen zu stellen: „Wohin wol-len wir, was ist unser Fixpunkt?“ und„Was macht uns zum Erreichen diesesZieles so anders als die Wettbewerber?“Darauf gelte es schlüssige Antworten zufinden. Ein bißchen besser sein zu wollenals andere, reicht jedenfalls nicht aus.

Mit Leitbild und LeidenschaftDurchaus ernst gemeint war auch AnjaFörsters Rat: „Formulieren Sie ein Leit-bild.“ Es ist alles andere als ein hübschklingender Spruch aus lauter Worthülsen.Eine amerikanische Biokette hat ihr Leit-bild kurz und verständlich formuliert:„Make America eat better.“ Also den Kun-den nahezubringen, wie sie sich besserund gesünder ernähren können. Die Kunstbestehe darin, so Förster, das Unterneh-mensziel so in einem Satz zusammenzu-fassen, daß es auch die Mitarbeiter undKunden auf Anhieb verstehen. Die Be-schäftigten der Biokette sind keine Ver-käufer, sie sind „Food Consultants“, alsoErnährungsberater. Das ist ihr Selbstver-ständnis. Ein Ziel aller Bemühungen seidoch, so die Referentin, „etwas zu ma-chen, was die Wettbewerber nicht so ohneweiteres nachmachen können“. Die La-denausstattung, das Sortiment hingegenkönnen Wettbewerber leicht kopieren.Unverändert aktuell klang auch FörstersAufruf: „Werden Sie leidenschaftlich!“ Da

Fach- und Managementwissen übers Inter-net, durch Bücher und Berater immer mehrzur Massenware wird, läßt sich damit alleinkein Wettbewerbsvorsprung sichern. Un-ternehmer und Beschäftigte sind erfolgrei-cher, wenn sie ihre Arbeit nicht nur „mitKöpfchen“, sondern auch „mit Herz“ tun.Sie sollten Eigeninitiative zeigen, Kreati-vität für ungewöhnliche Lösungen ent-wickeln und die Leidenschaft besitzen,Neues gegen alle Widerstände – zumindestin einem Feldversuch – einmal auszupro-bieren. „Doch mit noch so schönen Wortenläßt sich Leidenschaft bei der Belegschaftnicht auf Knopfdruck einstellen. Mitarbei-ter können nur mit Leidenschaft bei der Sa-che sein, wenn sie fühlen, daß ihr persönli-cher Beitrag das Unternehmensergebnispositiv beeinflußt“, versicherte A. Förster.„Wenn Ihre Mitarbeiter Ihr Leitbild ver-standen haben und es so leben, dann ist dasein Wettbewerbsvorteil, den Ihre Wettbe-werber nicht ohne weiteres kopieren kön-nen. Damit sind Sie Ihren Konkurrenten ei-ne deutliche Nasenlänge voraus.“Ein amerikanischer Musiker hat auf dieFrage von Journalisten, warum er mache,was er mache, geantwortet: „Wir wollennicht nur als die Besten der Besten gelten,sondern wir wollen die einzigen sein, diedas tun, was wir tun.“ Die gute Geschäfts-ausstattung, das richtige Marketing, diehervorragend geschulten und kompetentenMitarbeiter, all’ das, wandte sich die Refe-rentin an die anwesenden Händler, sei frag-los megawichtig. Dennoch sei es nichtmehr als die Eintrittskarte dafür, daß manals Anbieter am Markt mitspielen dürfe.„Ihre Herausforderung besteht darin, daßdiese Eintrittskarte immer aktuell ist, aberdaß Sie gleichzeitig darüber nachdenken,wie Sie einzigartig werden und bleiben, al-so anders als der Durchschnitt ihrer Bran-che, anders als die Wettbewerber, die umSie herum agieren. Das Fazit meines Vor-trags“, schloß Anja Förster, „ist zugleichmein Appell an Sie: ,Seien Sie alles, aberbitte nicht ,gewöhnlich’“.

Gelb dominiert auch im Innenraum: die Ausstat-tung der Bilderzone bei Photo Porst in Münster.

Im Ringfoto-Musterladen neben den Bildertermi-nals plaziert: das Fachlabor des Händlers.

Blickfang am Eingang des Ringfoto-Musterladens:die Säulenpräsenter für Kameras und Camcorder.

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nd die beginnen nach seiner Defi-nition ab einem Format von 20x30cm aufwärts. Groß schreiben die

Hamburger auch „Bildqualität“ und „Ser-vice“. Da für legen sich der Unternehmerund sein vierköpfiges Team – seine Frau,sein Sohn, seine Schwiegermutter und ei-ne Laborantin – denn auch Tag für Tagmächtig ins Zeug. Obendrein produziertman „günstig“, aber keinesfalls „billig“.

Von der Foto-Drogerie zum FotolaborDas wiederum ist möglich, weil sich dasEimsbütteler Fotolabor von ortsansässigenWettbewerbern durch seine räumliche,technische und personelle Ausstattung un-terscheidet. Während die Fachlabore viel-fach noch mit Ausarbeitungsequipment ar-beiten, das auf hohen Durchsatz ausgelegtist, fertigt Jan Kopp mit bewährten Mini-labgeräten. Mit insgesamt 100 m2 Be-triebsfläche, wovon 80 m2 aufs Labor ent-fallen, und nur vier Mitarbeitern hält erauch die weiteren Kosten „im Zaum“.Denn 1994 hat der gelernte „Kaufmannim Seifen- und Parfümeriebereich“ seinebetriebswirtschaftliche Lektion gründlichgelernt. Von stetig steigenden Umsätzengetäuscht, blieb unterm Strich aber nichtshängen. Es gab nur zwei Möglichkeiten:Aufgabe oder Neuausrichtung. Dabeigleicht die Entwicklung des Familienbe-triebs der vieler anderer jener Zeit. 1952 von Jan Kopps Eltern am selbenStandort auf einer Fläche von 16 m2 alsDrogerie gegründet, ernährt das Geschäftdie Familie. 1972 wird die Geschäfts-fläche deutlich vergrößert. Ab 1973 istauch Jan Kopp, der gern fotografiert, imelterlichen Betrieb tätig. Er erweitert dasbis dahin kleine Foto-Sortiment beträcht-lich und wird Photo-Porst-Mitglied. ZehnJahre später übernimmt er das Geschäft

vollständig von den Eltern. Mit Aufkom-men der Drogeriemärkte wird das Überle-ben mit Drogerieartikeln schwerer. Es ent-wickelt sich mehr und mehr zum reinen„Materialtausch“. Jan Kopp fokussiertsich stärker aufs Fotogeschäft, das abernach einem Zwischenhoch Anfang der90er Jahre immer preisgetriebener aus-ufert. Schon wirtschaftlich „angeschla-gen“ bringt Jan Kopp sein Geschäft von1994 bis 1998 wieder radikal auf Kurs. Ertrennt sich vom Fotohandelsgeschäft undkonzentriert sich auf die Fotoarbeiten, dieer von HA-Color ausarbeiten läßt. ImSommer 1998 reift in ihm die Erkenntnis:„Mit einem Minilab produziere ich meineigenes Produkt.“ Auf der photokina 1998entschließt er sich zum Kauf eines AgfaMSC 101, das im November des gleichenJahres in seinem Geschäft installiert wird.Er beschäftigt sich sehr intensiv mit demGerät und stellt fest, daß sich damit nichtallein Bilder im Standardformat fertigenlassen. Ein Ergebnis seiner Experimentesind Fotos vom Kleinbildfilm, die keinenMotivanschnitt, zu den Rändern hin abereine feine schwarze Linie und einen klei-

LaborFachanwender

Am liebsten mittendrin: Unternehmer Jan Kopp ist Dienstleister aus Überzeugung. Zentrale Lage: Das Koppsche Unternehmen (o.r.) befindet sich seit 35 Jahren am selben Standort.

