methodisches handeln in der sozialen arbeit – ein
TRANSCRIPT
1
MethodischesHandelninderSozialenArbeit–EinOrientierungsrasterLehrveranstaltungsskriptimModulA1Dozent:Prof.Dr.PeterSchallberger
(Erstfassung2017)
Inhaltsverzeichnis
1.DievierPhasendesHilfeprozesses 4
1.1ErstePhase:Situationsanalyse–Anamnese–Diagnose......................4
1.2ZweitePhase:ZielbestimmungundHilfeplanung................................7
1.3DrittePhase:Hilfeleistung–„Intervention“.......................................10
1.4ViertePhase:ReflexionundModifikation..........................................11
1.5WissenschaftlicheEvaluationundwissenschaftlicheForschung.......11
2.PhasenspezifischeMethodenderSozialenArbeit 13
3.WissensfundamentemethodischenHandelns(Referenzwissen) 15
3.1BezugswissenschaftlichesWissen......................................................16
3.2TheorienundAnsätzeSozialerArbeit................................................17
3.3Professionalitätstheorien...................................................................17
3.4IndividuellangeeignetesundhabitualisiertesWissen.......................18
4.IntervenierendeBedingungendesHandelns 19
4.1DieBesonderheitdesjeindividuellenFalles......................................20
4.2HistorischpersistentehandlungsleitendeOrientierungen................20
4.3GesetzlicherAuftragundorganisationaleEinbettung.......................21
4.4GrundlegendeprofessionelleArbeitsprinzipien.................................21
5.AktuelleKontroversenimFachdiskurs 22
2
Lehrziele:
• Siekönnenverschiedene„Wissensbestände“,mitdenenSiesichimLaufedesStudiumsauseinandersetzenwerden,allgemeinbenen-nenundvoneinanderabgrenzen.SiekennenbeispielsweisedenUn-terschiedzwischen„TheorienderSozialenArbeit“,„MethodenderSozialenArbeit“,sozialarbeitsrelevanten„bezugswissenschaftlichenTheorien“,„Professionstheorien“und„grundlegendenArbeitsprin-zipien“derSozialenArbeit.
• Sievermögeneinzuschätzen,inwieferndieseverschiedenen„Wis-sensbestände“fürdiePraxisderSozialenArbeitvonRelevanzsind.Ihnenistdeutlichergeworden,weshalbSieSozialeArbeitstudieren.
• SiekönnensozialarbeiterischeodersozialpädagogischeHilfepro-zesseanalytischineinzelnePhasenaufgliedernundallgemeinbe-nennen,welcheProblemstellungenundHerausforderungenindeneinzelnenPhasenzubewältigensind.
• SiebesitzeneingeschärftesSensoriumfürdenanspruchsvollenundprofessionalisierungsbedürftigenCharaktersozialarbeiterischerundsozialpädagogischerTätigkeiten;diesinsbesonderedeshalb,weilSiesichmiteinigen–dieSacheverkomplizierenden–Rahmenbedin-gungensozialarbeiterischenundsozialpädagogischenHandelnsauseinandergesetzthaben.
• SiefindensichmitdemUmstandzurecht,dasseskeine„Einheits-lehre“derSozialenArbeitgibtunddassimFachdiskurszudiversenFragenunterschiedliche,bisweilenauchgegensätzlichePositionenvertretenwerden.
• SiekenneneinigeFragen,dieimFachdiskursderSozialenArbeitge-genwärtigbesondersheissundkontroversdiskutiertwerden.(Mit
einigendieserKontroversenwerdenSiesichindenSeminarveran-
staltungendesA1unddesA2vertiefendauseinandersetzen.)
• DasOrientierungsrasterhilftIhnendabei,diedisparatenInhaltedesStudiumsaufeinanderzubeziehenundineinefürSiesinnvolleOrd-nungzubringen.
3
4
1.DievierPhasendesHilfeprozesses
SozialarbeiterischeundsozialpädagogischeHilfsprozesselassensichanaly-
tischinfünfPhasenaufgliedern.InderFachliteraturwerdendieeinzelnen
Phasenunterschiedlichbezeichnet.DieBlöckedesOrientierungsrastersent-
haltendeshalbvereinzeltmehrereBezeichnungenfürdas,wasinderbe-
treffendenPhasegeschieht(z.B.Situationsanalyse–Anamnese–Diagnose).
VerschiedeneAutorinnenundAutoren–z.B.Müller(2012)–verdichtendas
hierskizzierteFünf-Phasen-ModellzueinemDrei-Phasen-Modell:Diagnose–Intervention–Reflexion.IndiesenDrei-Phasen-ModellenwerdendiePha-
sen1und2sowiediePhasen4und5zujeeinerPhasezusammengezogen.
1.1ErstePhase:Situationsanalyse–Anamnese–Diagnose
WerangemesseneundzielführendeFormenderHilfeleistungerbringen
will,hatsichineinemerstenSchritteinBildvonderSituationzumachen,in
dersichdasGegenüberbefindet.
DasGegenüberresp.derKlientoderAdressatsozialarbeiterischerodersozi-
alpädagogischerHilfeleistungenkannsein:
• eineinzelnerMensch
• eineGruppe(z.B.eineSchulklasse,einePeerGroup,eineFamilie,
eineBetriebsbelegschaft,einVerein)
• eineOrganisation(z.B.eineFirma,eineInteressensorganisation,
eineSchule,einZweckverband)oderauch
5
• einesozialräumlichverbundeneGemeinschaft(z.B.eineDorfge-
meinschaft,dieBewohnerinnenundBewohnereinesQuartiers,die
NutzerinnenundNutzereinesöffentlichenPlatzes,dieFussballfans
ineinemStadionusw.)
WennimFolgendenvonKlientinnenundKlientenderSozialenArbeitdie
Redeist,mussdamitalsonichtzwingendeineinzelnesIndividuumgemeint
sein.ObehereinzelneMenschenoderGruppierungenvonMenschenKlien-
tinnenoderKlientenderSozialenArbeitsind,hängtunteranderemvomje-
weiligenHandlungsfeldab.
• HandlungsfelderderSozialenArbeitsindbeispielsweisedieHeimer-
ziehung,dieSozialberatung,diesozialpädagogischeFamilienbeglei-
tung,dieGemeinwesenarbeit,dieoffeneKinder-undJugendarbeit,
diebetrieblicheSozialarbeit,dieaufsuchendeKinder-undJugendar-
beit,dieBehindertenarbeit,dieArbeitsintegration,diegesetzliche
Sozialhilfe,dersozialpädagogischausgerichteteMassnahmenvoll-
zugusw.
DieerstePhasedesprofessionellenHilfeprozesseswirdimFachdiskursals
diePhasederAbklärung,derDiagnose,desFallverstehens,desdiagnosti-schenFallverstehens,derSituationsanalyse,derSituationseinschätzung,derAnamneseoderderIndikationbezeichnet(vgl.etwaHeiner2015).
BevorsiezurTatschreitenundirgendwelcheklientenbezogenenHilfeleistun-generbringenkönnen,müssenProfessionellederSozialenArbeitzuerstein-malFolgendesklären:
• LiegtaufSeitendesGegenüberseinBedarfnachprofessionellerHilfeundUnterstützungüberhauptvor?ErscheinenprofessionelleHilfeleistungenüberhauptangezeigtodervermagdasGegenüber
dieHerausforderungen,vordieessichgestelltsieht,auchohnepro-
fessionelleHilfezumeistern?UnangebrachteFormeneinesprofes-
sionellenAktivwerdenskönnenvomGegenüberalsübergriffig,de-
autonomisierend,infantilisierendoderbevormundenderlebtwer-
den.ImschlimmstenFallehabensiebeimGegenübereineSchwä-
chungderautonomenLebensbewältigungskompetenzzuFolge.
