nordzucker ag geschäftsbericht 2002/2003 · s.a. – ersuc, paris ... • joint-venture mit arla...
TRANSCRIPT
Wir machen mehr daraus
Nordzucker AGGeschäftsbericht 2002/2003
Konzernstruktur und Nordzucker-Standorte
Braunschweig
Klein Wanzleben
Güstrow
Opalenica
MelnikDrobovice
Ceske Mezirici
Trencianska Tepla
Trnava
Hatvan
Szolnok
Szerencs
Chelmza Krasiniec
Warschau
POLEN
DEUTSCHLAND
FRANKREICH
SLOWAKEI
UNGARN
TSCHECHIEN
Schleswig
Uelzen
Munzel
Nordstemmen
ClauenWierthe
Schladen
esparma –Osterweddingen
Hübner-Medopharm –Ehrenkirchen
Syral –Marckolsheim
Amino –Frellstedt
Bratislava
Budapest
Prag
Berlin
Zucker Euroland
Nordzucker GmbH & Co. KG, Braunschweig
100 %
Rechenzentrum Zucker GmbH& Co. KG, Braunschweig
100 %
Études et Recherches SucrièresS.A. – ERSUC, Paris/Frankreich
20 %
Forschung & Entwicklung
Institut für Technologie derKohlenhydrate – Zuckerinstitut – e.V.,Braunschweig 100 %
DiversifikationZucker International
Stand Mai 2003
Nordzucker Polska Sp. zo. o. Spolka Komandytowa,Posen/Polen 100 %
Wielkopolski Cukier S.A., Opalenica/Polen
92 %
Pomorski Cukier S.A.,Chelmza/Polen
74 %
Cukrovary TTD Dobrovice a.s.,Dobrovice/Tschechien
34 %
Povazsky Cukor a.s.,Trencianska Tepla/Slowakei
60 %
Trnavsky Cukrovar a.s.,Trnava/Slowakei
78 %
Szolnoki Cukorgyar Rt.,Szolnok/Ungarn
67 %
Matra Cukor Rt.,Hatvan/Ungarn
51 %
Szerencsi Cukorgyar Rt.,Szerencs/Ungarn
51 %
Nordzucker Spezial GmbH,Braunschweig
100 %
Greenfox GmbH, Braunschweig
100 %
Syral S.A.,Marckolsheim/Frankreich
50 %
NPE Natur Pharma Ernährungsprodukte GmbH,Bielefeld 98 %
Anton Hübner GmbH & Co. KG,Ehrenkirchen 100 %
Medopharm Arzneimittel GmbH & Co.KG,Freiburg i. Br. 100 %
Norddeutsche Zucker-RaffinerieGmbH,Frellstedt 50 %
Amino GmbH,Frellstedt
50 %
esparma GmbH,Osterweddingen
100 %
Nordzucker 2002/2003 1
Umsatz inkl. Marktordnungsabgaben
Abschreibungen Sachanlagen
Personalaufwand
Forschungsaufwand
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)
Konzernjahresüberschuss
Cashflow (DVFA)
Eigenkapital
Bilanzsumme
Investitionen Sachanlagen
Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt (§ 267 HGB)
in Mio. t 2000/2001 2001/2002
1.184
83
125
3
99
55
148
300
1.108
54
4.052
1.073
87
121
3
75
36
83
262
1.118
67
3.939
1998/1999 1999/2000
1.007
85
100
2
44
22
75
301
1.026
78
1.994
1.023
91
110
1
45
21
138
269
1.042
52
1.908
2002/2003
1.146
77
127
4
66
26
100
296
1.023
65
3.475
• Zusammenschluss mit der Union-Zucker zum 1. März 2003
• Verträge zur Übernahme der ungarischen Zuckerfabriken von Béghin-Say unterzeichnet
• Joint-Venture mit Arla Foods zur Herstellung von Gaio-Tagatose
• Verschmelzung der Nordkristall GmbH und der Zuckerverbund Magdeburg GmbH
auf die Nordzucker AG rückwirkend zum 1. März 2002
• Betriebsergebnis Zucker Euroland wegen geringer C-Zucker-Erlöse und Deklassierung
deutlich unter Vorjahresniveau
• Operative Ergebnisse in der Slowakei und in Tschechien positiv, in Polen aufgrund der
unbefriedigenden Marktsituation negativ
• Positives Ergebnis bei Hübner-Medopharm und esparma
• Bisher keine befriedigenden Ergebnisse bei Katzenstreu
• Einführung der Qualitätsteamarbeit bei Nordzucker
Der Konzern im Überblick
Das Geschäftsjahr in Schlagworten
Inhalt
Vorwort 2 Bericht des Aufsichtsrats 3Würdigung Klaus Wittenberg 5 Corporate Governance 7Lagebericht 10 Jahresabschluss 32 Gremien 54
2
der Wandel bei Nordzucker folgt der
Erkenntnis, die Herausforderung durch
Markt, Wettbewerb und Agrarpolitik
nicht nur rechtzeitig zu erkennen,
sondern sich hierauf unternehmenspo-
litisch und strategisch auszurichten.
Trotzdem waren nach dem Celler
Zielsetzungspapier im April 1996
nahezu sieben Jahre notwendig, um
zu einem gemeinsamen norddeutschen
Zuckerunternehmen zu kommen.
Dabei brachte das Celler Zielsetzungs-
papier diese Vision bereits klar zum
Ausdruck. Begriffe wie Kerngeschäft
Zucker aus Zuckerrüben, Erweiterung
der Marktposition und Stärkung der
Ertragskraft sind zentrale Vorgaben für
die Nordzucker AG und haben in den
Folgejahren als Orientierungshilfe
auf dem Weg zum Zusammenschluss
gedient. Nach dem notwendigen
Abbau von Überkapazitäten durch die
Schließung der Werke Königslutter
(1998), Lehrte (1998) und Baddecken-
stedt (2000) wurde über die Jahre
unter der Strategie „Sicherung des
Kerngeschäfts“ sowohl die Verhand-
lung mit der Union-Zucker mit dem
Ziel der Vollendung der norddeutschen
Einheit fortgeführt als auch die Beteili-
gung an polnischen und slowakischen
Zuckerfabriken eingeleitet. Unter dem
Aspekt Diversifikation mit Augenmaß
wurde Hübner-Medopharm und Syral
im Jahre 2000 erworben. Diese in
vergleichsweise kurzen Abständen
erfolgten Expansionsschritte wurden
begleitet durch eine Anpassung der
Organisationsstruktur und eine deut-
lich stärkere Einbeziehung der Mitar-
beiter im Rahmen des Nordzucker
Erfolgsprogramms.
All diese Veränderungen sind not-
wendig. Der technische Fortschritt, die
Veränderungen der Märkte, insbeson-
dere die Konzentration in der Lebens-
mittelindustrie und im Lebensmittel-
einzelhandel, das Zusammenwachsen
der Märkte am Beispiel der EU-Erwei-
terung zum 1. Mai 2004 sowie die Wei-
terentwicklung der Zuckermarktord-
nung vor dem Hintergrund von WTO-
Verhandlungen und AKP/EBA-Proto-
kollen sind nur die wichtigsten Anhalts-
punkte für Veränderungen, die die
Nordzucker elementar betreffen. In
Weiterentwicklung der Überlegung
aus dem Celler Zielsetzungspapier
lautet unsere Strategie zur Sicherung
des Kerngeschäfts heute Expansion im
Kerngeschäft. Wir sind überzeugt,
dass die Nordzucker AG nur mit wei-
teren Wachstumsschritten ihre Ertrags-
kraft erhalten kann. Daraus folgt die
Notwendigkeit, nicht nur den Markt
vor der Haustür zu bearbeiten, son-
dern auf benachbarten Märkten zur
Steigerung der Umsatzerlöse aktiv zu
werden. Dabei vollzieht sich ein steti-
ger Wandel von der Produktionsorien-
tierung hin zur Kundenorientierung,
die im Falle einer verstärkten Deregu-
lierung der Märkte nach 2006 für eine
positive Unternehmensentwicklung
entscheidend sein wird. Diversifikation
macht dort Sinn, wo sie unsere Kom-
petenz in Süße kraftvoll unterstützt.
Durch Erweiterung der Rohstoffpalette
(Mais, Weizen und zuletzt Laktose)
versprechen wir uns eine zusätzliche
Produktdifferenzierung mit dem Ziel,
Kundenbindung durch eine breit gefä-
cherte Kompetenz sicherzustellen.
Dies gilt vor allem für unsere Beteili-
gung an Syral, wodurch wir uns den
Glukosebereich erschlossen haben.
Parallel zur internen Strategiedis-
kussion waren die vergangenen Jahre
durch intensive Überlegungen zur
Weiterentwicklung der Kapitalstruktur
geprägt. Die Idee, den Einfluss unserer
Aktionäre in einer Nordzucker-Holding
zu einer starken und schlagkräftigen
Gesamtorganisation zu bündeln,
konnte noch nicht umgesetzt werden.
Umso größer ist die Bedeutung des
genehmigten Kapitals vom September
2002, mit dem der strategische Wachs-
tumskurs durch die Zustimmung der
Aktionäre zu zukünftigen Kapitalerhö-
hungen bestätigt wurde.
An der klaren Zielvorstellung hat
sich für die Nordzucker AG nichts
geändert. Zwischenzeitlich sind viele
wichtige Schritte eingeleitet und zum
Teil erfolgreich vollzogen worden.
Maßgeblich für den Wachstumskurs
ist und bleibt die gemeinsame Über-
zeugung von Rübenanbauern, Aktio-
nären, Mitarbeitern und Gremien,
die Nordzucker AG erfolgreich in die
Zukunft führen zu können.
Goetz von Engelbrechten
Sehr geehrte Damen und Herren,
Nordzucker 2002/2003 3
Bericht des Aufsichtsrats
Am 13. August 2002 verstarb
unerwartet der langjährige
Aufsichtsratsvorsitzende Klaus
Wittenberg, der den Aufsichtsrat
seit Gründung der Nordzucker AG
leitete. Klaus Wittenberg hat sich
sowohl für das Unternehmen als
auch für die gesamte norddeutsche
und deutsche Zuckerwirtschaft sehr
verdient gemacht.
Das Geschäftsjahr war durch zwei
wichtige Expansionsschritte gekenn-
zeichnet. Durch die Übernahme der
Union-Zucker Südhannover GmbH
konnte die Einheit der bäuerlichen
norddeutschen Zuckerindustrie ver-
wirklicht werden. Das Wachstum im
Kerngeschäft Zucker in Europa wur-
de durch die Übernahme von drei
ungarischen Zuckerfabriken konse-
quent fortgesetzt.
In der Hauptversammlung am
12. September 2002 wurden alle
Aktionärsvertreter im Aufsichtsrat neu
gewählt. Gleichzeitig wurde ein Turnus
für die zukünftigen Wahlen eingeführt.
Die Arbeitnehmervertreter sind im Vor-
feld der Hauptversammlung gemäß
Mitbestimmungsgesetz für fünf Jahre
neu gewählt worden.
In der konstituierenden Aufsichts-
ratssitzung nach der Hauptversamm-
lung wurde Henning Hansen-Hogrefe
zum Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt.
Gunold Fischer wurde gemäß Mitbe-
stimmungsgesetz zum 1. Stellvertre-
tenden Vorsitzenden und Lothar
Wrede zum 2. Stellvertretenden Vorsit-
zenden gewählt.
Der Aufsichtsrat nahm im Geschäfts-
jahr 2002/2003 die ihm nach Gesetz
und Satzung obliegenden Aufgaben
wahr. Er wachte über die Geschäfts-
führung aufgrund der Berichte des
Vorstands und hat den Vorstand
beratend begleitet. Im Geschäftsjahr
fanden elf gemeinsame Sitzungen
von Aufsichtsrat und Vorstand statt.
Der Aufsichtsrat ist vom Vorstand
regelmäßig über den Geschäftsgang,
die Lage des Unternehmens, das Risiko-
management und über grundsätzliche
Fragen der Unternehmensplanung
unterrichtet worden. Er hat alle wesent-
lichen Geschäftsvorfälle mit dem Vor-
stand besprochen.
Schwerpunktthemen der Beratung
waren:
• Übernahme der Union-Zucker Süd-
hannover GmbH nach Zustimmung
des Bundeskartellamts
• Ausbau des Kerngeschäfts unter
Einbeziehung des bisherigen und
zukünftigen Engagements in den
MOEL
• Strategische Weiterentwicklung
des Kerngeschäfts in Europa vor
dem Hintergrund der Diskussion
zur Fortsetzung der Zuckermarkt-
ordnung sowie der WTO-Verhand-
lungen und Einfluss zukünftiger
AKP-/EBA-Regelungen
• Weiterentwicklung der Kapital-
struktur zur Vorbereitung von
Kapitalerhöhungen
• Nachfolgeregelung für den
Vorstandsvorsitzenden
Im Rahmen einer Klausurtagung
hat sich der Aufsichtsrat mit den
Themen Rechte und Pflichten der
Aufsichtsratsmitglieder, Corporate
Governance Kodex, Risikomanage-
ment und aktuellen Tendenzen am
Henning Hansen-Hogrefe, Vorsitzender des Aufsichtsrats
Vertreter der Abschlussprüfer haben
an den Bilanzsitzungen des Aufsichts-
rats sowie des Prüfungs- und Finanz-
ausschusses teilgenommen, dem Auf-
sichtsrat den Prüfungsbericht überge-
ben und erläutert.
Der Aufsichtsrat hat nach abschlie-
ßender Prüfung den vom Vorstand auf-
gestellten Jahres- und Konzernabschluss
gebilligt. Der Jahresabschluss der
Nordzucker AG ist damit festgestellt.
Dem Gewinnverwendungsvorschlag
des Vorstands wurde zugestimmt.
Dem Vorstand und allen Mitarbei-
tern der Nordzucker AG und den mit
ihr verbundenen Unternehmen spricht
der Aufsichtsrat für die geleistete Arbeit
Dank und Anerkennung aus.
Der AufsichtsratBraunschweig, 3. Juli 2003
Henning Hansen-HogrefeVorsitzender des Aufsichtsrats4
Kapitalmarkt (Basel II, Rating) ausein-
andergesetzt und sich dabei mit den
Anforderungen an Aktiengesellschaf-
ten befasst. Daraus resultierte unter
anderem die Weiterentwicklung des
Risikomanagements sowie die Neufas-
sung der Geschäftsordnungen des
Aufsichtsrats und des Vorstands.
Der von der Hauptversammlung
zum Abschlussprüfer gewählten Wirt-
schaftsprüfungs- und Steuerberatungs-
gesellschaft Lang und Stolz KG, Braun-
schweig, erteilte der Aufsichtsrat den
Prüfungsauftrag.
Der vom Vorstand vorgelegte Kon-
zernabschluss, der Jahresabschluss der
AG zum 28. Februar 2003 sowie der
Lagebericht, der für den Konzern und
die AG zusammengefasst wurde, sind
unter Einbeziehung der Buchführung
von dem Abschlussprüfer geprüft und
mit dem uneingeschränkten Bestäti-
gungsvermerk versehen worden.
Präzisionsarbeit Aussaat – Witterung und Sortenwahl bestimmen den Erfolg
Nordzucker 2002/2003 5
Mit Klaus Wittenberg hat die
Nordzucker AG ihren allseits
geschätzten und erfahrenen Aufsichts-
ratsvorsitzenden verloren.
Am 13. August 2002 verstarb er
nach kurzer, schwerer Krankheit im
Alter von nur 59 Jahren.
Die Nordzucker AG verliert mit
Klaus Wittenberg einen Menschen,
dem die Zuckerindustrie und der
Rübenanbau in Norddeutschland
Herzenssache waren. Als engagierter
Landwirt setzte er sich seit Mitte der
70er Jahre in zahlreichen Gremien für
die Einigung der bäuerlichen Zucker-
industrie in Norddeutschland ein.
Seit Berufung in den Vorstand der
Lehrter Zucker AG im Jahre 1974 hat
Klaus Wittenberg die Geschicke der
Zuckerwirtschaft in Norddeutschland
wesentlich mitgestaltet und bestimmt.
Sein beruflicher Lebensweg ist durch
zahlreiche Meilensteine gekennzeich-
net: der Zusammenschluss bäuerlich
strukturierter Zuckerfabriken zur
Zuckerverbund Nord AG im Jahre
1990, deren Aufsichtsratsvorsitz er
1995 übernahm; die Gründung der
Nordzucker AG 1997 und kurz vor
seinem Tode die entscheidende Wei-
chenstellung zum anschließenden
erfolgreichen Zusammenschluss mit
der Union-Zucker Südhannover GmbH.
Alle Herausforderungen hat er mit
Geduld, Hartnäckigkeit und Überzeu-
gungskraft angenommen.
Darüber hinaus hat er die Interes-
sen der deutschen und europäischen
Rübenanbauer in nationalen und
internationalen Gremien – zu nennen
sind hier stellvertretend für viele die
CIBE und der Beratende Ausschuss
Zucker bei der EU-Kommission in
Brüssel – vertreten. Seit 1993 war
Klaus Wittenberg Vorsitzender des
Vorstands der Wirtschaftlichen Vereini-
gung Zucker, ein Amt, das seinen tat-
kräftigen und nachhaltigen Einsatz für
die Zuckerwirtschaft in der EU forder-
te. Mehr als hundert Tage im Jahr sei
er für den Zucker unterwegs gewesen,
so wurde Klaus Wittenberg zitiert.
Dass er mit den Entscheidungsträgern
in Verbänden und der Politik ein offe-
nes Wort pflegte und es verstand, den
Anliegen der Zuckerindustrie offensiv
und überzeugend Gehör zu verschaf-
fen, lag nicht zuletzt an seiner direk-
ten Art. Klaus Wittenberg warb dabei
stets um Verständnis durch Verständi-
gung und suchte nach pragmatischen
Lösungen. Seine Arbeit war geprägt
durch Pflichterfüllung und Verantwor-
tungsgefühl gegenüber der Landwirt-
schaft. Als Gemeinderatsmitglied
im Ehrenamt genauso wie in den
Gremien der Zuckerwirtschaft. Bis
1999 gestaltete er die Belange seiner
Heimatgemeinde Bierbergen mit.
Seine Handschrift zeichnete ihn als
Konservativen im besten Sinne des
Wortes aus.
Daneben gab es auch den boden-
ständigen Landwirt. Auf dem elter-
lichen Hof aufgewachsen, organisierte
er in einer Betriebsgemeinschaft zu-
kunftsorientiert seine Arbeit als Land-
wirt. Sein heimatliches Umfeld war
für ihn Refugium und zugleich Kraft-
spender für die vielfältigen Aufgaben.
Die Nordzucker AG wird die Herz-
lichkeit und Tatkraft Klaus Wittenbergs
nie vergessen und seiner stets in
Dankbarkeit gedenken.
WürdigungKlaus Wittenberg
Klaus Wittenberg
6
Zart, aber kraftvoll – die Karriere der Zuckerrübe beginnt
Nordzucker 2002/2003 7
Nordzucker führt das Geschäft in
einer Kombination von operativer
Verantwortung für die Aktivitäten in
den Geschäftsbereichen und der Ver-
antwortung für einzelne Konzern-
funktionen. Die Koordination der Füh-
rungsarbeit erfolgt durch den Vor-
stand in enger Zusammenarbeit mit
den Mitgliedern der Geschäftsleitung
(Geschäftsbereichsleiter).
Die Geschäftsbereiche sind selbst-
ständige Träger des operativen
Geschäfts. Sie werden im Rahmen der
vom Vorstand der Nordzucker AG
definierten Unternehmenspolitik von
den Geschäftsbereichsleitern geführt.
Der Geschäftsbereich Zucker Interna-
tional führt sein Geschäft in den
mittel- und osteuropäischen Ländern
über die dort agierenden regionalen
Gesellschaften. Diese tragen die
Geschäfts- und Ergebnisverantwor-
tung für ein definiertes regionales
Gebiet. Alle betrieblichen Aktivitäten
sind in ein unternehmensweites
System von Zielvereinbarungen und
Planungen (Balanced Scorecard) ein-
gebunden.
DER AUFSICHTSRAT
Der Aufsichtsrat umfasst 20 Mit-
glieder. Er ist gemäß dem deutschen
Mitbestimmungsgesetz zu gleichen
Teilen mit Aktionärs- und Arbeitneh-
mervertretern besetzt. Die Vertreter
der Anteilseigner werden von der
Hauptversammlung, die Vertreter der
Arbeitnehmer von den Arbeitnehmern
gewählt. Bei Abstimmungen im Auf-
sichtsrat hat bei Stimmengleichheit
der Vorsitzende des Aufsichtsrats im
Falle einer erneuten Stimmengleich-
Corporate Governance
Die Nordzucker-Geschäftspolitik
zielt auf eine nachhaltige Siche-
rung des Kerngeschäfts Zucker. Auf
diese vorrangige Aufgabe ist auch die
Unternehmensführung und -kontrolle
ausgerichtet. Gute Corporate Gover-
nance ist die Grundlage unserer Ent-
scheidungs- und Kontrollprozesse.
Dies hat in der Vergangenheit gegol-
ten und soll auch in Zukunft in beson-
derer Weise für die Zusammenarbeit
mit unseren Aktionären und Rübenan-
bauern gelten.
Für Nordzucker bildet deutsches
Recht, insbesondere das Aktien- und
Mitbestimmungsrecht, sowie unsere
Satzung und der unternehmensspezi-
fisch umgesetzte deutsche Corporate
Governance Kodex die Grundlage der
Ausgestaltung von Führung und Über-
wachung im Unternehmen. Wir
betrachten den Kodex als einen wich-
tigen Schritt zur Weiterentwicklung
der Rechtsvorschriften und Praxis der
Unternehmensführung und -kontrolle
in Deutschland. Das Inkrafttreten des
deutschen Corporate Governance
Kodex haben wir zum Anlass genom-
men, unsere internen Regeln und
Verfahren für Aufsichtsrat, Vorstand
und Hauptverwaltung sowie unsere
Rechnungslegung und -prüfung zu
überprüfen. Dabei haben wir als Maß-
stab unserer Überprüfung die Rege-
lungen angelegt, die für börsennotier-
te Gesellschaften gelten. Bei der
Arbeit ergaben sich viele Übereinstim-
mungen mit der bisherigen Praxis im
Hause Nordzucker. In einigen Fällen
ergaben sich Änderungen, die wir
konsequent umsetzen werden. Soll-
vorgaben des Corporate Governcance
Kodex, die Nordzucker nicht erfüllt,
werden von uns im Konzernanhang
aufgeführt.
FÜHRUNGS- UND
UNTERNEHMENSSTRUKTUR
Nordzucker unterliegt dem deut-
schen Aktiengesetz. Daher hat das
Unternehmen mit seinen Organen
Vorstand und Aufsichtsrat eine zwei-
geteilte Leitungs- und Überwachungs-
struktur. Die Hauptversammlung, die
Zusammenkunft der Aktionäre, ist das
dritte Organ des Unternehmens. Alle
drei Gremien sind den Interessen der
Aktionäre und des Unternehmens
verpflichtet.
