nicht-invasive analytik von zellen und … · den um 360 grad drehbaren arm ideal für in-vitro-...

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NICHT-INVASIVE ANALYTIK VON ZELLEN UND GEWEBEN FRAUNHOFER-INSTITUT FÜR GRENZFLÄCHEN- UND BIOVERFAHRENSTECHNIK IGB FORSCHUNG, ANALYTIK, CHARAKTERISIERUNG, VALIDIERUNG UND DOKUMENTATION

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NICHT-INVASIVE ANALYTIK VON ZELLEN UND GEWEBEN

F R A U N H O F E R - I N S T I T U T F Ü R G R E N Z F L Ä C H E N - U N D B I O V E R F A H R E N S T E C H N I K I G B

FORSCHUNG, ANALY TIK , CHAR AK TERISIERUNG, VALIDIERUNG UND DOKUMENTATION

150

4 –

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IGB

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ZELL- UND GEWEBEUNTERSUCHUNG

Die Fachkompetenzen des Fraunhofer IGB liegen in der

Isolierung und Kultur von Zellen aus primären Materialien

(verschiedene Gewebe und Organismen), der Differenzierung

und Vermehrung von pluripotenten Stammzellen, der Ent-

wicklung von dreidimensionalen Zellkultursystemen sowie in

den Bereichen des Tissue Engineering und der regenerativen

Medizin. Zellcharakterisierungen werden mit klassischen inva-

siven Methoden, wie histologischen und immunhistologischen

Färbungen, durchgeführt. Des Weiteren haben wir nicht-

invasive Methoden entwickelt, die es ermöglichen, Zell- und

Gewebekulturen morphologisch und auf molekularer Ebene

kontinuierlich zu beobachten. Mit über 25 Jahren Erfahrung

in Zellkultur, sind wir Ihr Partner für komplexe Herausforde-

rungen in der Grundlagenforschung und auf den Gebieten

der Regenerativen Medizin, im Tissue Engineering und bei der

Entwicklung von zell-basierten Testsystemen für toxikologi-

sche Untersuchungen und Biokompatibilitätstests.

Unsere Spezialisten bieten Ihnen standardisierte Verfahren

und entwickeln an Ihre Ansprüche angepasste Analysemetho-

den, um Sie bei Ihrer Forschung und Produktion zu unterstüt-

zen.

Wir bieten

� Auftragsanalytik

� Qualitätskontrolle

� Methodenentwicklung »from bench to market«

� Führung und Kooperation in Forschungsprojekten

Neue Anwendungen der Raman-Spektroskopie

Die Raman-Spektroskopie wird seit Jahrzehnten in der phar-

mazeutischen Industrie als Methode zur Qualitätskontrolle

eingesetzt. Vor kurzem wurde Raman für biomedizinische

Anwendungen neu entdeckt. Die Fähigkeit nicht-invasiv mole-

kulare Fingerabdrücke von Zellen und Geweben zu gewinnen,

ohne deren Zustand zu verändern, ist für Wissenschaftler und

Mediziner von sehr großem Wert. Am Fraunhofer IGB haben

wir langjährig fundierte und veröffentlichte Erfahrungen mit

Raman für die Analyse von Zellen und Proteinen der extrazel-

lulären Matrix, genauso wie für die Detektion von Mikroorga-

nismen und Zytotoxizität.

Stand der Technik – Konfokale Mikroskopie

Leistungsstarke Laser-basierte Technologien haben die

Entwicklung neuer nicht-invasiver analytischer Methoden er-

möglicht. Diese Methoden gelten bereits als Goldstandard in

der pharmazeutischen Industrie. Mit unserem Partnerlabor am

Universitätsklinikum in Tübingen bieten wir innovative Zellana-

lysen als Service für akademische und industrielle Projekte an.

Neue Möglichkeiten mit Durchflusszytometrie und

Laser-Mikrodissektion

Klassische und bildgebende Durchflusszytomtrie ermöglichen

die Analyse und die Auftrennung von heterogenen Zellpopula-

tionen mit Hilfe antikörper-gekoppelter Fluorochrome. Die An-

wendungsmöglichkeiten dieser Technologien reichen von der

Blutdiagnostik, über Zelltransfektion zur Erzeugung von Zell-

linien und der Isolation von Zellklonen, bis zur Identifizierung

von Stamm- und Vorläuferzellen unterschiedlichster Gewebe.

