lichtspiele kinomagazin september 2012

24
programmtipps von apollo, artis, actors, urania und village cinemas wien mitte kino nr. 73 eur 0.5 september 2012 liebe MICHAEL HANEKES ZWEITE GOLDENE PALME

Upload: matthias-greuling

Post on 26-Mar-2016

216 views

Category:

Documents


0 download

DESCRIPTION

Die besten Filme in Wiens Innenstadtkinos auf einen Blick im Monat September - mit Hanekes "Liebe"

TRANSCRIPT

Page 1: Lichtspiele Kinomagazin September 2012

programmtipps von apollo, artis, actors, urania und village cinemas wien mitte kino

nr. 73 eur 0.5 september 2012

liebeMICHAEL HANEKES ZWEITE GOLDENE PALME

Page 2: Lichtspiele Kinomagazin September 2012
Page 3: Lichtspiele Kinomagazin September 2012

URANIA

Amour 4

To Rome With Love 8

Chico & Rita 10

ACTOR’S STUdIO

das Haus auf Korsika 12

Mama Illegal 14

Buck 16

VILLAGE CINEMAS WIEN MITTE

Sleep Tight 20

APOLLO - dAS KINO

Große IMAX-Vorschau:

Resident Evil 5, Skyfall, The Hobbit 18

ARTIS INTERNATIONAL

English Cinema in Vienna 21

KINOINfORMATION

Kinoprogramm & Erreichbarkeiten 22

Impressum Lichtspiele erscheint acht mal jährlich wienweit bei Werbeagentur matthias Greuling, Anningerstrasse 2/1, 2340 mödling, Österreich. Telefon: +43 664 462 54 44 Fax: +43 2236 23 240 e-mail: [email protected]. Internet http://programmkino.cineplexx.at. VerTrIeB in folgenden Wiener Kinos: Actor’s studio, Artis International, urania Kino, Apollo Kino, Village Cinemas Wien mitte, sowie in 160 Wiener szenelokalen, traditionsreichen Cafés und pubs.Herausgeber & Chefredakteur: matthias Greuling. mitarbeiter dieser Ausgabe: matthias Heschl, Jürgen BelkoGrafik & produktion: Werbeagentur matthias Greuling. Fotos: Filmverleiher. printed in Austria.Die Beiträge geben in jedem Fall die meinung der AutorInnen und nicht unbedingt jene der redaktion wieder. Grundsätzliche richtung der Zeitschrift: Lichtspiele informiert über aktuelle Kinofilme und DVD-releasesNachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung der redaktion und Quellenangabe.© 2012 by Werbeagentur matthias Greuling

AuF uNserem COVer„Liebe“ (Filmladen)

SEPTEMBER 2012

Jean-Louis Trintignant über seine Mitwirkung an Hanekes „Liebe“ (Seite 4)

Was hat Sie nach Ihrer langen Leinwandab-senz dazu bewogen, noch einmal vor die Kamera zu treten?JEAN-LOUIS TRINTIGNANT: michael Haneke erzählte mir von dieser rolle, noch bevor er sie geschrieben hatte. Ich schätze Haneke sehr, deshalb war ich interessiert. es gab aber einen moment, in dem ich überlegte,den Film doch nicht zu drehen. es ist so ein trauriges Thema, vielleicht sollte ich es lieber lassen. Außerdem ging es mir zu dem Zeit-punkt nicht besonders gut. Ich dachte sogar an selbstmord. Dann sagte die produzentindes Films: „Wenn du dich schon umbringen willst, dann mach es wenigstens erst nach dem Film. Wenn du den Film nicht machst, wirst du es bereuen.“ Das hat mich überzeugt.

Sie haben wiederholt gesagt, dass Sie sich selbst nicht auf der Leinwand sehen wollen. Wieso?Ich schaue mir meine alten Filme nicht an, das interessiert mich nicht. Ich finde, dass Kino ein produkt ist, das man frisch genießen soll. Wenn ich mich selbst sehe, dann fallen mir alle Dinge auf, die ich nicht gut an mir finde.

EIN CAfÉ MITJEAN-LOUIS TRINTIGNANT

© p

olyf

ilm

Page 4: Lichtspiele Kinomagazin September 2012

© F

ilmla

den

URA

NIA

– A

B 21

.09.

