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1 Müller & Sohn Marktbericht MARKTBERICHT 01.2013 MARKTBERICHT 12.2015 MARKTBERICHT 03.2016

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Marktbericht, Wirtschaft

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Müller & Sohn Marktbericht

MARKTBERICHT

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DIE WELTWIRTSCHAFT � Chinas Exporte auf dem tiefsten Stand seit sieben J ahren Im Februar 2016 hat Chinas Außenhandel den stärksten Einbruch seit der Finanzkrise 2009 vermeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gingen die Ausfuhren in USD gerechnet um 25,4 Prozent zurück. Der Einbruch bei den Ausfuhren ist ein Indikator, wie schwer es für die chinesische Regierung sein wird, die eigenen Wachstumsziele zu erreichen. Immer mehr wird das zukünftige Wirtschaftswachstum auf die Nachfrage im Inland angewiesen sein. Schon seit mehr als einem Jahr ist Chinas Handel mit dem Rest der Welt deutlich rückläufig, was allem voran an der schwächelnden Weltwirtschaft liegt, die auch die Nachfrage nach Produkten aus China sinken lässt. Ein weiteres Problem stellen für die chinesischen Unternehmen neue, günstigere Wettbewerber vor allem aus Südostasien dar. Inzwischen steigen auch in China die Lohnkosten und die neuen Wettbewerbsregionen können günstiger produzieren. Auftragsverluste sind die Folge. Das Ergebnis der in Peking veranstalteten Jahrestagung des Nationalen Volkskongresses zeigt, dass man mit Hochdruck an einer Lösung für die wirtschaftlichen Probleme und Fragen der Zukunft arbeiten muss. Regierungschef Li Keqiang legte einen neuen Fünf-Jahres-Plan des Landes vor, der die Wirtschaft auf ein neues Fundament stellen soll. Die Entwicklung soll weg von der "Werkbank der Welt" hin zu modernen und innovativen Unternehmen sein. Ebenso soll durch einen stärkeren Dienstleistungssektor der Binnenkonsum angekurbelt werden. Chinas Ministerpräsident Li Keqiang hat das Wachstumsziel von mindestens 6,5 Prozent für die chinesische Wirtschaft in den fünf Jahren bis 2020 bestätigt und auf das große Spektrum an potentiellen Maßnahmen verwiesen. Dies könnte auch richtungsweisende Impulse für die globalen Metallmärkte geben.

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� Konjunkturdaten Die aktuellen Daten aus den USA, der Europäischen Währungsunion und China deuten darauf hin, dass die Weltwirtschaft wieder Fahrt aufnehmen könnte. Verschiedene Indikatoren lassen auf eine leichte Frühjahrsbelebung in einigen der wichtigsten Wirtschaftsregionen hoffen, aber es gab auch Dämpfer. Die Industriestaatenorganisation OECD hatte zuletzt ihre Wachstumsprognose für die Weltwirtschaft auf 3 Prozent gesenkt. USA: Die jüngsten Arbeitsmarktdaten lieferten ein gemischtes Bild. So sind im März zwar 215.000 neue Stellen entstanden, aber die Arbeitslosenquote stieg trotzdem um 0,1 Punkte auf 5 Prozent. Die Geschäfte der amerikanischen Industrie legten zuletzt zu. China: Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt gab Ende März einen Grund zum Durchatmen. Der offizielle chinesische Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes zeigte erstmals seit neun Monaten wieder einen Wachstumswert von 50,2 Punkten gegenüber 49 im Vormonat. Ein Wert von mehr als 50 wird als Wachstum interpretiert. Im Februar wurde der niedrigste Wert seit sieben Jahren gemeldet. Euroraum: Die Stimmung in den Industrieunternehmen verbesserte sich ebenfalls, wie der Einkaufsmanagerindex des Analyseunternehmens Markit zeigt. Er kletterte im März um 0,4 auf 51,6 Punkte und deutet damit auf ein moderates Wachstum hin. Insgesamt handelt es sich allerdings um die zweitniedrigste Wachstumsrate des Industriesektors seit mehr als einem Jahr. Japan: Aus diesem Industriestaat gab es im März einen deutlichen Dämpfer. Die Sorgen um das Wachstum in den wichtigsten Exportmärkten und der stärkere Yen haben das Wirtschaftsklima stark eingetrübt. In der vierteljährlichen Tankan-Umfrage der Bank von Japan rutschte der Stimmungsindex für die Großunternehmen des verarbeitenden Gewerbes von 12 auf 6 Punkte ab. Zwar sind die Optimisten noch in der Mehrheit, aber der Index liegt jetzt so niedrig wie zuletzt vor fast drei Jahren.

