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JAHRBUCH MSD 2007-09 Masterstudium Denkmalpflege der Technischen Universität Berlin Heft 5 mit Jubiläumsjahrbuch denk x 10

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JAHRBUCH

MSD 2007-09

Masterstudium Denkmalpflege der Technischen Universität BerlinHeft 5 mit Jubiläumsjahrbuch denk x 10

ISBN-Nr.: ### ### ###

denk x 10 JUBILÄUMSJAHRBUCH

Masterstudium Denkmalpflege der Technischen Universität BerlinSonderheft an Heft 5

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Anmerkungen der Redaktion:

Aus urheberrechtlichen Gründen wurden in der digitalen Version einzelne Abbildungen entfernt.

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Masterstudium Denkmalpflegeder Technischen Universität Berlin

Heft 5, Jahrbuch 2007-09,mit Jubiläumsjahrbuch denk x 10

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Masterstudium Denkmalpflege an der TU Berlin

Jahrbuch 2007-09mit Jubiläumsjahrbuch

denk x 10

Herausgegeben von Dorothée Sack

zusammen mit

Antonia Brauchle, Martin Gussone, Dietmar Kurapkat und Daniela Spiegel

FG Historische Bauforschung, Masterstudium Denkmalpflege

Berlin 2009

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Impressum

Technische Universität BerlinFakultät VI Planen Bauen Umwelt, Institut für Architektur Fachgebiet Historische Bauforschung, Masterstudium Denkmalpflege

Herausgegeben von Dorothée Sack zusammen mit Antonia Brauchle, Martin Gussone, Dietmar Kurapkat und Daniela SpiegelMasterstudium Denkmalpflege an der TU Berlin - Jahrbuch 2007-09Masterstudium Denkmalpflege der Technischen Universität Berlin, Heft 5, mit Jubiläumsjahrbuch denk x 10

© Fachgebiet Historische Bauforschung, Masterstudium Denkmalpflege, Berlin 2009

Redaktion: Antonia Brauchle, Martin Gussone, Dietmar Kurapkat, Daniela Spiegel unter Mitarbeit von Kristin Brenndörfer, Nicole Erbe und Franziska Sreit

Redaktion der Poster zum Jahrgangsprojekt des MSD: Jürgen TietzGrafik, Layout: Martin Gussone

scripvaz-Verlag, Christof Krauskopf, BerlinDruck: Difo Druck GmbH, BambergAuflage: 500 ExemplareISBN: 978-3-931278-51-9

AnschriftUniv.-Prof. Dr.-Ing. Dorothée SackTU Berlin, FG Historische Bauforschung, Masterstudium DenkmalpflegeSekretariat A 58, Straße des 17. Juni 152, 10623 BerlinArchitekturgebäude, Raum 812Tel.: ++49 30 314-796 11 | Fax.: ++49 30 314-796 12 | Mail: [email protected]: http://baugeschichte.a.tu-berlin.de/hbf-msd/

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5JAHRBUCH MSD 2007-09

Inhalt Seite

Impressum

Inhalt 5

Einleitung- Die aktuelle Entwicklung des Fachgebietes Historische Bauforschung und des Masterstudiums Denkmalpflege,

D. Sack, A. Brauchle, M. Gussone, D. Kurapkat, D. Spiegel 7

Die Mitarbeiter des Fachgebietes Historische Bauforschung 13

Berliner Kolloquium zur Bauforschung und Denkmalpflege 14- Programm Wintersemester 2007/2008 und Sommersemester 2008

Literaturhinweise 16

Abgeschlossene Dissertationen und neu begonnene Promotionsvorhaben 17

Abgeschlossene Dissertationen - Kapıkırı – Herakleia am Latmos in Karien/Westtürkei. Zur Entwicklung von Raum- und Lebensformen eines Dorfes auf dem Gebiet einer antiken Stadt, A. Distelrath 18- Die Città Nuove des Agro Pontino im Rahmen der faschistischen Staatsarchitektur, D. Spiegel 19- Stadtbefestigungen in Akarnanien. Ein bauhistorischer Beitrag zur urbanen Entwicklungsgeschichte einer antiken Landschaft, J. Ley 20Promotionsvorhaben - Ghadir, Lebanon. The Transformation of a Vernacular House. Bayt Dagher – From “Peasant” to “Modern” House, Y. Khoury 22- „Die schöne Stadt - ihre Entschandelung und Gesaltung“ – Eine Propagandaschau zur „Baubereinigung“ im Nationalsozialismus. Forschungsvorhaben, A. Wiese 23

Verzeichnis der Forschungsprojekte des FG Historische Bauforschung 24- Resafa, Syrien. Pilgerstadt und Kalifenresidenz. Die Weiterentwicklung der 5 Teilprojekte im Jahr 2008 – intra und extra muros, D. Sack, M. Gussone 26- Resafa, Syrien. Archäologische Karte – Basilika B. Zeitschichtenplan des Areals der Basilika B mit Vorgänger- bauten und späterer Überbauung, D. Kurapkat 27- Resafa, Syrien. Archäologische Karte – Dorf und Familie. Entwicklung eines Dorfes im Umfeld einer archäologischen Grabung, M. Gussone, A. Mollenhauer 28- Resafa - Rusafat Hisham, Syrien. Archäologie und Prospektionen – Die Nachbegehung der Fundplätze im Umland von Resafa. Erste Ergebnisse zum „Quartier Ost“, M. Gussone, M. Müller-Wiener 29- Resafa - Rusafat Hisham, Syrien. Archäologie und Prospektionen – Auswertung der Prospektionsdaten im Hinblick auf die Erschliessung und Gebäudeorientierung, M. Gussone, D. Sack, U. Siegel 30- Resafa - Rusafat Hisham, Syrien. Archäologie und Prospektionen – Physische Geographie: Rekonstruktion der historischen

Wasserwirtschaft und der Paläoumwelt, B. Beckers 31- Resafa - Rusafat Hisham, Syrien. Archäologie und Prospektionen – Historische Topographie der Kalifenresidenz, Chr. Konrad 32- Resafa, Syrien. Die Stadtmauer – Bauforschung zur Klärung ihrer Entstehung und ihrer Veränderungen. Planmodifikation beim Wasserdurchlass, C. Hof 33- Resafa, Syrien. Geodätische Grundlagen – Geländeaufnahme zur Erstellung eines Digitalen Geländemodells (DGM) des Walls vor der Stadtmauer, Ch. Abendschein, J. Uhl, G. Hell 34- Resafa, Syrien. Konsolidierungs- und Restaurierungsmaßnahmen – Basilika A, temporäre Stützkonstruktionen zur Sicherung besonders gefährdeter Bereiche, I. Frase, T. Horn 35- Resafa, Syrien. Konsolidierungs- und Restaurierungsmaßnahmen – ‚Zentralbau‘, präzise 3D-Bestandsdokumentation mittels Terrestrischem Laserscanning (TLS), H. Heister, M. Stephani, W. Liebl, A. Sternberg 36- Resafa, Syrien. Konsolidierungs- und Restaurierungsmaßnahmen – ‚Zentralbau‘, Bauarchäologische Untersuchung und Planung einer Teil-Anastilosis, I. Salman, A. Schuhmann 37- Resafa, Syrien. Site Management – Konzeption und Layout der Schautafeln. Abstimmungsprozesse und gestalterische Lösungen, A. Mollenhauer 38- Messene, Griechenland. Stadtmauer – Forschungen zur antiken Fortifikatorik, J. Giese 39- Berlin – Niederschönhausen, Schloss Schönhausen – Bauarchäologische Untersuchung der Fassaden – Befunde und Ergebnisse, A. Brauchle, E. v. Gaisberg 40- Berlin-Charlottenburg, Schloss Charlottenburg. Der Küchenflügel – Bauhistorische und bauarchäologische Unter- suchungen im Kellergeschoss, A. Brauchle, E. v. Gaisberg 41

Das Jahrgangsprojekt des MSD 2007-09 – Potsdam, Park Babelsberg, ehemalige Hofgärtnerei- Grußwort der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, A. Schmidt 43- Das Jahrgangsprojekt des MSD 2007-09 – Potsdam-Babelsberg, die ehemalige Hofgärtnerei im Park Babelsberg, D. Spiegel 44

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6 JAHRBUCH MSD 2007-09

Kurzfassung der Ergebnisse - Einführung, B. Geißler, G. Biecker, 50- Disposition, B. Geißler, G. Biecker 51- Die bauhistorische Entwicklung der Hofgärtnerei, D. Stößl, S. Pieper 52 - Ergebnisse der Bauforschung I, F. Schweinsteiger, D. Stößl, N. Andrews 53- Ergebnisse der Bauforschung II, J. Rösler 54- Ergebnisse der Bauforschung III, K. Rütten, L. Zabrana 55- Ergebnisse der Bauforschung IV, K. Rütten, L. Zabrana 56- Die Lepère‘schen Quartiere I, M. Heise, M. Vranic 57- Die Lepère‘schen Quartiere II, I. Holland, S. von Wangenheim 58- Denkmalpflegerische Zielstellung für das Gelände, K. Rütten, F. Schweinsteiger 59- Überlegungen zur denkmalpflegerischen Wiedernutzbarmachung der Hofgärtnerei I, S. Eggert, E. Hübner, M. Issa, M. Kostakopoulou, A. Schulze, A. Swiderska 60- Überlegungen zur denkmalpflegerischen Wiedernutzbarmachung der Hofgärtnerei II, S. Eggert, E. Hübner, M. Issa, M. Kostakopoulou, A. Schulze, A. Swiderska 61- Die Lorbeerhäuser mit den Treibhäusern 3C und 4D – Schadensanalyse und Sanierungskonzept, M. Beer, W. Hansen, D. Hempel, M. Mustafic, A. Obermann 62- Überlegungen zur Interimsnutzung der Lorbeerhäuser als Depot für historische Bauteile, M. Beer, W. Hansen, D. Hempel, M. Mustafic, A. Obermann 63

Arbeitsproben aus der Originaldokumentation - Handaufmaß: Grundriß Gesamtplan – Detail 64- Bauforschungsbericht, Treibhaus 1A 66- Schadensbericht, Treibhaus 1A 68- Bauforschungsbericht, Lepère‘sche Quartiere 70- Schadensbericht, Lepère‘sche Quartiere 71- Raumbuch: Lorbeerhaus Ost und Treibhaus 4D 72- Schadensbericht: Lorbeerhaus Ost und Treibhaus 4D 74- Entwurf: Lorbeerhaus Ost u. West und Treibhaus 4D/3C 76

Die Exkursionen des MSD, Jahrgang 2007-09 - D. Kurapkat 79

Verzeichnis der Masterarbeiten MSD 2007-09 83- Naxos, Griechenland. Kloster Agios Demetrios – Bauaufnahme, Bauforschung, Konzeption von Konsolidierungs- maßnahmen, M. Issa, M. Kostakopoulou, K. Rütten 84- Ephesos, Türkei: Die Tabernen von Hanghaus 2 am Embolos – Dokumentation und Bauforschung, A. Obermann 85- Alinda, Türkei. Tempel in der Unterstadt – Bestandsaufnahme und Bauforschung, L. Zabrana 86- Berlin-Mitte, Umspannwerk Tiergarten – Bauuntersuchung und Umnutzungsplanung, M. Axhausen, M. Vranic 87- Berlin-Prenzlauer Berg. Leichenhalle des ehemaligen Städtischen Hospital- und Siechenhauses von H. Blankenstein. Bauuntersuchung – Denkmalpflegerischer Bindungsplan – Neue Nutzungsplanung, M. Heise – W. Hansen 88- Berlin-Prenzlauer Berg. Portierhaus des Alten Schlachthofs – Bauforscherische Untersuchung und Sanierungs- vorplanung, D. Hempel 89- Berlin, Pfaueninsel. Fregattenhaus und Matrosenküche. Baudokumentation – Bauforschung, S. Eggert, A. Schulze, D. Stößl, A. Swiderska 90- Berlin, Pfaueninsel: Das ehemalige Winterhaus für exotische Vögel. Bauuntersuchung – Schadenskartierung – Nutzungskonzept, M. Beer, I. Holland 91- Berlin-Köpenick, Wohnhaus Alt-Schmöckwitz 10 – Bestandsaufnahme, Bauforschung und Sanierungskonzeption, B. Geißler, G. Biecker 92- Döberitz, Land Brandenburg. Ein Mannschaftsgebäude des Olympischen Dorfes von 1936 – Baudokumentation und Bauforschung, E. Hübner 93- Brandenburg-Plaue, Land Brandenburg. Das Gutshaus des Margarethenhofes, „Villa Wiesike“. Bauaufnahme – Dokumentation – Maßnahmen zur Notsicherung, S. Pieper, J. Rösler, F. Schweinsteiger 94- Zernsdorf, Land Brandenburg. Der Wasserturm der ehemaligen Schwellentränkungsanstalt – Bauaufnahme, Bauforschung, Sanierungsplanung, S. von Wangenheim 95- Berlin-Neukölln, ehem. Königliches Hauptzollamt – Bauuntersuchung und Konzept für die Nachnutzung, E. Koch 96- Potsdam-Babelsberg: Ehemaliges Universitätsgelände – Gartendenkmalpflegerisches Konzept für das ehemalige Universitätsgelände im Park Babelsberg, R. Nitschke 97

Verzeichnis der Dozenten und Förderer des MSD 2007-09 98

Verzeichnis der Absolventen des MSD 2007-09 99

Die letzte Seite 100

Übergang zum gegenläufigen Jubiläumsjahrbuch denk x 10.

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7JAHRBUCH MSD 2007-09

Nachbesprechung der Abschusspräsentation des Jahrgangs-projekts des Jahrgangs MSD 2007-09 in ‚Halle 7‘ der TU Berlin, 2008.

Die aktuelle Entwicklung des Fachgebietes Historische Bauforschung und des Masterstudiums DenkmalpflegeDie Publikation dieses Heftes geht für uns mit einem besonderen Ereignis einher, fällt sein Erscheinen doch zusammen mit dem zehnjährigen Jubiläum des postgradualen Aufbaustudiums Denkmalpflege (ASD), das seit 2003 als Masterstudium Denkmalpflege (MSD) fortgeführt wird. Da wir den runden Geburtstag zum Anlass genommen haben, auf das vergangene Jahrzehnt zurückzubli-cken, ist das Jahrgangsheft in diesem Jahr mit 188 Seiten entsprechend voluminöser. Denn zusätzlich zu den alljährlichen Berich-ten über die laufenden Forschungsprojekte des Fachgebiets und die Projekte und Ab-schlussarbeiten des aktuellen Jahrgangs gibt es einen zweiten Teil, der in Form eines Ju-biläumsjahrbuchs die Entwicklung des Studi-ums von 1998 bis heute dokumentiert. Dieser Teil beginnt mit Grußwörtern des Präsidenten der TU Berlin, Professor Dr. Kurt Kutzler und des Landeskonservators und Direktors des Landesdenkmalamts Berlin, Professor Dr. Jörg Haspel. Es folgen eine Einleitung von Dorothée Sack zum Thema „10 Jahre ASD-MSD – was uns wichtig war, was uns wich-tig ist“ sowie eine Darstellung ausgewählter Ergebnisse der Evaluierung der letzten vier Jahrgänge, die wir im Frühjahr 2008 zur Vor-bereitung des Reakkreditierungsverfahrens durchgeführt haben. Anschließend wird in einem gesonderten Teil die Lehre im Mas-terstudium vorgestellt, geordnet nach den einzelnen Modulen. Den Abschluss bildet ein ausführlicher Apparat, in dem alle Jahrgänge mit ihren Absolventen sowie alle Abschlussar-beiten, Dozenten und Mitarbeiter des Fach-gebiets von 1998 bis 2009 aufgeführt sind.

Doch nun soll wie gewohnt zunächst ein Rück-blick auf die Aktivitäten des jetzt abschließen-den MSD-Jahrgangs 2007-09 sowie auf die weiteren Ereignisse des vergangenen Jahres geworfen werden.

Das von den Studierenden im Wintersemes-ter 2007/2008 und im Sommersemester 2008 bearbeitete Jahrgangsprojekt widmete

sich diesmal einem Ensemble von Gewächs-hausbauten des 19. Jahrhunderts auf dem Gelände der ehemaligen Hofgärtnerei des Parks Babelsberg in Potsdam. Die Ergebnis-se dieser Arbeit sind in diesem Heft ebenso dokumentiert wie die einzelnen Abschlussar-beiten des Wintersemesters 2008/2009 zur Erlangung des akademischen Grades Master of Science (M. Sc.). Entsprechende Masterzeugnisse wurden im Februar 2008 an die MSD-Absolventen des Jahrgangs 2006-08 überreicht, nachdem diese zuvor ihre Abschlussarbeiten bei einer gemeinsamen Präsentationsveranstaltung in der TU Berlin vorgestellt hatten.

Gleich zu Beginn des Jahres 2008 beschäf-tigte uns nachhaltig das Reakkreditierungs-verfahren, das dem Masterstudiengang ins Haus stand. Alle Hochschulstudiengänge müssen von einer unabhängigen Kommissi-on in regelmäßigen Abständen auf ihre Qua-lität und Studierbarkeit hin überprüft werden. Unsere erste Akkreditierung, die wir im Juli 2004 in Zusammenhang mit der Einrichtung

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8 JAHRBUCH MSD 2007-09

Die „Königliche Hofbibliothek ‚Kommode‘ in Berlin Mitte“, Führung am Tag des offenen Denkmals, 2008.

des Masterstudiums erhalten hatten, musste in diesem Jahr turnusgemäß erneuert wer-den. Grundvoraussetzung für eine Reakkre-ditierung durch die ZEVA (Zentrale Evaluati-ons- und Akkreditierungsagentur Hannover) war ein umfangreicher Selbstbericht über alle Belange des Studiums (Studienprogramm, -inhalte, -organisation und -verlauf; Prüfun-gen; Beratung und Betreuung der Studieren-den; Arbeitsbedingungen; Qualitätssicherung u.v.m). Ein wesentlicher Bestandteil dieses Selbstberichts war eine Evaluierung der letzten drei Jahrgänge, die eigens von Kristin Brenn-dörfer entwickelt und ausgewertet wurde (vgl. auch ihren Beitrag im beigefügten Jubiläums-jahrbuch). An dieser Stelle gilt unser herzlicher Dank den zahlreichen Absolventen, die sich an der Online-Befragung beteiligt haben. Die Ergebnisse der Evaluierung wurden den Teil-nehmern der Evaluierung wie auch den Lehr-beauftragten zur Verfügung gestellt. Der Besuch der Akkreditierungskommission der ZEVA erfolgte im Oktober 2008. Nach eingehender Prüfung aller Fakten und einer Reihe von Gesprächen mit Dozenten und Stu-dierenden wurde inzwischen die Reakkreditie-rung bis 2016 auflagenfrei erteilt.

Das Masterstudium Denkmalpflege wurde beim Tag des offenen Denkmals am 13. Sep-tember 2008 von der MSD Absolventin Elke Richter vertreten. Diese stellte das Objekt ihrer Masterarbeit „Die Königliche Hofbibliothek ‚Kommode‘ in Berlin Mitte“ vor und führte mit großem Zuspruch die Besucher durch das Gebäude. Dabei lag der Schwerpunkt ihrer Darstellung auf den Veränderungen nach dem Zweiten Weltkrieg, bei denen hinter der

erhaltenen barocken Fassade moderne Bau-konzepte verwirklicht worden waren.

Auch betreffend der sonstigen Aktivitäten des Fachgebiets gibt es Neuigkeiten zu berichten. Während der Frühjahrskampagne 2008 un-seres großen Forschungsprojekts in Resafa äußerten die syrischen Kooperationspartner den Wunsch, bereits in diesem Jahr mit den Restaurierungsmaßnahmen zu beginnen, de-ren Planung eigentlich erst im kommenden Jahr starten sollte. Diese Verpflichtung zog eine tiefgreifende Neuordnung der gesamten Projektstruktur und der Zeitpläne nach sich. Nach der Sicherstellung der Finanzierung der geforderten Maßnahmen durch das Deut-sche Archäologische Institut (DAI), mussten für die Herbstkampagne 2008 die geplan-ten Grabungen im Bereich der Kalifenresi-denz ausgesetzt wie auch die Bauforschung an der Stadtmauer reduziert und die Kräfte stattdessen auf die Teilprojekte 4 (Vorberei-tende Untersuchungen zur Planung von Kon-solidierungs- und Restaurierungsmaßnah-men) und 5 (Site Management) konzentriert werden. Freude und Erleichterung brachte in der Zeit der hohen Belastungen dem ganzen Team, die Mitteilung, dass die Fritz Thyssen Stiftung die archäologischen Untersuchun-gen in Resfa weiterhin fördert. Dennoch stand im Zentrum der Herbstkampagne stand der Bau temporärer Sicherungsgerüste aus Holz für drei besonders gefährdete Wandberei-che der Basilika A, die akut einsturzgefährdet sind. Die Gerüste wurden von Isabelle Frase und Ingo Eilers auf Grundlage des statischen Gutachtens von Klaus Dierks entworfen, der lange Jahre an der TU Berlin das Fachgebiet

Resafa, Syrien. Das Arbeitsteam der temporären Stützkonstrukti-onen an der Südseite der Apsis der Basilika A vor Ort, 2008.

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9JAHRBUCH MSD 2007-09

Resafa, Syrien. Besuch einer großen Kamelherde im Wadi an der Südseite der Stadtmauer, 2008.

Tragwerkslehre geleitet hat und dem MSD seit Anbeginn als Dozent verbunden ist. Die fachliche Beratung vor Ort erfolgte durch den Architekten Jan Martin Klessing und den Tragwerksplaner Frithjof Berger, die in Zukunft die langfristigen Konsolidierungsmaßnahmen für diese größte Kirchenruine der Stadt ent-wickeln werden. Die Ausführungsarbeiten vor Ort wurden durch den MSD-Absolventen To-bias Horn und den syrischen Ingenieur Chafic Hamzé geleitet. Über die Aktivitäten in Resafa wird bei der Vorstellung der laufenden Projek-te ausführlicher berichtet.

Die Vorlesung von Dorothée Sack, die in den Sommersemestern traditionell wechselnde Themen behandelt, war diesmal ebenfalls den sich aus der Arbeit in Resafa ergebenden Fra-gestellungen gewidmet. Dabei stellten einzel-ne Resafa-Mitarbeiter ihre Forschungen in den Teilprojekten jeweils persönlich vor und dis-kutierten diese im Anschluss mit den anderen Projektmitarbeitern sowie den MSD-Studie-renden. Dadurch hatten diese Gelegenheit zu einem ungewöhnlich direkten Einblick in die laufende Arbeit eines archäologischen Groß-projekts, was den oft formulierten Anspruch nach universitärer Einheit von Forschung und Lehre sehr konkret werden ließ.Die bislang gewonnenen Erkenntnisse der ver-gangenen Resafa-Kampagnen wurden auch auf verschiedenen Tagungen vorgestellt. Zu-nächst diskutierte Dorothée Sack Teilaspekte der Untersuchungen auf dem Treffen der DAI- Forschungscluster 3 „Politische Räume“ und Forschungscluster 4 „Heiligtümer und Rituale“ im Rahmen der zugehörigen Forschungsfelder „Orte der Herrschaft“ und „Ende und Nachle-

ben von Kultorten“ in Frankfurt, Madrid, Mün-chen und Bonn. Während Christoph Konrad über die Grabungsergebnisse im Bereich der ehemaligen Kalifenresidenz (Teilprojekt 2) auf der Tagung der Ernst-Herzfeld-Gesellschaft in Bamberg berichtete, stellten Dorothée Sack und Catharine Hof das Gesamtprojekt sowie die bauforscherischen Ergebnisse zur Stadt-mauer (Teilprojekt 3) bei der Tagung der Kol-dewey-Gesellschaft in Regensburg vor. Auf eben dieser Tagung sprach auch unser wissenschaftlicher Mitarbeiter Dietmar Kurap-kat im Rahmen des Tagungsthemas „Bauhüt-te, Bauschule, Baufirma – Organisation und Überlieferung von Wissen im Bauwesen“. Sein Vortrag mit dem Titel „Zu den Anfängen bau-bezogenen Wissens im Neolithikum Vordera-siens“ geht einerseits auf sein Dissertationsvor-haben zu frühneolithischen Sondergebäuden auf dem Göbekli Tepe in der Südosttürkei zu-rück und steht andererseits im Zusammenhang mit seiner Beteiligung an dem Forschungspro-jekt „Wissensgeschichte der Architektur“ am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschich-te in Berlin.

Eine besondere Freude für alle Mitglieder des Fachgebiets war die Auszeichnung von Elgin von Gaisberg mit dem Förderpreis der Kolde-wey-Gesellschaft für den wissenschaftlichen Nachwuchs, den sie in Anerkennung ihrer Leistungen in der Historischen Bauforschung verliehen bekam. Alle Kolleginnen und Kolle-gen im Fachgebiet Historische Bauforschung möchten die Gelegenheit nutzen, ihr an dieser Stelle dazu nochmals herzlich zu gratulieren.

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Erfolgreiche Verteidigung der Dissertation von Daniela Spiegel, Sitzungsraum der Fakultät VI, TU Berlin, 2008.

Sondage am Eingang der Pyramide im Neuen Garten zu Potsdam, 2008.

Unser wissenschaftlich-technischer Mitarbeiter Martin Gussone führte mit tatkräftiger Unter-stützung des MSD Absolventen Klaus Schmidt eine archäologische Untersuchung an der Py-ramide im Neuen Garten in Potsdam durch, mit der er sich bereits 2005-06 zur Erprobung verschiedener Messmethoden befasst hatte. Mit der Sondage konnte der archivalisch fass-bare Ursprungsbau von 1792 auch archäo-logisch befundet werden. Besonders freuen wir uns berichten zu können, dass unsere wissenschaftliche Mitarbeiterin Daniela Spiegel im April 2008 ihre Disserta-tion eingereicht und im Juli auch erfolgreich verteidigt hat. Die Ergebnisse ihrer Arbeit über die Neustadtgründungen des Agro Pontino im Rahmen der faschistischen Staatsarchitektur stellte sie zudem im Oktober auf einer Tagung zur Architekturpolitik des faschistischen Italien an der Universität Luzern vor. Seit Dezember 2008 im Mutterschutz, wird ihre Stelle zurzeit durch die Architektin und MSD-Absolventin Antonia Brauchle vertreten, die zuletzt in den Fachgebietsprojekten zur bauforscherischen Untersuchung der Schlösser Schönhausen und Charlottenburg mitgearbeitet hat. Beide Projekte, die unter der Leitung von Elgin von Gaisberg standen, wurden in diesem Jahr erfolgreich abgeschlossen und die Ergebnis-se der durchgeführten Bauforschung an die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Ber-lin-Brandenburg (SPSG) übergeben. Durch die baubegleitendenden Untersuchungen in Schönhausen konnten in enger Zusammenar-beit mit Herrn Dr. Fuchs und Herrn Tapp (bei-de SPSG) der bisher bekannten Baugeschich-te neue Erkenntnisse hinzugefügt werden. Ein Teil der Ergebnisse wurde bereits im Rahmen eines Tags der offenen Tür in Schönhausen

im November 2008 einem breiten Publikum vorgestellt. Die Vorträge zur Entwicklung der räumlichen Struktur der Festsäle (Elgin von Gaisberg) und die baugeschichtlichen Er-kenntnisse, die sich aus der Untersuchung der Fassaden ergeben haben (Antonia Brauchle) werden in einer Festschrift publiziert, die an-lässlich der Eröffnung des Schlosses als Mu-seumsschloss im Herbst 2009 erscheint. Auch war Antonia Brauchle zusammen mit Zoi Spy-ranti (Absolventin MSD 2005-07) im Frühjahr 2008 erneut auf der Akropolis in Athen/Grie-chenland an der zeichnerischen Dokumenta-tion von Statuenbasen beteiligt (Mitarbeit im Projekt: „Die Akropolis von Athen im Hellenis-mus. Die Ausstattung des zentralen Polis-Hei-ligtums im Vergleich mit anderen öffentlichen Räumen in Athen und Attika“, Projektleitung PD Dr. Ralf Krumeich, Archäologisches Insti-tut der Universität Bonn). Im Herbst stand für Antonia Brauchle dann die zeichnerische Do-kumentation der baulichen Grabungsbefun-de im Rahmen einer Aufarbeitungskampagne in Gadara (Umm Quais)/Jordanien an (unter Leitung von Dr.-Ing. Claudia Bührig, DAI Ori-entabteilung).

Schloss Schönhausen, Aufnahme der Fassaden, 2007.

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11JAHRBUCH MSD 2007-09

Wittenberg, Markt 3, Bestandserfassung – Bauforschung, 2008.

Feldforschung im Libanon, 2008.

Elgin von Gaisberg wird sich in Zukunft überdies im Rahmen eines interdisziplinären Forschungsprojekts in Zusammenarbeit mit den Fachgebieten Kunstgeschichte, Archä-ologie, Rechtsgeschichte, Landesgeschichte und Theologie der Universitäten Halle, Leip-zig sowie Jena und der Stiftung Leucorea in Wittenberg vermehrt bauforscherischen Fragen der Lutherstadt Wittenberg widmen. Zunächst soll im Verlauf des dreijährigen Vorprojekts „Das Ernestinische Wittenberg“ die Bauentwicklung von Universität und Stadt zwischen 1486 und 1547 untersucht werden. In die Arbeiten sind die Dissertati-onsvorhaben von Antonia Brauchle, Isabelle Frase und Tobias Horn integriert. Des Wei-teren besteht die Absicht, im Zuge dieses Projekts auch Masterarbeitsthemen zu ver-geben. Weitergehende Forschungen sollen sich im Vorfeld des Reformationsjubiläums 2017 in Wittenberg anschließen.

Anne Mollenhauer knüpfte an ihre guten Kontakte zur Johann-Wolfgang-von-Goethe Universität in Frankfurt/Main an und bot am Institut für Archäologische Wissenschaften ein Seminar zur „Architekturgeschichte Syri-ens in frühislamischer Zeit“ an.Ulrike Siegel beteiligte sich im Rahmen ihrer Anstellung an der Orient-Abteilung des DAI an der Frühjahrskampagne des Grabungs-projektes Hujayrat al-Ghuzlan bei Aqaba (Jordanien), wo sie die bauforscherischen Untersuchungen leitet. Des Weiteren sprach sie auf der internationalen Tagung „Historic maps and imagery for modern scientific ap-plications“ an der Universität Bern. Mit ih-rem Vortrag über „Ar-Raqqa/ar-Rafiqa (Sy-ria) – research on historic aerial and satellite photographs“ berichtete sie von den neues-ten Ergebnissen ihres Dissertationsprojekts zur Residenz des Kalifen Harun ar-Rashid in ar-Raqqa/ar-Rafiqa. Mike Schnelle, der seit 2002 die Abschlußex-kursionen des Masterstudiengangs organi-siert und begleitet, setzte seine Forschungen an der Stadtmauer in Sirwah (Jemen) im Rah-men seines Dissertationsvorhabens in Koope-ration mit dem Deutschen Archäologischen Institut (DAI) fort. Mit dem von ihm und zwei

weiteren Stadtmauerforschern initiierte Stadt-mauernetzwerk „Fokus Fortifikation – Antike Befestigungen im östlichen Mittelmeerraum“ fördert die DFG über einen Zeitraum von 3 Jahren bis Oktober 2011 den Austausch und die gemeinsame Arbeit von mehr als 15 Nachwuchswissenschaftlern an verschie-denen europäischen universitären und au-ßeruniversitären Forschungseinrichtungen in einem wissenschaftlichen Netzwerk.Youssef Khoury kehrte im Sommersemester 2008 für einige Monate in seine Heimatstadt zurück, um zwei Lehraufträge an der Notre Dame University Beirut sowie der American University of Beirut durchzuführen, die die Vermittlung bauforscherischer und zeichneri-scher Erfassungsmethoden zum Inhalt hatten. Seit September ist er zurück in Berlin und hat sein DAAD-Doktorandenstipendium wieder aufgenommen.Zu berichten bleibt, dass für Karla Börner im November glücklicherweise eine Weiter-finanzierung im Projekt „Akteure und ihre Lebenswelten: die Transformation der Stadt Tripoli (Libanon) während des „langen“ 19. Jahrhunderts“, das in Kooperation mit der FU

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... und OrientSandsturm ‚Ajaj‘ in Resafa, Syrien, im Herbst 2008.

Berlin, dem Orient-Institut der DMG Beirut, der Deutschen Morgenländischen Gesell-schaft und dem DAI Berlin durchgeführt wird, von der DFG genehmigt wurde.

Auch bei den Tutoren gibt es Wechsel zu ver-zeichnen: Jenny Ahrens entschwand nach er-folgreichem Diplom in die außeruniversitäre Arbeitswelt und Nicole Erbe übernahm ihre Aufgaben bei der Erstellung der Zeichnungen im Rahmen des Resafa-Projekts. Isabelle Fra-se hingegen blieb und bleibt dem Fachgebiet auch über ihr Diplom hinaus erhalten. Nach-dem sie zusammen mit Elgin von Gaisberg und den MSD-Absolventen Anja Tuma und Tobias Horn (Jahrgang 2006-08) im Früh-jahr 2008 an einem Projekt unseres Nach-bar-Fachgebiets Bau- und Stadtbaugeschichte zum Jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee mitgearbeitet hatte, wurde sie im Sommerse-mester in das Resafa-Projekt eingebunden und beginnt ihre Dissertation im Rahmen des Pro-jekts Wittenberg. Die Administration der Rechner des Fachge-biets und der Datensicherung des Fachgebiets ist durch reibungslose Arbeitsübergaben trotz stetem Wandel von inhaltlicher Kontinuität ge-prägt: Max Tritschler trat eine Stelle als studen-tische Hilfskraft im Fraunhofer Institut an. Für ihn kam Simon Joecks zurück, der sich bereits vor seinem Erasmus-Jahr in Korea um unsere

Datenverwaltung und –sicherung gekümmert hatte. Nun beginnt auch er mit der Vorberei-tung seiner Diplomarbeit und an seine Stelle ist Friederike Schlöser getreten, die dafür sorgt, dass wir rechnermäßig weiter „à jour“ sind. Den Abschluss des zehnten MSD-Jahrgangs nehmen wir – wie bereits eingangs angemerkt – zum Anlass, sowohl auf das Geleistete zu-rückzuschauen, als auch an der Weiterentwick-lung des Masterstudiengangs Denkmalpflege zu arbeiten. Dazu werden im Februar 2009 einige Veranstaltungen stattfinden. Darüber, und sicher über noch vieles mehr aus dem stets turbulenten Leben im Masterstudiengang Denkmalpflege und Fachgebiet Historische Bauforschung werden wir dann im Jahrbuch des nächsten Jahres berichten.

D. Sack, A. Brauchle, M. Gussone, D. Kurapkat und D. Spiegel

Zwischen Okzident ...Perzeptionsübung im Alten Museum in Berlin-Mitte, 2008.

Einladung ‚denk x 10‘ zur Jubiläumsausstellung „10 Jahre Aufbau- und Masterstudium Denkmalpflege“ im Februar 2009.

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Die Mitarbeiter des Fachgebietes Historische Bauforschung, Masterstudium Denkmalpflege, 2007-09Leitung des FachgebietesUniv.-Prof. Dr.-Ing. Dorothée Sack

SekretariatDipl.-Ing., Wi.-Ing. (FH) Kristin Brenndörfer

Wissenschaftliche MitarbeiterDipl.-Ing. (FH) Antonia Brauchle M.Sc., seit Oktober 2008Dipl.-Ing. Dietmar KurapkatDr.-Ing. des. Daniela Spiegel M.A.

Wissenschaftlich-Technischer MitarbeiterDipl.-Ing. Martin Gussone

Wissenschaftliche Mitarbeiter in DrittmittelprojektenDipl.-Ing. Karla Börner: TripoliDipl.-Ing. (FH) Antonia Brauchle M.Sc.: Schloss Charlottenburg, Schloss SchönhausenDipl.-Ing. Isabelle Frase, Resafa, Wittenberg, seit Mai 2008Dr. Elgin von Gaisberg, örtliche Projektleitung: Altes Museum, Schloss Charlottenburg, Schloss Schönhausen Dr.-Ing. Catharine Hof: ResafaArchitekt Youssef Khoury: ResafaChristoph Konrad M.A.: ResafaDr. Anne Mollenhauer: ResafaDipl.-Ing. Ulrike Siegel: ResafaDipl.-Ing. Mike Schnelle: Exkursionsplanung

Tutoren in Drittmittelprojektencand. arch. Franziska Streitcand. arch. Jenny Ahrens, Resafa, bis April 2008cand. arch. Isabelle Frase, bis April 2008cand. arch. Nicole Erbe, Resafa, seit Juni 2008cand. inform. Max Tritschler, bis August 2008cand. inform. Simon Joecks, August bis Dezember 2008cand. math. Friederike Schlöser, seit Dezember 2008

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Berliner Kolloquium zur Bauforschung und DenkmalpflegeDie von den Fachgebieten Bau- und Stadtbaugeschichte (Johannes Cramer) und Historische Baufor-schung (Dorothée Sack) initiierte und in Kooperation mit dem Schinkelzentrum durchgeführte vierzehn-tägige Vorlesungsreihe bildet ein Forum für alle an Fragen der Denkmalpflege, der Baugeschichte, der historischen und archäologischen Bauforschung arbeitenden Kollegen. Seit 1999 wird hier der Dialog zwischen inner- und außeruniversitären Institutionen und den in der Praxis tätigen Kollegen befördert. Ziel ist es, eine bunte Palette von aktuellen Forschungen auf diesen Gebieten vorzustellen und aus natio-naler und internationaler Sicht zu diskutieren. Seit 1999 wird damit der Dialog zwischen inner- und auße-runiversitären Institutionen sowie den in der Praxis tätigen Kollegen befördert. Das Kolloquium ermöglicht den Studierenden und Absolventen Einblick in die Vielfältigkeit ihrer zukünftigen Arbeitsfelder zu nehmen und Kontakte dorthin zu knüpfen.

19. November 2007 Yngve Jan Holland M.A., Dipl.-Ing. Andreas Potthoff, Berlin

HORNO: BAUHISTORISCHE UNTERSUCHUNGEN IN DER NIEDERLAUSITZDer Ort Horno in der Niederlausitz wird zur Zeit im Zuge des Braunkohlentagebaus überbaggert. Im Vorfeld dieser Maßnahme wurde seitens des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege ein interdisziplinäres Forschungsprojekt auf den Weg gebracht, das die Geschichte dieses Ortes nachvollziehbar macht. In den Jahren 2002 bis 2004 wurden mehrere Großhöfe mit bis zu zehn Nebengebäude sowie einzelne Wohnbauten und die mittelalterliche Dorfkirche bauhistorisch untersucht und dokumentiert. In der Folgezeit wurden die Ergebnisse von etwa 50 Einzeluntersuchungen ausgewertet und zusammenfassend dargestellt.

03. Dezember 2007 Daniela Spiegel M.A., TU Berlin

“SI REDIME LA TERRA, SI FONDANO LE CITTÀ”– DIE FASCHISTISCHEN STADTNEUGRÜNDUNGEN DES AGRO PONTINO (1932-1939)

Die Trockenlegung und Besiedlung der pontinischen Sümpfe gehörte zu den prestigeträchtigsten Unternehmungen des faschistischen Regimes in Italien. Zwischen 1927 und 1939 wurde die seit antiker Zeit malariaverseuchte Ebene vor den Toren Roms trockengelegt, für die Landwirtschaft parzelliert und mit über 3000 Kolonistenfamilien neu besiedelt. Zur Versorgung der Bauern wurden neben 18 Dörfern auch die fünf stadtartigen Siedlungen Littoria, Sabaudia, Pontinia, Aprilia und Pomezia errichtet, die als bauliche Verwirklichung des neuen faschistischen Italiens der Öffentlichkeit präsentiert wurden. Die ideologischen Forderungen, die vonseiten des Regimes an diese „Città nuove“ gestellt wurden, waren vielseitig und zum Teil widersprüchlich, sollten sie doch sowohl revolutionär-modern als auch ländlich-traditionell sein, aber vor allem eins: „italienisch“. Neben der Vorstellung der Urbarmachungsgeschichte soll in diesem Vortrag aufgezeigt werden, auf welch unterschiedliche Weise Stadtplaner und Architekten versuchten, die an sie gestellte Forderung nach „Italianità“ in den Neustädten baulich umzusetzten.

17. Dezember 2007 Prof. Dr.-Ing. Dorothée Sack, TU Berlin

RESAFA-SERGIUPOLIS / RUSAFAT HISHAM: PILGERSTADT UND KALIFENRESIDENZResafa liegt in Nordsyrien, 25 km vom Euphrat entfernt, am Rand der syrischen Wüste. Ausgehend von einem römischen Limes-Kastell, entwickelte es sich im 5. und 6. Jahrhundert zu einer der wichtigen christlichen Pilgerstätten des östlichen Mittelmeerraums. In der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts war es als Residenz des Kalifen Hisham b. Abd al-Malik das Machtzentrum der islamischen Welt. In Folge des Mongolen-Einfalls endete die Besiedlung Mitte des 13. Jahrhunderts, Resafa fiel in Vergessenheit.Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wird die immer noch eindrucksvolle Ruinenstadt zum Gegenstand kunsthistorischer Untersuchungen, seit Anfang der 1950er Jahre werden archäologische Forschungen in Stadt und Umland durchgeführt. In der 2006 begonnenen Projektphase werden stärker als bisher intra und extra muros in einer Gesamtbetrachtung als zusammenhängender Siedlungsraum untersucht, indem die bisherigen Ergebnisse zu den einzelnen Monumenten zusammengeführt und durch neue Forschungen ergänzt werden.

14. Januar 2008 Dipl.-Ing. Wolfgang Mayer, Kairo

BAUPLATZ KAIRO: STADTENTWICKLUNG ZWISCHEN WELTKULTURERBE UND METROPOLIS?Kairo gehört heute zu den am schnellsten wachsenden Metropolen der Welt. Neben dem ungebremsten Wachstum an en Rändern ist der Zerfall in Zentrum unübersehbar. Seit 1079 ist die Altstadt von Kairo, ein Gebiet von 3,87km² in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes eingetragen. Neben der Stadtplanung für heute fast 20 Mio. Einwohner ist seit einigen Jahren die Erhaltung der wertvollen Baudenkmale eine wichtige städtebauliche Aufgabe. Der Vortrag gibt einen Überblick über laufende Sanierungsvorhaben.

Berliner Kolloquium – Programm Wintersemester 2007/ 2008

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19. Mai 2008 Dipl.-Ing. Dorothea Roos, TH Karlsruhe

DER KARLSRUHER ARCHITEKT HERMANN ALKER (1885-1967) – BAUEN IM SPANNUNGSFELD ZWISCHEN MODERNE UND TRADITIONALISMUS

Der Karlsruher Architekt Hermann Alker steht mit seinem architektonischen Werk stellvertretend für viele Berufskollegen, die nach dem Ersten Weltkrieg im Spannungsfeld von Traditionalismus und dem Aufbruch zu einer „neuen Architektur“ gebaut haben. So vereinen seine in den 1920er Jahren entstandenen Wohnbauten, Kirchen, Industriebauten und Sportstätten Gestaltungsansätze der „Um-1800“-Bewegung mit expressionistischen und neusachlichen Entwurfstendenzen. Die sorgfältige Durcharbeitung der eindringlich körperhaften Bauten bis ins kleinste Detail zeigt dabei Alkers großes Interesse für neue Baustoffe und Bauweisen, für den Bauprozeß selbst. Besonders hervorzuheben ist sein Experimentieren mit dem von ihm bevorzugten Werkstoff Beton, in dem er reizvolle Möglichkeiten sah, baukonstruktive bzw. ingenieurstechnische Innovation mit traditioneller Handwerksarbeit zu verbinden.

30. Juli 2008 Barbara Jäger M.A. – Dipl.-Ing. OMI Riesterer, Karlsruhe

KIRCHE UND KUNST – ZUM UMGANG MIT HISTORISCHEN RÄUMEN FÜR DIE LITURGIEDas Künstlerehepaar Barbara Jäger und OMI Riesterer aus Karlsruhe (sie Malerin, er Bildhauer und Architekt) ist seit vielen Jahren im Bereich der Aus- und Umgestaltung von sakralen Räumen tätig. Behutsamer Umgang mit der Historie, Belange der Liturgiereform nach dem Konzil von 1962, Eingriffe in die Architektur durch neue Stufenanlagen, Einbringen von neuen Ausstattungsstücken wie Altar, Ambo, erfordern für jeden Kirchenraum ein eigenes Gestaltungskonzept. Das Anliegen der Künstler, Altes und Neues harmonisch zusammen zufügen, wird anhand von drei Beispielen aufgezeigt: einer Kirche des Historismus Mitte des 19. Jh., ein Wiederaufbau einer Barockkirche 1946-48 und ein Kirchenneubau aus den 50er Jahren des 20. Jh..

16. Juni 2008 Prof. Dr. Achim Hubel, Otto-Friedrich-Universität Bamberg

DIE ENTDECKUNG DES ENSEMBLES UND DIE ENTWICKLUNG DER STÄDTEBAULICHEN DENKMALPFLEGE SEIT 1900 Bis zum späten 19. Jahrhundert standen die herausragenden Bauwerke im Interesse der Denkmalpfleger. Dies änderte sich um 1900, da der grundlegende Wandel der denkmalpflegerischen Prinzipien auch den ganzheitlichen Blick auf das Ensemble beinhaltete. Ab den 1920er Jahren verursachte jedoch die Begeisterung für das Automobil einen deutlichen Wandel in der Bewertung der alten Stadtgrundrisse. Nun schienen sie plötzlich nicht mehr geeignet für die prognostizierte Entwicklung. Ebenso widersprach das neue Modell des „Wohnens im Grünen“ den Altstadtquartieren. In der Zeit nach 1945 blieben die Planungsvorstellungen unverändert bestehen, was nicht nur beim Wiederaufbau zerstörter Städte zu massiven Eingriffen in den Stadtgrundriss und die traditionellen Strukturen führte, sondern auch die erhalten gebliebenen Altstädte betraf. Erst der zunehmende Protest der Bürger als Folge der entstandenen „Unwirtlichkeit“ und die Denkmalschutzgesetze der deutschen Länder führten zu einem Umdenken der städtebaulichen Leitbilder. Mittlerweile drohen die Entwicklungen wieder auseinanderzuklaffen. Der Denkmalpfleger ist dabei nur ein Glied in einer komplizierten Kette von Maßnahmen und Entscheidungen.

02. Juni 2008 Dr. Thomas Nitz, Erfurt/Berlin

VON DER KEMENATE ZUM WOHNZIMMER. DIE ENTWICKLUNG DES WOHNENS IN DER STADT„Die Kemenate ist das Frauengemach einer Ritterburg.“ Diese und andere unsinnige Ideen des 19. Jahrhunderts prägen bis heute das Bild des Wohnens und Lebens in vorindustrieller Zeit. Auf der Grundlage langjähriger bauhistorischer Forschungen in Erfurt und Thüringen kann zumindest für diesen Bereich inzwischen sehr viel lebensnäher dargestellt werden, „wie es eigentlich gewesen.“ Der reiche Baubestand, der bis in die Anfänge des modernen Städtewesens im 12. Jahrhundert zurückreicht, ermöglichte es hier im Zusammenspiel mit schriftlichen und bildlichen Quellen, die Entwicklung des Wohnens in seinen baulichen Ausprägungen nachzuvollziehen. Es wird zu zeigen sein, dass auch für das Wohnen die wesentlichen Entwicklungsschübe bereits im Mittelalter erfolgten und seither nur noch Verbesserungen im Detail zu verzeichnen sind.

11. Februar 2008 Dipl.-Ing. Jan Martin Klessing, Berlin

ARCHITEKTUR FÜR DIE ARCHÄOLOGIE: KONSERVIERUNG – SCHUTZ – PRÄSENTATIONArchäologische Ausgrabungen geschehen in unterschiedlichstem Umfeld, mal in modern überbautem städtischen Gelände, mal punktuell in weitläufiger Naturlandschaft oder innerhalb ausgedehnter archäologischer Anlagen. Für eine sinnfällige Erhaltung und Präsentation der ausgegrabenen Befunde im Rahmen einer öffentlich zugänglichen Anlage ergeben sich somit - neben den Bindungen, die sich aus dem Befund heraus definieren - auch Ansprüche, welche der umgebenden Situation geschuldet sind. Für die Planung von Konservierungs-, Gestaltungs- und Infrastruktur-Konzepten spielen weiterhin eine Vielzahl von Faktoren, wie z.B. landestypische Eigenheiten, klimatische Bedingungen, politische Vorgaben und natürlich der Finanzrahmen eine nicht zu unterschätzende Rolle. Einige in unterschiedlichen Regionen ausgeführte Beispiele aus der Konservierungspraxis zeigen die Vielfalt der Aufgaben des Architekten für die museale Präsentation auf.

28. Januar 2008 Prof. Dr.-Ing.habil. Hans Heister, UniBw München

TERRESTRISCHES LASERSCANNING (TLS) IN DER ARCHÄOLOGIE – AM BEISPIEL DER BASILIKA A, RESAFA, SYRIEN Das terrestrische Laserscanning (TLS) hat sich in den letzten zehn Jahren zu einer Messmethode entwickelt, die sich eines breiten Anwendungsspektrums erfreut. Ursprünglich in der industriellen Vermessung eingesetzt, wird TLS auch zunehmend sehr erfolgreich in der Archäologie genutzt. Die moderne Technik des TLS ermöglicht nicht nur eine bisher ungeahnt detaillierte Bestandesaufnahme, das wiederholte Scannen erlaubt erstmals auch ein 4D-Monitoring, also die Beobachtung von Veränderungen am Objekt über die Zeit. Am Beispiel der Basilika A, in der byzantinischen Stadt Resafa-Sergiupolis, Syrien wird dieses Vorgehen methodisch und praktisch eingehend erläutert. Seit dem Jahr 2000 werden nunmehr klassische geodätische Messverfahren in Kombination mit TLS zum Nachweis von Deformationen erfolgreich eingesetzt.

Berliner Kolloquium – Programm Sommersemester 2007

BERLINER KOLLOQUIUM

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Literaturhinweise

• Masterstudium Denkmalpflege der TU Berlin – Heft 4, Masterstudium Denkmalpflege Jahrbuch 2006-08, Dorothée Sack (Hrsg.) zusammen mit Martin Gussone, Dietmar Kurapkat und Daniela Spiegel, Berlin 2008.

• Sack, Dorothée, Steffi Platte, Monika Thiel und Jürgen Giese: Bauforschung in der Unterkirche der Cappella Palatina in Palermo, in architectura, 37, 2007, Heft 2, 121-144.

• Dorothée Sack: Robert Koldewey – Eine Methode lebt weiter, in: Wartke, Ralf B. (Hrsg.): Auf dem Weg nach Babylon. Robert Koldewey – Ein Archäologenleben, Mainz 2008, 176-187.

• Koldewey-Gesellschaft, Bericht über die 44. Tagung für Ausgrabungswissenschaft und Bauforschung, Bonn 2008:- Dorothée Sack: Leitwort. Aufbau Ost – Aufbau West, 5.- Elgin von Gaisberg: Der Neue Flügel am Schloss Charlottenburg und Schloss Schönhausen Wiederaufbau in West- und Ostberlin, 59-69.- Dina Sperl: Schloss Charlottenburg Berlin, der Knobelsdorff-Flügel – westlicher Bereich.

Zerstörung, Wiederaufbau und endgültige Wiederherstellung, 70-78.- Mike Schnelle, Bauhistorische Untersuchungen zur sabäischen Stadtmauer von Sirwah

(Jemen). Nachdruck aus architectura 37, 2007, 1, 43–56.- Martin Gussone: Die »Ägyptisierung« der Pyramide im Neuen Garten zu Potsdam, 228-237.- Daniela Spiegel: Machtpräsentation des faschistischen Regimes im italienischen Städtebau. Zum Verhältnis von Rathaus und Casa del Fascio in den pontinischen Neustadtgründungen, 238-249.

• Martin Gussone, zus. mit Fernando Valdés und Tobias Rütenik: Die Transformation von Sakral-bauten in Spanien: Voraussetzungen, Beispiel San Agustin in Badajoz, in: Beiträge zur Islamischen Kunst und Archäologie, 1, Ernst-Herzfeld-Gesellschaft (Hrsg.), Wiesbaden 2008, 123-134.

• Daniela Spiegel: Lexikon der Bautypen. Funktionen und Formen der Architektur, hrsg. von Ernst Seidl, Rez., in: architectura 38, 2008, H. 2, 194-196.

• Aktuelle Forschungsprojekte, Deutsches Archäologisches Institut – Orient-Abteilung, Berlin 2008: - Mike Schnelle: Die Stadtmauern von Marib und Sirwah (Jemen), 62-63.- Dorothée Sack, Martin Gussone: Resafa-Seriupolis/Rusafat Hisham (Syrien) – Pilgerstadt und Kalifenresidenz – intra und extra muros, 98-99.- Ulrike Siegel: Die Residenz des Kalifen Harun ar-Rashid in ar-Raqqa/ar-Rafiqa (Syrien), 102-103.

• Deutsches Archäologisches Institut, Jahresbericht 2007. Ausgrabungen und Forschungen: Resafa, in: AA 2008/1 Beiheft, 268-271.

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Abgeschlossene Dissertationen und neu begonnene Promotionsvorhaben

Abgeschlossene Dissertationen

Dipl.-Ing. Eyas Al-Khatheeb (21.04.2008)Masonry in the crusaders castles in Syria. (Wolfram Jäger, TU Dresden/Dorothée Sack, TU Berlin)

Dipl.-Kfm., Dipl.-Ing. (FH) Albert Distelrath (25.06.2008)Kapıkırı – Herakleia am Latmos in Karien/Westtürkei. Zur Entwicklung von Raum- und Lebensformen ei-nes Dorfes auf dem Gebiet einer antiken Stadt. (Dorothée Sack, TU Berlin/Klaus Nohlen, FH Wiesbaden)

Dipl.-Ing. Judith Ley (geb. Bartel) (10.07.2008) Stadtbefestigungen in Akarnanien. Ein bauhistorischer Beitrag zur urbanen Entwicklungsgeschichte einer antiken Landschaft. (Dorothée Sack, TU Berlin/Lutz Schwandner, HU Berlin)

Daniela Spiegel M.A. (21.07.2008) Die Città Nuove des Agro Pontino im Rahmen der faschistischen Staatsarchitektur. (Dorothée Sack/Adrian von Buttlar, beide TU Berlin)

Abgeschlossene Diplomarbeiten

Jenny Ahrens und Isabelle Frase (5.2.2008)Tangerhütte, Ehemalige Gießerei des Eisenwerks. Bauforschung, Sanierungs- und Nutzungskonzept(wurde bereits im MSD Jahrbuch 2006-08, 28-29, vorgestellt.)

Neu begonnene PromotionsvorhabenErstmals werden in diesem Heft mit Youssef Koury und Anja Wiese auch laufende Promotionsvorhaben vorgestellt. Weitere Dissertationsprojekte wurden begonnen.

Dipl.-Ing. (FH) Telli Golkar M.Sc. (seit 2008)Der ‚Große Bazar‘ von Tabriz, Iran. Bauforschung und Entwicklung eines denkmalgerechten Erhaltungskonzepts der historischen Marktanlage

Dipl.-Ing. Anja Henrike Kleinke M. Arch. MBA (seit 2008)„Lobbying“ für Kunst und Kunstsammlungen in der Bundesrepublik Deutschland – Grundlagen, Chancen und Perspektiven

Christoph Konrad M.A. (seit 2008) Resafa - Rusafat Hisham. Die Paläste des Kalifen Hisham ibn ÝAbd al-Malik. Archäologie - Baugeschichte - Topographie. (Arbeitstitel/Tandemprojekt mit Brian Beckers)

Axel Schuhmann M.A. M.Sc. (seit 2008) Der ‚Zentralbau‘ in Resafa-Sergiupolis (Syrien). Bauarchäologische Untersuchungen einer frühchristlichen Kathedrale. (Arbeitstitel/Tandemprojekt mit Ibrahim Salman)

Dipl.-Ing. Heike Thieme (seit 2008) Zwischen industrieller Fertigung und Gestaltungsprinzipien der Moderne – Einfamilienhäuser in Metallbauweise 1918-1939 (Arbeitstitel)

Dipl.-Ing. (FH) Karsten Thieme M.Sc. (seit 2008) Die Kupferhäuser in Brandenburg und Berlin - Typen, Bauweisen, Erhaltung, Instandsetzung sowie denkmalpflegerische Einordnung (Arbeitstitel)

Anja Wiese M.A. M.Sc. (seit 2008) Die Ausstellung „Die schöne Stadt – ihre Entschandelung und Gesaltung“ – Propaganda in der Baukultur zur Zeit des Nationalsozialismus“ (Arbeitstitel)

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Albert DistelrathTECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN, FAKULTÄT VI, INSTITUT FÜR ARCHITEKTUR

UNIV.-PROF. DR.-ING. DOROTHÉE SACK, FACHGEBIET HISTORISCHE BAUFORSCHUNG, MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE, STRASSE DES 17. JUNI 152, SEKR. A 58, 10623 BERLIN, TEL. 030-314-796 11, MAIL: [email protected]

KAPIKIRI – HERAKLEIA AM LATMOS IN KARIEN, WESTTÜRKEIZur Entwicklung von Raum- und Lebensformen eines Dorfes auf dem Gebiet einer antiken Stadt.

Abb.1 Das türkische Dorf Kapıkırı am Bafa-See Abb.2 Gefährdung der antiken Bauten – Buleuterion mit Stallanbau

Abb.3 Denkmalpflegerischer Bindungsplan Kapıkırı – Herakleia Einteilung in Schutzzonen

Abb.4 Haus in Kapıkırı Ende des 19. Jahrhunderts

Vor weit mehr als 200 Jahren kam es zur Wiederbesiedlung der im westlichen Kleinasien gelegenen antiken Stadt Herakleia am Latmos in osmanisch türkischer Zeit. Nomaden siedelten sich bereits im 18. Jh. in den Ruinen der im frühen Hellenismus gegründeten Stadt an. Aus einer Ansammlung kleinerer einfacher Hütten entstand nördlich der historischen Agora das Dorf Kapıkırı (Abb.1).Die Koexistenz von antiker Stadt und späterer türkischer Wiederbesiedlung wurde bereits früh als Problem erkannt und bewertet. Mit der seit ca. 1960 wachsenden Zersiedlung des Dorfes waren die antiken Stätten zunehmend auch außerhalb der bisherigen Ortsmitte durch weitere Überbauung bis hin zur Zerstörung betroffen. Selbst mit der Ausweisung einer archäologischen Schutzzone 1989 konnte das Problem nicht gelöst werden (Abb.2).Um die Kernfrage zu lösen, wie nun die Bewoh-ner von Kapıkırı in Herakleia leben können, ohne die antike Stadt zu zerstören, wurden in der Arbeit Ansätze zur Lösung des Problems entwickelt.

Nach einer Begutachtung der antiken Stätten und Beschreibung ihrer Bedrohung durch neue Bebauung wurden zunächst die Fragen beantwortet, was schützenswert ist und wo besondere Schutzanforderungen nötig sind. In einem denkmalpflegerischen Bindungsplan wurde eine differenziertere Bewertung der bauhistorischen Substanz vorgenommen. Sowohl bedeutende Einzeldenkmäler, eingebettet in ihre nicht minder wichtige Umgebung, als auch Denkmalbereiche wurden in unterschiedliche Schutzzonen eingeteilt (Abb.3). Durch die Erforschung des türkischen Dorfes und dessen Architektur sowie durch Vergleiche mit der Entwicklung von Dörfern und deren Architektur im angrenzenden Latmos-Gebirge wurde auch der Wert der älteren türkischen Häuser traditioneller Bauweise in Kapıkırı bis ca. 1960 als Bestandteil der jüngeren Siedlungs- und Baugeschichte hervorgehoben. Besonders Häuser, die vor 1960 gebaut wurden, sind zunehmend durch An- und Umbau bis hin zum Abriss bedroht. Der Hinweis auf eine sinnvolle Nutzung dieser Gebäude ist eine wichtige Voraussetzung, um deren Schutz dauerhaft zu gewährleisten (Abb. 4).Durch eine Befragung im Dorf konnte aus den Bedürfnissen der Bevölkerung ein zu erwartender Baubedarf für die nächsten Jahre ermittelt und auf Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse eine Prognose zur zukünftigen Entwicklung des Abb.5 Dorfentwicklungsplan Kapıkırı

Dorfes gestellt werden. Dabei wurde deutlich, dass, sofern nicht regulierend eingegriffen wird, die Zersiedlung wie bisher voranschreitet und weitere archäologisch wertvolle Bereiche der antiken Stadt bedroht sind. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, und um die Schutzanforderungen der Denkmalsubstanz zu wahren, wurde in einem Dorfentwicklungsplan eine Regelung für künftige Bautätigkeiten innerhalb der antiken Stadt vorgeschlagen. Nach zuvor definierten Gestaltungsvorschlägen können in einigen an das Dorf direkt angrenzenden Gebieten und im eigentlichen Dorfzentrum selbst weitere Bautätigkeiten zugelassen werden. Gleichzeitig zeigt die Planung aber auch deutlich die Grenzen der weiteren Dorfentwicklung auf. Weitere Flächen könnten nur unter Verlust wichtiger antiker Bausubstanz erschlossen werden, was nicht akzeptabel ist (Abb. 5).

Um auch in Zukunft Chancen für eine künftige Dorfentwicklung zu ermöglichen, wurden unter Berücksichtigung zuvor erforschter traditioneller Siedlungsformen im Latmos in einem Flächennutzungsplan zusätzliche Flächen für eine neue Bebauung in Richtung des ehemaligen Sommerdorfes von Kapıkırı ausgewiesen. In Anknüpfung an bekanntes Siedlungsverhalten kann eine alte Siedlungsform erneut aufgegriffen

werden und zusätzlicher Wohnraum im benachbarten Umfeld zwischen dem Hauptdorf und dem aufgegebenen Sommerstandort geschaffen werden, was zu einer Entlastung der Situation in Herakleia führt. In zwei parallel verlaufenden Prozessen, innerhalb und außerhalb direkt westlich an die Stadt angrenzend, kann somit eine bestandsverträglichere Entwicklung des Dorfes erfolgen.

Die hier vorgestellte Planung erfolgte in enger Abstimmung mit den örtlichen Behörden. Die Arbeit wurde vom Deutschen Archäologischen Institut unterstützt, vertreten durch die Leiterin des Herakleia-Projekts Frau Dr. Anneliese Peschlow-Bindokat, auf deren Initiative, angeregt durch die ehemalige Gouverneurin von Muğla Frau Dr. Lâle Aytaman, dieses Schutz- und Entwick-lungskonzept entstanden ist.Eine Umsetzung in türkisches Recht soll in Kürze erfolgen. Durch die Weiterführung der vorgestellten Planung auf Grundlage eines noch zu erstellenden Katasterplans soll ein rechts-kräftiger Bebauungsplan aufgestellt werden. Sollte es gelingen, die Planung zum Schutz von Herakleia im Einklang mit den Interessen der Bevölkerung von Kapıkırı umzusetzen, hätte das Projekt sicherlich Pilotcharakter für Orte mit ähnlicher Problemstellung.

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JAHRBUCH MSD 2007-09 19

DIE CITTÀ NUOVE DES AGRO PONTINO, ITALIEN, IM RAHMEN DER FASCHISTISCHEN STAATSARCHITEKTURDie Dissertation beschäftigt sich mit fünf Neu-stadtgründungen, die 1932-39 im Rahmen eines der umfangreichsten Landgewinnungsprojekte des faschistischen Regimes auf dem italienischen Festland entstanden sind. Zwischen 1927 und 39 wurden ca. 840 km² Sumpfland trockengelegt und für die Landwirt-schaft parzelliert, um eine neue Kornkammer für Italien zu schaffen. Bewirtschaftet werden sollte die Ebene von über 3.000 „Kolonistenfamilien“, die aus Landesteilen mit starker Bevölkerungsdichte und hoher Arbeitslosigkeit umgesiedelt wurden. Begleitet wurde die Urbarmachung von einer stadtfeindlich orientierten Propaganda, welche die Übel der Großstadt verteufelte und die Länd-lichkeit heroisch verklärte. Mussolini selbst defi-nierte mit seinem Versprechen „als Bauern werdet ihr näher an meinem Herzen sein“1 das Landle-ben als eine Lebensform, die es als guter Faschist anzustreben galt. Dementsprechend wurden die Bauern nicht in Dörfern angesiedelt, sondern jede Familie für sich auf der von ihr zu bewirtschaften-den Parzelle, „zur besseren Bindung des Bauern an die Scholle“.2Zur Versorgung und Administration der Kolonis-ten wurden sukzessive 18 Dörfer und die fünf Neustädte Littoria (1932), Sabaudia (1933-34), Pontinia (1934-35), Aprilia (1936-37) und Pome-zia (1938-39) errichtet. Entsprechend der Rura-lismuspropaganda wurden die neu geschaffenen Siedlungen daher nicht als Städte bezeichnet, sondern als Centri comunali agricoli (landwirt-schaftlichen Versorgungszentren), die primär ad-ministrative und repräsentative Funktionen erfül-len sollten.Diese fünf Gemeindezentren wurden aus dem-selben Grundgedanken entwickelt. Ziel war, die aus der Ruralismuspolitik des Regimes geborene Idee des landwirtschaftlichen Gemeindezentrums als neue, antiurbane Siedlungsform städtebaulich wie auch architektonisch zu definieren. Dennoch zeigen die Città nuove, wie die Städte heute be-zeichnet werden, höchst unterschiedliche Städte-bau- und Architekturkonzepte, obwohl sie nachei-nander in einem Zeitraum von nur sieben Jahren errichtet wurden. Die Bandbreite reicht vom tra-ditionalistischen Repertoire des 19. Jh. über die klassische Moderne bis zur Monumentalität des Neoklassizismus. Um die Frage zu beantworten, worin diese Unter-schiede begründet liegen und welcher Stellenwert den pontinischen Neustädten in der italienischen Architekturgeschichte zukommt, wurden die Ci-ttà nuove einer vergleichenden städtebaulichen

Littoria, Luftbild von Südwest, ca. Anfang 1935 ((c)Foto Aerofototeca Nazionale-ICCD).

Daniela SpiegelTECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN, FAKULTÄT VI, INSTITUT FÜR ARCHITEKTUR

UNIV.-PROF. DR.-ING. DOROTHÉE SACK, FACHGEBIET HISTORISCHE BAUFORSCHUNG, MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE, UNIV.-PROF. DR. ADRIAN VON BUTTLAR, FAKULTÄT I, INSTITUT FÜR GESCHICHTE UND KUNSTGESCHICHTE, FACHGEBIET KUNSTGESCHICHTE

STRASSE DES 17. JUNI 152, SEKR. A 58, 10623 BERLIN, TEL. 030-314-796 11, MAIL: [email protected]

Agro Pontino, Geographischer Übersichtsplan, undatiert, ca. 1950 (Archivio Centrale dello Stato (Latina), Bearbeitung D. Spiegel).

Sabaudia, Luftbild von Nord 1935 (Architettura XI/1935).

Pontinia, Luftbild, ca. 1936 (Galeazzi 2004²).

Aprilia, Luftbild von Nord, zwischen 1937 und 1944 (Diana o.J.)

Pomezia, Luftbild, ca. 1939 ((c)Foto Aerofototeca Nazionale-ICCD).

und architekturhistorischen Analyse unterzogen. Anschließend wurden die Städte in den Kontext der landesweiten Architekturentwicklung gestellt und ein eingehender Blick auf die Planungsum-stände wie auch die beteiligten Persönlichkeiten geworfen.Wie die Arbeit zeigen konnte, war die Diversität der Städte ein Ergebnis der faschistischen Archi-tekturpolitik. Anfang der 1930er Jahre war die italienische Architekten- und Künstlerszene in zwei große Lager aufgespalten, die jungen Moder-nisten auf der einen Seite, die alteingesessenen Traditionalisten auf der anderen. Beide Gruppie-rungen nahmen für sich in Anspruch, die Inhalte des Regimes am besten zum Ausdruck bringen zu können. Dieser Konkurrenz unter den Kunstströ-mungen begegnete Mussolini mit einer ambiva-lenten Haltung. Auf der einen Seite sympathisierte er mit den Ideen der aufstrebenden Modernisten. Sie boten ihm die Möglichkeit, die propagierte Fortschrittlichkeit der „faschistischen Revolution“ durch die Architektur zu visualisieren. Auf der anderen Seite hinderte ihn die Beibehaltung der wirtschaftlichen und in Teilen auch politischen Machtstrukturen daran, mit der etablierten Seite der Traditionalisten zu brechen. Die Unterschiedlichkeit der Città nuove ist das Ergebnis einer Wechselwirkung der treibenden Kräfte: zum einen zeigte der Verlauf der Staatsar-chitekturdebatte Auswirkungen auf die Gestaltung der Neustädte, zum anderen waren sie aber selbst ein wichtiger Faktor, der die Entwicklung der De-batte in entscheidenden Etappen mitgestaltete. Die enge Verflechtung dieser kleinen ländlichen Dienstleistungszentren mit der repräsentativen Staatsarchitektur des Regimes war dem Bezie-hungsgeflecht zwischen den Bauherren, Architek-ten und den obersten Regimekreisen geschuldet. Mit all ihren Widersprüchen und Kontroversen, der Vielfalt an Architekten, die versuchten, die schwer zu vereinbarenden Forderungen des Re-gimes nach Ländlichkeit, Modernität und Traditio-nalität in ihren städtebaulichen und architektoni-schen Konzepten umzusetzen waren und sind die Città nuove ein direktes Abbild der italienischen Baukultur des Faschismus.

1„Restando rurali resterete più vicini al mio cuore“, zitiert nach G. Muratore: La Città italiana del Novecento: un patrimonio europeo, in: Metafisica Costruita. Le Città di fondazione degli anni Trenta dall’Italia all’Oltremare, (2002), S.24. 2“Fu, questa, una soluzione ideale, che, se da un lato portò una sensibile maggiore spesa, dall’altro trovò adeguato cor-rispettivo nel maggiore attaccamento del contadino alla ter-ra.” ONC, Trentasei anni dell’Opera Nazionale Combattenti, 1919-1955, (1955), S. 64.

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STADTBEFESTIGUNGEN IN AKARNANIEN, GRIECHENLANDEin bauhistorischer Beitrag zur urbanen Entwicklungsgeschichte einer antiken Landschaft

HintergrundDie Landschaft Akarnanien liegt im Nordwesten des griechischen Festlandes, am Rand des an-tiken Griechenland und somit weit entfernt von dessen großen politischen Zentren. Mangels aussagekräftiger Überlieferungen in der anti-ken Literatur wissen wir über die kulturelle und urbane Entwicklung dieser Region nur wenig. Dennoch existieren hier bis heute neunzehn sehr gut erhaltene antike Stadtbefestigungen, die in der vorliegenden Arbeit als kulturgeschichtliche Quellen zur Untersuchung der historischen und gesellschaftlichen Verhältnisse im antiken Akar-nanien dienen. Da Befestigungen in der antiken Bauforschung bisher vergleichsweise wenig be-arbeitet wurden, dient die Erforschung dieser Stadtmauern außerdem als methodisches Bei-spiel, um auf die weitgehend unbeachteten sozi-alen und konstruktiven Hintergründe des antiken Befestigungsbaus aufmerksam zu machen. Die Forschungsarbeit basiert auf einer Doku-mentation, die Ferdinand Noack 1894, 1901 und 1906 in Akarnanien anfertigte, aber nur in Teilen publizierte. Diese Dokumentation wurde durch erneute Begehungen der Befestigungen in einem Befund- und Bauteilkatalog systematisiert und durch eigene Bauaufmaße erweitert.

Abb. 1. Entwicklungsphasen der befestigten Städte in Akarnanien (Schema J. Ley)

Judith LeyTECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN, FAKULTÄT VI, INSTITUT FÜR ARCHITEKTUR

UNIV.-PROF. DR.-ING. DOROTHÉE SACK, FACHGEBIET HISTORISCHE BAUFORSCHUNG, MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE RWTH AACHEN, LEHRSTUHL FÜR BAUGESCHICHTE, SCHINKELSTR. 1, 52062 AACHEN, TEL. +49-241-80-94787,

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Abb. 3. Bauphasen der Stadtbefestigung von Koronta (Verfasserin nach einer Planaufnahme von F. Noack)

Entwicklung der befestigten StädteAufgrund der bauhistorischen Untersuchungen der Befestigungen konnte festgestellt werden, dass Akarnanien in seiner städtischen Entwick-lung gegenüber anderen Regionen des Mutter-landes nicht zurückstand (Abb. 1). So besaßen bereits die archaischen Städte an der akarnani-schen Küste eine Befestigungsmauer. Sie waren wichtige Schiffs- und Handelsstationen am See-weg zwischen dem Mutterland und den griechi-schen Kolonien in Unteritalien. In klassischer Zeit sind auch die akarnanischen Binnenstädte mit einer Mauer umgeben worden. Fast alle Stadt-mauern wurden bis in den Hellenismus hinein, wahrscheinlich durch eine verstärkte Landflucht der akarnanischen Bevölkerung bedingt, zum Teil mehrfach erweitert und der Entwicklung der Fortifikationstechnik angepasst. Diese Entwick-lung ist zum Beispiel an der binnenländischen Ackerbürgerstadt Koronta deutlich abzulesen (Abb. 2-3).Die besondere Bedeutung der Stadtbefestigun-gen in Akarnanien begründet sich aus ihrer zen-tralen Funktion im Verteidigungssystem der Land-schaft. Sie wurden an strategisch wichtigen Orten errichtet und waren im Fall eines Angriffes die Zufluchtstätten für die Stadt- und Landbevölke-

rung einer Polis. Da feindliche Truppen somit fast ungehindert durch das Land ziehen konnten, um einzelne Städte zu belagern, bildete das Bundes-heer der Akarnanen neben den Stadtmauern die zweite Stütze der Landesverteidigung. So kamen die zusammengeschlossenen Poleis im Fall einer Belagerung der in der jeweiligen Befestigung eingeschlossenen Bevölkerung zu Hilfe, indem sie das feindliche Heer von außen angriffen.

Abb. 2. Blick von Osten auf die befestigte Akropolis von Koronta (Zeichnung F. Noack, Archiv DAI Berlin)

Bau- und FortifikationstechnikDurch die Untersuchung der beim Befestigungs-bau verwendeten Bautechnik konnte gezeigt werden, dass die Akarnanen und ihre Nachbarn die ersten griechischen Stämme waren, die auf-grund der geologischen und klimatischen Ver-hältnisse im Nordwesten Griechenlands schon sehr früh Befestigungen vollständig aus Stein errichteten. Aus den praktischen Erfahrungen mit dem lokalen harten und nur in Knollen bre-chenden Kalkstein entwickelten sie bereits in archaischer Zeit eine regionale Handwerkstra-dition, die im Umgang mit Polygonalmauerwerk geschult war und schnell den Kragsteinbogen als Bauform zur Überspannung von Pforten und Toren nutzte (Abb. 4, 7). Im Hellenismus führten diese Kenntnisse zu eigenständigen architektoni-schen Lösungen, wie zum Beispiel der Erfindung einer der frühsten wenngleich unregelmäßigen Keilsteinbogenkonstruktionen in der Architektur (Abb. 5, 7).

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Judith LeyTECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN, FAKULTÄT VI, INSTITUT FÜR ARCHITEKTUR

UNIV.-PROF. DR.-ING. DOROTHÉE SACK, FACHGEBIET HISTORISCHE BAUFORSCHUNG, MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE RWTH AACHEN, LEHRSTUHL FÜR BAUGESCHICHTE, SCHINKELSTR. 1, 52062 AACHEN, TEL. +49-241-80-94787,

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STADTBEFESTIGUNGEN IN AKARNANIEN, GRIECHENLANDEin bauhistorischer Beitrag zur urbanen Entwicklungsgeschichte einer antiken Landschaft

Da den Ackerbauerstädten nur geringe finan-zielle Mittel für den Mauerbau zur Verfügung standen, waren sie gezwungen rationale und effektive Lösungen nicht nur für die Konstruk-tionsweisen, sondern auch für die Bauformen der Befestigungen zu finden. In klassischer Zeit entsprach die Bauweise der Wehrgänge, Tür-me und Tore zunächst noch weitgehend der allgemein im griechischen Befestigungsbau gebräuchlichen Fortifikationstechnik. So war es üblich, die Tore durch Türme, Höfe oder Zwin-ger zu schützen (Abb. 6-7). Daneben traten für Akarnanien typische Formen auf, wie die schräg durch die Kurtinen geführten Torgänge, sowie kleine Korridortore. Die Größe dieser lokalen Bauformen wurde im Hellenismus erweitert, da durch die Errichtung besonders langer Korrido-re der Bau von Türmen oder Höfen vermieden werden konnte (Abb. 6-7). Auf diese Weise war es möglich, das Bauvolumen und die Baukosten zu senken, ohne die Sicherheit des Tores maß-geblich zu gefährden.

RepräsentationDie Stadtbefestigungen hatten für die Akarnanen jedoch nicht nur einen funktionalen, sondern auch einen repräsentativen Wert. Trotz der wirtschaft-lichen Einschränkungen gestalteten sie daher die Mauern vor allem bei den Haupttoren besonders aus. In diesen Abschnitten wurde das Mauerwerk besonders sorgfältig ausgeführt und der Wehrgang mit einem schmückenden Geisonband versehen. Die in Akarnanien errichteten Stadtbefestigungen sind somit Zeugnis einer eigenständigen urbanen Kulturlandschaft, deren Städte trotz ihrer einge-schränkten wirtschaftlichen Möglichkeiten ein ho-hes Maß an politischem Selbstbewusstsein zum Ausdruck brachten. Durch die Untersuchung der Stadtmauern ließ sich somit nicht nur die historische und kulturelle Ent-wicklung der akarnanischen Städte aufzeigen, son-

dern auch eine eigenständige lokale Handwerks- und Bautraditionen im Befestigungsbau ermitteln.

ProjektDie bauhistorischen Untersuchungen der Stadtbe-festigungen in Akarnanien entstanden im Rahmen des Akarnanien-Projekts des griechischen Antiken-dienstes (Lazaros Kolonas) des Architekturreferates des DAI Berlin (Ernst-Ludwig Schwandner), des Win-ckelmann-Instituts der Humboldt Universität Berlin (Franziska Lang) und des Althistorischen Seminars der Universitäten Münster und Freiburg (Peter Fun-ke, Hans-Joachim Gehrke). Die Dissertation wurde durch ein DFG-Stipendium des Graduiertenkollegs „Kunstgeschichte, Bauforschung und Denkmalpfle-ge“ gefördert. Betreut wurde die Arbeit von den Professoren Dorothée Sack (FG Historische Baufor-schung, TU Berlin), Ernst-Ludwig Schwandner (Win-ckelmann-Institut, HU Berlin) und Johannes Cramer (FG Bau- und Stadtbaugeschichte, TU Berlin).

Abb. 4. Das von einem Kragsteinbogen überspannte Zwingertor von Metropolis / Palaiomanina (Foto F. Noack, Archiv DAI Berlin)

Abb. 5. Das von einem Keilsteinbogen überspannte sogenannte Heilige Tor von Palairos / Kechropoula (Foto F. Noack, Archiv DAI Berlin)

Abb. 6. Typologie der Grundrisskonzeptionen der Stadttore in Akarnanien, ohne Maßstab (Schema J. Ley)

Abb. 7. Grundriss und Frontansicht des Zwingertores von Metropolis / Palaiomanina (Zeichnung F. Noack, Archiv DAI Berlin) und des Heiligen Tores von Palairos / Kechropoula (Zeichnung J. Ley)

Ausgewählte Literatur• F. Noack, Bericht in der Archäologischen Gesellschaft vom März 1897, AA 1897, 80-83.• F. Noack, Bericht auf der Wickelmannsitzung vom 9. De-zember 1916, AA 1916, 215-239.• E. Kirsten, Aitolien und Akarnanien in der älteren griechi-schen Geschichte, Neue Jahrbücher für antike und deutsche Bildung 1940, 298-316; wiederabgedruckt in Geographica Historica 3 (1984) 103-130.• E. Kirsten, Bericht über eine Reise in Aitolien und Akarnani-en, AA 56, 1941, 99-119.• H.-J. Gehrke, Die kulturelle und politische Entwicklung Akarnani-ens vom 6. bis zum 4. Jh. v. Chr., GeoAnt 3/4, 1994/5, 41-48; • F. Lang, Veränderungen des Siedlungsbildes in Akarnanien von der klassisch-hellenistischen zur römischen Zeit, Klio 76, 1994, 239-254; • E.-L. Schwandner, Akarnanien, die unbekannte Landschaft Griechenlands. Feldforschung in Stratos und Palairos, NüBlA 17, 2000/2001, 8-22.• vgl. Veröffentlichungen der Verfasserin unter ihrem Mädchennamen: - J. Bartel, Akarnanische Stadtbefestigungen. Eine Darstellung der Macht der Poleis, in: E.-L. Schwandner – K. Rheidt (Hrsg.), Macht der Architektur – Architektur der Macht, DiskAB 8 (2004) 92-99.- J. Bartel, Zwischen Tradition und Fortschritt. Regionale Cha-rakteristika antiker griechischer Stadtbefestigungen in Akarna-nien, in: Koldewey-Gesellschaft. 44. Tagungsbericht – Breslau 2006 (2008) 100-106.

ABGESCHLOSSENE DISSERTATIONEN

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PROMOTIONSVORHABEN

GHADIR, LEBANON. THE TRANSFORMATION OF A VERNACULAR HOUSEBayt Dagher – From “Peasant” to “Modern” House

The objective of this poster is to present a sample of one of the surveyed case studies used as primary sources in the doctorate research project entitled: ‘Tradition Revisited, Additions and interventions on Vernacular and Traditional Domestic Architecture in Mount Lebanon from the 1920s1 until Today’. The research is motorized by the question: how did the extensions and metamorphoses of traditional domestic architecture in Mount Lebanon evolve in this period, and what is the significance of these changes on the architectural and social levels?For this purpose, an architectural field survey is conducted gathering case studies from different locations in the rural and suburban space in Mount Lebanon, covering all the types of traditional verna-cular domestic architecture and their additions and extensions (be it pre-industrial, modern vernacular, or designed). Building archaeology is the core of the method, since other sources about the subject are relatively scarce.

Transformation of the house in six phases, 2008.

Youssef KhouryTECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN, FAKULTÄT VI, INSTITUT FÜR ARCHITEKTUR

UNIV.-PROF. DR.-ING. DOROTHÉE SACK, FACHGEBIET HISTORISCHE BAUFORSCHUNG, MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE, STRASSE DES 17. JUNI 152, SEKR. A 58, 10623 BERLIN, TEL. ++49-30-314-796 11, MAIL: [email protected]

Bayt Dagher, Ghadir, Lebanon, Entrance, view from the East, 2007.

Bayt Dagher is located in Ghadir, one of the four villages constituting the town Jounieh on the coast between Beirut and Tripoli. According to the survey conducted summer 2007, and the ‘informal interview’ with the ow-ner, the 1st phase of construction of the house is a flat roof rectangular2 structure of one space, having a 75cm thick limestone squared masonry; on its NE side was the entrance door. It is res-ting on a stone base and having a terrace to its NW side covering a barrel vaulted ground floor (wall thickness ca. 80cm). A cistern to the south corner of the house is supplied with water by the irrigation network of the village. The house might have been built - or renovated - (because of the industrially cut wooden beams) at the end of the 19th century; concurring with the known typolo-gies and dates of construction.The 2nd phase was the addition of a steeped roof kitchen (to collect rain water in the cistern); a living room (phase 3, current use) was built to the SW side of the house and the NW side of the kitchen, a window in the SW wall of the house was closed.

Bibliography

ARNAUD (Ed.), Jean-Luc, Beyrouth, Grand-Beyrouth, Les Cahiers du CERMOC 16, Beirut, 1997.

CORPUS LEVANT, Manuel pour l’entretien et la réhabilitation de l’Architecture Traditionnelle Libanaise, Ecole d’Avignon, Avignon, 2004.

DARLES, Christian, Types architecturaux et marché foncier dans le Metn durant les trente dernières années, in ARNAUD Jean-Luc (Ed.), Beyrouth, Grand-Beyrouth, Les Cahiers du CERMOC 16, Beirut, 1997, pp.121-151.

DAVIE (Ed.), Michael, La Maison Beyrouthine aux Trois Arcs, Une Ar-chitecture Bourgeoise du Levant, URBAMA, Beirut and Tours, 2003.

KHATER, Akram, Building Class: Emigration, the Central Hall House and the Construction of a Rural Middle Class in Lebanon, 1890-1914, in DAVIE Michael (Ed.), La Maison Beyrouthine aux Trois Arcs, Une Architecture Bourgeoise du Levant, URBAMA, Beirut and Tours, 2003, pp.371-393.

LIGER-BELAIR, Jaqcues, L‘Habitation au Liban, the Dwelling in Leba-non, Geuthner, Paris, 2000.

RAGETTE, Friedrich, Architecture in Lebanon, the Lebanese House du-ring the 18th and 19thcenturies, Caravan Books, New York, 1980.Bayt Dagher, Ghadir, plan of functions, current situation, 2007.

The thickness of the masonry of those phases is ca. 35cm. The compacted earth roof of the elementary house and the living room was covered in the 1960s with a reinforced concrete layer.The 4th phase was built between 1900 and 1920 according to its building technology, it consists of a large living room (dar) and a bedroom, both built on the terrace, and both covered with a red tiled wooden roof. The entrance door was closed and was substi-tuted by a new one giving access to a corridor on the SE side of the original rectangular house, which end gives to the new dar which has a three arches bay window with a longitudinal balcony, but does not have the central distributing function of a dar.Probably in the 1940s or 1950s (not before the mo-dern infrastructure was provided) a structure serving as toilet (phase 5) was annexed to the living room next to the kitchen, built with concrete jointed stone masonry and covered with a concrete water tank. Another concrete masonry toilet was built in the 1990s (phase 6); annexed to the SW of the 3rd

phase bedroom, and was renovated along with the renovation and decoration works that the ow-ner carried out in 2004 on the whole house. The toilet was then refurbished, its outside walls were covered with stone cladding, and its roof with red tiles; thus, making a master bedroom3 for the newly married son. The house underwent developments through time; from a ‘peasant’4 house, having a one multipurpose space for all the living activities (except cooking and toilet) to a house influenced by the ‘central hall’ mo-del with several spaces each having a function; sym-bol of a local ‘modernity’5, a new way of life, and a new emerging class. The house keeps on being up-dated (subdivisions, annexes, renovations…) accor-ding to current occurring ‘modernities’. The change - and perception of space and home - reflects the mutation of familial and social structures.

Footnotes1 The aforementioned date marks politically the switch form Ot-

toman rule to French Mandate and afterwards independence (1946); and technologically the introduction of new industrial construction materials coming with the wider opening of the country to the world economy.

2 For more information about the typologies see Liger-Belair and Kalayn (1966), Ragette (1980), and Corpus Levant (2004). The latter reference specifies p.11-17: the shepherd’s shelter, troglodyte, nomadic tent, elementary house (previously called peasant and rectangular house), Iwan house, Riwaq house, court house, and triple arch house (preferably called central hall house). In the current example we are witnessing the trans-formation from an elementary house to a house influenced by the central hall type.

3 Most of the currently built apartment buildings have a ‘master bedroom’ with its own bathroom and dressing, while the rest of the bedrooms share a common bathroom. See Darles in Arnaud (1997), p.137.

4 Khater, in Davie (Ed.) (2003), p. 379-380.5 Khater, in Davie (Ed.) (2003) p.372

Bayt Dagher, Ghadir, Lebanon, view from the North, 2007.

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JAHRBUCH MSD 2007-09 23

PROMOTIONSVORHABEN

„DIE SCHÖNE STADT - IHRE ENTSCHANDELUNG UND GESTALTUNG“Eine Propagandaschau zur „Baubereinigung“ im Nationalsozialismus - Forschungsvorhaben

Anja WieseTECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN, FAKULTÄT VI, INSTITUT FÜR ARCHITEKTUR

UNIV.-PROF. DR.-ING. DOROTHÉE SACK, FACHGEBIET HISTORISCHE BAUFORSCHUNG, MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE

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„Entartete“ Architektur?Um den Fachbesuchern das Vorgehen des „Entschandelns“ zu verdeutlichen, wurden sie mittels der bekannten Methode von Beispiel-Gegenbeispiel belehrt, wobei die Bildpaare oder Modelle zusätzlich mit polemischen Texten versehen waren. Damit auch Laien die Beispiele zu unterscheiden vermochten, wurden die ver-femten Schaubilder noch mit schwarzen Punkten „gebrandmarkt“1. Anhand der Propagandame-thodik anderer Ausstellungen der Zeit, wie der „Entarteten Kunst“, sollen Unterschiede bzw. Übereinstimmungen in politischer und ideologi-scher Hinsicht herausgearbeitet werden.

6 Danzig, Langgasse 72, links die Gestaltung aus der Zeit des Jugendstils, rechts die Fassade nach dem Umbau von 1934, der auf strikte Einordnung in die ältere Giebelreihung abzielte.

ForschungsthemaIm Juli 1938 startete in der Stadt Stralsund eine Wanderausstellung mit dem Titel „Die schöne Stadt - ihre Entschandelung und Gestaltung“. Stadtverwaltung und Deutscher Heimatbund hat-ten in Zusammenarbeit mit verschiedenen Gewer-ken die Baubereinigung eines Straßenzuges nach nationalsozialistischen Vorstellungen organisiert und anschließend markante Beispiele aus mehre-ren Städten als „Lehrschau“ zusammengestellt.

Das geplante Forschungsvorhaben umfasst zu-nächst eine Rekonstruktion der Ausstellungsin-halte. Die Analyse wird auf einem profunden Quellen- und Archivstudium, der Auswertung zeitgenössischer Fachaufsätze, Zeitungsartikel und baurechtlicher Bestimmungen sowie auf der Bau-forschung an ausgewählten Objekten basieren.

Charakteristisch für „Entschandelungen“ war u.a. die Vereinheitlichung der Geschosshöhe ungeach-tet des historischen Befundes, der Rückbau von Schaufenstern, die Entfernung von Bauschmuck des 19. Jahrhunderts, des Jugendstils und auffäl-liger Reklameschilder. Zur Neugestaltung gehörte eine dezente Farbgebung und die Verzierung mit „nationalsozialistischen Sinnzeichen“.

Praxis der „Entschandelung“

„Die schöne Stadt“ auf WandertourUm die regen Nachfragen der Stadtverwaltungen zu erfüllen, lief die Wanderschau in drei nahezu identischen Ausfertigungen parallel durch das „Deutsche Reich“ und wurde allein bis Septem-ber 1939 in über 60 Städten gezeigt. Ein durch den Kriegsausbruch bedingter Stopp dauerte le-diglich acht Monate. Bereits im Juni 1940 starte-te „Die schöne Stadt“ in den eroberten Gebieten im Osten und wanderte anschließend auch nach Lothringen, ins Elsass und bis Prag und Brünn.

Anmerkung: 1 Lindner, W.: „Die schöne Stadt“. Eine Wanderausstellung. In: Die Kulturverwaltung 2. Jg. (1938) Nr. 9, S. 254. Abbildungen: 1 Dorn, A.: Die Semlower Straße in Stralsund. Entschandelung und Gestaltung. Berlin 1940, Farbtafel.; 2, 3, 4, 5 Fotoalbum: „Entrümpelung der Stadt Potsdam“, Bd. 2, 1938.; 6 Lindner, W.: Bauwerk und Umgebung. Formprobleme des Bauens in Landschaft, Dorf und Stadt. Tübingen 1964, S. 99.; 7 Stadtarchiv Stralsund, Rep. 24/3033 a, fol. 249.; 8 Bangert, W.: Die Krefelder Abteilung der Ausstellung ,Die schöne Stadt, ihre Entschandelung und Gestaltung‘. In: Die Heimat 20. Jg. (1941) H. 3, S. 293.; 9 Lindner, W.: Die Wanderausstel-lung ,Die schöne Stadt - ihre Entschandelung und Gestaltung‘. In: Heimatle-ben 2. Jg. (1939) H. 3, S. 63.; 10 Anon.: Das Handwerk schaltet sich ein. In: Form und Farbe (1939) H. 2, S. 27.; 11 Anon.: Entschandelung - Potsdam ist Vorbild. In: Potsdamer Tageszeitung vom 7./8. Januar 1939.

Ein Ziel der Arbeit wird die Erforschung dieser Ausstellungsstationen sein und somit erstmals auch die Bedingungen in den besetzten Gebieten bis 1944 berücksichtigen. Da konkrete Baube-reinigungen für die Ausrichtung der „Lehrschau“ in jeder Stadt verlangt wurden, wird es möglich sein, Aussagen über Umfang und Auswirkungen der Propagandaausstellung zu treffen. Aufgrund der Datenerhebung kann dann ebenfalls der offensichtliche Wandel des Gestaltungsziels bei „Entschandelungsaktionen“ analysiert werden.

1 Ausschnitt aus einem Zustandsplan von Hausfassaden in der Stralsunder Altstadt mit diffamierenden Schriftbändern, erstellt 1938.

9, 10, 11 „Die schöne Stadt“ auf Station im Berliner Bau- und Verkehrsmuseum im Januar 1939 mit den Aufbauplänen für die Semlower Straße in Stralsund, den Fototafeln des Deutschen Heimatbundes und dem Doppelmodell der Braunschweiger Altstadtsanierung.

7 Litzmannstadt (Lodz), „Bestand und Aufbauplan für die Adolf-Hit-ler-Straße Nr. 1-9“, gezeigt auf der Tour durch den Gau Warthe-land im Oktober 1940. Gleiche Gebäudehöhe, gezielter Rückbau von An- und Umbauten sowie ein egalitärer Anstrich erzeugten die erwünschte Vereinheitlichung einer ganzen Straßenfront.

8 Krefeld, „Bestand und Aufbauplan für die Adolf-Hitler-Stra-ße“, Nordseite, gezeigt auf der Tour durch den Gau Düsseldorf im Oktober 1941. Bereits ab Beginn der 40er Jahre wurden die Planungen für die Nachkriegszeit zunehmend schematischer, Altbestand und Neubauplanung klaffen hier weit auseinander.

2, 3 Potsdam, Wohngebäude mit Ladenzone, erb. um 1800, links vor, rechts nach den Umbauten 1936 (heute Fr.-Ebert-Str. 93). Rückbau von Eckeingängen, neue Werbung und eine helle Farbgebung sind typische Maßnahmen, die der Potsdamer Bür-germeister ab 1934 für einzelne Häuser seiner Stadt anordnete.

4, 5 Potsdam, Wohngebäude von 1890 mit Autowerkstatt und Zapfsäule, links vor, rechts nach den Umbauten 1935 (heute Berliner Str. 96). Durch das Entfernen von Bauschmuck an Gau-pen, Gesimsen, Balkonen und Fenstern und den anschließenden weißen Verputz wurde die Bausprache des Historismus getilgt.

MSD-2007-09-2_HBF-MA-PROJ_081204.indd 23MSD-2007-09-2_HBF-MA-PROJ_081204.indd 23 21.01.2009 20:24:1421.01.2009 20:24:14Prozessfarbe SchwarzProzessfarbe Schwarz

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Verzeichnis der Forschungsprojekte des FG Historische BauforschungResafa, Nord-Syrien, Vorgängerprojekte 1983-2005, seit 2006Pilgerstadt und Kalifenresidenz – intra und extra muros Gesamtleitung: Prof. Dr.-Ing. Dorothée Sack; Kooperation mit dem Deutschen Archäologischen Institut Berlin-Damaskus

und der Direction Générale des Antiquités et des Musées de la Syrie (DGAMS), Damaskus/RaqqaTeilprojekt 1. Erstellung einer Archäologischen Karte mit Zeitschichtenplänen zur Geschichte und Entwicklung der Stadt Resafa und ihres Umlands Prof. Dr.-Ing. Dorothée Sack, Dipl.-Ing. Martin Gussone, Dipl.-Ing. Dietmar KurapkatTeilprojekt 2. Archäologie und Prospektionen im Umland von Resafa – Die Residenz des Kalifen Hisham b. Abd al-MalikIntegriert in das Exzellenz-Cluster 246 TOPOI, gefördert durch die Fritz Thyssen-Stiftung.- Leitung, Auswertung und Bearbeitung der Prospektionsdaten, Prof. Dr.-Ing. Dorothée Sack, Dipl.-Ing. Martin Gussone- Geodäsie, Leitung: Prof. Dr.-Ing. Günther Hell, Hochschule Wirtschaft und Technik Karlsruhe, Mitarbeit cand.-ing. Christian

Aberndschein, cand.-ing. Johannes Uhl, Kooperation mit Dr.-Ing. Manfred Stephani, Akad. Direktor a.D., FG Photogram-metrie und Fernerkundung der TU München; Dipl.-Ing. Martin Gussone

- Nachbegehung der Surveys, Dr. Martina Müller-Wiener, Dipl.-Ing. Martin Gussone- Untersuchung der Siedlungsstrukturen und baulichen Anlagen: Dipl.-Ing. Ulrike Siegel- Rekonstruktion der historischen Wasserwirtschaft und der Paläoumwelt, Dipl.-Geogr. Brian Beckers, Kooperation mit Prof. Dr.

Brigitta Schütt, Fachrichtung Physische Geographie, FU Berlin- Archäologische Sondagen in ausgewählten Fundpunkten, Christoph Konrad M.A.- Bearbeitung der Keramik und Kleinfunde, Dr. Martina Müller-Wiener, Kooperation mit dem Institut für Orient- und Asien-

wissenschaften, Abteilung für Asiatische und Islamische Kunstgeschichte der Universität BonnTeilprojekt 3. Die Stadtmauer von Resafa - Bauforschung zur Klärung ihrer Entstehung und ihrer Veränderungen, Dr.-Ing. Catharine HofTeilprojekt 4. Vorbereitende Untersuchungen und Planung von Konsolidierungs- und Restaurierungsmaßnahmen Leitung: Prof. Dr.-Ing. Dorothée Sack- Untersuchungen zur Standsicherheit der Basilika A, Univ.-Prof. Dr-Ing. Klaus Dierks- Planung und Umsetzung von Sicherungsmaßnahmen an der Basilika A, Dipl.-Ing (FH) Ingo Eilers, Dipl.-Ing. Isabelle

Frase, Tobias Horn M.A. M.Sc., Dipl.-Ing. Chafiq Hamzé, Prof. Dipl.-Ing. Frithjof Berger, Dipl.-Ing. Martin Klessing- Präzisionsmessungen und terrestrisches Laserscanning am Zentralbau: Prof. Dr.-Ing. habil. Hans Heister, Dipl.-Ing. Wolfgang

Liebl, Dipl.-Ing. Armin Sternberg, Kooperation mit der Universität der Bundeswehr, München, Institut für Geodäsie; Kooperation mit Dr.-Ing. Manfred Stephani, Akad. Direktor a.D., FG Photogrammetrie und Fernerkundung der TU München- Vorbereitende Untersuchungen für eine Teil-Anastilosis am Zentralbau: Axel Schuhmann M.A. M. Sc., Arch. Ibrahim SalmanTeilprojekt 5. Touristische Erschließung – Site Management Dr. Anne Mollenhauer, Dr.-Ing. Catharine Hof, Arch. Youssef Khouryar-Raqqa/ar-Rafiqa, Nord-Syrien, Vorgängerprojekte 1982-1995, seit 1996 Die früh-abbasidische Stadt und die Residenz des Kalifen Harun ar-Rashid, Ende 8./Anfang 9. Jh. Dipl.-Ing. Ulrike Siegel, Prof. Dr.-Ing. Dorothée Sack, Prof. Dr. Michael Meinecke (†).Messene, Griechenland, Die Stadtmauer, seit 2004- Geologie – Steinbrüche: Dr. Jean-Claude Bessac, CNRS Lattes- Historische Bauforschung: Jürgen Giese M.A., Universität Bamberg, Dipl.-Ing. Judith Ley, RWTH Aachen- Topographie – Geschichtswissenschaft: Dr. des. Silke Müth-Herda, FU Berlin- Archäologie: Ute Schwertheim M.A., FU Berlin Prof. Dr. Friederike Fless, Prof. Dr.-Ing. Wolfram Hoepfner, beide FU Berlin; Prof.-Dr.-Ing. Dorothée Sack, TU Berlin. Koopera-

tion mit FU Berlin, Society for Messenian Archaeological Studies, RWTH Aachen, CNRS Lattes, gefördert durch die DFG.Tripoli, Libanon, seit 2007 Akteure und ihre Lebenswelten: die Transformation der Stadt Tripoli (Libanon) während des „langen“ 19. Jahrhunderts Dipl.-Ing. Karla Börner, Dipl.-Ing. Juren Meister, Christian Sassmannshausen M.A.; Prof. Dr. Gudrun Krämer (FU Berlin),

Prof. Dr.-Ing. Dorothée Sack und Dr.-Ing. Ulrike Wulf-Rheidt (Deutschen Archäologischen Institut Berlin), Kooperation mit Dr. Stefan Weber (Agha Khan University, London) und dem Orient-Institut der DMG Beirut, gefördert durch die DFG.Berlin-Charlottenburg, Schloss Charlottenburg, seit 2004- Bauhistorische und bauarchäologische Untersuchungen am östl. Ehrenhofflügel (Küchenflügel), seit 2007 Dr. Elgin von Gaisberg, Dipl.-Ing. (FH) Antonia Brauchle M.Sc., Prof. Dr.-Ing. Dorothée Sack. Kooperation mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG)Berlin-Niederschönhausen, Schloss Schönhausen, seit 2005- Bauhistorische und bauarchäologische Untersuchungen Dr. Elgin von Gaisberg, Dipl.-Ing. (FH) Antonia Brauchle M.Sc., Prof. Dr.-Ing. Dorothée Sack. Kooperation mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG)Wittenberg, Sachsen-Anhalt. Das ernestinische Wittenberg: Die Universität und die Stadt 1486-1547, seit 2008- Bauhistorische Untersuchungen: Dr. Elgin von Gaisberg, Dipl.-Ing. (FH) Antonia Brauchle M.Sc., Dipl.-Ing. Isabelle

Frase, Tobias Horn M.A. M.Sc. Prof. Dr. iur. Heiner Lück, MLU Halle-Wittenberg; Prof. Dr. Enno Bünz, Universität Leipzig; PD Dr. Leonhard Helten, MLU

Halle-Wittenberg; Prof. Dr. Volker Leppin, FSU Jena ; Prof. Dr. Hans-Georg Stephan, MLU Halle-Wittenberg; Prof. Dr.-Ing. Dorothée Sack, TU Berlin, Prof. Dr. Ernst.-Joachim Waschke, Leucorea Wittenberg (Landesprojekt des Landes Sachsen-Anhalt).

LAUFENDE PROJEKTE

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LAUFENDE PROJEKTE

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LAUFENDE PROJEKTE

RESAFA, SYRIEN. PILGERSTADT UND KALIFENRESIDENZ Die Weiterentwicklung der 5 Teilprojekte im Jahr 2008 – intra und extra muros

Im Jahr 2008 wurden in Resafa eine Frühjahrskampagne vom 15. März bis 9. April und eine Herbstkampagne vom 26. August bis zum 5. Oktober durchgeführt, wobei alle fünf Teilprojekte: TP 1 ‚Archäologische Karte’, TP 2 ‚Archäologie und Prospektionen im Umland von Resafa’, TP 3 ‚Die Stadtmauer’, TP 4 ‚Vorbereitung, Planung und Ausführung von Konsolidierungs- und Restaurierungsmaßnahmen’ und TP 5 ‚Site Management’ bearbeitet wurden (Gesamtleitung Dorothée Sack/TU Berlin). In all diesen Teilprojekten wird in weiteren ‚Unterprojekten’ spezifischen Fragestellungen nachgegangen, wobei die Bearbeiter zum Teil in mehreren Teilprojekten zusammenarbeiten. Ein Ausschnitt der Ergebnisse der beiden Kampagnen wird in Kurzform auf den folgenden Seiten vorgestellt.

Im Frühjahr wurde im Teilprojekt 2 ‚Archäologie und Prospektionen’ die in den Jahren 2006 und 2007 aufgefundenen Stucke (Christoph Konrad/Bonn) sowie die Fundkomplexe der Keramik aufgearbeitet, die in den vorherigen Kampagnen noch nicht gezeichnet worden waren (Dunja Henker/Frankfurt). Im Teilprojekt 4 ‚Konsolidierungs- und Restaurierungsmaßnahmen’ wurden Maßnahmen zum Unterhalt im Depot in Turm 49 der Stadtmauer vorgenommen. Für das Teilprojekt 5 ‚Site Management’ wurde der Report über den Besuch anderer archäologischer Stätten in Syrien an die DGAMS übergeben, bei dem im Herbst 2007 die dort ausgeführten Arbeiten zur touristischen Erschließung im Hinblick auf eine einheitliche Gestaltung der syrischen Ausgrabungsplätze recherchiert worden waren (Anne Mollenhauer/Berlin, Youssef Khoury/Beirut-Berlin). Weiterhin wurde die Planung für die Herrichtung des Besucherweges sowie einer Probetafel für die Information der Besucher vorgelegt und mit der syrischen Antikendirektion abgestimmt.

Auf Wunsch der syrischen Antikendirektion (DGAMS/Damaskus) konzentrierten sich die Ar-beiten in diesem Jahr auf die Teilprojekte 4 und 5. Es war ein besonderes Anliegen, die ursprünglich für Herbst 2009 geplanten Sicherungsmaßnahmen an der Basilika A bereits 2008 durchzuführen. Daher wurde zwischen der Frühjahrs- und der Herbstkampagne auf Grundlage der 2002 und 2006 durchgeführten Präzisionsmessungen (Lei-tung Hans Heister/München) und des 2007/2008 erstellten statischen Gutachtens zur Standsicherheit des Basilika A (Klaus Dierks/Berlin) ein Konzept für temporäre Konstruktionen als Bockgerüste aus Nadelholz zur Sicherung für drei besonders gefährdeter Bereiche erarbeitet (Isabelle Frase, Ingo Eilers/beide Berlin).

Dorothée Sack, Martin GussoneTECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN, FAKULTÄT VI, INSTITUT FÜR ARCHITEKTUR

UNIV.-PROF. DR.-ING. DOROTHÉE SACK, FACHGEBIET HISTORISCHE BAUFORSCHUNG, MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE, STRASSE DES 17. JUNI 152, SEKR. A 58, 10623 BERLIN, TEL. 030-314-796 11, MAIL: [email protected]

In der Herbstkampagne 2008 wurden diese temporären Konstruktionen in Absprache mit der DGAMS umgesetzt (Isabelle Frase, Tobias Horn/beide Berlin, Chafiq Hamzé/Suweida). Die dabei ausgeführten Konstruktionen wurden so gewählt, dass sie mit einheimischen Arbeitern und mit vor Ort verfügbaren Materialien zu realisieren waren. Die Einbeziehung der örtlichen Bevölkerung beinhaltet nicht nur einen Ausbildungseffekt, sondern befördert auch durch die Identifikation mit ‚ihrer Baustelle‘ die Akzeptanz und Nachhaltigkeit der archäologischen Arbeiten und der Schutzmaßnahmen an den Ruinen. Die Umsetzung der Sicherungsmaßnah-men war nur möglich, da für die Deckung dieser unvorhergesehenen Kosten der Präsident des DAI Mittel zur Verfügung stellte. Bei einem am 3. September in Resafa durchgeführten Workshop, an dem neben den deutschen Teilnehmern der Kampagne auch Vertreter des DGAMS aus Damaskus und Raqqa beteiligt waren, wurde das Konzept der temporären Konstruktionen diskutiert und erste Überlegungen für eine dauerhafte Sicherung der Basilika A vorgestellt (Martin Klessing/Karlsruhe-Berlin, Frithjof Berger/Rastatt). Die Arbeiten im Teilprojekt 4 wurden zudem auf den Zentralbau ausgeweitet. Hier wurde zur Vorbereitung der von syrischer Seite gewünschten partiellen Anastilosis eine präzise dreidimensionale Gebäudedokumentation mittels terrestrischem Laserscanning durchgeführt (Hans Heister, Manfred Stephani, Wolfgang Liebl, Armin Sternberg/alle München) und die bauarchäologischen Unter-suchungen fortgesetzt. Nach der im letzten Jahr begonnenen Bauforschung und Schadenskartierung am Nordostturm des Zentralbaus (Tobias Horn, Lukas Böwe/beide Berlin), standen in diesem Jahr die Überprüfung der Bauaufnahme aus den 1950er Jahren und eine steingerechte Dokumentation der bisher nicht in den Plänen verzeichneten Bauteile im Vordergrund der Betrachtung(Axel Schuhmann/Berlin, Ibrahim Salman/Tartus-Berlin).

