new w as ist lactoferrin? die a ufgabe von lactoferrin · 2020. 5. 14. · lactoferrin ist ein...

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Lactoferrin ist ein Eiweiß, welches in Milch, sowie in vielen Körperflüssigkeiten und Zellen von Menschen und Säugetie- ren vorkommt. Im Rahmen der Immunabwehr hat es die Auf- gabe gegen Bakterien, Viren und sogar gegen manche Pilze zu wirken und auch Entzündungen zu regulieren. Davon profitieren vor allem gestillte Neugeborene, da Lac- toferrin aus Muttermilch vor schädlichen Keimen schützt, gleichzeitig aber das Wachstum nützlicher Darmkeime der Darmflora fördert. Diese positiven Eigenschaften kann man sich auch als Er- wachsener zunutze machen, da es gut verträglich und ab- solut unbedenklich ist. Da es keinen Milchzucker (Lactose) enthält, können auch Menschen mit Milchzuckerunverträg- lichkeit (Lactoseintoleranz) dieses Protein zu sich nehmen. Grundsätzlich handelt sich bei Lactoferrin um ein Eiweiß, genauer gesagt um ein Glykoprotein. Das heißt, dass es neben einer langen Aminosäurenkette, die für Proteine charakteristisch ist, ebenfalls auch Kohlenhydratketten trägt. Humanes Lactoferrin ist aus 691 Aminosäuren auf- gebaut und hat eine Masse von etwa 80 kDa. Lactoferrin spielt eine besonders wichtige Rolle bei der Im- munabwehr von Säuglingen. Allerdings ist es auch bei der Immunantwort von Erwachsenen von Bedeutung. Lactoferrin wird von einigen unserer Leukozyten (genauer: den neutro- philen Granulozyten) gebildet und wird zu unserer angebore- nen Immunantwort gezählt. 1 Benannt wurde Lactoferrin nach seinem Vorkommen in der Milch (lacteus lat. für Milch). Es befindet sich in hoher Konzentration in menschlicher Mutter- milch, aber auch anderen Körperflüssigkeiten, sowie in Kuh- milch. Lactoferrin ist in der Lage, Keime unspezifisch zu bekämp- fen und abzutöten. Der Körper möchte also verhindern, dass sich Bakterien vermehren und in den Organismus eindrin- gen und reichert unsere Körperflüssigkeiten wie z. B. Tränen, Speichel oder Schweiß mit Lactoferrin an. Die Menge an körpereigenem Lactoferrin scheint nicht auszureichen, um den heutigen Belastungen und der modernen Lebensweise Stand zu halten. Glücklicherweise sind humanes und bovines Lactoferrin (aus Kuhmilch) fast identisch und übernehmen die gleichen Funk- tionen. Gereinigtes Lactoferrin aus Kuhmilch eignet sich da- her sehr gut, um das menschliche Immunsystem zu unter- stützen. Eine der am besten untersuchten Eigenschaften von Lac- toferrin ist seine Fähigkeit Eisenionen (Fe3+) zu binden. Lactoferrin gehört damit zur Familie der Transferrine, wes- halb es eigentlich als Lactotransferrin bezeichnet wird. Lactoferrin bindet Eisen jedoch bis zu 300-mal stärker als andere Transferrine. 2 Lactoferrin ist damit in der Lage, in sei- ner Umgebung Eisenionen zu binden. Diese Fähigkeit macht Lactoferrin zu einem großartigen Eisenlieferanten und Eisen- verteiler. Bei gleichzeitiger Aufnahme von Eisen sorgt Lacto- ferrin für eine deutlich höhere Eisenresorption im Darm. 3 Was ist Lactoferrin? Die Aufgabe von Lactoferrin Die Wirkmechanismen von Lactoferrin Vereinfachtes Bändermodell von Lactoferrin; Eisenatome rot markiert „Wir streben nach einer Welt ohne moderne Erkrankungen, in der Gesundheit das höchste Gut ist“.

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Page 1: New W as ist Lactoferrin? Die A ufgabe von Lactoferrin · 2020. 5. 14. · Lactoferrin ist ein Eiweiß, welches in Milch, ... Entwicklung nach 30tägiger IRON-Einnahme vorher nachher

Lactoferrin ist ein Eiweiß, welches in Milch, sowie in vielen Körperflüssigkeiten und Zellen von Menschen und Säugetie-ren vorkommt. Im Rahmen der Immunabwehr hat es die Auf-gabe gegen Bakterien, Viren und sogar gegen manche Pilze zu wirken und auch Entzündungen zu regulieren.

Davon profitieren vor allem gestillte Neugeborene, da Lac-toferrin aus Muttermilch vor schädlichen Keimen schützt, gleichzeitig aber das Wachstum nützlicher Darmkeime der Darmflora fördert.