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EUROPA � Starker Euro Kurs führt zur Verunsicherung Ende des vergangenen Jahres beherrschte vor allem ein Thema die Finanzmärkte: die Divergenz, d. h. das sich Entfernen der Geldpolitik der beiden wichtigsten Zentralbanken der Welt, der amerikanischen Notenbank Fed und der Europäischen Zentralbank (EZB). Ende 2015 waren die meisten Analysten noch der Meinung, die EZB wird im Laufe des Jahres 2016 die Zinsen noch weiter senken, bei gleichzeitiger schrittweiser Erhöhung des Leitzinses der Fed auf mehr als ein Prozent. Diese Auseinanderentwicklung hatte würde einen deutlichen Anstieg des Dollars gegenüber dem Euro zur Folge. EZB–Präsident Mario Draghi hat Mitte Märze den Leitzins auf ein nie dagewesenes Niveau von null Prozent verringert und gleichzeitig wurde von der Fed-Präsidentin Janet Yellen bekannt gegeben, dass sich die Zinswende deutlich langsamer gestalten werde, als noch bis vor kurzem erwartet. Somit liegt ein wesentlicher Grund für die aktuelle Schwäche des Dollars bzw. Stärke des Euro in der nicht den Erwartungen der Analysten entsprechenden Entwicklung der beiden Währungen. Gegen alle Erwartungen ist der Euro trotz Schwankungen in diesem Jahr immer stärker geworden. Im März 2016 wurde eine Notierung von mehr als 1,13 USD erreicht. Ein höherer Eurokurs erschwert bekanntlich den exportstarken Dax-Konzernen das Geschäft und könnte jetzt auch zu einem weiteren Problem für deutsche Sparer werden.

DEUTSCHLAND � Ifo-Geschäftsklima hellt sich wieder auf Der vom Institut für Wirtschaftsforschung (Ifo) ermittelte Geschäftsklima Index für die deutsche Wirtschaft hat sich nach drei Rückgängen infolge im März wieder etwas erholt. Die Stimmung scheint sich zu bessern, auch wenn sie noch nicht vollends ins Positive umgeschlagen ist. Die deutsche Wirtschaft fasst nach einem schwachen Start zu Jahresbeginn wieder Vertrauen in den wirtschaftlichen Aufschwung.