Automatisierte Mikrodissektion kann kleinste Bereiche einer

an Matrix immobilisierten Zellschicht ausschneiden. Sogar

einzelne Zellkerne können so für weitere molekularbiologische

Untersuchungen isoliert werden.

Differenzierungfluoreszenz-

markierter primärer Zellen,

Dreifarben-Analyse:tot(blau),

lebend(grün,blau),undle-

bendeZellen,dieeinenspezi-

fischenOberflächenmarkerex-

primieren(rot,grün,blau).

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LEISTUNGSANGEBOT UND SERVICE

Raman-Spektroskopie

� Nicht-invasive spektrale Detektion von biologischen

Proben, auch kombiniert mit Fluoreszenzmikroskopie

und FLIM

� Wirkstoff-Wirkungsverfolgung auf Einzelzellebene

� Charakterisierung von Trägermaterialien

� Zellcharakterisierung

Mikroskopie

� Lichtmikroskopie

� Phasenkontrastmikroskopie

� Differentialinterferenzkontrast-Mikroskopie (DIC)

� 3D-Bildgebung, Zeitreihen

� Fluoreszenzmikroskopie / mit konfokaler Auflösung

(ApoTome)

� Bildgebung der Fluoreszenz-Abklingzeiten und der

optischen Frequenzverdopplung

Durchflusszytometrie

� Bestimmung von Zelloberflächen- / intrazellulären Markern

� Ein- / Mehrfarben-Analysen

� Quantifizierung von Subpopulationen

� Zellzyklus-Analysen

� Proliferation / Apoptose / Nekrose / Vitalität

� GFP-Analyse (und Derivate) zur Transfektionskontrolle

� Antikörper-Bindungsstudien

� Detektion und Quantifizierung von Wachstumsfaktoren in

Zellkulturüberständen mittels Cytometric Bead Array

� Bestimmung der absoluten Anzahl an CD34+-Stamm- und

Progenitorzellen von Blutproben

� Bildgebende Durchflusszytometrie zur Analyse von

Zellsignalwegen, Zellzyklen und Mitose, Endozytose,

Morphologie, Zell-Zell-Wechselwirkungen und

Co-Lokalisationen

Mikrodissektion

� Automatisiertes Ausschneiden von Zellkernen oder

Matrixfragmenten an fixierten Gewebepräparaten zur

molekularbiologischen Untersuchung (DNA-, RNA-,

Proteinexpression)

� Transfer von Einzelzellen und Zellkolonien zur weiteren

Kultivierung (z. B. Einzelzellablage von transfizierten Zellen

oder Aufreinigung von primären Zellkulturen)

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Die Raman-Spektroskopie beruht auf einem optischen Effekt,

der erstmals von C. V. Raman beschrieben wurde. Raman be-

obachtete, dass ein geringer Anteil des an Materie gestreuten

Lichts eine Frequenzverschiebung erfährt. Molekülschwin-

gungen sind die Ursache für diesen Effekt. Diese inelastische

Lichtstreuung kann genutzt werden, um Moleküle innerhalb

einer Probe zu detektieren und deren Struktur zu charakteri-

sieren. Die spektralen Banden, die im Raman-Spektrum erfasst

werden, sind spezifisch für jede Molekülbindung. Mit Hilfe der

Raman-Spektroskopie können selbst komplexe Stoffgemische

anhand ihres Bandenmusters identifiziert werden. Raman-

Spektroskopie ist berührungsfrei, benötigt keine Probenvorbe-

reitung und kann in wässrigen Lösungen eingesetzt werden.

Diese Vorteile machen die Technologie für biologische und

biomedizinische Anwendungen besonders interessant.

Raman-Spektroskopie für biologische Anwendungen

Mikroorganismen, Zellen und Gewebe können mit der

Raman-Spektroskopie unter physiologischen Bedingungen

berührungsfrei untersucht werden. Die Moleküle biologischer

Proben ergeben im Raman-Spektrum charakteristische Muster.

Das am Institut verwendete System ist mit einem 785-nm-

Diodenlaser ausgestattet. Laserlicht im Nahinfrarot-Bereich

schädigt biologische Proben selbst bei längerer Einstrahlung

nicht und erlaubt Untersuchungen an lebenden Zellen. Der

Laser wird über das Objektiv eines Fluoreszenzmikroskops auf

die Probe fokussiert. Ortsaufgelöste Spektren, die die moleku-

lare Zusammensetzung der Probe darstellen, werden erzeugt.

