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Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie Dezernat I3 – Luftreinhaltung: Emissionen Seite 1 von 12 Bearbeiter: I3-Co Version 5: 16.08.2019 Merkblatt – Emissionsringversuche Staub und Gas Merkblatt Emissionsringversuche Staub und Gas 1. Veranstaltungsort Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie Dezernat I3 – Luftreinhaltung: Emissionen Ludwig-Mond-Str. 33 34121 Kassel E-Mail: [email protected] Tel.: 0561-2000-137 Fax: 0561-2000-225 Hinweis: Die Messplätze für die Ringversuchsdurchführung befinden sich im 1. sowie im 3. Stock des Dienstgebäudes (Raum 130 und 373). Ein Fahrstuhl für den Gerätetransport steht nicht zur Verfügung. 2. Ansprechpartner Dr. Jens Cordes E-Mail: [email protected] (Fachlich Verantw. Ringversuche) Tel.: 0561-2000-141 Dr. Dominik Wildanger E-Mail: [email protected] (Dezernatsleiter) Tel.: 0561-2000-111 3. Teilnehmer Die Emissionsringversuche wurden konzipiert für Stellen nach §29b Bundes-Immissions- schutzgesetz (BImSchG), sowie für Antragsteller im Bekanntgabeverfahren nach BImSchG. Andere Messinstitute, Hersteller von Geräten, interessierte Betriebsmessstellen etc. können aber selbstverständlich auch am Ringversuch teilnehmen. Bitte beachten Sie: Aufgrund des begrenzten Platzangebots im Messraum können ohne Rücksprache mit dem Veranstalter nur zwei Personen pro Teilnehmer an der Probenahme teilnehmen. Es können maximal 8 Stellen gleichzeitig an einem Staub- oder Gasringversuch teilnehmen. 4. Aufgabenstellung Gegenstand des Staubringversuchs ist die Ermittlung der Massenkonzentration partikelför- miger Abgasbestandteile an der ESA sowie die Bestimmung von Staubinhaltsstoffen (Schwer- metalle) nach vorheriger Ermittlung der Abgasrandbedingungen. Gegenstand des Gasringversuchs ist die Ermittlung von Massenkonzentrationen der anorga- nischen Komponenten Schwefeldioxid (SO2), Stickstoffoxide (NO + NO2, anzugeben als NO2), Kohlenstoffmonoxid (CO), und der organischen Komponenten Formaldehyd, Ethylbenzol, Toluol, Xylol (als Summe der Isomere) sowie des Summenparameters Gesamt-C nach vorhe- riger Ermittlung der Abgasrandbedingungen.

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Merkblatt – Emissionsringversuche Staub und Gas

Merkblatt

Emissionsringversuche Staub und Gas

1. Veranstaltungsort

Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie Dezernat I3 – Luftreinhaltung: Emissionen

Ludwig-Mond-Str. 33 34121 Kassel

E-Mail: [email protected] Tel.: 0561-2000-137 Fax: 0561-2000-225

Hinweis: Die Messplätze für die Ringversuchsdurchführung befinden sich im 1. sowie im 3. Stock des Dienstgebäudes (Raum 130 und 373). Ein Fahrstuhl für den Gerätetransport steht nicht zur Verfügung.

2. Ansprechpartner

Dr. Jens Cordes E-Mail: [email protected] (Fachlich Verantw. Ringversuche) Tel.: 0561-2000-141

Dr. Dominik Wildanger E-Mail: [email protected] (Dezernatsleiter) Tel.: 0561-2000-111

3. Teilnehmer

Die Emissionsringversuche wurden konzipiert für Stellen nach §29b Bundes-Immissions-schutzgesetz (BImSchG), sowie für Antragsteller im Bekanntgabeverfahren nach BImSchG. Andere Messinstitute, Hersteller von Geräten, interessierte Betriebsmessstellen etc. können aber selbstverständlich auch am Ringversuch teilnehmen.