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Der Ifo-Index stieg um einen weiteren Zähler von 105,7 auf 106,7 Punkte. In den ersten Monaten 2016 hatten insbesondere die Börsenturbulenzen in China für Verunsicherung bei den Unternehmen gesorgt. Eine wichtige Stütze für die deutsche Konjunktur sind weiterhin die Verbraucher, denn der Konsum scheint ungebrochen. Die befragten 7.000 Führungskräfte deutscher Unternehmen beurteilten sowohl die Geschäftsaussichten als auch die aktuelle Lage besser als zuletzt. Trotz der verbesserten Aussichten wird von Konjunkturforschern eine schlechtere Einschätzung der Wachstumsaussichten prognostiziert. Das Wirtschaftswachstum wird 2016 wahrscheinlich nicht höher als im letzten Jahr zu sein. Ökonomen des Essener RWI-Instituts senkten die Wachstumsprognose für 2016 auf 1,4 von 1,8 Prozent, das DIW aus Berlin auf 1,6 von 1,7 Prozent. Mit der etwas schlechteren Einschätzung der Wachstumsaussichten stehen die Konjunkturforscher nicht allein, denn auch die Bundesbank hatte davor gewarnt, dass nach einem starken Start ins Jahr nun eine Abkühlung drohen könnte. Die Lage auf dem deutschen Arbeitsmarkt ist derzeit noch ungetrübt. Jedoch ist die Zahl der Arbeitslosen ist im März nicht so stark gesunken, wie es für den Auftakt der Frühjahrsbelebung üblich ist. Bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) waren im März 2,845 Millionen arbeitslose Menschen registriert, was 66.000 weniger Menschen als im Februar und 87.000 weniger als im Vorjahr bedeutet. Die Arbeitslosenquote sank leicht auf 6,5 Prozent. Das schwierige weltwirtschaftliche Umfeld wird auf mittelfristig auf dem deutschen Arbeitsmarkt Spuren hinterlassen. Selbst wenn die Arbeitslosigkeit 2016 im Jahresschnitt im Vergleich zu 2015 sinken sollte, ist laut der Experten und Volkswirte in der zweiten Jahreshälfte saisonbereinigt mit einem Anstieg der Erwerbslosenzahlen zu rechnen. Der Faktor der steigenden Zahl arbeitsloser Flüchtlinge wird hier eine Rolle spielen und auch wohl vom Sommer an in der Arbeitslosenstatistik ablesbar sein. Von Seiten des deutschen Außenhandels waren die Nachrichten zuletzt ernüchternd, nachdem es im vorherigen Jahr nur aufwärts gegangen war. Im Gesamtjahr 2015 hatte es beim Export zweitweise sogar zweistellige Steigerungsraten gegeben. Das Statistische Bundesamt gab bekannt, dass sich der Export im Januar 2016 um 0,5 Prozent gegenüber dem Vormonat und 1,4 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresmonat verringerte. Dies bedeutet den zweiten Rückgang in Folge. Die Lieferungen in Länder außerhalb der Europäischen Union sind um 5 Prozent gesunken und die Exporte in Länder der Währungsunion sanken um 0,1 Prozent.

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Zuwachs gab es bei den Exporten in die EU-Länder außerhalb des Euroraums (z. B. Großbritannien und Polen). Sie legten um 2,9 Prozent zu. Die deutschen Importe entwickelten sich dazu gegenläufig und stiegen um 1,2 Prozent zum Vormonat. Sie waren damit dreimal so stark wie erwartet, dies ist ein Indikator für eine robuste Binnennachfrage.

NE-METALLE ALUMINIUM � Steigender Aluminiumpreis könnte Produktionskürzung en stoppen Bei den Notierungen der Industriemetalle hat sich in der vergangenen Berichtszeit ein ungleiches Bild ergeben. Die Aluminiumpreise präsentierten sich in Summe etwas schwächer, aber es gab auch Glanzpunkte zu berichten. An der fundamentalen Situation hat sich in den letzten Wochen kaum etwas geändert. Während das Angebot weiter eingeschränkt werden dürfte, bleibt die Lage am globalen Aluminiummarkt dagegen entspannt. Von Seiten der Währungsentwicklung kam hingegen Bewegung in den Markt. Die EZB hat weitere Maßnahmen zur geldpolitischen Lockerung beschlossen und damit den Euro unter Druck gesetzt. Der US-Dollar kletterte und belastet damit auch die Industriemetalle. Analysten weisen darauf hin, dass eine Erholung der Aluminiumpreise die nötigen Anpassungen des Angebots an die Nachfrage verzögern könnte. Produktionskapazitäten, die zuvor stillgelegt waren, könnten wieder reaktiviert und angekündigte Produktionskürzungen wieder nichtig gemacht werden. Ein chinesischer Aluminiumproduzent teilte bereits mit, die Produktion in diesem Jahr um 16 Prozent ausweiten zu wollen. Die zuletzt niedrigere Produktion in China würde damit nicht nachhaltig sein. Nach Angaben chinesischer Analysen machen die hiesigen Aluminiumproduzenten seit einigen Wochen wieder Gewinne, was eine Expansion der Produktion begünstigen dürfte. Das staatliche Research-Institut Antaike erwartet, dass in der zweiten Dekade 2016 die Hälfte der stillgelegten Schmelzkapazitäten von 3,5 Mio. Tonnen wieder in Betrieb genommen wird.

