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  • GRAND EFFECTS & ACCESSORIES

    170 grand gtrs

    MXR Custom Badass Modified OD

    Wer kennt sie nicht, die bunten Tram-pelkisten aus dem Hause MXR? Es istwohl kaum einer unter uns, der imLaufe seiner gitarristischen Laufbahnnicht schon mal ein paar dieser Teilebesessen und auf seinem Board ver-baut hat. Und auch unter den Celebri-ties fallen mir spontan ein paarNamen ein, deren Gitarrensoundmageblich von den Treterchen ausRochester, NY, geprgt wurde!Von Alexander Heimbrecht

    bzw. Dunlopgerte und erzeugt damit einen Ton, den somancher Tonconnaisseur als einen der besten Live-sounds des modernen Rockidioms bezeichnet. Im We-sentlichen nutzt Zakk gerade mal ein Wah, einenOverdrive und einen Chorus, letzteren, um seinemSound mehr Breite zu verleihen.Aber die Userlist der Promis endet lngst nicht bei diesenim weitesten Sinne Old-School-Playern, deren Equip-ment klassisch aus wenigen Tretminen besteht. Dennauch die High-Tech Freaks nutzen die kleinen Gerteund integrieren sie in ihre mitunter sehr komplexen Set -ups. So hatte der personifizierte Albtraum aller Gitarren-techniker, Mr. John Petrucci, zwischen all seinenEventides, TCs und Lexicons immer ein paar MXR-Kistenin einer Rackschublade seines Wohnzimmerschrank-groen Live-Rigs versteckt, und selbst jetzt, wo er seinEquipment radikal simplifiziert hat und seine Effekte fastnur noch mit einem Gert generiert, nmlich der gegen-wrtig in aller Munde befindlichen Wunderkiste Axe-FXII, gibt es neben einem Rack-Wah vom heutigen Eignerdes MXR-Markennamens, der Dunlop ManufacturingCo., immer noch einen EVH-Flanger. Das allein sprichtfr die Qualitt der Produkte dieses Labels.

    Doch nicht nur der gute Sound, sondern auch die Ro-bustheit der Produkte hat dafr gesorgt, dass die MRX-

    LangzeiterfolgSo hatte Eddie van Halen mit seinem Phase 90 und sp-testens ab dem dritten Album Fair Warning auch mitdem MXR-Flanger gezeigt (man denke etwa an das legen-dre Unchained oder das cleane Intro von Hear aboutit later), dass man auch mit bescheidenem technischemund finanziellem Aufwand groartige Ergebnisse erzielenkann. Es kursiert das Gercht, dass so manch gefeierterKollege zunchst ber sein notdrftig zusammenget-ackertes, hauptschlich aus MXR-Gerten (Phaser, Flangerund EQ) bestehendes Pedal Board krftig die Nasermpfte, aber nur so lange, bis sie Eddie darber spielenhrten. Dann fragten viele nach der fr den fantastischenSound verantwortlichen Magic Box, die es natrlichnicht gab, und wollten auch einmal ber sein Rig spielen,mit dem Ergebnis, dass es trotzdem nicht nach EvH klang. Doch wir mssen nicht bis in die spten siebziger Jahrezurckgehen, um Gitarristen zu finden, deren Sound auseinem (oder mehreren) Marshall(s) und ein paar MXR-Pedalen besteht. Anders als Eddie, der sein simples, abergenial klingendes Board spter durch ein Bradshaw-Rackersetzte und dadurch nach allgemeiner Auffassung sei-nem Sound keinen Gefallen getan hat, beschritt ein ge-wisser Jeffrey Phillip Wielandt, besser bekannt als LesPaul Wizard Zakk Wylde, genau den gegenteiligen Wegund ersetzte seinen von Lee-Jackson-Gertschaften do-minierten 19 Zoll Khlschrank durch ein paar MXR-

    http://www.musicstore.de/de_DE/EUR/Gitarren/Gitarren/MXR-M77-Custom-Badass-Overdrive-Guitar-Effects-Pedal/art-GIT0023570-000

  • Gerte ber mehr als vier Jahrzehnte angesagt sind. Iro-nischerweise sind mit ART und Alesis die Companys derbeiden MXR-Grnder Keith Barr und Terry Sherwoodweit weniger in aller Munde als ihre an Jim Dunlop ver-kaufte Marke MXR.

