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Lesen und Bilden – ein Modellprojekt von
Schwerpunkte der Präsentation:
1. Projekt
2. Curriculum
3. Evaluation
1. Projekt
Projektpartner 1 Katholische Erwachsenenbildung
• lange Tradition in Katholischer Erwachsenenbildung
• Angebote im Sachgebiet „Geisteswissenschaften, Eltern- und Familienbildung, Erziehungswissenschaften...“ - Maßnahmenschwerpunkte katholischer Erwachsenenbildung in Rheinland-Pfalz
ca. 17,5 % der gesamten Maßnahmen in 2006
• mit über 1000 Maßnahmen im Jahr
• ca. 11.000 Unterrichtsstunden
• 16.000 TeilnehmerInnen
Projektpartner 2Fachstelle für Katholische Öffentliche Büchereien der Diözese Speyer
• rund 200 Katholischen Öffentlichen Büchereien im Bistum Speyer
• erreichen jährlich mehr als 43.000 BenutzerInnen
• führen jährlich über 1000 Veranstaltungen durch
• werden von über 900 ehrenamtlichen MitarbeiterInnen unterstützt.
Projektrahmen
Projektzeitraum: 01.04.2006 bis 31.05.2007
Förderung durch das Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur Rheinland-Pfalz
Projektanliegen
Der Übergang eines Kindes vom Kindergarten in die Grundschule stellt einen wichtigen Schritt in seiner Entwicklung dar.
Viele Eltern empfinden diesen Übergang als eine Zeit der besonderen Herausforderung.
Einerseits möchten sie ihr Kind begleiten und ihm Hilfe und Unterstützung sein.
Dafür brauchen sie:
• gezielte Informationen über Anforderungen und
Herausforderungen ihres Kindes im Blick auf den Schuleintritt sowie
• Hilfen und Anregungen für den Erziehungsalltag zuhause.
Zudem stellt der Übergang vom Kindergarten in die Schule auch eine kompletten Wechsel ihrer ErziehungspartnerInnen dar.
Daher gilt es im Umgang mit dem neuen Lernort Schule andere Formen der Kommunikation, der Mitwirkung und Mitgestaltung zu finden.
Projektvorhaben
• Entwicklung eines Curriculums• Entwicklung einer Veranstaltungsreihe• Entwicklung von Info- und Werbematerial• Zusammenstellung von Bücherkoffern• Durchführung modellhafter Veranstaltungen
Projektumsetzung
• Entwicklung des Curriculums• Gewinnung regionaler PartnerInnen• Entwicklung des Infomaterials• Aufbau regionaler Netzwerke• Entwicklung und Zusammenstellung der Bücherkoffer• Design und Bereitstellung der Homepage• Durchführung der Kurse • Evaluation der Kurse
Projektumsetzung
• Kurse in Schifferstadt • Kurse in Römerberg• Kurse in Edenkoben• Kurse in Pirmasens
2. Curriculum
Curriculum
1) Fragestellung2) Ziel3) Kompetenzbereiche4) Themenbereiche
Welche Hilfe und Unterstützung brauchen Eltern, um den Schulstart ihres Kindes erfolgreich zu begleiten?
1) Im Blick auf das Schulkind2) Im Blick auf die eigene Situation als Vater oder Mutter
eines Schulkindes3) Im Blick auf die Kommunikation mit der Grundschule als
neuer Erziehungspartner des Kindes
Fragestellung
1. Welche Anforderungen und Herausforderungen kommen mit dem Start in die Schule auf das Schulkind zu?
•Bewältigung des Schulalltages•Umgang mit den LehrerInnen und MitschülerInnen•Pausenhofsituation•Regelmäßiges frühes Aufstehen•Verändertes Freizeitverhalten am Nachmittag durch
Hausaufgaben
Fragestellung
2. Wie verändert sich der Familienalltag für die Eltern?
• Einübung neuer Zeitabläufe• Hausaufgaben als möglicher Stressfaktor• Veränderte Beziehung zu meinem Kind als Schulkind• Gefühl der Mitverantwortung für den Schulerfolg des Kindes
Fragestellung
3. Wie gehen Eltern mit dem neuen „Erziehungspartner“ Schule um?
•Unsicherheit in Bezug auf die Erwartungen der Schule an das Schulkind und die Eltern
•Suche nach neuen Formen der Mitwirkung und Mitgestaltungen von Eltern im Kontext der Schule
•Hilfen für die Kommunikation zwischen Eltern und Schule
Fragestellung
Eine Veranstaltungsreihe
• in offener Form als Reihe von Einzelveranstaltungen für interessierte Eltern ohne Anmeldung
•als Elternseminar mit verbindlicher Anmeldung zu allen Veranstaltungen
Im Projektzeitraum wurde – auf Wunsch der Träger vor Ort –nur die Form der offenen Veranstaltungsreihe durchgeführt.