Aufgrund der gesellschaftsrecht-
lichen Struktur der Nordzucker AG
haben die ehemaligen Zuckerfabrik-
gesellschaften als so genannte Hol-
dings in ihrer Rolle als Großaktionäre
eine besondere Bedeutung. Zurzeit
halten die vier Holdinggesellschaften
zusammen 95,5 Prozent der Nord-
zucker-Aktien. Um dieser Struktur ge-
recht zu werden, gibt es zwei maßgeb-
liche Besonderheiten: Zum einen finden
seit 2002 die Hauptversammlungen
der Holdinggesellschaften vor der
Hauptversammlung der Nordzucker AG
statt, um allen Aktionären die Gelegen-
heit zu geben, sich zu anstehenden
Tagesordnungspunkten zu äußern. Für
den offiziellen Informationsaustausch
zwischen den Holdinggesellschaften
und der Nordzucker AG haben wir den
Landwirtschaftlichen Beirat weiterent-
wickelt. Aus diesem Grund sind alle
Gremiumsmitglieder der Holdingge-
sellschaften gleichzeitig Mitglieder des
Landwirtschaftlichen Beirats.
8
Corporate Governance
heit in einer zweiten Abstimmung die
ausschlaggebende Stimme. Die Amts-
periode der Aufsichtsratsmitglieder
beträgt fünf Jahre. Mitglieder des Auf-
sichtsrats sollen in der Regel nicht
älter als 65 Jahre sein.
Der Aufsichtsrat überwacht und
berät den Vorstand bei der Führung
der Geschäfte. In regelmäßigen
Abständen erörtert der Aufsichtsrat die
Geschäftsentwicklung, die Planung
sowie die Strategie und deren Umset-
zung. Er verabschiedet den Jahresab-
schluss der Nordzucker AG und des
Konzerns unter Berücksichtigung der
Prüfungsberichte des Abschlussprü-
fers. In seinen Aufgabenbereich fallen
weiterhin die Bestellung der Mitglieder
des Vorstands sowie die Festlegung
ihrer Ressorts. Wesentliche Vorstands-
entscheidungen – zum Beispiel größere
Akquisitionen, Desinvestitionen und
Finanzmaßnahmen – sind an seine
Zustimmung gebunden.
Der Aufsichtsrat hat aus dem Kreis
seiner Mitglieder vier Ausschüsse
gebildet: Das Aufsichtsratspräsidium,
dem vier Mitglieder der Anteilseigner
und drei Mitglieder der Arbeitnehmer
angehören, dient der Vorbereitung
der Aufsichtsratssitzungen. Darüber
hinaus befasst sich das Aufsichtsrats-
präsidium mit den Corporate-Gover-
nance-Grundsätzen und sorgt für
deren Weiterentwicklung.
Der Personalausschuss, dem zwei
Aktionärs- und zwei Arbeitnehmer-
vertreter angehören, legt die Beschäfti-
gungs- und Vergütungsbedingungen
des Vorstands fest und entscheidet
jährlich über die Höhe der variablen
Vorstandsvergütung. Aktienoptionen
für Vorstände bestehen nicht. Der
Personalausschuss macht darüber
hinaus Vorschläge für die Berufung
von Vorstandsmitgliedern.
Der Prüfungs- und Finanzausschuss,
der zwei Mitglieder der Anteilseigner
und ein Mitglied der Arbeitnehmer
umfasst, bereitet die Verabschiedung
des Jahres- und Konzernabschlusses
durch den Aufsichtsrat vor. Der Aus-
schuss erteilt den Auftrag an den von
der Hauptversammlung gewählten
Abschlussprüfer und legt die Prüfungs-
schwerpunkte und das Prüfungshonorar
fest. Ferner kontrolliert er die Unab-
hängigkeit des Abschlussprüfers und
lässt sich die Ergebnisse des unterneh-
mensinternen Risikomanagements
und der internen Revision berichten.
Der Vermittlungsausschuss, dem je
zwei Mitglieder der Anteilseigner und
der Arbeitnehmer angehören, unter-
breitet dem Aufsichtsrat Vorschläge für
die Bestellung von Vorstandsmitglie-
dern, wenn im ersten Wahlgang die
erforderliche Mehrheit von zwei Drit-
teln der Stimmen der Aufsichtsratsmit-
glieder nicht erreicht wird.
DER VORSTAND
Der Vorstand der Nordzucker AG –
derzeit drei Mitglieder – ist das Lei-
tungsorgan des Konzerns. Er ist an das
Unternehmensinteresse gebunden. Im
Einvernehmen mit seinen Vorstands-
kollegen legt der Vorstandsvorsitzende
die Grundsätze der Unternehmenspo-
litik fest.
Zu den Vorstandsaufgaben gehö-
ren die strategische Ausrichtung des
Unternehmens, die Planung und Fest-
legung des Unternehmensbudgets,
die Ressourcenallokation sowie die
Kontrolle der Geschäftsführung der
Bereiche. Der Vorstand ist zuständig
für die Aufstellung der Jahres- und
Konzernabschlüsse sowie die Beset-
zung personeller Schlüsselpositionen
im Unternehmen.
Der Vorstand arbeitet eng mit dem
Aufsichtsrat zusammen. Er informiert
den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah
und umfassend über alle für das
Gesamtunternehmen relevanten Fra-
gen der Strategie und Strategieumset-
zung, der Planung, der Geschäftsent-
wicklung und der Finanz- und Ertrags-
lage sowie über unternehmerische
Risiken. Wichtige Vorstandsbeschlüsse
bedürfen der Zustimmung durch den
Aufsichtsrat. Mitglieder des Vorstands
sollen nicht älter als 65 Jahre sein.
DIE HAUPTVERSAMMLUNG
Die Hauptversammlung ist das
Organ der Willensbildung unserer
Aktionäre. Durch sie werden unsere
Anteilseigner an grundlegenden Ent-
scheidungen der Nordzucker AG
beteiligt.
Die jährliche ordentliche Hauptver-
sammlung findet üblicherweise im
September des folgenden Geschäfts-
jahres statt. Jede Aktie besitzt eine
Stimme. Zur Teilnahme an der Haupt-
versammlung sind diejenigen Aktionäre
berechtigt, die im Aktienregister ein-
getragen und rechtzeitig angemeldet
sind. Der Vorstand ermöglicht den
Aktionären durch Stimmrechtsvertre-
ter, die den jeweiligen Aktionärswei-
sungen folgen, ihre Rechte auch in
Abwesenheit auszuüben. Den Vorsitz
der Hauptversammlung führt der Vor-
Nordzucker 2002/2003 9
sitzende des Aufsichtsrats. Die Haupt-
versammlung beschließt über alle ihr
durch das Gesetz zugewiesenen Ange-
legenheiten mit verbindlicher Wirkung
für alle Aktionäre und die Gesellschaft.
Dazu zählen insbesondere die Gewinn-
verwendung, die Entlastung des Vor-
stands und des Aufsichtsrats sowie die
Wahl des Abschlussprüfers. Satzungs-
änderungen und kapitalverändernde
Maßnahmen werden ausschließlich
von der Hauptversammlung beschlos-
sen und vom Vorstand mit Genehmi-
gung des Aufsichtsrats umgesetzt.
Aktionäre können Gegenanträge zu
Beschlussvorschlägen von Vorstand
und Aufsichtsrat stellen; sie haben das
Recht, Beschlüsse der Hauptversamm-
lung anzufechten und gerichtliche
Sonderprüfungen zu verlangen.
RECHNUNGSLEGUNG UND
ABSCHLUSSPRÜFUNG
Der Abschluss der Nordzucker AG
und des Konzerns wird nach dem
Deutschen Handelsgesetzbuch (HGB)
erstellt.
Die Prüfung des Jahres- und Kon-
zernabschlusses wird von einem unab-
hängigen Abschlussprüfer nach HGB
durchgeführt. Die Wahl des Abschluss-
prüfers erfolgt nach deutschem
Aktiengesetz durch die Hauptversamm-
lung. Die Erteilung des Prüfungsauf-
trags, die Festlegung der Prüfungs-
schwerpunkte und des Prüfungshono-
rars sowie die Überprüfung der
Unabhängigkeit des Abschlussprüfers
erfolgen durch den Prüfungs- und
Finanzausschuss.
RISIKOMANAGEMENT
Der Vorstand ist für das Risiko-
managementsystem der Nordzucker
AG verantwortlich und bewertet die
Wirksamkeit des Systems.
Grundsätze, Richtlinien, Prozesse
und Verantwortlichkeiten sind so
definiert und etabliert, dass sie eine
korrekte und zeitnahe Bilanzierung
aller geschäftlichen Transaktionen
gewährleisten, eine frühzeitige Identi-
fizierung von Risiken ermöglichen
sowie laufend verlässliche Informatio-
nen über die finanzielle Situation des
Unternehmens liefern.
Die Elemente des Risikomanage-
mentsystems sind darauf ausgelegt,
die unternehmerischen Risiken frühzei-
tig zu erkennen, zu steuern und die
Erreichung der geschäftlichen Ziele
abzusichern. Sie können diese Risiken
jedoch nicht grundsätzlich vermeiden
und bieten daher keinen absoluten
Schutz gegen Verluste oder betrüge-
rische Handlungen.
Unser Risikomanagementsystem
besteht aus den folgenden Elementen:
• der vom Aufsichtsrat für den Vor-
stand erlassenen Geschäftsordnung
einschließlich der Ressortverteilung
für die Vorstände
• der Zuständigkeit der zentralen Kon-
zernfunktionen der Nordzucker AG
für die Festlegung und Kontrolle der
Grundsätze, Regeln und sonstigen
Standards für den Nordzucker
Konzern auf den Gebieten Finanzen,
Rechnungswesen, Steuern, Control-
ling, Personal, Immobilienwirtschaft
und Risikomanagement
• den Jahresplanungen (Balanced
Scorecards, Investitions-, Forschungs-,
Datenverarbeitungs- und Marketing-
budgets)
• der monatlichen Berichterstattung
über die operative und finanzielle
Lage der Geschäftseinheiten
• den detaillierten internen Berichts-
und Offenlegungspflichten, durch
die eine frühzeitige Identifizierung
sowie effiziente Kontrolle und Steue-
rung wesentlicher Risiken sicherge-
stellt wird.
• der internen Revisionsfunktion. Die
Revisionsabteilung kontrolliert und
überwacht die Einhaltung der Unter-
nehmensgrundsätze und Regelwer-
ke im Konzern.
• der Beurteilung der Effektivität des
internen Kontrollsystems durch den
Vorstand auf der Grundlage einer
Prüfung der Revision, über deren
Ergebnis dem Prüfungsausschuss
berichtet wird. Wesentliche Instru-
mente zur Überwachung sind die
regelmäßigen Berichte der internen
Revision und des externen
Abschlussprüfers.
10
Lagebericht KonzernGeschäftsentwicklung
Die Umsatzerlöse im Konzern ver-
ringerten sich im Geschäftsjahr
2002/2003 im Wesentlichen aufgrund
des um rund 200.000 Tonnen gerin-
geren Zuckerabsatzes im Geschäftsbe-
reich Zucker Euroland bei der Nord-
zucker AG um 38 Millionen Euro auf
1,146 (1,184) Milliarden Euro. Wäh-
rend sich bei der Nordzucker AG der
Absatz an Quotenzucker – bei nahezu
unveränderten Preisen – um sechs
Prozent verringerte, verminderte sich
der Absatz an C-Zucker – bei deutlich
rückläufigen Preisen – aufgrund der
geringen Zuckererzeugung der Kam-
pagnen 2001 und 2002 um 55 Pro-
zent. Die Erlöse für die Nebenprodukte
Melasse und Schnitzel lagen aufgrund
der erntebedingt geringeren Erzeugung
leicht unter dem Vorjahr.
Während unsere Beteilungsgesell-
schaften in der Slowakei und in
Tschechien positive operative Ergeb-
nisse erwirtschafteten, war das Ergeb-
nis der polnischen Zuckerfabriken
deutlich negativ. Überschüsse auf dem
polnischen Markt und Notverkäufe
finanzschwacher, nicht privatisierter
Zuckerfabriken führten zu einem
drastischen Preisverfall für Zucker.
Nachdem das Bundeskartellamt
den Zusammenschluss der Nordzucker
AG mit der Union-Zucker Südhannover
GmbH freigegeben hatte, konnte am
15. Juli 2002 der Vermögensüber-
tragungsvertrag von beiden Unterneh-
men unterschrieben werden. Die
Hauptversammlungen der Union-
Zucker und der Nordzucker sowie der
Holdings haben dem Vertrag zuge-
stimmt. Mit der Übernahme der
Union-Zucker haben wir unser Ziel,
den Zuckerrübenanbau und die
Zuckerindustrie in Norddeutschland
zu einem gemeinsamen Unternehmen
zusammenzuführen, erreicht.
Im Rahmen unserer strategischen
Ausrichtung „Sicherung des Kernge-
schäfts“ haben wir im Geschäftsjahr
2002/2003 unser Hauptaugenmerk
auf die Expansion im Zuckerbereich
gelegt. So haben wir Verträge für die
Übernahme der ungarischen Zucker-
aktivitäten von Béghin Say sowie der
Anteile von Union SDA an unserer
slowakischen Beteiligungsgesellschaft
Povazsky Cukor a.s. unterzeichnet. Mit
dem Ausbau unserer Beteiligungen in
den EU-Beitrittsstaaten haben wir
unsere Marktposition auf dem europäi-
schen Zuckermarkt weiter gestärkt.
Die Hübner-Medopharm-Gruppe
konnte im Geschäftsjahr 2002 ihre
Ertragslage deutlich verbessern und
weist nach dem negativen Ergebnis im
Vorjahr für das Berichtsjahr ein positi-
ves Ergebnis aus.
ERTRAGSLAGE
NORDZUCKER AG
Bedingt durch die Verschmelzung
der Nordkristall GmbH und der
Zuckerverbund Magdeburg GmbH auf
die Nordzucker AG zum 1. März 2002
sind die einzelnen Posten der
Gewinn- und Verlustrechnung der
Nordzucker AG nicht mit dem Vorjahr
vergleichbar. Im Berichtsjahr erzielte
die Nordzucker AG einen Umsatz vor
Marktordnungsabgaben von 863 Mil-
lionen Euro.
Das Betriebsergebnis im Zuckerbe-
reich, bei dem im Vorjahr auch schon
(in Mio. t)
70
60
50
40
30
20
10
0
2000/2001 2001/2002 2002/2003
Nordzucker AGJahresüberschuss Dividende
45,8
19,6
29,8
* Zur Steueroptimierung wurde mit Wirkung zum 1. März 2000der Ergebnisabführungsvertrag der Nordkristall GmbH und derZuckerbund Magdeburg GmbH gekündigt. Die Ergebnisse dieserbeiden Gesellschaften sind im angegebenen Jahresüberschussdes Jahres 2000/2001 somit nicht enthalten. Der Vertragwurde für das Geschäftsjahr 2001/2002 wieder abgeschlossen.
16,2 16,2*
(in Mio. t)
140
120
100
80
60
40
20
02000/2001 2001/2002
Investitionen (inkl. Ausleihungen)der Nordzucker AG in Finanzanlagen
EurolandInternationalDiversifikation
27,8
39,0
52,2
119,0
17,0
15,0
2,02002/2003
34,1
26,5
0,1
7,5
59,6
Nordzucker 2002/2003 11
die Ergebnisse der Nordkristall GmbH
und der Zuckerverbund Magdeburg
GmbH berücksichtigt sind, ist durch
die um rund 74.000 Tonnen geringere
Quotenzuckermenge aufgrund der
Deklassierung sowie der deutlich niedri-
geren C-Zucker-Erlöse gegenüber dem
Vorjahr um neun Millionen auf nun-
mehr 63 Millionen zurückgegangen.
Nicht dem Betriebsergebnis zugeord-
nete Positionen wie Bestandsverände-
rungen und die Auflösung des Sonder-
postens für in den Vorjahren vorge-
nommene Sonderabschreibungen
haben das Ergebnis positiv beeinflusst.
Im Berichtsjahr haben wir weiterhin
als positiven Sondereffekt den Ver-
schmelzungsgewinn in Höhe von rund
90 Millionen Euro aus der Fusion mit
der Nordkristall GmbH und der Zucker-
verbund Magdeburg GmbH zu ver-
zeichnen. Hierbei handelt es sich um
die Differenz des Beteiligungsansatzes
bei Nordzucker verglichen mit dem
buchmäßigen Eigenkapital der ver-
schmolzenen Gesellschaften.
Die Beschlüsse zur Schließung von
drei Fabriken nach der Kampagne
2002 und einer Fabrik nach der Kam-
pagne 2003 in Polen sowie die Über-
tragung des betriebsnotwendigen Ver-
mögens der zwei weiterbetriebenen
Zuckerfabriken auf neu gegründete
Regionalgesellschaften haben zu
einem Abschreibungsbedarf für die
Beteilungsansätze unserer polnischen
Gesellschaften in Höhe von 84,4 Milli-
onen Euro geführt und das Ergebnis
der Nordzucker AG belastet. Wir weisen
damit in der Bilanz der Nordzucker AG
zum 28.02.2003 für das Polenengage-
ment im Wesentlichen nur noch die
Anschaffungskosten für die zukünftig
operativen Regionalgesellschaften in
Höhe von 0,3 Millionen Euro aus. Wie
bei der Nordkristall GmbH und der
Zuckerverbund Magdeburg GmbH
entspricht dieser Wertansatz nicht
dem Unternehmenswert dieser Enga-
gements, sondern ist das Ergebnis der
vorgeschriebenen Anwendung des
Anschaffungskosten- und Niederst-
wertprinzips der deutschen Bilanzie-
rungsvorschriften.
Von dem ausgewiesenen Jahres-
überschuss der Nordzucker AG in
Höhe von 45,8 (59,6) Millionen Euro
für das Geschäftsjahr 2002/2003
schlagen Aufsichtsrat und Vorstand
vor, entsprechend der Politik der Vor-
jahre zur Eigenkapitalstärkung
22,9 (29,8) Millionen Euro den Rück-
lagen zuzuführen, einen Betrag von
19,6 Millionen Euro zur Zahlung einer
Dividende von 0,49 (0,75) Euro pro
Stückaktie zu verwenden und den
Pralle Energie – im Schnitt produziert jede Rübe Zucker für 70 Würfel
12
Lagebericht Konzern Geschäftsentwicklung
(in Mio. t)
140
120
100
80
60
40
20
0
2000/2001 2001/2002
Cashflow Konzern
82,6
149,0
2002/2003
99,9
(in Mio. t)
0
-2
-4
-6
-8
-10
-12
2000/2001 2002/2003
Zinsergebnis Konzern
-7,7
-6,5
2001/2002
-11,4
verbleibenden Betrag von 3,3 Millionen
Euro der Hauptversammlung zur weite-
ren Rücklagenzuführung vorzuschlagen.
KONZERN
Von den im Konzernabschluss aus-
gewiesenen Umsatzerlösen vor Kür-
zung der Marktordnungsabgaben in
Höhe von 1,15 (1,18) Milliarden Euro
entfallen 115 (101) Millionen Euro auf
unsere Aktivitäten in Polen und der
Slowakei. Der mit 26,4 (54,6) Millio-
nen Euro ausgewiesene Konzernjah-
resüberschuss liegt um 28,2 Millionen
Euro unter dem vergleichbaren Über-
schuss des Vorjahres. Dieser Rückgang
resultiert im Wesentlichen aus dem
negativen Ergebnis unserer polnischen
Beteiligungsgesellschaften in Höhe
von 15 Millionen Euro sowie dem
gegenüber dem Vorjahr geringeren
Ergebnis der Nordzucker AG.
FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE
Die Bilanzsumme des Konzerns
hat sich zum 28. Februar 2003 um
85 Millionen Euro auf 1,02 Milliarden
Euro vermindert. Das ausgewiesene
Eigenkapital verringerte sich im Be-
richtsjahr um 3,6 Millionen Euro auf
296,0 Millionen Euro.
Die aufgrund der abgeschlossenen
Verträge durchzuführenden Kapitaler-
höhungen in Polen führten wegen des
geringen ausgewiesenen Eigenkapitals
der Gesellschaften zu Firmenwerten,
die mit den Konzerngewinnrücklagen
verrechnet wurden. Zusammen mit
dem negativen laufenden Ergebnis in
Polen resultierte daraus trotz des posi-
tiven Ergebnisses der Nordzucker AG
eine Verringerung des Eigenkapitals.
Die Eigenkapitalquote (inklusive
60 Prozent des Sonderpostens) beträgt
am 28. Februar 2003 33,0 (30,8) Pro-
zent. Das Anlagevermögen in Höhe
von 471 Millionen Euro ist zu 125
Prozent durch mittel- und langfristiges
Kapital gedeckt. Die Finanzierung der
Investitionen in Sach- und Finanzanla-
gen erfolgte wie im Vorjahr auf dem
Wege der Innenfinanzierung aus dem
100 Millionen Euro betragenden
Cashflow.
Die Investitionen in Sachanlagen in
Höhe von 65,0 (54,5) Millionen Euro
betrafen:
in Mio. t
Firmenzentrale Braunschweig 19,5
Geschäftsbereich Zucker Euroland 35,0
Nordzucker KG 3,1
Geschäftsbereich Diversifikation 1,8
GeschäftsbereichZucker International 5,6
Von der Zugangssumme entfallen
11,6 Millionen Euro auf Anzahlungen
und Anlagen im Bau.
Die Investitionen in der Firmenzen-
trale Braunschweig betreffen im
Wesentlichen den Kauf des Gebäudes
Küchenstraße.
Mit den im Abschluss der
Nordzucker AG ausgewiesenen Inves-
titionen in Finanzanlagen in Höhe von
34,1 Millionen Euro wurde insbeson-
dere der weitere Ausbau unseres
Engagements in Polen finanziert.
(in Mio. t)
0
-20
-40
-60
-80
-100
-120
-140
28.02.01 28.02.02
Finanzsaldo Banken Konzernzum Bilanzstichtag
-115,2
-79,5
28.02.03
-85,8
Nordzucker 2002/2003 13
Bilanzstruktur Nordzucker Konzern (in Mio. t)
1.100
1.000
900
800
700
600
500
400
300
200
100
0
2001/2002
PassivaAktiva
Übriges
Umlauf-
vermögen
211,7
Vorräte
389,6
Anlage-
vermögen
507,1
Dividende
29,8
Fremdkapital
(kurzfristig)
462,0
Fremdkapital
(mittel- u.
langfristig)
274,5
Eigenkapital
(Grundkapi-
tal, Rück-
lagen und
60 % Sonder-
posten)
342,1
2002/2003
PassivaAktiva
Übriges Umlauf-
vermögen173,4
Vorräte
378,9
Anlage-
vermögen
470,6
Dividende
19,6
Fremdkapital
(kurzfristig)
410,6
Fremdkapital
(mittel- u.
langfristig)
254,7
Eigenkapital
(Grundkapi-
tal, Rück-
lagen und
60 % Sonder-
posten)
338,0
Vorstandsressorts
Konzern- undServicefunktionen
ORGANISATIONSSTRUKTUR NORDZUCKER AG
Geschäftsbereiche
Jens Fokuhl
Finanzen PersonalentwicklungZucker International
Goetz von Engelbrechten- Vorsitzender -
UnternehmenssteuerungMarketing
Diversifikation
Günter Jakobiak
Personal und SozialesZucker Euroland
Forschung und Entwicklung
Zucker International Diversifikation Zucker Euroland Forschungund Entwicklung
Stand nach Vermögensübertragung Union-Zucker und Kapitalerhöhung April 2003
Kapitalstruktur Nordzucker AG (in Mio. t/Prozent)
Nordzucker AG
Grundkapital 118,6 Mio. t
Nordzucker Holding AG
47,7 Mio. t
40,2 %
NordharzerZucker AG
9,5 Mio. t
8,0 %
Zucker-Aktiengesellschaft
Uelzen-Braunschweig
43,8 Mio. t
36,9 %
Union-ZuckerSüdhannover
GmbH
12,4 Mio. t 10,5 %
Direktaktionäre/eigene Aktien
5,2 Mio. t
4,4 %
14
LageberichtGeschäftsbereich Zucker Euroland
Der Geschäftsbereich Zucker Euro-
land bündelt die Zuckeraktivitäten
der acht Zuckerfabriken der Nordzucker
AG in Deutschland.