4 I 5

Page 5: Lichtspiele Kinomagazin September 2012

„Liebe“ IST MICHAEL HANEKES BISLANG RELEVANTESTER fILM. ER BERICHTET dARIN MEISTERHAfT VOM UMGANG MIT dER ENdLICHKEIT

LIeBe, KINOsTArT 21.09., F/D/Ö 2012, reGIe michael Haneke. mIT Jean-Louis Trintignant, em-manuelle riva, Isabelle Huppert

WAS AM ENDE üBRIG BLEIBT

URANIA KINOuraniastr. 1, 1010 Wien Tel.: 715 82 06

michael Hanekes präzises und – entgegen vieler Kritiker-meinungen – nicht hoche-

motionales, sondern sehr distanziert und kühl gefilmtes Drama „Liebe“ dreht sich um den Abschied vom Leben: ein altes ehepaar sieht sich nach dem schlaganfall der Frau mit den quälenden mühseligkeiten des Alters konfrontiert. emmanuelle riva und Jean-Louis Trintignant spielen die beiden alten menschen mit einer in-tensiven Behäbigkeit. Für Trintignant ist es die rückkehr vor die Filmkame-ra nach 14 Jahren; damals hat er sich endgültig vom Kino verabschiedet, spielte nur mehr am Theater. Doch für Haneke machte er eine Ausnah-me – und brilliert hier in einer nicht nur emotional, sondern auch phy-sisch fordernden rolle, die dem selbst schon gebrechlichen Trintignant sichtlich viel Kraft abverlangt. Haneke gewann mit „Liebe“ in Cannes nach „Das weiße Band“ seine zweite Gol-dene palme. Lichtspiele traf Haneke zum Interview:

Herr Haneke, welche Einstellung haben Sie zum Tod?

MIcHAEL HANEKE: meine ein-stellung zum Tod ist eine zwiespäl-tige. er ist bitter für jene, die er aus der Blüte ihres Lebens reißt, und er ist vielleicht erlösend für manche, die leiden. Der Film ist für jedermann zugänglich, weil das Thema sterben jeden betrifft. Vor zehn Jahren hätte ich diesen Film vermutlich anders ge-macht. Die Idee zu diesem Film war eine Geschichte, die in meiner Familie stattgefunden hat und mich berühr-te. Das Wesentliche ist, dass es kaum jemanden gibt, der nicht schon ein-mal in der situation war, dass er ei-nen geliebten menschen verloren hat. Jeder kennt das, und jeder mensch geht denselben Weg. Der Grundge-danke von „Amour“ ist, wie man mit dem Leiden des menschen, den man liebt, umgeht. Das kann eine bittere Angelegenheit sein. Ich habe „Liebe“ jedenfalls nicht anders gemacht, als meine anderen Filme, es ist wohl das Thema, das den Film für ein größeres

Page 6: Lichtspiele Kinomagazin September 2012

URA

NIA

– A

B 21

.09.

6 I 7

publikum öffnet, weil es intimer her-angeführt werden kann.

Den Film an nur einem Ort, nämlich in der Wohnung des alten Ehepaares zu drehen, ist vermut-lich eine dramaturgische Kleinstar-beit gewesen.

Das Thema hat ja einen sehr hohen Anspruch, also musste ich auch eine Form finden, die diesem hohen An-spruch gerecht wird. In diesem Fall ist es die klassische einheit von Ort, Zeit und Handlung, die mir ermöglicht, dem Thema auf angemessener Höhe zu begegnen. Andererseits ist das aber auch riskant, denn es kann ja schiefgehen, da benötigt man dann eine große portion Handwerk, damit der Film innerhalb dieser einen Woh-nung funktioniert.

Sie haben aber nichts dem Zufall überlassen, denn Sie sind bekannt für Ihre akribische Vorbereitung.

Das stimmt. Das Apartment hatte ich jenem meiner eltern nachemp-funden und es in paris mit dem ent-sprechenden Dekor errichten lassen. Was aber nicht bedeutet, dass die Geschichte, die ich in „Amour“ er-zähle, irgendetwas mit meinen eltern zu tun hat. Aber mir half das beim erfinden der Details zu diesem Film, mich in einer mir bekannten Geogra-fie zu bewegen. Ich arbeite mit prävi-sualisierung, das heißt, ich plane jede

einstellung bereits zuhause in einem modell, und weiß daher, wann wo welche Kamera steht am set. Der er-folg eines Films liegt einzig und allein in seiner genauen Vorbereitung, das versuche ich auch meinen studenten klarzumachen. Dass man als regis-seur ans set kommt und denkt, man lässt sich dort einfach inspirieren, da-ran glaube ich nicht.