DeshalbhandeltessichbeiderKlärungderFrage,obeineHilfe-
oderUnterstützungsbedürftigkeitüberhauptvorliegt,umeinenab-solutunverzichtbareninitialenAkteinerjedenprofessionellenPra-xis.
• WoringenaubestehendieHerausforderungen,beiderenBewälti-
gungesdasGegenüberprofessionellzuberaten,zubegleitenoder
zuunterstützengilt?
• WoliegendieUrsachenoderHintergründedafür,dassdasGegen-
übermomentannicht,nichtmehrodernochnichtinderLageist,dieseHerausforderungenvollendsautonom(alsoohnedieInan-
spruchnahmeprofessionellerUnterstützung)zumeisternoderzu
bewältigen?
• SinddieseUrsachenoderHintergründeeheraufderbiographisch-
entwicklungsgeschichtlichenoderaufderkollektiv-gesellschaftli-
6
chenEbeneangesiedelt?Andersgefragt:Wergenausteckthierei-gentlichineiner„Krise“:IstesderkonkreteMensch,mitdemman
eszutunbekommt?Istesdassoziale,sozialräumliche,wirtschaftli-
cheoderkulturelleUmfelddiesesMenschen?IstesdaslokaleGe-
meinwesen?IsteswomöglichdieGesellschaftalsGanze?
• Entsprechend:Wengenaugiltesprofessionellzuunterstützen?Wer
istderKlientoderderAdressatderzuerbringendenHilfeleistung?
(IsteszumBeispieldasinderSchulklasseals„schwierig“diffa-
mierteKind,oderistesdieSchulklasse,diediesesverzweifeltdazu
veranlasst,sichmittelsAggressionGeltungzuverschaffen?)
• Mittels(a)welcherStrategien,zurückgreifendauf(b)welcheRouti-nen,unterAufbietung(c)welcherRessourcenundsichstützendauf(d)welcheKompetenzenzeigtsichdasGegenüberbemüht,die
Krise,inderessichbefindet,autonomzubewältigen?Woliegendie
AnknüpfungspunktederseitensderSozialenArbeitzuerbringendenHilfeleistungen?(Stichwort„HilfezurSelbsthilfe“)
• KönnenProfessionellederSozialenArbeitdasGegenüberbeiderBewältigungderaktuellenKriseüberhauptangemessenundhinrei-
chendkompetentunterstützen?IstdaszuBewältigendetatsächlich
einFallfürdieSozialeArbeit(vgl.Müller2012)–oderbenötigtdas
GegenüberHilfeleistungen,dievonanderenProfessionenangebo-tenwerden–z.B.vonAnwältinnenundAnwälten;Ärztinnenund
Ärzten;TherapeutinnenundTherapeuten;Heilpädagoginnenund
Heilpädagogen,LogopädinnenundLogopäden;Seelsorgerinnen
undSeelsorgernusw.?
Exkurs:AusdenfolgendenGründenhandeltessichbeiderinteraktivenEr-arbeitungvonSituationsanalysenresp.Diagnosenumeinehöchstan-spruchsvolleundunbedingternstzunehmendeTätigkeit:
• ÄhnlichwieinderMedizinkönnenauchinderSozialenArbeitFehl-
einschätzungenresp.FehldiagnosenfürdasGegenübergravierende
Folgenhaben.Hatkeinehinreichendsolide,hinreichendkompe-
tenteundhinreichendseriöseAuseinandersetzungmitderkonkret
vorliegendenSituationstattgefundenundruhendiesozialarbeiteri-
schenodersozialpädagogischen„Hilfeleistungen“entsprechendauf
falschen,irrigenodergarvorurteilsbehaftetenUnterstellungenauf,
kanndasGegenüberdurchdiesestattgestärkt,zusätzlichentmu-
tigt,demoralisiertundgeschwächtwerden(z.B.vorschnellesEin-
nehmeneinerrepressiv-konfrontativenHaltunggegenüberorientie-
rungslosenJugendlichen)
• ImExtremfallkönnendurchunangemessenesozialarbeiterische
undsozialpädagogischeInterventionenganzeLebensgeschichten
zerstörtwerden.HistorischeBeispielehierfürsind:Dieadministra-
tivrechtlichverfügteUnterbringungundVersorgungvonMenschen,
diebehördlichals„arbeitsscheu“,„liederlich“oder„asozial“diffa-
miertunddiskreditiertwurden,inHeimenundAnstaltenoderdiePraxisderKindswegnahmedurchdas„HilfswerkfürdieKinderder
Landstrasse“derProJuventute.(MitdieseneherdunklenKapiteln
inderGeschichteder„SozialenArbeit“setzenSiesichausführlichin
denGeschichtsseminarendesA1auseinander.)
• WerinderSozialenArbeitsolidebegründeteSituationseinschätzun-
genvornehmenwill,mussaufeinrelativbreitgefächertesbezugs-
wissenschaftlichesWissenzurückgreifenkönnen;beispielsweise
7
aufWissenausderEntwicklungspsychologie,aufWissenausderso-
ziologischenSozialisationsforschung,aufWissenausdersoziologi-
schenUngleichheitsforschung,aufWissenausderPädagogik,auf
WissenausderKulturanthropologieusw.).DieWissensbestände,
WeisheitenundMoralismendesAlltagsdenkensreichenfüreine
hinreichendsolideBegründungvonSituationseinschätzungeninder
Regelnichtaus.(Einfachnur„dumme“,einfachnur„böse“undein-
fachnur„faule“Menschengibtesnicht.DiagnosendieserArtstel-
lenkeinegeeigneteGrundlagefürprofessionelleHilfepraktikendar.)
• InvielenHandlungsfeldernderSozialenArbeitsehensichdiePro-
fessionellenmitDiagnosenkonfrontiert,dievonVertreterinnenund
VertreternandererProfessionenerstelltwurden:mitpsychiatri-
schenGutachten,mitBefundeschulpsychologischerAbklärungen,
mitmedizinischemGutachten,mitRechtsgutachtenusw..Dieskann
ProfessionellederSozialenArbeitdazuverleiten,dieSachedesDi-
agnostizierensfürbereitserledigtzuerachten.Problematischist
diesdeshalb,weilbeispielsweiseanpsychiatrischeodertestpsycho-
logischeBefunde(z.B.medizinischeADHS-Befunde,Intelligenztests
oderÄhnliches)spezifischsozialarbeiterischeodersozialpädagogi-schenHilfeleistungennurschweranschlussfähigsind.DieSozialeArbeitbrauchteigenständigeFormenderSituationsanalyseresp.
derDiagnostik.
1.2ZweitePhase:ZielbestimmungundHilfeplanung
IndieserzweitenPhasedesHilfeprozessesistzuklären,
• (a)aufdieErreichungwelcherZieledieHilfepraxisausgerichtetwer-
densoll(Zielbestimmung),
• (b)wasesvonprofessionellerSeitekonkretzuunternehmengilt,
damitdieseZieleerreichtwerdenkönnen(Hilfeplanung).
DiePhasen(1.)derDiagnoseund(2.)derZielbestimmungundHilfeplanungkönnensichsowohlzeitlichalsauchinhaltlichüberschneiden.Dennocher-
scheintessinnvoll,diebeidenPhasenanalytischzuersteinmalauseinander
zuhalten.Zielelassensichnämlicherstdannausformulieren,wennsolide
geklärtist,obaufSeitendesGegenüberseineHilfe-oderUnterstützungsbe-
dürftigkeitüberhauptvorliegtundworindieseimEinzelnenbesteht.