RÜBENANBAU, ZUCKERERZEU-
GUNG UND BETRIEBSERGEBNIS
Das Geschäftsjahr 2002/2003 war
wie im Vorjahr von einer durchschnitt-
liche Rübenernte mit einem außeror-
dentlich niedrigen Zuckergehalt ge-
kennzeichnet.
Tagelanger Dauerregen im Juli
beeinflusste den Ertrag und die Qualität
der diesjährigen Rübenernte. Der Frost-
einbruch im Dezember führte dazu,
dass einige Werke nur mit 75 bis 80
Prozent ihrer Verarbeitungsleistung
fuhren.
Das neue Modell zur Qualitätsbe-
zahlung hat trotz der schwierigen
Verhältnisse gezeigt, dass Mehrleistun-
gen honoriert werden. Im Berichtsjahr
wurden gegenüber dem Vorjahr rund
450.000 Euro mehr an Qualitätsprämie
gezahlt.
Im Vergleich zum Vorjahr vermin-
derte sich das Betriebsergebnis um
rund 12 Prozent auf 63 Millionen Euro.
Wesentliche Ursachen für den Ertrags-
rückgang sind die Deklassierung sowie
deutlich geringere C-Zucker-Erlöse.
Die weiter rückläufigen Kapital-
dienstkosten (Abschreibungen und
Zinsen) haben den Ertragsrückgang
begrenzt.
WELTZUCKERMARKT
Für das Zucker-Wirtschaftsjahr
2002/2003 (01. Oktober bis 30. Sep-
tember) wird eine Zuckererzeugung
von rund 142 Millionen Tonnen Roh-
wert erwartet, das sind rund sechs
Millionen Tonnen mehr als im Vorjahr.
Der Verbrauch wird auf rund 138,6
Millionen Tonnen geschätzt. An dem
Mengenzuwachs ist die EU-Zucker-
wirtschaft mit rund 2,5 Millionen
Tonnen beteiligt. Die Weltmarktpreise
für Weißzucker erreichten mit rund
273 Euro pro Tonne im März 2002
ihren höchsten Stand. Mit steigender
Weltproduktion gingen die Preise bis
September 2002 auf rund 217 Euro
pro Tonne zurück. Nach kurzer Erho-
lung gegen Jahresende fielen sie in
den ersten drei Monaten von 2003
erneut und erreichen wegen des
schwachen Dollars zurzeit ein Niveau
von 175 Euro pro Tonne.
EUROPÄISCHE UNION
Mit rund 17,1 Millionen Tonnen
wurden in der EU rund 2,5 Millionen
Tonnen mehr Zucker produziert als im
Vorjahr. Hauptursache für den Zuwachs
sind die höheren Zuckererträge, die
von rund 8,1 auf rund 9,2 Tonnen
Zucker pro Hektar gestiegen sind.
Von der EU-Entscheidung, die Pro-
duktion von Quotenzucker für 2002/
2003 zur Einhaltung der WTO-Restrik-
tionen nachträglich um rund 827.000
Tonnen zu kürzen (Deklassierung), war
Nordzucker mit rund 74.000 Tonnen
betroffen. Damit wurde eine entspre-
chende Menge Quoten- zu C-Zucker
bzw. Quoten- zu C-Rüben. Die dadurch
verursachten Erlöseinbußen bei Zucker-
unternehmen und Rübenanbauern
können eventuell im kommenden Jahr
durch geringere Produktionsabgaben
teilweise wieder ausgeglichen werden.
1.800
1.600
1.400
1.200
1.000
800
600
400
200
0
2000 2001 2002
Mitarbeiter Zucker EurolandAuszubildendeZeitKampagneStamm
1.826
1.345
223
152
1061.645
1.322
157
121
84
Stand am 30.09.
1.283
1.688
141
110
115
1.322
Nordzucker 2002/2003 15
ABSATZ
Wie in den Vorjahren erfolgt der
Absatz des Zuckers und der Melasse
ausschließlich über unsere Vertriebsge-
sellschaft Nordzucker GmbH & Co. KG.
Während trotz der anhaltend verschärf-
ten Wettbewerbssituation der Inlands-
absatz an Kristallzucker im Vergleich
zum Vorjahr gesteigert werden konnte,
gingen die Exportmengen deutlich
zurück.
Der Trend zu geringerem Haushalts-
zuckerverbrauch führte zum Rückgang
des Absatzes in diesem Segment,
wobei die Discounter von dieser Ent-
wicklung weniger betroffen sind als
der klassische Lebensmitteleinzelhandel.
In Zusammenarbeit mit einem
ausgewählten Handelskunden haben
wir im Berichtsjahr ein Category
Management Projekt erfolgreich abge-
schlossen. Verbraucherfreundliche
Sortimentoptimierung und Warenprä-
sentationen haben zu einer Verbesse-
rung der Rentabilität geführt. Wir
beabsichtigen, dieses Konzept auch
anderen Handelskunden anzubieten.
Im Jahr 2003 sollen sechs neu ent-
wickelte Produkte, darunter auch zwei
Bio-Produkte, in Deutschland einge-
führt werden. Dies ist ein weiterer
Schritt zur Erweiterung unserer Zucker-
palette im Spezialitätenbereich. Um
die Zusammenarbeit mit den Kunden
in den Bereichen Handel und Industrie
effizienter zu gestalten und um den
Bedürfnissen der Kunden individuell
Rechnung zu tragen, wird mit dem
Customer Relationship Management-
system (CRM) ein neues leistungsfähi-
ges Informations- und Kommunika-
tionssystem eingeführt.
Während der Absatz an Flüssig-
zucker im Berichtsjahr gesteigert wer-
den konnte, stagniert der Absatz an
Fondant weiter. Aufgrund eines knap-
peren Angebotes an ausländischer
Fruktose konnte der Fruktoseabsatz im
Geschäftsjahr wieder deutlich gestei-
gert werden.
Durch die für die Kampagne 2002
abgeschlossenen günstigen Vorver-
träge für Melasse konnten im Berichts-
jahr nochmals die guten Erlöse des
Vorjahres erzielt werden. Zudem wur-
den relativ große Mengen exportiert,
so dass nur wenig Melasse zu geringe-
ren Preisen in die Mischfutterindustrie
verkauft werden musste.
Der Getreideeinsatz im Mischfutter
wurde durch die niedrigen Getreide-
preise der Ernte 2002 erhöht. Der
gesamte Futtermittelmarkt wurde
hiervon beeinflusst und neigte allge-
mein zur Schwäche. Nur durch den
Export während der Kampagne konn-
Reif für die Ernte – die Rübenmaus im Dauereinsatz
16
Lagebericht Geschäftsbereich Zucker Euroland
nunmehr vermieden werden können.
Durch die Einhausung des Rübentrans-
portbandes im Werk Groß Munzel
konnten die Lärmemissionen deutlich
gesenkt werden.
Das zukunftsorientierte Konzept
des trockenen Rübenhofbetriebes
wurde mit dem zweiten Bauabschnitt
im Werk Clauen nunmehr verwirklicht.
Die vorhandene Rübenlagerplatte
wurde erweitert und um ein mittiges
Abzugsband ergänzt. Neben der Ver-
kürzung der Hofumlaufzeiten wird mit
dem trockenen Rübenhof die Abwas-
serfracht deutlich gesenkt.
Um den Bedürfnissen unserer In-
dustriekunden noch besser zu entspre-
chen, wurden im Werk Schladen die
Wege für die Absackung der 50-Kilo-
Säcke und der Big Bags getrennt. Nun
können spezifikationsgerecht verschie-
dene Körnungen zeitgleich in 50-Kilo-
Säcke und Big Bags abgesackt werden.
Mit der Umsetzung einer Entstau-
bungsanlage aus Lehrte in den Stand-
ort Klein Wanzleben wurde den
gestiegenen Hygieneanforderungen
Rechnung getragen.
Die Nordzucker KG investierte im
Berichtsjahr 3,1 (9,2) Millionen Euro.
Die Investitionen betrafen fast aus-
schließlich das neue Flüssigzuckerwerk
der Nordzucker KG in Nordstemmen
zur weiteren Optimierung der im
Frühjahr 2001 in Betrieb genommenen
Anlage.
UMWELT
Im Umweltbereich haben die Ein-
haltung und kontinuierliche Verbesse-
rung der Qualitäts- und Umweltstan-
dards bei Nordzucker oberste Priorität.
Denn Zucker ist ein Naturprodukt und
die Grundlage unseres wirtschaftlichen
Erfolgs. Daher setzten wir auf techno-
logische Fortschritte, um unserer
Vorreiterrolle im Umweltschutz auch
weiterhin gerecht zu werden.
Von den Investitionen des
Geschäftsbereichs Zucker Euroland
wurden im abgelaufenen Geschäfts-
jahr über 21 Millionen Euro in Maß-
nahmen zur Energieeinsparung und
Ressourcenschonung investiert.
Das Jahr 2003 ist von den Verein-
ten Nationen zum „Internationalen
Jahr des Süßwassers“ erklärt worden.
Im aktuellen Umweltbericht haben
wir „Wasser“ als Schwerpunktthema
2003 ausgewählt. Es spielt eine
wesentliche Rolle bei der Zuckerpro-
duktion, denn zu über 76 Prozent
besteht die Zuckerrübe aus Wasser.
In den letzten 100 Jahren ist es uns
gelungen, den Fremdwasserbezug
von 100 Litern pro Kilo Zucker auf
1,3 Liter pro Kilo Zucker zu reduzieren.
Detaillierte Informationen zu allen
Facetten des Umweltschutzes und der
Ressourcenschonung bei Nordzucker
liefert der seit Mai 2003 verfügbare
Umweltbericht.
ten trotz der negativen Entwicklung
auf dem Futtermittelmarkt für Pellets
die Erlöse des Vorjahres erzielt werden.
Die Aussichten für die Kampagne
2003 haben sich durch die Schwäche
des Dollars im Vergleich zum Vorjahr
wesentlich verschlechtert. Wir rechnen
daher sowohl für Melasse als auch für
Pellets mit deutlich geringeren Erlösen.
INVESTITIONEN
Im Berichtsjahr wurden im Ge-
schäftsbereich Zucker Euroland rund
35,0 (32,3) Millionen Euro in Sachan-
lagen investiert.
Der Schwerpunkt der Investitionen
lag in der Optimierung des Energiebe-
darfs und konzentrierte sich auf das
Werk Uelzen. Hier wurde mit dem Bau
eines Verdampfungstrockners, dem
bisher größten seiner Art mit 12 Me-
tern Durchmesser und einer Wasser-
verdampfungsleistung von 50 Tonnen
pro Stunde, der Energieeinsatz in der
Trocknung nachhaltig vermindert. In
Kombination mit den drei Hochtem-
peraturtrommeltrocknern können
zukünftig alle in Uelzen anfallenden
Pressschnitzel getrocknet werden. Für
die im Verdampfungstrockner erzeug-
ten Trockenschnitzel wurde eine neue
Pelletierungsanlage mit Verladeein-
richtung errichtet, so dass nunmehr
verschiedene Pelletqualitäten kunden-
orientiert abgegeben werden können.
Der Bau des Verdampfungstrockners
bedingte auch den Umbau der ersten
Stufe der Verdampfstation.
Im Werk Güstrow wurden zwei
Siloaustragschnecken installiert, so
dass die gefahrenträchtigen Einstiege
in das Silo während der Resträumung
Nordzucker 2002/2003 17
GESCHÄFTSENTWICKLUNG ZUCKER EUROLAND (in Mio. t)
Umsatz
EBIT
Jahresüberschuss
Investitionen in Sachanlagen
Mitarbeiter (im Geschäftsjahresdurchschnitt)
Eigenkapital
983
94
60
32
1.449
385
947
65
35
47
1.492
347
2000/2001 2001/2002
863*
79
46
35
1.392
304*
2002/2003
2000/2001 2001/2002 2002/2003
* Durch die Verschmelzung der Zuckerverbund Magdeburg GmbH und der Nordkristall GmbH sind die
Zahlen mit den Vorjahren nicht vergleichbar, da in den Vorjahren keine Konsolidierungen enthalten sind.
KAMPAGNE- UND PRODUKTIONSDATEN – ZUCKER EUROLAND
Anbaufläche
Rübenertrag
Rübenanlieferung
Zuckerertrag
Zuckergehalt bei Anlieferung
Standardmelasseverlust
Zuckererzeugung
Tagesverarbeitung
Kampagnelänge
ha
t/ha
Mio. t
t/ha
%
%
Mio. t Ww
t/Tag
Tage
142.595
55,9
8,0
10,1
18,0
1,3
1,3
89.500
88
142.567
53,4
7,6
8,9
16,6
1,4
1,1
83.700
90
143.978
52,1
7,5
8,7
16,6
1,3
1,1
81.500
91
2000 2001 2002
18
Lagebericht Geschäftsbereich Zucker International
Die geografische Expansion der
Nordzucker im Kerngeschäft
Zucker schreitet weiter voran. Mittler-
weile bündelt der Geschäftsbereich
Zucker International alle Zuckerakti-
vitäten in Polen, Tschechien, der
Slowakei und seit Dezember 2002
auch in Ungarn.
POLEN
Für Nordzucker war auch das
abgelaufene Geschäftsjahr in Polen
durch Stagnation gekennzeichnet. Das
angestrebte Ziel, 20 Prozent Marktan-
teil am polnischen Markt zu erwerben,
ist noch nicht erreicht worden. Der
Marktanteil liegt, wie bereits im ver-
gangenen Jahr, bei knapp zehn Pro-
zent. Aufgrund politischer Interventio-
nen wurde die Privatisierung gestoppt
und die staatliche Zuckergesellschaft
„Polski Cukier“ gegründet.
Die polnische Marktsituation gestal-
tete sich schwierig. Wegen eines be-
stehenden Marktüberschusses und
gravierender Liquiditätsprobleme bei
„Polski Cukier“ wird Zucker unter den
gesetzlich vorgeschriebenen Mindest-
preisen auf dem Markt verkauft. Aus
der unbefriedigenden Erlösseite resul-
tiert ein schlechtes Betriebsergebnis,
das nicht nur Nordzucker, sondern
die ganze Branche erfasst hat. Bereits
mehrere Gesellschaften sind in Kon-
kurs gegangen, die Marktbereinigung
lässt wegen der politischen Unterstüt-
zung für „Polski Cukier“ dennoch auf
sich warten.
Aufgrund der kurzen Kampagne-
länge von durchschnittlich 60 Tagen
war eine Werkstruktur in den polni-
schen Werken unumgänglich. So
wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr
die rechtliche und organisatorische
Umstrukturierung begonnen.
Szamotuly, Melno und Wschowa
hatten in 2002 ihre letzte Kampagne.
Krasiniec wird die letzte Kampagne in
2003 fahren. In diesem Zusammen-
hang werden die Quoten aller sechs
Fabriken und das betriebsnotwendige
Vermögen der Zuckerfabriken Chelmza
und Opalenica schrittweise in zwei
neu gegründete Regionalgesellschaf-
ten übertragen. Moderne Führungs-
strukturen und eine deutlich reduzierte
Stammbelegschaft verändern den Ab-
lauf in den zwei verbleibenden Werken
erheblich.
Im Zuge dieser Maßnahmen wur-
den die Gesellschaftsanteile in der
Thorner Gruppe von 51 auf knapp
75 Prozent im Zuge von Kapitalerhö-
hungen erhöht.
Die Investitionen in Sachanlagen
betrugen im Jahre 2002 rund 4,3 Milli-
onen Euro.
Chelmza und Opalenica sind die
ersten beiden polnischen Fabriken, die
nach PN (Polska Norma) ISO 9001/
2000 zertifiziert sind. Das System, das
auf Kundenzufriedenheit und Quali-
tätssicherung abhebt, ist mittlerweile
sehr gut verankert.
SLOWAKEI
Trnavsky Cukrovar a.s. ist seit dem
abgelaufenen Geschäftsjahr eine Toch-
ter von Povazsky Cukor a.s. Dies
ist das Ergebnis eines erfolgreichen
Abschlusses der ersten Phase der Re-
strukturierung in der Slowakei.
Nordzucker hat Anteile des strate-
gischen Partners Union SDA gekauft.
2.800
2.600
2.400
2.200
2.000
1.800
1.600
1.400
1.200
1.000
800
600
400
200
02000 2001 2002
Entwicklung Mitarbeiter PolenKampagne
Stamm
2.837
1.228
1.609
2.047
1.414
633
1.762
1.182
580
800
600
400
200
0
Entwicklung Mitarbeiter SlowakeiKampagne
Stamm
638 668
283
318 298
370
379
259
601
Nordzucker 2002/2003 19
2001 2002 2001 2002 2002
GESCHÄFTSENTWICKLUNG ZUCKER INTERNATIONAL(in Mio. t)
Umsatz
EBIT
Jahresüberschuss
Investitionen in Sachanlagen
Mitarbeiter (im Geschäftsjahresdurchschnitt)
Eigenkapital
Anteil Nordzucker
77
-8
-15
4
1.254
4
71 %-100 %
92
10
0
10
1.615
8
51 %-94 %
2001 2002
32
2
-11
3
350
16
60 %
2001
101
10
7
7
485
58
34 %
38
3
2
1
452**
13
60 %
2002 2001
* Für 2002 liegen keine Daten vor, da das Geschäftsjahr vom 01.01.2002 bis 30.09.2003 läuft.
** Aufgrund behördlich vorgeschriebener Umstellung auf 4-Schicht-System
Polen Slowakei Tschechien*
KAMPAGNE- UND PRODUKTIONSDATEN – ZUCKER INTERNATIONAL
Anbaufläche
Rübenertrag
Rübenanlieferung
Zuckergehalt bei Anlieferung
Zuckererzeugung
Tagesverarbeitung
Kampagnelänge
ha
t/ha
Mio. t
%
t Ww
t/Tag
Tage
25.250
41
1,0
15,9
136.600
18.300
54
24.650
45
1,1
16,5
162.500
18.700
60
12.300
45
0,6
14,9
67.900
5.400
100
11.400
49
0,6
15,4
75.500
4.900
120
26.500
47
1,3
16,1
175.600
14.300
93
26.275
50
1,4
16,6
190.300
15.500
89
21.630
42
0,9
15,3
130.570
15.900
57
Polen Slowakei Tschechien Ungarn2001 2002
20
Die Abwicklung ist im aktuellen Ge-
schäftsjahr bereits erfolgt.
Als erste Unternehmen der Lebens-
mittelindustrie in der Slowakei verfü-
gen die beiden Nordzucker-Werke in
Trnava und Trencianska Tepla über ein
Integriertes Managementsystem
(IMS). Beide Werke haben die Audits
erfolgreich bestanden. Dabei handelte
es sich um Überwachungsaudits des
Qualitätsmanagementsystems, des
Umweltmanagementsystems sowie
des Arbeitssicherheits- und Gesund-
heitsschutz-Managements.
Die Investitionen in Sachanlagen
betrugen im Geschäftsjahr 2002 rund
1,3 Millionen Euro.
Das Absatzniveau gestaltete sich
wie im Vorjahr, bei allerdings besseren
Preisen. Daraus resultiert ein zufrieden
stellendes Betriebsergebnis.
TSCHECHIEN
Der Zusammenbruch der nationa-
len Zuckermarktordnung in Tschechien
zog einen Rückgang der Preise ab
Ende 2002 nach sich. Aus diesem
Grund müssen wir für das Geschäfts-
jahr 2002/2003, das vom 1. Januar
2002 bis zum 30. September 2003
läuft, bei unserer Beteiligungsgesell-
schaft Cukrovary TTD mit einem
gegenüber 2001/2002 geringeren,
jedoch positiven Ergebnis rechnen.
UNGARN
Nordzucker hat drei ungarische
Zuckerfabriken von der französischen
Unternehmensgruppe Béghin-Say
übernommen. Die kartellrechtliche
Genehmigung des Kaufs ist Anfang
2003 erteilt worden. Es handelt sich
hierbei um die Fabriken in Hatvan,
Szerencs und Szolnok mit einer Tages-
verarbeitung zwischen 5.000 und
7.000 Tonnen Rüben. Die Fabriken
liegen nordöstlich von Budapest und
verfügen über eine Zuckerquote von
ungefähr 130.000 Tonnen. Nordzucker
hat durch den Kauf der drei Fabriken
einen Marktanteil von 36 Prozent in
Ungarn erworben. Möglich wurde
diese Transaktion durch den Verkauf
der Béghin-Say-Gruppe an den strate-
gischen Partner der Nordzucker,
Union SDA. Da die drei Gesellschaften
bereits seit vielen Jahren durch
Béghin-Say geführt worden sind, ver-
fügen sie über moderne Fabriken mit
modernen Managementsystemen.
Um die vorhandenen Überkapa-
zitäten und die daraus resultierenden
kurzen Kampagnen zu vermeiden, ist
die Schließung eines Standorts nach
der Kampagne 2003 vorgesehen.
Frisch gewaschen vor dem Kochen – Rüben auf dem Weg zur Verarbeitung
Nordzucker 2002/2003 21
Im Geschäftsbereich Diversifikation
werden sämtliche Aktivitäten der
Nordzucker außerhalb des klassischen
Zuckerbereichs gebündelt. Neben
dem Beteiligungsmanagement
besteht die Hauptaufgabe in der
Erweiterung des Kerngeschäfts durch
neue Aktivitäten, um unsere Rolle als
Zulieferer der Ernährungsindustrie
weiter auszubauen. Im Berichtsjahr lag
der Schwerpunkt in der Begleitung
der Konsolidierung und strategischen
Neuausrichtung unserer Beteiligungs-
gesellschaften.
SYRAL S.A.
Anfang 2003 hat Syral sämtliche
Geschäftsanteile der Jungbunzlauer
A.S. an der Staral S.A. übernommen
und hält nunmehr 100 Prozent der
Anteile an dieser Gesellschaft. Die
Gesellschaft Staral S.A. war bisher der
gemeinsame Vorproduktlieferant für
Syral S.A. und Jungbunzlauer A.S. und
wird derzeit in den Produktionsprozess
von Syral integriert, um eine einheit-
liche Produktionsleitung zu ermög-
lichen. Im Zuge dieser Umstrukturie-
rung hat Nordzucker ihre Beteiligung
an der Syral S.A. von 36 auf 50 Pro-
zent erhöht. Sowie die erforderlichen
behördlichen Genehmigungen vorlie-
gen, wird die Erhöhung dieser Beteili-
gungen vollzogen werden.