Ziel
1) Wissenserwerb
2) Reflexion
3) Netzwerknutzung
(vgl. Sigrid Tschöpe—Scheffler, Konzepte der Elternbildung – eine kritische Übersicht, 2005)
Kompetenzbereiche
Wissenserwerb
• Impulsreferate•Einsatz von Medien• Informationsmaterial•Elterngruppenarbeit•Weiterführende und vertiefende Literatur
Kompetenzbereich 1
Reflexion der elterlichen Verhaltensmuster und Veränderung der Bewältigungsstrategien im Hinblick auf Konfliktsituationen
•Eltern als ExpertInnen in ihrer Mutter- und Vaterrolle anerkennen
•Orientierung an den Interessen, den Bedürfnissen und am Lebenszusammenhang der Eltern
•Rollenspiele und praktische Übungen•Austausch der Eltern untereinander
Kompetenzbereich 2
Netzwerknutzung zur Schaffung und Vertiefung lebensraumorientierter Verbindungen
•Kontakt und Austausch mit den LernpartnerInnen des Kindes in Kindertagesstätte und Schule
• Informationen über unterstützende Angebote und Institutionen innerhalb und außerhalb der Schule
•Kontakt und Austausch mit anderen Eltern
Kompetenzbereich 3
1) Schulfähigkeit
2) Sprache
3) Rolle der Eltern
4) Lernen
5) Leseförderung
6) Umgang mit Medien
7) Kommunikation Eltern/Schule
Themenbereiche
Was macht mein Kind schulfähig? – Anforderungen und Herausforderungen beim Schuleintritt
• Informationen über körperliche-motorische, kognitive und sozial-emotionale Voraussetzungen für Schulfähigkeit
•Schulfähigkeit als gemeinsame Aufgabe aller Beteiligten •Anregungen und Hilfen zur Stärkung der kindlichen
Bewältigungskompetenz für den Schuleintritt
Themenbereich 1
Sprache als Schlüssel zur Welt – Die Bedeutung von Sprachentwicklung und Sprachförderung
• Informationen über den Zusammenhang von Sprachkompetenz und Bildungschancen
•Einschätzung der sprachlichen Kompetenz des eigenen Kindes•Sprachförderungsmöglichkeiten im Familienalltag•Hilfen und Beratungsangebote innerhalb und außerhalb der
Schule
Themenbereich 2
Wenn mein Kind ein Schulkind wird – Wie Schule den Familienalltag verändert
•Veränderung der Eltern-Kind-Interaktion durch den Schuleintritt
•Reflexion der neuen Rolle als LernpartnerIn des Kindes•Hilfen für die Bewältigung des Alltags mit einem Schulkind
zuhause
Themenbereich 3
Damit Schule auch zuhause gelingt – Wie Eltern ihren Kindern beim Lernen helfen können•Lernfördernde und lernhemmende Faktoren und
Rahmenbedingungen für das Lernen zuhause•Hilfen für den Umgang mit dem Lernverhalten des
eigenen Kindes• Informationen über die bekanntesten Lernstörungen
(Lese/Rechschreibschwäche, ADHS u. a.)• Informationen über Hilfen und Fördermöglichkeiten für
das Kind innerhalb und außerhalb der Schule
Themenbereich 4
Die Welt der Bücher – Die Bedeutung des Lesens in der Familie für einen gelungenen Schulstart
•Lesen als Schlüsselqualifikation für die schulische Entwicklung des Kindes
•Anregungen für ein förderndes Leseklima zuhause• Informationen und Auswahlkriterien für altersgemäße
Kinderliteratur
Themenbereich 5
Fernsehhelden und Computerspiele – Wie Eltern und Kinder mit Medien umgehen
• Informationen über die Veränderung von Kindheit und Familie durch den Konsum von Fernsehen und Computer
•Reflexion des eigenen Umgangs mit Medien•Hilfen für einen kompetenten Umgang mit Medien
in der Familie•Entscheidungshilfen und Auswahlkriterien für eine
positive Nutzung von Medienwelten als Lernwelten•Vorstellung von altersgemäßen Medien
Themenbereich 6
Die Kommunikation zwischen Elternhaus und Schule – Möglichkeiten und Chancen einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit
•Einbeziehung der Eltern in die Zusammenarbeit zwischen Kindertagesstätte und Grundschule im letzten Kindergartenjahr
•Erwartungen der Schule an die Eltern und umgekehrt•Hilfen für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit und
gelingende Kommunikation zwischen Elternhaus und Schule
Themenbereich 7
3. Evaluation
• 18 durchgeführte Veranstaltungen in Schifferstadt, Römerberg, Pirmasens und Edenkoben
• 180 TeilnehmerInnen
• 19 ReferentInnen
• 178 ausgewertete Fragebögen
Gesamtstatistik
Evaluationsdesign
Erhebung und Auswertung der Daten per:
• Fragebögen für TeilnehmerInnen
• Fragebögen für ReferentInnen
• Fragebögen für KooperationspartnerInnen
Teilnehmerbefragung
Erhebung und Auswertung qualitativer und quantitativerDaten per Fragebögen zu 4 Kategorien:
• Öffentlichkeitsarbeit/PR
• Teilnehmerzufriedenheit
• Teilnehmerorientierung
• Qualität der Referierenden
voll und ganz 40%
überwiegend37%
teils/ teils19%
überhaupt nicht 2%
keine Angaben2%
Öffentlichkeitsarbeit/PR
häufigste Informationsquelle:
• Plakat, Flyer
• Programm
• persönl. Empfehlung
• Zeitung
• Kindertagesstätte
„Über den Veranstaltungsablauf und die Inhalte fühlte ich mich im Vorfeld ausreichend informiert.“
voll und ganz 43%
überwiegend44%
teils/ teils11%
überhaupt nicht 1%
keine Angaben1%
Teilnehmerzufriedenheit
„Meine Erwartungen an die Veranstaltung haben sich insgesamt erfüllt.“
voll und ganz 51%
überwiegend27%
teils/ teils13%
überhaupt nicht 1%
keine Angaben8%
Teilnehmerorientierung
„Ich konnte meine Erfahrungen und Fragen einbringen.“
voll und ganz 53%überwiegend
29%
teils/ teils16%
überhaupt nicht 1%
keine Angaben1%
Teilnehmerorientierung
„Ich habe neue Anregungen und Impulse erhalten.“
voll und ganz 68%
überwiegend26%
teils/ teils3%
überhaupt nicht 1%
keine Angaben2%
Teilnehmerorientierung
„Es herrschte eine angenehme Lernatmosphäre.“
voll und ganz 82%
überwiegend14%
teils/ teils4%
Qualität der Referierenden
„Der Referent/die Referentin war thematisch kompetent.“
Qualität der Referierenden
voll und ganz 57%
überwiegend29%
teils/ teils10%
überhaupt nicht 2%
keine Angaben2%
„Der Referent/die Referentin hat die Veranstaltung abwechslungsreich gestaltet.“
Rückmeldungen der Eltern
• umfangreiche Informationen• Ermutigung zum Austausch mit anderen Eltern, Kindergärten
und Schulen• viele praktische Anregungen für Kommunikation und Umgang
mit eigenen Kindern• biographische Selbstreflexion, Selbstbesinnung• Hilfe zur Selbsthilfe• „Wir sitzen alle in einem Boot“
TeilnehmerInnen bewerteten die gesamte
Veranstaltungsreihe mit der Note 1,8
Befragung der ReferentInnen und KooperationspartnerInnen
• Erhebung und Auswertung qualitativer Daten per Fragebögen
• Fragebögen umfassen 10 offene Fragen zu folgenden Aspekten:
Gesamteindruck Resonanz Einschätzungen Kooperation Ideen, Änderungsvorschläge
Rückmeldungen der ReferentInnen
• Austausch- und Informationsbedarf bei den Eltern• motivierte und interessierte TeilnehmerInnen• bei höherer TN-Zahl wäre mehr Erfahrungsaustausch und
größere Methodenvielfalt möglich
Folgende Themen waren für die TN von besonderem Interesse: Das Bewusstmachen der gemeinsamen Zielsetzung von Eltern
und LehrerInnen – Perspektivenwechsel Einschulungsuntersuchung/ Rückstellung – ganzheitliches Denken
im Bereich Schule wenig verbreitet Fernsehkonsum im Alltag
Rückmeldungen der örtlichen KooperationspartnerInnen
• wichtige Initiative, mit positiven Auswirkungen auf die Institutionen Kindergarten und Schule
• aktuelle Thematik und sorgfältig ausgewähltes Curriculum
• hilfreiches und entlastendes Angebot für Eltern und LehrerInnen
• positive Resonanz: Nachfragen nach einer Wiederholung der Veranstaltungsreihe
Konsequenzen für mögliche Folgeveranstaltungen
Erweiterung der Zielgruppe auf alle „Grundschuleltern“
begleitende Bücherausstellung durch KÖB beibehalten
Kindergärten und Schulen noch stärker in Veranstaltungsplanung und -durchführung einbeziehen
noch bessere methodische Aufbereitung der Themen – Vermeidung möglicher Themenüberschneidungen
längerfristige Planung mit Kindergärten und Schulen
gezieltere, persönlichere Ansprache der Eltern, Kita- und Grundschulleitungen vor Ort
Vortragsreihe im Rahmen von Elternabenden oder als verpflichtende Veranstaltungen für Fachkräfte in Kitas und Schulen etablieren
Konsequenzen für mögliche Folgeveranstaltungen
stärkere Ansprache von Eltern bildungsbenachteiligter Kinder
zusätzliche Angebote für Familien mit Migrationshintergrund
spezielle Angebote zu Lernbeeinträchtigungen
Konsequenzen für mögliche Folgeveranstaltungen
Dank an alle,die zum Gelingen des Projektes
beigetragen haben!