Sie haben nun Ihre bereits zwei-te Goldene Palme gewonnen. Wie wichtig sind Ihnen solche Aus-zeichnungen heute noch?

sie sind schon wichtig, denn der er-folg deines letzten Films bestimmt die Arbeitsbedingungen des nächsten. Daher muss man dieses spiel mitspie-len. es wäre auch verlogen, zu sagen, preise sind mir wurscht. Natürlich ist es angenehm, wenn die Leute etwas gut finden. Aber man zittert nicht vor der preisverleihung. Als jemand, der noch keinen preis gewonnen hat, wäre man wahrscheinlich nervöser. Aber das ist so, wie wenn sie als The-aterregisseur bereits 20 stücke insze-niert haben, und vor der 21. premiere erst recht wieder nervös sind. man arbeitet schon, damit die Leute diese Arbeit irgendwie anerkennen. sonst könnte man ja zuhause bleiben und nichts tun. Das Gespräch führte Matthias Greuling

Page 7: Lichtspiele Kinomagazin September 2012

© F

ilmla

den

Page 8: Lichtspiele Kinomagazin September 2012

URA

NIA

– A

B 31

.08.

8 I 9

URANIA KINOuraniastr. 1, 1010 Wien Tel.: 715 82 06

Woody Allen ist in einer kom-fortablen Ausgangslage: sein letzter Film „midnight

in paris“ brachte ihm nicht nur sei-nen vierten Oscar, sondern auch das beste einspielergebnis seiner langen Filmkarriere. Jetzt setzt Allen mit „To rome With Love“ seine „europa-Tour-nee“ durch die Hauptstädte fort und erzählt eine romantische Komödie in der italienischen Hauptstadt, nach-dem seine letzten Filme unter ande-rem in London, paris und Barcelona angesiedelt waren.

In der ewigen stadt schickt Allen seine protagonisten auf ins Abenteu-er quer durch die Tiber-metropole. Hintersinniger Humor, geschliffene Dialoge, sommerliche Bilder: Allen erzählt unterschiedliche Geschichte von menschen, die in rom weilen, und diesmal ist er auch endlich wie-der selbst vor der Kamera zu sehen, als Opern-regisseur, der aus einem Handwerker einen Bühnenstar ma-chen will. In den letzten Filmen zeich-nete Allen nur für Drehbuch und re-gie verantwortlich. Außerdem stehen penélope Cruz, Alec Baldwin, ellen page, Jesse eisenberg und roberto Benigni vor Woody Allens Kamera.

WOODy LIEBT ROMWoody ALLen im Gespräch über seinen neuen Film „To rome WiTh love“

TO rOme WITH LOVe, KINOsTArT 31.08., usA/I 2012, reGIe Woody Allen. mIT Woody Allen, penélope Cruz, Alec Baldwin, ellen page

© L

unaf

ilm

Mr. Allen, Sie haben in „To Rome With Love“ mit Roberto Benigni ei-nen Komiker gecastet, der Ihnen in punkto Humor in Nichts nachsteht.

WOODy ALLEN: Zuerst dachte ich, es würde schwierig mit Benigni werden, aber er überraschte mich am set mit seiner Intelligenz und seiner ruhe. Ich dachte, er würde die ganze Zeit schusselig herumlaufen, wie man das ja von ihm kennt, aber das Gegen-teil war der Fall. schauspieler, die ich in meinen Filmen auftreten lasse, müssen nicht unbedingt kompatibel zu mir und meinem Humor sein, sie sollen nur ge-nau in die rolle passen, für die ich sie vorgesehen habe. Das tut Benigni, aber nebenbei ist er auch noch absolut kom-patibel zu meinem Humor.

Sie selbst hat man schon lange nicht mehr vor der Kamera gese-hen. Warum haben Sie sich ent-schieden, in „To Rome With Love“ wieder selbst mitzuwirken?

Ganz einfach, weil es die passen-de rolle für mich war. Wenn es keine rolle gibt, dann spiele ich auch nicht mit. sehen sie, mit dem Alter wird es schwieriger, passende rollen zu fin-den. Früher spielte ich in all meinen Filmen die Hauptrolle und konnte

Page 9: Lichtspiele Kinomagazin September 2012

die romantischen szenen mit den schauspielerinnen drehen. Aber im Alter nimmt man mir das wohl nicht mehr ab.

Gibt es eigentlich Ähnlichkeiten zwischen den Figuren, die Sie spiel-ten, und Ihnen selbst?

