mein Ärztliches ethos

5
1 Mein ärztliches Ethos (Brainstorming im SE „Medizinethik“, MUG 2015) - Wohl des Patienten ist stets im Auge zu behalten und ist oberstes Gebot. Doch den rechtlichen Limitierungen ist Folge zu leisten, auch wenn diese in bestimmten Fällen die Patienten benachteiligen. Der Mensch ist als Ganzes wahrzunehmen. – biopsychosoziales Modell - Für mich ist es erstrebenswerter als fachlich kompetenter, sachlicher Arzt wahrgenommen zu werden, den die Patienten wohlmöglich als teilweise ungut wahrnehmen, als ein stets freundlicher Mediziner zu sein, welcher ein offenes Ohr für noch so belanglose Erzählungen, z.B. über diverse Neffen oder Haustiere hat. - Ich möchte meine Patienten ganzheitlich, als Menschen und nicht auf Symptome reduziert betrachten. - Ich möchte nicht nur Krankheiten behandeln, sondern meine Patienten auch in der Lebenslage, die durch eine Krankheit entsteht, bestmöglich unterstützen. - Ich möchte mit dem ärztlichen Gespräch eine gute Grundlage für eine erfolgreiche klinische Therapie legen. - Für meine spätere Tätigkeit als Ärztin nehme ich mir vor, allen Menschen mit Respekt und Wertschätzung zu begegnen. Besonders wichtig erscheint es mir dabei, ihre Würde zu bewahren. Ich stelle es mir schwierig vor, Menschen nach bestem Gewissen und Wissen zu behandeln, wenn diese z.B. ein Verbrechen begangen haben, aber natürlich werde ich auch mein Bestes geben, um diesen Menschen zu helfen. - In Bezug auf Konfliktsituationen, wie Abtreibungen oder Sterbehilfe habe ich keine bestimmte Einstellung; diese sind meiner Meinung nach individuell zu beurteilen. - Ich behandle meine PatientInnen ungeachtet ihres Alters, Geschlechts, sozialer und ethischer Herkunft gleich - Ich versuche meinen PatientInnen die bestmöglichste Behandlung zu bieten und werde ich mich immer auf den neusten Stand der Forschung halten. - Ich werde mir die Zeit nehmen, Fragen zu beantworten und Ängste zu klären und mich generell respektvoll und so verhalten, als wäre es eine nahe stehende Person bzw. so wie ich selbst behandelt werden wollen würde. - Der wichtigste Wert für meine Tätigkeit als Arzt ist die Respektierung der Autonomie des Patienten, weil ich diese Tätigkeit eher beratend sehe, als belehrend.

Upload: georg-potthast

Post on 06-Jul-2016

4 views

Category:

Documents


0 download

DESCRIPTION

ideas about medicine

TRANSCRIPT

1

Mein ärztliches Ethos

(Brainstorming im SE „Medizinethik“, MUG 2015)

- Wohl des Patienten ist stets im Auge zu behalten und ist oberstes Gebot. Doch den rechtlichen

Limitierungen ist Folge zu leisten, auch wenn diese in bestimmten Fällen die Patienten

benachteiligen. Der Mensch ist als Ganzes wahrzunehmen. – biopsychosoziales Modell

- Für mich ist es erstrebenswerter als fachlich kompetenter, sachlicher Arzt wahrgenommen zu

werden, den die Patienten wohlmöglich als teilweise ungut wahrnehmen, als ein stets

freundlicher Mediziner zu sein, welcher ein offenes Ohr für noch so belanglose Erzählungen, z.B.

über diverse Neffen oder Haustiere hat.

- Ich möchte meine Patienten ganzheitlich, als Menschen und nicht auf Symptome reduziert

betrachten.

- Ich möchte nicht nur Krankheiten behandeln, sondern meine Patienten auch in der Lebenslage,

die durch eine Krankheit entsteht, bestmöglich unterstützen.