Seit vielen Jahren dabei und an allen Geräten fit:Susanne Schröder, die Frau von Jan Kopp. Abstimmung mit dem Kunden: Tim Kopp (r.), Jan Kopps Sohn, ist auch am Tresen fit.

Fotolabor Jan Kopp, Hamburg, mit erstem LPS-24PROFotos, die man siehtFotos, die man siehtIm Hamburger Stadtteil Eimsbüttel be-

treibt Jan Kopp (52) auf einer Flächevon 100 Quadratmetern ein Fotofach-labor. Der professionell gestaltete Lei-stungskatalog be inhaltet unter ande-

rem 8x10-cm-Layoutprints, 60x250 cmgroße Bilder auf Fotopapier und LFP-

Plots mit bis zu 1,52 m Breite – vonFilmmaterial wie von Bilddaten. Zumumfangreichen Ausarbeitungsequip-

ment des Fachbetriebs gehört auch daserste Noritsu „LPS-24PRO“ (Geräte-

vorstellung ab S. 36), das in Deutsch-land installiert worden ist. Denn

am liebsten produziert „Koppi“ großeFotos, die man auch sieht.

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nen weißen Rand aufweisen. Was sich da-mals durch einen Trick leicht beim Prin-ten verwirklichen ließ, bedarf heute einerungleich aufwendigeren Bearbeitung inPhotoshop. „Die ungewöhnlichen Printswaren mein erstes ,Markenzeichen’. Da-mit sind wir in der Fotografenszene auf-gefallen. Und auf einmal kamen die Pro-fis zu uns und bestellten 20x30-cm-Bilder.Davon haben wir dann mehr geprintet alsStandardfotos“ erzählt J. Kopp. Viel schneller als je erwartet gerät man andie Auslastungsgrenze. Das Auftragsauf-kommen wächst und wächst. Gut sechsMonate nach der Installation des erstenMinilabgeräts schafft sich der Unterneh-mer ein zweites an. Er entscheidet sich fürein MSC 200, das er mit einer DigitalPrint Unit (DPU) versehen läßt, „um imzart aufkeimenden Digitalmarkt von An-fang an mitreden und mitmachen zu kön-nen“. Kaum daß die Neue steht, steigt dasnoch weitgehend „analoge“ Auftragsvolu-men abermals rasch an. Und wieder sindes hauptsächlich professionelle Aufnah-men, die man ausarbeitet. „Seither“, ge-steht der Hamburger freimütig, „habe ichdiesen Hang zu großen Bildern.“

Mehrheitlich professionelle KundschaftEs folgt die Beta-Version eines d-lab 3, dasJ. Kopp später gegen zwei d-lab 2 tauscht,weil er damit Fotos bis zum Format 30x45cm ausarbeiten kann. Nach wie vor im Ein-satz ist auch ein analoges MSC 300.d, des-sen natürliche Wiedergabe und Schärfe vorallem Portraitfotografen und Kunststuden-ten schätzen. 2004 erweitert der Laborbe-sitzer seinen bis dahin schon beachtlichenGerätepark um ein Noritsu QSS-3201, mitdem man vom Scan über Bilder im Stan-dardformat bis zu Großvergrößerungenvon 30x45 cm ebenfalls „alles“ fertigt. Hinund wieder auch Panoramaprints im For-mat 30x90 cm. Von der Bildqualität unddem großen Ausgabeformat begeistert, in-stalliert Jan Kopp im November 2006 daserste Noritsu LPS-24PRO Deutschlands inseinem Labor. Die bislang letzte Investi-tion stellt im Frühjahr dieses Jahres ein Canon LFP iPF9000 mit 1,52 m Arbeits-breite dar. „Ich möchte meinen Kundenmöglichst alles fertigen können, was siebrauchen, damit sie nicht wegen einzelnerArbeiten zu einem anderen Anbieter ge-hen müssen“, begründet der hanseatischeKaufmann.Sein Ausarbeitungsprogramm orientiertsich klar am Bedarf seiner Kunden. Etwa75 Prozent sind Profis aus Zeitungsredak-tionen, PR- und Werbeagenturen, Institu-ten, Behörden, aus Werbeabteilungen vonFirmen und Berufsfotografen aus allen

Sparten der Fotografie. Rund ein Viertelder Kunden zählt zum Kreis der engagier-ten und qualitätsorientierten Amateurfoto-grafen. Letztere versorgt der Hamburgernicht nur mit Fotos im Standardformat,sondern auch mit Bildern im Poster- undim „XXL“-Format. „Der Drogeriemarkt-kunde kommt nicht zu uns. Dem sindschon 17,60 Euro für einen Komplettauf-trag mit KB-Filmentwicklung und 10x15-cm-Fotos zu teuer“, sagt Jan Kopp. „Aberdie Amateurfotografen, die zu uns kom-men, genießen gleichfalls unseren Service,denn bei uns ist jeder Kunde ein König.“Nicht allein durch die technischen Ferti-gungsmöglichkeiten, auch durch das Aus-arbeitungsspektrum selbst initiiert dasHamburger Labor bei seiner KundschaftBedarf an großen Bildern. Ein Beispieldafür sind die Kontaktbogen in A4 undA3, die man von Filmen – allein oder inKombination mit der Filmentwicklung –und von Bilddaten auf Fotopapier ausgibt.

Zur Eigenpräsentation stellen FotografenMappen mit ihren Arbeiten zusammen.Die Bilder – im Format 24x30 cm oder30x40 cm – arbeiten Jan Kopp und seinTeam sorgfältig auf Fotopapier aus. „Jedergute Fotograf besitzt mindestens fünfMappen mit je 60 Bildern. Das ist nichtnur mengenmäßig für uns interessant,vielmehr machen diese Bilder auch Wer-bung für uns“, erzählt der hanseatischeKaufmann. Gelegentlich führt das zu „be-sonders pikanten“ Aufträgen. Etwa, wennvon einer Erlkö nigaufnahme einige hun-dert Großfotos gemacht werden müssen.Die gilt es dann bei der Produktion vorjeglichen fremden Blicken zu schützen,worüber der Auftraggeber selbst streng-stens wacht. Hin und wieder werden Bil-der auch im Beisein des Fotografen aus-gearbeitet, der die Aufnahmen gemachthat. Gerade dann, wenn der Fotograf mitden Bildern speziell etwas ausdrücken

Professionell: Links vom Eingang können Kunden bei einem Kaffee ihr Bildmaterial unterNormlicht sichten. Rechts im Bild: eines von drei Noritsu-Kundenterminals.

Den vorhandenen Platz optimal genutzt: Im Labor sind die Geräte entsprechend dem Arbeitsablauf angeordnet.

Aus Kundensicht: Vom Eingang aus kann manweit ins Labor hineinsehen.

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möchte, kommt es auf jede Nuance an.Sei es, daß die Fotos direkt für den Auf-traggeber bestimmt sind, daß sie für Aus-stellungen und Präsentationen verwendetwerden oder einer Druckerei als verbind-liche Vorlagen dienen.

