mag. anja zisak bundesministerium für justiz [email protected] erv & elektronische...
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Mag. Anja ZisakMag. Anja ZisakBundesministerium für JustizBundesministerium für Justiz
[email protected]@bmj.gv.at
ERV ERV &&
Elektronische UrkundenarchiveElektronische Urkundenarchive
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Elektronischer Rechtsverkehr (ERV) - Elektronischer Rechtsverkehr (ERV) - DefinitionDefinition
• Der "Elektronische Rechtsverkehr" (ERV) ist die
– papierlose
– strukturierte
– elektronische Kommunikation
– im Wege von Übermittlungsstellen
– zwischen Parteien und Gerichten/Staatsanwaltschaften sowie umgekehrt
• Ersetzt die Kommunikation mit Papier und ist dieser rechtlich gleichwertig
• Nicht zu verwechseln mit Übermittlung im Faxweg oder mit der Übermittlung durch einfaches E-Mail
• Verpflichtend für Rechtsanwälte und Notare seit 1.7.2007
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ERV: ZeittafelERV: Zeittafel
2009: ERV im Grundbuch2007: Start WebERV (komplette Neuentwicklung
des ERV auf Basis von „Internettechnologie“)2006: Elektronische Urkunden an Firmen- und
Grundbuch2001: Jahresabschlüsse an Firmenbuch2000: unbeschränkter ERV-Teilnehmerkreis,
obligatorische elektronische Erledigungen, Erweiterung der elektronischen Erledigungen auf nachweisliche Zustellungen
1999: elektronische Erledigungen, Rückverkehr1995: ERV-Mahnklagen bei den
Arbeitsgerichten, ERV-Exekutionsanträge, "sonstige" Schriftsätze
1990: Elektronischer Rechtsverkehr Mahnklagen (ca. 2.000 €)
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Elektronischer Rechtsverkehr (ERV) Elektronischer Rechtsverkehr (ERV) 20082008• > 5.000 Teilnehmer
– Rechtsanwälte, Notare– Banken,
Versicherungen– öffentliche Institutionen
• elektronische Eingaben– 3,1 Mio. eEingaben
• >85% der Klagen an
Bezirksgerichte• >60% der
Vollstreckungsanträge
• 3,9 Mio. eZustellungen
• 1,6 Mio. Aktenzeichen-Rückmeldungen
Dokumente an Gerichte
0
2.000.000
4.000.000
6.000.000
8.000.000
10.000.000
12.000.000
1990
1992
1994
1996
1998
2000
2002
2004
2006
2008
5
Aufteilung der EinbringungenAufteilung der Einbringungen
2008
Exekutionsanträge24,9%
Rest58,3%
Klagen Gerichtshof Cg
0,5%
Klagen - C15,8% Arbeitsgerichtliche
Klagen - Cga0,5%
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Aufteilung der ErledigungenAufteilung der Erledigungen
2008
Ladungen1,0%
Zb C12,1% Zb Cg
0,3%Exekutionsbew.
16,5%
Zahlungsbefehle Cga0,2%
Sonstige Erledigungen
69,9%
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TeilnehmerTeilnehmer
Aufteilung der Anschlüsse
Anwälte64%
Polizei und Gendarmerie
25%
Sonstige (Z-Codes)6%
Notare5%
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Elektronischer Rechtsverkehr (ERV)Elektronischer Rechtsverkehr (ERV)
Teilnehmer Gericht
Übermittlungs-stellen
Bundesrechenzentrum
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Vorteile des ERV IVorteile des ERV I
• Entfall der Dateneingabe (Personal)• schnell, kostengünstig (Zeit, Porto, Papier)• korrekte Daten • 7 Tage/Woche, 24 Stunden/Tag• Übermittlung ohne Medienbruch - im Gegensatz
zur Fax-Übermittlung• strukturierte Daten: Weiterverarbeitung• Sicherheit: automatische Protokollierung aller
Schritte• rechtsverbindliche Bestätigung der Einbringung• Schriftsätze sind jederzeit auffindbar
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Vorteile des ERV IIVorteile des ERV II
• Mitteilungen des Aktenzeichens bei ERV Eingaben
• Erweitertes Service für Parteien/Vertreter möglich: zB sofortige Mitteilung des Aktenzeichens bei ERV Eingaben - gezielte Rückfragen bei Gericht möglich
• Rasche Information zum Fall für die Partei (externe Fallabfrage)
• Höhere Qualität der Schriftsätze– Geringere Anzahl der Zurückweisungen bei den ERV-
Schriftsätzen als bei den Papieranträgen– viele Fehler werden durch die Software bzw die
Übermittlungsstelle verhindert
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WebERVWebERV
ALT:• 1 Übermittlungsstelle• FTP, zeilen- und zeichenweise
Strukturierung• Modem/ISDN
• Nur plain-Text• Nur Papierbeilagen • Keine
Formatierungsmöglichkeiten• Paketverarbeitung• Teilnehmerkennung +
Passwort• Nur VJ
NEU - WebERV:• 5 Übermittlungsstellen• Standard-Schnittstelle über
WebServices, SOAP, XML • Kommunikation über beliebige
Internetverbindung• PDF-Attachments• Urkundenverweise auf
Fremdarchive• Formatierungsoptionen • Praktisch so schnell wie E-Mail• Sicherheit durch SSL und
Zertifikate • Grundsätzlich offen für alle
Anwendungen (dzt. VJ, Fb)
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ERV alt - vor dem 1. 1. 2006ERV alt - vor dem 1. 1. 2006
• Alle Eingaben an Gerichte– AusnahmenAusnahmen
• Grundbuch• Firmenbuch (Gegenausnahme: Rechnungsabschlüsse)• Originalbeilagen• technisch ungeeignet (Umfang und Struktur)
• Alle Erledigungen der Gerichte– Ausnahmen
• Rangordnungsbeschluss (Grundbuch)• Zustellung zu eigenen Handen
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• Urkundenarchive– Körperschaften des öffentlichen Rechts
– Justiz
• Originalfiktion – Der in diesen Archiven gespeicherte Dateninhalt gilt bis
zum Nachweis des Gegenteils als Original der Urkunde – unabhängig davon, wie die Urkunde errichtet wurde.
• Transportfunktion– Können von Berechtigten abgerufen werden und
werden mit Archivsignatur versehen
• Sicherungsfunktion– Urkunden können durch Archivsignatur über Jahrzehnte
authentisch zur Verfügung gestellt werden
– Revisionssichers Langzeitarchiv
Einführung elektronischer Einführung elektronischer Urkundenarchive 2005Urkundenarchive 2005
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Archive der Justiz:Archive der Justiz:
Urkundensammlungen des Firmenbuchs und des Grundbuchs
Elektronische UrkundenarchiveElektronische Urkundenarchive
Urkundenarchive Urkundenarchive von von
Körperschaften Körperschaften öffentlichen öffentlichen
Rechts:Rechts:
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Archive Justiz - § 91d GOGArchive Justiz - § 91d GOG
Justizarchiv
Urkundenarchiv der JustizLangzeitarchiv zur
Speicherung von Akteninhalten
Beglaubigungsarchiv
§ 91b GOG
Urkundensammlungen
Gb, Fb
I D card
Notary
Lawyer
I D card
Notary
Lawyer
Doc
ID
E lektronischer
R echts
V erkehr
eDoc +
Archivsignatur
Firmenbuch
Grundbuch
Antrag + Doc ID
Doc ID
COURTDOCCOURTDOC
Verrechnungs-stellen
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PDF-Dokument & ArchivsignaturPDF-Dokument & Archivsignatur
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Urkundenarchive von Körperschaften Urkundenarchive von Körperschaften öffentlichen Rechts öffentlichen Rechts (§ 91c GOG)(§ 91c GOG)
• hoheitlich geführt
• Speicherung– elektronisch errichteter Urkunden– eingescannter Urkunden– von Urkunden, die für den elektronischen Urkundenverkehr mit
den Gerichten bestimmt sind– andere öffentliche oder private Urkunden– Notariat: in das Geschäftsregister einzutragende Urkunden– grundsätzlich nur auf Antrag oder mit Zustimmung des Ausstellers
• Archivsignatur– fortgeschrittene elektronische Signatur
• Zugang erlaubt:– elektronische Einsichtnahme– Herstellung von Papierausdrucken
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Urkundenarchivverordnung (UAV 2007) BGBl. Urkundenarchivverordnung (UAV 2007) BGBl. II Nr. 481/2006II Nr. 481/2006
• Verordnung der Bundesministerin für Justiz über die Urkundenarchive von Körperschaften öffentlichen Rechts für den elektronischen Urkundenverkehr mit den Gerichten (Urkundenarchivverordnung 2007 – UAV 2007)
• Technische Bedingungen– Dokumentformate: PDF und TIFF (befristet bis
31.12.2009)– Signaturformat: XML-DSig
• Prüfung der Signaturen durch das einstellende Organ• Bei Vorlage: Prüfung nur der Archivsignatur und
allfälliger späterer Signaturen• Adäquate Techniken zur Wahrung der Integrität der
gespeicherten Urkunden im Archiv• Zugang wird vom einspeichernden Organ ermöglicht –
Abruf einer verkehrsfähigen Urkunde
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Urkundensammlungen der Justiz 2008Urkundensammlungen der Justiz 2008
• 622.558 abgefragte Urkunden – gesamt
• € 0,70 Abfragegebühr pro Dokument
• 365.204 abgefragte Urkunden aus der Urkundensammlung des Firmenbuchs
• 257.354 abgefragte Urkunden aus der Urkundensammlung des Grundbuchs
• Anteil elektronisch übermittelter Dokumente aus COURTDOC: 60%
• Einsparungen (Personal, Papier, Porto, Lagerung) von € 1,-- pro Dokument
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Good Practice Labels
2001: Elektronischer Rechtsverkehr (ERV) eGovernment-Konferenz in Brüssel
2007: COURTDOC - Electronic Document Archives
of courts in Austria
2008: Hauptpreis beim Österreichischen Verwaltungspreis
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