Für Teilprojekt 1 ‚Archäologische Karte’ wurden für die Basilika B und D die jeweiligen Forschungs-stände aufbereitet (Dietmar Kurapkat/TU Berlin). Zusätzlich wurde begonnen, die Plangrundlagen und Messnetze intra und extra muros abzugleichen (Martin Gussone/TU Berlin).Eine Ergänzung der ‚Archäologischen Karte’ stellen Recherchen zur Geschichte des Dorfes und seiner Bewohner dar. Erste Schritte waren eine Bestandsaufnahme der Dorfbebauung und Beobachtungen zur Bauweise der Häuser und ihrer Nutzungen. In Gesprächen mit den in Resafa lebenden Familien werden Aussagen zur Familienstruktur, dem Wirtschaftsgefüge und sich verändernden gesellschaftlichen Bedingungen festgehalten, um die Entwicklung des Dorfes zu

dokumentieren (Martin Gussone, Anne Mollen-hauer, Dorothée Sack).

Im Rahmen des von der Fritz Thyssen-Stiftung finanzierten Teilprojekts 2 „Archäologie und Prospektionen“ wurde im östlichen Bereich des Umlands von Resafa eine Nachbegehung der früheren Surveys unternommen, um zu prüfen, ob eine feinere zeitliche Differenzierung der Lesefunde möglich ist und weitere Aussagen zur Siedlungsgeschichte von Resafa zulässt (Martina Müller-Wiener/Universität Bonn, Martin Gussone/TU Berlin). Durch die Integration des Resafa-Projekts in das Exzellenz-Cluster 246 TOPOI konnte das Teilprojekt 2 zusätzlich um ein Tandem-Projekt zwischen Archäologie und Geographie erweitert werden, in dem die Rekonstruktion der historischen Umweltbedingungen und Fragen der Wasserwirtschaft ein besonderes Gewicht haben (Brian Beckers/Berlin, Christoph Konrad/Bonn). Erste Begehungen innerhalb der archäologischen Schutzzone und Erkundigungen zum weiteren Wassereinzugssystem wurden durchgeführt. Die Bearbeitung der Stucke (Christoph Konrad/Bonn) sowie der Keramik und Kleinfunde (Martina Müller-Wiener/Universität Bonn) wurde fortgesetzt.

Für das Teilprojekt 3 „Die Stadtmauer“ konnte die Neuaufnahme der Stadtmauer mit dem Abschluss der Grundrissvermessung einen ersten Zwischenstand erreichen (Catharine Hof/Berlin). Gleichzeitig wurde das Gelände zwischen der Stadtmauer und der modernen Umgebungsstraße neu aufgenommen und ein Digitales Gelände-modell erstellt (Günter Hell, Christian Abendschein, Johannes Uhl/alle Karlsruhe).

Im Teilprojekt 5 „Site Management“ (Anne Mollenhauer/Berlin, Youssef Khoury/Beirut-Berlin) sind die Vorbereitungen und Absprachen für ein Falt-blatt zur Information der Besucher der Ruine soweit fortgeschritten, dass es gedruckt werden kann. Die Planung der Herstellung eines Besucherweges ist ebenfalls abgeschlossen und kann realisiert werden. Von den 12 Informationstafeln, die in Resafa auf-gestellt werden sollen, sind drei zur Produktion an die DGAMS weitergegeben worden. Diese sollen nach ihrer Herstellung im Gelände erprobt und auf ihre Nachhaltigkeit und Akzeptanz getestet werden.

Die Arbeiten in Resafa waren in diesem Jahr im Wesentlichen von den neuerlich geforderten Konsolidierungsmaßnahmen an der Basilika A bestimmt. Nach Absprache mit der DGAMS sollen im kommenden Jahr auch wieder archäologische Feldforschungen durchgeführt werden.

TP 1, Basilika B (M. Gussone 2008). TP 2, Djebel Bishri (Ch. Konrad 2008). TP 3, Stadtmauer (M. Gussone 2008). TP 4, Basilika A (I. Frase 2008). TP 5, Khan (M. Gussone 2008).

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JAHRBUCH MSD 2007-09 27

LAUFENDE PROJEKTE

RESAFA, SYRIEN. ARCHÄOLOGISCHE KARTE – BASILIKA BZeitschichtenplan des Areals der Basilika B mit Vorgängerbauten und späterer Überbauung

Die Erstellung eines Zeitschichtenplans des Areals der Basilika B in Resafa während der Herbst-kampagne 2008 ist Bestandteil des ‚Teilprojekts 1 – Archäologische Karte‘, das die Darstellung der Entstehung und Veränderung der Bauten sowie der Entwicklung des Stadtorganismus zum Ziel hat.1 Die etwas südlich der Mitte der ummauerten spätantiken Stadt gelegene sogenannte Basilika B ist einer der fünf großen Kirchenbauten Resafas. Aufgrund des Spoliengebrauchs vieler ihrer Bauteile in anderen Bauten der Stadt und der an gleicher Stelle aufgefundenen Vorgänger- und Nachfolgebauten bildet dieses Areal einen wichtigen Ankerpunkt für die Rekonstruktion der städtebaulichen Genese von Resafa-Sergiupolis/ Rusafat Hisham.

ForschungsgeschichteNachdem die obertägig erhaltenen Reste der Basilika B bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts von verschiedenen Autoren beschrieben worden waren, wurden weitere Teile des Bauwerks zwischen 1952 und 1956 unter der Leitung von Johannes Kollwitz und Wolfgang Müller-Wiener freigelegt und untersucht. Letzterer ergänzte seine Beobachtungen im Jahre 1980, konnte diese Arbeiten aber leider nicht mehr abschließend publizieren.2 Während der Grabungen in der Großen Moschee kamen 1986 und 1989 neben anderen Spolien aus der Basilika B auch die beiden Hälften eines Türsturzes des Baus zutage, dessen Inschrift die Datierung des Baus auf eine völlig neue Basis stellte. In den Jahren 1989 und 1990 wurden von Michaela Konrad Grabungen in den Schichten unter der Basilika B durchgeführt, die einen archäologischen Nachweis für Vorgängerbauten erbrachten. Zuletzt hat sich Gunnar Brands ausführlich mit der Bauornamentik der Basilika B beschäftigt und weitere Argumente zu ihrer Datierung beigetragen.3

VorgängerbautenBei den Grabungen unter dem nördlichen Seitenschiff der Basilika B wurden die ältesten

Dietmar KurapkatTECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN, FAKULTÄT VI, INSTITUT FÜR ARCHITEKTUR

UNIV.-PROF. DR.-ING. DOROTHÉE SACK, FACHGEBIET HISTORISCHE BAUFORSCHUNG, MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE, STRASSE DES 17. JUNI 152, SEKR. A 58, 10623 BERLIN, TEL. 030-314-796 11, MAIL: [email protected]

bislang in Resafa nachzuweisenden Baureste freigelegt.4 Es handelt sich dabei zunächst um das ‚Gebäude 1‘ aus vespasianischer Zeit, das einen Hinweis auf die Existenz einer Militärstation des 1. Jahrhunderts darstellt. An gleicher Stelle wurde im 5. Jahrhundert das ‚Gebäude 2‘ errichtet, welches wahrscheinlich mit der schriftlich überlieferten ersten Sergiuskirche zu identifizieren ist, die Bischof Alexander von Hierapolis um 430 gestiftet hat. Dieser einem Brand zum Opfer gefallene Bau wurde dann um 470 durch das ‚Gebäude 3‘ ersetzt, das gemäß der o. g. Türsturzinschrift noch eine Zeit lang als Aufbewahrungsort der Sergiusreliquien diente.

Basilika BDer Baubeginn der Basilika B ist durch die besagte Inschrift für das Frühjahr 518 überliefert und fiel damit in die letzten Regierungsmonate des Kaisers Anastasius. Der Zeitpunkt der Fertigstellung ist nicht gesichert, dürfte aber noch in die Regierungszeit von Justin I. fallen (bis 527). Dies betrifft zumindest den Kernbau, bestehend aus einem dreischiffigen Langhaus (F, G, H), einer leicht hufeisenförmigen Apsis (C), zwei südlich anschließenden Apsis-nebenräumen (D, E) und einem nördlich der Apsis benachbarten Dreiapsidenraum (B). Ein weiterer nördlich an den Dreiapsidenraum anschließender Raum (A) gehörte offenbar nicht zur ursprünglichen Planung, wurde aber sicher noch während der Bauarbeiten am Kernbau hinzugefügt. Das Gleiche gilt wahrscheinlich für den an der Nordwestecke angebauten Baukörper (I). Eine echte 2. Bauphase bilden die den West- und Südseiten der Basilika vorgelagerten Säulenhallen (J, M) und der diese verbindende Eckraum (L), welche durch Baufugen deutlich vom Kernbau getrennt sind. Aufgrund der stilistischen Datierung der Bauplastik wird vermutet, dass diese Gebäudeteile recht bald angefügt wurden. Es bleibt aber vorerst offen, ob dies noch während der Regierungszeit Justin I. oder erst unter seinem Nachfolger Justinian (ab 527) geschah. Ansonsten zeigt der Bau nur wenige Spuren von

Resafa, Basilika B, vorläufiger Zeitschichtenplan mit Vorgängerbauten und späterer Überbauung (umgezeichnet und überarbeitet nach veröffentlich-ten und unveröffentlichten Planvorlagen Wolfgang Müller-Wieners sowie nach dem Grabungsplan von Michaela Konrad 1992, Abb. 1b). Kartierung der Bauphasen nach Zugehörigkeit zu den übergeordneten Stadtbauphasen, 2008.

nutzungszeitlichen Veränderungen. Es muss davon ausgegangen werden, dass die Basilika B relativ bald bei einem Erdbeben so schweren Schaden nahm, dass sie nicht wieder hergestellt, sondern aufgegeben wurde. Aufgrund der chronologischen Querbezüge zu den anderen Bauten Resafas, in denen die Spolien aus der Basilika B aufgegangen sind, erfolgte diese Zerstörung wahrscheinlich schon vor der Mitte des 7. Jahrhunderts, sicher aber vor dem Baubeginn der Großen Moschee in der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts.

Spätere ÜberbauungenEine Zeit lang wurden offenbar noch einzelne Teile der Ruine weiter genutzt. Nachdem die aufgegebenen Teile der Basilika abgetragen waren, wurden an ihrer Stelle mehrere Häuser errichtet. Aufgrund der darin aufgefundenen Keramik und typologischer Vergleiche mit anderen Hausgrundrissen ist anzunehmen, dass ein Teil dieser Bauten bis zur Aufgabe der Stadt in der Mitte des 13. Jahrhunderts bewohnt war.

FazitDas Areal der Basilika B bietet von allen Bereichen Resafas die längste Besiedlungsdauer, von den Anfängen als flavische Militärstation, über die Blüte der spätantiken Pilgerstadt bis zum Ende der muslimisch regierten Stadt und bildet damit ein Schlüsselelement zur Erarbeitung der ‚Archäologischen Karte‘ des gesamten Ortes. Anmerkungen1 Dorothée Sack – Martin Gussone – Ulrike Siegel, Resafa / Sy-

rien, Die Archäologische Karte. Zeitschichtenpläne zur Darstel-lung der Veränderungen in Stadt und Umland, MSD 2005-07 (2007), 19.

2 Allerdings ist der umfangreiche Resafa-Nachlass Wolfgang Mül-ler-Wieners mit Bauaufnahmeplänen und Grabungstagebüchern im Archiv des DAI-Damaskus erhalten und konnte für die aktuel-le Bauphasenanalyse hinzugezogen werden.

3 Gunnar Brands, Die Bauornamentik von Resafa-Sergiupolis, RESAFA VI, Mainz 2002, 93–120. Siehe hier S. 93–95 auch die bibliographischen Angaben für die an dieser Stelle nicht einzeln nachgewiesene Literatur zu den o. g. Forschungen.

4 Michaela Konrad, Flavische und spätantike Bebauung unter der Ba-silika B von Resafa-Sergiupolis, DaM 6, 1992, 313ff. (Taf. 67–71).

Legende

Resafa, Basilika B, Blick von Südwest, 2008.

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JAHRBUCH MSD 2007-0928

LAUFENDE PROJEKTE

RESAFA, SYRIEN. ARCHÄOLOGISCHE KARTE – DORF UND FAMILIEEntwicklung eines Dorfes im Umfeld einer archäologischen Grabung

Das Dorf Resafa und die Familie HawashDie Geschichte des Dorfes und seiner Bewohner ist eng verwoben mit der Geschichte der Erfor-schung der Stadtanlage und ihres Umlandes, und ebenso mit den daran beteiligten Archäologen. Zum einen erfolgt die Seßhaftwerdung des No-maden Hawash (Abu Ahmed), der zum ersten Grabungswächter und zum Gründer des Dorfes wurde, etwa zeitgleich mit der Aufnahme der sys-tematischen Forschungstätigkeiten in den 1950er Jahren. Zum anderen gibt es vielfältige Wechsel-beziehungen zwischen den am Ort forschenden Wissenschaftlern und den an der Grabung oder anderen Arbeiten beteiligten Dorfbewohnern, auch wenn sich der Umgang – je nach Grabungs-leitung – auf eine andere Art und Weise gestaltet.Die deutschen Archäologen, die in den ersten Jahren noch in Zelten innerhalb der Ruine wohn-ten und Teile der Stadtmauer unter anderem als Büro und Esszimmer nutzten, fanden ab den 1970er Jahren während der Grabungszeiten

MARTIN GUSSONE, ANNE MOLLENHAUER

TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN, FAKULTÄT VI, INSTITUT FÜR ARCHITEKTUR

UNIV.-PROF. DR.-ING. DOROTHÉE SACK, FACHGEBIET HISTORISCHE BAUFORSCHUNG, MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE, STRASSE DES 17. JUNI 152, SEKR. A 58, 10623 BERLIN, TEL. 030-314-796 11, MAIL: [email protected]

in dem Gehöft von Abu Ahmed Unterkunft. Sie bewohnten den nördlichen Trakt des Hauses, während er sich mit seiner Familie in die übrigen Räume im Westen und Osten zurückzog.Nach dem Tod von Abu Ahmed Hawash erwarb das Deutsche Archäologische Institut das Anwe-sen von seinem ältesten Sohn (Ahmed) und nutzt es seitdem als Grabungshaus. Das Grabungs-haus wurde bis heute mehrfach umgebaut und erweitert, in ähnlicher Weise wurde auch das Dorf mit dem Wachstum der Familie erweitert und ausgebaut. Die Kinder des Dorfgründers Abu Ahmed gründeten eigene Familien, die Mädchen zogen größtenteils in das Dorf ihres Ehemannes, die Söhne bauten hingegen eigene Häuser. In-zwischen wächst in der Siedlung bereits die Ge-neration der Enkelkinder heran. Das „Dorf“, dass zunächst nur aus einem Gehöft bestand, umfasst inzwischen mehrere Häuser mit Nebengebäuden, eine Schule und eine Moschee.

Resafa, Überlagerung der archäologischen Strukturen (M. Mackensen, H. Tremel, 1977) mit der derzeitigen Siedlung (J. Giese, D. Spiegel, 2007), ergänzt um Angaben zu Nutzungszusammenhängen (M. Gussone, A. Mollenhauer, D. Sack, 2008.), M. Gussone 2009.

Resafa, Panorama der Siedlung von Süden gesehen, im Hintergrund begrenzt die Stadtmauer den Blick, M. Gussone 2006.

Die Familie des ältesten Sohnes des ersten Grabungswächters, 2007.

Resafa, „Lagerleben“ in den 1950er Jahren, Wolfgang Müller-Wiener, Negativ-Nr. 1954-796 (Nachlass), Darmstadt.

Ziel unserer Studie ist es, die Entwicklung des Dorfes und seiner Bewohner, nachzuzeichnen. Dies umfasst eine Bestandsaufnahme der Dorf-bebauung, ihrer Bauweise und Nutzungsvertei-lung sowie die Erstellung eines Familienstamm-baums, in dem die Bewohner des Dorfes und ihre Genealogie verzeichnet werden. Neben der Abstammung der einzelnen Familienmitglieder wird hierin erfasst, in welcher Weise die Dorf-bewohner miteinander verbunden sind, bzw. wie sich das Beziehungsgeflecht innerhalb der Siedlung und einem weiter gefassten Verwand-tenkreis darstellt. Reflektionen zur Interaktion zwischen Dorfbe-wohnern, den archäologischen Forschungen und den daran beteiligten Wissenschaftlern sowie Recherchen zum Wirtschaftsgefüge und sich verändernder gesellschaftlicher Bedin-gungen zwischen traditionellen, beduinischen Lebensweisen und sich an modernen, urbanen Vorbildern orientierenden Tendenzen, die sich auch in der Entwicklung des Dorfes und seiner Bewohner niederschlagen, ergänzen die Unter-suchungen. Diese werden teils als teilnehmende Beobachtungen im Rahmen nachbarschaftlicher Beziehungen, teils als gezielte Befragung einzel-ner Personen zum Verständnis der Sozialstruktur des Dorfes durchgeführt.Die Dokumentation der Geschichte des Dorfes und seiner Bewohner ist neben einem ethnolo-gischen Erkenntnisinteresse vor allem auch Aus-druck unserer Verbundenheit und Wertschätzung der Menschen, die an dem Ort unserer archäo-logischen Forschungen zu Hause sind.

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JAHRBUCH MSD 2007-09 29

LAUFENDE PROJEKTE

RESAFA - RUSAFAT HISHAM, SYRIEN. ARCHÄOLOGIE UND PROSPEKTIONENDie Nachbegehung der Fundplätze im Umland von Resafa. Erste Ergebnisse zum „Quartier Ost“

Die Nachbegehung der Fundplätze im Umland von Resafa schließt an die grundlegenden Vorar-beiten von M. Mackensen (1977, Resafa I) und D. Sack (1983, Sack 1998) an. In dem Survey von 1977 wurden von M. Mackensen erstmals 310 archäologisch relevante Fundplätze (FP) aufgenommen, die H. Tremel geodätisch veror-tete. Diese erste Einordnung auf Grundlage einer Auswertung von Lesefunden wurde von D. Sack in mehreren Kampagnen seit 1983 erheblich er-weitert und um Grundrissaufnahmen archäologi-scher Strukturen und Analysen ergänzt.

Martin Gussone, Martina Müller-WienerTECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN, FAKULTÄT VI, INSTITUT FÜR ARCHITEKTUR

UNIV.-PROF. DR.-ING. DOROTHÉE SACK, FACHGEBIET HISTORISCHE BAUFORSCHUNG, MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE, STRASSE DES 17. JUNI 152, SEKR. A 58, 10623 BERLIN, TEL. 030-314-796 11, MAIL: [email protected]

UNIVERSITÄT BONN, INSTITUT FÜR ORIENT- UND ASIENWISSENSCHAFTEN, ABTL. FÜR ASIATISCHE UND ISLAMISCHE KUNSTGESCHICHTE

Durch die Nachbegehung der Fundplätze im Umland von Resafa sollen verschiedene Frage-stellungen geklärt werden. Ein Ziel ist die Ver-feinerung der zeitlichen Einordnung der Fund-plätze für die archäologische Karte (Teilprojekt 1), die in den Surveys von M. Mackensen und D. Sack erstmals vorgenommen wurde. Zum anderen diente die Begehung dem Abgleich der Erscheinung der Geländeoberfläche mit den Ergebnissen der geophysikalischen Prospektio-nen, die zwischen 1997 und 2001 im südlichen Umland sowie 2007 nördlich der Stadt erfolgten (DaM14).

Für die Eintragung der auf den Fundplätzen auf-gefundenen Fundstücke wurden bestimmte diag-nostische Material-, Waren- und Dekorgruppen definiert. Die Systematik der Erfassungsbögen bildet zugleich die Grundlage einer Datenbank, in die die Ergebnisse der Begehungen zeitnah eingetragen wurden. Die Begehung der Fund-plätze erfolgte in der Regel in regelmäßigen Bahnen rechtwinklig zur längsten Aussenkante des jeweiligen Fundpunktes. Alle diagnosti-schen Stücke wurden nach einem einheitlichem Schema auf dem erarbeiteten Begehungsbogen erfasst. Zusätzlich wurden Mauerreste und Putz-kanten, besondere Funde wie z.B. Münzen oder auffällige Fundverteilungen und -konzentratio-nen sowie Bodenbeschaffenheiten auf einer vor Ort angefertigten Skizze eingetragen.

Die ganzheitliche Erfassung des Fundmateri-als bietet zudem die Möglichkeit, zu einzelnen Warengruppen chronologisch differenzierte For-mentypenkataloge zu erstellen, wie sie in dieser Form noch nicht verfügbar sind (siehe Müller-Wiener 2008, 38). Eine erste Materialsamm-lung wurde für die Gruppe der Kochtopfwaren (Brittle Ware) zusammengestellt.

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überwiegendes Vorkommen

spätantik umaiyadisch abbasidisch nomadisch aiyubidisch

deutliches Vorkommen

geringes Vorkommen

Zeitstellung

Vorkommen Fundplatz (FP) Nr.

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Abb. 2. Resafa/Rusafat Hisham, Quartier Ost, Fundverteilung und daraus abgeleitete Datierung, o.M., 2008. Grundsätzlich sind zwei Hauptnutzungsphasen zu erkennen. Als dominierend zeichnet sich im „Quartier Ost“ die umaiyadische Besiedlung ab, eine sekundäre aiyubidische Nachnutzung ist durch das Fundspektrum an den meisten Fundplätzen eindeutig nachweisbar. Im Norden und Westen des Quartiers ist eindeutig, wenn auch geringfügig, übergangszeitliches (spätantik-umaiyadisch) Fundmaterial anzutreffen. Im Osten des Quartiers finden sich punktuell Plätze mit geringfügigem Anteil an abbasidischem Fundvorkommen, im Westen des Quartiers sind hingegen auch Fundplätze mit geringfügigem Anteil an Funden der Nomadenvorherschaft (10./11. Jh.) zu finden.

Resafa, FP 109, Fragment eines Vorratsgefäß mit reliefiertem Rand, 2008.

Abb. 1. Resafa, Quartier Ost, Luftbild von Norden. M. Stephani 1999.

LITERATURDaM 14 Dorothée Sack, Helmut Becker, Manfred Stephani und Faris Chouker, Resafa-Umland, Archäologische Geländebege-hungen, geophysikalische Untersuchungen und Digitale Gelände-modelle zur Prospektion in Resafa – Rusafat Hisham. Bericht über die Kampagnen 1997 – 2001, in: Damaszener Mitteilungen 14, 2004, 207-232, Tafel 32-38.Müller-Wiener 2008 Martina Müller-Wiener, Resafa (Nord-syrien), Archäologische Sondagen und Prospektionen. Bearbeitung der Keramik und der Kleinfunde – Erste Ergebnisse, in: MSD Jahrbuch 2006-08, herausgegeben von Dorothée Sack zusammen mit Martin Gussone, Dietmar Kurapkat und Daniela Spiegel, Berlin 2008, 38.Resafa I Michael Mackensen, Eine befestigte spätantike Anlage vor den Stadtmauern von Resafa. Ausgrabungen und Spä-tantike Kleinfunde eines Surveys im Umland von Resafa-Sergiupolis. Deutsches Archäologisches Institut. Resafa I, Mainz 1984.Sack 1998 Dorothée Sack, Islamische Residenzen in Nord-mesopotamien in umaiyadischer und abbasidischer Zeit (Zu-sammenfassung), in: Bericht über die 39. Tagung für Ausgra-bungswissenschaften und Bauforschung, 15. - 19.Mai 1996 in Leiden/Niederlande [1998], 70-74.

In der Herbstkampagne 2008 wurde das „Quar-tier Ost“ (Abb. 2) mit einer Fläche von ca. 20ha (4120mx500m) und 35 zum Teil sehr großen Fundplätzen (z.B. 109/182) komplett erfasst, dar-über hinaus wurden im Süden und Nordosten des Umlands an ausgewählte Fundplätzen Testbege-hungen nach dem selben Schema vorgenommen.Eine erste Auswertung der Nachbegehung zeigt ein wesentlich differenzierteres Bild der Nut-zungsphasen der Besiedlung des Umlands von Resafa, als bislang angenommen wurde. Ein weiteres Ergebnis der Begehungen im „Quartier Ost“ betrifft weiterführende Erkennt-nisse zu möglichen Funktionen einzelner Berei-che. So bietet sich z.B. durch das massierte Auf-treten von Schlacke/geschmolzenen Ziegeln im Zusammenhang mit Fehlbränden (FP 181/174) eine Deutung der Fundplätze als Produktions-stätten im Osten des Stadtgebietes an. Nach den sehr guten Ergebnisse der Herbstkam-pagne 2008 erscheint es für die Erstellung der Archäologischen Karte (T1) und zur Ergänzung des von der Fritz Thyssen Stiftung finanzierten Teilprojekts Archäologie und Prospektionen (T2) sehr lohnenswert, die Nachbegehung in den Gebieten der Testbegehungen sowie im Bereich nördlich der Stadt fortzusetzen.

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JAHRBUCH MSD 2007-0930

LAUFENDE PROJEKTE

RESAFA - RUSAFAT HISHAM, SYRIEN. ARCHÄOLOGIE UND PROSPEKTIONENAuswertung der Prospektionsdaten im Hinblick auf die Erschließung und Gebäudeorientierung

Martin Gussone, Dorothée Sack, Ulrike SiegelTECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN, FAKULTÄT VI, INSTITUT FÜR ARCHITEKTUR

UNIV.-PROF. DR.-ING. DOROTHÉE SACK, FACHGEBIET HISTORISCHE BAUFORSCHUNG, MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE, STRASSE DES 17. JUNI 152, SEKR. A 58, 10623 BERLIN, TEL. 030-314-796 11, MAIL: [email protected]

Resafa/Rusafat Hisham, Plan des südlichen Umlandes bis zum ‚kleinen Wadi‘ mit Ausweisung aller Fundplätze (FP) und Markierung der Gebäudezugänge (►) sowie der Hauptwegeverbindungen (Weg 1 = ältere Nord-Süd-Verbindung, Weg 2 = neuer Nord-Süd-Haupt-weg, Weg 3 = Ost-West-Hauptweg). Kombination von Aufnahmen aus der Ausgrabung 1952/54, den Surveys (1977/1983-86) und der Bauaufnahmen der Oberflächenbefunde sowie der Auswertung der Geophysik, M. Gussone/U. Siegel 2008.

Das von der Fritz Thyssen Stiftung finanzierte Teilpro-jekt 2 widmet sich der Untersuchung der Residenz des umaiyadischen Kalifen Hisham b. Abd al-Malik (reg. 105/724-125/743) im südlichen Umland der spätantiken Pilgerstadt Resafa-Sergiupolis, die seit frühislamischer Zeit Rusafat Hisham genannt wur-de. Nach ersten Untersuchungen in den 1950er Jahren wird das etwa 3 km² große Areal seit 1977 mit Hilfe von verschiedenen Prospektionsmetho-den systematisch untersucht.1 Erste Aussagen zur Ausdehnung der baulichen Strukturen und ihrer zeitlichen Einordnung konnten getroffen werden.2 Detailaufnahmen der wesentlichen Fundplätze (FP) und Überlegungen zur städtebaulichen Anlage führten zur Ausweisung von sechs Palastkomplexen mit zugehörigen Nebengebäuden.3 Mit Hilfe der seither durchgeführten Prospektionen4 und insbe-sondere durch die Überlagerung der verschiedenen Prospektionsdaten lassen sich die Beobachtungen zur Anlage der Siedlung nun deutlich verdichten. So können nicht mehr nur Aussagen zur städtebauli-chen Situation, sondern auch genauere Angaben zur Größe und teilweise zum inneren Aufbau ein-zelner Gebäude gemacht werden. Aus diesen Erkenntnissen lässt sich ableiten, dass neben den zwei dominierenden Palästen FP 106/FP 2205 und den sehr kleinen, als Pavillons anzuspre-chenden Strukturen (z.B. FP 151, 201) vor allem eine Vielfalt von Bauten mittlerer Größe auf recht-eckigem Grundriss mit – wenn auch bescheidene-rem – doch eindeutig repräsentativem Anspruch vorkommen,6 die sich unregelmäßig über das Sied-lungsgebiet verteilen. Die komplexeren Grundrisse der am Ostrand der Residenz liegenden größeren Anlagen (FP 109/182) sind hingegen wohl durch spätere Verdichtung und Erweiterungen bedingt.7

Die Analyse der Gebäudestrukturen erlaubt auch Rückschlüsse auf die Infrastruktur der Siedlung. Ein

Ziel der Auswertung der Prospektionsdaten ist da-her eine Klärung der Erschließung und Ausrichtung der Gebäude. Für den Bereich zwischen der Stadt und dem sog. kleinen Wadi wurden alle Hinweise auf Eingangssituationen in einem Plan zusammen-getragen und davon ableitbare Wegebeziehungen markiert (Abb. 1).Es ist deutlich zu erkennen, dass die Bauten der Residenz von Resafa/Rusafat Hisham von unter-schiedlichen Seiten erschlossen werden. Bei meh-reren Bauten liegen die Eingänge auf der Ost- oder Westseite, an wenigeren Gebäuden aber auch an der Nord- oder Südseite. Teilweise verfügen sie über einen Haupt- und einen Nebeneingang. Bei den komplexeren Anlagen scheinen hingegen mehrere gleichwertige Eingänge exisitiert zu ha-ben. Es zeigt sich bereits an diesem Detail, dass den Residenzbauten von Resafa keine einheitlichen Grundrisskonzeptionen zugrunde lagen. Vielmehr scheinen im Einzelfall individuelle Anforderungen der Bauherren und lokale Begebenheiten – wie beispielsweise die topografische Situation, Nach-barbebauungen oder existierende Wegebeziehun-gen – entwurfsbestimmend gewesen zu sein. Die Wegebeziehungen und die Gebäude weisen eine Hierarchisierung auf. Die Gebäude sind hin-sichtlich Größe und Binnenstruktur diffenziert. Ne-ben den Hauptwegen sind untergeordnete Wege zu erkennen. Aufgrund der Unregelmäßigkeit einiger Gebäudeanlagen und Erschließungssitua-tionen scheinen zudem in großen Bereichen der Residenz zwischen den einzelnen Bauten keine klar umrissenen Wege, sondern vielmehr ein offener Raum existiert zu haben.Der ursprüngliche Hauptweg (1) von Resafa-Sergiu-polis nach Süden führte wohl vom südlichen Stadt-tor nach Südosten, was auch die Ausrichtung des FP 148 nahelegt, um bei der natürlichen Erhebung

am FP 202 das ‚kleine Wadi’ an seinem Ostrand zu durchqueren. Spätestens mit der Errichtung der Kalifenresidenz wird ein neuer Nord-Süd-ausgerich-teter Hauptweg (2) geschaffen. Diesem kommt nun – auch durch die daran liegenden Bauten – eine deutlich höhere Bedeutung zu. Aufgrund der Topo-graphie und der Lage des zeitweise Wasser führen-den Wadis auf der Westseite der Stadt sowie der dort gelegenen Wasserstauanlagen, ist weiter zu vermu-ten, dass sofern die befestigte Stadt nicht betreten sondern umgangen wurde dies an der Ostseite der Stadt geschah. Ein weiterer Hauptweg (3) ist in Ost-West-Richtung angelegt und kreuzt den Hauptweg (2) 100 m südlich der Nordostecke der Stadtmauer.Hinweise auf den Verlauf der neuen Nord-Süd-Verbindung (Weg 2) geben mehrere linear entlang dieses Weges angeordnete Gebäude.8 Die Gebäu-de FP 142, 164A, 164B werden von diesem Weg erschlossen und verfügen zudem über repräsentativ gestaltete Eingänge. Auch die Lage des repräsenta-tiven, Hisham zugeschrieben Palastes FP 106 spricht für die Bedeutung von Weg 2. Dieser Bau befindet sich überdies in der Nähe der Kreuzung von Weg 2 und Weg 3, und ist somit über das südliche und östliche Stadttor auch sehr gut an die Stadt und die Große Moschee angeschlossen. Der ‚Palast des Hisham‘ verfügt aber nicht nur durch die Nähe zu Resafa intra muros, sondern auch in Bezug auf das südliche Umland über eine günstige Lage. Durch seine exklusive Position an der höchsten Stelle des stadtnahen südlichen Umlandes und die Nähe zu den Hauptwegen nach Süden und Osten nimmt er eine zentrale Stellung innerhalb der Residenzbebau-ung ein. Auffälligerweise liegt der Hauptzugang des FP 106 aber nicht an einer den Hauptwegen zuge-wandten Gebäudeseite, sondern auf der Südseite, so dass man den Bau über einen vom FP 172 nach Süden begrenzten Vorplatz betrat. Es ist zu erwarten, dass sich diese Beobachtungen durch weitere Bauaufnahmen von Oberflächenbe-funden im Frühjahr 2009 und durch die fortgesetz-te Auswertung der Prospektionen weiter präzisieren lassen. Auch wenn es sich erst um ein Zwischener-gebnis handelt, zeigt sich hier erneut, dass über die bereits hohe Aussagekraft der einzelnen Methoden hinaus, die kombinierte Auswertung der Prospekti-onen - insbesondere der Bauaufnahmen und der Geophysik auf geodätischer Grundlage - auch auf einer ausgedehnten Fläche mit großer Wirtschaft-lichkeit zu sehr detaillieren Ergebnissen führt.

Anmerkungen1 archäologischer Survey mit geodätischer Unterstützung wobei 310

Fundplätze (FP) festgelegt wurden: 1977 (M. Mackensen/H. Tre-mel), archäologische Geländebegehungen: 1983-1986 (D. Sack), geophysikalische Prospektionen 1997-2001(H. Becker, Auswertung D. Sack, seit 2000 mit M. Gussone), Entzerrung von Luftbildern: Überfliegung 1999, Auswertung seit 2001 (M. Stephani, seit 2001 mit M. Gussone), Digitale Gelände Modelle: seit 1999 (M. Ste-phani, seit 2001 mit M. Gussone) detaillierte Aufnahme von Ober-flächenbefunden, seit 2001 (D. Sack, U. Siegel), Nachbegehung der Surveys: seit 2008 (M. Gussone, M. Müller-Wiener). Zusätzlich werden seit 2006 Sondagen an ausgewählten Fundplätzen durch-geführt (Leitung D. Sack, Chr. Konrad, A. Schuhmann, et al.).

2 M. Mackensen, Resafa I, 1984.3 D. Sack, H. Becker: DiskAB 7 (1999), 270-286.4 D. Sack et al.: DaM 14, 2007-232.5 vgl. K. Otto-Dorn: Ars Orientalis 2, 1957, 119-133; Chr.

Konrad, MSD 2006-08 (2008), 39.6 z.B. FP 142, 164, vgl. A. Schuhmann, MSD 2006-08 (2008), 81.7 vgl. U. Siegel, T. Horn: MSD 2006-08 (2008), 39.8 FP 142, 164A, 164B an der Westseite; FP 165, 169, 168, 172

sowie eine Gartenanlage zwischen FP 168 und 172 an der Ost-seite der Trasse.

Steinbruch

Große Moschee

‚kleines Wadi‘

Hauptwadi

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3

Resafa

‚Palast des Hisham‘

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JAHRBUCH MSD 2007-09 31

LAUFENDE PROJEKTE

RESAFA - RUSAFAT HISHAM, SYRIEN. ARCHÄOLOGIE UND PROSPEKTIONEN Physische Geographie: Rekonstruktion der historischen Wasserwirtschaft und der Paläoumwelt

Brian BeckersFREIE UNIVERSITÄT BERLIN, INSTITUT FÜR GEOGRAPHISCHE WISSENSCHAFTEN

UNIV.-PROF. DR.-ING. DOROTHÉE SACK, FACHGEBIET HISTORISCHE BAUFORSCHUNG, MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE, STRASSE DES 17. JUNI 152, SEKR. A 58, 10623 BERLIN, TEL. ++49-30-314-796 11, MAIL: [email protected]

EinleitungIm Jahr 2008 konnte das Resafa-Teilprojekt 2 – Archäologie und Prospektionen im Umland von Resafa – im Rahmen des Exellenzclusters 264 ‚TOPOI‘ um ein Tandemprojekt zwischen Archäologie und Geographie erweitert werden. Ziel dieser Zusammenarbeit ist es, die archäolo-gischen und physisch-geographischen Erkennt-nisse zu einem Gesamtbild der Verhältnisse zur Zeit der Besiedlung Resafas zu fügen. Von ca. 70 n. Chr. bis zum Ende des 13. Jh. n. Chr. war der Ort dauerhaft bewohnt und war im Laufe der Zeit Limesposten, Pilger- und Handelsstadt und zeitweise Kalifenresidenz. In einer arabischen Quelle, die sich auf die Re-gierungsszeit des Kalifen Hisham b. Abd al-Malik bezieht, heißt es: „Resafa, welches eine Wüste war und eine byzantinische Stadt, […]. Man leg-te Zisternen für sie an und einen Weg für [den Transport] des Wassers vom anderen Ende der Wüste“.1 Heutzutage herrschen in der Region um Resafa vergleichbare klimatische Bedingungen. Resafa liegt in der nordsyrischen Wüstenstep-pe mit einem Jahresniederschlag von 100-200 mm. Da der Hauptteil dieser Niederschläge im Winter fallen, mussten die Bewohner der Stadt aufwendige Wasserwirtschaftssysteme schaffen, in denen das Regenwasser gesammelt, gespei-chert und der Überschuss sicher abgeleitet wer-den konnte.2

Glaubt man dem zuvor zitierten Bericht, dass ein „Weg“ für das Wasser angelegt worden ist, so ist damit vermutlich die Kanalisierung bzw. Nutzung der Wadis, in deren Einzugsgebiet Resafa liegt, gemeint. Deren Winterabfluss wurde mit Hilfe ei-nes Dammes (siehe Karte) aufgestaut und in Zis-ternen (siehe Foto) geleitet. Darüber hinaus gab es zahlreiche, durch Regenwasser gefüllte Klein-zisternen und Brunnen, aus denen allerdings nur Brauchwasser gewonnen werden konnte. Das Grundwasser in Resafa ist stark salzhaltig, so dass es zwar für die Tierhaltung und den Acker-bau verwendbar ist, aber nur eingeschränkt als Trinkwasser.3 Wasser ist nicht der einzige limitierende Faktor in dem Gebiet. Zumindest heutzutage gibt es fast ausschließlich in den Senken und Wadibetten ausreichend mächtige Lockersedimente, die ei-nen wirtschaftlichen Feldbau zulassen. Ob Resa-

ANMERKUNGEN1. Kellner-Heinkele, Barbara, Rusafa in den arabischen Quellen,

in: Sack, Dorothée: Die Große Moschee von Resafa - Rusafat Hisham, Resafa IV (Mainz 1996), 154.

2. Brinker, Werner: Zur Wasserversorgung von Resafa-Sergiupo-lis. Damaszener Mitteilungen 5, 1991, 119-146.

3. Wolfart, Reinhard: Geologie Syrien und Libanon, Beiträge zur regionalen Geographie der Erde 6, Berlin-Nikolasee, 1968.

fa sich jemals mit Lebensmitteln selbst versorgen konnte, ist daher fraglich. Ein Teil der Versorgung erfolgte wahrscheinlich, wie heute, aus dem un-weit gelegenen fruchtbaren Euphrattal.

Ziele und Fragestellung Das Ziel der physisch-geografischen Untersu-chungen im Teilprojekt 2 (Archäologie und Pros-pektionen) ist die Erforschung der Umweltverhält-nisse während der Besiedlungsphase Resafas: Wie wurde die Landschaft durch die Bewohner verändert und wie wurde die Lebensweise der Einwohner durch die Umweltverhältnisse beein-flusst? Dabei wird das Hauptaugenmerk auf die Rekonstruktion der Hydrologie, der Geomorpho-logie und der Landnutzung gelegt.

Karte der Umgebung Resafas mit den geplanten Standorten der Bohrungen (Kartengrundlage SPOT), 2008.

Große Zisterne innerhalb der Stadtmauern Resafas, 2008.

MethodenUm Erkenntnisse über Paleoumweltverhältnisse bzw. die Landschaftsgeschichte zu gewinnen, ist es erfor-derlich, die Sedimente natürlicher Archive zu un-tersuchen und sie in eine Chronologie einzubetten (z.B. Radiokarbondatierung). Diese Archive können z.B. aus alluvialen, äolischen und kolluvialen Sedi-menten bestehen und Auskunft über die damali-gen Ablagerungsverhältnisse geben. Daraus kann wiederum auf die damaligen paläohydrologischen und paläoklimatischen Verhältnisse geschlossen werden, insbesondere auf Hochwasserereignisse und Starkregenereignisse. Zusätzlich sollen Klima-änderungen und der menschliche Einfluss auf den Landschaftshaushalt in ihrer wechselseitigen Funk-tion als Auslöser dieser Prozesse erfasst werden.Aus diesem Grund sind Bohrungen und Proben-nahmen für die Frühjahrskampagne 2009 geplant. In einem ersten physisch-geographischer Survey in der Herbstkampagne 2008 wurden mögliche Standorte für die Bohrungen ausgewählt (siehe Karte). Ausreichend mächtige Archive, die potentiell den relevanten Zeitraum abdecken, finden sich nur in Senken (u.a. Dolinen) und den Alluvionen der Wadis (z.B. Schwemmfächer). Die Sedimentproben sollen in einem Labor auf ihre chemischen und physikalischen Eigenschaften hin untersucht und datiert werden. Die weiterführende Untersuchung der Wasserbaumaßnahmen und der Geologie Re-safas soll mit Hilfe eines Georadars erfolgen.

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LAUFENDE PROJEKTE

RESAFA - RUSAFAT HISHAM, SYRIEN. ARCHÄOLOGIE UND PROSPEKTIONENHistorische Topographie der Kalifenresidenz

Christoph KonradTECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN, FAKULTÄT VI, INSTITUT FÜR ARCHITEKTUR

UNIV.-PROF. DR.-ING. DOROTHÉE SACK, FACHGEBIET HISTORISCHE BAUFORSCHUNG, MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE, STRASSE DES 17. JUNI 152, SEKR. A 58, 10623 BERLIN, TEL. 030-314-796 11, MAIL: [email protected]

Seit dem Jahr 2006 werden im südlichen Umland Resafas archäologische Sondagen durchgeführt.1 Mit Hilfe dieser Sondagen soll die bereits vor längerem begonnene Erfassung der Architektur, Chronologie und Struktur der frühislamischen Herrscherresidenz weiter verbessert werden.2

Wie wir aus Schriftquellen wissen, ließ sich der umaiyadische Kalif Hisham ibn Abd al-Malik (reg. 724-743 n. Chr.) im 2. Viertel des 8. Jahrhunderts eine Residenz errichten, die sich vor allem außerhalb der Mauern der spätantiken Pilgerstadt Resafa-Sergiupolis entwickeln konnte. Von den frühen arabischen Historikern und Geographen wird Resafa daher zumeist ‚Rusafat Hisham‘ genannt.3 Nach den Quellen bestand die Residenz im Kern aus zwei Palästen, Repräsentations-Kastellen, die im arabischen Qusur (Sing.: qasr, Dual: qasrain) genannt werden. Die Erforschung der Residenz wurde in den Jahren 1952 und 1954 von Katharina Otto-Dorn begonnen.4 Sie identifizierte zwei der über 300 archäologischen Fundplätze im Umland von Resafa mit den in den Quellen erwähnten beiden Repräsentationsbauten des Hisham. Den nördlichen Bau [FP 106] konnte sie selbst archäologisch eingehend untersuchen, während der südliche [FP 220] nur kurz sondiert wurde.Bei erneuten Sondagen im Jahr 2007 stellte sich das Gebäude [FP 220] unter den Verschüttungen als besonders gut erhalten und für die in umaiyadischer Zeit angewandten Bau- und Dekorationstechniken aufschlussreich heraus, so dass sich die Arbeiten zunächst auf diese Fundstätte konzentrierten.5 Nach zwei intensiven Grabungskampagnen wurden 2008 die zahlreichen Funde, vor allem Stuckfragmente, die während der laufenden Grabung nur registriert und grob aufgenommen werden konnten, sortiert und eine detaillierte Funddokumentation angefertigt, welche die Grundlage für die nun folgende Einordnung der Fundmaterialien in ihren kulturhistorischen Kontext bildet. Daneben wurde damit begonnen, die Struktur der Residenz anhand der durch die Grabungen, Prospektionen und Oberflächenbegehungen gesammelten Informationen neu zu bewerten.Um die Struktur der umaiyadischen Residenz richtig zu erfassen, gilt es zunächst die von K. Otto-Dorn vorgeschlagene Identifikation der in den Quellen erwähnten beiden Repräsentations-Kastelle (qasrain) des Kalifen Hisham zu verifizieren.

Die vorliegenden, archäologisch gewonnenen Informationen zur Architektur und Bauausstattung der Gebäude [FP 106] und [FP 220]6 belegen eindeutig, dass beide Bauten den Typus des umaiyadischen Kastells vertreten, d. h. eines etwa quadratischen Hofbaues, der im Inneren typische Fünfraumgruppen (bait, Pl.: buyut) aufweist und nach außen durch eine weitgehend fensterlose Fassade und massive runde resp. halbrunde Türme eine wehrhafte Erscheinung besitzt.Außergewöhnlich an den Vertretern dieses Typus in Rusafat Hisham ist die Untergliederung der Fassaden durch jeweils fünf Türme. Die Fassaden der anderen umaiyadischen Qusur besitzen nur drei Türme.7 Die beiden Qusur von Rusafat Hisham waren mit Stuckornamenten dekoriert. Die im Inneren verwendeten Stuckornamente wurden geschnitzt, an den Außen- und Hoffassaden hingegen mit Hilfe von Modeln gegossen. Identische Funde dieses gegossenen Stucks an beiden Bauten belegen nunmehr, dass die Gebäude tatsächlich gleichzeitig oder kurz hintereinander errichtet und von der gleichen Werkstätte ausgestattet worden sind. Da die Ornamente mit denjenigen anderer Bauten aus der Zeit Hishams vergleichbar sind, können die Gebäude [FP 106] und [FP 220] tatsächlich als zwei der Repräsentationsbauten des Kalifen Hisham angesprochen werden, die dieser wahrscheinlich um das Jahr 727 n. Chr. in seiner neuen Residenz erbauen ließ.8

Die Identifikation der Repräsentationsbauten des Hisham ermöglicht nun die Frage nach ihrer topographischen Einbindung, ihrem Bezug zur spätantiken Pilgerstadt und zur umgebenden Landschaft. Resafa liegt am Rand einer nord-südlich verlaufenden tektonischen Bruchkante, an resp. über der sich ein Wadi gebildet hat, das die winterlichen Regenfälle ableitet. Auffällig ist, dass die zwischen 500 und 520 n. Chr. entstandenen Großbauten der spätantiken Pilgerstadt unmittelbar an der Bruchkante erbaut worden sind. Dies betrifft sowohl die Kirchen, als auch die Stadttore, von deren Lage aus geschlossen werden kann, dass auch die ehemalige römische Militärstraße, an der Resafa in der ersten Hälfe der 70er Jahre des 1. Jahrhunderts n. Chr. gegründet worden war, oberhalb des Wadis verlief.Auch der südliche der beiden Repräsentationsbau-ten des Kalifen Hisham liegt an der Bruchkante oberhalb des Wadis. Der nördliche hingegen wurde einige hundert Meter weiter östlich vor der

1 D. Sack u.a., Resafa / Syrien, Die Residenz des Kalifen Hisham b. Abd al-Malik. Archäologische Sondagen und Bauaufnahme zur Überprüfung der geophysikalischen Prospektionen, Jahrbuch MSD 2005-07, 2007, 20; Ch. Konrad, Resafa-Rusafat Hisham, Syrien. Archäologische Untersuchungen I. Das Gebäude [FP 220], ein umaiyadischer Qasr, Jahrbuch MSD 2006-08, 2008, 37; A. Schuhmann, Resafa-Rusafat Hisham, Syrien. Bereich ‚Mitte‘ (FP 142, 164), Jahrbuch MSD 2006-08, 2008, 81

2 Zu den vorhergehenden Untersuchungen siehe: D. Sack u.a., Resafa-Umland, Archäologische Geländebegehungen, geophysikalische Untersuchungen und digitale Geländemodelle zur Prospektion in Resafa–Rusafat Hisam, Damaszener Mitteilungen 14, 2004, 207-232

3 Siehe etwa: B. Kellner-Heinkele, Rusafa in den arabischen Quellen, in: D. Sack, Die Große Moschee von Resafa — Rusafat Hisam, Resafa 4 (Mainz 1996), 133-154

4 K. Otto-Dorn, Grabung im umayyadischen Rusafah, Ars Orientalis 2, 1957, 119-133

5 Ch. Konrad a.O. (Anm. 1)6 Diese Arbeiten können seit April 2008 im Rahmen des

Exellenzclusters 264 ‚TOPOI‘ durchgeführt werden.7 Die Qusur von Rusafat Hisham sind die größten der bislang

bekannten umaiyadischen Qusur, sind aber mit jeweils rund 5.500 qm umbauter Fläche noch durchaus mit den anden Qusur vergleichbar, vor allem mit Qasr al-Hair al-Gharbi und Khirbat al-Minya mit 4.700 resp. 5.200 qm Grundfläche.

8 Der arabische Historiker at-Tabari (gest. 923 n. Chr.) berichtet, Hisham hätte seine Residenz aus Furcht vor der Pest ins abseits gelegene Rusafa verlegt. Eine solche Pestepidemie ist für das dritte Regierungsjahr Hišams belegt.Resafa-Rusafat Hisham, Gebäude [FP 106] und [FP 220]. Grabungsergebnisse und Teilrekonstruktion. K. Otto-Dorn (1954) und Ch. Konrad (2007)

Resafa-Sergiopolis / Rusafat Hisham. Oben die spätanitke Pilger-stadt, aus deren Toren die ehemalige römische Militärstraße nach Norden und nach Süden führt. Umkreist: ‚Palastquartier Süd‘ um den Qasr [FP 220] und ‚Palastquartier Nord‘ mit Qasr [FP 106].

Südostecke der spätantiken Stadtmauer errichtet, hinter der sich die Pilgerkirche und die von His-ham beauftragte Große Moschee der Stadt be-finden. Die beiden Repräsentations-Kastelle, die zusammen mit anderen Gebäuden innerhalb der Umlandsiedlung ‚Palastquartiere‘ bilden, sind über die ehemalige römische Militärstraße miteinander verbunden. Warum das nördliche Palastquartier östlich der Militärstraße liegt und nicht in der offen-sichtlich bevorzugten Lage unmittelbar am Rand des Wadis errichtet worden ist, müssen zukünftige archäologische Untersuchungen klären. Die von der Fritz-Thyssen-Stiftung geförderten ar-chäologischen Untersuchungen sollen 2009 fort-gesetzt werden.

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LAUFENDE PROJEKTE

Catharine HofTECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN, FAKULTÄT VI, INSTITUT FÜR ARCHITEKTUR

UNIV.-PROF. DR.-ING. DOROTHÉE SACK, FACHGEBIET HISTORISCHE BAUFORSCHUNG, MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE, STRASSE DES 17. JUNI 152, SEKR. A 58, 10623 BERLIN, TEL. 030-314-796 11, MAIL: [email protected]

RESAFA, SYRIEN. DIE STADTMAUERBauforschung zur Klärung ihrer Entstehung und ihrer Veränderungen. Planmodifikation beim Wasserdurchlass

Mit kombinierten Methoden der Bauforschung ist es dem Teilprojekt gelungen, in hinreichendem Maß Indizien zur Bauzeiteingrenzung der Stadtmauer zu finden und Schlussfolgerungen darzulegen.1

Die Erkenntnisbildung basiert auf Studien zur Gesamtstruktur der Mauer sowie auf der detaillierten Beobachtung bestimmter Ausschnitte.2

Bauwerksanalyse und BesonderheitenEine vereinfachte Prinzipskizze der Stadtmauer verdeutlicht deren zugrundeliegendes Konzept (Abb. 1): Ein bestimmtes Areal sollte durch Rundtürme an den Ecken gefasst werden und pro Seite war genau nur ein repräsentatives Stadttor vorgesehen. Die Lücken zwischen den Ecktürmen und Toren wurden durch eine Abfolge von kleinen und großen Türmen geschlossen. Allein im Südwesten wurde das Abfolgeprinzip gezwungenermaßen durchbrochen: Die Türme 39 und 40 sind beide groß, da sie ein Nebentor flankieren. Diese kleine Regelwidrigkeit wurde also bereits in der Baukonzeption hingenommen. Eine andere Abweichung vom Grundkonzept bleibt jedoch zunächst rätselhaft, nämlich warum Turm 33 ein großer und nicht ein kleiner Turm ist. Handelt es sich um einen Umbau?

Vermessung und BaubefundeTurm 33 ist aufgrund seines Einbindens in die Kurtine bauzeitlich mit der Stadtmauer. Klar ist jedoch auch, dass seine Form offenbar noch nicht Bestandteil des Planungskonzepts war, was sich an maßlichen Zwängen und Ungereimtheiten am Übergang zwischen dem Turm und den Wehrgangsgaleriebögen zeigt. Offenbar sollte hier ursprünglich ein kleiner Turm stehen (Abb. 2). Weshalb dieser abgeändert wurde, liegt auf der Hand: Zwischen Turm 33 und Turm 34 verläuft der Wasserkanal in die Stadt. Sein verbesserter Schutz war offenbar plötzlich wichtiger als das Gestaltungsprinzip der Turmabfolge. Auch der Wasserkanal selbst ist bauzeitlich, was mehrere Autoren, die sich mit ihm befasst haben, betonen. Allerdings zeigen auch die Mauerdurchlässe bauliche Veränderungen. Die drei ursprünglichen Kanäle mit einem Querschnitt von jeweils ca. 90 x 70 cm wurden nachträglich auf der Außenseite unterteilt, so dass hier nur noch sechs schlitzartige Öffnungen übrig blieben (Abb. 3). Warum wurden diese Änderungen kurz nach Baubeginn der Stadtmauer vorgenommen?

Stand der KenntnisseInschriftlich belegt ist Baubeginn der Basilika B innerhalb der Stadt im Jahr 518. Von denselben Werkstattverbänden geschaffen, soviel gilt als nahezu sicher, wurden der Zentralbau und das Nordtor unserer Stadtmauer. Logische Erwägungen setzen dabei die Stadtmauer an den Beginn des Baugeschehens zum Ausbau der Stadt. Der Römisch-Persische Krieg von 502–506 wird bislang als auslösendes Moment gedeutet und damit das Jahr 506 als anscheinend schlüssiger terminus post quem betrachtet. Auch wenn die Quellen kaum etwas von Resafa selbst berichten, sagen sie evtl. mittelbar etwas über sie aus?

QuellenberichteDer persische Herrscher Kawad I. (488–531), griff laut des Chronisten Josua Stylites zusammen mit den verbündeten arabischen Stämmen der Lakh miden unter der Führung von Nu‘man II. (499–503) römisches Gebiet an (Abb. 4). Ohne Gegenwehr ergaben sich die Städte Theodosiopolis und Martyropolis, so dass die Perser zügig auf Amida (Dyarbakir) weitermarschieren konnten. Die Bewohner dort leisteten als erste erbitterte Gegenwehr, wie der antike Historiker Zacharias Rhetor berichtet. Diverse Angriffe auf die Stadtmauer Amidas konnten vereitelt werden: Rammen, zwei Wälle sowie ein Tunnel blieben erfolglos. Erst nach drei für die Belagerer zermürbenden Wintermonaten brachte eine Beobachtung der Perser die Wende: ein heimlicher Grenzgänger aus der Stadt benutzte die Wasserkanäle durch der Mauer, um raus und wieder rein zu schlüpfen. Zwar wurde diese Stelle von einem Wachturm gesichert, aber die wachhabenden Mönche sollen in der Nacht des Angriffs betrunken eingeschlafen sein. Und so drangen nun hier persische Soldaten in die Stadt ein. Ein Massaker wurde an der Bevölkerung angerichtet und die Stadt völlig geplündert. Teile der Invasoren setzten ihren Zug dann nach Westen Richtung Edessa und Batnae fort. Und Kawad sorgte dafür, dass sich die Nachricht vom Untergang Amidas wie ein Lauffeuer bei den Römern verbreitete. Die Einwohner von Edessa reagierten rasch. Hier wurden beim Herannahen von Nu‘mans marodierender Männer in aller Eile die Mauern ausgebessert, die Stadttore blockiert, Gräben gezogen und die Wasserschleußen vergittert. Dank dieser Maßnahmen hielt die Stadt den Angriffen stand. Die wasserbautechnischen Vorkehrungen machten Schule: Auch für die 505–507 neu errichteten Grenzfeste Dara-Anastasiopolis sind besondere Sicherungen des Wasserdurchflusses durch die Stadtmauer dokumentiert. Auch in Resafa musste reagiert worden sein.

Abb. 1 Schemaplan des Grundkonzeptes der Stadtmauer von Resa-fa, 2008. An Position 33 hätte ein kleiner Turm Platz finden sollen.

Abb. 2 Ausschnitt des neuen Vermessungsplans, 2008. Links: Turm 33 als kleiner Turm wie ursprünglich geplant. Rechts: Turm 33 wie ausgeführt als großer Turm in ungewöhnlich langgestreckter Form.

Abb. 3 Wasserdurchlass zwischen Turm 33 u. 34, 2008. Oben: Erste Bauausführung mit drei Öffnungen, je ca. 90 x 70 cm und damit als Schlupfloch für eine Person geeignet. Unten: Unterteilung durch Zwischenpfeiler auf sechs Durchlässe mit jeweils nur ca. 30 cm Breite.

Abb. 4 Römisch-Persischer Krieg 502–506, Route der Perser, 2008.

Anmerkungen1 In dieser Kurzdarstellung wird auf ausführliche Nachweise

verzichtet. Der interessierte Leser sei verwiesen auf: Catha-rine Hof, Neue Forschungen zur Stadtmauer von Resafa, in: 45. Tagung für Ausgrabungswissenschaft und Bauforschung, Koldewey-Gesellschaft 45 (Bonn in Vorber.).

2 Ibrahim Salman, Resafa, Syrien. Die Stadtmauer. Bauforscherische Untersuchungen zu den Türmen 33, 47 und 49. Masterstudienarbeit, TU Berlin, FG Historische Bauforschung, Dorothée Sack (Berlin 2008).

SchlussfolgerungenDas ursprüngliche Konzept der Stadtmauer von Resafa zeugt im Bereich des Wasserdurchlasses von einer beachtlichen Arglosigkeit der Erbauer. Amida war zum Baubeginn sicher noch nicht eingenommen. Nach dessen Fall wurde in Resafa die Querschnitte der Anfangs üppig bemessenen Wasserdurchflüsse vermindert und

ein zweiter Turm so hergerichtet, dass er bemannt sein konnte. Deshalb kann der Schluss gezogen werden, dass der Baubeginn der Stadtmauer vor dem Krieg, also vor 502, und nicht erst nach 506 anzusetzen ist. Gegen einen Baubeginn nach 506 spricht zudem, dass andere Projekte nach dem Krieg schlicht sehr viel wichtiger waren als die Stadtmauer von Resafa. So etwa die Neubauten

von Dara und Zenobia oder die Reparaturen in Amida, Edessa und Batnae. An diesen Orten wurden die im Ostreich verfügbaren Bauleute, insbesondere Steinmetze gebraucht. Ein so ambitioniertes Projekt, wie es das Bauprogramm von Resafa insgesamt war, konnte nur in einer ruhigen Zeit und damit vor dem Krieg ersonnen und mehr noch angegangen worden sein.

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JAHRBUCH MSD 2007-0934

LAUFENDE PROJEKTE

Christian Abendschein, Johannes Uhl, Günter Hell HOCHSCHULE KARLSRUHE - TECHNIK UND WIRTSCHAFT - INSTITUT FÜR GEOMATIK (IfG), PROF. DR.-ING. GÜNTER HELL

TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN, FAKULTÄT VI, INSTITUT FÜR ARCHITEKTUR, UNIV.-PROF. DR.-ING. DOROTHÉE SACK, FG HISTORISCHE BAUFORSCHUNG, MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE, STRASSE DES 17. JUNI 152, SEKR. A 58,

10623 BERLIN, TEL. 030-314-796 11, MAIL: [email protected]

RESAFA, SYRIEN. GEODÄTISCHE GRUNDLAGENGeländeaufnahme zur Erstellung eines Digitalen Geländemodells (DGM) des Walls vor der Stadtmauer

Wie bereits im Vorjahr1 fand das Resafa-Projekt auch im Herbst 2008 in Zusammenarbeit mit dem Institut für Geomatik (IfG) der Hochschule Karlsruhe Technik und Wirtschaft statt.Unter der Leitung von Prof. Dr. Ing. Günter Hell sorgten die Studenten des Studiengangs Vermessung und Geomatik, Christian Abendschein und Johannes Uhl, für die „geodätische Grundversorgung“ der einzelnen Teilprojekte. Für die geodätische Datenerfassung wurden die Tachymeter Leica TCR 703 und TCRM 1103 sowie das Leica GPS 500 Empfängersystem verwendet, die Auswertung erfolgte mittels Softwarepaket Bentley MicroStation V8 bzw. der Applikation Terra Modeler (Terrasolid Ltd. Finnland) sowie AutoCAD 2005 (Autodesk).

Der Schwerpunkt der geodätischen Arbeiten im Herbst 2008 war das Teilprojekt 3 (T3), welches sich mit der Bauforschung zur Klärung der Entstehung der Stadtmauer und deren Veränderungen befasst.2 Zur Stadtmauer gehört neben der Mauer selbst auch der vorgelagerte Wall. Die messtechnische Erfassung erfolgte zwischen Wall und der die Stadt umgebenden Straße mit differentiellem Realtime GPS; aufgrund

Im Zuge des Teilprojekts 2 „Archäologie und Pro-spektionen im Umland von Resafa“ (T2) erfolgten mittels differentiellem GPS Profilmessungen zur Geländeaufnahme zweier südlich von Resafa gelegener Wadis, die der Erstellung eines DGMs für hydrologischer Untersuchungen von Brian Beckers dienen (Physische Geographie).6 Diese Aufnahmen sowie tachymetrische Profilmessungen im Bereich des Fundpunktes 220, bearbeitet von Christoph Konrad (Archäologie), sollen – zusammen mit den im Frühjahr 2007 durchgeführten Aufnahmen zur Erstellung des „Lageplans der modernen Strukturen“ (Jürgen Giese, Daniela Spiegel) – auch für Höhendarstellungen und eine Kontrolle der topografischen Karte des Umlandes7 verwendet werden. Mit Hilfe des „Lageplans der modernen Strukturen“ wurde zusätzlich die Georeferenzierung eines Satellitenbildplans durchgeführt. Es konnte eine Einpassgenauigkeit für den Planbereich von σ= +/– 1.2 m (maximale Abweichung 4.3m) bei 21 verwendeten Passpunkten erreicht werden.

1 K. Eberle, B. Sattes, Geodätische Grundversorgung, in: MSD 2006-08, 35.

2 vgl. C. Hof zur Stadtmauer in diesem Heft3 Geländeaufnahmen im Stadtinneren durch H. Tremel, vgl. T. Ulbert,

Resafa II, 1986, Abb.1.4 Nordtor: Walter Karnapp, Die Stadtmauer von Resafa, Berlin 1976, Abb.

166; Zentralbau: Bauaufnahme W. Wirth 1962, Archiv DAI Berlin.5 Die geometrische Genauigkeit (σ) der Bauaufnahme des

Zentralbaus ist im Hinblick auf den Zeichenmaßstab (M 1: 100) als gut anzusehen (σ= ± 3 cm).

6 vgl. B. Beckers zur Physischen Geographie in diesem Heft.7 H. Tremel, 1977, vgl. M. Mackensen, Resafa I, 1984, IX.

Abb. 5. C. Abendschein und J. Uhl, tachymetrische Aufnahme des Walls.

Abb. 1. Resafa, Höhenlinienplan, erstellt durch Kombination der aus dem DGM generierten Höhenlinien mit den vektorisierten Höhenlinien innerhalb der Stadt, im Original M 1:2000, 2008.

Abb. 2. Oben: 3D-Ansicht des DGMs im Bereich der Nord-Ost-Ecke des Walls; dargestellt als Dreiecksvermaschung, 2008.Abb. 3. Mitte: Überlagerung der Dreiecksvermaschung mit farblich dargestellten Höhenverhältnissen und Schattierung, 2008.Abb. 4. Unten: Kombination der farblichen Höhendarstellung mit den aufgenommenen Geländepunkten, 2008.

von möglichen Abschattungen der Satelliten-signale im Bereich der Stadtmauer wurde das übrige Gebiet zwischen Mauer und Wallkrone mittels elektronischer Tachymetrie erfasst. Die Messungen geschahen in Zusammenarbeit mit Catharine Hof (Leitung T3). Neben der Dokumentation des eigentlichen Walls wurde zudem Wert auf die detaillierte Er-fassung der Höhenverhältnisse zwischen Wall und Straße gelegt, da auch wassertechnische Fragenstellungen im Bereich der Süd- und Westmauer Ziel von baugeschichtlichen (T3) und hydrologischen (T2) Untersuchungen waren.Die Punktdichte und -verteilung der rund 6600 gemessenen Punkte wurde so gewählt, dass sich daraus Höhenlinien in der Äquidistanz von 0,5m ableiten lassen.Die aus den Messungen erzeugten Höhen-linien wurden mit einem vektorisierten Höhen-linienplan der 1976 angefertigten Gelände-aufnahme3 des Stadtinneren verknüpft, was eine Gesamtkartierung der topographischen Verhält-nisse sowohl innerhalb als auch außerhalb der Stadtmauer ermöglicht (Abb. 1-5).

Ein Beitrag zum Teilprojekt 1 „Archäologische Karte“ (T1) war die Verdichtung des vorhandenen Lage- und Höhenfestpunktfeldes im Bereich des Zentralbaus und des Nordtores (Erkundung, Vermarkung, Messung, Berechnung und Dokumentation) zur Erfassung des Bestandes bzw. Kontrolle vorhandener Pläne.4

Zur Einpassung bzw. zur geometrischen Kontrolle der vorhandenen Grundrisspläne wurden sowohl im Bereich der Großen Moschee als auch des Zentralbaus Kontrollpunkte aufgenommen, welche die Grundlage für eine anschließende digitale Entzerrung der Pläne waren. Hierbei erfolgte eine Zusammenarbeit mit Dietmar Kurapkat (Große Moschee) sowie Axel Schumann und Ibrahim Salman (Zentralbau).5

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LAUFENDE PROJEKTE

RESAFA, SYRIEN. KONSOLIDIERUNGS- UND RESTAURIERUNGSMASSNAHMENBasilika A, temporäre Stützkonstruktionen zur Sicherung besonders gefährdeter Bereiche

Die Bausubstanz der im ausgehenden fünften Jahrhundert errichteten Basilika A ist seit ihrer Errichtung durch überregionale und lokale geologische Faktoren gefährdet. Erdbeben und der durch unterirdische Dolinen geschwächte Baugrund haben seit Erbauung der Kirche bis zur Aufgabe der Stadt im13. Jahrhundert bereits zu umfangreichen Schäden und Sicherungs-arbeiten geführt. Die im Rahmen der Herbst-kampagne 2008 durchgeführten Konsolidierungs-maßnahmen sind eine Fortsetzung verschiedener Arbeiten der Syrischen Antikendirektion sowie des Deutschen Archäologischen Institutes, die bis in die 1960er Jahre zurückreichen. Hauptursache für die momentane Gefährdung der Bausubstanz sind neben dem schleichenden Zerfall des Baustoffes vor allem Senkungen des Baugrundes im östlichen Bereich der Kirche. Für die aktuellen Maßnahmen wurden zunächst drei besonders gefährdete Bereiche ausgewählt (Gutachten Klaus Dierks). Es handelt sich um jeweils einen Abschnitt des südlichen und nördlichen Seitenschiffes, der sich von dem Stützmassiv (Contrefort) löst, und um die Südarkade des Hauptschiffes direkt neben der Apsis. Um eine umgehende Sicherung dieser Wand-zonen zu gewährleisten, die neben der Bewahrung der Bausubstanz auch die Verkehrssicherheit des Gebäudes zum Ziel hatte, sind vor Beginn der Kampagne in Berlin hölzerne Bockgerüste für die entsprechenden Gefahrenbereiche konzipiert worden (Ingo Eilers/Isabelle Frase). Eine erste Begehung vor Ort ergab, dass die Pläne der Bockgerüste teilweise überarbeitet werden mussten, da sowohl im nördlichen als auch im südlichen Seitenschiff eine große Anzahl von Mauerquadern lagert. Die Beräumung der aus Gipsstein bestehen-den Blöcke mit den in Resafa zur Verfügung ste-henden Mitteln hätte eine größere Gefahr für deren Substanz bedeutet, als diese an ihrem Ort zu belassen und als Substruktion sowie als Widerlager für die temporären Stützkonstruktionen zu nutzen. Durch die Modifikationen im nördlichen sowie südlichen Seitenschiff, wurden die Konstruktionen kürzer und es konnte teures Holz eingespart werden (Beratung Frithjof Berger).Als problematisch erwies sich bereits vor Beginn der Kampagne die Beschaffung geeigneter Bauhölzer. Die in der ersten Planung favorisierte Verwendung von gesägten Balken konnte nicht realisiert werden, da weder Hölzer entsprechen-der Länge noch entsprechenden Querschnittes in

Isabelle Frase, Tobias HornTECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN, FAKULTÄT VI, INSTITUT FÜR ARCHITEKTUR

UNIV.-PROF. DR.-ING. DOROTHÉE SACK, FACHGEBIET HISTORISCHE BAUFORSCHUNG, MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE, STRASSE DES 17. JUNI 152, SEKR. A 58, 10623 BERLIN, TEL. 030-314-796 11, MAIL: [email protected]

der näheren Umgebung von Resafa zu beschaffen waren. Es war daher von Nöten, die bis zu acht Meter langen Balken vor Ort aus drei Lagen Bohlen von bis zu sechs Metern Länge herzustellen. Die Binder wurden im Hof des Grabungshauses vorgefertigt (genagelt und geschraubt), das genaue Zusägen der gefertigten Balken erfolgte jedoch erst unmittelbar vor dem Aufrichten des Bockgerüstes in der Basilika. Die für die Bauarbeiten benötigten Werkzeuge wurden zum größten Teil aus Deutschland mitge-bracht. In Syrien wurden vor allem das Holz und die Nägel gekauft. Das Schwinden der Hölzer führte zu einer geringfügigen Verdrehung, die beim Aufrichten der Konstruktionen berücksichtigt werden musste. Als günstig erwies sich dabei die bereits zuvor entschiedene Verbindung der einzelnen Elemente durch Knaggen und Laschen. Diese einfache, klassische Verbindung erlaubt einerseits, eventuelle Verformungen auszugleichen und ihre Herstellung bedarf andererseits keinerlei spezielle Kenntnisse des Zimmermannshandwerkes. Es ist bei der Planung stets darauf geachtet worden, dass die Arbeiten mit den in Syrien vorhandenen technischen Möglichkeiten und mit in Resafa und Umgebung lebenden, ungelernten Arbeitern durchgeführt werden können (Koordination Tobias Horn/Chafiq Hamzé).

Für das Aufrichten stand ein altes, bereits in früheren Restaurierungsmaßnahmen verwendetes Gerüstsystem aus Wasserrohren zur Verfügung, welches von den Arbeitern für die entsprechenden Aufstellungsorte modifiziert werden konnte. Das Bockgerüst selbst ist mit zunehmenden Bau-fortschritt als Arbeitsgerüst genutzt worden. Für die Begehbarkeit und Sicherheit der Arbeiter war es daher unumgänglich, das vor der Südarkade stehende Contrefort von Schutt- und Staubschichten zu bereinigen. Im Laufe der Arbeiten zeigte sich deutlich, dass die Arbeitsprozesse von den syrischen Arbeitern zunehmend schneller absolviert werden konnten und auch die Ausführung der handwerklichen Arbeit schrittweise besser wurde. Besonders die jüngeren Arbeiter wurden durch die Übernahme von Verantwortung für einzelne Teilaufgaben stark motiviert. Die Einbeziehung der örtlichen Bevölkerung hat nicht nur positive Auswirkung auf deren Kenntnisse und handwerklichen Fähigkeiten, sondern befördert auch durch die Identifikation mit ‚ihrer Baustelle‘ die Akzeptanz und Nachhaltigkeit der Arbeiten vor Ort.Erste Vorschläge zur dauerhaften Sicherung der Basilika A konnten bei einem Workshop vor Ort bereits vorgestellt werden (Martin Klessing/Frithjof Berger).

Temporäre Stützkonstruktion an der Südarkade des Hauptschiffes neben der Apsis, Ausführungsplanung, Sept. 2008 (I. Frase).

Temporäre Stützkonstruktion an der Südarkade des Hauptschiffes neben der Apsis, Sept. 2008 (Foto T. Horn).

Temporäre Stützkonstruktion im südlichen Seitenschiff, Sept. 2008 (Foto I. Frase).

Temporäre Stützkonstruktion im südlichen Seitenschiff, Ausfüh-rungsplanung, Sept. 2008 (I. Frase).

Basilika A, Lage der Gefahrenbereiche, an denen im Herbst 2008 temporäre Konsolidierungsmaßnahmen durchgeführt wurden.

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LAUFENDE PROJEKTE

RESAFA, SYRIEN. KONSOLIDIERUNGS- UND RESTAURIERUNGSMASSNAHMEN‚Zentralbau‘, präzise 3D-Bestandsdokumentation mittels Terrestrischem Laserscanning (TLS)

Zur 3D-Erfassung wurde erstmalig in Syrien der Laserscanner IMAGER 5006 der Firma Zoller+Fröhlich (Z+F) benutzt. Im Gegensatz zu dem im Jahr 2006 eingesetzten terrestrischen Laserscanner mit Impulslaufzeitverfahren, bestimmt der IMAGER 5006 die Entfernung nach dem Phasenvergleichsverfahren. Dies ermöglicht eine vielfach höhere Messrate und Genauigkeiten im Millimeterbereich. Zur Verknüpfung und Registrie-rung der einzelnen Scans kam ein leistungsstarker Laptop mit 4 GB Arbeitsspeicher zum Einsatz.

MessdurchführungAufbauend auf dem im Jahr 2002 angelegten Ingenieurnetz3 erfolgte eine Erweiterung in Richtung Nord-Westen zum Zentralbau. Im Außenbereich um den Zentralbau wurden vier, im Innenraum ein weiterer Punkt als Netzpunkte erkundet und durch Messingstehbolzen mit Zentrierbohrung vermarkt. Das Präzisionsnivellement wurde, mit Anschluss an das bestehende Ingenieurnetz, innerhalb und zur Stützung außerhalb des Zentralbaus, durchgeführt. Die neuen Höhen der Festpunkte konnten hochpräzise im Messmodus Rück-Vor-Vor-Rück mehrfach mit dem Präzisons-Digitalnivellier DNA 03 von Leica Geosystems bestimmt. Als Voraussetzung für die 3D-Erfassung und Georefrenzierung des Zentralbaus mit dem terrestrischen Laserscanner, wurden alle vorab vermarkten Punkte durch eine hochgenaue tachymetrische Netzmessung mit dem TCRP 1201 von Leica Geosystems bestimmt. Für eine bestmögliche Bestandsdokumentation des Zentralbaus in der vorgegebenen Zeit mit dem terrestrischen Laserscanner IMAGER 5006 wurden insgesamt 28 Standpunkte in unterschiedlicher Höhe ausgewählt. Entsprechend der jeweiligen Entfernung zum Messobjekt kamen die Auflösungsstufen „high“ und „superhigh“ zur Anwendung. Zusätzlich zu den einzelnen Scans sind mit der adaptierten Digitalkamera pro Standpunkt 28 digitale Photos angefertigt worden. Diese dienen

der Orientierung des Nutzers, erlauben aber auch automatisiert die Einfärbung der Punktwolken mit den Echtfarbinformationen durch Farbmapping.Die gesamte Datenmenge aller erfassten Punkte liegt bei etwa 17 Gigabyte. Hierbei umfasst ein Scan jeweils mehrere Millionen Punkte. Eine Visuali-sierung des Datenbestands ist bei der vorliegenden Punktdichte nur bedingt zu empfehlen.

3D-DarstellungNach Abschluss der Registrierung und Geo-referenzierung liegt ein bereinigter Datensatz in dem LaserControl Format *.zfs vor. Dieser kann zur weiteren Verwendung, beispielsweise in CAD Programmen, standpunktweise in verschiedene Formate exportiert werden. Zu beachten ist jedoch, dass ein leistungsstarker PC notwendig ist, um die enormen Datenmengen zu bearbeiten.

Anmerkungen1 Sack, Dorothée; Gussone, Martin.; Siegel, Ulrike: Resafa/

Syrien, Pilgerstadt und Kalifenresidenz: Die Stadt intra und extra muros – Die fünf Teilprojekte der Projektphase 2006 - 2010, in: MSD Jahrbuch 2005-07, 18.

2 Böwe, Lukas; Horn, Tobias: Resafa-Sergiupolis, Syrien. Zentralbau: Bauarchäologische und konservatorische Untersuchungen am Nordostturm, in: MSD Jahrbuch 2006-08, 77.

3 Kowoll, Dennis; Sternberg, Armin: Deformationsmessungen an der Basilika A, Resafa, Syrien mit Hilfe konventioneller Messmethoden und durch Einsatz von terrestrischem Laserscanning (TLS), Diplomarbeit Uni BW München-Neubiberg, 2007.

Präzisionsnivellement: Erweiterung des Ingenieurnetzes, 2008.Die abgebildeten neun Festpunkte wurden hochpräzise bestimmt. Der Höhenanschluss erfolgte an den Punkt 104 des Bezugsrahmens außerhalb der Stadt.

Ausschnitt einer 3D Punktwolke, Ansicht in Z+F LaserControl, 2008.

Präzisons-Tachymetrie. Anschluss an das Resafa-Netz, 2008.Für die Neumessung wurden die fünf Netzpunkte 700 - 704 als Standpunkte verwendet. Mehrere Punkte des vorhandenen Resafa-Netzes wurden als Anschlusssichten angezielt.

Übersicht der Scannerstandpunkte u. Punkte zur Registrierung, 2008.Vollständigkeit und Anzielung von möglichst vielen Zielzeichen waren Kriterien der Standpunktwahl, um die Verknüpfung der einzelnen Punktwolken und die Georeferenzierung zu gewährleisten.

Im Rahmen des Teilprojekts 4: „Vorbereitende Untersuchungen, Planungen und Ausführung von Konsolidierungs- und Sicherungsmaßnahmen“1 stand diese Messkampagne unter der Zielsetzung „Präzise 3D-Bestandsdokumentation des so genannten Zentralbaus mittels Terrestrischem Laserscanning (TLS)“ als geometrische Grund-lage für spätere Restaurierungsmaßnahmen. Der ‚Zentralbau‘, welcher heute als Bischofs- oder Metropolitenkirche interpretiert wird, entstand zu Beginn des 6. Jahrhunderts im Rahmen intensiver Bautätigkeiten, als sich Resafa zu einem bedeutenden Pilgerzentrum zu Ehren des Märtyrers Sergios entwickelte.2

VorbereitungAls Voraussetzung für die 3D-Bestands-dokumentation bzw. die Georeferenzierung des Zentralbaus mit dem terrestrischen Laserscanner war die Erweiterung des Ingenieurnetzes in Lage und Höhe in diesem Bereich notwendig. Für diese Arbeiten wurden, identisch zur Messkampagne 2006, das digitale Präzisionsnivellier DNA03 und der Präzisons-Tachymeter TCRP1201 von Leica Geosystems mit Einprismen-Präzisionsreflektoren ausgewählt.

Resafa,Terrestrischer Laserscanner Z+F IMAGER 5006 mit adap-tierter Kamera im Einsatz vor dem Zentralbau, 2008 (M. Gussone)

Hans Heister, Manfred Stephani, Wolfgang Liebl, Armin SternbergPROF. DR.-ING. HABIL. HANSBERT HEISTER, UNIVERSITÄT DER BUNDESWEHR MÜNCHEN, INSTITUT FÜR GEODÄSIE,

WERNER-HEISENBERG-WEG 39, D 85577 NEUBIBERG, TEL. +49 89 60043433, FAX. +49 89 60043904UNIV.-PROF. DR.-ING. DOROTHÉE SACK, FACHGEBIET HISTORISCHE BAUFORSCHUNG, MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE,

TU BERLIN, STRASSE DES 17. JUNI 152, SEKR. A 58, 10623 BERLIN, TEL. 030-314-796 11, MAIL: [email protected]

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JAHRBUCH MSD 2007-09 37

LAUFENDE PROJEKTE

RESAFA, SYRIEN. KONSOLIDIERUNGS- UND RESTAURIERUNGSMASSNAHMEN‚Zentralbau‘ – Bauarchäologische Untersuchung und Planung einer Teil-Anastilosis

Ibrahim Salman, Axel SchuhmannTECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN, FAKULTÄT VI, INSTITUT FÜR ARCHITEKTUR

UNIV.-PROF. DR.-ING. DOROTHÉE SACK, FACHGEBIET HISTORISCHE BAUFORSCHUNG, MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE, STRASSE DES 17. JUNI 152, SEKR. A 58, 10623 BERLIN, TEL. 030-314-796 11, MAIL: [email protected]

EinführungDer heute als Kathedrale interpretierte so genannte Zentralbau von Resafa-Sergiupolis (Abb. 1) entstand im Zuge einer regen Bautätigkeit wahr-scheinlich im ersten Viertel des 6. Jhs. n. Chr. Seine charakteristische Grundrissform kombiniert den längsgerichteten Baukörper einer dreischiffigen Basilika mit einem zentralisierenden Tetrakonchos, der aus halbkreisförmigen Exedren besteht, die um das Mittelschiff herum angeordnet sind.1 Nach seiner Ausgrabung in den Jahren 1956-61 unter der Leitung von J. Kollwitz und der dabei durchgeführten Bauaufnahme, steht das Gebäude in jüngster Zeit stärker im Blickpunkt: Im Jahr 2007 beschäftigte sich eine Abschlussarbeit des Masterstudiums Denkmalpflege an der TU Berlin vor allem mit konservatorischen Problemen des ruinösen Gebäudes.2 Im Herbst 2008 begannen zudem zwei Dissertationen, die sich auf Basis einer gemeinsam durchgeführten Bauaufnahme mit unterschiedlichen Aspekten der Kirche beschäftigen. Ibrahim Salman erarbeitet ein Konzept für eine teilweise Anastilosis der im Mittelschiff liegenden Säulen und Bauteile sowie zu deren Konservierung. Bei der als bauarchäologische Untersuchung angelegten Arbeit von Axel Schuhmann steht dagegen eine liturgie-, architektur- und kunstgeschichtliche Einordnung des Gebäudes im Mittelpunkt.

und Bebauung aus sekundärer Nutzung) in den Grundriss aufgenommen.Einzelne Bauteile aus dem Ursprungsbau wie Postamente bzw. Basen und die dazugehörigen Säulen aus den Exedren wurden im Handaufmass im Maßstab 1:10 gezeichnet (s. Abb. 3 und 4): Dadurch ließen sich die in größerem Maßstab vorliegenden Pläne an einigen Stellen um wichtige Details ergänzen. Auch diese wurden digital umgezeichnet, wodurch nun alle Pläne und Zeichnungen in digitaler Form vorliegen.

Zukünftige ArbeitenDie begonnene Bauaufnahme stellt die Grundlage für weitergehende Arbeiten im ‚Zentralbau‘ dar: So sollen in einem nächsten Schritt Erkenntnisse über die Bauphasen und mögliche Änderungen

in der Planung des Gebäudes gewonnen werden. Über Vergleiche mit ähnlichen Bauten und der dazugehörigen Literatur soll das Gebäude zudem in einen größeren historischen Zusammenhang gestellt werden.Außerdem ist sie Ausgangspunkt für eine zeichnerische Visualisierung des einstigen Aussehens der Säulenstellungen im Mittelschiff, die bei einer günstigen Prognose der Machbarkeit als Konzept für eine zukünftige Anastilosis dieses Bereiches dienen könnte.

Anmerkungen1 G. Brands, Die Bauornamentik von Resafa-Sergiupolis, Resafa

6 (Mainz 2002) 121-1792 Eine Zusammenfassung der Arbeit findet sich in: D. Sack u. a.

(Hrsg.), Jahrbuch MSD 2006-08 (Berlin 2008) 773 Für die Einrichtung des Messnetzes und die Entzerrung des

Grundrisses ist Chr. Abendschein, Prof. G. Hell und J. Uhl (alle Hochschule Karlsruhe Technik und Wirtschaft) zu danken.

Abb. 1: Blick in die Apsis des Zentralbaus. Links: Säule in Ver-sturzlage, rechts: sekundäre Einbauten. Zustand August 2008.

Durchgeführte ArbeitenZunächst wurden die Bauteile der Exedren durch ein Nummerierungssystem geordnet, das ihre genaue Zuordnung und Verortung erlaubt. ( Abb. 2)Für die Bauaufnahme wurde das Messnetz innerhalb der Stadt rund um den Zentralbau verdichtet. Es diente als Grundlage für die Überprüfung des vorhandenen Grundrisses auf seine Genauigkeit. Die tachymetrisch durchgeführten Messungen ergaben eine durchschnittliche Abweichung des 1962 von W. Wirth fertig gestellten Planes um etwa vier Zentimeter. Angesichts des Originalmaßstabes von 1:100 liegt dies in einem zu vertretenden Rahmen. Auf Grundlage der vorgenommenen Messungen wurde der Plan photogrammetrisch entzerrt und anschließend vektorisiert.3

Ziele der BauaufnahmeDie Bauaufnahme sieht neben der Überprüfung der existierenden Pläne eine verformungsgetreue Dokumentation der bisher nicht in den Plänen verzeichneten Bauteile vor. Dazu wurden die vermutlich noch in Versturzlage befindlichen Säulen, die sekundären Fußbodenplatten aus rotem Kalkstein und Gebäudeteile, die nicht zum Ursprungsbau gehören (‚Iwanhaus‘ in der SW-Ecke Abb. 3: Zentralbau, Basis 5, im Original M 1: 10, 2008. Abb. 4: Zentralbau, Basis 12, im Original M 1: 10, 2008.

Abb. 2: Grundriss des Zentralbaus nach W. Wirth. Ergänzt um sog. Iwanhaus, Teile späterer Einbauten und Säulen in Versturzlage, 2008.

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LAUFENDE PROJEKTE

RESAFA, SYRIEN. SITE MANAGEMENTKonzeption und Layout der Schautafeln. Abstimmungsprozesse und gestalterische Lösungen

Anne MollenhauerTECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN, FAKULTÄT VI, INSTITUT FÜR ARCHITEKTUR

UNIV.-PROF. DR.-ING. DOROTHÉE SACK, FACHGEBIET HISTORISCHE BAUFORSCHUNG, MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE, STRASSE DES 17. JUNI 152, SEKR. A 58, 10623 BERLIN, TEL. 030-314-796 11, MAIL: [email protected]

EinleitungIm Teilprojekt 5 „Die Touristische Erschließung der Ruine – Site Management“ wurde ein Konzept für die umfassende Information der Besucher entwi-ckelt,1 welches nun schrittweise umgesetzt wird. Dazu gehören ein Faltblatt zur Besucherführung, Schautafeln im Gelände zur Erläuterung einzelner Monumente, die Erarbeitung eines Archäologi-schen Führers sowie eine Ausstellung zur Stadt-geschichte und ihrer Erforschung im zukünftigen, zur Zeit von der syrischen Antikenverwaltung in Planung befindlichen Besucherzentrum außerhalb des Ruinengeländes. Im Zentrum der Arbeiten 2008 und 2009 stand die Erstellung des Faltblatts sowie die Detailkon-zeption der Schautafeln.

SurveyUm ein verbindliches Konzept für die Gestaltung der Schautafeln entwickeln zu können, das so-wohl die Eigenheiten des Ortes Resafa berück-sichtigt als auch die bisher in Syrien an anderen Orten umgesetzten Konzepte mit einbezieht, wurde zunächst ein Survey verschiedener archä-ologischer Stätten (Bosra, Ebla, Aleppo, Qa-laat Sahiyun, Qatna und Krak des Chevaliers) durchgeführt, in denen in den vergangenen Jahren Schautafeln aufgestellt wurden. Diese Schautafeln wurden nach verschiedenen Kri-terien (Aufstellungsort, Materialbeständigkeit, Layout (Aufteilung des Platzes, Abbildungen, Lesbarkeit der Texte) beurteilt und daraus Ge-staltungsrichtlinien für unsere Tafeln entwickelt.

Abstimmung mit allen BeteiligtenDie Ergebnisse des Surveys, die ersten Gestal-tungsentwürfe, die endgültigen Layouts sowie die technischen Lösungsvorschläge für die Rah-menkonstruktion wurden in regelmäßigen Ab-ständen mit der Antikenverwaltung in Damaskus abgestimmt und entsprechend modifiziert. Vor Ort wurde im Sommer 2008 gemeinsam über den genauen Aufstellungsort der ersten drei Ta-feln entschieden. Im Jahr 2009 soll die Aufstel-lung der Tafeln im Gelände erfolgen.

Layoutkonzeption und RahmenkonstruktionEine grundlegende Vorgabe der syrischen An-tikenverwaltung, die die Layoutkonzeption be-einflusste, war die Präsentation der Texte in drei Sprachen (englisch, arabisch und französisch). Das Format der Tafeln (hochrechteckig, 1750mm x 60mm) und die grundsätzliche Layout wurde von den von der Antikenverwaltung entwickelten Tafeln übernommen, um ein ähnliches Erschei-nungsbild der Schautafeln in den archäologi-schen Stätten Syriens zu erhalten. In der Kopfzeile der Tafel befinden sich die Über-schrift sowie eine Übersichtskarte des Ruinen-geländes mit der Markierung des Standorts des beschriebenen Gebäudes. Darunter befinden sich in zwei Spalten die englische und arabische Kurzbeschreibung des Monuments. Unter ihr, etwas unterhalb der Brusthöhe des Betrachters, liegt ein Block mit Abbildungen (Grundrissen, Ansichten, Schnitten, Skizzen), darunter der fran-zösische Textblock. Die Fußzeile bilden die Logos der beteiligten Institutionen, Deutsches Archäolo-gisches Institut (DAI) und Syrische Antikenverwal-tung (DGAMS).Für die Gestaltung der Rahmenkonstruktion wa-ren zwei Faktoren ausschlaggebend: sie sollte aus lokal verfügbaren Materialien und von lokal ansässigen Handwerkern anzufertigen sein. Die Basis der Konstruktion bildet ein Beton-fuß (1200mm x 600mm x 500mm), sechs Schrauben (8mm) werden in den Betonfuß eingelassen. Der Metallkörper (8mm Stärke) Abb. 3. Axonometrie der Rahmenkonstruktion, 2008.

Abb. 1 Resafa, Plan der Stadt intra muros, 2008. Die gepunktete Linie zeigt den Besucherweg durch die Ruine, die schwarzen Punkte die Monumente, vor denen Schautafeln aufgestellt werden sollen.

Abb. 2. Layout der ersten drei Schautafeln, die 2009 aufgestellt werden sollen, 2008.

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So far the smallest known church in Resafa is the Basilica D, which is 25m long and 15m wide. The church derives most probably from the 6th century, its exact date of construction is unknown.In its original shape the church consisted of three aisles, the nave was closed at the eastern end by an apse, framed on each side by a rectangular room. Only few remains of its original equipment have survived: A small number of carved chancel screen orthostates and a single capital.The church was presumably damaged a�er an earthquake and a�erwards transformed into a house. The �rst stage of modi�cation took place in early Islamic times (8th / 9th century), but the structures of the now visible ruin of a house date into the Ayyubid period (12th / 13th century). The house was entered from the north through a doorway which led around the corner into a corridor, where latrines and a staircase into the upper �oor were found. From here, a �rst courtyard was accessible, which gave access of a number of rooms, presumably dedicated to reception- and living purposes. To the west of the courtyard a room, which may have served as a kitchen was uncovered. From here, a second courtyard could be entered, which was followed by a narrow chamber with another staircase and an oven to bake bread. This part of the house probably served house keeping purposes.Five independent stores were located at the western side of the house, opening to the street without any connection to the inner building.

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La Basilique D est la plus petite église connue à Resafa jusqu’à présent. Elle mesure 25m en longeur sur 15m en largeur. L’église date probablement du 6ème siècle. Sa date de construction exacte n’est pas connue.A l’origine l’église consistait en trois ailes. La nef était fermée à l’est par l’apside, encadrée de chaque côté par une pièce rectangulaire. Seulement quelques restes de son équipement d’origine subsistent encore : Un petit nombre d’orthostates sculptées de la chaire et un seul chapiteau.Nous supposons que l’église était détruite à la suite d’un tremblement de terre. Ensuite elle fut transformée en habitation. Les premières transformations ont eu lieu à l’époque précoce de l’Islam (8ème/ 9ème siècles), les vestiges d’une maison actuellement visibles dates de l’époque Ayyoubide (12ème/ 13ème siècles).

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La maison était accessible du côté nord par une entrée, qui menait au tour d’un angle (par une chicane) dans le corridor, où nous avons trouvé des latrines et une cage d’escalier menant à l’étage. Depuis là une première cour était accessible, qui donnait accès à un nombre de chambres, probablement destinées à l’habitation et à la réception des hôtes. Sur le côté ouest de la cour une pièce était découverte qui était probablement utilisée comme cuisine. Depuis là une deuxième cour était accessible, suivis par une chambre étroite contenant une cage d’escalier et un four à pain. Ce�e partie de la maison était probablement réservée à l’intendance.Cinq magasins indépendants étaient localisés à l’ouest de la maison. Elles donnent sur la rue sans être ra�achées à l’intérieur du bâtiment.

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La Basilique D et ses phases de construction

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Trading routs and the so-called »Khan« +�j�= �%1��$�� t�P�� Route de commerce et le »khan«

Resafa n’est pas seulement la ville de pèlerins ou un poste militaire. La ville était également un important centre de commerce (emporium). Resafa est situé à l’intersection de deux routes de commerce majeures dont une menait du nord au sud de Samosata (Samsat/ Turquie) vers l’Euphrate et Palmyre qui continuait vers Damas. La deuxième menait de l’est à l’ouest reliant Circesium (près de Busayrah/ Syrie) avec Antiochia (Antakya/ Turquie) et continuait vers la côte.La marchandise était transportée principalement par des chameaux et les caravanes des marchands étaient souvent accompagnées par des soldats et des pèlerins. Situé à distance d’une journée se trouvaient des auberges particulières, nommées caravansérail (khan), qui pouvaient héberger tout un groupe.Ce bâtiment ressemble un tel caravansérail. Il s’agit d’un plan presque carré qui mesure 25 m x 27m.

L’entrée se situe à l’ouest. Elle donne sur une grande cour qui contenait sur trois côtés six chambres. Ces pièces ont des portes qui donnent sur la cour mais qui ne sont pas connectées entre eux. Les voûtes de ces pièces sont construites en brique sur le côté nord et en pierre calcaire le long du côté sud. Les chambres formaient des cellules plus ou moins privées pour chaque commerçant, son serviteur personnel et la marchandise précieuse de petite taille. La marchandise encombrante et les animaux restaient dans la cour. Le khan bâtiment fut construit à l’époque byzantine (6ème siècle). Des fouilles démontraient que la même route qui reliait la Porte du nord [3] et l’Eglise quadrilobée [6] continuait jusque ici. Le bâtiment a dû être fréquenté souvent, car un deuxième étage était rajouté pendant l’époque islamique (probablement omeyyade, 8ème siècle).

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Institut Allemand d’Archéologie

Resafa was not only the city of pilgrims and a post of soldiers but also an important trading centre (emporium). It lays close to the intersection of two major trading routs running north to south from Samosata (modern Samsat/Turkey) over the Euphrates to Palmyra and further to Damascus and east to west connecting Circesium (near modern Busayrah) with Antiochia (modern Antakya/Turkey) and continuing to the coast. Merchandise was transported mainly by camel and the trader’s caravans were o�en accompanied by soldiers and pilgrims. In a day’s travelling distance special hostels, so-called cara- vansaries (khan) gave shelter for the group. This building here seems to have been such an caravansary. It is an almost square building, measuring about 25 m x 27 m, with its entrance from the west. This opened into a large courtyard surrounded on three sides by six chambers with doors to the courtyard but without being connected with each other. The vaults of the chambers are made of brick on the north and of lime stone along the south half. The chambers form more or less private cells for individual merchants, their servants, and their small sized valuable merchandise. Bulky goods and the beasts stayed in the court.The khan-building was erected in Byzantine times (6th century) and excavations have shown that the same road connecting the North Gate [3] with the Tetraconch church [6] continued to here. The building must have been highly frequented since a second storey was added in Islamic (probably Umayyad, 8th century) times.

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Direction Générale des Antiquités et des Musées

The City Wall and its North Gate

L'enceinte impressionante de Resafa était probablement érigée au début du VIème siècle. Avec une longeur totale du 1,8 km elle renferme une surface d'environ 500m x 400m. Ses murs sont renforcé par cinqante tours petit et large disposé en alternance et construits entièrement en pierre de gypse blanc. A l'origine les murs d'enceinte consistaient de trois étages accessibles par des chemins de ronde. Toutes le tours et galeries sont munies des créneaux qui perme�aient aux archers de défendre la ville. La Porte du NordAux quatre cotés de l’enceinte se trouvent des portes principales, la porte du nord étant la plus imposante. A chaque époque les visiteurs s’approchaient à la ville du coté nord entrant par ce�e porte principale. Elle est �anquée par deux tours et munit d’une avant-cour. A l’intérieure de la cour s’élève la façade la plus ornementée de l’enceinte qui est particulièrement bien conservée jusqu’à nos jours. A part de quelques

éléments militaires, comme les créneaux, l’impression générale de l'ensemble de la porte du nord est accueillante pour les pèlerins et visiteurs. L’entrée à la ville est composé de trois baies ressemblant au motive de l’arc de triomphe et à comparer à l’Arc de Constantin à Rome. Les baies sont encadrées par une pair de colonnes qui portent un cordon horizontal. L’ordre décoratif est corinthien de style syro-mésopotamien. Ce�e moulure continue autour les angles à l'est et l'ouest et forme une architrave soutenue par des pilastres. Des détails architecturaux similaires se trouvent dans la ville sur les façades de l' «Eglise quadrilobée» [6] et la «Basilique B» [15] et indiquent que l'enceinte et ces deux églises sont édi�é par les même groupes de maçon et tailleurs de pierres.

Voir le détail le plus précieux de la porte du nord: le chapiteau de la colonne qui est à l'est de la baie principale.

3

The impressing city wall of Resafa was built in the beginning of the 6th century. All sides together are 1,8 km long and the wall has ��y alternating small and large towers - all made of glaring white gypsum stone. Originally the wall was three stories high. Loopholes from which archers could �re arrows are accessible all along the wall through the preserved galleried wall-walk. Each of the four city wall sides has one major gateway, the North Gate is the most elaborate. The North Gate:Visitors of all times mainly approached the city coming from the north through this main gate. Two towers �ank the gate’s courtyard of which the north wall is destroyed. But the inner wall with the precious façade is preserved vey well. Despite some defensive features, such as the arrow slits from the �anking towers, the overall impression of the gate is an inviting one, welcoming pilgrims and visitors into the city. The three arches of the city entrance wall resemble the motive of triumphal arches, like the Arch of Constantine in Rome. Each arch is framed by a pair of columns that carry a continuous arcade cornice, which runs around the corners on the east and west walls forming an architrave carried by pillars. The decorative order is Corinthian in Syro-Mesopotamian style. Similar architectural pieces as here in the North Gate can be seen in the city at the Tetraconch church [6] and Basilica B [15]. This indicates that the same workmen’s groups of masons and stonecu�ers where working on these three monuments. Look for one of the most precious architectural pieces here in the North Gate: the column capital to the le� of the main arch way.

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German Archaeological InstituteA<�(2� 1�f5� 7��

Institut Allemand d’Archéologie

L’ Enceinte et sa Porte du Nord3

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Anmerkungen1 vgl. Mollenhauer, Anne et al.: Resafa/Syrien, Site Manage-

ment. Ein Konzept für die touristische Erschließung des Rui-nengeländes, in: MSD 2005-07, Berlin 2007, 23.

der Konstruktion hat einen I – förmigen Quer-schnitt und ist 2000 mm hoch, 800mm breit und 200mm tief. Den unteren Abschluss bil-det eine angeschweißte Metallplatte (10mm), die mit sechs Löchern versehen ist, die mit den Schrauben der Betonbasis korrespondieren. Der Metallkörper wird auf die Betonbasis ge-setzt, justiert und festgeschraubt. Die Schautafel selbst wird aus Aluminium gefer-tigt und auf den Metallkörper geschraubt. Zwi-schen Metallkörper und Tafel liegen zwei senk-rechte Leisten als Abstandhalter, um den Ablauf von Regenwasser zu gewährleisten.

MSD-2007-09-2_HBF-MA-PROJ_081204.indd 38MSD-2007-09-2_HBF-MA-PROJ_081204.indd 38 21.01.2009 20:26:4821.01.2009 20:26:48Prozessfarbe SchwarzProzessfarbe Schwarz

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JAHRBUCH MSD 2007-09 39

LAUFENDE PROJEKTE

MESSENE, GRIECHENLAND. STADTMAUERForschungen zur antiken Fortifikatorik

Abb. 2: Messene, Plan des Stadtgebietes mit rekonstruiertem Straßensystem und Stadtmauer. Höhenlinien nach U. Böttcher - R. Gehrke, Digitales Geländemodell von Messene in Griechenland, ungedr. Bachelorarbeit TFH-Berlin (2008); Rekonstruktion Straßensystem nach S. Müth, Eigene Wege. Topographie und Stadtplan von Messene in spätklassisch-hellenistischer Zeit (2007); Gebäude im Stadtzentrum nach Th. Chatzitheodorou; Mauerverlauf nach S. Müth; Montage und Gestaltung: J. Giese

Jürgen GieseTECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN, FAKULTÄT VI, INSTITUT FÜR ARCHITEKTUR

UNIV.-PROF. DR.-ING. DOROTHÉE SACK, FACHGEBIET HISTORISCHE BAUFORSCHUNG, MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE, STRASSE DES 17. JUNI 152, SEKR. A 58, 10623 BERLIN, TEL. 030-314-796 11, MAIL: [email protected]

Abb. 1: Messene, Turm 11, Ansicht von Nordwesten, Sommer 2008.

Das Forschungsprojekt „Die Stadtmauer von Messene“Dank der großzügigen Finanzierung durch die Gerda-Henkel-Stiftung konnte 2005 erstmals ein Team aus Archäologen und Bauforschern unter Federführung der FU Berlin vor Ort arbeiten. Durch die Kombination bauforscherischer, ar-chäologischer und geologischer Methoden wur-de bis 2008 in jeweils fünfwöchigen Kampagnen eine detaillierte Dokumentation des gesamten Mauerverlaufes, der teilweise noch über mehrere Geschosse erhaltenen Architekturen sowie der zum Mauerbau notwendigen Steinbrüche erstellt. Ausgrabungen legten exemplarisch einige wichti-ge, aber verschüttete Strukturen frei und lieferten archäologische Datierungsanhalte.

Erste ErgebnisseDer gesamte Mauerring wurde vollständig aus Naturstein errichtet, wie bereits der Reiseschrift-steller Pausanias im 2. Jh. n. Chr. betont hat (Paus. 4, 31, 5). Die beiden hauptsächlich dafür eingesetzten Gesteine konnten jetzt zugeordnet werden: Im Norden und Nordwesten des Mau-erringes sowie auf dem Ithome wurde ein harter Kalkstein verbaut, der an den Flanken des Ithome in zahlreichen kleineren Abbaustellen gewonnen wurde. Für den Süden und Südwesten dagegen bevorzugte man einen weichen und leicht zu be-arbeitenden, jedoch witterungsanfälligen Psam-mit, wie er heutzutage noch in einem Bruch ca. 5 km südlich von Messene ansteht. Im Gegensatz zu den aus Kalkstein errichteten Mauerabschnitten haben sich von den Partien aus Psammit nur noch geringe Reste erhalten. Die Grenze zwischen bei-den Materialien liegt im Westen südlich von Turm 11 an einer Stelle (Abb. 1, rechter Bildrand), ab der die Mauer heute im Gelände wie rückgebaut erscheint, tatsächlich jeodch aufgrund des Mate-rialwechsels nur deutlich schlechter erhalten ist.

Von den Toranlagen waren bislang nur zwei bekannt: das sog. Arkadische Tor im Norden, ein Rundhoftor mit 19 m Durchmesser, sowie das sog. Lakonische Tor im Südosten. Durch die Ausgrabungen konnten nun die Grundrisse dreier weiterer Toranlagen weitestgehend geklärt werden. Am vollständigsten ließ sich das Südtor wiedergewinnen, das sich als ein zur Feldseite hin offener, gut 17 m breiter und von Türmen flankierter Hof präsentiert, der mit dem Stadtgebiet über zwei monumentale Durchgänge verbunden ist (Abb. 2 und 3). Die Trennung beider Durchgänge erfolgt durch einen Mittelpfeiler sehr ähnlich dem, der auch die beiden Durchgänge des Arkadischen Tores trennt.Die Grabungen am West- und am Südwesttor zeigten, dass auch hier Hoftoranlagen ähnlich großer Dimensionen existierten. Messene verfügte somit über vier sehr große Hoftore, deren Disposition und Dimension sich weder verkehrstechnisch noch fortifikatorisch begrün-den lässt, ja letztere Funktion sogar konter-kariert. Die Errichtung dieser Anlagen wurde offenbar maßgeblich von den Forderungen nach repräsentativer Funktion bestimmt, gegenüber denen andere Erfordernisse zurücktreten mussten.

Historischer AbrissIm Südwesten der Halbinsel Peloponnes liegt die messenische Siedlungskammer mit den Nach-barn Arkadien im Norden sowie Lakonien im Os-ten. Seit dem 8. Jh. v. Chr. mussten die Bewohner Messeniens ihr Land als spartanische Staatsskla-ven bewirtschaften, doch 371 v. Chr. gelang es ihnen mit thebanischer Hilfe, diese Vorherrschaft abzuschütteln und ein eigenes Staatswesen zu gründen. Hauptstadt dieses neuen Gemeinwe-sens wurde die 369 v. Chr. gegründete Stadt Messene, die in einem Talkessel zu Füßen des Berges Ithome, Heimat des messenischen Haupt-gottes Zeus Ithomatas, angelegt wurde. Das Stadtgebiet der Neugründung wird fast vollstän-dig von Höhenzügen eingeschlossen und öffnet sich lediglich nach Süden, wo die Straße Richtung Meer ihren Ausgang nimmt.

Forschungslage und TopographieIntensive Ausgrabungen sowie architektonische und topographische Studien vor allem durch grie-chische Archäologen aber auch durch internatio-nale Forscherteams haben den Ort in den letzten 10 Jahren zu einer der am besten bekannten anti-ken Stadtanlagen Griechenlands gemacht.Im Gegensatz zum Stadtzentrum war die Stadt-befestigung jedoch noch nicht Gegenstand um-fassender Untersuchungen, obwohl sie zu den besterhaltenen Anlagen ihrer Art in Griechenland zählt und in die Gründungsphase der Stadt zu-rückgeht (Abb. 1). Mit einer Länge von rund 9 km schließt sie das Stadtgebiet nach dem Prinzip einer Landschaftsfestung ein, die unmittelbar der vorgegebenen Topographie folgt und sich nicht nach der Ausdehnung des tatsächlichen Sied-lungsgebietes richtet. So ist ihr Verlauf primär an den Graten von Höhenrücken und Geländekan-ten orientiert (Abb. 2), wodurch sie mit 290 ha ein deutlich größeres Gebiet als das tatsächlich besiedelte einschließt. Wie geomagnetische Pro-spektionen ergeben haben, waren nur ca. 36% der umwehrten Fläche auch tatsächlich durch ein Straßensystem erschlossen und mithin für Besied-lung vorgesehen (Abb. 2).