Im Berichtsjahr erwies sich die
Inbetriebnahme der erweiterten Pro-
duktionsanlage bei Syral als schwierig,
so dass den Kundenanforderungen
nach zeit- und qualitätsgerechter Lie-
ferung nicht immer entsprochen wer-
den konnte. Zudem gerieten die
Marktpreise durch die Übernahme des
Konkurrenten Cerestar durch Cargill
unter Druck. Zusammen mit der zu
geringen Produktionsauslastung führ-
te dies zu einem negativen Jahres-
ergebnis in Höhe von rund acht Milli-
onen Euro. Im Verlauf des Jahres 2002
haben wir umfangreiche Reorgani-
sationsmaßnahmen am Standort
Marckolsheim vorgenommen.
Das Ziel des Jahres 2003 ist es, die
Produktionsanlagen entsprechend
ihrer Kapazität auszulasten, die Kun-
denanforderung zu erfüllen und hier-
durch eine deutliche Ertragssteigerung
zu erzielen.
NPE NATUR PHARMA GMBH/
HÜBNER-MEDOPHARM-GRUPPE
Diese Unternehmensgruppe, an
der Nordzucker mit 98 Prozent betei-
ligt ist, vertreibt ein breites Sortiment
von Nahrungsergänzungsmitteln,
Arzneimitteln und Kosmetika auf
natürlicher Basis. Vertriebskanäle
im Inland sind Reformhäuser und
Apotheken. Die Produkte werden in
circa 30 Länder exportiert.
Trotz des schwierigen wirtschaft-
lichen Umfeldes und der Kaufzurück-
haltung der Konsumenten konnte
der Umsatz im Reformhaus gegenüber
dem Vorjahr um circa 17 Prozent
gesteigert und Marktanteile durch
neue innovative Produkte hinzuge-
wonnen werden. Zur besseren Auslas-
tung der Vertriebskapazitäten wurde
zusammen mit einem Partner für den
Bereich Apotheke eine Vertriebsgesell-
schaft gegründet. Mit dem bestehen-
den Außendienst wurde der Umsatz
im Apothekenbereich gegenüber dem
Vorjahr um circa vier Prozent gestei-
LageberichtGeschäftsbereich Diversifikation
gert. Der Export konnte mit einem
Umsatzwachstum von circa
20 Prozent an die erfolgreiche Ent-
wicklung der beiden Vorjahre anknüp-
fen. Wie bisher sind die EU und die
osteuropäischen Länder die Kernmärkte
der Gruppe. Bedingt durch die im
Jahre 2001 eingeleiteten und in 2002
konsequent umgesetzten Struktur-
maßnahmen hat die Gruppe ein deut-
lich positives Ergebnis erwirtschaftet.
Die Ergebnisse der ersten Monate des
Jahres 2003 lassen erwarten, dass sich
diese Tendenz fortsetzt.
NORDZUCKER SPEZIAL GMBH/
GREENFOX GMBH
Im Berichtsjahr hat die Greenfox
GmbH, eine 100-prozentige Tochter
der Nordzucker Spezial GmbH, die
Produktion und Vermarktung der welt-
weit einzigen klumpenden Katzenstreu
auf Basis von Rübenschnitzeln aufge-
nommen. Die Vermarktung unter dem
Markennamen „Filou“ erfolgt aus-
schließlich über Heimtierfachgeschäfte.
Das Produkt ist aufgrund seiner Her-
stellungsverfahrenstechnik und der
sehr guten Produkteigenschaften im
oberen Preissegment angesiedelt. Das
Ergebnis des Geschäftsjahres 2002 ist
plangemäß negativ, da zunächst eine
Marktdurchdringung in einem vom
Preiswettbewerb geprägten Markt
stattfinden muss.
Mit Wirkung ab 01.01.2002 hat
die Nordzucker Spezial GmbH mit der
Greenfox GmbH einen Ergebnisabfüh-
rungsvertrag abgeschlossen.
Im Berichtsjahr wurden rund
1,3 Millionen Euro in die Produktions-
anlagen in Bad Bevensen investiert.
AMINO GMBH/NZR GMBH/
ESPARMA GMBH
Die Nordzucker GmbH & Co. KG
hält unverändert Beteiligungen von
jeweils 50 Prozent an der Amino
GmbH und an der Norddeutsche
Zucker-Raffinerie GmbH in Frellstedt.
Bei der Amino GmbH wird Zucker-
rübenmelasse chromatografisch zur
Gewinnung von Zuckerrohsaft, Ami-
nosäuren, Betain und anderen Inhalts-
stoffen aufgetrennt. Aminosäuren und
andere Wirkstoffe werden zu Pharma-
qualität aufgereinigt und weltweit an
die Food- und Pharmaindustrie vertrie-
ben. Der Umsatz ist im Vergleich zum
Vorjahr unter anderem durch die
erfolgreiche Vermarktung neuer Pro-
dukte um circa fünf Prozent gestiegen.
Neben der erfolgreichen Vermarktung
von neuen Produkten setzte sich der
22
Absatz bei den Aminosäuren auf dem
guten Niveau des Vorjahrs fort. Trotz
unverändert hoher Rohstoffkosten für
Melasse konnte das operative Ergebnis
deutlich verbessert werden. Ende
Dezember hat die Amino GmbH eine
40-prozentige Beteiligung an der Fir-
ma SA Bioproducts in Südafrika erwor-
ben und mit dieser Gesellschaft ein
Joint Venture zur Fermentation von
Aminosäuren gegründet. Ziel dieses
Engagements ist es, die Fermentation
von Aminosäuren als zukunftsweisende
Technologie nachhaltig auszubauen.
Wie bisher reinigt die Norddeutsche
Zucker-Raffinerie GmbH den Zucker-
rohsaft der Amino GmbH zu Flüssig-
zucker auf und stellt daraus eine
breite Palette von Spezialsorten her.
Im Berichtsjahr stieg der Umsatz um
rund sechs Prozent.
Die esparma GmbH, eine 100-
Prozent-Tochter der Amino GmbH,
betreibt die Herstellung und den
Vertrieb von Arzneimitteln, Medizin-
produkten und Kosmetika.
Trotz der einschneidenden politi-
schen Regelungen zur Senkung der
Ausgaben im Gesundheitswesen
konnte der Umsatz um rund neun
Prozent auf nunmehr 16 Millionen
Euro gesteigert werden. Durch konse-
quentes Kostenmanagement sowie
eine Erhöhung der Lohnfertigung
konnte gegenüber dem Vorjahr ein
deutlich besseres Ergebnis erwirt-
schaftet werden.
TAGATOSE
In Kooperation mit der dänisch-
schwedischen Molkereigruppe Arla
Foods errichtet Nordzucker eine Pro-
duktionsstätte in Nordstemmen, um
erstmals auf industrieller Basis Tagato-
se zu produzieren. Tagatose ist ein
Süßungsmittel auf natürlicher Basis,
das einen reduzierten Kaloriengehalt
sowie eine Reihe von funktionellen
Eigenschaften hat und dadurch die
Entwicklung neuartiger Lebensmittel
* Geschäftsjahr endet jeweils am 30.09.
2001 2002 2001 2002 2000/2001 2001/2002
GESCHÄFTSENTWICKLUNG DIVERSIFIKATION
Umsatz
EBIT
Jahresüberschuss
Investitionen in Sachanlagen
Mitarbeiter (im Geschäftsjahresdurchschnitt)
Eigenkapital
Anteil Nordzucker
29
-1
-2
2
244
1
98 %
30
1
1
0
229
-4
28
1
1
1
226
10
50 %
30
2
1
2
218
10
15
1
0
0
112
3
50 %
16
1
1
1
128
3
57
2
0
76
66
53
36 %
77
-6
-8
9
85
45
NPE/Hübner-Medopharm Amino/NZR esparma Syral*2001 2002
(in Mio. t)
Lagebericht Geschäftsbereich Diversifikation
Nordzucker 2002/2003 23
ermöglicht. Tagatose ist bereits in den
USA zum Verkauf zugelassen. Geneh-
migungen für andere Märkte werden
erwartet. Rohstoff für das Süßungs-
mittel ist das Milchprodukt Laktose.
Da der Herstellungsprozess große
Ähnlichkeit mit der Spezialzucker-
produktion hat, haben wir mit der
Arla Foods einen Joint-Venture-Vertrag
abgeschlossen.
BIOETHANOL
Im Rahmen einer Projektgruppe
hat Nordzucker die notwendigen Pla-
nungen zur Errichtung einer Bioetha-
nol-Anlage als Annexanlage an einer
bestehenden Zuckerfabrik vorbereitet.
Die nunmehr vorliegenden EU-Verord-
nungen zur Erhöhung des Anteils an
Biokraftstoffen am Kraftstoffverbrauch
der EU sowie die von der Bundesregie-
rung beschlossene Mineralölsteuer-
befreiung für Biokraftstoffe sind wich-
tige Voraussetzungen für eine Investi-
tionsentscheidung zum Thema Bio-
ethanol. Zum jetzigen Zeitpunkt rei-
chen die vorliegenden Verordnungen
jedoch nicht aus, um die Wirtschaft-
lichkeit eines Bioethanolprojekts end-
gültig beurteilen zu können.
Zum Verwechseln ähnlich – Tagatose aus Molke
24
LageberichtGeschäftsbereich Forschung und Entwicklung
Das Institut für Technologie der
Kohlenhydrate – Zuckerinstitut –
e. V. bündelt die Aktivitäten im
Bereich Forschung und Entwicklung.
Die Hauptaufgaben sind: die anwen-
dungstechnische Beratung von Kun-
den der Nordzucker sowie die Ent-
wicklung neuer Produkte und Rezep-
turen bis zur Marktreife.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr
wurde im F&E-Bereich eine Reihe von
Produkten entwickelt bzw. produk-
tionsbegleitend betreut:
So wurde die Palette der Nord-
zucker-Haushaltszucker um die Pro-
dukte Brauner Teezucker, Bio-Gelier-
zucker und Diät-Gelierfruchtzucker
ergänzt. Darüber hinaus entwickelten
die Spezialisten im Zuckerinstitut die
neue Rezeptur einer Spritzglasur, die
im Flüssigzuckerwerk Nordstemmen
produziert wird.
Auch die Kooperation der Nord-
zucker AG mit dem dänisch-schwedi-
schen Unternehmen Arla Foods konn-
te das Zuckerinstitut wirkungsvoll
unterstützen. Eine umfangreiche
Bewertung des neuen Süßungsmittels
ergab, dass Tagatose vor allem zur
Erreichung eines vollmundigen Ge-
schmackseindrucks in kalorienredu-
zierten Lebensmitteln einsetzbar ist.
Im Anwendungstest mit einem
Schwerpunkt im Bereich Kaugummi
konnten die geschmacksverstärkenden
Eigenschaften der Tagatose belegt
werden.
Das vorhandene Biotechnikum, das
gemeinschaftlich auch von der For-
schungs- und Entwicklungsabteilung
der Amino GmbH genutzt wird, ist
mit weiteren Fermentern ausgerüstet
worden. Dadurch können biotechno-
logische Verfahren effektiver entwickelt
werden und so neue Produkte schneller
zur Marktreife gelangen.
Im Berichtszeitraum wurde für
bestehende und potenzielle Kunden
eine Image-Broschüre entwickelt,
um das Service-Angebot übersichtlich
zu präsentieren. Das Leistungsspek-
trum umfasst neben der Kompetenz
im Bereich Süße auch Konzepte zur
Logistik und Siloberatung. Auf maßge-
schneiderte Lösungen und Vorschläge
zu Fragen der Kunden wird in dieser
Broschüre hingewiesen.
Das Service-Angebot wurde im
Berichtszeitraum verstärkt ausgebaut.
Das Zuckerinstitut bearbeitete 80 Pro-
zent mehr Anfragen als im Vorjahr.
Dies übertraf die selbst gesetzten Ziele
deutlich. Die Nordzucker AG bietet
ihren Kunden darüber hinaus einen
integrierten Beratungsansatz, bei dem
neben der Kompetenz des Bereichs
Forschung und Entwicklung auch das
Know-how von Marketing und Ver-
trieb einfließen.
Ein weiteres Aufgabenfeld des F&E-
Bereichs ist die Verbesserung techni-
scher Produktionsabläufe bei der
Zuckergewinnung. Hier wurde der
Schwerpunkt auf die Einsparung von
Ressourcen und Energie gelegt.
In die Qualitätssicherung von
Laboranalysen im Rahmen der Betriebs-
kontrolle wurden erstmalig die Werks-
laboratorien der polnischen und
slowakischen Partner mit einbezogen.
In Zusammenarbeit mit internationa-
len Organisationen wurden darüber
hinaus sowohl neue Analysemethoden
erstellt als auch an deren Einführung
zum Beispiel in die EU-Regelwerke
mitgewirkt.
ORGANISATIONSSTRUKTUR ZUCKERINSTITUT
ZUCKERINSTITUT
Produktentwicklung
Biotechnik und
Organische Chemie
(BOC)
Analytik und
Technische Chemie
(ATC)
Anwendungstechnik
(AWT)
Energie- und
Verfahrenstechnik
(EVT)
GESCHÄFTSENTWICKLUNG FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG (in Mio. t)
Haushalt
davon Investitionen in Sachanlagen
Mitarbeiter (im Geschäftsjahresdurchschnitt)
3
0,3
34
3
0,5
31
2000/2001 2001/2002
4
0,3
40
2002/2003
Nordzucker 2002/2003 25
Die Anzahl der Mitarbeiter ist im
Berichtszeitraum planmäßig wei-
ter gesunken. Im Jahresdurchschnitt
waren bei der Nordzucker AG 1.392
Mitarbeiter (Vorjahr: 1.449 einschließ-
lich der Nordkristall GmbH und der
Zuckerverbund Magdeburg GmbH)
tätig.
Im Rahmen der Integration des
Werks Nordstemmen zum 01.03.2003
wurde der bestehende Interessensaus-
gleich und Sozialplan um eine Vorruhe-
stands- und Altersteilzeitregelung
für die Mitarbeiter aus Nordstemmen
ergänzt. Dies erforderte eine Erhöhung
der vorhandenen Rückstellungen um
3,3 Millionen Euro.
Bei allen konsolidierten Gesell-
schaften waren insgesamt 3.475 Mit-
arbeiter (Vorjahr: 4.052) beschäftigt.
ERGEBNISBETEILIGUNG
Die Ergebnisbeteiligung für alle
Stammmitarbeiter der Nordzucker AG
liegt in diesem Jahr bei rund 1.300
Euro und damit deutlich unter dem
Vorjahresniveau. Grundlage der
Berechnung ist der Konzernjahres-
überschuss.
ARBEITSSICHERHEIT/
GESUNDHEITSSCHUTZ
Die Zahl der meldepflichtigen
Unfälle liegt im abgelaufenen
Geschäftsjahr mit 15 auf einem erfreu-
lich niedrigen Niveau. Unter dem
Motto „Arbeitssicherheit und Gesund-
heitsschutz forcieren“ verfolgen wir
unser Ziel „Null Unfälle“ und geringe
Krankenstände konsequent weiter.
Dazu beitragen soll auch die Arbeits-
gruppe „Arbeitssicherheit und
Gesundheitsschutz“, die gezielt Belas-
tungsquellen an den Arbeitsplätzen
analysiert und Verbesserungsmaß-
nahmen erarbeitet, um eine deutliche
Senkung der Fehlzeiten zu erreichen.
IDEENBÖRSE
Abläufe im Unternehmen zu ver-
bessern, Kosten einzusparen und gute
Ideen zu befördern, ist die Motivation
des betrieblichen Vorschlagswesens –
der Ideenbörse. Hierbei sind neben
Verbesserungsvorschlägen auch Eigen-
initiative und Engagement gefragt.
Nachdem das Ideenmanagement seit
August 2000 im Unternehmen einge-
führt ist, reichten die Mitarbeiter 2002
insgesamt 1.673 Vorschläge ein.
Davon konnten 828 Ideen positiv
beurteilt werden.
ERFOLGSPROGRAMM
Im Rahmen des Nordzucker-
Erfolgsprogramms wurden in den
letzten drei Jahren wesentliche Verän-
derungen im Unternehmen durchge-
führt. Die innerbetriebliche Kommuni-
kation konnte durch die Einführung
der Regelkommunikation systemati-
siert und laufend verbessert werden.
In zwei Mitarbeiterbefragungen sowie
zwei Selbstbewertungen durch die
Führungskräfte unterzog sich das
Unternehmen einer intensiven Bewer-
tung. Hieraus ergaben sich Maßnah-
men und Projekte für weitere Verbes-
serungen.
Im betrieblichen Bereich ließ sich
durch die Einführung von abteilungs-
übergreifenden Qualitätsteams der
kontinuierliche Verbesserungsprozess
über die Ideenbörse hinaus weiterent-
Lagebericht Mitarbeiter
Nordzucker AG, Nordkristall GmbH, Zuckerverbund Magdeburg GmbH
25
20
15
10
5
0
Meldepflichtige Unfälle
2000/2001 2001/2002 2002/2003
15
28
15
26
Lagebericht Mitarbeiter
Nordzucker AG, Nordkristall GmbH, Zuckerverband Magdeburg GmbH
(in Tt)
1.400
1.200
1.000
800
600
400
200
0
Trainingsaufwand
2000/2001 2001/2002 2002/2003
1.510
734
1.333
PERSONALENTWICKLUNG
Mitarbeiter entwickeln und fördern
ist die Leitidee der Nordzucker-
Personalentwicklung. Dazu bietet
Nordzucker mittlerweile detaillierte
Bausteine an.
Neben dem etablierten Schulungs-
katalog, der um Fachtrainings mit
Schwerpunkt Technik erweitert wurde,
stehen gezielte Entwicklungsprogram-
me stärker im Vordergrund. Für Füh-
rungskräfte wurde das Kompetenzent-
wicklungsprogramm aus 2001 vom
Einzel- zum Gruppenverfahren weiter-
entwickelt und einem größeren Per-
sonenkreis angeboten.
Für die Meister-Ebene sind spezielle
fachliche und methodische Trainings
vorgesehen, um die Meister auf neue
Arbeits- und Organisationsformen im
Unternehmen vorzubereiten.
PILOTPROJEKT GRUPPENARBEIT
Im Rahmen des Projekts „Organi-
sation Werke“ haben wir in Clauen als
Pilotstandort ein Konzept zur Einfüh-
rung von Gruppenarbeit in der In-
standhaltungszeit erarbeitet. Schwer-
punkte liegen dabei auf der stärkeren
Einbeziehung der Mitarbeiter in den
Entscheidungsprozess und auf der
Stärkung der Verantwortung des Ein-
zelnen und der Gruppe. Ein weiteres
Augenmerk liegt auf einem „schlan-
ken“ Instandhaltungsprozess und
dessen kontinuierlicher Verbesserung.
Die Vorbereitungen für die Umsetzung
ab 2004 laufen bereits.
Wir gehen davon aus, dass nach
einer Pilotphase von einem Jahr ab
2005 dieses Konzept auch in den
anderen Werken zum Einsatz kommt.
wickeln. Mittlerweile arbeiten im
Unternehmen Mitarbeiter in 64 Qua-
litätsteams, die sich in regelmäßigen
Abständen treffen, um Verbesserun-
gen im betrieblichen Ablauf zu erar-
beiten. Das zu Beginn des Erfolgspro-
gramms erarbeitete Nordzucker Leit-
bild ist mittlerweile integraler Bestand-
teil unserer Unternehmenskultur.
Die Ergebnisorientierung als erster
Grundsatz unseres Leitbildes („Nur
Ergebnisse zählen“) haben wir durch
die Überarbeitung unserer betrieb-
lichen Planungsabläufe deutlich weiter-
entwickelt. Alle Bereiche und Abteilun-
gen erstellen inzwischen eigenständige
Zielkataloge (Balanced Scorecards), in
denen sie ihre Ziele festlegen, die in
übergeordneten Scorecards zusam-
mengefasst werden. Um die Praktika-
bilität für dieses wichtige Instrument
sicherzustellen, haben wir im Frühjahr
eine spezielle EDV-Unterstützung ein-
geführt.
Die wesentlichen Elemente des
Nordzucker Erfolgsprogramms sind in
die Organisation überführt und die
Verantwortung für Teilaufgaben des
Erfolgsprogramms einzelnen Füh-
rungskräften übertragen worden.
Damit werden wir das Nordzucker
Erfolgsprogramm nach drei Jahren in
die Unternehmenspraxis übernehmen.
Nicht in die Organisation überführt,
sondern als Folgeprojekt geplant ist
die regelmäßige Bewertung der
Nordzucker anhand von fest vorgege-
benen Kriterien, um den Verände-
rungsprozess in der Nordzucker weiter-
voranzutreiben.
Nordzucker AG, Nordkristall GmbH, Zuckerverbund Magdeburg GmbH
Mehrarbeit
davon bezahlte Mehrarbeit
(in 1.000 Stunden)
300
250
200
150
100
50
0
Überstunden
118,1
219,8
20012000 2002
204,0
287,1
161,7
245,6
Nordzucker 2002/2003 27
AUSZUBILDENDE
Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat
Nordzucker wieder große Anstrengun-
gen für die Ausbildung junger Men-
schen unternommen. Die Zahl der
Auszubildenden ist am 30. September
2002 auf 121 (Vorjahr 110) gestiegen.
Damit ist das ehrgeizige Ziel, zehn
Prozent Auszubildende gemessen an
der Stammmitarbeiterzahl zu beschäf-
tigen, nahezu erreicht. Damit die Aus-
bildung der Jugendlichen noch stärker
an Nordzucker-Ausbildungsstandards
orientiert abläuft, haben wir ein Konzept
zur Vereinheitlichung der technisch-
gewerblichen Ausbildung geschaffen.
Aufgrund sehr guter Leistungen wäh-
rend der Ausbildung und bei interdis-
ziplinären Wettbewerben sind sieben
Auszubildende ausgezeichnet worden.
DANK AN ALLE MITARBEITER
Unser Dank gilt allen unseren Mit-
arbeitern. Nur durch die tägliche Initi-
ative und das immer wieder neue
Engagement unserer Mitarbeiter sind
wir in der Lage, gesteckte Ziele zu
erreichen. Dies gilt umso mehr, als
viele neue Schritte, wie sie im Rahmen
des Erfolgsprogramms entwickelt wur-
den, in der Anfangsphase zunächst
mehr persönlichen Aufwand bedeuten
und erst langsam zu einer Verbesse-
rung von Arbeitsabläufen und Arbeits-
ergebnissen führen. Wir verbinden
unseren Dank auch mit der Bitte, sich
weiterhin für unser Unternehmen zu
engagieren und die immer vielfältiger
angebotenen Möglichkeiten zur akti-
ven Gestaltung des Arbeitsumfelds in
Form von Ideenbörse, Qualitätsteams
und Projekten noch stärker zu nutzen.