- Ich möchte mit dem ärztlichen Gespräch eine gute Grundlage für eine erfolgreiche klinische

Therapie legen.

- Für meine spätere Tätigkeit als Ärztin nehme ich mir vor, allen Menschen mit Respekt und

Wertschätzung zu begegnen. Besonders wichtig erscheint es mir dabei, ihre Würde zu

bewahren. Ich stelle es mir schwierig vor, Menschen nach bestem Gewissen und Wissen zu

behandeln, wenn diese z.B. ein Verbrechen begangen haben, aber natürlich werde ich auch mein

Bestes geben, um diesen Menschen zu helfen.

- In Bezug auf Konfliktsituationen, wie Abtreibungen oder Sterbehilfe habe ich keine bestimmte

Einstellung; diese sind meiner Meinung nach individuell zu beurteilen.

- Ich behandle meine PatientInnen ungeachtet ihres Alters, Geschlechts, sozialer und ethischer

Herkunft gleich

- Ich versuche meinen PatientInnen die bestmöglichste Behandlung zu bieten und werde ich mich

immer auf den neusten Stand der Forschung halten.

- Ich werde mir die Zeit nehmen, Fragen zu beantworten und Ängste zu klären und mich generell

respektvoll und so verhalten, als wäre es eine nahe stehende Person bzw. so wie ich selbst

behandelt werden wollen würde.

- Der wichtigste Wert für meine Tätigkeit als Arzt ist die Respektierung der Autonomie des

Patienten, weil ich diese Tätigkeit eher beratend sehe, als belehrend.

2

- Weiters ist ein hoher Grad an Professionalität für mich wichtig, weil ich damit Fehler vermeiden

kann und ich dadurch eine zu starke Beeinflussung von persönlichen Gefühlen verhindern kann.

- Ein weiterer wichtiger Aspekt meiner Haltung ist, dass ich diesen Beruf nicht aus Barmherzigkeit

ausüben werde, jedoch dabei nicht auf die Empathie gegenüber Patienten vergessen möchte.

- Mein erster Wert betrifft das Prinzip des „Nicht-Schadens“. D.h. Therapien sollen im großen

Kontext des Patienten/in Leiden vermindern und somit Sinnhaftigkeit haben.

- Ein ehrlicher Umgang mit Diagnosen/Prognosen und keine falsche Beschützung der

PatientInnen soll ein zentrales Kriterium meines Umganges werden.

- Abschließend und umspannend ist mein zentraler Wert eine Empathiefähigkeit, die es mir

erlaubt, PatientInnen in ihrem jeweiligen Kontext abzuholen und ein differenziertes und

umfassendes Patientenbild zu entwickeln.

- Ich werde jedem Menschenleben von seinem Beginn an Ehrfurcht entgegenbringen und selbst

unter Bedrohung meine ärztlichen Künste nicht in Widerspruch zu den Geboten der

Menschlichkeit anwenden.

- Ohnehin das Genfer Protokoll im Ganzen. Die Haltung des Patienten respektieren, aber ihm die

Konsequenzen jenes bewusst machen. Eventuell ein kleines Opfer bringen für ein größeres Ziel.

- Den Patienten nicht im Dunkeln lassen, d.h. ihn über wichtige Schritte informieren, den

Patienten miteinbeziehen.

- Versuchen am Boden zu bleiben und sich nicht über die „Machtposition“ als Arzt zu definieren

und auch nicht mit dieser Einstellung den Patienten gegenübertreten.

- Versuchen, meinen Patienten die bestmögliche Behandlung zukommen zu lassen, aber auch den

Wunsch des Patienten zu akzeptieren falls diese nicht oder eine andere erwünscht wird.

- Jederzeit und zu allen Umständen einen respektvollen Umgang mit den Patienten pflegen.

Empathiefähigkeit bei gleichzeitiger Einhaltung der nötigen fachlichen Distanz.

