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WIR IN DER REGION Erwartungen an die Tarif- verhandlungen WIR INFORMIERT RVA und ready4work erfolgreich für Jugendliche WIR AKTUELL Mehrere tausend junge Metallerinnen und Metaller fahren nach Köln MITGLIEDERMAGAZIN DER IG METALL WOLFSBURG AUSGABE 152 . SEPTEMBER 2014 www.igmetall-wob.de JETZT IM NEUEN LOOK!

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WIr In der regIonErwartungen an die Tarif-verhandlungen

WIr InformIertRVA und ready4work erfolgreich für Jugendliche

WIr AktuellMehrere tausend junge Metallerinnen und Metaller fahren nach Köln

MitgliederMagazin

der IG Metall WolfsburG

ausGabe 152 . September 2014

www.igmetall-wob.de

jetzt IM

neuen look!

WWW.EHC-WOLFSBURG.DE

FANSHOP EHC WOLFSBURG GRIZZLY ADAMSAllerpark 5 (Volksbank BraWo EisArena), 38448 Wolfsburg

ÖFFNUNGSZEITEN FANSHOPMittwoch – Freitag 10:00 – 13:00 Uhr und 14:30 – 17:00 Uhr

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DAUERKARTE 2014-2015ALLE VORTEILE AUF EINEN BLICK

AUCH ONLINEBUCHBAR

LiEbE KoLLEginnEn und KoLLEgEn,

HArtWIg erb,1. Bevollmächtigter der IG Metall Wolfsburg, wagt in der neuen Ausgabe der WIR einen Blick auf die anstehenden Tarifverhandlungen.

Foto LARs LAndMAnn

euer Hartwig erb,1. bevollmächtigter

InHAlt

termIne

WIr In der regIon Debatte – Tarifverhandlungen 12 Nachgefragt bei – Tommy Tayari 14 Mitgliederversammlung schöningen 16

13. Septemberder ig Metall-Wohnbezirk sassenburg besich-tigt am samstag, 13. september, die gedenk-stätte Mittelbau-dora bei nordhausen.

Anmeldung bei Dirk Suckut, Tel. 0 53 79 . 15 67

10. – 14. Novemberder ig Metall-Wohnbezirk Wesendorf organi-siert in Zusammenarbeit mit Arbeit und Leben vom 10. bis 14. november einen bildungsur-laub vor ort zum Thema „Ökologie: unsere umwelt – unser Leben“.

Anmeldung und nähere Auskünfte bei Arne Grohmann unter Tel. 01 71 . 7 558 999

9. – 14. November die ig Metall Wolfsburg veranstaltet vom 9. bis 14. november erneut eine Antifa-Woche. Kranzniederlegungen in Rühen und auf dem sara-Frenkel-Platz, Podiumsdiskussionen, informationsveranstaltungen für schüler und Erwachsene sowie ein Kabarettabend mit Jens neutag sind geplant.

Weitere Aktionen sind noch in Planung, auf der Internetseite www.igmetall-wob.de werden wir aktuell informieren.

WIr InformIert Arbeitsmarkt – Erfolgsgeschichten ready4work und RVA 6 Arbeit – Effizienzprogramm Jugend wählt ihre JAV Aktiv für behinderte Menschen 10 Metall-Tarifrunde 2015 VW Tarifforderungen 11

WIr Aktuell Aktuelles aus der Region Wolfsburg 4

Termine, Leserbriefe – in eigener sache 2 Editorial 3 impressum 16

ihr seid hoffentlich alle wohlbehalten und erholt aus dem Urlaub zurück und habt viele neue Eindrücke gewonnen und viel neue Energie getankt. Neu ist auch die WIR. Optisch und inhaltlich haben wir unser Mit-gliedermagazin generalüberholt. Frisch und modern, klar, leserfreundlich und informativ soll Euch die WIR künftig sechs Mal im Jahr ins Haus flattern.

legten Thema darstellen. Macht mit, denn Eure Meinungen sind nicht nur uns wichtig, sie sind auch anderen wichtig.

Hinweise auf Termine und Rückblicke auf Aktionen und Feste werdet Ihr auch künftig in der WIR finden. Mit einer Reportage sol-len gewerkschaftliche oder gesellschaftliche Themen aufgegriffen werden, Porträts einzel-ner Mitglieder oder Unternehmen ergänzen das Angebot.

In der ersten Ausgabe der neuen WIR wollen wir ready4work vorstellen, den Verein, den die IG Metall aus gutem Grund seit zehn Jah-ren unterstützt. Und wir wagen einen Blick auf die anstehenden Tarifverhandlungen. Wir hoffen, unser neues Konzept gefällt Euch, und würden uns über eure Meinung zur neuen WIR per E-Mail sehr freuen: [email protected]

»Das Mitgliedermagazin WIR präsentiertsich im neuen, modernen Design.«

Nach einer Umfrage stand das Ergebnis fest: Viele von Euch wünschen sich eine neue WIR. Wir haben lange überlegt und disku-tiert. Mehr Fotos und Grafiken sollen die WIR bereichern und eine hellere Papiersorte soll den Magazincharakter verstärken. Eines war uns bei allen Veränderungen wichtig: Ihr, unsere Mitglieder, sollt noch stärker als bisher im Vordergrund stehen.