Im Berichtszeitraum konnten wir
uns wieder bei zahlreichen Mitarbei-
tern für ihre jahrelange Loyalität zum
Unternehmen bedanken. Dazu lädt
Nordzucker in jedem Jahr traditionell
zur Jubilarehrung ein. So feierten 19
Mitarbeiter ihre 35-jährige Zugehörig-
keit und 51 Mitarbeiter ihr 25-jähriges
Jubiläum.
Auch unseren Betriebsräten danken
wir. Sie haben sich wieder kritisch und
konstruktiv für die Interessen ihrer
Kollegen eingesetzt und an der Ent-
wicklung des Unternehmens mitge-
wirkt. Wir sehen in dieser Zusammen-
arbeit einen wichtigen Faktor zur Errei-
chung unserer Unternehmensziele.
Nordzucker AG, Nordkristall GmbH, Zuckerverband Magdeburg GmbH
(per 30.9.)
120
100
80
60
40
20
0
Auszubildende
2000 2001 2002
110106
121
Der Lagebericht und Konzern-lagebricht in der vorliegendenFassung ist um Fotos, Schaubilderund Grafiken ergänzt, die zurweiteren Erläuterung eingefügtsind. Zu der im Bundesanzeigerveröffentlichten Textfassung hatunser Abschlussprüfer einenuneingeschränkten Bestätigungs-vermerk erteilt, der auf Seite 53wiedergegeben wird.
28
LageberichtRisikomanagement
Die Nordzucker ist mit ihren unter-
nehmerischen Aktivitäten einer
Vielzahl unterschiedlicher Risiken aus-
gesetzt, deren möglichst umfassende
und frühzeitige Erkennung, Bewertung
und Vermeidung eine unabdingbare
Voraussetzung für das Erreichen der
definierten Unternehmensziele ist und
damit zur langfristigen Sicherung des
Geschäftserfolges beiträgt. Die Risiken
werden im Rahmen des unternehmens-
weiten Risikomanagements regelmäßig
identifiziert und laufend überwacht.
Gesteuert wird dieser Prozess in enger
Abstimmung mit den Geschäftsberei-
chen durch das Konzerncontrolling.
Mittels vorgegebener Schwellenwerte
werden Chancen-/Risikoanalysen
durchgeführt, bewertet und gegebe-
nenfalls Handlungsalternativen ent-
wickelt. Unser konzernweites Berichts-
und Controllingsystem stellt eine zeit-
nahe Informationsquelle für die Ent-
scheidungsträger dar. Sowohl durch
interne Daten als auch externe Infor-
mationen (u. a. regelmäßige Markt-
und Wettbewerbsanalysen) sind wir in
der Lage, signifikante Veränderungen
früh zu erkennen.
Die durch eine separat beauftragte
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft wahr-
genommene interne Revision ist in
einem Mehrjahresplan fixiert, um
sicherzustellen, dass alle betrieblichen
Funktionen der internen Revision
unterzogen werden. Schwerpunkte im
Berichtsjahr waren die Bereiche Debi-
torenbuchhaltung, Rechnungsprüfung
und Einkauf. Das gesamte Risiko-
managementsystem wird fortlaufend
auf seine Eignung hin überprüft und
weiterentwickelt.
MARKTRISIKEN
Die Zucker verarbeitende Industrie
und der Lebensmitteleinzelhandel
in Europa, mit denen ein großer Teil
des Geschäfts abgewickelt wird,
sind unverändert durch Konzentration
gekennzeichnet. Qualitätssicherung
und Produktentwicklung sind immer
wichtiger werdende Wettbewerbs-
faktoren. Deshalb werden zusammen
mit dem Zuckerinstitut nicht nur die
Produktionsverfahren in unseren Wer-
ken ständig weiterentwickelt, sondern
auch neue Ansätze und Produktinno-
vationen aufgegriffen und aktiv weiter-
verfolgt. Um teure Fehlentwicklungen
zu vermeiden, werden neue Produkte
frühzeitig von Testgruppen beurteilt.
BETRIEBSRISIKEN
Die Nordzucker-Produkte werden
auf komplexen Anlagen hergestellt.
Durch sorgfältige Wartung und
zustandsorientierte Instandhaltung
sowie durch umfangreiche Über-
wachungs- und Kontrollsysteme wird
sichergestellt, dass die Zuckerrüben-
kampagne störungsfrei verläuft.
Durch die mittelfristige Investitions-
planung sowie die ständige Beglei-
tung der aktuellen Maßnahmen wird
sowohl ein strategiegerechter Ressour-
ceneinsatz als auch die notwendige
technische Verfügbarkeit und die Ein-
haltung unserer Qualitäts- und Um-
weltstandards sichergestellt.
Das Integrierte Managementsystem
umfasst Qualitätssicherung, Arbeits-
sicherheit/Gesundheitsschutz und
Umweltmanagement sowie die ent-
sprechenden Berichte, Audits und
Zertifizierungen (DIN EN ISO 9001,
DIN EN ISO 14001, EU-Öko-Audit-
Verordnung 1836/93 bzw. 761/2001
und die so genannte EU-Basisverord-
nung für Lebens- und Futtermittel
178/2002), um allen gesetzlichen Auf-
lagen und internen Vorgaben umfas-
send gerecht zu werden.
Mittels fundierter Beschaffungs-
marktanalysen, einer gezielten Liefe-
rantenauswahl, mittel- und langfristiger
Lieferverträge sowie intensiver techni-
scher Zusammenarbeit mit verschie-
denen Lieferanten stellen wir Verfah-
renssicherheit und gleichbleibende
Produktqualität sicher.
FINANZWIRTSCHAFTLICHE
RISIKEN
Angesichts der internationalen Aus-
richtung des Konzerns und des hohen
Kapitalbedarfs werden die Risiken im
Bereich Währung, Zinsen und Liquidi-
tät sorgfältig überwacht. Parallel dazu
verfügt der Konzern seit Jahren über
ein eigenes finanzwirtschaftliches Sys-
tem zur Minimierung der internen
Zahlungsströme und Währungsrisiken.
Zusätzlich zur Liquiditätsausstattung
bestehen ungenutzte Kreditlinien, die
bei Bedarf in Anspruch genommen
werden können.
Den wesentlichen Umsatz tätigt
die Nordzucker im Inland oder in der
Euro-Währungszone und ist damit frei
von direkten Währungsrisiken. Im
geringen Umfang wurden Sicherungs-
geschäfte für Teile der C-Zucker-Export-
mengen auf US-Dollar-Basis abgeschlos-
sen. Diese dienen der Absicherung be-
reits verkaufter Zuckermengen, deren
Lieferung erst zu einem späteren Zeit-
punkt erfolgt. Der Forderungsbestand
Nordzucker 2002/2003 29
unterliegt einer permanenten Über-
wachung und wird monatlich gemel-
det. Potenzielle Risiken werden durch
Kreditversicherungen gedeckt.
Nordzucker muss sich bei der
Fremdkapitalbeschaffung darauf ein-
stellen, künftig in höherem Maße als
bisher an ihrer individuellen Bonität
gemessen zu werden. Wir haben den
Konsequenzen aus der Revision der
Baseler Eigenkapitalübereinkunft
(Basel II) durch Überprüfung unserer
Kreditwürdigkeit mittels interner
Ratings verschiedener Kreditinstitute
Rechnung getragen.
Ein externes Rating zur neutralen
Beurteilung der Kreditwürdigkeit der
Nordzucker AG ist erst nach Umstel-
lung unseres Rechnungswesens auf
IAS (International Accounting Stan-
dards) bzw. IFRS (International Finan-
cial Reporting Standards) geplant.
IT-RISIKEN
Die Sicherung der EDV-Systeme
und Datenbestände ist durch vielfälti-
ge Maßnahmen nach aktuellen Stan-
dards gewährleistet. Hierzu gehören
neben den üblichen Backup-Verfah-
ren, Hardware-Redundanzen, War-
tungsverträgen und Verträgen über
Backup-Rechenzentren auch entspre-
chende Firewall-Systeme sowie unter-
nehmensweite Konzepte für Zugriffs-
berechtigungen auf die verschiedenen
Systemkomponenten.
POLITISCHE RISIKEN
Erheblichen Einfluss auf unsere Ge-
sellschaft haben anstehende agrarpo-
litische Reformen und Unwägbarkei-
ten, die mit der Fortschreibung der
EU-Zuckermarktordnung im Jahr 2006
zusammenhängen. Die Länder, in
denen Nordzucker Beteiligungen oder
Produktionsstätten unterhält und
deren Märkte sie beliefert, sind poli-
tisch stabil. Außerhalb der Europäi-
schen Union sind rund sechs Prozent
des Konzernsachanlagevermögens
investiert.
Der Aufsichtsrat der Nordzucker AG
hat den Abschlussprüfer beauftragt,
im Rahmen der Jahresabschlussprüfung
auch das Risikomanagementsystem
der Gesellschaft und des Konzerns zu
prüfen und darüber gesondert zu
berichten. Der Bericht liegt dem Prü-
fungs- und Finanzausschuss des
Aufsichtsrats vor und bestätigt die
Funktionsfähigkeit unseres Risiko-
managementsystems.
Von der Rolle ins Regal – der Klassiker unter den Gelierzuckern
30
Lagebericht Ausblick
Im Jahr 2003/2004 steht neben der
strategischen Ausrichtung des Unter-
nehmens zur langfristigen Sicherung
des Kerngeschäfts auch die Konsolidie-
rung des operativen Geschäfts im
Vordergrund. Um die Ertragskraft des
Unternehmens zu halten, streben wir
weiterhin ein jährliches Wachstum von
zehn Prozent bezogen auf den Kon-
zernumsatz an. Wesentliche Teile dieses
Umsatzes sollen dabei im Kerngeschäft
Zucker bzw. in verwandten Bereichen
(Glukose, Tagatose) erreicht werden.
Mit der Einbindung der Union-Zucker
Südhannover GmbH sowie der Über-
nahme der ungarischen Zuckerfabriken
wurden im vergangenen Jahr zwei
wichtige Schritte vollzogen. Vorrangi-
ge Aufgabe für die nächsten zwei
Jahre ist es, die Fabriken in Polen, der
Slowakei und Ungarn sowie das Werk
Nordstemmen in die Nordzucker zu
integrieren und an die Nordzucker-
Kostenstrukturen heranzuführen.
Am 19. März 2003 haben Auf-
sichtsrat und Vorstand beschlossen,
das Werk Schleswig nach der Kam-
pagne 2003 zu schließen. Diese
Schließung ist die notwendige Ant-
wort auf bestehende Überkapazitäten.
In einer unternehmensinternen Analyse
wurde ermittelt, dass die Schließung
des Werks Schleswig die wirtschaftlich
interessanteste von allen Schließungs-
varianten ist. Aufgrund der zeitlichen
Abfolge fallen die einmaligen Mehr-
aufwendungen im Zusammenhang
mit der Schließung des Werks im
Wesentlichen in das Geschäftsjahr
2003/2004. Wir erwarten aus Abfin-
dungen für Mitarbeiter und Rübenlie-
feranten sowie Zusatzabschreibungen
einmalige Belastungen in einer Grö-
ßenordnung von 10 bis 15 Millionen
Euro im Jahresabschluss des laufenden
Geschäftsjahres.
Durch den Zusammenschluss mit
der Union-Zucker Südhannover GmbH
ist die Nordzucker GmbH & Co. KG
als Vertriebsgesellschaft nicht mehr
notwendig. Wir haben deshalb zum
01.06.2003 unsere Vertriebs- und
Marketingaktivitäten im Sinne einer
stärkeren Markt- und Kundenorientie-
rung neu organisiert. Die Marktbear-
beitung wird zukünftig getrennt nach
den Bereichen Industrie- und Handels-
kunden erfolgen.
Für das laufende Geschäftsjahr
2003/2004 erwarten wir im Nord-
zucker Konzern aufgrund weiterhin
niedriger Weltmarktpreise für C-Zucker
sowie schwacher Preise für die Neben-
produkte Melasse und Pellets aufgrund
des starken Euros keine Verbesserungen
auf der Erlösseite. Die Engagements in
den osteuropäischen Ländern leiden
weiterhin unter dem instabilen Zucker-
markt. In Polen rechnen wir aufgrund
der nicht ausreichenden Marktpreise
für Zucker auch im laufenden
Geschäftsjahr mit deutlich negativen
Betriebsergebnissen. Der ungarische
Markt wird durch Importe zum Teil
auch aus Polen empfindlich gestört,
so dass Verluste für das laufende
Geschäftsjahr nicht ausgeschlossen
werden können. In der Slowakei und
in Tschechien rechnen wir trotz der
Unsicherheiten bezüglich der tsche-
chischen Zuckermarktordnung mit
einem ausgeglichenen Ergebnis. Vor
diesem Hintergrund und durch die
gesetzliche Neuregelung, Sonder-
350
300
250
200
150
100
50
0
Entwicklung der ZuckerweltmarktpreiseZucker-Börsennotierung Weißzucker London Nr. 5
Durchschnittlicher Weltmarktpreis (in $/t fob)
1994
Stand Mai 2003
’95 ’96 ’97 ’98 ’99 ’00 ’01 ’02 ’03
vom Dezember 2002
Höchstquoten
Verbrauch 2001/2002
(in Tsd. t/a)
1.600
1.500
…
400
300
200
100
0
Quotenbeschluss der EU
451455
196207
Tschechien
1.672
1.578
Polen Slowakei
377402
Ungarn
Nordzucker 2002/2003 31
posten nicht mehr in der Konzernbi-
lanz ausweisen zu dürfen, rechnen wir
für 2003/2004 mit einem deutlich
geringeren Konzernjahresüberschuss.
Sorge bereitet uns die aktuelle
Entwicklung der agrarpolitischen
Diskussion. Die Berücksichtigung von
Importen aus den am wenigsten ent-
wickelten Ländern der Welt (LDC) und
erste WTO-Verhandlungsvorschläge
zeigen die Komplexität für die Fort-
setzung der Zuckermarktordnung
nach 2006 auf. Hier ist die gesamte
europäische Zuckerwirtschaft zusam-
men mit der Politik gefordert, an sach-
gerechten Lösungen für die Sicherung
von Rübenanbau und Zuckerindustrie
zu arbeiten.
Im April 2003 haben wir die erste
Kapitalerhöhung aus dem auf der
Hauptversammlung am 12. Septem-
ber 2002 genehmigten Kapital durch-
geführt. Die Kapitalerhöhung bestand
aus zwei Tranchen. In der ersten
Tranche bestand die Möglichkeit, die
vorhandene Direktbeteiligung in neue
Aktien zu einem vorteilhaften Kurs zu
tauschen. Dieses Angebot wurde von
einem Großteil unserer Direktaktionäre
angenommen. Die zweite Tranche
über nominal 3.072.000 Euro wurde
zu 80 Prozent von den Aktionären in
den Holdinggesellschaften gezeichnet.
Die verbleibenden 20 Prozent wurden
von der Nordharzer Zucker AG, der
Union-Zucker Südhannover GmbH
und der Zucker-Aktiengesellschaft
Uelzen-Braunschweig gezeichnet.
Durch die zweite Tranche der Kapital-
erhöhung erhält die Nordzucker
zusätzliches Eigenkapital in Höhe von
12 Millionen Euro. Wir sehen die
Kapitalerhöhung als einen wichtigen
Schritt, um unsere Eigenkapitalquote
dauerhaft über 30 Prozent zu halten
und damit den zunehmenden Anfor-
derungen der Fremdkapitalgeber
gerecht zu werden. Zur Finanzierung
der Weiterentwicklung des Unterneh-
mens werden wir kurzfristig vor dem
Hintergrund des aktuell günstigen
Zinsniveaus mit mehreren Banken ein
mittel- bis langfristiges Konzept erar-
beiten.
Am 1. Juli 2003 tritt Dr. Ulrich
Nöhle in den Vorstand der Nordzucker
AG ein und wird nach der Hauptver-
sammlung im September 2003 das
Amt als Vorstandsvorsitzender von
Goetz von Engelbrechten übernehmen.
Weitere Vorgänge von wesent-
licher Bedeutung für die Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage der
Nordzucker AG und des Konzerns sind
nach Abschluss des Geschäftsjahres
2002/2003 bisher nicht zu vermelden.
Braunschweig, 30. Mai 2003
Der Vorstand
Nordzucker 2002/2003 31
posten nicht mehr in der Konzernbi-
lanz ausweisen zu dürfen, rechnen wir
für 2003/2004 mit einem deutlich
geringeren Konzernjahresüberschuss.
Sorge bereitet uns die aktuelle
Entwicklung der agrarpolitischen
Diskussion. Die Berücksichtigung von
Importen aus den am wenigsten ent-
wickelten Ländern der Welt (LDC) und
erste WTO-Verhandlungsvorschläge
zeigen die Komplexität für die Fort-
setzung der Zuckermarktordnung
nach 2006 auf. Hier ist die gesamte
europäische Zuckerwirtschaft zusam-
men mit der Politik gefordert, an sach-
gerechten Lösungen für die Sicherung
von Rübenanbau und Zuckerindustrie
zu arbeiten.
Im April 2003 haben wir die erste
Kapitalerhöhung aus dem auf der
Hauptversammlung am 12. Septem-
ber 2002 genehmigten Kapital durch-
geführt. Die Kapitalerhöhung bestand
aus zwei Tranchen. In der ersten
Tranche bestand die Möglichkeit, die
vorhandene Direktbeteiligung in neue
Aktien zu einem vorteilhaften Kurs zu
tauschen. Dieses Angebot wurde von
einem Großteil unserer Direktaktionäre
angenommen. Die zweite Tranche
über nominal 3.072.000 Euro wurde
zu 80 Prozent von den Aktionären in
den Holdinggesellschaften gezeichnet.
Die verbleibenden 20 Prozent wurden
von der Nordharzer Zucker AG, der
Union-Zucker Südhannover GmbH
und der Zucker-Aktiengesellschaft
Uelzen-Braunschweig gezeichnet.
Durch die zweite Tranche der Kapital-
erhöhung erhält die Nordzucker
zusätzliches Eigenkapital in Höhe von
12 Millionen Euro. Wir sehen die
Kapitalerhöhung als einen wichtigen
Schritt, um unsere Eigenkapitalquote
dauerhaft über 30 Prozent zu halten
und damit den zunehmenden Anfor-
derungen der Fremdkapitalgeber
gerecht zu werden. Zur Finanzierung
der Weiterentwicklung des Unterneh-
mens werden wir kurzfristig vor dem
Hintergrund des aktuell günstigen
Zinsniveaus mit mehreren Banken ein
mittel- bis langfristiges Konzept erar-
beiten.
Am 1. Juli 2003 tritt Dr. Ulrich
Nöhle in den Vorstand der Nordzucker
AG ein und wird nach der Hauptver-
sammlung im September 2003 das
Amt als Vorstandsvorsitzender von
Goetz von Engelbrechten übernehmen.
Weitere Vorgänge von wesent-
licher Bedeutung für die Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage der
Nordzucker AG und des Konzerns sind
nach Abschluss des Geschäftsjahres
2002/2003 bisher nicht zu vermelden.
Braunschweig, 30. Mai 2003
Der Vorstand
Jahresabschluss Nordzucker AGI. Bilanz
32
28.02.2002in Tt
28.02.2003in Tt
AKTIVA
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
Nutzungs- und ähnliche Rechte
II. SACHANLAGEN
1. Grundstücke und Bauten
2. Technische Anlagen und Maschinen
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
III. FINANZANLAGEN
1. Anteile an verbundenen Unternehmen
2. Anzahlungen auf Anteile an verbundenen Unternehmen
3. Ausleihungen an verbundene Unternehmen
4. Beteiligungen
5. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht
6. Wertpapiere des Anlagevermögens
7. Sonstige Ausleihungen
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. ZUM VERKAUF BESTIMMTE GRUNDSTÜCKE
II. VORRÄTE
1. Hilfs- und Betriebsstoffe
2. Fertige Erzeugnisse und Waren
III. FORDERUNGEN UND SONSTIGE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen
3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht
4. Sonstige Vermögensgegenstände
IV. WERTPAPIERE (SONSTIGE)
V. KASSENBESTAND, GUTHABEN BEI KREDITINSTITUTEN
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN
I. DISAGIO
II. SONSTIGE
D. SONDERVERLUSTKONTO AUS RÜCKSTELLUNGSBILDUNG
gemäß § 17 Abs. 4 DMBilG
1.280
174.663
149.696
5.778
9.357
339.494
26.136
97
32.192
50.324
12.102
100
481
121.432
462.206
1.905
11.308
285.022
296.330
2.899
57.429
12.745
18.202
91.275
376
59.800
449.686
121
38
159
2.004
914.055
1.298
106.933
94.617
4.044
6.165
211.759
101.201
0
30.905
61.441
19.786
100
489
213.922
426.979
0
10.885
250.128
261.013
364
34.231
8.573
7.769
50.937
1.855
99.526
413.331
149
45
194
0
840.504
Nordzucker 2002/2003 33
28.02.2002in Tt
28.02.2003in Tt
101.765
99.489
2.004
77.582
79.586
22.897
303.737
8.286
94.253
102.539
99.580
19.903
121.839
241.322
92.773
145.118
4.827
5.616
18.123
266.457
914.055
101.765
99.489
0
54.713
54.713
29.823
285.790
283
50.296
50.579
96.723
18.115
104.499
219.337
84.414
122.935
59.271
33
18.145
284.798
840.504
PASSIVA
A. EIGENKAPITAL
I. GEZEICHNETES KAPITAL (GRUNDKAPITAL)
II. KAPITALRÜCKLAGE
III. GEWINNRÜCKLAGEN
1. Sonderrücklage (gemäß § 17 Absatz 4 DMBiLG)
2. andere Gewinnrücklagen
IV. BILANZGEWINN
B. SONDERPOSTEN
I. INVESTITIONSZUSCHÜSSE ZUM ANLAGEVERMÖGEN
II. MIT RÜCKLAGENANTEIL
(Wertberichtigung zu Sachanlagen aufgrund
steuerrechtlicher Sonderabschreibungen)
C. RÜCKSTELLUNGEN
1. für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
2. für Steuern
3. für sonstige Zwecke
D. VERBINDLICHKEITEN
1. gegenüber Kreditinstituten
2. aus Lieferungen und Leistungen
3. gegenüber verbundenen Unternehmen
4. gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
5. Sonstige Verbindlichkeiten
davon aus Steuern: Tt 4.482 (i. V.: Tt 4.543)
im Rahmen der sozialen Sicherheit Tt 1.481 (i. V.: Tt 1.173)
34
Jahresabschluss Nordzucker AGII. Anlagenspiegel
ANSCHAFFUNGS- UND HERSTELLUNGSKOSTEN
Stand am Zugang durch Zugang Umbuchungen01.03.2002 Vermögens-
übertragung
Angaben in Tt
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
(Nutzungs- und ähnliche Rechte) 3.443 297 472 0
II. SACHANLAGEN
1. Grundstücke und Bauten 193.395 93.129 22.066 -31
2. Technische Anlagen und Maschinen 752.538 304.550 21.414 5.059
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 29.906 7.426 3.299 -214
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 6.165 803 7.754 -4.814
982.004 405.908 54.533 0
III. FINANZANLAGEN
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 105.876 900 15.832 0
2. Anzahlungen auf Anteile an verbundenen Unternehmen 0 0 97 0
3. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 31.846 0 1.781 0
4. Beteiligungen 63.583 0 8.874 0
5. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht 19.786 0 7.500 0
6. Wertpapiere des Anlagevermögens 100 0 0 0
7. Sonstige Ausleihungen 489 64 18 0
221.680 964 34.102 0
ENDSUMME 1.207.127 407.169 89.107 0
Ergebniswirksame Zuschreibungen (Wertaufholungen) waren beiSachanlagen (224 Tt) und bei Ausleihungen an verbundenenUnternehmen (941 Tt) vorzunehmen. Sie wurden mit den auf-gelaufenen Abschreibungen und Zugängen des Geschäftsjahresverrechnet.