Bitte beachten Sie: Aufgrund des begrenzten Platzangebots im Messraum können ohne Rücksprache mit dem Veranstalter nur zwei Personen pro Teilnehmer an der Probenahme teilnehmen.

Es können maximal 8 Stellen gleichzeitig an einem Staub- oder Gasringversuch teilnehmen.

4. Aufgabenstellung

Gegenstand des Staubringversuchs ist die Ermittlung der Massenkonzentration partikelför-miger Abgasbestandteile an der ESA sowie die Bestimmung von Staubinhaltsstoffen (Schwer-metalle) nach vorheriger Ermittlung der Abgasrandbedingungen.

Gegenstand des Gasringversuchs ist die Ermittlung von Massenkonzentrationen der anorga-nischen Komponenten Schwefeldioxid (SO2), Stickstoffoxide (NO + NO2, anzugeben als NO2), Kohlenstoffmonoxid (CO), und der organischen Komponenten Formaldehyd, Ethylbenzol, Toluol, Xylol (als Summe der Isomere) sowie des Summenparameters Gesamt-C nach vorhe-riger Ermittlung der Abgasrandbedingungen.

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4.1 Betriebszustand der ESA während des Ringversuches

Die Anlage wird mit geheizter, gefilterter (Partikelabscheidefilter EU 7) Außenluft betrieben. Im Ringversuch wird ein Volumenstrom im mittleren Leistungsbereich (zwischen 2000 und 6500 m³/h im Nz, tr) verwendet.

4.2 Messebenen der ESA und Lage der Messstelle

Die Messebenen befinden sich im 1. und im 3. Stockwerk des Dienstgebäudes des HLNUG (Raum 130 und 371), etwa 5,0 bzw. 12,5 m über Erdgleiche, und am Ende einer ca. 6,5 bzw. 14 m langen lotrechten Anströmstrecke. Zur Durchführung des Ringversuches sind auf den Messebenen Messöffnungen in folgender Größe (nach DIN ISO 228) und Anzahl vorhanden:

Stockwerk 3“-Innengewinde (G3) 2“-Innengewinde (G2)

1. Stock 8 5

3. Stock 6 7

Die von den Teilnehmern verwendeten Probenahmesonden müssen auf den Innendurch-messer der Anlage von 40 cm abgestimmt sein. Während der Ringversuchsdurchführung wird die Anlage mit einer Abgasgeschwindigkeit von > 4 m/s betrieben. Sollten während der Ringversuchsdurchführung in Messwagen fest eingebaute automatisch arbeitende Messein-richtungen verwendet werden, wird von der Messstelle bis zum Messwagen eine Messgas-leitung mit einer Länge von ca. 50 m benötigt.

5. Durchführung der Messungen

5.1 Ermittlung der Randbedingungen

Vor Beginn des Ringversuches sind folgende Randbedingungen zu erfassen:

Ermittlung des Geschwindigkeitsprofils im Querschnitt an zwei Messachsen

Luftdruck in Höhe der Messebene

Statischer Druck

Temperatur im Messkanal

Wasserdampfanteil (Feuchte im Messkanal)

Berechnung des Volumenstroms

Die Abgasrandbedingungen sind von den Teilnehmern des Ringversuches an jedem Ver-suchstag zu überprüfen bzw. neu zu bestimmen, die Messergebnisse sind im Rahmen der Er-gebnismitteilung einzureichen.

5.2 Durchführung der Probenahme: Staub

Jeder Teilnehmer führt die Ermittlung der Staubkonzentration durch isokinetische Ent-nahme eines staubbeladenen Teilvolumens gemäß DIN EN 13284-1 (ggf. in Verbindung mit Richtlinie VDI 2066, Blatt 1) durch. Soll ein anderes Probenahmeverfahren einge-setzt werden, muss der Teilnehmer zunächst die Gleichwertigkeit dieses Verfahrens ge-mäß DIN EN 14793 nachweisen.