Ich mache niemals eine Verbin-dung zwischen mir und den Figuren, die ich auf der Leinwand darstelle. Ich könnte natürlich immer einen anderen schauspieler dafür besetzen, aber es ist oft der Weg des geringsten Widerstandes, solche rollen selbst zu spielen, wenn ich sie mir zutraue und das richtige Alter habe. Natür-lich wäre ich gerne noch ein junger mann und könnte die jüngeren Figu-ren spielen.

Was hat Sie an Rom als Drehort fasziniert?

Die Idee dazu gibt es schon seit

einigen Jahren. meine italienischen Verleiher hatten mich schon oft ge-beten, hierher zu kommen und einen Film zu drehen. sie haben das Geld bereit gestellt, also bin ich gekom-men. Diese Chance konnte ich mir nicht entgehen lassen, denn ich habe immer schon davon geträumt, in rom zu drehen.

Sie sind ja ein bekennender Fel-lini-Fan. Hatten Sie in Rom auch an den Drehorten seiner Filme, etwa 8 1/2 gedreht?

Alle Locations wurden von meinem Art Director zusammengestellt, da ich rom selbst kaum kannte. Natürlich sind darunter auch stadtansichten, die man auf der ganzen Welt kennt und die wohl auch schon in etlichen Filmsets vorkommen, aber bewusst haben wir solche Locations nicht ge-wählt.

Page 10: Lichtspiele Kinomagazin September 2012

URA

NIA

– A

B 07

.09.

10 I

11

© p

olyf

ilm

URANIA KINOuraniastr. 1, 1010 Wien Tel.: 715 82 06

Bei einem Barbesuch im Jahre 1948 zeigt sich der pianist Chico von der auftretenden musikerin

rita vollends entzückt. Als er ihr in einen nobleren Nachtclub folgt und dort eine improvisierte performance am piano hinlegt, verzaubert er die zuvor abweisende rita. Ihre Liebe zu-einander drückt sich fortan durch die gemeinsame Komposition „rita“ aus. Die Liebenden werden erst durch die Verheißungen des glamourösen New Yorks entzweit – rita wird ein Welt-star. Der zurückgelassene Chico folgt ihr und trifft auf Jazz-Größen wie Charlie parker, Chano pozo oder Diz-zy Gillespie. Die tragische romanze nimmt einen weiteren umschwung, als rita zu einem gefeierten Holly-wood-star avanciert.

Die visuelle machart des Animati-onsfilms bringt Figuren und schau-plätze mit dicken schwarzen Kon-

turen hervor, deren Farbgebungen atmosphärische Funktionen erfüllen. Während die detailverliebte Optik ein geographisch inhärentes Lebensge-fühl Havannas ausdrückt, scheint der farbenfroh-heitere Grundton zu den späteren Zeitpunkten des Trickfilmes verflogen. In monochromen einstel-lungen widerhallen empfindungen, welche die kubanischen musiker in der Fremde – in den usA – verspü-ren. Fernando Truebas und Javier mariscals „Chico & rita“ ist einer der schönsten Animationsfilme der letz-ten Zeit. -MH

HAvANNA HAuTNAH„ChiCo & RitA“ IST EIN ATEMBERAUBENd SCHöNER ANIMATIONSfILM, ANGESIEdELT IM HAVANNA dER SPäTEN 1940ER JAHRE

CHICO & rITA, KINOsTArT 07.09., e/GB 2010, reGIe Fernando Trueba, Javier mariscal, Tono errando

Page 11: Lichtspiele Kinomagazin September 2012

Bestellen sie celluloid jetzt für ein Jahr (6 Ausgaben)

zum Preis von nur eUR 18,90(eur 12,- für studenten

gegen Nachweis)

so bestellen sie celluloid im Abo:+ auf www.celluloid-filmmagazin.com+ via e-mail: [email protected] + telefonisch unter

+43-664-462-54-44

preise inkl. porto & Verpackung. Das Abonnement kann bis zwei Wochen nach erhalt der 6. Ausgabe schriftlich gekündigt werden. Andernfalls verlängert es sich automatisch um ein weiteres Jahr zum jeweils gültigen Vorzugspreis. Zahlungsart: sie erhalten einen Zahlschein. Angebot gültig innerhalb Österreichs.