Nordzucker 2002/2003 35
AUFGELAUFENE ABSCHREI- BUNGEN
BUCHWERTE ABSCHREIBUNGENDES GESCHÄFTS-JAHRES
Abgang Stand am Stand am Stand am Stand am 28.02.2003 28.02.2003 28.02.2003 01.03.2002
21 4.191 2.911 1.280 1.298 514
6.560 301.999 127.336 174.663 106.933 13.997
29.593 1.053.968 904.272 149.696 94.617 48.458
2.741 37.676 31.898 5.778 4.044 2.704
551 9.357 0 9.357 6.165 0
39.445 1.403.000 1.063.506 339.494 211.759 65.159
7.406 115.202 89.066 26.136 101.201 84.391
0 97 0 97 0 0
345 33.282 1.090 32.192 30.905 1.091
19.991 52.466 2.142 50.324 61.441 0
15.184 12.102 0 12.102 19.786 0
0 100 0 100 100 0
88 483 2 481 489 0
43.014 213.732 92.300 121.432 213.922 85.482
82.480 1.620.923 1.158.717 462.206 426.979 151.155
36
Jahresabschluss Nordzucker AGIII. Gewinn- und Verlustrechnung
Umsatzerlöseabzüglich Marktordnungsabgaben
Erhöhung (i. V. Verminderung) des Bestands anfertigen ErzeugnissenAndere aktivierte EigenleistungenSonstige betriebliche Erträge
Materialaufwanda) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
und für bezogene Warenb) Aufwendungen für bezogene Leistungen
Personalaufwanda) Löhne und Gehälterb) Soziale Abgaben und Aufwendungen
für Altersversorgung und Unterstützung
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenständedes Anlagevermögens und SachanlagenSonstige betriebliche Aufwendungen
Erträge aus BeteiligungenErträge aus GewinnabführungsverträgenErträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungendes FinanzanlagevermögensSonstige Zinsen und ähnliche ErträgeAbschreibungen auf FinanzanlagenAufwendungen aus VerlustübernahmeZinsen und ähnliche Aufwendungen
Fehlbetrag (i. V. Überschuss) aus der gewöhnlichenGeschäftstätigkeitAußerordentliche Erträge/Außerordentliches Ergebnis
Steuern vom Einkommen und vom ErtragSonstige Steuern
JahresüberschussGewinnvortragEinstellung in andere Gewinnrücklagen
Bilanzgewinn
1.
2.
3.4.
5.
6.
7.
8.
9.–.
10.
11.12.13.14.
15.
16.
17.18.
19.20.21.
22.
Vorjahr
in Tt
01.03.2002 -28.02.2003
in Tt
863.31070.082
793.228
34.839147
42.628870.842
568.41121.620
590.031280.811
71.717
21.03592.752
65.67347.972
206.39774.414
2.5530
2.6603.865
85.4821.3477.050
-84.801
10.38790.432
80.04531.277
3.01034.28745.758
922.870
22.897
753.08462.935
690.149
39.869240
31.021681.541
433.02925.242
458.271223.270
55.730
17.80373.533
41.69447.335
162.56260.708
1.62334.556
3.4133.350
0431
12.67029.841
90.5490
90.54929.929
1.00230.93159.618
529.800
29.823
Nordzucker 2002/2003 37
IV. Kapitalflussrechnung
Vorjahr
in Mio. tin Mio. t
Jahresüberschuss
Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens
Abschreibungen/Zuschreibungen auf Finanzanlagen
Zunahme/Abnahme der Rückstellungen
Verschmelzungsgewinn
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge
(Veränderungen Sonderposten)
Ergebnis aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens
Abnahme/Zunahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder
Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder
Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
CASHFLOW AUS LAUFENDER GESCHÄFTSTÄTIGKEIT
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen
Auszahlungen für Investitionen des immateriellen Anlagevermögens
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen
CASHFLOW AUS INVESTITIONSTÄTIGKEIT
Auszahlungen an Unternehmenseigner (Dividende)
Auszahlungen/Einzahlungen aus der Tilgung/Aufnahme von Krediten
CASHFLOW AUS FINANZIERUNGSTÄTIGKEIT
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode
FINANZMITTELBESTAND AM ENDE DER PERIODE
+45,8
+65,5
+84,5
-15,3
-90,4
-18,0
-1,9
+92,7
-81,9
+81,0
+4,0
-54,5
-0,5
+15,8
-34,1
-69,3
-29,8
-21,6
-51,4
-39,7
+99,5
+59,8
+59,6
+35,7
0,0
+17,6
0,0
-5,6
+0,5
+44,3
-65,0
+87,1
+3,2
-29,8
-0,9
+10,7
-16,1
-32,9
-16,2
+8,3
-7,9
+46,3
+53,2
+99,5
Jahresabschluss Nordzucker KonzernI. Bilanz
28.02.2002in Tt
28.02.2003in Tt
AKTIVA
A. ANLAGEVERMÖGENI. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
1. Nutzungs- und ähnliche Rechte2. Firmenwert–. Geleistete Anzahlungen
II. SACHANLAGEN1. Grundstücke und Bauten 2. Technische Anlagen und Maschinen3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
III. FINANZANLAGEN1. Anteile an verbundenen Unternehmen2. Anzahlungen auf Anteile an verbundenen Unternehmen3. Beteiligungen4. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen5. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht6. Ausleihungen an assoziierte Unternehmen7. Wertpapiere des Anlagevermögens8. Sonstige Ausleihungen
B. UMLAUFVERMÖGENI. ZUM VERKAUF BESTIMMTE GRUNDSTÜCKEII. VORRÄTE
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe2. Unfertige Erzeugnisse3. Fertige Erzeugnisse und Waren4. Geleistete Anzahlungen
III. FORDERUNGEN UND SONSTIGE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht4. Sonstige Vermögensgegenstände
IV. WERTPAPIERE (SONSTIGE) V. KASSENBESTAND, GUTHABEN BEI KREDITINSTITUTEN
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTENI. DISAGIOII. SONSTIGE
D. SONDERVERLUSTKONTO AUS RÜCKSTELLUNGSBILDUNGgemäß § 17 Abs. 4 DMBilG
2.56470
2.571
199.711177.891
8.82911.363
397.794
23497
51.0126.153
7.5004.602
118547
70.263470.628
1.905
17.213792
358.838140
376.983
46.69966
14.02334.23395.021
37675.589
549.874
174183357
2.0041.022.863
2.8811426
2.921
195.193202.172
9.1607.546
414.071
5590
62.2055.782
18.5081.278
2081.581
90.121507.113
2.034
21.9751.407
366.072170
389.624
47.78712.250
9.14021.44290.6191.866
114.086598.229
240818
1.058
2.0041.108.404
38
Nordzucker 2002/2003 39
28.02.2002in Tt
28.02.2003in Tt
101.76599.489
2.00461.098
63.102624
8.69226.357
013.336
295.981
8.290
94.2530
94.253102.543
106.38520.526
135.244262.155
161.384803
164.890
308990
5.61628.193
362.184
0
1.022.863
101.76599.489
2.00465.57467.578
81000
21.1338.834
299.609
10.165
110.26785
110.352120.517
105.03920.882
149.068274.989
193.629734
173.744
357411
45243.884
413.211
78
1.108.404
PASSIVA
A. EIGENKAPITALI. GEZEICHNETES KAPITAL (GRUNDKAPITAL)II. KAPITALRÜCKLAGEIII. GEWINNRÜCKLAGE
1. Sonderrücklage (gemäß § 17 Abs. 4 DMBilG)2. Andere Gewinnrücklagen
IV. AUSGLEICHSPOSTEN FÜR WÄHRUNGSDIFFERENZENV. VERLUSTVORTRAGVI. KONZERJAHRESÜBERSCHUSS–. KONZERNBILANZGEWINNVII. AUSGLEICHSPOSTEN FÜR ANTEILE IM FREMDBESITZ
B. SONDERPOSTENI. FÜR INVESTITIONSZUSCHÜSSE ZUM ANLAGEVERMÖGENII. MIT RÜCKLAGENANTEIL
–. Wertberichtigung zu Sachanlagen aufgrund–. steuerrechtlicher Sonderabschreibung–. gemäß § 6 b ESTG
C. RÜCKSTELLUNGEN1. für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen2. für Steuern3. für sonstige Zwecke
D. VERBINDLICHKEITEN1. gegenüber Kreditinstituten2. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen3. aus Lieferungen und Leistungen4. aus der Annahme gezogener Wechsel
und der Ausstellung eigener Wechsel5. gegenüber verbundenen Unternehmen6. gegenüber Unternehmen, mit denen
ein Beteiligungsverhältnis besteht7. Sonstige Verbindlichkeiten
davon aus Steuern: Tt 9.214 (i. V.: Tt 6.683)im Rahmen der sozialen Sicherheit Tt 2.723 (i. V.: Tt 2.632)
E. RECHNUNGSABGRENZUNGPOSTEN
40
Jahresabschluss Nordzucker KonzernII. Anlagenspiegel
ANSCHAFFUNGS- UND HERSTELLUNGSKOSTEN
Stand am Veränderung Zugang Umbuchungen01.03.2002 Konsolidierungs-
kreis/Währungs-
differenzen
Angaben in Tt
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
1. Nutzungs- und ähnliche Rechte 7.673 -28 828 47
2. Geschäfts- und Firmenwerte 53 0 0 0
3. Geleistete Anzahlungen 26 1 20 -47
7.752 -27 848 0
II. SACHANLAGEN
1. Grundstücke und Bauten 355.254 -5.238 22.523 795
2. Technische Anlagen und Maschinen 1.165.400 -5.811 26.980 6.495
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 50.181 -192 3.928 -44
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 7.626 431 11.577 -7.246
1.578.461 -10.810 65.008 0
III. FINANZANLAGEN
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 1.718 -1.226 27 0
2. Anzahlungen auf Anteile an verbundenen Unternehmen 0 0 97 0
3. Beteiligungen 72.094 -47 8.875 0
4. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 5.782 0 371 0
5. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht 18.508 0 7.500 -4.602
6. Ausleihungen an assoziierte Unternehmen 1.278 0 0 4.602
7. Wertpapiere des Anlagevermögens 264 -20 0 0
8. Sonstige Ausleihungen 1.981 0 16 0
101.625 -1.293 16.886 0
ENDSUMME 1.687.838 -12.130 82.742 0
Ergebniswirksame Zuschreibungen (Wertaufholungen) waren bei Sachanlagen (224 Tt)vorzunehmen. Sie sind in den aufgelaufenen Abschreibungen verrechnet.
Nordzucker 2002/2003 41
AUFGELAUFENE ABSCHREI- BUNGEN
BUCHWERTE ABSCHREIBUNGENDES GESCHÄFTS-JAHRES
Abgang Stand am Stand am Stand am Stand am 28.02.2003 28.02.2003 28.02.2003 01.03.2002
343 8.177 5.613 2.564 2.881 1.121
0 53 46 7 14 7
0 0 0 0 26 0
343 8.230 5.659 2.571 2.921 1.128
9.323 364.011 164.300 199.711 195.193 16.646
33.948 1.159.116 981.225 177.891 202.172 56.085
4.183 49.690 40.861 8.829 9.160 4.002
1.020 11.368 5 11.363 7.546 1
48.474 1.584.185 1.186.391 397.794 414.071 76.734
0 519 285 234 559 0
0 97 0 97 0 0
19.991 60.931 9.919 51.012 62.205 0
0 6.153 0 6.153 5.782 0
13.906 7.500 0 7.500 18.508 0
1.278 4.602 0 4.602 1.278 0
0 244 126 118 208 72
94 1.903 1.356 547 1.581 955
35.269 81.949 11.686 70.263 90.121 1.027
84.086 1.674.364 1.203.736 470.628 507.113 78.889
42
Jahresabschluss Nordzucker KonzernIII. Gewinn- und Verlustrechnung
Umsatzerlöseabzüglich Marktordnungsabgaben
Veminderung des Bestands an fertigen und unfertigen ErzeugnissenAndere aktivierte EigenleistungenSonstige betriebliche Erträge
Materialaufwanda) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
und für bezogene Warenb) Aufwendungen für bezogene Leistungen
Personalaufwanda) Löhne und Gehälterb) Soziale Abgaben und Aufwendungen
für Altersversorgung und Unterstützung
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenständedes Anlagevermögens und SachanlagenSonstige betriebliche Aufwendungen
Erträge aus BeteiligungenErgebnis aus assoziierten UnternehmenErträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungendes FinanzanlagevermögensSonstige Zinsen und ähnliche ErträgeAbschreibungen auf FinanzanlagenAufwendungen aus Verlustübernahme eines
assoziierten UnternehmensAufwendungen aus VerlustübernahmeZinsen und ähnliche Aufwendungen
Überschuss aus der gewöhnlichen GeschäftstätigkeitAbschreibungen auf das Sonderverlustkonto ausRückstellungsbildung gemäß § 17 Abs. 4 DMBilG
Steuern vom Einkommen und vom ErtragSonstige Steuern
JahresüberschussAnteile konzernfremder Gesellschafter am Ergebnis
Konzernjahresüberschuss
1.
2.
3.4.
5.
6.
7.
8.
9.10.11.
12.13.
–.
–.14.
15.–.
16.17.
18.19.
20.
Vorjahr
in Tt
01.03.2002 –28.02.2003
in Tt
1.146.27070.083
1.076.187
1.770935
49.4791.124.831
721.95730.161
752.118372.713
99.619
27.116126.735
77.86296.492
301.08971.624
1.401327
6334.8951.027
00
12.000-5.771
65.853
065.853
32.9604.645
37.60528.248
1.891
26.357
1.184.16482.031
1.102.133
36.3891.080
68.5331.135.357
699.54529.289
728.834406.523
98.312
26.276124.588
84.27491.121
299.983106.540
444726
1.4014.699
400
3.869360
17.505-14.864
91.676
1.77689.899
31.9282.743
34.67155.229
619
54.610
Nordzucker 2002/2003 43
IV. Kapitalflussrechnung
in Mio. DM
Vorjahr
in Mio. tin Mio. t
+55,2
+74,5
+14,2
-20,7
-0,3
+45,3
-63,6
+104,6
+5,7
-54,5
0,0
-1,4
+10,4
-0,3
-4,2
-44,3
-16,2
-0,1
+2,3
-14,0
+46,3
+64,7
+3,1
+114,1
+28,2
+78,7
-13,1
-18,0
-1,7
+22,0
-18,7
+77,4
+5,0
-65,0
+0,1
-0,8
+35,4
-16,9
-15,4
-57,6
-29,8
-0,1
-32,2
-62,1
-42,3
+114,1
+3,8
+75,6
Konzernjahresüberschuss
(einschließlich Ergebnisanteilen von Minderheitsgesellschaftern)
Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens
Zunahme/Abnahme der Rückstellungen
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge
(Veränderung Sonderposten)
Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des
Anlagevermögens
Abnahme/Zunahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions-
oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions-
oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
CASHFLOW AUS LAUFENDER GESCHÄFTSTÄTIGKEIT
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des
immateriellen Anlagevermögens
Auszahlungen für Investitionen des immateriellen Anlagevermögens
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des
Finanzanlagevermögens
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen
Auszahlungen aus dem Erwerb von konsolidierten Unternehmen
CASHFLOW AUS INVESTITIONSTÄTIGKEIT
Auszahlungen an Unternehmenseigner (Dividende)
Auszahlungen an Minderheitsgesellschafter
Auszahlung/Einzahlungen aus der Tilgung/Aufnahme von Krediten
CASHFLOW AUS FINANZIERUNGSTÄTIGKEIT
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode
aus Erweiterung des Konsolidierungskreises
FINANZMITTELBESTAND AM ENDE DER PERIODE
44
Erläuterungen
Die von uns und den verschmolzenen Gesellschaften ange-
wandten Gliederungs-, Ausweis- und Bewertungsgrundsätze
werden fortgeführt.
2. WÄHRUNGSUMRECHNUNG
Währungsforderungen wurden mit dem Devisen-Briefkurs
am Buchungstag oder dem niedrigeren Kurs am Bilanzstichtag,
Währungsverbindlichkeiten mit dem Devisen-Geldkurs am
Buchungstag oder einem höheren Kurs am 28. Februar 2003
bewertet.
Im Konzernabschluss werden die Bilanzposten der auslän-
dischen Tochtergesellschaften zum Stichtagskurs und die
Posten der Gewinn- und Verlustrechnung mit dem Jahres-
durchschnittsmittelkurs umgerechnet. Währungsdifferenzen
aus der Eigenkapitalumrechnung mit gegenüber den Erstkon-
solidierungszeitpunkten veränderten Kursen werden erfolgs-
neutral behandelt und offen im Eigenkapital bzw. im Ausgleichs-
posten für Anteile fremder Gesellschafter verrechnet.
3. KONSOLIDIERUNGSKREIS
In den Konsolidierungskreis haben wir nach den Grundsät-
zen der Vollkonsolidierung neben dem Jahresabschluss der
Nordzucker AG aufgrund unserer unmittelbaren und mittelba-
ren Kapitalmehrheit alle Tochterunternehmen einbezogen,
soweit sie nicht von untergeordneter Bedeutung sind. Zum
Bilanzstichtag der Muttergesellschaft wurden die Jahres-
abschlüsse von insgesamt 15 inländischen und 12 ausländi-
schen Gesellschaften einbezogen. Erstmalig im Konzern-
abschluss erfasst wurden die inländischen Gesellschaften
Greenfox GmbH und Greenfox Produktions GmbH sowie die
1. ALLGEMEINES
Der Jahresabschluss und der Konzernabschluss der
Nordzucker AG zum 28. Februar 2003 sind entsprechend den
deutschen handelsrechtlichen Rechnungslegungsvorschriften
und unter Beachtung der Bestimmungen des Aktiengesetzes
aufgestellt.
Beide Abschlüsse der Nordzucker AG werden im Folgen-
den zusammen erläutert; wenn nicht besonders vermerkt,
gelten die Aussagen für beide Abschlüsse.
Im Interesse der Klarheit und Übersichtlichkeit werden die
gesetzlich vorgeschriebenen Vermerke zu Posten der Bilanz
und der Gewinn- und Verlustrechnung des Konzern- und des
Jahresabschlusses der Nordzucker AG überwiegend im Anhang
aufgeführt. Die von uns im Vorjahr angewandten Gliederungs-,
Ausweis- und Bewertungsgrundsätze werden fortgeführt, soweit
Abweichungen im Folgenden nicht gesondert erläutert werden.
Die Gewinn- und Verlustrechnung wird von allen ein-
bezogenen Gesellschaften nach dem Gesamtkostenverfahren
aufgestellt.
In der Gewinn- und Verlustrechnung werden die Abgaben
der EU-Zuckermarktordnung in der Vorspalte von den Umsatz-
erlösen abgesetzt, um die Aussagefähigkeit durch die geson-
derte Kürzung dieser Abgaben mit durchlaufendem Charakter,
die keinen Bezug zur eigentlichen Unternehmensleistung auf-
weisen, zu verbessern.
Bei der Vergleichbarkeit der Zahlen des Jahresabschlusses
2002/2003 mit denen des vorjährigen Einzelabschlusses ist zu
beachten, dass wir als aufnehmender Rechtsträger Verschmel-
zungen nach § 2 Nr. 1 UmwG zu Buchwerten mit Wirkung
zu Beginn des Geschäftsjahres 2002/2003 mit den bisherigen
100%igen Tochtergesellschaften Nordkristall GmbH, Güstrow,
und Zuckerverbund Magdeburg GmbH, Klein Wanzleben,
durchgeführt haben. Beide übertragenden Rechtsträger haben
je eine Zuckerfabrik in Güstrow und Klein Wanzleben betrie-
ben, die weiter produzieren werden. Um eine Vergleichbarkeit
beider Jahresabschlüsse der Nordzucker AG zu ermöglichen,
werden nachfolgende Veränderungen infolge der Verschmel-
zung bei wesentlichen Jahresabschlussposten angegeben:
Mio. t
Zugänge durch Verschmelzungen (Buchwerte) bei
Sachanlagen 140,3
Vorräte 46,9
Sonderposten 69,9
Rückstellungen 37,3
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 30,2
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
sowie sonstige Verbindlichkeiten 31,9
Nordzucker 2002/2003 45
ausländischen Gesellschaften Pomorski Cukier S.A., Wielkopols-
ki Cukier S.A., Nordzucker Polska Sp. zo. o. und Nordzucker
Polska Spólka komandytowa Sp. zo. o. Je zwei in- und aus-
ländische Gesellschaften gingen durch Verschmelzung mit
anderen einbezogenen Unternehmen unter.
Der Konzernabschluss der Amino GmbH, Frellstedt, sowie
der Jahresabschluss der Norddeutsche Zucker-Raffinerie GmbH,
Frellstedt, werden unverändert nach der Equity-Methode in
den Konzernabschluss einbezogen.
Nicht in den Konzernabschluss einbezogen sind wegen
ihrer auch insgesamt geringen Bedeutung für die Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage vier inländische und vier ausländische
Tochtergesellschaften.
Die Aufstellung des Anteilsbesitzes wird beim Handels-
register des Amtsgerichts Braunschweig unter HRB 2936
hinterlegt.
4. KONSOLIDIERUNGSMETHODEN
Für die Konsolidierung der einbezogenen Gesellschaften
werden folgende Abschlüsse zugrunde gelegt:
• 2 Gesellschaften mit Jahresabschlüssen zum 28. Februar
2003
• 25 Gesellschaften mit Jahresabschlüssen auf den Stichtag
31. Dezember 2002
Vorgänge von besonderer Bedeutung für die Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage der Gesellschaften mit einem vom Kon-
zernabschlussstichtag abweichenden Bilanzstichtag zwischen
deren Abschlussstichtag und dem 28. Februar 2003 waren nicht
zu berücksichtigen.
Für die vollkonsolidierten Gesellschaften erfolgt die Kapital-
konsolidierung nach der Buchwertmethode durch Verrechnung
der Anschaffungskosten mit dem Konzernanteil am Eigenkapital
der Beteiligungsgesellschaft zum Zeitpunkt der Erstkonsolidie-
rung bzw. des Anteilserwerbs.
Aktive Unterschiedsbeträge sind gemäß § 309 Abs. 1 Satz 3
HGB gegen passive Unterschiedsbeträge saldiert und mit ande-
ren Gewinnrücklagen verrechnet worden.