ZielelassensichsowohlausderPerspektivedesKlientenoderderKlientin
alsauchausderPerspektivederhilfeleistendenProfessionellenausformu-
lieren.
• PerspektivedesKlientenoderderKlientin:WelcheZielewillich–
unterInanspruchnahmeprofessionellerHilfe–fürmicherreichen?
ZumBeispiel:MitwelchenlebenspraktischenHerausforderungen
willichkünftigbesser,souveräneroderautonomerzuRandekom-
menalsbisher?Werwillichkünftigsein,undwiewillichmichkünf-
tigampolitischen,wirtschaftlichen,gemeinschaftlichenundkultu-
rellenLebenbeteiligen?
• PerspektivedesoderderProfessionellen:AufdieErreichungwel-cherZielehinwillichdenKlientenoderdieKlientinprofessionell
8
begleiten,fördernoderunterstützen?Waskannodermussichtun,
damitderKlientoderdieKlientindieseZielebestmöglicherreichen
kann?WelcheinnerenoderäusserenErschwernisseverkomplizie-
rendieZielerreichung?Welchebisdatoallenfallsnochwenigbe-
achtetenRessourcenaufSeitendesGegenüberskönntendieZieler-
reichungerleichtern?
InKontexten,indenenKlientinnenundKlienteneineprofessionelleHilfe-
leistungauseigenenAntriebundfreiwilliginAnspruchnehmen,stelltesin
derRegelkeinProblemdar,zukonsensualenBestimmungenüberdasZielderzuerbringendenHilfeleistungzugelangen.
SchwierigkeitenbeidergemeinsamenundkonsensualenErarbeitungund
AusformulierungvonZielenkönnenunterdenfolgendenBedingungenauf-
treten:
• ZwangsweiseverordneteHilfen(ZwangskontexteSozialerArbeit):UnterUmständeistesfürdenKlientenoderdieKlientinnichtnach-
vollziehbar,weshalbfürsieoderihnzwangsweiseeinHilfesettingeingerichtetwurde(z.B.Heimplatzierung,Zwangsberatung,verord-
neteArbeitsintegrationsmassnahme,verordnetesozialpädagogi-
scheFamilienbegleitung,verordnetesonderpädagogischeFörde-
rung).ErodersierahmtundinterpretiertdaseingerichteteMass-
nahmensettingzuersteinmalnichtalseinHilfesetting,sondernalseinZwangssetting.DieProfessionellensteheninihremTunnun-
mehrinderPflicht,demKlientenoderderKlientinglaubwürdigund
authentischzuvermitteln,dassdasMassnahmensettingnichtge-gen,sondernfürsieoderihneingerichtetwurde.Gelingtihnen
dies,stehteinerkonsensualenAusformulierungvonZielenim
GrundenichtsmehrimWege.
• DurchzuweisendeBehördenvorgegebeneZiele,diedurchdiePro-fessionellenals„Weisungen“fehlinterpretiertwerden:BehördlicheVerfügungengebenunterUmständenbereitsvor,welcheZieleim
RahmendesMassnahmensettingszuerreichensind.Diesesindge-
legentlicheherunglücklich,weilzutechnokratischoderschlichtun-
professionellausformuliert(Bsp.„Tagesstruktur“,„Beschäftigung“,
„Verhaltensänderung“).DamiteintragfähigesArbeitsbündnisent-
stehenkann,bedürfensolcherarttechnokratischeZielbestimmun-
geneinerReformulierunginderdirektenInteraktion.
• DieMachtderTraditioninnerhalbderjeweiligenEinrichtungInEin-richtungenderSozialenArbeit,dieauseinerrepressivenAnstalts-,
Normalisierungs-undDisziplinierungstraditionhervorgegangen
sind,kannweiterhinderalteAnstaltsgeistseinUnwesentreiben.
DieseMachtderTraditionkannzurFolgehaben,dasseinekon-
sensualeundklientenzentrierteAusformulierungvonZielengar
nichterstangestrebtwird.Esgehtdannbeispielsweiseschlichtwei-
terhinum„Nacherziehung“.
• SchematischesVorurteil,dassdie„Interessen“derKlientinnenundKlientenzuden„InteressenderGesellschaft“ineinemunüberwind-
barenSpannungsverhältnisstehen.DiesesVorurteilkanndiePro-
fessionellendazuverleiten,gegenüberderKlientinoderdemKlien-
tenvonAnfanganeinekonfrontative(oderimExtremfallgareine
diffamierende)Haltungeinzunehmen.DieseHaltungverunmöglicht
diegemeinsameErarbeitungvonZielensowieeineklienten-
zentrierteAusformulierungvonZielenmassiv.
9
AusgehendvonderdiagnostischenKlärungderimkonkretenFallvorliegen-
denHilfe-oderUnterstützungsbedürftigkeitsowieausgehendvoneiner
möglichstkonsensualenAusformulierungvonZielenlässtsichineinemFol-
geschrittnunmehreinPlanüberdiekonkretzuerbringendenHilfeleistun-genentwickeln.
DieserHilfeplankann–beispielsweiseinderFormvonMeilensteinen–be-
reitsAngabenzurzeitlichenEtappierungderHilfeleistungenthalten.Inder
FachliteraturfindensichverschiedeneVorschläge,wiebeiderHilfeplanung
zuverfahrenist(etwavonSpiegel2013).ZentralfüreinGelingenjederhel-fendenPraxiserscheint,dassderenPlanungnichtüberdieKöpfederAdres-
satinnenundAdressantenhinwegerfolgt.Eskönnendieverschiedensten
AkteureanderHilfeplanungbeteiligtsein:dieAdressatinnenundAdressan-
ten,dieprofessionellenPraktikerinnenundPraktiker,diezuweisenden
und/oderfinanzierendenBehörden;allenfallsauchweitereAkteureetwa
ausdempersönlichenUmfeldderAdressatinnenundAdressaten.
ImRahmenderHilfeplanungsindFragenderfolgendenArtzuklären:
• WelcherArtsollendieHilfeleistungensein?–z.B.Artikulationshil-fen?AnimatorischeHilfen?Coaching?DirektiverzieherischeHilfen?
HilfenbeiderAlltagsbewältigung?HilfenbeiderInitiierungeiner
gelingendenVergemeinschaftung?HilfenbeiderBewältigungvon
Konflikten?Krisenintervention?BeraterischeHilfenimSinnederIn-
formationsvermittlung?BeraterischeHilfenmittherapeutischen
Anteilen(„Sozialberatung“)?MediatorischeHilfen?Hilfenbeider
GeltendmachungvonRechtenundAnsprüchengegenüberdenSys-
temenderSozialenSicherung?HilfenbeiderErfüllungvonBürger-
pflichten(z.B.von„Mitwirkungspflichten“imSozialversicherungs-
kontext)?HilfenimBereichderschulischenoderderberuflichen
QualifizierungoderRequalifizierung?PädagogischeHilfen?usw.
• WiesolldasSettingderHilfeleistungaussehen?-z.B.stationäresSetting?Beratungssetting?AufsuchendesSetting?SchulischesSet-
ting?„HilfevorOrt“-Setting?BereitstellungvonVergemeinschaf-
tungslokalitätenund-anlässen?usw.
