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36 Entwerfen Eisenstadt - Pädagogische Akademie | WS 2017/18 251.2 Denkmalpflege noch weiterbilden Hauptzugang Vulic | Talker Das leerstehende ehemalige Schulgebäude der Diözese Eisenstadt soll einer neuen Nutzung zugeführt werden, die einen langfristigen Erhalt des Objektes gewährleistet. Die bestehende Gebäudesubstanz weist in den Bereichen Brandschutz, Wärmeschutz, sowie Barrierefreiheit grobe Mängel auf und bedarf einer intensiven Überarbeitung. Die Tragkonstruktion selbst bietet jedoch durch die ausgeführte Skelettbauweise vielfältiges räumliches Potential. Nach eingehender Standort- und Bedarfsanalyse hinsichtlich des vorhandenen Hotel- und Veranstaltungsangebots im Großraum Eisenstadt wurde ein Seminarhotel mit angeschlossenem Spa-, sowie Sportbereich zur Umsetzung gewählt. Der Vergleich der jeweiligen Raum- und Funktionsprogramme - die bestehende Schul- und neue Hotelnutzung - zeigt, dass in einigen Bereichen Überschneidungen bestehen, die eine bestandsschonende Sanierung ermöglichen. So werden etwa die einstigen Vortragssäle in das neue Konzept integriert und bilden nun den Seminarbereich. Die ehemalige Bibliothek im Souterrain mit direkter Anbindung an den Innenhof wird zu einem Restaurant samt Bar umgestaltet, welches auch hotelfremden Gästen zur Verfügung steht. Auch in den Klassentrakten können neben der tragenden Struktur, große Teile der nichttragenden Zwischenwände erhalten bleiben, da die innere Erschließung des Hotels in weiten Teilen gleich jener der einstigen Schule ist. Einzig im Nord-Süd gerichteten Längstrakt wird durch Tausch der Klassen- und Gangzone anstelle des Außen- ganges ein Mittelgang hergestellt, wodurch die Verkehrsflächen in diesem Bereich halbiert werden können. Die Zimmergrößen richten sich grundsätzlich nach dem strengen Stützenraster des Skelettbaus. Dies garantiert neben einer möglichst effizienten Nutzung der vorhandenen Flächen vor allem den wirtschaftlichen Betrieb des Hotels. Insgesamt stehen somit ca. 100 Doppelzimmer, davon auch zwei barrierefreie Zimmer für mobilitätseingeschränkte Personen zur Verfügung. Der ehemalige Festsaal, welcher aufgrund der geänderten Nutzung des Objektes in diesem Ausmaß nicht mehr benötigt wird, soll eine neue Funktion als Spa-Bereich erhalten. Durch das Einschneiden zweier Prismen in den zweigeschoßigen Wellnessbereich bis zum darunterliegenden Eingangsbereich werden neue Blickverbindungen und Raumeindrücke geschaffen. Des Weiteren kann so eine natürliche Belichtung des Eingangsbereiches sichergestellt werden. Es zeigt sich, dass das vorliegende Objekt ausreichend Potential zur Nutzung als Seminarhotel bietet, wenngleich in Teilbereichen größere Maßnahmen zur attraktivieren Ausgestaltung der be- stehenden Bausubstanz erforderlich sind.

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36 Entwerfen Eisenstadt - Pädagogische Akademie | WS 2017/18 251.2 Denkmalpflege

nochweiterbi lden

Hauptzugang

Vulic | Talker

Das leerstehende ehemalige Schulgebäude der Diözese Eisenstadt soll einer neuen Nutzung zugeführt werden, die einen langfristigen Erhalt des Objektes gewährleistet. Die bestehende Gebäudesubstanz weist in den Bereichen Brandschutz, Wärmeschutz, sowie Barrierefreiheit grobe Mängel auf und bedarf einer intensiven Überarbeitung. Die Tragkonstruktion selbst bietet jedoch durch die ausgeführte Skelettbauweise vielfältiges räumliches Potential.

Nach eingehender Standort- und Bedarfsanalyse hinsichtlich des vorhandenen Hotel- und Veranstaltungsangebots im Großraum Eisenstadt wurde ein Seminarhotel mit angeschlossenem Spa-, sowie Sportbereich zur Umsetzung gewählt. Der Vergleich der jeweiligen Raum- und Funktionsprogramme - die bestehende Schul- und neue Hotelnutzung - zeigt, dass in einigen Bereichen Überschneidungen bestehen, die eine bestandsschonende Sanierung ermöglichen. So werden etwa die einstigen Vortragssäle in das neue Konzept integriert und bilden nun den Seminarbereich.Die ehemalige Bibliothek im Souterrain mit direkter Anbindung an den Innenhof wird zu einem Restaurant samt Bar umgestaltet, welches auch hotelfremden Gästen zur Verfügung steht.

Auch in den Klassentrakten können neben der tragenden Struktur, große Teile der nichttragenden Zwischenwände erhalten bleiben, da die innere Erschließung des Hotels in weiten Teilen gleich jener der einstigen Schule ist. Einzig im Nord-Süd gerichteten Längstrakt wird durch Tausch der Klassen- und Gangzone anstelle des Außen-ganges ein Mittelgang hergestellt, wodurch die Verkehrsflächen in diesem Bereich halbiert werden können. Die Zimmergrößen richten sich grundsätzlich nach dem strengen Stützenraster des Skelettbaus. Dies garantiert neben einer möglichst effizienten Nutzung der vorhandenen Flächen vor allem den wirtschaftlichen Betrieb des Hotels. Insgesamt stehen somit ca. 100 Doppelzimmer, davon auch zwei barrierefreie Zimmer für mobilitätseingeschränkte Personen zur Verfügung.

Der ehemalige Festsaal, welcher aufgrund der geänderten Nutzung des Objektes in diesem Ausmaß nicht mehr benötigt wird, soll eine neue Funktion als Spa-Bereich erhalten. Durch das Einschneiden zweier Prismen in den zweigeschoßigen Wellnessbereich bis zum darunterliegenden Eingangsbereich werden neue Blickverbindungen und Raumeindrücke geschaffen. Des Weiteren kann so eine natürliche Belichtung des Eingangsbereiches sichergestellt werden.

Es zeigt sich, dass das vorliegende Objekt ausreichend Potential zur Nutzung als Seminarhotel bietet, wenngleich in Teilbereichen größere Maßnahmen zur attraktivieren Ausgestaltung der be-stehenden Bausubstanz erforderlich sind.

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Souterrain

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2 2

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3

3

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1

1

1

Souterrain1 Foyer2 Seminarräume3 Restaurant / Bar

Erdgeschoß1 Spa-Bereich2 Hotelzimmer

1. Stock1 Saunabereich2 Vortragssäle3 Hotelzimmer4 Sportbereich

2./3. Stock1 Hotelzimmer

Erdgeschoß 1. Stock 2./3. Stock

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38 Entwerfen Eisenstadt - Pädagogische Akademie | WS 2017/18 251.2 Denkmalpflege

Schnitt

MusterzimmerFoyer Treppenhaus

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