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Weiter gehen die Analysten davon aus, dass rund 3 Mio. Tonnen neue Schmelzkapazitäten im Jahresverlauf geschaffen werden, von denen wiederum etwa die Hälfte die Produktion aufnehmen soll. Schätzungen sagen voraus, dass die chinesische Aluminiumproduktion 2016 im Jahresvergleich um 7,1 Prozent auf 33,2 Mio. Tonnen steigen könnte. Somit dürfte der globale Aluminiummarkt deutlich überversorgt bleiben, denn China wird weiterhin das überschüssige Material exportieren. Die Aluminiumkurse erreichten Anfang März höhere Werte als zuvor und am 08.03.16 lag der Kurs bei 1.589 USD. Die dann seit den Hochs einsetzende Verkaufswelle stoppte den Preisanstieg und der Preis konsolidierte erst nach dem Rückgang auf 1.510 USD am 16.03.16. Der Markt tendierte anschließend schwach seitwärts und die LME-Preise fielen unter die 1.500 USD-Marke mit 1.480 USD. Der Monat schloss mit 1.502 USD. Die Entwicklung der Lagerbestände deutet auf eine solide Nachfrage nach dem Leichtmetall hin. Der Aluminiummarkt verengte sich im Berichtsmonat weiter und die Bestände an der London Metal Exchange (LME) sinken seit Monaten, während gleichzeitig die gekündigten Lagerverträge weiter steigen. Am 31.03.16 wurden 2.792.000 t registriert, doch es gab zwischenzeitlich auch eine gegenläufige Bewegung, als die LME-Vorräte am 11.03.16 auf 2.884.300 t stiegen. Erwähnenswert ist der Zugang vom 07.03. auf den 08.03.16 mit 54.450 t. Trotz einer zwischenzeitlichen positiven Preisentwicklung sind die Fundamentaldaten nicht nachhaltig und stark genug, um eine Erholung über mehrere Monate zu stützen. Es gibt unterschiedliche Gegenströmungen, so dass man aus diesem Grund für das zweite Quartal 2016 mit einigen Seitwärts-bewegungen rechnen kann. Insgesamt sind die Marktteilnehmer weiterhin positiv für das Leichtmetall gestimmt. KUPFER � Spekulatives Kaufinteresse sorgt für Gewinne Konjunktur beeinflussende Ereignisse werfen bei dem Industriemetall Kupfer ihre Schatten voraus. Unterstützung gab es durch die US-amerikanische Notenbank, die mit ihren Aussagen zur zukünftigen Zinsentwicklung für einen schwächeren US-Dollar sorgte. Die US-Notenbank Fed sendete Signale, die Zinsen in