Um Gewebestrukturen oder Zellpopulationen zu untersuchen,

kann vor der Raman-Spektroskopie eine Fluoreszenzmarkie-

rung durchgeführt werden. Die Methode erlaubt es – auf

spektraler Ebene und in Echtzeit – dynamische zelluläre Pro-

zesse zu erfassen, wie etwa Zelltod und Differenzierung.

Datenbank als Zell- und Gewebearchiv

Um Raman-Spektren verschiedener Zelltypen (Stammzellen,

Zelllinien, primäre isolierte Zellen) sowie Spektren von extra-

zellulären Gewebsbestandteilen (Kollagene, elastische Fasern

und Proteoglykane) miteinander vergleichen zu können,

werden alle Spektren in einer Datenbank gespeichert und ar-

chiviert. Das Raman-Spektrum einer unbekannten Probe kann

mit der gesamten spektralen Datenbank abgeglichen werden

um so auf schnelle Art beispielsweise die Identifizierung einer

speziellen Zelle innerhalb einer heterogenen Zellpopulation zu

ermöglichen.

Anwendungen

� Markerfreie Unterscheidung von Zellarten [1 – 4, 6]

� Analyse von Stammzelldifferenzierung [2]

� Detektion von pathologischen Zellen [3, 4]

� Bestimmung von Zellviabilität [4]

� Zytotoxische Assays und Substanztests

� Echtzeitanalyse des Zelltodes [4]

� Identifizierung und Degradation von Kollagenen [6]

� Detektion von Elastin [7]

� Analyse von Proteoglykanen und Hydroxyapatiten [8]

� Unterscheidung von gesunden und Tumorgeweben [3]

� Detektion von kalzifizierten Geweben

� Identifizierung von bakteriellen Infektionen

RAMAN-SPEKTROSKOPIE

1 Raman-MikroskopamFraunhoferIGB.

2 Raman-SpektrenvonStammzellen.

3 SchematischesPrinzipderRaman-Spektroskopie.

4 AufbereitungvonGewebevorderRaman-Analyse.

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Kontakt

Eva Brauchle M. Sc.

Telefon +49 711 970-4196

[email protected]

Literatur

[1] Pudlas, M.; Koch, S.; et Int, and Schenke-Layland, K. (2011)

Raman spectroscopy: a noninvasive analysis tool for the discrimi-

nation of human skin cells. Tissue Engineering Part C Methods

[2] Pudlas, M.; Berrio, D. A. C.; et Int, and Schenke-Layland,

K. (2011) Non-contact discrimination of human bone marrow-

derived mesenchymal stem cells and fibroblasts using Raman

spectroscopy. Medical Laser Applications

[3] Brauchle, E.; Johannsen, H.; et Int, and Schenke-Layland, K.

(2013) Design and analysis of a squamous cell carcinoma in vitro

model system. Biomaterials

[4] Brauchle, E.; Thude, S.; et Int, and Schenke-Layland, K. (2014)

Cell death stages in single apoptotic and necrotic cells monitored

by Raman microspectroscopy. Scientific Reports

[5] Brauchle, E. and Schenke-Layland K. (2013) Raman spectro-

scopy in biomedicine – non-invasive in vitro analysis of cells and

extracellular matrix components in tissues. Biotechnology Journal

[6] Votteler, M.; Berrio, D. A. C.; et Int, and Schenke-Layland,

K. (2012) Raman spectroscopy for the non-contact and non-

destructive monitoring of collagen damage within tissues.

Journal of Biophotonics

[7] Votteler, M.; Berrio, D. A. C.; et Int, and Schenke-Layland, K.

(2012) Non-contact, label-free monitoring of cells and extracellu-

lar matrix using Raman spectroscopy. J Vis Exp

[8] Pudlas, M.; Brauchle, E.; et Int, and Schenke-Layland, K.

(2013) Non-invasive identification of proteoglycans and chondro-

cyte differentiation state by Raman microspectroscopy. Journal of

Biophotonics

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Laser-induzierte Autofluoreszenz-Mikroskopie ist ein optisches

Verfahren, mit dem die Qualität von Zellen und Geweben

unter physiologischen Bedingungen detektiert werden kann.