Jeder Teilnehmer braucht eine vollständige Messausrüstung zur Bestimmung von klei-nen Staubmengen und zur Ermittlung der Randbedingungen. Alle eingesetzten Geräte müssen Eigentum der teilnehmenden Messstelle sein und den Anforderungen der DIN EN 13284-1 bzw. VDI Richtlinie 2066 Blatt 1 entsprechen.

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Die Dauer der Einzelmessungen beträgt 30 Minuten, wobei nach 15 Minuten eine Unter-brechung zum Achsenwechsel stattfindet.

Es werden 10 Einzelmessungen (eine Einführungsmessung ohne Staubdosierung sowie neun Messungen bei verschiedenen Staubmassenkonzentrationen) durchgeführt.

Es werden jeweils 3 Konzentrationen innerhalb der folgenden Bereiche angeboten:

Stufe 1 1 bis 4 mg/m3

Stufe 2 4 bis 7 mg/m3

Stufe 3 7 bis 12 mg/m3

(Diese Angaben sind nur als Anhaltspunkte zu verstehen)

Die gravimetrische Bestimmung der Staubbeladung der Filter erfolgt normkonform im Laboratorium der teilnehmenden Messstelle.

Die Probenahmen finden für alle Teilnehmer gleichzeitig statt. Dabei werden die folgen-den Komponenten mit Hilfe der folgenden Messverfahren ermittelt:

Nr. Komponente Einzusetzendes Messverfahren Konzentrationsbereich

P1 Gesamtstaub DIN EN 13284-1; VDI 2066, Blatt 1 1 bis 12 mg/m³

P2 Cadmium

DIN EN 14385; VDI 2268, Blatt 1-4

Hinweis: Bei der Probenahme kann in Abweichung von der Norm auf den Ein-satz von Waschflaschen verzichtet werden.

1 bis 120 µg/m³

(gilt für jedes Element)

P3 Cobalt

P4 Chrom

P5 Kupfer

P6 Mangan

P7 Nickel

P8 Blei

P9 Vanadium

5.3 Durchführung der Probenahme: Gas

Die Probenahmen finden für alle Teilnehmer gleichzeitig statt. Dabei werden die folgen-den Komponenten mit Hilfe der folgenden Messverfahren ermittelt:

Nr. Komponente Art der Ermittlung

Einzusetzendes Messverfahren

Konzentrations-bereich [mg/m³]

G1 SO2 diskontinuierlich DIN EN 14791 20 bis 150

G2 NOx als NO2 kontinuierlich DIN EN 14792 60 bis 450

G3 Toluol

diskontinuierlich DIN EN 13649 (bzw. DIN CEN/TS 13649)

4 bis 100

(Summe der Kom-ponenten G3-G5)

G4 Ethylbenzol

G5 o-, m- und p-Xylol

G6 Formaldehyd diskontinuierlich VDI 3862 Blatt 2, 3 oder 4 4 bis 40

G7 Gesamt-C (ETX +C3H8) kontinuierlich DIN EN 12619 4 bis 100

G8 Gesamt-C (nur C3H8) kontinuierlich DIN EN 12619 5 bis 100

G9 CO kontinuierlich DIN EN 15058 10 bis 100

Die Probenahmedauer bzw. Integrationszeit beträgt generell 30 Minuten. Kommen aus-schließlich kontinuierliche Messverfahren zum Einsatz (Freitag), beträgt die Dauer der Messung lediglich 15 Minuten.

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Zu jeder Komponente werden 9 Messungen, die sich auf drei Konzentrationsstufen ver-teilen, durchgeführt. Zusätzlich wird an jedem Ringversuchstag eine Messung ohne Do-sierung zur Bestimmung von Blindwerten angeboten.

Die analytische Auswertung von diskontinuierlichen Probenahmen (Schwefeldioxid, Formaldehyd, Ethylbenzol, Toluol und o-, m-, p-Xylol) muss im Labor des Teilnehmers erfolgen.