Abb. 3: Südtor, Isometrische Rekonstruktionsskizze von Südwesten.

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JAHRBUCH MSD 2007-0940

Antonia Brauchle, Elgin von GaisbergTECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN, FAKULTÄT VI, INSTITUT FÜR ARCHITEKTUR

UNIV.-PROF. DR.-ING. DOROTHÉE SACK, FACHGEBIET HISTORISCHE BAUFORSCHUNG, MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE, STRASSE DES 17. JUNI 152, SEKR. A 58, 10623 BERLIN, TEL. 030-314-796 11, MAIL: [email protected]

LAUFENDE PROJEKTE

1763/64

BERLIN-NIEDERSCHÖNHAUSEN, SCHLOSS SCHÖNHAUSENBauarchäologische Untersuchung der Fassaden – Befunde und Ergebnisse

Südfassade Erdgeschoss: Handaufmaß von zwei Fenstertüröffnungen, die in ihrere horizontalen Lage verschoben wurden, 2007.

an den Stufen der Fenstertüren sowie die Eingriffe am Laibungsmauerwerk der Fensteröffnungen dokumentiert und in die Aufmaßpläne³ einge-tragen. Exemplarisch gezeichnet wurden die unterschiedlichen Sturzkonstruktionen der ver-schiedenen Bauphasen. Alle Informationen sind in einem Fassadenbuch und in den Bauphasenplänen zusammengefasst und wurden in die bestehende Baudatensammlung eingefügt.

Auswahl der Ergebnisse Bereits auf den ersten Blick ließen sich drei Bauphasen allein anhand der verwendeten Ziegelformate und -farben unterscheiden: Der sieben Achsen umfassende Kernbau (1664 oder 1684-1690), die 1704-1709 auf der Nord- und Südseite angefügten eingeschossigen Pavillons und die Erweiterung und Aufstockung von 1763/64. Bereits vor Abnahme des Putzes fiel auf, dass sich die Anordnung der Fensterachsen auf der Nord- und Südseite unterscheiden. Während auf der Nordseite weder eine axiale noch eine gleichmäßige Anordnung vorhanden ist, sind die Fensterachsen der Südfassade, ausgehend von einer Mittelachse, mit gleichmäßigen Abständen verteilt. Zunächst lässt sich diese ungleiche Be-handlung der Fassaden aus der Anordnung der dahinter liegenden Räume erklären. Während auf der Nordseite im EG kleinteilige Kabinette angeordnet waren, befinden sich auf der Südseite sowohl im EG als auch im 1. OG langgestreckte Galerien. Darüber hinaus konnte jedoch nach Abnahme des Putzes beobachtet werden, dass

auf der Südseite zwei Fensteröffnungen in ihrer horizontalen Lage verschoben worden waren: Zum einen eine Fensteröffnung, die sich im Bereich des Pavillons befindet, zum anderen auch eine Fensteröffnung, die bereits im Mauerwerk der Erweiterung angelegt war. Daraus lässt sich schließen, dass die Entscheidung, auf der Südseite die heute noch vorhandenen langgestreckten Galerien anzulegen, erst getroffen wurde, als die Erweiterung bereits im Bau war. Sowohl an der Nord- als auch an der Südfassade ist die Mauerwerksfuge, die das Ende der Pavillonbauten von 1704-1709 definiert, deutlich erkennbar. Daneben befindet sich im Bereich des Mauerwerks der Pavillons ein ca. 60 cm breiter Streifen mit Mauerziegeln, deren Oberfläche abgeschlagen wurde. Hier lässt sich die Ecklisene der Pavillons verorten. Auffällig ist, dass sich auf der Nordseite ein solcher Streifen über alle Geschosse bis unter die Traufe fortsetzt. Wie auch Fotos aus den 1950er Jahren belegen, wurde hier offensichtlich beim Umbau 1763/64 die am Pavillon vorhandene Ecklisene als Lisene über alle Geschosse fortgeführt. Auf der Südseite hingegen wurde sie bereits 1763/64 abgeschlagen, wahrscheinlich weil die Lage der Lisene mit der neuen Position der Fensteröffnung kollidierte. Auf der Nordseite wurde diese Lisene auch noch beibehalten als 1959 ein außen liegender Aufzug in der Mittelachse errichtet wurde, erst 1964/65 mit dem Abriss des Aufzugs, wurde die Lisene abgeschlagen. Aus dieser ungleichen Behandlung der Nord- und Südfassade beim Umbau 1763/64 lässt sich auch schließen, dass an der nordwestlichen Ecke mit dem Bau der Erweiterung begonnen worden war. Unterstützt wird diese These von weiteren Befunden: Nur im nordwestlichen Bereich der Erweiterung wurden verstärkt Mauerziegel der Bauphase 1664 oder 1684-90 wieder verwendet und das Gurtgesims ist nur an der nordwestlichen Seite nicht im Mauerwerk angelegt.

Wie die dargestellten Ergebnisse zeigen, konnte durch die bauarchäologische Untersuchung der Fassaden der bisherige Forschungsstand zur Baugeschichte ergänzt und Fragen zum Bauablauf geklärt werden.

Anmerkungen¹ s. Jahrbuch MSD 2005-07, S. 26/27² Restauratorische Untersuchung durchgeführt durch Restaurato-

rengemeinschaft J. Hochsieder und Th. Tapp SPSG³ Aufmaß vor Abnahme des Putzes, Büro ASD, Berlin 2006

Position Fenster seit 1763/64

Position Fenster seit 1763/64

0 5 10 20m

1664 oder 1684-1690 1704-1709 1927-30 1964/1965 1978-1983

Das ForschungsprojektSchloss Schönhausen wurde in der 2. Hälfte des 17. Jh.s als Sommersitz errichtet. Seine endgültige äußere Gestalt erhielt das Schloss erst 1763/64. Nach einer wechselvollen Nutzung im 19. und zu Beginn des 20. Jh.s wurde das Schloss nach 1945 als Sitz des Präsidenten und als Gästehaus der DDR genutzt. Hierfür wurde es außen und innen erheblich umgestaltet. Heute gehört das Schloss und der dazugehörige Park zum Bestand der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, seit 2005 wird es instand gesetzt und soll 2009 als „Museumsschloss“ eröffnet werden.

Bauarchäologische Untersuchung der FassadenDie Untersuchung der Fassaden war Teil der von der TU Berlin, Fachgebiet Historische Bauforschung unter Leitung von Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dorothée Sack durchgeführten bau-archäologischen und bauhistorischen Untersu-chungen des Gesamtgebäudes.¹ Nachdem 2006 der bauwerksschädigende Glaskröselputz aus den 1980er Jahren entfernt worden war, machten die dann sichtbaren Baufugen eine detaillierte Dokumentation und Untersuchung der Fassadenflächen notwendig. Nur an den Gliederungselementen (Gurtgesims und Lisenen) und am Mittelrisalit der Ostseite war der vorhandene Putz belassen worden. Hier war, wie die restauratorische Untersuchung² ergab, Putz mit Farbfassungen von 1763/64 erhalten. Zunächst wurden die verschiedenen Ziegelstein-formate, die Veränderungen im Sockelbereich und

NordfassadeOstfassadeSüdfassade

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JAHRBUCH MSD 2007-09 41

Antonia Brauchle, Elgin von GaisbergTECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN, FAKULTÄT VI, INSTITUT FÜR ARCHITEKTUR

UNIV.-PROF. DR.-ING. DOROTHÉE SACK, FACHGEBIET HISTORISCHE BAUFORSCHUNG, MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE, STRASSE DES 17. JUNI 152, SEKR. A 58, 10623 BERLIN, TEL. 030-314-796 11, MAIL: [email protected]

LAUFENDE PROJEKTE

BERLIN-CHARLOTTENBURG, SCHLOSS CHARLOTTENBURGDer Küchenflügel – Bauhistorische und bauarchäologische Untersuchungen im Kellergeschoss

Das ForschungsprojektDer östliche Hofflügel, auch Küchenflügel genannt, gehört als Wirtschaftsflügel zu den weniger aufwändig ausgestatteten Teilen von Schloss Charlottenburg. Von der Forschung wurde er kaum beachtet und seine Bauzustände sind wenig dokumentiert¹. Jedoch wurde gerade der Küchenflügel immer wieder den sich verändernden Nutzungsanforderungen angepasst, was stets grundlegende Eingriffe in die Substanz mit sich brachte. 2007 wurde die Technische Universität Berlin, Fachgebiet Historische Bauforschung, unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Dorothée Sack, von der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg mit den bauhistorischen und bauarchäologischen Untersuchungen im Kellergeschoss des östlichen Hofflügels beauftragt. Ziel der Untersuchungen war es, seine Baugeschichte und bauliche Struktur mit ihren baukonstruktiven Unterschieden zu erfassen. Zugleich soll die vorgelegte Untersuchung als Grundlage für den denkmalpflegerischen Leitfaden bei Baumaßnahmen dienen. Grundlage für die Klärung der vorhandenen Substanz und das Erstellen der Bauphasenpläne war die Sichtung der in der Plankammer der SPSG vorhandenen Pläne des Kellergeschosses und die Begehung vor Ort.

Forschungsstand und ArchivauswertungBekannt ist, dass der östliche Hofflügel höchst-wahrscheinlich 1700/1701 errichtet wurde.² Das 1695 begonnene Schloss war zu klein. Zusätzlich benötigte Räume für Bedienstete, Küchen und Keller sollten in zwei Seitenflügeln untergebracht werden. Der Grundriss von Louis Remy Delafoss³ von 1710 zeigt, dass der Küchenflügel nicht mit dem Kernbau des Alten Schlosses verbunden war, stattdessen besaß er auf der Nordseite ebenfalls einen quer gestellten dreiachsigen Kopfbau, wie er heute am südlichen Ende des Küchenflügels noch vorhanden ist. Als Architekt kommt Andreas Schlüter infrage. Erst unter Leitung (ab 1701) von Johann Friedrich Eosander wurde der Küchenflügel durch Einfügen einer Gebäudeachse an die östliche Erweiterung des Alten Schlosses angebunden.

R 55 Blick nach Norden, 2007.

Der älteste, um 1800 datierte, in der Plankammer der SPSG vorhandene Kellergrundriss des Küchenflügels enthält Bemerkungen zur Nutzung und zur Konstruktion einzelner Räume: Die Räume im südlichen Bereich, die mit Gewölben ausgestattet sind, werden dort als Küchen beschrieben. Spätere Eintragungen geben bereits weitreichende Umbauten des 19. Jh., wie den Einbau Preußischer Kappen in bisherige Balken-keller, wieder. Auch scheinen bereits während des 19. Jh. die Kellerräume ihre Nutzung als Küchen verloren zu haben, sie werden nun als „Kohlen-keller“ und „Vorratsräume“ bezeichnet.4

Größere Eingriffe in die bauliche Substanz des Kellergeschosses erfolgten 1940 mit der Einrich-tung eines Luftschutzkellers: Die Räume wurden z.T. neu aufgeteilt, zahlreiche Decken durch eine Stahlträgerkonstruktion ersetzt, in vorhandene Durchgangsöffnungen doppelte Stahltüren eingesetzt und die Fenster bis auf wenige Ausstiegsöffnungen zugemauert.

Der Küchenflügel gehört zu den 40% von Schloss Charlottenburg, die während des 2. Weltkrieg nicht zerstört wurden. So konnten bereits vor 1950 Räume des Erd- und Obergeschosses genutzt werden.

In den Räumen südlich des Mittelrisalits, die vom Einbau des Luftschutzkellers wenig betroffen waren, fanden die größten Eingriffe in die Substanz in den 1950er und 1960er Jahren statt. In R 69 wurde die Heizanlage und in R 66/67 eine Diesel-Notstromanlage eingebaut. In den betroffenen Räumen wurden durch zusätzliche Wände Flure abgeteilt und teilweise die Decken abgehängt. Auf der Ostseite wurde eine neue Außentreppe

R 69 Blick nach Osten, 2007.

angelegt, die heute die einzige Erschließung für die Räume 64 Süd bis R 69 darstellt.

Von den 1970er Jahren bis heute wurden nur noch wenige Eingriffe vorgenommen.

Ergebnisse der BauforschungNach der heutigen Definition umfasst der Küchenflügel nur 18 Fensterachsen und endet mit dem Versprung des Gebäudes nach Osten. Nach Auswertung der Forschungsliteratur ergab sich, dass der Küchenflügel analog zur Südseite auch im Norden mit einem quer gelagerten dreiachsigen Kopfbau abschloss. Bei der bauarchäologischen Untersuchung im Kellergeschoss konnte dann auch ein auffallender Unterschied in der Konstruktion der beiden Bauphasen festgestellt werden: So weisen nur die Räume der zweiten Bauphase als Konstruktionsmerkmal gemauerte Bögen in den Wänden auf. Dieser konstruktive Unterschied ist im Moment der einzige Anhaltspunkt, durch den sich die Substanz des Küchenflügels (1. Bauphase) von der des Eosanderbaus (2. Bauphase) unterscheiden lässt.

Weitere Aussagen werden erschwert durch die Ein- und Umbauten des 19. Jh.s , der 1940er und der 1960er Jahre. Die Überprüfung von Baufugen und der Thesen zur Baugeschichte würde weitergehende Befunduntersuchungen erfordern.

Anmerkungen1 z.B. Kühn, 1970; Hinterkeuser, 1999; Peschken, 19752 Hinterkeuser, 1999, S. 1173 abgedruckt in: Sophie Charlotte und ihr Schloss, 1999, S. 1214 SPSG_Plslg16319_SchCh-Küchenfl-KG_um1833

1700-01 19. Jh.

1950er 1967 Umbau Heizanlage

1710 Erweiterung durch Eosander um 1940 Einbau Luftschutzkeller

Schloss Charlottenburg, Küchenflügel, Grundriss Kellergeschoss, Bauphasenplan TU Berlin, 2007.

R 69

R 68

R 67

R 66R 54 R 63

R 62

R 64

R 58 R 60

R 61

R 59

R 55 R 56R 53 R 57

R 52

R 51R 50

R 40

R 49

R 48

R 49

R 52

R 54

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43JAHRBUCH MSD 2007-09

Grußwort der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-BrandenburgMit der Bauforschung und der Entwurfsplanung zu den Gewächs- und Lorbeerhäusern in der Parkgärtnerei Babelsberg als Jahresprojekt wird die mittlerweile schon als traditionell zu bezeichnende Zusammenarbeit zwischen der Technischen Universität Berlin, Masterstudiengang Denkmalpflege und der Stiftung, Abteilung Baudenkmalpflege erfolgreich fortgesetzt. Bereits seit 2003 besteht eine Kooperation zu verschiedenden Projekten, so zu den Schlössern Charlottenburg und Schönhausen sowie zum Mausoleum Charlottenburg.

Die Zusammenarbeit mit dem Masterstudiengang Denkmalpflege ist für die Stiftung ein Glücksfall. Zum einen korrespondieren die Arbeitsergebnisse mit den hohen wissenschaftlichen Standards, die die Stiftung bei der Erforschung und Dokumentation ihrer Kulturdenkmäler anlegen muss, zum anderen zeichnen sich diese Ergebnisse durch Praxisnähe aus, so dass Aufmaße, Dokumentationen und die Auswertung der Befunde direkt in die praktische Baudenkmalpflege der Stiftung einfließen können. Angesichts der stets knappen Mittel der Stiftung für Bauforschung ist daher die Zusammenarbeit mit dem Masterstudiengang Denkmalpflege eine höchst willkommene Gelegenheit, Lücken in ihrem Planwerk zur Bauforschung zu schließen.

Die Stiftung profitiert aber darüber hinaus von der Kooperation. Durch den intensiven fachlichen Austausch zwischen den Mitarbeitern der Stiftung und den Studenten und dem wissenschaftlichen Personalstamm des Masterstudiengangs werden aktuelle Kenntnisse und Erfahrungen in Theorie und Praxis gegenseitig vermittelt und verbreitet. Über das Studium hinaus ergeben sich außerdem Kontakte, die sich in der Gewinnung von qualifizierten Mitarbeitern mit Fachausbildung in der Denkmalpflege und in der Zusammenarbeit mit freiberuflichen Denkmalpflegern und Bauforschern für die Stiftung als sehr positiv erweisen.

Der Parkbereich Babelsberg mit seinem berühmten Schloss, zahlreichen Parkbauten und einem atemberaubenden Landschaftsgarten stellt ein einzigartiges, fast vollständig erhaltenes Gesamtkunstwerk des Historismus aus der Mitte des 19. Jahrhunderts dar. Er ist mit Namen wie Schinkel und Pückler genauso verbunden, wie mit Kaiser-Wilhelm I. und Bismarck. In der UNESCO-geschützten Schlösserlandschaft von Berlin und Potsdam repräsentiert er die königlich-kaiserliche Hofhaltung ebenso wie die deutsch-deutsche Geschichte in unmittelbarer Nähe zur Demarkationslinie im Bereich der Glienicker Brücke. Die Parkgärtnerei ist bisher eines der weniger bekannten Denkmäler im Schlosspark, da sich die Bemühungen der Stiftung zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmäler aus finanziellen Gründen bisher auf die „prominenteren Objekte“ wie das Schloss oder das Dampfmaschinenhaus richten mussten. Umso erfreulicher ist, dass mit den Ergebnissen des Jahrgangsprojekts des Masterstudiengangs 2007 - 2009 zu den Gewächs- und Lorbeerhäusern nicht nur bis dato unbekannte Erkenntnisse zur Baugeschichte, Architektur und Baukonstruktion gewonnen werden konnten, sondern dass diese Kleinode auch wieder stärker ins Bewusstsein gerückt werden konnten. Ein besonders glücklicher Umstand ist, dass die Entwurfsergebnisse aus dem Jahrgangsprojekt zur Sicherung und temporären Nutzung der Lorbeerhäuser als Depot für historische Bauteile und Fragmente ab 2009 in konkrete Planungen der Stiftung einfließen werden, so dass bis 2010/11 dieses Depot in Nutzung genommen werden soll.

Ich hoffe, dass die fruchtbare Zusammenarbeit zwischen dem Masterstudiengang Denkmalpflege und der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg auch in Zukunft weitergeführt werden kann. Zumindest das nächste Projekt ist bereits festgelegt und vereinbart.

Dr.-Ing. Alfons SchmidtBaudirektor, Leiter der Abteilung Baudenkmalpflege

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44 JAHRBUCH MSD 2007-09

Potsdam-Babelsberg. Lage der ehemaligen Hofgärtnerei im Süden des Parkes (Google-Earth, Januar 2009).

Das Jahrgangsprojekt des MSD 2007-09 – Potsdam-Babelsberg, die ehemalige Hofgärtnerei im Park BabelsbergIn diesem Jahr bearbeitete der Masterstudiengang Denkmalpflege ein Objekt aus den reichhaltigen Liegenschaften der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG), mit der das Fachgebiet seit Jahren durch verschiedene Forschungsprojekte (Schloss Charlottenburg, Schloss Schönhausen) und ein Semesterprojekt des MSD (Mausoleum im Schlosspark Charlot-tenburg, vgl. Jahrbuch MSD 2003-05) eine er-folgreiche Zusammenarbeit verbindet. Bei unserer alljährlichen Suche nach einem ge-eigneten Objekt für den Jahrgang 2007-09 hatte uns die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg zunächst das Hofgärtnerhaus im Park Babelsberg vorgeschlagen, ein leer ste-hendes Gebäude aus dem19. Jahrhundert. Als wir uns im Juni 2007 vor Ort trafen, erwies sich das Hofgärtnerhaus jedoch als zu groß für die speziellen Bedürfnisse des Masterstudiums. Bei diesem Besuch fiel jedoch unser Blick auf die zum Teil nur noch als Ruinen erhaltenen Treib- und Lorbeerhäuser der ehemaligen Hofgärtnerei. Die acht Treibhäuser wurden Mitte des 19. Jahr-hunderts paarweise den Hang hinauf im nördli-chen Areal des Gärtnereigeländes errichtet. Mit zu dem Bauensemble zählen vier nördlich an die Treibhäuser anschließende ummauerte Quartie-re zur Spalierobstzucht, die nach ihrem Initiator

Alexis Lepère „Lepère‘sche Quartiere“ benannt wurden, sowie die beiden so genannten Lorbeer-häuser, die 1879 und 1881 zur Überwinterung der Lorbeerkübelpflanzen an zwei der Treibhäu-ser angebaut worden waren.Die Blütezeit der Hofgärtnerei – sowie des gesam-ten Schlossparks – betrug nur wenige Jahrzehnte, die mit der Regierungszeit Wilhelm I. (1861-1871 König, 1871-1888 Kaiser) einhergehen. Bereits seit 1835 diente das für ihn und seine Frau Augusta errichtete Schloss am Hang des Babelsbergs dem Paar als Sommersitz. Umfangreichere Arbeiten zur Ausgestaltung des Parks konnten allerdings erst ab 1840 in Angriff genommen werden, als durch die Ernennung zum Kronprinzen größere finanzielle Mittel für die Befriedigung der gestie-genen repräsentativen Bedürfnisse zur Verfügung gestellt wurden. 1843 wurde Fürst Hermann von Pückler Muskau die Verantwortung über die An-lage des Landschaftsparks übertragen, die vorher Peter J. Lenné innegehabt hatte. Gleich zu Beginn seiner Tätigkeit in Babelsberg regte Pückler die Schaffung einer eigenen Hofgärtnerei zur Versor-gung des Schlosses mit Früchten, Gemüse und Blumen an, aber erst 12 Jahre später wurde mit dem Bau eines ersten Treibhauses seinen Plänen entgegengekommen. Um 1865 hatte die Hof-gärtnerei ihre heutige Ausdehnung erreicht.

ehemalige Hofgärtnerei

SchloßBabelsberg

Nuthestraße

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45

MSD 2007-09 – PARK BABELSBERG, EHEMALIGE HOFGÄRTNEREI

JAHRBUCH MSD 2007-09

Das Ensemble der Gewächs- und Lorbeerhäuser auf dem Gelände der ehemaligen Hofgärtnerei von Süden, 2007.

Nach dem Tod Wilhelm I. im Jahr 1888 wurden keine Investitionen mehr in Babelsberg getä-tigt, und der nun unbewohnte Standort begann sukzessive an Bedeutung zu verlieren. Die Kon-sequenzen innerhalb der Hofgärtnerei äußerten sich um 1895 in einer Reduzierung des Personals und der Überführung der Orangen, Lorbeerbäu-me und exotischen Gewächse nach Sanssouci. Dennoch blieb die Gärtnerei in reduzierter Form weiterhin in Betrieb. Auch während der DDR-Zeit diente die Gärtnerei zunächst noch zur Obst- und Gemüseproduktion für die Bevölkerung, wurde aber infolge der Einbeziehung des Parks in die Grenzanlagen zunehmend aufgegeben. Während die größeren Bauten wie Hofgärtner-haus, Scheune und Stall durch die Gärtnerei der Verwaltung Staatliche Schlösser und Gärten Pots-dam-Sanssouci weiter genutzt wurden, fielen die Gewächshäuser und die Lepèreschen Quartiere durch mangelnde Nutzung in einen Dornrös-chenschlaf. In diesem malerisch-ruinösen Zustand, überwu-chert von Brombeeren, Hopfen und Farnen, fan-den wir die Treibhausanlagen der Hofgärtnerei im Sommer 2007 vor. Die drei Terrassen des nach Norden ansteigenden Geländes werden über einen zentralen Weg mit drei Treppenanlagen erschlossen. Entlang dieser zentralen Achse gruppieren sich paarweise acht Treibhäuser, wobei die jeweiligen Treibhauspaare einen ähnlichen Bautypus aufweisen. Auf der untersten Ebene im Süden liegen die kleins-ten Gewächshäuser 7G und 8H mit angeschlosse-nen Frühbeeten. Auf der Terrasse darüber, die über zwei noch erhaltene Stufen erreichbar ist, befinden sich die Treibhäuser 5E und 6F, wobei von dem westlichen Treibhaus 5E nur noch der Heizkeller und zwei Außenwände erhalten sind. Ähnlich ru-inös ist der Zustand der Treibhäuser 3C und 4D auf der zweiten Terrasse. An ihre nördlichen Rück-wände schließen sich die beiden Lorbeerhäuser an, die ehemals zur Überwinterung ebendieser

Pflanzen dienten. Auf der obersten Terrasse wur-den die Treibhäuser 1A und 2B errichtet. Im Nor-den schließen sich vier nach Süden hin geöffnete Quartiere an, die dreiseitig von Obsttreibmau-ern umschlossen sind. Hierbei handelt es sich um die bereits erwähnten Lepère‘schen Quartiere. Sowohl die beiden östlichen Quartiere als auch das Treibhaus 2B sind gegenwärtig verpachtet.Sofort erweckten die Treibhausbauten unser bau-forscherisches Interesse: Reste unterschiedlicher Heizanlagen und Stellagen, zahlreiche Ziegel-stempel, gusseiserne Dachkonstruktionen und Reste von Farbfassungen ließen ein reichhaltiges Forschungsspektrum erahnen. Einziger Wehr-mutstropfen war der bemitleidenswerte Zustand der Bauten. Lediglich das westliche Lorbeerhaus besaß noch ein Dach, weshalb es in der Zwi-schenzeit zum Lager für verschiedenste Architek-turteile, die der Parkrevierleiter Karl Eisbein wäh-rend seiner jahrzehntelangen Tätigkeit im Park bergen konnte, umfunktioniert worden war. Alle anderen Bauten boten keinen Schutz vor Wind und Wetter. Dies schreckte uns jedoch nicht ab, wir hofften auf einen milden Winter und freuten uns, die Bauforschung ihrem historischen Ur-sprung im archäologischen Umfeld näher brin-gen zu können. Für die Bauaufnahme des Wintersemesters such-ten wir uns aus der Fülle der Bauten zwei Ge-bäude aus: zum einen das Treibhaus 6F, dessen Pultdach aus Stahl und Holz mit untergehängtem Heizsystem in weiten Teilen noch erhalten ist und das im Innern sogar noch Reste ehemaliger Stel-lagen aufweist; zum anderen das Ensemble aus östlichem Lorbeerhaus mit dem südlich angren-zenden Treibhaus 4D, in dem sich Reste einer ehemaligen Kanalheizung erhalten haben.

Das Innere des Treibhauses 1A mit der gusseisernen Dach-konstruktion von Osten, 2008.

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Bauaufnahmearbeiten im Inneren des Treibhauses 6F von Osten, 2007.

An diesen beiden Standorten begannen die Stu-dierenden mit dem „üblichen“ Programm: Auf-geteilt in kleine Gruppen wurden die Gebäude in einer formtreuen Bauaufnahme im Maßstab 1:25 erfasst und die Beobachtungen in dazuge-hörigen Raumbüchern festgehalten. Im Sommersemester versuchen wir stets, den Wünschen unserer Auftraggeber so weit wie möglich zu entsprechen. In Gesprächen mit dem zuständigen Bereichsarchitekten der SPSG, Dr. Dirk Dorsemagen, konnte eine gemeinsame Ziel-richtung für die weitere Arbeit entwickelt werden, die auf einem zweistufigen Konzept basiert: Langfristiges Ziel der Stiftung ist es, das brach liegende Gelände in Form eines PPP-Projektes (Public Private Partnership) wieder einer Nutzung zuzuführen, am liebsten natürlich mit einer der Anlage angemessenen Nutzung, zum Beispiel als Schaugärtnerei mit Verkauf und Café. Ein solches Nutzungskonzept war bereits in den 1990er Jah-ren schon einmal angeregt, aber nicht durchge-führt worden. Einen Sonderfall innerhalb dieses Konzeptes stellen die Lorbeerhäuser dar, da diese die Stiftung wieder ihrem ursprünglichen Zweck entsprechend zur Überwinterung der Lorbeer-bäume und anderer Kübelpflanzen aus dem Park nutzen möchte. Kurz- bzw. mittelfristig ist jedoch geplant, die Lor-beerhäuser einer Interimsnutzung zuzuführen. Seit Jahren befinden sich im westlichen Lorbeerhaus, das als einziges Gebäude des Ensembles noch unter Dach ist, zahlreiche historische Bauteile. Weitere Bauteile befinden sich im Marstall und der Schlossküche, zum Teil in unangemessener Lagerung. Diese Teile, die während der letzten Jahrzehnte bei Baumaßnahmen und Parkarbei-ten geborgen wurden, sollen im Zuge der an-stehenden Restaurierungsarbeiten am Schloss inventarisiert werden. Daher ist die Idee, die Lor-beerhäuser während der Bauarbeiten am Schloss

als Depot für historische Bauteile zu nutzen, wo-bei die dazu notwendigen Baumaßnahmen mit der langfristigen Nutzung als Lorbeerhaus abge-stimmt werden sollen.Dementsprechend wurden die Gruppen im Som-mersemester in drei Themenbereiche neu aufge-teilt: Das erste Thema beschäftigte sich mit den beiden Lorbeerhäusern inklusive der an diese angebauten Treibhäuser 3C und 4D, das zweite mit der Gesamtanlage der Hofgärtnerei mit Fo-kus auf den übrigen Treibhäusern, und das dritte mit den Lepère’schen Quartieren. Die ersten bei-den Themen wurde noch einmal in zwei Gruppen unterteilt: Jeweils eine Gruppe beschäftigte sich mit der Bauforschung und dem Denkmalpflege-rischen Bindungsplan, die zweite Gruppe mit der Erfassung der Schäden sowie der Sanierungs- und Umnutzungsplanung. Bei den Lepère’schen Quartieren wurden beide Themen von derselben Gruppe bearbeitet.

Ergebnisse der BauforschungDie Untersuchung der Bauten führte mit Hilfe der umfangreich in der Plankammer der SPSG erhaltenen Archivalien, die uns dank der Koo-peration der Stiftung auch digital zur Verfügung gestellt wurden, zu einem sehr genauen Bild der baulichen Genese der Hofgärtnerei. Demnach wurde das Ensemble der acht Treibhäuser unter dem Hofgärtner Christoph Ferdinand Kinder-mann als Gesamtkomplex geplant, wobei die Errichtung sukzessive erfolgte. Am Anfang stand 1855 die Errichtung des Treibhauses 3C. Im Jahr darauf wurde mit dem Bau der Treibhäuser 1A, 2B, 5E, 6F, 7G und 8H begonnen, die bis 1860 fertig gestellt waren. Als letztes Treibhaus folgte 1861 das Treibhaus 4D. Nach der Fertigstellung der Treibhäuser wurden bis 1864 die Treppen-anlagen zwischen den Terrassen geschaffen, die Hofgärtnerei-Anlage mit einer Umfassungsmauer umfriedet und die Lepère’schen Quartiere ange-legt. Nach einer Pause von fünfzehn Jahren gab

Das Treibhaus 7G von Südosten, 2008.

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es unter Hofgärtner Otto Ferdinand Kindermann erneut Baumaßnahmen auf dem Gelände, als 1879 und 1881 die beiden Lorbeerhäuser an die Treibhäuser 3C und 4D angebaut wurden, womit die Anlage ihren heutigen Umfang erreicht hat-te. Die in der Folgezeit unternommenen Arbeiten können als Umbau- oder Reparaturmaßnahmen eingestuft werden.Interessant ist die Erkenntnis, dass die Anlage mit ihren vier Gebäudepaaren zwar einen spiegel-symmetrischen Eindruck erweckt bzw. erwecken sollte, die einzelnen Bauten in ihrer Ausführung jedoch starke Unterschiede zeigen. Dabei kann es sich eventuell um Verbesserungen oder Pla-nungsänderungen handeln, die während der suk-zessiven Errichtung in den Bauprozess einflossen. Andererseits ist möglich, dass den Unterschieden technische Gegebenheiten zugrunde lagen. Oh-nehin wurde durch die Bauforschung deutlich, dass die Treibhäuser in baukonstruktiver Hinsicht ihrer Funktion entsprechend errichtet wurden. So wurden die Außenwände zum Beispiel mit ei-nem zweischaligen Ziegelmauerwerk konstruiert, wobei eine dazwischen liegende halbsteinstarke Luftschicht der besseren Isolierung dienen sollte. Entsprechend der übrigen Bauten innerhalb des Schlossparks wurden für die Außenwände gelbe Ziegel verwendet, wobei eine gelbliche Schlämme mit schwarzer Fugenmalerei rekonstruiert werden konnte, die ein einheitlicheres Fassadenbild er-zeugen sollte. Für die Innenwände, die wegen der hohen Luft- und Kondensfeuchtigkeit besonderen Belastungen ausgesetzt waren, wurde hingegen

ein qualitativ höherwertiger roter Ziegel gewählt. Als Frostschutz wurden die Treibhäuser so weit in den Boden eingelassen, dass das Fußbodenni-veau im Inneren möglichst in frostfreiem Boden-bereich lag. Die niedrige Höhe erleichterte zudem die äußere Bedienung der Häuser, um zum Bei-spiel die verglasten Dächer im Sommer einfacher verschatten zu können. Wie die Befunde an den wenigen noch erhaltenen Dachresten vermuten lassen, gab es wahrscheinlich an allen Dach-konstruktionen der Treibhäuser Möglichkeiten zur Arretierung von Verschattungssystemen wie Stroh- und Schilfmatten oder Rollos. Die Wahl der Dachkonstruktion war abhängig von der verwendeten Heiztechnik, die ihrerseits in di-rektem Zusammenhang mit der jeweiligen Funkti-on der Treibhäuser stand, da diese verschiedenen Zwecken der Pflanzen-, Obst- und Gemüsezucht dienten.Die Treibhäuser 3C, 4D, 5E und 6F besaßen Pultdächer. Diese Bauten wurden über eine Ka-nalheizung erwärmt, d.h. über erwärmte Luft, die durch gemauerte Kanäle auf dem Boden der Treibhäuser entlang verteilt wurde. Dieses Heiz-system reagierte zwar schnell, kühlte aber auch rasch wieder ab. Daher wurden die verglasten Pultdächer nach Süden ausgerichtet, um opti-male Sonneneinstrahlung auszunutzen. Die Be-feuerung fand in separaten Heizhäusern statt, die je nach Hanglage ebenerdig oder als Kellerräu-me an die nördlichen massiven Rückwände an-schlossen. Über diese erfolgte zumeist auch der Zugang in die Treibhäuser, die somit als eine Art

Arbeiten zur Schadenskartierung und Sanierungsvorplanung im Treibhaus 1A von Süden, im Hintergrund der Flatowturm, 2008.

Bauaufnahmearbeiten im Inneren des östlichen Lorbeerhauses von Osten, 2007.

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nerhalb der Dachschrägen gab es dann weitere Öffnungsmöglichkeiten für die Abluft, die wie die erhaltene Gusseisenkonstruktion des Treibhauses 1A anschaulich zeigt, zum Beispiel über Steue-rungsgestänge bedient werden konnten. Die Lepère’schen Quartiere dienten der Obstpro-duktion für die königliche Tafel. Zweck der drei-seitig umfriedeten, nach Süden hin offenen und leicht abfallenden Anlage war die Schaffung eines wärmeren Klimas, das die Anbauzeiten von Obst über einen möglichst langen Zeitraum ermöglich-te. Während zwischen den Mauerquartieren an Zwergspalieren Himbeeren, Johannisbeeren und Stachelbeeren gezogen wurden, wuchsen an den Mauerspalieren Wein, Pfirsiche, Birnen und Äpfel. Um die Pflanzen vor Frost zu schützen, konnten unterhalb der Dachüberstände Matten aus Stroh, Bast oder Jute befestigt werden.

Sanierungsvorplanung - NutzungsüberlegungenVoraussetzung für die Entwicklung eines Nutzungs-konzeptes der Gesamtanlage waren wie immer zwei Vorarbeiten: die Einschätzung der vorhan-denen Bausubstanz mit Hilfe von Schadenskar-tierungen und Schadensberichten auf der einen Seite, und ihre denkmalpflegerische Bewertung in Form von denkmalpflegerischen Bindungsplänen und Zielstellungen auf der anderen Seite. In der denkmalpflegerischen Zielstellung für die Treib-hausanlagen, die der Objektivität halber von den Bauforschungsgruppen erstellt wurde, wurden die ersten zwei Bauphasen bis 1881 als die für das Gelände prägendsten Phasen definiert. Dies bedeutet, dass originale Bauteile dieser Phasen inklusive der noch vorhandenen Gewächshaus-technik unbedingt zu erhalten sind, und dass das zukünftige Nutzungskonzept sich an ihnen orien-tieren soll. Dementsprechend wird empfohlen, das durch den Wildwuchs gestiegene Gelände auf sein ursprüngliches Niveau zurückzuführen, um die Terrassenanlage mit ihren Stufen wieder erlebbar zu machen. Die Gebäudekubaturen gilt es zu erhalten bzw. wiederherzustellen. Für die anstehenden baulichen Maßnahmen wurden Vorgaben definiert, wie die Wahrung der Symmetrie der Gebäudepaare und der ursprüng-lichen Kubatur. Dabei sollen sich neue Bauteile in Farbe, Material und Format den historischen anpassen, ohne diese tatsächlich zu rekonstru-ieren, um den Neubau stets als solchen kennt-lich zu machen. Was die beiden Lorbeerhäuser betrifft, wird eine Wiederherstellung des im 20. Jh. zugeschütteten Durchfahrtsgrabens empfoh-len, der zur Be- und Enträumung des westlichen Lorbeerhauses diente. Dieser erscheint als uner-Schadenskartierung an der Dachkonstruktion des Treib-

hauses 6F von Südwesten, 2008.

Klimaschleuse zwischen Außen- und Innenklima des Treibhauses fungierten. In den Treibhäusern 3C, 4D und 6F wurden mittige Zwischenwände befundet, die zusammen mit der doppelläufigen Kanalheizung und den zwei Feuerstellen darauf schließen lassen, dass die Innenräume eventuell unterschiedlich temperiert waren. Treibhaus 5E hingegen besaß wahrscheinlich drei separat zu beheizende Bereiche. In den vier mit Pultdach ge-deckten Bauten wurden die Pflanzen wahrschein-lich in Töpfen gezogen, die auf so genannten Stel-lagen standen. In Treibhaus 4D haben sich Reste von Pflanztischen erhalten, die direkt über den Heizungskanälen standen und wohl zur Anzucht besonders wärmebedürftiger Pflanzen dienten. Auch eine Anzucht von Wein entlang der nördli-chen Rückwände ist nicht auszuschließen.Die beiden großen Treibhäuser 1A und 2B wur-den dagegen mit einer gemeinsamen Warmwas-serheizung beheizt, die in gusseisernen Rohren in der Erde entlang der Außenwände verlief. Die für die damalige Zeit sehr innovative Heiztechnik, die wesentlich effektiver als die Kanalheizungen war, da höhere und gleichmäßigere Temperaturen erreicht werden konnten, erlaubte eine Überda-chung mit beidseitig verglasten Satteldächern. In diesen Häusern wurden die Pflanzen, vermutlich Gemüse und Obst, offenbar in Grundbeeten di-rekt über der Heizung ausgepflanzt, da an den Wänden keinerlei Befunde für Stellagensysteme vorhanden sind. Zusätzlich gab es an der Dach-konstruktion Vorrichtungen für Hängeböden, auf die Pikierkästen zur Anzucht von Stecklingen ge-stellt werden konntenSowohl die Pultdächer als auch die Satteldächer besaßen vertikale Fensterbänder, die auf den Brüstungsmauern aufsaßen. Auch diese waren technisch begründet, da hier durch Öffnen von Stehwand-Luftklappen einfach und schnell Zuluft in die Gewächshäuser geleitet werden konnte. In-

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Abschlusspräsentation der Projektergebnisse in ‚Halle 7‘ des Architekturgebäudes der TU Berlin, 2008.

sie jedoch als Schaugärtnerei genutzt werden, in denen Besuchern durch verschiedene museumspä-dagogische Veranstaltungen die Arbeitsweise einer Gärtnerei des 19. Jh. vorgestellt werden könnte.Da die Umsetzung des Gesamtkonzeptes erst mit-telfristig zu erwarten ist, wurde von einer weiteren Gruppe die Interimsnutzung der Lorbeerhäuser als Depot für historische Bauteile ausgearbeitet. Sämt-liche bauliche Maßnahmen orientieren sich dabei an der langfristigen Nutzung. Das Hauptaugenmerk lag auf der Wiederherstellung des Verbindungsgra-bens. Im Gegensatz zu der ehemals vorhandenen Doppeltoranlage wurden die flankierenden Tore als zweiflügelige moderne Holztore geplant. Der Graben wird bei Nichtbenutzung mit einem flexib-len Steg überbrückt, der als Schienenkonstruktion entworfen ist. Die Innenräume werden mit Regalen verschiede-ner Größen und Höhen beplant. Diese erhalten z.T. ausziehbare Böden und sind mit einem Gabel-stapler belegbar. Für ihre Standsicherheit muss der Bodenaufbau leicht verändert werden: Oberhalb einer Lehmschicht wird ein Sandbett aufgeschüttet, in das Terrakottaplatten oder aber ein Holzpflaster verlegt werden, um die auftretenden Lasten auf-zunehmen. Als Kippsicherung für die Regale wer-den unter den vorhandenen Hauptträgern weitere längslaufende Nebenträger angesetzt.

Sowohl die zahlreichen Bauforschungsergebnisse als auch die denkmalpflegerische Zielstellung und die Überlegungen zur zukünftigen Nutzung wurden bei der Präsentation der Ergebnisse von den zahl-reich erschienenen Mitarbeitern der Stiftung be-grüßt. Angeregt durch die positive Zusammenarbeit wurde uns sogleich das nächste Forschungsprojekt übertragen, das Logierhaus am Schloss Caputh. Doch davon wird im nächsten Heft berichtet.

D. Spiegel

lässlich sowohl für eine zukünftige Nutzung der beiden Lorbeerhäuser als auch zum Verständnis der ursprünglichen Nutzung.

Als zentraler Punkt für die Sanierungsvorplanung erwies sich die gusseiserne Dachkonstruktion des Treibhauses 1A, die trotz ihres ruinös erscheinenden Zustandes als unbedingt erhaltenswert klassifiziert worden war. Zur Erhaltung der Dachkonstruktion wurden drei Varianten entwickelt: zum einen der Bau eines Überdaches, das die alte Konstruktion vollständig von ihren statischen Funktionen entbin-det, zum zweiten die Entlastung der Träger durch den Einbau von Stützen im Innenraum, und zum dritten eine Ertüchtigung der bestehenden Dach-konstruktion. Letzte Variante wurde von den Stu-dierenden favorisiert und daher detailliert ausgear-beitet, da sie das Erscheinungsbild des Treibhauses am wenigsten verändert.Betreffend der zukünftigen Nutzung der Anlage wurde sich an den bereits ausgeführten Vorstellun-gen der SPSG im Sinne eines Public-Private-Partner-ship-Projekts orientiert. So sollen die Lepère’schen Quartiere wieder ihrer ursprünglichen Nutzung zu-geführt werden. Ebenso werden die Treibhäuser 2B, 5E, 6F, 7G und 8H wieder für die Pflanzenproduk-tion nutzbar gemacht, deren Produkte dann in dem Treibhaus 1A mit seiner historischen Dachkonstruk-tion verkauft werden können. Der Eingang zu den Treibhausanlagen soll über das seit geraumer Zeit leer stehende Hofgärtnerhaus erfolgen, um den Betrieb der Parkgärtner, der sich im südlichen Teil der Anlage befindet, nicht zu stören. In dem Ge-bäude sind neben Personal- und Verwaltungsräu-men auch die Einrichtung eines Cafés sowie von Seminar- und Ausstellungsräumen vorgesehen. Der mittlere Bereich der beiden Lorbeerhäuser und die vorgelagerten Treibhäuser 3C und 4D können nur saisonal in das Konzept miteinbezogen werden, da diese im Winter wieder zur Unterbringung der Lorbeerbäume und anderer hochstämmiger Pflan-zen des Parks dienen sollen. Im Sommer könnten

Projektbesprechung im Seminarraum des Masterstudiums Denkmalpflege (A 921) in der TU Berlin, 2008.

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POTSDAM, PARK BABELSBERG, EHEMALIGE HOFGÄRTNEREIEinführung

Im Rahmen des Jahrgangsprojektes 2007-2009 des postgradualen Masterstudiums Denk-malpflege der Technischen Universität Berlin wurden die Treib- und Lorbeerhäuser der ehe-maligen Hofgärtnerei im Park Babelsberg un-tersucht. Der Auftraggeber des Projekts ist die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Ber-lin-Brandenburg (SPSG), die der Eigentümer der Parkanlage ist.

Der Park Babelsberg wurde ab 1833 im Auftrag des späteren Kaisers Wilhelm I. (1797-1888) und seiner Gemahlin Augusta (1811-1890) angelegt. Die Gestaltung lag in der Hand des Gartenkünstlers Peter Joseph Lenné (1789-1866), der später von Fürst Hermann von Pückler-Muskau (1785-1871) abgelöst wurde. In der Parkanlage befinden sich neben dem Schloss weitere bauliche Anlagen unterschiedli-cher Funktionen, unter anderem die Hofgärtne-rei. Diese ist ab dem Jahr 1855 entstanden und diente der Anzucht und Pflege verschiedener Pflanzen, die für den Schmuck und die Versor-gung von Schloss und Park benötigt wurden.Seit 1991 steht der Park Babelsberg zusam-men mit der Berlin-Potsdamer Kulturlandschaft auf der Liste des Kulturerbes der Welt (World Heritage List) der UNESCO. In Folge der Ein-tragung wurde durch die Landeshauptstadt Potsdam 1996 eine Denkmalbereichssatzung verabschiedet, die die Parkanlage als Zeugnis für die historische und städtebauliche Entwick-lung in diesem Gebiet definiert. Die Treib- und Lorbeerhäuser sind zudem als Einzeldenkmale in die Denkmalliste des Landes Brandenburg, Stadt Potsdam eingetragen.

AusgangssituationDie acht Treibhäuser und zwei Lorbeerhäuser befinden sich größtenteils in schlechtem Erhal-tungszustand. Dieser kann zum einen durch die verschiedenen Umnutzungen der Gebäude und zum anderen durch historische Umstände er-klärt werden.Die Aufgabe der Studenten war es, an den Ge-bäuden eine Bauaufnahme durchzuführen und zudem ein Konzept zu entwerfen, welches mög-liche neue Funktionen und die ursprüngliche Nutzung der Häuser miteinander verknüpft.

Vorgehensweise und MethodenDie Vorgehensweise folgte den gebräuchlichen Methoden der historischen Bauforschung, da die Bauten vor allem ein Lehrobjekt für die Stu-dierenden darstellen. Für die Bauaufnahme,

Die Gewächshäuser in der ehemaligen Hofgärtnerei, Ansicht von Süden, Juni 2008 (im Hintergrund der Flatowturm).

Birte Geißler, Gitte Biecker, MSD 2007-09TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN, FAKULTÄT VI, INSTITUT FÜR ARCHITEKTUR

UNIV.-PROF. DR.-ING. DOROTHÉE SACK, FACHGEBIET HISTORISCHE BAUFORSCHUNG, MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE, STRASSE DES 17. JUNI 152, SEKR. A 58, 10623 BERLIN, TEL. 030-314-796 11, MAIL: [email protected]

Bauforschung und Planung standen zwei Se-mester zur Verfügung.Aufgrund des engen Zeitrahmens und der Grö-ße der Objekte wurden im ersten Semester nur zwei der relevanten Bauten im Detail untersucht. Dabei handelte es sich zum einen um den Bau-komplex „Treibhaus 4D und das östliche Lor-beerhaus“ und zum anderen um das Treibhaus 6F. Das Treibhaus 4D mit Lorbeerhaus wies mehrere bauliche Veränderungen auf, während bei dem Treibhaus 6F die noch erhaltene eiser-ne Dachkonstruktion interessant erschien.

Bevor ein formgetreues Aufmaß der Bauten er-arbeitet werden konnte, mussten die Häuser be-räumt und Schrittskizzen angefertigt werden, um die Dimension der Bauten zu erfassen. Dann wurde von den Studierenden ein unabhängiges Messnetz angelegt und mit Hilfe computerunter-stützter Vermessung und Dreipunktmessungen die Grundrisse, Schnitte und Ansichten in einem Maßstab von 1:25 angefertigt, die die Grund-lage für weitere Forschungen bildeten. Zudem wurden für jedes Objekt Raumbücher angefer-tigt, die den aktuellen Zustand und den Bestand der Häuser anhand von Beschreibungen und Befundfotos dokumentierten.Im zweiten Semester wurden die Aufgaben neu verteilt und der Forschungsschwerpunkt ver-lagert. Für Detailuntersuchungen wählte man die Bauten 3C und 4D mit den zugehörigen Lorbeerhäusern aus, an welchen eine Gruppe Studierender die Ergebnisse der Bauforschung vertiefte. Eine andere Gruppe beschäftigte sich

Ehemalige Hofgärtnerei, Treibhaus 6F, Ostfassade, Bauaufnah-me mit Vermessungsgerät, Oktober 2007 - Juni 2008.

Ehemalige Hofgärtnerei, östliches Lorbeerhaus, Innenansicht nach Westen, Handaufmaß, Oktober 2007 - Juni 2008.

Ehemalige Hofgärtnerei, östliches Lorbeerhaus, Innenansicht nach Osten, Freilegungsarbeiten, Oktober 2007 - Juni 2008.

mit der Sanierungsvorplanung zu diesen bei-den Gebäudekomplexen. Zudem rückte das gesamte Gelände der Hofgärtnerei mehr in den Mittelpunkt der Forschungen. Die daraus entstehenden Aufgaben wurden auf zwei Grup-pen verteilt: die eine war für die Bauforschung zuständig und die andere für die Sanierungs-planung. Des Weiteren wurden im Rahmen der Gartendenkmalpflege die Lepère´schen Quar-tiere, eine Anlage von Ziegelmauern, die der Zucht von Pfirsichen und Spalierobst dienten, und die Umfassungsmauern von einer weiteren Gruppe Studierender untersucht.

ZielstellungZiel des Jahrgangsprojektes war es, neben ei-ner detaillierten Bauforschung und der Erfas-sung der Bauphasen, die denkmalpflegerische Zielstellung zu erarbeiten, eine Sanierungspla-nung anzufertigen und Entwürfe für eine denk-malgerechte Zwischennutzung zu erstellen. Im Zusammenhang mit diesen Arbeiten wurden gezielte archäologische Sondagen und pho-togrammetrische Entzerrungen angefertigt, um die Kartierungen der Materialien und Schäden zu vervollständigen. Parallel zu der Forschung am Objekt wurden auch Archivalien, wie z. B. Pläne und historische Fotos, sowie Unterlagen von vorangegangenen Untersuchungen der Gartenanlage gesichtet, um eine möglichst vollständige Dokumentation des Geländes der ehemaligen Hofgärtnerei zu gewährleisten.

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MSD 2007-09 – PARK BABELSBERG, EHEMALIGE HOFGÄRTNEREI

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POTSDAM, PARK BABELSBERG, EHEMALIGE HOFGÄRTNEREIDisposition

GesamtanlageDer Park Babelsberg befindet sich am Potsdamer Havelufer. Das Geländeniveau der Parkanlage steigt von Süden in Richtung des Babelsbergs an, der sich im nördlichen Bereich des Parks befindet. Im südlichen Teil der Parkanlage liegt das rechteckige, rund 2,2 ha große Areal der Hofgärtnerei, das von einer in Ziegelbauweise errichteten Einfriedungsmauer eingefasst wird.Es ist über mehrere Wege vom Park aus zugänglich. Der Haupteingang zur Hofgärtnerei befindet sich im Südwesten der Anlage. Von hier aus wird das nördlich angrenzende Grundstück des Hofgärt-nerhauses mit den dazugehörigen Wirtschaftsge-bäuden, wie z.B. ehemalige Stallungen, Scheu-nen sowie Garagen und anderen Nutzbauten erschlossen. Der östliche und südöstliche Be-reich der Hofgärtnerei liegen brach und werden zeitweise als Zwischenlager für Kompostabfälle genutzt. Im Norden an das Hofgärtnerhaus schließt das ca. 55 x 55 m umfassende Gelände der Treibhausanlagen und die Spaliergärten an, die Lepère´schen Quartiere.

Gewächshäuser Die acht Gewächshäuser sind als Pärchen (sog. Zwillingsbauten) ausgeführt, denn jeweils zwei Bauten liegen nebeneinander und ähneln sich in Größe, Aufbau und Funktion. Die Treibhäuser werden durch eine Zahlen-Buchstaben-Kombi-nation (1A–8H) voneinander unterschieden. Die Zählung verläuft von Norden nach Süden und beginnt dabei jeweils mit dem westlichen Bau auf den dann der Östliche folgt. Auf der untersten Ebene liegen die kleinen Ge-wächshäuser 7G und 8H, sowie Frühbeete. Auf der Terrasse darüber, die über zwei noch erhalte-ne Stufen erreichbar ist, befinden sich die Treib-häuser 5E und 6F. Über weitere vier vorhandene Stufen, die sich an der Nordseite der Treibhäuser befinden, wird die Terrasse zugänglich gemacht, auf der sich die Treibhäuser 3C und 4D mit den jeweils dazu gehörenden Lorbeerhäusern befinden. Auf der höchsten Terrasse liegen die Treibhäuser 1A und 2B und die Lepère´schen Quartiere, die als Mauerspaliere zur Zucht von Pfirsichen und anderen Früchten dienten.Das Gelände, auf dem sich die Treibhäuser be-finden, steigt von Süden nach Norden an und ist durch drei ungleichgroße Terrassen gegliedert, die über einen zentralen Erschließungsweg er-reichbar sind. Der Weg übernimmt die Funktion einer zentrale Achse, an der sich acht Bauten paarweise gruppieren, von denen jeweils zwei gleichartigen Typs sind. Heute gestaltet sich der Weg wie eine Rampe und wird von den Resten einiger Treppenstufen durchbrochen. Das Treib-hausgelände ist trotz des Geländeanstiegs auch von Osten zugänglich, denn dort befinden sich zwei weitere separate Stufenanlagen. Eine der Treppen befindet sich im Süden von dem Treib-haus 6F und eine weitere vor der Ostfassade des östlichen Lorbeerhauses. Diese Treppenanlagen werden benötigt, da das gesamte Treibhausge-lände bis an die Ostfassaden der Treibhäuser 4D und 6F erhöht ist. Im Westen und im Norden wird das Gelände von der Einfriedungsmauer begrenzt.

Birte Geißler, Gitte Biecker, MSD 2007-09TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN, FAKULTÄT VI, INSTITUT FÜR ARCHITEKTUR

UNIV.-PROF. DR.-ING. DOROTHÉE SACK, FACHGEBIET HISTORISCHE BAUFORSCHUNG, MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE, STRASSE DES 17. JUNI 152, SEKR. A 58, 10623 BERLIN, TEL. 030-314-796 11, MAIL: [email protected]

Plan der Gesamtanlage der ehemaligen Hofgärtnerei im Schlosspark Babelsberg (Plangrundlage: der Vermessungsplan der SPSG).

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MSD 2007-09 – PARK BABELSBERG, EHEMALIGE HOFGÄRTNEREI

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Der WandelNietner übernahm die Parkanlage in einer Zeit, als jegliches Interesse an ihr verloren schien. Mit den verbliebenen Arbeitskräften und beschränk-ten Mitteln versuchte er die Bilderwelt des Parks durch Fällungsarbeiten aufrecht zu erhalten. Auch betrieb er weiterhin an Spalieren intensiv die Rosen- und Pfirsichzucht, um den Kaiserhof Wilhelms II. zu beliefern. Nach der Abdankung des Kaisers im November 1918 wurde die Park-verwaltung verstaatlicht.11 Das Amt des Hofgärt-ners nannte sich nunmehr Garteninspektor. Die großen Wiesen boten jetzt der Öffentlichkeit Platz zum Feiern und Verweilen.12 Gartenoberinspektor Carl Friedrich Gerischer hatte jedoch 1925 mit seinem Amtsantritt an-dere Pläne. Unter seiner Leitung kam es in den 1930er Jahren zu weit reichenden Pflege- und Rekonstruktionsmaßnahmen, die auch die Bau-lichkeiten der ehemaligen Hofgärtnerei betra-fen.13 Im Zuge dieses Aufschwungs erfolgten Umbauten und Modernisierungsmaßnahmen an den Gewächshäusern.Der Zweite Weltkrieg setzte eine weitere Zäsur. Die Kriegshandlungen hatten etliche Zerstörun-

POTSDAM, PARK BABELSBERG, EHEMALIGE HOFGÄRTNEREIDie bauhistorische Entwicklung der Hofgärtnerei

Vier Jahrzehnte bevor diese romantisiert verklär-ten Zeilen verfasst wurden, begann die Entste-hungsgeschichte der Schloss- und Parkanlage auf dem Babelsberg in Potsdam.

Ein kurzer Exkurs ins 19. JahrhundertDer preußische Prinz und spätere erste deutsche Kaiser Wilhelm I. (1797- 1888) und seine Ge-mahlin Prinzessin Augusta von Sachsen- Weimar (1811-1890) ließen sich nach ihrer Vermäh-lung ein Schloss auf dem Babelsberg errichten. Nach Entwurfsplänen von Karl Friedrich Schinkel (1781-1841) begann man1834 mit dem Bau der Sommerresidenz. Eingebettet wurde das an den geschwungenen Ufern der Havel gele-gene neogotische Schloss in einen englischen Landschaftsgarten. Zunächst sollte Peter Joseph Lenné (1789-1866) die gartenkünstlerische Lei-tung übernehmen.2 Er plante erste Wegenetze, Sichtachsen und den Pleasureground südwestlich des Schlosses. Das Fehlen finanzieller Mittel ver-anlasste Lenné jedoch schon 1839, sein Amt als leitender Gartenarchitekt niederzulegen.3 Fürst Hermann von Pückler-Muskau (1785-1871) trat seine Nachfolge an. So entstand unter Mitwir-kung vieler weiterer Akteure zwischen 1834 und 1888 die heute als Teil des UNESCO-Welt-Kul-turerbe eingetragene Schloss- und Parkanlage Babelsberg.

Am Preußischen KönigshofMit der Thronbesteigung Wilhelms 1840 wuchs die Notwendigkeit einer angemessenen und repräsentativen Hofhaltung. Die dafür erforder-lichen Gelder wurden nun bereitgestellt. Pückler-Muskau veranlasste daraufhin Nachbesserungen in der Parkgestaltung, die er nach sehr kritischer Auseinandersetzung mit den Planungen Lennés entwickelte. Darunter fielen unter anderem neue Anpflanzungen sowie die Einrichtung einer not-wendig gewordenen Hofgärtnerei.4

1855 konnte südlich des Flatowturms mit der Errichtung eines ersten Treibhauses begonnen werden. 5 Bis 1864 entwickelte sich in den Fol-gejahren das 2,2ha große Gelände zu einer funktionstüchtigen Gärtnerei mit Hofgärtnerhaus (1861), Wirtschaftsgebäuden, Scheunen und Stallungen, acht Treibhäusern (1855-1861) so-wie den innovativen Lepère´schen Quartieren (1862-1864) für die Spalierobstkultur.6 Bereits während dieser Errichtungsphase bezog der schon unter Lenné tätige Hofgärtner Christof Fer-dinand Kindermann (1805-1865) das großzügi-ge Hofgärtnerhaus mit seiner Familie. Sein Sohn Otto Ferdinand (1843-?) führte nach dem Tod des Vaters 1865 die Funktion des Babelsberger Hofgärtners weiter.7

Daniel Stößl, Sara Pieper MSD 2007-09TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN, FAKULTÄT VI, INSTITUT FÜR ARCHITEKTUR

UNIV.-PROF. DR.-ING. DOROTHÉE SACK, FACHGEBIET HISTORISCHE BAUFORSCHUNG, MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE, STRASSE DES 17. JUNI 152, SEKR. A 58, 10623 BERLIN, TEL. 030-314-796 11, MAIL: [email protected]

Abb.: Potsdam, Schloss Babelsberg

gen hinterlassen, so wurden etwa die Lorbeer-häuser durch Granaten schwer getroffen. Auch die punktuelle Verwirklichung der Pläne zu ei-nem Volks- und Sportpark in den 1950er und 1960er Jahren führte zu weiteren Schäden.1961 wurde ein 14ha großer Randstreifen des Park-geländes für einen Abschnitt des sogenannten „antifaschistischen Schutzwalles“ eingerichtet.14 Der Park war somit bis 1989 in seinen nördli-chen Bereichen streng bewachtes Grenzgebiet zwischen Potsdam und Westberlin. Zunächst blieb jedoch das Gärtnereigelände eine wichtige Versorgungsstelle für die Bevöl-kerung in den Nachkriegsjahren. Improvisierte Reparaturen an den Gebäuden täuschen heute jedoch nicht über den stetigen Bedeutungsver-lust der alten Hofgärtnerei hinweg. Schließlich wurden Teile des Gärtnereigeländes ab 1981 zur Kleingartennutzung verpachtet.

Jüngst Vergangenes und ZukünftigesNach dem Fall der Mauer 1989 änderte sich die Wahrnehmung der Öffentlichkeit für das historische Erbe. Das international bekunde-te Interesse an der Erhaltung der Schloss- und Parklandschaften Potsdams in Form des Unesco-Schutzes verschaffte auch dem Park Babelsberg neue Bedeutung. Die Bemühungen der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin/Bran-denburg (SPSG) um den vollständigen Rückbau der Grenzanlagen, die Rekonstruktion des Ha-velufers, und der bereits wieder hergerichteten Pleasureground, lassen das Gelände des Ba-belsberger Parks langsam aus seinem „Dorn-röschenschlaf“ erwachen. Mit neuen Nutzungs-ideen soll die stillgelegte Gewächshausanlage der Gärtnerei wieder belebt werden. Sie trägt als Zeugnis der Gewächshaustechnik und Treib-hauskultur des 19. Jahrhunderts eine besondere Bedeutung. Erste Schritte zur Nutzung wurden bereits mit der Wiederbelebung des Gärtnerei-geländes durch den Parkpflegedienst gemacht. Nun rüstet sich Babelsberg nach mehr als 150 Jahren im Wandel der Zeiten für sein weiteres Fortbestehen.

„Auf grünem Plan, im Schatten mächtger EichenThront eine Burg auf stromumspülten Höhen,Von deren Zinnen Preußens Banner wehen,Der Hohenzollern sieggewohnte Zeichen.Den stolzen Normannenfesten zu vergleichen, Die von den Bergen Albions niederstehen, Wird sie auf festen Grundbau widerstehenDem Sturm der Zeit und des Geschickes Streichen.“

1

1 Auszüge eines Lobgedichtes auf das Schloss Babelsberg, verfasst von Carl Bornemann. Siehe: Protocolle des Vereines für die Geschichte Potsdams. Zehnte Versammlung am 30. Juni 1863 (Potsdam 1863) 42.

2 H. Rippl, der Babelsberger Park, in: Institut für Denkmalpfle-ge der DDR (Hrgs.), Hermann Ludwig Heinrich Fürst von Pückler -Muskau: Gartenkunst und Denkmalpflege ( Schrif-ten zur Denkmalpflege in der DDR) ( Weimar 1989) 106.

3 vgl. Rippl, 107.4 vgl. Rippl 108, bzw. siehe Hermann Ludwig Heinrich Fürst

von Pückler -Muskau, Unterthänigste Promenaria, Bebels-berg 6. März 1842, abgedruckt in: Rippl 1989, 123-132.

5 U. Reinhold, Die Entwicklung der Hofgärtnerei im Park Ba-belsberg ( TU Dresden) 2.

6 H. Hamann, Daten zum Park Babelsberg, in: Institut für Denkmalpflege der DDR (Hrgs.), Hermann Ludwig Heinrich Fürst von Pückler -Muskau: Gartenkunst und Denkmalpflege( Schriften zur Denkmalpflege in der DDR) ( Weimar 1989) 261.

7 Hamann 1989, 263.8 Reinhold 1990, 3.9 Reinhold 1990, 3.10 Rippl 1989, 12011 Reinhold, 1990, 4.12 Hamann 1989, 270.13 Rippl 1989, 120 .14 Reinhold, 1990, 4.

Unter Otto Ferdinand Kindermanns Leitung wur-den 1879 und 1881 zwei dringend notwendig gewordene Lorbeerhäuser an bereits bestehende Treibhäuser rückwärtig angesetzt. Sie boten Platz für die Überwinterung der Kübelpflanzen, die bis zu diesem Zeitpunkt noch im Schloss standen.8 Mit diesen zwei letzten Bauten hatte die Gärtnerei nun Anfang der 1880er Jahre ihre volle Blütezeit erreicht. Sie lieferte der Hoftafel frisches Obst und Gemüse, versorgte den Park mit Blumen und be-herbergte die stattliche Orangerie.9 Jedoch sollte 1888 diese Blüte mit dem Ableben Wilhelms I. ihr vorläufiges Ende finden. Die Orangerie wur-de größtenteils nach Sanssouci verlegt und das Pflegepersonal der Hofgärtnerei erheblich ver-ringert. Dies führte schließlich dazu, dass Kinder-mann vorzeitig Abschied nahm, und Kurt Nietner (1858-1929) seine Nachfolge antrat.10

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POTSDAM, PARK BABELSBERG, EHEMALIGE HOFGÄRTNEREIErgebnisse der Bauforschung I

Die baulichen Anlagen der ehemaligen Hofgärt-nerei des Parks Babelsberg erfuhren in den über 150 Jahren ihres Bestehens mehrere Phasen des Um- und Ausbaus. Für die Erfassung der Bauge-schichte dienten die praktische Bauforschung vor Ort, historische Pläne und Archivmaterialien der Plankammer der Stiftung Preußischer Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG), sowie Li-teraturrecherchen. Besonders die 1990 von Uwe Reinhold verfasste Abhandlung „Die Entwicklung der Hofgärtnerei im Park Babelsberg“ stellte eine wichtige Grundlage dar.Die im Rahmen der Bauforschung festgelegten Bauphasen gliedern sich in vier Hauptphasen, die zum besseren Verständnis in Unterkategorien unterteilt sind:

I. Bauphase:I. 1. 1855 I.2.1856-1860 I.3. 1861 I.4. 1864

II. Bauphase: II.1.1879 II.2. 1881 III. Bauphase: 1882-1931IV. Bauphase: nach 1945

I. Bauphase (1855-1864)Zwar bestand bereits 1834 ein Gärtnerhaus an der Stelle des heutigen Damenschlösschens1, je-doch forderte Fürst Hermann von Pückler-Muskau in einer 1842 verfassten Promemoria die Anlage einer Hofgärtnerei, um die bestehenden, unzurei-chenden Gärtnereistrukturen zu ersetzen.2 Durch Grundstücksankäufe südlich des noch nicht existierenden Flatowturmes in den Jahren 1845 und 1857 und eines östlich angrenzenden Ge-ländestreifens im Jahre 1862, waren die Voraus-setzungen für die Anlage einer neuen Gärtnerei geschaffen.3 1855 erfolgte die Grundsteinlegung des ersten Treibhauses (3C) im nordöstlichen Be-reich der heutigen Anlage (Bauphase I.1).4 Die Lokalisierung des Objektes konnte durch den Vergleich der Planunterlagen mit späteren Bau-zeichnungen erreicht werden.5 Zwischen 1856 und 1860 (Bauphase I.2) wurde die Errichtung des aus insgesamt 8 Treibhäusern bestehenden Quartiers kontinuierlich vorangetrieben und fand schließlich 1861 (Bauphase I.3) mit der Fertig-stellung des Treibhauses 4D ihren Abschluss.6 Im selben Jahr erfolgte auch die Grundsteinlegung des Hofgärtnerhauses. Im Jahr 1864 (Baupha-se I.4) wurden die Stufenanlagen zwischen den Treibhäusern angelegt.7 So heißt es in einer Planungsakte, dass zwischen „den beiden höchst gelegenen Treibhäusern“ (1-A, 2-B) drei Stufen eingebaut werden sollten und weiter: „Zwischen den beiden nächstfolgenden (3-C, 4-D) sind 10 Stufen geplant“. Nach den vorhandenen Plänen sind diese Vorhaben nicht umgesetzt worden. Vielmehr existieren heute je-weils 5 Stufen zwischen den Gewächshäusern 5-E

Florian Schweinsteiger, Daniel Stößl, Nawar Andrews, MSD 2007-09TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN, FAKULTÄT VI, INSTITUT FÜR ARCHITEKTUR

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und 6-F sowie 7-G und 8-H.8 Mit der Schließung der Umfassungsmauer, mit deren Bau bereits 1862 begonnen worden war und der Vollendung der Lepère’schen Obsttreibmauern im Jahre 1864, waren die Arbeiten an den Baulichkeiten im wesentlichen abgeschlossen.9 Die Mauer um-schloss nun ein Gelände von 2,2 ha, auf dem sich das Hofgärtnerhaus, der Wirtschaftshof mit Ställen und Scheunen, das Gärtnerhaus, acht Treibhäuser und die Lepère’schen Obsttreibmau-ern befanden.10

II. Bauphase (1879-1881)Die frostempfindlichen Kübelpflanzen der Park-anlage fanden vorerst im Schloss Platz. Da der dafür benötigte Raum nicht mehr ausgereicht zu haben scheint, wurden 1879 das westliche und 1881 das östliche Lorbeerhaus an zwei vorhan-dene Treibhäuser (3C und 4D) angebaut.11

III. Bauphase (1882-1931)Die baulichen Veränderungen zwischen 1882

und 1931 beschränkten sich auf Umrüstungen in einem Teil der Gewächshäuser.12 So erhält das Treibhaus 6F einen neuen Eingang von Osten. Das Treibhaus erhält weiterhin ein neues Dach aus Stahl sowie eine Warmwasserheizung. In die Gewächshäuser 1A, 7G und 8H wurden Wasserbecken eingebaut.

IV. Bauphase (nach 1945)Die Anlage ist im Krieg 1945 schwer beschädigt worden, doch wurden in der Freifläche und in den verbliebenen drei Gewächshäusern noch bis 1968 zur Versorgung der Bevölkerung Obst und Gemüse angebaut.13 Die Umgestaltungen jener Zeit sind durch die wieder errichteten Wände der durch Bombentreffer stark zerstörten Lorbeerhäu-ser und einer eher improvisierten Wiedernutzbar-machung der Treibhäuser gekennzeichnet. Ab 1981 wurden Bereiche des Gartengeländes zur Verpachtung an Kleingärtner freigegeben. Dies betraf vor allem das Treibhaus 2B und die östli-chen Bereiche der Lepère’schen Quartiere.14

Abbildung des Gesamtplans der Anlage mit den Bauphasen, Planmaterial basiert auf Plänen der SPSG.

1 L. Schneider, XIX. Die Territorien von Babelsberg, in: Mitteilun-gen des Vereins für die Geschichte Potdams, Bd. I/1864

2 Hermann Ludwig Heinrich von Pückler-Muskau, Unterthänigs-te Promemoria, Babelsberg 6. März 1842, abgedruckt in: H. Rippl, Der Babelsberger Park, in: Institut f. Denkmalpflege d. DDR (Hrsg.), Hermann Ludwig Heinrich von Pückler-Muskau: Gartenkunst und Denkmalpflege (Schriften zur Denkmalpflege der DDR) (Weimar 1989) 123-132.

3 Grundbuch Nowawes, Bd. 23, Blatt 750/Gutsbezirk Babels berg Park/Katasteramt beim Rat der Stadt Potsdam.

4 Akte Schloss Babelsberg und Garten I, Königliches Hofmar-schallamt, /Babelsberg 28, 1861/63 VOL1/, Plankammer der staatlichen Schlösser und Gärten Potsdam Sanssouci, Plan Nr. 6483 Grundriss, Schnitt und Ansichten.

5 U. Reinhold, Die Entwicklung der ehemaligen Hofgärtnerei im Park Babelsberg (Dresden 1990) 12, unveröffentlicht.

6 Reinhold 1990, 12.7 Akte Schloss Babelsberg und Garten II, Königliches Hofmar-

schallamt, /Babelsberg 29, 1864/65 VOL2/, S. 33, Plankam-mer der staatlichen Schlösser und Gärten Potsdam Sanssouci.

8 Reinhold 1990, 32 .9 Reinhold 1990, 2.10 H. Hamann, Hofgärtner, Daten zum Park und zu den Bauten

in Babelsberg, in: Institut f. Denkmalpflege d. DDR (Hrg.), Her-mann Ludwig Heinrich Fürst von Pückler-Muskau: Gartenkunst und Denkmalpflege (Schriften zur Denkmalpflege in der DDR) (Weimar 1989) 266.

11 Vgl. Die Angelegenheiten des Chatoullgutes Babelsberg

(1833-1880), Hist. Abt. 11, 2.2.1 Nr. 3446 Zentrales Staats-archiv, Dienststelle Merseburg, sowie: Die Angelegenheiten des Schlosses und Parkes Babelsberg (1881-1819), Hist. Abt. 11, 2.2.1 Nr. 3447, Zentrales Staatsarchiv, Dienststelle Mer-seburg, Plan Nr. 6489, Plankammer der staatlichen Schlösser und Gärten Potsdam Sanssouci; Die Angelegenheiten des Schlosses und Parkes Babelsberg (1881-1819), Hist. Abt. 11, 2.2.1 Nr. 3447, Zentrales Staatsarchiv, Dienststelle Merse-burg; Reinhold 1990, 2.

12 Vgl. Reinhold 1990, 4.13 Hamann 1989, 271.14 Pächter von Flächen im Gelände der Gärtnerei Babelsberg

(30.11.81), in: Akte Babelsberg, Allg. Verwaltung Staatl. Schlösser und Gärten Potsdam-Sanssouci.

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POTSDAM, PARK BABELSBERG, EHEMALIGE HOFGÄRTNEREIErgebnisse der Bauforschung II

DachkonstruktionDie Treibhäuser 3C-6F hatten Pultdächer, aller-dings ist heute nur noch bei 6F der schmiede-eiserne Oberbau aus der Bauphase nach 1900 erhalten. Ursprünglich waren die Dachkonst-ruktionen von 5E und 6F aus Holz.2 Die beiden kleinen Treibhäuser 7G und 8H tragen hölzerne Satteldächer, die Satteldächer von 1A und 2B sind aus Gusseisen.Die Pultdächer der Lorbeerhäuser waren nicht verglast, die Belichtung erfolgte hier durch jeweils vier Oberlichter sowie die Fenster der vorgelager-ten Treibhäuser.

HeiztechnikDie Dachformen standen in engem Zusammen-hang mit den jeweiligen Heizsystemen. Die Ge-wächshäuser mit Pultdach (3C, 4D, 5E und 6F) sind über eine Kanalheizung erwärmt worden. Dieses Heizsystem reagierte zwar schnell, kühlte aber auch rasch wieder ab. Um den Holzver-brauch nun möglichst niedrig zu halten, mussten die Treibhäuser nach Norden hin durch eine mas-sive, zweischalige Mauer isoliert werden, während über die Glasflächen der Südseite die Sonne den Raum zusätzlich erwärmen konnte. Die beiden großen Treibhäuser 1A und 2B mit ih-

Abb.2 Treibhaus 1A mit gusseisernem Satteldach und angrenzendem Heizhaus, Blick von Westen, 2008.

Josephin Rösler, MSD 2007-09TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN, FAKULTÄT VI, INSTITUT FÜR ARCHITEKTUR

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ren gusseisernen Satteldächern wurden dagegen mit einer für die damalige Zeit sehr innovativen Warmwasserheizung beheizt. Die neue Heiztech-nik war wesentlich effektiver als die Kanalheizun-gen, da höhere und gleichmäßigere Temperaturen erreicht werden konnten. Für größere Treibhäuser mit Satteldach war eine effektive Heizung notwen-dig, da, bedingt durch die Dachkonstruktion, viel Wärmeenergie über die nördlichen Glasflächen entweichen konnte. Mit der Verbesserung der Heiztechnik wurde nun auch der Bau von Ge-wächshäusern ohne Pultdach möglich, denn es entfiel die Notwendigkeit einer wärmeisolierenden und wärmeabstrahlenden Rückwand.3

An die Treibhäuser sind Heizhäuser angebaut, die diese beheizten und über die zumeist auch der Zugang in die Treibhäuser erfolgte. Damit ist einerseits vermieden worden, dass Rauch in die Treibhäuser gelangte, andererseits dienten die Heizhäuser, so sie als Eingang genutzt wurden, auch als Pufferzone zwischen Außen- und Innen-klima des Treibhauses.4 Die beiden Lorbeerhäuser hatten keine eigene Heizung, sie dienten als Kalthäuser zur Überwin-terung der Lorbeerbäume und anderer Kübel-pflanzen.Die Klimatisierung der Treibhäuser erfolgte durch Öffnen der Fenster sowie im Winter durch Behei-zen und möglicherweise Aufbringen von Stroh-matten auf den Glasflächen. Ferner kann davon ausgegangen werden, dass alle Treibhäuser über eine Verschattungskonstruktion verfügten.

BewässerungDas Gärtnereigelände verfügte über ein zentrales Bewässerungssystem, das sich noch anhand his-torischer Pläne nachvollziehen lässt (Abb.3).5 Die Bewässerung der Pflanzen erfolgte manuell und mithilfe von Wasserschläuchen.6 In entsprechen-den Wasserbecken, die sich in den Treibhäusern, wie auch im Außenbereich befinden, wurde das Wasser gesammelt. Einige Becken waren an das zentrale Bewässerungssystem angeschlossen, an-dere verfügen über keinen Zulauf und wurden vermutlich manuell befüllt.

NutzungHeute lässt sich nur noch schwer nachvollziehen, welche Kulturen in den Treibhäusern angepflanzt wurden. Man kann aber wohl davon ausgehen, dass hier Obst und Gemüse für die königliche Tafel angezogen wurde, sowie Blumen für die Be-pflanzung der Parkanlagen. Weiterhin dienten die Treibhäuser zur Überwinte-

rung frostempfindlicher Pflanzen. Die Treibhäuser 3C, 4D, 5E und 6F waren durch Zwischenwände in zwei bis drei Sektionen unterteilt, so dass die einzelnen Räume unterschiedlich temperiert wer-den konnten. Die Pflanzen wurden dann, je nach ihrem Wärmebedürfnis, in den entsprechenden Sektionen untergebracht. Auf diese Weise musste nicht das gesamte Treibhaus beheizt werden, was vor allem den Bedarf an Holz verringerte. Zudem war es so möglich, über den Winter hinweg bis zur Reifezeit der Früchte im Freien eine fortlaufen-de Ernte sicherzustellen.7

Die beiden Frühbeetanlagen neben den Treib-häusern 7G und 8H stellen im Grunde die ältes-te und einfachste Form des Treibhauses dar. Die Beete bestehen aus einem einfachen Rahmen und einer Glasabdeckung, die heute allerdings nicht mehr erhalten ist. Frühbeete wurden von außen bearbeitet und dienten vermutlich der An-zucht von Gemüse und Blumen.In den Lepère‘schen Quartieren wurden verschie-dene Obstsorten gezogen. Die Quartierform bot Schutz gegen Wind und durch die Südorientie-rung, die wärmespeichernden Mauern, sowie die leicht geneigte Lage herrschten hier allgemein höhere Temperaturen als außerhalb der Quar-tiere. Auf diese Weise war es möglich, dass das Obst einerseits früher reifte, andererseits konnten hier Obstsorten gedeihen, die normalerweise für die klimatischen Bedingungen in Mitteleuropa nicht geeignet waren.

Abb.1 An der Nordfassade von 4D (heute Innenwand Lorbeerhaus) haben sich Reste der Schlämme mit Fugenmalerei erhalten, 2008.

Abb.3 Ausschnitt aus dem Generalsituationsplan von 1869, Grundriss der Hofgärtnerei mit dem zentralen Bewässerungssystem (hier durch die Autorin rot markiert), (Quelle: Plankammer der SPSG, Plan Nr. 7015).

1 G. Lampmann, Grundsätzliches über Ausführung, Gestaltung und Benutzung von Pflanzenhäusern, 16 (Berlin 1927)

2 Akte Schloss Babelsberg und Garten I, 28, 1861/63, Plan-kammer der SPSG

3 Stefan Koppelmann, Gewächshäuser und Wintergärten im 19. Jh., 15 (Stuttgart 1981)

4 R. Neumann, Grundsätze und Erfahrungen über die Anle-gung, Erhaltung und Pflege von Glashäusern aller Art,13 (Weimar 1852)

5 Generalsituationsplan von 1869, Plankammer der SPSG, Plan Nr. 7015

6 Akte Schloss Babelsberg und Garten II, 1864/65 VOL2/, 28, Plankammer der SPSG

7 R. Neumann, 57

WandaufbauDie Treib- und Lorbeerhäuser wie auch die Um-friedungsmauer sind in Ziegelbauweise errichtet worden. Für die Treibhäuser wurden für alle nach außen hin sichtbaren Flächen gelbe Ziegel, für die Wandflächen im Innenbereich rote Ziegel verwendet. Lediglich bei den Lorbeerhäusern sind auch dort gelbe Ziegel verwendet worden. Vermutlich waren die Fassadenflächen ursprüng-lich nicht ziegelsichtig, wie sie sich heute darstel-len, sondern gelblich geschlämmt und mit einer idealisierten Fugenmalerei versehen (Abb.1). Die Schlämme ist heute auf den Ziegeln weitestge-hend zurückgewittert, nur der Fugenstrich hat sich noch erhalten.Der Wandaufbau der Treibhäuser ist vorwiegend zweischalig, wobei die Luftschicht zwischen den Schalen eine isolierende Funktion hatte. Alle Treibhäuser wurden in den Boden eingelassen, so dass das Bodenniveau im Inneren der Treibhäuser deutlich unter dem Außenniveau liegt. Einerseits boten die Außenwände somit weniger Fläche gegenüber Kälte, andererseits wollte man die Häuser möglichst niedrig halten, um die äußere Bedienung (Abdeckung gegen Kälte und Sonne) zu erleichtern.1

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Luftschicht waren die Gebäude besser isoliert. Die nördlichen Außenfassaden sind durch Lisenen gegliedert, die auf einem durch-gängigen Sockel aufliegen. Die Wandfel-der zwischen den Lisenen werden von einem aufwändig gestalteten Gesims mit Zahnfries abgeschlossen (Abb. 1). In einigen Bereichen ist die ursprünglich gelbliche Farbfassung mit schwarzem Fugenstrich noch erhalten.

Treibhäuser 3C und 4D (jeweils 24,20 × 5, 44 m) bestehen aus einem langrechteckigen Raum, an den auf der Nordseite mittig ein kleineres Heizhaus angesetzt war. Von hier aus wurden Heizkanäle befeuert, die den Raum mittig que-ren und entlang der südlichen Außenmauern und der Giebelwände zu einem Schornstein geführt wurden. In beiden Gebäuden ist die Ka-nalheizung noch vorhanden, wenn auch teilwei-se in sehr schlechtem Zustand (Treibhaus 4D).

Die Dachkonstruktion ist an keinem der Gebäude erhalten. An beiden Bauten sind auf den abdeckenden Sandsteinquadern der südli-

POTSDAM, PARK BABELSBERG, EHEMALIGE HOFGÄRTNEREIErgebnisse der Bauforschung III

Zwei der insgesamt acht Gewächshauser auf dem Gelände der ehemaligen Hofgärtnerei wurden im Detail untersucht. Die beiden Objek-te, die als Zwillingsbauten errichtet sind, weisen bauliche Veränderungen verschiedener Zeitstu-fen auf und nehmen in ihrer Nutzung aufein-ander Bezug. Das ältere Gebäudepaar wird als Treibhaus 3C bzw. 4D bezeichnet. Die jüngeren rückwärtigen Erweiterungen nach Norden als westliches bzw. östliches Lorbeerhaus.

Bauphase I.1.- I.3., Treibhäuser 3C und 4DDie Errichtung des ersten der beiden Zwillings-bauten kann anhand eines Entwurfsplanes mit Ausführungsvermerk zur Rechnungsvorlage in das Jahr 1855 datiert werden (Abb. 1, Baupha-se I.1.).1 Die Identifizierung des dargestellten Gebäudes mit Treibhaus 3C ist anhand bauli-cher Details, wie die Orientierung von Zugän-gen eindeutig möglich.2 Einen weiteren Hinweis geben die Abrechnungen für die bauliche Un-terhaltung von Babelsberg aus dem Jahr 1861. Bei der Aufzählung der neuen Treibhausanlagen wird ein Gebäude mit schmiedeeiserner Dach-konstruktion erwähnt, das von den Abmessun-gen Treibhaus 3C entspricht.3 Da Treibhaus 4D keinerlei Erwähnung findet, kann dieses erst 1861 oder später errichtet worden sein (Bauphase I.3.). Bauphase I.2. bezeichnet die Zwischenphase von 1856–1860, in der die Ge-wächshausanlage sukzessive erweitert wurde. Mit der Errichtung von Treibhaus 4D um 1861 war die Gesamtanlage zunächst fertiggestellt. Diese Vermutung wird von der Tatsache unter-stützt, dass für das Jahr 1862 keine Ausgaben mehr für die Errichtung von Gewächshäusern verzeichnet sind.

Die Außenwände von Treibhaus 3C und 4D wurden, wie alle Treibhäuser in der Hofgärnte-rei, zweischalig errichtet mit gelblicher, reprä-sentativer Klinkerverblendung nach außen und rötlichen Hintermauerziegeln im Läuferverband nach innen. Durch die dazwischen liegende

Abb. 1: Entwurfsplan Treibhaus 3C aus dem Jahr 1855, Plan Nr. 6483 Plankammer SPSG.

Katharina Rütten, Lilli Zabrana, MSD 2007-09TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN, FAKULTÄT VI, INSTITUT FÜR ARCHITEKTUR

UNIV.-PROF. DR.-ING. DOROTHÉE SACK, FACHGEBIET HISTORISCHE BAUFORSCHUNG, MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE, STRASSE DES 17. JUNI 152, SEKR. A 58, 10623 BERLIN, TEL. 030-314-796 11, MAIL: [email protected]

1 Plan Nr. 6483 Plankammer SPSG, handschriftliche Ergänzung: Treibhaus auf Babelsberg. Septbr á Oktbr erbaut. Gottgetreu Zur Rechnung vom 7. Januar 1856.2 U. Reinhold, Die Entwicklung der ehemaligen Hofgärtnerei im Park Babelsberg (Dipl. Arbeit TU Dresden 1990) 12.3 Acta betreffend: Schloss Babelsberg & Garten, Vol. I/Babels-berg 28, 1861/63, 65 f.4 H. Hamann, Orangerien in den königlichen Gärten in Pots-dam, in: SPSG (Hrsg.), Wo die Zitronen blühen (Potsdam 2001) 46.5 Acta betreffend: Schloss Babelsberg & Garten, Vol. II/Babels-berg 29, 1864/65, 33 f.6 Diese Stufen sind auf den Plänen Nr. 6488, 6489 und 6484 Plankammer SPSG als Bestand verzeichnet.7 lt. mündl. Auskunft Hr. Eisbein, Parkrevierleiter Park Babelsberg.

chen Brüstungsmauer 19 Vertiefungen zu finden.Diese entsprechen den dargestellten 19 Trägern der Dachkonstruktion auf dem bereits erwähnten Entwurfsplan von 3C (Abb. 1). Form und Nei-gung des Daches ist vom Negativabdruck der tragenden Konstruktion im Mauerwerk der er-haltenen Giebelwände zu erschließen. Es han-delte sich um ein Pultdach mit einer Neigung von 25 Grad mit Stehwand-Luftklappen über der niedrigen Brüstungsmauer.

In den Treibhäusern 3C und 4D wurden wärme-bedürftige Pflanzen angezogen und überwintert. Wahrscheinlich handelt es sich hauptsächlich um Gewächshäuser, die der Weintreiberei dien-ten.4

Bauphase I.4., StufenanlageAls eigene Bauphase I.4. wird die Stufenanlage zwischen den Treibhäusern bezeichnet, da diese in zeitlich relativ großem Abstand nach Fertig-stellung aller Gewächshäuser (um 1861) errich-tet wurde. Im Jahr 1863 sind in den Abrech-nungsakten für Schloss Babelsberg und Garten die Stufenanlagen unter ‚Extrabauten pro 1864‘ angeführt.5 Zwischen Treibhaus 3C und 4D wa-ren drei Stufen vorhanden, die jedoch heute nicht mehr sichtbar sind.6 Bedingt durch einen Bom-bentreffer im Zweiten Weltkrieg sind diese wahr-scheinlich vollständig zerstört.7

Abb. 2: Bauphasenplan Treibhaus 4D mit östlichem Lorbeerhaus als Erweiterung nach Norden.

MSD-2007-09-3_MSD-PROJ+AB.indd Abs1:55MSD-2007-09-3_MSD-PROJ+AB.indd Abs1:55 21.01.2009 19:45:4721.01.2009 19:45:47Prozessfarbe SchwarzProzessfarbe Schwarz

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MSD 2007-09 – PARK BABELSBERG, EHEMALIGE HOFGÄRTNEREI

JAHRBUCH MSD 2007-09

POTSDAM, PARK BABELSBERG, EHEMALIGE HOFGÄRTNEREIErgebnisse der Bauforschung IV

Katharina Rütten, Lilli Zabrana, MSD 2007-09TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN, FAKULTÄT VI, INSTITUT FÜR ARCHITEKTUR

UNIV.-PROF. DR.-ING. DOROTHÉE SACK, FACHGEBIET HISTORISCHE BAUFORSCHUNG, MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE, STRASSE DES 17. JUNI 152, SEKR. A 58, 10623 BERLIN, TEL. 030-314-796 11, MAIL: [email protected]

Bauphase II.1., Östl. LorbeerhausEinem Brief des Hofmarschalls Fürst Pückler (1785–1871) an Kaiser Wilhelm I. (1797–1888) vom 11. Dezember 1879 ist zu entnehmen, dass ein als östliches Lorbeerhaus bezeichnetes Gebäude im Jahr 1879 bereits vollendet war.8 Nach Heinrich Hamann (stv. Gartendirektor SPSG i.R.) kann die Errichtung der Lorbeerhäu-ser möglicherweise mit einer Schenkung einer Sammlung großer Lorbeerbäume des Bankiers Gerson Bleichröder (1822–1893) an den Kai-ser in Verbindung gebracht werden.9

Somit wurde zunächst Treibhaus 4D mit dem sogenannten Lorbeerhaus Ost nach Norden hin erweitert (Abb. 2, Bauphase II.1). Deutliche Baufugen sowie stumpf anstoßende Mauern der Erweiterung bestätigen die Archivinformationen. Der Anbau wurde etwa zur Hälfte in die Erde versenkt, um eine zusätzliche Isolierung zu errei-chen. In die Rückseite des Treibhauses wurden in die Wandfelder zwischen den Lisenen Fenster durchgebrochen (Abb. 4). Die Außenfassade des Treibhauses 4D wurde nun zur Innenfassadeumfunktioniert.

Die Erweiterung wurde vollständig zweischalig in gelblich-grünem Ziegelmauerwerk ausgeführt. Im Gegensatz zu den Treibhäusern war die Aus-gestaltung des Lorbeerhauses zurückhaltend, was sich in schlichter Wand- und Fassadenge-staltung wiederspiegelt. Das zu Treibhaus 4D gehörige Heizhaus wurde im Zuge der Umbau-maßnahmen entfernt. Die Heizöffnungen, die in die Rückwand des Treibhauses eingelassen waren, blieben an Ort und Stelle und scheinen weiterhin in Betrieb gewesen zu sein.

Die Zufahrt zum Lorbeerhaus Ost erfolgte über eine Doppeltoranlage an der Ostseite. An die-se schloss im Innenraum eine Rampe an, die ihrerseits von einer umlaufenden Rollschicht eingefasst ist (Abb. 2). Diese Rampe führte auf eine Fläche etwa 80 cm unter Bodenniveau. Sie diente dazu, schwere Kübelpflanzen ohne großen Höhenunterschied vom Transportwagen leicht auf- bzw. abzuladen. Das flache Pultdach bestand aus sich kreuzen-den Doppel-T-Trägern, die wahrscheinlich eine Torf gedämmte Holzbalkendecke mit vier Ober-lichtern trugen.10

8 ‚...dass der ... Bau eines Lorbeerhauses auf Babelsberg recht-zeitig so beendet ist, dass noch vor Eintritt des Winters die sichere Unterbringung des ganzen dortigen Bestandes an Lor-beerbäumen in dem neuen Gebäude stattfinden konnte.‘, siehe Reinhold a.O. (Anm. 2) 30.9 Hamann a.O. (Anm. 4) Anm. 54.10 Hamann a.O. (Anm. 4) 46.11 Reinhold a.O. (Anm. 2) 28.12 siehe Plan Nr. 6501 Plankammer SPSG.13 Hamann a.O. (Anm. 4) 46.

Abb. 3: Entwurfsplan für Anbau Lorbeerhaus West an Treibhaus 3C mit Durchfahrt zu Lorbeerhaus Ost, Plan Nr. 6484 SPSG.

Abb. 4: Bauphasen in der Ansicht, Rückwand Treibhaus 4D bzw. Vorderseite des Lorbeerhauses Ost.

Bauphase II.2., Westl. LorbeerhausDie Vervollständigung der Zwillingsbauten mit dem Anbau eines westlichen Lorbeerhauses erfolgte im Jahr 1881.11 Die Bauten entsprechen sich in For-mensprache und Konstruktion (Abb. 3).

Das Bodenniveau der beiden Gebäude, die in das Gelände eingetieft waren, liegt um etwa 3 m tiefer als das natürliche Niveau des umgegebenden Are-als. Die Verbindung der Gebäude erfolgte daher durch einen mit Stützmauern befestigten Graben (Abb.3). Diese Durchfahrt in das westliche Lorbeer-haus wurde benötigt, da die Beförderung schwerer Pflanzkübel nur über die Zufahrt durch das östliche Lorbeerhaus möglich war. Der Graben konnte mit Brettern abgedeckt werden, während kein Transport notwendig war. Die Durchfahrt ist seit spätestens 1931 nicht mehr in Funktion.12

Bereits 1895 wurde ein großer Teil des Bestandes an Kübelpflanzen nach Sanssouci gebracht. 1936 existierten noch 25 Pflanzen, die 1938 nach Char-lottenburg abgegeben oder verkauft wurden.13

Bauphase III und IVSpätere bauliche Veränderungen sind auf den Bedeutungsverlust nach 1895 sowie auf Umnut-zungen zurückzuführen. Hier ist beispielsweise die Errichtung einer Trennwand im westlichen Lorbeerhaus (Bauphase III) sowie der Wieder-aufbau einiger Bauteile nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg (Abb. 2 und 4, Bauphase IV) zu nennen. Die Verkleinerungen bzw. Zu-mauerungen der Fenster sowie die Hinzufügung von Treppen können zeitlich nicht eingeordnet werden.

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MSD 2007-09 – PARK BABELSBERG, EHEMALIGE HOFGÄRTNEREI

JAHRBUCH MSD 2007-09

POTSDAM, PARK BABELSBERG, EHEMALIGE HOFGÄRTNEREIDie Lepère‘schen Quartiere I

Der nördliche Abschluss der ehemaligen Hof-gärtnerei im Park Babelsberg wird von einem Spaliergarten gebildet, den so genannten Lepère’schen Quartieren. Die Bezeichnung geht auf den französischen Pflanzenzüchter Ale-xis Lepère d.Ä. (1789 - um 1870) zurück, der durch seine Zucht von Pfirsichen in Montreuil, einem Vorort von Paris, berühmt geworden ist. Unter Mitwirkung seines Sohnes gleichen Na-mens, Alexis Lepère d. J. (k.A.) und des Hofgärt-ners Christoph Ferdinand Kindermann (1805 -1865) wurden in den Jahren 1862 -1864 die Lepère’schen Quartiere in Babelsberg angelegt.

Anlage und Funktion Die Lepère’schen Quartiere stellen ein in sich komplexes Mauersystem für die Zucht von Obst-sorten dar: Der nach Süden offene Spaliergarten wird durch drei Mittelwände in vier Quartiere ge-teilt, die von einer Einfriedungsmauer umschlos-sen werden. Anlage und Konstruktion der Mau-ern schaffen optimale klimatische Bedingungen für Obstsorten, wie Pfirsiche, Birnen, Äpfel sowie Wein. Sie ermöglichen zudem eine frühere Rei-fezeit der Früchte. So konnte dem Wunsch des Könighauses entsprechend ganzjährig frisches, selbst angebautes Obst an die königliche Tafel geliefert werden.1

Die Spalierzucht von PfirsichenNoch 1837 schreibt Theodor Nietner (1790-1871), in seinem Buch „Die Küchengärtnerei“: „Der Pfirsichbaum ist für unser Klima zu emp-findlicher Natur, um ihn anders als Spalierbaum ziehen zu können.“ 2 Die Spalierzucht ermöglicht nicht nur ein gleichmäßigeres Wachstum der Pflanze und einen größeren Ertrag von Früchten. Durch das Befestigen der Spaliere an Mauern werden die empfindlichen Obstsorten besonders geschützt. Zugleich nehmen die Mauern durch die Sonneneinstrahlung am Tag Wärme auf und geben diese in den Abendstunden gleichmäßig an die Früchte ab.

Durch das Beschneiden von Obstbäumen in einer bestimmten Wachstumsperiode und deren Anbinden an ein Spalier können unterschiedli-che Spalierformen ausgebildet werden. Diese werden insgesamt in drei Gruppen unterschie-den: in Kordons, Palmetten und freistehende Formen.3 Alexis Lepère d.Ä. entwickelte in Mon-treuil die sogenannte Montreuilpalmette, die 1882 der königliche Garteninspektor Wilhelm Lauche (1826-1883) in seinem „Handbuch des Obstbaues“ auch für die Zucht von Pfirsichen in Deutschland empfiehlt.4

Marianne Heise, Mirosanda Vranic MSD 2007-09TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN, FAKULTÄT VI, INSTITUT FÜR ARCHITEKTUR

UNIV.-PROF. DR.-ING. DOROTHÉE SACK, FACHGEBIET HISTORISCHE BAUFORSCHUNG, MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE, STRASSE DES 17. JUNI 152, SEKR. A 58, 10623 BERLIN, TEL. 030-314-796 11, MAIL: [email protected]

Alexis Lepère und sein Wirken in Babelsberg Der Pfirsich kommt ursprünglich aus dem ori-entalischen Raum und hat sich über den Sü-den Europas nach Deutschland verbreitet.5 Wie Lauche berichtet, war insbesondere in Montreuil die Kultur von Pfirsichen schon seit langer Zeit „en vogue.“ Aufgrund des großen Interesses besonders ausländischer Besucher verfasste Alexis Lepère d.Ä. ein Buch über sei-ne Spalierzucht von Pfirsichen in Montreuil, das 1861 auch in deutscher Übersetzung erschien.6

Über seinen Sohn, Alexis Lepère d. J., ist nur we-nig bekannt. Einen ersten Hinweis auf sein Wir-ken in Potsdam findet sich in den Mitteilungen des Vereins für die Geschichte Potsdams. Darin wurde für eine Versammlung am 30. Juni 1863 notiert: „In den Jahren 1859,60 und 61 hatte Herr Lepère fils aus Montreuil bei Paris, dessen Vater daselbst als vorzüglicher Obst-Cultivateur berühmt ist, Ihrer Majestät der Königin Augusta jährlich eine Sammlung vorzüglich großer Pfirsi-che, Äpfel und Birnen durch die Vermittlung SR. Excellenz des frühen Ministers v. Bethmann = Hollweg zu Füßen gelegt, und dabei die Bitte ausgesprochen, ihm Gelegenheit zu geben, dergleichen Früchte auch in den Königlichen Gärten von Sanssouci ziehen zu dürfen.“ 7

Bevor jedoch 1862 mit dem Bau der Lepère’schen Quartiere auf dem Klausberg in Sanssouci sowie im gleichen Jahr in der Hof-gärtnerei Babelsberg begonnen wurde, hatte Lepère d.J. bereits in Basedow (Mecklenburg-Vorpommern) und Arendsee (Brandenburg) Maueranlagen für die Zucht von Pfirsichen am Spalier angelegt. 1870 folgten die Lepère’schen Mauern in der Gärtnerlehranstalt Potsdam.8

Pomologie der Lepère‘schen QuartiereUmnutzung, Vernachlässigung und Verpachtung der Lepère‘schen Quartiere in Babelsberg führten zu weitreichenden Veränderungen des Vegetati-onssystems. Da keine historischen Bepflanzungs-pläne vorliegen und bisher keine Bestandsana-lyse der Gesamtvegetation, des Wegesystems, sowie der Wasserversorgung vorgenommen wurde, können derzeitig nur Vermutungen über die ursprüngliche Bepflanzung geäußert werden. Einige Hinweise auf das historische Vegetations-system liefert ein Parkplan, der 1880 vom kö-niglichen Parkgehilfen F. Hoppe erstellt wurde. Darauf lässt sich in den Freiflächen der Quartie-re ein rasterförmiges System erkennen, dass auf Zwergspaliere in so genannten waagerechten Kordons schließen lässt. Bei dieser Spalierform werden die Äste von zumeist Äpfel oder Birnen-bäumen waagerecht entlang von Drahtstreben gezogen, die zwischen Eckpfosten gespannt sind. In Hoppes Plan ist außerdem ein zentrales Was-

Parkplan F. Hoppe (Ausschnitt), 1880, die Lepère´schen Quartiere eingerahmt (Quelle: Plankammer der SPSG, Plannummer: 7016 ).

Kordon, 2008.

Wein am Spalier, 2008. Pfirsich am Spalier, 2008.

Montreuilpalmette, 2008.

serbecken verzeichnet, dass von unterirdischen Wasserleitungen gespeist wird. Es diente der Bewässerung von Pflanzen in den Quartieren, die über einen Schlauch erfolgte. Südlich der Lepère’schen Quartiere sind im Plan zudem ras-terförmige Bepflanzungen vermerkt, bei denen es sich vermutlich um Beerensträucher handelt.1862 bestellt Hofgärtner Christoph Ferdinand Kin-dermann für die Bepflanzung der Hofgärtnerei u.a. Weinsenker, Pfirsiche, Birnen und Äpfel sowie Him-beer-Johannisbeer- und Stachelbeersträucher.9 Ein Vergleich mit den zeitgleich auf dem Klausberg in Sanssouci angelegten Lepère’schen Quartieren, die bereits nach historischen Vorlagen restauriert und bepflanzt wurden, lässt eine ähnliche Be-pflanzung auch für den Spaliergarten der Hofgärt-nerei vermuten: Demnach wurden an den nörd-lichen Mauerwänden Wein, an den westlichen Birnen und an den östlichen Pfirsiche gezogen.

1 G. Schurig, Fruchtkultur als Aufgabe der Hofgärtner, in: SPSG (Hrsg.), Preußisch Grün (Berlin 2004) 201-206.

2 T. Nietner, Die Küchengärtnerei (Berlin 1837) 240.3 R. Goethe, Die Obst und Traubenzucht (Berlin 1900) 42.4 W. Lauche, Handbuch des Obstbaues (Berlin 1882) 596.5 Fr. C. Dieterich, Neuste Anleitung (Ulm 1856) 66.6 J. Hartwig, Lepère, Die Kultur des Pfirsichbaumes (Weimar

1861)7 Mitteilungen des Vereins für die Geschichte Potsdams, Bd 1

(Potsdam 1862-63) 20.8 G. Schurig, Die Entwicklung der Nutzgärtnerei am Klausberg,

in: SPSG (Hrsg.), Preußische Gärten in Geschichte und Denk-malpflege (Berlin 2006) 70-74.

9 U. Reinhold, Die Entwicklung der ehemaligen Hofgärtnerei im Park Babelsberg (Dipl. Arbeit TU Dresden 1990) 45.

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JAHRBUCH MSD 2007-09

POTSDAM, PARK BABELSBERG, EHEMALIGE HOFGÄRTNEREILepère‘sche Quartiere II

Einfriedungsmauer/Mittelwand mit Durchgang im Quartier I, 2008.

Inken Holland, Sabine von Wangenheim, MSD 2007-09TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN, FAKULTÄT VI, INSTITUT FÜR ARCHITEKTUR

UNIV.-PROF. DR.-ING. DOROTHÉE SACK, FACHGEBIET HISTORISCHE BAUFORSCHUNG, MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE, STRASSE DES 17. JUNI 152, SEKR. A 58, 10623 BERLIN, TEL. 030-314-796 11, MAIL: [email protected]

Schäden Seit der Erbauung der Lepère‘schen Quartiere sind fast 150 Jahre vergangen. Diese lange Zeit hat ihre Spuren hinterlassen. Die Verfugung des Sichtmauerwerks mit Kalkmörtel ist porös und nur noch zum Teil vorhanden. In verschiedenen Bereichen wurden die Fugen mit Zementmörtel ausgebessert. Die Mauerabdeckungen mit Bi-berschwänzen sind stark beschädigt. Alle Mauern haben kleinere und größere, meist vertikale Risse. Sie sind durch verschiedene Ur-sachen entstanden: wie unterschiedliche Gelän-dehöhen und damit verbundener Erddruck auf die Mauerwerksverbände, die nicht frostfreie Gründung der Mauern und die fehlende Ver-zahnung der Fundamente der mittleren Mauern mit denen der Einfriedungsmauer (belegt durch Freilegung im Quartier II). Der nur noch teilweise vollständige Lattenrost der hölzernen Spaliere ist in einem schlechten Zustand. Von den Spalieren aus Metall sind nur noch die Rahmen mit den Löchern für die Dräh-te vorhanden.

Schadenskartierung der Einfriedungsmauer im Quartier I (Ansicht von innen), Plan von M. Heise und M. Vranic, 2008.Einfriedungsmauer der Lepère‘schen Quartiere mit Ziermau-erwerk, 2008.

Maßnahmenplanung Das Sichtmauerwerk soll erhalten und saniert wer-den. Im Einzelnen bedeutet das: die statisch be-dingten Risse im Mauerwerk müssen kraftschlüssig geschlossen, alle anderen Risse und schadhaften Fugen mit Kalkmörtel neu verfugt und Stürze neu aufgemauert werden. Aus funktionalen Gründen empfiehlt sich, die Durchgänge wieder zu öffnen. Um Frostschäden zu vermeiden, sollte gleichzeitig das Geländeniveau innerhalb sowie außerhalb der Quartiere angehoben werden. Alle Mauerab-deckungen mit Biberschwänzen müssen erneuert und zur besseren Ableitung des Regenwassers im oberen Bereich mit Zinkblech abgedeckt werden. Damit die Lepère‘schen Quartiere ihrer ursprüng-lichen Funktion entsprechen und wieder „Früch-te an die Tafel“ liefern, sollten neue Spaliere an den Mauern befestigt werden, damit an Ihnen die verschiedensten Obst- und Weinsorten gedeihen können.

1 J. Hartwig, Lepère, die Kultur des Pfirsichbaumes (Weimar 1861)20-21.

Über den Eingang zur Hofgärtnerei gelangt man entlang des terrassierten Weges in Richtung Nor-den zu vier dreiseitig umschlossenen Parzellen, den Lepère‘schen Quartieren. BaubeschreibungDie Einfriedungsmauern und Mittelwände zwi-schen den jeweils 250 qm großen Quartieren sind mit handgeformten, gelben Backsteinen als Sichtmauerwerk errichtet worden. Gegründet sind sie auf Fundamenten aus Natur- und Backsteinen. Innerhalb der Quartiere sind die ebenen Mauern ca. 2,85 m hoch und die Wandstärken liegen zwischen 26 - 41 cm. Im nördlich gelegenen Bereich, wo die Mittelwände in die Einfriedungs-mauer einbinden, befinden sich Durchgänge. Über diese konnte man von einem Quartier zum nächsten gelangen. Heute sind die Durchgänge zum Teil zugesetzt. An den ehemals mit einem hellen Farbton überstrichenen Mauerwerkswän-den wurden Obstbäume oder Weinreben an Spalieren aus Holz oder Metall angebunden. Der obere, satteldachförmige Mauerabschluss besteht aus ein- bzw. zwei Lagen Biberschwänzen. Nur bei der westlichen Einfriedungsmauer wurden abgeschrägte Betonplatten ohne Gefälle auf dem Mauerwerk verlegt. Damit das Regenwasser nicht auf die Pflanzen tropft, müssen die Überstände der Mauerabdeckungen entsprechend der Wand-höhe gewählt werden. Die Überstände variieren zwischen 27 - 32 cm. Um die Frosteinwirkung auf die Pflanzen zu vermindern, wurden direkt über den Spalieren Schutzabdeckungen eingehängt. Die Abdeckun-gen bestanden aus konsolartigen Wandträgern mit darüber gelegten Brettern. An dieser Kon-struktion konnten zeitweise Matten aus Stroh1, Bast oder Jute befestigt werden, um die Pflanzen einzuhausen. Die Einfriedungsmauern sind unterschiedlich in ihrer äußeren Gestaltung. Am Weg zum Fla-towturm wurde das am aufwändigsten gestaltete Mauerwerk mit farblich gefassten Zierverband und Fugenstrich errichtet.