• WelcheFormsollendieHilfeleistungenbesitzen,resp.nachwel-chenMethodensollgearbeitetwerden?–z.B.Beratungsgespräche?IndividuellesCoaching?GemeinsameGestaltungvonAlltagsaktivi-
täten?Gruppenarbeit?Informationsvermittlung?Ausseralltägliche
pädagogischeoderagogischeInteraktion(beispielsweiseinschuli-
schenoderarbeitsweltlichenKontexten)?usw.
• WelchenCharaktersollendieHilfeleistungdominantbesitzen?ei-nendisziplinierend-erzieherischenCharakter?einenpädagogisch-
unterstützendenCharakter?einenVergemeinschaftungsdynamiken
ermöglichendenoderförderndenCharakter?einen„Strukturen“
setzendenCharakter?einenqualifizierendenCharakter?einensoli-
darisierend-anwaltschaftlichenCharakter?einenüberwachenden
undkontrollierendenCharakter?einenRatschlägeerteilendenCha-
rakter?usw.
• InwelcherPhasengliederungsolldieHilfeleistungerfolgen?Er-scheintesbeispielsweisesinnvoll,Meilensteinezusetzen(z.B.re-
gelmässigeStandortbestimmungenoderVerlaufskontrollen);solles
intensivereundwenigerintensivePhasenderBegleitungoderUn-
10
terstützunggeben?SollsichdieHilfeleistungansogenannten„Stu-
fen“-Modellenorientieren?SollendieHilfeleistungenfixterminiert
seinodersollensieeinemzeitlichoffenenHorizontbesitzen?
• AufwelcheTeilaspektederLebenspraxisdesGegenüberssollsichdieHilfeleistungbeziehen?–aufseinestaatsbürgerlicheExistenz?AufseinewirtschaftsbürgerlicheExistenz?Aufseinelebensweltli-
cheExistenz?Andersformuliert:SollenbeiihmKompetenzender
autonomen„Lebensbewältigung“gefordertwerden,diesichbei-
spielsweiseaufHerausforderungeninderSchule,aufHerausforde-
rungeninderArbeitswelt,aufHerausforderungeninderKonsum-
welt,aufHerausforderungenimÄmterverkehr,aufHerausforderun-
genbeiderGestaltungdesFamilienlebens,aufHerausforderungen
beiderGestaltungvonFreundschaften,aufHerausforderungenbei
der„Sorgeumsich“,aufHerausforderungenbeiderNutzungmedi-
alerAngebotebeziehen?Istesüberhauptsinnvoll,dieHilfeleistung
aufbestimmte„Themen“einzugrenzen,odersollsiesichaufdiege-
samteLebenspraxisoderaufdengesamtenEntwicklungsprozess
desGegenübersbeziehen?
• Wiesolldas„Hilfesystem“organisiertsein?Wersollwofürzustän-
digsein?WiegrosssollendiejeindividuellenGestaltungspielräume
dereinzelnenProfessionellensein?BeiwemfliessendieInformatio-
nenzusammen?WiesollderfachlicheAustauschzwischendenPro-
fessionellenorganisiertsein?NachwelcherLogiksollenEntschei-
dungengefälltwerden:machtlogischoderdiskursivnachderLogikdeszwanglosenZwangsdesbesserenArguments?
• WelcheKontrollensollenindenHilfeprozess–d.h.indasHandeln
derProfessionellen!–eingebautsein?AnwensollsichderKlient
oderdieKlientinwendenkönnen,wennesseitensderProfessionel-
lenzuEntgleisungenoder„Kunstfehlern“kommt?
1.3DrittePhase:Hilfeleistung–„Intervention“
InderdrittenPhasedesHilfeprozesseswerdendiegeplantenHilfsmassnah-
menkonkretumgesetzt.ImRahmendes„Arbeitsbündnisses“(vgl.etwa
Oevermann2013oderBecker-Lenz/Müller-Hermann2013)gelangenspezi-
fischsozialarbeiterischeodersozialpädagogischeHandlungsmethodenund
HilfetechnikenzumEinsatz.
DerBegriffder„Intervention“,mitdemdiesePhasedesHilfeprozessesin
derFachliteraturhäufigbezeichnetwird,istmöglicherweiseetwasmissver-
ständlich.Gemeintistdamitnicht,dassesinderSozialenArbeitdarum
geht,irgendetwaszuunterbindenoderauseinerobrigkeitlichenHaltung
herauseinerunerwünschtenEntwicklungautoritärEinhaltzugebieten.Ge-
meintisteherein„Dazwischentreten“indemfolgendenSinne(vgl.Müller
2012,68ff.):MitihrenHilfeleistungentretenProfessionellegleichsamzwi-
schendenKlienten/dieKlientinunddasProblem,daser/sieauseigener
Kraftnochnichtodervorübergehendnichtmehrzubewältigenvermag.
IdealerweiseverfügenProfessionelleüberdieKompetenz,denEinsatzme-
thodischerInstrumenteoptimalaufdenjeindividuellenEinzelfallabzustim-
men.DasBestreben,Hilfeleistungenmethodengeleitetzuerbringen,mün-
detalsokeineswegszwingendineinetechnokratischeNormierungund
StandardisierungsozialarbeiterischenundsozialpädagogischenHandelns.
11
1.4ViertePhase:ReflexionundModifikation
SpätestensimNachhineinmüssenProfessionelle–auchProfessionelleder
SozialenArbeit–explizitbegründenkönnen,weshalbsieinderzurDiskus-
sionstehendenHandlungssituationsoundnichtandersgehandelthaben;d.h.aufwelcheÜberlegungenoderaufwelcheIntuitionsiesichinihremHan-
delnstützten.Diesgiltnichtnurdann,wennimHilfeprozessetwasschief
gelaufenist.EinernachträglichenReflexionsindsinnvollerweiseauchge-
glückte„Interventionen“zuunterstellen.Lernenkannmannichtnuraus
Fehlern,sondernauchausErfolgen.
WorauserwächstfürProfessionelledieVerpflichtung,daseigeneHandelnwiederkehrendeinerkritischenÜberprüfungundReflexionzuunterziehen?
• VerpflichtunggegenüberdemKlienten/derKlientin:HilfepraktikensindinfreiheitlichverfasstenGesellschaftenprinzipiellgrundrechts-konformauszugestalten.Diesschliesstmitein,dassjedeprofessio-nellePraxiswiederkehrenddaraufhinzuüberprüfenist,obmirihr
IntegritätsverletzungenoderDeautonomisierungsdynamikenver-
bundenseinkönnten.
• VerpflichtunggegenüberdemeigenenProfessionsethos:Professio-nellemiteinemsolidehabitualisiertenProfessionsethosachtenwie
selbstverständlichdarauf,dassihnenkeinedieAutonomieentwick-
lungoderdieIntegritätdesGegenübersgefährdenden„Kunstfeh-
ler“unterlaufen.IhrerSachesicherseinkönnensiefreilichnur,
wennsieeinenreflexivenZugangzumeigenenHandelnbesitzen
undwennsiedas,wassietun,auchbegrifflichbenennenkönnen.
• VerpflichtunggegenüberderProfession:SowohlpositivealsauchnegativeErfahrungswerte(WelcheHilfepraktikensindzielführend,
welchenicht?WelchePotentialeundwelcheGefahrensindmitein-
zelnenPraktikenverbunden?)sindeinewichtigeVoraussetzungfür
dieständigeWeiterentwicklungdesprofessionellenStateoftheArt(=KunstregelnderProfession).DamitdieProfessionalsGanzevon
diesenErfahrungswertenprofitierenkann,müssensiezuersteinmal
ineinediskutierbare–d.h.ineinebegrifflichexplizite–Formge-
brachtwerden.