Dazu wird die Probe mit einem starken Nahinfrarot-Laser be-

strahlt und nach wenigen Nano- oder Mikrosekunden beginnt

sie Licht bzw. Fluoreszenz auszusenden, das sich in der Wel-

lenlänge gegenüber dem Anregungslicht unterscheidet. Weil

dieses Licht in alle Richtungen ausgestrahlt, ist es möglich

zwei- und dreidimensionale Bilder der Probe zu erzeugen.

Am Fraunhofer IGB ist die Laser-induzierte Autofluoreszenz

ein optisches bildgebendes Standardverfahren, das in vielen

unserer Projekte angewendet wird. Dadurch ist unsere Exper-

tise im Umgang mit dieser Methode sehr umfassend.

Optische Frequenzverdopplung

Frequenzverdopplung (engl. second harmonic generation,

SHG) ist ein nicht-linearer optischer Prozess, bei dem Pho-

tonen einer Frequenz mit einer Probe wechselwirken und

neue Photonen mit der doppelten Energie, der doppelten

Frequenz und der halben Wellenlänge als die der Ausgangs-

photonen emittiert werden. In der Biomedizin wird SHG als

hochauflösende optische Mikroskopie angewendet, um nicht-

zentrosymmetrische Strukturen wie Kollagen oder Myosin

darzustellen.

Am Fraunhofer IGB haben unsere Wissenschaftler SHG

verwendet, um die pathologischen Schäden an Geweben des

kardiovaskulären [1, 2, 3], muskuloskeletalen [4] Systems zu

analysieren. Außerdem haben sie den Abbau der extrazellulä-

ren Matrix als Kennzeichen des Sjögren-Syndroms [5] identifi-

ziert. Wir haben Herzschwäche als neue, bisher unbekannte

Ursache für die Entwicklung von Herzklappen-Erkrankungen

entdeckt, was klinisch sehr relevant ist [1], und wir haben

die SHG-Mikroskopie als Methode der Qualitätskontrolle bei

Gewebeimplantaten etabliert [5].

Darstellung der Fluoreszenzabklingzeiten mit

zeitkorrelierter Einzelphotonenzählung

Die Abteilung Zellsysteme und ihr Partnerlabor am Universi-

tätsklinkum Tübingen bieten die Bestimmung und Darstellung

von Fluoreszenzabklingzeiten (engl. fluorescence lifetime

imaging, FLIM) als Serviceleistung an und haben hierzu ein

einzigartiges 5D-Laser-System zur Verfügung, welches durch

den um 360 Grad drehbaren Arm ideal für In-vitro- und

In-vivo-Studien ausgestattet ist. Dieses System kann parallel

Multiphotonen- und SHG-Bilder unter Berücksichtigung

zeitlicher und räumlicher Dimensionen (Verlaufsanalysen

und z-Stacks) generieren und analysieren. Es ist zusätzlich

mit einem hochmodernen Einzelphotonen-Detektor (engl.

time correlated single photon counting, TCSPC) ausgestattet,

der umfassende Untersuchungen der Photonen erlaubt, die

von dem zu untersuchenden Material, durch die Anregung

mit einer spezifischen Wellenlänge, ausgestrahlt werden.

Außerdem kann eine Verteilung der emittierten Photonen

erstellt werden. Insbesondere unterstützt TCSPC die FLIM-

Technologie. FLIM erfasst die unterschiedlichen Zerfallsraten

eines fluoreszierenden Stoffes in einer Probe und stellt diese

Abklingzeit des Fluorochroms – nicht die Intensität des Signals

– bildlich dar. Diese Methode reduziert die Streuung von Pho-

tonen in dickeren dreidimensionalen Proben und verhindert

das Ausbleichen und eine photoinduzierte Toxizität. Die fluo-

reszierenden Moleküle können in Zellen natürlich vorkommen

(z. B. NAD(P)H, als Indikator des Zellmetabolismus) oder von

außen eingebracht werden, um zelluläre Kommunikation und

Signalwege zu untersuchen.

MULTIPHOTONEN-MIKROSKOPIE

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Kontakt

Dr. Michael Monaghan

Telefon +49 711 970-4155

[email protected]

Literatur

[1] Schenke-Layland, K.; Stock, U. A.; et Int, and MacLellan, W. R.