    FX-Tuning ab WerkSeit der Grndung von MXR vor etwa vierzig Jahren hatsich vieles gendert. Neben Vox, Marshall und Fender gibtes zahllose kleine und groe Verstrkerhersteller, die in-dustriell gefertigte oder auch handgedengelte, teilweise inder Garage oder dem Wohnzimmer zusammengebratzelteEdelamps offerieren. Neben Fender und Gibson buhlenHunderte kleiner und kleinster Gitarrenmanufakturen umdie Kunst des Kunden, aber am allerschlimmsten geht es Verzeihung am allergrten ist das Angebot, wennes um Effektpedale geht. Ich wei nicht, wie viele Tube-screamer Clones angeboten werden, angefangen vom chi-nesischen 30 Euro Behringer-Gert bis hin zum berdreihundert Euro schweren Landgraff-Overdrive kann derGitarrist nach Gusto und Geldbeutel whlen. Boutiqueheit das Zauberwort, und wer ein wenig Gitarre spielt,ein Paar funktionierende Ohren hat und einen Ltkolbenbedienen kann, avanciert schnell zum Hersteller von edlenEffektgerten, die dann genauso schnell mal eben zumPreis einer guten Einsteigergitarre feilgeboten werden, vorallem dann, wenn die Szene-Esoteriker der schreibendenZunft diese als empfehlenswert erachten. Neben den gan-zen Boutique-Herstellern ist daneben noch eine Reihe vonFirmen auf den Plan getreten, die normale Durch-schnittsgerte von Boss und Konsorten gehrig berar-beiten und diese Dienstleistung dem interessiertenGitarristen gegen eine (nicht immer) geringe Gebhr zumKauf anbieten. Der groe Erfolg eines Robert Keeley etwaberuht auf dieser Produktidee.Da liegt es doch nahe, dass sich die groen Herstellerauch ein Stckchen vom Kuchen der imagebeladenenEdelgerte und Custom-Mods abschneiden wollen. MXRist hier einer der Vorreiter und etablierte schon vor eini-gen Jahren einen eigenen Custom Shop, der zu kernigenKursen edle Varianten der Klassiker offeriert. Mittler-weile ist man noch einen Schritt weitergegangen undbietet eine zwar erst aus zwei Produkten bestehende, aberin Zukunft weiter wachsende Serie mit quasi werksleis-tungsgesteigerten Produkten an. Doch anders als beiden Sportwagen aus Zuffenhausen, wo man sich diesesTerminus bedient, um dem Kunden gegen ein sattes Auf-geld ein paar Extrapferde zu offerieren, liegen die Preiseder Modified Gerte in moderatem Rahmen, sodassman gespannt sein darf, ob der Sound auch der durchdie gewhlte Marketingstrategie induzierten Erwar-tungshaltung gerecht werden kann.

    Boutique-SchreckAlso ran an das gute Stck: Der Modified OD verfgtneben den fr ein Overdrive Pedal klassischen Reglern

    Anze

    ige

  • fr Gain, Output und Tone ber einen sogenanntenBump-Switch sowie einen zustzlichen EQ-Regler fr dietiefen Frequenzen und erinnert mich in der Tat vom Kon-zept her an die modifizierten Gerte eines Robert Keeley.Doch beim MXR muss nichts mehr nachtrglich modifi-ziert werden, denn das haben die Jungs vom Custom Bad -ass Team mit 100 Hz Regler und Bump-Button bereitserledigt. Das Erstaunliche am Modified Overdrive ist seineVielseitigkeit egal, ob vor einem Openback-Combo odereinem Halfstack, unabhngig oder im Verbund mit ande-ren Zerrpedalen, vor einem bersteuerten Amp oder alsStand-alone Zerrquelle genutzt, wir haben es nicht ge-schafft, einen schlechten Sound zu generieren. Die leich-teste Disziplin ist naturgem der Einsatz vor einembereits zerrenden Verstrker, hier vermag ja sogar der ein-zeln recht krtzig tnende D+ aus gleichem Hause zuberzeugen man denke etwa an Randy Rhoads, der miteben einem solchen Gert seinen Marshalls gehrig ein-heizte, oder unser aller Yngwie, der mit dem zum D+ ge-netisch stark verwandten DOD-250 einen gttlichenZerrsound erzeugt. Daher verwundert es nicht, dass derCustom Modified auch hier ein perfektes Ergebnis ablie-fert, allerdings sollte man mit den Spezialitten, dem100 Hz-Regler sowie dem Bump-Button, eher vorsichtigumgehen, damit man nicht zu viel des Guten liefert. Vondaher erscheint mir der MXR OD vor einem aufgerissenenMarshall schon fast ein wenig Perlen wie vor die Sue. Hiertut es auch ein ordinrer Tubescreamer oder Boss Over-drive. Anders sieht die Sache schon aus, wenn man denMXR vor einem angezerrten Fender oder Vox betreibt. Voreinem kleinen Vox AC-15 kann der Overdrive seine ganzeStrke gegenber so manch anderem Konkurrenten aus-