Mittelwand im Quartier III, 2008.

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JAHRBUCH MSD 2007-09

POTSDAM, PARK BABELSBERG, EHEMALIGE HOFGÄRTNEREIDenkmalpflegerische Zielstellung für das Gelände

Die ehemalige Hofgärtnerei untersteht einem mehrfachen denkmalrechtlichen Schutz. Dieser ergibt sich zum einen aus ihrer Zugehörigkeit zum Denkmalbereich `Berlin-Potsdamer Kultur-landschaft´, der seit 1991 UNESCO Weltkultur-erbe ist. Begründung für die Unterschutzstellung ist der Zeugniswert für die historische und städte-bauliche Entwicklung im Gebiet von Berlin-Bran-denburg für den Zeitraum vom 18. bis zum 20. Jahrhundert.1 Zum anderen ist die `Hofgärtnerei mit ihren Lorbeerhäusern´ als Einzeldenkmal in die Denkmalliste der Stadt Potsdam eingetra-gen.2 Die ehemalige Hofgärntnerei ist ein wich-tiges Zeugnis der Gärtnerei-Architektur sowie der gärtnerischen Techniken des 19. Jahrhunderts. Bedeutende Gartenkünstler waren an ihrer Aus-gestaltung beteiligt. Die Denkmaleigenschaft der Hofgärtnerei ist in ihrer geschichtlichen, künstle-rischen und wissenschaftlichen Bedeutung begrü-det.

Der denkmalpflegerische Status schützt die An-ordnung und optisch aufeinander bezogene Aus-richtung der Gebäude sowie deren Kubaturen mit der Verteilung, Form und Größe der Öffnungen. Auch das Material aller nach außen sichtbaren Bauteile, vor allem das der Fassadengestaltung, einschließlich der Farbgebung der Putze und das Material der Türen und Fenster, steht unter Schutz.3

Kriterium zur Beurteilung der einzelnen Bauteile ist deren Bedeutung für die Denkmaleigenschaft. Als prägend für diese werden die bis 1881 er-richteten Gebäude mit den dazugehörigen gärt-nerisch gestalteten Freiflächen eingestuft; diese gelten deshalb als unbedingt erhaltenswert.

Um den Gesamteindruck der Treibhausanlage in ihrer Hanglage zu vervollständigen, sollte die

Abb. 1 Denkmalpflegerischer Bindungsplan der Gesamtanlage, 2008.

Katharina Rütten, Florian Schweinsteiger, MSD 2007-09TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN, FAKULTÄT VI, INSTITUT FÜR ARCHITEKTUR

UNIV.-PROF. DR.-ING. DOROTHÉE SACK, FACHGEBIET HISTORISCHE BAUFORSCHUNG, MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE, STRASSE DES 17. JUNI 152, SEKR. A 58, 10623 BERLIN, TEL. 030-314-796 11, MAIL: [email protected]

Abb. 2 Denkmalpflegerischer Bindungsplan für das Lorbeerhaus West mit Durchfahrt und Treibhaus 3C. Grundriss und Schnitt, 2008.

zentrale Terrassenanlage mit ihren Stufen freige-legt, beziehungsweise wiederhergestellt werden. Fehlende Dächer und Böden sollten neu gebaut werden. Durch einen Neubau der nach den Zer-störungen des Zweiten Weltkriegs nicht wieder auf-gebauten Giebelwände der beiden Treibhäuser 3C und 4D sollen diese in ihrer angestammten Funk-

tion wieder nutzbar gemacht werden. Ein Neubau wird auch für die ursprünglich vorhandene Durch-fahrt zwischen den beiden Lorbeerhäusern emp-fohlen, da diese als unerlässlich sowohl für eine zukünftige Nutzung der beiden Gebäude als auch zum Verständnis der ursprünglichen Nutzung er-scheint. Bei baulichen Maßnahmen gilt es, Vorga-ben zu beachten: Die Wahrung der Symmetrie der Gebäudepaare und der ursprünglichen Kubatur, bei Verzicht auf detailgetreue Nachbildungen von Profilen oder Zierformen; Anpassung neuer, von außen sichtbarer Ziegel an Farbe und Format der historischen; Beachtung der ursprünglichen opti-schen Einteilung der Dachflächen bei Neubau.Spätere Umbauphasen gehen auf Umnutzungen oder den Wiederaufbau einiger Bauteile nach den Zerstörungen während des Zweiten Weltkriegs zu-rück und sind somit für die Denkmaleigenschaft von geringerer Bedeutung. Hier sind Eingriffe in die Substanz möglich. Teilweise beeinträchtigen diese Umbauten sogar die Ablesbarkeit der Nutzungs-weise und des optischen Bezugs der Gebäude zueinander. Diese Bauteile sollten entfernt werden. Hier seien z.B. das Verkleinern und das Zumauern der Fenster des westlichen Lorbeerhauses genannt und die Umbauten, die während der privaten Nut-zung des Treibhauses 2B entstanden.

1 Satzung zum Schutz des Denkmalbereichs Berlin-Potsdamer Kulturlandschaft, gemäß Eintragung in die Liste des Kultur-erbes der Welt der UNESCO vom 1. Januar 1991, Verwal-tungsbereich Potsdam, Drucksache 96/0361, veröffentlicht im Amtsblatt für die Stadt Potsdam, 7. Jg, vom 21. November 1996.

2 Nr. XII.3.20 Denkmalverzeichnis des Landes Brandenburg, Stadt Potsdam, Stand: 31.12.2007.

3 Vgl. Satzung zum Schutz des Denkmalbereichs Berlin-Potsda-mer Kulturlandschaft.

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MSD 2007-09 – PARK BABELSBERG, EHEMALIGE HOFGÄRTNEREI

JAHRBUCH MSD 2007-09

POTSDAM, PARK BABELSBERG, EHEMALIGE HOFGÄRTNEREIÜberlegungen zur denkmalpflegerischen Wiedernutzbarmachung der Hofgärtnerei I

Swantje Eggert, Emanuel Hübner, Mayssoun Issa, Maria Kostakopoulou, Axel Schulze, Agnieszka Swiderska, MSD 2007-09TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN, FAKULTÄT VI, INSTITUT FÜR ARCHITEKTUR

UNIV.-PROF. DR.-ING. DOROTHÉE SACK, FACHGEBIET HISTORISCHE BAUFORSCHUNG, MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE, STRASSE DES 17. JUNI 152, SEKR. A 58, 10623 BERLIN, TEL. ++49-30-314-796 11, MAIL: [email protected]

Die Treib- und Lorbeerhäuser mit den Lepère´schen QuartierenLorbeerhaus 3C ist zur Zeit das einzige, vollstän-dig genutzte Gebäude dieses Planungsteiles. Treibhaus 2B wird bislang teilweise noch durch ei-nen Schrebergartenpächter genutzt. Alle anderen Gebäude dieses Teiles befinden sich in einem ru-inösen Zustand. In den Lepère´schen Quartieren werden zur Zeit nur die beiden östlichen Bereiche durch Kleingartenverpachtung genutzt. Für eine Nutzung der Gebäude müssen die Mau-ern der Treib- und Lorbeerhäuser gegebenfalls ertüchtigt und, soweit sie fehlen, wieder aufge-mauert werden. Die metallenen Dachkonstrukti-onen werden nach einer statischen Überprüfung ebenfalls ertüchtigt bzw. rekonstruiert. Die Gewächshäuser 3C und 4D mit ihren dazu gehörigen Lorbeerhäusern werden zur Überwin-terung frostempfindlicher Kübelpflanzen dienen. Im Sommerbetrieb sollen sie die Funktion einer Schaugärtnerei übernehmen, die Besuchern, wo-bei besonders an Schulklassen gedacht wird, die Arbeitsweise einer Gärtnerei des 19. Jhs. nahe-bringen soll. Die Treibhäuser 2B und 5E bis 8H werden ebenfalls wieder funktionstüchtig gemacht und ganzjährig der Pflanzenanzucht dienen. Sie werden für die Öffentlichkeit nur im Rahmen von Gruppenführungen zugänglich sein, um die not-wenigen Arbeiten des Gartenbaubetriebes nur zeitlich begrenzt zu stören. Mit Treibhaus 1A wird ein Bereich eingerichtet, der zum Verkauf der Pflanzen dienen wird, die in der Gärtnerei angezogen worden sind.

Das Gebäude 1A sollte aufgrund seiner außer-gewöhnlich feingliedrigen Gusseisenkonstruktion des Dachtragwerkes dem Besucher auch von Innen gezeigt werden. So kann exemplarisch die Atmosphäre eines historischen Treibhauses nach-empfunden werden.Für die Ertüchtigung dieses Dachtragwerkes wurden drei Sanierungsvarianten entwickelt (siehe unten). Die Lepère`schen Quartiere sollen ihre ursprüngliche Funktion zurückerhalten und mit Spalierobst bepflanzt werden. Die pädagogische Zielsetzung der Hofgärtnerei wird durch einen Lehrpfad im Außengelände ergänzt werden: Hinweisschilder an den Gebäuden erklären dann die Funktionsweise der einzelnen Gebäude und die in ihrem Inneren wachsenden Pflanzen. Da das Laufniveau außerhalb der Treibhäuser zumeist über dem im Inneren der Treibhäuser läuft, bieten sich optimale Einblicksmöglichkeiten in das Gebäudeinnere. Ausgangspunkt der Planung für die Dachkonstruktion des Treibhauses 1A war die Aufstellung von drei Entwurfsvarianten.

Variante I- Unterstützung der Konstruktion durch Anlaschung von L-Profilen an vorhandenen Trägern.- Vorteil: Der Kubus bleibt erhalten und die bestehende

Konstruktion ist ablesbar, Glasfläche in historischer Ebene.- Nachteil: Vorh. Träger in Ansicht nicht vollständig sichtbar.

Das HofgärtnerhausDirekt nördlich und südlich des Hofgärtnerhauses befinden sich in der Umfassungsmauer zwei Zu-gangstore zum Gärtnereiareal. Das südliche soll weiterhin ausschließlich dem Gärtnereipersonal und dessen Wirtschaftsfahrzeugen als Zugang zur Gärtnereianlage dienen. Das bisher unge-nutzte Tor direkt nördlich des Hofgärtnerhauses soll als Zugangsmöglichkeit für Besucher herge-richtet werden.

Treibhaus 1A (Modell, o.M.), Blick nach Süd-Westen, 2008.

Hofgärtnerhaus, Blick nach Nord-Osten, 2008.

Variante II- Die Überdachung ist losgelöst von der Dachkonstruktion.- Vorteil: Bestehende Konstruktion wird nicht verändert, da

die tragenden Schubkräfte durch die neue Dachkonstruktion abgefangen werden.

- Nachteil: Das äußere Erscheinungsbild ist nicht mehr ablesbar, da sich die Kubatur des Gebäudes verändert.

Variante III- Die Abfangung der Konstruktion durch Stützen im Treibhau-

sinneren.- Vorteil: Das äußere Erscheinungsbild bleibt erhalten.- Nachteil: Der innere nutzbare Raum wird in seiner Ansicht

verändert.

Für die Umnutzungsplanung wird das Gelände der denkmalgeschützten Hofgärtnerei Babelsberg in drei Teile untergliedert: den Teil der Treib- und Lorbeerhäuser mit den Lepère´schen Quartieren, den Teil des Hofgärtnerhauses und schließlich denjenigen der beiden Wirtschaftsgebäude. Mit Ausnahme der Wirtschaftsgebäude werden alle Teile in die Umnutzungsplanung mit einbezogen. Die gemauerten Teile der Gebäude haben sich mit Ausnahme des Gebäudes 5E weitgehend erhalten, wenn auch teils mit Umbauten aus ver-schiedenen Nutzungsphasen. Bei zwei Gebäuden (1A und 6F) existiert auch noch eine metallene Dachkonstruktion, die bei 6F aber nicht mehr den ursprünglichen Bestand darstellt. Die Hofgärtnerei Babelsberg stellte in der Mitte des 19. Jhs. eine der ersten großen Gärtnerei-anlagen in Preußen dar. Das Nutzungskonzept sieht daher den Erhalt und eine Wiederbelebung des Gärtnereibetriebes vor, wobei die Umsetzung des denkmalpflegerischen Bindungsplanes eine Grundvoraussetzung ist.

Sanierungsvarianten für Treibhaus 1A

Im Erdgeschoss (Hochparterre) des Gebäudes wird ein Kassen- und Ladenbereich eingerichtet, in dem Literatur und Souvenirs (Postkarten u.ä.) zum Verkauf angeboten werden.Des weiteren befinden sich in diesem Geschoß ein Cafébetrieb mit Küchen und Räumlichkeiten, die für Ausstellungszwecke und andere kulturel-le Veranstaltungen (Seminare, Vorträge) genutzt werden können. Das Nutzungskonzept sieht auch einen Raum für Museums- bzw. Ausstel-lungszwecke vor, z. B. für eine Dauerausstellung zur Geschichte und Entwicklung der Hofgärtnerei Babelsberg oder aber für wechselnde Ausstellun-gen, z.B. lokaler Künstler. Auch die Sanitäranla-gen werden in dieser Etage untergebracht. Im Dachgeschoss (Obergeschoss) des Hofgärt-nerhauses befinden sich die Räumlichkeiten für das Personal (Aufenthalts- und Umkleideräume, Teeküche, Sanitäranlagen).

Der Besucherzugang zum Hofgärtnerhaus kann von der Ostseite des Gebäudes, vom Hofgärt-nereiareal aus, oder von der Westseite, vom Schloßpark aus, erfolgen. Besucher und Personal benutzen dabei dieselbe Treppenanlage, welche durch den Anbau einer Hubbühne behinderten-gerecht erweitert wird.

MSD-2007-09-3_MSD-PROJ+AB.indd Abs1:60MSD-2007-09-3_MSD-PROJ+AB.indd Abs1:60 21.01.2009 19:46:1321.01.2009 19:46:13Prozessfarbe SchwarzProzessfarbe Schwarz

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JAHRBUCH MSD 2007-09

POTSDAM, PARK BABELSBERG, EHEMALIGE HOFGÄRTNEREIÜberlegungen zur denkmalpflegerischen Wiedernutzbarmachung der Hofgärtnerei II

Modell von der Gesamtansicht der Treib.- und Lorbeerhausgebäude, Blick nach Nord/West, 2008.

Swantje Eggert, Emanuel Hübner, Mayssoun Issa, Maria Kostakopoulou, Axel Schulze, Agnieszka Swiderska MSD 2007-09TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN, FAKULTÄT VI, INSTITUT FÜR ARCHITEKTUR

UNIV.-PROF. DR.-ING. DOROTHÉE SACK, FACHGEBIET HISTORISCHE BAUFORSCHUNG, MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE, STRASSE DES 17. JUNI 152, SEKR. A 58, 10623 BERLIN, TEL. ++49-30-314-796 11, MAIL: [email protected]

Treibhaus 1A (unmaßstäbliche Skizze), Blick nach Nord-West, 2008.

Detailzeichnung (o.M.) Sanierungskonzept für Treibhaus 1A, 2008.

Detailmodell, FotoSanierungskonzept für Treibhaus 1A, 2008.

Schadenskartierung der Gusseisen-Glas-Konstruktion des Treibhauses 1A, 2008.

Alle Treibhausgebäude der Hofgärtnerei weisen unterschiedlich starke Schäden auf. Die Stahl- bzw. Gusseisenkonstruktionen sind größtenteils korrodiert, und das vorhandene Ziegelmauer-werk weist Schädigungen unter anderem in Form von Deformierungen, Abplatzungen und Sal-zausblühungen auf.

Exemplarisch wurden die Treibhäuser 1A und 6F untersucht. Es wurde eine umfangreiche Scha-denskartierung und Umnutzungsplanung für beide Gebäude erstellt.

Baubeschreibung 1ADas Gewächshaus 1A ist in Form eines langge-streckten Rechteckes mit Satteldach ausgeführt. Es besteht aus einer Gusseisen-Glas-Konstruktion, wobei die Verglasung nicht mehr vorhanden ist. Die Dachträger (Dreigelenkbogen) bestehen je-weils aus zwei Teilen, die auf der Brüstung stehen und zusätzlich im Scheitel miteinander verbunden sind. Zwischen ihnen befinden sich vier Neben-träger, die die Verglasung halten. Die Gusseisen-Glas-Konstruktion ist eine besondere filigrane und konstruktive Ausführung und ist deshalb erhaltenswürdig.

Bauschäden 1ADer schlechte Erhaltungszustand bzw. die erheb-liche Korrosion der Gusseisen-Glas-Konstruktion ist durch Jahrzehnte mangelnder Pflege und feh-lender Konservierung verursacht. Die Konstruk-tion weist Fehlstellen durch Lochfraß sowie den Verlust des kraftschlüssigen Verbundes durch ein-zelne Brüche auf. Die Nebenträger zwischen den Dreigelenkbögen liegen größtenteils lose auf der Konstruktion oder sind nicht mehr vorhanden. Von den Nebenträgern sind an der Südseite 16 % und an der Nordseite 38 % vorhanden.Durch Schubkräfte hat sich die Brüstungsmauer horizontal in ihrer Lage verschoben.

Sanierungskonzept im Bezug auf Variante IAls Erstes sollte eine sorgfältige Demontage der Gusseisen-Glas-Konstruktion erfolgen. Alle Tra-gelemente sind von Statikern zu prüfen und bei Festigkeitsverlust auszutauschen. Der Verbund der gebrochenen Fehlstellen ist wieder herzustellen.

Die bestehenden Träger werden seitlich durch ungleichschenklige L-Profile verstärkt. Die L-Profi-le dienen gleichzeitig als Auflager für die zukünf-tige Glasbedachung. Ebenso werden die dazwischen liegenden Guss-eisenstäbe durch Eckprofile aufgebessert.

Sorgfältig wird die Sohlbank über der Brüstungs-mauer abgetragen. Der Fundamentbereich wird abschnittsweise freigelegt. Die Fußpunkte sind nach statischen Erfordernis-sen zur Aufnahme von Horizontalkräften auszu-bilden.Es kann ein Stahlbetongürtel am unteren Ab-schluss des vorhandenen Fundamentes eingelas-sen werden, der die Horizontalkräfte aufnehmen soll. Zwischen Fundament und Stahlbetongürtel muß eine Dehnungsfuge vorhanden sein, um Kraft- und Spannungsübertragungen auf das vorhandene Fundament auszuschließen.

Zusätzlich sollte der Einbau von statisch erfor-derlichen Zugbändern erfolgen, um Schubkräf-te abzufangen. Mauerwerksziegel und Teile der Sandsteinsohlbank werden ausgebessert oder durch das gleiche Material ersetzt.

Ausbrüche und Risse werden mit geeigentem Mörtel geschlossen.Zur Verhinderung von aufsteigender Nässe ins Mauerwerk sind die horizontalen und vertikalen Sperrschichten zu prüfen und im Horizontal-bereich durch Injektionsmaßnahmen sowie im erdberührenden vertikalen Bereich durch Schutz-anstriche zu sanieren. Die Träger der Guss-Ei-sen-Konstruktion müssen mit einem vollflächigen Korrosionsschutz überzogen werden.

Baubeschreibung des Treibhaus 6FDas langrechteckige Gebäude setzt sich aus Mauerwerk von unterschiedlichen Ziegelarten zusammen. Das nach Süden geneigte Pultdach besteht aus einer Stahlkonstruktion. Das beson-dere Erscheinungsbild dieses Gebäudes zeichnet sich durch eine filigrane Stahlkonstruktion ober-halb des Firstpunktes aus. Sie diente zur Aufnah-me von Verschattungselementen.

Bauschäden am Treibhaus 6F Hauptsächlich befindet sich die Dachkonstrukti-on des Treibhauses 6F in einem ruinösen Erhal-tungszustand. Die Stabilität der Dachkonstruktion ist besonders durch Korrosion beeinträchtigt. An wenigen Stellen hat sich Lochfraß gebildet.Das Ziegelmauerwerk weist Deformierungen, Risse und abplatzende Verfugungen auf. Einige Ziegel fehlen vollständig.

SanierungsmaßnahmenZunächst sollten die Stahlträger mittels Nadelen-trostern von Korrosion befreit werden. Alle Träger sind vom Statiker zu prüfen. Die Träger der Stahl-konstruktionen werden an ihren Auflagerknoten zusätzlich durch Anlaschen verstärkt. Die Fußpunkte sollten so konstruiert werden, daß sich kein Nässestau bilden kann.Falls die Tragfähigkeit nach statischer Prüfung nicht gewährleistet ist, sollten die Träger durch Nachbildungen gleicher Form und Größe ersetzt werden. Das Erscheinungsbild des Treibhaus-raumes soll auch nach Sanierungsmaßnahmen erhalten bleiben.Geschädigte Mauerziegel werden durch neue ersetzt, die in Art, Farbe und Material den bau-zeitlichen Ziegeln entsprechen müssen.

MSD-2007-09-3_MSD-PROJ+AB.indd Abs1:61MSD-2007-09-3_MSD-PROJ+AB.indd Abs1:61 21.01.2009 19:46:1621.01.2009 19:46:16Prozessfarbe SchwarzProzessfarbe Schwarz

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JAHRBUCH MSD 2007-09

POTSDAM, PARK BABELSBERG, EHEMALIGE HOFGÄRTNEREIDie Lorbeerhäuser mit den Treibhäusern 3C und 4D - Schadensanalyse und Sanierungskonzept

Bei Untersuchungen im Rahmen der Scha-denskartierung wurde an den Lorbeerhäusern und den angrenzenden Treibhäusern 3C und 4D in der Hofgärtnerei Babelsberg eine Anzahl unterschiedlicher Schäden festgestellt. Betrof-fen sind in zum Teil gravierendem Ausmaß alle verwendeten Werkstoffe, wie Naturstein, Ziegel, Putz, Mörtel, Fassung, Metall und Holz.Die Objekte sind der Verwitterung schutzlos ausgesetzt und ihr Zustand verschlechtert sich zunehmend.

Schadensursachen und -bilderSchäden an der Substanz sind vielseitig bedingt. Dabei wirken meist mehrere Schadensursachen miteinander und nicht nur einzeln. Schäden bedingen wiederum weitere Schäden. Neben internen Faktoren, wie Material und Verarbei-tung, spielen vor allem externe Faktoren, wie Witterungseinflüsse, Beeinträchtigungen durch Lebewesen oder durch Salze, eine gewichtige Rolle in der Zerstörung der Bauwerke. Eine Häufung von Schäden lässt sich in den unteren Bereichen, wie etwa der Zone der auf-steigenden Feuchtigkeit, feststellen sowie im Be-reich der ungeschützt liegenden Mauerkronen. Da im bodennahen Bereich die stärkste Durch-feuchtung auftritt, sind hier mehrfach Rissbil-dungen und Abplatzungen der Putzoberflächen zu erkennen. Die Ziegel zeigen überproportio-nal Oberflächenverlust und Fehlstellen. Fugen sind ausgewaschen. Es finden sich großflächige Salzausblühungen und biogener Befall.

Schuppiger Oberflächenverlust beim Ziegel, lose Fassungsschichten, 2008.

Marit Beer, Wiebke Hansen, Djamila Hempel, Merima Mustafic, Astrid Obermann MSD 2007-09TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN, FAKULTÄT VI, INSTITUT FÜR ARCHITEKTUR

UNIV.-PROF. DR.-ING. DOROTHÉE SACK, FACHGEBIET HISTORISCHE BAUFORSCHUNG, MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE, STRASSE DES 17. JUNI 152, SEKR. A 58, 10623 BERLIN, TEL. ++49-30-314-796 11, MAIL: [email protected]

Schadenskartierung Lorbeerhaus Ost, Wand b - ohne Maßstab, 2008.

Biogener Befall, Fehlstelle, schadhafte Fugen, schadhafter Putz, 2008.

Selbst innerhalb des kurzen Beobachtungszeit-raumes von einem halben Jahr war in den un-tersuchten Bereichen eine Verschlimmerung der Schäden festzustellen. Bedingt ist dies vor allem durch die fehlenden Dächer und die mangeln-de Wartung der Objekte.Wenn nicht baldmöglichst eingegriffen wird, wird sich der Verfall beschleunigen. Es droht der Totalverlust der Substanz und des Denkmals.

SchadenskartierungAlle vorgefundenen Schadensbilder wurden in einer Schadenskartierung zeichnerisch festge-halten und zusätzlich schriftlich präzisiert.Kartiert wurden ästhetische Beeinträchtigungen, wie Verschmutzungen oder unsauber ausgeführ-te Anstriche, Risse, Oberflächenverlust, Fehlstel-len, Salzausblühungen, biogener Befall mit zum Teil Wurzelsprengung, schadhafte Fugen, korro-diertes Metall und schadhaftes Holz. Aufbauend auf die Schadenskartierung wurde ein Sanierungskonzept entwickelt.

SanierungskonzeptDas Hauptaugenmerk der Sanierung richtet sich auf das Lorbeerhaus Ost sowie die Treibhäuser 3C und 4D, da sich diese Bauten im Gegensatz zu dem bereits 1987 instand gesetzten Lorbeer-haus West in einem sehr viel schlechteren Zu-stand befinden.Das Konzept nimmt dabei Rücksicht auf die be-sondere historische Bedeutung der Objekte und ihre baulichen Besonderheiten.

Präventive Maßnahmen und SanierungZu den präventiven Maßnahmen, also Maßnah-men zur Verhinderung des Schadensfortschritts durch Unterbinden oder Reduzieren von Scha-densursachen, zählt zu allererst der Schutz vor dem Eindringen von Wasser im Allgemeinen.Empfehlenswert ist neben dem unabdingbaren Bau der Dächer die Wiederherstellung von Pfei-ler- und Mauerabdeckungen. Auch die Herstel-lung eines Systems der Wasserableitung in Form einer Drainage um das Gebäude herum ist zu empfehlen. Durch Wurzelsprengung schädigen-de Pflanzen sind zu entfernen.Die Maßnahmen der Sanierung umschließen alle Formen der Reparatur und Wiederherstellung, wie Rissschließung, Verfugung, Ziegelaustausch oder Schließen von Fehlstellen.Die dabei zu verwendenden Materialien sind den vor Ort bereits verwendeten Baustoffen in Farbe, Beschaffenheit und ihren physikalischen Eigen-schaften anzupassen.Statisch gefährliche Situationen sind zu entschär-fen. So müssen einige Mauerpartien abgetragen und mit dem altem Material neu aufgemauert werden.Eine Wartung ist unabdingbar und sollte in einem Zwei-Jahres-Turnus erfolgen. So können kleinere Ausbesserungen sofort durchgeführt werden.Ohne regelmäßige Wartung ist mit einer erneuten Zunahme der Schädigungen zu rechnen, sodass die Instandsetzungskosten nach einigen Jahren ungleich größer als bei regelmäßiger Wartung ausfallen würden.

Schadhaftes Holz - Oberflächenverlust durch Würfelbruch, 2008.

Lorbeerhaus Ost, West-Fassade, entzerrtes Photo als Kartierungsgrundlage, 2008.

Legende Schäden. Treibhaus 4D, Wand c, Kartierung vor Ort, 2008.

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JAHRBUCH MSD 2007-09

POTSDAM, PARK BABELSBERG, EHEMALIGE HOFGÄRTNEREIÜberlegungen zur Interimsnutzung der Lorbeerhäuser als Depot für historische Bauteile

Marit Beer, Wiebke Hansen, Djamila Hempel, Merima Mustafic, Astrid Obermann MSD 2007-09TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN, FAKULTÄT VI, INSTITUT FÜR ARCHITEKTUR

UNIV.-PROF. DR.-ING. DOROTHÉE SACK, FACHGEBIET HISTORISCHE BAUFORSCHUNG, MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE, STRASSE DES 17. JUNI 152, SEKR. A 58, 10623 BERLIN, TEL. 030-314-796 11, MAIL: [email protected]

Abb.5 Übersicht westliches und östliches Lorbeerhaus mit den jeweiligen Treibhäusern, Modellphoto 2008.

Abb.3 Weg zwischen den zwei Lorbeerhäusern, flexibler Steg üder dem Graben, historische Variante, Modellphoto 2008.

Abb.2 Weg zwischen den zwei Lorbeehäusern, moderne Vari-ante, Modellphoto 2008.

Abb.1 Aufsicht Grundriss, schematische Anordnung des Regal-systems, Modellphoto 2008.

Daher sollte der Entwurf für die Zwischennutzung auf eine spätere langfristige Nutzung (z.B. als Lor-beerhaus) abgestimmt werden. Ziel war es, behut-sam mit der historischen Bausubstanz umzugehen und nur wenige gezielte Eingriffe vorzunehmen.

EntwurfDas Hauptaugenmerk der Entwurfsplanung liegt auf den beiden Lorbeerhäusern. Allerdings zeigte die Untersuchung, dass auch die direkt anschlie-ßenden Treibhäuser geeignet sind, ein stimmiges Gesamtkonzept von Nutzung und Erhalt zu errei-chen.Als erste Maßnahme wurde der Wetterschutz ge-plant. So werden die Dächer wieder hergestellt. Das Dach des westlichen Lorbeerhauses ist er-halten, während es im östlichen abgängig ist. Die Stahlträger der Dachkonstruktion des östlichen Lorbeerhauses sind jedoch noch vorhanden und nach augenscheinlicher Beurteilung größtenteils verwendbar. Vier neue Dachfenster sowie eine Holzbalkendecke werden nach historischem Vor-bild wieder eingebaut.Die Stahl-Glas-Konstruktion der Treibhäuser wird in Anlehnung an das historische Vorbild errichtet, jedoch in abstrahierter Form.Es ist vorgesehen, den alten Verbindungsgraben wieder freizulegen, und die zwei Verbindungstore zwischen den beiden Lorbeerhäusern wieder in die Mauer zu brechen. Im Gegensatz zu der vorhan-denen historischen Doppeltoranlage werden sie als zweiflügelige moderne Holztore geplant. Der Graben wird mit einem flexiblen Steg überbrückt und der 70 cm betragende Höhenunterschied im Bodenniveau zwischen den beiden Lorbeerhäusern über die Länge des Grabens durch eine Rampe überwunden. Es besteht eine komplexe Erschließungssituation. In den Lorbeerhäusern gibt es drei Tore und zwei Türen: zwei Holztüren und die zwei neuen Holztore an den mittleren Stirnwänden sowie die Doppeltor-anlage an der Ostfassade. Die Verbindungstreppe zwischen östlichem Lorbeerhaus und Treibhaus 4D wird entfernt, außerdem erfolgt die Wiederfreile-gung der ursprünglichen zwei Durchgänge. Die Treibhäuser erhalten darüber hinaus separate Zu-gänge zum zentralen Haupterschließungsweg der Hofgärtnerei.Der komplette Innenraum wird mit Regalen ver-schiedener Größen und Höhen beplant. Diese er-halten z.T. ausziehbare Böden und sind mit einem Gabelstapler (Hubhöhe= 5,30 m) belegbar. Für ihre Standsicherheit muss der Bodenaufbau leicht verändert werden: Oberhalb einer Lehmschicht wird ein Sandbett aufgeschüttet, in das Terrakotta-

Abb.2 Östliches Lorbeerhaus, Ostansicht mit Blick in den Raum mit dem Regalsystem, Modellphoto 2008.

Historische Bauteile im Schlosspark BabelsbergSeit vielen Jahren werden Teile von bspw. Reli-efs, Skulpturen, Säulen oder Kapitellen, Beetein-fassungen, Zäunen und Sitzbänken gesammelt, die bei Reparatur- und Ausbesserungsarbeiten gefunden wurden. Zurzeit werden sie unsortiert in feuchten Kellerräumen, der Schlossküche oder im westlichen Lorbeerhaus auf dem Boden gelagert. Sie sind nicht ausreichend gegen Ver-witterung geschützt, und je nach Material ist es fraglich, ob sie zu einem späteren Zeitpunkt als Spolien wiederverwendet werden können oder ob eine wissenschaftliche Bearbeitung, etwa im Rahmen einer Restaurierung, überhaupt noch erfolgen kann.

Aufgabenstellung Die SPSG hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein Konzept für die geordnete Lagerung der gesam-melten Bauteile zu entwickeln.Bereits in der Vergangenheit hatte das Potsda-mer Architekturbüro Kühn von Kaehne und Lan-ge Entwürfe für eine Depotnutzung vorgelegt, welche jedoch nicht umgesetzt wurden. Der hier präsentierte Entwurf geht in erster Linie von einer Übergangsnutzung der Lorbeerhäuser als Depot aus.

platten oder aber ein Holzpflaster verlegt werden, um die auftretenden Lasten aufzunehmen. Als Kippsicherung für die Regale werden unter den vorhandenen Hauptträgern weitere längslaufende Nebenträger angesetzt.Außerdem würde damit der Boden nicht gänzlich verschlossen, sodass vom Standpunkt der Diffu-sionsoffenheit einer Endnutzung als Lorbeerhaus nichts im Wege stehen würde (s. Abb. 1+2).Für die Gestaltung der Ostansicht des westlichen Lorbeerhauses und der Westansicht des östlichen Lorbeerhauses wurden zwei Varianten in Betracht gezogen: 1. die historische Ziegelwand mit vor-gesetzten Häuschen nach historischen Plänen, mit abgetrepptem Giebel und ohne Durchbruch ins Treibhaus sowie 2. eine massive Wand aus gelben Ziegeln mit geradem Abschluss und mit Durch-gang ins Treibhaus (s. Abb. 3+4). Dieser Variante wird der Vorzug gegeben, denn sie setzt sich kon-sequent vom Alten ab, zeigt die Veränderungen im Laufe der Geschichte und bildet nicht historisierend nach. Auch die Innenräume der Treibhäuser werden als Depot genutzt. In erster Linie geht es darum, den Heizkanal und die dazugehörigen Rohrleitungen vor weiterem Verfall zu schützen. Diese werden mit einer Abdeckung versehen, die gleichzeitig als Ab-stellfläche für Fundstücke verwendet werden kann.Durch verhältnismäßig wenige Eingriffe werden mit diesem Konzept die vorhandene historische Bau-substanz sowie die historischen Bauteile geschützt. Die provisoriche Nutzung belebt die derzeit „leblo-sen“ Gebäude und bereitet den Weg für eine lang-fristige Nutzung als Lorbeer- und Treibhäuser.

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JAHRBUCH MSD 2007-09

Arbeitsproben – Handaufmaß: Grundriß Gesamtplan - Detail

Babelsberg, Gewächshaus 6F, Grundriß, Abbildung o.M., im Originalmaßstab 1: 25, 2008.

Babelsberg, Gewächshaus 6F, Grundriß, Detail-Abbildung im Originalmaßstab 1: 25, 2008.

MSD-2007-09-3_MSD-PROJ+AB.indd Abs1:64MSD-2007-09-3_MSD-PROJ+AB.indd Abs1:64 21.01.2009 19:46:4521.01.2009 19:46:45Prozessfarbe SchwarzProzessfarbe Schwarz

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JAHRBUCH MSD 2007-09

Arbeitsproben – Handaufmaß: Schnitt Gesamtplan - Detail

Babelsberg, Gewächshaus 6F, Querschnitt, Abbildung o.M., im Originalmaßstab 1: 25, 2008.

Babelsberg, Gewächshaus 6F, Querschnitt, Detail-Abbildung im Originalmaßstab 1: 25, 2008.

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JAHRBUCH MSD 2007-09

Arbeitsproben – Bauforschungsbericht, Treibhaus 1A

Versprung in der Einfriedung des Gärtnereigeländes. Er ist im neogotischen Stil errichtet und durch jeweils einen Zugang vom Park, sowie vom Gärtnereigelände aus begehbar. Seine vier Eckpfeiler ragen über die Dachfläche hinaus und werden von Turmaufsätzen mit Satteldach geschmückt. Diese Türmchen nehmen das Motiv der Einfriedung des Gärtnereigeländes wieder auf. Im Innern führt eine dreistufige Treppe ins Treibhaus hinab. Im Osten des Treibhauses schließt ein kleines Heizhaus mit Schornstein an der Nordwand an. Die Trauf-höhe des Heizhäuschens liegt ca. einen halben Meter höher gegen über der Traufhöhe des Treibhauses. Die Belichtung des Innenraumes erfolgt hier durch ein Zwillingsfenster in der Südwand. Der Zugang vom Treibhaus ins Heizhaus erfolgt heute über einen Durchgang in der trennenden Giebelwand (R1.3, Wand d). Dem gegenüber befindet sich in der Ostwand ein weiterer Zu- bzw. Ausgang, durch den man wieder ins Gärtnereigelände gelangt.Das Bodenniveau im Heizhaus liegt ca. 1m unter dem des Treibhauses, und damit ca. 1,60 m Meter unter dem Außenniveau. Betritt man das Heizhaus vom Gärtnereigelände aus, steigt man eine fünfstufige gemau-erte Treppe mit eisernem Handlauf hinab. Zurzeit werden die gegenüber liegenden Zugänge im Heizhaus durch einen provisorischen Holzsteg miteinander verbunden.

Treibhaus 1A

Kurzbeschreibung:Treibhaus 1A stellt das architektonische Pendant zu 2B dar und wurde im zweiten Bauabschnitt der ersten Bauphase (I.2, 1886-61) errichtet.Das Treibhaus 1A ist auf längsrechteckigen Grundriss (340 qm, L: 24, 50 m, B: 6,95 m, H: 4,40 m) gebaut und gliedert sich in drei Gebäudeteile, dem eigentli-chen Treibhaus, einem Eingangshäuschen im Westen, sowie einem Heizhaus im Osten. Das Treibhaus ist in Ziegelbauweise errichtet und hat ein Satteldach aus einer gusseisernen Tragkonstruktion, die die einstige Verglasung trug. Ost- und Westgiebel haben jeweils einen Durchgang. Die Erschließung des Treibhauses von Westen her erfolgt durch ein Eingangshäuschen, das sich an den Westgiebel des Treibhauses an-schließt. Zugleich überbrückt der kleine Vorbau den

Abb. Treibhaus 1A von Nordwesten

Wandkonstruktion:Raum 1.1, EingangshäuschenDas Eingangshäuschen ist aus gelben Ziegeln (Format von 24cm x12 cm x 6 cm) im Kreuzverband errichtet, das nach außen hin sichtbaren Mauer-werk zeigt weiterhin Fugenritzungen, der schwarze Fugenstrich hat sich nur partiell erhalten. Die Wandstärke beträgt … cm. Das Eingangshäuschen schließt an den westlichen Giebel des Treibhauses an, wobei das Mauerwerk nicht mit der Giebelwand verzahnt ist (siehe B01). Die Baufugen deuten auf eine spätere Bauphase des Vorbaus hin. Auch die Umfriedungsmauern stoßen stumpf an das Eingangshäuschen, die von Norden kommende Mauer stößt zudem halb auf den Treibhaus-giebel (siehe B02). Die Wangen der Treppenanlage, die von Raum 1.1 in das tiefer gelegene Treibhaus führt, sind wiederum mit der Giebelwand verzahnt (siehe B03). Abb. Eingangshäuschen, Ansicht

von Nord-Westen

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SCHLOSSPARK BABELSBERG - EHEMALIGE HOFGÄRTNEREI

STAND: April 2008-Juli 2008

TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN - MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE - PROJEKT 2007/2008

BAUFORSCHUNG - 1A

OBJEKT:

BEARBEITER:

Treibhaus 1A

Sara Pieper, Josephin Röslera

d bc

1.1 1.2 1.3

7G 8H

4D

Lepère‘sche Quartiere

Die Treppe entstand also in einer Bauphase mit dem Treibhaus. Die Eingangssituation wirft einige Fragen auf, die bisher nicht genau geklärt werden konnten. Die Baufugen lassen darauf schließen, dass die Einganssituation ursprünglich nicht so geplant war, wie sie sich heute darstellt. In dem historischen Plan von 1878 ist der überdachte Eingangsbereich jedoch bereits eingezeichnet (siehe A). Da es allerdings keine älteren Pläne für das Treibhaus gibt, kann nur vermutet werden, dass das Eingangshäus-chen etwas später als das Treibhaus errichtet wurde. Es wäre denkbar, dass der kleine Vorbau zwischen1862 und 1864 im Zuge der Errichtung der Umfassungsmauer errichtet wurde und optisch zur Überbrückung des Versprungs in der Einfriedung dient. Dieser Versprung ergab sich wohl aus der Grundstücksgrenze .

Raum 1.2, TreibhausFür das nach Außen hin sichtbare Mauerwerk des Treibhauses wurden gelbe Ziegeln (Format von 24cm x12 cm x 6 cm) verwendet, für die Innenwandflächen dagegen rote Ziegel (Format 25cm x 12,5cm x 6,5 cm).Die westliche Giebelwand ist zweisteinstark im Kreuzverband gemauert, während die östliche Giebelwand nur einsteinstark ist. Heute befindet sich in der östlichen Giebelwand mittig ein Durchgang mit geradem Türsturz. Abgeschlagene Ziegel entlang der Türlaibung, sowie die unterschiedlichen Qualitäten der Fugenmörtel (siehe B04) deuten darauf hin, dass der Zugang in einer späteren Bauphase geschaffen wurde. Zudem zeigt der Plan von 1878 (siehe A01) hier noch keinen Durchgang.Die beiden niedrigen Brüstungsmauern (Wand a/c) sind zweischalig und weitestgehend im Läuferverband ge-mauert. Die beiden Mauerschalen sind nicht miteinander verzahnt, einzelne Binder könnten hier als Abstands-halter fungieren. Zwischen den Schalen gibt es eine Luftschicht von ca. 13 cm, die eine isolierende Funktion hatte. Wand a und c sind nicht mit der östlichen Giebelwand verzahnt (siehe B05). Die südliche Brüstungsmauer weist Außen eine 38 cm hohe Sockelzone auf, die 10 cm vorspringt. Die Sockelzone wird mit einer Binderschicht abgeschlossen, darüber wechselt das Mauerwerk wieder in einen Läuferverband mit vereinzelten Bindern in der obersten Ziegellage. Heute ist die südliche Brüstungsmauer von außen mit Zement verputzt, war aber ursprünglich auch ziegelsichtig. Die Mauerkrone der beiden Brüstungsmauern wird von einer massiven Lage aus Sandstein gebildet, in die die Dachträger einbinden. Ein Sandsteinsegment hat das Format von 1,10m Länge, 40 cm Breite und 14cm Höhe. Das Mauerwerk der Brüstungswände weist innen und außen einen Versprung von bis zu 7 cm gegenüber der Sandsteinabdeckung auf (siehe B06). In den Anschlussbereichen zu den Giebelwänden gibt es diesen Versprung jedoch nicht (siehe B06), die Sandsteinabdeckung liegt hier bündig auf dem Mauerwerk. Vermutlich haben seitliche Schubkräfte der Dachkonstruktion die Sandsteinabdeckungen nach außen geschoben, während Innen- und Außenschale auseinander gedrückt wurden. In den Anschlussbereichen zu den Giebelwänden ist dieses Schadensbild nicht aufgetreten, da hier möglicherweise durch die Auflast der Giebelwände auf die Mauerschalen der Schub besser aufgenommen werden konnte. Entlang des vorab beschriebenen Mauerversprungs haben sich weiterhin Reste von Zementanböschungen er-halten (siehe B07), die den Versprung versuchen auszugleichen. Das bedeutet, dass der Schaden offensichtlich bereits zu Nutzungszeiten aufgetreten ist. Das gleiche Phänomen ist auch am Treibhaus 4D zu beobachten (siehe Bauforschungsbericht Treibhaus 4D).

Raum 1.3, HeizhausDas Heizhaus ist ebenfalls aus gelben Ziegeln im Kreuzverband errichtet. Fugenritzung lassen sich sowohl an den Fassadenflächen, wie auch im Heizraum erkennen. Die Wandoberflächen im Heizraum sind zusätzlich mit einer hellen Tünche überzogen. Lediglich Wand d, die auch den östlichen Giebel des Treibhauses bildet, weist weder Fugenritzungen noch eine Tünche auf. Zudem ist die Oberfläche des Mauerwerks hier im Gegensatz zu den restlichen Wänden sehr unregelmäßig (siehe B08). Es wurde zunächst angenommen, dass Wand d einmal erneuert wurde, es lassen sich jedoch im Heizhaus keine Baufugen finden, die diese Vermutung belegen könnten.

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SCHLOSSPARK BABELSBERG - EHEMALIGE HOFGÄRTNEREI

STAND: April 2008-Juli 2008

TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN - MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE - PROJEKT 2007/2008

BAUFORSCHUNG - 1A

OBJEKT:

BEARBEITER:

Treibhaus 1A

Sara Pieper, Josephin Röslera

d bc

1.1 1.2 1.3

7G 8H

4D

Lepère‘sche Quartiere

In der Ostwand (Wand b) des Heizhauses sind zwei kleine Entlastungsbögen über dem großen Sturzbogen der Tür zu sehen (siehe B09). Das Zwillingsfenster in der Südwand ist wiederum mit einem Großen, statt zwei kleinen Sturzbögen überspannt. Überdies sind hier links und rechts unterhalb der Fensterbrüstung zwei Baufugen erkennbar (siehe B10). Diese Befunde können darauf hindeuten, dass sich an heutiger Fensterstelle vielleicht eine Tür befand, wäh-rend in Wand b einst das Zwillingsfenster war. Andererseits zeigt der historische Plan von 1878 bereits die heutige Situation in diesem Bereich auf. Weiterhin spricht gegen diese These die hochwertig verarbeitete Ziegeltreppe im Raum, die den Zugang des Heizhauses von Osten ermöglicht und ebenfalls in dem Plan von 1878 eingezeichnet ist (siehe A01).

Boden:Im Treibhausbereich ist kein Hinweis auf einen festen Bodenbelag zu ersehen. Heute bildet eine dicke Humus-schicht im Rauminnern den Boden. Starke Vegetation behindert den Zugang. Im Heizhaus, sowie im Einhangshäuschen sind Ziegel im Bodenbereich verlegt.

Dachkonstruktion:Das gusseiserne Satteldach des Treibhauses setzt sich der Länge nach aus 15 Hauptträgern zusammen, die über einen gusseisernen Dachfürsten verbunden sind. Jeder zweite Hauptträger wird durch einen Zuganker verspannt (siehe B11). Zwischen den Hauptträgern liegen jeweils 4 Nebenträger. Die Hauptträger knicken über den Brüstungsmauern senkrecht ab, und sind in die Sandsteinmauerkrone eingelassen. In jeder zweiten Achse der Südseite befinden sich Lüftungsfenster, die manuell über einen Zahnradmechanis-mus mit Gestänge und Handkurbel vom West -und Ostgiebel her zu öffnen waren (siehe B 12). Eine seitliche Belüftung wurde durch Aufstellfenster in jeder Achse gewährleistet. Die Fenster ließen sich über zwei Schar-niere nach außen kippen und konnten dann mit einer Sperrstange fixiert werden. Im geschlossenen Zustand sind die Fenster mit einem in die Sandsteinabdeckung eingelassenen Haken gesichert worden (siehe B 13). Heute sind die Fenster versperrt und lassen sich nicht mehr öffnen.Ausgehend vom Funktionszusammenhang eines Treibhauses kann ferner ein Verschattungsmechanismus angenommen werden, der bei Hagel zusätzlich als Schutz für die Glasflächen diente. Große Flügelmuttern (siehe B 14) auf den Hauptträgern könnten mit der einstigen Verschattungskonstruktion im Zusammenhang stehen.

Die Dachkonstruktion des Eingangshäuschens ist ungewöhnlich. Es handelt sich um ein relativ flachge-neigtes Satteldach, dessen Untersicht aus Ziegelsteinen errichtet wurde. Da sich die Ziegel nicht wie bei einem Gewölbe miteinander verkeilen, muss eine Außenverschalung mit Metallarmierung angenommen werden (siehe B 15).

Das Heizhaus hat ein Satteldach , das aus 3 hölzernen Gesperren errichtet und mit roten Dachziegeln gedeckt ist. Das verwendete Baumaterial scheint jüngeren Datums zu sein.

Heiztechnik:Das Heizsystem lässt sich heute kaum noch nachvollziehen. An der Nordwand des Heizhauses befindet sich ein Schornstein, eine Feuerstelle oder ein Heizkessel sind nicht mehr vorhanden. Im Treibhaus, unterhalb der Durchgangstür zum Heizhaus (1.3) wurde vermutlich im Rahmen einer früheren Untersuchung eine Grabung durchgeführt. Hier lassen sich noch Reste eines gusseiserner Rohre finden, die einen Teil der Heiz-leitung darstelle (siehe B 16). Es handelt sich um ein waagerechtes und ein davon abgehendes senkrechtes Rohr, welches in den Boden läuft. Vermutlich führt dieses Rohr dann in den Heizraum. Im Heizhaus selber lassen sich keine Heizungsrohre oder entsprechende Maueröffnungen, durch die die Rohre vom Heizhaus ins Treibhaus geführt wurden, finden. Auch gibt es im Treibhaus keine Hinweise auf Haltevorrichtungen für die Heizungsrohre an den Wänden.

S. 3/5

SCHLOSSPARK BABELSBERG - EHEMALIGE HOFGÄRTNEREI

STAND: April 2008-Juli 2008

TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN - MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE - PROJEKT 2007/2008

BAUFORSCHUNG - 1A

OBJEKT:

BEARBEITER:

Treibhaus 1A

Sara Pieper, Josephin Röslera

d bc

1.1 1.2 1.3

7G 8H

4D

Lepère‘sche Quartiere

Über einen Verbindungskanal ist auch das nebenstehende Treibhaus 2B vom Heizhaus aus mitbeheizt wor-den, was aus Plänen von 1878 ersichtlich ist (siehe A01). Der Plan zeigt weiterhin, dass die Heizungsrohre entlang der nördlichen und südlichen Längswände verlegt waren, jedoch nicht zusammenlaufen. Vermutlich handelt es sich daher um übereinanderliegende vor- und rücklaufende Rohre. Diese Befunde deuten auf eine Warmwasserheizung hin, ein für die damalige Zeit sehr innovatives Heizsys-tem. Die neue Heiztechnik war wesentlich effektiver, als die Kanalheizungen, da höhere und gleichmäßigere Temperaturen erreicht werden konnten. Für Treibhäuser mit Satteldach war eine effektive Heizung notwendig, da, bedingt durch die Dachkonstruktion, viel Wärmeenergie über die nördlichen Glasflächen entweichen konnte. Mit der Verbesserung der Heiztechnik wurde nun auch der Bau von Gewächshäusern ohne Pultdach und massiver Nordwand möglich, denn es entfiel die Notwendigkeit einer wärmeisolierenden und wärme-abstrahlenden Rückwand.1

Sonstige Einbauten:Vermutlich waren keine Arbeitsebenen vorgesehen. An der Südseite haben sich in Kopfhöhe noch Aufhän-gungen aus 10mm Rundstahl erhalten, in die Auflagebretter eingehängt werden konnten (siehe B 17). Am westlichen Giebel befinden sich zwei gemauerte Wasserbecken, bei denen es sich aber wohl um spätere Einbauten handelt. Die Wasserbecken stoßen eng an die Türkloben an, so dass das Öffnen der Tür nicht mehr möglich gewesen wäre. Heute ist die Tür ausgehängt. Zudem sind die beiden Wasserbecken auch nicht im Plan von 1878 eingezeichnet (siehe A01).Zwei weitere Wasserbecken mit gusseisernen Zuläufen haben sich in Resten im Außenbereich, südlich des Treibhauses erhalten (siehe B18). Die Außenbecken waren über gusseiserne Rohre mit dem zentralen Bewäs-serungssystem der Anlage verbunden, was aus einem Übersichtsplan von 1869 hervorgeht (siehe A02). Die beiden Wasserbecken im Treibhaus haben keine Zuläufe und wurden wohl manuell befüllt.

Nutzung:Es ist davon auszugehen, dass es im Treibhaus 1A lediglich Grundbeete gab, da keine Befunde für Stella-gensysteme zu finden sind. Kultiviert wurde vermutlich Gemüse und Obst. Dicht unter der Dachhaut sind heute noch Aufhängungen für Hängeböden zu sehen (siehe B 17), auf die Pikierkästen gestellt wurden.2 In diese Anzuchtkästen sind Stecklinge gesetzt worden, die dort so lange verblieben, bis sie groß genug zum auszupflanzen waren.

1 S. Koppelmann, Gewächshäuser und Wintergärten im 19. Jh., 15 (Stuttgart 1981)2 nach freundlicher Mitteilung durch Herrn Schurig am 20.05.2008

S. 4/5

SCHLOSSPARK BABELSBERG - EHEMALIGE HOFGÄRTNEREI

STAND: April 2008-Juli 2008

TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN - MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE - PROJEKT 2007/2008

BAUFORSCHUNG - 1A

OBJEKT:

BEARBEITER:

Treibhaus 1A

Sara Pieper, Josephin Röslera

d bc

1.1 1.2 1.3

7G 8H

4D

Lepère‘sche Quartiere

Babelsberg, Treibhaus 1A, Bauforschungsbericht, Sara Pieper, Josephin Rösler, 2008.

MSD-2007-09-3_MSD-PROJ+AB.indd Abs1:66MSD-2007-09-3_MSD-PROJ+AB.indd Abs1:66 21.01.2009 19:47:1021.01.2009 19:47:10Prozessfarbe SchwarzProzessfarbe Schwarz

Page 69: MSD-2007-09_Heft5

67

MSD 2007-09 – PARK BABELSBERG, EHEMALIGE HOFGÄRTNEREI

JAHRBUCH MSD 2007-09

BAUPHASENPLAN

Plan

grun

dlag

e:Au

fmaß

des

Arc

hite

ktur

büro

s Kü

hn v

on K

aehn

e un

d La

nge

S. 5/5

SCHLOSSPARK BABELSBERGEHEMALIGE HOFGÄRTNEREI

BAUFORSCHUNG - 1A -

ad b

cBEARBEITER: Sara Pieper, Josephin Rösler

STAND: April 2008-Juli 2008

OBJEKT: Treibhaus 1A

BAUTEIL:

TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN - MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE - PROJEKT 2007/2008

1.1 1.2 1.37G 8H

4D

Lepère‘sche Quartiere

Arbeitsproben – Bauforschungsbericht, Treibhaus 1A

Babelsberg, Treibhaus 1A, Bauforschungsbericht, Sara Pieper, Josephin Rösler, 2008.

B05

- Brüstungsmauern (R1.2, Wand a/c) sind nicht mit dem Ostgiebel des Treibhauses (R1.2, Wand b) verzahnt

R1.2, Anschlussbereich Wand a/b

S. 5/18

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BAUFORSCHUNG - 1A - BEFUNDBLATT NR.:

ad b

cBEARBEITER: Sara Pieper, Josephin Rösler

STAND: April 2008-Juli 2008

OBJEKT: Treibhaus 1A

BAUTEIL:

TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN - MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE - PROJEKT 2007/2008

1.1 1.2 1.37G 8H

4D

Lepère‘sche Quartiere

R1.2 Wand c, seitliche Kippfenster

B13

Fenster wurden im geschlossenen Zusdand innen mit einem Haken versperrt (Abb. links), im geöffneten Zustand konnten sie mit einer Sperrstange fixiert werden (Abb. rechts)

seitliche Fenster, die sich über Scharniere nach außen öffnen ließen Detailzeichnung der Kippfenster

S. 13/18

SCHLOSSPARK BABELSBERGEHEMALIGE HOFGÄRTNEREI

BAUFORSCHUNG - 1A - BEFUNDBLATT NR.:

ad b

cBEARBEITER: Sara Pieper, Josephin Rösler

STAND: April 2008-Juli 2008

OBJEKT: Treibhaus 1A

BAUTEIL:

TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN - MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE - PROJEKT 2007/2008

1.1 1.2 1.37G 8H

4D

Lepère‘sche Quartiere

A01

Treibhausanlage gesamt

Undatiert, um 1878

wahrsch. Gottgetreu

Lageplan der Treibhausanlage mit Grundrissen, ohne Lorbeerhäuser

Plankammer SPSG

6489

Treibhäuser auf Babelsberg

Der Plan zeigt die Treibhausanlage vor der Errichtung der beiden Lorbeerhäuser.

Quelle:Die Angelegenheiten des Chatoullgutes Babelsberg (1833-1880), Hist. Abteilung 11, 2.2.1 Nr. 3447, Zentrales Staatsarchiv, Dienststelle Merseburg: 1879

S. 1/2

SCHLOSSPARK BABELSBERGEHEMALIGE HOFGÄRTNEREI

BAUFORSCHUNG - 1A - ARCHIVBLATT NR.:

PLANTITEL:

VERFASSER:

VERORTUNG:

PLAN-NR:

TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN - MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE - PROJEKT 2007/2008

DATIERUNG:

DARSTELLUNG:

OBJEKT:

MSD-2007-09-3_MSD-PROJ+AB.indd Abs1:67MSD-2007-09-3_MSD-PROJ+AB.indd Abs1:67 21.01.2009 19:47:1121.01.2009 19:47:11Prozessfarbe SchwarzProzessfarbe Schwarz

Page 70: MSD-2007-09_Heft5

68

MSD 2007-09 – PARK BABELSBERG, EHEMALIGE HOFGÄRTNEREI

JAHRBUCH MSD 2007-09

Treibhaus 1A, Schadensbericht, S. Eggert, E. Hübner, M. Issa, M. Kostakopoulou, A. Schulze, A. Swiderska, 2008.

Arbeitsproben – Schadensbericht, Treibhaus 1A

1.1 1.2

Mauerwerk des Raumes 1.2

Nord- und Südwand (a und c)

Die Brüstungsmauern (a und c) sind im ihren Aufgehenden vollständig erhalten (Abb. 1 B01). Sie bestehen aus einem zweischaligen Ziegelmauerwerk das mit Sandsteinsohlbankelementen abgedeckt ist. Zur Aufnahme der Gusseisen- Glas-Konstruktion wurden mittig Taschen an den Oberseiten der Sohlbänke eingearbeitet, die nach Aufstellung der Konstruktion vermutlich monolithisch mit Sandsteinmörtel verschlos-sen wurden (Abb. 2 B01). Als Fugenabdeckung wurde vermutlich Bleimaterial verwendet.

Durch Schubkräfte (Auseinanderdrücken der Träger infolge Wind -und Schneelasten) hat sich die Brüstungs-mauer horizontal in ihrer Lage verschoben.Teile der Süd- und Nordwände haben sich bis zu 5 cm nach Außen verschoben. Die Sohlbanksteine kragen im Außenwandbereich über das Brüstungsmauerwerk hinaus. Die Sohlbank hat sich nahe der Giebelwände verschoben.Um das Eindringen von Feuchtigkeit in das Brüstungsmauerwerk zu verhindern, wurde der Bereich der fehlen-den Abdeckung mit einer Mörtelschicht überzogen. Größtenteils sind nur noch Fragmente zu erkennen.Durch das horizontale Drücken der Träger haben sich Risse und Sprengungen oberhalb der Sandsteinsohl-bank gebildet (Abb. 3 B02). Fast alle Auflagerknoten (Deckschicht der Sandsteinsohlbank/Stahlkonstruktion) weisen Risse und Mauerwerkssprengungen auf. Die Risse ziehen sind bis unmittelbar an die Brüstungswand.Biogener Bewuchs und ansammelnde Feuchtigkeit drangen in die Fugen des Ziegelmauerwerks ein und zerstörten somit das Mauerwerk (Abb. 4 B02).Die im Läuferverband ausgeführten Brüstungsmauern weisen abgängige Verfugungen und einzelne lockere Ziegel auf. Außen ist die die aus Ziegeln ausgeführte Brüstungsmauer mit Zementmörtel überputzt. Die Verputzung ist größtenteils lose und abgängig (Abb. 5 B03).Biogener Bewuchs und Feuchtigkeit konnten ungehindert ins Ziegelmauerwerk hinein wachsen und zerstör-ten somit ungehindert die Verfugungen. Besonders die Sockelzone weist Deformierungen und abgängiges Ziegelmauerwerk auf (Abb. 6 B03).

Westwand (d)

Die westliche Giebelwand (d) ist fast vollständig erhalten.Sie ist Ziegelsichtig in abwechselnde Läufer- bzw. Binderschichten ausgeführt. Die Abdeckung der Giebelwand fehlt und Bewuchs ist erkennbar.

Im oberen Drittel des Mauerwerks sind die Verfugungen durch eindringenden Bewuchs und Feuchtigkeit sehr stark zerstört (Abb.7 B04). Die Ziegel und dessen Verfugung haben sich gelöst und sind somit teils abgängig. Besonders deutlich ist es oberhalb des Segmentbogens zu sehen.Einige Ziegel und Verfugungen wurden vermutlich als Reparaturmaßnahme mit einer Zementschicht ausge-bessert und überzogen. An der südlichen Ecke des oberen Segmentbogens befindet sich ein absteigender 1 cm dicker Setzungsriss, der oberhalb des Wasserbeckens endet (Abb. 8 B04).Die 9 Ziegellagen, die vom Wasserbecken verdeckt werden und eine eindeutige Aussage der dahinter sich befindenden Ziegelkonstruktion ist nicht möglich.Mittig der Ziegelwand ist ein Segmentbogen mit Falzrücksprung im Mauerwerk eingelassen.Ursprünglich hing hier eine zweiflügelige Holztür, die sich zum inneren des Gebäudes öffnen ließ.Alle Metallteile, wie die vier Türangeln und Metallrudimente, weisen Korrosionsschäden auf (Abb. 9 B04).Das in den Türangeln hängende Holztürteil ist weitgehend abgängig und würfelartig geschädigt.

Treibhaus 1A

2

SCHLOSSPARK BABELSBERG - EHEMALIGE HOFGÄRTNEREI

STAND: April 2008-Juli 2008

TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN - MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE - PROJEKT 2007/2008

SCHADENSBERICHT - 1A

OBJEKT:

S. /7

BEARBEITER: a

d bcS. Eggert, E. Hübner, M. Issa, M. Kostakopoulou, A. Schulze, A. Swiderska

Ostwand (b)

Die östliche Giebelwand (b) ist ziegelsichtig und vollständig erhalten (Abb. 10 B05).Mittig der Mauer befindet sich eine Türöffnung, in der eine Brettertür aus Nadelholz angeschlagen ist. Durch klimatische Einflüsse ist die Tür an seiner Oberfläche geschädigt.Die Oberfläche ist aufgeraut und die Kanten würfelartig zerfast.Oberhalb des Türsturzes hat sich ein sechs Ziegellagen hoher Riss gebildet (Abb. 11 B05). An einigen Stellen sind Ausbesserungen zu erkennen.

Besonders im Sockelbereich sind die Verfugungen stark ausgewaschen sowie Ausblühungen am Ziegelmau-erwerk erkennbar (Abb 12 B06). Einige Ziegel sind lose oder fehlen. Die Stahlanker und Türbänder weisen Korrosionsschäden auf. Der Sockelbereich weist starke Durchfeuchtungen auf. Einige Ziegel sind lose und abgängig (Abb 13 B06).

Dachkonstruktion des Raumes 1.2

Das einschiffige Gewächshaus in Form eines lang gestreckten Rechtecks mit Satteldach besteht aus einer filigranen Gusseisen-Glas-Konstruktion, wobei die Verglasung nicht mehr vorhanden ist. Das Haupttragwerk wird durch 8 Dreigelenkbögen und 7 Dreigelenkbögen mit Zugband gebildet. Die Drei-gelenkbögen bestehen jeweils aus zwei Teilen, die im Scheitel miteinander verbunden sind und zusätzlich auf der Brüstung stehen (Abb. 14 B07). Zwischen den Dreigelenkbögen sind 4 Streben angeordnet, die größten-teils lose auf der Konstruktion liegen oder nicht mehr vorhanden sind (Abb. 15 B07). Die Dreigelenkbögen und dazwischen sich befindenden Streben haben die Aufgabe die Verglasung zu hal-ten. Um eine gute Luftzirkulation zu ermöglichen, sitzen zwischen den Dreigelenkbögen Fensterelemente mit senkrechter Sprosseneinteilung.

Die Gusseisen-Glas-Konstruktion ist stark durch Korrosion verwittert. Sie weist Fehlstellen (Lochfraß) und dem Verlust des kraftschlüssigen Verbundes sowie einzelne Brüche auf.Besonders hervorzuheben sind folgende Schäden die zur Minderung des statischen Gefüges führen.

Das an die Giebelseite der Ostwand (b) anlehnende Gebinde 1 der Gusseisen-Glas-Konstruktion ist an seinen nördlichen Bogen gebrochen (Abb.16 B08).An der Südseite des Gebindes 4 ist der Dreigelenkbogen gebrochen und an seiner Nordseite angebrochen (Abb. 17 B08).

Darum hat sich zwischen den Gebinden 1 bis 5 der Scheitel gesenkt und verzogen. An diesem Bereich haben sich die Diagonalstreben ebenfalls verzogen oder sind zum Teil gebrochen (Abb 17 B08). Dadurch hat sich die Lage der Fußpunkte horizontal nach Außen verschoben.Das am Giebel anlehnende Gebinde 15 Nord ist vollständig gebrochen und hängt frei in der Luft (Abb. 17 B08).

1.1 1.2

Treibhaus 1A

3

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STAND: April 2008-Juli 2008

TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN - MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE - PROJEKT 2007/2008

SCHADENSBERICHT - 1A

OBJEKT:

S. /7

BEARBEITER: a

d bcS. Eggert, E. Hübner, M. Issa, M. Kostakopoulou, A. Schulze, A. Swiderska

Gusseisen-Glas-Konstruktion

Fugenabdichtung mit Bleimonolithischer Verschließung der Sandstein Sohlbank

Abb. 2 Anschluss Brüstungsmauer/ Gusseisen-Glas-Konstruktion

Abb. 1 Südwand, Innen (c)

1.1 1.2

gebrochener Sohlbankbereich

Abb.1/2Treibhaus 1A

Südwand 1.2 c (Innen)

S. Eggert, E. Hübner, M. Issa, M. Kostakopoulou, A. Schulze, A. Swiderska

SCHADENSBERICHT - BEFUNDBLATT NR.: B01

S. 1/15

SCHLOSSPARK BABELSBERGEHEMALIGE HOFGÄRTNEREI

SCHADENSBERICHT - BEFUNDBLATT NR.: B

ad bc

BEARBEITER:

STAND: April 2008-Juli 2008

OBJEKT:

BAUTEIL:

TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN - MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE - PROJEKT 2007/2008

Abb. 3 Südwand Innen (c) Verschiebung der Sohlbank

Abb. 4 Südwand Innen (c) Wildwuchs , Blick Richtung Südosten

1.1 1.2 Abb.3 Abb. 4

Treibhaus 1A

Südwand 1.2 c

S. Eggert, E. Hübner, M. Issa, M. Kostakopoulou, A. Schulze, A. Swiderska

SCHADENSBERICHT - BEFUNDBLATT NR.: B02

S. 2/15

SCHLOSSPARK BABELSBERGEHEMALIGE HOFGÄRTNEREI

SCHADENSBERICHT - BEFUNDBLATT NR.: B

ad bc

BEARBEITER:

STAND: April 2008-Juli 2008

OBJEKT:

BAUTEIL:

TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN - MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE - PROJEKT 2007/2008

MSD-2007-09-3_MSD-PROJ+AB.indd Abs1:68MSD-2007-09-3_MSD-PROJ+AB.indd Abs1:68 21.01.2009 19:47:1621.01.2009 19:47:16Prozessfarbe SchwarzProzessfarbe Schwarz

Page 71: MSD-2007-09_Heft5

69

MSD 2007-09 – PARK BABELSBERG, EHEMALIGE HOFGÄRTNEREI

JAHRBUCH MSD 2007-09

Babelsberg, Treibhaus 1A, Schadensbericht, S. Eggert, E. Hübner, M. Issa, M. Kostakopoulou, A. Schulze, A. Swiderska, 2008.

Arbeitsproben – Schadensbericht, Treibhaus 1A

Abb. 14 Dachkosntruktion, Blick Richtung Nord/Ost

Abb. 15 Dachkosntruktion Gebinde 15 Nord, abgehender Träger,Blick Richtung Süd/West

gebrochen und abgehen-der Träger

lose und nicht mehr vor-handende Streben

1.1 1.2

Abb. 14

Abb. 15

Treibhaus 1A

Dachkonstruktion 1.2

S. Eggert, E. Hübner, M. Issa, M. Kostakopoulou, A. Schulze, A. Swiderska

SCHADENSBERICHT - BEFUNDBLATT NR.: B07

S. 7/15

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SCHADENSBERICHT - BEFUNDBLATT NR.: B

ad bc

BEARBEITER:

STAND: April 2008-Juli 2008

OBJEKT:

BAUTEIL:

TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN - MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE - PROJEKT 2007/2008

Abb. 17 Dachkonstruktion Gebinde 4 Süd, gebrochener Träger und Senkung des Scheitels, dadurch Senkung des Scheitels

Abb. 16 Dachkonstruktion Gebinde 1 Nordgebrochener Träger, Blick Richtung Ost

1.1 1.2

gebrochener Träger am Gebinde 1 Nord

vertikale Sprossenein-teilung

gebrochener Träger

lose und abgängige Streben

Abb. 16

Abb. 17

Treibhaus 1A

Dachkonstruktion 1.2

S. Eggert, E. Hübner, M. Issa, M. Kostakopoulou, A. Schulze, A. Swiderska

SCHADENSBERICHT - BEFUNDBLATT NR.: B08

S. 8/15

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SCHADENSBERICHT - BEFUNDBLATT NR.: B

ad bc

BEARBEITER:

STAND: April 2008-Juli 2008

OBJEKT:

BAUTEIL:

TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN - MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE - PROJEKT 2007/2008

Treibhaus 1A, Schadenskartierung, Gesamtplan/darüber Detail der Nordwest-Ecke o. M., S. Eggert, E. Hübner, M. Issa, M. Kostakopoulou, A. Schulze, A. Swiderska, 2008.

MSD-2007-09-3_MSD-PROJ+AB.indd Abs1:69MSD-2007-09-3_MSD-PROJ+AB.indd Abs1:69 21.01.2009 19:47:2221.01.2009 19:47:22Prozessfarbe SchwarzProzessfarbe Schwarz

Page 72: MSD-2007-09_Heft5

70

MSD 2007-09 – PARK BABELSBERG, EHEMALIGE HOFGÄRTNEREI

JAHRBUCH MSD 2007-09

Arbeitsproben – Bauforschungsbericht, Lepère‘sche Quartiere

SCHLOSSPARK BABELSBERG - EHEMALIGE HOFGÄRTNEREI

STAND: April 2008-Juli 2008

TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN - MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE - PROJEKT 2007/2008

SCHADENSBERICHT - LQ

OBJEKT: Lepère‘sche Quartiere

BEARBEITER: M. Heise, I. Holland, M. Vranic, S. v. Wangenheim

a

b

c

BAUFORSCHUNG - LQ

Baubeschreibung

I. Quartier Wand a (siehe B05, Abb. 8/9 und B06)Die westliche Einfriedungsmauer ist durch Pfeiler in regelmäßige Abschnitte vertikal gegliedert. Die Mauerfel-der von ca. 340 cm Länge sind jeweils abgestuft errichtet, so dass die Mauer dem nach Süden abfallenden Gelände folgt. Die Höhe der einzelnen Abschnitte variiert zwischen 245 cm bis 285 cm, wobei die Pfeiler um ca. 50 cm über den Mauerfeldern mit einem verputzten, giebelständigen Satteldach und profilierten Gesims enden. Beidseitig der zweiflügligen Toranlage wurden die Pfeiler (ca. 40 cm x 40 cm) um ca.12 cm auf der Maue-rinnenseite verbreitert. Um ein einheitliches Erscheinungsbild der Pfeiler nach außen zu bewirken, endet die Verstärkung unterhalb der Betonplatten.

Die horizontale Gliederung der Innenseite erfolgt durch zwei Mauervorsprünge: auf der Höhe von 60 cm und 120 cm. Sie werden jeweils von einer Rollschicht abgeschlossen. Dadurch verstärkt sich das Mauerwerk von 40 cm auf 45 cm und im Sockelbereich auf 50 cm.

Die Mauerabdeckung besteht aus abgeschrägten Betonplatten mit einem unterschiedlichen Gefälle nach beiden Seiten. Zur Innenseite der Quartiere kragen die Betonplatten um ca. 25 cm vor.

Um die westliche Einfriedungsmauer für die Zucht von Spalierpflanzen nutzen zu können, wurde eine Metall-konstruktion in den einzelnen Mauerabschnitten angebracht. Das Metallspalier wurde durch Abstandshalter, die in das Mauerwerk eingelassen wurden, an der Mauer befestigt. Der Abstand des Spaliers zur Mauer beträgt 5 cm bis 15 cm. In dem Metallrahmen befinden sich in regelmäßigen Abständen von ca.12 cm Löcher, um horizonale und vertikale Drähten zu spannen.

In einigen Bereichen haben sich Reste eines hellen Anstriches erhalten. Die Fundamentierung aus Naturstei-nen ist zum Teil sichtbar.

I. Quartier Wand b und c (siehe B02) Im Eckbereich von der nördlichen Einfriedungsmauer (Wand b) und der einbindenden Mittelwand (Wand c) des I. und II. Quartiers befindet sich ein Durchgang. Dieser liegt in der Mittelwand, ca. 85 cm entfernt von der Einfriedungsmauer. Der Durchgang hat eine Breite von 110 cm und eine Höhe von 220 cm. Er wird durch einen Segmentbogen abgeschlossen.

Die sattelförmige Mauerabdeckung besteht aus einer doppellagigen Schicht Biberschwänze, die ungefähr in einem Winkel von 45 Grad verlegt wurden. Zwischen den Dachziegeln befindet sich eine Schicht Zement-mörtel und den oberen Abschluss bildet eine Schicht aus Beton. Der Überstand der Mauerabdeckung variiert zwischen 27 cm und 32 cm. (siehe B05, Abb.10)

Die Wand b hat eine Höhe von ca. 330 cm. Im aufgehenden Mauerwerk von ca. 40 cm werden im regel-mäßigen Abstand durch Mauerrücksprünge Pfeiler ausgebildet (Sparmauerwerk). Das Mauerwerk zwischen den Pfeilern ist ca. 26 cm stark.

Die ca. 285 cm hohe und ca. 40 cm starke Wand c ist nicht abgetreppt errichtet worden; sie folgt dem Ge-ländeverlauf nach Süden. Das Sichtmauerwerk ist eben, nur im Übergang zum Fundament ist ein Vorsprung von 7 cm bis 12 cm vorhanden.

Auf der Wandoberfläche sind an einigen Stellen Reste von einer hellen Fassung zu erkennen.

S. 5/8

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TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN - MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE - PROJEKT 2007/2008

SCHADENSBERICHT - LQ

OBJEKT: Lepère‘sche Quartiere

BEARBEITER: M. Heise, I. Holland, M. Vranic, S. v. Wangenheim

a

b

c

BAUFORSCHUNG - LQ

An den Innenseiten der Mauern befinden sich Holzspaliere. Diese wurden folgendermaßen befestigt: Waa-gerecht wurden, an ins Mauerwerk eingelassenen Holzklötzen (ca. 5 cm x 7 cm), drei Bretter aus Holz (8 cm x 25 cm) im Abstand von 90 cm - 110 cm mit geschmiedeten Haken befestigt. Darauf wurden senkrecht, alle 20 cm, Holzlatten mit einer Stärke von 3 cm x 2 cm mit geschmiedeten Nägeln angebracht. Wenige Zentimeter oberhalb der Holzspaliere befinden sich im Mauerwerk in einem regelmäßigen Abstand von 100 cm Metallösen, so genannte Halsbänder. Diese sind Reste einer Konstruktion (siehe B08, Abb.15), die dem Spalierobst zusätzlich Schutz bieten sollte.

SonstigesIm III. und IV. Quartier haben sich, neben den vertikalen Spalieren, Reste von quadratischen Spalieren erhal-ten. Sie bestehen aus einem vertikal und horizontal überblatteten Lattengerüst, bei dem sich Quadrate von 12,5 cm ergeben. (siehe B09) .

Bauforschung

Lage und Ausdehnung der Lepère‘schen QuartiereRückschlüsse auf die Lage und Ausdehnung der Lepère‘schen Quartiere lassen sich aus den verschiedenen Plänen der Plankammer der SPSG ableiten:Im Plan von Meyer (siehe A02), datiert auf 1850 sind Sie noch nicht eingezeichnet. Der Lageplan von 1864, gezeichnet von Kindermann, dem Hofgärtner unter Fürst Hermann Ludwig Heinrich Pückler-Mus-kau (1785-1871), zeigt die ehemalige Hofgärtnerei in ihrer heutigen Ausdehnung mit den Lepère‘schen Quartieren (A03).Aus der Acta betreffs der Angelegenheiten des Schlosses und Parks Babelsberg ab 1833-1880 (IHA Rep 89 Geheimes Zivilkabinett, jüngere Periode, Nr. 3446): Fürst Pückler-Muskau fordert den König auf, das Etat zu erhöhen und beschreibt 1866, dass die Einfassung der Hofgärtnerei auf Grund der Errichtung der neuen Treibhäuser und der Hofgärtnergebäude erweitert worden ist.

Feststellung: Die Lepère‘schen Quartiere sind zwischen 1862-1864 entstanden.Vermutung: Das Anlegen von vier Quartieren resultiert aus dem ehemaligen Grundstückverlauf erkennbar aus dem Plan von Meyer. Außerdem ist bereits ab dem IV. Quartier das Gelände stark abfallend.

FundamentierungAufgrund der vertikalen Rissverläufe im aufgehenden Sichtmauerwerk wurde das Fundament im II. Quartier im Bereich der Einbindung der Mittelwand zwischen dem I. und II.Quartier (Wand a) und der Einfriedungs-mauer (Wand b) freigelegt. Bei der Freilegung (60 cm x 100 cm) wurde an der Mittelwand ein Fundament-höhe von 82 cm gemessen. (siehe B03)

Feststellungen: Die Mauern sind nicht frostfrei gegründet. Das Fundament der Mittelwand ist nicht mit dem Fundament der Einfriedungsmauer verzahnt worden.

Einbindung der Mittelwand in die EinfriedungsmauerDie Anbindung der Mittelwände erfolgte über eine Lochverzahnung in der Einfriedungsmauer, aber die Mittel-wand hat sich gesenkt. Als Vergleich dient das Lepère‘sche Quartier auf dem Klausberg. (siehe B04, Abb. 7)

Vermutung: Aus der Fundamentierung und Einbindung der Mittelwand in die Einfriedungsmauer läßt sich schlußfolgern, das erst die Quartiere eingefriedet und später die Mittelwände hoch gemauert worden sind.

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SCHLOSSPARK BABELSBERG - EHEMALIGE HOFGÄRTNEREI

STAND: April 2008-Juli 2008

TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN - MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE - PROJEKT 2007/2008

SCHADENSBERICHT - LQ

OBJEKT: Lepère‘sche Quartiere

BEARBEITER: M. Heise, I. Holland, M. Vranic, S. v. Wangenheim

a

b

c

BAUFORSCHUNG - LQ

Mauerabdeckung/SpaliereDamit das Regenwasser nicht auf die Pflanzen tropft, müssen die Überstände der Mauerabdeckungen ent-sprechend der Wandhöhe gewählt werden. Bei den Lepère‘schen Quartieren variieren die Überstände zwi-schen 27 - 32 cm. Um die Frosteinwirkung auf die Pflanzen zu vermindern, wurden direkt über den Spalieren in die Halsbänder zusätzlich Schutzabdeckungen eingehängt. Die Abdeckungen bestanden aus konsolartigen Wandträgern (Wandarmen) mit darüber gelegten Brettern. An dieser Konstruktion waren Matten aus Stroh15, Bast oder Jute befestigt, um die Pflanzen einzuhausen.Auf fast allen Mauerwerkswänden sind Abdeckungen mit Biberschwänzen, ein- meist zweilagig, vorhanden. Nur die Einfriedungsmauer des Quartiers I hat eine Abdeckung aus Betonteilen. (siehe B05, Abb. 8/9) Den sonstigen oberen Abschluss der Einfriedungsmauer der ehemaligen Hofgärtnerei bildet eine Rollschicht.Innerhalb des aufgehenden Mauerwerks der westlichen Einfriedungsmauer (Wand a) sind zwei Rücksprünge jeweils über einer Rollschicht. Alle anderen Mauern im I.-IV. Quartier sind lotrecht ohne Vor- oder Rücksprün-ge errichtet worden. Das vorgefundene Spalier ist aus Metall.

Feststellung: Die Schutzabdeckung für die empfindlichen Obstsorten gab es auch in den Lepère‘ schen Quar-tieren in Babelsberg. Als Vergleich dienen die Reste der Konstruktion der Quartiere auf dem Klausberg. Hier sind die Wandarme noch erhalten. (siehe B04, Abb. 6 und B08, Abb. 15)Vermutung: Die westliche Einfriedungsmauer wurde höchstwahrscheinlich ursprünglich nicht zur Nutzung als Spalierwand geplant. Das lässt sich zum einem aus den Mauervorsprüngen schließen. Dadurch ist eine Anbringung von Spalieren, wie an den anderen eben Wänden der Quartiere, unwahrscheinlich. Außerdem spricht die aufwendig mit Rollschichten gestaltete Innenwand gegen eine Verdeckung mit Holzspalieren. Um die Wand für Spaliere zu nutzen, wurde wahrscheinlich die ursprüngliche Rollschicht auf der Mauerkrone abgetragen und statt dessen Betonplatten verlegt. Außerdem wurde in das Mauerwerk ein Metallspalier eingelassenen. In dem umlaufenden Rahmen dieses Spaliers befinden sich Löcher. Diese lassen den Rück-schluss zu, dass ursprünglich vertikal und horizontal verlaufende Drähte im Rahmen gespannt waren. (siehe B06/07)

Außenansicht der EinfriedungsmauerAlle drei Seiten der Einfriedungsmauern der Lepère‘ schen Quartiere sind unterschiedlich gestaltet. Bei der Einfriedungsmauer vom I. Quartier sind Pfeiler angeordnet und das dazwischen liegende Sichtmauerwerk ist im unteren Bereich im Kreuzverband gemauert worden. Darüber befindet sich eine Rollschicht und im oberen Wandbereich ist Ziermauerwerk mit vorkragenden Bindern vorhanden. Das Ziermauerwerk ist in den zurückspringenden Flächen farblich gefasst und die Fugen der vorkragenden Binder sind durch einen dunklen Strich betont worden (siehe B10).

Feststellung: Die Untersuchung der Stratigraphie des Fugenstrichs und der farblichen Fassung unter dem Mikroskop ergab, dass es nur eine Farbfassung gegeben hat.

SonstigesZu Vegetationbestand, Wegeführung und Bewässerungssystem in den Quartieren können keine Aussagen auf Grund fehlender Untersuchungen gemacht werden.

15 J.Hartwig, Alexis Lepère, Die Kultur des Pfirschbaumes (Weimar 1861) 20-21,

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SCHADENSBERICHT - BEFUNDBLATT NR.: B

BEARBEITER: M. Heise, I. Holland, M. Vranic, S. v. Wangenheim

STAND: April 2008-Juli 2008

OBJEKT: Lepère‘sche Quartiere

BAUTEIL:

TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN - MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE - PROJEKT 2007/2008

ab

c

Abb. 17 Einfriedungsmauer (Wand b) Quartier I, Detail Spalier

Abb. 16 Einfriedungsmauer (Wand b) Quartier I, Spalier

Abb. 15 Mittelwand (Wand c) Quartier I, Detail Halsband der Schutzabdeckung

B08

Quartier I, Wand b & c

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BAUFORSCHUNG - LQ - BEFUNDBLATT NR.:

Lepèr‘sche Quartiere, Bauforschungsbericht, M. Heise, I. Holland, M. Vranic, S. v. Wangenheim, 2008.

MSD-2007-09-3_MSD-PROJ+AB.indd Abs1:70MSD-2007-09-3_MSD-PROJ+AB.indd Abs1:70 21.01.2009 19:47:2521.01.2009 19:47:25Prozessfarbe SchwarzProzessfarbe Schwarz

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MSD 2007-09 – PARK BABELSBERG, EHEMALIGE HOFGÄRTNEREI

JAHRBUCH MSD 2007-09

Lepèr‘sche Quartiere, Schadenskartierung, M. Heise, I. Holland, M. Vranic, S. v. Wangenheim, 2008.

Arbeitsproben – Schadensbericht, Lepère‘sche Quartiere

Einleitung

Die Lepère‘schen Quartiere bestehen aus vier ungefähr gleichgroßen Quartieren, die von der unterschiedlich gestalteten Einfriedungsmauer dreiseitig umschlossen sind.Eine detaillierte Schadenskartierung wurde nur im I. Quartier an zwei inneren Mauerwandbereichen vor-genommen.Im nachfolgenden werden die Schäden dieser beiden Bereiche ausführlich beschrieben. Die Schäden an den Mauern der anderen Quartiere und der Einfriedungsmauer von außen wurden nur augenscheinlich durch eine Begehung erfasst.

Quartier I

Wand aBei der Einfriedungsmauer im untersuchten Bereich wird an Hand der Schnittzeichnung erkennbar, dass die Geländehöhen innen und außen unterschiedlich hoch sind. Der anstehende Erddruck hat dazu geführt, dass bei der Einfriedungsmauer im unteren Teil das Mauerwerksgefüge stark gestört ist. Die handgeformten Back-steine und die darunter befindlichen Natursteine sind lose, die Fugen sind heraus gefallen. Im Mauerwerk sind horizontale und vertikale Risse vorhanden. Ein horizontaler Riss, drei Lagen unter der Mauerwerksabdeckung aus Betonteilen, verläuft bis in den Mauerpfeiler der Toranlage.Die Fugen sind mit Zementmörtel teilweise ausgebessert.Auf den Backsteinen sind in kleinen Teilbereichen leichte Salzausblühungen vorhanden. Sie befinden sich im oberen Teil der Mauer und sind höchstwahrscheinlich auf sulfathaltigen Zement im Fugenmörtel zurück-zuführen.Von dem stark korrodierten Metallspalier ist größtenteils nur noch der Rahmen vorhanden. Die horizontalen und vertikalen Drähte fehlen fast vollständig. Im Bereich des gestörten Mauerwerksgefüges ist das untere Metallteil des umlaufenden Spalierrahmens verbogen.Der helle Anstrich auf dem Mauerwerk ist zum großen Teil abgewittert. Reste sind in Teilbereichen auf den Backsteinen und der Verfugung noch vorhanden.

Wand b/cDie vertikalen Risse im Mauerwerk der Mittelwand (Wand c) und dem damit einhergehenden Versagen des Sturzes über dem Durchgang sind höchstwahrscheinlich entstanden, weil das Fundament abgesackt ist. Bei der Freilegung der Fundamentierung im Eckbereich der beiden Mauern wurde festgestellt, dass die Mauern nicht frostfrei gegründet sind, und keine Verzahnung des Fundamentes der Mittelwand mit der Einfriedungs-mauer vorgenommen wurde. Das nur noch teilweise vorhandene Lattenrost der hölzernen Spaliere ist in einen sehr schlechten Zustand. Auf dem Holz ist kein Anstrich erkennbar. Die in das Mauerwerk eingelassenen Holzklötze für die Befesti-gung der Querlattung sind noch vorhanden. Von der oberen Schutzabdeckung für das Spalierobst sind nur noch die stark korrodierten Halsbänder erhalten. Die Verfugung mit Kalkmörtel ist abgesandet und teilweise herausgefallen. In den Fugen sind viele von Insekten verursachte Löcher. In verschiedenen Bereichen sind die Verfugungen mit Zementmörtel ausge-bessert worden.Die Mauerabdeckungen aus zwei Lagen, vermörtelten Biberschwänzen und einer oberen Betonschicht sind stark zerstört.Der helle Anstrich auf dem Mauerwerk ist zum großen Teil abgewittert. Reste sind auf den Backsteinen und der Verfugung noch nachweisbar.

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STAND: April 2008-Juli 2008

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SCHADENSBERICHT - LQ

OBJEKT: Lepère‘sche Quartiere

BEARBEITER: M. Heise, I. Holland, M. Vranic, S. v. Wangenheim

a

b

c

Einleitung

Die Lepère‘schen Quartiere sind ihrer ursprünglichen Funktion entsprechend zu sanieren, damit an den Spa-lieren wieder die verschiedensten Obst- und Weinsorten gedeihen können.

Maßnahmen an den Mauern

Das Sichtmauerwerk der Einfriedungsmauer und die darin einbindenden Mittelwände werden folgender-maßen saniert: - die statisch bedingten Risse im Mauerwerk müssen kraftschlüssig geschlossen werden - die zugemauerten Durchgänge werden wieder geöffnet und die schadhaften Stürze neu aufgemauert- alle Fugen, auch die mit Zementmörtel ausgebesserten, werden ausgekratzt und nach einer Analyse des verwendeten Mauermörtels kann festgelegt werden, mit welcher Mörtelgruppe die Neuverfugung erfolgen kann - von den salzbelasteten Backsteinen werden nur mechanisch die Salzkristalle entfernt- alle Mauerabdeckungen mit Biberschwänzen müssen erneuert werden, ausschließlich der oberen Betonschicht, zur besseren Ableitung des Regenwassers wird bis über die Stoßfuge der beiden obe- ren Biberschwänze eine Abdeckung aus Blei oder Zinkblech verlegt- entsprechend dem vorhandenen Farbbefund wird das Sichtmauerwerk im Inneren der Quartiere nach der Reinigung der Oberflächen angestrichen- die fast überall vorhandenen stark korrodierten Halsbänder werden entrostet und konserviert- der Fugenstrich und die farbliche Fassung des Ziermauerwerks der westlichen Einfriedungsmauer werden gereinigt und konserviert zusätzliche Maßnahmen im Quartier I (Wand a)

- das am besten erhaltene metallene Spalier wird entrostet und konserviert, neue Stahldrähte mit dem originalen Durchmesser werden vertikal und horizontal in den Rahmen eingespannt, das Spalier wird exemplarisch an einem Mauerabschnitt in das Mauerwerk eingelassen - vor diesen Mauerabschnitt wird eine Tafel mit Erklärung aufgestellt

zusätzliche Maßnahmen im Quartier I-IV

- die beiden Konstruktionsarten der hölzernen Spaliere werden an Hand der noch vorhandenen Teile in Eichenholz nachgebaut, die Holzklötze im Mauerwerk werden wenn nötig ergänzt - von dem Spalier mit den vertikal angeordneten Latten wird exemplarisch ein relativ gut erhaltenes Teilstück durchrepariert und in situ belassen- ebenso wird mit dem quadratischen, aus vertikalen und horizontalen Latten bestehenden, Spalier verfahren

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SCHLOSSPARK BABELSBERG - EHEMALIGE HOFGÄRTNEREI

STAND: April 2008-Juli 2008

TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN - MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE - PROJEKT 2007/2008

MASSNAHMENPLANUNG -LQ

OBJEKT: Lepère‘sche Quartiere

BEARBEITER: M. Heise, I. Holland, M. Vranic, S. v. Wangenheim

a

b

c

Lepèr‘sche Quartiere, Schadensbericht, MSD 2007-09, M. Heise, I. Holland, M. Vranic, S. v. Wangenheim, 2008.

MSD-2007-09-3_MSD-PROJ+AB.indd Abs1:71MSD-2007-09-3_MSD-PROJ+AB.indd Abs1:71 21.01.2009 19:47:3321.01.2009 19:47:33Prozessfarbe SchwarzProzessfarbe Schwarz

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MSD 2007-09 – PARK BABELSBERG, EHEMALIGE HOFGÄRTNEREI

JAHRBUCH MSD 2007-09

Arbeitsproben – Raumbuch: Lorbeerhaus Ost und Treibhaus 4D

Disposition

Skizze/Foto

Bearbeiter:

SCHLOSSPARK BABELSBERGEHEMALIGE HOFGÄRTNEREI

Stand: November 2007 - Juli 2008

Blatt-Nr. /44

TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLINMASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGEPROJEKT 2007/2008

LORBEERHAUS OST & TREIBHAUS 4DRAUMBUCH

Dach

Wand

Boden

Fassade

Treibhaus 4D

Lorbeerhaus Ost

ad bc

HeizkanalZwischenwand

4 3

Wasserbecken

4Da/F1 4Da/F2 4Da/F3 4Da/F4

4Da/F5

4Da/F6 4Da/F7 4Da/F8 4Da/F9

2

1

Abb. 1: SO-Wasserbecken

Boden

Abb. 3: östliche Ausmündung des Heizkanals in den Schornstein im NO-Eck des Treibhauses

Abb. 2: Ziegelstempel Weiss, Heizkanal-überwölbung

Abb. 4: Metallspuren auf der Oberseite der Süd-wand des SO-Wasserbeckens.

Metallgestelle

5

Nawar Andrews, Wiebke Hansen, Katharina Rütten, Lilli Zabrana

Abb. 5: Grundriss Treibhaus 4D mit Lorbeerhaus Ost

18

Beim Treibhaus 4D handelt es sich um einen rechteckigen Raum von 131,65 m² Größe (L 24,20 m × B 5,44 m × H 4,90 m), welcher den gesamten Südteil des Gebäudes einnimmt. Dieser Bereich ist vermutlich der älteste Teil der Gebäude, errichtet um 1856 (siehe A01). Wahrscheinlich wurden hier Pflanzen angezüchtet sowie zum Überwintern untergebracht.Überdeckt war das Treibhaus 4D mit einem Pultdach, das nicht mehr erhalten ist. Lediglich an Wand b ist der Anschluss sowie die Neigung des Daches noch zu erschließen.Im Boden befindet sich ein Heizsystem, das heute nur noch in Teilen erhalten ist sowie zwei Wasserbecken, die zur ma-nuellen Bewässerung dienten. Das heutige Bodenniveau liegt vermutlich unter dem ursprünglichen Nutzungsniveau. Der Innenraum wird heute nur noch von drei Wänden umgeben, da die westliche Wand d nicht mehr vorhanden ist. Wand a, die Nordwand des Treibhauses hat eine Höhe von 4,90 m. Heute befinden sich in dieser neun Fensteröffnungen mit unterschiedlichen Abmessungen (Bezeichnungen: 4D a/F1-4D a/F9). Durch den Anbau des Lorbeerhauses wurde diese Wand von einer Außen- zu einer Innenwand umfunktioniert (siehe A02, A03, A08).Wand c, die südliche Begrenzung des Innenraumes, ist eine niedrige Brüstungsmauer aus Ziegelmauerwerk, abgedeckt mit Sandsteinquadern, auf denen Vertiefungen für die Träger der Pultdachkonstruktion des Treibhauses zu erkennen sind. Der ursprüngliche Zugang zum Treibhaus 4D befand sich in Wand b und wurde zu einem späteren Zeitpunkt vermauert.

Bestand BemerkungPos.

Treibhaus 4D, BodenKein befestigter Bodenbelag. Unebenes Erdreich von Wildwuchs überzogen.

Zwei Wasserbecken (1,50 m × 1,30 m × 0,44–0,55 m), aufgemauert aus Ziegeln in Läuferverband gesetzt im Südosten bzw. Südwesten. Das aufgehende Mauer-werk ist mit Betonputz versehen (Abb. 1).

Auf der Südwand des südöstlichen Beckens sind auf der Maueroberkante Metallspuren (39 cm von der SO-Ecke) sichtbar.

Zwei aus Ziegeln gemauerte Heizkanäle queren den Raum mittig von Wand a bis vor Wand c, wo sie sich teilen und in entgegengesezter Richtung entlang von Wand c und schließlich d verlaufen (Abb. 5). Die Heiz-kanäle besitzen konisch verlaufende Brennkammern, sind im Feuerungsbereich trichterförmig überwölbt und münden in einen im Querschnitt quadratischen Kanal (D 26 cm).

Die Gewölbe (max. D 70 cm) sind aus gelblichen, keil-förmigen Gewölbesteinen (24 × 13 × 7 bzw. 2 cm) geformt, von denen einer einen Ziegelstempel mit dem Namen Weiss zeigt, welcher bisher nur an dieser Stelle gefunden wurde (Abb. 2).

Die Ausmündung (40 × 40 cm) des östlichen Heizka-nals befindet sich im NO-Eck des Treibhauses etwa 20 cm unter der Fenster UK von Wand a und führt in den Schornstein in Wand b (Abb. 3).

Zwischen den beiden Heizkanälen befinden sich anein-andergereihte Läufer, wovon nur wenige Lagen erhalten sind (Abb. 5).

Oberhalb des Heizkanals in der Mitte des Raumes be-finden sich fünf Metallgestelle (119 × 3,5 × 45 cm), die jeweils einseitig in der Läuferreihe zwischen den Heizkanälen verankert waren (Abb. 5). Drei bzw. zwei der Gestelle befinden sich über dem westlichen bzw. dem östlichen Heizkanal (Abb. 10).

Das Südöstliche ist zur Gänze erhalten, während das südwestliche Becken nur fragmentarisch erkennbar ist.

Möglicherweise als Verankerung einer Rohrzuleitung zu interpretieren. Metallspuren korrespondieren mit Blei-rohr in Wand c (60 cm von OK Wand c).

Die östliche Überwölbung ist zur Hälfte zerstört, von der Westlichen sind nur mehr die Seitenwangen des Gewölbes erhalten (siehe Abb.9).

Die keilförmigen Gewölbesteine wurden von einer spezialisierten Ziegelei angefordert (feuerfeste Scha-mottsteine). Siehe J. Hartwig, Gewächshäuser und Mistbeete, Berlin 1876, 148 f.

Wahrscheinlich gab es an dieser Stelle eine Sperrplatte zwischen Heizkanal und Kamin, um ein sog. Lockfeuer zu entzünden und damit den Zug zu verbessern. Sie-he J. Hartwig, Gewächshäuser und Mistbeete, Berlin 1876, 151 f. Reste einer Zwischenwand, die den Raum teilte. Diese diente dazu, zwei verschiedene Heizbereiche zu schaf-fen, die unterschiedlich temperiert werden konnten.

Die Metallgestelle sind als Unterbau einer Stellage zu interpretieren, die direkt über den Heizkanälen instal-liert wurde, um besonders wärmebedürftigen Pflanzen aufzuziehen.

1

2

3

4

5

Nawar Andrews, Wiebke Hansen, Katharina Rütten, Lilli Zabrana 19

Kurzbeschreibung:

Bearbeiter:

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Stand: November 2007 - Juli 2008

Blatt-Nr. /44

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LORBEERHAUS OST & TREIBHAUS 4DRAUMBUCH

Dach

Wand

Boden

Fassade

Disposition

Treibhaus 4D

Lorbeerhaus Ost

ad bc

Disposition

Skizze/Foto

Bearbeiter:

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Stand: November 2007 - Juli 2008

Blatt-Nr. /44

TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLINMASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGEPROJEKT 2007/2008

LORBEERHAUS OST & TREIBHAUS 4DRAUMBUCH

Dach

Wand

Boden

Fassade

Treibhaus 4D

Lorbeerhaus Ost

ad bc

Abb. 6: Überblick Wand a Treibhaus 4D mit wieder aufgebauter NW-Ecke im Bildvordergrund.

Abb. 7: Baufuge durch Einbau der Fenster, Fenster-laibung mit gelblich-grünen Ziegeln gemauert.

Abb. 8: Ziegel unterhalb der Fensteröffnungen mit schrägen Abdrücken vom Aufeinanderstapeln beimBrand.

Abb. 9: Eisenbänder

Wand

Abb. 10: Querschliff von hellgelbem Kalkmörtel mit sandigem Zuschlag

Nawar Andrews, Wiebke Hansen, Katharina Rütten, Lilli Zabrana20

Treibhaus 4D, Wand a

Wand a ist zur Gänze in rötlichem Ziegelmauerwerk (25 × 12 × 6 cm ) ausgeführt, das hauptsächlich im Läuferverband mit einzelnen Bindern in hellgelbem Kalkmörtel mit sandigem Zuschlag versetzt wurde (Abb. 6 und 10).

Wand a ursprünglich Außenwand, daher wie alle Au-ßenmauern zweischalig mit gelblicher, repräsentativer Klinkerverblendung nach außen und rötlichen Hinter-mauerziegel im Läuferverband nach innen. Isolierung durch dazwischen liegende Luftschicht.

Eine Ausnahme bildet der Wandbereich zwischen den Fenstern 4Da/F4–4Da/F6, der im Kreuzverband aus-geführt wurde (Isolierung durch Luftschicht hier nicht nötig).

Durch den Anbau des Lorbeerhauses wurde Wand a von einer Außen- zur Innenwand umfunktioniert

Es befinden sich neun Fenster mit verschiedenen Ab-messungen (von West nach Ost: 4Da/F1–4Da/F9) in Wand a. Die Fensterlaibungen sind im Unterschied zum restlichen Mauerwerk (rötlich) mit gelblich-grünen Zie-geln gemauert. Die Ziegel um die Fenster entsprechen den Ziegeln der Wände a, b und d des Lorbeerhauses (gelblich-grün) (Abb. 7).

Unterhalb der heute sichtbaren Fensteröffnungen un-terscheiden sich die Ziegel wiederum von den bisher beschriebenen (rötlich, gelblich-grün). Die Ziegel unter-halb der Fensteröffnungen sind in ihrer Farbigkeit mat-ter und changieren von blassrötlich bis gelbgräulich. Die matte Farbigkeit der Ziegel rührt von einer weißen Kalkschlämme. Die Ziegel weisen weiters auf den sicht-baren Längsseiten häufig schräge Abdrücke auf (Abb. 8).

Der Bereich der W-Ecke von Wand a hebt sich vom rest-lichen Mauerwerk durch heterogenes Ziegelmauerwerk und unregelmäßigem Verband ab und ist durch eine Baufuge zum rötlichen Ziegelmauerwerk deutlich zu trennen (Abb. 7). Hier wurden vor allem gelblich-grüne mit einigen rötlichen Ziegeln gemischt. Dieser Bereich weist als Fugenmaterial einen sandigen Zementmörtel auf, der von Kalkspatzen durchsetzt ist.

Bei allen Fenstern (4Da/F1–4Da/F9) sind Reste dersel-ben hölzernen Fensterrahmung mit Sprossen erhalten (Abb. 6–8).

Dieser Maueraufbau findet sich bei allen Treibhäusern in der Hofgärtnerei (1A–8F).

Zeigt den Wandbereich an, der ehemalig zum Heiz-haus gehörte, das im Zuge der Errichtung des Lorbeer-hauses abgerissen wurde.

zugehörige Entwurspläne siehe A05 und A08.

Fenster sind nicht Teil des ursprünglichen Entwurfes von Treibhaus 4D, sondern waren erst im Rahmen der Errichtung des Lorbeerhauses notwendig geworden, um eine Belichtung desselben zu gewährleisten. Siehe auch Pläne der Archivblätter A01, A05 und A08, die alle etwa in die Errichtungszeit datiert werden können.

Ursprünglich reichten die Fenster daher wahrscheinlich tiefer. Es gibt zwei Pläne, die spätere Umbauten an den Fenstern wahrscheinlich machen: siehe A09 und A10. Der Plan auf A09 datiert in das Jahr 1931 und zeigt wiederum eine Veränderung an den Fenstern, ebenso wie A10 aus dem Jahr 1939, wobei unklar bleibt, was genau verändert wurde. Die Abdrücke der Längsseiten sind beim Aufeinan-der-stapeln der ungebrannten Ziegel für den Brand entstanden.

Das SW-Eck des gesamten Gebäudes mit Fenster 4Da/F1 wurde nach mündl. Auskunft von Hr. Eisbein durch einen Bombentreffer im 2.WK beschädigt. Die Gebäudeecke sowie die Westfassade wurde mit wie-derverwendeten Ziegeln neu aufgebaut, Wand d von Treibhaus 4D allerdings nicht. Treibhaus 4D daher offenbar nach dem 2.WK nicht mehr in Betrieb, im Gegensatz zum angebauten Lorbeerhaus. In diesem Bereich deutet weiters eine vorhandene Sperrschicht im unteren Mauerbereich auf einen spä-teren Bau hin. Diese wurde im Zuge der Wiederer-richtung als Horizontalsperre gegen die aufsteigende Feuchtigkeit eingebracht (Siehe auch LH Wand b).

Da alle Fenster dieselbe hölzerne Rahmung besitzen, kann diese erst nach dem 2.WK angebracht worden sein.

Nawar Andrews, Wiebke Hansen, Katharina Rütten, Lilli Zabrana 21

SCHLOSSPARK BABELSBERGEHEMALIGE HOFGÄRTNEREI

Stand: November 2007 - Juli 2008

Bestand BemerkungPos.

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LORBEERHAUS OST & TREIBHAUS 4DRAUMBUCH

Bearbeiter:

Dach

Wand

Boden

Fassade

Disposition

Treibhaus 4D

Lorbeerhaus Ost

ad bc

Lorbeerhaus Ost/Treibhaus 4D, Raumbuch, M.Heise, D. Hempel, J. Rösler, L. Zabrana, 2008.

MSD-2007-09-3_MSD-PROJ+AB.indd Abs1:72MSD-2007-09-3_MSD-PROJ+AB.indd Abs1:72 21.01.2009 19:47:3521.01.2009 19:47:35Prozessfarbe SchwarzProzessfarbe Schwarz

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MSD 2007-09 – PARK BABELSBERG, EHEMALIGE HOFGÄRTNEREI

JAHRBUCH MSD 2007-09

Arbeitsproben – Raumbuch: Lorbeerhaus Ost und Treibhaus 4D

Disposition

Skizze/Foto

Bearbeiter:

SCHLOSSPARK BABELSBERGEHEMALIGE HOFGÄRTNEREI

Stand: November 2007 - Juli 2008

Blatt-Nr. /44

TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLINMASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGEPROJEKT 2007/2008

LORBEERHAUS OST & TREIBHAUS 4DRAUMBUCH

Dach

Wand

Boden

Fassade

Treibhaus 4D

Lorbeerhaus Ost

ad bc

Abb. 12: Überblick Wand a Treibhaus 4D

9

8

6

7

Abb. 11: überwölbter Heizkanal mit Metallge-stellen für eine Stellage darüber.

Abb. 13: Rohre oberhalb von Fenster 4Da/5 (oben) und ent-sprechende Rohre vor Wand c (unten).

11

11

Abb.14: Oberer Abschluss von Wand a Treibhaus 4D

10

Wand

Nawar Andrews, Wiebke Hansen, Katharina Rütten, Lilli Zabrana22

Unterhalb des mittleren Fenstern (4Da/F5) befinden sich zwei Bogenöffnungen (siehe Treibhaus 4D, Boden), wovon die westliche überwölbt ist. Die Überwölbung der östlichen ist nicht mehr erhalten (Abb. 11).

Unterhalb des mittleren Fensters (4Da/F5) und direkt über den beiden Heizkanälen sind zwei Metallbänder (1,18 m × 5,50 m) horizontal in der Wand verankert, die in der Höhe den Metallgestellen über den Heizka-nälen entsprechen (Abb. 11).

Entlang der Wand sind zwei horizontale Reihen von Metallösen angebracht.

Zwischen den Fenstern sind acht Metallkonsolen (12 × 6 cm) erhalten, die in Zementmörtel gesetzt sind (Abb. 12).

Zwischen den Fenstern sind acht Eisenbänder (1,80 × 0,06 m) sichtbar, die jeweils ein identisches Gegenstück auf der ursprünglichen Aussenseite besitzen (Abb. 9, 12). Auf Wand a weisen diese allerdings einen 3 cm breiten Vorsprung 6 cm vom oberen Ende auf.

An den Eisenbändern war ein Metallgestänge befestigt.An vier Stellen noch erhalten (Abb. 9, 12).

Oberhalb des Mittelfensters sind zwei Rohre sichtbar. Rohre führen durch Wand c im Lorbeerhaus zu dort befestigten Druckausgleichsbehältern (Vgl. LH Wand c, Abb. 23).