Bestellen sie jetzt:DAs jAhresABo zum Vorzugspreis!

besuchen Sie uns onLine:www.celluloid-filmmagazin.comwww.youtube.com/celluloidVideo

Gratis-Probeheft bestellen:

Mail an [email protected] mit Name, Anschrift

und Betreff „Lichtspiele“ genügt!

Page 12: Lichtspiele Kinomagazin September 2012

AC

TOR´

S ST

Ud

IO –

AB

14.0

9.12

I 13

© L

unaf

ilm

„dAS hAUS AUF KoRSiKA“ ERzäHLT VON dEN LEBENS-IRRUNGEN EINER 30-JäHRIGEN fRAU

30 uND RATLOS

AcTOR‘S STUDIO Tuchlauben 13, 1010 Wien Tel.: 533 52 32

Page 13: Lichtspiele Kinomagazin September 2012

Christina ist fast 30, lebt seit 10 Jah-ren mit ihrem Freund zusammen und jobbt lustlos in der pizzeria ih-res „schwiegervaters“ in der kleinen italienischen Kolonie der belgischen Bergarbeiterstadt Charleroi. eines Ta-ges erbt Christina von ihrer Oma ein Haus auf der Insel Korsika, von dem die Familie nichts wusste. Alle drän-gen Christina zum schnellen Verkauf. Doch Christina denkt nicht im Traum daran und macht sich lieber selbst auf den Weg in den süden.schließlich – hofft sie – hat sich ihre Lieblingsoma vielleicht etwas dabei gedacht, sie nach Korsika zu schicken. Doch das Haus entpuppt sich als eine echte Bruchbude mitten in der Wild-nis. ungewohnt herb ist nicht nur die Natur, auch die verschlossenen Nachbarn machen Christina den An-fang nicht leicht. Doch die frische Luft der korsischen Berge tut ihr gut. sie möchte das Haus wieder bewohnbar machen. plötzlich ist jeder weitere Tag ein Geschenk. und natürlich gibt es noch eine Geschichte, die das Haus erzählen soll.„Ich kenne viele 30-jährige, die sich jeden Tag fragen, ob sie die richtigen entscheidungen für ihr Leben ge-troffen haben. Aus mangel an mut, führen sie ein wenig befriedigendes, angepasstes Leben“, sagt regisseur pierre Duculot über die motivation zu seinem Film.

DAs HAus AuF KOrsIKA, KINOsTArT 14.09., F/B 2011, reGIe pierre Duculot. mIT Christelle Cornil, François Vincentelli

Page 14: Lichtspiele Kinomagazin September 2012

sie sind unscheinbar, arbeiten im Verborgenen und ihren Lohn er-halten sie „steuerfrei“ in einem

Kuvert. Nein, hier ist nicht von dubi-osen Lobbyisten die rede, sondern von Aurica, raia und Natasa – drei moldawische mütter, die im Ausland illegal als putz- und pflegehelferinnen arbeiten. sieben Jahre (!) hat (Film-)

Journalist ed moschitz, der zuletzt mit seinem rechtsstreit wegen an-geblich manipulierter Videobänder für eine „Am schauplatz“-reportage über zwei skinheads für schlagzeilen gesorgt hat, die protagonistinnen sei-ner Leinwand-Doku „mama Illegal“ mit der Kamera begleitet. Das re-sultat ist eine präzise Langzeitstudie

„MAMA iLLegAL“ zEIGT dIE SITUATION ILLEGALER ARBEITSMIGRANTEN IN EUROPA

MAMA-SCHICKSALE

AC

TOR´

S ST

Ud

IO –

AB

28.0

9.14

I 15

© G

olde

ngirl

s/po

lyfil

m

Page 15: Lichtspiele Kinomagazin September 2012

über individuelle Lebensschicksale, die sich trotz aller unterschiede in einem punkt ähneln: dem Wunsch nach einem besseren Leben. ein Traum, für den alle Beteiligten einen hohen preis zahlen: Aurica musste mann und Kinder zurücklassen, um mit einem schlepper in den „golde-nen“ Westen zu gelangen; Natasa lebt fernab ihrer Heimat in ständiger Angst, abgeschoben zu werden und raias einzige Hoffnung auf eine ge-sicherte existenz sind die staatlichen Amnestieregelungen für illegale ein-wanderer. Getrennt von ihren Fami-lien, weitgehend rechtlos und ohne Anspruch auf medizinische Versor-gung harren die „Glücksritterinnen“ in der Fremde aus, während sie sich zunehmend von ihrer alten Heimat entfremden. Besonders deutlich wird dies in jenen szenen, in denen Aurica viele Jahre nach ihrer Flucht das Wag-nis unternimmt, ohne gültige Do-kumente ihre Familie in moldawien zu besuchen. ein Wiedersehen, das deutlich macht, dass sie sich ebenso verändert hat, wie die menschen, die sie einst zurückgelassen hat. Die Kinder sind größer, der ehemann äl-ter und die emotionale Kluft unüber-windbar – mit dramatischen Folgen: aus Verzweiflung über die familiäre situation nimmt sich Auricas mann wenig später das Leben.