(2009) Cardiomyopathy is associated with structural remodeling

of heart valve extracellular matrix. Eur Heart J

[2] Schenke-Layland, K.; Riemann, I.; Stock, U. A.; König, K.

(2005) Imaging of cardiovascular structures using near-infrared

femtosecond multiphoton laser scanning microscopy. J Biomed

Opt

[3] Schenke-Layland, K.; Xie, J.; et Int, and MacLellan, W. R.

(2007) Optimized preservation of extracellular matrix in cardiac

tissues: implications for long-term graft durability. Ann Thorac

Surg

[4] Brockbank, K. G.; MacLellan, W. R.; et Int, and Schenke-

Layland, K. (2008) Quantitative second harmonic generation

imaging of cartilage damage. Cell Tissue Bank

[5] Schenke-Layland, K.; Xie, J.; et Int, and Hamm-Alvarez, S. F.

(2008) Increased degradation of extracellular matrix structures

of lacrimal glands implicated in the pathogenesis of Sjögren’s

syndrome. Matrix Biol

Mithilfe des TCSPC-Modus kann eine Photonenverteilung zeit-

abhängig vom Anregungsimpuls erstellt werden. Als weitere

Parameter können die Energie der Photonen, die Koordinaten

entlang des Arraydetektors beziehungsweise des untersuchten

Gewebeareals oder die Zeit zu Beginn eines Experiments

gewählt werden. Jeder Parameter, der die Photonen oder den

Zustand des Systems während des Experiments beschreibt,

kann verwendet werden. Multidimensionale TCSPC beinhaltet

auch die parallele Anregung der Proben mit mehreren Wellen-

längen durch die Verwendung von durchstimmbaren Lasern

oder mehreren Lasern mit verschiedener Wellenlänge. Abhän-

gig von Arbeitsmodus und der Einstellung des optischen Sys-

tems können Abklingkurven, Abklingmuster für verschiedene

Wellenlängen, Sequenzen aus einzelnen Abklingkurven oder

Abklingverläufe aus mehreren Wellenlängen, FLIM-Bilder,

Sequenzen aus FLIM-Bildern, multispektrale FLIM-Bilder oder

zeitlich aufgelöste Spektren detektiert werden. Wir verwen-

den FLIM, um dynamische Veränderungen in der pluripoten-

ten Stammzelldifferenzierung und während der Kardiogenese

zu untersuchen.

Anwendungen

� Marker-freie Unterscheidung von Zelltypen

� Analyse von Stammzelldifferenzierung

� Detektion von pathologischen Zellen

� Untersuchung der Zellvitalität

� Veränderungen der extrazellulären Matrix

� Protein-Protein-Interaktionen

� Intrazelluläre Physiologie

� Metabolischer Zustand von Zellen und Geweben

� Echtzeit-Aufnahme des Zelltods

� Identifikation und Degradation von Kollagen und Elastin

� Analyse von Proteoglykanen und Hydroxyapatiten

1 Konfokales5D-Mikroskop.

2 DarstellungderextrazellulärenMatrix

eines3D-Zellaggregatsausembryonalen

Stammzellen.

3 3D-Projektionvoninvitrohergestellten

elastischenFasern.ElastischeFasernsind

grünundZellkerneweißdargestellt.

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Klassische Durchflusszytometrie

Am Fraunhofer IGB charakterisieren wir Zellen sowohl über

klassische molekularbiologische, histologische und immun-

histologische Methoden als auch über Durchflusszytometrie.

Durch antikörper-gekoppelte Fluoreszenzfarbstoffe können

verschiedenste Zellpopulationen detektiert, charakterisiert und

quantifiziert werden.

Moderne Technologie im Bereich der

Durchflusszytometrie

Das Fraunhofer IGB verfügt seit 2014 über ein Durchfluss zyto-

meter BD FACSVerseTM von Becton Dickinson. Das Gerät ist

mit drei Lasern (405 nm, 488 nm und 640 nm), sowie zahl-

reichen Detektoren ausgestattet. Mit Hilfe der BD FACS Suite

Software und speziellen Beads wird die Geräteperformance

arbeitstäglich überprüft, um eine einwandfreie und reprodu-

zierbare Datenanalyse zu gewährleisten.