Die Xylolisomere (o-, m- und p-Xylol) werden als Summe bestimmt.

Das HLNUG bietet eine Überprüfung der Prüfgase der Teilnehmer durch Vergleich mit Referenzgasen des HLNUG an. Die Überprüfung wird mit Referenzgasen folgender Zu-sammensetzung durchgeführt:

C3H8 in synthetischer Luft

NO in N2

CO in N2

Für weitere Informationen lesen Sie bitte das “Merkblatt – Prüfgasuntersuchung“.

5.4 Belegung der Messebenen und Messöffnungen

Die Belegung der Messebenen und Messöffnungen wird vom Personal des HLNUG vor Ort festgelegt.

6. Ergebnisabgabe

Alle Messergebnisse sind bezogen auf Normzustand, trocken (273,15 K und 1013,25 hPa), anzugeben.

Die Ergebnisse des Staubringversuchs und des Gasringversuchs werden getrennt eingereicht und ausgewertet.

Für beide Ringversuche werden die Ergebnisse per E-Mail an folgende Adresse übermittelt:

[email protected]

dazu sind die Messwerte in Excel-Dateien einzutragen, welche auf der HLNUG-Website unter:

https://pt.hlnug.de

heruntergeladen werden können.

Bitte beachten Sie die unterschiedlichen Abgabefristen für die zwei Ringversuche.

Jeder Teilnehmer kann nur ein Ergebnis pro Messung und Komponente einreichen. Jeder Austausch von Ergebnissen mit anderen Teilnehmern ist unzulässig, ebenso die Vergabe der Analysen im Unterauftrag an ein anderes Unternehmen.

Die Mitteilung der Ergebnisbewertung an die Ringversuchsteilnehmer erfolgt in Form einer Gesamtübersicht bis spätestens 6 Wochen nach Ablauf der Abgabefrist für die Messergeb-nisse der Teilnehmer.

6.1 Staubringversuch

Staubkonzentrationen müssen in mg/m³ und Schwermetallkonzentrationen in µg/m³ ange-geben werden. Alle Werte sind mit einer Nachkommastelle anzugeben.

Rundungen sind gemäß DIN 1333 „Zahlenangaben“ vorzunehmen.

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Merkblatt – Emissionsringversuche Staub und Gas

Die Ergebnisse des Staubringversuchs müssen bis spätestens sechs Wochen nach dem letz-ten Tag des Staubringversuchs an das HLNUG übermittelt worden sein. Erfolgt innerhalb die-ses Zeitraumes keine Ergebnisübermittlung, wird der Ringversuch automatisch als „nicht be-standen“ gewertet.

6.2 Gasringversuch

Alle Ergebnisse von Messungen an der ESA sind in mg/m³ anzugeben. Die Ergebnisse für die Komponenten G1, G2, G7 und G8 sind mit einer, die Ergebnisse für die anderen Komponenten mit zwei Nachkommastellen anzugeben.

Die Ergebnisse des Gasringversuchs müssen bis spätestens vier Wochen nach dem letzten Tag des Gasringversuchs an das HLNUG übermittelt worden sein. Erfolgt innerhalb dieses Zeitraumes keine Ergebnisübermittlung, wird der Ringversuch automatisch als „nicht be-standen“ gewertet.

Bis auf Weiteres kann das HLNUG keine Lösungen organischer Stoffe in CS2 („ETX-Referenz-standard“) bereitstellen. Die Analyse dieser Lösung als „Analytischer Teil“ des Ringversuchs findet deshalb nicht statt.