Der obere Abschluss der Wand wird durch einen Mau-errücksprung gebildet, welcher durch flache hervortre-tende Wandvorlagen mit Zeltdachabdeckungen aus Putz geliedert ist (Abb. 14).

Ein durchgehendes, verkröpftes Gesims aus Hohl-kehle mit anschließenden Profilierungen schließt das Mauerwerk ab und ist selbst von einer abgeschrägten Putzschicht bedeckt (Abb. 14). Der Putz entspricht dem Fugenmörtel des Lorbeerhauses (grauer zementhaltiger Mörtel mit grobkörnigem Zuschlag).

Diese Öffnungen sind die überwölbten Feuerkanäle des Heizsystems, das zur Temperierung des Treibhauses 4D diente (siehe Treibhaus 4D, Boden).

Dieses Metallband ist das Auflager für eine Stellage, deren Gestelle über den Heizkanälen teilweise (siehe Treibhaus 4D, Boden) erhalten sind.

Diese Metallösen dienten der Befestigung einer Draht-verspannung als Rankhilfen.

Da diese Konsolen in Zement gesetzt sind, kann davon ausgegangen werden, daß sie nachträglich angebracht worden sind. Funktion bleibt unklar.

Vorsprung bildet Auflager für die Dachkonstruktion.(siehe Treibhaus 4D, Dachkonstruktion).

Eventuell Reste von Zugstäben als Unterstützung für die Dachkonstruktion (vgl. Treibhaus 1A)

Diese korrespondieren mit zwei Rohren, die im Inneren von Treibhaus 4D mittig vor Wand c sichtbar sind und weisen auf eine Verbindung dieses Rohrsystems mit dem Heizkeller von Treibhaus 6F hin.

Die ursprüngliche Form des oberen Abschlusses von Wand a ist wahrscheinlich ein anderer gewesen, da die Ziegelsteine oberhalb der Metallbänder wiederum die gelblich-grünen sind, die auch beim Durchbruch der Fenster im Zuge des Anbaus des Lorbeerhauses ver-wendet wurden (siehe Bauforschungsbericht).

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Nawar Andrews, Wiebke Hansen, Katharina Rütten, Lilli Zabrana 23

SCHLOSSPARK BABELSBERGEHEMALIGE HOFGÄRTNEREI

Stand: November 2007 - Juli 2008

Bestand BemerkungPos.

Blatt-Nr. /44

TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLINMASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGEPROJEKT 2007/2008

LORBEERHAUS OST & TREIBHAUS 4DRAUMBUCH

Bearbeiter:

Dach

Wand

Boden

Fassade

Disposition

Treibhaus 4D

Lorbeerhaus Ost

ad bc

Unterhalb des mittleren Fenstern (4Da/F5) befinden sich zwei Bogenöffnungen (siehe Treibhaus 4D, Boden), wovon die westliche überwölbt ist. Die Überwölbung der östlichen ist nicht mehr erhalten (Abb. 11).

Unterhalb des mittleren Fensters (4Da/F5) und direkt über den beiden Heizkanälen sind zwei Metallbänder (1,18 m × 5,50 m) horizontal in der Wand verankert, die in der Höhe den Metallgestellen über den Heizka-nälen entsprechen (Abb. 11).

Entlang der Wand sind zwei horizontale Reihen von Metallösen angebracht.

Zwischen den Fenstern sind acht Metallkonsolen (12 × 6 cm) erhalten, die in Zementmörtel gesetzt sind (Abb. 12).

Zwischen den Fenstern sind acht Eisenbänder (1,80 × 0,06 m) sichtbar, die jeweils ein identisches Gegenstück auf der ursprünglichen Aussenseite besitzen (Abb. 9, 12). Auf Wand a weisen diese allerdings einen 3 cm breiten Vorsprung 6 cm vom oberen Ende auf.

An den Eisenbändern war ein Metallgestänge befestigt.An vier Stellen noch erhalten (Abb. 9, 12).

Oberhalb des Mittelfensters sind zwei Rohre sichtbar. Rohre führen durch Wand c im Lorbeerhaus zu dort befestigten Druckausgleichsbehältern (Vgl. LH Wand c, Abb. 23).

Der obere Abschluss der Wand wird durch einen Mau-errücksprung gebildet, welcher durch flache hervortre-tende Wandvorlagen mit Zeltdachabdeckungen aus Putz geliedert ist (Abb. 14).

Ein durchgehendes, verkröpftes Gesims aus Hohl-kehle mit anschließenden Profilierungen schließt das Mauerwerk ab und ist selbst von einer abgeschrägten Putzschicht bedeckt (Abb. 14). Der Putz entspricht dem Fugenmörtel des Lorbeerhauses (grauer zementhaltiger Mörtel mit grobkörnigem Zuschlag).

Diese Öffnungen sind die überwölbten Feuerkanäle des Heizsystems, das zur Temperierung des Treibhauses 4D diente (siehe Treibhaus 4D, Boden).

Dieses Metallband ist das Auflager für eine Stellage, deren Gestelle über den Heizkanälen teilweise (siehe Treibhaus 4D, Boden) erhalten sind.

Diese Metallösen dienten der Befestigung einer Draht-verspannung als Rankhilfen.

Da diese Konsolen in Zement gesetzt sind, kann davon ausgegangen werden, daß sie nachträglich angebracht worden sind. Funktion bleibt unklar.

Vorsprung bildet Auflager für die Dachkonstruktion.(siehe Treibhaus 4D, Dachkonstruktion).

Eventuell Reste von Zugstäben als Unterstützung für die Dachkonstruktion (vgl. Treibhaus 1A)

Diese korrespondieren mit zwei Rohren, die im Inneren von Treibhaus 4D mittig vor Wand c sichtbar sind und weisen auf eine Verbindung dieses Rohrsystems mit dem Heizkeller von Treibhaus 6F hin.

Die ursprüngliche Form des oberen Abschlusses von Wand a ist wahrscheinlich ein anderer gewesen, da die Ziegelsteine oberhalb der Metallbänder wiederum die gelblich-grünen sind, die auch beim Durchbruch der Fenster im Zuge des Anbaus des Lorbeerhauses ver-wendet wurden (siehe Bauforschungsbericht).

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Nawar Andrews, Wiebke Hansen, Katharina Rütten, Lilli Zabrana 23

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Stand: November 2007 - Juli 2008

Bestand BemerkungPos.

Blatt-Nr. /44

TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLINMASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGEPROJEKT 2007/2008

LORBEERHAUS OST & TREIBHAUS 4DRAUMBUCH

Bearbeiter:

Dach

Wand

Boden

Fassade

Disposition

Treibhaus 4D

Lorbeerhaus Ost

ad bc

Treibhaus 4D, Wand bWand b ist größtenteils in rötlichem Ziegelmauerwerk (25 × 12 × 6 cm) ausgeführt, das im Läuferverband mit einzelnen Bindern in hellgelbem Kalkmörtel mit san-digem Zuschlag versetzt wurde.

Wand b ist eine Außenwand, daher wie alle Außen-mauern zweischalig mit gelblicher, repräsentativer Klinkerverblendung nach außen und rötlichen Hinter-mauerziegeln im Läuferverband nach innen. Isolierung durch dazwischen liegende Luftschicht.Der obere Abschluss der Wand besteht aus einem ab-getreppten Giebel mit Bleckabdeckung. Dieser wurde mit gelblichen Ziegel gemauert (Abb. 18).

In der Mitte von Wand b befindet sich ein zugemauerter Zugang, der einen spitz zulaufenden Sturzbogen besitzt (Abb. 15). Die Zumauerung ist optisch klar durch die Verwendung von gelblich-grünen Ziegeln im Gegen-satz zum übrigen rötlichen Mauerwerk zu unterschei-den (Abb. 18). Der zugehörige zementhaltige graue Fugenmörtel ist ebenfalls nicht mit dem bauzeitlichen hellgelben, sandigem Mörtel gleichzusetzen. Die UK des zugemauerten Zuganges endet ca. 70 cm über dem heutigen Bodenniveau.

Drei Eisenkonsolen sind in einer Höhe von etwa 70 cm über dem Bodenniveau angebracht. Eine der Konsolen befindet sich im Bereich des zugemauerten Durchgan-ges (Abb. 16).

Im Mauerzwickel von Wand b zu Wand a befindet sich eine 40 × 40 cm große gemauerte Wandöffnung etwa 20 cm unter der Fenster UK von Wand a (siehe auch Treibhaus 4D, Boden) (Abb. 17). Etwa 1,20 m über der Abzugsöffnung des Heizkanals-befindet sich wiederum eine gemauerte Wandöffnung in Wand b (30 × 10 cm), deren Funktion unklar ist (Abb. 17).

Der Übergang der rötlichen Hintermauerziegeln zum gelblichen Klinkermauerwerk darüber ist durch einen Negativabdruck der Dachkonstruktion gekennzeichnet (Abb. 18).

Direkt unter dem Negativabdruck der Dachkonstruktion befinden sich zwei gemauerte Ausparungen (8 × 8 cm) im Mauerwerk, die durch die Wand bis auf die Aussen-fassade führen (siehe Treibhaus 4D, Dachkonstruktion, Ostfassade) (Abb. 15, 18).

Oberhalb des Negativabdrucks sind fünf gelochte Metallbänder im Abstand von 0,85–1,10 m ins Mauer-werk eingelassen (2 × 3 cm) (Abb. 15).

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Dieser Maueraufbau findet sich bei allen Treibhäusern in der Hofgärtnerei (1A-8F).

Der Wandabschluss der Giebelinnenseite war von außen ansichtig, da das Dach erst darunter ansetzte, weshalb hier die repräsentativen gelben Ziegeln ver-wendet wurden.

Hier befand sich ein Zugang zum Treibhaus 4D, der wahrscheinlich im Zuge der Errichtung des Lorbeerhau-ses zugesetzt wurde. Treibhaus 4D war demnach entwe-der ausschließlich über das Lorbeerhaus betretbar oder über einen zu rekonstruierenden Zugang in Wand d des Treibhauses, die nicht mehr erhalten ist.

Das Bodenniveau des Treibhauses ist um ca. 70 cm niedriger als das des Außenbereiches. Da das ur-sprüngliche Bodenniveau im Treibhaus noch tiefer lag, als das heutige Niveau, ist es wahrscheinlich, dass der Höhenunterschied von der Türschwelle zum Boden mit einer Treppe überwunden wurde.

Die Eisenkonsolen dienten als Auflager für eine durch-gehende ebene Oberfläche. Diese Pflanztische werden an Wand c weitergeführt (siehe Treibhaus 4D, Wand c). Die Konsolen gehören nicht zur ursprünglichen Aus-stattung von Treibhaus 4D, da diese erst angebracht wurden, nachdem der Durchgang zugemauert worden war.Diese Wandöffnung ist die Ausmündung des östlichen Heizkanals und führt in den Schornstein in Wand b. Wahrscheinlich gab es an dieser Stelle eine Sperrplatte zwischen Heizkanal und Kamin, um dort ein sog. Lock-feuer zu entzünden und damit den Zug zu verbessern. Siehe J. Hartwig, Gewächshäuser und Mistbeete, Berlin 1876, 151 f.

Es handelte sich um ein Pultdach mit einer Neigung von 25 Grad mit Stehwand-Luftklappen über der niedrigen Brüstungsmauer Wand c.

Durch die Mauerausparungen führten Gestänge, die Teil eines Kurbelgetriebes waren. Dieses kann mit ei-nem Steuerungsmechanismus zum Öffnen und Schlie-ßen von Lüftungsklappen oder Fenster in Verbindung gebracht werden.

Möglicherweise war eine Drahtverspannung oberhalb des flächigen Glasdaches angebracht, um eine Ver-schattungsvorrichtung auf Abstand zu halten und somit eine Luftzirkulation zu ermöglichen.

Marianne Heise, Djamila Hempel, Josephin Rösler, Lilli Zabrana 25

SCHLOSSPARK BABELSBERGEHEMALIGE HOFGÄRTNEREI

Stand: November 2007 - Juli 2008

Bestand BemerkungPos.

Blatt-Nr. /44

TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLINMASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGEPROJEKT 2007/2008

LORBEERHAUS OST & TREIBHAUS 4DRAUMBUCH

Bearbeiter:

Dach

Wand

Boden

Fassade

Disposition

Treibhaus 4D

Lorbeerhaus Ost

ad bc

Lorbeerhaus Ost/Treibhaus 4D, Raumbuch, M.Heise, D. Hempel, J. Rösler, L. Zabrana, 2008.

MSD-2007-09-3_MSD-PROJ+AB.indd Abs1:73MSD-2007-09-3_MSD-PROJ+AB.indd Abs1:73 21.01.2009 19:48:1321.01.2009 19:48:13Prozessfarbe SchwarzProzessfarbe Schwarz

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MSD 2007-09 – PARK BABELSBERG, EHEMALIGE HOFGÄRTNEREI

JAHRBUCH MSD 2007-09

Arbeitsproben – Schadensbericht: Lorbeerhaus Ost und Treibhaus 4D

Lorbeerhaus Ost/Treibhaus 4D, Schadensbericht, M.Beer, W. Hansen, D. Hempel, M. Mustafic, A. Obermann, 2008.

Schadensverteilung am Lorbeerhaus Ost und Treibhaus 4D (siehe B09, B10)

Im Gegensatz zu dem bereits 1987 instandgesetzten Lorbeerhaus West befinden sich das Lorbeerhaus Ost sowie das angrenzende Treibhaus 4D in einem sehr schlechten Zustand.Aufgrund der detaillierten Schadenskartierung am Lorbeerhaus Ost und Treibhaus 4D (siehe K1-K9) wird im Folgenden auf eine allzu ausführliche schriftliche Ausformulierung der Schadensverteilung verzichtet.

Risse (Abb. 33)Kleinere Risse finden sich überall verteilt an den Wänden und Fassaden. Oft stellen sie eine Begleiterschei-nung korrodierender Metallteile dar. Größere Risse, welche meist dem Fugenverlauf folgen und statisch bedingt sind, zeigen sich meist im Mauerwerk in der Nähe der Maueröffnungen, wie zum Beispiel an den oberen Ecken der Fenster der Südfassade des Lorbeerhauses Ost und im Bereich von Setzungen, wie an Wand c des Treibhauses 4D.Die Sandsteinquader-Abdeckung der Wand c vom Treibhaus 4D zeigt Brüche und Risse.Schalenbildung bei Ziegel findet sich nur einmal im Bereich der südlichen Lorbeerhausfassade. Der profilierte Abschluss der Mauerkrone aus Zementputz an der Südfassade des Lorbeerhauses Ost schalt großflächig ab und hat keinen festen Verbund mehr mit dem Mauerwerk.

Oberflächenverlust (Abb. 34)Oberflächenverlust an Ziegeln und Putz findet sich in den unteren Bereichen aller Wände bis circa 1,5 cm, vor allem jedoch an der Südfassade und der Wand c des Lorbeerhauses Ost sowie an Ecken, an denen Regenwasser unkontrolliert herabläuft.Die Sandsteinquader-Abdeckung der Wand c vom Treibhaus 4D zeigt abgerundete Kanten.

Fehlstelle (Abb. 35)Fehlstellen an Ziegeln gibt es verteilt über die gesamte FassadeFehlstellen an Putz zeigen sich vor allem an Wand c des Lorbeerhauses sowie an dessen Fassade im Bereich der hoch gemauerten Fenster, oder auf den Mauerkronen.Der profilierte Abschluss der Mauerkrone aus Zementputz an der Südfassade des Lorbeerhauses ist groß-flächig abgängig.

Salzausblühungen (Abb. 36)Die durch die Feuchtigkeit mitgeführten Salze kristallisieren in der Trockenzone unterhalb der Oberfläche und führen zu Putz- und Anstrichabplatzungen, da die Salze beim Kristallisationsprozess ihr Volumen vergrößern.

Biogener Befall (Abb. 37)Moose und Flechten finden sich nur an der Nordfassade des Lorbeerhauses Ost. Algen zeigen sich vermehrt an Wand c des Treibhauses 4D.Efeu wächst an der Nordfassade des Lorbeerhauses Ost an Wand c des Treibhauses 4D. Die Reste seines Bewuchses haften fest auf der Maueroberfläche.Gräser gibt es auf den Mauerkronen sowie im bodennahen Bereich.

Biogener Befall mit Wurzelsprengung (Abb. 38)Oberhalb an den Mauerkronen aller Wände des Lorbeerhauses Ost, an Wand c des Treibhauses 4D und am westlichen Wasserbecken des Treibhauses befindet sich starker biogener Befall in Form kleiner Bäume, welcher durch Wurzelsprengung die zwei Wandschalen auseinandertreibt oder die Ziegelwände zum Kippen bringt. Auch Efeu im bodennahen Bereich der Südfassade des Lorbeerhauses führt zu starken Schädigun-gen.

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STAND: Juli 2008

TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN - MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE - PROJEKT 2007/2008

SCHADENSBERICHT LH W&O + 3C & 4D

OBJEKT: Lorbeerhaus Ost+West und Treibhaus 4D + 3C

S. 74/10

ad bc

BEARBEITER: M.Beer, W. Hansen, D. Hempel, M. Mustafic, A. Obermann

Schadhafte Fugen (Abb. 39, 40)Im Sockelbereich, unterhalb der Fenster und auf der Fläche der Wände sind durch die anfallende Feuchtigkeit die Fugen großflächig ausgewaschen. Auch durch Risse gibt es Schädigungen im Bereich aller Mauern.

Korrodiertes Metall (Abb. 41)Alle Eisenteile sowie die Stahlträger (Stürze) oberhalb der Fenster und Türen sind stark korrodiert. Die Stahl-träger innerhalb des Gebäudes sind nur wenig korrodiert.Die Blechabdeckungen auf den Mauerkronen und Pfeilerköpfen sind schadhaft oder fehlen.

Schadhaftes Holz (Abb. 42)Die Sprossen der Holz-Fensterrahmen der Südfassade des Lorbeerhauses Ost sind zum größten Teil abgän-gig. Das Holz weist Pilz- und Anobienbefall auf.Die großen doppelflügeligen Holztore sind zum Teil noch ganz gut erhalten. Dennoch fehlen einige Teile und stellenweise ist das Holz verrottet. An der Holztür sind einige Teile abgängig. (Würfelzerfall)

Schadhafte Fassung (Abb. 43)Die Fassungen, welche an der Wand c des Lorbeerhauses Ost in bis zu fünf Schichten übereinander liegen, sind zum größten Teil abgängig. Sowohl die Adhäsion an den Träger als auch die Kohäsion zwischen den einzelnen Schichten ist großflächig nicht mehr gewährleistet

Ästhetische Beeinträchtigungen (Abb. 44)Ästhetische Beeinträchtigung durch Verschmutzung wie Rostflecken, Rußflecken, Vergrauung oder Verschwär-zung der Oberfläche, Kalkaussinterungen und auch ein unsauber ausgeführter Bitumenanstrich finden sich unregelmäßig verteilt über alle Fassaden des Lorbeerhauses Ost.

Setzungen und MauerbewegungenDie Wände des Lorbeerhauses Ost driften nach außen hin ab. Besonders stark ist dies im Bereich der Mau-erkrone an Wand c zu verfolgen.Wand c vom Treibhaus 4D zeigt starke Setzungen. Sowohl Ziegel als auch Sandsteinquader-Abdeckung befinden sich nicht mehr in ihrer ursprünglichen Position.

Schadensfortschritt

Selbst innerhalb des kurzen Beobachtungszeitraumes von einem halben Jahr war eine Verschlimmerung der Schäden festzustellen.Bedingt ist dies vor allem durch die fehlenden Dächer und die fehlende Wartung des Objekts.Wenn nicht baldmöglichst eingegriffen wird, wird sich der Verfall beschleunigen.

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STAND: Juli 2008

TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN - MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE - PROJEKT 2007/2008

SCHADENSBERICHT LH W&O + 3C & 4D

OBJEKT: Lorbeerhaus Ost+West und Treibhaus 4D + 3C

S. 74/10

ad bc

BEARBEITER: M.Beer, W. Hansen, D. Hempel, M. Mustafic, A. Obermann

Sanierungsvorplanung und Maßnahmenkonzept für die Lorbeerhäuser West und Ost mit den an-schließenden Treibhäusern 3C und 4D

Die Instandsetzung der Lorbeerhäuser und der anschließenden Treibhäuser ist schnellstmöglich anzugehen. Ansonsten droht neben dem Totalverlust der Substanz der Totalverlust des Denkmalwertes.Es besteht vermehrt Handlungsbedarf.

Im Folgenden wird vor allem auf die im Rahmen der Sanierung notwendigen Maßnahmen eingegangen. Die für die Nutzung notwendigen Maßnahmen, welche über eine Reparatur hinausgehen, wie zum Beispiel der Aufbau des Bodens, der Bau der Dächer oder auch die Einbauten, werden im Anschluss bei den Überlegun-gen zur Interimsnutzung der Lorbeerhäuser vorgestellt.

Sanierungsvorplanung

Ziel der Maßnahme ist die Erhaltung der überkommenen Originalsubstanz.Der Charakter der gealterten Oberflächen soll erhalten bleiben und nicht übermäßig verfälscht werden durch eine Egalisierung der gesamten Oberfläche.Es soll eine punktuelle und partielle Sanierung erfolgen.

Die bei der Sanierung verwendeten Materialien sollen sich einerseits klar von dem originalen Bestand abhe-ben, andererseits jedoch zusammen mit dem Original ein harmonisches Gesamtbild ergeben.Die Anforderungen an die Sanierungsmittel sind nicht zu unterschätzen. Nicht nur bedarf es einer Anpas-sung der neu einzubringenden Materialien in Farbe und Oberflächenbeschaffenheit, vielmehr wird Wert darauf gelegt, dass die physikalischen Eigenschaften mit denen der vorhandenen Materialien bestmöglich korrespondieren.Über das zu verwendende Bindemittelsystem kann diskutiert werden. Empfohlen werden für Mörtel und Putze Kalk-Zement-gebundene Ersatzmassen, für Ziegel acrylatisch gebundene Materialien. Für die Festigung wird Kieselsäureester empfohlen.

Maßnahmenbeschreibung

Präventive MaßnahmenDie hier aufgezählten präventiven Maßnahmen haben absolute Priorität und sollten sofort in Angriff genom-men werden, falls die im Folgenden aufgelisteten Sanierungsmaßnahmen nicht sofort erfolgen können.Unter präventiven Maßnahmen versteht man Maßnahmen, welche zur Verhinderung des Schadensfortschritts erfolgen, indem Schadensursachen unterbunden oder zumindest reduziert werden.Dazu zählt zu allererst der Schutz vor dem Eindringen von Wasser im Allgemeinen. Empfehlenswert ist neben dem unabdingbaren Bau eines Daches für das Lorbeerhaus Ost mit Regenrinnen und Regenfallrohren, und sei es auch nur ein temporäres Schutzdach, die Reparatur des Daches für das Lorbeerhaus West und die Wiederherstellung aller Pfeiler- und Mauerabdeckungen. Auch die Herstellung eines Systems der Wasserableitung in Form von einer Drainage um das Gebäude herum ist zu empfehlen.Eine Entfernung der Pflanzen, welche durch Wurzelsprengung Schädigungen hervorrufen, wird angeraten.Statisch gefährliche Situationen sind zu entschärfen.

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STAND: Juli 2008

TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN - MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE - PROJEKT 2007/2008

SCHADENSBERICHT LH W&O + 3C & 4D

OBJEKT: Lorbeerhaus Ost+West und Treibhaus 4D + 3C

S. 74/10

ad bc

BEARBEITER: M.Beer, W. Hansen, D. Hempel, M. Mustafic, A. Obermann

VorarbeitenDie Sanierungsmaßnahmen müssen zum Teil in einer bestimmten Reihenfolge vorgenommen werden. Zuerst ist eine Reinigung nötig, damit weitergehende Schritte erfolgen können. Für die Festigung mit Kieselsäureester muss der Untergrund trocken sein und nachfolgende Maßnahmen können erst nach einer Reaktionszeit des Festigungsmittels nach circa vier bis sechs Wochen geschehen.

Die Mauern, welche starke Setzungen zeigen oder nach außen hin abdriften, müssen abgetragen und ori-ginalgetreu mit dem vorhandenen Stein- und Ziegelmaterial wieder aufgemauert werden. Fehlende Ziegel können durch neue ersetzt werden.Dabei kann eventuell eine Horizontalisolierung eingebracht werden.

Reinigung/Behandlung ästhetischer Beeinträchtigungen/ Bekämpfung von biogenem BefallZuerst sollen alle Pflanzen wie Gräser, kleine Sträucher oder Bäumchen mitsamt Wurzeln aus den Fugen entfernt werden. Moose, Flechten, Kalkaussinterungen und der unsauber ausgeführte Bitumenanstrich sollen grob mit einer Bürste und Holzspatel abgenommen werden.Zur Entfernung der ästhetischen Beeinträchtigung in Form von Verschmutzungen wie Rostflecken, Rußflecken, Vergrauung oder Verschwärzung der Oberfläche kann die gesamte Oberfläche der Objekte vorsichtig mit einem Heißdampfgerät und mit Hilfe von Bürsten und Schwämmen gereinigt werden.Der Reinigungsgrad wird zuvor an einer Probefläche festgelegt.

Riss-SchließungBesonders schmale Einzelrisse bis 1mm werden mit einer Schlämme behandelt, wobei überschüssiges Mate-rial mit einem feuchten Schwamm von den Rissflanken entfernt wird, so dass das Aussehen der Oberfläche nicht beeinträchtigt wird. Bei Ziegel empfiehlt sich eine Schlämme aus Ziegelmehl und Acrylharz, bei Natur-stein oder Putz eine Schlämme aus Sanden und Acrylharz.Risse mit einer größeren Breite werden nach Reinigung und Ausräumung von losem Material zuerst mit Injek-tionsmörtel injiziert. Der zu schließende Rissbereich wird angefeuchtet, zur besseren Haftung der Ergänzung am Untergrund eingeschlämmt und dann mit Ergänzungsmörtel unter Umständen in mehreren Schichten geschlossen. Zum Teil ist eine vorausgehende Festigung der mürben Zonen notwendig.

Behandlung von Oberflächenverlust bei ZiegelNach der Reinigung und dem Ausräumen von losem Material wird der betroffene Bereich angefeuchtet und mit einer Schlämme behandelt, so dass die mürbe Oberfläche und die abstehenden Schuppen wieder einen sicheren Halt bekommen. Dazu wird die Schlämme mit einem Pinsel in die Oberfläche einmassiert. Das Erscheinungsbild soll dem der umliegenden Bereiche angeglichen werden. Eine totale Überdeckung der Schuppen zur Erreichung einer glatten Oberfläche soll nicht erfolgen. Überschüssiges Material wird mit einem feuchten Schwamm wieder abgenommen. Stark mürbe Bereiche sollen zuvor gefestigt werden.

Behandlung von FehlstellenDie Fehlstellen werden mit passendem Material geschlossen.Bei Naturstein soll Steinersatzmasse verwendet werden, bei größeren Fehlstellen werden Naturstein-Vierungen empfohlen. Fehlende Ziegel werden durch gleichartige neue Ziegel ersetzt. Fehlstellen im Putz werden durch eine Ersatzmasse geschlossen.

SalzreduktionAuf eine Salzreduktion mittels Feuchtkompressen kann verzichtet werden, da durch diese Methode weitere Salze aus der Mauer und dem Erdreich mobilisiert werden würden. Empfehlenswert ist vor Beginn aller Ar-beiten ein Abfegen der Salze, welche aufgefangen und entsorgt werden müssen. Dieser Vorgang sollte in regelmäßigen Abständen wiederholt werden.

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STAND: Juli 2008

TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN - MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE - PROJEKT 2007/2008

SCHADENSBERICHT LH W&O + 3C & 4D

OBJEKT: Lorbeerhaus Ost+West und Treibhaus 4D + 3C

S. 74/10

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BEARBEITER: M.Beer, W. Hansen, D. Hempel, M. Mustafic, A. Obermann

MSD-2007-09-3_MSD-PROJ+AB.indd Abs1:74MSD-2007-09-3_MSD-PROJ+AB.indd Abs1:74 21.01.2009 19:48:2421.01.2009 19:48:24Prozessfarbe SchwarzProzessfarbe Schwarz

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MSD 2007-09 – PARK BABELSBERG, EHEMALIGE HOFGÄRTNEREI

JAHRBUCH MSD 2007-09

Arbeitsproben – Schadensbericht: Lorbeerhaus Ost und Treibhaus 4D

Lorbeerhaus Ost/Treibhaus 4D, Schadensbericht, M.Beer, W. Hansen, D. Hempel, M. Mustafic, A. Obermann, 2008.

Behandlung schadhafter FugenSchadhafte Fugen werden bis zu einer Tiefe von fünf Zentimetern ausgeräumt und mit einem grauen Fu-genmörtel geschlossen.Aufgrund des zweischaligen Mauerwerks dürfen sehr tiefe Fugen nicht per Injektion verfüllt werden, da die Injektionsmasse ansonsten nach hinten zwischen die Schalen laufen könnte, sondern müssen mit Fugenmörtel tiefstmöglich zugemacht werden.

Behandlung von korrodiertem MetallKorrodierte Metallteile wie Ausleger, Träger oder Beschläge werden in Absprache mit einem Restaurator für Metall bearbeitet.Nach Entfernen des Rostes sollten die Teile einen Schutzanstrich erhalten.Defekte Blechabdeckungen müssen repariert oder ausgetauscht werden.

Behandlung von schadhaftem HolzDie Behandlung der defekten Holzteile soll in Absprache mit einem Restaurator für Holz erfolgen.Die Fenster der Südfassaden der Lorbeerhäuser werden durch neue ersetzt.Die übrigen Fenster, die Türen und das Holztor sollen erhalten bleiben und möglichst zurückhaltend restau-riert werden. Nicht mehr reparable Teilbereiche müssen entfernt und ausgetauscht werden.Die Holzteile erhalten alle einen Schutzanstrich.

GlaserarbeitenZur Reparatur der alten Fenster und für das Einsetzen der neuen Fenster soll ein Glaser hinzugezogen wer-den.

Behandlung der schadhaften FassungDie Behandlung der schadhaften Fassung soll in Absprache mit einem Restaurator für Wandmalerei und Architekturfarbigkeit erfolgen.Nach einer Notsicherung, wie Malschichthinterfüllung und -verklebung, sollen vorerst für die Zwischennut-zung keine weiteren Schritte erfolgen.

WartungEine Wartung ist unabdingbar und sollte in einem Turnus von zwei Jahren erfolgen. So können kleinere Ausbesserungen sofort durchgeführt werden und Schadensursachen unterbunden werden.Sollte keine regelmäßige Wartung erfolgen, ist damit zu rechnen, dass die Schädigungen sich derart akku-mulieren, dass die Instandsetzungskosten nach einigen Jahren ungleich größer als bei einer regelmäßigen Wartung ausfallen.

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STAND: Juli 2008

TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN - MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE - PROJEKT 2007/2008

SCHADENSBERICHT LH W&O + 3C & 4D

OBJEKT: Lorbeerhaus Ost+West und Treibhaus 4D + 3C

S. 75/10

ad bc

BEARBEITER: M.Beer, W. Hansen, D. Hempel, M. Mustafic, A. Obermann

SCHADENSBERICHT - BEFUNDBLATT NR.: B09

Abb. 33: Riss Abb. 34: Oberflächenverlust

Abb. 35: Fehlstelle Abb. 36: Salzausblühungen

Abb. 37: biogener Befall Abb. 38: biogener Befall mit Wurzelsprengung

S. 9/10

SCHLOSSPARK BABELSBERGEHEMALIGE HOFGÄRTNEREI

ad bc

TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN - MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE - PROJEKT 2007/2008

OBJEKT: Lorbeerhaus Ost & Treibhaus 4D

BEARBEITER:

BAUTEIL: versch.

STAND: Juli 2008

M.Beer, W. Hansen, D. Hempel, M. Mustafic, A. Obermann

Schadens- u. Materialkartierung, Gesamtplan u. Detail, M.Beer, W. Hansen, D. Hempel, M. Mustafic, A. Obermann, 2008.

MSD-2007-09-3_MSD-PROJ+AB.indd Abs1:75MSD-2007-09-3_MSD-PROJ+AB.indd Abs1:75 21.01.2009 19:48:2521.01.2009 19:48:25Prozessfarbe SchwarzProzessfarbe Schwarz

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MSD 2007-09 – PARK BABELSBERG, EHEMALIGE HOFGÄRTNEREI

JAHRBUCH MSD 2007-09

Entwurfsbeschreibung der Zwischennutzung

Einleitung

Für die Lorbeerhäuser in der Hofgärtnerei zu Babelsberg wurde ein Zwischennutzungs-Konzept mit Ausblick auf eine langfristige Ursprungsnutzung erstellt. Die Häuser sollen in Zukunft wieder der Überwinterung der Lorbeerbäume und anderer Kübelpflanzen aus dem Park Babelsberg dienen. Als Zwischennutzung ist ein Depot für historische Bauteile geplant. Bei dem östlichen Lorbeerhaus, welches immer mehr dem Verfall ausgesetzt ist, besteht dringender Handlungsbedarf. Im Folgenden werden die einzelnen Entwurfschritte und Maßnahmen für eine Zwischennutzung als Depot beschrieben.

Historische Bauteile im Schlosspark Babelsberg

Seit vielen Jahren werden Teile von bspw. Reliefs, Skulpturen, Säulen oder Kapitellen, Beeteinfassungen, Zäu-nen und Sitzbänken, die während Reparatur- und Ausbesserungsarbeiten im Schlosspark und der Gärtnerei gefunden wurden, gesammelt.Zur Zeit werden diese in feuchten Kellerräumen, der Schlossküche oder im westlichen Lorbeerhaus auf dem Boden gelagert. Sie sind nicht ausreichend gegen Verwitterung geschützt, und so ist es fraglich, ob sie zu einem späteren Zeitpunkt als Spolien wiederverwendet werden können oder ob eine wissenschaftliche Bear-beitung, etwa im Rahmen einer Restaurierung, überhaupt noch erfolgen kann (siehe Abb. 1-6).

Aufgabenstellung Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein Konzept für die durchdachte Lagerung der gesammelten Bauteile zu entwickeln.Bereits in der Vergangenheit hatte das Potsdamer Architekturbüro Kühn von Kaehne und Lange Entwürfe für eine Depotnutzung vorgelegt, welche jedoch nicht umgesetzt wurden. Ziel war es, behutsam mit der histori-schen Bausubstanz umzugehen und nur wenige gezielte Eingriffe vorzunehmen.Der hier präsentierte Entwurf geht in erster Linie von einer Übergangsnutzung als Depot aus. Daher sollte der Entwurf für die Zwischennutzung auf eine spätere langfristige Nutzung (z. B. als Lorbeerhaus) abgestimmt werden.

Entwurf

Das Hauptaugenmerk der Entwurfsplanung liegt auf den beiden Lorbeerhäusern. Allerdings wurde beschlos-sen, auch die direkt anschließenden Treibhäuser in die Planung mit einzubeziehen, um ein stimmiges Gesamt-konzept von Nutzung- und Erhalt zu erreichen (siehe Abb. 7).

Dach

Als erste wichtige Maßnahme gilt die Wiederherstellung der Dächer von Lorbeerhaus und Treibhaus. Das Dach des westlichen Lorbeerhauses ist gut erhalten, während es im östlichen, ruinösen Teil abgängig ist. Die fünf vorhandenen Stahlträger des östlichen Lorbeerhauses sind nach vorliegender Einschätzung nach wie vor haltbar, sollten aber zur Sicherheit erst einer statischen Prüfung unterzogen werden (siehe Abb. 8). Vier neue Dachfenster sowie eine Holzbalkendecke (siehe westliches Lorbeerhaus) werden in Anlehnung an das historische Erscheinungsbild wieder eingebaut. Bei den Dachfenstern sollte möglichst einer weniger wartungsaufwendigen Lösung den Vorzug gegeben werden. Die Dachfenster schließen nicht bündig mit der Dachhaut ab, sondern treten um ca. 40 cm aus dem Dach hervor (siehe Abb. 9).

OBJEKT: Lorbeerhaus Ost+West und Treibhaus 4D + 3C

STAND: Juli 2008

BEARBEITER: M. Beer, W. Hansen, D. Hempel, M. Mustafic, A. Obermann

SCHLOSSPARK BABELSBERG - EHEMALIGE HOFGÄRTNEREI

TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN - MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE - PROJEKT 2007/2008 S. 76/8

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ENTWURSBESCHREIBUNG LH W&O + 3C & 4D

Arbeitsproben – Entwurf: Lorbeerhaus Ost u. West und Treibhaus 4D/3C

Lorbeerhaus Ost u. West/Treibhaus 4D/3C, Entwurf , M.Beer, W. Hansen, D. Hempel, M. Mustafic, A. Obermann, 2008.

Einige Bereiche der Schwellhölzer/Streichbalken (das Auflager der Stahlträger) müssen ausgetauscht wer-den. Die Abdichtung des Daches sollte (in Form von Dachpappen) an heutige Maßstäbe angepasst werden. Als ursprüngliches Dämmmaterial wurde Torf benutzt, welcher heutzutage nicht mehr zum Einsatz kommt. Die Stahl-Glas-Konstruktion der Treibhäuser wird in Anlehnung an das historische Vorbild errichtet, jedoch in abstrahierender Form. Die Dächer werden wieder als Pultdach errrichtet. Die Konstruktion soll hinsichtlich der Anzahl der Achsen sowie der Kubatur an den bauzeitlichen Bestand anlehnen. Das Treibhausdach soll über Lüftungsöffnungen sowie Verschattungseinrichtungen verfügen.Auch die zweischaligen Brüstungsmauern der Treibhäuser werden mit Originalziegeln wieder neu aufge-mauert, um eine gute Tragfähigkeit zu erhalten. So wird auch die Deformation durch die Neuaufmauerung beseitigt. Die Natursteinabdeckungen werden ergänzt und repariert.

Verbindung zwischen den zwei Lorbeerhäusern

Es ist vorgesehen, den alten Verbindungsgraben zwischen den beiden Lorbeerhäusern wieder freizulegen. Dieser Graben wurde genutzt, um große Lorbeerbäume auf gleichem Bodenniveau von dem östlichen Lor-beerhaus in das westliche zu bringen. Bei Nichtnutzung des Verbindungsgrabens wurde dieser mit Holzbohlen überdeckt damit dieser für Fußgänger überquerbar war (siehe Abb. 10+11). Beidseitig ist der Graben von zwei abgeböschten Ziegel-Stützwänden eingefasst und hat eine Breite von 3,50 m, 2,0 m Tiefe sowie eine Länge von ca.6,70m. An der nördlichen Seite befinden sich drei Stufen, die teilweise in einer Ausgrabung freigelegt wurden. Es wird empfohlen die Stützmauern einem Standsicherheitsgutachten zu unterziehen, so daß festgestellt wer-den kann, ob die Mauern eventuell abgetragen und neu aufgemauert werden müssen. Wenn dies der Fall sein sollte, werden die historischen Ziegel gereinigt und wiederverwendet und wenn nötig durch neue ergänzt.Der heutige Höhenunterschied des Bodenniveaus der beiden Lorbeerhäuser beträgt ca. 70 cm. Diese werden mit einer Rampe überbrückt, die der Länge des Grabens nach von Osten nach Westen ansteigt. Wichtig bei der neuen Nutzung des Grabens ist es, einen neuen verkehrssicheren Steg sowie eine geeignete Absturzsicherung zu planen (siehe Abb. 12+13). Der Steg soll unkompliziert und flexibel sein und eine passende geeignete Absturzsicherung erhalten. In dem Entwurf wird die Überbrückung als eine leichte Kon-struktion auf Schienen nach dem Vorbild des Schiebmechanismus eines Sekretärs gebaut (siehe Abb. 14). Werden Pflanzen durch den Graben transportiert so wird der Steg zurückgefahren und in einer unterirdischen Kammer gelagert. Meistens wird er sich jedoch in der ausgezogenen Position befinden. Zwei Stahlträger werden ausgezogen und auf der gegenüberliegender Seite an einem Auflager in der Stützmauer befestigt (siehe Abb. 15). Als zweiter Schritt werden zwei Schienen mit darauf befindlichem Steg mit Holzbelag heraus gezogen und auf den Stahlträgern unverschieblich befestigt. An den Seiten befinden sich Laschen, in welche das flexible Geländer gesteckt und damit befestigt werden kann. Die gleiche Vorrichtung befindet sich auch an den Seiten des Grabens an den Stellen, an denen sich flexible Absturzsicherungen befinden.

Tore

Die zwei Verbindungstore zwischen den beiden Lorbeerhäusern, die heute nicht mehr vorhanden sind, werden wieder in die Mauer gebrochen (siehe Abb. 16).Eine Baufuge sowie Torangeln an den Wänden verraten uns, an welcher Stelle sich die Tore befanden. Sie werden im Gegensatz zu der vorhandenen historischen Doppeltoranlage als zweiflügelige einfache Holztore geplant (siehe Abb. 17). Die ursprüngliche Wärmedämmung der Doppeltoranlage mit Hilfe von Strohballen zwischen den beiden Türen muss heute nicht mehr angewandt werden. In den Lorbeerhäusern gibt es drei Tore, sowie zwei Türen:

OBJEKT: Lorbeerhaus Ost+West und Treibhaus 4D + 3C

STAND: Juli 2008

BEARBEITER: M. Beer, W. Hansen, D. Hempel, M. Mustafic, A. Obermann

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ENTWURSBESCHREIBUNG LH W&O + 3C & 4D

zwei Holztüren und die zwei neuen Holztore an den mittleren Stirnwänden, sowie die Doppeltoranlage an der Ostfassade. Die Verbindungstreppe zwischen östlichem Lorbeerhaus und Treibhaus 4D wird entfernt, außerdem erfolgt eine Wiederfreilegung der ursprünglichen zwei Durchgänge. Diese werden mit zusätzlichen Stufen versehen, um den großen Höhenunterschied im Bodenniveau zu überwinden. Die Treibhäuser erhalten darüber hinaus separate Zugänge zum zentralen Erschließungsweg der Hofgärtnerei.

Innenraum und Boden

Der komplette Innenraum wird mit Regalen verschiedener Größen beplant. Diese erhalten z.T. ausziehbare Böden und sind mit dem Gabelstapler (Hubhöhe= 5,30 m) belegbar. Als neue Höhe des Bodens im Inneren der Treib- sowie Lorbeerhäuser wird das ursprüngliche Fußboden-niveau gewählt. Dies bedeutet, dass sich das endgültige Fußbodenniveau im östlichen Lorbeerhaus dem der Oberkante der die Rampe umrahmenden Ziegelrollschicht angleicht. Die in einer Ausgrabung freigelegten Rampe im Lorbeerhaus Ost wird nicht genutzt, sondern wieder verfüllt. Für die Standsicherheit der Regale muss der Bodenaufbau leicht verändert werden: Oberhalb einer dünnen Lehmschicht wird ein Sandbett aufgeschüttet, in welches Terrakottaplatten oder aber ein Holzpflaster verlegt werden. Diese übernehmen die auftretenden Lasten, während als Kippsicherung für die Regale weitere längslaufende Nebenträger unter die vorhandenen Hauptträger angesetzt werden. Diese Beläge haben den Vorteil, den Boden nicht gänzlich zu verschließen und Diffunsionsoffenheit für die spätere Endnutzung als Lorbeerhaus zu gewährleisten. (Lorbeer-bäume entwickeln eine große Luftfeuchte, welche nicht eingeschlossen werden darf ).Dasselbe Verfahren wird im westlichen Lorbeerhaus angewandt, wobei hier die vorhandene Betonplatte des ehemaligen Sozialraumes entfernt werden muß.Auch die Innenräume der Treibhäuser sollen als Depot genutzt werden. Es wird hauptsächlich versucht, den Heizkanal und die dazugehörigen Rohrleitungen vor dem weiteren Verfall zu schützen. Diese sollen mit einer Abdeckung versehen werden, die gleichzeitig als Abstellfläche für kleinere Fundstücke verwendet werden kann. Wegen der geringen Höhe werden hier keine festen Regale geplant, sondern niedrige beweglich Roll-regale verwendet.

Gestaltung der Fassaden zwischen den Lorbeerhäusern

Für die Gestaltung der Ostansicht des westlichen Lorbeerhauses und der Westansicht des östlichen Lorbeer-hauses wurden nach zeichnerischen Studien und Tests am Modell zwei Varianten in Betracht gezogen:

1. Wiederherstellung der historischen Ziegelwand mit vorgesetzten Häuschen nach historischen Plänen, mit abgetrepptem Giebel und ohne Durchbruch ins Treibhaus (siehe Abb. 19) sowie

2. Aufbau einer massiven Wand aus gelben Ziegeln mit geradem Abschluss und mit Durchgang ins Treib-haus. Die pyramidenförmigen Abdeckungen der Pfeiler werden in moderner Form wiederhergestellt. (siehe Abb. 20)

Der zweiten Variante wird der Vorzug gegeben, denn sie setzt sich konsequent vom Alten ab, zeigt die Verän-derungen im Laufe der Geschichte und bildet nicht historisierend nach.

Durch verhältnismäßig wenige Eingriffe werden mit diesem Konzept die vorhandene historische Bausubstanz sowie die historischen Bauteile geschützt. Die neue Nutzung belebt die derzeit „leblosen“ Gebäude mit Aus-blick auf eine zukünftige Ursprungsnutzung als Lorbeerhäuser.

OBJEKT: Lorbeerhaus Ost+West und Treibhaus 4D + 3C

STAND: Juli 2008

BEARBEITER: M. Beer, W. Hansen, D. Hempel, M. Mustafic, A. Obermann

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ENTWURSBESCHREIBUNG LH W&O + 3C & 4D

Abb. 3: Schlosskeller (Quelle: SPSG)

Abb. 2: Marstall (Quelle: SPSG)

Abb. 4: Gärtnerei Pferdestall (Quelle: SPSG)

Abb. 5: Eiskeller (Quelle: SPSG) Abb. 6: Schlossküche (Quelle: SPSG)

Abb. 1: Garagen (Quelle: SPSG)

OBJEKT: Lorbeerhaus Ost+West und Treibhaus 4D + 3C

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ENTWURSBESCHREIBUNG LH W&O + 3C & 4D

MSD-2007-09-3_MSD-PROJ+AB.indd Abs1:76MSD-2007-09-3_MSD-PROJ+AB.indd Abs1:76 21.01.2009 19:49:0721.01.2009 19:49:07Prozessfarbe SchwarzProzessfarbe Schwarz

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MSD 2007-09 – PARK BABELSBERG, EHEMALIGE HOFGÄRTNEREI

JAHRBUCH MSD 2007-09

Arbeitsproben – Entwurf: Lorbeerhaus Ost u. West und Treibhaus 4D/3C

Lorbeerhaus Ost u. West/Treibhaus 4D/3C, Entwurf, M.Beer, W. Hansen, D. Hempel, M. Mustafic, A. Obermann, 2008.

Abb 7: Modellphoto 2008

Lorbeerhaus Ost

Treibhaus 4DTreibhaus 3C

Lorbeerhaus West

Abb. 8: Lorbeerhaus Ost, Stahlträger Abb 9: Referenzbeispiel Dachfenster

OBJEKT: Lorbeerhaus Ost+West und Treibhaus 4D + 3C

STAND: Juli 2008

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ENTWURSBESCHREIBUNG LH W&O + 3C & 4D

Abb. 10+11: Teilausschnitte, Quelle: Archiv Plannr.: 6484

Abb. 12+13: ohne Steg und mit ausgezogenem Steg, Modellphotos 2008

Abb. 15: Schiebeelement (Detail) Refe-renzbild, Quelle: www.directindustry.de

Abb. 14: Schiebeelement, Referenzbild, Quelle: www.schlafundraum.de

OBJEKT: Lorbeerhaus Ost+West und Treibhaus 4D + 3C

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Abb. 16: Westfassade, östliches Lorbeerhaus

Abb. 17: Doppeltoranlage östliches Lorbeerhaus

Abb. 18: Regalsystem, Quelle: www.spedition-fuchs.de

Abb. 19: historische Bauweise, Modellphoto 2008

Abb. 20: moderne Interpretation, Modellphoto 2008

OBJEKT: Lorbeerhaus Ost+West und Treibhaus 4D + 3C

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Abb. 21: Ostfassade östliches Lorbeerhaus, Modell-photo 2008

Abb. 22: Aufsicht Grundriss, Modellphoto 2008

Abb. 23: Übersicht Lorbeerhäuser, Modellphoto 2008

Abb. 24+25: Innenraum

OBJEKT: Lorbeerhaus Ost+West und Treibhaus 4D + 3C

STAND: Juli 2008

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ENTWURSBESCHREIBUNG LH W&O + 3C & 4D

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MSD 2007-09 – PARK BABELSBERG, EHEMALIGE HOFGÄRTNEREI

JAHRBUCH MSD 2007-09

Arbeit mit dem elektrooptischen Tachymeter… (2008).

Das Treibhaus 4D und das östliche Lorbeerhaus von Südosten, 2007.

Archäologische Sondagen im östlichen Lorbeerhaus… (2008).

Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser! (2007).

… und immer schön den TK-Stift spitzen! (2008).

… und zwischen den beiden Lorbeerhäusern (2008).

… und dem Nivelliergerät (2008).

Bauaufnahme im östlichen Lorbeerhaus von Westen, 2008.

Auswertung der Dokumentation im Seminarraum (2008).

Beim Zeichnen möglichst dicht an das Objekt… (2008).

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MSD 2007-09 – EXKURSIONEN

JAHRBUCH MSD 2007-09

Merseburg-Exkursion, 18.-19. Oktober 2007Traditionsgemäß begann auch der zehnte Jahrgang sein Studium mit der Auftaktexkursion zum Merseburger Dom. Dies fördert zum einen das schnellstmögliche intensive Kennenlernen der Studierenden untereinander und mit den beteiligten Lehrenden des Fachgebiets Historische Bauforschung. Zum anderen dient die noch fast spielerische Auseinandersetzung mit dem Merseburger Dom einem ersten ‚Herantasten‘ an die verschiedenen Methoden und Fragestellungen, mit denen die Historische Bauforschung arbeitet.

Der erste Tag war hauptsächlich der bewussten Beobachtung des Bauwerks gewidmet. Dabei erprobten die Studierenden, wie allein durch genaues Hinsehen und dezidiertes Beschreiben schon viel über die frühere Ge-stalt und spätere Veränderungen eines Bauwerkes herausgefunden werden kann. Darüber hinaus wurde den Studierenden deutlich, wie gewinnbringend der Beitrag unterschiedlicher Disziplinen für die Erforschung eines Bauwerks sein kann, da sie je nach ihren verschiedenen Vorstudiengängen ganz unterschiedliche Beobach-tungen in die Diskussion einbringen konnten. Im Anschluss an diese von Dorothée Sack und Daniela Spiegel geleiteten Beobachtungs- und Beschreibungsübungen, gab Dietmar Kurapkat bei einem gemeinsamen Rund-gang durch das beeindruckende Dach des Merseburger Doms einen Einblick in die Methoden der Gefügefor-schung, die Konstruktionsprinzipien historischer Dachwerke und die diesbezügliche Fachterminologie.

Am zweiten Exkursionstag hatten die Studierenden dann die Aufgabe, die am Vortag kennen gelernte Metho-dik erstmals selbstständig anzuwenden. In kleinen Gruppen wurde die Baugeschichte des Kreuzgangs durch genaues Beobachten nachvollzogen. Bei einem anschließenden gemeinsamen Rundgang übten die Studieren-den, die neu gewonnenen Erkenntnisse ihren Kommilitonen systematisch vorzustellen.

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MSD 2007-09 – EXKURSIONEN

JAHRBUCH MSD 2007-09

Abschluss-Exkursion Burgenland, 16.-19. Juli 2008Die Abschlussexkursion führte diesmal in den Burgenlandkreis im Süden Sachsen-Anhalts und war wie gewohnt vom MSD-Absolventen Mike Schnelle vorbereitet worden, der die Exkursion auch gemeinsam mit Dorothée Sack und Dietmar Kurapkat leitete. Die verschiedenen Stationen der Exkursion boten sehr interessante Einblicke in die zum Teil sehr unterschiedlichen Ausgangssituationen und Fragestellungen, mit denen die Denkmalpflege in den einzelnen Städten des Burgenlandkreises seit der Wende konfrontiert ist. Dass dabei die Möglichkeiten und Grenzen der praktischen Denkmalpflegearbeit besonders anschaulich wurden, ist vor allem den vor Ort arbeitenden Fachleuten zu verdanken, die allesamt nicht nur sehr kenntnisreich durch die Objekte führten, sondern auch die Entscheidungsprozesse zu den einzelnen Projekten sehr transparent erläuterten. So führte Johannes Cramer in Weißenfels durch das Schloss Neu-Augustusburg, dessen etappenweise Instandsetzung von ihm seit vielen Jahren projektiert wird. Durch die Stadt Weißenfels und verschiedene dort bereits erfolgte oder anstehende Sanierungsobjekte führten Herr Seyfried vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie und Herr Kujas von der zuständigen Unteren Denkmalschutzbehörde.

Franken-Exkursion, 21.-24. April 2008Die Exkursion nach Franken wurde von Dietmar Kurapkat geleitet und diente schwerpunktmäßig dem Ken-nenlernen von Fragestellungen der Haustein- und Dachwerksanierung. Besonders ersteres ist im Raum Berlin-Brandenburg kaum möglich, da das Material Naturstein hier nur eine untergeordnete Rolle spielt. Der Denk-malbestand der Region Franken bietet aufgrund der geologischen Gegebenheiten hierfür aber eine reiche Auswahl geeigneter Anschauungsobjekte. In Kronach gab der ehemalige MSD-Mitarbeiter Jürgen Giese – der hierfür von seiner neuen Arbeitsstelle aus Bamberg angereist war – auf der Festung Rosenberg eine Einführung in die Steinbearbeitung und leitete anschließend eine diesbezügliche Erfassungsübung. In Bad Windsheim führ-te zunächst Herr Walter Schwarz durch mehrere Objekte mit anspruchsvollen Sanierungsaufgaben, bei denen es sich um abgeschlossene und laufende Projekte des Büros Liebberger und Schwarz handelte. Anschließend erläuterte Herr Professor Bedal das Konzept und ausgewählte Objekte des Fränkischen Freilichtmuseums. In Rothenburg o.d. Tauber führte Herr Konopatzki durch mehrere Gebäude, deren Sanierungen vom Architek-turbüro Knoll, Konopatzki & Partner projektiert wurden. Außerdem bereicherten die Studierenden selbst die Exkursion durch eine Reihe von Referaten, die sie zu einzelnen Bauten in allen genannten Orten sowie zum Kloster Birkenfeld vorbereitet hatten.

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MSD 2007-09 – EXKURSIONEN

JAHRBUCH MSD 2007-09

Das Programm in Naumburg wurde von Frau Kerstin Wille mit einer speziell auf die Interessen unseres Studien-gangs zugeschnittenen Führung durch den Dom eröffnet und von Herrn Jestaedt – dem zuständigen örtlichen Denkmalpfleger – bei einem Stadtrundgang fortgeführt. Anschließend führte Herr Siegfried Wagner – der Direktor des in einem denkmalgeschützten Gebäudeensemble untergebrachten Stadtmuseums „Hohe Lilie“ zunächst durch sein Haus und abschließend zum Marientor der mittelalterlichen Stadtbefestigung.

In Freyburg wurde das oberhalb der Stadt gelegene Schloss Neuenburg besichtigt. Dass dabei die beeindru-ckenden Ergebnisse der in den letzten 20 Jahren erfolgten Untersuchungen und Sanierungen besonders viel-schichtig vermittelt wurden, ist dem Umstand zu verdanken, dass sowohl der Museumsleiter Herr Peukert, als auch der verantwortliche Bauforscher Herr Weise ihre jeweiligen Kompetenzen in die Führung einbrachten.

In Memleben wurden Reste der verschiedenen romanischen und gotischen Kirchenbauten besichtigt und das denkmalpflegerische Konzept mit der Museumsleiterin Frau Stock und Herrn Thrän von der Unteren Denkmal-schutzbehörde lebhaft diskutiert.

Die nächste Station war das Museum ‚Arche Nebra‘ bei Wangen, wo nicht nur die Entwurfsidee des Museums-gebäudes, sondern auch der freiraumplanerische Umgang mit dem landschaftlichen Umfeld des Fundortes der ‚Himmelsscheibe von Nebra‘ thematisiert wurde. Anschließend führten Frau Klamm und Herr Koiki vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie die Exkursionsteilnehmer über eine benachbarte aktuelle Aus-grabungsstätte, bei der eine mehrphasige Burganlage freigelegt wird.

Traditionell steht ein gartendenkmalpflegerisches Thema am Ende einer MSD-Abschlussexkursion. Diesmal war dies der Garten der Schultze-Naumburg-Villa mit den ‚Saalecker Werkstätten‘ in Saaleck. Dieser Besuch wurde von einer Vertreterin der Stiftung Saalecker Werkstätten und der Gartendenkmalpflegerin und MSD-Absol-ventin Anja Wiese begleitet, wobei das Gestaltungskonzept der Gartenanlage von den Exkursionsteilnehmern ähnlich fragwürdig aufgenommen wurde wie das Lebenswerk seines Schöpfers in der Geschichtsschreibung. Damit fand diese äußerst vielschichtige und anregende Abschlussexkursion ihr Ende und die bewährten TU-Busse machten sich wieder auf den Rückweg nach Berlin.

D. Kurapkat

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83JAHRBUCH MSD 2007-09

Naxos, Griechenland: Panagia i Kera (Kirche) Bauuntersuchung - Bauforschung - Konzeption von Konsolidierungsmaßnahmen Dipl.-Ing. Mayssoun Issa, Dipl.-Hist. u. Archäolog. Maria Kostakopoulou, Katharina Rütten B. A.

Ephesos, Türkei: Die Tabernen von Hanghaus 2 Dokumentation und Bauforschung Dipl.-Rest. (FH) Astrid Obermann

Alinda, Türkei: Der Tempel in der Unterstadt Baudokumentation - Bauforschung Mag. phil. Lilli Zabrana

Berlin-Tiergarten, Umspannwerk in der Wilhelmshavener Straße Bauuntersuchung - Umnutzungsplanung Dipl.-Ing. Merima Mustafic, Dipl.-Ing. Mirosanda Vranic

Berlin-Prenzlauer Berg, Die Leichenhalle des ehe-maligen städtischen Hospitals und Siechenhauses Bauuntersuchung - denkmalpflegerischer Bindungs-plan - Nutzungskonzept Dipl.-Ing. (FH) Wiebke Hansen, Marianne Heise M.A.

Berlin-Prenzlauer Berg, Ehemaliges Portierhaus auf dem Gelände des Alten Schlachthofs Bauforscherische Untersuchung - Sanierungskonzeption Dipl.-Ing. Djamila Hempel

Berlin-Pfaueninsel, Fregattenhaus und Matrosenküche Baudokumentation - Bauforschung Dipl.-Ing. Swantje Eggert, Dipl.-Ing. (FH) Axel Schulze, Mag. Daniel Stößl, Agnieszka Swiderska M.A.

Verzeichnis der Abschlussarbeiten des MSD, Jahrgang 2007-09 Die Abschlussarbeit wird im dritten Semester des Masterstudiums Denkmalpflege erstellt. Darin soll gezeigt werden, dass die Studierenden des MSD in der Lage sind, Fragestellungen der Denkmalpflege selbstständig nach praktischen und wissenschaftlichen Methoden zu bearbeiten.Die Fragestellung der Abschlussarbeit wird in Absprache mit den betreuenden Professoren festgelegt und in einem Zeitraum von vier Monaten bearbeitet. Die Arbeit kann einzeln oder – abhängig vom Umfang des zu bearbeitenden Themas – auch in Form einer Gruppenarbeit angefertigt werden.Die Abschlussarbeiten können im Fachgebiet Historische Bauforschung, Masterstudium Denkmalpflege einge-sehen werden. Die Urheberrechte liegen bei den Autoren. Die Absolventen erstellen Poster von ihren Abschlussarbeiten, auf denen die wesentlichen Ergebnisse zusam-mengefasst sind. Diese werden im folgenden veröffentlicht, um die Ergebnisse der Arbeiten bekannt zu machen und den wissenschaftlichen Austausch zu ermöglichen. Es sei darauf verwiesen, dass die Titel der Poster in einzelnen Fällen im Wortlaut von den exakten Titeln der Masterarbeiten abweichen können. In diesem Jahr haben zusätzlich zum Jahrgang 2007-09 erfreulicherweise auch zwei Studierende des Jahrgangs 2005-07 das Masterstudium Denkmalpflege erfolgreich beenden können.

Berlin-Pfaueninsel, Das ehemalige Winterhaus für exotische Vögel Bauuntersuchung - Schadenskartierung - Nutzungs-konzept Marit Beer M.A., Dipl.-Ing. (FH) Inken Holland

Berlin-Köpenick, Wohnhaus Alt-Schmöckwitz 10 Bestandsaufnahme und Bauforschung Dipl.-Ing. Gitte Bieker, Birte Geißler M.A.

Döberitz, Brandenburg. Ein Mannschaftsgebäu-de des Olympischen Dorfes von 1936 Baudokumentation und Bauforschung Emauel Hübner M.A.

Brandenburg/Havel, Ortsteil Plaue. Das Guts-haus des Margarethenhofes „Villa Wiesike“ Dokumentation - Bauaufnahme - Notsicherungskonzept Sara Pieper B.A., Dipl.-Rest. (FH) Josephin Rösler, Dipl.-Rest. (FH) Florian Schweinsteiger

Zernsdorf, Brandenburg. Der Wasserturm der Schwellentränkungsanstalt Bauaufnahme, Bauforschung, Sanierungsplanung Dipl.-Ing. (FH) Sabine von Wangenheim

Berlin-Neukölln, Ehemaliges Königliches Haupt-zollamt Bauuntersuchung und Konzept für die Nachnutzung Dipl.-Ing. (FH) Eva S. Koch (Teilnehmerin MSD 2005-07)

Potsdam-Babelsberg: Ehemaliges Universitätsgelände Gartendenkmalpflegerisches Konzept für das ehema-lige Universitätsgelände im Park Babelsberg Dr.-Ing. Rommy Nitschke (Teilnehmerin MSD 2005-07)

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MSD 2007-09 – ABSCHLUSSARBEITEN

JAHRBUCH MSD 2007-09

Das Kloster Agios Demetrios befindet sich auf der ägäischen Insel Naxos, im Tal Chalandra. Es be-steht aus einer Kirche, zwei Kapellen und sieben Zellen.

GeschichteDie mittelbyzantinische Kirche gehörte zu der in der Nähe liegenden Siedlung Kioura. Siedlung und Kirche wurden wahrscheinlich im 15. Jahr-hundert verlassen. Ab 1770 haben sich Mönche auf Naxos niedergelassen1 und nutzten wohl das Baumaterial der Siedlung, um die zu diesem Zeitpunkt aufgegebene Kirche durch den Anbau von Zellen zu einer geschlossenen Klosteranlage zu erweitern. Diese Mönche gründeten auch eine informelle Schule. Das Kloster war wahrscheinlich bis Ende des 18. Jahrhunderts in Nutzung.

Ergebnisse der BauforschungIn der Klosteranlage konnten vier Bauphasen nachgewiesen werden. So wurden Reste eines Vorgängerbaus, die heute den unteren Bereich der östlichen Wandpfeiler bilden, identifiziert. Jedoch war es nicht möglich, diesem Bau weitere Bauteile zuzuordnen oder Aussagen über sein ursprüngli-ches Erscheinungsbild zu machen. Für die Datie-rung dieses Baus gibt es lediglich einen terminus ante quem, wobei dieser durch die folgende, da-tierbare Bauphase festgelegt ist. In dieser zweiten Bauphase wurde eine einschif-fige, durch Wandpfeiler untergliederte Kirche mit Rundapsis erbaut. Südlich, durch zwei Durchgän-ge mit der Kirche verbunden, befindet sich eine Kapelle (Kapelle 1), die wahrscheinlich aus der selben Bauphase stammt. Aufgrund von ikono-klastischen Wandmalereien und Vergleichen mit anderen Kirchen kann dieser Kirchenbau in das 9. Jahrhundert datiert werden. 2Im Inneren der Kirche wurden in einer dritten Bauphase zwischen den Wandpfeilern der ur-sprünglichen Wand eine zusätzliche Vormauerung

Grundriss der Anlage mit Bauphasen, Plangrundlage im Original M 1: 50, 2008.

M.Issa, M.Kostakopoulou, K. Rütten, MSD 2007-09TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN, FAKULTÄT VI, INSTITUT FÜR ARCHITEKTUR

UNIV.-PROF. DR.-ING. DOROTHÉE SACK, FACHGEBIET HISTORISCHE BAUFORSCHUNG, MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE, STRASSE DES 17. JUNI 152, SEKR. A 58, 10623 BERLIN, TEL. ++49-30-314-796 11, MAIL: [email protected]

Ostansicht der Anlage, im Original M 1: 50, 2008.

vorgesetzt und diese mit Blendbogen gegliedert. Frühestens zu diesem Zeitpunkt wurde im östlichen Joch eine Kuppel mit Tambour aufgesetzt. Anhand der Konstruktion der Kuppel mit einem eher ab-gerundeten Rechteck als Grundriss und freiliegen-den Partien einer weiteren Ausmalungsphase der Wandmalereien wird für diese Veränderung eine Datierung noch in mittelbyzantinische Zeit, genau-er das 11. Jahrhundert, angenommen. Die Gebäude der vierten Bauphase wurden von den Mönchen errichtet. Sie bauten neben den sie-ben Zellen ein weiteres Joch westlich an die Kirche an. Vermutlich erbauten sie auch die zweite Kapel-le, die heute nur noch als Ruine erhalten ist.

SchadensaufnahmeEs wurden nur die Schäden aufgenommen, die die Standsicherheit beeinträchtigen oder gefährden. Hierzu erfolgte eine Differenzierung hinsichtlich Lokalisierung (Fußboden, Wände, Decken), Ursa-che (mechanisch, biologisch, chemisch, Nutzung) und Gefährdungsstufe.Während Zelle 1 und Kapelle 2 praktisch nicht mehr existent und Zelle 2, 5 und 7 im ruinösen Zustand sind, weisen die Kirche, die Kapelle 1 und die übrigen Zellen Risse sowohl in den Wänden als auch in den Gewölben auf, wobei von Zelle 3 die gesamte Wand der Eingangsseite fehlt. Die Nordwand und Teile des Gewölbes sind stark zer-stört und kragen vor.

KonsolidierungsmaßnahmenEntsprechend diesen unterschiedlichen Scha-densursachen und den Schädigungsgraden werden folgende Maßnahmen vorgeschlagen:- Kuppel und Gewölbe mit Rissen quer zur Spannrichtung sind abzustützen. Je nach Scha-densursache sind zusätzliche Widerlager an-zuordnen und die Schadensursachen, wie z.B. Pflanzen oder Erde zu entfernen.- Kippende Wände sind mit Widerlagern zu si-chern bzw. durch Wegnahme von Sonderlasten, zu entlasten. - Überkragende Bauteile sind abzustützen.

Um ein ausführliches Nutzungskonzept zu erar-beiten sind weitere detaillierte Forschungen und Untersuchungen, wie beispielsweise eine ar-chöologische Untersuchung des Hofbereiches, erforderlich.Für die Zukunft sind sowohl eine religiöse als auch touristische Nutzung denkbar. Dies würde dem Objekt die dringend notwendige Siche-rung sowie die bis dato fehlende Wertschätzung gewährleisten.

Anmerkungen1 [griech.: Toumpakarēs, Iōannēs K.: Oi kollybades stē Naxo kai ta ktismata pou schetizontai me tēn parousia tous sto nēsi, Epetēris Etaireias Kykladikōn Meletōn 19, 2004-2005. (Athen 2005)]2 Mastoropulos, G.: Naxos: to allo kallos ; periegeseis se Byzantina mnemeia; Naxos: Byzantine monuments (Athena:2005).Innenansicht der Kirche von Westen, 2008.

Nordfassade der Kirche, 2008.

Blick von Osten auf die Zellen 3 und 4, 2008.

Blick von Süden auf die Kirche und die Kapelle 1, 2008.

Schnitt durch die Kirche und die Zellen 6 und 7 (Schnitt B-B), im Original M 1: 50, 2008.

NAXOS, GRIECHENLAND. KLOSTER AGIOS DEMETRIOSBauaufnahme, Bauforschung, Konzeption von Konsolidierungsmaßnahmen

MSD-2007-09-3_MSD-PROJ+AB.indd Abs1:84MSD-2007-09-3_MSD-PROJ+AB.indd Abs1:84 21.01.2009 19:50:0421.01.2009 19:50:04Prozessfarbe SchwarzProzessfarbe Schwarz

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EPHESOS, TÜRKEI. DIE TABERNEN VON HANGHAUS 2 AM EMBOLOSDokumentation und Bauforschung

EphesosEphesos ist bekannt als die Stadt der Göttin Artemis und des Heiligen Johannes. Diese Stadt ist stark durch ihre topographische Lage geprägt, durch ein Nebeneinander von Meer und Fluß, Bergen und Talsenken. Sie wurde um 289 v. Chr. von Ly-simachos im hippodamischen System gegründet. Nach der Errichtung der römischen Provinz Asia 133 v. Chr. erlebte sie eine neue wirtschaftliche und politische Blütezeit, welche sich unter ande-rem in den Hanghäusern manifestierte, die 1960 bis 1985 freigelegt wurden.

Die TabernenDie im Sommer 2008 in Ephesos ausgeführte Bauforschung und Dokumentation erstreckte sich auf einen Bereich des Hanghauses 2, des-sen Erforschung von großem Interesse ist. Denn hier treffen zwei Gliederungssysteme aufeinan-der, welche im Nordteil der Insula-Bebauung zu einer unregelmäßig erscheinenden Struktur an Mauern und Räumen führte. Zum einen ist dies das zur Kuretenstraße hin orientierte System, zum anderen dasjenige, welches sich am Raster des hippodamisches Systems orientiert, und welches sich im Südteil der Hanghäuser wiederspiegelt.

Astrid B. Obermann, MSD 2007-09TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN, FAKULTÄT VI, INSTITUT FÜR ARCHITEKTUR

UNIV.-PROF. DR.-ING. DOROTHÉE SACK, FACHGEBIET HISTORISCHE BAUFORSCHUNG, MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE, STRASSE DES 17. JUNI 152, SEKR. A 58, 10623 BERLIN, TEL. ++49-30-314-796 11, MAIL: [email protected]

Hanghaus 2, Raum 45b, SO-Wand: Schichtenpaket der Wandmalerei, 2008.

Außerdem gibt das im Raum 45b vorhandene Schichtenpaket von Wandmalerei, welches mit seinen sieben Fresko- und zwei Tünche-Schichten eine bislang in Ephesos einzigartige Ausstattungs-vielfalt zeigt, einen tiefen Einblick in die Gestaltung antiker Wohn- und Arbeitsbereiche.

DokumentationDie Untersuchung konzentrierte sich auf die Ta-bernen, welche zwischen der Taberne T IV und der Steinsäge WT2 an der Kuretenstraße hinter dem Oktogon an der Nordfront des Hanghauses 2 lie-gen. Im speziellen sind dies die Räume 45, 45a, 45b und 45c.Neben dem Studium antiker Autoren wurden Grabungstagebücher seit der ersten Freile-gung1982 bis zu den Nachgrabungen 1993 und 1999 gelesen und die neuesten Forschungser-gebnisse recherchiert. Der Baubestand wurde schriftlich, photographisch und zeichnerisch dokumentiert. Die Räume wurden mit Tachyme-ter und Nivellier vermessen. Zur Erstellung von Raumabwicklungen wurden digitale Fotografien mit Adobe Photoshop, Kubit PhoToPlan und Au-toCAD verzeichnungskorrigiert, entzerrt, montiert und weiterverarbeitet.

Es wurde ein Raumbuch erstellt, welches die Be-schreibung der einzelnen Wände enthält. Neben Beobachtungen zu Mauerwerkstechniken und unterschiedlichen Materialien, wie zum Beispiel Mörtel, Putz oder Stein, wurden Baufugen, Balken-löcher oder Störungen im Mauerwerk beschrieben und mit Photographien dokumentiert.

ErgebnisseDurch Befunde vor Ort sowie Vergleichsbeispiele von Wandmalerei im Hanghaus 2 ergibt sich die Möglichkeit einer umfassenden Rekonstruktion der damaligen Verbindung von Architektur und Aus-stattung.Bislang wurden sechs antike Bauphasen und neun Ausstattungsphasen festgestellt. Dazu kamen wei-tere spätantike und byzantinische Bauphasen, wel-che jedoch nur knapp umrissen wurden, da sie die Forschungsarbeit für das nächste Jahr darstellen.Von besonders aussagekräftigen Bauphasen wur-den Rekonstruktionen angefertigt. Bei den Aus-stattungsphasen gelang es, acht Phasen farbig zu rekonstruieren.

Hanghaus 2, Raum 45b: Wandabwicklung, im Original M 1: 25, 2008.

Hanghaus 2: Rekonstruktion der siebten Ausstattungsphase, Diener-/ Vogel-Malerei, im Original M 1: 50, 2008.

Weitergehende ForschungDie Forschungen in Ephesos sollen im Jahr 2009 unter Leitung von Frau Dr. Sabine Ladstätter fort-gesetzt werden und durch die Bearbeitung eines ausgedehnten Bereiches in einen größeren Zu-sammenhang gestellt werden.Von besonderem Interesse sind die in byzantinischer Zeit adaptierten und stark veränderten Räume 46 und 46b, welche zuvor zu der Tabernenreihe an der Nordfront des Hanghauses 2 gehörten.

Hanghaus 2, Tabernen: Relativer Bauphasenplan, auf Grundla-ge des von Christian Kurtze für das Österreichische Archäologi-sche Institut/Wien (ÖAI) erstellten Stadtplanes, 2008.

Bauphasen12345678

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1 Mein Dank gilt an dieser Stelle dem Projektleiter Peter Ruggen-dorfer, der mir die Bearbeitung des Tempels als Abschlussarbeit für den Masterstudiengang Denkmalpflege an der TU Berlin ermöglicht hat. Mein Dank gilt darüber hinaus Christian Kurtze, ohne den die Arbeit in vorliegender Form nicht möglich gewe-sen wäre. Zu allerletzt möchte ich allen Teilnehmern der Kam-pagne 2008 für Hilfe und Unterstützung vor Ort danken (Nedim Badur, Johanna Köck, Nicole Piper und İhsan Yeneroğlu).

2 P. Ruggendorfer, Das Survey-Projekt ‚Alinda‘, Forum Archaeolo-giae 48/IX/2008 (http://farch.net).

3 G. E. Bean, Kleinasien jenseits des Mäander, Karien mit dem Vilayet Mugla (Stuttgart 1971) 202.

4 Auf Grund eines Höhenversprunges der Auflagerflächen für die oberste Stufe, der auf der Südseite bis etwa auf Höhe der östl. Cellamauer nachweisbar ist (siehe Abb. 2).

5 Pfeilerstellungen bei Antentempeln sind kein gängiges Motiv. Ein lykisches Tempelgrab in Limyra (Nekropole I, Grab 6) zeigt aller-dings, dass man einen solchen Typus nicht ausschließen kann, auch wenn zu berücksichtigen ist, dass die Fassadengestaltung lykischer Gräber eine zweidimensionale Übertragung einer drei-dimensionalen Vorlage darstellt und deshalb möglicherweise vereinfacht wurde.

6 Häufiger hingegen ist ein Tempel in antis mit 2-stufiger Krepis anzutreffen, z.B. Tempel an der Agora in Priene, 3. Jh. v. Chr siehe F. Rumscheid, Priene (Istanbul 1998) 63 Abb. 45.

einem einfachen Antentempel ist höchst unge-wöhnlich und findet keinerlei Vergleiche.6 Zu-sammenfassend kann gesagt werden, dass der Tempel einige überraschende Eigenheiten auf-weist. Hervorzuheben ist die Kombination von griechischen Elementen, wie der umlaufenden Krepis, mit lokalen Motiven (Pfeilerstellung).

ALINDA, TÜRKEI. TEMPEL IN DER UNTERSTADTBestandsaufnahme und Bauforschung

Lilli Zabrana, MSD 2007-09TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN, FAKULTÄT VI, INSTITUT FÜR ARCHITEKTUR

UNIV.-PROF. DR.-ING. DOROTHÉE SACK, FACHGEBIET HISTORISCHE BAUFORSCHUNG, MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE, STRASSE DES 17. JUNI 152, SEKR. A 58, 10623 BERLIN, TEL. 030-314-796 11, MAIL: [email protected]

Abb. 2: Tempel Südansicht (Aufnahmemaßstab 1:25)

Abb. 1: Grundriss Tempel (Aufnahmemaßstab 1:25)

Abb. 3: Stylobatblock Nordost-Ecke (Aufnahmemaßstab 1:10)

Abb. 5: Rekonstruktionsvorschlag

Abb. 4: Stylobatblock der Frontstütze (Aufnahmemaßstab 1:10)

Die Bearbeitung des Tempels in der Unterstadt erfolgte im Rahmen eines Survey-Projektes des Institutes für Kulturgeschichte der Antike der Ös-terreichischen Akademie der Wissenschaften.1

Ziel des Projektes ist es, alle baulichen Strukturen im gesamten Siedlungsgebiet der antiken Stadt Alinda aufzunehmen und geodätisch einzumes-sen, um die Daten in einem Stadtplan schließlich zusammenzuführen.2

Zur maßstäblichen Bestandsaufnahme des Tem-pels wurde zunächst ein verformungsgetreues Handaufmass angefertigt. Die Bauaufnahme wurde mit Unterstützung geodätischer Verfahren durchgeführt, wodurch das Planmaterial in den lokalen Koordinatenrahmen eingehängt und ex-akt lokalisiert werden kann. Ziel der vorgelegten Arbeit war es, neben einer Bauaufnahme einen Rekonstruktionsvorschlag vorzulegen.

Topographie und DatierungDie antike Stadt Alinda liegt in der Westtürkei in der modernen Provinz Aydın, der antiken Land-schaft von Karien. Die strategisch günstig gele-gene Siedlung an der Straße nach Milet erstreckt sich über zwei Höhenrücken, die weit in die Ebe-ne hineinreichen und durch einen flachen Sattel voneinander getrennt sind. Die Stadt besteht aus zwei Teilen, die getrennt voneinander befestigt waren und als Ober- und Unterstadt bezeich-net werden können. Auf dem flachen Plateau am höchsten Punkt der Unterstadt liegt ein in-nerstädtischer Temenos. Die Positionierung der Gebäude folgt topographischen Gegebenhei-ten, weshalb der Temenos langrechteckig dem Verlauf des Höhenrückens angepasst ist.Die Datierung des Temenos ist unklar. Allgemein wird davon ausgegangen, dass die Befestigung der Stadt sowie die großen öffentlichen Anlagen Teil eines Ausbauprogrammes sind, das mit der Regierungszeit des Maussollos, einem persischen Satrap, der Karien in den Jahren von 377–353 v. Chr. regierte, in Zusammenhang steht.3

Ergebnisse der BauforschungUnterschiedliche Befunde am Tempel belegen eindeutig, dass die Krepis ursprünglich auf al-len vier Seiten umlaufend war. Zum einen geben Abarbeitungen und Ritzlinien auf der Oberseite der Substruktionen im Westen das Auflager der Euthynterie an. Diese setzen sich an der Südseite fort und finden sich am Südost-Eck des Tempels wieder. Zum anderen finden sich auf allen vier Seiten in der zurückspringenden Steinlage unter-halb des Stylobats Auflagerflächen für die obers-te Stufe (Abb. 2).Auf der Ostseite sind Blöcke der untersten bei-den Stufen in situ erhalten, welche neben den erwähnten Auflagerflächen für die oberste Stufe

den Ausgangspunkt für die Rekonstruktion der Höhen und Tiefen der Krepis bildete. Es ergibt sich eine 4-stufige Krepis, wobei die Ostseite durch eine tiefe erhöhte oberste Stufe betont wird, welche sich vermutlich um die Frontecken bis auf Höhe der östlichen Cellamauer gezogen hat.4

Zusätzliche Betonung fand die Frontseite durch einen 21,6 cm tiefen Vorsprung der Stylobat-ecken, belegt durch den erhaltenen Block der Nordost-Ecke, der durch Abarbeitungen und Ritzlinien auch die Position und Breite der Cella-mauer vorgibt (Abb. 3).Aufschnürungen auf dem südlichen Stylobatblock mit Dübellöchern an der Ostseite des Tempels (Abb. 4.) ergeben eine langrechteckige Stand-fläche der Frontstütze (1,20 × 0,70 m), wel-che eine Säule bzw. Säulenplinthe ausschließt. Naheliegend ist es, an Pfeiler zu denken, über deren konkrete Gestaltung aber keine weiteren Aussagen getroffen werden können.5 Eine wei-tere Möglichkeit, die nicht außer Acht zu lassen ist, findet sich in der Ausarbeitung der Pfeiler als Stützfiguren mit langrechteckigen Postamenten. Eine umlaufende 4-stufige Krepis kombiniert mit

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BERLIN-MITTE, UMSPANNWERK TIERGARTENBauuntersuchung und Umnutzungsplanung

Umspannwerk Wilhelmshavener Straße 7Das Umspannwerk in der Wilhelmshavener Stra-ße 7 in Berlin Mitte gehört zur ersten, um 1900 entstandenen Generation von Umspannwerken. In dieser Zeit wurde die Grundlage der heutigen Stromversorgung geschaffen: Der in Kraftwerken erzeugte hochgespannte Drehstrom, der in den im Stadtinneren liegenden Umspannwerken für die Haushalte verwendbar gemacht wurde. Für das äußere Erscheinungsbild wählte der Archi-tekt Franz Heinrich Schwechten (1841-1924) eine klassizistische, stilistisch reduzierte Formensprache (Abb. 1). Der elektrische Betrieb vermittelte sich durch die industriell wirkenden Rundbogentore und durch die emblematische Darstellung der Elektrizi-tät in Form eines Blitzebündels. Das Gebäudein-nere wurde nach Plänen von Oskar Springmann1 (1857-?) als schlichter Zweckbau konzipiert. Später wurde der Standort ausgebaut: Im Jahre 1925 entstand ein Erweiterungsbau von Hans Heinrich Müller (Abb. 2) und im Jahre 1986 das dritte Umspannwerk, das noch heute im Betrieb ist. (Abb. 3)

Inhalt der ArbeitIm ersten Schritt wurde die Entwicklung der Ge-samtanlage und der einzelnen Gebäude aufgrund von Schriftquellen, Plänen und Fotografien aus

Abb. 1: Schwechten-Springmann-Bau, Hauptfassade (unda-tiert), Fotoarchiv Vattenfall Europe Berlin, Bestand Nr. 131

Merima Axhausen (geb. Mustafic), Mirosanda Vranic, MSD 2007-09TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN, FAKULTÄT VI, INSTITUT FÜR ARCHITEKTUR

UNIV.-PROF. DR.-ING. DOROTHÉE SACK, FACHGEBIET HISTORISCHE BAUFORSCHUNG, MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE, STRASSE DES 17. JUNI 152, SEKR. A 58, 10623 BERLIN, TEL. ++49-30-314-796 11, MAIL: [email protected]

Abb. 5: Schwechten-Springmann-Bau, Grundriss, Erdgeschoss, 2008.

verschiedenen Perioden dargestellt. Die lücken-haften Daten wurden analysiert und am Bestand überprüft. Weiterhin wird die bauhistorische Ein-ordnung innerhalb der Baugattung wie auch innerhalb des architektonischen Zeitgeistes um 1900 vorgenommen. Im Vergleich mit den Bauten von H. H. Müller aus den 1920er Jahren ist die erste Generation von Verteilungsanlagen weni-ger erforscht. Deshalb wird mit dieser Arbeit eine genauere Bauforschung und eine Bestandsdoku-mentation erstellt.

BestandsdokumentationDurch die Überprüfung des historischen Planma-terials sind neue Bestandspläne in einem Maßstab von 1:200 sowie Detailzeichnungen im Maßstab 1:25 entstanden. Zur grafischen Verdeutlichung der Bau- und Nutzungsgeschichte wurden Bau-phasenpläne erstellt und denkmalpflegerische Bindungspläne entwickelt. Von der mittlerweile überformten ehemaligen Maschinenhalle, und der angrenzenden Durchfahrt wurde vor Ort ein Raum-buch angefertigt, das mittels Fotos den derzeitigen Zustand des Raumes und der einzelnen Bauteile aufzeigt. Weiterhin wurde eine Fotodokumentati-on sowie eine Dokumentation der vorhandenen Schäden erstellt, um eine vollständige Übersicht über den Zustand des Gebäudes zu erhalten.

UmnutzungsplanungDie Umnutzungskonzepte versuchen, das Um-spannwerk zu einem Stadtteil bezogenen Anzie-hungspunkt zu machen. Das erste Konzept verfolgt den Ansatz, die vorgefundene Struktur einschließ-lich späterer Umbauten aufzunehmen und die neue Nutzung mit minimalen Eingriffen an diese anzupassen (Abb. 6). Das zweite Konzept versucht, durch Rücknahme späterer Umbauten das bauzeit-liche Erscheinungsbild freizustellen und die zukünfti-ge Nutzungsqualität durch neue bauliche Elemente zu erhöhen (Abb. 7).

Ausblick Die Analyse des Umspannwerkes von Schwech-ten-Springmann und die Darstellung der technik-geschichtlichen Hintergründe zeigen, dass diese Generation von elektrischen Betriebsanlagen eine durchaus spannende Geschichte aufweist, in der sich wichtige Aspekte der Stromversorgung vermit-teln. Die Auswirkungen der neuen Versorgungs-technik im städtischen Zusammenhang können hier konkret erfahren werden. Die Nutzungsanalyse arbeitet Potentiale aber auch Schwierigkeiten für eine Wiederbelebung des mehr als zehn Jahre leer stehenden Gebäudes heraus. 1 Leiter des BEW-Baubüros, Seit 1922 im Baubüro der AEG

tätig, (Anon.: Biografische Daten. In: Spannung. Die AEG-Umschau 1. Jg. (1928) 1. H, S.123 )

Abb. 2: Müller-Bau, Ostfassade, Aufnahme 2008

Abb. 7: Umnutzungsplanung, Konzept IIOberhalb der Durchfahrt/Billardsalon

Abb. 6: Umnutzungsplanung, Konzept I Eingangsbereich/Kletterhalle

Abb. 3: Umspannwerk aus dem Jahr 1986, Aufnahme 2008

Abb. 4 (oben): Schwechten-Springmann-Bau, Detail; FensterbrüstungAbb. 4 (unten): Schwechten-Springmann-Bau, Detail; Schlussstein

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Das Gelände an der Prenzlauer Allee mit den monumentalen Backsteinbauten ist fast allen Be-wohnern des Prenzlauer Berges bekannt, da die polizeiliche Meldung im Bezirksamt zu den ers-ten amtlichen Wegen nach einem Umzug in den Stadtbezirk Prenzlauer Berg gehört. Doch nur Wenige wissen um die Geschichte dieses Ortes. Am Eingang des Bezirksamtes an der Prenzlauer Allee, hinter Bäumen versteckt, ist eine Kapelle aus roten Backsteinen zu erkennen, deren Fas-sade aufwändig gegliedert ist und deren Fenster mit Sandstein und Maßwerk gestaltet sind. Sie ist die Leichenhalle des ehemaligen Städtischen Hospital- und Siechenhauses, das 1886-1889 nach den Plänen des Stadtbaurates Hermann Blankenstein (1829-1910) im Auftrag der Stadt-verwaltung erbaut wurde. Das Hospital- und Siechenhaus gehört zu den ersten städtischen Krankenhäusern Berlins, die zur Versorgung der wachsenden Industriemetropole nach den neuesten medizinischen Erkenntnissen erbaut wurden. Nach dem Prinzip des Pavillonsystems entwarf Blankenstein das Hospital als symmetri-sche Anlage. Die Leichenhalle wird durch ihre besonders reiche Fassadengestaltung deutlich aus dem Gebäudeensemble hervorgehoben.

Die Geschichte des GebäudesObwohl das Gebäude verschiedene Nutzun-gen erfahren hat, lässt sich die ursprüngliche Funktion gut nachvollziehen: die Verstorbenen wurden über eine Freitreppe in den Keller ge-bracht. Nachdem sie vorbereitet waren, wurden sie im Aufbahrungsraum gelagert. Ein Aufzug diente zur Beförderung der Leichen in das Erd-geschoss. Hier befanden sich ein Sezierzimmer sowie ein Raum für den Geistlichen. Die okto-gonale Aussegnungshalle, die durch ein Stern-gewölbe gestaltet ist, konnte über Durchgänge in zwei Konchen von diesen beiden Räumen aus betreten werden. In einer der Konchen, die später

geschlossen wurden, haben sich noch originale Farbfassungen sowie der bauzeitliche Fußboden aus Mosaikfliesen von Villeroy & Boch erhalten. Über eine Freitreppe an der Prenzlauer Allee be-trat die Trauergemeinde die Kapelle. Die Anlage befand sich seit ihrer Erbauung im Besitz der Stadt und hat eine wechselvolle Nut-zungsgeschichte erfahren, in der sich auch die politische Situation des Stadtteils widerspiegelt. Nach Auflösung des Hospitals 1934 bezog das NS-Bezirksamt die Gebäude und richtete ver-mutlich Ende der 1930er Jahre eine nationalso-zialistische Gedenkhalle in der Kapelle ein. Nach dem Zweiten Weltkrieg besetzte die sowjetische Kommandantur das Gelände, bevor 1950 das Areal getrennt wurde und ein Teil bis 1985 vom Ministerium für Staatssicherheit (MfS) der DDR beansprucht wurde. Die ehemalige Leichenhal-le wurde von den Wachmannschaften und der Fahrbereitschaft des MfS genutzt. Nach der Be-herbergung des Heimatmuseums in den 1990er Jahren dient die Kapelle jetzt als Archiv für Pati-entenakten des Gesundheitsamtes und ist für die Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich. Das Ge-bäude, das seit 1977 unter Denkmalschutz steht, verschwindet zunehmend hinter der Vegetation aus dem Stadtbild und ist durch erste Schäden in seiner Substanz gefährdet.

Innenansicht der Kapelle, Ansatz des Sterngewölbes, 2008.

Zugemauerte Konche mit originalen Farbfassungen, 2008.

Historische Ansicht der Leichenhalle (H.R. 1889), Museumsverbund Pankow, Inv.-Nr. fa030506.

Inhalt der Arbeit Ziel der Masterarbeit war es, eine Bestandsauf-nahme der ehemaligen Leichenhalle anzufer-tigen und auf Grundlage neu erstellter Pläne eine neue Nutzungsplanung vorzuschlagen, die im Interesse des Bezirksamtes liegen könnte und gleichzeitig dem Denkmalwert des Gebäudes gerecht wird. Ausgehend von einem denkmal-pflegerischen Bindungsplan wurde hier ein Stan-desamt konzipiert, das sich derzeit noch in einem anderen Gebäude auf dem Gelände befindet. Die Planung sieht unter anderem vor, die Kapel-le mit Sterngewölbe als Trauungsraum zu nutzen und die Außenbereiche zu reaktivieren. Des Weiteren wurde eine Dokumentation der Gebäudefassade und der einzelnen Räume insbesondere hinsichtlich der Schäden und notwendigen Maßnahmen vorgenommen. Der Schwerpunkt der Untersuchung wurde auf die Bau- und Nutzungsgeschichte des Gebäudes gelegt. Es konnte keine Bauakte herangezogen werden, da diese vermutlich aufgrund der Nut-zung des Areals durch das MfS nicht auffindbar ist. So wurde die Baugeschichte ausgehend vom Gebäude durch die Analyse von Baubefunden entwickelt, die nun eine Grundlage für weitere Untersuchungen bilden kann.

Neue Nutzungsplanung: Ansicht wiedergeöffnete Apsis mit Konchen, Arbeitsmodell 2008.

Denkmalpflegerischer Bindungsplan, Erdgeschoss, kein Maßstab, 2008.

BERLIN-PRENZLAUER BERG, LEICHENHALLE DES EHEMALIGEN STÄDTISCHEN HOSPITAL- UND SIECHENHAUSES VON H. BLANKENSTEINBauuntersuchung – Denkmalpflegerischer Bindungsplan – Neue Nutzungsplanung

Marianne Heise – Wiebke Hansen, MSD 2007-09TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN, FAKULTÄT VI, INSTITUT FÜR ARCHITEKTUR

UNIV.-PROF. DR.-ING. DOROTHÉE SACK, FACHGEBIET HISTORISCHE BAUFORSCHUNG, MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE, STRASSE DES 17. JUNI 152, SEKR. A 58, 10623 BERLIN, TEL. ++49-30-314-796 11, MAIL: [email protected]

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JAHRBUCH MSD 2007-09

BERLIN-PRENZLAUER BERG, PORTIERHAUS DES ALTEN SCHLACHTHOFS Bauforscherische Untersuchung und Sanierungsvorplanung

Djamila Hempel, MSD 2007-09TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN, FAKULTÄT VI, INSTITUT FÜR ARCHITEKTUR

UNIV.-PROF. DR.-ING. DOROTHÉE SACK, FACHGEBIET HISTORISCHE BAUFORSCHUNG, MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE, STRASSE DES 17. JUNI 152, SEKR. A 58, 10623 BERLIN, TEL. 030-314-796 11, MAIL: [email protected]

Abb.3. Ansichten der Südwest-, Süd- und Südostfassade, angefertigt nach photogrammmetrisch entzerrten Fotos, ohne Maßstab, 2008.

Abb.2. Lageplan Schlachthof (Berlin und seine Bauten, Berlin 1896).

Gegenstand der Arbeit ist ein ehemaliges Por-tierhaus auf dem Gelände des früheren Zentral- Vieh- und -Schlachthofs Berlin. Nachdem der Schlachthof 1991 seinen Be-trieb einstellte, wurden zahlreiche Objekte des historischen Baubestandes abgerissen, andere wurden saniert und einer neuen Nutzung zuge-führt, während die Zukunft einer dritten Gebäu-degruppe, zu der auch das Portierhaus gehört, noch ungewiss ist. Ziel der Arbeit ist es, die Entwicklung des Areals seit dem 19. Jahrhundert zu betrachten, eine Bestandsaufnahme der noch vorhandenen his-torischen Bausubstanz vorzunehmen und am Beispiel eines verbliebenen Einzelgebäudes – des Portierhauses – den baulichen Zustand zu untersuchen und Vorschläge für eine mögliche künftige Nutzung zu unterbreiten.

Geschichte des SchlachthofsMit dem Bau eines zentralen Vieh- und Schlacht-hofs für die Stadt Berlin wurde im Jahr 1877 auf einem damals noch außerhalb der Stadt liegen-den Gelände begonnen.

In mehreren Bauphasen wurde der von Anfang an auf Erweiterung ausgelegte Schlachtbetrieb bis in die 40er Jahre des 20. Jahrhunderts dem steigenden Bedarf entsprechend ausgebaut und war zum Schluss auf einer Fläche von etwa 50 ha zu einem hochkomplexen modernen Versor-gungsbetrieb angewachsen. Dabei entstand, obwohl es sich um reine Zweckbauten handel-te, ein homogenes Ensemble in anspruchsvol-ler Architektursprache. Durchgehende Gestal-tungsmerkmale der Bauten waren Fassaden aus gelben oder roten Verblendziegeln, die mit ein-fachen, aber wirkungsvollen Mitteln rhythmisch gegliedert waren.

Nach massiven Zerstörungen im Zweiten Welt-krieg wurde der Schlachtbetrieb nach 1945 nur auf einem Teil des Geländes fortgeführt, noch vorhandene Gebäude auf dem übrigen Teil wurden fremdgenutzt. 1991 ging der Fleischbe-trieb in Liquidation, und nach 1993 wurde das Areal als Entwicklungsgebiet ausgewiesen und zu einem neuem Stadtquartier umgestaltet.

Viele der Gebäude wurden abgetragen, neue Straßen angelegt, Grünanlagen neu geschaf-fen und Wohn- und Gewerbebauten errichtet. Dabei sollte durch die Beibehaltung ehema-liger Wegeachsen und eines Teils des alten Baubestandes ein Verständnis für die früheren Schlachthofstrukturen geweckt werden.

Noch vorhandene historische BausubstanzDie Bestandserfassung erfolgte in mehreren Begehungen im Sommer und Herbst 2008 und wurde in einem Gebäudebuch festgehalten. Fotos zeigen den jeweiligen aktuellen Zustand der Gebäude, und ein Lageplan gibt Aufschluss über ihre Anordnung im ursprünglichen Funkti-onszusammenhang. Für jedes noch vorhandene Objekt wurden Daten zur Bau- und Nutzungs-geschichte ermittelt. Hauptquelle dafür war ein 1993 entstandenes Gutachten zur denkmalpfle-gerischen Bestandserfassung. Zum Zeitpunkt des Gutachtens existierten noch wesentlich mehr historische Gebäude als heute. Die Ge-genüberstellung der beiden Bestandsaufnah-men macht das Ausmaß der erfolgten Abriss-maßnahmen deutlich und zeigt anschaulich den fragwürdigen Umgang mit dem seit 1990 unter Denkmalschutz stehenden Areal.

PortierhausDas Portierhaus zählt zu den verbliebenen his-torischen Gebäuden, die noch nicht saniert sind und über deren künftige Nutzung noch nicht entschieden wurde. Die früher in seiner Nachbarschaft befindlichen Gebäude existieren größtenteils nicht mehr, und der Sinnkontext, in dem es eine klare Funktion hatte, ist verschwun-den. Es steht jetzt isoliert inmitten eines neu ent-stehenden Wohngebiets. Wo früher die von den Schlachthäusern flankierte Hauptviehtriebstraße war, liegt jetzt eine Erschließungsstraße, und unmittelbar am Gebäude vorbei wird über die Thaerstraße der Durchgangsverkehr geleitet.

Wenn man diese heutige Situation betrachtet, er-scheint es fast verwunderlich, dass bei so vielen abgetragenen Gebäuden gerade dieses kleine Objekt erhalten blieb. Es handelt sich dabei um ein trotz seines profanen Zwecks mit viel Liebe

zum Detail gestaltetes Bauwerk, das mit auf-wändigen Zierelementen geschmückt ist. Mate-rial und Gestaltungselemente zitieren dabei das einstige Gesamtkonzept des Schlachthofs.

Das Portierhaus ist ein frei stehendes einstöckiges Gebäude. Es hat einen fünfeckigen Grundriss und besteht aus rotem Verblendziegelmauerwerk. Charakteristischstes Element ist ein in Anlehnung an die Backsteingotik gestalteter Stufengiebel an der Schaufassade. Im Gebäudeinneren befindet sich nur ein einziger Raum.

In einer Bestandsaufnahme wurde der derzeitige Zustand des Gebäudes dokumentiert und fest-gestellt, dass die ursprüngliche Bausubstanz in weiten Teilen erhalten geblieben ist. Die Bauforschung hat ergeben, dass der Ostpfei-ler der älteste Teil des Gebäudes ist. Er gehörte zu der entlang der Thaerstraße verlaufenden Um-fassungsmauer, die heute nicht mehr vorhanden ist. An diesen Pfeiler wurde das restliche Portier-haus angebaut. Ein früher an der Nordwestfas-sade befindlicher späterer Anbau ist heute nicht mehr vorhanden. Im Zuge dieses Anbaus wurde zusätzlich zur Hauptzugangstür an der Südwest-fassade eine kleinere Öffnung zu dem neuen Gebäude ins Mauerwerk gebrochen, die bei der Entfernung des Anbaus von außen zugemauert wurde; die ehemalige Verbindungstür ist im Ge-bäudeinneren jedoch noch erhalten. Außerdem wurden an unterschiedlichen Stellen verschiedene Ausbesserungsarbeiten vorgenom-men.

Die Bausubstanz wurde auf Schäden untersucht und ein Maßnahmenkatalog für die Scha-densbeseitigung aufgestellt. Überlegungen zu möglichen Nutzungsperspektiven bilden den Abschluss der Arbeit.

Abb.1. Portierhaus um 1930 (Archiv Museumsverbund Pankow).

MSD-2007-09-3_MSD-PROJ+AB.indd Abs1:89MSD-2007-09-3_MSD-PROJ+AB.indd Abs1:89 21.01.2009 19:52:2321.01.2009 19:52:23Prozessfarbe SchwarzProzessfarbe Schwarz

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Fregatte „Royal Louise“, Anfang 20. Jh.,Archiv SPSG (108 Nr. 1 67)

Fregattenhaus, Entwurfsansicht, A. D. Schadow, 1832/33. Archiv SPSG (PK 1979)

Matrosenküche, Südfassade, A. D. Schadow, 1832/33, Archiv SPSG (Plslg 9128)

Fregattenhaus-Entwurfszeichnungen, A. D. Schadow, 1832/33. Archiv SPSG (PK 9123)

BERLIN, PFAUENINSEL, FREGATTENHAUS UND MATROSENKÜCHEBaudokumentation – Bauforschung

EinleitungDas Fregattenhaus mit zugehöriger Matrosen-küche befindet sich auf der zum Bezirk Berlin Steglitz-Zehlendorf (Ortsteil Wannsee) gehöri-gen Pfaueninsel. Diese ist auch Bestandteil der Potsdam-Berliner Kulturlandschaft, also Teil des UNESCO - Weltkulturerbes. Das als Fach-werkkonstruktion auf Sockelmauerwerk ausge-führte Fregattenhaus und der nördlich vorge-lagerte Ziegelbau der Matrosenküche wurden 1832/33 von Albert Dietrich Schadow (* 1797, † 1869) errichtet, um einer dem preußischen König Friedrich Wilhelm III. ( *1770, †1840) geschenkten Miniaturfregatte ein Winterquar-tier bieten zu können. Gleichzeitig diente der Gebäudekomplex auch der Unterbringung der zugehörigen Matrosenmannschaft. Obschon es sich um einen reinen Nutzbau handelt, wurde die Südfassade, die auch die Einfahrt in das Hafenbecken beinhaltet, als repräsentati-ve Schaufassade ausgebildet.

Swantje Eggert, Axel Schulze, Daniel Stößl, Agnieszka Swiderska, MSD 2007-09TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN, FAKULTÄT VI, INSTITUT FÜR ARCHITEKTUR

UNIV.-PROF. DR.-ING. DOROTHÉE SACK, FACHGEBIET HISTORISCHE BAUFORSCHUNG, MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE, STRASSE DES 17. JUNI 152, SEKR. A 58, 10623 BERLIN, TEL. ++49-30-314-796 11, MAIL: [email protected]

BauforschungUm die notwendige Spannweite des hallenar-tigen Überbaus des Hafenbeckens zu ermögli-chen, wurde eine Bogenbohlenbinderkonstruk-tion in spitzbogiger Ausführung für das gesamte Fregattenhaus gewählt.Diese vor allem von D. Gilly und C. G. Lang-hans wegen ihrer Leichtigkeit und der Möglich-

keit, günstigeres Holz zu verbauen im preußischen Raum im 18. Jahrhundert stark favorisierte Kon-struktionsweise war zum Zeitpunkt der Errichtung eines der letzten ausgeführten Exemplare. Heute sind die noch vorhandenen Beispiele als Raritäten zu bezeichnen. Dem Gespärre im Fregattenhafen kommt, vor allem durch seinen guten Erhaltungszustand und den hohen Anteil bauzeitlichen Materials, inner-halb dieses Bestandes eine besondere Bedeu-tung zu. Es erfuhr bis zu diesem Zeitpunkt jedoch kaum wissenschaftliche Bearbeitung. Aus diesem Grund wurden Pläne und Bauaufnahmen in ei-ner hohen Genauigkeiststufe erstellt. Als weitere Besonderheiten des Gebäudes stellten sich die aufgefundenen, noch bauzeitlichen Farb-fassungen der Mannschaftsräume der Matrosen, sowie unzählige Matroseninschriften des 19. und frühen 20. Jahrhunderts dar.Im Zuge der Bauaufnahme wurde neben einer Schadenskartierung auch ein Schadensbericht mit Maßnahmenkatalog erstellt. Besonders die undichte und im Auftrag stark reduzierte Reet-dachdeckung ist dringendst zum Schutz der his-torischen Konstruktion zu erneuern.

Fregattenhaus, Isometrie, Fachwerk und Gespärre, o. M. (im Original 1:50), 2008

Im Falle der Matrosenküche hat sich abgerutsch-tes Erdreich der dahinter befindlichen Böschung oberhalb der Sockelzone am Mauerwerk angela-gert, was zu massiver Durchfeuchtung des Ziegel-mauerwerks führte, jedoch leicht durch Abgraben und Abfangen des Erdreichs behoben werden könnte.

NachnutzungBedingt durch den hohen Anteil an originaler Bausubstanz, sowie dem Idealfall, daß das Gebäude noch immer seinen Originalnut-zungszweck erfüllt, konnten wir nur eine Nut-zung anstreben, welche sich in die räumlichen Gegebenheiten mit minimalsten baulichen Ver-änderungen integriert.Hierzu betrachten wir es aus denkmalpflege-rischer Sicht als ideal, die Räumlichkeiten und ihre Historie selbst zum Objekt der Nutzung zu machen, d.h. museumsdidaktisch aufzubereiten und so mit geringsten Mitteln einerseits Bewusst-sein für die Notwendigkeit des Denkmalschutzes zu schaffen und andererseits der Pfaueninsel eine neue „Attraktion“ zuzuführen.

Nach dem Ende der Monarchie trennte sich das Hafengebäude von seinem bisherigen Wintergast, der Fregatte „Royal Louise“, blieb jedoch weiterhin durch die Einbringung kleine-rer Schiffe genutzt. Die folgenden Jahrzehnte und den zweiten Weltkrieg überstanden die Gebäude ohne größere Schäden und bauli-che Veränderungen, nur die Matrosenküche erlebte eine Entkernung.Mit der Rekonstruktion der Fregatte in den 1990er Jahren kehrte schließlich sogar die originale Nutzung ins Gebäude zurück.

Matrosenküche, Südfassade , o. M. ( im Original 1:20), 2008

Fregattenhaus, Matrosenraum, EntwurfsskizzeSchautafel - Ansicht und Schnitt, o. M., (im Original 1:10), 2008

Fregattenhaus - Grundriss, A. D. Schadow, 1832/33. Archiv SPSG (PK 1976)

Fregattenhaus Südfassade, Nov. 2008 Hafeneinfahrt, Nov. 2008 Aquarell Südfassade, H.E. 2008 Fregattenhaus Matrosenzimmer, Wand b, Aug. 2008 Bogenbohlen

MSD-2007-09-3_MSD-PROJ+AB.indd Abs1:90MSD-2007-09-3_MSD-PROJ+AB.indd Abs1:90 21.01.2009 19:52:2721.01.2009 19:52:27Prozessfarbe SchwarzProzessfarbe Schwarz

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BERLIN, PFAUENINSEL, DAS EHEMALIGE WINTERHAUS FÜR EXOTISCHE VÖGELBauuntersuchung – Schadenskartierung – Nutzungskonzept

DispositionDas so genannte ehemalige Winterhaus für exotische Vögel befindet sich auf einer Lichtung am südlichen Ufer der Pfaueninsel. Umgeben ist es von einer dichten Vegetation sowie einem Wegesystem. Bei dem in massiver Bauweise erstellten Gebäude handelt es sich um einen eingeschossigen putzsichtigen Bau mit einem reetgedeckten Walmdach. Die Außenwände umschließen ca. 38 m² Nutzfläche, die sich auf drei Räume verteilt.

Südansicht des ehemaligen Winterhauses für exotische Vögel, 2008.

Marit Beer, Inken Holland, MSD 2007-09TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN, FAKULTÄT VI, INSTITUT FÜR ARCHITEKTUR

UNIV.-PROF. DR.-ING. DOROTHÉE SACK, FACHGEBIET HISTORISCHE BAUFORSCHUNG, MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE, STRASSE DES 17. JUNI 152, SEKR. A 58, 10623 BERLIN, TEL. ++49-30-314-796 11, MAIL: [email protected]

SanierungsvorplanungDas Objekt befindet sich derzeit in einem relativ guten Erhaltungszustand. Im Innenbereich tre-ten keinerlei nennenswerte Schäden auf, wäh-rend die Schäden im Außenbereich gerade an der unteren Putzfassade des Gebäudes nicht zu übersehen sind. Aufgrund von Feuchtigkeitsein-wirkungen lösen sich hier der Anstrich sowie der Putz vom Mauerwerk. Weiterhin sind die Fugen der Sockelzone in großen Teilbereichen ausge-waschen. Nach Behebung der Schadensursa-chen sowie der dadurch entstandenen Schäden wird ein neuer Anstrich der Fassde notwendig sein. Ebenso müssen alle Holzbauteile im Au-ßenbereich mit einem neuen Anstrich versehen werden.Im Innenbereich sind dagegen geringere Sanie-rungsmaßnahmen erforderlich. Vor Beginn der Durchführung ist jedoch eine abschließende re-stauratorische Untersuchung notwendig.