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diesem Jahr nicht so stark anzuheben wie zuvor vorhergesagt, was auch die Kupferpreise deutlich steigen lies. Dem entsprechend konnte Kupfer die Marke von 5.000 USD überwinden und erreichte ein Viereinhalbmonatshoch von 5.070 USD am 18.03.16. Die Notierungen tendierten dann etwas schwächer und der stärkere US-Dollar sorgte für Gewinnmitnahmen vor den Osterfeiertagen. So gingen die Notierungen auf 4.820,50 USD zurück, bevor zum Monatsende wieder eine leichte Aufwärtstendenz zu beobachten war. Langsam aber sicher zeichnet sich die Entwicklung am Kupfermarkt ab, dass im laufenden Quartal kein spürbares Produktionswachstum entstehen wird. Aktuelle Daten der zehn größten Kupfergesellschaften weisen auch für das vierte Quartal 2015 keine Produktionssteigerung aus. Zuletzt waren Rohstoffe bei Investoren wenig beliebt, doch genau das Bild scheint sich allmählich wieder zu verändern. Einige Analysten sprechen inzwischen schon von einer Bodenbildung und viele Fondsmanager haben zuletzt die Rohstoffanlagen wieder entdeckt. Somit sind auch bei dem Roten Metall wieder spekulative Akteure am Markt zu bemerken. Seit Monaten wird bei Kupfer ein konstanter und ausgeprägter Rückgang der LME-Lagerhausvorräte beobachtet. Seit Jahresbeginn wurden die Vorräte aller Metalle in den Lagerhäusern der LME reduziert und der Abbau führte dazu, dass die Kupferbestände aktuell 40 Prozent bzw. rund 95.000 Tonnen unter dem Niveau von Anfang Januar liegen. Für den März bedeutet dies einen Rückgang von mehr als 45.000 t; 02.03.16: 190.750 t, 31.03.16: 144.750 t. Weitere positive Nachrichten hat die International Copper Study Group (ICSG) gegeben und ihre Angebots- und Nachfrageschätzungen aktualisiert. Die ICSG berichtete über eine ausgeglichene Marktbilanz, die chinesischen Importe sind gestiegen und die chinesischen Raffinerien manifestierten ihre Pläne hinsichtlich angekündigter Produktionskürzungen. Zwar ist das erwartete Angebotsdefizit am globalen Kupfermarkt für 2016 mit 56.000 Tonnen geringer ausfallen als bislang prognostiziert, doch sollten die Preise niedrig bleiben oder gar wieder fallen, so könnte dies zu stärkeren Angebotskürzungen führen, welche dem Kupferpreis Unterstützung geben würden.

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Fallende LME-Vorräte, festere bis höhere Prämien sowie das Sechsmonatstief der Schmelz-und Bearbeitungslöhne könnten Analysten nach darauf hindeuten, dass Kupfer weiter Boden gutmachen und die Notierungen steigen könnten. Nicht zu vergessen ist auch die Nachfrageseite, bei der man mit einem Anstieg der Nachfrage in China rechnen kann. NICKEL � Nickelnotierungen unter Druck Das Industriemetall Nickel verbilligte sich im März 2016 und die Notierungen fielen zeitweise unter die wichtige Marke von 8.800 USD. Direkt zu Monatsbeginn (08.03.16) kamen sie deutlich unter Druck und mit einem Minus von fast 9 Prozent lag Nickel auf dem Metallmarkt an der Spitze der Verlierer. Zeitweise rutschten die Börsenpreise um 800 USD. Nach einem festen Start in den neuen Monat mit 9.325 USD am 08.03.16 und einem Abrutschen bis auf 8.560 USD am 14.03.16 konnte der Nickelmarkt noch mal am 18.03.16 mit 8.915 USD überraschen. Am 31.03.16 wurden 8.360 USD gemeldet. Die International Nickel Study Group (INSG) berichtet für den Nickelmarkt im Januar von einem Angebotsdefizit in Höhe von rund 8.000 Tonnen, gegen-u�ber einem leichten Angebotsu�berschuss im Dezember 2015. Angesichts einer geringeren Nachfrage, insbesondere aus der Edelstahlindustrie, war diese Entwicklung hauptsächlich das Resultat eines starken Angebotsru�ckgangs. Im Januar wurde mit 152.000 Tonnen 7,7 Prozent weniger Nickel produziert als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Nach Angaben der INSG reduzierte sich die Nachfrage um 2 Prozent auf 160.000 Tonnen. Wie bereits erwähnt ist dies primär auf die schwächeren Verfassung der Edelstahlmärkte zurückzuführen, da rund zwei Drittel des Nickelverbrauchs auf die Oberflächenbehandlung von Stählen entfällt. Weitere Produktionsku�rzungen und ein dadurch resultierender Rückgang der LME-Lagerbestände sollten dazu führen, dass die Notierungen im Jahresverlauf deutlich anziehen könnten. Rückläufig tendieren die Vorräte in den Lägern der Londoner Metallbörse. Sie reduzierten sich von 439.932 t am 02.03.16 auf 431.652 t am 31.03.16, nachdem sie zwischenzeitlich sogar bei 422.730 t am 14.03.16 lagen.

