lawinenbulletin interpretationshilfe d

44
  WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF WSL Institut pour l'étude de la neige et des avalanches SLF WSL Institute for Snow and Avalanche Research SLF WSL Istituto per lo studio della neve e delle valanghe SLF  Lawinenbulletins und weitere Produkte Interpretationshilfe Ausgabe 2011

Upload: schreurs1176

Post on 18-Jul-2015

19 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

5/16/2018 Lawinenbulletin Interpretationshilfe d - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/lawinenbulletin-interpretationshilfe-d 1/44

 

WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLFWSL Institut pour l'étude de la neige et des avalanches SLFWSL Institute for Snow and Avalanche Research SLFWSL Istituto per lo studio della neve e delle valanghe SLF 

Lawinenbulletins und weitereProdukte

InterpretationshilfeAusgabe 2011

5/16/2018 Lawinenbulletin Interpretationshilfe d - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/lawinenbulletin-interpretationshilfe-d 2/44

 

Verantwortlich für die Herausgabe:

Dr. Jürg Schweizer

Leiter der Forschungseinheit Warnung und Prävention, SLF Davos

Fachliche Bearbeitung:

Lawinenwarndienst, Thomas Stucki, Benjamin Zweifel

Zitierung:

WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF

(Hrsg.) 2010: Lawinenbulletins und weitere Produkte.

Interpretationshilfe. Ausgabe 2010. WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF.43 S.

Ersetzt die 10. Auflage von 2008

Auch in Französisch, Italienisch und Englisch erhältlich

Bezugsadresse (nur online publiziert):

http://www.slf.ch/lawineninfo/zusatzinfos/interpretationshilfe/interpretationshilfe_d.pdf

Umschlag:

Schneebrettlawine

(Foto: SLF, Th. Stucki)

5/16/2018 Lawinenbulletin Interpretationshilfe d - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/lawinenbulletin-interpretationshilfe-d 3/44

Lawinenbulletins und weitere SLF-Produkte

2

Inhalt

1. Einleitung................................................................................................................................................................4

2. Was sind Lawinenbulletins? ...............................................................................................................................4

3. Zielpublikum ...........................................................................................................................................................5

4. Ausgabestelle und örtlicher Geltungsbereich................................................................................................6

5. Grundlagen für die Ausarbeitung der Lawinenbulletins................................................................................6

6. Form und Aufbau des Nationalen Lawinenbulletins .......................................................................................8

7. Form und Aufbau eines Regionalen Lawinenbulletins ...................................................................................9

8. Lawinengefahrenbegriffe...................................................................................................................................9

8.1 Definition der Lawinengefahr......................................................................................................................9

8.2 Schema der Lawinengefahrenstufen ..................................................................................................... 10

8.3 Die Europäische Lawinengefahrenskala ................................................................................................ 109. Erklärungen zu den einzelnen Gefahrenstufen............................................................................................ 14

10. Erklärungen zu den als besonders kritisch angegebenen Hangneigungen, Hangexpositionen und

Höhenlagen.............................................................................................................................................................. 16

11. Zusätzliche Angaben und Empfehlungen für einzelne Benutzergruppen............................................. 20

11.1 Allgemeines ............................................................................................................................................... 20

11.2 Permanente Empfehlungen......................................................................................................................21

11.3 Aktuelle Empfehlungen.............................................................................................................................21

12. Geographische Begriffe .................................................................................................................................22

13. Ausgabehäufigkeit, Gültigkeitsdauer..........................................................................................................2214. Zusatzprodukte zu den Lawinenbulletins................................................................................................... 23

14.1 Gefahrenkarte .......................................................................................................................................... 23

14.2 Schneehöhenkarte................................................................................................................................... 23

14.3 Schneehöhe auf 2000m oder 2500m ................................................................................................. 24

14.4 Neuschneekarte ....................................................................................................................................... 24

14.5 Schneehöhe im Vergleich zum langjährigen Mittelwert ................................................................... 24

14.6 Schneedeckenstabilitätskarte.............................................................................................................. 25

14.7 Wochenbericht.......................................................................................................................................... 25

14.8 Icons ........................................................................................................................................................... 25

15. Verteilkanäle und Abfragemöglichkeiten aller Produkte ........................................................................ 26

16. Möglichkeiten und Grenzen der Lawinenbulletins..................................................................................... 28

17. Rückmeldungen zur Lawinengefahr............................................................................................................. 28

18. Abschlussbemerkungen................................................................................................................................. 29

5/16/2018 Lawinenbulletin Interpretationshilfe d - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/lawinenbulletin-interpretationshilfe-d 4/44

  Lawinenbulletins und weitere SLF - Produkte

3

Anhang 1: Europäische Lawinengefahrenskala mit Empfehlungen ..................................................... 30