Mit groß en Fotos groß e Fotos aktiv verkaufenDas LPS hat sich der hanseatische Kauf-mann zugelegt, „weil wir alternativ zu ei-nem Inkjet-Print auch sehr große Bilderauf Fotopapier ausgeben wollen. Obwohldie Großbilddrucker inzwischen exzellen-te Fotoqualität liefern, besteht immer nochein Unterschied zu fotografischen Bildern.Das gilt zum einen fürs Visuelle, zum an-deren fürs Haptische. Fotopapier fühlt sichanders an als Inkjet-Bedruckstoffe“, er-läutert Jan Kopp. Dabei spiele auch eineRolle, daß Fotopapier seit vielen Jahr-zehnten als Medium für Bilder bekanntund äußerst beliebt sei. Mit einer Papier-kassette für 30er Papierbreiten verse-hen, geben die Hamburger häufiger auch20x30-cm-Bilder mit dem Großbildbe-lichter aus. Und zwar regelmäßig dann,wenn Fotografen ihren Kunden diese Fotos als Ansichtsmuster vorlegen. Möch-te der Kunde dann von den MotivenGroßvergrößerungen, war man zuvor ge-zwungen, ihm LFP-Prints zu liefern, dieso mancher Kunde ob des anderen Mate-rials oder der anderen Anmutung als„nicht identisch mit dem Muster“ monierthat. „Dank des LPS-24PRO sind wir inder komfortablen Lage, dem Fotografenund dessen Kunden Großfotos zu liefern,die exakt dem Muster entsprechen“, be-richtet der Unternehmer. Die Alternative,ein Lambda-Belichter, hat der Hamburgerauf der photokina 2006 mit einer speziel-len Bilddatei, die ihm ein Layouter erstellthat, ebenso getestet wie den LPS-24PRO.Das Ergebnis fiel zugunsten des Noritsu-Geräts aus. Durch einen Dima-Award, mitdem das LPS auf der diesjährigen PMAausgezeichnet worden ist, sieht sich der

Hamburger Laboreigner in seiner Auffas-sung erst recht bestätigt. „Zudem hat dasGerät den großen Vorteil, daß wir Fotosmit 60er Papierbreite preiswerter als miteinem Lamda produzieren können“, be-gründet J. Kopp. Nach der Installation des Noritsu-Jumbosmacht sich der Hanseat gleich aktiv an dieVermarktung. Da man Kunden immernoch am besten mit Mustern überzeugt,liefert er aktiven wie potentiellen Groß-bildkunden zusätzlich oder anstelle der ursprünglich georderten „Large FormatPrints“ Großfotos, die er mit dem LPS-24PRO gefertigt hat. Bei der Übergabeweist er die Kunden – zunächst nur Profis –auf die Vorteile des neuen „altbekann-ten“ Produktes hin: „auf die Brillanz, dieSchärfe, die Detailzeichnung, das hoch-wertige Fotopapier“. Verkäuferisch ge-schickt präzisiert er dann: „Wir haben Ih-nen Ihre Bilder zum Kennenlernen überunser neues LPS gemacht. Natürlich zumgünstigeren LFP-Preis.“ Innerhalb weni-ger Monate hat Jan Kopp etliche Profisvon den Großvergrößerungen auf Fotopa-pier überzeugt. Dann sorgt – wie bei vie-len Leistungen seines Hauses – die Mund-

Dahinter: der Arbeitsplatz der 32er. Der Printerprosser des Geräts steht – im Bild nicht zu sehen – seitlich davon.

Zusammen plaziert: das Noritsu-Equipment desHamburger Fachlabors.

Gleich neben der Umkehrentwicklungs-maschine: das Dia-Rahmungsgerät.

Das erste in Deutschland: Seit November 2006 istbei Jan Kopp das LPS-24PRO im Einsatz.

Gehört zur Familie und zur Belegschaft: Renate Schröder.

LaborFachanwender

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zu-Mund-Propaganda für weitere Nach-frage – auch von Fotoamateuren, die in-zwischen neugierig geworden sind. Zu-sätzlich machen die Hamburger zweimalim Jahr eine Großbildaktion. Darauf ma-chen sie über ihre Internetseite und inihren Schaufenstern aufmerksam, die siedann ausschließlich mit den beworbenenGroßbildern bestücken. „Wenn man keinegroßen Fotos anbietet, verkauft man auchkeine“, ermuntert der Hanseat auch beidiesem Produkt zu aktivem Verkauf. In2005 und 2006 ist es den Hamburgern im-merhin gelungen, im Zuge von drei Ak-tionen insgesamt knapp 800 50x75-cm-Bilder zu verkaufen, die sie mit ihrem„Large Format Printer“ auf Leinen ge-druckt haben. „Diese Bilder, die mehr-heitlich von Amateurfotografen und ande-ren Konsumenten erworben wurden,hätten wir nicht verkauft, wenn wir sienicht gezielt beworben und angeboten hät-ten“, ist Jan Kopp überzeugt. Mit dem LPS-24PRO fertigt man neunMonate nach der Installation überwiegend40x60 cm, 50x60 cm und 50x75 cm großeFotos, und zwar Einzelbilder ebenso wieSerien. Auch beeindruckende Panorama-bilder im Format 60x120 cm und 60x180cm geben die Hamburger mit dem Gerätaus. Neben Profis, die die meisten Groß-fotos ordern, finden auch Amateurfoto-grafen Gefallen daran, bestellen aberdurchweg einzelne Exemplare. Wie JanKopp berichtet, wird ein beachtlicher An-teil der großen Fotos noch vom Negativoder Dia gemacht. Auf Qualität bedacht,vermeiden die Hamburger das Hochrech-nen der Bilddaten, indem sie die Analog-vorlage dann jeweils entsprechend derAusgabegröße scannen. Auch Fingerab-drücke und Verunreinigungen entfernendie Laborprofis – nach Rücksprache mitdem Kunden – vor dem Scannen von derVorlage. Zudem bietet man den Kundenan, ihnen die Bilddaten auf eine CD/DVDzu brennen. Natürlich lassen sich dieHamburger diese Zusatzleistungen bezah-len. Offensichtlich spricht sich ihr Ser-vice herum. „Seit wir das Gerät in Betriebgenommen haben, kommen Kunden zuuns, die wir zuvor noch nie bedient haben,und verlangen diese großen Fotos“, be-richtet der norddeutsche Unternehmer. Aufs gesamte Bilderaufkommen bezogenarbeitet das Labor zu etwa 70 ProzentBilddaten, zu 30 Prozent Negative undDias aus. „Berücksichtigt man aber, daßwir monatlich allein knapp 1.000 CDs/DVDs ,von Filmen’ brennen, dann ist derAnaloganteil im Grunde höher“, relativiertder Hanseat. Welche Bedeutung größereBildformate für das Hamburger Labor haben, verdeutlicht die Tatsache, daß man

20 Prozent mehr 30er als 10er Fotopa-pier „verarbeitet“. Den größten Ferti-gungsanteil halten nach wie vor 20x30-cm- und 30x40-cm-Fotos. Aber: die Zahlder größerformatigen Fotos nimmt stetigzu. Als Fotopapiere kommen nur Kodaks Supra und Ultra Endura mit glänzenderund seidenmatter Oberfläche (Typ N) so-wie das Kodak Metallic zum Einsatz. Den

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Bei Jan Kopp seit Herbst 2006 voll im Einsatz: Noritsu-E6-Filmentwicklungs-maschine QSF-R410L-3C.

Kurzportrait des UnternehmensFirmenname/-adresse Fotolabor Jan KoppFruchtallee 11820259 Hamburg-EimsbüttelTel.: 040/40 17 03 94, Fax: 040/40 17 03 96E-Mail: [email protected]ümer Jan Kopp (52)Geschäftshistorie 1952 Eröffnung als Drogerie; ab 1973 vergrößerter Fotobereichund Photo-Porst-Mitglied; seit 1998 reines FotolaborBetriebsfläche insg. 100 m2, davon 80 m2 LaborflächeLage des Labors an einer Hauptstraße in Hamburg-EimsbüttelErreichbarkeit gut, begrenzte Anzahl von Parkflächen in LabornäheEinzugsgebiet Großraum Hamburg, z.T. bundesweitKundenstruktur Berufsfotografen aus allen Bereichen einschließlich Luftbild, Redaktionen, PR- und Werbeagenturen, Firmen, Behörden, Institutionen, qualitätsorientierte AmateurfotografenMitbewerber 7 Fachlabore, z.T. diverse MinilabbetreiberGeräteparkFilmentwicklungsmasch. für CN, Schwarzweißnegativ, E6-Dia – bis 13x18-cm-PlanfilmAnalog-Printer Agfa-MSC 300.dDigitalprinter Agfa-d-Lab 2 plus, Noritsu-QSS-3201 und -LPS-24PROLarge Format Printer Agfa Grand Sherpa 50 und Canon iPF9000Scanner Trommel-, Filmscanner f. Negativ/Dia, FlachbettscannerCD-/DVD-Brenner Rimage Protégé II u. externe Brennstation f. einzelne CDsSonstige 3 Noritsu-Kundenterminals, sieben Rechner, ein ServerFotopapiere Kodak Supra Endura u. Ultra Endura, Oberflächen glänzendund edelmatt (N); Kodak Metallic-PapierFotochemie für alle Prozesse ausschließlich von TetenalLFP-Bedruckstoffe alle verfügbaren einschl. hochwertiger „Fine Art“-PapiereBelegschaft 5 Personen (einschließlich Firmeneigner)Warensortiment Filme, Speicherkarten, GerätebatterienLabordienstleistungen digitale und analoge Amateur- und FotofacharbeitenSpezialitäten viele große Bilder; qualifizierte Massen- u.NischenfertigungLieferzeiten 24 Stunden, Stundenservice, individuelle VereinbarungenLadenöffnungszeiten Mo. – Fr.: 9.00 bis 18.00 Uhr; Sa.: 9.00 bis 13.00 Uhr Zugehörigkeit Keine