BauforschungEin Vorgängerbau des Winterhauses entstand ab 1793 als Nachtwächterhaus einige hundert Me-ter nördlich von seinem jetzigen Standpunkt, je-doch vor 1828, da er dann abgebrochen und am südlichen Ufer der Pfaueninsel als Winterhaus für fremde Vögel wieder errichtet wurde. Dieses war nun Bestandteil der von 1824 bis 1842 auf der Insel existierenden Menagerie und diente fremden Vögeln (Marabu, Löffelreiher, etc.) zur Überwinte-rung. Nach der Auflösung der Menagerie wurde das Winterhaus hauptsächlich nur noch als Wohn-gebäude genutzt bis es schließlich in den 1990er Jahren wieder zur Aufzucht und Überwinterung von Pfauen umfunktioniert wurde. Der Grundriss von 1828 ist bis heute weitgehend erhalten. Lediglich wurde ab 1850 eine Zwischen-wand im Saal für Vögel eingezogen sowie eine Türöffnung im Heizraum geschaffen. Diese Verän-derungen haben bis heute Bestand.

NutzungskonzeptDie jetzige Nutzung des Winterhauses durch die Aufzucht und Überwinterung von Pfauen soll bestehen bleiben. Bei der Besprechung mit der zuständigen Tierpflegerin wurde mehr als deutlich, dass das ehemalige Winterhaus für exotische Vögel derzeit das einzige für diese Aufgaben zur Verfügung stehende Gebäude auf der Insel ist. Aus diesem Grund und auch aus der Nutzungsgeschichte des Hauses für „fremde Vögel“, möchten wir uns für die weitere Nutzung des Gebäudes als Aufzucht und Quarantäne-Station von Pfauen aussprechen.Dazu ist es jedoch notwendig, die Innenausstat-tung (z. B. Fußbodenbelag) dementsprechend anzupassen. Ebenso ist das Winterhaus mit den für die Aufzucht benötigten technischen Geräten neu auszustatten. Weiterhin werden umgehend Wärmeschutzmaßnahmen erforderlich.

Der so genannte südliche Höhenuferweg, mit Blickrichtung auf die Westfassade des Winterhauses, 2008.

Eindrücke des Innenraumes: Blick in die Futterküche, besetzte und unbesetzte Volieren, 2008.

Diverse Schadensbilder an den Fassaden des Winterhauses, 2008.Das Winterhaus für fremde Vögel, 1828. Planzeichnung von A. D. Schadow, SPSG Plankammer Potsdam (PK 2065)

Der Pfau: Namensgeber der Pfaueninsel, 2008.Ausblick vom Winterhaus nach Süden auf die Havel sowie das gegen-überliegende Ufer, 2008.

Blick von der Havel auf die Südansicht des Winterhauses, 2008.

MSD-2007-09-3_MSD-PROJ+AB.indd Abs1:91MSD-2007-09-3_MSD-PROJ+AB.indd Abs1:91 21.01.2009 19:52:3421.01.2009 19:52:34Prozessfarbe SchwarzProzessfarbe Schwarz

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BERLIN-KÖPENICK, WOHNHAUS ALT-SCHMÖCKWITZ 10Bestandsaufnahme, Bauforschung und Sanierungskonzeption

Die Gemeinde Schmöckwitz liegt im Südosten von Berlin im Verwaltungsbezirk Treptow–Köpe-nick. Von Wasser umgeben, liegt Schmöckwitz am Zusammenfluss mehrerer Seen und ist durch eine Brücke und einen künstlichen Damm mit dem Festland verbunden. Im historischen Kern hat sich noch heute die Struktur eines Runddorfes erhalten, bei der sich die Häuser hufeisenförmig um einen Platz oder eine Wiese gruppieren. Der Dorfanger mit dem Straßennamen Alt-Schmöck-witz ist als Ensemble unter Denkmalschutz gestellt worden und zeigt sich als heterogene, historisch gewachsene Struktur mit einer Mischung aus ein-fachen, traufständigen eingeschossigen Wohn-häusern und mehrstöckigen, an Bauschmuck reichen Stadtvillen.

In dem baufälligen Wohnhaus Alt-Schmöckwitz 10, das zusätzlich auch als Baudenkmal in die Berliner Denkmalliste eingetragen ist, wurde eine umfassende Bauaufnahme durchgeführt, die das Anfertigen von Plänen und eine Dokumentation in Wort und Bild umfasste. Mit Hilfe dieser Grund-lagen wurden eine Sanierungsvorplanung und anschließend verschiedene Nutzungskonzepte für das Haus entwickelt.

Das eingeschossige Wohnhaus Alt-Schmöckwitz 10 steht mit seinem Satteldach traufständig zum Dorfanger. Die Struktur im Inneren folgt der eines Querflurhauses mit einem symmetrischen Grundriss. Annähernd durch die Mitte verläuft von der nördlichen zur südlichen Traufseite ein Flur, zu dessen beiden Seiten sich jeweils drei Räume befinden, die eine für die Entstehungszeit übliche Wohneinheit aus Küche, Kammer und Stube bilden. Der Dachstuhl besteht aus einem Sparrendach mit einem zweifach stehenden Stuhl und einer einfa-chen Kehlbalkenlage direkt oberhalb des Stuhl-rähms. Auf den Gebinden und auf dem größten Teil des Stuhls ist ein Abbundzeichensystem aus römischen Ziffern zu erkennen.

Birte Geißler, Gitte Biecker, MSD 2007-09TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN, FAKULTÄT VI, INSTITUT FÜR ARCHITEKTUR

UNIV.-PROF. DR.-ING. DOROTHÉE SACK, FACHGEBIET HISTORISCHE BAUFORSCHUNG, MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE, STRASSE DES 17. JUNI 152, SEKR. A 58, 10623 BERLIN, TEL. ++49-30-314-796 11, MAIL: [email protected]

Grundriss und Querschitt A-A, Plangrundlage: formtreues Handaufmaß im Maßstab 1:25, 2008.

Ergebnisse der BauforschungZu Beginn der Bauaufnahme galt als terminus post quem für die Errichtung des heutigen Wohnhau-ses ein Brand, der einige Häuser am Dorfanger (die Grundstücke 7-11) entweder im Jahr 1860 oder 1866 zerstört haben sollte. Anstelle der ab-gebrannten Fachwerkhäuser sollen die Häuser in massiver Bauweise wieder errichtet worden sein. Es zeigte sich bereits bei der Archivrecherche, dass der Brand archivalisch nicht nachgewiesen werden kann. Außerdem ergab eine dendrochro-nologische Untersuchung des Dachstuhls, dass die verwendeten Hölzer in den Jahren 1832/33 gefällt worden sind, was zumindest widerlegt, dass das Wohnhauses Alt-Schmöckwitz 10 beim Brand von 1860/1866 zerstört wurde.Ein Bauphasenplan konnte allerdings nicht erstellt werden, da die vorgenommenen baulichen Ver-änderungen am Haus in keine chronologische Abfolge gebracht werden konnten. Es kann aber davon ausgegangen werden, dass es sich bei den Ziegelmauern des Hauses und dem Dachstuhl um bauzeitliche Originalsubstanz handelt.

SubstanzbewertungNeben der Bestandsaufnahme wurde eine Scha-densuntersuchung durchgeführt. Dabei wurde festgestellt, dass das Haus Feuchtigkeitsschäden aufweist, von Holzschädlingen befallen ist und statische Probleme birgt. Diese schon fortgeschrit-tenen Schädigungen erfordern massive Eingriffe in die originale Baustanz.Um bei der Maßnahmenplanung dem Denkmal-wert, den notwendigen statischen Veränderungen und den heutigen Anforderungen an Wirtschaft-lichkeit und Energieverbrauch einigermaßen ge-recht zu werden, wurden von den Bearbeiterinnen verschiedene Grundsätze aufgestellt. Zum einem soll die äußere Kubatur erhalten bleiben, damit das Dorfensemble, wie es sich heute zeigt, nicht gestört wird. Zum anderen soll die Raumstruktur im Erdgeschoss, soweit es möglich ist, bewahrt werden. Es gilt also der Grundsatz, so viel von

der Originalsubstanz und äußeren Erscheinung des Hauses zu erhalten, wie möglich ist.

NutzungskonzepteNeben einer regulären Wohnnutzung ist es auch vorstellbar, in diesem Haus Ferienwohnungen unterzubringen, was aufgrund des Naherho-lungswertes der Umgebung von Schmöckwitz rentabel erscheint. Zudem hat der Schmöckwitzer Dorfverein Interesse an dem Haus bekundet, da noch Vereinsräume gesucht werden. Prinzipiell ist auch das denkbar.

Die durchgeführten Untersuchungen im Rahmen der Masterarbeit sind die Voraussetzung für die anstehenden Sanierungs- und Maßnahmenpla-nungen. Zusätzlich sollte auf eine weitere baube-gleitende Bauforschung nicht verzichtet werden.

Nordfassade: Straßenansicht des Wohnhauses, 2008.

Südfassade: Hofansicht des Wohnhauses, 2008.

MSD-2007-09-3_MSD-PROJ+AB.indd Abs1:92MSD-2007-09-3_MSD-PROJ+AB.indd Abs1:92 21.01.2009 19:53:0021.01.2009 19:53:00Prozessfarbe SchwarzProzessfarbe Schwarz

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DÖBERITZ, LAND BRANDENBURGEIN MANNSCHAFTSGEBÄUDE DES OLYMPISCHEN DORFES VON 1936Baudokumentation und Bauforschung

Vom 1.-16. August 1936 fanden in Berlin die XI. Olympischen Spiele der Neuzeit statt. Wurde bei der Vergabe der Spiele an die Stadt 1931 auf-grund der Weltwirtschaftskrise noch mit beschei-denen finanziellen Mitteln geplant, standen nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten ab Oktober 1933 für die Vorbereitungen praktisch unbegrenzte Mittel aus dem Staatshaushalt zur Verfügung.Die Planungen sahen nun den vollständigen Neu-bau eines Olympischen Dorfes vor, das mit einer Größe von 55 ha circa 14 km westlich von Ber-lin-Mitte für die männlichen Athleten entstand.1 Außer einigen Wirtschaftsgebäuden wurden für die Unterbringung 134 eingeschossige und fünf zweigeschossige Typenbauten mit Walmdach errichtet, die jeweils nach einer deutschen Stadt benannt wurden. Alle zwei- und 15 der einge-schossigen Mannschaftsgebäude haben sich er-halten. Untersucht wurde Haus Schandau, eines derjenigen Gebäude, die während der Olympi-ade von der US-amerikanischen Mannschaft be-wohnt wurden. Nach den Olympischen Spielen wurde das Olym-pische Dorf, wie es von vornherein geplant war, von der Wehrmacht als Kaserne für eine Infante-rieschule und ein Infanterie-Lehrregiment genutzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzte es dann bis 1991 die Rote Armee, die hier Offiziersfamilien einquartierte. Wie die Untersuchung zeigte, hat sich der ur-sprüngliche Baubestand des Hauses Schandau größtenteils erhalten, wenn auch der Erhaltungs-zustand insgesamt beklagenswert ist. Das in sei-ner Grundfläche 10,00 x 29,70 m messende Gebäude wird über einen Mittelflur erschlossen. Ein Zimmer im vorderen Gebäudebereich dien-te bauzeitlich zur Unterkunft eines Hausstewards (Raum 1.3, unterkellert). In einem kleinen Sei-

tenraum war eine Fernsprechzelle untergebracht (Raum 1.24). Im vorderen Gebäudebereich be-fanden sich zudem die Sanitärräume (Raum 1.21-1.23). Dahinter schlossen sich rechts und links des Mittelflures die insgesamt 13 Schlafräume der Athleten bzw. später dann der Soldaten für je zwei Mann Belegung an. Am nördlichen Ende des Flu-res lag ein Gemeinschaftsraum, der sich über die gesamte Schmalseite des Gebäudes erstreckte und heute durch Zwischenwände dreigeteilt ist.

Links: Haus Schandau, ein Mannschaftsge-bäude im Olympischen Dorf von 1936 aus Süd-Osten gesehen. Zustand Oktober 2008.

Rechts: Luftaufnahme des Olympischen Dorfes von 1936. Blick nach Nord-Westen. Haus Schandau: rechte Reihe, zweites Gebäude von unten. Zustand Sommer 1936.(Postkarte, gelaufen 13.8.1936).

ren als bei einer Auflager benötigenden Holzbal-kendecke. Zur Ausführung dieser Planung ist es aus unbekannten Gründen nie gekommen.In der sowjetischen Nutzungsphase sind einige Schlafraumtüren zugemauert und neue in die Innenwände hineingebrochen worden, um Zwei-zimmerwohnungen zu schaffen. Zu diesem Zweck wurden außerdem in mehreren Bauphasen an das Gebäude Schornsteine angefügt, um in seinem Inneren Öfen und Kochmaschinen betreiben zu können. Die ursprünglichen Kastendoppelfenster, Stabfußböden und Rohrleitungen wurden meist unverändert weiterbenutzt. Es wurden im Laufe der Jahrzehnte meist lediglich neue Farbschichten auf den überkommenen Bestand aufgetragen.Seit 1983 scheint das Gebäude nicht mehr be-wohnt worden zu sein. Die Fensteröffnungen wur-den zugemauert. Die Innenausstattung (Möbel, Heizkörper, Fensterflügel usw.) ist bis auf geringe Reste entfernt worden.Seit 1993 steht die Gesamtanlage unter Denk-malschutz. Die gartenstadtähnliche Gebäudever-teilung und auch die Gestaltung der einzelnen Mannschaftshäuser (einstöckig, Zweibettzimmer, maximal 26 Mann Belegung je Haus) ist für eine Wehrmachtskaserne dieser Zeit singulär. Eine Ver-bindung zu in ihren Abmessungen ähnlichen Ge-bäuden aus Metall oder Holz, wobei besonders an die 1934 entwickelte sog. RAD-Normbaracke zu denken ist, die zu Tausenden für den Reichsarbeits-dienst (RAD), das Militär und für Behelfswohnun-gen eingesetzt wurde, läßt sich nicht nachweisen.

Anmerkungen1 Neben den männlichen Athleten wohnten auch die Mann-

schaftsführer und deren Helfer (Ärzte, Masseure, Köche) im Olympischen Dorf. Die weiblichen Athleten wurden, wie es bis 1980 üblich war, getrennt von den männlichen auf dem Reichssportfeld untergebracht. Aufgrund der großen Entfer-nung zu ihren Wettkampfstätten wohnten zudem die Ruderer in Berlin-Köpenick und die Segler in Kiel.

Als Besonderheit gegenüber den meisten ande-ren Gebäuden des Olympischen Dorfes, die ein Lochziegelmauerwerk und einen Dachstuhl aus Holz besitzen, handelt es sich bei Haus Schandau um einen Eisenskelettbau mit Füllmauern (Loch-ziegel). Auch sein Dachstuhl besteht aus Eisen-trägern. An diesen ist mittels Eisendrähten eine verputzte Gitterdecke aufgehängt. Das Gebäude sollte nach der Olympiade mit dem westlich und dem östlich benachbartem zu einem mehrflügeli-gen zusammengeschlossen werden. Dafür waren wohl umfangreiche Veränderungen in der Raum-aufteilung vorgesehen, die bei einer hängenden Decke einfacher zu bewerkstelligen gewesen wä-

Rechts: Bauphasenplan. Norden rechts.Die Türen T1.2/1.6, T1.2/1.8, T1.2/1.10 und T1.2/1.18 sind sekundär vermauert, die Türen T1.5/1.6, T1.7/1.8, T1.9/1.10, T1.11/1.12, T1.15/1.16 und T1.17/1.18 erst sekundär hinein-gebrochen worden.

Emanuel Hübner, MSD 2007-2009TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN, FAKULTÄT VI, INSTITUT FÜR ARCHITEKTUR

FACHGEBIET HISTORISCHE BAUFORSCHUNG, MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE, STRASSE DES 17. JUNI 152, SEKR. A 58, 10623 BERLIN, TEL. ++49-30-314-796 11, E-MAIL: [email protected]

Oben: Raum 1.17. Ostwand mit bauzeitlichem Kastendoppelfenster. Zweiflügeliges Oberlichtfenster und Heizkörper nicht erhalten. Bauzeit-licher Stabfußboden. Vermauerung des Fensters Mitte 1980er Jahre.

Dachkonstruktion. Blick nach Norden auf eisernes Trägerpaar. Im Vor-dergrund die am eisernen Dachstuhl befestigten Drähte, die die Decke des Erdgeschosses, ein verputztes Drahtgewebe, halten.

MSD-2007-09-3_MSD-PROJ+AB.indd Abs1:93MSD-2007-09-3_MSD-PROJ+AB.indd Abs1:93 21.01.2009 19:55:2421.01.2009 19:55:24Prozessfarbe SchwarzProzessfarbe Schwarz

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BRANDENBURG-PLAUE, LAND BRANDENBURGDAS GUTSHAUS DES MARGARETHENHOFES, „VILLA WIESIKE“Bauaufnahme-Dokumentation-Maßnahmen zur Notsicherung

„Die Wiesikesche Villa war bei seinem Eintreffen an dieser Stelle nicht viel besser als eine Lehmkate gewesen (...). Wiesike hatte demungeachtet nicht viel daran geändert und statt Umbauten vorzu-nehmen, sich darauf beschränkt, anzubauen, wie es das Bedürfnis erheischte. So war etwas wenig Künstlerisches, aber dafür etwas Pittoreskes und zugleich sehr Praktisches entstanden.“ (Theodor Fontane, Fünf Schlösser, Band 5, S.126)

Im Mittelpunkt der Arbeit steht eben dieses Guts-haus bei Plaue, in dem Theodor Fontane 1874 nach seinem Besuch im Plauer Schloss für meh-rere Tage die Gastfreundschaft Carl Ferdinand Wiesikes genoss. Durch den Besuch Fontanes und die literarische Verarbeitung seiner Eindrücke gelangte das heutige Denkmal zu überregionaler kulturhistorischer Bedeutung.Das Gutshaus mit seiner sparsamen zweck- und materialorientierten Bauweise knüpft an we-sentliche Gestaltungsprinzipien der preußischen Landbaukunst. Es spiegelt außerdem mit seinen schrittweisen Veränderungen den Wandel des Wohnhausbaus im 19. Jahrhundert wieder.Durch eine photographische Erfassung des Ob-jektes als Raumbuch angelegt, dem Anfertigen von Bestandsplänen im Maßstab 1:50, sowie Kartierungen zu Bauphasen und Schadensphäno-menen ist eine Objektdokumentation entstanden, die sich bemüht, die Informationslücke durch eine fehlende Bauakte zu schließen. Darüber hinaus sind konzeptionelle Überlegungen zur Notsiche-rung und Nachnutzung der Villa angestellt wor-den.

Die BaugeschichteDie Villa Wiesike erfuhr seit ihrer Erbauung vor etwa 180 Jahren verschiedene Phasen des Um- und Ausbaus. Sie weist heute einen komplexen Grundriss mit einem rechteckigen Kernbau und verschiedenen Anbauten auf.

Bauphase I- 1828-1852Im Jahr 1823 kauft C.F. Wiesike eine alte Ziege-lei gegenüber dem Plauer Schloss.1 Als Ziege-leibesitzer erschließt er, trotz aller gegenteiligen Annahmen, auf dem Gelände reiche Tonvor-kommen.1828 lässt er sich bei der Ziegelei ein einfaches Haus (Villa Wiesike) errichten, von wo aus er zunächst seine wirtschaftlichen Geschicke lenkt. Durch kaufmännischen Verstand erwirt-schaftet die Ziegelei so viel Gewinn, dass es C.F. Wiesike im Jahr 1835 möglich ist, die angrenzen-

Abb. 2: Ansicht der Nordfassade der Villa Wiesike

Sara Pieper, Josephin Rösler, Florian Schweinsteiger, MSD 2007-09TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN, FAKULTÄT VI, INSTITUT FÜR ARCHITEKTUR

UNIV.-PROF. DR.-ING. DOROTHÉE SACK, FACHGEBIET HISTORISCHE BAUFORSCHUNG, MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE, STRASSE DES 17. JUNI 152, SEKR. A 58, 10623 BERLIN, TEL. ++49-30-314-796 11, MAIL: [email protected]

den Ländereien in Erbpacht zu nehmen.2 Er zieht in dieser Zeit auf den westlich gelegenen Gutshof Plauerhof um. Nachdem 1848 die Erbpacht der Länderein in freies Eigentum umgewandelt wird, ist Wiesike ein vermögender Landsmann.

Bauphase II- 1853-18651853, im Alter von 55 Jahren, zieht Wiesike sich von seinen erfolgreichen Geschäften zurück und bezieht seinen alten Wohnsitz auf „Schloss Plaue gegenüber“.3 Er baut das einfache Haus zu sei-nem Alterwohnsitz aus. Um 1865 errichtet er den westlichen Anbau mit großem Gartensaal und Arbeitszimmer und schafft damit Platz für seine vielseitigen Interessen.

Bauphase III- 1866-1880Zwischen 1866 und 1880 (Bauphase III) enstehen Südanbau, eine Veranda, sowie ein kleines Ein-gangshäuschen am Ostgiebel.

Bauphase IV- 1821-1915Nach Wiesikes Tod 1880 beziehen sein Neffe Hermann mit Frau Elise Wiesike die Villa.4 In die-ser Zeit fallen kleinere Maßnahmen wie die Ver-glasung der bisher offene Veranda (siehe Abb.2) an. Die wirtschaftliche Entwicklung nimmt unter der Leitung Hermanns auf Grund seines geringen Erbkapitals jedoch stetig ab. Nach seinem Tod

Abb. 1: Putti zwischen zwei Weinkelchen, Wandmalerei Keller

übernimmt nun in dritter Generation die Tochter Agnes Margarethe Kreusler die Geschäfte. Sie ist auch die Namensgeberin für das Gut. Mit dem Niedergang der Ziegelindustrie muss sie die Län-dereien 1920 verkaufen.

Bauphase V- nach 1923Die Ländereien gehen an den Mitinhaber der Brandenburger Exelsior- Fahrradwerke G. Patz.5 Seine Tochter Dagmar Hensel zieht 1921 in das Haus auf Margarethenhof und nimmt einige Mo-dernisierungsarbeiten vor. Nach 1945 wurde der Margarethenhof dem Gut Plauerhof wieder angegliedert und ab 1953 eine Hühnerzucht eingerichtet.6 Die Villa Wiesike wird zum Mietshaus für die Beschäftigten der Hühner-farm umgebaut. Der Grundriss im Erdgeschoss wird der neuen Nutzung angepasst.1997 kauft die Fischereischutzgenossenschaft Tei-le des Hofgeländes mit der bereits unbewohnten Villa. Sie verpachtet 2002 wiederum Teilflächen an einen Magdeburger Wassersportverein.

Abb. 3: Erdgeschoss Grundriss

auf die Anbauten. Deren anfällige Flachdächer weisen besonders im Bereich der Schornsteinan-schlüsse Schwachpunkte auf. Hier sind schwer-wiegende Wasserschäden an den Decken und den darunter befindlichen Fußbodenbereichen zu verzeichnen. Durch Vandalismus zerschlagenen Scheiben begünstigten den Nässeeintrag.Erste Notsicherungsmaßnahmen schon während des Untersuchungszeitraumes konnten den Was-sereintrag ins Gebäude minimieren. Jedoch wird darauf gedrängt, dem Objekt eine baldige Nut-zung zuzuführen, damit weiterer Zerfall vermieden wird. Die Nutzungsidee als Bürgerhaus für die Plauer steht aktuell zur öffendlichen Diskussion.

1 Dullo, Stadtsyndicus, Kommunalgeschichte der Stadt Bran- denburg, Brandenburg 1886, S.1652 Kurt Michel, Chronik des Margarethenhofes, unveröffentlicht, S.73 Vgl. Theodor Fontane, Wanderungen durch die Mark Branden-

burg – Fünf Schlösser, S.1454 Vgl. Michel, S.285 ebenda, S.436 ebenda, S.46

ZustandDurch den langen Leerstand und fehlende War-tungsarbeitungen, besonders im Bereich der Dachrinnen und Fallrohre, war das Wasserablei-tungssystem lange Zeit nicht funktionstüchtig. Dies hat zu einer starken Durchfeuchtung der Fassaden sowie zur partiellen Unterspülung des Sockel-mauerwerks geführt. Durch Frostsprengung und Salzausblühungen in der durchfeuchteten Fassa-de kam es bereits zu Oberflächenverlusten des historischen Putzes und der darunter befindlichen Ziegel. An Westanbau und Veranda lassen sich Setzungsprozesse mit Rissbildung beobachten. Im Innenbereich konzentrieren sich die Schäden

MSD-2007-09-3_MSD-PROJ+AB.indd Abs1:94MSD-2007-09-3_MSD-PROJ+AB.indd Abs1:94 21.01.2009 19:55:3421.01.2009 19:55:34Prozessfarbe SchwarzProzessfarbe Schwarz

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MSD 2007-09 – ABSCHLUSSARBEITEN

JAHRBUCH MSD 2007-09

Turmschaft, 2008.

ZERNSDORF, LAND BRANDENBURGDER WASSERTURM DER EHEMALIGEN SCHWELLENTRÄNKUNGSANSTALTBauaufnahme, Bauforschung, Sanierungsplanung

Sabine von Wangenheim, MSD 2007-09TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN, FAKULTÄT VI, INSTITUT FÜR ARCHITEKTUR

UNIV.-PROF. DR.-ING. DOROTHÉE SACK, FACHGEBIET HISTORISCHE BAUFORSCHUNG, MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE, STRASSE DES 17. JUNI 152, SEKR. A 58, 10623 BERLIN, TEL. 030-314-796 11, MAIL: [email protected]

Die SchwellentränkungsanstaltSüdöstlich von Berlin liegt, etwa 2 km von Königs Wusterhausen entfernt, der Ort Zernsdorf. Hier erwarb um 1900 die Hülsberg & Co. Handelsge-sellschaft mit Sitz in Charlottenburg, 107.463 m2 Holzung, Acker-, Gebäude- und Weideflächen, um eine Imprägnier-Anlage zu errichten.1 Es wur-den Hölzer mit Ammoniaksalzen getränkt, um ihre Feuerbeständigkeit und Resistenz gegen Pilze zu erhöhen.2 Nachdem der Königlich Preußische Staat3 die Schwellentränkungsanstalt erworben hatte, wurde von 1907 bis 1908 durch die Königliche Eisenbahn ein Wasserturm geplant und gebaut.4 Viele Wassertürme der Reichsbahn sind in ihrer Ge-staltung nur auf den reinen Zweck reduziert. Dieser Turm ist mit Gesimsen, Zierbändern aus grün und braun glasierten Ziegeln, Putzspiegeln und verschie-denen Fenstergliederungen reichhaltig gestaltet.

In der Schwellentränkungsanstalt wurden die Schwellen aus Buchen-, Eichen- und Kieferholz zu-geschnitten, an der Luft getrocknet und im Rüping-Kesseldrucksparverfahren mit Steinkohlenteeröl getränkt. Anschließend, nach einer Abkühlungs-phase, wurden Weichenplatten mit Schrauben an den Schwellen montiert. Die Herstellung und Aufarbeitung der Weichen- und Gleisschwellen war eine schwere, schmutzige und die Gesundheit gefährdende Arbeit. Die letzte Tränkung fand 1995 statt.5 Der Boden dieser Industriebrache ist mit dem Trän-kungsmittel für die Schwellen kontaminiert. Nach der aufwendigen Sanierung des Bodens wird in ei-nigen Jahren eine Wohnsiedlung entstanden sein, und nur noch der Wasserturm wird an die Schwel-lentränkungsanlage erinnern.

Das 100jährige IndustriedenkmalÜber einem kreisrunden Grundriss erhebt sich der Wasserturm mit Schaft, Turmkopf und kegelförmi-gen Dach bis auf eine Gesamthöhe von fast 32 m. Der über den Schaft vorkragende Turmkopf um-hüllt den Wasserhochbehälter - ein eiserner Hän-gebodenbehälter mit schrägen Stützblechen. Der Turmkopf besteht aus einer vernieteten Stahlfach-werkkonstruktion, ausgefacht mit Ziegeln. Dieses Stahlfachwerk und das ebenfalls stählerne Dach-werk bilden mit dem Hängebodenbehälter eine sta-tische Einheit. Der Zernsdorfer Wasserturm gehört zu den kleineren Wasserreservoiren mit einem Be-hälterinhalt von ca. 80 m3. Der Wasserstand konnte an einer außen am Turm angebrachen Meßlatte abgelesen werden. Der Wasserturm ist das höchste Gebäude in Zerns-dorf, eine Kirche gibt es nicht. Er ist das letzte über-kommende Gebäude eines der großen und wichti-gen Industriestandorte der Gemeinde.

„ein Stück prägende Heimat, oft ausschlaggeben-der ökonomischer und baulicher Bezugspunkt; die Industrielandschaft ist Heimat; ihr Erhalt dient der Identitätssicherung“.6

Für die Bürger von Zernsdorf ist der Wasserturm das Wahrzeichen der Gemeinde. Schon jahrelang bemühte sich der örtliche Heimatverein, das der da-malige Eigentümer, die Deutsche Bahn, zumindest die Schäden am Dach des Wasserturms beseitigt.

Was ist schützenswert am Wasserturm: das Wahrzeichen, der Bezugspunkt der Bürger – die bauliche Silhouette und das „technische Innenleben“ des Turmes? Der Wasserturm wird nicht museal ge-nutzt werden. Bei der Vielzahl von Baudenkmälern und den bekanntlich geringen finanziellen Mitteln der Öffentlichen Hand werden Bauwerke auch

andere, private Nutzungen erhalten. Wassertürme sind bereits häufig als Wohntürme umgebaut wor-den. Allerdings besitzt die eingebaute Technik sel-ten Wohnwert. Viele Wassertürme wurden bereits abgetragen. Wie viele Behälter wurden demontiert, haben „Platz gemacht“ für neue Nutzungen? Als technische Denkmäler eingetragene Wassertürme sind Repräsentanten der historischen Technik. Die Entwicklung der Wassertürme ist nur an den Behäl-terformen ablesbar. Ohne die fest eingebauten Be-hälter sind sie keine technischen Denkmäler mehr.

FazitNoch steht der Wasserturm. Noch ist der Hängebodenbehälter vorhanden. Noch ist nur einiges von der Substanz und Ausstat-tung verloren. Sollte die Sanierung zeitnah begin-nen, ist mit einem mittleren Aufwand zu rechnen. Es bleibt zu hoffen, dass die neue Nutzung nicht zum Ausbau des Hängebodenbehälters führt und somit nur die architektonische Hülle überdauert.

Anmerkungen1 Katasteramt Lübben, Auszug aus der Mutterrolle von Zernsdorf,

Artikel 6 und 123.2 Wochenendausgabe, Die Weite Welt, vom Fels zum Meer, Nr.1

(1900) 14.3 Katasteramt Lübben, Auszug aus der Mutterrolle v. Zernsdorf, Artikel 123.4 Baugenehmigung Nr. 4812/08 I vom 02.05.1908. 5 Margit Mach, Zernsdorf 1375-2005, eine Auswahl von Daten

und Fakten, 19.6 Uta Hassler, Alexander Kiersdorf, Denkmale des Industriezeital-

ters: von der Geschichte des Umgangs mit Industriekultur (Tübingen, Berlin 2000) 169.

Hängebodenbehälter mit Auflager Dachwerk, 2008.

Ausfahren der getränkten Schwellen, Archiv DB, Ordner Nr. 18.

Südansicht, 2008.

MSD-2007-09-3_MSD-PROJ+AB.indd Abs1:95MSD-2007-09-3_MSD-PROJ+AB.indd Abs1:95 21.01.2009 19:55:3921.01.2009 19:55:39Prozessfarbe SchwarzProzessfarbe Schwarz

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96 JAHRBUCH MSD 2007-09

BERLIN-NEUKÖLLN, EHEMALIGES KÖNIGLICHES HAUPTZOLLAMTBauuntersuchung und Konzept für die Nachnutzung

Gegenstand der ArbeitDie Arbeit umfasst eine Bauuntersuchung für das von 1913 bis 1915 errichtete ehemalige König-liche Hauptzollamt in der Schönstedtstraße 7-8 in Berlin-Neukölln und zeigt Konzepte für die Nach-nutzung auf. Der repräsentative Verwaltungsbau in Massivbau-weise entstand nach Plänen des Ministeriums der öffentlichen Arbeit unter der Leitung von Oberbau-rat Oskar Delius.1 Er wurde 1989 unter Denkmal-schutz gestellt.2 Das sechsgeschossige Hauptgebäu-de und der daran anschließende dreigeschossige Seitenflügel sind in eine Blockrandbebauung mit fünfgeschossigen Mehrfamilienhäusern eingefügt. Die klare Grundrissstruktur im Innern zeichnet sich in der Regelmäßigkeit der Fassaden ab. Die Gestaltung der Fassaden zur Straße und zum Hof ist bestimmt durch die Verwendung verschiedener Materialien, die Gliederung durch Gesimse und den sparsam eingesetzten Bauschmuck.

BauphasenDie Auswertung der Archivalien und die vor Ort festgestellten Befunde ermöglichten die zeitliche Einordnung der Bausubstanz und Rückschlüsse auf nutzungsbedingte Umbau- und Erweiterungs-maßnahmen. Es wurden vier Bauphasen festge-stellt. Der Ursprungsbau (Bauphase 1) ist in weiten Teilen erhalten. Durch den Zuzug des Finanzamtes Neukölln-Nord, 1946, entstand ein erhöhter Platz-bedarf, der 1950 zum Ausbau des Daches führte (Bauphase 2). Trotz des Auszuges des Hauptzoll-amtes 1954 kam es 1958 zur Erweiterung des Sei-tenflügels- und zum Ausbau desselben (Bauphase 3). 1988 zog das Finanzamt Neukölln-Nord aus, woraufhin das Gebäude als Asylantenheim ge-nutzt wurde. Um eine erneute Nutzung des Ge-bäudes für das Finanzamt zu ermöglichen, folgten 1990/91 Umbaumaßnahmen, die in der Haupt-sache der behindertengerechten Nutzung des Ge-bäudes dienten (Bauphase 4).

Das ehemalige Königliche Hauptzollamt, Straßenfassade zur Schönstedtstraße, 2008.

Eva Koch, MSD 2005-07TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN, FAKULTÄT VI, INSTITUT FÜR ARCHITEKTUR

UNIV.-PROF. DR.-ING. DOROTHÉE SACK, FACHGEBIET HISTORISCHE BAUFORSCHUNG, MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE, STRASSE DES 17. JUNI 152, SEKR. A 58, 10623 BERLIN, TEL. ++49-30-314-796 11, MAIL: [email protected]

Denkmalpflegerischer BindungsplanAufbauend auf der Bauuntersuchung und der Erörterung des Denkmalwertes enthält der denk-malpflegerische Bindungsplan vier Kategorien: Kategorie 1: erhaltenswert; hierzu zählen die Bauteile, die zum Erscheinungsbild des Ur-sprungsbaus und somit zur künstlerischen und stadtgeschichtlichen Bedeutung des Gebäudes beitragen Kategorie 2: den Aufbau prägendKategorie 3: schützenswert; hierzu zählen über-kommene bauzeitliche Elemente, die nicht un-mittelbar zur künstlerischen und stadtgeschicht-lichen Bedeutung beitragen Kategorie 4: zur DispositionDie Unterscheidung der vier Kategorien wieder-um führte zu einer entsprechenden Festlegung des Umgangs mit der Bausubstanz.

Konzept für die NachnutzungDa das Gebäude nun seit vier Jahren leer steht, ist es nicht zuletzt zum Schutz der Substanz des Baudenkmals erforderlich, einen Nutzer zu finden. Die Analyse des Gebäude- und Stand-ortpotentials ergab eine sinnvolle Nutzung des Gebäudes als Bildungseinrichtung, Bürogebäu-de oder Hostel. Hierbei erwies sich als Vorteil, dass das Gebäude abgesehen von Feuchtig-keitsschäden einen guten baulichen Zustand aufweist und durch sein Tragwerk ein gewisses Maß an Flexibilität bietet.

1 vgl. Schultze, Friedrich; Meyer, Gustav: Hauptzollamt in Neukölln. In: Ministerium der öffentlichen Arbeiten (Hg.): Zentralblatt der Bauverwal-tung. Berlin 1918, Nr. 51 u. 52, S. 250-252

2 vgl. Denkmalliste des Landesdenkmalamtes Berlin, OBJ.-Dok-Nr.: 09090527, Datenbankstand 03/2008

Denkmalpflegerischer Bindungsplan Erdgeschoss, 2008.Bauphasenplan Erdgeschoss, 2008.

Legende Bauphasenplan

Legende Denkmalpflegerischer Bindungsplan

Treppenauge, Haupttreppenhaus, 2008.

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97JAHRBUCH MSD 2007-09

POTSDAM-BABELSBERG, EHEMALIGES UNIVERSITÄTSGELÄNDEGartendenkmalpflegerisches Konzept für das ehemalige Universitätsgelände im Park Babelsberg

Der Park Babelsberg liegt im Nordosten der Stadt Potsdam und ist ein ausgereiftes Beispiel der landschaftlichen Gartenkunst in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Gartenkünstler wie Peter Joseph Lenne´(1789-1866) und Hermann von Pückler-Muskau (1785-1871) wirkten in dem Landschaftsgarten auf dem Babelsberg. Der Park Babelsberg ist Teil des Denkmalbereichs „Berlin-Potsdamer Kulturlandschaft“ und wurde 1991 in die Liste des UNESCO-Welterbes ein-getragen.

Die Arbeit wurde von der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg ange-regt und befasst sich mit dem nordöstlichen Teil des Parks Babelsberg, welcher seit den 1950er Jahren durch konkurrierende Nutzungen über-prägt wurde. Das Arbeitsgebiet umfasst das ehemalige Gelände der Universität Potsdam und wird durch die bestehende Bebauung definiert.

Bau- und NutzungsgeschichteBei der historischen Analyse wird der Entwick-lung nach 1948 bis heute stärkere Beachtung geschenkt, da insbesondere die Errichtung der ehemaligen Richterschule und der späteren Er-weiterung als Akademie für Staats- und Rechts-wissenschaften der DDR den nordöstlichen Teil des Babelsberger Parks stark überformt haben. Im Vordergrund standen hier die Entstehungszeit der Gebäude sowie die Entwicklung des Wege-systems.

BestandsanalyseDie Bestandsanalyse erfolgte hauptsächlich in Form einer Bestandsdokumentation mit Fotogra-fien und kommentierenden Texten sowie Über-sichtsplänen. Im Mittelpunkt stehen die Gebäu-de und das Wegenetz sowie befestigte Flächen und ausgewählte Gehölze. Auf dem ehemaligen Gelände der Universität Potsdam befinden sich

Übersicht Gebäudebestand des ehemaligen Universitätsgeländes, 2008.Plangrundlage: Vermessungsplan 2005, Stiftung Preussische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, bearbeitet.

Rommy Nitschke, MSD 2005-07TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN, FAKULTÄT VI, INSTITUT FÜR ARCHITEKTUR

UNIV.-PROF. DR.-ING. DOROTHÉE SACK, FACHGEBIET HISTORISCHE BAUFORSCHUNG, MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE, STRASSE DES 17. JUNI 152, SEKR. A 58, 10623 BERLIN, TEL. 030-314-796 11, MAIL: [email protected]

Ansicht auf die Stützmauer nördlich der Mensa, 2007.

neben den zum Schloss Babelsberg gehörenden Bauwerken insgesamt 18 Gebäude. Bei der Be-standserfassung wurden etwa 70 Wegeabschnitte sowie 7 befestigte Freiflächen erfasst. Auffallend ist das Vorhandensein der zahlreichen mehrstämmigen Eichen. Die Gehölze sind teilwei-se aus der Entstehungszeit des Parkes und wichtige Anhaltspunkte für die Rekonstruktion der Bildwir-kung. Darüber hinaus liefern sie Höhenreferenzen und markieren historische Wegeverläufe.

BewertungDer Bestandsaufnahme schloss sich die denkmal-pflegerische Wertung des Bestandes an. Dabei ist festzustellen, dass der geschlossene Parkcharakter durch die Einfügung der Bebauung ab 1949 bis Mitte der 1980er Jahre aufgegeben wurde. Unter den Gebäuden befinden sich keine von geschicht-licher oder bautechnischer Bedeutung.

Die Wegestruktur innerhalb des Geländes er-scheint rein funktional und wenig an die Örtlichkeit bzw. an die historische Wegestruktur angepasst. Die zum ehemaligen Akademiegelände gehören-den Gebäude und Wege beeinträchtigen optisch den Parkcharakter, wirken störend und passen sich nicht in das historische Parkgefüge ein.

FazitDer Denkmalwert dieses Parkareals liegt in der historischen Raumstruktur, der äußeren und inne-ren Bildwirkung sowie der bauzeitlichen Substanz. Um den Park in seiner Vollkommenheit zu erhal-ten, wurde ein Leitbild entwickelt, welches den Rückbau der eingefügten Gebäude und Wege und ferner die Rekonstruktion des historischen Wegesystems und der Parkräume vorsieht. Das Leitbild wird durch einzelne Maßnahmenvor-schläge zur Umsetzung untermauert.

Blick auf Haus 16 Mensa und Haus 15 ehemalige Kantine, 2007. Ansicht unsaniertes Laubenganghaus Haus 4 von Westen, 2007.

Ansicht saniertes Laubenganghaus Haus 1 von Westen, 2007.

Ideenskizze (Ausschnitt) zur Erschließung der Laubenganghäu-ser 1-3, die mindestens bis 2021 als Studentenwohnheime bestehen bleiben, 2007. Plangrundlage: Vermessungsplan 2005, Stiftung Preussische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, bearbeitet

MSD-2007-09-3_MSD-PROJ+AB.indd Abs1:97MSD-2007-09-3_MSD-PROJ+AB.indd Abs1:97 21.01.2009 19:56:1821.01.2009 19:56:18Prozessfarbe SchwarzProzessfarbe Schwarz

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98 JAHRBUCH MSD 2007-09

Verzeichnis der Dozenten und Förderer des MSD 2007-09- Dr.-Ing. Udo BodeLandesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-AnhaltIV Historische Baukonstruktionen I und II

- PD Dr. Christoph BrachmannFG Kunstwissenschaft VL Deutsche Kunst und Architektur der Gotik

- Univ.-Prof. Dr. Adrian von ButtlarFG Kunstwissenschaft

- Dipl.-Ing. Christian Clemen FG Geodäsie und AusgleichungsrechnungIV Geodäsie für Denkmalpfleger

- Univ.-Prof. Dr.-Ing. Johannes CramerFG Bau- und StadtbaugeschichteVL Architektur der AntikeVL Baugeschichte des WohnensSE Baustelle Denkmal

- Dipl.-Ing. (FH) Thorsten DameLaufwerk BPIV Städtebauliche Denkmalpflege I und IIIV Einführung in die Industriedenkmalpflege I und II

- Dr. Thomas DrachenbergBrandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege undArchäologisches LandesmuseumIV Denkmalpflege und Restaurierung in der Praxis

- Univ.-Prof. Dr.-Ing. em. Klaus DierksVL Tragwerkslehre für Denkmalpfleger und Kunsthistoriker

- Prof. Dr. Gabi Dolff-BonekämperFG DenkmalpflegeVL Geschichte und Theorie der DenkmalpflegeVL Stadtbaugeschichte

- Dipl.-Ing. Wolfgang FreyProDenkmalSE Methoden der Konservierung

- Dr. Michael GaußSE Kommunikationstechniken

- Univ.-Prof. Dr.-Ing. Lothar GründigFG Geodäsie und Ausgleichungsrechnung

- Prof. Dr. Jörg HaspelLandeskonservator, Landesdenkmalamt BerlinVL Denkmalkunde

- Dr. Gisela HolanStaatliche Museen zu Berlin (SMB), Bau, Technik, Innere DiensteIV Denkmalpflege und Restaurierung in der Praxis

- Dipl.-Ing. Ursula HüfferHüffer • Ramin ArchitektenPIV Sanierungskonzepte und -technologien I und II

- PD Dr. Annemarie JaeggiFG Kunstwissenschaft VL 100 Jahre Deutscher Werkbund 1907-2007

- Dr. Ruth KlawunBrandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches LandesmuseumPIV Städtebauliche Denkmalpflege I und II

- Dr. Christof KrauskopfBrandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches LandesmuseumSE Einführung in die Archäologie

- Dipl.-Ing. Dietmar KurapkatFG Historische Bauforschung, Masterstudium DenkmalpflegePJ BauaufnahmePJ Bauaufmaß und DokumentationIV Geodäsie für Denkmalpfleger

- Univ.-Prof. Cordula Loidl-Reisch FG Landschaftsbau-Objektbau

- Prof. Dr. Christoph Merzenich FH Erfurt, Fachbereich Konservierung und RestaurierungPIV Architektur- und Raumfassungen

- Dr.-Ing. Thomas NitzThüringisches Landesamt für Denkmalpflege und ArchäologiePIV Einführung in die Archivforschung VL Einführung in die Dendrochronologie

- Dr.-Ing. Caroline RolkaLandesdenkmalamt BerlinPIV Gartendenkmalpflege I und II

- Univ.-Prof. Dr.-Ing. Klaus Rückert FG Tragwerksentwurf und -konstruktion

- Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dorothée SackFG Historische Bauforschung, Masterstudium DenkmalpflegePJ BauaufnahmePJ Bauaufmaß und DokumentationÜ Perzeption und PräsentationVL Methoden der Bauforschung

- Univ.-Prof. Dr. rer.-pol. Rudolf Schäfer FG Baurecht und BauverwaltungslehreVL Rechtliche Grundlagen des Denkmalwesens

- Dr. Sc.tec. Philipp SpeiserFG Bau- und StadtbaugeschichteSE Theorie und Terminologie der Denkmalpflege im internationalen Kontext - Daniela Spiegel M.A.FG Historische Bauforschung, Masterstudium DenkmalpflegePJ BauaufnahmePJ Bauaufmaß und DokumentationPIV Inventarisation - RaumbuchÜ Perzeption und Präsentation

- Dr. Jürgen TietzFreier JournalistIV Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten und das Verfassen wissenschaftlicher Texte

- PD Dr. Kerstin Wittmann-EnglertFG KunstgeschichteVL Weiterbauen. Architektur zwischen Zerstörung und Erhaltung

- Dipl.-Ing. Albert WiedemannBSF Swissphoto GmbHPIV Photogrammetrie für Denkmalpfleger

AbkürzungenFG FachgebietIV Integrierte VeranstaltungPJ ProjektPIV Projektintegrierte VeranstaltungSE SeminarÜ ÜbungVL Vorlesung

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99JAHRBUCH MSD 2007-09

Nawar Andrews B.Sc. (Teilnehmer)[email protected]

Marit Beer M.A. [email protected]

Dipl.-Ing. Gitte Biecker [email protected]

Dipl.-Ing. Swantje [email protected]

Birte Geißler [email protected]

Dipl.-Ing. (FH) Wiebke [email protected]

Marianne Heise [email protected]

Dipl.-Ing. Djamila [email protected]

Dipl.-Ing. (FH) Inken [email protected]

Emanuel Hübner [email protected]

Dipl.-Ing. Mayssoun [email protected]

Dipl.- Hist. u. Archäolog. Maria [email protected]

Dipl.-Ing. Merima Axhausen, geb. [email protected]

Dipl-Rest. (FH) Astrid [email protected]

Sara Pieper [email protected]

Dipl.-Rest. (FH) Josephin Rö[email protected]

Katharina Rütten [email protected]

Dipl.-Ing. (FH) Axel [email protected]

Dipl.-Rest. (FH) Florian [email protected]

Mag. Daniel Stöß[email protected]

Agnieszka Swiderska [email protected]

Dipl.-Ing. (FH) Sabine von [email protected]

Dipl.-Ing. Mirosanda [email protected]

Mag.phil. Lilli [email protected]

Dipl.-Ing. (FH) Eva Koch (Teilnahme MSD 2005-07)[email protected]

Dr.-Ing. Rommy Nitschke (Teilnahme MSD 2005-07)[email protected]

Verzeichnis der Teilnehmer und Absolventen des MSD 2007-09

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bisher erschienene Jahrbücher des Masterstudium Denkmalpflege (MSD):

– Berlin, 2008: MSD-Jahrbuch 2006-08 (Heft 4) – Berlin, 2007: MSD-Jahrbuch 2005-07 (Heft 3) – Berlin, 2006: MSD-Jahrbuch 2004-06 (Heft 2) – Berlin, 2005: MSD-Jahrbuch 2003-05 (Heft 1) – Berlin, 2004: Jahrbuch 5 Jahre Aufbaustudium Denkmalpflege (Sonderheft)

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Mahlzeit

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MÙÊÁdÁrÁ(Für acht Personen)

Zutaten1 1 kg braune Linsen2 1 kg BÙrÈÙl (grob) [Bulgur] oder Reis3 6 Zwiebeln4 2 Tassen Olivenöl5 1 E L KÙsbÁrÁ (Koriander)6 1 1/2 TL Salz

Zubereitung

Die Linsen und den BÙrÈÙl waschen. Dann die Linsen in einem Topf geben, ca. 2-3cm mit Wasser bedecken und salzen. Kochen bis die Linsen weich sind. Danach den BÙrÈÙl zu den Linsen geben und auf kleiner Flamme ziehen lassen. Das Olivenöl mit dem Koriander mischen und über die Linsen mit dem BÙrÈÙl geben, umrühren und eine Viertel-stunde ziehen lassen.Etwas Öl erhitzen und die in Scheiben geschnittenen Zwiebeln glasig dünsten. Die Zwiebeln und das Öl trennen. Das Öl über Linsen und BÙrÈÙl geben und von der Flamme nehmen. Den bedeckten Topf 10 Minuten ruhen las-sen.

MÙÊÁdÁrÁ auf einer flachen Platte anrichten und mit Zwiebeln bestreuen.

Mit Salat oder Joghurt servieren.

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Anmerkung zur digitalen Version:

Aus Gründen einer besseren Lesbarkeit wurde die in der Druckversion bestehende 

gegenläufige, kopfstehende Anordnung des Jubiläumjahrbuchbestandteils, bei der die letzte 

Seite des MSD Jahrbuchs 2007‐09 der letzten Seite des Jubiläumjahrbuchs denk x X 

gegenübersteht, zugunsten einer durchlaufenden Seitenfolge aufgegeben.  

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Masterstudium Denkmalpflegeder Technischen Universität Berlin

Heft 5, Jahrbuch 2007-09,mit Jubiläumsjahrbuch denk x 10

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Masterstudium Denkmalpflege an der TU Berlin

Jubiläumsjahrbuch

denk x 10(Beiheft zum MSD Jahrbuch 2007-09)

Herausgegeben von Dorothée Sack

zusammen mit

Antonia Brauchle, Martin Gussone, Dietmar Kurapkat und Daniela Spiegel

FG Historische Bauforschung, Masterstudium Denkmalpflege

Berlin 2009

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Impressum

Technische Universität BerlinFakultät VI Planen Bauen Umwelt, Institut für Architektur Fachgebiet Historische Bauforschung, Masterstudium Denkmalpflege

Herausgegeben von Dorothée Sack zusammen mit Antonia Brauchle, Martin Gussone, Dietmar Kurapkat und Daniela SpiegelMasterstudium Denkmalpflege an der TU Berlin - Jahrbuch 2007-09Masterstudium Denkmalpflege der Technischen Universität Berlin, Heft 5, mit Jubiläumsjahrbuch denk x 10

© Fachgebiet Historische Bauforschung, Masterstudium Denkmalpflege, Berlin 2009

Redaktion: Antonia Brauchle, Martin Gussone, Dietmar Kurapkat, Daniela Spiegel unter Mitarbeit von Krtistin Brenndörfer, Nicole Erbe und Franziska Sreit

Grafik, Layout: Martin Gussone

scripvaz-Verlag, Christof Krauskopf, BerlinDruck: Difo Druck GmbH, BambergAuflage: 500 ExemplareISBN: 978-3-931278-51-9

AnschriftUniv.-Prof. Dr.-Ing. Dorothée SackTU Berlin, FG Historische Bauforschung, Masterstudium DenkmalpflegeSekretariat A 58, Straße des 17. Juni 152, 10623 BerlinArchitekturgebäude, Raum 812Tel.: ++49 30 314-796 11 | Fax.: ++49 30 314-796 12 |Mail: [email protected]: http://baugeschichte.a.tu-berlin.de/hbf-msd/

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105JUBILÄUMSJAHRBUCH denk x 10

Inhalt Jubiläumsjahrbuch denk x 10

Seite

Grußworte- Grußwort des Präsidenten der TU Berlin, K. Kutzler: „Das Masterstudium Denkmalpflege als Baustein des

wissenschaftlichen und bildungsstrategischen Profils der TU Berlin – Zum zehnjährigen Jubiläum des Aufbau- und Masterstudiengangs Denkmalpflege“ 107

- Grußwort des Landeskonservators und Direktors des Landesdenkmalamtes Berlin, J. Haspel: „Vom Nutzen des Masterstudiengangs Denkmalpflege der TU Berlin für die Praxis“ 109

Einleitung- 10 Jahre Aufbaustudium und Masterstudium Denkmalpflege an der TU Berlin. Was uns wichtig war –

was uns wichtig ist, D. Sack 113

Masterstudium Denkmalpflege an der TU Berlin – Evaluierung und Absolventenbefragung 2008 K. Brenndörfer 121

Die Lehre im Masterstudium Denkmalpflege 135Inhalte und Lehrende des Masterstudiengangs Denkmalpflege der TU Berlin gegliedert nach Modulen- Modul 1: Bauaufnahme und Bauforschung 136- Modul 2: Bauforschung und Sanierungsvorplanung 137- Modul 3: Denkmalpflege 138- Modul 4: Architektur- und Kunstgeschichte 139- Modul 5: Sanierung und Konservierung 140- Modul 6: Wahlmodul 141- Modul 7: Exkursionen 142- Modul 8: Praktikum 143 Redaktion: D. Spiegel

Register Register 1

Die Mitarbeiter des FG Historische Bauforschung 1998-2008 Register 3

Verzeichnis der Jahrgangsprojekte des Aufbau- und Masterstudiums Denkmalpflege Register 4

Die Absolventen der Jahrgänge ASD 1 bis 5 und MSD 2003-05 bis 2007-09 Register 5

Verzeichnis der Abschlussarbeiten des Aufbau- und Masterstudiums Denkmalpflege 1999-2009, topografische Ordnung Register 25

- Internationale Abschlussarbeiten Register 26- Abschlussarbeiten in Berlin und Potsdam Register 29- Abschlussarbeiten in Deutschland Register 33

Die Lehrenden im Aufbau- und Masterstudium Denkmalpflege Register 36

Index des Registers Register 39

Abbildungsverzeichnis Register 42

‚Letzte Seite‘

Übergang zum gegenläufigen Jahrbuch des Masterstudiums Denkmalpflege, MSD 2007-09

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Das Masterstudium Denkmalpflege als Baustein des wissen-schaftlichen und bildungsstrategischen Profils der TU Berlin

– Zum zehnjährigen Jubiläum des Aufbau- und Masterstudien-gangs Denkmalpflege

Im Februar dieses Jahres schließt der zehnte Jahrgang des postgradualen Studiengangs Denkmalpflege an der Technischen Universität Berlin sein Studium ab. Mit rund 250 Ab-solventen und Absolventinnen in den vergangenen 10 Jahren und einer Abschlussquote von über 90% ist dieser Studiengang außerordentlich erfolgreich. Er zählt nicht nur zu den ältesten postgradualen Studienangeboten der TU Berlin, sondern auch zu den ersten modularisierten Studiengängen und bildete so eine der frühesten Möglichkeiten, an unse-rer Hochschule einen Master-Abschluss zu erwerben – lange bevor der Bologna-Prozess in entsprechender Weise in den grundständigen Studiengängen umgesetzt werden konnte.Die Initiative zu diesem bildungsstrategischen ‚Pilotprojekt‘ ging fakultätsübergreifend ge-meinsam mit der geisteswissenschaftlichen Fakultät I von der damaligen Fakultät VII Ar-chitektur Umwelt Gesellschaft aus. In deren Nachfolgeinstitution, der Fakultät VI Planen Bauen Umwelt, ist der Studiengang bis heute am Institut für Architektur beheimatet und wird vom dortigen Fachgebiet Historische Bauforschung durchgeführt.

Das wissenschaftliche Profil der TUB wird durch ein breites Fächerspektrum der Ingeni-eur-, Natur-, Planungs-, Wirtschafts- und Geisteswissenschaften bestimmt. Aufgrund die-ser fachlichen Breite definiert die Universität ihre Kernkompetenzen durch die Bildung interdisziplinärer Verbünde in Bereichen gesamtgesellschaftlicher Zukunftsaufgaben. Eines dieser ausgewählten Zukunftsfelder ist der Bereich ‚Gestaltung von Lebensräumen‘, für den die Fakultät VI Planen Bauen Umwelt federführend ist. Die Tatsache, dass schon heute ein Großteil der planerischen und baulichen Gestaltung von Lebensräumen im Kontext eines historisch gewachsenen Bestands stattfindet, verdeutlicht, dass unsere Gesellschaft einen wachsenden und langfristig anhaltenden Bedarf an denkmalpflegerischer Kompe-tenz entwickeln wird.

Die Ausbildung von fachlich breit aufgestellten Denkmalpflegern vollzieht sich im Schnitt-punkt von technischen Möglichkeiten, wirtschaftlicher Machbarkeit und gesellschaftlicher Verantwortung, in der vielfältige Kompetenzanforderungen zusammen treffen, die von kul-tur- und geisteswissenschaftlichen Grundlagen, über analytische Methodik, Gestaltungs- und Planungsqualifikation sowie bautechnisches Know-how bis hin zu kommunikativen Fähigkeiten reichen. Damit spiegelt sich die für die TU Berlin charakteristische Interdiszipli-narität im Masterstudiengang Denkmalpflege, dessen Markenzeichen das Projektstudium ist, modellhaft wider. Zugleich stellt sich das postgraduale Konzept den Anforderungen einer sich ständig wandelnden Wissensgesellschaft, die auf universitäre Weiterbildungsan-gebote angewiesen ist. In diesem Sinne ist die Ausbildung von Personen mit einschlägiger Berufserfahrung herausfordernd und gleichzeitig ein großer Gewinn. Erfreulich ist auch die gerade erfolgte auflagenfreie Reakkreditierung des Studiengangs.

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Zu all dem möchte ich Ihnen, den Verantwortlichen, Lehrenden und nicht zuletzt den Studierenden des Masterstudiengangs Denkmalpflege im Namen der TU Berlin herzlich gratulieren. Mit meinen Glückwünschen verbinde ich auch meinen Dank für das in der zurückliegenden Dekade Geleistete. Dass Sie nicht gedenken, sich auf den Lorbeeren auszuruhen, wird durch folgenden Umstand deutlich: Zum zehnjährigen Bestehen geben Sie nicht nur dieses Jubiläumsjahrbuch heraus und präsentieren der Öffentlichkeit eine Ausstellung mit beispielhaften Forschungsergebnissen, sondern Sie veranstalten vor allem auch einen Workshop zu Fragen der aktuellen und zukünftigen Entwicklung der akademi-schen Ausbildung für die Denkmalpflege, an dem mehr als zehn verwandte Studiengänge aus dem deutschsprachigen Raum teilnehmen. Für all diese Aktivitäten wünsche ich Ihnen im Namen der TU Berlin viel Erfolg und gutes Gelingen.

Prof. Dr. Kurt Kutzler

Präsident der Technischen Universität Berlin

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Vom Nutzen des Masterstudiengangs Denkmalpflege der TU Berlin für die Praxis

Das Europäische Denkmalschutzjahr 1975 bildete unter dem Motto „Eine Zukunft für unsere Vergangenheit“ einen Meilenstein für die gesellschaftliche Anerkennung des Denkmalschut-zes als gemeinsame Verpflichtung. Das Denkmalschutzjahr förderte in West und Ost auch die Einsicht, dass für den verantwortungsbewussten Umgang mit dem architektonischen Erbe die systematische Dokumentation, die wissenschaftliche Erforschung und der professionelle Einsatz substanzschonender Sanierungstechnologien erforderlich sind.

Für die Untersuchung des Ist-Zustandes der Baudenkmäler war mit der „Historischen Bau-forschung“ bald eine Disziplin gefunden, die nicht nur in der Lage war, die Bauten genau zu dokumentieren und diesen wertvolle Erkenntnisse zur ihrer historischen Genese abzugewin-nen. „Historische Bauforschung“ leistet vielmehr auch einen Beitrag, um unnötige Planungs- und Kalkulationsfehler bei der Entwicklung von Sanierungs- und Restaurierungskonzepten zu vermeiden, kann also Baukosten oder Folgekosten senken helfen. Die Methoden der Bauforschung – unter anderem das formtreue Aufmaß und die Darstellung in detaillierten Bauaufnahmeplänen – sind im archäologischen Kontext entwickelt und über Jahrzehnte ver-feinert worden. Die Erforschung und Ausdifferenzierung der sanierungstechnischen Verfah-ren erfuhren besonders in den 1980er Jahren einen Schub, nicht zuletzt dank einschlägiger Förder- und Forschungsprogramme des Bundes und der Einrichtung spezieller Sonderfor-schungsbereiche. Mit der Einführung wissenschaftlicher Studiengänge an Fachhochschulen, Universitäten und Akademien für die Bau- und Kunstdenkmalrestaurierung erreichte auch die Restauratorenausbildung in Deutschland ein höheres Niveau.

Mit den weitreichenden Entwicklungen sind seit dem Europäischen Denkmalschutzjahr auch die Anforderungen an die Konservatorenpraxis erheblich gestiegen. Ökonomische und recht-liche Kompetenzen spielen zunehmend ebenso eine Rolle wie die interdisziplinäre Fähigkeit zur Einbeziehung von Expertenwissen und Spezialisten aus Vertiefungs- oder Nachbargebie-ten der Konservatoren. Grundständige Studiengänge der Kunstgeschichte oder Architektur, die in der Regel auf eine berufliche Tätigkeit in der Denkmalpflege vorbereiten, reichen an-gesichts der entstandenen Komplexität und Interdisziplinarität in der Praxis kaum mehr aus, das heute selbst von Berufsanfängern erwartete Qualifikationsspektrum zu vermitteln. Als Antwort haben die Landesdenkmalämter das System der Wissenschaftlichen Volontariate in der Denkmalpflege systematisch ausgebaut und einige Hochschulen sogar ganz neue Auf-baustudiengänge aus der Taufe gehoben, um Absolventen von denkmalrelevanten Studien-gängen eine denkmalspezifische Vertiefung und den Erwerb einschlägiger Zusatzkenntnisse und -fertigkeiten zu ermöglichen.

Seit nunmehr zehn Jahren bietet auch die Technische Universität Berlin an der Architekturfa-kultät, der heutigen Fakultät VI Planen Bauen Umwelt, einen postgradualen Studiengang auf dem Gebiet von Denkmalschutz und Denkmalpflege an. Die Koordination liegt bei dem da-mals ebenfalls neu eingerichteten Fachgebiet Historische Bauforschung. Die Neueinrichtung des Studiengangs und des Fachgebiets hat sich in den letzten zehn Jahren vielfach bewährt, für die Denkmale in der Region ebenso wie für die Denkmalpflege. Generell ist es erfreulich, dass sowohl die staatlichen bzw. kommunalen Denkmalbehörden oder öffentliche wissen-schaftliche Einrichtungen im Dienst der Denkmalpflege als auch die mit Denkmalschutz- und -pflegeaufgaben betrauten privaten Büros, Fachfirmen und Institute bei der Einstellung neuer

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Mitarbeiter oder bei der Beauftragung von freien Mitarbeitern auf die hoch qualifizierten Ab-solventen des Masterstudiengangs Denkmalpflege (MSD) zurückgreifen können. Davon wird über die Region hinaus rege Gebrauch gemacht.

Dank seiner Konzeption als praxisorientiertes Projektstudium leistet der Studiengang aber auch einen unmittelbaren Beitrag zur Erforschung und Erhaltung des architektonischen Er-bes von Berlin und seines Umlands. Denn jeder Jahrgang untersucht ein pflegebedürfti-ges Bauwerk, in der Regel ein Baudenkmal oder einen baulichen Bestandteil von größe-ren Denkmalbereichen (Gesamtanlagen, Ensembles) unserer Region und erarbeitet eine wissenschaftlich fundierte Analyse und Instandsetzungsvorplanung. Mittelbar kommen diese qualifiziert ausgeführten Vorarbeiten oft den Denkmalen und Denkmalbehörden zugute. Die Untersuchung der Herz-Jesu-Kapelle in Berlin-Pankow (Jahrgangsprojekts 1999/2000) zum Beispiel schuf eine Voraussetzung für die Unterschutzstellung dieses ungewöhnlichen Bau- und Geschichtszeugnisses, und die gründlichen Vorarbeiteten an dem Musterschulpavil-lon von Bruno Taut in Berlin-Neukölln (Jahrgangsprojekt 1998/99) legten das Fundament für die Einleitung konkreter Sicherungs- und Instandsetzungsarbeiten. In einer konzertierten Aktion war der Denkmalpflege-Studiengang schließlich an der praktischen Umsetzung der behutsamen Sanierung des Taut-Pavillons beteiligt und zählte 2001 zu den Preisträgern der Ferdinand von Quast Medaille, die der für Denkmalschutz zuständige Berliner Stadtentwick-lungssenator für vorbildliche Leistungen auf dem Gebiet der Denkmalerhaltung und Denk-malvermittlung verleiht.

Hinzu kommt jedes Jahr eine ganze Reihe von Abschlussarbeiten zur Erlangung des akade-mischen Grades Master of Science (M.Sc.). Insgesamt wurden so in den letzten zehn Jahren mehr als 50 Objekte in Berlin und Umgebung bearbeitet. In der Hauptsache handelte es sich um Baudenkmale, aber auch Bodendenkmale und Gartendenkmale, Industrie- und Technikdenkmale sowie Sakraldenkmale befanden sich darunter. Eine Vielzahl dieser Pro-jekte ist in der Ausstellung vertreten, die im Forum des Architekturgebäudes der TU Berlin gezeigt wird.

Der Stellenwert, den die Denkmalpflege den als Jahrgangsprojekten oder Masterarbeiten entstehenden Untersuchungen und Konzepten beimisst, weist über den Studien- und Prü-fungswert für die Universität hinaus. Gerne schlagen das Landesdenkmalamt Berlin und die Berliner Bezirksdenkmalbehörden dem Masterstudiengang deshalb immer wieder Denkmal-objekte und Denkmalthemen zur vertiefenden Bearbeitung in Jahrgangs- oder Abschluss-projekten vor. Im besten Fall finden diese Arbeiten Fortsetzung in Form von ausgeführten In-standsetzungen oder weiterführenden Forschungen. In jedem Fall tragen sie dazu bei, hohe denkmalfachliche Standards und zeitgemäße konservatorische Qualitätsniveaus zu sichern, und bieten einen Vergleichsmaßstab für ähnlich gelagerte Denkmalschutz- und -pflegefälle im Raum Berlin. Wo sich der Nutzen sorgfältiger bauforscherischer Voruntersuchungen und darauf aufbauender differenzierter Instandsetzungsplanungen nicht nur für Denkmalpfleger, sondern auch für Eigentümer und Planer erwiesen oder sogar „gerechnet“ hat, wächst auch das Vertrauen in den Sinn und die Einsicht in den praktischen Zweck gründlicher Analysen und Konzepte im Vorbereitungsstadium konkreter Planungs- und Bauvorhaben.

Schließlich leisten der Masterstudiengang Denkmalpflege und das Fachgebiet Historische Bauforschung der TU Berlin einen spezifischen Beitrag zur Vermittlung denkmalpflegerischer Belange im Hochschulsektor und in der kulturell bzw. historisch interessierten Berliner Öf-fentlichkeit. Zum Berliner Denkmaltag und mehr noch zum europaweiten „Tag des offenen Denkmals“, den das Landesdenkmalamt alljährlich für Berlin koordiniert, gehören Projekte

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und Objekte aus dem Masterstudiengang Denkmalpflege mittlerweile zum festen Bestandteil des Programms, mit dem sich die Veranstalter an die Bevölkerung und Besucher der Stadt wenden. Mit dem „Berliner Kolloquium zur Bauforschung und Denkmalpflege“, an dessen Organisation das Fachgebiet Historische Bauforschung seit vielen Jahren maßgeblich be-teiligt ist, bietet die TU Berlin ein wichtiges wissenschaftliches Forum zum konservatorischen Meinungs- und Erfahrungsaustausch, bei dem häufig Fachbeiträge von auswärtigen Ex-perten zur Diskussion stehen und den Berliner Lokalhorizont erweitern. Die Aktivitäten des Masterstudiengangs Denkmalpflege kommen damit nicht nur dem gesetzlichen Auftrag der für Denkmalschutz zuständigen Ämter zugute, sondern auch generell dem konservatorischen Anliegen und seiner Verbreitung als gesamtgesellschaftliche Aufgabe und Verpflichtung ge-genüber nachfolgenden Generationen.

Das Landesdenkmalamt Berlin und ich persönlich haben uns gerne von Anfang an für den Auf- und Ausbau des Masterstudiengangs Denkmalpflege an der TU Berlin engagiert. Als Lehrbeauftragte oder zur Betreuung einzelner Projekte stehen Mitarbeiter des Amtes im Be-darfsfall zur Verfügung und können umgekehrt daraus Nutzen für die Wahrnehmung ihrer Amtsaufgaben ziehen. Als Dozent des Fachs Denkmalkunde kann ich selbst einen Beitrag aus der Praxis zur Ausbildung der Studierenden leisten und profitiere andererseits durch den kontinuierlichen Austausch mit angehenden Denkmalpflegern und den Kollegen im Fachge-biet. Es ist sicher nicht verwunderlich, wenn wir den Masterstudiengang Denkmalpflege der TU Berlin aus Konservatorensicht als integralen und unersetzlichen Bestandteil der Ausbil-dungslandschaft und Denkmallandschaft unserer Region verstehen und wertschätzen. Diese Einrichtung leistet einen wichtigen Beitrag dafür, dass Berlin auch im bundesweiten und europäischen Vergleich als ein Kompetenzzentrum in Sachen Konservierungs- und Restau-rierungstechnologie gelten kann.

Der Technischen Universität Berlin gebührt mein Dank, dass sie dieses Entwicklungspoten-tial vor nunmehr zehn Jahren gesehen und gefördert hat durch die Einrichtung des für den postgradualen Studiengang Denkmalpflege verantwortlichen Fachgebiets Historische Bau-forschung. Frau Professor Sack und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, aber auch den beteiligten Kollegen der Nachbarinstitute danke ich sehr, dass sie diese historische Chance für die Region und für die Denkmalpflege konsequent genutzt und mit großer Energie einen höchst erfolgreichen und produktiven Masterstudiengang Denkmalpflege aufgebaut haben. Ich bin sicher und dankbar dafür, dass die Denkmale in und um Berlin ebenso wie die Konservatoren aus der Kooperation der Denkmalbehörden mit dem Fachgebiet Historische Bauforschung und dem Masterstudiengang Denkmalpflege der TU Berlin auch in Zukunft ihren Nutzen ziehen dürfen.

Prof. Dr. Jörg Haspel

Landeskonservator und Direktor des Landesdenkmalamtes Berlin

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Eine Zwischenetappe: Die Ausstellung zum fünfjährigen Bestehen des Aufbaustudiums Denkmalpflege wird eröffnet, 2004.

10 Jahre Aufbaustudium und Masterstudium Denkmalpflege an der TU Berlin – Was uns wichtig war – was uns wichtig istAm Freitag, den 10.10.2008 – einen Tag nach der Rückkehr von einer fast zweimonatigen Kam-pagne in Resafa/Syrien – trat das Gutachtergre-mium der Reakkreditierungskommission ZEVA zusammen, um über den Fortbestand des Mas-terstudiums Denkmalpflege (MSD) der TU Berlin zu beraten. Gegenstand des Gesprächs, das uns schnell aus der fernen Wüste in die Berliner Ge-genwart zurückholte, waren Fragen nach der Kon-zeption und der Umsetzung des Studiengangs, der nach einer nur sechswöchigen Vorlaufphase, am 1. Oktober 1998 begonnen hatte. Die Antworten lagen uns auf der Zunge, hatte doch die ausgesprochen arbeitsintensive Vorbe-reitung der Unterlagen für die Reakkreditierung die erneute inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Konzept, den Veränderungen und Weiter-entwicklungen des Studiums gefordert. Die Er-arbeitung des sehr umfangreichen und umfas-senden Berichts lag in den Händen von Daniela Spiegel, Dietmar Kurapkat, Martin Gussone und Kristin Brenndörfer. Besonders hilfreich war hier die Erfahrung von Kristin Brenndörfer, die als Stadtplanerin und Wirtschaftsingenieurin ihre Kenntnisse im Bereich Evaluierung einbrach-te und einen auf die spezifische Situation des MSD abgestellten Fragebogen entwickelte, die Absolventen der vier MSD-Jahrgänge befragte und die Ergebnisse in einem Evaluierungsbericht zusammenstellte und auswertete. Die Kernaus-sagen des Berichts werden im anschließenden Beitrag dargestellt.

Im Rahmen dieser Auseinandersetzung zeigte sich, dass die Besonderheit des Studiums – von

Anfang an – die Multidisziplinarität der Teilneh-mer und ihre auf Interdisziplinarität fußende Zu-sammenarbeit sind. Dies spiegelt sich auch in dem breit angelegten, aber sehr eng verzahnten Fächerangebot wider und manifestiert sich zudem in der inzwischen auf zwei Semester ausgelegten Bearbeitung eines gemeinsam durchzuführenden Studienprojekts. Im Ablauf dieses Studiums, das insgesamt eine Laufzeit von drei Semestern hat, wobei das letzte Semester den als Einzel- oder Gruppenarbeiten konzipierten Masterarbeiten vorbehalten ist, kommen - und das war ebenfalls der Gedanke von Anbeginn – alle Bereiche zu-sammen, die im Rahmen von Fragen und Aufga-ben der Denkmalpflege zusammenarbeiten.

Die multidisziplinäre Zusammensetzung des Teil-nehmerfelds führt auch dazu, dass die einzelnen Mitglieder der Gruppe immer ihre jeweiligen, im Vorstudium und vielfach auch schon in der Praxis erworbenen Kenntnisse in die Ausbildung einbrin-gen. Ein weiterer Faktor sind die Altersunterschie-de der Teilnehmer, denn neben den Absolventen,

Der Beginn: Vor der Antrittsvorlesung von D. Sack, 1999.

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die gerade ihr Erststudium abgeschlossen haben, sind solche eingegliedert, die bereits über mehr-jährige berufliche Erfahrungen verfügen und die-se in den jeweiligen Jahrgang einbringen.

Ein anderer Punkt, der schon bei der Einrich-tung des Studiums eine wichtige Rolle spielte, galt dem Bestreben, die eigenen Forschungs-schwerpunkte im Vorderen Orient in das Fach-gebiet „Historische Bauforschung“ und damit in den MSD einzubringen, um damit sowohl interessante Arbeitsmöglichkeiten für Praktika, als auch gute Ansatzpunkte für Masterarbeiten zu schaffen. Dazu kam der Wunsch, die nun schon seit 35 Jahren währenden Verbindungen in die Region des Mittleren Ostens zu nutzen, um zunehmend auch ausländische Studierende anzuziehen, die nach Abschluss ihrer Ausbil-dung wieder in ihre Heimatländer zurückkehren möchten und dort unsere zukünftigen Koopera-tionspartner sind. Ihre hier erworbenen neuen Kenntnisse bringen sie in den Prozess der Ausei-nandersetzung mit dem gebauten oder zu ergra-benden Kulturgut in ihren Ländern ein. Dieses Angebot der Ausbildung wird in zunehmendem Maße von Teilnehmern aus Griechenland, der Türkei und vor allem aus dem Mittleren Osten wahrgenommen. So ist es auch zu verstehen, dass in den Masterarbeiten vermehrt Fragen der Konsolidierung von Ruinen und Pflegekonzepte für diese, ebenso wie Fragen der Erschließung für Besucher und das Site Management von ar-chäologisch und kulturhistorisch bedeutenden Plätzen thematisiert werden.

Interessant für die weitere Entwicklung des MSD ist aber auch die Feststellung, dass außer den Teilnehmern aus den oben genannten Ländern, zu denen schon lange intensive wissenschaftli-che Kontakte bestehen, zunehmend Nachfra-gen nach Studienplätzen aus Ländern in unserer Nachbarschaft kommen, in deren Hochschulen offensichtlich eine in dieser Form ausgerichtete Vertiefung im Bereich Denkmalpflege nicht an-geboten wird. Die Anfragen kommen im We-sentlichen aus Österreich, Polen, Tschechien und den Niederlanden.

Betrachtet man nun die Entwicklung des gesam-ten Studiengangs über die letzten zehn Jahre, fällt auf, dass der von uns vertretene Ansatz der Multidisziplinarität nicht mehr - wie zu Beginn - vorwiegend von Architekten, sondern immer stärker von Archäologen, Kunsthistorikern und Restauratoren nachgefragt wird. Gerade bei

Absolventen dieser Fachrichtungen zeigt sich, dass bei Arbeiten im Kontext von Bauforschung und Denkmalpflege die direkte Zusammenarbeit mit Architekten, Bauingenieuren und Städtebau-ern von besonderem Interesse ist. Hintergrund ist die Tatsache, dass vor allem Absolventen geisteswissenschaftlich ausgerichteter Fächer erkennen, dass die Zusammenarbeit mit den Nachbardisziplinen im Konzept strukturiert und dann gemeinsam trainiert werden muss, um die unterschiedlichen Denkansätze verstehen und einordnen und sie dann in die Arbeit einfließen lassen zu können.

Dieser Erkenntnis- und Arbeitsprozess wird un-terstützt und gefördert durch die enge und sehr intensive Zusammenarbeit im Studium, die zu-gleich einen festen Verbund zwischen Lehrenden und Lernenden schafft und von allen Beteiligten gleichermaßen getragen wird. So wird in dem dreisemestrigen Studium – dessen Laufzeit in der Regel nicht überschritten wird – ein Netz-werk geschaffen, das die Studierenden auch nach ihrem Abschluss miteinander verbindet. Zudem sind sowohl die Teilnehmer des jeweils aktuellen Jahrgangs als auch die Absolventen-jahrgänge intensiv mit dem Fachgebiet Histori-sche Bauforschung verbunden. Sie werden über Vorträge, Tagungen, Workshops und andere Aktivitäten sowie Stellenausschreibungen im Be-reich Denkmalpflege und Bauforschung infor-miert. Die Kontakte dienen auch dazu, immer wieder geeignete Mitarbeiter für bestimmte Auf-gabenstellungen in Forschungsprojekten, die im Fachgebiet bearbeitet werden, anzusprechen. Dieses Netzwerk erfährt eine zusätzliche Förde-

Zusammenarbeit mit internationalen Partnern ...Workshop mit der syr. Antikendirektion in Resafa, 2008.

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... und nach einem Vortrag im Berliner Kolloquium, 2007.

dium Denkmalpflege) im Jahr 2004 nur in ein-zelnen Punkten kommentiert haben, soll hier nun in seiner Komplexität umrissen werden, um so das Konzept darzustellen zu können, das 1998 entstand und dann mit allen Mitarbeitern weiter-entwickelt wurde. Zu nennen sind daher an erster Stelle alle guten Geister, die von Anbeginn das Fachgebiet und damit das Masterstudium mitge-staltet und mitgetragen haben. Das waren und sind Susanne Jaeger, Christof Krauskopf, Elgin Röver/ v. Gaisberg, Jürgen Giese, Daniela Spie-gel und Dietmar Kurapkat sowie Monika Thiel und Antonia Brauchle als Vertretungen, um die Assistenten aller Jahre zu nennen. Dazu kommen Martin Gussone als wissenschaftlich-technischer Mitarbeiter des MSD und vor allem des Fach-gebiets Historische Bauforschung und der dort angesiedelten Forschungsprojekte, zugleich der Vater aller unserer Jahrbücher – mit diesem Band liegt der Sechste vor – sowie in den ersten Jah-ren Daniel Krüger und nun schon seit fünf Jahren Kristin Brenndörfer als Schalter- und Walterin im Sekretariat, Studien- und Projektverwaltungsbü-ro. Unterstützung erfuhren und erfahren wir in besonders turbulenten Zeiten weiterhin durch Monika Thiel und zudem Mike Schnelle, der seit Jahren auch die große Abschluss-Exkursion am Ende eines jeden Jahrgangs vorbereitet und mit uns durchführt.

Doch nun zum Ablauf des Studiums: Um die ge-wünschte und eingangs hervorgehobene Multi-disziplinarität zu gewährleisten, war und ist die erste Vorgabe im Rahmen von Auswahlgesprä-chen, aus den bisweilen zahlreichen Bewerbern für den jeweiligen Jahrgang eine Studierenden-

rung durch das „Berliner Kolloquium zur Bau-forschung und Denkmalpflege“, das seit 1999 in Kooperation mit unserem direkten Nachbarn, Professor Johannes Cramer, Fachgebiet Bau- und Stadtbaugeschichte, veranstaltet wird. In dieser während des Semesters im 14-tägigen Turnus stattfindenden Vortragsreihe werden ak-tuelle Fragen zur Bauforschung und Denkmal-pflege behandelt, aus laufenden Arbeiten be-richtet und auf diese Weise auch die Kontakte zu den benachbarten Institutionen gepflegt. Viele, vor allem die inzwischen nicht mehr in Berlin an-sässigen Absolventen, nehmen dieses Angebot wahr, um die Verbindung untereinander und zu den Lehrenden nicht abreißen zu lassen.

Doch zurück zur Gründungsphase des Studiums: Als Bauforscherin und nicht etwa als „gelernte Denkmalpflegerin“ hatte ich die Möglichkeit, das Fach Denkmalpflege sozusagen von außen zu be-trachten. Dabei war stets aufgefallen, dass die an-stehenden Fragen und Aufgaben beim Erhalt und der Instandsetzung von historischen Baudenkma-len und Ensembles nur von einem multidisziplinär zusammengesetzten und interdisziplinär arbeiten-den Team befriedigend zu beantworten und zu lösen sind. Zudem hatte es sich immer wieder ge-zeigt, wie wichtig es ist, eine Verständigungsebene zwischen den einzelnen zu beteiligenden Spezialis-ten herzustellen und die Kommunikation denkmal-spezifischer Fragen nach außen zu fördern. Die-sen vielfältigen Aspekten sollte bei der Konzeption des postgradualen Studiengangs Denkmalpflege Rechnung getragen werden.

Der generelle Aufbau des Studiums, den wir im sogenannten „Jubel 5“-Heft (5 Jahre Aufbaustu-

Kontaktpflege vor ...

.... und in Berlin.D. Sack mit J. Cramer vor der Mschatta-Fassade, Foto 2002.

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gruppe von maximal 30 Personen zusammen-zustellen, die möglichst verschiedene berufliche Hintergründe mitbringt. Die Teilnehmer kommen zunächst aus den Kernfächern des Masterstudi-engangs Denkmalpflege, das sind: die Architek-tur – denn der Studiengang wurde in der Fakultät für Architektur, seit 2006 Institut für Architektur, angesiedelt –, die Archäologie – dort ist die Bau-forschung methodisch beheimatet –, die Kunst-geschichte, die Restaurierungswissenschaften, die Landschafts- und Gartenplanung, der Städte-bau und das Bauingenieurwesen. Aufgenommen werden aber auch Absolventen anderer Fach-richtungen, sofern sie nachweisen können, dass sie sich bereits intensiv mit Fragen der Denkmal-pflege auseinander gesetzt haben.

Zugelassen und in Berlin angekommen, beginnt das Studium für die Teilnehmer eines neuen Jahr-gangs jeweils am ersten Tag des Wintersemesters mit einer Intensiv-Woche, an deren Ende bereits die erste Exkursion veranstaltet wird. Die Reise, konzipiert, um das gegenseitige Kennenlernen zu fördern, führt nun schon seit mehreren Jahren zum Merseburger Dom, da dieser sich für eine Einführung und eine erste Übung zur Baufor-schung besonders eignet. Gleichzeitig wird die erste Woche dazu genutzt, das generelle Konzept des Studiengangs unter verschiedenen Aspekten zu beleuchten und den Studierenden vorzustel-len.

Die Exkursionen haben einen besonderen Stel-lenwert in der Ausbildung, daher werden von fast allen Dozenten im Lauf der ersten beiden Semes-ter, im „Saaljahr“, immer wieder kleinere Unter-nehmungen gestartet, die die Studierenden direkt an die zu besprechenden Objekte führen. Zudem werden nach der schon erwähnten „Auftakt-Ex-kursion“ zwei weitere große Exkursionen durch-geführt. Die erste führt seit Beginn traditionsge-mäß im Frühjahr nach Bayern, um eine ganz andere Denkmalregion kennen zu lernen und die zweite, stets am Ende des Sommersemesters und dem Übergang zur Masterarbeit angesiedelt, ist jeweils einer bestimmten Denkmalregion, vor-zugsweise dem Osten Deutschlands, gewidmet.

Grundsätzlich wird mit dem Programm des ASD/MSD das Ziel verfolgt, die Ausbildung so pra-xisnah wie möglich zu gestalten und diese Pra-xis mit einem wissenschaftlichen Fundament zu untermauern. Daher war die Entscheidung sehr schnell gefallen, die Bearbeitung eines Projekts (zunächst waren es sogar mehrere in einem Jahr)

in den Mittelpunkt der Ausbildung zu stellen. Bei diesem sogenannten Jahrgangsprojekt kann es sich einmal um ein einzelnes Bauwerk handeln, vielfach ein historisches Wohnhaus, das aber nicht unbedingt ein eingeschriebenes Denkmal sein muss oder um einen kleinen Funktionsbau wie die Friedhofskapelle auf dem Neuen Friedhof in Potsdam oder wie das Mausoleum im Gar-ten von Schloss Charlottenburg und ein anderes Mal um ein ganzes Ensemble wie die Schulinsel Scharfenberg im Tegeler See oder die Hofgärtne-rei von Schloss Babelsberg, oder auch um eine städtebauliche Einheit wie die Alexandrowka in Potsdam, die es unter bauforscherischen und denkmalpflegerischen Aspekten zu untersuchen und zu bewerten gilt.

Das Jahrgangsprojekt war und ist jeweils so an-gelegt, dass möglichst alle Fragestellungen, die bei der Untersuchung eines Objekts oder eines Ensembles anzusprechen sind, vorkommen. Das Objekt – ob groß oder klein – sollte mehrere Bau- und Veränderungsphasen haben und sich durch die Verwendung unterschiedlicher Bautechniken und Baumaterialien auszeichnen. Zudem sollte es möglichst frei zugänglich sein, und im Idealfall der Eigner (sei es nun eine Privatperson oder eine Institution) Interesse an der Untersuchung haben und Wünsche bezüglich der Nutzung oder Um-nutzung äußern. Aus diesen Wünschen lässt sich in der Regel das Programm für den Entwurf ablei-ten, der die Arbeit abschließt.

Ist das Untersuchungsobjekt bestimmt – mit der Suche nach dem geeigneten Objekt für das Jahr-gangsprojekt muss in jedem Jahr sehr früh be-gonnen werden, denn sie gestaltet sich bisweilen

Wissensvermittlung bei Exkursionen ...Franken-Exkursion des MSD 2005-07, Kronach 2006.

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Photogrammetrie, aus anderen Hochschulen, wie der FH Erfurt und aus benachbarten Insti-tutionen in Berlin, wie den Staatlichen Museen. Ein großer Input kommt seit Beginn überdies aus den Denkmalämtern von Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Bayern. Ab-gerundet wurden und werden diese Angebote durch die Integration von Mitgliedern der Büros BASD, Hüffer-Ramin-Architekten, Laufwerk B, BSF Swissphoto und ProDenkmal, die die unmit-telbare Verbindung mit der Praxis garantieren. Zu dieser großen Gruppe, ohne deren Einsatz die Durchführung des MSD nicht denkbar wäre, gehört auch eine Reihe von HochschullehrerIn-nen, die ihre laufenden Lehrveranstaltungen zur Baugeschichte und Denkmalpflege einbringen wie Professor Cramer und Frau Professor Dolff-Bonekämper, oder spezielle Veranstaltungen durchführen wie „Baustelle Denkmal“ von Pro-fessor Cramer, „Tragwerkslehre für Denkmal-pfleger“ von Professor Dierks, oder „Rechtliche Grundlagen des Denkmalwesens“ von Professor Schäfer, die jeweils eigens für den MSD konzi-piert sind.

In die Lehre eingeschlossen ist darüber hinaus das in der Regel im Frühjahr durchzuführende Praktikum. Als Ansprechpartner dafür gelten alle Lehrenden, deren breite Aufstellung sich auch in der vielfältigen Struktur der angebotenen Praktika widerspiegelt. Hinzu kommen noch die Verbindungen des Fachgebiets Historische Bau-forschung zur Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG), Berlin-Brandenburg, aus deren Bereich auch bereits mehrfach Jahrgangsprojek-te bearbeitet werden konnten, sowie zum Bun-desamt für Bau- und Raumordnung (BBR), unter deren Ägide die Arbeiten auf der Museumsinsel

schwierig und langwierig –, beginnt nach einer erläuternden Einführung die Arbeit vor Ort. Da-bei ist als erste Aufgabe eine Schrittskizze des Objekts zu erstellen. Diese Technik, bei der der menschliche Körper als Messwerkzeug genutzt wird – ein Werkzeug das jeder Zeit und immer zur Verfügung steht – dient zweierlei Dingen: das gesamte Untersuchungsobjekt kennen zu lernen und eine maßstäbliche Skizze anzufertigen. Die dann vorliegende Zeichnung dient als Grundla-ge für die Arbeitsplanung und die Anlage eines Messnetzes mit Polygonpunkten, Fußbodenpunk-ten und Wandpunkten. Daran schließt sich dann ein tachymetergestütztes Handaufmaß an.

Die Basisaufnahme erfolgt im Maßstab M 1:25. Diese Basisaufnahme wird später (in der Regel am Ende des ersten Semesters) gescannt und als digitaler Plan weiterbearbeitet, um für die nächs-ten Arbeitsschritte, die in den Maßstäben 1:50, 1:100 oder kleiner angelegt werden, gerüstet zu sein. Dann erfolgt die Erstellung eines ersten Bauphasenplanes, der von der „Bauforschungs-gruppe“ im Sommersemester durch Detailunter-suchungen verfeinert wird. Anschließend wird die Schadenskartierung durchgeführt und schließlich ein denkmalpflegerischer Bindungsplan entwi-ckelt, der die Basis für die Planung der künftigen Nutzung unter denkmalpflegerischen Gesichts-punkten oder für die Sanierungsvorplanung, die von der „Sanierungsgruppe“ vorbereitet wird, bil-det. Gleichzeitig entsteht ein vollständiges Raum-buch, in dem der Baubestand dokumentiert wird und das darüber hinaus sowohl die Schadens-aufnahme als auch die Maßnahmenplanung ent-hält. Die Ergebnisse der Archivrecherchen sind Teil des abschließenden Bauforschungsberichts und werden zusammen mit diesem in schriftlicher Form vorgelegt. Ziel ist es, dass die erstellten Un-terlagen und Ergebnisse auch nach Abschluss und Übergabe der Arbeiten zugänglich bleiben und bei weiteren, das Objekt betreffenden Pla-nungen, als Grundlage dienen. Schon die Vielschichtigkeit der Fragstellungen zeigt, dass ein solches Programm nur in Zusam-menarbeit mit einer großen Anzahl von Spezialis-ten durchgeführt werden kann. Diese Fachleute sind die Lehrbeauftragten, die ihre Erfahrungen aus der Praxis in den Studiengang einbringen. Sie kamen und kommen aus benachbarten In-stituten an der TU Berlin wie den Fachgebieten Bau- und Stadtbaugeschichte, Denkmalpflege, Kunstgeschichte, Landschaftsbau und Objekt-bau, Geodäsie und Ausgleichsrechnung sowie

... und bei konzentrierten Bauaufnahme-Wochen.Berlin-Charlottenburg, Mausoleum im Schlossgarten, 2005.

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Abschlussarbeiten wurden von Berlin (Altes Museum, 2000/2001) bis hin nach Brasilien (2004) bearbeitet.

Von der formtreuen Bauaufnahme mit Maßstab und Bleistift, bis zu digitalen Messmerthoden mit Tachymeter und Laptop, 2007.

Beratung von Interessenten und Vermittlung von Informationen über das Studium auf der Denkmalmesse in Leipzig, 2004.

Präsentation von Abschlussarbeiten am Tag des offenen Denkmals und der Langen Nacht der Wissenschaften, 2007.

Die Größe der Jahrgangsprojekte reicht von einem Eiskeller (Pankow/ASD 2), bis zu einer ganzen Insel (Scharfenberg/MSD 2004-06).

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119JUBILÄUMSJAHRBUCH denk x 10

durchgeführt werden, aber auch die Kontakte zu archäologischen Feldforschungsprojekten im In- und Ausland und die direkte Zusammenarbeit mit dem Deutschen Archäologischen Institut sowie die Durchführung des bei ihrer Zentraldirektion angesiedelten Projekts „Resafa“. Über dieses Pro-jekt ist der MSD seit Herbst 2007 nun auch mit dem Exzellenz-Cluster 264 „TOPOI“ der Deut-schen Universitäten verbunden, das an der Freien Universität Berlin und an der Humboldt-Universi-tät angesiedelt ist.

Sowohl die während der ersten beiden Semester und des Praktikums gesammelten Erfahrungen als auch die individuelle Schwerpunktbildung bestimmen die Wahl des Themas der Masterar-beit. Schon früh im Studium ergeht die Aufforde-rung nach einem geeigneten Objekt oder einem passenden Thema Ausschau zu halten, denn die Masterarbeit ist die Leistung mit der die Studie-renden ihren individuellen Erkenntniszuwachs dokumentieren und sich nach Abschluss des Stu-diums und der Verleihung des Master of Science (M.Sc.) bewerben und vorstellen können. Die Themen der Masterarbeiten der zurückliegenden Jahre dokumentieren das sehr eindrucksvoll. Sie reichen von 58 Objekt-Bearbeitungen in Ber-lin und Potsdam, über 47 Arbeiten im übrigen Deutschland und reichen bis hin zu 43 Arbei-ten, die Objekte oder ganze Ensembles in Irland, Polen, Tschechien, Istrien, Italien, Griechenland, Spanien, der Türkei, im Iran, im Libanon, in Sy-rien, Jordanien, Ägypten, Brasilien und Kolumbi-en zum Inhalt haben. Sämtliche bei der Bearbeitung des Jahrgangs-projekts und der nachfolgenden Masterarbeiten gewonnenen Erfahrungen spiegeln sich schließ-

lich auch in der groß angelegten Bearbeitung von Postern wieder. Sie dokumentieren das je-weilige Jahrgangsprojekt und alle vorgelegten Masterarbeiten und stellen die Grundlage für das jeweilige Jahrbuch dar, in dem auch stets einige Arbeitsproben im Originalmaßstab abge-bildet werden. Denn das jeweilige Jahrbuch, das nach Möglichkeit den Studierenden im Rahmen der Abschlusspräsentation und Zeugnisüberga-be Anfang Februar übergeben wird, dient jedem Teilnehmer zugleich als Visitenkarte, denn eine Gemeinschaftsarbeit lässt auch immer nur als Gemeinschaftswerk vorstellen.

Das Jahrbuch ist für die Teilnehmer darüber hin-aus auch eine Gedächtnisstütze – sozusagen eine andere Art der Dokumentation, die die durchge-führten Arbeiten, die unterschiedlichen metho-dischen Ansätze und verschiedene Vorgehens-weisen belegt. Hier kann man zur Auffrischung der Erinnerung immer wieder nachsehen: Denn schließlich gilt als Grundregel jeder bauforscher-lich-denkmalpflegerischen Untersuchung, dass für jedes neue Projekt ein unabhängiges und neues Konzept bezüglich der Vorgehensweisen entwickelt werden muss.

Die erwähnte Abschlusspräsentation mit der Vorstellung der Masterarbeiten im universitären und auch darüber hinausgehenden öffentlichen Rahmen bildet den Schlusspunkt der Ausbildung. Dieser Präsentation sind bereits ein Kommunika-tionsseminar, in dem Vermittlungstechniken er-lernt und geübt werden, sowie Perzeptions- und Präsentationsübungen an verschiedenen Objek-ten sowie eine interne Zwischen- und eine öffent-liche Schlusspräsentation des Jahrgangsprojekts vorausgegangen.

Vom Objekt ... zum Poster ... zum Jahrbuch ...Berlin-Tegel – Schulfarm Insel Scharfenberg, Jahrgangsprojekt 2004-06.

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Der Blick auf die zurückliegenden zehn Jahre zeigt, dass die Eckpunkte des Konzepts des MSD: Multidisziplinarität, Interdisziplinarität und Pro-jektstudium von Anfang an bestimmend waren. Daran orientiert sich auch das Studienprogramm, das in den Grundzügen unverändert blieb und bedingt durch die gute Rückkopplung mit den Studierenden fortlaufend präzisiert und den sich verändernden Bedürfnissen angepasst werden konnte. Die immer weiter gehende Systematisie-rung und Schärfung der Untersuchungsabläufe im Rahmen der Jahrgangsprojekte lassen sich in den vorliegenden Jahrbüchern des MSD der Jah-re 2004 bis 2009 ablesen. Als Grundkonzeption gilt weiterhin – von der ersten Begegnung mit dem Objekt, der ersten Aufnahme als Schrittskizze und damit dem Ken-nenlernen des Objekts, über die Bauaufnahme und die wissenschaftliche Dokumentation, die Ar-chivrecherche, die Schadensanalyse, den denk-malpflegerischen Bindungsplan und die Planung einer denkmalgerechten Nutzung bis hin zur schriftlichen und mündlichen Vorstellung der Er-gebnisse – alles an einem Objekt oder Ensemble durchzuexerzieren. Das erfordert Zeit, weshalb es seit dem 3. Jahrgang (ASD 2000-2002) auch nur noch ein von allen Teilnehmern gemeinsam bearbeitetes Jahrgangsprojekt gibt. Damit wird vor allem der multidisziplinären Zusammenset-zung der Teilnehmer und ihrer gemeinsamen, interdisziplinär ausgerichteten Arbeit im MSD der TU Berlin Rechnung getragen. Nun steht der MSD vor einer neuen Herausforde-rung: Bedingt durch Veränderungen in der Hoch-schullandschaft, den zunehmenden politischen Druck auf die Universitäten, der sich in immer

weitergehenden Mittelkürzungen niederschlägt, und die Tatsache, dass offensichtlich die Fach-hochschulen immer mehr in den Fokus der För-derung rücken, hat sich das Bild gewandelt. Im Jahr 1998 war das Aufbaustudium Denkmalpfle-ge der erste postgraduale Studiengang der TU Berlin. Er wurde eingerichtet, um in wirtschaftlich unsicheren Zeiten ein Programm zur Vertiefung akademischen und praktischen Wissens anzubie-ten und damit positiv auf die Anforderungen des Arbeitsmarkts zu reagieren. Inzwischen sehr gut eingeführt und mit besten Reputationen versehen – an der TU Berlin haben in den zurückliegenden zehn Jahren 247 Teilnehmer den ASD/MSD er-folgreich abgeschlossen – und mit einer großen Summe von Drittmitteln, eingeworben von dem für die Konzeption, Strukturierung und Durchfüh-rung des Studiums verantwortlichen Fachgebiet Historische Bauforschung, auch in der übrigen Leistungsbilanz sehr gut platziert, gilt es nun, die Position zu behaupten. Das Wichtigste dabei ist, die multidisziplinär zusammengesetzte Gruppe der Teilnehmer und die interdisziplinär angelegte Zusammenarbeit im Projektstudium zu erhalten und dabei keine finanziellen Anforderungen an die Studierenden zu stellen, die in Anbetracht der wirtschaftlichen Realitäten im Arbeitsbereich Denkmalpflege nicht tragbar sind. Der bisherige Erfolg des Studiengangs, die positive Resonanz der mit uns zusammenarbeitenden Institutionen, die hohe Wertschätzung unserer Absolventen und ihre gute Eingliederung in das vielseitige Arbeits-feld Denkmalpflege bestärken uns darin, den ein-geschlagenen Weg weiter zu gehen.

Dorothée Sack

Studienanfänger und Studienabschlüsse 1998 - 2009

Aufbaustudium DenkmalpflegeJahrgang

Masterstudium DenkmalpflegeJahrgang

1998-00

1999-01

2000-02

2001-03

2002-04

2003- 05

2004-06

2005-07

2006-08

2007-09

2008-10

ges.

Studienanfänger/innen* 19 28 27 31 32 29 28 30 23** 26 21 294

Studienabschlüsse 16 23 25 29 24 29 28 23** 23 26 (vorauss.)

247

Abschlussquote in % 84,2 82,1 92,5 93,5 75,0 100,0 100,0 73,3 100,0 100,0 90,1

* Der Masterstudiengang Denkmalpflege ist zulassungsbeschränkt (Kapazität 30 Plätze)

** Im Jahr 2005 wurden 5 syrische Studierende im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung mit dem syrischen Hochschulministerium zum MSD zugelassen. Für die syrischen Studierenden wurde ein spezielles Lehrprogramm mit integriertem Deutsch-Intensivsprachkurs organisiert, dass über fünf Semester lief. Aus diesem Grund wurden im Jahr 2006 weniger Studierende zum MSD zugelassen, und 2007 ist die Anzahl der Abschlüsse geringer.

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121JUBILÄUMSJAHRBUCH denk x 10

Masterstudium Denkmalpflege an der TU Berlin Evaluierung und Absolventenbefragung 2008

Wozu brauchen wir Evaluierung?Die Evaluierung eines Studiengangs ist ein wichtiger Beitrag zur Qualitätssicherung der Lehre, weil die hier gewonnenen Daten die Grundlage für eine kritische Selbstprüfung und die Voraussetzung für einen offenen Umgang mit vorhandenen Stärken und Defiziten sowie für gezielte Verbesserungsmaßnahmen sind.

Im Aufbau- und Masterstudiengang Denkmalpflege gibt es verschiedene Instrumente der Evaluierung durch die Studierenden. Ein fester Bestandteil des Studienplans sind die so genannten Meckerstunden, in denen durch eine gezielte Befragung der Studierenden eine qualitative Beurteilung der Lehrveranstaltungen stattfindet. Diese Befragung wird zu einem Zeitpunkt im Semester durchgeführt, an dem eine Einflussnahme auf den weiteren Verlauf der Lehrveranstaltungen bei Bedarf noch möglich ist.

Ein weiteres Instrument der Evaluierung ist die Befragung der Absolventen des Studienganges mit Hilfe eines Fragebogens. Die Absolventen bewerten sämtliche Lehrveranstaltungen und verschiedene weitere Aspekte des Masterstudiums Denkmalpflege. Hier werden quantifizierbare Aussagen und Informationen in einer anonymen Befragungssituation gewonnen, die umfangreiche Auswertungsmöglichkeiten mit Hilfe sozialwissenschaftlicher Methoden ermöglichen. Im Jahr 2000 und im Jahr 2008 wurden solche Absolventenbefragungen durchgeführt. Die Ergebnisse beider Befragungen wurden jeweils in einem Evaluierungsbericht zusammengestellt und dienten neben der internen Verwendung auch als Datengrundlage für die Entscheidungen im ZEVA-Akkreditierungsverfahren im Jahr 2004 zum Masterstudium Denkmalpflege und im ZEVA-Reakkreditierungsverfahren des Studienganges im Herbst 2008.

Einige Ergebnisse der im Jahr 2008 mit Hilfe eines Online-Fragebogens durchgeführten Absolventenbefragung werden im Folgenden vorgestellt.

Absolventenbefragung 2008 – Daten und FaktenDer Fragebogen für die Absolventenbefragung im Jahr 2008 wurde auf der Basis des bereits existierenden Fragebogens aus dem Jahr 2000 und unter Mitwirkung der Lehrenden des Studiengangs weiterentwickelt, den aktuellen Bedingungen angepasst und um einige wichtige Punkte ergänzt. Der Fragebogen entspricht den Kriterien und Standards, die an ein Befragungsinstrument aus sozialwissenschaftlicher Sicht gestellt werden – das sind zum Beispiel Objektivität, Meßgenauigkeit, Validität, Feedbackrelevanz, Nützlichkeit, Verständlichkeit, Kürze, inhaltliche Breite, Angemessenheit und Faktorenstruktur.Der Fragebogen gliedert sich in 19 verschiedene Themenbereiche. Die Bandbreite der hier erhobenen Daten trägt dazu bei, einen realistischen Einblick in die Studiensituation und die Randbedingungen des Masterstudiums Denkmalpflege über mehrere Jahre hinweg zu gewinnen. Neben Multiple-Choice-Fragen und solchen mit Werteskalen wurden zu vielen Themenkomplexen auch offene Fragen gestellt, die eine individuelle Texteingabe ermöglichten. Vor der eigentlichen Befragung wurde ein Pretest (ein Vortest) durchgeführt, der dazu diente, das Online-Befragungsinstrument kennen zu lernen und ggf. missverständliche Formulierungen zu korrigieren.

Die Entscheidung, eine Online-Befragung durchzuführen, wurde vor dem Hintergrund gefällt, dass zu allen Absolventenjahrgängen ein intensiver Kontakt via E-Mail, also über das Internet-Medium besteht, so dass ein leichter Zugang zum Internet-Fragebogen und demzufolge eine gute Rücklaufquote bei den Befragten vorausgesetzt werden konnte.

Zur Evaluierung konnten wir die von der TU Berlin intern angebotene Evaluationssoftware UNIZENSUS nutzen, die auch eine unseren Bedürfnissen entsprechende Fragebogenkonstruktion ermöglichte. Die Software wird über ein Onlineportal betrieben und vom jeweiligen Koordinator – in unserem Falle von Kristin Brenndörfer – lokal auf dem Arbeitsplatzrechner gesteuert. Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Online-Evaluierung ist, dass die Daten nach Beendigung des Befragungszeitraums sofort zur Auswertung zur Verfügung stehen.

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122 JUBILÄUMSJAHRBUCH denk x 10

Im Frühjahr 2008 war es dann soweit: die 104 Absolventen der MSD- Jahrgänge 2003–05, 2004–06, 2005–07 und 2006–08 wurden per E-Mail gebeten, ihre Bewertung des Masterstudiengangs Denkmalpflege über den Onlinefragebogen abzugeben. Insgesamt nahmen 60 Befragte teil, was einer Rücklaufquote von 57,7% entspricht und sehr positiv zu bewerten ist.

Die hier vorgestellten Ergebnisse sind nur ein Auszug aus dem eigentlichen Evaluierungsbericht. Die vollständigen Ergebnisse haben alle befragten Absolventenjahrgänge, alle Lehrenden des Masterstudienganges Denkmalpflege und die Mitarbeiter des Fachgebiets Historische Bauforschung erhalten.

Bei der Auswertung der einzelnen Antworten veranschaulichen ein Balkendiagramm mit Angabe der absoluten Häufigkeiten und die Anzeige der entsprechenden Balkenlänge die getroffenen Aussagen. Unter dem Balkendiagramm sind die möglichen Antworten abgetragen. Bei skalierten Fragen (Werteskala zwischen 1 und 5) befinden sich im unteren Bildteil die Visualisierung von Mittelwert und Standardabweichung. Bei der Auswertung bzw. Kommentierung der Ergebnisse beziehen sich die prozentualen Angaben (nur) auf die Anzahl der Befragten, die die Fragen beantwortet haben. Das bedeutet: 60 Personen haben geantwortet, diese 60 Personen sind 100%.