• VerpflichtunggegenüberdenFinanziererndererbrachtenHilfeleis-tungen:Werzahlt(seiendiesdieKlientinnenundKlientenselbst;
seiendiesdieBeitragszahlendeneinerSozialversicherung;seien
diesGönnerinnenoderGönner;seiendiesSteuerzahlerinnenund
Steuerzahler),hateinenlegitimenAnspruchdarauf,explizitzuer-
fahren,wasmitseinemGeldgeschiehtresp.weshalbProfessionelle
ihreHilfepraktikensoundnichtandersausgestalten.
1.5WissenschaftlicheEvaluationundwissenschaftlicheFor-schung
VonderPhasederprofessionellenSelbstreflexion,derenErkenntnisseeine
ModifikationderHilfepraxiszurFolgehabenkönnen,istdiePhasederwis-senschaftlichenEvaluationstrikteabgrenzen:
• EssindnormalerweisenichtdiePraktikerinnenundPraktikerder
SozialenArbeitselbst,diewissenschaftlicheEvaluationendurchfüh-
ren,sondernExpertinnenundExpertendesWissenschaftsbetriebs;
12
etwadieForschungsabteilungenderFachhochschulen,Universitäts-
instituteoderprivatwirtschaftlichorganisierteForschungsbüros.
AlsAuftraggebervonEvaluationenfungierenmeistensdieFinanziererderzuevaluierendenPraxis.SieerhoffensichAntwortenaufdiefolgendenFragen:
• Wirksamkeit:WerdenmitderuntersuchtenPraxisdieseitensdes
GesetzgebersoderseitensderFinanzierergesetztenZieletatsäch-
licherreicht?
• Effizienz:WerdendieseZieleeffizient–alsomittelseinesmöglichst
geringenKostenaufwands–erreicht?
• Nutzen:SteheninderuntersuchtenPraxisAufwandundErtraginei-nemangemessenenVerhältniszueinander?Brauchtessieüber-
haupt?
• Wirkungen:Welche–auchlängerfristigen–WirkungenundEffekte
gehenvonderuntersuchtenPraxisaus?SinddiesdiejenigenWir-
kungenundEffekte,diemansichvonderLancierungoderInstituti-
onalisierungderuntersuchtenPraxiserhoffte–oderwomöglich
ganzandere?
• Nebenwirkungen:Welchediesernicht-intendiertenNebeneffekte
sindalspositiv,welchealsnegativeinzustufen?
• SubjektiveZufriedenheiten:WiezufriedensinddieinvolviertenAk-
teure–dieKlientinnenundKlienten,diezuweisendenund/oderfi-
nanzierendenStellen,dieProfessionellenselbst–mitderunter-
suchtenPraxis?
• Alternativen:SindzuderaktuellinstitutionalisiertenPraxiseffekti-vere,effizientere,zielführendereoderkostengünstigereAlternati-
vendenkmöglich?
NichtallewissenschaftlichenForschungsarbeiten,diesichmitderPraxis
vonProfessionellenderSozialenArbeitauseinandersetzen,besitzenden
CharaktervonEvaluationen–alsovonWirkungs-undWirksamkeitsanaly-
sen.BeiEvaluationenhandeltessichumeinenUntertypuswissenschaftli-cherForschung.
WissenschaftlichenForschungsarbeitenkönnenauchandereFragestellun-genzugrundeliegen:
• WastunProfessionellederSozialenArbeiteigentlich?
• InwelcherWeisebeeinflussenrechtlicheRahmenbedingungenoder
organisationaleEinbettungenderenHandeln?
• AufwelcheweltanschaulichenodertheorieparadigmatischenPrä-
missen(Grundannahmen)–beispielsweiseaufwelchesGesell-
schaftsbild–stützensichProfessionellederSozialenArbeit(be-
wusstoderunbewusst)inihremHandeln?
• WelcherArtundwelcherProvenienzistdasWissen,aufdassiein
ihremHandelnzurückgreifen?Wiebeispielsweisefliesstdaswäh-
renddesStudiumsangeeigneteWissenindiespätereprofessionelle
Praxisein?
• WieentstehenüberhauptdieProbleme,mitdenensicheinerseits
KlientinnenundKlientenundandererseitsProfessionellederSozia-
lenArbeitherumschlagen?ZumBeispiel:Woliegendiegesellschaft-
13
lichenHintergründeundUrsachenvonArmut?WelcheArmutsrisi-
kengibtes?WieentstehenKonflikteinGruppen?WelcheFaktoren
(beispielsweiseaufderEbenederGestaltungdesSozialraums)ha-
beneinenpositivenodereinennegativenEinflussaufdiegelin-
gendeVergemeinschaftungineinemStadtquartier?Wassinddie–
insbesonderesozialen–UrsachenoderHintergründevonGewalt-
bereitschaftundAggressivität?WiekommtesinGesellschaftenzu
fundamentalistischenRadikalisierungen?
ProfessionellePraktikerinnenundPraktikerderSozialenArbeitsindnurin
denseltenstenFällengleichzeitigalswissenschaftlichForschendetätig.Um
dieErkenntnissewissenschaftlicherForschungfürdieprofessionellePraxis
nutzbarmachenzukönnen,müssenPraktikerinnenundPraktikerindeseine
Ahnungdavonhaben,wiewissenschaftlicheForschungfunktioniertundwie
derenErkenntnissezulesenundzuinterpretierensind.
2.PhasenspezifischeMethodenderSozialenArbeit
14
Wennvon„MethodenderSozialenArbeit“dieRedeist,istzuersteinmalzubestimmen,aufwelchePhaseimHilfeprozesssichdiejeweilige„Methode“bezieht:
• HabeichesmitderDiagnosemethoderesp.miteinerMethodeder
Situationsanalysezutun?
• HabeichesmiteinerMethodederHilfeplanungzutun?
• HabeichesmiteinerInterventionsmethodezutun?
• HabeichesmiteinerReflexionsmethode(resp.miteinemReflexi-
onssetting)zutun?
• HabeichesmiteinerwissenschaftlichenForschungsmethodezutun?
DiesefünfGruppenvonMethodensindstriktevoneinanderabzugrenzen,
obwohlesvereinzeltauchÜberschneidungengebenkann.Esgibtbeispiels-
weisewissenschaftlicheForschungsmethoden,diesich–inadaptierter
Form–auchfürdiagnostischeZweckenutzenlassen.
• BeiMethodenhandeltessichumsystematischbegründeteundsys-
tematischausformulierteVorschläge,wieundinwelchenVerfah-
rensschrittenbeiderBewältigungeinerProblemstellungvorzuge-
henist.
AbstrakteBeispiele:
• Diagnosemethoden:WasmussichimEinzelnentun,umzuerken-
nen,worindasProblem,daseszubewältigengilt,eigentlichbe-
steht?
• Hilfeplanungsmethoden:InwelchenVerfahrensschrittengelangeichzueinemstimmigenundumsetzungsfähigenHilfeplan?WelcheIn-
formationenmussdieserHilfeplanidealerweiseenthalten?
• Interventionsmethoden:WiestrukturiereichsinnvollerweiseeinBe-
ratungsgespräch?WiegestalteichsinnvollerweiseeineKriseninter-
vention?
DieMethodendiskussioninderSozialenArbeitgestaltetsichaktuellextrem
unübersichtlich;diesauchdeshalb,weilinpraxisnahenFachdiskursenper-
manentneueMethodenvorschlägeinUmlaufgebrachtwerden.Nichtselten
sinddieseneuenMethodenvorschlägevoneherzweifelhafterQualität.