es sind momente wie diese, in denen moschitz seine (menschliche)

Qualität als Journalist unter Beweis stellt. Dem 1968 in Judenburg ge-borenen OrF-redakteur geht es bei seinem Kinodebüt nicht um effektha-scherei, sondern um die menschen, die er porträtiert. statt in emotio-nalen situationen mit der Kamera „draufzuhalten“ und die Lebens- und sinnkrisen seiner protagonistinnen voyeuristisch in szene zu setzen, ver-leiht er als – im wahrsten sinn des Wortes – stiller Beobachter dem The-ma „illegale einwanderung“ konkrete stimmen und Gesichter. Inhaltlich überzeugend, kann „mama Illegal“ allerdings nicht über handwerkliche schwächen hinwegtäuschen: Was als mehrteilige TV-reportage wunderbar funktioniert hätte, verliert auf der Kinoleinwand aufgrund der schwan-kenden Qualität des Filmmaterials an emotionaler Intensität und stringenz. „es war leider unmöglich, über die-sen langen prozess, mit demselben Kamerateam durchzuarbeiten. Da-durch ist die sprache des Filmes nicht ganz so homogen, wie man es sonst bei Filmen hat, wo mehrere Wochen am stück gedreht wird“, ist sich auch moschitz bewusst, der mit „mama Il-legal“ eine berührende sozial-repor-tage im „schauplatz“-stil vorlegt.

-J. Belko

AcTOR‘S STUDIO Tuchlauben 13, 1010 Wien Tel.: 533 52 32

mAmA ILLeGAL, KINOsTArT 28.09., Ö 2012, reGIe ed moschitz. Dokumentarfilm

Page 16: Lichtspiele Kinomagazin September 2012

AC

TOR´

S ST

Ud

IO –

AB

31.0

8.16

I 17 AcTOR‘S STUDIO

Tuchlauben 13, 1010 Wien Tel.: 533 52 32

BuCK - Der WAHre pFerDeFLÜsTerer, KINOsTArT 31.08., usA 2011, reGIe Cindy meehl. Dokumentarfilm

Dan „Buck“ Brannaman ist eine amerikanische Legende: er ist Horseman und pferdetrainer

– und diente als Vorbild für Nicho-las evans’ Buch „Der pferdeflüsterer“. Die regisseurin Cindy meehl dreh-te nun einen Dokumentarfilm über den stillen Cowboy, der 2011 beim sundance Film Festival ausgezeichnet wurde. Brannaman hat ein einzigartiges Ver-ständnis für pferde und verfolgt die Ziele des „natural horsemanship“, das sich am natürlichen Verhalten der Tiere orientiert. Lange Zeit war es üblich, die Tiere zu „brechen“ und

ihnen den Willen des menschen auf-zuzwingen. Die Doku zeigt, wie sen-sibel Brannaman auf die Tiere zugeht und wie er ihnen, aber auch ihren Besitzern quasi Lebenshilfe bietet. Für Tierfans ein faszinierender einblick in die Welt der pferde.

„bUCK - deR WAhRe PFeRdeFLüSteReR“ HANdELT VON dEM COWBOy, dER VORBILd füR dEN BERüHMTEN fILM „dER PfERdEfLüSTERER“ MIT ROBERT REdfORd WAR

DER PfERDEfLüSTERER

Page 17: Lichtspiele Kinomagazin September 2012
Page 18: Lichtspiele Kinomagazin September 2012

iMAX FiLMe iM APoLLo BIS ENdE dES JAHRES KOMMEN dIE BLOCKBUSTER „RESIdENT EVIL 5“, „SKyfALL“ UNd „THE HOBBIT“ IN BESTER BILdqUALITäT INS KINO