Alles griffbereit: der Vorbereitungsplatz für die Filmentwicklung.

„Import“ aus Berlin: Fotolaborantin Birgit Kloseweiß, was gute Bilder ausmacht.

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Glänzend-Anteil beziffert Jan Kopp mitetwa 85 Prozent, das Matt-Aufkommenmit 10 Prozent und den Metallic-Bedarfmit etwa 5 Prozent.

Bilddaten des Kunden bleiben unverä ndertMit dem Systemwechsel sind auch Verän-derungen bei der Auftragsabwicklung ver-bunden. So filtern die Hamburger Fotosvon Negativen wie eh und je laborgerechtkorrekt aus. Dagegen sind Korrekturen anden Bilddaten der Kunden tabu. Die zurAusarbeitung übergebenen Bilddateiensind von der Agentur oder dem Fotografenimmer schon mittels Bildbearbeitung op-timiert worden. Deshalb, aber auch um beiNachauflagen möglichst identische Er-gebnisse erzielen zu können, nehmen dieHamburger an den Bilddaten keine Ände-rungen vor. „Im Grunde belichten wir dieDaten ,nur’ aus“, verdeutlicht der Labor-eigner den Unterschied zur Analogaus-arbeitung. Was nicht heißt, daß bei der di-gitalen Produktion weniger sorgfältig ge-arbeitet wird. Sind sich die Hamburgermal nicht sicher, ob das Bild-Ergebnis vonden angelieferten Bilddaten dem Kunden-wunsch entspricht, nehmen sie Kontaktmit ihm auf, um sich mit ihm abzustim-men. Das gelingt am besten mit Bild-mustern, die man dem Auftraggeber zurBeurteilung und Freigabe vorlegt. Ist bei-spielsweise eine Gelbkorrektur erforder-lich, wird sie – nach Abstimmung mit demKunden – aber lediglich am Printer vorge-nommen. Die Bilddaten des Kunden blei-ben strikt unverändert. Um dann bei einerkurzfristig georderten Nachauflage trotz-dem die gleichen Bild-Ergebnisse liefernzu können wie bei der Erstauflage, archi-vieren die Hamburger ein Bild der erstenProduktionsserie. Es weist auf der Bild-rückseite die Printdaten auf und dient beiBedarf obendrein zur visuellen Abstim-mung. Ordert der Kunde von der Bildda-tei innerhalb weniger Wochen keine wei-teren Abzüge mehr, wird das „Musterbild“vernichtet. So viel Aufwand ist nur sinnvoll, wennauch die Ausarbeitungsgeräte und -pro-zesse konstant „neutral“ gehalten werden.Zur hauseigenen Qualitätssicherung neh-men die Hamburger an ihren Geräten dennauch dreimal täglich einen „Graukeil-Ab-gleich“ vor, um das unvermeidliche „Drif-ten“ zu korrigieren. Zudem nutzen undschätzen sie das Qualitätskontrollsystemvon Tetenal. Im Zuge dessen führen dieNorderstedter zweimal wöchentlich Pro-zeßkontrollen aller Film- und Papierpro-zesse des Hamburger Fachlabors durch.Jeweils am Morgen des nächsten Tagesliegen Jan Kopp die Ergebnisse der densi-

tometrischen Messungen als E-Mail vor.Und jedesmal bekommt er „bescheinigt“,daß alle Prozesse „stimmen und stabil“sind. „Wir müssen uns unserer eigenenProduktionsmittel schon sicher sein, sonstkönnen wir Abweichungen bei uns oderbei Kundenmaterial nicht zuordnen“, er-klärt J. Kopp und ergänzt, so viel Sorgfaltsei man als professioneller Dienstleisterseinen Kunden schon schuldig. Die Bild-bearbeitung gehört bewußt nicht zum An-gebotsschwerpunkt der Hamburger. So-wenig wie ein Laborant Fotos vom Film„oberflächlich“ filtern kann, sowenig ister in der Lage, bei der elektronischenBildbearbeitung nur das Notwendigste zutun. „Der Kunde wäre längst mit dem Er-gebnis zufrieden, aber der persönlicheEhrgeiz läßt einen nicht ruhen. Es wirdviel Zeit investiert, die man einem Kundenaber nicht berechnen kann. Zudem müs-sen wir berücksichtigen, daß wir es mei-stens mit Profis zu tun haben, die uns nur,ausgabereife’ Bilddaten übergeben“, be-gründet der Unternehmer seine Haltung.

Antizyklische NischenpolitikNach Ansicht des Hamburgers hat die di-gitale Fotografie, wie jedes System, Licht-und Schattenseiten. Den mit ihr einherge-henden Mengenverlust und Preisverfall imBildergeschäft zu beklagen, hält er für we-nig hilfreich. Man müsse digitale Bildernicht billig verkaufen. Wie bei jeder Wa-re, jeder Dienstleistung ließe sich auch fürDigiprints ein angemessener Preis durch-setzen, wenn das Produkt stimme. Sowohlum sein Angebotsspektrum als auch umdie Qualität der einzelnen Leistungenbemüht, schenkt der Hanseat Entwicklun-gen in seinem Markt als auch den Wün-schen seiner Kunden große Beachtung.„Ich arbeite gern antizyklisch. Wenn an-dere Anbieter Leistungen aus ihrem Pro-gramm streichen, nehme ich sie auf, dennes muß ja Kunden geben, die das zuvorgekauft haben. Selbst wenn ihr Anteilschrumpft, kann sich unser Engagementdafür noch lohnen.“ Ein Beispiel dafür istdas „Layoutprint“, das Wettbewerber imFormat 9x13 cm und 10x15 cm einst fürFotografen produziert, inzwischen aberaufgegeben haben. Als Jan Kopp Bedarf

Analog versus DigitalNach Angaben von Jan Kopp wählen etlicheBerufsfotografen ihr Aufnahmegerät gezieltfür die jeweilige Produktion aus. Das kannmal die Digitalkamera, mal die analoge Mit-telformatausrüstung sein. Der eine oder an-dere Profi zieht sein Analogequipment auchdeshalb digitaler Aufnahmetechnik vor, weiler seine Analoggeräte sowie den folgendenWorkflow perfekt beherrscht. Deshalb be-trachten die Hamburger es auch als „unsereAufgabe, ausgabeseitig eine Brücke zwischenbeiden Systemen zu schlagen, so daß sich dieProfis bei uns ihrer analogen wie digitalenSache ganz sicher sein können“. Allerdings weiß der Laboreigner von einergroßen Redaktion zu berichten, die von ihrenFotografen inzwischen wieder Dias verlangt.Aus rein praktischen Erwägungen. Das Sich-ten und die Auswahl digitaler Bilder am Mo-nitor ist nämlich viel zeitaufwendiger als dieklassische Selektion am Leuchtpult. Beim di-gitalen Fotografieren wird mehr „draufgehal-ten“, werden nicht nur viel mehr Bilddateieneingereicht, die Dateien selbst sind oft auchso groß, daß sie bequem für eine doppelseiti-ge Wiedergabe ausreichen. Beim Belichtenvon Filmen, das zeigt die Praxis immer wieder,arbeiten die Fotografen insgesamt sorgfälti-ger, was sich auch wohltuend beschränkendauf die Aufnahmeanzahl auswirkt.