Die Unterschiedsbeträge der vollkonsolidierten Gesellschaf-
ten haben sich im Berichtsjahr wie folgt entwickelt:
Bei den Equity-Konsolidierungen nach der Buchwert-
methode (§ 312 Abs. 1 Nr. 1 HGB) ergibt sich für den Teilkon-
zernabschluss der Amino GmbH, Frellstedt, ein passivischer
Unterschiedsbetrag von 1.542 Tt und für die Norddeutsche
Zucker-Raffinerie GmbH, Frellstedt, ein passivischer Unter-
schiedsbetrag von 145 Tt.
Zwischenergebnisse von nicht untergeordneter Bedeutung
sind entsprechend § 304 HGB im Konzernabschluss eliminiert.
Auf die Eliminierung von Zwischenergebnissen assoziierter
Unternehmen wurde gemäß § 312 Abs. 5 HGB verzichtet.
Umsätze, Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen
und Verbindlichkeiten zwischen den vollkonsolidierten Gesell-
schaften sind eliminiert. Eine Aufrechnung von Drittschuldver-
hältnissen ist nicht vorgenommen worden.
Die in den Konzernabschluss übernommenen Vermögens-
gegenstände und Schulden der einbezogenen Unternehmen
werden einheitlich nach den nachstehend beschriebenen
Grundsätzen bilanziert.
5. ERLÄUTERUNGEN ZU DEN POSTEN DER BILANZEN
Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände sind zu
Anschaffungskosten, vermindert um lineare, entsprechend den
betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauern berechneten Abschrei-
bungen, bilanziert.
Sachanlagen werden zu Anschaffungs- und Herstellungs-
kosten aktiviert. Die Herstellungskosten der selbsterstellten
Anlagen enthalten neben den direkt zurechenbaren Kosten
auch einen Zuschlag in Anlehnung an die steuerlichen Bewer-
tungsvorschriften. Zinsen, die auf den Zeitraum der Herstellung
entfallen, werden nicht aktiviert.
aktivisch passivisch
in Tt in Tt
Stand am 1. März 2002 83.703 30.197
Veränderung durch Erwerb 7.378 0
Stand am 28. Februar 2003 91.081 30.197
46
Erläuterungen
Soweit die Nutzung der Sachanlagen zeitlich begrenzt ist,
werden planmäßige Abschreibungen entsprechend der
betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer verrechnet. Hinsichtlich
der Festsetzung der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer
orientieren wir uns an den steuerlichen Regeln, soweit allge-
mein verwendbare Vermögensgegenstände betroffen sind.
Die planmäßigen Abschreibungen werden – soweit steuer-
lich zulässig – überwiegend nach der degressiven Methode
berechnet. Von der Möglichkeit des Übergangs von der
degressiven auf die lineare Abschreibung wird ebenso wie von
der Vereinfachungsvorschrift der Richtlinie 44 EStR (volle Jahres-
abschreibungsrate bei Zugang im ersten Halbjahr, halbe Rate
bei Zugang in der zweiten Geschäftsjahreshälfte) Gebrauch
gemacht. Geringwertige Vermögensgegenstände werden im
Zugangsjahr in voller Höhe abgeschrieben und nach fünf Jah-
ren als Abgang erfasst.
Außerplanmäßige Abschreibungen werden bei
voraussichtlich dauernder Wertminderung vorgenommen. In
2002/2003 erfolgten solche in Höhe von 5.653 Tt bei der
Nordzucker AG und 6.766 Tt im Konzern zur Anpassung an
den niedrigeren beizulegenden Wert.
Zur Inanspruchnahme von Steuervergünstigungen in
Deutschland haben wir in Vorjahren Sonderabschreibungen
gemäß § 4 FörderGG (neue Bundesländer), § 3 ZRFG (Zonen-
randförderung), § 6 b EStG (Übertragung von Veräußerungs-
gewinnen) sowie Richtlinie 34 EStR (Zuschüsse) vorgenom-
men, die als Wertberichtigung zum Sachanlagevermögen in
Sonderposten eingestellt sind. Im Anlagegitter werden demzu-
folge nur planmäßige und (bei dauernder Wertminderung)
außerplanmäßige Abschreibungen verrechnet. In 2002/2003
sind steuerliche Sonderabschreibungen bei der Nordzucker AG
und im Konzern in Höhe von 2.660 Tt vorgenommen worden,
die auf der Übertragung stiller Reserven nach § 6 b EStG beruhen.
Finanzanlagen sind grundsätzlich mit den Anschaffungs-
kosten angesetzt, soweit nicht 2002/2003 oder in Vorjahren
aufgrund von dauernden Wertminderungen außerplanmäßige
Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert ver-
rechnet werden mussten.
Die „Ausleihungen an verbundene Unternehmen“ im Ein-
zelabschluss betreffen verzinsliche Darlehen.
Die Entwicklung des Anlagevermögens der Nordzucker AG
und des Konzerns ist aus den Anlagenspiegeln auf den Seiten
34/35 und 40/41 ersichtlich.
Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Waren werden zu durch-
schnittlichen Anschaffungskosten bzw. zum niedrigeren
Börsen- oder Marktpreis bewertet. Bestandsrisiken, die sich
aus der Lagerdauer, geminderter Verwertbarkeit usw. ergeben,
wird durch Abwertungen Rechnung getragen.
Der unter den Fertigen Erzeugnissen bewertete Zuckerbe-
stand aus eigener Produktion ist zu Herstellungskosten ange-
setzt, soweit nicht nach den Grundsätzen der verlustfreien
Bewertung bei Zucker oder Nebenprodukten im Hinblick auf
die Verwertungsmöglichkeit ein niedrigerer Ansatz in Anleh-
nung an den erzielbaren Erlös notwendig war. Bei der Ermitt-
lung der Herstellungskosten werden neben den Fertigungskos-
ten auch die dem Fertigungsbereich zurechenbaren Gemein-
kostenanteile sowie verbrauchsbedingte lineare Abschreibun-
gen kalkuliert, wobei hinsichtlich der Kostenabgrenzung die
steuerlichen Vorschriften angewandt werden. Fremdkapitalzin-
sen werden in die Herstellungskosten nicht mit einbezogen.
Unter dem Posten „Zum Verkauf bestimmte Grundstücke“
werden zur Veräußerung bestimmte unbebaute und bebaute
Grundstücke ausgewiesen.
Forderungen kommen mit dem Nennwert in Ansatz.
Soweit Einzelwertberichtigungen wegen Uneinbringlichkeit
erforderlich waren, sind diese vorgenommen. Für das latente
Ausfallrisiko ist eine pauschale Wertberichtigung gekürzt.
Unter den Sonstigen Vermögensgegenständen werden
im Wesentlichen Ansprüche aus Auslagenersatz und im
Zusammenhang mit der Stromerzeugung sowie Forderungen
aus Steuererstattungsansprüchen ausgewiesen.
Alle Forderungen haben mit Ausnahme von 686 Tt bei
der Nordzucker AG und 1.312 Tt im Konzern eine Laufzeit
von weniger als einem Jahr.
Das infolge der Verschmelzungen ausgewiesene Sonder-
verlustkonto aus Rückstellungsbildung gemäß § 17 Abs. 4
DMBilG betrifft unsere ehemaligen Tochtergesellschaften in
Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern und wird
gleichlautend mit den Verminderungen der entsprechenden
Rückstellungen ausgewiesen.
Das Gezeichnete Kapital (Grundkapital) beträgt zum
28. Februar 2003 101,8 Mio. t und ist in 39.751.800 vinkulierte
auf den Namen lautende Stückaktien eingeteilt. Der Vorstand
ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grund-
kapital um bis 50,9 Mio. t zu erhöhen (Genehmigtes Kapital).
Der Bilanzgewinn der Nordzucker AG enthält den Gewinn-
vortrag aus dem Vorjahr in Höhe von 9.384 t.
Die Sonderrücklage gemäß § 17 Absatz 4 DMBilG wird
als Sonderposten zu dem entsprechenden aktivischen Sonder-
verlustkonto ausgewiesen.
Vom diesjährigen Jahresüberschuss der Nordzucker AG sind
22.870 Tt in die anderen Gewinnrücklagen eingestellt.
Der Sonderposten für Investitionszuschüsse betrifft
diverse Zuwendungen in Vorjahren aus Mitteln einzelner För-
derungsprogramme.
Von der als Sonderposten mit Rücklageanteil entsprechend
§ 281 HGB ausgewiesenen Wertberichtigung zum Anlagever-
mögen entfallen auf die Inanspruchnahme von Sonderab-
schreibungen die nachfolgend genannten Beträge in der
Nordzucker AG:
Die Auflösung beider Sonderposten erfolgt, wenn die
handelsrechtlich verrechneten Abschreibungen die steuerlich
zulässigen Werte übersteigen.
Rückstellungen sind nach vernünftiger kaufmännischer
Beurteilung gebildet und erfassen alle erkennbaren Risiken
und ungewissen Verbindlichkeiten.
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Ver-
pflichtungen ergeben sich aus versicherungsmathematischen
Berechnungen, die auf der Grundlage eines Zinsfußes von
6 % und unter Anwendung der Sterbetafeln 1998 ermittelt
wurden. Sie entsprechen in vollem Umfang dem versicherungs-
mathematischen Sollwert.
Rückstellungen für Steuern enthalten Restverpflichtungen
für 2002/2003 und Vorjahre.
Von den Rückstellungen für sonstige Zwecke entfallen
bei der Nordzucker AG und im Konzern folgende Beträge auf:
Die Bilanzierung der Rückstellungen für unterlassene
Instandhaltung haben wir entsprechend § 249 Abs. 1 Satz 2
Nr. 1 HGB vorgenommen.
Die Verbindlichkeiten sind mit ihrem Rückzahlungsbetrag
angesetzt. Soweit bei aufgenommenen Darlehen der Ausgabe-
betrag unter dem Rückzahlungsbetrag liegt, werden die Unter-
schiedsbeträge in den aktivischen Rechnungsabgrenzungsposten
(Disagio) aufgenommen und entsprechend der Kredittilgung
vermindert.
Die Verbindlichkeiten weisen nachfolgend aufgeführte
Fristigkeiten auf:
Nordzucker AG
in Tt
gemäß:
§ 3 ZRFG 20.764
§ 4 FördergebietsG 43.936
§ 6 b EStG 28.573
R 35 EStR 198
§ 7 b EStG, § 7 d EStG, KonjVO 782
94.253
Nordzucker AG Konzern
in Tt in Tt
Marktordnungsabgaben 67.360 68.167
Verpflichtungen gegenüber der Belegschaft(u. a. Vorruhestand/Abfindungen, Resturlaub) 33.955 40.049
unterlassene Instandhaltungen 5.690 5.690
Rekultivierungs- und Entsorgungsmaßnahmen,Abbruchkosten 9.101 9.139
Verbindlichkeiten NORDZUCKER AG (in Tt)
Stand am 28.02.2003 davon mit einer Restlaufzeit
unter 1–5 über einem Jahr Jahre 5 Jahre
1. gegenüber Kreditinstituten 92.773 21.801 58.425 12.547
2. aus Lieferungen und Leistungen 145.118 144.268 850 0
3. gegenüber verbundenen
Unternehmen 4.827 4.827 0 0
4. gegenüber Unternehmen, mit denenein Beteiligungsverhältnis besteht 5.616 5.616 0 0
5. Sonstige 18.123 18.123 0 0
266.457 194.635 59.275 12.547
Nordzucker 2002/2003 47
Erläuterungen
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind
bei der Nordzucker AG in voller Höhe und beim Konzern in
Höhe von 105.625 Tt durch Grundpfandrechte gesichert.
Die polnischen Zuckerfabrikgesellschaften haben zum Teil
Anlage- und Umlaufvermögen als Sicherheiten für Verbindlich-
keiten verpfändet.
Wir haben gegenüber den Kreditgebern ausländischer
Beteiligungsgesellschaften erklärt, für die jederzeitige Solvenz
dieser Gesellschaften zu sorgen und in Relation zu unserer
Beteiligung Zuschüsse bereitzustellen, soweit dieses notwen-
dig werden sollte.
Für die Belegschaften der polnischen Tochtergesellschaf-
ten sind zeitlich befristete Beschäftigungsgarantien abgege-
ben. Daneben hat die Nordzucker AG sich verpflichtet, diesen
Gesellschaften zukünftig durch Kapitalerhöhungen oder Darle-
hen insgesamt 6,3 Mio. t für Investitions- und Entschuldungs-
maßnahmen zur Verfügung zu stellen.
Aus ausstehenden Kommanditeinlagen besteht bei der
Nordzucker AG eine zusätzliche Haftung in Höhe von 5,2 Mio. t.
Bei den Liefer- und Leistungsverbindlichkeiten bestehen
die üblichen Eigentumsvorbehalte aus Lieferungen von Anlage-
gütern und Vorräten. Alle anderen Verbindlichkeiten sind
ungesichert.
6. ERLÄUTERUNGEN ZU DEN POSTEN DER
GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNGEN
Von den Umsatzerlösen (vor Abzug von Marktordnungs-
abgaben) entfallen bei der Nordzucker AG 77,0 % und beim
Konzern 82,6 % auf den Zuckerverkauf aus eigener Produk-
tion.
Sonstige betriebliche Erträge betreffen bei der
Nordzucker AG bzw. im Konzern u. a. folgende Positionen:
Von den Sozialen Abgaben und Aufwendungen für
Altersversorgung und Unterstützung betreffen 9.383 Tt
(im Konzern 11.988 Tt) die Altersversorgung.
Unter Sonstige betriebliche Aufwendungen sind in der
Nordzucker AG und im Konzern folgende Posten enthalten:
In den Erträgen aus Beteiligungen sind bei der Nordzucker
AG 1.158 Tt von verbundenen Unternehmen enthalten.
Abschreibungen auf Finanzanlagen entfallen bei der
Nordzucker AG in voller Höhe auf verbundene Unternehmen
und betreffen im Wesentlichen Buchverluste infolge von Um-
strukturierungen in einem osteuropäischen Teilkonzern.
Aufwendungen aus Verlustübernahme der Nordzucker
AG betreffen die Ergebnisübernahme im Rahmen eines beste-
henden Ergebnisübernahmevertrages.
48
Nordzucker AG Konzern
in Tt Tt
Verluste aus Anlageabgängen 1.215 1.354
Abschreibungen und Wertberichtigungenzu Forderungen 114 1.663
Zuweisung zum Sonderposten 2.660 2.660
Abbruch/Rekultivierung 3.862 3.862
Nordzucker AG Konzern
in Tt in Tt
Erträge aus
Anlageabgängen 3.169 3.600
der Auflösung von
Rückstellungen 7.551 9.332
Sonderposten Investitionszuschüsse 1.878 1.878
Wertberichtigungen Anlagevermögen 18.674 18.674
Verbindlichkeiten NORDZUCKER KONZERN (in Tt)
Stand am 28.02.2003 davon mit einer Restlaufzeit
unter 1–5 über einem Jahr Jahre 5 Jahre
1. gegenüber Kreditinstituten 161.384 83.281 65.332 12.771
2. erhaltene Anzahlungen 803 803 0 0
3. aus Lieferungen und Leistungen 164.890 163.999 891 0
4. aus der Annahme gezogener Wechselund der Ausstellung eigener Wechsel 308 308
5. gegenüber verbundenen Unternehmen 990 990 0 0
6. gegenüber Unternehmen, mit denenein Beteiligungsverhältnis besteht 5.616 5.616 0 0
7. Sonstige 28.193 26.284 363 1.546
362.184 281.281 66.586 14.317
Nordzucker 2002/2003 49
Die Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen
des Finanzanlagevermögens beinhalten bei der Nordzucker
AG 2.030 Tt von verbundenen Unternehmen.
Von den Sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen ent-
fallen 286 Tt (im Konzern 0 Tt) auf verbundene Unternehmen.
Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen beinhalten
bei der Nordzucker AG 86 Tt, die auf verbundene Unterneh-
men entfallen.
Außerordentliche Erträge der Nordzucker AG betreffen
ausschließlich die Verschmelzungen mit den eingangs erwähn-
ten Tochtergesellschaften und ergeben sich aus gegenüber
den Beteiligungsbuchwerten höheren Eigenkapitalien beider
übertragender Rechtsträger.
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag entfallen im
Wesentlichen auf den Überschuss aus der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit und sind unter Beachtung der vorgeschlage-
nen Gewinnverwendung für 2002/2003 berechnet. Die Verän-
derungen der bei der Nordzucker AG und den einbezogenen
deutschen Tochtergesellschaften vorhandenen Sonderposten
erhöhen den diesjährigen Steueraufwand. Insgesamt ergibt
sich in 2002/2003 ein höherer Steueraufwand bei der
Nordzucker AG und beim Konzern. Die ausgewiesenen Jahres-
überschüsse sind aufgrund dieser steuerlichen Maßnahmen
bei der Nordzucker AG um rund ein Viertel bzw. um rund die
Hälfte im Konzern höher ausgefallen. Das Ausmaß der
jährlichen Ergebnisverbesserungen aufgrund der Vornahme
steuerlicher Abschreibungen in der Vergangenheit wird in
den nächsten Jahren aufgrund der langgestreckten ratierlichen
Auflösung bei der Nordzucker AG weiter zurückgehen. Im
Konzern wird sich zukünftig keine Ergebnisbeeinflussung mehr
ergeben, da die Übernahme steuerlicher Sonderposten in den
Konzernabschluss nicht mehr zulässig ist.
7. KAPITALFLUSSRECHNUNGEN
Die Kapitalflussrechnungen nach dem deutschen Rech-
nungslegungsstandard Nr. 2 weisen auf Basis des Finanzmittel-
fonds (Flüssige Mittel) die auf den Seiten 37 und 43 dargestell-
ten Ursachen für die Liquiditätsveränderung der Nordzucker
AG und des Konzerns aus.
8. WESENTLICHE BETEILIGUNGEN
1 Angaben für Teilkonzern/Gruppenabschluss2 Angaben per 31.12.2001; das Geschäftsjahr endet am 30.09.2003 (21 Monate)3 Angaben für Teilkonzern/Gruppenabschluss
Die hier aufgeführten Mehrheitsbeteiligungen sind nach
den Vorschriften der Vollkonsolidierung in den Konzernab-
schluss einbezogen.
Anteil am Kapital Eigenkapital Ergebnis
direkt u. indirekt in % in Tt in Tt
Geschäftsbereich Zucker Euroland
Nordzucker GmbH & Co. KG 91 9.721 771
Geschäftsbereich Zucker International
Cukrownia Opalenica S.A. 93 4.566 5.379
Cukrownia Wschowa S.A. 94 6.531 -1.154
Cukrownia Szamotuly S.A. 92 -1.237 -650
Cukrownia Melno S.A. 78 3.327 -97
Cukrownia Chelmza S.A. 73 12.446 6.611
Cukrownia Krasiniec S.A. 71 2.893 191
Pomorski Cukrier S.A. 97 -36 -166
Wielkopolski Cukier S.A. 99 -172 -308
Povazsky Cukor a.s.,
Trencianska Teplá/Slowakei1 60 17.102 -535
Cukrovary TTD a.s., Dobrovice/Tschechien2 35 33.725 1.518
Geschäftsbereich Diversifikation
Hübner-Medopharm-Gruppe3 90 -4.262 1.318
Syral S.A., Marckolsheim/Frankreich 36 44.708 -8.429
50
Erläuterungen
9. SONSTIGE ANGABEN
Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats siehe Seite 54.
9.1. Konzernmandate (Vorstand und Manager)
Goetz von Engelbrechten
Aufsichtsratsmandate
Union-Zucker Südhannover GmbH (bis 28.2.2003)
Mitglied der Geschäftsführung
Nordzucker Spezial GmbH
Nordzucker GmbH & Co. KG
Mitglied im Beirat/Gesellschafterausschuss/Verwaltungsrat
NPE Natur Pharma Ernährungsprodukte GmbH
Amino GmbH
Norddeutsche Zucker-Raffinerie GmbH
esparma GmbH
Syral S.A.
Jens Fokuhl
Aufsichtsratsmandate
Povazsky Cukor a.s.
Cukrovary TTD a.s.
Mitglied der Geschäftsführung
Nordzucker Spezial GmbH
Mitglied im Beirat/Gesellschafterausschuss/Verwaltungsrat
NPE Natur Pharma Ernährungsprodukte GmbH
Amino GmbH
Norddeutsche Zucker-Raffinerie GmbH
Günter Jakobiak
Aufsichtsratsmandate
Union-Zucker Südhannover GmbH (bis 28.2.2003)
Mitglied der Geschäftsführung
Nordzucker GmbH & Co. KG
Institut für Technologie der Kohlenhydrate -
Zuckerinstitut - e.V.
Mitglied im Beirat/Gesellschafterausschuss/Verwaltungsrat
NPE Natur Pharma Ernährungsprodukte GmbH
Amino GmbH
Norddeutsche Zucker-Raffinerie GmbH
Klaus Holger Dunker
Mitglied der Geschäftsführung
Greenfox GmbH
Dr. Henrik Einfeld
Aufsichtsratsmandate
Cukrowina Wschowa S.A.
Cukrowina Opalenica S.A.
Cukrowina Szamotuly S.A.
Cukrowina Krasiniec S.A.
Cukrowina Melno S.A.
Cukrowina Chelmza S.A.
Pomorski Cukier S.A.
Wielkopolski Cukier S.A.
Povazsky Cukor a.s.
Trnavsky Cukrovar a.s.
Mitglied der Geschäftsführung
Nordzucker Polska Sp. zo. o.
Achim Fölster
Mitglied der Geschäftsführung
Greenfox GmbH
Mitglied im Beirat/Verwaltungsrat
NPE Natur Pharma Ernährungsprodukte GmbH
Syral S.A.
Werner Küster
Aufsichtsratsmandate
Cukrowina Wschowa S.A.
Cukrowina Opalenica S.A.
Cukrowina Szamotuly S.A.
Cukrowina Krasiniec S.A.
Cukrowina Melno S.A.
Cukrowina Chelmza S.A.
Pomorski Cukier S.A.
Wielkopolski Cukier S.A.
Trnavsky Cukrovar a.s.
Mitglied der Geschäftsführung
Nordzucker Polska Sp. zo. o.
Nordzucker 2002/2003 51
Achim Lukas
Aufsichtsratsmandate
Cukrowina Wschowa S.A.
Cukrowina Opalenica S.A.
Cukrowina Szamotuly S.A.
Cukrowina Krasiniec S.A.
Cukrowina Melno S.A.
Cukrowina Chelmza S.A.
Pomorski Cukier S.A.
Wielkopolski Cukier S.A.
Povazsky Cukor a.s.
Trnavsky Cukrovar a.s.
Mitglied der Geschäftsführung
Nordzucker Polska Sp. zo. o.