Exkurs:Woranlässtsicherkennen,obeine„Methode“(resp.einneuinUm-
laufgebrachterVerfahrensvorschlag)hinreichendseriösist?
• Esisterkennbar,aufwelchebezugswissenschaftlichenTheorienund
aufwelcheAnnahmen(beispielweiseübermenschlicheEntwick-
lungsverläufeoderübergelingendeFormenvonVergemeinschaf-
tung)sichdievorgeschlageneMethodestützt.
• DasReferenzwissen,aufdassichderMethodenvorschlagstützt,be-
sitzteinenrationalenKernundistwissenschaftlichüberprüfbar.Auf
esoterisch(z.B.astrologisch)oderpseudowissenschaftlichbegrün-
dete(Beispiel„neurolinguistischesProgrammieren“)Methodenvor-
schlägelässtmansichbessergarnichterstein.
• DieeinzelnenVerfahrensschrittewerdensystematischausformu-
liertundargumentativstringentbegründet.Eswirdalsonichtnurnormativgefordert,dassineinerbestimmtenWeisezuverfahren
sei.(WeisungskatalogeundQS-Verfahrens-Diagrammeerfüllendie-
sesKriteriumoftmalsnicht.)
15
• BeiderPlausibilisierungderMethodewirdaufempirischeErfah-
rungswerteoderaufwissenschaftlicheEvaluationenverwiesen.
• DieVorgehensvorschlägeweiseneinenStandardarisierungs-und
Normierungsgradauf,derAnpassungenankonkreteHandlungssitu-
ationennichtvonAnfanganverunmöglicht.(DerVerfahrensvor-
schlag„EröffnenSiejedesBeratungsgesprächmitderFrage„Wie
gehtesIhnendennheute?“istzumBeispielunsinnig.)
• DerMethodenvorschlagberücksichtigt,dassnichtalleIndividuen
oderGruppenaufdiegleichenImpulsegenaugleichreagieren.Bei
allenSystematisierungsbestrebungenwirdimMethodenvorschlag
mitbedacht,dassesindersozialenWeltzwarWahrscheinlichkei-
ten,nichtaberGesetzmässigkeitenineinemnaturwissenschaftli-
chenSinnegibt.(Stichwort:TechnologiedefizitderSozialenArbeit.)
BestenfallsweisenMethodeneinenNormierungs-undStandardisierungs-
gradauf,dereineflexibleAnpassungandiekonkreteHandlungssituation
oderdenkonkretenFallzwarweitestmöglichzulässt,denProfessionellen
abergleichwohleinehinreichendeSicherheitinihremHandelnverleiht.
3.WissensfundamentemethodischenHandelns(Referenzwissen)
16
ImOrientierungsrasterwerden–aufeinersehrallgemeinenEbene-die
Wissensbeständebenannt,vondenenProfessionelleindeneinzelnenPha-
sendesHilfeprozesseszehren.
3.1BezugswissenschaftlichesWissen
BeibezugswissenschaftlichemWissenhandeltessichumWissen,dasnicht
vonForschendenderSozialenArbeitselbst,sondernvonForschendender
sogenanntenBezugswissenschaftenerzeugtwurde.
WichtigeBezugswissenschaftenderSozialenArbeitsind:
• Soziologie
• Psychologie
• Pädagogik
• Ethnologie;Sozial-undKulturanthropologie
• Philosophie;PhilosophischeEthik
• Geschichtswissenschaft
• Rechtswissenschaft
• Politikwissenschaft
VonimmenserRelevanzfürdiesozialarbeiterischeundsozialpädagogische
PraxisistbezugswissenschaftlichesWisseninsbesondere(abernichtaus-
schliesslich!)inderDiagnosephasedesHilfeprozesses,
Beispiele:
• UmzuprofundenAussagenüberallfälligeEntwicklungsbeeinträchti-gungenbeieinemKindodereinemJugendlichenzugelangen,be-
nötigtmanWissenbeispielsweiseausdersoziologischenSozialisati-
onsforschungoderausderEntwicklungspsychologie.
• WersichbeiderEinschätzungeinerallfälligen„Gefährdung“nicht
vonalltagsmoralischenImpulsenleitenlassenwill,benötigtWissen
beispielsweiseausdersoziologischenMilieuforschung,ausderFa-
miliensoziologie,ausdersystemischenPsychologieoderausder
Psychoanalyse.
• Werverstehenwill,inwelcherWeisediesozialeHerkunftdieBil-
dungs-undEntwicklungschanceneinesIndividuumsbeeinflusst,
undwasgenauProfessionelle(beispielsweisederSchulsozialarbeit
oderdersozialpädagogischenFamilienbegleitung)zurMinderung
ungleicherChancenstrukturenbeitragenkönnen,kommtnichtda-
rumherum,sichmitBefundendersoziologischenUngleichheitsfor-
schungauseinanderzusetzen.
• Werverstehenwill,weshalbjemandausderArbeitsweltherausge-
fallenistoderdieprekäreExistenzeinesWorkingPoorführt,tutgut
daran,sichmitsoziologischenBefundenzudenHintergründenvon
ArmutundprekärerBeschäftigungauseinanderzusetzen.Werdies
nichttut,neigtwomöglichzu–naiven,zynischenunddiskreditie-
renden–psychologistischenVerantwortungszuschreibungen,wie
siemittlerweileauchinpolitischenDebattengangundgäbesind.
• WerimprofessionellenAlltagmiteinerVielzahlsozialerProbleme
konfrontiertist–Armut,Prekarität,Ausgrenzung,Diskriminierung,
17
Fremdenfeindlichkeit,fundamentalistischeRadikalisierungen,Des-
integration–istschlichtdazuverpflichtet,sichauchmitkomplexe-
renErklärungsansätzenfüralldiesePhänomeneauseinanderge-
setztzuhaben.
3.2TheorienundAnsätzeSozialerArbeit
TheorienderSozialenArbeitlieferndasallgemeineBegründungsfundament
fürbestimmteMethodenderprofessionellenHilfeleistung.
Sieliefern–zuersteinmal–sehrallgemeineAntwortenaufdieFrage,
• wasSozialeArbeitüberhauptist(„Identität“und„Zuständigkeitsdo-
mäne“derSozialenArbeit),
• welcheCharakteristikensozialarbeiterischeundsozialpädagogische
Tätigkeitenaufweisen(z.B.„Technologiedefizit“,„Nicht-Standardi-
sierbarkeit“,„Professionalisierungsbedürftigkeit“,„Gemeinwohlori-
entierung“usw.),
• undworumesinderSozialenArbeitletztlichgeht(z.B.„Unterstüt-
zungvonAutonomisierungsdynamiken“,„gelingenderAlltag“usw.)
TheorienderSozialenArbeitwerdenbisweilenauchalsAnsätzederSozialenArbeitbezeichnet.MitdemBegriffdesAnsatzeswirdzumAusdruckge-
bracht,dassmitTheorienderSozialenArbeitinderRegelauchbestimmte
EmpfehlungenfürdiekonkreteprofessionellePraxisverbundensindresp.
bestimmtemethodischeHandlungsempfehlungen.