Teilansicht des Agfa-Equipments: vorn zwei Filmentwicklungsmaschinen, im Hinter-grund eines von zwei d-2-Labs.

Entwickelt CN-, Dia- und Schwarzweiß-material bis 13x18-cm-Planfilm: das Jobo autolab ATL 2500.

Zumeist für Portraitfotografen und Kunststuden-ten im Einsatz: das analoge „MSC 300.d“.

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fürs Layoutprint feststellt, läßt er es – mo-difiziert – erfolgreich wieder aufleben. ImFormat 8x10 cm mit weißem Rand ferti-gen die Hamburger es mit dem 32er No-ritsu-Lab. Etliche Fotografen geben ihrenKunden zur Auswahl lieber Layoutprintsals einen Kontaktbogen. Auf letzteremsind nämlich auch die weniger gelungenenAufnahmen zu sehen. Mit den Layout-prints bekommt der Auftraggeber des Fo-tografen hingegen nur die korrekten Auf-nahmeergebnisse zur Auswahl zu Gesicht.Zudem gefallen so manchem Fotografenund so manchem Kunden die weißgeran-deten Prints einfach besser als ein Kon-taktbogen. Wie J. Kopp berichtet, ordernlängst nicht mehr nur analog fotografie-rende Fotografen die Layoutprints, son-dern auch etliche Digitalfotografen. Mit der hauseigenen E6-Entwicklung hatder Laboreigner eine weitere Nische fürsich entdeckt. Während das Diafilmauf-kommen im Markt stetig sinkt, freut sichder Hamburger über nach wie vor wach-sendes E6-Volumen in Form von KB-, vorallem aber von Mittelformat- und Planfil-men. Was er darauf zurückführt, daßselbst in Hamburg immer weniger Mitbe-werber das Material noch innerhalb einesTages ausarbeiten. Bereits im Herbst 2006investierte er in eine Noritsu-E6-Filment-wicklungsmaschine QSF-R410L-3C undin eine Jobo ATL-2500. Letztere ließ er so ausrüsten, daß er damit sowohl CN-,Schwarzweiß- als auch Diamaterial bis13x18-cm-Planfilm entwickeln kann. Diegroßen Fachlabore haben das Problem,daß ihre Hängerfilmentwicklungsmaschi-nen für den geringer gewordenen Durch-satz viel zu große Tanks besitzen. Die ver-bliebenen Analogfotografen wissen umdieses Dilemma und nutzen den Kopp-schen Ser vice. Nachdem das Filmauf-kommen bis zum Sommer vorigen Jahresauch im Koppschen Labor stetig gesunkenist, nimmt es seither wieder kontinuierlichzu. Nach eigenen Angaben entwickeln dieHamburger derzeit pro Monat etwa 2.000Filme. „Damit haben wir bereits wiederdas Niveau von 2002/2003 erreicht“, stelltder Hanseat erfreut fest.

Scannen und brennenDie Hamburger lassen ihrer Kundschaftbei allen Leistungen die Wahl zwischenzwei Lieferzeiten und zwei Preisen: exakt24 Stunden nach Abgabe oder Stunden-service. Natürlich sind auch individuelleVereinbarungen möglich. „Es ist schonein Vorteil, wenn man einem Kunden zu-sagen kann, daß er am Abend desselbenTages 150 entwickelte Filme und die Kon-takte dazu abholen kann.“ Selbst umfang-reiche Aufträge können die Hamburger

dank ihres Maschinenparks durchweg in-nerhalb von 24 Stunden komplett aus-führen. Neben Schnelligkeit und Qualitäthält J. Kopp Zuverlässigkeit und absoluteTermintreue für entscheidende Kriterienzur Kundenbindung. Im Zuge des Digitalen erweisen sich dasScannen und die Datensicherung aufCD/DVD als stabile und wachstumsträch-tige Segmente. KB- und Rollfilmmateriallesen die Hamburger als „Maschinen-scans“ zu etwa 70 Prozent über den Film-scanner des 32er Noritsu-Minilabgerätsein. Vom 6x6-cm-Negativ liefert er eine75 MB große Bilddatei, vom 6x9-cm-Ne-gativ einen „148-MB-Scan“. Es sei, so derUnternehmer, durchaus nicht ungewöhn-lich, daß selbst bekannte Berufsfotografengrößere Mengen belichteter Rollfilme ab-gäben und „unser Bundle-Angebot nut-zen“. Es beinhaltet die Filmentwicklungeinschließlich hochauflösender Scans undeinen 24x30 cm großen Kontaktbogen vonjedem Film. Dank des Koppschen Ser-vices können die Fotografen ihren Kundendie Aufnahme-Ergebnisse (auch) gleichdigital liefern. „Wegen der überragenden Dia-Scanqua-lität und des guten Handlings“ liest manDias nur übers 32er ein. Um die so ge-wonnenen Bilddaten auf CD/DVD zuübertragen und/oder um davon Bilder und Großvergrößerungen bis 30x45 cm –seit man das LPS-24PRO besitzt, auchdarüber hinaus – zu machen. Zusätzlich zu aktuell belichtetem Diamaterial habenJ. Kopp und sein Team auch größere Men-gen an Altbeständen zu digitalisieren. DaArchivscans durchweg nicht kurzfristiggeliefert werden müssen, eignen sie sichin der Fertigung gut als „Lückenfüller“.Zum Scannen von 6x17-cm-Panorama -material und Planfilmen bis 13x18 cm

Intern verknüpft: Für die Produktion höherer Auflagen und professionell belabelterCDs/DVDs setzen die Hamburger als externenBrenner einen Rimage Protégé II ein.

Natürlich auch vorhanden: Großbilder mit mehr als 60 cm Breite geben die Hamburgerüber zwei „Large Format Printer“ (i. Bild der Agfa Grand Sherpa 50) aus.

Praktisch: Der Wandmonitor ist mit einem „EpsonGT-15000“-Flachbettscanner verbunden.

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verwenden die Hamburger einen eigenenTrommelscanner, „für den wir jeden Tagnoch Futter bekommen“. Je nach Vorlageund Auflösung produziert er bis zu 200MB große Dateien, die beispielsweise vonAgenturen zum Druck von Plakatenbenötigt werden. Aber auch einige Institu-tionen wissen die Trommelscans desHamburger Labors zu schätzen. Selbst Amateurfotografen, die sich nochnicht entschließen können, den digitalenSchritt zu vollziehen, nutzen gern denKoppschen Scan- und CD-Service. DieZusatzleistungen bedeuten fürs Labor kei-nen großen Aufwand. Die Filme passierennach der Entwicklung ohnehin den Film-scanner des Minilabgeräts. Die so „ermit-telten“ Bilddaten werden vom Digitallabzum Printen der Bilder benötigt, könnenaber zusätzlich auf einer CD/DVD gespei-chert werden. Um das Minilabgerät dabeinicht zu blockieren, leiten die Hamburgerdie so gewonnenen Bilddaten intern anspezielles Equipment weiter. Zur Produk-tion einzelner oder kleiner Mengen vonDatenscheiben setzt man einen externenDell-Rechner mit CD-/DVD-Brenner ein.Für höhere Auflagen (ab 20 Datenträger)kommt ein Rimage-Gerät zum Einsatz, dasdie Datenscheiben bei Bedarf auch gleichprofessionell belabelt. „Es ist unser Vorteil,daß wir alle zur Ausarbeitung notwendigenSysteme besitzen, und daß wir kleine wiegroße Auflagen wirtschaftlich fertigenkönnen“, versichert J. Kopp.