IMAX-vORSCHAu: KINO IN BES TER BILD- uND TONquALITäT

APO

LLO

- d

AS

KIN

O –

VO

RSC

HA

U18

I 19

RESIDENT EVIL 5- in 3DAb 21.09.Die letzte und einzige Hoffnung der menschheit heißt Alice (milla Jovovi-ch). Ohne einen sicheren rückzugsort jagt die unerschrockene Heldin dieje-nigen, die für den Ausbruch einer seu-che verantwortlich sind, und sucht in der streng geheimen umbrella-schalt-zentrale nach einer Lösung. Doch je tiefer Alice in das Gebäude und seine Geheimnisse eindringt, desto mehr of-fenbart sich ihr ihre eigene mysteriöse Vergangenheit. Ihre Jagd führt sie von Tokio über New York und Washington D.C. bis nach moskau und gipfelt schließlich in ei-ner erschreckenden enthüllung, die

sie zwingt, all das, was sie bisher als die Wahrheit angesehen hat, neu zu überdenken. mit der Hilfe ihrer Freun-de und neuen Verbündeten muss Ali-ce ums nackte Überleben kämpfen. Die Welt steht am Abgrund, und die Zeit läuft langsam ab ...

SKyFALLAb 02.11.James Bonds (Daniel Craig) Loyalität m (Judi Dench) gegenüber wird auf eine harte probe gestellt, als seine Vorgesetzte von ihrer Vergangenheit eingeholt wird. Als der mI6 unter Be-schuss gerät, muss 007 die Angreifer aufspüren und unschädlich machen, ohne rücksicht auf den preis, den er

Page 19: Lichtspiele Kinomagazin September 2012

IMAX-vORSCHAu: KINO IN BES TER BILD- uND TONquALITäT

© C

onst

antin

; son

y; W

arne

r

APOLLO - DAS KINOGumpendorferstraße 63, 1060 Wien Tel.: 587 96 51

selbst dafür zahlen muss.Daniel Craig übernimmt nach „Casi-no royale“ und „ein Quantum Trost“ zum dritten mal die rolle des be-rühmtesten Geheimagenten der Welt, James Bond 007. regie führt diesmal Oscar-preisträger sam mendes.

THE HOBBIT - in 3DAb 14.12.Der Oscar-preisgekrönte Filmemacher peter Jackson präsentiert Der HOB-BIT: eINe uNerWArTeTe reIse, den ersten Film der dreiteiligen Kinofas-sung des nach wie vor sehr populä-ren meisterwerks „Der Hobbit“ von J.r.r. Tolkien. Der nächste Film heißt „Der Hobbit: Hin und zurück“. Die Filme spielen in mittelerde 60 Jahre vor „Der Herr der ringe“, den Jackson

und sein Filmteam als Blockbuster-Tri-logie auf die Leinwand brachten - Hö-hepunkt war der Oscar-preisgekrönte „Der Herr der ringe - Die rückkehr des Königs“. Ian mcKellen ist wie schon in der „Herr der ringe“-Trilogie als Gandalf der Graue dabei, und martin Freeman übernimmt die rolle des Titelhelden Bilbo Beutlin.

Hinweis für Fans von Originalfas-sungen: Im Apollo werden jeden Mittwoch die aktuellsten Filme in OV gezeigt!

Page 20: Lichtspiele Kinomagazin September 2012

César (Luis Tosar) arbeitet als porti-er in einem mietshaus in Barcelona. und obwohl ihn die mieter des Hau-ses kaum wahrnehmen, weiß César alles über sie. Denn er beobachtet sie genau, kennt all ihre intimsten Geheimnisse. Insbesondere die von Clara (marta etura), einer lebensbeja-henden jungen Frau. Doch Claras unbeschwerte Haltung verursacht bei César die reinste Übel-keit. erst wenn er ihre Ausgelassen-heit ein für alle mal zerstört hat, kann er ruhe finden. Das elend anderer menschen ist Césars Lebenselixier. er liebt nichts mehr, als Leid zu säen und blüht erst auf, wenn dieses wächst. mit Clara hat er nun sein perfektes

Opfer gefunden und ist bereit, ihr das Leben zur Hölle zu machen …regisseur Jaume Balagueró („[reC] 1 und 2“) hat mit „sleep Tight“ einen verstörenden psycho-Thriller gedreht, in dem sich der Filmemacher von den sonst üblichen Konventionen des Horrorfilms abwendet, hin zu einer erforschung der Gesetzmäßigkeiten des Thrillers.

VIL

LAG

E C

INEM

AS

WIE

N M

ITTE

– A

B 14

.09.