DiefolgendenTheorienoderAnsätzederSozialenArbeitwerdenimdeutschsprachigenRaumbesondersprominentdiskutiert:
• DerAnsatzderLebensweltorientierung(vgl.Thierschetal.2013)
• DerAnsatzderSozialraumorientierung
• DersystemischeAnsatz(vgl.Staub-Bernasconi2007)
• DerAnsatzderKritischenSozialeArbeit(vgl.Kunstreich2012)
• DasLebensbewältigungsparadigma(Böhnisch/Schröer2013)
DerBegriffdes„Ansatzes“wirdimFachdiskursallerdingsnichteinheitlich
verwendet.Wennvoneinem„Ansatz“dieRedeist,mussdamitnichtunbe-
dingteinebestimmtesozialarbeitswissenschaftlicheTheoriebildungstradi-
tiongemeintsein.GelegentlichistdamitschlichteinebestimmteHand-
lungsmethodeoderaucheinebestimmteGrundhaltunginderArbeitmit
denKlientinnenundKlientengemeint.DieRedeistdannbeispielsweise
• vom„lösungsorientiertenAnsatz“
• vom„erlebnispädagogischenAnsatz“
• vomAnsatzder„konfrontativenPädagogik“
• odervomAnsatzder„akzeptierendenJugendarbeit“.
3.3Professionalitätstheorien
TheorienderSozialenArbeitkönnensichauchmitderFragebefassen,wel-
cheKriterienerfülltseinmüssen,damiteinePraxisals„professionell“gelten
kann.
18
InaktuellenFachdebattenwirddieseFrageallerdingsinersterLinieunter
BezugnahmeaufBefundederProfessionssoziologieundnichtunterBezug-
nahmeaufspezifischsozialarbeitswissenschaftlichentwickelteTheoriendis-kutiert.
DieLeitfragenindiesenDebattelauten(vgl.etwaOevermann2000und
2002):
• IstdieSozialeArbeiteineProfession–vergleichbaretwasdenklas-
sischenProfessionenindenFeldernderMedizinunddesRechts?
• HandeltessichbeidenTätigkeiten,dievonFachpersonenderSozia-
lenArbeitverrichtetwerden,um„professionalisierungsbedürftige“
Tätigkeiten?
• Fallsja:SiedieseTätigkeitenunterdenaktuellenrechtlichenundor-
ganisationalenRahmenbedingungentatsächlichauch„professiona-
lisierungsfähig“?
MitdenverschiedenenAnsätzenderProfessionssoziologebefasstsichdie
Vorlesung„Professionalisierung–Professionalität–SozialeArbeitalsPro-
fession“(Schallberger2015).UnterschiedenwirddortzwischendreiAnsät-
zenderProfessionssoziologie(vgl.auchSchmeiser2006)
• Merkmalsgruppenansatz
• Macht-undinszenierungstheoretischerAnsatz
• Interaktionistisch-strukturanalytischerAnsatz
Kriterieneiner„professionellen“respektive„guten“PraxisderSozialenAr-
beitlassensichnichtnurprofessionssoziologischherleitenundbegründen:
AlternativeHerleitungs-undBegründungsquellenkönnensein:
• philosophischeEthikdiskurse
• religiöseundtheologischeEthikdiskurse
• Grundrechts-undMenschenrechtsdiskurse
• betriebswirtschaftlicheManagementlehren
Beim„BerufskodexSozialeArbeitSchweiz“desBerufverbandsAvenirSocialhandeltessichingewisserWeiseumein„Flickwerk“:Eswerdenhiervon
denunterschiedlichstenHerleitungs-undBegründungsquellenherFestle-
gungenübereine„gute“sozialarbeiterischeundsozialpädagogischePraxis
vorgenommen.DominantistimBerufskodexallerdingsdieBegründung
überdiekodifiziertenGrund-undMenschenrechte.
3.4IndividuellangeeignetesundhabitualisiertesWissen
Abhängigvonihrenjeindividuellenprimärsozialisatorischenundbiographi-
schenErfahrungshintergründenbringenStudierendederSozialenArbeit
(mindestens!)FolgendesinsStudiummitein:
• EinbestimmtesGesellschaftsbild:(Ideal-)Vorstellungenübereinge-lingendesZusammenlebeninderGesellschaftsowieüberderen
Funktionsweise
• EinbestimmtesMenschenbild:(Ideal-)Vorstellungenübereinege-lingendeundgelungeneIndividuation(einschliesslichdieentspre-
chendenBildungs-undErziehungsideale)
• Normalität-undWertvorstellungen:Moralischoderalltagstheore-
tischunterlegteVorstellungendarüber,wasnormalundwasnicht
19
normalist(Normalitätsvorstellungen)respektivewasrichtigund
wasfalschist(Wertvorstellungen)
• Einen„Primärhabitus“:EinenbestimmtenStil,„Dinge“undGe-
schehnissewahrzunehmen,zubetrachten,zuinterpretieren,den-
kendeinzuordnenundsichdiesen„Dingen“gegenüberzuverhal-
ten.
Studierenkannsodannbedeuten:
• Vorwissen,Vorverständnisse,bisherigeDeutungs-undHandlungs-
routinenmitoffenemAusgangkritischzuhinterfragenundnötigen-
fallszumodifizieren
• SichneueundalternativeSichtweisenaufDingezuerschliessenund
sichhierbeiinsbesondereinteressiertmitwissenschaftlichenFor-
schungsbefundenzudiesen„Dingen“auseinanderzusetzen.
• SichmitdemGedankenanzufreunden,dassetliche„Dinge“viel
kompliziertersind,alsmansiesichbisdahinvorgestellthat.
• SichinteressiertaufdieAuseinandersetzungauchmitFrageneinzu-
lassen,dieeinemzuersteinmalgänzlichsinnlosundunnützerschei-
nen.
• Aufbauendaufdem„Primärhabitus“einen„Sekundärhabitus“resp.
„Professionshabitus“herauszubilden,dereinenbefähigt,aufdie
HerausforderungenderprofessionellenPraxisinangemessener
Weisezureagieren.
• EinensolidebegründeteneigenenundzugleichimFachdiskursver-ankertenStandpunktinderFragezuentwickeln,worumesinder
SozialenArbeitgeht,welcheHandlungsansätzeundMethodensinn-
vollundzielführendsindundwelche„Haltung“improfessionellen
AlltagidealerweisedenKlientinnenundKlientengegenübereinzu-
nehmenist.
4.IntervenierendeBedingungendesHandelns
20
4.1DieBesonderheitdesjeindividuellenFalles
JedeProblemstellungoderjedeKrise,beiderenBewältigungProfessionelle
derSozialenArbeitunterstützendaktivwerden,besitztihrejeeigenenHin-
tergründeundihrejeeigeneGeschichte.
EntsprechendgehtesbeiderSituationsanalysenichtdarum,denkonkreten
Fallmöglichstzügiguntereineallgemeine„wissenschaftliche“Kategoriezu
subsumieren.DerRekursaufbezugswissenschaftlichesWissensollvielmehr
dabeihelfen,sicheinmöglichstdifferenziertesundfallbezogenstimmigesBildvonderSituationzumachen.
AnalogdazuistderEinsatzallgemeinbeschriebener„Methoden“derSozia-
lenArbeitnurdannhilfreich,wenndieseraufdieBesonderheitdesEinzel-
fallsabgestimmtwird.Ein„technokratischer“Methodeneinsatzsturnach
Vorgabeoder„Rezeptbuch“kanndemgegenübereineKriseodereinProb-
lemweiterverstärken.