Manch einer von Euch wird die eine oder an-dere gewohnte Rubrik vermissen – dafür gibt es neue zu entdecken. Seid zum Beispiel bei der „Debatte“ dabei. In jeder Ausgabe wollen wir eure Positionen zu einem vorher festge-

In eIgener SAcHe

über diesen Platz in der neuen WIR sollt Ihr entscheiden: Hier können künftig eure Leserbriefe, eure Meinungen stehen. Wie findet Ihr das neue Layout? Entspricht es euren Wünschen nach einer moderneren, übersichtlicheren Ge-staltung? Haben Euch die Themen angesprochen? Eure Meinungen, Kritiken, Anregungen würden uns sehr freuen – gern natürlich auch euer Lob.

Die Leserbriefe bitte an [email protected] oder per Post an die

IG Metall WolfsburgWIR-RedaktionSiegfried-Ehlers-Straße 238440 Wolfsburg

Die Redaktion

HALLo, LiEbE KoLLEginnEn und KoLLEgEn,

ScHreIbt unS per

e-mAIl und SAgt

unS eure meInung!

2 3INHAlt, termINe & leSerbrIeFe eDItorIAl

Hustedt – Besucher des Bildungszentrum HVHS Hustedt e. V. müssen zurzeit ohne die gemütliche Atmosphäre im Bauernhaus auskommen. Das historische Fachwerkhaus wird umgebaut und saniert. Nach den Bauarbeiten wird das Haus mit neuem Eingangsbereich, neuem Seminarraum im Nebengebäude, neuem, multifunktional nutzbarem und vergrößertem Speiseraum sowie neuer Küche mit Neben- und Sozialräumen aufwarten. Die offizielle Eröffnung ist für den 6. Dezember geplant.

Das Bildungszentrum Hustedt ist eine anerkannte Einrichtung der Jugend- und Erwachsenenbildung – ein Zentrum für politische Bildung mit lerninten-siver und prägender Atmosphäre einer Heimvolkshochschule. Hustedt liegt ca. 15 Kilometer nördlich von Celle in der Heide.

Wolfsburg/Köln – Mehrere tausend Azubis, Studierende und junge Beschäftigte werden am 27. September auf dem Jugendaktionstag in Köln für eine bessere Bildung demonstrieren und auf dem Festival feiern. Schon jetzt haben sich aus Wolfsburg, Gifhorn und Umgebung fast 500 Teilnehmer angemeldet. Wer noch dabei sein möchte, sollte sich möglichst schnell in der Verwaltungsstelle mel-den, dort gibt es für zehn Euro Fahrkarten nach Köln.

Es sind mehrere Kundgebungen und ein Demozug in die LANXESS-Arena geplant, zum Festival mit den Bands Marteria, Bosse und Irie Révoltés. „Bildung. Macht. Zu-kunft“, lautet das Motto des Jugendaktionstags. Forderun-gen. Der Jugendaktionstag ist der Auftakt für eine betrieb-liche Offensive und die Tarif runde 2015. Die IG Metall Jugend fordert eine gute und gerechte Bildung.

VW Betriebsrat Ömer Köskeroglu stöberte am Stand mit Artikeln aus den Konzern- shops, die nicht mehr im Programm sind und zu einem guten Zweck verkauft wurden.

FotoS RoLAnd HERMsTEin

Luigi Catapano von der IG Metall-Mediengruppe interviewt Andreas Sorge, Leiter der Wohnbezirke, die auch einen Stand mit einem Glücksrad organisiert hatten.

V. l. n. r.: Lothar Ewald (2. Bevollmächtigter der IG Metall Wolfsburg), Otto Ferdinand Wachs (Autostadt-Geschäfts- führer), Hartwig Erb (1. Bevollmächtigter der IG Metall Wolfsburg) und Gunnar Kilian (VW Betriebsrat).

Klaus Lage begeisterte die Fans souverän, viele Wolfsburger zeigten sich textsicher und sangen mit. Die America Show Blues Brothers heizte den Zuhörern richtig ein.

Das Kinderfest am Nachmittag bot wieder viele Attraktionen: Dieses Mädchen rutscht über ein Förderband, andere Kinder tobten auf einer der Hüpfburgen, zeigten Mut im Klettergarten oder drehten an einem der Glücksräder.

Im denkmalgeschützten Fachwerkhaus in Hustedt finden bald wieder gute Gespräche in angenehmer Atmosphäre statt. Foto HVHs HusTEdT

Weitere infos: http://www.igmetall.de/jupo-index.htm

JugendAktIonStAg

biLdung. MAcHT. ZuKunFT

mIt dem e-up! In dIe Zukunft

In HuStedt tut SIcH WAS!

AktuelleS AuS Der regIoN WoLFsbuRg

Wolfsburg – E-Mobility – die IG Metall Wolfsburg ist nun auch dabei! Die Bevollmächtigten Hartwig Erb und Lothar Ewald stellten im August den neuen VW e-up! der Verwaltungsstelle vor. Bei einer Reichweite von 150 Kilo-metern werden nun viele Dienstfahrten in der Stadt und in der Region umweltfreundlicher. Auch an anderer Stelle wird die IG Metall umweltbewusster: Auf dem Dach des Gewerkschaftshauses sollen schnellstmöglich Sonnen-kollektoren installiert werden.