Externe Qualitätssicherung

Durch Teilnahme an Ringversuchen für die Durchflusszytome-

trie wird die Qualität unserer FACS-Analysen durch externe

Einrichtungen regelmäßig dokumentiert. Das Fraunhofer

IGB nimmt regelmäßig am Ringversuch »Immunstatus« der

DGKL e. V. (Deutsche Vereinte Gesellschaft für Klinische Che-

mie und Laboratoriumsmedizin e. V.) teil.

Die Qualität der FACS-Analysen wird durch ein Zertifikat mit

einer Gültigkeitsdauer von einem Jahr bestätigt.

Die FACS-Serviceeinheit des Fraunhofer IGB hat bereits

zahlreiche Firmen und Forschungseinrichtungen im In- und

Ausland in ihren Arbeiten unterstützt.

Anwendungen

� Bestimmung von Zelloberflächen- / intrazellulären Markern

� Ein- / Mehrfarben-Analysen

� Quantifizierung von Subpopulationen

� Zellzyklus-Analysen

� Messung von Proliferation / Apoptose / Nekrose / Vitalität

� GFP-Analyse (und Derivate) zur Transfektionskontrolle

� Antikörper-Bindungsstudien

� Detektion und Quantifizierung von Wachstumsfaktoren in

Zellkulturüberständen mittels Cytometric Bead Array

� Bestimmung der absoluten Anzahl an CD34+-Stamm- und

Progenitorzellen von Blutproben

Auf Anfrage etablieren wir gerne weitere Methoden

� Bestimmung von Aktivierungsantigenen (z. B. auf

Thrombozyten für Biokompatibilitätstests)

� Detektion und Quantifizierung von Leukozyten in

Blutpräparaten wie Erythrozyten- oder Thromozyten-

Konzentraten

� Allergie-Diagnostik (Detektion aktivierter basophiler

Zellen)

DURCHFLUSSZYTOMETRIE

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Bildgebende Durchflusszytometrie

Das Partnerlabor der Abteilung Zellsysteme am Universitäts-

Frauenklinikum Tübingen leitet die Core Facility für Bildgeben-

de Durchflusszytometrie an der Universität und verfügt über

eines der modernsten Geräte, das ImageStream®X Mark II von

Amnis, EMD Millipore.

Die bildgebende Durchflusszytometrie stellt einen drastischen

Fortschritt in der Zytomterie dar. Jede untersuchte Zelle wird

hier detailliert bildlich erfasst. Neue Einblicke in Zell-Zell-

Wechselwirkungen, DNA-Schäden und -Reparatur oder in

die Zellmorphologie lassen sich damit gewinnen. Es können

Hellfeld- und Dunkelfeld-Aufnahmen erstellt werden und

zehn Fluoreszenzfarbstoffe mit einer Sensitivität detektieren,

welche die der Standard-Durchflusszytometer übersteigt.

Anwendungen

� Zelltod und Autophagie

� Zellsignalwege

� Zellzyklus und Mitose

� Zell-Zell-Interaktionen

� Co-Lokalisation

� DNA-Schäden und -Reparatur

� Endozytose

� Morphologische Analyse

� Quantifizierung der fluoreszierenden Spots pro Zelle

Kontakt

Dipl.-Biol. (t.o.) Sibylle Thude

Klassische Durchflusszytometrie

Telefon +49 711 970-4152

[email protected]

Simone Liebscher M. Sc.

Bildgebende Durchflusszytometrie

Telefon: +49 711 970 4157

[email protected]

1 FACS-Analyseservicedes

FraunhoferIGB.

2 BildgebendeFACS-Analyse

durchgeführtamPartnerlabor

desFraunhoferIGB

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Die Mikrodissektionseinheit besteht aus einem Mikroskop,

kombiniert mit einem Laserstrahl. Mit der Mikrodissektion

können kleinste Proben (1 – 1000 µm) – einzelne Zellen, aber

auch Zellkerne – aus einem Gewebeschnitt für weitere Analy-

sen herausgetrennt werden. Zum Beispiel können Tumorzellen

vom angrenzenden gesunden Gewebe isoliert und gezielt

untersucht werden.