4.2HistorischpersistenteLeitparadigmendesHandelns
„LeitparadigmendesHandelns“gebeneineAntwortaufdieFrage,worum
esindersozialarbeiterischenPraxisletztlichgeht.DeraktuelleFachdiskurs
hältaufdieseFrageunteranderemdiefolgendenzweiAntwortenbereit:
• EsgehtumUnterstützungsleistungenbeiderErlangungoderWie-
dererlangunglebenspraktischerAutonomie(„Autonomisierungspa-
radigma“)(vgl.etwaOevermann2013)
• EsgehtumUnterstützungsleistungenbeiderEtablierungeinesge-
lingendenAlltags(„Alltagsbewältigungsparadigma“)(vgl.etwa
Thierschetal.2012)
LängstnichtalleEinrichtungenderSozialenArbeitrichtenihrHandelnan
solcherart„klientenzentrierten“und„humanistischen“Leitparadigmenaus.
AuchheutenochfindensichineinzelnenEinrichtungenundbeieinzelnen
ProfessionellenLeitorientierungendesHandelns,dieaufhistorischältere
Traditionendes„Fürsorgerismus“,der„Sozialdisziplinierung“undder„Nor-
malisierung“verweisen(hierzuausführlichSchallberger/Wyer2010und
Schallberger/Schwendener2017)
Beispielefürsolche–historischpersistente–Leitparadigmensind
• RettungvorsittlicherVerwahrlosung
• DisziplinierungundUmerziehung
• BändigungauffälligenundabweichendenVerhaltens
• VerhaltenskorrekturmittelsautoritärerKonfrontation
• VersorgungzwecksNormalisierung
• VerwahrungzwecksUnschädlichmachungusw.
LeitparadigmendieserArtsindmiteinem„humanistischen“VerständnisSo-
zialerArbeitnurschwervereinbar.Eserscheintdeshalbwichtig,dasssich
künftigeProfessionellederSozialenArbeitimLaufedesStudiumsauchmit
der–invielenBelangenunrühmlichen–GeschichteihrerProfessionausei-nandersetzen.
21
4.3GesetzlicherAuftragundorganisationaleEinbettung
EsgibtHandlungsfelderderSozialenArbeit,indenendieProfessionellen–
inAusübungeinerbehördlich-herrschaftlichenFunktion–miteinemsoge-
nannten„Doppelmandat“derHilfeundderKontrolleausgestattetsind.
• StrengbetrachtetliegteineKonstellationdesdoppeltesMandatal-
lerdingsnurvor,wennProfessionelleineinemenggefasstenSinne„Amtsträger“sind:d.h.wennsievonAmteswegenzurSanktionie-
runggesetzlichdefinierterFehlhandlungen(z.B.Verletzungsoge-
nannterMitwirkungspflichtenimSozialversicherungskontext)ver-
pflichtetsind.
HandlungsvorgabenundWeisungen,diesichnichtunmittelbarauseinem
gesetzlichenAuftrag,sondernausderKulturoderdemSelbstverständnisei-
nerOrganisationergeben,konstituierennochkein„doppeltesMandat“.Für
ProfessionellekönnensieindesgleichwohlzumProblemwerden;diesdann,
wennineinerOrganisationEntscheidungennichtnachderdiskursivenLogik
deszwanglosenZwangsdesbesserenArguments(indiesemFallwärensie
jederzeitdiskutier-undveränderbar),sondernmachtlogischgefälltwerden.„Professionalität“und„Macht“sindsoetwaswienatürlichFeinde.
4.4GrundlegendeprofessionelleArbeitsprinzipien
ImRahmeneinerseitsvonTheorienderSozialenArbeitundandererseitsvonProfessionalitätstheorienwerdendieargumentativhergeleitetenund
forschungslogischbegründetenArbeitsprinzipienSozialerArbeitletztlich
nichtseltenineinernormativenSpracheausformuliert.
HierauskannsichdieGefahrergeben,dasseminentwichtigePrinzipienei-
nerprofessionalisiertenPraxisletztlichzurWorthülseoderzumSchlagwort
verkommen.
WichtigeArbeitsprinzipien,ohnederenEinhaltungeineaufErmächtigungundAutonomisierungausgerichteteSozialeArbeitschlichtunmöglichist
unddieesinderprofessionellenPraxisentsprechendunbedingternstzu
nehmengilt,werdenimFachdiskursunterBegriffenwiedenfolgendendis-
kutiert:
• Subjektorientierung
• Ressourcenorientierung
• „Koproduktion“
• Fallbezug
• HilfezurSelbsthilfe
22
5.AktuelleKontroversenimFachdiskurs
23
ErwähnteLiteratur:
Böhnisch,Lothar;WolfgangSchröer(2013):SozialeArbeit–eineproblemorientierte
Einführung,BadHeilbrunn:Klinkhardt.
Heiner,Maja (2015): Diagnostik in der Sozialen Arbeit, in: Otto, Hans-Uwe; Hans
Thiersch(Hg.):HandbuchSozialeArbeit,München:Reinhardt,281-293
Kunstreich,Timm;MichaelLindenberg (2012):SozialeArbeitmitAusgegrenzten–
DieTantalus-Situation,in:Thole,Werner(Hg.):GrundrissSozialeArbeit,Wiesba-
den:VSVerlag,523-539.
Müller, Burkhard (2012): Sozialpädagogisches Können. Ein Lehrbuch zurmultiper-
spektivischenFallarbeit,Freiburg/B:Lambertus
Oevermann,Ulrich(2000):DienstleistungderSozialbürokratieausprofessionalisie-
rungstheoretischerSicht“,in:Harrach,EvaMariaetal.:VerwaltungdesSozialen.
FormendersubjektivenBewältigungeinesStrukturkonflikts,Konstanz:UVK,57-
78
Oevermann,Ulrich(2002):ProfessionalisierungsbedürftigkeitundProfessionalisiert-
heitpädagogischenHandelns,in:Kraul,Margretetal.(Hg.):BiografieundProfes-
sion,BadHeibrunn:Klinkhart.
Oevermann,Ulrich(2013):DieProblematikderStrukturlogikdesArbeitsbündnisses
undderDynamikvonÜbertragungundGegenübertragungineinerprofessiona-
lisiertenPraxisderSozialarbeit,in:Becker-Lenz,Rolandetal.(Hg.):Professionali-
tätinderSozialenArbeit,Wiesbaden:SpringerVS,119-148
Schallberger,Peter;AlfredSchwendener (2017):ErziehungsanstaltoderFörderset-
ting?Kinder-und Jugendheime inderSchweizheute,Köln: vonHalem (zuerst
erschienenbeiUVKKonstanz,2017)
Schallberger,Peter;BettinaWyer(2010):PraxisderAktivierung.EineUntersuchung
vonProgrammenzurvorübergehendenBeschäftigung,Konstanz:UVK
Schallberger;Peter(2015):Professionalisierung–Professionalität–SozialeArbeitals
Profession.Lehrveranstaltungsskript–ModulA1,FHSSt.Gallen,Ms.
Schmeiser,Martin(2006):SoziologischeAnsätzederAnalysevonProfessionen,der
Professionalisierung und des professionellen Handelns, in: Soziale Welt 57/3,
295-318.
Staub-Bernansconi,Silvia(2007):SozialeArbeitalsHandlungswissenschaft.System-
theoretischeGrundlagenundprofessionellePraxis–EinLehrbuch,Bern:Haupt
Thiersch,Hans;KlausGrunwald;StefanKöngeter(2012):LebensweltorientierteSozi-
aleArbeit,in:Thole,Werner(Hg.):GrundrissSozialeArbeit,Wiesbaden:VSVer-
lag,175-196.
vonSpiegel,Hiltrud(2013):MethodischesHandelninderSozialenArbeit.Grundla-
genundArbeitshilfenfürdiePraxis,München:Reinhardt