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Stabilisieren könnte den Nickelpreis die Nachricht, dass chinesische Produzenten konkrete Angebotsanpassungen in Aussicht gestellt hätten. Doch den Ankündigungen müssen auch Taten folgen. Weitere Produktionskürzungen in Verbindung mit einem Rückgang der noch immer sehr hohen Lagerbestände sollten zu einem Anziehen der Notierungen im Jahresverlauf führen. Wichtig für die Preisentwicklung ist auch eine Verbesserung der ökonomischen Indikatoren. ZINK � Es droht ein erneutes Angebotsdefizit Auch der Zinkpreis profitierte vom schwachen US-Dollar und legte nochmals kräftig zu. Mit rund 1.869 USD wurde am 22.03.16 das Mehrmonatshoch von Anfang März (1.845 USD) nur knapp verfehlt. Zink führt mit einem Plus von über drei Prozent die Rangliste an. Bei Zink wurden an der LME von Mitte Januar bis Mitte März 2016 stark Netto-Long-Positionen aufgebaut und auf dem Papier in diesem Zeitraum mehr als 850.000 Tonnen Zink gekauft, was in etwa einer weltweiten Monatsproduktion entspricht. Sind die Spekulanten hier wieder zurückgekehrt? Auf dem globalen Zinkmarkt wurde im Januar 2016 den vierten Monat in Folge ein Angebotsdefizit verzeichnet, was die Analysten dazu veranlasst hat, ihre Annahmen bezüglich Angebot und Nachfrage zu überprüfen und die Vorausschau zum Nachfragewachstum in diesem Jahr auf 3,9 Prozent zu senken. Die Produktionskürzungen der Minen und Hütten könnten sich nun auswirken und für das Gesamtjahr kann ein Defizit von rund 150.000 Tonnen erwartet werden. Aber es gibt auch warnende Stimmen, dass eine Erhöhung der Produktion die neu entdeckte Zuversicht am Zinkmarkt zerstören könnte. Die globale Angebotsentwicklung spiegelt sich auch in Ansätzen in der Entwicklung der Lagerhausvorräte wieder. Die LME-Bestände sind auf dem Rückzug und reduzierten sich um 35.975 t – von 471.525 t am 02.03.16 auf zuletzt 435.550 t.

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Von der Nachfrageseite bekamen die Preise Unterstützung durch die Aussagen des chinesischen Premierministers Li Keqiang, der eine „harte Landung“ der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft trotz der Reformbemühungen ausschließt. Weitere konjunkturunterstützende Maßnahmen müssen in China umgesetzt werden, was auch zu einer soliden Nachfrage nach Metallen im Allgemeinen und für Zink im Speziellen beitragen dürften. Zudem beginnt mit dem zweiten Quartal in China traditionell die Phase mit der höchsten Nachfrage. Somit darf auch für die nächsten Monate optimistisch auf diesen Markt geblickt werden.

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Redaktionsleitung: Matthias Kämper (V.i.s.d.P.) Rainer Kämper Redakteurin: Petra Reuther Schriftleitung: Michael Obst Erscheinungstermin : Monatlich Rechtliche Hinweise: Die Marktinformation und alle in ihr enthaltenen Beiträge, Abbildungen und Charts sind urheberrechtlich geschützt. Eine Verwertung, wie Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen sowie die Einspeicherung in elektronischen Systemen, ist nur für eigene Zwecke statthaft. Eine Bearbeitung oder Änderung ohne unsere Zustimmung ist unzulässig und strafbar. Müller & Sohn übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit der in diesem Marktbericht mitgeteilten Informationen und haftet ncht für abgeleitete Folgen.

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