Ausgewählte Ergebnisse – Absolventenbefragung 2008

Informationen zum MSD

Bei den Fragen zum Erststudium und zu den Informationen über das Studium wird ermittelt, durch welche Medien die Befragten auf das Studienangebot aufmerksam wurden (Erstkontakt) und wie sie sich über das Studium informiert haben. Anhand dieser Daten können Rückschlüsse gezogen werden, welche Berufsgruppen sich vom Angebot des MSD besonders angesprochen fühlen und in welchen Bereichen die Medienpräsenz von unserer Seite auszubauen ist.

Beispiel, Frage 2.2: Wie haben Sie sich über die Inhalte des MSD informiert? (Mehrfachantworten erlaubt)

A = Aushang an meiner Hochschule (10%)B = Freunde/ Absolventen (18,3%)C = Informationsfaltblatt des MSD (30%)D = Print-Medien (8,3%)E = Internet: über die Website des MSD (76,7%)F = öffentliche Veranstaltungen (Tag d. offenen Denkmals, Lange Nacht der Wissenschaften...) (3,3%)G = Beratungsgespräch durch das Fachgebiet Historische Bauforschung (13,3%)H = Sonstige (6,7%)

Die Ergebnisse zeigen, dass die Präsenz des Masterstudiengangs Denkmalpflege im Internet eine wesentliche Rolle spielt, 76,7 % der Befragten haben sich im Internet über das Studium informiert. Als Reaktion auf dieses Befragungsergebnis werden die Webseiten schrittweise mit zusätzlichen Informationen zur Bewerbung, zum Studium und zu den Forschungsprojekten ausgestattet und fortlaufend aktualisiert. Die Informationsvermittlung über die klassischen Medien (Print, Informationsfaltblatt, öffentliche Veranstaltungen) werden auch weiterhin gepflegt.

Erwartungen an das Studium

Mit den Fragen zu den Erwartungen an das Studium soll ermittelt werden, welche Gründe und Erwartungen besonders wichtig für die Aufnahme des Studiums waren. Durch die Antworten der Befragten werden wichtige Anregungen im Hinblick auf die Studienberatung und Studienorganisation sowie die Fokussierung auf spezielle Studieninhalte vermittelt.

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123JUBILÄUMSJAHRBUCH denk x 10

Beispiel Frage 4:

Wie wichtig waren die nachfolgenden Gründe für die Aufnahme des Masterstudiums Denkmalpflege (MSD) an der TU Berlin?

4.1 Studienort Berlin

1 = unwichtig; 5 = sehr wichtigMittelwert: 4,4

4.2 Organisation des Studiums als Projektstudium

1 = unwichtig; 5 = sehr wichtigMittelwert: 4,4

4.3 spezielles Interesse an historischer Bauforschung und Bauaufnahmemethodik

1 = unwichtig; 5 = sehr wichtigMittelwert: 4,7

4.4 spezielles Interesse an praktischer Denkmal-pflege einschließlich der rechtlichen und theoretischen Grundlagen

1 = unwichtig; 5 = sehr wichtigMittelwert: 4,6

4.5 spezielles Interesse an planerischen und technologischen Aspekten der Konservierung und Sanierung

1 = unwichtig; 5 = sehr wichtigMittelwert: 4,6

4.6 Qualifikationszuwachs für eine bereits aus-geübte Tätigkeit

1 = unwichtig; 5 = sehr wichtigMittelwert: 4,7

4.7 Aussicht auf Interdisziplinarität

1 = unwichtig; 5 = sehr wichtigMittelwert: 4,3

4.8 fester Berufswunsch

1 = unwichtig; 5 = sehr wichtigMittelwert: 3,8

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124 JUBILÄUMSJAHRBUCH denk x 10

Die drei Erwartungen an das Studium mit der höchsten Bewertung auf einer Skala zwischen 1 (unwichtig) bis 5 (sehr wichtig) sind mit einem Mittelwert von jeweils 4,7:

– „spezielles Interesse an historischer Bauforschung und Bauaufnahmemethodik“ – „spezielles Interesse an planerischen und technologischen Aspekten der Konservierung und

Sanierung“ und– „Qualifikationszuwachs für eine bereits ausgeübte Tätigkeit“

Damit bestätigt sich die Konzeption des Studiengangs als Projektstudiengang mit interdisziplinärer Ausrichtung der wissenschaftlichen und praxisrelevanten Lehrveranstaltungen.

Organisation des Studiums

Die Bewertung der Organisation des Studiums ist ein wichtiger Indikator für die „Servicequalität“ des Fachgebietes. Daraus lassen sich nicht nur Anregungen für die Lehrenden, sondern auch für alle anderen Mitarbeiter, die an der Studienorganisation beteiligt sind, ableiten. Auf einer Skala zwischen 1 (sehr schlecht) bis 5 (sehr gut) waren die nachfolgend aufgeführten Studienorganisations-Kriterien zu bewerten.

Beispiel Frage 5:Wie beurteilen Sie folgende Aspekte Ihrer Studienbedingungen?

5.1 Kontakt zu Lehrenden und Beratungs-möglichkeiten durch Lehrende

1 = sehr schlecht; 5 = sehr gutMittelwert: 4,0

5.2 Kontakt zu Mitstudierenden und Beratungs-möglichkeiten durch Mitstudierende/Absolventen

1 = sehr schlecht; 5 = sehr gutMittelwert: 4,3

5.3 Mitwirkungsmöglichkeiten bei der Planung und Durchführung von Lehrveranstaltungen

1 = sehr schlecht; 5 = sehr gutMittelwert: 2,9

5.4 zeitliche Koordination der Lehrveranstaltungen

1 = sehr schlecht; 5 = sehr gutMittelwert: 3,2

5.5 Studienberatung

1 = sehr schlecht; 5 = sehr gutMittelwert: 3,4

5.6 verwaltungsseitige Betreuung durch das Fachgebiet Historische Bauforschung

1 = sehr schlecht; 5 = sehr gutMittelwert: 4,3

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125JUBILÄUMSJAHRBUCH denk x 10

Besonders positiv wurden bewertet:

– der „Kontakt zu Mitstudierenden und Beratungsmöglichkeiten durch Mitstudierende/ Absolventen“ (Mittelwert: 4,3) sowie die

– die „verwaltungsseitige Betreuung durch das Fachgebiet Historische Bauforschung“ (Mittelwert 4,3).

Die übrigen Kriterien erzielten eher durchschnittliche Ergebnisse.

Lehrangebot

Die Befragung zum Lehrangebot ist ein direkter Maßstab für das qualitative Spektrum der Lehre und gibt Auskunft darüber, welche Aspekte der Lehre künftig noch verbessert werden können. Es wurden verschiedene Kriterien für die Bewertung des Lehrangebots auf einer Skala zwischen 1 (sehr schlecht) bis 5 (sehr gut) aufgestellt.

Beispiel Frage 6:Wie beurteilen Sie folgende Aspekte des Lehrangebotes im Masterstudium Denkmalpflege?

6.1 Angebot an Grundlagenveranstaltungen

1 = sehr schlecht; 5 = sehr gutMittelwert: 4,0

6.2 thematisch spezialisierte Angebote

1 = sehr schlecht; 5 = sehr gutMittelwert: 3,8

6.3 Breite des gesamten Lehrangebotes

1 = sehr schlecht; 5 = sehr gutMittelwert: 4,1

6.4 inhaltliche Abstimmung zwischen den Lehrveranstaltungen

1 = sehr schlecht; 5 = sehr gutMittelwert: 3,1

Beispiel Frage 7.1

Gibt es Lehrinhalte, die aus Ihrer Sicht erweitert oder neu ins Lehrangebot des MSD aufgenommen werden sollten?

A = Ja (46,7%), B = Nein (46,7%)

An dieser Stelle war es den Befragten möglich, durch eine Freitexteingabe eine nähere Erläuterung abzugeben. Die verschiedenen Aspekte des Lehrangebots wurden überwiegend positiv beurteilt. Sowohl die Bandbreite als auch die Spezialisierungsangebote erreichten gute Werte um 4. Dennoch wünschen sich fast die Hälfte der Befragten zusätzliche Lehrangebote. Die Freitexteingaben verdeutlichen, dass sich die Studierenden eine noch stärkere Fokussierung auf die Themengebiete Konservierung, Sanierung und Sanierungsplanung anhand praktischer Beispiele wünschen. Auch die Auseinandersetzung mit wirtschaftlichen und rechtlichen Aspekten sowie mit speziellen bautechnischen Anforderungen, der Umgang mit Bauherren und Behörden sowie die Entscheidungsfindung zur Auswahl denkmalpflegerischer Maßnahmen sollten nach Wunsch der Absolventen in der Lehre intensiviert werden.

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126 JUBILÄUMSJAHRBUCH denk x 10

Bewertung der Lehrveranstaltungen (LV)

Jeder Jahrgang hat einen separaten Fragebogenteil zur Bewertung aller Lehrveranstaltungen einschließlich Exkursionen erhalten (Fragenkomplex 8). Auf einer Skala zwischen 1 (sehr unzufrieden) und 5 (sehr zufrieden) waren sämtliche Lehrveranstaltungen des jeweiligen Jahrgangs – untergliedert in die Module 1 bis 7 - zu bewerten. Darüber hinaus konnten die Befragten zu jedem Modul Bewertungen in Form von Freitexteingaben vornehmen.

Ein direkter und zusammenfassender Vergleich der Befragungsergebnisse aller Jahrgänge war technisch nicht möglich, da die Fragen (in diesem Falle die Lehrveranstaltungen) nicht identisch sind. Um aber eventuell vorhandene Bewertungstendenzen oder Entwicklungen nachvollziehen zu können, wurden die Ergebnisse für die jeweiligen Lehrveranstaltungen mit Hilfe von Balkendiagrammen nebeneinander dargestellt.

Die studentischen Bewertungen der Lehrveranstaltungen sind auch vor dem Hintergrund der besonderen Situation des Masterstudiengangs Denkmalpflege zu betrachten:

- Das Studium ist als Projektstudiengang mit begrenzter Teilnehmerzahl (30 Studierende) und intensiver Betreuung durch die Lehrenden konzipiert.

- Jedes Jahr wird ein neues Untersuchungsobjekt als Jahrgangsprojekt von den Studierenden bearbeitet – das erfordert von den Lehrenden ein besonders hohes Maß an fachlicher Vorbereitung, Kreativität und Flexibilität.

- In einem sehr kurzen Zeitraum müssen die Teilnehmer/innen des jeweiligen Jahrgangs eine intensive Zusammenarbeit koordinieren und realisieren. Hier spielen differenzierte gruppendynamische Prozesse, individuelle Erwartungen und Bedürfnisse der Studierenden eine wesentliche Rolle.

Bereits während und auch nach der Evaluierung erhielten einige Lehrveranstaltungen eine neue Prioritätensetzung oder wurden anderen Modulen zugeordnet. Diese Auswertung spiegelt den Status quo der befragten Jahrgänge wieder.

Exemplarisch wird hier die Auswertung des Moduls 1 – Bauaufnahme und Bauforschung vorgestellt.

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127JUBILÄUMSJAHRBUCH denk x 10

Beispiel Frage 8.1 Wie zufrieden sind Sie mit Aufbau und Durchführung der einzelnen Veranstaltungen des MSD-MODUL 1 ?

1 = sehr unzufrieden; 5 = sehr zufrieden

Modul 1

Jahrgang MSD 2003-05 Jahrgang MSD 2004-06 Jahrgang MSD 2005-07 Jahrgang MSD 2006-08

8.1 Modul 1

- Bauaufnahme und Bauforschung (Jahrgangsprojekt Berlin-Charlottenburg, Mausoleum im Schlossgarten)

8.1 Modul 1

- Bauaufnahme und Bauforschung (Jahrgangsprojekt Berlin-Tegel, Schulfarm Insel Scharfenberg)

8.1 Modul 1

- Bauaufnahme und Bauforschung (Jahrgangsprojekt Strausberg, Bürgerhaus Georg-Kurze-Str. 1)

8.1 Modul 1

- Bauaufnahme und Bauforschung (Jahrgangsprojekt Berlin-Pankow, StadtGut Blankenfelde)

8.1.1 Bauaufmaß und Dokumentation

- WS 2003/04

Mittelwert: 4,4

8.1.1 Bauaufnahme

- WS 2004/05

Mittelwert: 4,6

8.1.1 Bauaufnahme

- WS 2005/06

Mittelwert: 3,9

8.1.1 Bauaufnahme

- WS 2006/07

Mittelwert: 4,4

8.1.2 Inventarisation: Das Raumbuch

- WS 2003/04

Mittelwert: 4,2

8.1.2 Inventarisation: Das Raumbuch

– WS 2004/05

Mittelwert: 3,8

8.1.2 Inventarisation - Raumbuch

- WS 2005/06

Mittelwert: 3,6

8.1.2 Inventarisation - Raumbuch

- WS 2006/07

Mittelwert: 4,0

Das Modul 1 „Bauaufnahme und Bauforschung“ bezieht sich größtenteils auf das jeweilige Jahrgangsprojekt. Hierbei handelt es sich in der Regel um ein historisches Bauwerk, welches unter bauforscherischen und denkmalpflegerischen Aspekten mit wissenschaftlichen und zum Teil praktischen Methoden zu untersuchen ist.

Die Situation vor Ort ist immer sehr individuell. Dennoch wurde die LV „8.1.1 Bauaufmaß und Dokumentation“ von 3 Jahrgängen sehr positiv bewertet mit Mittelwerten zwischen 4,4 und 4,6. Der Jahrgang MSD 2005-07 vergab einen Mittelwert von 3,9, der immer noch gut, aber deutlich niedriger ist. Ebenfalls überdurchschnittliche und gute Bewertungen konnten in der LV „8.1.2 Inventarisation: Das Raumbuch“ erreicht werden: die Mittelwerte liegen hier zwischen 3,6 – 4,2.

Bei den Freitexteingaben dominieren positive Bewertungen, insbesondere der Praxisbezug der Lehrveranstaltungen und die hohe Motivation der Lehrenden werden hervorgehoben. Häufiger wird eine bessere zeitliche Koordination gewünscht.

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128 JUBILÄUMSJAHRBUCH denk x 10

Modul 2Im Modul 2 „Bauforschung und Sanierungsvorplanung“ wurden die begonnenen Arbeiten am Jahrgangsprojekt im Sommersemester weiter fortgeführt und eine den Anforderungen des jeweiligen Objekts entsprechende Dokumentation erarbeitet.

Die Bewertungen der Lehrveranstaltungen sind überwiegend positiv mit Mittelwerten zwischen 3,6 und 4,2. In den Freitextkommentaren wird häufig der Praxisbezug gelobt. Der Sanierungsvorplanung sollte ein größerer Stellenwert eingeräumt werden. Insgesamt sollte für die Photogrammetrie mehr Zeit – insbesondere für die Praxis - zur Verfügung stehen.

Modul 3Das Modul 3 „Denkmalpflege“ umfasst 12 verschiedene Lehrveranstaltungen.Die meisten davon wurden in der Regel überdurchschnittlich – also mit Ergebnissen über 3,0 mit deutlicher Tendenz in Richtung 4,0 und höher bewertet.

Einige Lehrveranstaltungen erreichen unterschiedliche Bewertungen, wobei keine eindeutigen (z.B. zeitlichen) Entwicklungstendenzen ablesbar sind. Hintergrund dieser wechselnden Bewertungs-ergebnisse sind eventuell unterschiedliche Untersuchungsobjekte und Aufgabenstellungen, differenzierte gruppendynamische Prozesse oder individuelle Erwartungen und Bedürfnisse der Studierenden.

Die Freitexteingaben bestätigen, dass die angebotene Bandbreite der Lehrveranstaltungen akzeptiert und als positiv empfunden wird. Es werden deutliche Hinweise zur Motivation einiger Lehrender gegeben. Eine bessere Abstimmung der Lehrinhalte zwischen den einzelnen Lehrveranstaltungen und ein Tausch bestimmter Fächer vom Sommer- in das Wintersemester werden häufiger vorgeschlagen. Tendenziell wird eine stärkere Strukturierung der Veranstaltungen als positiv – das Gegenteil als negativ empfunden.

Modul 4Im Modul 4 „Architektur- und Kunstgeschichte“ werden mindestens 6 Lehrveranstaltungen angeboten. Hinzu kommen jährlich wechselnde zusätzliche Angebote, die in der Evaluierung nicht erfasst wurden.

Herausragend und durchweg sehr positiv wurden Lehrveranstaltungen mit vorwiegend geschichtlichen Themen bewertet. Sie konnten Mittelwerte um 4,8 und 4,9 erzielen. Tendenziell werden diese Lehrveranstaltungen besser bewertet als solche mit technischen und methodischen Inhalten. Diese Feststellung gilt auch für die übrigen Module.

Modul 5Im Modul 5 „Sanierung und Konservierung“ werden 6 Lehrveranstaltungen angeboten.

Auch in diesem Modul erreichten die geschichtlichen Fächer besonders herausragende Bewertungen mit Spitzen(mittel)werten von bis zu 5,0. Diese Lehrveranstaltungen werden auch mehrfach ausdrücklich positiv kommentiert.

Aus den Freitexteingaben geht hervor, dass z.B. Ziele und Inhalte einiger Lehrveranstaltungen deutlicher und systematischer herausgearbeitet werden sollten, was zum besseren Verständnis des vermittelten Wissens beitragen würde.

Modul 6Im Modul 6 „Wahlmodul“ werden 4 Lehrveranstaltungen angeboten.

Die Lehrveranstaltungen des Moduls 6 erreichten ebenfalls positive Antworttendenzen.In den Kommentaren wird angeregt, die organisatorische Einbindung der Lehrveranstaltungen des Moduls zum Teil zu verändern, was bereits geschehen ist.

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Modul 7Das Modul 7 „Exkursionen“ besteht aus drei zu bewertenden Pflichtexkursionen, wobei die erste als Auftakt- und Kennlernexkursion immer nach Merseburg geht, und die zweite Exkursion Anfang des Sommersemesters immer in Franken stattfindet. Beide Exkursionen weisen eine feste Struktur auf – sie können also gut miteinander verglichen werden. Beide Exkursionen werden durchweg sehr positiv beurteilt mit Mittelwerten zwischen 4,2 und 4,9.

Die dritte Exkursion am Ende des Sommersemesters führt in der Regel in unterschiedliche Denkmalregionen Deutschlands, im Jahr 2007 nach Polen. Das Exkursionsprogramm für diese Abschlussexkursion wird immer individuell vom Fachgebiet vorbereitet. Auch die dritte Exkursion erreichte sehr gute Bewertungen zwischen 4,2 und 4,9.Die Freitexteingaben bestätigen den hohen Zufriedenheitsgrad mit den Exkursionen. Hierbei werden gleichermaßen die organisatorischen und die inhaltlichen Aspekte gelobt. Häufiger wird festgestellt, dass das Programm sehr kompakt ist und ggf. etwas weniger umfangreich sein sollte.

Modul 8Eine Befragung zum Modul 8 „Praktikum“ wurde nicht durchgeführt, weil es sich hierbei nicht um vom Fachgebiet organisierte Praktika handelt, sondern sich die Studierenden in der Regel selbst um ihre Praktikumsplätze im Denkmalpflegebereich kümmern.

Studienbedingungen

Ein weiterer großer Fragenkomplex beschäftigt sich mit verschiedenen Aspekten der Studienbedingungen:

Bei den Fragen zur Studieninfrastruktur werden Aussagen über die Nutzungshäufigkeit und Nutzungsintensität der universitären und externen Einrichtungen und Infrastrukturen gemacht. Hieraus lassen sich spezielle Anforderungen z.B. an die Ausstattung mit Räumlichkeiten oder die technische Infrastruktur ableiten.

Beispiel Frage 12

12.7 Wie schätzen Sie die Seminarraumsitua-tion für das Masterstudium Denkmalpflege ein?

1 = sehr schlecht; 5 = sehr gutMittelwert: 2,2

12.8 Wie schätzen Sie die Nutzungsmöglich-keiten der technischen Infrastruktur (z.B. Computerarbeitsplätze) für das Masterstudium Denkmalpflege an der Universität ein?

1 = sehr schlecht; 5 = sehr gutMittelwert: 1,8

Die Bewertung der Seminarraumsituation (12.7) und der technischen Infrastruktur (12.8) fällt tendenziell unterdurchschnittlich aus. Das vorliegende Ergebnis resultiert aus mehreren Faktoren, die insbesondere den vom Fachgebiet verwalteten und für den Masterstudiengang bereitgestellten Seminarraum A 921 betreffen:

- Größe des Raumes: Der Raum hat 42 qm und stößt bei einer Auslastung mit 30 Studierenden und Lehrperson an Kapazitätsgrenzen.

- starke Temperaturschwankungen (im Sommer heiß, im Winter kalt).

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Leider kann für den Studiengang von der TU kein größerer (eigener) Seminarraum zur Verfügung gestellt werden. Ein eigener Seminarraum ist aber notwendig, um das sehr umfangreiche und kompakte Lehrprogramm zu bewältigen und einen Anlaufpunkt für Studierende und Lehrende zur Verfügung zu haben. Die Nähe zum Fachgebiet Historische Bauforschung ist ebenfalls ein wichtiges Kriterium, weil ständig Material (Pläne, Ordner) und Geräte (Beamer, Laptop, Projektoren etc.) zwischen beiden Standorten transportiert werden müssen. Die Alternative – ein ständiges Umziehen von Seminarraum zu Seminarraum auf dem sehr großen TU-Campus – würde aus den oben genannten Gründen nicht zur Verbesserung der Situation beitragen.

Die Angebote der Universität hinsichtlich der Computernutzung haben sich seit Anfang 2008 sehr verbessert: in allen Seminarräumen gibt es Anschlüsse (LAN, WLAN) für Internetzugänge.

Die gute und intensive Nutzung der verschiedenen Bibliotheken zeigt, dass es einen Bedarf an fachspezifischen und an umfassend ausgestatteten Bibliotheksangeboten gibt.

Praxisbezug

Die Aussagen zum Praxisbezug lassen Rückschlüsse auf die Anwendbarkeit des Erlernten in der späteren Berufspraxis zu. Hier sind insbesondere die Antworten der Absolventen interessant, die das Studium bereits seit längerem abgeschlossen haben.

Bereits in vorangegangenen Fragekomplexen wurde von den Befragten immer wieder der Wunsch geäußert, noch stärker anwendungsbezogene Inhalte zu vermitteln. Deshalb ist das Ergebnis auf die Frage nach dem „13.2 Angebot an anwendungsorientierten Lehrinhalten“ (Mittelwert: 3,6) wohl vor diesem Hintergrund zu sehen.

Eine Besonderheit des FG Historische Bauforschung ist, dass ein Teil der Studierenden des jeweiligen Jahrgangs bei (gegenseitigem) Interesse in laufende Forschungsprojekte eingebunden werden. Diese Mitarbeit der Studierenden ist meist mit dem Verfassen der Masterarbeit zu einem bestimmten Teilaspekt des Forschungsprojektes verbunden. Aus Kapazitätsgründen können nur einige Studierende pro Jahrgang in Forschungsprojekte des Fachgebietes eingebunden werden. Außerdem werden häufig Studierende in andere Forschungsprojekte vermittelt. Die Bewertung der Frage „13.5 Möglichkeit zur Mitarbeit in Forschungsprojekten“ fällt mit 2,7 eher unterdurchschnittlich aus, was sicherlich auf die eingeschränkte Teilnahmemöglichkeiten zurückzuführen ist.

Studienzufriedenheit und Studiengebühren

Die Fragen zur allgemeinen Studienzufriedenheit und Studiengebühren sind ein direktes Kriterium für die Qualität des gesamten Studiums und die finanziellen Möglichkeiten der Studierenden.

Beispiel Frage 14

14.1 Wie zufrieden sind Sie insgesamt mit den Studienbedingungen im MSD?

1 = sehr unzufrieden; 5 = sehr zufriedenMittelwert: 4,0

14.2 Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem Studienergebnis im MSD?

1 = sehr unzufrieden; 5 = sehr zufriedenMittelwert: 4,5

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14.4 Hätten Sie das Masterstudium Denkmalpflege absolviert, wenn zusätzlich zu den üblichen Studentenschaftsbeiträgen Studiengebühren hätten gezahlt werden müssen?

A = Nein, auf keinen Fall. (43,3%)B = Ja, bis zu einer Höhe von 500,00 EUR/ Semester. (46,7%)C = Ja, bis zu einer Höhe von 1.000 EUR/ Semester. (1,7%)D = Ja, bis zu einer Höhe von 2.000 EUR/ Semester. (1,7%)E = Ja, bis zu einer Höhe von 3.000 EUR/ Semester. (0%)F = Ja, bis zu einer Höhe von 4.000 EUR/ Semester. (0%)G = Ja, bis zu einer Höhe von 5.000 EUR/ Semester. (0%)H = Ja, egal wie hoch die Studiengebühren sind. (3,3%)

Die Fragen zur Studienzufriedenheit erzielten durchweg gute Bewertungen. So wurde die Frage „14.1 Wie zufrieden sind Sie insgesamt mit den Studienbedingungen im MSD?“ mit 4,0 bewertet, die Frage „14.2 Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem Studienergebnis im MSD?“ erreichte einen Mittelwert von 4,5.

Auf die Frage nach den Studiengebühren „14.4 Hätten Sie das Masterstudium Denkmalpflege absolviert, wenn zusätzlich zu den üblichen Studentenschaftsbeiträgen Studiengebühren hätten gezahlt werden müssen?“ gab es eindeutige Antworten, die bei der künftigen Planung des Studienganges berücksichtigt werden sollten.

26 Befragte (43,3%) antworteten mit „A - Nein, auf keinen Fall“, weitere 28 Befragte (46,7%) antworteten mit B - Ja, bis zu einer Höhe von 500,00 EUR/ Semester. Nur jeweils 1 Befragter (je 1,7%) entschieden sich für Antwort „C = Ja, bis zu einer Höhe von 1.000 EUR/Semester“ und „D = Ja, bis zu einer Höhe von 2.000 EUR/Semester“. Nur zwei Befragte gaben an, dass sie das Masterstudium Denkmalpflege absolviert hätten „H = Ja, egal wie hoch die Studiengebühren sind“.

Workload

Mit Hilfe der Fragen zum Workload werden der tatsächliche Zeitaufwand für das Studium und eine eventuelle Erwerbstätigkeit ermittelt.

Frage 15. Wie viele Stunden haben Sie in einer typischen Woche des Winter-/ Sommersemester-programms des MSD für die nachfolgenden Tätigkeiten durchschnittlich aufgewandt?

15.1 Zeitaufwand: (nur) Besuch von Lehrveranstaltungen

A = bis 15 Semesterwochenstunden (0%) B = 15 bis 20 Semesterwochenstunden (10,0%) C = 20 bis 25 Semesterwochenstunden (25,0%) D = 25 bis 30 Semesterwochenstunden (40,0%) E = mehr als 30 Semesterwochenstunden (23,3%)

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15.2 Zeitaufwand: Selbststudium (Vor- und Nachbereitung, schriftliche Arbeiten, Referate, Fachlektüre)

A = bis 2 Stunden pro Woche (5,0%)B = 2 bis 5 Stunden pro Woche (16,7%)C = 5 bis 10 Stunden pro Woche (41,7%)D = 10 bis 15 Stunden pro Woche (15,0%)E = mehr als 15 Stunden pro Woche (20,0%)

Insgesamt ist der Zeitaufwand für das Masterstudium Denkmalpflege recht hoch. Die meisten Befragten (38 = 63%) gaben an, über 25 Semesterwochenstunden nur für den Besuch von Lehrveranstaltungen aufzuwenden, 14 Befragte (23,3%) davon haben sogar mehr als 30 Semesterwochenstunden investiert (Frage 15.1).

Setzt man bei Frage 15.1 jeweils den Mittelwert der vorgeschlagenen Stundensummen in Rechnung (bzw. bei E einen Wert von 32,5 h), so ergibt sich ein durchschnittlicher Zeitaufwand von 26,3 SWS für den Besuch von Lehrveranstaltungen. Dies entspricht sehr genau dem Umfang der durch die Studien- und Prüfungsordnung vorgegebenen Präsenzstudienzeiten für die Module 1 bis 6 (Summe der ersten beiden Semester = 52 SWS, pro Semester = 26 SWS). Da die Angabe E zur Frage 15.2 („mehr als 30 SWS“) nach oben offen war, kann keine genaue Aussage darüber gemacht werden, wie hoch die Präsenzstudienzeit einzelner Studierender in der Spitze lag. Diese kann durchaus erheblich über den hier erfassten Werten liegen, da das Lehrangebot des MSD für besonders motivierte Studierende ein weit über das Pflichtprogramm hinausgehendes Lehrangebot offeriert.

Trotz des hohen Zeitaufwands für das Studium erklärten 24 Befragte (40%), dass sie nebenbei einer Erwerbstätigkeit nachgingen. 33 Befragte (55%) antworteten hier mit nein. Weiterhin wird deutlich, dass 25 Befragte (41,7%) während der Vorlesungszeit und ein höherer Anteil von 38 Befragten (63,3%) in der vorlesungsfreien Zeit einer Erwerbstätigkeit nachgehen.

Angaben zum AbsolventenverbleibMit den Angaben zur jetzigen Situation werden Daten über die zum Zeitpunkt der Befragung aktuelle berufliche bzw. persönliche Situation der Absolventen ermittelt. Diese Aussagen sind ein wichtiger Indikator für den Erfolg des Masterstudiums Denkmalpflege und seine Bedeutung in den Berufsfeldern der Denkmalpflege, Bauforschung, Restaurierung und Sanierung, im wissenschaftlichen Bereich sowie in angrenzenden Bereichen.

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133JUBILÄUMSJAHRBUCH denk x 10

17.1 Meine derzeitige Situation ist...(Mehrfachantworten erlaubt) – hier: sortiert nach Häufigkeiten

I = Ich strebe eine Promotion an.( 36,7%)B = Ich habe seit dem Abschluss eine neue Anstellung gefunden. (21,7%)D = Ich bin im Bereich Bauforschung/ Denkmalpflege selbstständig tätig. (21,7)F = Ich bin anderweitig selbstständig tätig. (16,7%)S = Ich habe das Studium gerade abgeschlossen (max. 2 Monate seit Beendigung). (16,7%)O = Ich bin in einem Büro beschäftigt, das auf Denkmalpflege spezialisiert ist. (13,3%)A = Ich arbeite seit dem Abschluss weiterhin dort, wo ich vor dem Studium gearbeitet habe. (11,7%)N = Ich bin in einem Büro beschäftigt, das auf Altbausanierung spezialisiert ist. (11,7%)R = Ich bin zur Zeit Familienmanager/in. (11,7%)E = Ich bin im Bereich Altbausanierung selbstständig tätig. (10,0%)C = Ich wurde zu einem/ mehreren Vorstellungsgesprächen eingeladen, habe aber noch keine neue Stelle. (8,3%)K = Ich bin an einer wissenschaftlichen Institution beschäftigt. (8,3%)G = Ich bin anderweitig im Angestelltenverhältnis tätig. (6,7%)H = Ich arbeite im Ausland. (6,7%)P = Ich bin seit dem Abschluss arbeitsuchend. (6,7%)L = Ich bin bei der staatlichen Denkmalpflege beschäftigt. (5,0%)J = Ich bin promoviert. (1,7%)M = Ich bin in einem Restaurierungsbetrieb beschäftigt. (1,7%)Q = Ich bin seit max. 3 Monaten arbeitsuchend. (1,7%)T = Keine der hier beschriebenen Situationen trifft auf mich zu. (1,7%)

17.2 Über meine jetzige Tätigkeit kann ich sagen, dass...(Mehrfachantworten erlaubt)

A = ...meine Bewerbung ohne den Abschluss im Masterstudium Denkmalpflege nicht erfolgreich gewesen wäre. (25,0%)B = ...ich keine Denkmalpflegethemen bearbeite, der MSD-Abschluss aber wichtig für die Einstellung war. (1,7%)C = ...der MSD-Abschluss keinen Einfluss auf meine Einstellung hatte. (10,0%)D = ...der MSD-Abschluss bei der Kundenakquise Bedeutung hat. (13,3%)E = ...mir die im MSD erworbenen Fachkenntnisse und Fertigkeiten nützen. (68,3%)

Das Spektrum der Tätigkeiten nach dem Studium entspricht der interdisziplinären Vielfalt des MSD-Studienangebots. Auffallend ist, dass der wissenschaftliche Zugang zur Auseinandersetzung mit historischer Bausubstanz und der Beschäftigung mit den Fragen ihrer Erhaltung dazu führt, dass viele Absolventen sich entscheiden, das im Masterstudium Denkmalpflege erworbene Wissen in einer Dissertation zu vertiefen. 36,7% der Befragten streben eine Promotion an.

Ausgehend von einer immer noch schwierigen Arbeitsmarktsituation ist festzustellen, dass rund ein Fünftel (21,7%) der Absolventen nach dem Studium eine neue Anstellung gefunden haben und ein weiteres Fünftel (21,7) im Bereich Bauforschung und Denkmalpflege selbständig tätig ist. 11,7% der Befragten arbeiten bei ihrer vorherigen Arbeitsstelle.

Ein großer Teil der Absolventen gab an, dass ihre im Masterstudium Denkmalpflege erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten nützlich sind (68,3%). Ein Viertel der Befragten (25%) bestätigten, dass ihre Bewerbung ohne den Abschluss im Masterstudium Denkmalpflege nicht erfolgreich gewesen wäre.

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Zusammenfassung und AusblickIm Masterstudiengang Denkmalpflege werden verschiedene Instrumente der Evaluierung durch die Studierenden angewandt. Die Befragung mit Hilfe eines Fragebogens bietet die Möglichkeit, auf der Basis wissenschaftlich erhobener Daten eine Analyse des Ist-Zustandes durchzuführen und Informationen für die Entscheidungsfindung bei der weiteren Ausrichtung des Studienganges zu gewinnen.

Im Februar 2008 wurde eine Online-Befragung der vier MSD-Absolventenjahrgänge 2003–05, 2004–06, 2005–07 und 2006–08 durchgeführt.

Die Absolventen haben sämtliche Lehrveranstaltungen und die Rahmenbedingungen des Masterstudiums Denkmalpflege bewertet, z.B. die Informationen zum Studium, die Erwartungen an das Studium, Studieninhalte und -organisation, die Infrastruktur, Studienzufriedenheit, aber auch Workload, Studiengebühren und Absolventenverbleib.

Die verschiedenen Aspekte des Lehrangebotes wurden von den befragten Absolventen überwiegend positiv beurteilt. Sowohl die Bandbreite als auch die Spezialisierungsangebote des Masterstudiums Denkmalpflege erreichten gute und sehr gute Bewertungen. Insbesondere anwendungsorientierte Studieninhalte werden nachgefragt. Die Ergebnisse der Befragung zu den Lehrveranstaltungen und die hohe Studienzufriedenheit bestätigen, dass der interdisziplinäre Ansatz des Studienkonzepts, welches wissenschaftliche und praktische Studieninhalte miteinander verbindet, von den Studierenden angenommen und als besonders positiv herausgestellt wird.

Mit den Angaben der Befragten zum Workload konnte ermittelt werden, dass der tatsächliche Zeitaufwand für das Studium in der Regel auch dem geplanten Aufwand entspricht.

Besonders auffällige Ergebnisse lieferte die Befragung zu den Studiengebühren. Künftige Entscheidungen über die Einführung von Studiengebühren sollten unter Berücksichtigung dieses Aspekts getroffen werden – fast die Hälfte der Befragten hätte das Masterstudium Denkmalpflege nicht absolvieren können, wenn Studiengebühren erhoben worden wären.

Bei der Ermittlung des Absolventenverbleibs wurde festgestellt, dass über ein Drittel der Absolventen eine Promotion anstreben, was als großer Erfolg für die wissenschaftliche Seite des Studiums zu werten ist. Vor dem Hintergrund der schwierigen wirtschaftlichen Lage und dem zum Teil geringen zeitlichen Abstand zum Studienabschluss sind die Beschäftigtenzahlen zu betrachten. Bemerkenswert hoch ist der Anteil derjenigen, die ohne das Masterstudium Denkmalpflege die jetzige Anstellung nicht erhalten hätten und die Anzahl der nun auf dem Gebiet der Bauforschung und Denkmalpflege selbstständig tätigen Absolventen.

Basierend auf den Ergebnissen der Befragung – hier sind nicht nur die ermittelten Daten und Fakten, sondern auch die vielen Bemerkungen, konstruktiven Anregungen und kritischen Hinweise der Befragten zu nennen – wurden zeitnah verschiedene Veränderungen veranlasst. Beispiele hierfür sind die Verbesserung der Informationen und Bedienfreundlichkeit der Webseiten, die bedarfsgerechte inhaltliche Ausrichtung und neue Modulzuordnung einiger Lehrveranstaltungen. Ausserdem profitieren die Studierenden inzwischen von Verbesserungen in der technischen Infrastruktur der TU Berlin, wie z.B. von kostenfreien WLAN-Zugängen.

Aus den insgesamt auffallend positiven Ergebnissen der Evaluierung lässt sich der Auftrag ableiten, den sehr gut eingeführten und erfolgreichen Masterstudiengang Denkmalpflege an der TU Berlin fest zu etablieren und weiter zu entwickeln.

Kristin Brenndörfer

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135JUBILÄUMSJAHRBUCH denk x 10

Die Lehre im Masterstudium DenkmalpflegeAusbildungsziel des Masterstudiums ist der Erwerb von Kenntnissen und Fertigkeiten, die zu folgen-den Tätigkeiten im Bereich Bauforschung und Denkmalpflege befähigen:

• konkrete Bau- und Ortsanalyse, Analyse von Kulturlandschaften• Konzeption denkmalgerechter Erhaltungs-, Reparatur-, Instandsetzungs- und Pflegemaßnahmen• Entwicklung anwendungsbezogener Lösungsvorschläge• wissenschaftliche Tätigkeit

Das Studium ist projektorientiert angelegt. Die Inhalte und Methoden der im Studium gelehrten Fä-cher werden am konkreten Beispiel angewandt. Dabei stehen Bauuntersuchungen mit bauforsche-rischen Methoden und Konzeptionen denkmalgerechter Instandsetzungs- und Sanierungsplanungen im Mittelpunkt. Diese Ansätze werden auch im Praktikum in der vorlesungsfreien Zeit vertieft.

Zum Wintersemester 2003/04 wurde das Studium von einem Aufbaustudiengang in einen Master-studiengang mit dem Abschluss „Master of Science“ umgewandelt. Seither gliedert es sich in acht Module und die Masterarbeit. Die Lehrveranstaltungen finden je nach Lehrinhalt in Form von Pro-jekten, Vorlesungen, Seminaren, Exkursionen bzw. als sogenannte integrierte Lehrveranstaltungen (d.h. als Kombination von verschiedenen Veranstaltungsformen) statt. In der vorlesungsfreien Zeit zwischen dem ersten und zweiten Semester ist ein mindestens vierwöchiges denkmalpflegerelevantes Praktikum zu absolvieren, soweit dieses nicht schon vor Beginn des Studiums nachgewiesen wird.

Modul 1: Bauaufnahme und Bauforschung• Bauaufnahme und Bauforschung (PJ)• Raumbuch (PIV)• Geodäsie für Denkmalpfleger/-innen (PIV)

Modul 2: Bauforschung und Sanierungs-vorplanung• Bauforschung und Sanierungsvorplanung (PJ)• Einführung in die Photogrammetrie (PIV)

Modul 3: Denkmalpflege• Geschichte und Theorie der Denkmalpflege (VL)• Städtebauliche Denkmalpflege I + II (PIV)• Rechtliche Grundlagen des Denkmalwesens (VL)• Gartendenkmalpflege I + II (PIV)• Industriedenkmalpflege I + II (IV)• Einführung in die Archäologie (IV)• Denkmalkunde (IV)• Denkmalpflege in der Praxis (IV)

Modul 4: Architektur- und Kunstgeschichte• Historische Baukonstruktionen I + II (IV)• Methoden der Bauforschung (VL)• Architektur- und Kunstgeschichte I + II (VL)• Bau- und Stadtbaugeschichte I + II (VL)• Bauformen, -typen, -funktionen (VL)

IV Integrierte VeranstaltungPJ ProjektPIV Projektintegrierte VeranstaltungSE SeminarVL Vorlesung

Modul 5: Sanierung und Konservierung• Sanierungstechnologien I + II (PIV)• Konservierung und Restaurierung I + II (PIV)• Baustelle Denkmal (SE)• Methoden erhaltender Objektsanierung/

Konservierung (VL)

Modul 6: Wahlmodul• Tragwerkslehre für die Denkmalpflege (VL)• Perzeption und Präsentation (IV)• Kommunikationstechniken (IV)• Theorie und Terminologie der Denkmalpflege

im internationalen Kontext I + II (SE)• Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten (IV)• frei wählbare Veranstaltungen mit Leistungs-

nachweis

Modul 7: Exkursionen (10 Tage)• Auftaktexkursion nach Merseburg: Einfüh-

rung in die Bauforschung• Frühjahrsexkursion nach Franken: Hand-

werks- und Sanierungstechniken• Abschlussexkursion in eine jährlich wech-

selnde Denkmalregion

Modul 8: Praktikum• vierwöchiges Praktikum, in der Regel in den

Frühjahrssemesterferien Stand: 2008

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Modul 1: Bauaufnahme und Bauforschung (13 LP nach ECTS)

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dorothée Sack: Architektin und Bauforscherin, Forschungsschwerpunkt Vorde-rer Orient, Leiterin des FG Historische Bauforschung und des MSD der TU Berlin Dipl.-Ing. Dietmar Kurapkat: ausgebildeter Architekt und Bauforscher, Wissenschaftlicher Mitar-beiter am FG Historische Bauforschung der TU BerlinDr.-Ing. des. Daniela Spiegel M.A.: Kunst- und Architekturhistorikerin, zertifizierte Denkmalpflege-rin, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am FG Historische Bauforschung der TU BerlinDipl.-Ing. (FH) Antonia Brauchle M.Sc.: ausgebildete Architektin, Bauforscherin und Denkmalpfle-gerin, Wissenschaftliche Mitarbeiterin (in Vertretung) am FG Historische Bauforschung der TU BerlinDipl.-Ing. Christian Clemen: Vermessungsingenieur, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geodäsie und Geoinformationstechnik der TU Berlin

LV-Titel LV-Art SWS Gewichtung im Lehrende/-r

Bauaufnahmeprojekt PJ 6 P (Pflichtfach) WiSe Sack/Kurapkat/Spiegel (im WiSe 08/09 vertreten durch Brauchle)

Erstellung eines Raumbuches PIV 2 P (Pflichtfach) WiSe Spiegel (im WiSe 08/09 vertreten durch Brauchle)

Geodäsie für Denkmalpfleger/-innen PIV 2 P (Pflichtfach) WiSe Clemen

Das Modul besteht aus dem Projekt, das praktische Arbeit vor Ort und Projektbesprechungen im Saal umfasst, und zwei projektintegrierten Veranstaltungen, deren theoretische Grundlagen im Saal vermit-telt werden und die parallel dazu im Projekt praktisch angewendet werden. Der Abschluss des Moduls erfolgt durch prüfungsäquivalente Studienleistungen gemäß § 11 Abs. 3 der Prüfungsordnung.Die Bauaufnahme ist die Grundlage für den verantwortungsvollen Umgang mit historischer Bausubstanz oder mit Altbauten. Sie umfasst die systematische Dokumentation der Baukörper und ihrer Umgebung, ihres geometrischen Aufbaus sowie ihrer physischen Beschaffenheit. Dies bildet eine Basis sowohl für die denkmalgerechte Instandsetzung als auch für die weitere wissenschaftliche Bearbeitung. Obwohl – und gerade weil – der Notwendigkeit der Bauaufnahme in der denkmalpflegerischen Praxis mitunter nur bedingt Rechnung getragen wird, bildet sie im Masterstudiengang Denkmalpflege den zentralen metho-dischen Ausgangspunkt.Die Bauaufnahme findet im Wintersemester in drei Blöcken à 4-5 Tagen vor Ort statt. Zunächst wird das zu untersuchende Objekt – ein jährlich wechselndes Baudenkmal aus Berlin oder dem Berliner Umland – mit Hilfe einer „Schrittskizze“ erfasst. In Verbindung mit der Veranstaltung „Geodäsie für Denkmalpfle-ger/-innen“, in der die Grundlagen des Vermessungswesen vermittelt werden, wird ein Vermessungssys-tem gelegt, das als Basis für das formtreue Aufmaß dient. Anschließend beginnen die Studierenden, das Gebäude in Gruppen von 3 bis 6 Personen zu vermessen. Dabei werden Verfahren der elektrooptischen Tachymetrie mit denen des Handaufmaßes kombiniert und Pläne im Aufnahmemaßstab 1:25 erstellt, die das Bauwerk in formtreuen Grundrissen, Schnitten und Ansichten wiedergeben. Gleichzeitig werden Befundbeobachtungen notiert und photographisch dokumentiert. Diese fließen in das Raumbuch ein, für dessen Strukturierung eine eigene Veranstaltung angeboten wird. Das Raumbuch beinhaltet die systema-tische Dokumentation des Untersuchungsobjektes in Bild und Schrift in seinem momentanen Ist-Zustand, wobei der Fokus – bedingt durch die Projektstruktur – auf den bauforscherischen Fragestellungen liegt.Die Untersuchungsergebnisse bilden die Grundlage für einen ersten Bauphasenplan und münden in einen vorläufigen Bauforschungsbericht. Zusätzlich gibt es acht Projektbesprechungstermine à ca. 4 h zur Vor- und Nachbereitung der praktischen Arbeit vor Ort. Am Ende des Wintersemesters werden die Ergebnisse im Rahmen einer internen Präsentation vorgestellt.Neben der Schulung der baubezogenen Beobachtungsfähigkeit sowie dem Training der Teamarbeit ist es das zentrale Ziel der Lehrveranstaltung, die Studierenden in die Lage zu versetzen, ein Objekt sowohl ohne als auch mit modernen technischen Hilfsmitteln selbständig erfassen zu können.

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137JUBILÄUMSJAHRBUCH denk x 10

Modul 2: Bauforschung und Sanierungsvorplanung (11 LP nach ECTS)

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dorothée Sack: Architektin und Bauforscherin, Forschungsschwerpunkt Vorde-rer Orient, Leiterin des FG Historische Bauforschung und des MSD der TU Berlin Dipl.-Ing. Dietmar Kurapkat: ausgebildeter Architekt und Bauforscher, Wissenschaftlicher Mitar-beiter am FG Historische Bauforschung der TU BerlinDr.-Ing. des. Daniela Spiegel M.A.: Kunst- und Architekturhistorikerin, zertifizierte Denkmalpflege-rin, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am FG Historische Bauforschung der TU BerlinDipl.-Ing. (FH) Antonia Brauchle M.Sc.: ausgebildete Architektin, Bauforscherin und Denkmalpfle-gerin, Wissenschaftliche Mitarbeiterin (in Vertretung) am FG Historische Bauforschung der TU BerlinDipl.-Ing. Albert Wiedemann: Vermessungsingenieur, spezialisiert in Photogrammetrie und Laser-scanning, Produktionsleiter der BSF Swissphoto GmbH

LV-Titel LV-Art SWS Gewichtung im Lehrende/-r

Bauforschung und Sanierungsvorpla-nung

PJ 6 P (Pflichtfach) SoSe Sack/Kurapkat/Spiegel (im SoSe 08/09 vertreten durch Brauchle)

Photogrammetrie PIV 2 P (Pflichtfach) SoSe Wiedemann

Das Modul besteht aus dem Projekt, das praktische Arbeit vor Ort und Projektbesprechungen im Saal umfasst, und einer projektintegrierten Veranstaltung, deren theoretische Grundlagen im Saal vermittelt werden und die parallel dazu im Projekt praktisch angewendet werden. Der Abschluss des Moduls er-folgt durch prüfungsäquivalente Studienleistungen gemäß § 11 Abs. 3 der Prüfungsordnung.Als 2. Teil des Semesterprojektes baut die Veranstaltung auf den im Modul 1 sowie in der Veranstal-tung „Sanierungstechnologien I“ (Modul 5) erarbeiteten Grundlagen des Wintersemesters auf. Für die Projektarbeit teilen sich die Studierenden nach persönlichem Interesse in die Gruppen Bauforschung und Sanierungsvorplanung auf. Ziel der „Bauforschungsgruppe“ ist es, durch das Erlernen und An-wenden zusätzlicher Methoden (restauratorische Befundöffnungen, archäologische Sondagen, Den-drochronologie etc.) die im Wintersemester gewonnenen Erkenntnisse zu vertiefen, offen gebliebene Fragen zu beantworten, um darüber zu einer absoluten Datierung der Bauchronologie zu gelangen. Zudem werden noch nicht erfasste Teile des Gebäudes mit moderner Messtechnik aufgemessen. Ein wesentlicher Bestandteil ist dabei die Veranstaltung zur Photogrammetrie, die eine wertvolle Techno-logie zur Effizienzsteigerung in der Bauaufnahme darstellt. Hier lernen die Studierenden, digital oder analog erstellte Fotos von Wandflächen durch ebene projektive Entzerrung über Referenzinformatio-nen (Passpunkte oder gemessene Distanzen) in maßstäbliche Abbildungen umzuwandeln. Die Gruppe der „Sanierungsvorplaner“ hingegen erfasst und kategorisiert sämtliche erkennbare Schäden in Form einer systematischen Schadenskartierung, in der zugleich Vorschläge für den Um-gang mit den erfassten Schäden gemacht werden. Auf der Grundlage des von der Bauforschungs-gruppe erstellten denkmalpflegerischen Bindungsplans entwickeln alle Studierenden gemeinsam – je nach Objekt und Vorstellungen des Auftraggebers – verschiedene denkmalgerechte Vorschläge zur zukünftigen Nutzung des Gebäudes.Wie in Modul 1 umfasst das Projekt drei Bauaufnahmeblöcke vor Ort und acht Besprechungster-minen zur Vor- und Nachbereitung in der Hochschule. Am Ende des Sommersemester steht die Abschlusspräsentation , bei der die Ergebnisse des Jahrgangsprojektes geladenen Gästen wie z.B. Auftraggebern, Mitarbeitern der zuständigen Landesdenkmalämter sowie Lehrbeauftragten vorge-stellt werden. Die Erstellung der zu diesem Zweck anzufertigenden Poster wird im Fach „Einführung in das Wissenschaftliche Arbeiten“ (Modul 6) betreut. Abhängig vom jeweiligen Jahrgangsprojekt gibt es starke inhaltliche Verknüpfungen mit den Fächern „Gartendenkmalpflege“ (Modul 3) und „Architektur- und Raumfassungen“ (Modul 5).

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138 JUBILÄUMSJAHRBUCH denk x 10

Modul 3: Denkmalpflege (11 LP nach ECTS)

Univ.-Prof. Dr. Gabi Dolff-Bonekämper: Kunsthistorikerin, Denkmalpflegerin mit langjähriger Be-rufserfahrung am Landesdenkmalamt Berlin, Professorin für Denkmalpflege am Institut für Stadt- und Regionalplanung der TU BerlinDipl.-Ing. (FH) Torsten Dame M.Sc.: Architekt und Denkmalpfleger, Mitbegründer des Büros „Lauf-werk B“ (u.a. Veranstaltung von Wettbewerben zur Entwicklung von Nutzungspotentialen funktional disponibler Baudenkmale)Dr. Ruth Klawun: Kunsthistorikerin, Gebietsreferentin für den Landkreis Oder-Spree, Brandenbur-gisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum, Dezernat Praktische DenkmalpflegeUniv. Prof. Dr. rer.-pol. Rudolf Schäfer: Jurist, Professor für Baurecht und BauverwaltungslehreDr.-Ing. Caroline Rolka: freie Landschaftsplanerin mit Schwerpunkt Gartendenkmalpflege, Volon-tärin am Landesdenkmalamt Berlin, Abteilung GartendenkmalpflegeDr. Christoph Krauskopf: Mittelalterarchäologe, Leiter der Außenstelle Frankfurt (Oder) für Bodendenk-malpflege, Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum Prof. Dr. Jörg Haspel: Landeskonservator des Landesdenkmalamts BerlinDr. Thomas Drachenberg: Kunsthistoriker, Leiter des Dezernats Praktische Denkmalpflege, Bran-denburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum Dr. Gisela Holan: Baureferentin und Leiterin der Abt. Bau/Technik/Innere Deinste der Staatlichen Museen zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz

LV-Titel LV-Art SWS Gewichtung im Lehrende/-r

Geschichte und Theorie der Denkmalpflege VL 2 P (Pflichtfach) WiSe Dolff-Bonekämper

Städtebauliche Denkmalpflege I PIV 2 P (Pflichtfach) WiSe Dame/Klawun

Städtebauliche Denkmalpflege II PIV 2 P (Pflichtfach) SoSe Dame/Klawun

Rechtl. Grundlagen des Denkmalwesens VL 2 P (Pflichtfach) WiSe Schäfer

Gartendenkmalpflege I PIV 2 WP (Wahlpflicht) WiSe Rolka

Gartendenkmalpflege II PIV 2 WP (Wahlpflicht) SoSe Rolka

Industriedenkmalpflege I & II IV 2 WP (Wahlpflicht) WS/SS Dame

Einführung in die Archäologie IV 2 WP (Wahlpflicht) WiSe Krauskopf

Denkmalkunde IV 2 WP (Wahlpflicht) SoSe Haspel

Denkmalpflege in der Praxis IV 2 WP (Wahlpflicht) WiSe Drachenberg/Holan

Das Modul Denkmalpflege soll in die verschiedenen Bereiche der theoretischen und praktischen Denkmalpflege einführen. Die Studierenden erwerben theoretische und historische Kenntnisse der Denkmalpflege und werden damit in die Lage versetzt, in ihrer beruflichen Tätigkeit Denkmalpflege-maßnahmen in den Kontext der Entwicklung der Denkmalpflege einordnen und bewerten zu können. Der Abschluss des Moduls erfolgt durch eine mündliche Prüfung gemäß § 10 der Prüfungsordnung. Als Pflichtveranstaltungen sind dabei die wichtigen Bereiche „Geschichte und Theorie der Denk-malpflege“, „Städtebauliche Denkmalpflege“, sowie „Rechtliche Grundlagen des Denkmalwesens“ unerlässlich. Weitere Bereiche werden als Wahlpflicht angeboten, so dass die Studierenden hier Schwerpunkte setzen können. Ein Großteil der Veranstaltungen wird von Lehrbeauftragten aus den Denkmalämtern Berlin und Brandenburg angeboten. Sie bestehen aus Saalveranstaltungen so-wie Vor-Ort-Terminen in Denkmalbereichen und vor Denkmalen im Berliner und Brandenburger Raum. „Archäologie und Bodendenkmalpflege“ findet als Seminarveranstaltung mit Vorlesungs- und Übungscharakter statt. Es können jedoch auch Referate zu frei wählbaren Themen gehalten werden. Die Gartendenkmalpflege führt in die Geschichte der Gartenkunst und in grundlegende gartendenk-malpflegerische Fragen ein. Diese Veranstaltung wird nach Möglichkeit im Sommersemester mit dem Bauaufnahmeprojekt verknüpft.

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139JUBILÄUMSJAHRBUCH denk x 10

Modul 4: Architektur- und Kunstgeschichte (6 LP nach ECTS)

Dr.-Ing. Udo Bode: Architekt, Forschungsschwerpunkt Historische Baukonstruktionen, Referent für Bautechnik im Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-AnhaltUniv.-Prof. Dr.-Ing. Dorothée Sack: Architektin und Bauforscherin, Forschungsschwerpunkt Vorde-rer Orient, Leiterin des FG Historische Bauforschung und des MSD der TU Berlin Univ.-Prof. Dr.-Ing. Johannes Cramer: Architekt und Bauhistoriker, Professor für Bau- und Stadt-baugeschichte an der TU Berlin, Arbeitsschwerpunkt Bauen im Bestand Univ.-Prof. Dr. Adrian von Buttlar: Kunsthistoriker, Professor für Kunstgeschichte der Moderne an der TU Berlin, Forschungsschwerpunkte Geschichte der Gartenkunst, Denkmalpflege und Architektur des 19. & 20. Jh.Dr. Annemarie Jaeggi: Kunsthistorikerin, Direktorin des Bauhausarchives, Lehrtätigkeit am FG Kunstgeschichte der TU Berlin, Schwerpunkt Architekturgeschichte des 20. Jh.PD Dr. Kerstin Wittmann-Englert: Kunsthistorikerin, Schwerpunkte Byzantinische Kunst und Archi-tektur, Architektur- und Kunstgeschichte der Moderne, Privatdozentin und wissenschaftliche Mitarbei-terin im FG Kunstgeschichte der TU BerlinUniv.-Prof. Dr. Gabi Dolff-Bonekämper: Kunsthistorikerin, Denkmalpflegerin mit langjähriger Be-rufserfahrung am Landesdenkmalamt Berlin, Professorin für Denkmalpflege am Institut für Stadt- und Regionalplanung der TU Berlin

LV-Titel LV-Art SWS Gewichtung im Lehrende/-r

Historische Baukonstruktionen I IV 2 P (Pflichtfach) WiSe Bode

Historische Baukonstruktionen II IV 2 P (Pflichtfach) SoSe Bode

Methoden der Bauforschung VL 2 WP (Wahlpflicht) WiSe Sack

Architektur- und Kunstgeschichte I VL 2 WP (Wahlpflicht) WiSe v. Buttlar, Wittmann-Eng-lert, Jaeggi ed. al.

Architektur- und Kunstgeschichte II VL 2 WP (Wahlpflicht) SoSe v. Buttlar, Wittmann-Eng-lert, Jaeggi ed. al.

Bau- und Stadtbaugeschichte I VL 2 WP (Wahlpflicht) WiSe Cramer

Bau- und Stadtbaugeschichte II VL 2 WP (Wahlpflicht) SoSe Dolff-Bonekämper

Bauformen, -typen, -funktionien VL 2 WP (Wahlpflicht) SoSe Sack

Im Modul „Architektur- und Kunstgeschichte“ sollen die Studierenden neben Grundkenntnissen in His-torischen Baukonstruktionen ihre Denkmälerkenntnis erweitern und grundlegendes Wissen der euro-päischen Architektur- und Kunstgeschichte erwerben. Sie werden in die Lage versetzt, Denkmäler selb-ständig einzuordnen und eigene Maßnahmen zu planen. Der Abschluss des Moduls erfolgt durch eine mündliche Prüfung gemäß § 10 der Prüfungsordnung. Mit der Pflichtveranstaltung „Historische Baukonstruktionen“ soll eine grundsätzliche Sensibilisierung für die historischen Baukonstruktionen nördlich der Alpen von mittelalterlichen bis zu den heutigen Gebäu-dekonstruktionen erzeugt werden. Sie macht mit den gängigen Konstruktionsprinzipien vertraut, auf die Absolvent/-innen des MSD bei der Beschäftigung mit historischer Bausubstanz stoßen werden. In der Vorlesung „Methoden der Bauforschung“ werden die verschiedenen Untersuchungsansätze der historischen Bauforschung anhand von Forschungsprojekten methodisch vorgestellt, sowohl bezogen auf Gebäude als auch auf terrestrische Zusammenhänge. Zudem werden die einzelnen Schritte erklärt, die im Rahmen einer Bau- und Geländeuntersuchung zum Einsatz kommen. Die Veranstaltungen „Architektur- und Kunstgeschichte“, „Bau- und Stadtbaugeschichte“ und „Baufor-men, -typen, funktionen“ führen – abhängig von den Angeboten der FG Kunstgeschichte, Bau- und Stadtbaugeschichte, Stadt- und Regionalplanung und Historische Bauforschung in einschlägige The-menbereiche ein.

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140 JUBILÄUMSJAHRBUCH denk x 10

Modul 5: Sanierung und Konservierung (6 LP nach ECTS)

Dipl.-Ing. Ursula Hüffer: Architektin, Bürogemeinschaft Hüffer-Ramin, Arbeitsschwerpunkt Denk-malschutz und Bauen im Bestand Prof. Dr. Christoph Merzenich: Kunsthistoriker und Diplom-Restaurator, Professor für „Wandmale-rei und Architekturfassung“ am FB Konservierung und Restaurierung der FH Erfurt. Dipl.-Ing. Wolfang Frey (Werkstoffwissenschaften): Werkstoffwissenschaftler, zertifiz. Denkmal-pfeger, Restaurator, geschäftsführender Gesellschafter der ProDenkmal GmbH, Fachplanungsbüro für Restaurierung und Instandsetzung von Denkmalen und archäologischen ObjektenUniv.-Prof. Dr.-Ing. Johannes Cramer: Architekt und Bauhistoriker, Professor für Bau- und Stadt-baugeschichte an der TU Berlin, Arbeitsschwerpunkt Bauen im Bestand

LV-Titel LV-Art SWS Gewichtung im Lehrende/-r

Sanierungstechnologien I PIV 2 P (Pflichtfach) WiSe Hüffer

Sanierungstechnologien II PIV 2 P (Pflichtfach) SoSe Hüffer

Architektur- und Raumfassungen PIV 2 WP (Wahlpflicht) SoSe Merzenich

Methoden erhaltender Objektsa-nierung/Konservierung

VL 2 WP (Wahlpflicht) WiSe/SoSe

Frey

Baustelle Denkmal SE 2 WP (Wahlpflicht) WiSe Cramer

Das Modul soll in grundlegende Fragen der Sanierung, Konservierung und Restaurierung einführen. Die Studierenden erwerben die Fähigkeit, im Rahmen des Projekts denkmalgerechte Sanierungsvor-schläge unter Berücksichtigung zentraler konservatorischer und restauratorischer Grundsätze zu disku-tieren und auszuarbeiten. Der Abschluss des Moduls erfolgt durch eine mündliche Prüfung gemäß § 10 der Prüfungsordnung. Die Pflichtveranstaltungen „Sanierungstechnologien I & II“ sind eng mit dem Jahrgangsprojekt verbun-den. Im Wintersemester werden die theoretischen Grundlagen für Bauschäden und ihre denkmalpfle-gerisch korrekten Sanierungsmöglichkeiten erörtert. Anhand von praktischen Beispielen werden alle relevanten Bauteile von der Gründung über Wände, Decken, Fenster, Türen, Dächer, Ausstattungen und haustechnische Installationen durchgenommen. In kleinen Übungen werden für einzelne Frage-stellungen Sanierungskonzepte und -technologien entwickelt, um methodische Herangehensweisen zu lernen. Die Veranstaltung im Sommersemester widmet sich dem Jahrgangsprojekt, seinen spezifischen Schäden und der Erarbeitung von geeigneten, denkmalgerechten Sanierungsvorschlägen. Auch die Veranstaltung „Architektur- und Raumfassungen“ ist nach Möglichkeit im Sommersemester in das Projekt eingebunden. Je nach Art des Untersuchungsobjektes können vor Ort Putz- oder Wand-fassungsproben entnommen und anschließend im Labor der FH Erfurt ausgewertet werden. Die Vorle-sung selbst ist zweigeteilt: der 1. Teil widmet sich dem Fresko als der in Europa wichtigsten und meist verbreiteten Technik der Wandmalerei und Architekturfassung. Dabei werden Kriterien zur Beurteilung ausführungstechnisch bedingter Schadensbilder und zur Klärung arbeitsorganisatorischer Aspekte (Ar-beitsteilung, -abfolge etc.) behandelt. Der 2. Teil der Vorlesung beschäftigt sich mit Fragen der Kon-servierung/Restaurierung von Wandmalereien und Architekturfassungen. Anhand von Fallbeispielen werden Schadensfaktoren erläutert, Analysemethoden vorgestellt sowie die Bedeutung flankierender und präventiver Maßnahmen herausgestellt. Die Vorlesung „Methoden erhaltender Objektsanierung/Konservierung“ führt in grundlegende Fragen der Restaurierung und Konservierung verschiedenster Baumaterialien ein. Im Blockseminar „Baustelle Denkmal“ werden Beispiele zum Umgang mit denkmalgeschützter Bausub-stanz und konkrete Sanierungs- und Lösungsvorschläge vorgestellt und diskutiert.

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141JUBILÄUMSJAHRBUCH denk x 10

Modul 6: Wahlmodul (5 LP nach ECTS)

Univ.-Prof. Dr.-Ing. em. Klaus Dierks (Bauingenieurwesen): Statiker, spezialisiert auf Baustatik historischer Gebäude, emeritierter Leiter des FG Tragwerkslehre und Baukonstruktion der TU BerlinUniv.-Prof. Dr.-Ing. Dorothée Sack: Architektin und Bauforscherin, Forschungsschwerpunkt Vorde-rer Orient, Leiterin des FG Historische Bauforschung und des MSD der TU Berlin Dr.-Ing. des. Daniela Spiegel M.A.: Kunst- und Architekturhistorikerin, zertifizierte Denkmalpflege-rin, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am FG Historische Bauforschung der TU BerlinDr. Michael Gauß: Chemieingenieur, langjährige Berufserfahrung in Geschäftsführung und Ma-nagment internationaler KonzerneDr. Sc. tec. Philipp Speiser: Bauhistoriker, Denkmalpfleger und Bauforscher, Forschungsschwer-punkt Ägypten, Gastwissenschaftler am FG Bau- und Stadtbaugeschichte der TU Berlin

Dr. Jürgen Tietz: Kunsthistoriker, freiberuflicher Architekturkritiker und -historiker

LV-Titel LV-Art SWS Gewichtung im Lehrende/-r

Tragwerkslehre für die Denkmalpflege VL 2 W (Wahlfach) WiSe Dierks

Perzeption und Präsentation IV 2 W (Wahlfach) WiSe Sack/Spiegel

Kommunikationstechniken IV 2 W (Wahlfach) WiSe Gauß

Theorie und Terminologie der Denkmalpflege im internationalen Kontext

SE 2 W (Wahlfach) WiSe/SoSe

Speiser

Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten PIV 2 W (Wahlfach) SoSe Tietz

Das Wahlmodul dient dem fachübergreifenden Studium und/oder der Vertiefung. Die Studierenden sollen durch eigene Wahl die Kompetenz erwerben, sich in anderen Disziplinen zu orientieren und sich mit ihnen auseinander zu setzen, Schlüsselkompetenzen zu erwerben und/oder durch ergänzende Angebote aus der Denkmalpflege Kenntnisse zu vertiefen und abzurunden sowie eigene Schwerpunkte zu setzen. Für das Wahlmodul können Veranstaltungen aus dem Angebot aller Berliner Universitäten gewählt werden, soweit nach den jeweiligen Gegebenheiten der Fächer eine Teilnahme möglich ist. Zusätzlich gibt es ein Angebot, das über das Programm des Masterstudiengangs Denkmalpflege hin-ausgehende Fähigkeiten vermittelt.Die Vorlesung „Tragwerkslehre für die Denkmalpflege“ richtet sich speziell an Studierende ohne Ba-siswissen in dieser Disziplin. Ihnen werden hier die Grundbegriffe und -thematiken der Tragwerkslehre erläutert, die im Bereich der Denkmalpflege von Relevanz sind.Das Seminar „Perzeption und Präsentation“ ist zweigeteilt. In den Saalstunden werden mit den Teil-nehmern Grundbegriffe der Architekturterminologie verschiedener Epochen und baugeschichtlicher Themen durchgenommen. Bei Exkursionen zu Berliner Bauten, die auf die Inhalte der Saaltermine abgestimmt sind, wird das für den Denkmalpfleger wichtige Instrument der Baubeschreibung geübt. Die Veranstaltung „Kommunikationstechniken“ hat die effektive Vermittlung von Informationen in klei-nen Gruppen zum Ziel. Die Teilnehmer erhalten Hinweise für eine zeiteffektive Vorbereitung, den ge-zielten Einsatz von audiovisuellen Hilfsmitteln und die Wirkung ihrer Körpersprache. Der richtige Einsatz der Kommunikationselemente wird in praktischen Übungen in der Gruppe gezeigt.Das Seminar „Theorie und Terminologie der Denkmalpflege im internationalen Kontext“ behandelt denkmapflegerische Thematiken unterschiedlicher Kulturen und Länder, die vergleichend diskutiert werden. In der Veranstaltung „Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten“ wird das Formulieren von Präsenta-tionstexten, das Strukturieren und Aufarbeiten sowie die zielgruppenorientierte sprachliche Umsetzung von Textinhalten geübt. Der zweite Teil der Veranstaltung widmet sich der Präsentation der Arbeitsergeb-nisse am jeweiligen Semesterobjekt in Form von Postern.

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142 JUBILÄUMSJAHRBUCH denk x 10

Modul 7: Exkursionen (3 LP nach ECTS)

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dorothée Sack: Architektin und Bauforscherin, Forschungsschwerpunkt Vorde-rer Orient, Leiterin des FG Historische Bauforschung und des MSD der TU Berlin Dipl.-Ing. Dietmar Kurapkat: ausgebildeter Architekt und Bauforscher, Wissenschaftlicher Mitar-beiter am FG Historische Bauforschung der TU BerlinDr.-Ing. des. Daniela Spiegel M.A.: Kunst- und Architekturhistorikerin, zertifizierte Denkmalpflege-rin, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am FG Historische Bauforschung der TU BerlinDipl.-Ing. (FH) Antonia Brauchle M.Sc.: ausgebildete Architektin, Bauforscherin und Denkmalpfle-gerin, Wissenschaftliche Mitarbeiterin (in Vertretung) am FG Historische Bauforschung der TU BerlinDipl.-Ing. Mike Schnelle M.Sc.: ausgebildeter Architekt, Bauforscher und Denkmalpfleger, Mitarbei-ter im Deutschen Archäologischen Institut, Orient-Abteilung, Projekt Marib-Stadt

LV-Titel LV-Art SWS Gewichtung im Lehrende/-r

Auftaktexkursion nach Merseburg: Ein-führung in die Bauforschung

EXK 2 T P (Pflicht) WiSe Sack/Kurapkat/Spie-gel

Frühjahrsexkursion nach Franken: Hand-werks- und Sanierungstechniken

EXK 4 T P (Pflicht) SoSe Kurapkat/Spiegel (im SoSe 08/09 vertreten durch Brauchle)

Abschlussexkursion: wechselnde Denk-malregion

EXK 4 T P (Pflicht) SoSe Sack/Schnelle/Kurap-kat/Spiegel (im SoSe 08/09 vertreten durch Brauchle)

Exkursionen dienen der Anschauung von Objekten. Im Fall des Masterstudiengangs Denkmalpflege sollen mit gezielten Übungen das Heranführen an bauforscherische Fragestellungen sowie das Ken-nenlernen untereinander (Auftaktexkursion) erleichtert sowie die Erweiterung der Denkmalkenntnis und die Diskussion mit in der Denkmalpflege Tätigen ermöglicht werden. Die Auftaktexkursion führt nach Merseburg. In Form einer gemeinsamen Besichtigung des Mersebur-ger Doms werden den Studierenden am ersten Tag die unterschiedlichen Methoden der Bauforschung vorgestellt. Am zweiten Tag erfolgt eine Bauforschungsübung in kleinen Gruppen. Bei der Frühjahrsexkursion werden von denkmalpflegerisch tätigen Büros verschiedene Restaurierungs- und Sanierungsobjekte besucht, die für die Denkmalregion Franken typische Spezifika aufweisen. Die Themenschwerpunkte liegen dabei auf Haustein- und Dachwerksanierungen. Das Exkursionsziel und damit auch der Inhalt der Abschlussexkursion werden für jeden Jahrgang vom FG neu festgelegt. Besucht wird stets eine Denkmalregion, um innerhalb eines begrenzten Kulturkreises an unterschiedlichen Objekten denkmalpflegerische und bauforscherische Fragestellungen mit den jeweils zuständigen Fachleuten zu diskutieren. Organisiert wird die Abschlussexkursion seit 2003 von Mike Schnelle. Die bisherigen Ziele der Abschlussexkursionen waren1999 die Hansestädte Lübeck, Wismar und Stralsund, 2000 Halle, Dessau und Wörlitz, 2001 Görlitz und Umgebung (u.a. Peitz, Bautzen, Görlitz, Löbau, Niesky, Bad Muskau), 2002 der Bodenseeraum (u.a. Konstanz, Überlingen, Birnau, Reichenau), 2003 Mecklenburg (Schwerin, Wismar, Rostock, Stral-sund, Eldena), 2004 Thüringen (u.a. Mildenfurth, Ponitz, Jena, Weimar, Erfurt, Gotha), 2005 Sachsen (u.a. Zwickau, Chemnitz, Freiberg), 2006 Bergbaustädte des Erzgebirges (u.a. Schwarzenberg, Beier-feld, Schneeberg, Annaberg-Buchholz), 2007 Westpolen (u.a. Küstrin, Tamsel, Landsberg, Grünberg, Glogau) und 2008 das sachsen-anhaltinische Burgenland (u.a. Weißenfels, Naumburg, Freyburg, Memleben, Nebra)

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143JUBILÄUMSJAHRBUCH denk x 10

Modul 8: Praktikum (5 LP nach ECTS)

Das Praktikum soll besonders den Teilnehmern des Masterstudiengangs, die direkt nach dem Studium ohne Berufserfahrung das Zusatzstudium aufgenommen haben, Einblicke in die Berufswelt im Bereich der Denkmalpflege bieten. Ziel für alle ist der Erwerb von Schlüs-selqualifikationen durch die praktische Tätigkeit.Der Praktikumsplatz ist frei wählbar, er muss jedoch im weitesten Sinne dem Bereich Baufor-schung, Denkmalpflege oder Altbausanierung angehören.Praktika wurden z.B. an folgenden Einrichtungen/Orten absolviert:

• Landesdenkmalämter• Untere Denkmalschutzbehörden• Architekturbüros mit Tätigkeitsschwerpunkt Denkmalpflege, Bauen im Bestand• Bauforschungsbüros• Restaurierungsbüros oder -werkstätten• Staatliche Einrichtungen wie Deutsches Archäologisches Institut (DAI), Stiftung Preußische Schlösser

und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG)• Grabungspraktikum im Ausland (meist über DAI oder universitäre Grabungen)

Daniela Spiegel

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144 JUBILÄUMSJAHRBUCH denk x 10

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• Mitarbeiter• Absolventen

• Abschlussarbeiten• Dozenten

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Register 1998-2009

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Register - 2 JUBILÄUMSJAHRBUCH denk x 10

2003

2005

2007

2008

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Register - 3JUBILÄUMSJAHRBUCH denk x 10

Die Mitarbeiter des Fachgebietes Historische Bauforschung, Aufbau- und Masterstudium Denkmalpflege, 1998 – 2009

Leitung des FachgebietesUniv.-Prof. Dr.-Ing. Dorothée Sack, seit 1998

GastprofessorProf. Dr. Fernando Valdés, Universidad Autónoma Madrid/ Alamut, Badajoz/Spanien, SS 2003

SekretariatDaniel Krüger, 1999-2003Dipl.-Ing., Wi.-Ing. (FH) Kristin Brenndörfer, seit 2003

Wissenschaftliche MitarbeiterSusanne Jäger M.A., 1998-1999Dr. Elgin von Gaisberg, geb. Röver, 1999-2004Dr. Christof Krauskopf, 1999-2004Dipl.-Ing. Monika Thiel, 2001-2002Jürgen Giese M.A., 2002-2007Dr.-Ing. des. Daniela Spiegel M.A., seit 2004Dipl.-Ing. Dietmar Kurapkat, seit 2007Dipl.-Ing. (FH) Antonia Brauchle M.Sc., seit 2008

Wissenschaftlich-Technischer MitarbeiterDipl.-Ing. Martin Gussone, seit 2002

Mitarbeiter in DrittmittelprojektenDipl.-Ing. Martin Gussone, 1999-2002Dipl.-Ing. Dirk Dorsemagen, 2000-2002Dipl.-Ing. Hanna Liebich, 2000-2004Dina Sperl M.A., 2000-2007Dipl.-Ing. Ulrike Siegel, 2001-2002, seit 2006Kerstin Bruhns M.A., 2002-2004Dipl.-Ing. Jorinde Bugenhagen, 2003-2004Dr. Anne Mollenhauer, seit 2002Dipl.-Ing. Mike Schnelle M.Sc., seit 2002Dipl.-Ing. Katharina Steudtner, 2000-2001Dipl.-Ing. Monika Thiel, 2002-2007Dipl.-Ing. Christa Brandenburg geb. Wäschle, 2002-2004Dr. Elgin von Gaisberg, geb. Röver, seit 2004Architekt Youssef Khoury, seit 2005Dipl.-Ing. (FH) Antonia Brauchle M.Sc., seit 2006Dipl.-Ing. Haiko Türk, 2006-2007Dr.-Ing. Catharine Hof, seit 2006Christoph Konrad M.A., seit 2006Dipl.-Ing. Karla Börner, seit 2007Dipl.-Ing. Isabelle Frase, seit 2008

Tutorencand. arch. Jens Birnbaum, 1999-2002cand. arch. Franziska Brix, 1999-2002cand. arch. Haiko Türk, 2002-2005cand. arch. Gitte Biecker, 2003-2005cand. inform Daniel Krüger, 2003-2006cand. arch. Jenny Ahrens, 2007-2008cand. arch. Isabelle Frase, 2005-2008cand. phil. Dunja Henker, seit 2006cand. inform. Simon Joecks, 2007-2008cand. inform. Max Tritschler, 2007-2008cand. arch. Franziska Streit, seit 2007cand. arch. Nicole Erbe, seit 2008cand. math. Friederike Schlöser, seit 2008

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Register - 4 JUBILÄUMSJAHRBUCH denk x 10

Projekte des 1. ASD-Jahrgangs 1998-2000• Berlin-Neukölln – Der Versuchspavillon von Bruno Taut (WS 1998/99, SS 1999)• Brandenburg an der Havel – Bürgerhaus Neustädtischer Markt 27 (SS 1999)

Projekte des 2. ASD-Jahrgangs 1999-2001 • Berlin-Pankow – Katholische Herz-Jesu-Kapelle (WS 1999/2000, SS 2000)• Brandenburg an der Havel – Bürgerhaus Neustädtischer Markt 26 (SS 2000)

Projekt des 3. ASD-Jahrgangs 2000-02• Potsdam – Alter Friedhof – Arnim‘sche Friedhofskapelle (WS 2000/01, SS 2001)

Projekt des 4. ASD-Jahrgangs 2001-03• Potsdam – Alexandrowka – Haus Nr. 2 (WS 2001/02, SS 2002)

Projekt des 5. ASD-Jahrgangs 2002-04• Berlin-Frohnau – Buddhistisches Haus (WS 2002/03, SS 2003)

Projekt des MSD-Jahrgangs 2003-05 • Berlin-Charlottenburg – Mausoleum im Schlossgarten (WS 2003/04, SS 2004)

Projekt des MSD-Jahrgangs 2004-06 • Berlin-Tegel – Stallscheune und Schulfarm Insel Scharfenberg (WS 2004/05, SS 2005)

Projekte des MSD-Jahrgangs 2005-07 • Strausberg, Brandenburg - Bürgerhaus Georg-Kurtze-Str. (WS 2005/06, SS 2006)• Berlin-Zehlendorf, Garten Springer (SS 2006)

Projekt des MSD-Jahrgangs 2006-08 • Berlin-Pankow - Haus 5 und die Liegehalle des ehemaligen Gutshofes Blankenfelde (WS 2006/07, SS 2007)

Projekt des MSD-Jahrgangs 2007-09 • Potsdam-Babelsberg – Ehemalige Hofgärtnerei (WS 2007/08, SS 2008)

Projekt des MSD-Jahrgangs 2008-10 • Caputh – Logierhaus am Schloss (WS 2008/09, SS 2009)

Karte Berlin und Umland mit Verortung der Jahrgangsprojekte, 2008.

Verzeichnis der Jahrgangsprojektedes Aufbau- und Masterstudiums Denkmalpflege

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Register - 5JUBILÄUMSJAHRBUCH denk x 10

Die Absolventen des 1. ASD Jahrgangs (1998-2000)

Einige Teilnehmer des 1. ASD Jahrgangs 1998-2000 vor dem zweiten Jahrgangsprojekt in Brandenburg, 1999.

Dipl.-Ing. Marion BlachianArchitekturGargnano am Gardasee, Italien. Steinhaus. A-I-01

Annett Blaschke M.A.KunstgeschichteBerlin-Köpenick, Bölschestraße 24. MietshausB -TK-02

Dipl.-Ing. (FH) Thomas BoltenArchitekturRügen, Mecklenburg-Vorpommern. KdF-Seebad Prora.MVP-01

Dipl.-Ing. (FH) Ingo EilersBauingenieurwesenBerlin-Köpenick, Bellevue. Das Gärtnerhaus.B -TK-01

Dipl.-Ing. (FH) Kerstin EngelBauingenieurwesenBerlin-Köpenick, Bellevue. Das Gärtnerhaus.B -TK-01

Dipl.-Ing. (FH) Sybille HaseleyArchitekturBerlin-Mitte, Museumsinsel. Altes Museum - FreitreppeB -M-01

Dipl.-Ing. Mathias KochArchitekturBerlin-Neukölln, Dammweg. Musterpavillon B. TautB -NK-01

Dipl.-Ing. (FH) Bettina LietzArchitekturRügen, Mecklenburg-Vorpommern. WohnhausMVP-02

Richard McLoughlin B. Arch. ArchitekturBelin, County Laois, Irland. Belin HouseA-IRL-01

Dipl.-Ing. Antonia RiedelStadt- und RegionalplanungBelin, County Laois, Irland. Belin HouseA-IRL-01

Dina Sperl M.A.KunstgeschichteBerlin-Mitte, Museumsinsel. Altes Museum - FreitreppeB -M-01

Dipl.-Ing. Kaspar StorchArchitekturBerlin-Neukölln, Dammweg. Musterpavillon B. TautB -NK-01

- Berlin-Neukölln – Der Versuchspavillon von Bruno Taut (WS 1998/99, SS 1999)- Brandenburg an der Havel – Bürgerhaus Neustädtischer Markt 27 (SS 1999)

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Register - 6 JUBILÄUMSJAHRBUCH denk x 10

Berlin-Neukölln, Versuchspavillon von B. Taut nach der Sanierung, 2001 Brandenburg/ Havel, Neustädtischer Markt 27, Foto 1999

Berlin-Neukölln, Versuchspavillon von B. Taut, Grundriss Erdgeschoss Brandenburg/ Havel, Neustädtischer Markt 27, Grundriss Erdgeschoss

Dipl.-Ing. (FH) Iris ÜffingArchitekturBerlin-Köpenick, Bellevue. Das Gärtnerhaus.B -TK-01

Dipl.-Ing. (FH) Birgit WaltherArchitekturNebra, Sachsen-Anhalt. Burgruine NebraSA-01

Dipl.-Ing.(FH) Elke WegeArchitekturRügen, Mecklenburg-Vorpommern. WohnhausMVP-02

Dipl.-Ing. (FH) Oliver WolfBauingenieurwesenDer Umgang mit Kasernenbauten aus der Nazi-ZeitHH-01

Berlin-Neukölln, Versuchspavillon von B. Taut, Foto 1999. Brandenburg/ Havel, Neustädtischer Markt 27, 1999.

ASD-MSD-10-X-4_ASD-MSD-10_APPA AT.indd 6 21.01.2009 20:48:44Prozessfarbe Schwarz

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Register - 7JUBILÄUMSJAHRBUCH denk x 10

Die Absolventen des 2. ASD-Jahrgangs 1999-2001

Die Teilnehmer des 2. ASD Jahrgangs 1999-1001 während der Abschlussexkursion in Wörlitz, 2000.

Dipl.-Ing. (FH) Tina BrandtArchitekturZernikow bei Prenzlau, Brandenburg. GutshofBRB-04

Axel Drieschner M.A.KunstgeschichteEisenhüttenstadt, Brandenburg. Kraftwerk VogelsangBRB-03

Dipl.-Ing. (FH) Beatrice FalkenbergArchitekturBerlin-Mitte, Museumsinsel. Altes Museum - KellergeschossB -M-02

Dipl.-Ing. Anke FissabreArchitekturOrtrand, Niederlausitz. LehnsmühlenschlösschenBRB-02

Dipl.-Ing. (FH) Tanja FöhreBauingenieurwesenBerlin-Dahlem, Dahlem-Dorf. LandarbeiterhausB -SZ-01

Dipl.-Geogr. Christiane HertwigGeographieOrtrand, Niederlausitz. LehnsmühlenschlösschenBRB-02

Dipl.-Ing. (FH) Natalie HinzLandespflegeQuedlinburg, Sachsen-Anhalt. BrühlparkSA-03

Annette Krug M.A.KunstgeschichteBerlin-Dahlem, Dahlem-Dorf. LandarbeiterhausB -SZ-01

Dipl.-Ing. (FH) Björn LaudeArchitekturDamaskus, Syrien, Suq as-SaghaA-SY-01

Dipl.-Ing. (FH) Maxi MohnsInnenarchitekturZernikow bei Prenzlau, Brandenburg. GutshofBRB-04

Dipl.-Ing. (FH) Klara MüllerArchitekturZernikow bei Prenzlau, Brandenburg. GutshofBRB-04

Dipl.-Ing. (FH) Annette NowatzkyLandschaftsplanungZernikow bei Prenzlau, Brandenburg. GutshofBRB-04

Dipl.-Ing. (FH) Beatrix PfotenhauerLandschaftsplanungDahlwitz-Hoppegarten, Brandenburg. RennbahngemeindeBRB-01

Dipl.-Ing. Beate QueckArchitekturKöthen, Sachsen-Anhalt. Reithalle Schloss KöthenSA-02

- Berlin-Pankow – Katholische Herz-Jesu-Kapelle (WS 1999/2000, SS 2000)- Brandenburg an der Havel – Bürgerhaus Neustädtischer Markt 26 (SS 2000)

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Register - 8 JUBILÄUMSJAHRBUCH denk x 10

Berlin-Pankow, Herz-Jesu-Kapelle, Foto 2000 Brandenburg/Havel, Neustädtischer Markt 26, Foto 2000

Dipl.-Ing. Ingeborg Rose-MelzArchitekturOrtrand, Niederlausitz. LehnsmühlenschlösschenBRB-02

Dipl.-Ing. Klaus SchmidtArchitekturOrtrand, Niederlausitz. LehnsmühlenschlösschenBRB-02

Susanne Schöß M.A. KunstgeschichteZernikow bei Prenzlau, Brandenburg. GutshofBRB-04

Dipl.-Ing. Barbara SchulzArchitekturEisenhüttenstadt, Brandenburg. Kraftwerk VogelsangBRB-03

Uwe Schwartz M.A.KunstgeschichteBerlin-Pankow, Schönhausen. ErweiterungsbautenB -P-01

Mag. phil. Andrea SonnleitnerKunstgeschichteOrtrand, Niederlausitz. LehnsmühlenschlösschenBRB-02

Daniela Spiegel M.A.KunstgeschichteBerlin-Mitte, Museumsinsel. Altes Museum - KellergeschossB -M-02

Katja Szymczak M.A.KunstgeschichteBerlin-Mitte, Museumsinsel. Altes Museum - KellergeschossB -M-02

Dipl.-Ing. Marco TamiArchitekturDamaskus, Syrien, Suq as-SaghaA-SY-01

Dipl.-Ing. Gitte VoßArchitekturBerlin-Dahlem, Dahlem-Dorf. LandarbeiterhausB -SZ-01

Berlin-Pankow, Herz-Jesu-Kapelle, Grundriss Erdgeschoss Brandenburg/Havel, Neustädtischer Markt 26, Querschnitt B-B‘

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Register - 9JUBILÄUMSJAHRBUCH denk x 10

Die Absolventen des 3. ASD-Jahrgangs 2000-02

Die Teilnehmer des 3. ASD Jahrgangs 2000-02 während der Abschlussexkurion am Haus Schmincke in Löbau, 2001.

Ralph Bodenstein M.A.Islamwissenschaften/KunstgeschichteBeirut, Libanon. Qasr. ZiadeA-RL-01

Dipl.-Ing. (FH) Thorsten DameArchitekturStratos, Griechenland. AgoraA-GR-01 Dipl.-Ing. (FH) Andreas FrankeBauingenieurwesenBerlin-Pankow. Schützenhaus Niederschönhausen.B -P-03

Dipl.-Ing. Heinz-Georg HeidenreichLandschaftsplanungBerlin-Pankow. Denkmalort Pankow. B -P-02

Dipl.-Ing. Frank HeyderBauingenieurwesenPretzsch a.d. Elbe/ Sachsen-Anhalt. Schloß Pretzsch SA-04

Dipl.-Ing. (FH) Petra Jacobi, geb. HoffmannBauingenieurwesenPotsdam, Brandenburg, Neuer Friedhof. Grablege W. KochBRB-P-01

Dipl.-Ing. (FH) Beate JansenArchitekturBerlin-Kreuzberg, Tempelhofer Ufer 11. Eger Palais. B -FK-01

Dipl.-Ing. (FH) Claudia LacherArchitekturAbydos/ Ägypten Grabanlage des Chasechemui.A-ÄGY-01

Stephanie Langer M.A.KunstgeschichteBurg Storkow, BrandenburgBRB-05

Ulrike Meinhold M.A.GeschichteBerlin-Mitte, Museumsinsel. Altes Museum - RotundeB -M-03

Dipl.-Ing. Steffi PlatteArchitekturPretzsch a.d. Elbe/ Sachsen-Anhalt. Schloß Pretzsch SA-04

Dipl.-Ing. Dimitri RauerArchitekturBerlin-Mitte, Friedrichstraße 126. SchulhausB -M-04

Dipl.-Ing. (FH) Ronny RemaneArchitekturBerlin-Pankow. Schützenhaus NiederschönhausenB -P-03

Dipl.-Ing. Gudrun SchaareArchitekturBerlin-Mitte, Museumsinsel. Altes Museum - RotundeB -M-03

- Potsdam – Alter Friedhof – Arnim‘sche Friedhofskapelle (WS 2000/01, SS 2001)

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Register - 10 JUBILÄUMSJAHRBUCH denk x 10

Potsdam, Alter Friedhof, Arnim‘sche Friedhofskapelle, Foto vor der Sanierung, 2001

Potsdam, Alter Friedhof, Arnim‘sche Friedhofskapelle, Foto nach der Sanierung, 2003

Potsdam, Alter Friedhof, Arnim‘sche Friedhofskapelle, Längsschnitt, 2001.

Dipl.-Ing. Monika ThielArchitekturPretzsch a.d. Elbe/ Sachsen-Anhalt. Schloß Pretzsch SA-04

Dipl.-Ing. Steffen TillackBauingenieurwesenBerlin-Mitte, Friedrichstraße 126. SchulhausB -M-04

Dipl.-Ing. Sabine Walter, verh. NeupertInnenarchitekturBerlin-Pankow. Schützenhaus NiederschönhausenB -P-03

Dipl.-Ing. Stefanie WincklerLandschaftsplanungSteinhöfel, Brandenburg. Grotte im GutsparkBRB-06

Dipl.-Ing. (FH) André SchlechtArchitekturBerlin-Spandau, Fort HahnebergB -SP-01

Dipl.-Ing. Mike SchnelleArchitekturMonkodonja, Istrien. Bronzezeitliche AkropolisA-KRO-01

Dipl.-Ing. Ulrike SiegelArchitekturPretzsch a.d. Elbe/ Sachsen-Anhalt. Schloß Pretzsch. SA-04

Dipl.-Ing. Cathleen SietzArchitekturStratos, Griechenland. AgoraA-GR-01

Dipl.-Ing. Beate TannigelLandschaftsplanungBerlin-Pankow. Schützenhaus NiederschönhausenB -P-03

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Register - 11JUBILÄUMSJAHRBUCH denk x 10

Die Absolventen des 4. ASD-Jahrgangs 2001-03

Die Teilnehmer des 4. ASD Jahrgangs 2001-03 während der Abschlussexkursion am Bodensee, 2002.

Dörte Begemann M.A.KunstgeschichteBerlin-Friedrichshagen. Mietshaus Müggelseedamm 245B -TK-03

Dipl.-Ing. Karla BörnerArchitekturBeirut, Libanon. Quartier Zokak al-Blat A-RL-02

Kerstin Bruhns M.A.KunstgeschichteBerlin-Weißensee, Berliner Allee 185. BrechthausB -P-04

Dipl.-Ing. (FH) Heike HinzArchitekturBerlin-Lichtenberg, Betonhaus Türschmidtstr. 17B -LH-01

Dipl.-Ing. (FH) Katja HipplerArchitekturBerlin-Weißensee, Berliner Allee 185. BrechthausB -P-04

Dipl.-Ing. (FH) Manuela JochheimArchitekturBerlin-Wedding, Ackerstrasse 94. Kolonistenhaus B -M-06

Dipl.-Ing. (FH) Dirk KalischBauingenieurwesenPotsdam, Brandenburg. Barocke Zuganlagen BRB-16

Dipl.-Ing. (FH) Moritz KinzelArchitekturBasta, Südjordanien. Areal B (7000 v. Chr.)A-JOR-01

Dipl.-Ing. Andrea KirsteArchitekturBerlin-Wedding, Ackerstrasse 94. Kolonistenhaus B -M-06

Dipl.-Ing. Malte KlöcknerRaumplanungBerlin-Weißensee, Berliner Allee 185. BrechthausB -P-04

Dipl.-Ing. (FH) Dennis KoppArchitekturBerlin-Friedrichshagen. Mietshaus Müggelseedamm 245B -TK-03

Dipl.-Ing. (FH) Daniela KrauseArchitekturBerlin-Weißensee, Berliner Allee 185. BrechthausB -P-04

Dipl.-Ing. Anett LauzeningLandschaftsplanungKirchhof Altgolßen, Brandenburg. Friedhof BRB-07

Dipl.-Ing. (FH) Nicola LorenzArchitekturBerlin-Schöneberg. Königskolonnaden am KleistparkB -TS-01

- Potsdam – Alexandrowka – Haus Nr. 2 (WS 2001/02, SS 2002)

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Register - 12 JUBILÄUMSJAHRBUCH denk x 10

Potsdam, Alexandrowka, Haus 2, Foto 2002

Potsdam, Alexandrowka, Stallgebäude von Haus 2, Längsschnitt, 2002.

Dipl.-Dokumentar (FH) Roland MascherekDokumentarLeben und Werk des Architekten Reinhold MohrBRB-P-03

Dipl.-Ing. (FH) Heiko MuschickLandschaftsplanungBerlin-Schlachtensee. Studentendorf SchlachtenseeB -SZ-02

Dipl.-Ing. (FH) Boris NeubauerArchitekturBerlin-Schöneberg. Königskolonnaden am KleistparkB -TS-01

Dipl.-Ing. (FH) Wita NoackMaschinenbauBerlin-Hohenschönhausen. Landhaus LemkeB -LH-02

Dipl.-Ing. Ulla Plonske-ZindelArchitekturBerlin-Weißensee, Berliner Allee 185. BrechthausB -P-04

Dipl.-Ing. (FH) Kathrin RichterArchitekturGlowe, Mecklenburg-Vorpommern. OstseeperleMVP-03

Dipl.-Ing. Caroline RolkaLandschaftsplanungBad Elster, Brandenburg. „Betty Bank“BRB-08

Dipl.-Ing. (FH) Anja RuisBauingenieurwesenBerlin-Mitte. Ehemaliges Physiologisches InstitutB -M-07

Dipl.-Ing. (FH) Kathrin SängerArchitekturBerlin-Wedding. Bewag-Stützpunkt Christiana B -M-08

Jan Schröder M.A.KunstgeschichteWarnemünde, Mecklenburg-Vorpommern. EnsembleschutzMVP-04

Dipl.-Ing. Antje Schüßler, verh. KinzelLandschaftsplanungKirchhof Altgolßen, Brandenburg. Friedhof BRB-07

Tanja Seeböck M.A.KunstgeschichteBerlin-Schöneberg. Königskolonnaden am KleistparkB -TS-01

Dipl.-Ing. (FH) Elena ShifrinaBauingenieurswesenBad Elster, Brandenburg. „Betty Bank“BRB-08

Dipl.-Ing. (FH)Sabine StockmeyerFachrichtungArchitekturBerlin-Wedding. Bewag-Stützpunkt Christiana B -M-08

Ulrike StormLehramt Bildende Kunst/DeutschBerlin-Altcölln. Archäologische StadtteilkarteB -M-05

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Register - 13JUBILÄUMSJAHRBUCH denk x 10

Die Absolventen des 5. ASD-Jahrgangs 2002-04

Die Teilnehmer des 5. ASD Jahrgangs 2002-04 während der Abschlussexkursion im Schlossgarten Schwerin, 2003.

Dipl.-Ing. (FH) Frank AulbachBauingenieurwesenSalvador, Brasilien. Kapelle Nossa Senhora da EscadaA-BR-01

Dipl.-Ing. Peter BeschBauingenieurwesenPotsdam, Brandenburg. Holländisches ViertelBRB-P-04

Dipl.-Ing. (FH) Kristina EberlerBauingenieurwesenTrondheim, Norwegen. Nidaros-DomA-N-01

Dipl.-Ing. (FH) Ramón FischerArchitekturGroß-Leuthen, Brandenburg. FachwerkscheuneBRB-10

Dipl.-Ing. (FH) Martin FuthArchitekturSalvador, Brasilien. Kapelle Nossa Senhora da EscadaA-BR-01

Dipl.-Ing. (FH) Beatrice GroßmannArchitekturPotsdam, Brandenburg. StadtschlossBRB-P-05

Dipl.-Ing. Nadim HagenArchitekturAleppo, Syrien. Modernes Wohnen in histor. HäusernA-SY-02

Dipl.-Ing. (FH) Christina HeckArchitekturBraunschweig, Niedersachsen. JutespinnereiNS-01

Oliver Hell M.A.KunstgeschichtePalaiochori, Nordwestgriechenland. WohnbautenA-GR-02

Dipl.-Ing. (FH) Roland HooßRestaurierungLübeck, Schleswig-Holstein. Kleine Alte Fähre 10.SH-01

Dipl.-Ing. (FH) Wolfgang KrämerArchitekturGroß-Leuthen, Brandenburg. Gartentempel BRB-09

Dipl.-Ing. (FH) Ana Izquierdo RuizArchitekturTripoli, Libanon. Suq HarajA-RL-03

Dipl.-Ing. (FH) Steffen KluckBauingenieurwesenMellensee-Saalow, Brandenburg. Güterschuppen der KMEBRB-11

Dipl.-Ing. (FH) Saskia KoopmannArchitekturUzuncaburç, Kilikien/Türkei A-TR-02

- Berlin-Frohnau – Buddhistisches Haus (WS 2002/03, SS 2003)

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Register - 14 JUBILÄUMSJAHRBUCH denk x 10

Berlin-Frohnau, Buddhistisches Haus, Außenanlagen – Hofkeller, 2003.Berlin-Frohnau, Buddhistisches Haus, Terrassenanlage, Foto 2003

Berlin-Frohnau, Buddhistisches Haus, Grundriss Tempel und Terrasse, 2003.

Architektin Valeria LimaArchitekturSalvador, Brasilien. Kapelle Nossa Senhora da EscadaA-BR-01

Dipl.-Ing. Daniel NaumannBauingenieurwesenTripoli, Libanon. Suq HarajA-RL-03

Dipl.-Architektin Belma ÖzalpArchitekturIstanbul, Türkei. Koça Sinan Pasa Medrese A-TR-03

Dipl.-Rest. (FH) Joana PommRestaurierungPalaiochori, Nordwestgriechenland. WohnbautenA-GR-02

Dipl.-Ing. Elena RutzArchitekturPalaiochori, Nordwestgriechenland. WohnbautenA-GR-02

Dipl.-Ing. Andrea SchulzArchitekturBerlin-Mitte,. Tambour der St. Michael KircheB -M-09

Dipl.-Ing. (FH) Beatrice TabbertArchitekturTrondheim, Norwegen. Nidaros-DomA-N-01

Dipl.-Ing. (FH) Hermann TürkArchitekturBerlin-Tempelhof. Siedlung auf dem Tempelhofer FeldB -TS-02

Dipl.-Ing. Diana WaberskiStadt- und RegionalplanungPalaiochori, Nordwestgriechenland. WohnbautenA-GR-02

Dipl.-Ing. (FH) Anita ZieglerArchitekturUzuncaburç, Kilikien/Türkei. A-TR-02

Dipl.-Ing. (FH) Christiane ZieschangArchitekturAlexandreia Troas, Türkei. Osttor-NekropoleA-TR-01

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Register - 15JUBILÄUMSJAHRBUCH denk x 10

Die Absolventen des MSD-Jahrgangs 2003-05

Die Teilnehmer des MSD Jahrgangs 2003-05 vor dem Mausoleum im Schlossgarten Charlottenburg, 2004.

Dipl.-Ing. Stefanie AhtingArchitekturGroß Glienicke, Brandenburg. Das Potsdamer Tor BRB-12

Dipl.-Ing. Luise Albrecht ArchitekturRom, Italien. Forum Romanum, Maxentius-BasilikaA-I-02

Claudia Arnold M.A.KunstgeschichteTorgau, Sachsen. Gartenhaus des Apothekers S-01

Dipl.-Ing. Dorothea BodenmüllerArchitekturKharab Sayyar, Nordsyrien. Eine frühislamische RuineA-SY-03

Dipl.-Ing. (FH) Manuela Buchholz (geb.Kopmann)ArchitekturWittekindsberg, Westfalen - Die MargaretenkapelleNRW-01

Claudia Cendales Paredes M.A.KunstgeschichteKolumbiens Umgang mit seinen Baudenkmalen im 20. Jh.A-CO-01

Sonnhild Henning M.A., geb. CzechlKlassische ArchäologieBerlin-Charlottenburg. Die Kaskaden am LietzenseeB -CW-01

Dipl.-Ing. Karsten EngelArchitekturDivitz, Nordvorpommern. Das Herrenhaus - WestflügelMVP-05

Mgr. Marek FiedorowiczDenkmalpflegeGroß Glienicke, Brandenburg. Das Potsdamer Tor BRB-12

Dipl.-Ing. (FH) Christian FuchsArchitekturVicenza, Italien. Villa Pisani - Sockelgeschoss A-I-03

Dipl.-Ing. Kathrin FuldArchitekturDivitz, Nordvorpommern. Das Herrenhaus - WestflügelMVP-05

Dipl.-Ing. Meike GlüsingArchitekturBerlin-Steglitz. Stadtbad Steglitz - SchwimmhalleB -SZ-03

Dipl.-Ing. Wojtek HarsdorffArchitekturKharab Sayyar, Nordsyrien. Eine frühislamische RuineA-SY-03

Dipl.-Ing. Torben KiepkeArchitekturBerlin-Friedrichshain. Ehem. Max-Kreutziger-SchuleB -FK-02

- Berlin-Charlottenburg – Mausoleum im Schlossgarten (WS 2003/04, SS 2004)

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Register - 16 JUBILÄUMSJAHRBUCH denk x 10

Berlin-Charlottenburg, Mausoleum im Schlossgarten, Foto 2003

Berlin-Charlottenburg, Mausoleum im Schlossgarten, Grundriss, 2004.

Marion Krämer M.A.Klassische ArchäologieTorgau, Sachsen. Gartenhaus des Apothekers S-01

Dipl.-Ing. Antje LehmannArchitekturLübbenau, Brandenburg. Gewächshaus im SchloßparkBRB-13

Dipl.-Ing. (FH) Elke MarschallArchitekturBerlin-Prenzlauer Berg. Wohnstadt Karl-LegienB -P-05

Dipl.-Ing. Miriam MerzBauingenieurwesenRheinsberg, Brandenburg. Salon der OrangerieBRB-14

Dipl.-Ing. (FH) Nicole MüllerBauingenieurwesenBerlin-Prenzlauer Berg. Wohnstadt Karl-LegienB -P-05

Dipl.-Ing. Achim PieritzArchitekturVicenza, Italien. Villa Pisani - Sockelgeschoss A-I-03

Dipl.-Ing. (FH) Yvonne SchmidtArchitekturTorgau, Sachsen. Gartenhaus des Apothekers S-01

Dipl.-Ing. (FH) Doris SchollmeyerArchitekturBerlin-Friedrichshain. Ehem. Max-Kreutziger-SchuleB -FK-02

Dipl.-Ing. (FH) Petra SchrimpfArchitekturBirkholz, Brandenburg. SommerkondensationBRB-16 Dipl.-Ing. (FH) Manuela SchulzArchitekturWünsdorf, Brandenburg.Wasserturm im StammlagerBRB-15

Karsten Schwager M.A. Klassische ArchäologieBerlin-Prenzlauer Berg. Wohnstadt Karl-LegienB -P-05

Dipl.-Ing. Nils ThammArchitekturKöln, Rheinland. Gotisches Fenster (B3/C3) im DomNRW-02

Dipl.-Ing. Frauke WeberArchitekturPotsdam, Brandenburg. Fontäne im Park SanssouciBRB-P-06

Anja Wiese M.A.KunstgeschichteBerlin-Charlottenburg. Die Kaskaden am LietzenseeB -CW-01

Dipl.-Ing. (FH) Tanja WinterArchitekturVicenza, Italien. Villa Pisani - SockelgeschossA-I-03

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Register - 17JUBILÄUMSJAHRBUCH denk x 10

Die Absolventen des MSD-Jahrgangs 2004-06

Die Teilnehmer des MSD Jahrgangs 2004-06 während der Abschlussexkursion in der Klosteranlage Wechselburg, 2005.

Dipl.-Ing. (FH) Verena AlexArchitekturBrandenburg/Havel. St. Pauli-Kloster - MaßwerkBRB-17

Dipl.-Ing. Jörg BacherleArchitekturThyrow, Brandenburg. Landhaus EichbergBRB-18

Dipl.-Ing. (FH) Antonia BrauchleArchitekturThyrow, Brandenburg. Landhaus EichbergBRB-18

Dipl.-Ing. Radu Silviu CotorobaiArchitekturZwiesel, Bayern. Historische GewölbeBAY-01

Ilonka Daniel M.A.Klassische ArchäologieAgro Pontino, Italien – Kolonistenhöfe (1931-39)A-I-04

Dipl.-Ing. (FH) Sibylle FrankArchitekturBerlin-Köpenick. Ehemaliges Gaswerk GrünauB -TK-05

Dipl.-Ing. Anita GeyerArchitekturHelmstedt, Niedersachsen. Fachwerkhaus Holzberg 10NS-02

Dipl.-Ing. (FH) Telli GolkarArchitekturTabriz, Iran. Der große BazarA-IR-01

Dipl.-Ing. (FH) Nicole GründlArchitekturToledo, Spanien – San Miguel el AltoA-E-01

Dorit Gühne M.A.KunstgeschichteDresden, Sachsen. Japanisches Palais. KonsolfigurenS-02

Dipl.-Ing. Anna HanuschArchitekturToledo, Spanien – San Miguel el AltoA-E-01

Dipl.-Ing. (FH) Thea HellbardtArchitekturHelmstedt, Niedersachsen. Fachwerkhaus Holzberg 10NS-02

Dipl.-Ing. Ingolf HerbarthArchitekturQatna, Syrien. Schutzdächer für die GrabungA-SY-04

Dipl.-Ing. Sabine HermsmeierArchitekturBerlin-Mitte, Neues Museum. Farbgebung FassadenB -M-10

- Berlin-Tegel – Stallscheune und Schulfarm Insel Scharfenberg (WS 2004/05, SS 2005)

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Register - 18 JUBILÄUMSJAHRBUCH denk x 10

Berlin-Tegel, Schulfarm Insel Scharfenberg, Foto 2007Berlin-Tegel, Stallscheune der Schulfarm Insel Scharfenberg, Foto 2004

Berlin-Tegel, Stallscheune der Schulfarm Insel Scharfenberg, Längsschnitt, 2005.