- Patienten nicht auf ihre Krankheit reduzieren, sondern immer das Rundherum im Blick behalten

und bei Entscheidungen daraus gewonnene Erkenntnisse zu berücksichtigen

- Patienten nach bestem Wissen und Gewissen behandeln, mit allen zur Verfügung stehenden

Mitteln. Patienten in die Entscheidungen mit einbeziehen und gut aufklären. Zuhören,

versuchen, auf ihre Ängste und Sorgen einzugehen. Des weiteren möchte ich versuchen,

Patienten dazu zu animieren, auch selbst etwas zu ihrer Gesundheit beizutragen (z.B.

Rauchentwöhnung, Gewichtsreduktion) – Gesundheitsbewusstsein schaffen.

- Respektvoller Umgang mit jedem Patienten und bestmögliche Behandlung, egal welcher

Herkunft, Hautfarbe, Bildung, geistigen oder körperlichen Behinderung.

3

- Dem Patienten die bestmögliche Behandlung bieten, abgesehen von Kosten oder Druck von

oben

- Nur Handlungen setzten, die dem Patienten von Vorteil sind und sonst keinem anderen Zweck

(Geld, …) dienen.

- Respektvoller und empathischer Umgang (sowohl mit den Patienten, als auch) mit den

Angehörigen.

- Nur bei sicherem Wissen über Krankheit, Therapie. Nur dann handeln, bei Unwissen zugeben und

ggf. im Team besprechen. Nie Unwissen vertuschen und damit dem Patienten schaden.

- Werte, die für meine spätere ärztliche Tätigkeit meiner Meinung nach wichtig sind, sind

Höflichkeit, Freundlichkeit und Zuverlässigkeit.

- Ich denke, dass eine offene und neutrale Einstellung jedem Patienten gegenüber wichtig ist und

das man möglichst vorurteilsfrei agieren sollte.

- Man sollte generell das Positive im Menschen sehen und versuchen gemeinsam mit dem

Patienten im Team Lösungen für seine Krankheiten zu finden.

- Spaß an seiner Arbeit zu haben und zu zeigen finde ich ebenso wichtig, da das ein entspanntes

und freundliches Arbeitsklima schafft.

- Für meine spätere Tätigkeit, ist es wichtig, dem Patienten seine Freiheit nicht zu nehmen,

versuchen ihm den Sinn einer therapeutischen Intervention verständlich zu machen. Zusätzlich

halte ich es für essentiell, den Patienten nicht nur zu „heilen“, sondern in ihm ein

Gesundheitsbewusstsein zu wecken. Eine positive Grundeinstellung und Aufmerksamkeit im

Arztberuf halte ich ebenfalls für wichtig.

- Einstellungen, Haltungen und Werte, die mir im späteren Beruf wichtig sind, umfasst jede

Handlung, die ich mir selbst als Patient von meinem Arzt erwarten würde. Dabei ist es mir

besonders wichtig, den Patienten angemessen aufzuklären und zu beraten, aber seine eigene

Entscheidungsfreiheit zu respektieren. Weiters ist es mir wichtig dem Patienten, aber auch

Kollegen mit Geduld und positiver Grundstimmung gegenüber zu treten.

- Mir ist wichtig, allen Patienten unter Wahrung deren Autonomie zu helfen, ohne diese zu

bevormunden. Ich möchte keinen Patienten zu einer Therapie „zwingen“, sondern werde

versuchen zu helfen, wo meine Hilfe erwünscht ist.

- Mir ist wichtig, eine gute Kommunikation zwischen mir und dem Patienten herzustellen, um zu

erkennen, was sich dieser wirklich wünscht.

- Mir ist fachliche Kompetenz wichtig.

4

- Ich werde den Menschen in seiner biologischen Natur und psychosozialen Umfeld in meiner

Tätigkeit in den Mittelpunkt stellen.

- Stets nach besten Gewissen handeln und keine voreiligen Schlüsse ziehen.

- So weit es mir möglich ist, empathisch sein.

- Ein humanistisches patientenorientiertes Menschenbild, unter Berücksichtigung und Wahrung

des freien Willens.