7. Bewertung der Ergebnisse

Die Auswertung des Ringversuchs erfolgt in Anlehnung an das z-Score Verfahren. Dazu wer-den bei allen Komponenten mit Probenahme für den i-ten Messwert der j-ten Konzentrati-onsstufe der k-ten Komponente 𝑥𝑖𝑗𝑘 ein z-Score-Wert 𝑧𝑖𝑗𝑘 ermittelt:

𝑧𝑖𝑗𝑘 =𝑥𝑖𝑗𝑘 − 𝑋𝑖𝑗𝑘

𝜎𝑘 ∙ 𝑋𝑖𝑗𝑘

Hierbei ist 𝑋𝑖𝑗𝑘 der Schätzwert für den wahren Wert (Sollwert) der entsprechenden Dosie-

rung und 𝜎𝑘 die zugehörige Präzisionsvorgabe (Kriterium zur Leistungsbewertung). Der Schätzwert für den wahren Wert wird aus den Messdaten der Dosieranlage sowie dem Volu-menstrom hergeleitet.

Für die Interpretation der ermittelten z-Score-Werte gilt folgendes Schema:

|𝑧𝑖𝑗𝑘| ≤ 2 Ergebnis zufriedenstellend

2 < |𝑧𝑖𝑗𝑘| < 3 Ergebnis fraglich

|𝑧𝑖𝑗𝑘| ≥ 3 Ergebnis unzureichend

Generell sollte bei jedem Ergebnis, das mit einem z-Score von mehr als zwei bewertet wurde, eine Ursachenforschung betrieben werden.

Im nächsten Schritt werden die Beträge der 𝑛 z-Scores der Ergebnisse einer Konzentrations-stufe (in der Regel 𝑛 = 3) einer Komponente gemittelt:

𝑧𝑗𝑘 =∑|𝑧𝑖𝑗𝑘|

𝑛

𝑛

𝑖=1

und jeder Konzentrationsstufe in Abhängigkeit von diesem mittleren z-Score eine Klassen-zahl 𝐾𝑗𝑘 nach folgenden Schema zugeordnet:

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𝑧𝑗𝑘 ≤ 2 𝐾𝑗𝑘 = 1

2 < 𝑧𝑗𝑘 < 3 𝐾𝑗𝑘 = 2

𝑧𝑗𝑘 ≥ 3 𝐾𝑗𝑘 = 3

Im nächsten Schritt wird für jede Komponente k die Summe der Klassenzahlen 𝐾𝑘 über die drei Konzentrationsstufen gebildet:

𝐾𝑘 =∑𝐾𝑗𝑘

3

𝑗=1

Für jede Komponente müssen mindestens sechs Messwerte eingereicht worden sein, an-dernfalls gilt die Komponente als nicht erfolgreich bestimmt.

Die Ermittlung des Gesamtergebnisses sowohl der einzelnen Komponenten, als auch der Ringversuchsteilnahme insgesamt ist für den Staub- und den Gasringversuch unterschied-lich.

7.1 Staubringversuch

Eine Komponente wurde dann erfolgreich bestimmt, wenn die zugehörige Summe der Klas-senzahlen ≤ 5 ist. Stehen in begründeten Einzelfällen nur die Ergebnisse für zwei Konzentra-tionsstufen für eine Auswertung zur Verfügung, so wird die Bestimmung dann als erfolgreich bewertet, wenn die Summe der Klassenzahlen ≤ 4 ist und die Summe der z-Scores maximal 5,2 beträgt.

Der Ringversuch gilt im Gesamtergebnis als erfolgreich bestanden, wenn die Komponente Gesamtstaub und zusätzlich mindestens 5 der 6 Schwermetall-Pflichtkomponenten (Nr. P2-P5, P7 und P8) erfolgreich bestimmt wurden. Die Ergebnisse der Komponenten P6 (Mangan) und P9 (Vanadium) wirken sich nicht auf das Gesamtergebnis aus. Die Präzisionsvorgaben 𝜎𝑘 betragen:

Nr. Komponente 𝝈𝒌 in % des Sollwerts

P1 Gesamtstaub 7

P2 Cd 8

P3 Co 8

P4 Cr 12

P5 Cu 8

P6 Mn 10

P7 Ni 8

P8 Pb 8

P9 V 10

Wenn die Komponente Gesamtstaub (P1) bestanden wurde, aber weniger als 5 der Schwer-metall-Pflichtkomponenten (Nr. P2-P5, P7 und P8) erfolgreich bestimmt wurden, erhält der Teilnehmer eine Probe ESA-Prüfstaub zur Nachanalyse. Die Bewertung dieser Nachanalyse erfolgt nach dem in den Durchführungsbestimmungen beschriebenen Schema und wird an-stelle der Ergebnisse aus der Probenahme für das endgültige Gesamtergebnis der Ringver-suchsteilnahme herangezogen.