Foto RoLAnd HERMsTEin

SommerfeSt der Ig metAll

VoLLER ERFoLg

Wolfsburg – Sommer, Sonne, gute Stimmung – das Sommerfest der IG Metall im Juli war wieder ein voller Erfolg: Zwischen 20.000 und 25.000 Besucher kamen im Laufe des Tages. „Ich freue mich über die vielen Besucher, besonders danke ich den rund 300 ehrenamt-lichen Helfern“, sagte Hartwig Erb, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Wolfsburg.

Stargast Klaus Lage war beeindruckt: „Ich finde es gut, dass das Fest auf Familien zugeschnitten ist, ein schöner Ansatz“, sagte der Sänger. Unter den Gästen waren auch Oberbürgermeister Klaus Mohrs und Autostadt-Geschäftsführer Otto Ferdinand Wachs. Stephan Wolf, 2. VW Betriebsratsvorsitzender, und Gunnar Kilian, Generalsekretär beim VW Betriebsrat, hoben die vielen guten Gespräche hervor: „Hier trifft man immer viele gute Freunde, das macht die IG Metall aus“, sagte Wolf.

Mehr Fotos unter: http://www.igmetall- wob.de/meldung/ sommerfest-der-ig- metall-voller-erfolg/

4 5WIr AktuellWIr Aktuell

GeMeInsaM

sInd WIr

stark

Edgar Sindojan ist 30 Jahre alt und ein erfolgreicher Unternehmer. Acht Mitarbeiter beschäftigt er in seinem Betrieb für Fahr-zeuginnenausstattung in Parsau. Vor zwölf Jahren hätte das niemand Edgar Sindojan zugetraut. Damals suchte er eine Ausbil-dungsstelle – mit einem ziemlich schlechten Hauptschulzeugnis.

„54 Absagen habe ich mir geholt“, erinnert er sich. Dass er die Kurve dann doch bekam, hat mit dem RegionalVerbund für Ausbildung (RVA) und dem Förderverein ready4work zu tun. Ja, sein Zeugnis sei wirklich nicht gut gewesen, räumt Sindojan ein. Als Jugend-licher habe er leider andere Dinge als die Schule im Kopf gehabt. Auch eine Lehr stelle in einer kleinen Autowerkstatt versiebte er. Dann hörte er vom RVA und stellte sich dort vor.

Der RVA unterstützt seit 1998 Jugendliche, die aus verschiedenen Gründen auf dem Arbeits-markt keine oder nur wenig Chancen haben. Als Förderverein unterstützt ready4work seit zehn Jahren den RVA mit Spenden und Akti-onen. Vorsitzender von ready4work ist Bernd

Osterloh. „Dieses ewige Klagen der Arbeit - geber, dass sie keine Azubis finden, war Grund für mich einzusteigen“, sagt der Gesamt-betriebsratsvorsitzende von Volkswagen. „Der RVA zeigt, wenn man es richtig macht und junge Leute an der richtigen Stelle unterstützt, dann klappt das“, ist Osterloh überzeugt. Zu den rund 60 Betrieben und Organisationen, die bei ready4work Mitglied sind, gehört auch die IG Metall Wolfsburg. „Unser Interesse ist ein gut funktionierender Arbeitsmarkt. Der Staat fördert die Jugend-lichen, die aus verschiedenen Gründen Start-schwierigkeiten haben, zu wenig“, begründet Hartwig Erb, 1. Bevollmächtigter der IG Metall, das Engagement der Gewerkschaft.

Die Zahlen geben Osterloh und Erb Recht: Seit 1998 haben rund 2.300 Jugendliche durch den RVA einen Ausbildungsplatz bekommen, sie wären sonst durch das soziale Netz ge-fallen. Allein ready4work hat mit fast drei Millionen Euro Spenden rein rechnerisch fast 500 Ausbildungsplätze finanziert. Alle Ausbildungsplätze, die durch den RVA besetzt werden, müssen neu oder zusätz - lich geschaffen werden.

»Unser Interesse ist ein funktionaler Arbeitsmarkt.«

Bernd Osterloh, Vorsitzender des Fördervereins ready4work (1. v. l.), und Hartwig Erb, 1. Bevollmäch-tigter der IG Metall Wolfsburg (3. v. l.) lassen sich von Firmenchef Edgar Sindojan (Mitte) das Nähen der Sitzbezüge erklären. Antonius Gkampaeridis sitzt an der Spezial-nähmaschine.

Von links: Hartwig Erb (IG Metall), Elisabeth Krüger (RVA), Dana Gutberlet und Antonius Gkampaeridis (Azubis), Bernd Osterloh (ready4work) und Edgar Sindojan im Gespräch.