- Basis meiner Entscheidungen soll eine auf Vernunft basierende Ethik sein, möglichst ohne

Vorurteile und universell gültig.

- Jeder Mensch zählt

- Finanzieller Profit sollte an 2. Stelle stehen.

- Für meine spätere ärztliche Tätigkeit wird mir wichtig sein, dass ich auch meine eigenen Fehler

und Schwächen eingestehen kann.

- Es wird mir auch wichtig sein, den Menschen das Gefühl zu geben, dass ich mich mit ihnen als

Person beschäftige. Ich möchte auch niemanden vorschnell verurteilen (1. Eindruck!)

- Ich möchte mich in meinem späteren Fach bezüglich Wissen über Therapie(-möglichkeiten)

bestens auskennen, um jedem Patienten die bestmögliche Therapie zukommen lassen zu

können.

- Auch möchte ich jedem Patienten völlig unvoreingenommen und wertfrei gegenübertreten.

- Ich werde ausschließlich Dinge sagen und tun, die ich mit meinem Gewissen vereinbaren kann.

- Meine Patienten sollen mir Vertrauen entgegenbringen können. Beispielsweise unabhängig von

Uhrzeit anrufen.

- Selbstverständlich ist mir auch meine eigene Familienplanung wichtig und auch bezüglich dieses

Themas werde ich mein Handeln abwiegen.

- Für meine spätere Tätigkeit wird wichtig sein, meine Patienten gleich zu behandeln, unabhängig

von Geschlecht, Rasse, Alter, sozialer Schicht, Bildung.

- Eine gesunde Einstellung beibehalten und nicht den Draht zu meinen Patienten verlieren.

- Meine persönlichen Werte nicht aus den Augen zu verlieren, auch wenn mir verführerische

Angebote gemacht werden.

- Nicht zynisch werden.

5

- Wichtig wird es auch sein, hin und wieder meine Handlungen zu reflektieren.

- Die menschliche Würde soll bis zum Lebensende bestmöglich erhalten werden.

- Auch werde ich mich nicht als etwas „Besseres“ ansehen, nur weil ich die Position des

„Helfenden“ einnehme!

- Auch ist jede Entscheidung des Patienten als „das Richtige“ zu beurteilen und zu respektieren.

- Die Werte eines Menschen sollen für mich wertungsfrei bestmöglich berücksichtigt werden.

- Mein medizinisches Wissen über Möglichkeiten der Therapie dem Patienten neutral mitzuteilen

um dann auf seine Wünsche einzugehen. – Der Patient entscheidet selbst.

- Die Verantwortung über Gesundheit und Genesung liegt nach entsprechender Aufklärung auf

Seiten der Patienten.

- Inwieweit dürfen wir als Ärzte in die Natur (und deren Selektion, Evolution) eingreifen?

- Beachtung der Wirkung-Nebenwirkung. Bzw. ist es immer das Ziel Leben zu verlängern? Um

welchen Preis?

- Für mich ist es wichtig, dass ich später auf meine Patienten eingehe, sie ernst nehme, zuhöre

und in Entscheidungen miteinbeziehe; im Interesse der Patienten zu handeln.

- Respektvoller Umgang und den Menschen auf „gleicher Höhe“ begegnen, also nicht in

Medizinersprache, sondern für jeden verständlich Dinge zu erklären.

- Ich möchte, dass Patienten Vertrauen zu mir haben.

- Ich möchte meinen Patienten zeigen, dass man mit Hilfe von gezielter Bewegung, ausgewogener

Ernährung, positiver Geisteshaltung, geistiger Aktivität und sozialer Integration ein gesundes und

erfülltes Leben leben kann.

- Ich möchte meinen Patienten zeigen, dass sie selbst maßgeblich an ihrer Gesundheit

mitbestimmen können.

- Sprachhygiene – positive Begriffe verwenden, die im Patienten heilungsförderliche Bilder

hinterlassen sollen.