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7.2 Gasringversuch

Eine Komponente wurde dann erfolgreich bestimmt, wenn die zugehörige Summe der Klas-senzahlen ≤ 6 ist. Stehen in begründeten Einzelfällen nur die Ergebnisse für zwei Konzentra-tionsstufen für eine Auswertung zur Verfügung, so wird die Bestimmung dann als erfolgreich bewertet, wenn die Summe der Klassenzahlen ≤ 4 ist.

Der Ringversuch gilt im Gesamtergebnis als erfolgreich bestanden, wenn alle ergebnisrele-vanten Komponenten (Nr. G1-G7) erfolgreich bestimmt wurden. Die Ergebnisse der Kompo-nenten G8 (Propan) und G9 (CO) wirken sich nicht auf das Gesamtergebnis aus.

Nr. Komponente Art der Ermittlung 𝝈𝒌 in % des Sollwerts

G1 SO2 diskontinuierlich 3,1

G2 NOx als NO2 kontinuierlich 3,1

G3 Toluol diskontinuierlich 5,6

G4 Ethylbenzol diskontinuierlich 5,8

G5 o-, m-, p-Xylol diskontinuierlich 5,3

G6 Formaldehyd diskontinuierlich 3,5

G7 Gesamt-C (ETX + Propan) kontinuierlich 3,3

G8 Gesamt-C (nur Propan) kontinuierlich 3,3

G9 CO kontinuierlich 3,6

8. Ergebnismitteilung

Die Mitteilung der Bewertungsergebnisse an die Ringversuchsteilnehmer erfolgt bis spätes-tens 6 Wochen nach dem Ringversuch. Zusätzlich erstellt das HLNUG jedes Jahr einen Bericht, der die Ergebnisse aller Teilnehmer der Ringversuche eines Jahres in anonymisierter Form enthält.

Auf die Pflicht der bekanntgegebenen Messstellen, die für sie zuständige Bekanntgabebe-hörde unmittelbar über das Ringversuchsergebnis zu unterrichten (§16 IV 7 der 41. BIm-SchV), wird hingewiesen.

9. Widersprüche, Beschwerden

Widersprüche und Beschwerden sind an den Veranstalter des Ringversuches zu richten, so-fern sie sich auf die Einladung, die Durchführung des Ringversuches, die Ergebnismitteilung sowie die Ergebnisse selbst beziehen. Verschiedene Aspekte des Ringversuchsprogramms können zeitweise im Unterauftrag vergeben werden. Im Falle einer Unterauftragsvergabe er-folgt diese an einen kompetenten Unterauftragnehmer, für dessen Arbeit das HLNUG verant-wortlich ist.

Widersprüche und Beschwerden sind an die nach Landesrecht für die Bekanntgabe zustän-dige Behörde zu richten, sofern sie sich auf aus den Ergebnissen abgeleitete Maßnahmen (z. B. eine Aufforderung zur Wiederholung, den Widerruf der Bekanntgabe etc.) beziehen.

Die Widerspruchs- und Beschwerdefristen werden in den jeweiligen Bescheiden und Mittei-lungen geregelt.

10. Kosten

Die Teilnehmergebühr wird gemäß der jeweils gültigen Verwaltungskostenordnung für den Geschäftsbereich des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz erhoben.

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Zeitablauf des Ringversuches

Staubringversuch (1. Tag)

(Montag)

Es empfiehlt sich ggf. eine Anreise am Vortag (Sonntag).