Dienstleister mit gutem ServiceNatürlich kann man dem Labor Bilddatenzum Ausarbeiten auch übers Internetschicken, was einige Berufsfotografen undAgenturen auch nutzen. Darüber hinausengagiert sich J. Kopp bewußt nicht alsOnlinelabor. „Die typischen Netzkonsu-menten sind auf den niedrigsten Preis fixiert. Dazu möglichst noch 10 Bilderumsonst. Dann läuft man nicht selten noch

seinem Geld hinterher. Erschwerendkommt hinzu, daß ich anonymen Inter-netkunden keine ideale Bildqualität liefernkann, weil ich diese Kunden nicht kenne.“Diese Erfahrung hat er bereits vor Jahrengesammelt und beschlossen, dieses Ge-schäft gern denen zu überlassen, die sichdarauf spezialisiert haben. Der Hambur-ger Unternehmer braucht den persönli-chen Kontakt zum Kunden. Für ihn ist derAustausch regelrecht ein „Spaßfaktor“ desGeschäfts. Und es freut ihn spitzbübisch,wenn ein Kunde ihn beim Abholen derBilder lobt: „Koppi, da hast Du mal wie-der eine klasse Arbeit abgelassen.“ Allerdings nutzt der Laboreigner das In-ternet sehr wohl zur Eigenpräsentationund Eigenwerbung. Der eigene Internet-auftritt (www.jankopp.de) wird von sei-nem Sohn, einem IT-Fachmann, und einerAgentur regelmäßig aktualisiert. Auf derStartseite stellt man abwechselnd Produk-te und die Produktionsgeräte, aber auchAktionen vor. Im August 2007 beispiels-weise wurden auf der „Titelseite“ derKoppschen Homepage der LPS-24PROund der Canon-LFP iP9000 sowie Pro-dukte vorgestellt, die mit den Geräten ge-fertigt werden. In den professionellen In-ternetauftritt fließt das meiste Werbegelddes norddeutschen Fachlabors. Als „reine Serviceleistung“ bezeichnet J.Kopp das aufs Nötigste begrenzte Fotoar-tikelangebot in seinem Labor. Es bestehtaus Filmen, Speicherkarten und Geräte-batterien. Trotz des Volumenrückgangsvon etwa 30 Prozent ist das Filmsortiment– auf die Kundschaft abgestimmt – nochrecht umfangreich. In den Kühlschränken,die im Eingangsbereich stehen, lagernüberwiegend Profifilme und einige „Ama-teurfilme“: CN-, Dia- und Schwarzweiß-material von Fujifilm, Kodak und Ilford.Die Speicherkarten, 1-GB- und 2-GB-Ty-pen von Kingston, dienen meistens dazu,den Spontanbedarf von Amateurfotografenzu decken. Gleiches gilt für die Varta-Gerätebatterien, die man vorhält. Insgesamt gesehen liegt das HamburgerFachlabor mit seinem Angebot wohl gold-richtig, ist Jan Kopps Konzept voll aufge-gangen. „Rückschauend betrachtet war esgut, den Handel aufzugeben und sich ganzund gar der Bilddienstleistung zu widmen.Aber ich habe auch Glück gehabt, ich ha-be mich genau zum richtigen Zeitpunkt in-tuitiv richtig entschieden“, ist er sich si-cher. Auch von der zukünftigen Entwick-lung seines Unternehmens hat der hansea-tische Kaufmann eine glasklare Vorstel-lung: „Wir sind und bleiben ein Dienstlei-ster mit gutem Service. Das machen wirvon der ersten bis zur letzten Minute jedesArbeitstages – und zwar richtig.“

Übersichtlich gestapelt: Papiermagazine der Minilabgeräte.

Aufgereiht: Teilansicht der Taschenablage.

Frische Ware: Im Empfangsbereich stoßen die Kunden auf Filme, Gerätebatterien und Speicherkarten.

Rechts vom Eingang: Hier stehen denKunden zwei weitere Terminals für die Bild-bestellung zur Verfügung.

Beratung gehört dazu: Firmeneigner Jan Kopp pendelt bei Bedarf flexibel zwischenKunden und Geräten.

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Großbi ldprodukt ion auf Fotopapier : Nor i tsu LPS-24PROGaaanz große FotosGaaanz große FotosMit dem LPS-24PRO bietet Minilab-hersteller Noritsu schon ein außer-

gewöhnliches Ausarbeitungsgerät an. Dessen Abmessungen und Volumen ent-

sprechen nicht so recht dem Begriff „Mini“, was dem maximalen Ausgabe-

format geschuldet ist. Das beträgt immerhin stolze 62x254 cm. Das Pro-dukt: Bilder in allerfeinster Qualität –

natürlich auf Fotopapier. Noritsu-Techniker Jörg Kriete stellt den Bilder-

Boliden detailliert vor.

is auf die Größe, die etwa der von dreiQSS-3501 entspricht, ist das LPS-24PRO hinsichtlich Bedienung und

Funktion ein ganz normales Noritsu-Lab.„LPS“ ist die Abkürzung für„Large Format Printing System“.Die „24“ bezeichnet abgerundetdie maximale Papierbreite, dieexakt 24,5 Zoll/Inch (622 mm)beträgt. Mit dem Anhängsel„PRO“ versieht Noritsu alle ihreGeräte, die üblicherweise imNetzwerk des Betreibers ar-beiten. Über ein sogenanntes„Cross patch“-Kabel kann ein„PRO“-Gerät aber auch direktmit einem weiteren Noritsu-Mi-nilabgerät oder einem Front-End-PC verbunden werden, was allerdingseher die Ausnahme denn die Regel ist.

Von 13x18 cm bis 62x254 cmDas gilt erst recht für die Betriebsbedin-gungen der Zielgruppe, die Noritsu mitdem Jumbo-Printer anvisiert: Fotofach-labore, Fotogroßlabore und Fotofachhänd-ler, die als Selbstverarbeiter verstärkt auchgroße und sehr große Fotos produzieren.Die Fertigungspalette des LPS ist deutlichumfangreicher, als das Maximalformat von622 mm x 2540 mm (24,5x100 Inch) ver-muten läßt. Serienmäßig ist der Printer mitzwei Papiermagazinen ausgestattet, die je-weils unterschiedlich breite Papierrollenaufnehmen. Das kleinere, oben im Printerpositioniert, ist mit dem Papiermagazin derQSS-32er Geräte identisch. Es faßt Papier-rollen mit einem maximalen Durchmesservon 250 mm und Papierbreiten von 127mm bis 305 mm (12 Inch). Das größerePendant ist für den Einsatz von 356 mm bis622 mm (24,5 Inch) breiten Papieren (Rol-lendurchmesser max. 200 mm) geeignet.Es ist fahrbar und läßt sich über eine fest-installierte ausklappbare Rampe leicht inden unteren Teil des Printers schieben. Ab-hängig von der Papierbreite ist die Schritt-länge innerhalb vorgegebener Bereiche

millimeterweise variabel einstellbar. Somitbietet sich dem Betreiber ein großes Aus-arbeitungsspektrum, das in der Praxis zumBeispiel vom 13x18 cm, übers 20x25 cm,

30x45 cm, 40x60 cm, 50x60cm, 50x75 cm, 60x80 cm,60x90 cm bis zum 62x254 cmGroßfoto reicht. Auch Pano-ramabilder, etwa im Format30x91 cm, lassen sich mit demLPS-24PRO herstellen. Ausge-hend von der schmalsten Pa-pierbreite und der kürzestenSchrittlänge kann der Jumbo-Printer noch ein 127x152 mm„kleines“ Foto ausgeben. Sinn-voll ist das aber nicht, denn miteiner Belichtungsgeschwindig-

keit von 2,54 cm (1 Inch) pro Sekunde istdas Gerät nur halb so schnell wie ein 32erSchwestermodell. Aus gutem Grund nenntNoritsu die stündliche Ausarbeitungslei-stung erst für Fotos ab 13x18 cm (s. Tab.unten). „Das LPS“, so J. Kriete, „ist klar fürdie Produktion großer Fotos konzipiert.“