FotoS MATTHiAs LEiTZKE

»Als Förderverein unterstützt ready4work seitzehn Jahren den RVA mit Spenden und Aktionen.«

ERFoLgsgEscHicHTEn

reADy4 Workund rVA

6 7WIr INFormIert . ARbEiTsMARKT WIr INFormIert . ARbEiTsMARKT

»Dana Gutberlet hat durch die Mög-lichkeit einer Teilzeit-Ausbildungs-stelle den Wiedereinstieg gefunden.«

»Die Gesellschaft muss ihrepädagogische und gesell-schaftliche Verantwortung wieder stärker erkennen.«

Förderverein ready4work

Als Förderverein sorgt ready4work seit zehn Jahren zu einem großen Teil für die Finanzierung des RVA. Fast drei Millio-nen Euro Spendengelder wurden bereits eingesammelt.

ready4work hat mehr als 400 Mitglieder, sowohl Privatpersonen (Jahresbeitrag 25 Euro) als auch Betriebe und Organi-sationen. Die IG Metall Wolfsburg war von Anfang an dabei. Auch die Erlöse von zahlreichen großen und kleinen von Metallern organisierten Aktionen – zum Beispiel das Fußballturnier Fair Play – gehen oftmals an ready4work.

rVA hilft unbürokratisch

RegionalVerbund für Ausbildung oder kurz RVA – der Name klingt sehr büro-kratisch. Dabei hilft der Verein seit 1998 ganz unbürokratisch benachteiligten Jugendlichen einen Ausbildungsplatz zu bekommen.

Der RVA betreut Jugendliche aus dem Raum Gifhorn, Helmstedt und Wolfsburg individuell bei allen Problemen während ihrer gesamten Ausbildungszeit. Der RVA bildet in mehr als 100 Berufen aus und arbeitet mit 13 verschiedenen Kammern zusammen. Seit 1998 haben rund 830 Partnerbetriebe mit dem RVA zusammen ausgebildet.

Dana Gutberlet absolviert zurzeit ihre Lehre als Restaurantfachfrau. Die 24-Jährige hatte eine Ausbildung begonnen, dann wurde sie schwanger. Ihr Sohn ist mittlerweile vier und ihre Tochter zwei Jahre alt. Nicht einfach, mit zwei kleinen Kindern die Ausbildung zu managen. Der RVA fand eine Lösung: Die junge Mutter bekam bei der WBG (Wolfs burger Beschäftigungs gemeinnützige GmbH) eine Teilzeit-Ausbildungsstelle. „Ich bin 30 Stun-den in der Woche im Betrieb, das klappt gut mit den Kindern“, berichtet sie. Das Restau-rantfach sei einfach ihr Ding und sie sei sehr froh, durch den RVA den Wiedereinstieg gefunden zu haben.

Andere Jugendliche bekommen keinen Aus-bildungsplatz, weil sie in Mathe oder Deutsch Schwächen haben. „Ihnen bieten wir gezielt Nachhilfe an, auch mal am Wochenende“, berichtet RVA-Geschäftsführerin Elisabeth Krüger. „Einige haben mit Alkohol oder Dro-gen Probleme gehabt. Für sie ist ein Wieder-einstieg in die Gesellschaft besonders schwer. Ohne Wohnung und schon etwas älter finden sie allein kaum einen Ausbil dungsplatz“, sagt Krüger. Der RVA hilft dann schon mal einem jungen Menschen bei der Wohnungssuche. „Die Gesellschaft muss ihre pädagogische und gesellschaftliche Verantwortung wieder stärker erkennen“, fordert Krüger.

Der RVA arbeitet ausschließlich mit klein- und mittelständischen Betrieben. Damit ihr finanzielles Risiko überschaubar bleibt, schließen die Firmen mit dem RVA einen Vertrag. Die Jugendlichen unterschreiben ih-ren Ausbildungsvertrag direkt mit dem RVA. Durch den demografischen Wandel wendet

sich zurzeit das Blatt langsam, die Chancen auf einen Ausbildungsplatz steigen wieder. „Es gibt aber noch genug junge Leute, die eine Ausbildung bei entsprechender Be-treuung machen können und auch machen wollen“, betont Elisabeth Krüger.

Doch zurück zu Edgar Sindojan. Er fand 2003 dann mit Hilfe des RVA bei der Sitech GmbH einen Ausbildungsplatz. „Ich war sofort begeistert“, erinnert er sich. Nach der Ausbildung machte er sein Fachabitur und begann das Studium zum Betriebswirt. Paral-lel startete er das Unternehmen in Parsau. „Zunächst haben wir kleine Spezialaufträge übernommen, etwa einen Motorradsattel neu bezogen“, sagt Sindojan.

Mittlerweile besitzt er moderne Spezialma-schinen. „Wir wollen die besten Sitze bauen“, sagt er selbstbewusst. Unterstützt wird er unter anderem von Eugen Rohr und Antonius Gkampaeridis – beide haben durch den RVA und ready4work ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Osterloh und Erb sind sich einig: „Dafür lohnt sich unser Engagement.“

Info

Dana Gutberlet freut sich, ihre Ausbildung zur Restaurantfachfrau mit Unterstützung des RVA fort setzen zu können.

RVA-Geschäftsführerin Elisabeth Krüger hilft mit Elan und Fantasie den Jugendlichen, die aus den verschie- densten Gründen zunächst keine Chance auf dem Ausbildungsmarkt bekommen haben.