Sabine Scheil
Mitglied im Beirat
Rechenzentrum Zucker GmbH & Co. KG
Michael Sprengel
Mitglied im Beirat
Rechenzentrum Zucker GmbH & Co. KG
9.2. Corporate Governance Kodex
Auch wenn der deutsche Corporate Governance Kodex
für Nordzucker als nicht börsennotiertes Unternehmen nicht
verbindlich vorgeschrieben ist, ist es unsere Politik, uns am
Corporate Governance Kodex in der Form zu orientieren, wie
dies für börsennotierte Gesellschaften vorgeschrieben ist. Der
Corporate Governance Kodex wurde in einer Klausurtagung
von Aufsichtsrat und Vorstand in der Zeit vom 12. bis
14.11.2002 durchgearbeitet. Als Ergebnis wurden die
Geschäftsordnungen von Aufsichtsrat und Vorstand an den
Corporate Governance Kodex angepasst. Darüber ergab sich
eine Reihe von kleineren weiteren Anpassungen. Im Folgenden
sind Sollvorgaben des Corporate Governance Kodex aufge-
führt, die bei Nordzucker nicht erfüllt werden.
Gemäß Corporate Governance Kodex sollen abgeschlossene
D & O-Versicherungen (Directors- and Officers-Versicherun-
gen, mit denen die Haftung von Organmitgliedern abgedeckt
wird) einen angemessenen Selbstbehalt beinhalten. Dies gilt
in der vorgesehenen Form für bei Nordzucker abgeschlossene
Versicherungen bisher nicht und wird im Laufe des Jahres
2003 aufgenommen.
Die Vergütung der Vorstandsmitglieder soll im Anhang des
Konzernabschlusses, aufgeteilt nach Fixum, erfolgsbezogenen
Komponenten und Komponenten mit langfristiger Anreiz-
wirkung, ausgewiesen werden. Von dieser Aufgliederung wur-
de im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat abgesehen.
Der Vorsitz und die Mitgliedschaft in den Ausschüssen des
Aufsichtsrats werden nicht gesondert vergütet.
Der Aufsichtsrat soll regelmäßig die Effizienz seiner Tätig-
keit überprüfen. Dies ist bereits in der Vergangenheit geschehen.
Im Sinne der Anforderung des Corporate Governance Kodex
soll dies jedoch in einer systematischeren und regelmäßigeren
Form Berücksichtigung in der Aufsichtsratarbeit finden.
Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit sollen die Termine der
wesentlichen wiederkehrenden Veröffentlichungen (u. a.
Geschäftsbericht, Zwischenberichte, Hauptversammlung) in
einem „Finanzkalender“ mit ausreichendem Zeitvorlauf publi-
ziert werden. Auch dieser Punkt wurde in der Vergangenheit
ansatzweise erfüllt. Jedoch sehen wir hier noch erhebliches
Verbesserungspotenzial, das wir in den kommenden Jahren
nutzen werden, um die Öffentlichkeitsarbeit gegenüber den
Aktionären weiter zu verbessern.
Von der Gesellschaft veröffentlichte Informationen über das
Unternehmen sollen auch über die Internetseite der Gesell-
schaft zugänglich sein. Dies gilt grundsätzlich. So werden alle
Pressemitteilungen zeitgleich über die Nordzucker-Internet-
seite veröffentlicht. Dies gilt nicht für Informationen, die wir
unseren Aktionären postalisch zur Verfügung stellen.
Gemäß Corporate Governance Kodex werden regel-
mäßige Zwischenberichte erwartet. Diese Anforderung
erfüllt Nordzucker zurzeit nicht. Wir planen, dies mit der Ein-
führung von IAS (International Accounting Standards) bzw.
IFRS (International Financial Reporting Standards) im Jahre
2005 aufzugreifen.
Der Konzernabschluss soll binnen 90 Tagen nach
Geschäftsjahresende zugänglich sein. Auch diese Forderung
wird von Nordzucker zurzeit nicht erfüllt. Wir planen dies für
das Jahr 2004.
52
Vor Unterbreitung des Wahlvorschlages für den Abschluss-
prüfer soll der Aufsichtsrat bzw. der Prüfungsausschuss eine
Erklärung des vorgesehenen Prüfers, eine so genannte Unab-
hängigkeitserklärung, einholen. Diese Forderung des Corporate
Governance Kodex wurde im Geschäftsjahr 2002/2003 nicht
erfüllt. Die angesprochene Unabhängigkeitserklärung wurde
seitens des Prüfers nach der Wahl auf der Hauptversammlung
im September 2002 und vor der Auftragserteilung durch den
Aufsichtsrat gegeben und liegt dem Aufsichtsrat vor.
Im Übrigen erfüllen Aufsichtsrat und Vorstand der
Nordzucker AG die Anforderungen des Corporate Governance
Kodex, sofern diese für Nordzucker anwendbar sind. Nicht
anwendbar und damit auch nicht bewertet sind alle Punkte im
Zusammenhang mit Aktienoptionen. Bei Nordzucker bestehen
keine Aktienoptionsprogramme.
9.3. Übrige Angaben
Die Gesamtbezüge des Vorstands betragen im Berichtsjahr
1.398 Tt. Die Bezüge des Aufsichtsrats belaufen sich auf
546 Tt unter der Voraussetzung, dass die Hauptversammlung
den Dividendenvorschlag billigt. Die Bezüge des Beirats
betragen 32 Tt.
Für frühere Mitglieder des Vorstands sind dem § 6 a EStG
entsprechende Pensionsrückstellungen in Höhe von 4.168 Tt
bilanziert. Ihre Bezüge betragen 356 Tt.
Im Jahresdurchschnitt waren gemäß § 267 HGB beschäftigt:
Für vier Personengesellschaften in der Rechtsform der
GmbH & Co. KG haben wir die Befreiung von der Pflicht zur
Aufstellung von Jahresabschlüssen nach den für Kapitalgesell-
schaften geltenden Vorschriften gemäß § 264 b HGB bean-
sprucht.
Das Bestellobligo beträgt zum Bilanzstichtag bei der Nord-
zucker AG 18,1 Mio. t und im Konzern 18,5 Mio. t.
Die Zucker-Aktiengesellschaft Uelzen-Braunscheig, Uelzen,
und die Nordzucker Holding Aktiengesellschaft, Braunschweig,
haben uns gemäß § 20 Abs. 1 AktG mitgeteilt, dass ihnen
entsprechende Beteiligungen an unserer Gesellschaft gehören.
10. BILANZGEWINN/GEWINNVERWENDUNG
Der Hauptversammlung wird vorgeschlagen, aus dem
diesjährigen Bilanzgewinn von 22.896.727,22 t
eine Dividende von 0,49 t pro
Stückaktie bzw. 19.554.996,72 t
auszuschütten und 3.340.000,00 t
in die Gewinnrücklage einzustellen sowie 2.430,50 t
zum Vortrag auf neue Rechnung
zu verwenden.
22.896.727,22 t
Braunschweig, den 30. Mai 2003
Der Vorstand
Goetz von Engelbrechten Jens Fokuhl Günter Jakobiak
Nordzucker AG Konzern
Gewerbliche Arbeitnehmer 950 2.336
Angestellte 442 1.139
Insgesamt 1.392 3.475
Nordzucker 2002/2003 53
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
Wir haben den Jahresabschluss unter Einbeziehung
der Buchführung der Nordzucker AG, Braunschweig,
sowie den von ihr aufgestellten Konzernabschluss und
ihren Bericht über die Lage der Gesellschaft und des
Konzerns für das Geschäftsjahr vom 1. März 2002 bis
28. Februar 2003 geprüft. Die Aufstellung der Unterlagen
nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und
den ergänzenden Regelungen in der Satzung liegt in der
Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft.
Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns
durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahres-
abschluss unter Einbeziehung der Buchführung sowie den
von ihr aufgestellten Konzernabschluss und ihren Bericht
über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns abzugeben.
Wir haben unsere Jahres- und Konzernabschlussprüfung
nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der
Wirtschaftsprüfer in Deutschland (IDW) festgestellten
deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung
vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und
durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich
auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss und den
Konzernabschluss unter Beachtung der Grundsätze ord-
nungsmäßiger Buchführung und durch den Bericht über
die Lage der Gesellschaft und des Konzerns vermittelten
Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich
auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden.
Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die
Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirt-
schaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft und des
Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler
berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirk-
samkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kon-
trollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchfüh-
rung, in Jahres- und Konzernabschluss und in dem Bericht
über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns überwie-
gend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung
umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungs-
und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Ein-
schätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdi-
gung der Gesamtdarstellung des Jahres- und Konzernab-
schlusses sowie des Berichts über die Lage der Gesellschaft
und des Konzerns. Wir sind der Auffassung, dass unsere
Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere
Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Überzeugung vermittelt der Jahresab-
schluss und der Konzernabschluss unter Beachtung der
Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tat-
sächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermö-
gens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft und des
Konzerns. Der Bericht über die Lage der Gesellschaft und
des Konzerns gibt insgesamt eine zutreffende Vorstellung
von der Lage der Gesellschaft und des Konzerns und stellt
die Risiken der künftigen Entwicklung zutreffend dar.
Braunschweig, den 10. Juni 2003
Lang und Stolz KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft
ppa. (Kisser) (Pethke)
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer
54
AUFSICHTSRAT
Vertreter der Aktionäre
Klaus WittenbergVorsitzenderLandwirt, Bierbergen (verstorben am 13.8.2002)
Henning Hansen-HogrefeVorsitzender (ab 2.9.2002)Landwirt, Ingeleben
Lothar Wredestv. VorsitzenderLandwirt, Salzgitter-Thiede
Gerhard BeckerLandwirt, Klein Bünstorf
Dietrich Hauschildt-StaffLandwirt, Söhlde
Eberhard HerwegLandwirt, Roklum
Norbert KlaggesLandwirt, Goosefeld (bis 12.9.2002)
Rainer KnackstedtLandwirt, Dedeleben
Hans-Christian KoehlerLandwirt, Barum
Ernst von LüneburgLandwirt, Essenrode
Claus Lütje Landwirt, Rade (ab 12.9.2002)
Hans-Heinrich PrüßeLandwirt, Ahlten (ab 12.9.2002)
Vertreter der Belegschaft
Gunold Fischerstv. Vorsitzender Vorsitzender des LandesbezirksNiedersachsen/Bremen der GewerkschaftNahrung Genuss Gaststätten (NGG),Hannover
Reiner AhnertSchlosser, Sehnde (bis 12.9.2002)
Eckhard BosseEMSR-Meister, Leiferde (ab 12.9.2002)
Klaus Fentzahn M+R-Mechaniker, Güstrow (ab 12.9.2002)
Gudrun Gebensleben Technische Angestellte, Wolfenbüttel (ab 12.9.2002)
Erhard GernertElektriker, Othfresen (bis 12.9.2002)
Rolf Huber-FreyBetriebswirt, Freiburg (ab 12.9.2002)
Gunther KenkGewerkschaftssekretär des LandesbezirksMecklenburg-Vorpommern derGewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten(NGG), Ihlenfeld
Walter MüllerSchlosser, Adlum (bis 12.9.2002)
Wolfgang NeumannSchlosser, Wierthe (bis 12.9.2002)
Joachim NiehusKfm. Angestellter, Uelzen (bis 12.9.2002)
Dieter PaschwitzMSR-Meister, Hohenhameln (ab 12.9.2002)
Birgit PitschGewerkschaftssekretärin des LandesbezirksNiedersachsen/Bremen der GewerkschaftNahrung Genuss Gaststätten (NGG),Hannover
Jochen SteinhagenManagerRübenmanagement Nord, Uelzen
Wolfgang WiesenerSchlosser, Uelzen
VORSTAND
Goetz von Engelbrechten MolzenVorsitzender
Unternehmenssteuerung/MarketingGeschäftsbereich Diversifikation
Jens Fokuhl Wolfenbüttel
Finanzen/PersonalentwicklungGeschäftsbereich Zucker International
Günter Jakobiak Hornburg
Personal und SozialesGeschäftsbereich Forschung und EntwicklungGeschäftsbereich Zucker Euroland
MITGLIEDER DER GESCHÄFTSLEITUNG
Dr. Henrik EinfeldManager Geschäftsbereich Zucker International
Achim FölsterManager Geschäftsbereich Diversifikation
Walter GraupManager Geschäftsbereich Zucker Euroland
Dr. Gerd JungManager Geschäftsbereich Zucker Euroland
Werner KüsterManager Geschäftsbereich Zucker International
Achim LukasManager Geschäftsbereich Zucker International
Manfred RindererManager Marketing
Michael SprengelManager Finanzen
Dirk von SchnakenburgManager Geschäftsbereich Zucker Euroland
Dr. Dieter WullbrandtManager Geschäftsbereich Forschung und Entwicklung
Gremien
Nordzucker 2002/2003 55
LANDWIRTSCHAFTLICHER BEIRAT
Hans-Jochen BosseVorsitzender Ohrum
Heinz-Jürgen AhrbergHaverlah
Friedrich BaxmannHemmingen
Heinrich BernhardsAlgermissen
Hartmut BethgeGroß Schwechten
Helmut BleckwennSchellerten
Hartmut BlockSpringe-Eldagsen
Friedrich-Karl BodinNatendorf
Gerhard BorchertBrome
Rolf BusseHillerse
Friedrich DammannHarsefeld
Hubertus EichblattKulpin
Albert EwersNortheim
Konrad FennelHeringsand
Henning GrußWolfsburg
Carl Graf von HardenbergNörten-Hardenberg
Franz HartmannHildesheim
Theodor HeeschBarlt
Heinrich HeimsothHassel
Heinrich HelmkeHarsum-Borsum
Otto HennigesBodensee
Friedrich-Wilhelm HeringGronau
Walter HildebrandGröningen
Burghard HobergElze
Henning HornbostelRehlingen
Bertold von HugoBarsinghausen
Dr. Harald IsermeyerVordorf
Jochen Johannes JuisterNordhastedt
Otto-Karl KeeseNortheim-Bewartshausen
Eckhard KielNortheim-Hammenstedt
Erich KleukerNordstemmen
Heinrich KlußmannLehrte
Adolf KnölkeGehrden
Burkhard KöhlerHemmingen
Christian KrendingLamspringe
Gerd KünneckeBad Salzdetfurth
Lothar LampeDrentwede
Wilhelm LauensteinHohenhameln
Paul LütjeWasbüttel
Heinrich MachtensHarsum
Helmut MeyerBetheln
Hans-Jürgen NagelEime
Dr. Wolfgang NehringBeckendorf
Gerd NölckeBurgdorf
Hermann OldemeyerDreveskirchen
Michael PahlowStralendorf
Günter PengelBretsch
Ottmar PfaueWerlaburgdorf
Henning PferdmengesBad Gandersheim- Hilprechtshausen
Hans-Heinrich PhilippsKolenfeld
Christoph RabbethgeEinbeck
Siegfried SanderEinbeck
Hans von SchaffhausenBockenem
Andreas ScheffrahnCramme
Heinrich Schulze-NiehoffDuderstadt-Desingerode
Fritz SeggerCremlingen
Jürgen SeidelGronau
Wolfgang Täger-FarnyGroß Twülpstedt
Wulf Sophus TheophileNeukirchen
Wolfram TuteNortheim-Edesheim
Konrad VespermannHoyershausen
Friedrich-Gustav WarneboldtSibbesse
Hermann WaßmußElbe-Gustedt
Archibald WeddeBad Harzburg
Wilhelm WeddeLangelsheim
Walter WendtAchim
Otto ZauerJersleben
Ebenso sind die Aktionärsvertreter des Aufsichtsrats Mitglieder im Beirat.
Stand: 30. April 2003
Vielfalt mit Pfiff – die Blaue Welt der Nordzucker
Zuckerfachbegriffe
SACCHAROSE – Saccharose, wissenschaftlicheBezeichnung des Zuckers, ist ein aus Fruktose undGlukose bestehendes Disaccharid. Neben demsüßen Geschmack machen insbesondere Eigen-schaften wie Textur, Geschmacksverstärkung undHaltbarkeit die Saccharose zu einem bedeutendenSüßungsmittel. Industriell wird Saccharose ausZuckerrüben und Zuckerrohr gewonnen.
FRUKTOSE – Ein häufig in Früchten vorkommendesSüßungsmittel. Es ist auch als Fruchtzucker bekannt.In gebundener Form ist Fruktose Bestandteil derSaccharose und des in Zichorien dominantenInulins. Fruktose ist für Diabetiker geeignet und wird industriell aus Saccharose, Inulin oder Stärkehergestellt. Fruktose ist wie Saccharose ein Markt-ordnungsprodukt.
GLUKOSE – Glukose, auch bekannt als Dextroseoder Traubenzucker, ist ein weit verbreitetesSüßungsmittel im Pflanzenreich. Das Kohlenhydratgehört zur Familie der Einfachzucker (Monosaccha-ride). Darüber hinaus ist sie der Baustein vonStärke, Cellulose und Glycogen. Technisch wirdGlukose aus Stärke hergestellt. Glukose ist keinMarktordnungsprodukt.
TAGATOSE – Tagatose ist ein der Fruktoseähnliches Süßungsmittel. Es wird industriell in einemmehrstufigen Verfahren aus Milchzucker (Laktose)hergestellt. Tagatose hat annähernd die gleicheSüßkraft wie Saccharose (92 Prozent) bei einemwesentlich geringeren Energiegehalt von 1,5Kilokalorien pro Gramm. Sie ist zahnfreundlich,weist prebiotische Eigenschaften auf und ist fürDiabetiker geeignet. Durch ihre synergistischen undaromaverstärkenden Eigenschaften eignet sie sichbesonders gut für Light-Getränke, zuckerfreieHartkaramellen und Kaugummis.
Zuckerwirtschaftliche Begriffe
A/B-QUOTE – Von der EU zugeteilte Zuckermengemit eingeschränkter Preis- und voller Absatzgarantie.
C-ZUCKER – Über die A/B-Quote hinaus erzeugterZucker, der auf dem Weltmarkt zu Weltmarktpreisenabgesetzt werden muss.
DEKLASSIERUNG – Instrument der jährlichenKürzung der EU-Zuckerquote, um der wert- undmengenmäßigen Begrenzung der Erstattungengemäß den WTO-Verhandlungen gerecht zuwerden. Im Wirtschaftjahr 2000/2001 wurde dieZuckerquote um 4,07 Prozent gekürzt.
ERGÄNZUNGSABGABE – Zusätzliche Abgabe,falls die Produktionsabgabe nicht ausreicht.
LDC/EBA – Abkürzung für die englischen Bezeich-nungen „Least developed countries“, die 48 amwenigsten entwickelten Länder der Erde, und„Everything but arms“, alles außer Waffen. BeideBegriffe beziehen sich auf den EU-Beschluss, nachdem alle Waren außer Waffen aus den 48 amwenigsten entwickelten Ländern zollfrei in die EU importiert werden dürfen. Für Zucker wurde eineÜbergangsregelung bis 2009 vereinbart.
PRODUKTIONSABGABE – Abgabe der Rüben-anbauer und Zuckerhersteller zur Finanzierung derVerwertungsverluste bei Ausfuhr von in der EU nichtabgesetztem Quotenzucker.
WTO – World Trade Organisation. MultinationaleVerhandlungsorganisation, in der über die Libera-lisierung des Welthandels zwischenstaatlichverhandelt wird. Als Ergebnis der so genanntenUruguay-Runde wurde das Unterstützungsvolumenfür aus der EU auszuführenden Quotenzuckersowohl mengen- als auch wertmäßig begrenzt.
Glossar
Finanzwirtschaftliche Begriffe
BALANCED SCORECARD – UnternehmensweitesSystem von Zielvereinbarungen und Planungen zurUmsetzung der Unternehmensstrategie in operativesHandeln. Durch unternehmensdurchgängige Ziel-definition und Messung der Zielerreichung mit Hilfevon Kennzahlen wird ein System geschaffen, das denUmsetzungsgrad der Strategie sowie die Erreichungeinzelner Unternehmensziele klar widerspiegelt.
CASHFLOW – Der Netto-Zufluss an Geldmitteln.Differenz aus den Einnahmen und den ausgabe-wirksamen Aufwendungen in einer Abrechnungs-periode. Aus Vereinfachungsgründen wird der Cashflow aus dem Jahresüberschuss nach Steuernzuzüglich nicht ausgabewirksamer Aufwendungen,insbesondere den Abschreibungen und denVeränderungen der langfristigen Rückstellungen,ermittelt. Der Cashflow steht dem Unternehmen fürInvestitionen, Rückführung von Verbindlichkeitenund Gewinnausschüttung zur Verfügung.
CATEGORY MANAGEMENT – CM ist eingemeinsamer Prozess von Händlern und Herstellern,bei dem Warengruppen als strategische Geschäfts-einheiten geführt werden, um durch Erhöhung desKundennutzens Ergebnisverbesserungen zu erzielen.
CRM – Steht für den englischen Ausdruck CustomerRelationship Management und meint die gezielteGestaltung der Kundenbeziehungen zur besserenErfüllung von Kundenanforderungen und zur Er-höhung des Kundenwertes. Es erleichtert, verbessertund systematisiert alle Aktivitäten, die zur Opti-mierung des Kundenportfolios und zur Erhöhungder Rentabilität der Kundenbeziehungen beitragen.
DEUTSCHER CORPORATE GOVERNANCEKODEX – 2002 von einer Regierungskommissionunter Leitung von Gerhard Cromme neu formulierteGesetzesvorschriften zur Leitung und Überwachungdeutscher börsennotierter Gesellschaften. Der CGK enthält national und international anerkannteStandards verantwortungsvoller Unternehmens-führung, die vor allem auf Transparenz undNachvollziehbarkeit ausgerichtet sind. Der CGK legt Zuständigkeiten von Vorstand und Aufsichts-rat fest und formuliert Regelungen zum Schutz der Aktionärsrechte, zur personellen Besetzung der Führungs- und Aufsichtsgremien sowie derenVergütung. Auch nicht börsennotierten Unter-nehmen wird die Beachtung des CGK empfohlen.
IAS/IFRS – IAS (International AccountingStandards) bzw. IFRS (International FinancialReporting Standards) sind internationale Rech-nungslegungsgrundsätze, die gemäß Beschluss derEU für alle Unternehmen gelten, die die Zulassungauf einen geregelten Markt im Sinne der Richtlinieüber Wertpapierdienstleistungen haben.
Servicenummern
Nordzucker AGKüchenstraße 9
38100 Braunschweig
Telefon (05 31) 24 11-0
Telefax (05 31) 24 11-100
E-Mail: [email protected]
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Produktinformationen – Verbraucherservice „Süße Küche“Marcus Fuchs
Telefon (05 31) 24 11-441
E-Mail: [email protected]
AktienfragenWilhelm Just
Telefon (05 31) 24 11-160
E-Mail: [email protected]
AnbaufragenDr. Wolf-Gebhard Oppermann
Telefon (05 31) 24 11-174
E-Mail: [email protected]
ÖffentlichkeitsarbeitTanja Schneider-Diehl
Telefon (05 31) 24 11-314
E-Mail: [email protected]
Wichtige Termine 2003
31.07.2003 Bilanzpresssekonferenz, Hannover
Hauptversammlungen:
01.09.2003 Union-Zucker Südhannover GmbH, Berghölzchen Hildesheim
02.09.2003 ZAG Uelzen-Braunschweig, Stadthalle Braunschweig
03.09.2003 Nordzucker Holding AG, Stadthalle Braunschweig
04.09.2003 Nordharzer Zucker AG, Stadthalle Braunschweig
05.09.2003 Nordzucker AG, Stadthalle Braunschweig