Dipl.-Des. (FH) Corinna Janßen, verh. NickelHistorisches KulturgutBerlin-Köpenick. Ehemaliges Gaswerk GrünauB -TK-05

Dipl.-Ing. Birgit KargerGeodäsieBerlin-Mitte, Neues Museum. Farbgebung FassadenB -M-10

Dipl.-Ing. Wiebke KötterArchitekturBerlin-Tiergarten. Akademie der Künste. B -M-12

Dipl.-Ing. Jan LubitzArchitekturHamburg, Mönckebergstraße. Kontorhäuser HH-02

Bastian Müller M.A. KunstgeschichteBerlin-Tempelhof. Kath. Kirche St. Judas Thaddäus.B -TS-03

Dipl.-Ing. Kornelia NawaArchitekturBraunschweig, Niedersachsen. Rektoratsgebäude der TU NS-03

Ing. grad. Heike PieperArchitekturBerlin-Tiergarten. Akademie der Künste. B -M-12

Dipl.-Ing. (FH) Anika ProbstArchitekturToledo, Spanien – San Miguel el AltoA-E-01

Dipl.-Ing. (FH) Astrid ReglerBauingenieurwesenBerlin-Tiergarten. Fabrikgebäude von E. EiermannB -M-11

Dipl.-Ing. Bernadeta SchäferArchitekturToledo, Spanien – San Miguel el AltoA-E-01

Dipl.-Ing. (FH) Christine SchlüterArchitekturBerlin-Köpenick. Bootshaus Nixenstraße B -TK-04

Dipl.-Ing. Sandra SeifertArchitekturBerlin-Köpenick. Bootshaus Nixenstraße B -TK-04

Dipl.-Ing. (FH) Cornelia SeilerArchitekturAgro Pontino, Italien – Kolonistenhöfe (1931-39)A-I-04

Dipl.-Ing. (FH) Katharina WeberWerkstoffwissenschaftenBrandenburg/Havel. St. Pauli-Kloster - MaßwerkBRB-17

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Register - 19JUBILÄUMSJAHRBUCH denk x 10

Die Absolventen des MSD-Jahrgangs 2005-07

Die Teilnehmer des MSD Jahrgangs 2005-07 während der Frankenexkursion in Rothenburg ob der Tauber, 2006.

Dipl.-Ing. (FH) Helena AmmerichArchitekturStvolínky (Drum), Tschechien. AllerheiligenkircheA-CS-01

Dipl.-Rest. Andreea BaneaRestaurierungAntiochia (Antakya), Türkei. Stadtmauer - Eisernes TorA-TR-04

Dipl.-Rest. (FH) Magdalena BaurRestaurierungDaphne (Antakya), Türkei. Das Megalopsychia-MosaikA-TR-05

Dipl.-Rest. (FH) Suleika BehanRestaurierungPotsdam, Brandenburg. Bauschmuck am Neuen PalaisBRB-P-07

Dipl.-Ing. (FH) Markus Bunke, verh. MerzArchitekturPotsdam, Brandenburg. Pergola der Villa LiegnitzBRB-P-09

Dipl.-Ing. Ana Teresa Criado del ArcoArchitekturBerlin-Mitte. Ehemalige Jüdische MädchenschuleB -M-13

Dipl.-Ing. (FH) Stefan EdelhoffLandschaftsplanungPotsdam, Brandenburg. Stibadium im ParadiesgartenBRB-P-08

Dipl.-Ing. (FH) Kristina EisenacherArchitekturPotsdam, Brandenburg. Pergola der Villa LiegnitzBRB-P-09

Mgr. Eliška FechnerováKunstgeschichteStvolínky (Drum), Tschechien. AllerheiligenkircheA-CS-01

Dipl.-Ing. Michaela GohlkeBauingenieurwesenBurg, Spreewald, Zweite Kolonie. GaleriestallBRB-20

Dipl.-Ing. (FH) Björn GrimmArchitekturAntiochia (Antakya), Türkei. Stadtmauer - Eisernes TorA-TR-04

Stephanie Herold M.A.KunstgeschichteBrandenburg/Havel. St. JohannisBRB-19

Fidaa Hlal B. Arch. ArchitekturQatna, Syrien. Restaurierung von LehmziegelbautenA-SY-05

Dipl.-Ing. Gabriele KrauseBauingenieurwesenKleinbeeren, Brandenburg, Ehemaliges HerrenhausBRB-21

Dipl.-Ing. (FH) Eva S. KochArchitekturBerlin-Neukölln. Ehem. Königliches HauptzollamtB - NK-02

Dipl.-Ing. (FH) Jens MeierArchitekturBerlin-Brandenburg, Grenzlandschaft DreilindenB -SZ-04

- Strausberg, Brandenburg - Bürgerhaus Georg-Kurtze-Str. 1 (WS 2005/06, SS 2006) - Berlin-Zehlendorf - Steingartenanlage Schillerstraße 10 (SS 2006)

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Register - 20 JUBILÄUMSJAHRBUCH denk x 10

Berlin-Zehlendorf, Garten Springer, Foto 2005Strausberg, Brandenburg, Bürgerhaus Georg-Kurtze-Str. 1, Foto 2005

Strausberg, Brandenburg, Bürgerhaus Georg-Kurtze-Str. 1, Längsschnitt, 2006.

Dipl.-Ing. Rommy NitschkeLandschaftsplanungPotsdam, Brandenburg. Schlosspark BabelsbergBRB-P-11

Dipl.-Ing. Jocelyn OthArchitekturBerlin-Brandenburg, Grenzlandschaft DreilindenB -SZ-04

Dipl.-Ing. (FH) Sonja PalmerArchitekturDortmund-Derne, Westfalen. Ehem. Zeche GneisenauNRW-03

Dipl.-Ing. (FH) Kirsten ReißArchitekturBerlin-Mitte. Ehemalige Jüdische MädchenschuleB -M-13

Martin Sählhof M.A.ÄgyptologiePotsdam, Brandenburg. Stibadium im ParadiesgartenBRB-P-08

Dipl.-Ing. Andreas SalgoArchitekturPotsdam, Brandenburg. Stibadium im ParadiesgartenBRB-P-08

Dipl.-Ing. Ulrike SchmitzArchitekturBrandenburg/Havel. St. JohannisBRB-19

Diplom-Archäologin Zoi SpyrantiKlassische ArchäologieStvolínky (Drum), Tschechien. AllerheiligenkircheA-CS-01

Tobias Michael Wolf M.A.KunstgeschichteBerlin-Brandenburg, Grenzlandschaft DreilindenB -SZ-04

Dipl.-Ing. Wilfried WolffBauingenieurwesenResafa, Syrien. Basilika A, Standsicherheit der ApsisA-SY-06

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Register - 21JUBILÄUMSJAHRBUCH denk x 10

Die Absolventen des MSD-Jahrgangs 2006-08

Die Teilnehmer des MSD Jahrgangs 2006-08 während der Frankenexkursion in Marktbergel, 2007.

B.Sc. Mohamed Anas Al SaeedBauingenieurwesenResafa, Syrien: Restaurierungsgeschichte der StadtmauerA-SY-09

Luise Bohley M.A.KunstgeschichtePotsdam, Brandenburg. Villa HenckelBRB-P-10

Dipl.-Rest. (FH) Lukas BöweRestaurierungResafa, Syrien. Zentralbau - NordostturmA-SY-07

Arch. Melike CelebiArchitekturAntiochia (Antakya), Türkei. Die sog. AußenmauerA-TR-06

Dipl.-Ing. Katarzyna CirukArchitekturWarschau, Polen. Metallwarenfabrik NorblinA-PL-01

Dipl.-Ing. (FH) Ramona DahnkeBauingenieurwesenStendal, Sachsen-Anhalt. St. Marien-KircheSA-05

Dipl.-Ing. (FH) Brit GochmannArchitekturPotsdam, Brandenburg. Villa HenckelBRB-P-10

Thomas Haller M.A.Ur- und FrühgeschichteDamaskus, Syrien. Bait Sarji und Bait YaziA-SY-12

Tobias Horn M.A.KunstgeschichteResafa, Syrien. Zentralbau - NordostturmA-SY-07

Dipl.-Ing. Sofia KarkatselaArchitekturNeuruppin, Brandenburg. Hospitalkapelle St. GeorgBRB-22

Dipl.-Ing. (FH) Jessica KarthArchitekturPotsdam, Brandenburg. Villa HenckelBRB-P-10

Dipl.-Ing. (FH) Caroline KlothRestaurierungNeuruppin, Brandenburg. Hospitalkapelle St. GeorgBRB-22

Dipl.-Ing. Andreas KlotzGeodäsieNeuruppin, Brandenburg. Hospitalkapelle St. GeorgBRB-22

Dipl.-Ing. Oliver MengesArchitekturBerlin-Lichtenberg. Gutshaus MalchowB -LH-03

- Berlin-Pankow - Haus 5 und die Liegehalle des ehemaligen Gutshof Blankenfelde(WS 2006/07, SS 2007)

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Register - 22 JUBILÄUMSJAHRBUCH denk x 10

Berlin-Pankow, ehem. Gut Blankenfelde, Liegehalle, Foto 2007Berlin-Pankow, ehem. Gut Blankenfelde, Haus 5, Foto 2006

Berlin-Pankow, ehem. Gut Blankenfelde, Liegehalle, Ansicht Südfassade, 2007.

Dipl.-Ing. Marek MroziewiczArchitekturWarschau, Polen. Metallwarenfabrik NorblinA-PL-01

Dipl.-Ing. (FH) Richard OlligArchitekturPalermo, Italien: S. Giovanni dei NapoletaniA-I-05

Dipl.-Ing. (FH) Sotirios PolytimisArchitekturStendal, Sachsen-Anhalt. St. Marien-KircheSA-05

Dipl.-Ing. Elke RichterArchitekturBerlin-Mitte: Königliche Hofbibliothek („Kommode“)B -M-15

Arch. Hanaa Abdulkarim SalehArchitekturResafa, Syrien. Stadtmauer, Erschließung des Turms 1A-SY-10

Dipl.-Ing. Ibrahim SalmanArchitekturResafa, Syrien. Stadtmauer, Türme 33, 47 und 49A-SY-08

Axel Schuhmann M.A.Klassische ArchäologieResafa, Syrien. Bereich „Mitte“ der KalifenresidenzA-SY-11

Arch. Musab ShammaInnenarchitekturDamaskus, Syrien. Bait Sarji und Bait YaziA-SY-12

Dipl.-Ing. (FH) Karsten ThiemeBauingenieurwesenBerlin-Lichtenberg. Gutshaus MalchowB -LH-03

Natalia Toma M.A.Klassische ArchäologieAntiochia (Antakya), Türkei. Die sog. AußenmauerA-TR-06

Anja Tuma M.A.KunstgeschichteBerlin-Mitte. Bauplastikfragmente des SchlossesB -M-14

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Register - 23JUBILÄUMSJAHRBUCH denk x 10

Die Absolventen des MSD-Jahrgangs 2007-09

Die Teilnehmer des MSD Jahrgangs 2007-09 nach der Präsentation ihres Jahrgangsprojekts in der TU Berlin, 2008.

Nawar Andrews B.Sc. (Teilnehmer)ArchitekturHama, Syrien. Site Managment für die MarienkircheA-SY-13

Marit Beer M.A.Vorderasiatische ArchäologieBerlin-Pfaueninsel. Ehem. Winterhaus für exot. VögelB-SZ-06

Dipl.-Ing. Gitte BiekerArchitekturBerlin-Köpenick. Dorfkate Alt-Schmöckwitz 10.B-TK-06

Dipl.-Ing. Swantje EggertArchitekturBerlin-Pfaueninsel: Fregattenhaus und MatrosenkücheB-SZ-05

Birte Geißler M.A:Klassische ArchäologieBerlin-Köpenick. Dorfkate Alt-Schmöckwitz 10.B-TK-06

Dipl.-Ing. (FH) Wiebke HansenArchitekturBerlin-Prenzlauer Berg. Leichenhalle des Fr.-Wh.-HospitalsB-P-06

Marianne Heise M.A.KunstgeschichteBerlin-Prenzlauer Berg. Leichenhalle des Fr.-Wh.-HospitalsB-P-06

Dipl.-Ing. Djamila HempelArchitekturBerlin-Prenzlauer Berg. Portierhaus am Alten SchlachthofB-P-07

Dipl.-Ing. (FH) Inken HollandArchitekturBerlin-Pfaueninsel. Ehem. Winterhaus für exot. VögelB-SZ-06

Emanuel Hübner M.A.Klassische ArchäologieDöberitz, Brandenburg. Olympisches Dorf BRB-23

Dipl.-Ing. Mayssoun IssaArchitekturNaxos, Griechenland. Kirche Panagia i KeraA-GR-03

Dipl. Hist. u. Archäolog. Maria KostakopoulouKlassische ArchäologieNaxos, Griechenland. Kirche Panagia i KeraA-GR-03

Dipl.-Ing. Merima MustaficArchitekturBerlin-Tiergarten. Umspannwerk Wilhelmshavener Str.B-M-16

Dipl.-Rest. (FH) Astrid ObermannRestaurierungEphesos, Türkei. Tabernen von Hanghaus 2A-TR-07

- Potsdam-Babelsberg – Ehemalige Hofgärtnerei (WS 2007/08, SS 2008)

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Register - 24 JUBILÄUMSJAHRBUCH denk x 10

Potsdam-Babelsberg, ehemalige Hofgärtnerei, 2008. Potsdam-Babelsberg, ehemalige Hofgärtnerei, 2007.

Potsdam-Babelsberg, ehemalige Hofgärtnerei, Treibhaus 4D und Lorbeerhaus Ost, Grundriss, 2008.

Sara Pieper B.A.RestaurierungBrandenburg/Havel. Gutshaus „Villa Wiesike“BRB-24

Dipl.-Rest. (FH) Josephin RöslerRestaurierungBrandenburg/Havel. Gutshaus „Villa Wiesike“BRB-24

Katharina Rütten B.A.RestaurierungNaxos, Griechenland. Kirche Panagia i KeraA-GR-03

Dipl.-Ing. (FH) Axel SchulzeHolztechnikBerlin-Pfaueninsel: Fregattenhaus und MatrosenkücheB-SZ-05

Dipl.-Rest. (FH) Florian SchweinsteigerRestaurierungBrandenburg/Havel. Gutshaus „Villa Wiesike“BRB-24

Mag. Daniel StößlKunstgeschichteBerlin-Pfaueninsel: Fregattenhaus und MatrosenkücheB-SZ-05

Agnieszka Swiderska M.A.RaumwirtschaftBerlin-Pfaueninsel: Fregattenhaus und MatrosenkücheB-SZ-05

Dipl.-Ing. (FH) Sabine von WangenheimBauingenieurwesenZernsdorf, Brandenburg. Wasserturm BRB-25

Dipl.-Ing. Mirosanda VranićArchitekturBerlin-Tiergarten. Umspannwerk Wilhelmshavener Str.B-M-16

Mag.phil. Lilli ZabranaKlassische ArchäologieAlinda, Türkei. Der Tempel der UnterstadtA-TR-08

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Register - 25JUBILÄUMSJAHRBUCH denk x 10

Verzeichnis der Abschlussarbeiten des Aufbau- und Master-studiums Denkmalpflege 1999-2009, topografische Ordnung Die Abschlussarbeit wird im dritten Semsester des Aufbau- bzw. Masterstudiums Denkmalpflege erstellt. Darin soll gezeigt werden, dass die Studierenden des ASD/MSD in der Lage sind, Fragestellungen der Denkmalpflege selbstständig nach praktischen und wissenschaftlichen Methoden und Erkenntnissen zu bearbeiten.Die Fragestellung der Abschlussarbeit wird in Absprache mit den betreuenden Professoren festgelegt und in einem Zeitraum von vier Monaten (im ASD innerhalb von drei Monaten) bearbeitet. Die Arbeit kann einzeln oder – abhängig vom Umfang des zu bearbeitenden Themas – auch in Form einer Gruppenarbeit angefertigt werden.Die Abschlussarbeiten können im Fachgebiet Historische Bauforschung, Masterstudium Denkmalpflege eingesehen werden. Die Urheberrechte liegen bei den Autoren. Zu den Abschlussarbeiten werden Poster erstellt, auf denen die wesentlichen Ergebnisse zusammengefasst sind. Diese werden seit 2005 in den Jahrbüchern des Masterstudiums Denkmalpflege und online auf der Internet-Seite des FG Historische Bauforschung veröffentlicht, die früher im Aufbaustudium Denkmalpfle-ge angefertigten Poster sind ausschliesslich online zu finden.In den Jahrbüchern und auf der Internet-Seite des Fachgebietes werden die Abschlussarbeiten nach Jahr-gängen getrennt abgebildet, im folgenden werden sämtliche Abschlussarbeiten zur besseren Auffindbar-keit in einer topografischen Sortierung aufgelistet. Dem seit Jahren angewendeten Ordnungsprinzip zufolge werden zuerst die internationalen Abschluss-arbeiten alphabetisch nach Ländern geordnet gezeigt. Danach erscheinen die in Berlin und Branden-burg bearbeiteten Abschlussarbeiten. Den Abschluß bilden, nach Bundesländern alphabetisch sortiert, die im übrigen Deutschland angefertigten Arbeiten. Die Kürzel dienen der Identifikation der einzelnen Abschlussarbeiten und verweisen von den Übersichtskarten, in die sie eingetragen sind, auf das folgende Verzeichnis.

Internationale Objekte 1. Länder, i.d.R. alphabetisch nach Autokennzeichen geordnet, fortlaufende Nummerierung,

A-ÄGY Ägypten (≠ Kennzeichen – ET)A-BR Brasilien A-CS Tschechien A-CO Kolumbien A-GB Großbritannien A-I Italien A-IR Iran A-IRL Irland A-E Spanien A-GR Griechenland A-JOR Jordanien(≠ Kennzeichen – HKJ)A-KRO Kroatien (≠ Kennzeichen – HR)A-RL Libanon A-N Norwegen A-PL Polen A-E Spanien A-SY Syrien A-TR Türkei

Objekte in Deutschland 1. Bundesland, 2. Stadt/Bezirk, jeweils alphabetisch geordnetfortlaufende Nummerierung, B Berlin B- CW Charlottenburg – Wilmersdorf B- FK Friedrichshain – Kreuzberg B- LH Lichtenberg (Hohenschönhausen)B- MH Marzahn – Hellersdorf

B- M Mitte ( Tiergarten, Wedding)B- NK Neukölln B- P Pankow (Prenzlauer Berg, Weißensee)B- R Reinickendorf (Tegel)B- SP Spandau B- SZ Steglitz – Zehlendorf B- TS Tempelhof – Schöneberg B- TK Treptow – Köpenick

übriges Deutschland BAY Bayern BR Bremen BRB Brandenburg P Potsdam BW Baden-Würtemberg HH Hamburg HS Hessen NS Niedersachsen MVP Mecklenburg-Vorpommenrn NRW Nordrhein-Westfalen RP Rheinland-Pfalz S Sachsen SA Sachsen-Anhalt SH Schleswig-Holstein SR Saarland T Thüringen

Systematik der topografischen Sortierung

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Register - 26 JUBILÄUMSJAHRBUCH denk x 10

• [A-ÄGY-01] - Abydos, Ägypten Grabanlage des Chasechemui. Bauhistorische Un-tersuchungDipl.-Ing. (FH) Claudia Lacher, ASD 2000-02 • [A-BR-01] - Salvador, Brasilien. Kapelle Nossa Senhora da Escada. Bauaufnahme und BauforschungDipl.-Ing. (FH) Frank Aulbach, Dipl.-Ing. (FH) Martin Futh, Arch. Valeria Lima , ASD 2002-04 • [A-CO-01] - KolumbienKolumbiens Umgang mit seinen Baudenkmalen im 20. JahrhundertClaudia Cendales Paredes M.A., MSD 2003-05 • [A-CS-01] - Stvolínky (Drum), Tschechien Allerheiligenkirche. Baudokumentation und Baufor-schung Dipl.-Ing. (FH) Helena Ammerich, Mgr. Eliska Fechnerová, Dipl.-Archäolog. Zoi Spyranti, MSD 2005-07 • [A-E-01] - Toledo, Spanien San Miguel el Alto. Bauforschung und Untersu-chung einer möglichen TransformationDipl.-Ing. (FH) Nicole Gründl, Dipl.-Ing. Anna Hanusch, Dipl.-Ing. (FH) Anika Probst, Dipl.-Ing. Bernadeta Schäfer, MSD 2004-06 • [A-GR-01] - Stratos, Griechenland Agora - Denkmalpflegerische Konzeption für einen GrabungsplatzDipl.-Ing. (FH) Thorsten Dame, Dipl.-Ing. Cathleen Sietz, ASD 2000-02 • [A-GR-02] - Palaiochori, Nordwestgriechenland Untersuchung von Wohnbauten der letzten Sied-lungsphase Oliver Hell M.A., Dipl.-Rest. (FH) Joana Pomm, Dipl.-Ing. Elena Rutz, Dipl.-Ing. Diana Waberski, ASD 2002-04 • [A-GR-03] - Naxos, Griechenland Panagia i Kera (Kirche). Bauuntersuchung, Baufor-schung, Konzeption von KonsolidierungsmaßnahmenDipl.-Ing. Mayssoun Issa, Dipl.-Hist. u. Archäolog. Maria Kostakopoulou, Katharina Rütten B.A., MSD 2007-09 • [A-I-01] - Gargnano am Gardasee, Italien Ein Steinhaus. Teilaufmaß, typologischer Vergleich und EntwurfskonzeptDipl.-Ing. Marion Blachian, ASD 1998-2000 • [A-I-02] - Rom, ItalienForum Romanum, Maxentius-Basilika. Untersu-chung der Gewölbe- und Dachfragmente Dipl.-Ing. Luise Albrecht, MSD 2003-05

Internationale Abschlussarbeiten• [A-I-03] - Vicenza, Italien Villa Pisani in Bagnolo von Andrea Palladio, Sockel-geschoss. BauforschungDipl.-Ing. (FH) Christian Fuchs, Dipl.-Ing. Achim Pieritz, Dipl.-Ing. (FH) Tanja Winter, MSD 2003-05 • [A-I-04] - Agro Pontino, Italien Kolonistenhöfe aus der Zeit der faschistischen Ur-barmachung (1931-39). Typologie - Bestandserfas-sung - BewahrungIlonka Daniel M.A. , Dipl.-Ing. (FH) Cornelia Seiler, MSD 2004-06 • [A-I-05] - Palermo, Italien S. Giovanni dei Napoletani. Zerstörungsfreie Unter-suchungen von Mauerwerk und historischen Putzen einer Kirche des 16. Jh. Thermografie, RadarDipl.-Ing. (FH) Richard Ollig, MSD 2006-08 • [A-IR-01] - Tabriz, Iran Der große Bazar. Bauforschung - Branchenerhe-bung - SchadenserfassungDipl.-Ing. (FH) Telli Golkar, MSD 2004-06 • [A-IRL-01] - Belin/County Laois, Irland Belin House. Bauaufnahme und InstandsetzungB.Arch. Richard McLoughlin, Dipl.-Ing. Antonia Riedel, ASD 1998-2000 • [A-JOR-01] - Basta, Südjordanien Areal B (7000 v. Chr.). Überlegungen zur Rekonstruk-tion der Siedlung nach bauarchäologischen BefundenDipl.-Ing. (FH) Moritz Kinzel, ASD 2001-03 • [A-KRO-01] - Monkodonja, IstrienAkropolis einer bronze-zeitlichen, protourbanen, befestigten Siedlung. BauforschungDipl.-Ing. Mike Schnelle, ASD 200-02 • [A-N-01] - Trondheim, Norwegen Nidaros-Dom, Die Schranken des Oktogons. Bau-aufnahme, Bauforschung, Schadenskartierung Dipl.-Ing. (FH) Kristina Eberler, Dipl.-Ing. (FH) Beatrice Tabbert, ASD 2002-04

• [A-PL-01] - Warschau, Polen Metallwarenfabrik Norblin. Bauaufnahme und Stu-die zum Erhalt und Präsentation des Maschinenbe-standes bei Teilabriss von zwei FabrikhallenDipl.-Ing. Katarzyna Ciruk, Dipl.-Ing. Marek Mroziewicz, MSD 2006-08 • [A-RL-01] - Beirut, LibanonQasr Ziade. Ein Wohnhaus des späten 19. Jahrhun-derts. Bauhistorische Untersuchung Ralph Bodenstein M.A., ASD 2000-02

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Register - 27JUBILÄUMSJAHRBUCH denk x 10

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Register - 28 JUBILÄUMSJAHRBUCH denk x 10

• [A-RL-02] - Beirut, LibanonMandatszeitliche Wohnhaus-Architektur im Quartier Zokak al-Blat. Bauhistorische UntersuchungDipl.-Ing. Karla Börner, ASD 2000-02 • [A-RL-03] - Tripoli, Libanon Suq Haraj. Quartiererhebung und Bauuntersuchung Dipl.-Ing. (FH) Ana Izquierdo Ruiz, Dipl.-Ing. Daniel Nau-mann, ASD 2002-04 • [A-SY-01] - Damaskus, Syrien Suq as-Sagha. Sicherung und Präsentation eines GrabungsgeländesDipl.-Ing. (FH) Björn Laude, Dipl.-Ing. Marco Tami, ASD 1999-2001 • [A-SY-02] - Aleppo, Syrien Modernes Wohnen in historischen Häusern unter Berücksichtigung denkmalpflegerischer Belange Dipl.-Ing. Nadim Hagen , ASD 2002-04 • [A-SY-03] - Kharab Sayyar, Nordsyrien. Eine frühislamische Ruine. Denkmalpflegerisches Konzept. Dipl.-Ing. Dorothea Bodenmüller, Dipl.-Ing. Wojtek Hars-dorff, MSD 2003-05 • [A-SY-04] - Qatna, Syrien Schutzdächer für eine archäologische AusgrabungDipl.-Ing. Ingolf Herbarth, MSD 2004-06 • [A-SY-05] - Qatna, Syrien Untersuchung zur Restaurierung von Lehmziegel-bauten des 3. bis 1. Jahrtausends v. Chr.Fidaa Hlal B. Arch., MSD 2005-07 • [A-SY-06] - Resafa, Syrien Basilika A, Apsis. Untersuchungen zur Standsicherheit Dipl.-Ing. Wilfried Wolff, MSD 2005-07 • [A-SY-07] - Resafa, Syrien Zentralbau, Nordostturm. Bauarchäologische und konservatorische Untersuchungen Dipl. Rest. (FH) Lukas Böwe, Tobias Horn M.A., MSD 2006-08 • [A-SY-08] - Resafa, Syrien Stadtmauer, Türme 33, 47 und 49. BauforschungDipl.-Ing. Ibrahim Salman, MSD 2006-08 • [A-SY-09] - Resafa, Syrien Stadtmauer. Dokumentation der Erhaltungsmaß-nahmen der Direction Générale des Antiquitiés et des Musées de la Syrie (DGAMS)Eng. Mohamed Anas Al Saeed, MSD 2006-08 • [A-SY-10] - Resafa, Syrien Stadtmauer, Site Management. Erschließung des Turms 1 Arch. Hanaa Saleh, MSD 2006-08

• [A-SY-11] - Resafa, Syrien Bereich „Mitte“ der Residenz des Kalifen Hisham b.`Abd al-Malik (105/724-125/743). Archäologi-sche UntersuchungenAxel Schuhmann M.A., MSD 2006-08 • [A-SY-12] - Damaskus, Syrien Bait Sarji und Bait Yazi. Bauforschung und Sanie-rungsvorplanungThomas Haller M.A., Arch. Musab Shamma, MSD 2006-08 • [A-SY-13] - Hama, Syrien Marienkirche. Site Management - Sicherung der Grabung und Konzeption von SchutzmaßnahmenNawar Andrews B.Sc., MSD 2007-09 • [A-TR-01] - Alexandreia Troas, Türkei Römische Grabbauten in der Osttor-Nekropole.Bauforschung und Dokumentation Dipl.-Ing. (FH) Christiane Zieschang, ASD 2002-04 • [A-TR-02] - Uzuncaburç/Kilikien, TürkeiUntersuchung zum historischen Baubestand Dipl.-Ing. (FH) Saskia Koopmann, Dipl.-Ing. (FH) Anita Ziegler, ASD 2002-04 • [A-TR-03] - Istanbul, Türkei Koça Sinan Pasa Medrese. Bauhistorische Untersu-chung Dipl.-Architektin Belma Özalp, ASD 2002-04 • [A-TR-04] - Antiochia (Antakya), Türkei Stadtmauer. Bestandsdokumentation und Baufor-schung am Eisernen TorDipl.-Rest.Andreea Banea, Dipl.-Ing. (FH) Björn Grimm, MSD 2005-07 • [A-TR-05] - Daphne (Antakya), Türkei Das Megalopsychia-Mosaik und sein architekto-nischer Kontext. Bestandsaufnahme, Bauphasen, Restaurierungskonzept Dipl.-Rest. (FH) Magdalena Baur, MSD 2005-07 • [A-TR-06] - Antiochia am Orontes, Türkei Die sogenannte Außenmauer. Topographische Un-tersuchung - Bauaufnahme - BauforschungArch. Melike Celebi, Natalia Toma M.A., MSD 2006-08 • [A-TR-07] - Ephesos, Türkei Die Tabernen von Hanghaus 2 am Embolos. Doku-mentation und BauforschungDipl.-Rest. (FH) Astrid Obermann, MSD 2007-09

• [A-TR-08] - Alinda, Türkei Der Tempel in der Unterstadt. Baudokumentation - BauforschungMag. phil. Lilli Zabrana, MSD 2007-09

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Abschlussarbeiten in Berlin und Potsdam• [B-M-06] - Berlin-Wedding Ackerstrasse 94. Ein Kolonistenhaus. Bestandsauf-nahme, SanierungsvorplanungDipl.-Ing. (FH) Manuela Jochheim, Dipl.-Ing. Andrea Kirste, ASD 2001-03 • [B-M-07] - Berlin-Mitte Ehem. Physiologisches Institut. Robert-Koch-Hörsaal. Denkmalpflegerische VoruntersuchungDipl.-Ing. (FH) Anja Ruis, ASD 2001-03 • [B-M-08] - Berlin-Wedding Bewag-Stützpunkt Christiana von Hans Müller. Bau-forschung und Sanierungsvor-planung der Fassa-den, Fenster und des TreppenhausesDipl.-Ing. (FH) Kathrin Sänger, Dipl.-Ing. (FH) Sabine Stockmeyer, ASD 2001-03 • [B-M-09] - Berlin-Mitte Tambour der St. Michael Kirche. Bestandsaufnahme und Sanierungsvorplanung Dipl.-Ing. Andrea Schulz, ASD 2002-04 • [B-M-10] - Berlin-Mitte Museumsinsel, Neues Museum. Untersuchung zur Farbgebung an der Fassade.Dipl.-Ing. Sabine Hermsmeier, Dipl.-Ing. Birgit Karger, MSD 2004-06 • [B-M-11] - Berlin-Tiergarten Fabrikgebäude von Egon Eiermann. Bestandsauf-nahme und Sanierungskonzeption der Stahlfenster.Dipl.-Ing. (FH) Astrid Regler, MSD 2004-06 • [B-M-12] - Berlin-Tiergarten Akademie der Künste. Untersuchung der Oberflä-chen und ihrer GestaltungDipl.-Ing. Wiebke Kötter, Ing. grad. Heike Pieper, MSD 2004-06 • [B-M-13] - Berlin-MitteEhemalige Jüdische Mädchenschule. Ein Schulgebäu-de der Neuen Sachlichkeit in der Spandauer VorstadtDipl.-Ing. Ana Teresa Criado del Arco, Dipl.-Ing. (FH) Kirsten Reiß, MSD 2005-07 • [B-M-14] - Berlin-Mitte Bauplastikfragmente des Schlosses. Dokumentation erhaltener Fassadenelemente und denkmalpflegeri-sche ZielstellungAnja Tuma M.A., MSD 2006-08 • [B-M-15] - Berlin-Mitte Königliche Hofbibliothek („Kommode“). Die Verän-derungen nach dem Zweiten Weltkrieg. Bestandsauf-nahme und BauforschungDipl.-Ing. Elke Richter, MSD 2006-08

• [B-CW-01] - Berlin-Charlottenburg Die großen Kaskaden am Lietzensee. Bestandsdoku-mentation und BauforschungSonnhild Hennig M.A., Anja Wiese M.A., MSD 2003-05 • [B-FK-01] - Berlin-Kreuzberg Tempelhofer Ufer 11. Eger Palais. Bauhistorische Un-tersuchungDipl.-Ing. (FH) Beate Jansen, ASD 2000-02 • [B-FK-02.] - Berlin-Friedrichshain Ehemalige Max-Kreutziger-Schule - Ein „Schulpalast“ im Stil des sozialistischen Neoklassizismus. Baufor-schung und denkmalpflegerischer BindungsplanDipl.-Ing. Torben Kiepke, Dipl.-Ing. (FH) Doris Schollmey-er, MSD 2003-05 • [B-LH-01] - Berlin-Lichtenberg Türschmidtstr. 17. Frühe Betonhäuser in der Victori-astadt ab 1871. Zur Entstehung und Sanierung des WohnhausesDipl.-Ing. (FH) Heike Hinz, ASD 2001-03 • [B-LH-02] - Berlin-Hohenschönhausen Landhaus Lemke von Ludwig Mies van der Rohe als „Lebendiges Baudenkmal“Dipl.-Ing. (FH) Wita Noack, ASD 2001-03 • [B-LH-03] - Berlin-Lichtenberg Gutshaus Malchow. Bauanalyse und Nutzungspers-pektiven Dipl.-Ing. Oliver Menges, Dipl.-Ing. (FH) Karsten Thieme, MSD 2006-08 • [B-M-01] - Berlin-Mitte Museumsinsel, Altes Museum. Freitreppe und nörd-lich anschliessende Räume. BauforschungDipl.-Ing. (FH) Sybille Haseley, Dina Sperl M.A., ASD 1998-2000 • [B-M-02] - Berlin-Mitte Museumsinsel, Altes Museum. Untersuchungen zur ursprünglichen Bausubstanz im KellergeschossDipl.-Ing. (FH) Beatrice Falkenberg, Daniela Spiegel M.A., Katja Szymczak M.A., ASD 1999-2001 • [B-M-03] - Berlin-Mitte Museumsinsel, Altes Museum. Rotundensubstruktion. BauforschungUlrike Meinhold M.A., Dipl.-Ing. Gudrun Schaare, ASD 2000-02 • [B-M-04] - Berlin-Mitte Friedrichstraße 126. Schulhaus. Dachgeschoss über der Aula. Bauhistorische UntersuchungDipl.-Ing. (FH) Dimitri Rauer, Dipl.-Ing. Steffen Tillack, ASD 2000-02 • [B-M-05] - Berlin-Altcölln Archäologische Stadtteilkarte.Ulrike Storm, ASD 2001-03

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• [B-M-16] - Berlin-Tiergarten Umspannwerk in der Wilhelmshavener Straße. Bau-untersuchung - UmnutzungsplanungDipl.-Ing. Merima Mustafic, Dipl.-Ing. Mirosanda Vranić, MSD 2007-09 • [B-NK-01] - Berlin-Neukölln Dammweg. Musterpavillon von Bruno Taut. Instand-setzungDipl.-Ing. Mathias Koch, Dipl.-Ing. Kaspar Storch, ASD 1998-2000 • [B-NK-02] - Berlin-Neukölln Ehemaliges Königliches Hauptzollamt. Bauuntersu-chung und Konzept für die NachnutzungDipl.-Ing. (FH) Eva S. Koch, MSD 2005-07 • [B-P-01] - Berlin-Pankow Erweiterungsbauten am Schloss Schönhausen. Denkmalpflegerische BestandserfassungUwe Schwartz M.A., ASD 1999-2001 • [B-P-02] - Berlin-Pankow Denkmalort Pankow. Kulturlandschaftselemente im Weichbild der Großstadt BerlinDipl.-Ing. Heinz-Georg Heidenreich, ASD 2000-02 • [B-P-03] - Berlin-Pankow Schützenhaus Niederschönhausen.Bauhistorische Untersuchung und SanierungsvorplanungDipl.-Ing. (FH) Andreas Franke, Dipl.-Ing. (FH) Ronny Remane, Dipl.-Ing. (FH) Beate Tannigel, Dipl.-Ing. (FH) Sabine Walter, ASD 2000-02

• [B-P-04] - Berlin-Weißensee Berliner Allee 185. Brechthaus. Bauaufnahme, Bau-forschung, SanierungsvorplanungKerstin Bruhns M.A., Dipl.-Ing. (FH) Katja Hippler, Dipl.-Ing. Malte Klöckner, Dipl.-Ing. (FH) Daniela Krause, Dipl.-Ing. Ulla Plonske-Zindel, ASD 2001-03 • [B-P-05] - Berlin-Prenzlauer Berg Heiz- und Waschhaus der Wohnstadt Karl-Legien. Studie zur Instandsetzung und Umnutzung Dipl.-Ing. (FH) Elke Marschall, Dipl.-Ing. (FH) Nicole Mül-ler, Karsten Schwager M.A., MSD 2003-05 • [B-P-06] - Berlin-Prenzlauer Berg Die Leichenhalle des ehemaligen städtischen Hos-pitals und Siechenhaus von Hermann Blankenstein. Bauuntersuchung - denkmalpflegerischer Bindungs-plan - NutzungskonzeptDipl.-Ing. (FH) Wiebke Hansen, Marianne Heise M.A., MSD 2007-09 • [B-P-07] - Berlin-Prenzlauer Berg Ehemaliges Portierhaus auf dem Gelände des Alten Schlachthofs. Bauforscherische Untersuchung - Sa-nierungskonzeptionDipl.-Ing. Djamila Hempel, MSD 2007-09

• [B-SP-01] - Berlin-Spandau Fort Hahneberg. Architektonische Bestandsaufnah-me, Schadensanalyse, NutzungskonzepteDipl.-Ing. (FH) André Schlecht, ASD 2000-02 • [B-SZ-01] - Berlin-DahlemDahlem-Dorf. Ein Landarbeiterhaus. Bauhistorische Bestandsaufnahme, Denkmalpflegerisches Konzept, Sanierungsplanung, NutzungsänderungDipl.-Ing. (FH) Tanja Föhre, Annette Krug M.A., Dipl.-Ing. Gitte Voß, ASD 1999-2001 • [B-SZ-02] - Berlin-SchlachtenseeStudentendorf Schlachtensee. Untersuchung unter gartendenkmalpflegerischen AspektenDipl.-Ing. (FH) Heiko Muschick, ASD 2001-03

• [B-SZ-03] - Berlin-SteglitzStadtbad Steglitz. Bauforschung und Sanierungskon-zeptionDipl.-Ing. Meike Glüsing, MSD 2003-05 • [B-SZ-04] - Berlin-Brandenburg Grenzlandschaft Dreilinden. Geschichte, Bestand-serfassung und DenkmalwertDipl.-Ing. (FH) Jens Meier, Dipl.-Ing. Jocelyn Oth, Tobias Michael Wolf M.A., MSD 2005-07 • [B-SZ-05] - Berlin-PfaueninselFregattenhaus und Matrosenküche. Baudokumenta-tion - BauforschungDipl.-Ing. Swantje Eggert, Dipl.-Ing. (FH) Axel Schulze, Mag. Daniel Stößl, Agnieszka Swiderska M.A., MSD 2007-09 • [B-SZ-06] - Berlin-Pfaueninsel Das ehemalige Winterhaus für exotische Vögel. Bauuntersuchung - Schadenskartierung - Nutzungs-konzeptMarit Beer M.A., Dipl.-Ing. (FH) Inken Holland, MSD 2007-09 • [B-TK-01] - Berlin-Köpenick Gärtnerhaus im Park Bellevue. Bauforschung und Denkmalpflege Dipl.-Ing. (FH) Ingo Eilers, Dipl.-Ing. (FH) Kerstin Engel, Dipl.-Ing. (FH) Iris Üffing, ASD 1998-2000 • [B-TK-02] - Berlin-Köpenick Bölschestraße 24. Neoklassizistische Dekorations-malerei in der Duchfahrt und im Treppenhaus des MietshausesAnnett Blaschke M.A., ASD 1998-2000 • [B-TK-03] - Berlin-Friedrichshagen Mietshaus Müggelseedamm 245. Bauhistorische Untersuchung Dörte Begeman M.A., Dipl.-Ing. (FH) Dennis Kopp, ASD 2001-03

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• [B-TK-04] - Berlin-Köpenick Bootshaus Nixenstraße. Bauuntersuchung und denk-malpflegerischer BindungsplanDipl.-Ing. (FH) Christine Schlüter, Dipl.-Ing. Sandra Sei-fert, MSD 2004-06 • [B-TK-05] - Berlin-Köpenick Ehemaliges Gaswerk Grünau. Bauuntersuchung - Bauforschung - SchadenskartierungDipl.-Ing. (FH) Sibylle Frank, Dipl.-Des. (FH) Corinna Janßen, MSD 2004-06 • [B-TK-06] - Berlin-Köpenick Wohnhaus Alt-Schmöckwitz 10. Bestandsaufnahme und BauforschungDipl.-Ing. Gitte Bieker, Birte Geißler M.A., MSD 2007-09 • [B-TS-01] - Berlin-Schöneberg Die Königskolonnaden am Kleistpark. Schadenskar-tierung, Schadensanalyse und MaßnahmenDipl.-Ing. (FH) Nicola Lorenz, Dipl.-Ing. (FH) Boris Neu-bauer, Tanja Seeböck M.A, ASD 2001-03 • [B-TS-02] - Berlin-Tempelhof Auf dem Tempelhofer Feld. Eine Siedlung aus den 1920er Jahren. Ortsanalyse und bauhistorische UntersuchungDipl.-Ing. (FH) Hermann Türk, ASD 2002-04 • [B-TS-03] - Berlin-Tempelhof Katholische Kirche St. Judas Thaddäus. Eine Berliner Betonkirche der Fünfziger Jahre von Reinhard HofbauerBastian Müller M.A., MSD 2004-06 • [BRB-P-01] - Potsdam, Brandenburg Neuer Friedhof. Grablege Wilhelm Koch. Bauhisto-rische UntersuchungDipl.-Ing. (FH) Petra Jacobi, ASD 2000-02 • [BRB-P-02] - Potsdam, Brandenburg Barocke Zuganlagen von Typenhäusern der zweiten barocken Stadterweiterung. Bauhistorische Untersu-chungDipl.-Ing. (FH) Dirk Kalisch, ASD 2001-03 • [BRB-P-03] - Potsdam, Brandenburg Leben und Werk des Architekten Reinhold Mohr Ein Architekt der klassischen ModerneDipl.-Dokumentar (FH) Roland Mascherek, ASD 2001-03 • [BRB-P-04] - Potsdam, Brandenburg Holländisches Viertel. Untersuchung der historischen Fassadenüberformungen.Dipl.-Ing. Peter Besch, ASD 2002-04 • [BRB-P-05] - Potsdam, Brandenburg Stadtschloss. Denkmalpflegerisches Konzept zur Integration archäologischer Ausgrabungsbefunde in ein Neubauvorhaben Dipl.-Ing. (FH) Beatrice Großmann, ASD 2002-04

• [BRB-P-06] - Potsdam-Sanssouci, Brandenburg Baldachinfontäne im Park. Bauforschung, Scha-denskartierung und Sanierungsvorplanung Dipl.-Ing. Frauke Weber, MSD 2003-05 • [BRB-P-07] - Potsdam-Sanssouci, Brandenburg Der Bauschmuck des Ensembles Neues Palais. Ex-emplarische Bestandserfassung und Maßnahmen-planung an der KolonnadeDipl.-Rest. (FH) Suleika Behan, MSD 2005-07 • [BRB-P-08] - Potsdam-Sanssouci, Brandenburg Das Stibadium im Paradiesgarten. Baudokumentati-on und SanierungsvorplanungDipl.-Ing. (FH) S. Edelhoff, Dipl.-Ing. Andreas Salgo, Mar-tin Sählhof M.A., MSD 2005-07 • [BRB-P-09] - Potsdam-Sanssouci, Brandenburg Die Pergola der Villa Liegnitz. Bestandsdokumentati-on, Bauforschung und SanierungskonzeptionDipl.-Ing. (FH) Markus Bunke, Dipl.-Ing. (FH) Kristina. Eisenacher, MSD 2005-07 • [BRB-P-10] - Potsdam, Brandenburg Villa Henckel, Große Weinmeisterstraße 43. Eine bauforscherische UntersuchungLuise Bohley M.A., Dipl.-Ing. (FH) Brit Gochmann, Dipl.-Ing. (FH) Jessica Karth, MSD 2006-08 • [BRB-P-11] - Potsdam-Babelsberg, Brandenburg Gartendenkmalpflegerisches Konzept für das ehe-malige Universitätsgelände im Park Babelsberg Dipl.-Ing. Rommy Nitschke, MSD 2005-07

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Abschlussarbeiten in Deutschland• [BAY-01] - Zwiesel, BayernHistorische Gewölbe. Bauforscherische und denk-malpflegerische UntersuchungenDipl.-Ing. Radu Silviu Cotorobai, MSD 2004-06 • [BRB-01] - Dahlwitz-Hoppegarten, BrandenburgEine historische Kulturlandschaft. Die städtebauliche Entwicklung der Rennbahngemeinde.Dipl.-Ing. (FH) Beatrix Pfotenhauer, ASD 1999-2001 • [BRB-02] - Ortrand/Niederlausitz, Brandenburg Lehnsmühlenschlösschen. Bestandsaufnahme, Ein-ordnung, NutzungsmöglichkeitenDipl.-Ing. Anke Fissabre, Dipl.-Geogr. Christiane Hertwig, Dipl.-Ing. Klaus Schmidt, Dipl.-Ing. Ingeborg Rose-Melz, Mag. phil. Andrea Sonnleitner, ASD 1999-2001 • [BRB-03] - Eisenhüttenstadt, Brandenburg Kraftwerk Vogelsang. Baugeschichte, Denkmalwert, NutzungsperspektivenAxel Drieschner M.A., Dipl.-Ing. Barbara Schulz, ASD 1999-2001 • [BRB-04] - Zernikow bei Prenzlau, Brandenburg Gutshof. Bestandserfassung, Einordnung und Nut-zungsmöglichkeitenDipl.-Ing. (FH) Tina Brandt, Dipl.-Ing. (FH) Maxi Mohns, Dipl.-Ing. (FH) Klara Müller,Dipl.-Ing. (FH) Annette No-watzky, Susanne Schöß M.A., ASD 1999-2001 • [BRB-05] - Burg Storkow, Brandenburg Bauhistorische UntersuchungStephanie Langer M.A, ASD 2000-02 • [BRB-06] - Steinhöfel, Brandenburg Grotte beim ehem. Chinesischen Haus im Gut-spark. Bauhistorische Untersuchung Dipl.-Ing. Stefanie Winckler, ASD 2000-02 • [BRB-07] - Kirchhof Altgolßen, Brandenburg Entwicklungsplanung für den Friedhof auf dem sla-wischen BurgwallDipl.-Ing. Anett Lauzening, Dipl.-Ing. Antje Schüßler, ASD 2001-03 • [BRB-08] - Bad Elster, Brandenburg „Betty Bank“. Bestandsaufnahme und Sanierungs-konzept Dipl.-Ing. Caroline Rolka, Dipl.-Ing. (FH) Elena Shifrina, ASD 2001-03 • [BRB-09] - Groß-Leuthen, Brandenburg Untersuchung des Gartentempels im SchlossparkDipl.-Ing. (FH) Wolfgang Krämer, ASD 2002-04 • [BRB-10] - Groß-Leuthen, Brandenburg Fachwerkscheune aus dem 19. Jh. Bauaufnahme, Schadenskartierung und Kennzeichnungssystem Dipl.-Ing. (FH) Ramón Fischer, ASD 2002-04 • [BRB-11] - Mellensee-Saalow, Brandenburg Güterschuppen der Königlich Preußischen Militäreisen-bahn (KME). Bauaufnahme und Sanierungsvorplanung Dipl.-Ing. (FH) Steffen Kluck, ASD 2002-04

• [BRB-12] - Groß Glienicke, Brandenburg Das Potsdamer Tor des ehem. Rittergutes. Bestands-dokumentation und SanierungskonzeptionDipl.-Ing. Stefanie Ahting, Mgr. Marek Fiedorowicz, MSD 2003-05 • [BRB-13] - Lübbenau, Brandenburg Ehemaliges Gewächshaus im Schlosspark. Be-standsaufnahme, Bauforschung, SanierungsplanungDipl.-Ing. Antje Lehmann, MSD 2003-05 • [BRB-14] - Rheinsberg, BrandenburgSalon der Orangerie im Schlosspark. Bauaufnahme, Bauforschung, SanierungskonzeptionDipl.-Ing. Miriam Merz, MSD 2003-05 • [BRB-15] - Wünsdorf, Brandenburg Wasserturm im ehem. Stammlager. Baudokumentati-on, Sanierungs-konzeption und Nutzungsvorschlag Dipl.-Ing. (FH) Manuela Schulz, MSD 2003-05 • [BRB-16] - Birkholz, BrandenburgSommerkondensation in historischer Bausubstanz. Untersuchungen in der Dorfkirche BirkholzDipl.-Ing. (FH) Petra Schrimpf, MSD 2003-05 • [BRB-17] - Brandenburg an der HavelEhemaliges St. Pauli-Kloster. Maßwerk. Baufor-schung - Zuordnung - VergleichDipl.-Ing. (FH) Verena Alex, Dipl.-Ing. (FH) Katharina Weber, MSD 2004-06 • [BRB-18] - Thyrow, BrandenburgLandhaus Eichberg.Bauuntersuchung und BauforschungDipl.-Ing. Jörg Bacherle, Dipl.-Ing. (FH) Antonia Brauchle, MSD 2004-06 • [BRB-19] - Brandenburg an der HavelSt. Johannis – Die ehemalige Franziskanerkirche und ihre nördlichen Anbauten. Dokumentation und Bauforschung Stephanie Herold M.A., Dipl.-Ing. Ulrike Schmitz, MSD 2005-07 • [BRB-20] - Burg/Spreewald, Brandenburg Zweite Kolonie, Galeriestall von 1786. Bestandsdo-kumentation, Schadenskartierung, BauforschungDipl.-Ing. Michaela Gohlke, MSD 2005-07 • [BRB-21] - Kleinbeeren, Brandenburg Ehemaliges Herrenhaus. Sicherungskonzeption für die RuineDipl.-Ing. (FH) Gabriele Krause, MSD 2005-07 • [BRB-22] - Neuruppin, Brandenburg Hospitalkapelle St. Georg. Bestandsaufnahme, Bau-forschung, SchadenskartierungDipl.-Ing. Sofia Karkatsela, Dipl.-Rest. (FH) Caroline Kloth, Dipl.-Ing. Andreas Klotz, MSD 2006-08

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• [BRB-23] - Dallgow-Döberitz, Brandenburg Ein Mannschaftsgebäude des Olympischen Dorfes von 1936. Baudokumentation und Bauforschung Emauel Hübner M.A., MSD 2007-09 • [BRB-24] - Brandenburg an der HavelOrtsteil Plaue. Das Gutshaus des Margarethenho-fes „Villa Wiesike“. Dokumentation - Bauaufnahme - NotsicherungskonzeptSara Pieper B.A., Dipl.-Rest. (FH) Josephin Rösler, Dipl.-Rest. (FH) Florian Schweinsteiger, MSD 2007-09 • [BRB-25] - Zernsdorf, Brandenburg Der Wasserturm der Schwellentränkungsanstalt. Bauaufnahme, Bauforschung, SanierungsplanungDipl.-Ing. (FH) Sabine von Wangenheim, MSD 2007-09 • [HH-01] - Hamburg Der Umgang mit Kasernenbauten aus der Zeit des Nationalsozialismus in der Denkmalpflege, oder: Die Last mit der AltlastDipl.-Ing. (FH) Oliver Wolf, ASD 1998-2000 • [HH-02] - Hamburg Hamburg, Mönckebergstraße. Zum denkmalpflege-rischen Umgang mit den Kontorhäusern des Archi-tekten Carl Bensel (1878-1949)Dipl.-Ing. Jan Lubitz, MSD 2004-06 • [MVP-01] - Rügen, Mecklenburg-Vorpommern Zum Umgang mit dem Ruinenteil des denkmalge-schützten „KdF-Seebades Prora“ Dipl.-Ing. (FH) Thomas Bolten, ASD 1998-2000 • [MVP-02] - Rügen, Mecklenburg-Vorpommern Wohnhaus. Bauaufnahme und bauhistorische Un-tersuchung Dipl.-Ing. (FH) Bettina Lietz, Dipl.-Ing.(FH) Elke Wege, ASD 1998-2000 • [MVP-03] - Glowe, Mecklenburg-Vorpommern Schalenbauten von Ulrich Müther am Beispiel der Ostseeperle in GloweDipl.-Ing. (FH) Kathrin Richter, ASD 2001-03 • [MVP-04] - Warnemünde, Meckl.-Vorpommern Ensembleschutz im Ostseebad WarnemündeJan Schröder M.A., ASD 2001-03 • [MVP-05] - Divitz, Mecklenburg-Vorpommern Das Herrenhaus - Westflügel. Bestandsdokumentati-on und Sanierungsvorbereitende Maßnahmen Dipl.-Ing. Karsten Engel, Dipl.-Ing. Kathrin Fuld, MSD 2003-05 • [NRW-01] - Wittekindsberg im Wiehengebir-ge, Nordrhein-Westfalen Die romanische Margaretenkapelle. Bestandsdoku-mentation und BauforschungDipl.-Ing. (FH) Manuela Buchholz, MSD 2003-05 • [NRW-02] - Köln, Nordrhein-WestfalenKölner Dom. Gotisches Fenster (B3/C3) am zwei-ten Geschoss des Südturms. Bauaufnahme, Be-standskartierung, Schadenskartierung, Sicherungs-planung, DokumentationDipl.-Ing. Nils Thamm, MSD 2003-05

• [NRW-03] - Dortmund-Derne, Nordrhein-Westfalen Ehemalige Zeche Gneisenau. Bestandsdokumenta-tion und Überlegungen zur Umnutzung einer denk-malgeschützen MaschinenhalleDipl.-Ing. (FH) Sonja Palmer, MSD 2005-07 • [NS-01] - Braunschweig, Niedersachsen Eingangsportal der ehemaligen Jutespinnerei von 1874. Raumbuch, Schadenskartierung, Sanierungs-konzeptionDipl.-Ing. (FH) Christina Heck, ASD 2002-04 • [NS-02] - Helmstedt, Niedersachsen Fachwerkhaus Holzberg 10. Bestandsaufnahme und BauforschungDipl.-Ing. Anita Geyer, Dipl.-Ing. (FH) Thea Hellbardt, MSD 2004-06 • [NS-03] - Braunschweig, Niedersachsen Rektoratsgebäude der Technischen Universität. Be-standserfassung und MaßnahmenplanungDipl.-Ing. Kornelia Nawa, MSD 2004-06 • [S-01] - Torgau, Sachsen Gartenhaus des Apothekers auf dem Stadtmauer-rondell. Bestandsdokumentation, Bauforschung und SanierungskonzeptionClaudia Arnold M.A., Marion Krämer M.A., Dipl.-Ing. (FH) Yvonne Schmidt, MSD 2003-05 • [S-02] - Dresden, Sachsen Japanisches Palais. Konsolfiguren des Innenhofs. RestaurierungskonzeptionDorit Gühne M.A., MSD 2004-06 • [SA-01] - Nebra, Sachsen-Anhalt Burgruine Nebra, Bauaufnahme und Bauforschung.Dipl.-Ing. (FH) Birgit Walther, ASD 1998-2000 • [SA-02] - Köthen, Sachsen-Anhalt Schloss Köthen. Dokumentation, Denkmalwert, Nut-zungsperspektive Dipl.-Ing. Beate Queck, ASD 1999-2001 • [SA-03] - Quedlinburg, Sachsen-Anhalt Der Brühlpark. Zur Entwicklung eines historischen (Stadt-)ParksDipl.-Ing. (FH) Nathalie Hinz, ASD 1999-2000 • [SA-04] - Pretzsch a. d. Elbe, Sachsen-Anhalt Schloss Pretzsch. Bauforscherische UntersuchungDipl.-Ing. Frank Heyder, Dipl.-Ing. Steffi Platte, Dipl.-Ing. Ulrike Siegel, Dipl.-Ing. Monika Thiel, ASD 2000-02 • [SA-05] - Stendal, Sachsen-Anhalt St. Marien-Kirche. Untersuchung der salzbelasteten Innenwände der Kapellen.Dipl.-Ing. (FH) Ramona Dahnke, Dipl.-Ing. (FH) Sotirios Polytimis, MSD 2006-08 • [SH-01] - Lübeck, Schleswig-Holstein Kleine Alte Fähre 10.Bauhistorische UntersuchungDipl.-Rest. (FH) Roland Hooß, ASD 2002-04

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Karte Deutschland mit Verortung der Abschlussarbeiten, 2008.

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Dipl.-Ing. Michael AthanassiadesBüro BASDIV Sanierungsvorplanung, SS 1999

Dipl.-Rest. (FH) Tina BielefeldDenkmalpflege und Restaurierung, WS 2001/02 und WS 2002/03 Dr.-Ing. Udo BodeLandesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-AnhaltIV Historische Baukonstruktionen I und II, seit WS 1998/99

Biagia Bongiorno M.A.FG DenkmalpflegeDenkmalpflege und Restaurierung, WS 2001/02 und WS 2002/03

PD Dr. Christoph BrachmannFG Kunstwissenschaft, VL Kunstgeschichte (wechselnde Themen), seit WS 2004/05 Dr. Sigrid BrandtTU DresdenPIV Städtebauliche Denkmalpflege I und II, WS 2001/02 bis SS 2005IV Industriedenkmalpflege I und II, WS 2002/03 bis SS 2005

Prof. Dr. Adrian von ButtlarFG Kunstwissenschaft, VL Kunstgeschichte (wechselnde Themen), seit WS 2001/02 Dipl.-Ing. Christian ClemenFG Geodäsie und AusgleichungsrechnungPIV Geodäsie für Denkmalpfleger, seit WS 2006/07

Prof. Dr.-Ing. Johannes Cramer FG Bau- und Stadtbaugeschichte, VL Baugeschichte (wechselnde Themen), seit WS 1998/99SE Baustelle Denkmal, seit SS 1999 Dipl.-Ing. (FH) Thorsten Dame M.Sc.Laufwerk BPIV Städtebauliche Denkmalpflege I und II, seit WS 2005/06 IV Industriedenkmalpflege I und II, seit WS 2005/06 Dr. Maria Deiters FG DenkmalpflegeIV Städtebauliche Denkmalpflege, WS 2000/01 und SS 2001, WS 2002/03 bis SS 2003 Prof. Dr.-Ing. em. Klaus Dierks FG TragwerkslehreVL Tragwerkslehre für Denkmalpfleger und Kunsthistoriker, seit SS 1999 Prof. Dr. Astrid Debold-KritterFG Denkmalpflege VL Geschichte und Theorie der Denkmalpflege, SS 1999 bis WS 2001/02

Dr. Thomas Drachenberg Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches LandesmuseumIV Denkmalpflege in der Praxis, seit WS 2004/05

Prof. Dr. Gabi Dolff-Bonekämper FG DenkmalpflegeVL Geschichte und Theorie der Denkmalpflege, seit WS 2002/03VL Stadtbaugeschichte, seit WS 2002/03

Dipl.-Ing. Dirk DorsemagenFG Historische BauforschungBauaufnahme-Betreuung, SS 2000 bis SS 2001

Dipl.-Ing. Wolfgang FreyBüro ProDenkmalSE Methoden erhaltender Objektsanierung, seit WS 2004/05

Dr. Elgin von Gaisberg, geb. Röver FG Historische BauforschungPJ Bauaufmaß und Dokumentation, 1999 bis 2003SE Praktische Übung zur Inventarisation, WS 1999/2000 bis WS 2001/02SE Präsentation von Arbeiten zur Bauforschung und Denkmalpflege, SS 2000 und SS 2001IV Perzeption und Präsentation, SS 2003PIV Raumbuch, WS 2003/04

Dr. Michael GaußIV Kommunikationstechniken, seit WS 1998/99 Dr.-Ing. Frank Gielsdorf FG Geodäsie und AusgleichungsrechnungIV Geodäsie für Denkmalpfleger, WS 2002/03 bis WS 2005/06 Jürgen Giese M.A. FG Historische BauforschungPJ Bauaufnahme und Bauforschung, WS 2002/03 bis WS 2005/06 PJ Bauforschung und Sanierungsvorplanung, SS 2003 bis SS 2005

Dr.-Ing. Barbara Anna GrauFG Landschaftsbau-ObjektbauIV Gartendenkmalpflege, SS 2000 bis SS 2002 Dipl.-Ing. Martin GussoneFG Historische BauforschungBauaufnahme-Betreuung, SS 2000 und WS 2000/01 Prof. Dr. Jörg Haspel Landeskonservator und Direktor des Landesdenkmalamtes BerlinSanierungstechnologien, WS 1998/99VL Denkmalkunde, seit SS 1999 Dipl.-Ing. Frank Hesse Landesdenkmalamt BerlinIV Denkmalpflege und Restaurierung in der Praxis, WS 2003/04

Verzeichnis der Lehrenden des Aufbau- und Masterstudiums Denkmalpflege 1998-2008

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Register - 37JUBILÄUMSJAHRBUCH denk x 10

Dr. Sabine HierathLandesdenkmalamt BerlinIV Konservierung und Restaurierung, WS 2003/04

Dr. Gisela HolanStaatl. Museen zu Berlin, Bau, Technik, Innere DiensteIV Denkmalpflege in der Praxis, seit WS 2005/06

Dipl.-Ing. Ursula HüfferBüro Hüffer-Ramin ArchitektenPIV Sanierungskonzepte und -technologien I und II, seit WS 2006/07

Susanne Jaeger M.A.FG Historische BauforschungPerzeptionsübung, SS 1999Präsentation und Öffentlichkeit, SS 1999

PD Dr. Annemarie JaeggiLeiterin des BauhausarchivsVL Kunstgeschichte (wechselnde Themen), seit WS 2004/05

Dr. Ruth Klawun Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches LandesmuseumPIV Städtebauliche Denkmalpflege, seit WS 2004/05

Dipl.-Ing. Klaus-Peter KlossGesellschaft für Stadtemeuerung mbH, BerlinVL Denkmalpflegerische Richtlinien der Bauleitplanung, WS 1999/2000 bis WS 2001/02 Dr. Christof KrauskopfBrandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches LandesmuseumPJ Bauaufmaß und Dokumentation, 1999 bis 2002SE Wissenschaftliches Arbeiten, WS 1999/2000 bis SS 2002SE Einführung in die Archäologie, seit SS 1999 Dipl.-Ing. Dietmar KurapkatFG Historische BauforschungPJ Bauaufnahme und Bauforschung, seit WS 2007/08PJ Bauforschung und Sanierungsvorplanung, seit SS 2007

Prof. Dr.-Ing. Gert Th. MaderBayerisches Landesamt für DenkmalpflegeExkursion Bauforschung und Denkmalpflege in Franken, SS 1999 bis SS 2005

Dipl.-Rest. Andreas MenradKonservierung von Kunstwerken, WS 1998/99

Prof. Dr. Christoph Merzenich FH Erfurt, Fachbereich Konservierung und RestaurierungPIV Architektur- und Raumfassungen, seit SS 1999

Prof. Dr.-Ing. Miron MislinFG Bau- und StadtbaugeschichteIV Industriearchitektur, von 1998/99 bis 2000/01

Dr.-Ing. Hans-Rudolf NeumannInstitut für Erhaltung und Modernisierung von Bauwerken e.V., TU BerlinIV Sanierungstechnologie und Kostenplanung, SS 1999 und SS 2000

Dr.-Ing. Thomas NitzThüringisches Landesamt für DenkmalpflegePIV Einführung in die Archivforschung, seit WS 2005/06VL Einführung in die Dendrochronologie, seit WS 2005/06

Dr.-Ing. Barbara Precht-von TaboritzkiSE Städtebauliche Denkmalpflege, WS 2001/02 und SS 2002

Prof. Dr. Josef RiedererRathgen-Institut, Staatliche Museen zu BerlinVL Methoden der Konservierung, WS 1998/99 bis WS 2003/04

Dipl.-Ing. Klaus RieselerIndustriedenkmalpflege, WS 1998/99 und SS 1999

Dr.-Ing. Caroline RolkaLandesdenkmalamt BerlinPIV Gartendenkmalpflege I und II, seit WS 2002/03 Prof. Dr.-Ing. Dorothée SackLeiterin FG Historische Bauforschung PJ Bauaufmaß und Dokumentation, 1998-2003PJ Bauaufnahme und Bauforschung, seit WS 2003/04PJ Bauforschung und Sanierungsvorplanung, seit SS 2004SE Wissenschaftliches Arbeiten, WS 1998/99IV Perzeption und Präsentation, seit SS 2000VL Methoden der Bauforschung, seit WS 1999/00VL Bauformen, -typen, -funktionen (wechselnde Themen), seit SS 2000 Prof. Dr. rer.-pol. Rudolf Schäfer FG Baurecht und BauverwaltungslehreVL Rechtliche Grundlagen des Denkmalwesens, seit SS 1999

Dipl.-Rest. Heinrich SchlothmannLandesdenkmalamt BerlinSE Konservierung und Restaurierung, WS 1998/99 bis WS 2000/01

Prof. Dr.-Ing. Jörn Schmidt-Thomsen (†)FG Gebäudekunde und EntwerfenSE Industriedenkmalpflege, WS 2001/02, SS 2002 Dipl.-Ing. Mike Schnelle M.Sc.Bauaufnahme-Betreuung, SS 2002 und WS 2002/03Vorbereitung der Abschlussexkursionen, seit 2002

Dr. Sc.tec. Philipp SpeiserFG Bau- und StadtbaugeschichteSE Denkmalpflege im ländl. Raum, WS 2000/01 bis SS 2007 SE Theorien der Denkmalpflege, WS 2003/04 bis WS 2006/07SE Theorie und Terminologie der Denkmalpflege im internationelen Kontext I+II, seit WS 2007/08 Dr.-Ing. des. Daniela Spiegel M.A.FG Historische BauforschungPJ Bauaufnahme und Bauforschung, seit WS 2004/05PJ Bauforschung und Sanierungsvorplanung, seit SS 2005PIV Raumbuch, seit WS 2004/05IV Perzeption und Präsentation, seit SS 2005

Katja Szymczak M.A.SE Präsentation von Arbeiten zur Bauforschung und Denkmalpflege, SS 2002PIV Raumbuch, WS 2002/03

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Register - 38 JUBILÄUMSJAHRBUCH denk x 10

Univ.-Prof. Dr. Robert Suckale FG KunstwissenschaftVL Kunstgeschichte (wechselnde Themen), WS 1998/99 bis WS 2002/03 Dipl.-Ing. Iliana TheodoropoulouFG Photogrammetrie und KartographiePIV Einführung in die Geodäsie, WS 2002/03PIV Photogrammetrie, SS 2003

Dr. Jürgen TietzFreiberuflicher JournalistIV Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten, seit SS 2002

Prof. Dr. Fernando Valdés Gastprofessor SS 2003 (Universidad Autónoma de Madrid)VL Islamische Architektur in Spanien, SS 2003 SE Die Moschee, SS 2003 Denkmalrecht im internationalen Vergleich – Das Beispiel Spanien, SS 2003

Dr. Ulrike WendlandFG DenkmalpflegeIV Städtebauliche Denkmalpflege/Inventarisation, SS 1999 bis SS 2000PIV Städtebauliche Denkmalpflege, WS 1998/99 bis WS 1999/2000

Prof. Dr.-Ing. Karsten WestphalBüro BASDSE Sanierungstechnologien, WS 2000/01 bis WS 2005/06PIV Sanierungstechnologien, SS 2001 bis SS 2006

Dipl.-Ing. Albert WiedemannBSF SwissphotoPIV Geodäsie für Denkmalpfleger, SS 1999 bis WS 2001/02PIV Photogrammetrie, seit WS 1998/ 99

PD Dr. Kerstin Wittmann-Englert FG KunstwissenschaftVL Kunstgeschichte (wechselnde Themen), seit WS 2006/07

Univ.-Prof. Dr. Wolfgang WoltersFG KunstwissenschaftVL Denkmalpflege (wechselnde Themen), WS 1998/99 bis WS 2000/ 01

AbkürzungenFG FachgebietIV Integrierte VeranstaltungPJ ProjektPIV Projektintegrierte VeranstaltungSE SeminarVL Vorlesung

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Register - 39JUBILÄUMSJAHRBUCH denk x 10

Abersfelder, Klara. geb. Müller, s. dortAhrens, Jenny. Mitarb., Reg. S. 3Ahting, Stefanie. Absolv., MSD 2003-05, Reg. S. 15 Al Saeed, Mohamed Anas. Absolv., MSD 2006-08, Reg. S. 21 Albrecht, Luise. Absolv., MSD 2003-05, Reg. S. 15 Alex, Verena. Absolv., MSD 2004-06, Reg. S. 17 Ammerich, Helena. Absolv., MSD 2005-07, Reg. S. 19 Andrews, Nawar. Absolv., MSD 2007-09, Reg. S. 23 Arnold, Claudia. Absolv., MSD 2003-05, Reg. S. 15 Athanassiades, Michael. Doz., Reg. S. 36Aulbach, Frank. Absolv., 5. Jg. ASD, Reg. S. 13 Axhausen, Merima. geb. Mustafic, Absolv., MSD 2007-09, Reg. S. 23 Bacherle, Jörg. Absolv., MSD 2004-06, Reg. S. 17 Banea, Andreea. Absolv., MSD 2005-07, Reg. S. 19 Baur, Magdalena. Absolv., MSD 2005-07, Reg. S. 19 Beer, Marit. Absolv., MSD 2007-09, Reg. S. 23 Begemann, Dörte. Absolv., 4. Jg. ASD, Reg. S. 11 Behan, Suleika. Absolv., MSD 2005-07, Reg. S. 19 Besch, Peter. Absolv., 5. Jg. ASD, Reg. S. 13 Bieker, Gitte. Mitarb., Reg. S. 3, Absolv., MSD 2007-09, Reg. S. 23 Bielefeld, Tina. Doz., Reg. S. 36Birnbaum, Jens. Mitarb., Reg. S. 3Blachian, Marion. Absolv., 1. Jg. ASD, Reg. S. 5 Blaschke, Annett. Absolv., 1. Jg. ASD, Reg. S. 5 Bode, Udo. Doz., Reg. S. 36Bodenmüller, Dorothea. Absolv., MSD 2003-05, Reg. S. 15 Bodenstein, Ralph. Absolv., 3. Jg. ASD, Reg. S. 9 Bohley, Luise. Absolv., MSD 2006-08, Reg. S. 21 Bolten, Thomas. Absolv., 1. Jg. ASD, Reg. S. 5 Bongiorno, Biagia. Doz., Reg. S. 36Börner, Karla. Mitarb., Reg. S. 3, Absolv., 4. Jg. ASD, Reg. S. 11Böwe, Lukas. Absolv., MSD 2006-08, Reg. S. 21 Brachmann, Christoph. Doz., Reg. S. 36 Brandenburg, Christa. geb. Wäschle, Mitarb., Reg. S. 3Brandt, Tina. Absolv., 2. Jg. ASD, Reg. S. 7 Brandt, Sigrid. Doz., Reg. S. 36Brauchle, Antonia. Mitarb., Reg. S. 3, Absolv., MSD 2004-06, Reg. S. 17 Brenndörfer, Kristin . Mitarb., Reg. S. 3Brix, Franziska. Mitarb., Reg. S. 3Bruhns, Kerstin. Mitarb., Reg. S. 3, Absolv., 4. Jg. ASD, Reg. S. 11 Buchholz, Manuela. geb. Kopmann, Absolv., MSD 2003-05, Reg. S. 15 Bugenhagen, Jorinde. Mitarb., Reg. S. 3Bunke, Markus. verh. Merz, Absolv., MSD 2005-07, Reg. S. 19 Buttlar, von, Adrian. Doz., Reg. S. 36 Celebi, Melike. Absolv., MSD 2006-08, Reg. S. 21 Cendales Paredes, Claudia. Absolv., MSD 2003-05, Reg. S. 15 Ciruk, Katarzyna. Absolv., MSD 2006-08, Reg. S. 21 Clemen, Christian. Doz., Reg. S. 36 Cotorobai, Radu Silviu. Absolv., MSD 2004-06, Reg. S. 17 Cramer, Johannes. Doz., Reg. S. 36 Criado del Arco,Ana Teresa. Absolv., MSD 2005-07, Reg. S. 19 Czechl, Sonnhild. verh. Henning, s. dort Dahnke, Ramona. Absolv., MSD 2006-08, Reg. S. 21 Dame, Thorsten. Absolv., 3. Jg. ASD, Reg. S. 9, Doz., Reg. S. 36Daniel, Ilonka. Absolv., MSD 2004-06, Reg. S. 17 Debold-Kritter, Astrid. Doz., Reg. S. 36 Deiters, Maria. Doz., Reg. S. 36 Dierks, Klaus. Doz., Reg. S. 36 Dolff-Bonekämper, Gabi. Doz., Reg. S. 36 Dorsemagen, Dirk. Mitarb., Reg. S. 3, Doz., Reg. S. 36Drachenberg, Thomas. Doz., Reg. S. 36 Drieschner, Axel. Absolv., 2. Jg. ASD, Reg. S. 7

Index des RegistersEberler, Kristina. Absolv., 5. Jg. ASD, Reg. S. 13 Edelhoff, Stefan. Absolv., MSD 2005-07, Reg. S. 19 Eggert, Swantje. Absolv., MSD 2007-09, Reg. S. 23 Eilers, Ingo. Absolv., 1. Jg. ASD, Reg. S. 5 Eisenacher, Kristina. Absolv., MSD 2005-07, Reg. S. 19 Engel, Kerstin. Absolv., 1. Jg. ASD, Reg. S. 5 Engel, Karsten. Absolv., MSD 2003-05, Reg. S. 15 Englert, Kerstin. verh. Wittmann-Englert, s. dort Erbe, Nicole. Mitarb., Reg. S. 3Falkenberg, Beatrice. Absolv., 2. Jg. ASD, Reg. S. 7 Fechnerová, Eliška. Absolv., MSD 2005-07, Reg. S. 19 Fiedorowicz, Marek. Absolv., MSD 2003-05, Reg. S. 15 Fischer, Ramón. Absolv., 5. Jg. ASD, Reg. S. 13 Fissabre, Anke. Absolv., 2. Jg. ASD, Reg. S. 7 Föhre, Tanja. Absolv., 2. Jg. ASD, Reg. S. 7 Frank, Sibylle. Absolv., MSD 2004-06, Reg. S. 17 Franke, Andreas. Absolv., 3. Jg. ASD, Reg. S. 9 Frase, Isabelle. Mitarb., Reg. S. 3 Frey, Wolfgang. Doz., Reg. S. 36 Fuchs, Christian. Absolv., MSD 2003-05, Reg. S. 15 Fuld, Kathrin. Absolv., MSD 2003-05, Reg. S. 15 Futh, Martin. Absolv., 5. Jg. ASD, Reg. S. 13 Gaisberg, von, Elgin. geb. Röver, Mitarb., Reg. S. 3, Doz., Reg. S. 37 Gauß, Michael. Doz., Reg. S. 36 Geißler, Birte. Absolv., MSD 2007-09, Reg. S. 23 Geyer, Anita. Absolv., MSD 2004-06, Reg. S. 17 Gielsdorf, Frank. Doz., Reg. S. 36 Giese, Jürgen. Mitarb., Reg. S. 3, Doz., Reg. S. 36 Glüsing, Meike. Absolv., MSD 2003-05, Reg. S. 15 Gochmann, Brit. Absolv., MSD 2006-08, Reg. S. 21 Gohlke, Michaela. Absolv., MSD 2005-07, Reg. S. 19 Golkar, Telli. Absolv., MSD 2004-06, Reg. S. 17 Grau, Barbara Anna. Doz., Reg. S. 36 Grimm, Björn. Absolv., MSD 2005-07, Reg. S. 19 Großmann, Beatrice. Absolv., 5. Jg. ASD, Reg. S. 13 Gründl, Nicole. Absolv., MSD 2004-06, Reg. S. 17 Gühne, Dorit. Absolv., MSD 2004-06, Reg. S. 17 Gussone, Martin. Mitarb., Reg. S. 3, Doz., Reg. S. 36 Hagen, Nadim. Absolv., 5. Jg. ASD, Reg. S. 13 Haller, Thomas. Absolv., MSD 2006-08, Reg. S. 21 Hansen, Wiebke. Absolv., MSD 2007-09, Reg. S. 23 Hanusch, Anna. Absolv., MSD 2004-06, Reg. S. 17 Harsdorff, Wojtek. Absolv.,MSD 2003-05, Reg. S. 15 Haseley, Sybille. Absolv., 1. Jg. ASD, Reg. S. 5 Haspel, Jörg. Doz., Reg. S. 36 Heck, Christina. Absolv., 5. Jg. ASD, Reg. S. 13 Heidenreich, Heinz-Georg. Absolv., 3. Jg. ASD, Reg. S. 9 Heise, Marianne. Absolv., MSD 2007-09, Reg. S. 23 Hell, Oliver. Absolv., 5. Jg. ASD, Reg. S. 13 Hellbardt, Thea. Absolv., MSD 2004-06, Reg. S. 17 Hempel, Djamila. Absolv., MSD 2007-09, Reg. S. 23 Henker, Dunja. Mitarb., Reg. S. 3 Hennig, Sonnhild. geb. Czechl, Absolv., MSD 2003-05, Reg. S. 15Herbarth, Ingolf. Absolv., MSD 2004-06, Reg. S. 17 Hermsmeier, Sabine. Absolv., MSD 2004-06, Reg. S. 17 Herold, Stephanie. Absolv., MSD 2005-07, Reg. S. 19 Hertwig, Christiane. Absolv., 2. Jg. ASD, Reg. S. 7 Hesse, Frank. Doz., Reg. S. 36 Heyder, Frank. Absolv., 3. Jg. ASD, Reg. S. 9 Hierath, Sabine. Doz., Reg. S. 36 Hinz, Natalie. Absolv., 2. Jg. ASD, Reg. S. 7 Hinz, Heike. Absolv., 4. Jg. ASD, Reg. S. 11 Hippler, Katja. Absolv., 4. Jg. ASD, Reg. S. 11 Hlal, Fidaa. Absolv., MSD 2005-07, Reg. S. 19 Hof, Catharine. Mitarb., Reg. S. 3 Hoffmann, Petra. verh. Jacobi, s. dort Holan, Gisela. Doz., Reg. S. 36 Holland, Inken. Absolv., MSD 2007-09, Reg. S. 23

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Register - 40 JUBILÄUMSJAHRBUCH denk x 10

Hooß, Roland. Absolv., 5. Jg. ASD, Reg. S. 13 Horn, Tobias. Absolv., MSD 2006-08, Reg. S. 21 Hübner, Emanuel. Absolv., MSD 2007-09, Reg. S. 23 Hüffer, Ursula. Doz., Reg. S. 37 Issa, Mayssoun. Absolv., MSD 2007-09, Reg. S. 23 Iversen, Gitte. geb. Voß, s.dortIzquierdo Ruiz, Ana. Absolv., 5. Jg. ASD, Reg. S. 13 Jacobi, Petra. geb. Hoffmann, Absolv., 3. Jg. ASD, Reg. S. 9 Jaeger, Susanne. Doz., Reg. S. 37Jaeggi, Annemarie. Doz., Reg. S. 37Jäger, Susanne. Mitarb., Reg. S. 3Jansen, Beate. Absolv., 3. Jg. ASD, Reg. S. 9 Janßen, Corinna. ver. Nickel, Absolv., MSD 2004-06, Reg. S. 18 Jochheim, Manuela. Absolv., 4. Jg. ASD, Reg. S. 11 Joecks, Simon. Mitarb., Reg. S. 3Kalisch, Dirk. Absolv., 4. Jg. ASD, Reg. S. 11 Karger, Birgit. Absolv., MSD 2004-06, Reg. S. 18 Karkatsela, Sofia. Absolv., MSD 2006-08, Reg. S. 21 Karth, Jessica. Absolv., MSD 2006-08, Reg. S. 21 Khoury, Youssef. Mitarb., Reg. S. 3Kiepke, Torben. Absolv., MSD 2003-05, Reg. S. 15 Kinzel, Antje. geb. Schüßler, s. dortKinzel, Moritz. Absolv., 4. Jg. ASD, Reg. S. 11 Kirste, Andrea. Absolv., 4. Jg. ASD, Reg. S. 11 Klawun, Ruth. Doz., Reg. S. 37Klöckner, Malte. Absolv., 4. Jg. ASD, Reg. S. 11 Kloss, Klaus-Peter. Doz., Reg. S. 37Kloth, Caroline. Absolv., MSD 2006-08, Reg. S. 21 Klotz, Andreas. Absolv., MSD 2006-08, Reg. S. 21 Kluck, Steffen. Absolv., 5. Jg. ASD, Reg. S. 13 Koch, Mathias. Absolv., 1. Jg. ASD, Reg. S. 5 Koch, Eva S.. Absolv., MSD 2005-07, Reg. S. 19 Konrad, Christoph. Mitarb., Reg. S. 3Koopmann, Saskia. Absolv., 5. Jg. ASD, Reg. S. 13 Kopmann, Manuela. verh. Buchholz, s. dortKopp, Dennis. Absolv., 4. Jg. ASD, Reg. S. 11 Kostakopoulou, Maria. Absolv., MSD 2007-09, Reg. S. 23 Kötter, Wiebke. Absolv., MSD 2004-06, Reg. S. 18 Krämer, Wolfgang. Absolv., 5. Jg. ASD, Reg. S. 13 Krämer, Marion. Absolv., MSD 2003-05, Reg. S. 16 Krause, Daniela. Absolv., 4. Jg. ASD, Reg. S. 11 Krause, Gabriele. Absolv., MSD 2005-07, Reg. S. 19 Krauskopf, Christof. Mitarb., Reg. S. 3, Doz., Reg. S. 37 Krug, Annette. Absolv., 2. Jg. ASD, Reg. S. 7 Krüger, Daniel. Mitarb., Reg. S. 3Kurapkat, Dietmar. Mitarb., Reg. S. 3, Doz., Reg. S. 37 Lacher, Claudia. Absolv., 3. Jg. ASD, Reg. S. 9 Langer, Stephanie. Absolv., 3. Jg. ASD, Reg. S. 9 Laude, Björn. Absolv., 2. Jg. ASD, Reg. S. 7 Lauzening, Anett. Absolv., 4. Jg. ASD, Reg. S. 11 Lehmann, Antje. Absolv., MSD 2003-05, Reg. S. 16 Liebich, Hanna. Mitarb., Reg. S. 3Lietz, Bettina. Absolv., 1. Jg. ASD, Reg. S. 5 Lima, Valeria. Absolv., 5. Jg. ASD, Reg. S. 14 Lorenz, Nicola. Absolv., 4. Jg. ASD, Reg. S. 11 Lubitz, Jan. Absolv., MSD 2004-06, Reg. S. 18 Mader, Gert Th.. Doz., Reg. S. 37Marschall, Elke. Absolv., MSD 2003-05, Reg. S. 16 Mascherek, Roland. Absolv., 4. Jg. ASD, Reg. S. 12 McLoughlin, Richard. Absolv., 1. Jg. ASD, Reg. S. 5 Meier, Jens. Absolv., MSD 2005-07, Reg. S. 19 Meinhold, Ulrike. Absolv., 3. Jg. ASD, Reg. S. 9 Menges, Oliver. Absolv., MSD 2006-08, Reg. S. 21 Menrad, Andreas. Doz., Reg. S. 37Merz, Miriam. Absolv., MSD 2003-05, Reg. S. 16 Merz, Markus. geb. Bunke, s. dortMerzenich, Christoph. Doz., Reg. S. 37Mislin, Miron. Doz., Reg. S. 37Mohns, Maxi. Absolv., 2. Jg. ASD, Reg. S. 7 Mollenhauer, Anne. Mitarb., Reg. S. 3Moog, Belma. geb. Özalp, s. dort

Mroziewicz, Marek. Absolv., MSD 2006-08, Reg. S. 22 Müller, Klara. nun Abersfelder, Absolv., 2. Jg. ASD, Reg. S. 7 Müller, Nicole. Absolv., MSD 2003-05, Reg. S. 16 Müller, Bastian. Absolv., MSD 2004-06, Reg. S. 18 Muschick, Heiko. Absolv., 4. Jg. ASD, Reg. S. 12 Mustafic, Merima. verh. Axhausen, s. dortNaumann, Daniel. Absolv., 5. Jg. ASD, Reg. S. 14 Nawa, Kornelia. Absolv., MSD 2004-06, Reg. S. 18 Nennstiel, Birgit. geb. Walther, s. dortNeubauer, Boris. Absolv., 4. Jg. ASD, Reg. S. 12 Neumann, Hans-Rudolf. Doz., Reg. S. 37Neupert, Sabine. geb. Walter, s. dortNickel, Corinna. geb. Janßen, s. dortNitschke, Rommy. Absolv., MSD 2005-07, Reg. S. 20 Nitz, Thomas. Doz., Reg. S. 37Noack, Wita. Absolv., 4. Jg. ASD, Reg. S. 12 Nowatzky, Annette. Absolv., 2. Jg. ASD, Reg. S. 7 Obermann, Astrid. Absolv., MSD 2007-09, Reg. S. 23 Ollig, Richard. Absolv., MSD 2006-08, Reg. S. 22 Oth, Jocelyn. Absolv., MSD 2005-07, Reg. S. 20 Özalp, Belma. verh. Moog, Absolv., 5. Jg. ASD, Reg. S. 14 Palmer, Sonja. Absolv., MSD 2005-07, Reg. S. 20 Pfotenhauer, Beatrix. Absolv., 2. Jg. ASD, Reg. S. 7 Pieper, Heike. Absolv., MSD 2004-06, Reg. S. 18 Pieper, Sara. Absolv., MSD 2007-09, Reg. S. 24 Pieritz, Achim. Absolv., MSD 2003-05, Reg. S. 16 Platte, Steffi. Absolv., 3. Jg. ASD, Reg. S. 9 Plonske-Zindel, Ulla. Absolv., 4. Jg. ASD, Reg. S. 12 Polytimis, Sotirios. Absolv., MSD 2006-08, Reg. S. 22 Pomm, Joana. Absolv., 5. Jg. ASD, Reg. S. 14 Precht-von Taboritzki, Barbara. Doz., Reg. S. 37Probst, Anika. Absolv., MSD 2004-06, Reg. S. 18 Queck, Beate. Absolv., 2. Jg. ASD, Reg. S. 7 Rauer, Dimitri. Absolv., 3. Jg. ASD, Reg. S. 9 Regler, Astrid. Absolv., MSD 2004-06, Reg. S. 18 Reiß, Kirsten. Absolv., MSD 2005-07, Reg. S. 20 Remane, Ronny. Absolv., 3. Jg. ASD, Reg. S. 9 Richter, Kathrin. Absolv., 4. Jg. ASD, Reg. S. 12 Richter, Elke. Absolv., MSD 2006-08, Reg. S. 22 Riedel, Antonia. Absolv., 1. Jg. ASD, Reg. S. 5 Riederer, Josef. Doz., Reg. S. 37 Rieseler, Klaus. Doz., Reg. S. 37 Rolka, Caroline. Absolv., 4. Jg. ASD, Reg. S. 12, Doz., Reg. S. 37Rose-Melz, Ingeborg. Absolv., 2. Jg. ASD, Reg. S. 8 Rösler, Josephin. Absolv., MSD 2007-09, Reg. S. 24 Röver, Elgin. verh. von Gaisberg, s. dortRuis, Anja. Absolv., 4. Jg. ASD, Reg. S. 12 Rütten, Katharina. Absolv., MSD 2007-09, Reg. S. 24 Rutz, Elena. Absolv., 5. Jg. ASD, Reg. S. 14 Sack, Dorothée. Leitung FG HBF u. ASD/MSD, Reg. S. 3, Doz., Reg. S. 37 Sählhof, Martin. Absolv., MSD 2005-07, Reg. S. 20 Saleh, Hanaa Abdulkarim. Absolv., MSD 2006-08, Reg. S. 22 Salgo, Andreas. Absolv., MSD 2005-07, Reg. S. 20 Salman, Ibrahim. Absolv., MSD 2006-08, Reg. S. 22 Sänger, Kathrin. Absolv., 4. Jg. ASD, Reg. S. 12 Schaare, Gudrun. Absolv., 3. Jg. ASD, Reg. S. 9 Schäfer, Bernadeta. Absolv., MSD 2004-06, Reg. S. 18 Schäfer, Rudolf. Doz., Reg. S. 37 Schlecht, André. Absolv., 3. Jg. ASD, Reg. S. 10 Schlöser, Friederike. Mitarb., Reg. S. 3 Schlothmann, Heinrich. Doz., Reg. S. 37 Schlüter, Christine. Absolv., MSD 2004-06, Reg. S. 18 Schmidt, Klaus. Absolv., 2. Jg. ASD, Reg. S. 8 Schmidt, Yvonne. Absolv., MSD 2003-05, Reg. S. 16 Schmidt-Thomsen, Jörn. Doz., Reg. S. 37 Schmitz, Ulrike. Absolv., MSD 2005-07, Reg. S. 20 Schnelle, Mike. Mitarb., Reg. S. 3, Absolv., 3. Jg. ASD, Reg. S. 10, Doz., Reg. S. 37 Schollmeyer, Doris. Absolv., MSD 2003-05, Reg. S. 16

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Schöß, Susanne. Absolv., 2. Jg. ASD, Reg. S. 8 Schrimpf, Petra. Absolv., MSD 2003-05, Reg. S. 16 Schröder, Jan. Absolv., 4. Jg. ASD, Reg. S. 12 Schuhmann, Axel. Absolv., MSD 2006-08, Reg. S. 22 Schulz, Barbara. Absolv., 2. Jg. ASD, Reg. S. 8 Schulz, Andrea. Absolv., 5. Jg. ASD, Reg. S. 14 Schulz, Manuela. Absolv., MSD 2003-05, Reg. S. 16 Schulze, Axel. Absolv., MSD 2007-09, Reg. S. 24 Schüßler, Antje. verh. Kinzel, Absolv., 4. Jg. ASD, Reg. S. 12 Schwager, Karsten. Absolv., MSD 2003-05, Reg. S. 16 Schwartz, Uwe. Absolv., 2. Jg. ASD, Reg. S. 8 Schweinsteiger, Florian. Absolv., MSD 2007-09, Reg. S. 24 Seeböck, Tanja. Absolv., 4. Jg. ASD, Reg. S. 12 Seifert, Sandra. Absolv., MSD 2004-06, Reg. S. 18 Seiler, Cornelia. Absolv., MSD 2004-06, Reg. S. 18 Shamma, Musab. Absolv., MSD 2006-08, Reg. S. 22 Shifrina, Elena. Absolv., 4. Jg. ASD, Reg. S. 12 Siegel, Ulrike. Mitarb., Reg. S. 3, Absolv., 3. Jg. ASD, Reg. S. 10 Sietz, Cathleen. Absolv., 3. Jg. ASD, Reg. S. 10 Sonnleitner, Andrea. Absolv., 2. Jg. ASD, Reg. S. 8 Speiser, Philipp. Doz., Reg. S. 37 Sperl, Dina. Mitarb., Reg. S. 3, Absolv., 1. Jg. ASD, Reg. S. 5 Spiegel, Daniela. Mitarb., Reg. S. 3, Absolv., 2. Jg. ASD, Reg. S. 8, Doz., Reg. S. 37Spyranti, Zoi. Absolv., MSD 2005-07, Reg. S. 20 Steudtner, Katharina. Mitarb., Reg. S. 3Stockmeyer, Sabine. Absolv., 4. Jg. ASD, Reg. S. 12 Storch, Kaspar. Absolv., 1. Jg. ASD, Reg. S. 5 Storm, Ulrike. Absolv., 4. Jg. ASD, Reg. S. 12 Stößl, Daniel. Absolv., MSD 2007-09, Reg. S. 24 Streit, Franziska. Mitarb., Reg. S. 3 Suckale , Robert. Doz., Reg. S. 37 Swiderska, Agnieszka. Absolv., MSD 2007-09, Reg. S. 24 Szymczak, Katja. Absolv., 2. Jg. ASD, Reg. S. 8, Doz., Reg. S. 37 Tabbert, Beatrice. Absolv., 5. Jg. ASD, Reg. S. 14 Tami, Marco. Absolv., 2. Jg. ASD, Reg. S. 8 Tannigel, Beate. Absolv., 3. Jg. ASD, Reg. S. 10 Thamm, Nils. Absolv., MSD 2003-05, Reg. S. 16 Theodoropoulou, Iliana. Doz., Reg. S. 37 Thiel, Monika. Mitarb., Reg. S. 3, Absolv., 3. Jg. ASD, Reg. S. 10

Thieme, Karsten. Absolv., MSD 2006-08, Reg. S. 22 Tietz, Jürgen. Doz., Reg. S. 37 Tillack, Steffen. Absolv., 3. Jg. ASD, Reg. S. 10 Toma, Natalia. Absolv., MSD 2006-08, Reg. S. 22 Tritschler, Max. Mitarb., Reg. S. 3 Tuma, Anja. Absolv., MSD 2006-08, Reg. S. 22 Türk, Hermann. Absolv., 5. Jg. ASD, Reg. S. 14 Türk, Haiko. Mitarb., Reg. S. 3 Üffing, Iris. Absolv., 1. Jg. ASD, Reg. S. 6 Valdés, Fernando. Mitarb., Reg. S. 3, Doz., Reg. S. 38von Wangenheim, Sabine. Absolv., MSD 2007-09, Reg. S. 24 Voß, Gitte. Absolv., 2. Jg. ASD, Reg. S. 8 Vranić, Mirosanda. Absolv., MSD 2007-09, Reg. S. 24 Waberski, Diana. Absolv., 5. Jg. ASD, Reg. S. 14 Walter, Sabine. verh. Neupert, Absolv., 3. Jg. ASD, Reg. S. 10 Walther, Birgit. verh. Nennstiel, Absolv., 1. Jg. ASD, Reg. S. 6 Wäschle, Christa. verh. Brandenburg, s. dort Weber, Frauke. Absolv., MSD 2003-05, Reg. S. 16 Weber, Katharina. Absolv., MSD 2004-06, Reg. S. 18 Wege, Elke. Absolv., 1. Jg. ASD, Reg. S. 6 Wendland, Ulrike. Doz., Reg. S. 38 Westphal, Karsten. Doz., Reg. S. 38 Wiedemann, Albert. Doz., Reg. S. 38 Wiese, Anja. Absolv., MSD 2003-05, Reg. S. 16 Winckler, Stefanie. Absolv., 3. Jg. ASD, Reg. S. 10 Winter, Tanja. Absolv., MSD 2003-05, Reg. S. 16 Wittmann-Englert, Kerstin. geb. Englert, Doz., Reg. S. 38 Wolf, Oliver. Absolv., 1. Jg. ASD, Reg. S. 6 Wolf, Tobias Michael. Absolv., MSD 2005-07, Reg. S. 20 Wolff, Wilfried. Absolv., MSD 2005-07, Reg. S. 20 Wolters, Wolfgang. Doz., Reg. S. 38 Zabrana, Lilli. Absolv., MSD 2007-09, Reg. S. 24 Ziegler, Anita. Absolv., 5. Jg. ASD, Reg. S. 14 Zieschang, Christiane. Absolv., 5. Jg. ASD, Reg. S. 14

Anmerkungen zum RegisterDas Register wurde von Martin Gussone und Daniela Spiegel konzipiert und von ihnen unter Mitarbeit von Franziska Streit und Nicole Erbe angelegt.Verzeichnet wurden alle Absolventen mit der Fachrichtung ihrer Erstausbildung und ihren Abschlussarbeiten sowie die Leh-renden und Mitarbeiter des Fachgebiets Historische Bauforschung. Die Abschlussarbeiten wurden zur besseren Auffindbar-keit in topografischer Ordnung aufgelistet und auf Übersichtskarten eingetragen (Bearbeitung: Jenny Ahrens, Ergänzungen Nicole Erbe).Die Namen sowie die akademischen Grade bilden den Zustand ab, der zum Zeitpunkt des Studienabschlusses bzw. der Lehrtätigkeit oder Mitarbeit gültig war. Nachträgliche Namensänderungen wurden – soweit bekannt – als Verweis im Re-gister berücksichtigt, zu einem späteren Zeitpunkt erworbene akademische Grade hingegen nicht. Vor oder zu Beginn des Studiums vorgenommene Namensänderungen wurden in der Regel ebenfalls nicht berücksichtigt. Alle Angaben wurden sorgfältig geprüft, wir bitten die unvermeidlich zu erwartenden Fehler im Register zu entschuldigen.

Berlin 2009.

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Abbildungsnachweise

7 I. Frase 2008.8 li. E. Richter 2008’; re. M. Gussone 2008.9 M. Gussone 2008.10 ob. E. von Gaisberg 2007; u. re. K. Schmidt 2008; u. li. M. Spiegel/M. Kinzel 2008.11 ob. I. Frase/C. Kloth 2008; u. Y. Khoury 2008.12 ob. M. Gussone 2008; u. li. G. Bieker 2008; u. re. I. Frase 2008.13 v. li. n. re.: E. von Gaisberg, D. Spiegel, Y. Khoury, M. Gussone, N. Erbe, K. Brenndörfer, F. Streit, I. Frase,

U. Siegel, A. Brauchle, A. Mollenhauser, B. Beckers (zu Besuch), C. Hof, A. Schuhmann, D. Kurapkat, I. Salman, D. Sack, K. Börner, M. Tritschler, F. Schlöser, Foto T. Rütenik/M. Gussone 2009.14/15 Die Abbildungen stammen von den Referenten.16 Buchtitel: MSD 2006-08; Robert Koldewey – eine Methode lebt weiter; Koldewey-Gesellschaft; Ernst-

Herzfeld-Gesellschaft.18-23 Poster abgeschlossene Promotionen und neu begonnene Promotionsvorhaben: Bildnachweise dort25 Resafa, Basilika A: M. Gussone 2008; Resafa, Zentralbau: M. Stephani 1999; Berlin-Pankow, Schloss

Schönhausen: E. v. Gaisberg 2005; Wittenberg, Markt: Bernd Hofestädt/Halle 2008.26-41 Poster Laufende Projekte: Bildnachweise dort.44 Potsdam-Babelsberg, Google Earth 2009.45 ob. S. Eggert 2008; u. E. Hübner 2008.46 ob. E. Hübner 2008; u. M. Gussone 2007.47 li. E. Hübner 2008; re. M. Gussone 2007.48 S. Eggert 2008.49 li. E. Hübner 2008; re. G. Bieker 2008.50-63 Poster Potsdam-Babelsberg, ehemalige Hofgärtnerei: Abbildungsnachweise dort.64-77 Arbeitsproben Potsdam-Babelsberg, ehemalige Hofgärtnerei: Abbildungsnachweise dort.78-81 G. Bieker 2007.83-97 Poster Abschlusarbeiten, Abbildungsnachweise dort.99 I. Frase 2008.100 J. Uhl 2008.113 o. E. von Gaisberg 1999; u. J. Giese 2004.114 C. Hof115 o. I. Frase 2007; u. D. Sack/J. Cramer 2003.116 A. Salgo 2006.117 M. Gussone 2003.118 1. Z. li. Herz-Jesu Kapelle in Berlin-Pankow, M. Gussone 1999; re. Insel Scharfenberg, M. Gietz; 2. Z. li.

A. al-Saeed in Strausberg, re. M. Sählhof in Strausberg, beide M. Gussone 2005; 3. Z. li. Altes Museum in Berlin-Mitte, M. Gussone 2005; re. Kapelle Nossa Senhora da Escada, Salvador, Brasilien, F. Aulbach/M. Futh/V. Lima 2003; 4. Z. Denkmalmesse 2004 in Leipzig: MSD 2003-05, 2004; 5. Z. li. Tag des offenen Denkmals 2007: Grenzlandschaft Dreilinden, J. Meier/J. Oth 2007; Lange Nacht der Wissenschaften 2007 in der TU Berlin, D. Spiegel 2007.

119 li. J. Giese 2005; mi. I. Herbarth/B. Müller 2005; Titelbild Jahrbuch MSD 2004-06, 2006.120 K. Brenndörfer, 2009.121-134 Absolventenbefragung und Evaluierung, alle Diagramme: K. Brenndörfer 2008.Reg. 2 FG Historische Bauforschung. 2003: B. Tschech; 2005:Ribnitz-Damgarten; 2006: M. Taschner/M.

Gussone; 2007: L. Albrecht/M. Gussone.Reg. 4 J. Ahrens, Ergänzungen: N. Erbe 2008.Reg. 5 ASD 1, 1998-2000, v. re. n. li., vorne: S. Haseley, B. Lietz, Ch. Krauskopf (Mitarbeiter); mitte: M. Blachian,

D. Sperl, E. Wege, hinten: O. Wolf; Foto B. Lietz 1999.Reg. 6 1. Z. li. M. Gauss 2001; re. B. Lietz 1999; 2. Z. ASD 1; Z. 3 li. Chr. Krauskopf 1999; re. ASD 1.Reg. 7 ASD 2, 1999-2001, v. li. n. re.: D. Spiegel, S. Schöß, A. Nowatzki, I. Rose-Melz (verdeckt), N.N. (extern),

K. Szymczak, A. Krug (verdeckt), A. Fissabre, M. Mohns (z.T. verdeckt), B. Falkenberg, K. Schmidt, T. Brandt (z.T. verdeckt), D. Sack (verdeckt, FG), D. Dorsemagen (Mitarbeiter FG), M. Tami, B. Laude, N.N. (extern), B. Pfotenhauer

Reg. 8 o. beide Fotos M. Gussone 2000; u. ASD 2. Jahrgang.Reg. 9 ASD 3, 2000-02, v. li. n. re., u.: F. Heyder, C. Lacher, M. Thiel, U. Siegel, M. Schnelle, D. Sack (Leitung),

S. Langer, D. Rauer, B. Jansen, S. Winckler, P. Jacobi, S. Tillack; o.: R. Bodenstein, U. Meinhold, D. Dorsemagen (Mitarbeiter), A. Franke, T. Dame, R. Remane, B. Tannigel, H.-G. Heidenreich, S. Platte, A. Schlecht; Foto M. Thiel 2001.

Reg. 10 o. li. M. Schnelle 2001; re. MSD 2003.

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Reg. 11 ASD 4, 2001-03, Reg. 12 Reg. 13 ASD 5, 2002-04, v. li. n. re.: 1. R.: B. Özalp, R. Hooß, W. Krämer, dahinter K. Eberler, V. Lima; 2. R.: J.

Pomm, O. Hell, Ch. Zieschang, Ch. Heck, N. Hagen, D, Sack (Leitung), M. Futh; 3. R.: S. Koopmann, A. Izquierdo Ruiz, D. Naumann, D. Waberski, F. Aulbach, B. Großmann, H. Türk, NN; 4. R.: A. Ziegler, P. Besch, E. Rutz, J. Giese (Mitarbeiter), S. Kluck, M. Schnelle (Mitarbeiter); Foto2003.

Reg. 14 o. Her. Türk 2003; u. ASD 5 2003.Reg. 15 MSD 2003-05, v. li. n. re., 1. R.: P. Schrimpf, Y. Schmidt, W. Harsdorff, A. Wiese; 2. R.: M. Schulz, K.

Fuld, F. Weber, M. Fiedorowicz, C. Fuchs, M. Glüsing, S. Czechl, M. Bucholz, A. Pieritz; 3. R.: N. Müller, C. Arnold, S. Ahting, C. Paredes, D. Bodenmüller, K. Engel; 4. R.: M. Merz, M. Krämer, A. Lehmann; 5. R. (stehend): J. Giese (Mitarbeiter), T. Winter, K. Schwager, T. Kiepke, D. Schollmeyer, E. Marschall, N. Thamm, Foto 2006.

Reg. 16 o. M. Gussone 2003; u. MSD 2003-05.Reg. 17 MSD 2004-06, v. li. n. re., 1. Reihe v. unten: M. Schnelle (Mitarbeiter FG), D. Gühne, C. Janßen, Chr.

Schlüter, D. Sack (Mitarbeiter FG), J. Bacherle, H. Magirius (extern). 2. Reihe: H. Pieper, A. Probst, A. Hanusch, N. Gründl, T. Golkar, B. Karger, S. Seifert. 3. Reihe: S. Frank, B. Schäfer, A. Regler, Th. Hellbardt, A. Geyer, A. Brauchle, J. Lubitz, R. Cotorobai. Oberste Reihe: I. Daniel, C. Seiler, V. Alex, S. Hermsmeier, K. Nawa, K. Weber, B. Müller, W. Kötter, I. Herbarth, D. Spiegel (Mitarbeiter FG).

Reg. 18 o. li. J. Giese 2004; re. M. Gietz; u. MSD 2004-06.Reg. 19 MSD 2005-07, v. li. n. re.: Y. Khoury (Mitarbeiter FG), Markus Bunke, W. Wolff (verdeckt), A. Banea, G.

Mader (extern), D. Spiegel (Mitarbeiter FG), M. Baur, M. Gohlke, B. Grimm (oben), I. Frase (Mitarbeiter FG, mitte) E. Fechnerova, H. Saleh, S. Herold (verdeckt), M. Sählhof (oben), U. Schmitz (mitte) S. Behan, A. Salgo, J. Meier (oben) F. Hlal, T. Wolf (oben), E. Koch (mitte) Th. Belal, J. Oth (oben), S. Palmer, A. Criado, A. Al Saeed, G. Krause (verdeckt) H. Ammerich, K. Eisenacher Z. Spyranti, I. Salman, K. Reiß (verdeckt), S. Edelhoff; Foto A. Salgo 2006.

Reg. 20 o. li. M. Gussone 2005, re. J. Giese 2005; u. MSD 2005-07.Reg. 21 MSD 2006-08, v. li. n. re.: E. Richter, K. Thieme, S. Polytimis, A. Schuhmann, R. Ollig (oben), N. Toma, O.

Menges (oben), J. Karth, Besitzer des „Roten Rosses“, M. Mroziewicz, A. Al Saeed (oben), D. Spiegel (oben, Mitarbeiter FG), A. Konopatzki (mitte, extern), M. Celebi, H. Saleh, B. Gochmann, A. Klotz, M. Shamma, L. Bohley, T. Haller, K. Ciruk (oben), R. Dahnke, I. Salman, A. Tuma, C. Kloth, T. Horn, S. Karkatsela, L. Böwe, C. Carstensen, Foto O. Menges/Montage M. Gussone 2007.

Reg. 22 o. li. M. Gussone 2006; re. MSD 2006-08; u. MSD 2006-08.Reg. 23 MSD 2007-09, v. li. n. re: A. Obermann, G. Biecker, S. v. Wangenheim, M. Vranic, I. Holland, S. Eggert,

A. Swiderska, M. Heise, M. Beer, W. Hansen, F. Schweinsteiger, B. Geißler, E. Hübner, N. Andrews, D. Stößl, A. Schulze, K. Rütten, M. Kostakopoulou, S. Pieper, L. Zabrana, M. Issa, J. Rösler, D. Hempel, D. Sack (Mitarbeiter FG), D. Spiegel (Mitarbeiter FG), D. Kurapkat (Mitarbeiter FG), Foto I. Frase 2008.

Reg. o. li. G. Bieker 2008; re. S. Eggert 2008; u. MSD 2007-09.Reg. 27 J. Ahrens, Ergänzungen: N. Erbe 2008.Reg. 31 J. Ahrens, Ergänzungen: N. Erbe 2008.Reg. 35 J. Ahrens, Ergänzungen: N. Erbe 2008.S. 188 NN

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ÒÁÎÎÁ wÁ ÝÁiyÁ10 Jahre Aufbau- und Masterstudium DenkmalpflegeMan nehme insgesamt:

1 Fachgebietsleitung2 Sekretariats-/Studien- und Projektverwaltungsangestellte 294 StudienanfängerInnen, 60 Lehrende, 8 Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und1 Wissenschaftlich-technischen Angestellten.

Den StudienanfängerInnen, aus vielfältigster Fachrichtungsprovenienz wohlgemischt, ist in zwei Saal- und einem Abschlussarbeitssemester nebst Praktikum und unzähligen Exkursionen in bekömmlicher Dosierung geballte multidisziplinäre Denkmalkompetenz zu verabreichen.Damit vermenge man 13 Jahrgangsprojekte in Berlin – Brandenburg und 148 Abschlussarbeiten – 58 in Berlin und Brandenburg, 47 Arbeiten im übrigen Deutschland und 43 internationale Arbei-ten zwischen Trondheim in Norwegen und Salvador in Brasilien jedoch mit einem deutlichen Schwer-punkt in den an das Mittelmeer angrenzenden Ländern abgeschmeckt.Lasse dies alles von der Fachgebietsleitung immer wieder umrühren und bis zu 10 Jahre ziehen, zwischendurch ist zweimal zu evaluieren und zu akkreditieren.

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Masterstudium Denkmalpflege der Technischen Universität BerlinSonderheft an Heft 5