Laserbelichtung mit 300 dpiBei der Entwicklung des Geräts war nichtein möglichst hoher Ausstoß, sondernvielmehr – Noritsu-typisch – die Bildqua-lität das Maß aller Dinge. Sie ist dennauch über jeden Zweifel erhaben. Dafürhat Noritsu einiges getan, wie sich beinäherer Betrachtung des Systems zeigt.Das zweiteilige LPS-24PRO besteht ausdem Printer WLP-100 und dem Papier-prozessor PP-2406. Fest miteinander ver-bunden, nehmen die beiden Elemente den

AusarbeitungsleistungBildformate* Fotos/h Bildformate* Fotos/h127x178 mm etwa 96 457x610 mm etwa 38203x254 mm etwa 79 622x406 mm etwa 54254x203 mm etwa 94 622x508 mm etwa 45305x457 mm etwa 49 622x914 mm etwa 26*Papierbreite x Schrittlänge Quelle: Werksangaben

BB

Gehören zur serienmäßigen Ausstattung: Monitor,Tastatur, Maus und Colorimeter.

Alles nur größer: Von den Papiermagazinen (r.)gelangt das Fotopapier zunächst zum Belich-tungsdeck (M). Darüber ist der Laser angeordnet.Nach dem „Belichten“ wird das Papier von der Übergabeeinheit (l. ausgezogen) an denProsser übergeben.

Maxi-Gerät für Maxi-Bilder: das aus zwei Einheiten bestehende LPS-24PROvon Noritsu. Ein externer PC (r.) ist zur Bild-Produktion mit dem LPS erforderlich. Er gehört aber nicht zum Lieferumfang des LPS.

Noritsu-TechnikerJörg Kriete

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gegenseitigen Signalaustausch konven-tio-nell via Kabel vor. Zum Bedienen ist derPrinter mit einem 17-zölligen Color-Flachbildmonitor, einer Tastatur und einerMaus ausgestattet. Allerdings zeigt derBildschirm keine Bildmotive, sondern le-diglich Funktionen, wie etwa den Net-Or-der-Modus, und Betriebszustände an. DerProsser besitzt zur Funktionssteuerung anseiner Vorderseite ein Bedienfeld mitLCD-Anzeige. Herzstück des Printers istder große, 50 kg wiegende Laser, der dasFotopapier „belichtet“ und maßgeblich zurhohen Bildqualität beiträgt. Die „Bild“-Auflösung beträgt 300 dpi. Ein weiteresQualitätsmerkmal des LPS-24PRO ist sei-ne exzellente Papierführung, was sich vorallem bei den ganz großen Fotos positivbemerkbar macht. Wie bei Noritsu-Gerä-ten üblich, arbeitet auch dieses Systemnach dem Einzelblattverfahren. Der zu„belichtende“ Bogen wird zuvor exakt for-matgerecht von der Papierrolle geschnit-ten. Sehr lange Formate werden dem La-ser schlaufenförmig über einen Speicherzugeführt. Danach transportiert die Über-gabeeinheit den Bogen in den Prosser.Dort passiert er die einzelnen Bäder einesherkömmlichen RA-4-Naßprozesses undden Trockner, bevor er als fertiges Fotoauf der großen Haube des Prossers landet,die als Bild ablage gestaltet ist. Zum Lieferumfang des LPS gehört selbst-verständlich ein Colorimeter, übrigens,das gleiche, das auch an den 32er Gerätenseinen qualitätssichernden Dienst versieht.Zudem liegt dem LPS-24PRO mit „Norit-su Quick Access“ und „LPS-Megapanora-ma“ Software bei, die den Betrieb des Bil-der-Boliden erst möglich macht. Als„PRO“-Gerät nimmt das LPS nämlichausschließlich Bilddaten an. Somit fun-giert es als Belichter und Ausgabeeinheit.Die Bilddateien erhält es von einem ex-ternen (Netzwerk-)Rechner, der nicht zumLieferumfang des LPS gehört. Auf diesem PC bereitet der Bediener dieBilddaten ausgabegerecht vor. Dabei spieltes keine Rolle, ob die Bilddaten ursprüng-lich mit einer Digitalkamera, einem Film-oder Flachbettscanner erzeugt wordensind. Zum Vorbereiten der Daten kann manbeispielsweise Photoshop oder ein anderesBildbearbeitungsprogramm nutzen. Auch„EZ-Lab“, eine optionale Noritsu-Server-software für Auftragsmanagement läßt sichin Verbindung mit dem LPS verwenden,bietet sie doch ebenfalls Möglichkeiten zur Bildbearbeitung. Die fertigen Bildda-teien speichert der Operator entweder imJPEG-, im unkomprimierten TIFF- oder imBitmap-Format auf der Festplatte des exter-nen Rechners ab. Anschließend lädt er dieBilddateien in Noritsus „Quick Access“.

Die Software erfüllt zwei Funktionen. Siedient dazu, das Ausgabeformat jedes Bil-des zu bestimmen, und sie überträgt dieBild- und Auftragsdaten vom externen PCan den internen Rechner des LPS. Aufletzterem befindet sich die LPS-Megapan-orama-Software. Sie sorgt dafür, daß dasLPS-24PRO Bilder mit einer Länge vonmehr als 91 cm bis zur Maximallänge von254 cm ausarbeiten kann.

Wie jedes andere Minilabgerä tAnders als vermutet sind die Bad-, Rege-nerat- und Überlauftanks des LPS-Pros-sers mit gut 11 bis maximal 22,8 LiterFassungsvermögen ganz und gar nichtüberdimensioniert. Das verkürzt die Auf-heizzeit der Bäder auf nur 30 Minuten (zu60 Minuten bei einem 32er). Zudem hältes Maße und Gewicht des Bilder-Jumbosin Grenzen. Aus den zuvor genanntenGründen hat Noritsu den Prosser des LPSauch nicht mit automatischem Verdun-stungsausgleich und automatischer Rack-reinigung versehen. Zur Energieversor-gung des zweiteiligen Großgerätes bedarfes eines (einzigen) dreiphasigen 400-Volt-Wechselspannungsanschlusses mit 32-A-Absicherung. Zwangsläufig größer als beiherkömmlichen Minilabgeräten fällt derPlatzbedarf des LPS-24PRO aus. Printerund Prosser sind zusammen „nur“ 2.557mm lang und gerade einmal 1.030 mmbreit. Der Prosser mißt an der Bildablageeine Höhe von 1.135 mm, der Printerselbst ist auch nur 1.280 mm, „über Mo-nitor“ 1.675 mm hoch. Daß Noritsu dieArbeitsbreite vorm LPS-24PRO mit 3.807mm, die Tiefe am Printer mit 2.980 mmund am Prosser mit 2.620 mm beziffert,hängt mit Zugang und Belüftung zusam-men. An den Seiten und hinter dem Gerätsind jeweils 60 cm Freiraum erforderlich,damit der Bediener die Gerätetanks er-reicht, aber auch, um Stauwärme zu ver-meiden. Der meiste Freiraum wird vordem Printer benötigt, um das etwa 83 cmlange, 27 cm breite und 41 cm hohe Groß-magazin über die Klapprampe ein- undausfahren zu können. „Das LPS-24PRO ist bis auf das großeFormat ein Noritsu-Minilabgerät wie je-des andere auch. Technisch ist es mit den32er und 33er Systemen eng verwandt. Esarbeitet zuverlässig, ist leicht zu bedienenund liefert große Fotos in ausgezeichne-ter Qualität“, lautet das Fazit von JörgKriete. Der Noritsu-Techniker muß eswissen, schließlich hat er den Bilder-Jum-bo bereits in Japan kennengelernt, langebevor das erste Gerät in Europa gezeigtworden ist. Wie sich das LPS-24PRO imAlltagsbetrieb macht, weiß der hanseati-sche Laboreigner Jan Kopp (ab S. 28).

373/4 2007 imaging markt

Griffbereit: Das obere 305-mm-Magazin ruht aufeinem ausziehbaren Schlitten. Fürs Entnehmenund Einsetzen des 622-mm-Papiermagazins (u.)verfügt der Printer des LPS-24PRO über einepraktische Klapprampe.

Vor Übergabe an den LPS: Hauptfenster der„Quick Access“-Software auf dem Monitor desexternen Rechners.

Auf der Vorderseite des Papierprozessors: das Prosser-Bedienfeld mit LCD-Anzeige (o.). Aufgereiht: Die Regenerat- und Überlauftanks sind gut zugänglich unten im LPS-Prosser plaziert.

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38 imaging markt 3 / 4 2007

um System, das Noritsu ihren eu-ropäischen Kunden seit Anfang Sep-tember 2007 in verschiedenen Vari-

anten anbietet, gehören ein Desktop-PC mitMaus, Tastatur, Flachbildmonitor, A4-Be-legdrucker sowie die entscheidende sy-stemkompatible Software. Die Hardware wird mit dem Minilabgerätverbunden. Sie dient zur Auftragsabwick-lung und – abhängig von der Angebotsformdes Händlers – zur Produktion von CDsmit der personalisierten Online-Bestell-software. Die CD gibt der Händler zur In-stallation an seine Kunden weiter. Alterna-tiv oder zusätzlich kann er seinen Bild-erkunden ermöglichen, die Online-Bestell-software von seiner Händler-Home page

herunterzuladen. Durch das „Schlüssel-Schloß-Prinzip“ ist sichergestellt, daß dieBildbestellung adreßgebunden ausschließ-lich von dem Fotohändler ausgeführt wer-den kann, der die Software an den Kundengegeben hat. Das gilt auch für den Fall, daßder Kunde die Bildbestellung mit dieserSoftware daheim am PC fertig zusammen-stellt, auf einer CD oder einem USB-Stickspeichert und dieses Speichermedium beiseinem Fotohändler zur Bildproduktion ab-

gibt. Üblicherweise wird der Kunde dieSoftware dazu nutzen, seine Fotoarbeitenonline an seinen Fotohändler zu übermit-teln. Welchen Bestellweg der Kunde auch

wählt, auf diese Weisebindet der Händler sei-nen Kunden an sich. DasNoritsu-Online-Bildbe-stellsystem ist flexibelund komfortabel. DerFotohändler kann sein

Ausarbeitungsprogramm individuell kon-figurieren und jederzeit rasch verändern.Sogar kundenindividuelle Bilderangebotesind sehr leicht zu realisieren.Selbstverständlich ist das Sy-stem zentrallaborfähig, ob in-nerhalb unternehmens eigenerFilialen oder bei der Anbindungvon Satellitengeschäften be-freundeter Geschäftspartner, fürdie Onlinebildaufträge ausge-arbeitet werden. Die Bilderauf-träge der Kunden gelangen übereinen zentralen, in Europa sta-tionierten Server zum jeweiligenFotohändler, der sie auf demMonitor des System-PCs ange-zeigt bekommt. Je nach Bilderlinie ist esbeispielsweise möglich, die eingehendenAufträge automatisch vom Minilabgerätfertigen zu lassen oder jeden einzelnen auf-zurufen und individuell auszuarbeiten.Selbst Prepaid- und Bonusfunktionen kannder Händler je nach Belieben kreieren undin sein On line-Bilderangebot integrieren.Bedienerfreundlich ausgelegt, kann der Bil-derkunde nach der Installation des Pro-gramms sowie jederzeit zwischendurch ei-nen informativen Videofilm aufrufen, derdie einzelnen Bedienschritte anschaulicherklärt. „High Photo Transfer“ macht esauch weniger geübten PC-Nutzern leicht,Bilderaufträge online zusammenzustellenund an ihren Fotohändler abzuschicken.Der Kunde kann unter anderem Bilder dre-hen, Ausschnitte frei bestimmen und die„Rote-Augen-Korrektur“ „bestellen“. Erbekommt Anschnitte angezeigt, die sichdurch unterschiedliche Seitenverhältnissezwischen dem Aufnahmechip der Kamera

und dem gewählten Fotoformat ergeben,und er erhält zum jeweils gewählten Bild-format über vier Anzeigen eindeutige Hin-weise zur Bildqualität. Durch Zwischen-speichern kann der Kunde einen Bestell-vorgang jederzeit unterbrechen und zu ei-nem späteren Zeitpunkt fortführen odervervollständigen. Dank der Archivfunktionlassen sich Bilder und komplette Fotoauf-träge, die schon mal ausgearbeitet wordensind, ganz einfach nachbestellen. Über-sichtlich und detailliert bekommt der Bil-derfreund seine Auftragszusammenstellungeinschließlich der Einzelpreise und des Ge-

samtpreises im Warenkorb an-gezeigt. Bei Bedarf kann er denAuftrag auch mit einem schrift-lichen Vermerk – wie „bitte alsGeschenk verpacken“ – an sei-nen Fotohändler versehen. Ab-hängig vom Lieferumfang desFotofachhändlers hat der Kun-de beispielsweise auch dieMöglichkeit, das Feld „Postzu-stellung“ im On lineauftrag „an-zukreuzen“. Selbstverständlichweist das Programm ihm vormAbschicken des Onlineauftrags

das Liefer-/Abholdatum der fertigen Foto-arbeit aus. Nach der Auftragsübermittlungkann der Bilderkunde den Auftragsverlaufon line jederzeit kontrollieren. So ist er vonder Auftragsannahme durch seinen Händ-ler über den Produktionsfortschritt bis zurFertigstellung seines Auftrags stets aktu-ell informiert. Mit der Auftragsübernahme gibt derDrucker des Onlinesystems beim Händ-ler eine Rechnung als Kundenbeleg aus.Das System erfaßt automatisch jeden Onlinekunden und bietet dem Händler per Abruf etliche nützliche Statistik-Aus-wertungen für sein Bildermarketing. AufWunsch kann der Fotohändler den Be-griff „High Photo Transfer“ gegen jedeandere individuelle Bezeichnung austau-schen. Selbstverständlich genießt der prak-tische On line-Bestellservice den vollenService-Schutz von Noritsu. Ein Erfah-rungsbericht über „High Photo Transfer”folgt in einem der nächsten „IM“-Hefte.

Überblick: Links die Verzeichnisstruktur. In derMitte der Bilderinhalt des gewählten Verzeich-nisses. Rechts die ausgewählten Motive.

Aufgerufen: Das einzelne Bild im „Bearbeitungsmodus“.

Ganz einfach wählen: So präsentiert sich das Eröffnungsfenster.

MinilabOnlineservice

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Noritsu-TechnikerRalph Berg

Spezialist

Alle

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itsu

Neu: Nor i tsu bietet e igenes Onl ine-Bi ldbestel lsystemMit allem KomfortMit allem KomfortUnter der Bezeichnung „High Photo Transfer“, kurz „HPT“,

hat Noritsu für Europa ein eigenes mehrsprachiges System zur Online-Bildbestellung entwickelt. Es zeichnet sich durch einfache, intuitive Bedienung

sowie absolute Kompatibilität mit allen aktuellen und zukünftigen Noritsu-Minilabgeräten aus. Und: das System „bindet“ die Kunden an ihren „HPT“-Fachhändler. Noritsu-Techniker Ralph Berg nennt die Details.

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Tel.: + 49 (0) 21 54. 91 57- 0, Fax: + 49 (0) 21 54. 91 57 - 70, E-Mail: [email protected], Internet: www.noritsu.deNORITSU (Deutschland) GmbH, Siemensring 87, 47877 Willich