Diese positiven Eigenschaften kann man sich auch als Er-wachsener zunutze machen, da es gut verträglich und ab-solut unbedenklich ist. Da es keinen Milchzucker (Lactose) enthält, können auch Menschen mit Milchzuckerunverträg-lichkeit (Lactoseintoleranz) dieses Protein zu sich nehmen.

Grundsätzlich handelt sich bei Lactoferrin um ein Eiweiß, genauer gesagt um ein Glykoprotein. Das heißt, dass es neben einer langen Aminosäurenkette, die für Proteine charakteristisch ist, ebenfalls auch Kohlenhydratketten trägt. Humanes Lactoferrin ist aus 691 Aminosäuren auf-gebaut und hat eine Masse von etwa 80 kDa.

Lactoferrin spielt eine besonders wichtige Rolle bei der Im-munabwehr von Säuglingen. Allerdings ist es auch bei der Immunantwort von Erwachsenen von Bedeutung. Lactoferrin wird von einigen unserer Leukozyten (genauer: den neutro-philen Granulozyten) gebildet und wird zu unserer angebore-nen Immunantwort gezählt.1 Benannt wurde Lactoferrin nach seinem Vorkommen in der Milch (lacteus lat. für Milch). Es befindet sich in hoher Konzentration in menschlicher Mutter-milch, aber auch anderen Körperflüssigkeiten, sowie in Kuh-milch.

Lactoferrin ist in der Lage, Keime unspezifisch zu bekämp-fen und abzutöten. Der Körper möchte also verhindern, dass sich Bakterien vermehren und in den Organismus eindrin-gen und reichert unsere Körperflüssigkeiten wie z. B. Tränen, Speichel oder Schweiß mit Lactoferrin an. Die Menge an körpereigenem Lactoferrin scheint nicht auszureichen, um den heutigen Belastungen und der modernen Lebensweise Stand zu halten.

Glücklicherweise sind humanes und bovines Lactoferrin (aus Kuhmilch) fast identisch und übernehmen die gleichen Funk-tionen. Gereinigtes Lactoferrin aus Kuhmilch eignet sich da-her sehr gut, um das menschliche Immunsystem zu unter-stützen.

Eine der am besten untersuchten Eigenschaften von Lac-toferrin ist seine Fähigkeit Eisenionen (Fe3+) zu binden. Lactoferrin gehört damit zur Familie der Transferrine, wes-halb es eigentlich als Lactotransferrin bezeichnet wird. Lactoferrin bindet Eisen jedoch bis zu 300-mal stärker als andere Transferrine.2 Lactoferrin ist damit in der Lage, in sei-ner Umgebung Eisenionen zu binden. Diese Fähigkeit macht Lactoferrin zu einem großartigen Eisenlieferanten und Eisen-verteiler. Bei gleichzeitiger Aufnahme von Eisen sorgt Lacto-ferrin für eine deutlich höhere Eisenresorption im Darm.3

Was ist Lactoferrin? Die Aufgabe von Lactoferrin

Die Wirkmechanismen von Lactoferrin

Vereinfachtes Bändermodell von Lactoferrin; Eisenatome rot markiert

„Wir streben nach einer Welt ohne moderne Erkrankungen, in der Gesundheit dashöchste Gut ist“.

Page 2: New W as ist Lactoferrin? Die A ufgabe von Lactoferrin · 2020. 5. 14. · Lactoferrin ist ein Eiweiß, welches in Milch, ... Entwicklung nach 30tägiger IRON-Einnahme vorher nachher

Da insbesondere während chronisch ablaufender Entzün-dungsprozesse, wie beispielsweise entzündlichen Darmer-krankungen, die Eisenaufnahme und Verteilung reduziert ist, kann ein symptomatischer Eisenmangel resultieren. Diese können auch durch Stress, Immun- und Lebensstilbelastun-gen bedingt sein.8

Die schlechtere Verteilung von Eisen während einer chroni-schen Entzündung resultiert aus der vermehrten Produktion von Interleukinen (insbesondere IL6 als Indikator für den Grad der Entzündung) und sorgt über den Hepcidin-Ferroportin-Me-chanismus, dass der Eisentransport aus Darm- und Leberzel-len gehemmt wird. Lactoferrin CLNTM, als natürlicher Immun- modulator, kann die Entzündungssituation regulieren und dafür sorgen, dass Eisen im Organismus besser verteilt wer-den kann. Erste Untersuchungen bei Patienten mit niedrigen Eisenwerten (gemessen am Ferritin) und erhöhten Entzün-dungswerten zeigen, dass durch die 30-tägige Einnahme In-terleukin-6 um 23% reduziert, und Ferritin im Mittel umden 5-fachen Wert erhöht wird.