    spielen, denn mit aktiviertem Bump und vorsichtig dazugeregeltem 100 Hz Boost kommt eine Tiefe zustande, dieich vorher ber den eher kratzig zerrenden Vox so nochnicht wahrgenommen hatte. Sehr schn! Am meistenberrascht hat mich indes die Tatsache, wie gut das Gertals einzige Zerrquelle vor einem cleanen Amp tnt. Gewiss,man erhlt kein Metal-Brett, aber der schmusige Fusion-Ton, der einem ums Trommelfell schleicht, braucht sichkeinesfalls hinter wesentlich kostspieligeren Edelzerrenzu verstecken. Nicht nur die Cremigkeit des Tons, sondernauch das dargebotene Dynamikspektrum wei zu ber-zeugen. Dabei kann der Badass OD vor allem dadurchpunkten, dass er mit dem Bump-Switch und dem 100 HzRegler sehr flexibel an den verwendeten Amp und dessenKlangcharakteristik angepasst werden kann. Ein offenerCombo wie ein VOX AC15 oder ein kleiner Fender mit zwei10-Zllern vertrgt eine grere Dosis 100 Hz als einleistungsstrkerer Amp, der gar ber eine Vierzwlfer zuGehr gebracht wird. Egal wie die Frequenzen betont wer-den, der Badass OD gibt immer, einen einigermaen pas-sablen Verstrker vorausgesetzt, sehr schn genau das anden Lautsprecher weiter, was der Gitarrist ber seine Fin-ger in die Signalkette einspeist. Wobei vor allem der Dy-namikbereich des Pedals weit ber dem Durchschnittpreislich vergleichbarer Produkte agiert und das Gertweit aus der Masse der Konkurrenz herausragen lsst. Ichmuss ein wenig an den Mad Professor Sweet HoneyOverdrive denken, vielleicht gepaart mit der Cremigkeiteines Hermida Zendrive. Gewisse Eigenarten eines Tube-screamers sind ihm fremd, denn dem MXR fehlt es wederan Bssen, noch verfgt er ber dessen berbetonung derMitten, ohne es dabei aber an tragfhiger Durchsetzungs-kraft vermissen zu lassen. Im Vergleich zu einem Xotic BBPreamp, ist der Ton des MXR deutlich konturierter undweniger komprimiert, kommt aber gleichzeitig an dieFlle von State-of-the-Art Gerten vom Schlage eines Zen-drive oder gar Ethos OD heran. Kurzum, im Standalone-Betrieb ist der Badass OD wirklich ganz groes Kino undes macht wirklich riesengroen Spa, die Lieblingsnum-mern der Herren Carlton, Ford oder Ritenour anzuspielen.

    FazitEs ist wie so oft im Leben: Image ist eine Sache, Qualitteine andere. Wer seine 200.000 Euro Paula oder die50.000 Euro Strat ber einen sndteueren Boutique-Amp verstrkt, der wird in der Signalkette keinen Platzfr einen schnden MXR-Overdrive haben. Wer abermehr Wert auf Sound als auf Prestigefaktor legt, dersollte das gldene Kstchen unbedingt ausprobieren.Allen Statussymbolikern rate ich, Abstand zu halten,denn die eigenen Edelkisten knnten mitunter recht altaussehen gegen die neue Wunderwaffe der MXR-Mann-schaft. Man darf gespannt sein, was sich die Jungs in Zu-kunft noch so alles ausdenken. Der Custom OD ist injedem Fall uneingeschrnkt empfehlenswert und jedenCent seines eher bescheidenen Preises wert!

    GRAND EFFECTS & ACCESSORIES

    172 grand gtrs

    DETAILSHersteller: MXR/Jim Dunlop

    Modell: Custom Badssass Modified OD

    Herkunfstland: USA

    Input Impedanz: -1 M

    Output Impedanz: 87 dB

    Regler: Tone ( 8 dB bei 27 KHz),

    100HZ Control ( 24 dB bei 100 Hz),

    Bump Button Gain

    Bypass: True Hardwire

    Stromaufnahme: