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Lucie Prinz, Bonn - 2002,2003 Usability für Websites Einführung in das Seminar Medienpraxis EDV II Sommersemester 2003

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Lucie Prinz, Bonn - 2002,2003

Usability für Websites

Einführung in das Seminar Medienpraxis EDV II

Sommersemester 2003

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Usability für Websites

„Die Maschine selbst stellt keine Forderungen und weckt auch keine Hoffnungen. Es ist der menschliche Geist, der Forderungen stellt und Versprechen hält. Um die Maschine [...] für menschliche Zwecke einzusetzen, muss man sie zuerst verstehen und dann anpassen. Bislang haben wir die Maschine willkommen geheißen, ohne sie wirklich voll zu verstehen.“

Lewis Mumford, Technics and Civilization, 1934

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Usability für Websites

Usability = Benutzerfreundlich?

Kann ein <GERAET> „freundlich“ zu seinem Benutzer sein? Mein <GERAET> funktioniert. Ich brauche nicht unbedingt eine Anleitung, um das <GERAET> bedienen zu können. Ich beherrsche den Umgang mit dem <GERAET>. Wenn ich das <GERAET> falsch bediene, werde ich auf meinen Fehler hingewiesen. Mein <GERAET> erledigt seine Arbeit so, wie ich das erwarte. Ich kann das <GERAET> auf meine Arbeitsgewohnheiten anpassen. Das <GERAET> zu bedienen macht mir Spaß.

Wenn ich mein <GERAET> so einschätze – tut das ein Anderer auch?

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Usability für Websites

Usability ist die Lehre von der Benutzbarkeit von Software.

Vergleichbare Begriffe sind:

Was ist Usability ?

Software-Ergonomie Gebrauchstauglichkeit

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Usability für Websites

Usability-Richtlinien

Es gibt Richtlinien für die Gestaltung von Dialog-Oberflächen.

Laut DIN EN ISO 9241 –10 müssen bei der Dialoggestaltung die

Aufgabenangemessenheit Selbstbeschreibungsfähigkeit Steuerbarkeit Fehlertoleranz Erwartungskonformität Individualisierbarkeit Lernförderlichkeit

und die Prinzipien der Anordnung der Daten sowie Codierung von Zeichen und Grafiken

beachtet werden.

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Aufgabenangemessenheit

Die Software muss an die auszuübende Aufgabe angepasst werden:

Bedienung der Software darf Anwender nicht zusätzlich belasten.

Die gewohnten Arbeitsabläufe dürfen nicht umgekehrt werden.

Alle systemeigenen Abläufe soll das System selbst erledigen.

Begriffe und Symbole müssen eindeutig und widerspruchsfrei sein.

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Usability für Websites

Selbstbeschreibungsfähigkeit

Die Software muss sich möglichst intuitiv bedienen lassen:

Es müssen ein Überblick über das Funktionsangebot (z.B. Menüleiste) und Anleitungen (z.B. Hilfefunktion) verfügbar sein.

Jede Handlung des Anwenders muss im Dialog eine eindeutige Rückmeldung zur Folge haben.

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Steuerbarkeit

Die Software muss dem Anwender ermöglichen, die Dialogabläufe zu steuern:

Der Arbeitsrhythmus darf nicht starr vorgegeben sein.

Die Reihenfolge der Erledigung von Aufgaben kann vom Anwender bestimmt werden.

Die Dialogschritte müssen überschaubar bleiben. Sofern die Arbeitsaufgabe das erlaubt, darf der

Anwender den Dialog jederzeit unterbrechen oder beenden.

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Usability für Websites

FehlertoleranzDie Software muss dem Anwender bei

Bedienungsfehlern Hinweise geben und eine Fehlerbeseitigung ermöglichen:

Die Software darf nicht abstürzen. Die Software darf bei Bedienungsfehlern keine

undefinierbaren Zustände einnehmen. Fehlermeldungen müssen verständlich und

konsistent formuliert sein. Eingaben mit großer Tragweite (Löschen z.B.)

müssen mit einer zusätzlichen Bestätigung durch den Anwender gesichert werden.

Fehlerkorrekturen dürfen von Anwender gegebenenfalls aufgeschoben werden.

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Usability für Websites

Erwartungskonformität

Die Software muss den Erwartungen derAnwender entsprechen:

Die Oberflächen müssen konsistent gestaltet sein. Der Wortschatz der Anwendungen muss den

Anwendern vertraut sein und dem Anwendungsgebiet entsprechen.

Die Dialogabläufe müssen einheitlich gestaltet sein. Alle Aktionen der Anwender erhalten eine

unmittelbare Rückmeldung. Die Antwortzeiten der Anwendung müssen der

Aufgabe angemessen sein.

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Usability für Websites

Individualisierbarkeit

Die Software kann von den Anwendern auf ihre individuellen Bedürfnisse angepasst werden:

Anwender können zwischen verschiedenen Formen der Darstellung wählen.

Der Detaillierungsgrad von Informationen kann von den Anwendern gewählt werden (z.B. Fehlermeldungen oder Hilfe).

Der Anwender kann Folgen von Funktionen zusammenfassen (z.B. Makros).

Es werden mehrere Dialogtechniken angeboten (z.B. Shortcuts und Menüauswahl).

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Usability für Websites

Lernförderlichkeit

Die Bedienung der Software muss einprägsam sein und sich leicht erlernen lassen:

Das Konzept der Software und ihre Regeln müssen sich unmittelbar an den Dialogen leicht erklären und vermitteln lassen.

Die Dialoge müssen verschiedene Lernstrategien zulassen, wie etwa verständnisorientiertes Lernen, Lernen durch Handeln und Lernen am Beispiel.

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Usability für Websites

Die 8 goldenen Regeln des Schnittstellen-Designs

Nach Konsistenz streben Kurzzeitgedächtnis der Anwender schonen: Nicht

mehr als fünf bis sieben Informationsbrocken gleichzeitig

Dialoge als geschlossene Einheiten gestalten Für informatives Feedback sorgen Überraschende Aktionen des Systems, überlange

Eingabesequenzen, komplizierte Informationssuchwege vermeiden

Fehlermöglichkeiten für den Anwender reduzieren Aktionen so weit das geht umkehrbar gestalten Shortcuts für regelmäßige Anwender anbieten

(nach Ben Shneiderman, 1992)

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Usability für Websites

Das Messen von Usability

Messbar ist der Grad der Benutzbarkeit einer Software

im Hinblick auf

Lernzeit Effizienz Fehlerqoute Erinnerungsvermögen Subjektive Befriedigung

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Usability für Websites

Die Lernzeit ist ...

... die Zeit, die ein Anwender benötigt, bis er gelernt hat, mit der Software umzugehen.

Eine gute Software muss einfach erlernbar sein, um dem Anwender einen raschen Einstieg in den Gebrauch der Software zu ermöglichen.

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Usability für Websites

Die Effizienz ist ...

... die Produktivität, messbar an der Schnelligkeit, mit der ein Anwender die Software zum Lösen bestimmter Aufgaben einsetzt, sobald er deren Verwendung gelernt hat.

Eine gute Software ermöglicht dem Anwender, nach der Lernphase alle Aufgaben routiniert und zeitsparend zu erledigen.

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Usability für Websites

Die Fehlerqoute beschreibt ...

... wie viele und welche Arten von Fehlern die Anwender

machen, um eine bestimmte Aufgabe mit der Software zu erledigen.

Eine gute Software weist nur wenige Fehler auf. Und wenn Anwender Bedienungsfehler machen, erhalten Sie eine Möglichkeit, ihre Fehler selbst zu korrigieren.

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Usability für Websites

Das Erinnerungsvermögen ist...

... die Menge an Kenntnissen, die der Anwender über die

Bedienung der Software in Erinnerung behält, und zwar

1 Stunde, 1 Tag, 1 Woche nach dem ersten Gebrauch.

Hat der Anwender sich einmal mit der Software vertraut gemacht, muss er dem Umgang damit nicht mehr neu lernen.

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Die Subjektive Befriedigung ist...

... der Grad der Zufriedenheit der Anwender mit der Software.

Eine gute Software wird vom Anwender geschätzt:

Er benutzt die Software gern.

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Usability für Websites

Die Benutzbarkeit von Software wird am Anwenderverhalten gemessen.

Die Herstellung benutzbarer Software folgt Richtlinien, die den Erkenntnissen aus der Anwenderbeobachtung Rechnung tragen.

Erstes Fazit und 5 Minuten Pause

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Usability für Websites

... Software wie jede andere. Ihre Gebrauchsfähigkeit(Usability) resultiert aus der Messung der gleichen Attribute.

.... werden aber anders hergestellt als Software, vor allem in kürzerer Zeit und mit geringeren Kosten.

... stehen millionenfach in Konkurrenz zueinander - es gibt im Web nahezu keine Benutzertoleranz!

Websites sind ...

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Usability für Websites

Aus diversern Anwendertests für Websites resultieren eine Reihe spezieller Anforderungen. Wesentlich sind folgende Aspekte:

Usability-Richtlinien für Websites

Sitegestaltung Homepage, Metaphern, Navigation, Suchfunktion

Inhaltsgestaltung Schreibstil, Seitentitel, Multimedia, Grafiken, Animationen

Seitengestaltung Bildschirmfläche, Trennung von Inhalt und Präsentation, Downloadzeit, Links, Stylesheets, Frames

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Usability für Websites

Sitegestaltung Homepage Muss Frage beantworten: Wo bin ich? Ausgangspunkt für Navigationsschema Ort für wichtige, aktuelle Informationen Keine Splash-Screens vorschalten Navigation Wo bin ich? Wo bin ich gewesen? Wo kann ich hin? Strukturelle Links mit Standardbezeichnungen versehen Websitestruktur Orientiert an den Anwenderbedürfnissen, nicht an Orga Suchfunktion Einfach gestaltet und immer verfügbar Optimierung für Suchmaschinen Meta-Tags nutzen

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Usability für Websites

Inhaltsgestaltung Schreibstil Text auf Webseiten wird in der Regel nur überflogen Nur 50% Inhalt statt in Druckwerken Schlüsselwörter kennzeichnen Sinnvolle Überschriften wählen Aufzählungen besser als Textblöcke „Umgekehrte Pyramide“ nutzen Seitentitel Seiten eindeutig und klar kennzeichnen Keine Artikel voranstellen Multimedia, Grafiken, Animationen Sparsam und vor allem sinnvoll einsetzen Vorschau-Möglichkeiten nutzen Bei Thumbnails auf Erhalt der Bildaussage achten

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Usability für Websites

Seitengestaltung Bildschirmfläche Inhalt sollte mindestens 50% des Raums ausmachen Navigation unter 20% Auflösungs-unabhängig (auf 800X600 optimiert, dehnbar) Trennung von Inhalt und Präsentation CSS verwenden zum Formatieren Downloadzeit Seitengröße höchstens 40 KB inkl. aller Dateien 10 Sekunden ist nämlich das absolute Limit für die Ladezeit Links am besten: blau (bzw. violett) + unterstrichen nicht mehr als vier Wörter Frames keine verwenden

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Usability für Websites

Sie lesen und diskutieren in Gruppen einen Anleitungstext zur Durchführung von Usability-Tests

Sie entwickeln für eine der zu prüfenden Websites einen Test in der Gruppe

Sie führen den Test mit Probanden aus den anderen Gruppen durch

Sie setzen auf der Basis der Testergebnisse und der Hinweise für eine bessere Website-Gestaltung einen Verbesserungsvorschlag um

Ihre Aufgaben in dieser Woche