Ab 09:00 Uhr Anreise und Aufbau der Messgeräte für Staubmessungen

Abgabe der Prüfgase in Raum 126/127 (Bereiten Sie bitte Kopien der Zer-tifikate vor und versehen diese und die Prüfgasflaschen mit Aufklebern, wie im Merkblatt „Prüfgasuntersuchung“ beschrieben.)

12:00 Vorbesprechung (Raum 258)

Hinweis: Teilnehmer, die bis zu diesem Zeitpunkt nicht erschienen sind, werden vom Ring-versuch ausgeschlossen.

12:30 – 13:15 1. OG: Mittagspause 3. OG: Messung der Randbedingungen

13:15 – 14:00 1. OG: Messung der Randbedingungen 3. OG: Mittagspause

14:00 – 17:00 Ermittlung der Staubbeladung durch isokinetische Entnahme eines staub-beladenen Teilvolumens gemäß DIN EN 13284-1 bzw. Richtlinie VDI 2066 Blatt 1.

Folgender Ablauf ist vorgesehen:

eine Einführungsmessung (30 min)

drei Messungen gemäß obiger Richtlinie (je 30 min)

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Staubringversuch (2. Tag)

(Dienstag)

08:00 – 08:45 1. OG: Vorbereitung 3. OG: Messung/Kontrolle der Randbedingungen

08:45 – 09:30 1. OG: Messung/Kontrolle der Randbedingungen 3. OG: Vorbereitung

09:30 – 11:45 Ermittlung der Staubbeladung durch isokinetische Entnahme eines staub-beladenen Teilvolumens gemäß DIN EN 13284-1 bzw. Richtlinie VDI 2066 Blatt 1.

Folgender Ablauf ist vorgesehen:

drei Messungen gemäß obiger Richtlinie (je 30 min)

11:45 – 12:30 Mittagspause

12:30 – 14:45 Ermittlung der Staubbeladung durch isokinetische Entnahme eines staub-beladenen Teilvolumens gemäß DIN EN 13284-1 bzw. Richtlinie VDI 2066 Blatt 1.

Folgender Ablauf ist vorgesehen:

drei Messungen gemäß obiger Richtlinie (je 30 min)

14:45 – 17:00 Vorbereitungen für die Messungen am folgenden Tag

Ggf. Abholen der Prüfgase in Raum 126/127

Ende des Staubringversuchs: Abschlussbesprechung für Messstellen, die nur am Staubringversuch teilnehmen (Raum 258).

Für Messstellen, die nur am Gasringversuch teilnehmen:

Bis 15:30 Uhr Anreise und Aufbau der Messgeräte für die Bestimmung der Randbedin-gungen sowie für die diskontinuierliche Probenahme von Formaldehyd.

Abgabe der Prüfgase in Raum 126/127 (Dazu bereiten Sie bitte Kopien der Zertifikate vor und versehen diese und die Prüfgasflaschen mit Aufklebern, wie im Merkblatt „Prüfgasuntersuchung“ beschrieben.)

15:30 – 16:00 Vorbesprechung (Raum 258)

16:00 – 17:00 Vorbereitungen für die Messungen am folgenden Tag

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Gasringversuch (1. Tag)

(Mittwoch)

Hinweis: Teilnehmer, die nur am Gasringversuch teilnehmen, müssen am Vortag an-reisen (siehe Dienstag).