20 I

21

SPANNER IN BARCELONA„SLeeP tight“ IST EIN SPANISCHER THRILLER RUNd UM EINEN SPECHTELNdEN HAUSMEISTER

© C

onst

antin

VILLAGE cINEMAS WIEN MITTELandstraßer Hauptstraße 2a, 1030 Wien Tel.: 242 40-418

sLeep TIGHT, KINOsTArT 14.09., e 2011, reGIe Jaume Balagueró . mit Luis Tosar, marta etura, Alberto san Juan

Page 21: Lichtspiele Kinomagazin September 2012

USA 2012. Directed by Akiva Schaffer. Starring Ben Stiller, Vince Vaughn, Jonah Hill

suburban dads who form a neigh-borhood watch group as a way to get out of their day-to-day family routines find themselves defending the earth from an alien invasion.

USA 2012. Directed by Tony Gilroy. Starring Jeremy Renner, Rachel Weisz, Edward Norton, Stacy Keach

An expansion of the universe from robert Ludlum‘s novels, centered on a new hero whose stakes have been triggered by the events of the previous three films: Aaron Cross (played by „Hurt Locker“-actor Jere-my renner), a new hero, experiences life-or-death stakes that have been triggered by previous events. In the fourth instalment of the series, matt Damon is not part of the cast.

THe BOurNe LeGACYsep 14

ART

IS IN

TERN

ATI

ON

AL

- EN

GLI

SH C

INEM

A IN

VIE

NN

A

ENGLISH CINEMA IN vIENNA

ARTIS INTERNATIONALschultergasse 5, 1010 Wien Tel.: 535 65 70

THe WATCHsep 7

D/USA 2012. Directed by Paul W.S. Anderson. Starring Milla Jovovich

Alice fights alongside a resistance movement in the continuing battle against the umbrella Corporation and the undead.

resIDeNT eVIL 5sep 21

© F

otos

: Fox

; uni

vers

al; C

onst

antin

Page 22: Lichtspiele Kinomagazin September 2012

ALL

E fI

LME

AU

f EI

NEN

BLI

CK

22 I

23

das aktuelle Kinoprogramm mit den genauen Beginnzeiten entnehmen Sie bitte cineplexx.at und den Tageszeitungen. Alle Angaben ohne Gewähr.

KINOPROGRAMMLIEBE (Seite 4) URANIA AB 21.09.

TO ROME WITH LOVE (Seite 8) URANIA SEIT AUG.

CHICO & RITA (Seite 10) URANIA AB 07.09.

dAS HAUS AUf KORSIKA (Seite 12) ACTORS AB 14.09.

MAMA ILLEGAL (Seite 14) ACTORS AB 28.09.

BUCK (Seite 16) ACTORS SEIT AUG.

RESIdENT EVIL 5 (Seite 18) APOLLO AB 21.09.

SKyfALL (Seite 18) APOLLO AB 02.11.

THE HOBBIT (Seite 19) APOLLO AB 14.12.

SLEEP TIGHT (Seite 20) VILLAGE CINEMAS AB 14.09.

ERREICHBARKEITEN

NEXT ISSUE (ERSCHEINT ANfANG OKTOBER)

ACTOR’S STUdIO Tuchlauben 13, 1010 Wien, Tel.: 533 52 32

öffentlich: Linie U1 und U3 bis Stephansplatz H Bus 1A, 2A und 3A

APOLLO - dAS KINO Gumpendorferstraße 63, 1060 Wien, Tel.: 587 96 51

öffentlich: U3 Neubaugasse / U4 Pilgramgasse, Bus 13A, 14A 57A Gumpendorferstr.

ARTIS INTERNATIONAL Schultergasse 5, 1010 Wien, Tel.: 535 65 70

öffentlich: Linie U1 oder U3 Stephansplatz H Bus 1A, 2A oder 3A Hoher Markt

URANIA KINO Uraniastraße 1, 1010 Wien, Tel.: 715 82 06

öffentlich: Linie U1 und U4 Schwedenplatz H Straßenbahn 1, 2, N Julius-Raab-Platz

VILLAGE CINEMAS WIEN MITTE Landstraßer Hauptstr. 2a, 1030 Wien, Tel.: 24240-418

öffentlich: U4/U3 Landstr., Straßenbahn O, S1, S2, S3, S5 - S9, S15, Wien Mitte, Bus 74A.

„More Than Honey“, ab 12.10. im Kino

© F

ilmla

den

Page 23: Lichtspiele Kinomagazin September 2012
Page 24: Lichtspiele Kinomagazin September 2012