FotoS MATTHiAs LEiTZKE

8 9WIr INFormIert . ARbEiTsMARKT WIr INFormIert . ARbEiTsMARKT

eFFIzIeNzprogrAmm bEscHäFTigT VW bELEgscHAFT

JugeND WäHlt IHre JAV

AktIV Für beHINDerte meNScHeN

metAll-tArIFruNDe 2015

Wolfsburg – Ein großes Thema bewegt die Kolleginnen und Kollegen bei Volkswagen: das angekündigte Effizienzprogramm. Konzernchef Martin Winterkorn hatte vor dem Werksurlaub in einer zusätzlichen betriebsversammlung mehr als 20.000 beschäftigten sein Effizienzprogramm erläutert. Prozesse, Kostendisziplin und Rendite der Marke Volkswagen sollen danach mehr in den Mittelpunkt rücken.

berufliche Weiterbildung und Ausstieg aus dem berufs-leben verlässlich regeln.

Gifhorn – Die IG Metall möchte in der Tarifrunde für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie neben einem Einkommensplus zwei weitere, qualitative Themen anpacken.

Einerseits die Verlängerung der Altersteilzeit, die durch die jetzige Änderung des Rentenrechts neu gefasst werden muss. Andererseits eine tariflich abgesicherte Bildungsteilzeit, die etwa für eine bessere berufliche Auf-stiegschance genutzt werden kann.

„Die Beschäftigten wün-schen sich verlässliche Auf-stiegsmöglichkeiten inner-halb ihres Berufslebens und Ausstiegsmöglichkeiten aus dem Berufsleben. Das hat die Umfrage der IG Metall mit mehr als 500.000 Antworten deutlich gemacht“, erinnert Lothar Ewald, 2. Bevoll-mächtigter der IG Metall Wolfsburg und Betriebsbe-treuer für Continental Teves in Gifhorn. Für Conti wer-den in der jetzt anstehenden Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie neue Tarif-verträge ausgehandelt.

Viele Beschäftigte können aufgrund der Arbeitsbedin-gungen nicht bis zum Alter von 67 Jahren arbeiten. Sie müssen daher häufig vorzeitig aus dem Berufsleben ausstei-gen. Im Gegenzug profitiert auch die junge Generation. Wenn Ältere vor der regulä-ren Rente aussteigen, erhöht sich ihre Chance auf einen unbefristeten Arbeitsvertrag.

Nach dem Modell der Al-tersteilzeit könnte auch die berufliche Weiterbildung

organisiert werden, das zweite qualitative Thema der Tarifrunde. Möchte jemand einen Schul- oder Berufs-abschluss nachholen oder studieren wollen, so soll er zeitweise für ein niedrigeres Entgelt arbeiten und dann für die Fortbildung bezahlt freigestellt werden. Der Ar-beitgeber, so die Idee, stockt das Entgelt auf, ähnlich wie bei der Altersteilzeit.

„Was das im Einzelnen bedeutet, müssen wir ab-warten. Aber eines ist klar, es darf nicht auf Kosten der Beschäftigten gehen“, sagt Hartwig Erb, 1. Bevoll-mächtigter der IG Metall.

Betriebsratschef BerndOsterloh betont der WIR gegenüber: „Niemand muss

Wolfsburg – Bei Volkswagen wird die Tarifrunde 2015 ebenfalls vorbereitet. Dort starten die Verhandlungen für den Hausvertrag einen Monat später als in der Metall- und Elektroindustrie. Die für die Fläche diskutier-ten qualitativen Forderungen sind auf Volkswagen nicht zwangsläufig übertragbar.

Im November, gleichzeitig mit der Fläche, soll auch über die Zusatzforderungen für die VW Belegschaft entschieden werden. „VW und die Fläche stehen wie

sich um seinen Arbeitsplatz Sorgen machen.“ Und beide betonen, dass sie keine tarif-lichen Einschnitte zulassen wollen. Die Marke VW habe kein Absatzproblem, aber ein Effizienzproblem, betonte Osterloh. „Klar, die nächsten Monate werden kein Spazier-gang“, sagte Osterloh. Es gehe aber darum, Volkswagen für

immer fest zusammen“, sagt Hartmut Meine, Bezirksleiter und Verhandlungs führer.

„Die bestehende Altersteil-zeit bei VW läuft bis zum 31. Dezember 2016, sie ist sehr gut und es besteht keine Notwendigkeit, sie vorzeitig aufzukündigen“, erläutert Hartwig Erb, 1. Bevollmäch-tigter der IG Metall Wolfs-burg und Betriebsbetreuer von VW, den Hintergrund.

In der Fläche endet die Altersteilzeit bereits im März 2015. Nach dem

jetzigen Zeitplan will der IG Metall-Vorstand am 8. September über die Geld-forderungen diskutieren. Am 7. November treffen sich die Tarifkommissionen aller Bezirke, um ein Meinungs-bild zu bekommen.