07:30 – 08:00 1. OG: Messung der Randbedingungen 3. OG: Vorbereitung

08:00 – 08:30 1. OG: Vorbereitung 3. OG: Messung der Randbedingungen

08:30 – 12:15 Ermittlung der Massenkonzentrationen von Formaldehyd mit diskonti-nuierlich arbeitenden Referenzverfahren VDI 3862, Blatt 2 oder 3 (DNPH-Verfahren) oder VDI 3862, Blatt 4 (AHMT-Verfahren)

Folgender Ablauf ist vorgesehen:

eine Einführungsmessung (30 min)

vier Messungen gemäß obiger Richtlinie (je 30 min)

12:15 – 13:00 Mittagspause

13:00 – 16:45 Ermittlung der Massenkonzentrationen von Formaldehyd mit diskonti-nuierlich arbeitenden Referenzverfahren VDI 3862, Blatt 2 oder 3 (DNPH-Verfahren) oder VDI 3862, Blatt 4 (AHMT-Verfahren)

Folgender Ablauf ist vorgesehen:

fünf Messungen gemäß obiger Richtlinie (je 30 min)

16:45 – 17:30 Vorbereitungen für die Messungen am folgenden Tag

Ggf. Abholen der Prüfgase in Raum 126/127

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Merkblatt – Emissionsringversuche Staub und Gas

Gasringversuch (2. Tag)

(Donnerstag)

07:30 – 08:00 1. OG: Vorbereitung 3. OG: Messung/Kontrolle der Randbedingungen

08:00 – 08:30 1. OG: Messung/Kontrolle der Randbedingungen 3. OG: Vorbereitung

08:30 – 12:15 Diskontinuierliche Ermittlung der Massenkonzentrationen von SO2 gemäß DIN EN 14791. Zeitgleiche diskontinuierliche Ermittlung der Massenkon-zentrationen von Toluol, Ethylbenzol, und o-, m-, p-Xylol gemäß DIN EN 13649 und kontinuierliche Ermittlung der Massenkonzentration von Ge-samt-C gemäß DIN EN 12619 mit kontinuierlich arbeitender eignungsge-prüfter Messeinrichtung.

Folgender Ablauf ist vorgesehen:

eine Einführungsmessung (30 min)

vier Messungen (je 30 min)

12:15 – 13:00 Mittagspause

13:00 – 16:45 Diskontinuierliche Ermittlung der Massenkonzentrationen von SO2 gemäß DIN EN 14791. Zeitgleiche diskontinuierliche Ermittlung der Massenkon-zentrationen von Toluol, Ethylbenzol, und o-, m-, p-Xylol gemäß DIN EN 13649 und kontinuierliche Ermittlung der Massenkonzentration von Ge-samt-C gemäß DIN EN 12619 mit kontinuierlich arbeitender eignungsge-prüfter Messeinrichtung.

Folgender Ablauf ist vorgesehen:

fünf Messungen (je 30 min)

16:45 – 17:30 Vorbereitungen für die Messungen am folgenden Tag

Page 12: Merkblatt - Emissionsringversuche Staub und Gas · G7 Formaldehyd diskontinuierlich VDI 3862 Blatt 2, 3 oder 4 4 bis 40 G8 Gesamt-C (ETX + Propan) kontinuierlich DIN EN 12619 4 bis

Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie

Dezernat I3 – Luftreinhaltung: Emissionen

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Bearbeiter: I3-Co Version 5: 16.08.2019

Merkblatt – Emissionsringversuche Staub und Gas

Gasringversuch (3. Tag)

(Freitag)

07:30 – 08:15 1. OG: Messung/Kontrolle der Randbedingungen 3. OG: Vorbereitung

08:15 – 09:00 1. OG: Vorbereitung 3. OG: Messung/Kontrolle der Randbedingungen

09:00 – 13:00 Kontinuierliche Ermittlung der Massenkonzentrationen von CO, NOx und Propan (als Gesamt-C) gemäß DIN EN 15058 (CO), DIN EN 14792 (NOx) und DIN EN 12619 (Gesamt-C) mit kontinuier-lich arbeitenden eignungsgeprüften Messeinrichtungen.

Folgender Ablauf ist vorgesehen:

eine Einführungsmessung (15 min)

neun Messungen (je 15 min)

ca. 12:00 – 12:30 Abschlussbesprechung (Raum 258)

(Anwesenheit einer Person pro Teilnehmer erforderlich)

Ab ca. 13:00 Abbau der Messgeräte, Abreise der Teilnehmer.