Arbeitsmodus

Eine digitale Videokamera erzeugt Bilder der Probe am

Bildschirm. Für die Mikrodissektion werden die gewünschten

Elemente, z. B. Zellkerne aus einem bestimmten Gewebe

oder auch lebende Einzelzellen, markiert und diese Bereiche

werden dann aus dem umgebenden Gewebe mit einem

Software-gesteuerten Laser ausgeschnitten. Anschließend

befördert ein einmaliger Laserpuls die Elemente entgegen der

Schwerkraft in ein Probengefäß.

Vorteile: kontakt- und kontaminationsfrei

Der 355-nm-Festkörperlaser hat eine Arbeitsgenauigkeit

von deutlich mehr als 1 µm. So wird garantiert, dass keine

ungewollten Probeninhalte gesammelt werden. Da der Laser

seine Arbeit innerhalb einer Nanosekunde verrichtet, hat das

untersuchte Material keine Gelegenheit sich zu erhitzen. Der

Prozess läuft komplett kontakt- und kontaminationsfrei ab.

Darüber hinaus wird das untersuchte Material bestmöglich

erhalten.

LASER- MIKRODISSEKTION

1

Kontakt

Prof. Dr. Katja Schenke-Layland

Telefon +49 711 970-4082

katja.schenke-layland@

igb.fraunhofer.de

Literatur

[1] Votteler, M.; Berrio, D. A. C.; et Int, and Schenke-Layland, K.

(2013) Elastogenesis at the onset of human cardiac valve deve-

lopment. Development

[2] Votteler, M.; Layland, S. L.; et Int, and Schenke-Layland, K.

(2013) RNA isolation from Fetal and Adult Human Tissues for

Transcription Profiling. Biotechnol J

Von der Entwicklung zur Regeneration

Unsere Wissenschaftler haben, als Teil der Fraunhofer-Attract-

Förderung, die Laser-Mikrodissektion verwendet, um sich

entwickelnde fetale Herzklappen isoliert zu untersuchen

und so Prozesse der Herzklappenentwicklung besser zu

verstehen und um die natürlichen Entwicklungsmechanismen

als Konzept für einen biologischen und mitwachsenden

Herzklappenersatzes zu nutzen [1, 2]. Wir isolieren außerdem

fetale kardiale Vorläuferzellen aus ihren Entwicklungsnischen,

um zu untersuchen, wie sich diese Zellen vermehren und

differenzieren. Das gewonnene Wissen soll in ein Bioreaktor-

system übertragen werden, welches eigens entworfen wurde,

um den Anteil der aus induzierten pluripotenten Stammzellen

gewonnenen kardialen Vorläuferzellen zu erhöhen.

1 GewebearealeeinesHerzens

werdenausgeschnitten.

2 LCMdesFraunhoferIGB.

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Bleiben Sie mit uns in Verbindung:

Fraunhofer-Institut

für Grenzflächen- und

Bioverfahrenstechnik IGB

Nobelstraße 12

70569 Stuttgart

Telefon +49 711 970-4401

Fax +49 711 970-4200

[email protected]

www.igb.fraunhofer.de

Fraunhofer IGB Kurzprofil

Das Fraunhofer IGB entwickelt und optimiert Verfahren und Produkte für die Geschäftsfelder

Medizin, Pharmazie, Chemie, Umwelt und Energie. Wir verbinden höchste wissenschaftliche

Qualität mit professionellem Know-how in den Kompetenzfeldern Grenzflächentechnologie

und Materialwissenschaft, Molekulare Biotechnologie, Physikalische Prozesstechnik, Umwelt-

biotechnologie und Bioverfahrenstechnik sowie Zellsysteme – stets mit Blick auf Wirtschaft-

lichkeit und Nachhaltigkeit. Komplettlösungen vom Labor- bis zum Pilotmaßstab gehören

dabei zu den Stärken des Instituts. Kunden profitieren auch vom konstruktiven Zusammenspiel

der verschiedenen Disziplinen am Fraunhofer IGB, das in Bereichen wie Medizintechnik, Na-

notechnologie, industrieller Biotechnologie oder Umwelttechnologie neue Ansätze eröffnet.

Das Fraunhofer IGB ist eines von 66 Instituten und selbstständigen Forschungseinrichtungen

der Fraunhofer-Gesellschaft, Europas führender Organisation für anwendungsorientierte For-

schung.

www.igb.fraunhofer.de

Institutsleiter

Prof. Dr. Thomas Hirth

Telefon +49 711 970-4400

[email protected]

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