Am 11. November will der Vorstand auf Grundlage des Meinungsbildes einen For-derungsrahmen empfehlen und am 25. November wollen bundesweit alle Bezirke die Forderungen beschließen.

die Zukunft gut aufzustellen. Ein Konzern wie Volkswagen mit 310 Modellen könnte beim genauen Hinschauen noch effizienter arbeiten als bisher. Ob Gelenkwellen, Lenkräder oder Außenspie-gel – alle Modelle sollten unter dem Aspekt unter die Lupe genommen werden, ob die Vielfalt bei den

Komponenten vielleicht zu groß ist.

Auch Arbeits prozesse und Personalentwicklung sollten auf den Prüfstand. Erb er-innert daran: „Der Vorstand wird keine einsamen Ent-scheidungen ohne Betriebs-rat und IG Metall treffen können.“

„JAV – Mitbestimmen. Mitentscheiden. Wählen gehen!“ heißt es im Oktober und November in den IGM-Betrieben! Unter diesem Motto werden die Jugend- und Auszubilden-denvertretungen (JAV) gewählt. Die JAV ist ein eigen-ständiges Gremium, das jungen Beschäftigten und Azubis hilft, ihre Interessen im Betrieb zu vertreten. Vorausset-zung für eine JAV sind mindestens fünf Wahlberechtigte und ein Betriebsrat.

„Durch Dich stark für Dich“ heißt das Motto einer anderen Wahl: Der der Schwerbehindertenvertretung (SBV). Bei mindestens fünf Wahlberechtigten sind die gesetzlichen Voraussetzungen für eine Wahl gegeben, bundesweit finden die Wahlen im Oktober und November statt. Die SBV leistet einen wesentlichen Beitrag zur gleichberechtigten Teilhabe und sozialen Integration.

Bernd Osterloh, Gesamtkonzern - betriebsrat, stellte in der Betriebsver- sammlung klar, dass niemand um seinen Arbeitsplatz bangen muss.

Mehr als 20.000 Beschäftigte kamen zur zusätzlichen Betriebsversammlung in die Halle 11 im Wolfsburger VW Werk. Thema war das angekündigte Effizienzprogramm.

FotoS VW bETRiEbsRAT

Weitere infos unter 05 31 . 20 02-0 oder unter http://www.igmetall.de/sbv-wahl-2014-14134.htm

Weitere infos unter 05 31 . 20 02-0 oder unter http://www.igmetall.de/jupo-jav.htm

Weitere infos zu Tarifen: http://www.igmetall.de/sid-196E75F1-86641Ac1/tarife.htm

AucH beI VW WerDeN tArI F - ForDeruNgeN DISkutIert

Berufliche Weiter-

Bildung ist eine

investition in die

zukunft …

so LAuTET diE dEVisE

dER biL d ungsVER-

Einigung ARbEiT

und LEbEn.

neue Weiterbildungslehr gänge starten im Herbst 2014. informationen telefonisch unter 0 53 61 . 3 03 30 oder unter www.aulwob.de

VW und die Fläche stehen wie immer fest zusammen.

10 11WIr INFormIert . ARbEiTWIr INFormIert . ARbEiT

WAS erWArtet IHr VoN Der ANSteHeNDeN

tArIFruNDe 2015?

FRAgTE bEi continental

teves in giFHoRn nAcH:

ViELEn dAnK FüR diE ZAHLREicHEn

AnTWoRTEn. WiR FREuEn uns AuF

EuRE näcHsTEn ZusEndungEn!

deBattentheMa noveMBer:unser aktuelles debattenthema findet ihr Ende september auf unserer Website: www.igmetall-wob.de

Einfach den QR-Code einscannen und Ihr kommt direkt zur Website der IG Metall.

macht mit, Ihr seid teil der Ig metall.sendet euren beitrag (nicht mehr als 200 Zeichen) an [email protected]

»Für viele ältere Kolleginnen und Kollegen wäre ein vorzeitiger Ausstieg aus gesundheitlichen Gründen einfach sinnvoll. Ihren Arbeitsplatz können dann Jüngere übernehmen. Ein gutes Alterszeitmodell ist deshalb für alle Ge-nerationen sinnvoll und sollte bei den Tarifverhandlungen im Vordergrund stehen.«

»Von einer Bildungsteilzeit würden auch die Betriebe profitieren. Bewährte Kolleginnen und Kollegen, die den Betrieb schon kennen, könnten sich extern qualifizieren, ohne dem Unternehmen verloren zu gehen. Das Ganze ist vielleicht im Moment für viele noch nicht richtig vorstellbar, aber ich glaube, das könnte ein Modell für die Zukunft sein.«

»Die Tarifverhandlungen sollten eine spürbare Lohnerhöhung bringen, das haben wir uns verdient. Wir haben in den vergangenen Monaten viel geknüppelt und wir waren in Sachen Überstunden immer flexibel, das sollte honoriert werden.«

»Altersteilzeit ist unverzichtbar. Flexible Übergänge sind ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.Gerade bei beschäftigten Kolleginnen und Kollegen mit belastenden Arbeitsbedingungen besteht erhöh-ter Handlungsbedarf. Wir haben in unserem Betrieb feststellen müssen, dass Demografie und Produktivität nicht zusammenpassen.«

»Die IG Metall hat ein gutes Paket für die Tarifverhandlungen in Pla-nung: Die qualitativen Forderun-gen Altersteilzeit und Bildungs-teilzeit plus eine Lohnerhöhung sind gute Ziele.«