Entwicklung nach 30tägiger IRON-Einnahme

vorher nachher

Ferritin Entwicklung nach30 Tagen IRON

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Ferr

itin

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Eisen ist ein lebenswichtiges Spurenelement, nicht nur für uns Menschen (der menschliche Körper enthält etwa 3 bis 4 Gramm Eisen), sondern auch für Bakterien.Es spielt im Stoffwechsel der Mikroben vor allem als Kofak-tor verschiedener Enzyme eine lebenswichtige Rolle. Fehlt Eisen, sterben die Bakterien ab.4 Deswegen haben diese ihre eigenen Strategien zur Eisenaufnahme entwickelt, etwa die Abgabe von Verbindungen wie Enterobaktin.5 Lactoferrin kon- kurriert mit solchen Verbindungen um Eisen und sorgt dafür, dass Bakterien kein Eisen aufnehmen können.

Lactoferrin hat neben seinen eisenbindenden Eigenschaften noch eine Reihe weiterer nützlicher Funktionen. So greift es die Zellmembran von Bakterien direkt an, verhindert die Bin-dung von Viren an menschliche Zellen und wirkt sich negativ auf die Ausbreitung von Pilzen aus. Zudem fördert es den Er-halt der natürlichen Darmflora und sorgt zusätzlich für einen immunmodulierenden Effekt. Auch verhindert Lactoferrin in den Enterozyten des Darms die Entstehung freier Radikale, die sonst bei der Oxidation von Fe2+ entstehen würden.

Lactoferrin ist funktional eine Art „Schweizer Taschen-messer“ unseres Immunsystems, da es eine ganze Reihe unterschiedlicher Funktionen aufweist.

Die einzigartige Kombination aus hoch aufgereinigtem Lac-toferrin CLNTM, pflanzlichem Curryblatt-Eisen und Vitamin C aus Hagebutten-Extrakt sorgt für eine gute Verträglichkeit und eine rasche Verfügbarkeit.

Eine Kapsel IRON enthält neben 3 mg elementarem Eisen, das aus den Blättern von Currybäumen gewonnen wird, 100 mg Lactoferrin CLNTM. Da dieses Eisen gebunden hat, kann es direkt über die Lactoferrin Rezeptoren im Dünndarm aufgenommen werden.6

Die 20 mg Vitamin C je Kapsel erhöhen die Resorptionsfähigkeit von Eisen im Darm und verhindern durch seine antioxidativen Eigenschaften eine Oxidation vom bioverfügbaren Fe2+ zum unlöslichen Fe3+.7 Lactoferrin CLNTM und Vitamin C wirken in IRON synergistisch und sorgen für eine maximale Aufnahme- fähigkeit des enthaltenen Eisens. Mit dieser Zusammensetzung eignet sich IRON daher besonders bei Eisenresorptionsstörungen und Unver-träglichkeit von Eisensalzen.

Die einzigartige Zusammensetzung von IRON

1 Sanchez, L.; Calvo, M.; Brock, J. H. Biological Role of Lactoferrin. Archives of Disease in Childhood 1992, 67 (5), 657–66

2 Baker, H. M.; Baker, E. N. Lactoferrin and Iron: Structural and Dynamic Aspects of Binding and Release. BioMetals 2004, 17 (3), 209–216

3 Lepanto, M. S.; Rosa, L.; Cutone, A.; Conte, M. P.; Paesano, R.; Valenti, P. Efficacy of Lactoferrin Oral Administration in the Treatment of Anemia and Anemia of Inflammation in Pregnant and Non-Pregnant Women: An Interventional Study. Frontiers in Immunology 2018, 9

4 Rosa, L.; Cutone, A.; Lepanto, M. S.; Paesano, R.; Valenti, P. Lactoferrin: A Natural Glycoprotein Involved in Iron and Inflammatory Homeostasis 2017, Int. J. Mol. Sci, 18(9), 1985

5 Saha, P.; Xiao, X.; Yeoh, B. S.; Chen, Q.; Katkere, B.; Kirimanjeswara, G. S.; Vijay-Kumar, M. The Bacterial Siderophore Enterobactin Confers Survival Advantage to Salmonella in Macrophages. Gut Microbes 2018, 10 (3), 412–423

6 Jiang, R.; Lopez, V.; Kelleher, S. L.; Lönnerdal, B. Apo- and Holo-Lactoferrin Are Both Internalized by Lactoferrin Receptor via Clathrin-Mediated Endocytosis but Differentially Affect ERK-Signaling and Cell Proli-feration in Caco-2 Cells. Journal of Cellular Physiology 2011, 226 (11), 3022–3031

7 Yoshino, M.; Murakami K. Interaction of Iron with Polyphenolic Compounds: Application to Antioxidant Characterization, Analytical Biochemistry 1998, 257, 40-44

8 Furman et al. Chronic inflammation in the etiology of disease across the life span. Nature Medicine, 2019, 25, 1822-1832