»Die Verlängerung der Altersteilzeit ist ein ganz wichtiger Baustein für die Verhandlungen. Es sollte unbedingt eine Regelung gefunden werden, die es auch unteren Entgeltgruppen ermöglicht, Altersteilzeit in Anspruch zu nehmen.«

»Conti fährt gute Gewinne ein, das muss sich auch in unseren Löhnen nieder-schlagen. Die Altersteil-zeit wäre mir auch sehr wichtig.«

»Die Idee mit der Bildungsteil-zeit finde ich gut. Für viele junge Beschäftigte ist das eine Super-chance. Ohne ihre sozialen Kontakte zu verlieren und vor allem ohne finanzielle Ungewiss-heit könnten sie sich durch eine Bildungsteilzeit weiterbilden.«

christine Wieter, 57 Jahre, Prüferin

esra elagöz, 31 Jahre, freigestellte betriebsrätin

Imme möhring, 45 Jahre, Produktion

burkhard Häusler, 54 Jahre, stellvertretender betriebsratsvorsitzender

Sabine Sarschizki, 21 Jahre, Auszubildende zur Elektronikerin

lothar ewald, 61 Jahre, 2. bevollmächtigter der ig Metall Wolfsburg

Winfried meyke, 58 Jahre, sachbearbeiter

uwe Szymanowski, 53 Jahre, betriebsratsvorsitzender continental Teves Ag & co. oHg gifhorn

WIr

im november will die ig Metall über ihre Forderungen für die Tarifrunde 2015 für die Metall- und Elektroindustrie entschei-den. derzeit diskutieren die Tarifkommissionen über qualitative Themen. Auch in den Medien und in den betrieben laufen die diskussionen über neue Regelungen zur Altersteilzeit und über die beruflichen Entwicklungschancen. diskutiert wird unter anderem eine bildungsteilzeit. im gebiet der ig Metall Wolfsburg gehört continental Teves in gifhorn zum bereich Metall- und Elektroindustrie. dort arbeiten rund 1.500 beschäftigte.

dEbATTE

dEbATTE Rund uMs THEMA tArIFVerHANDluNgeN

12 13WIr IN Der regIoN . dEbATTE WIr IN Der regIoN . dEbATTE

nAcHgEFRAgT bEi tommy tAyArI

Tommy, du bist 37, willst du mit dem Sprayen nicht mal aufhören?tommy tayari (lacht): Nein. Wenn es meine Gesundheit zulässt, dann will ich auch als Rentner mit 75 noch sprayen. Die Rolling Stones machen auch immer noch Rockmusik. Jeder Mensch malt als Kind – manche bleiben dabei. Ich habe immer gemalt und gezeichnet, 1992 habe ich dann mit dem Sprayen angefangen. Es ist kreativ, tut niemandem weh, macht den Kopf frei und mir und anderen Freude.

Du willst den Menschen mit Tier- und Landschaftsmotiven Freude bereiten, aber Graffiti verbindet man doch eher mit Schriftzügen, oder?tommy tayari: Reine Schriftmotive finden die meisten Leute langweilig, wenig ansprechend. Wer mit der Spraydose richtig umgehen kann, der kann ganz andere Bilder schaffen, viel filigranere. Tiere und Fabelwesen male ich gern, weil ihre Ge-sichter anders proportioniert sind als bei Menschen. Und Kin-der freuen sich riesig, wenn sie an einer Wand einen Dino-saurier, einen Delfin oder eine schöne Landschaft entdecken, Erwachsene auch. Mit solchen Motiven kann Graffiti-Kunst sogar für das Wohn- oder Kinderzimmer interessant werden.

Dem ehemaligen Ministerpräsidenten David McAllister hast du ja auch mal eine Freude gemacht, erzähl doch mal. Graffiti als politisches Mittel?tommy tayari: Das war 2011, als es um den Erhalt des VW Gesetzes ging. Bei einer Betriebsversammlung haben wir ihm dann eine von mir gesprayte Motorhaube überreicht. Verziert mit dem Niedersachsen-Ross und den Logos von VW und IG Metall stellte die Haube einen symbolischen Schutzschild dar.Hat ja geklappt ...

Und im Rathaus, was ist dort von dir zu sehen?tommy tayari: Oberbürgermeister Klaus Mohrs hat Ende 2013 einen Integrations-Wolf bekommen! Die Wolfsburger Tunesier wollten sich bei ihm mal bedanken. Auf dem Wolf ist die gesamte Weltkarte, und Wolfsburg ist herausgehoben – als ein Ort, an dem die Integration ernst genommen wird.

Als Sohn einer Deutschen und eines Tunesiers bist du ja selbst auch wie viele Wolfsburger international. Ist Graffiti-Kunst in der Heimat deines Vaters eigentlich auch angesagt?tommy tayari: So wie hier nicht. Ich bin mal mit ganz viel Dosen im Gepäck nach Tunesien gereist. Meine Verwandten waren begeistert, für Freunde der Familie habe ich dann auch noch Werbung für ein Restaurant und ein Geschäft gesprüht – ich bin also international vertreten.

Meistens ist aber Wolfsburg dein Revier. Was verbindet dich eigentlich mit der IG Metall?tommy tayari: Viel. Erst einmal bin ich Mitglied. Aber die IG Metall hat meine Bilder auch immer geschätzt. Meine erste größere Arbeit für die IG Metall war mal ein Plakat für die Jugendauszubildendenvertretung. In der Lackiererei habe ich mal eine Meisterkabine als U-Bahn gestaltet, dann gab es noch die bereits erwähnten Motorhauben und vor einigen Jahren die Ausstellung im Gewerkschaftshaus.

»Der 37-jährige Graffiti-Künstler arbeitet bei Volkswagen als technischer Sachbear-beiter, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Seit 1992 begeistert er sich für Graffiti.«

Tier- und Landschaftsbilder gehören zu seinen liebsten Motiven. die bringt er nicht mit dem Pinsel auf die Leinwand, sondern mit der spraydose auf garagenwände und Leinwände, manchmal auch auf Motorhauben. Tommy Tayari ist wohl der älteste aktive graffiti-sprayer Wolfsburgs. Wer jetzt an illegale spray-Aktionen, an Vandalismus oder schmierereien denkt, der liegt falsch. Für Tommy ist das sprayen Kunst – eine Kunst, die ihm und anderen Freude bringen soll.

Auf der für sprayer freigegebenen Wand im Wolfsburger industriegebiet hat Tommy etliche Kilo Farben gelassen. Werke von ihm haben es aber auch bis in den niedersächsischen Landtag und ins Wolfsburger Rathaus geschafft, im gewerkschaftshaus und im schloss hatte er Ausstellungen. der 37-Jährige arbeitet bei Volkswagen als technischer sachbearbeiter, privat ist er in erster Linie Familienvater. Tommy Tayari ist übrigens der bürgerliche name des deutsch-tunesischen Künstlers, seine bilder unter-zeichnet er mit oMY.

Nicht gemalt, sondern gesprayt: Das VW Emblem, das Niedersachsen- ross und das IG Metall-Logo. Ein Bild von Tommy Tayari, das es bis in den Landtag nach Hannover schaffte.

Tommy Tayari kann es nicht lassen: Auch auf Reisen – wie hier an der See – ist die Spray- dose dabei.

Graffiti machen sich an vielen Stellen gut – ob am Garagentor, auf der Leinwand oder wie hier auf einem Wohnwagen.

Graffiti machen das Stadtbild bunter und fröhlicher.

Damit es keine Missverständ- nisse gibt: Tommy Tayari versteht seine Werke als Kunst – Art eben!

14 15WIr IN Der regIoN . nAcHgEFRAgT WIr IN Der regIoN . nAcHgEFRAgT

FotoS PRiVAT/TAYARi

DennisGastmann

Fr. 07.11. um 20 Uhr

VVK 14 / AK 17 Euro

AdamFletcher

Fr. 21.11. um 19 Uhr

VVK & AK 8/5 Euro

TorstenSträter

Do. 27.11. um 20 Uhr

VVK 17 / AK 20 Euro

Herbert Feuerstein

Sa. 29.11. um 20 Uhr

VVK 17 / AK 20 Euro

FrankGoosen

Mi. 19.11. um 20 Uhr

VVK 16 / AK 19 Euro

Toddn Kandziora

Sa. 15.11. um 21 Uhr

AK 7 Euro

RogerWillemsen

Fr. 14.11. um 20 Uhr

VVK 17 / AK 20 Euro

www.hallenbad.de | Schachtweg 31 | 38440 Wolfsburg | Karten: www.hallenbad.de und bei allen Vorverkaufsstellen

Im dIAlogig Metall-Verwaltungsstellesiegfried-Ehlers-straße 238440 WolfsburgTel.: 0 53 61 . 2002-0

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Dazu gehören: Beierstedt, Büddenstedt, Dobbeln, Esbeck, Gevensleben, Hoiersdorf, Ingeleben, Jerxheim, Jerxheim-Bahnhof, Offleben, Reinsdorf, Schöningen, Söllingen, Twieflingen, Watenstedt, Wobeck.

nAcHWAHLEnAm sonntag, den 28.09.2014, um 10:00 uhr, in der gaststätte „schloß schöningen“, burgplatz 1, 38364 schöningen, Tel. 0 53 52 . 90 75 90

tagesordnung:

1. Eröffnung und begrüßung2. Wahl einer Wahlkommission (mind. drei Mitglieder)3. Wahl eines Wohnbezirks-

leiters/einer Wohnbezirks-leiterin

4. Wahl eines stellv. Wohn-bezirksleiters/einer stellv. Wohnbezirksleiterin

5. Wahl eines schrift führers/einer schriftführerin

6. Wahl von zwei beisitzern/beisitzerinnen

7. Wahl von drei delegierten zur delegiertenversammlung der Vst. Wolfsburg

8. schlusswort

ImpreSSum

Wahlberechtigt sind nur IGM-Mitglieder mit mindestens dreimonatiger ununterbrochener Gewerkschaftszugehörigkeit. Zu den Wahlen ist der Mitgliedsausweis mitzubringen!

16 WIr IN Der regIoN & ImpreSSum