Anhang 2: Übersichtstabelle zur Europäischen Lawinengefahrenskala..............................................31

Anhang 3: Beispiel eines Nationalen Lawinenbulletins............................................................................32

Anhang 4: Beispiel eines Regionalen Lawinenbulletins.......................................................................... 33

Anhang 5: Beispiel eines Regionalen Lawinenbulletins mit Darstellung des tageszeitlichen

Anstieges der Nassschneelawinengefahr........................................................................... 34

Anhang 6: Das Netz der SLF-Vergleichsstationen ................................................................................. 35

Anhang 7: ENET und IMIS Stationen (Schneestationen) ........................................................................ 35

Anhang 8: Geographische Begriffe I: Alpennord- und Alpensüdhang.................................................. 36

Anhang 9: Geographische Begriffe II: Politsch-geographische Hauptregionen ................................ 36

Anhang 10: Geographische Begriffe III: Politisch-geographische Unterregionen 1 ..........................37

Anhang 11: Geographische Begriffe IV: Politisch-geographische Unterregionen 2 .........................37

Anhang 12: Geographische Begriffe V: Die kleinsten Einheiten: Die 124 Teilgebiete.................... 38Anhang 13: Geographische Begriffe VI: Alpenhauptkamm, nördlicher Alpenkamm und inneralpine

Gebiete ....................................................................................................................................... 39

Anhang 14: Beispiel einer Gefahrenkarte zum Nationalen Lawinenbulletin....................................... 39

Anhang 15: Beispiel einer Gefahrenkarte zum Nationalen Lawinenbulletin mit Darstellung des

tageszeitlichen Anstieges der Lawinengefahr .................................................................. 40

Anhang 16: Beispiel einer Icon-Karte ........................................................................................................ 41

Anhang 17: Beispiel Schneehöhe auf 2000 m......................................................................................... 41

Anhang 18: Beispiel einer Neuschneekarte (1-Tag)............................................................................... 42

Anhang 19: Beispiel einer Karte mit Schneehöhe im Vergleich zum langjährigen Mittel............... 42

Anhang 20: Beispiel einer Schneedeckenstabilitätskarte.................................................................... 43

5/16/2018 Lawinenbulletin Interpretationshilfe d - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/lawinenbulletin-interpretationshilfe-d 5/44

Lawinenbulletins und weitere SLF – Produkte

4

1. Einleitung

Das WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF veröffentlicht seit 1945 Lawinen-bulletins. Im Jahre 1985 wurde erstmals eine Interpretationshilfe veröffentlicht. Sie solltedem Leser helfen, den Inhalt der Lawinenbulletins in die Praxis umzusetzen. Seither wurde inverschiedenen Neuauflagen (1993, 1994, 1998, 1999, 2001, 2002, 2003, 2004, 2007 und2008) den Änderungen Rechnung getragen, die sich in den letzten Jahren ergeben haben:Neue Formen und veränderte Ausgabezeitpunkte der Lawinenbulletins sowie verschiedenerZusatzprodukte. Auch in die vorliegende Ausgabe gehen verschiedene Änderungen ein.

Grundlage aller Lawinenwarnprodukte des SLF bildet die seit dem Winter 1993/94 europa-weit vereinheitlichte Lawinengefahrenskala mit fünf Gefahrenstufen. Sie hat sich auch inÜbersee (Kanada, USA) mit kleinen Abweichungen etabliert.

In der Interpretationshilfe nicht eingeschlossen sind die speziellen Informationen für diebehördlichen Sicherungsdienste, die über die Informationsplattform IFKIS-InfoManager ver-breitet werden und nicht öffentlich zugänglich sind. Die entsprechende Ausbildung dieserBenutzer wird in den A- und B-Kursen für Sicherheitsverantwortliche des SLF vermittelt(weitere Informationen: www.slf.ch/dienstleistungen/events).

In der vorliegenden Überarbeitung der Interpretationshilfe wurden verschiedene Anpassun-gen vorgenommen. Wesentliche inhaltliche Anpassungen finden sich an folgenden Stellen:

-  Kapitel 10 – Erklärungen zu den als besonders kritisch angegebenen Hangneigungen,Hangexpositionen und Höhenlagen

-  Kapitel 15 – Verteilkanäle und Abfragemöglichkeiten aller Produkte

-  Kapitel 17 – Rückmeldungen zur Lawinengefahr

-  Anhänge 8 bis 13 – Gebietseinteilung

Die aktuellste Version der Interpretationshilfe ist immer auf unserer Homepagewww.slf.ch verfügbar.

Personen-, Funktions- und Berufsbezeichnungen in dieser Interpretationshilfe beziehen sichgrundsätzlich auf beide Geschlechter, soweit sich aus dem Sinn des Textes nicht etwasanderes ergibt.

Der Begriff „Skifahrerlawine“ hat sich über die Jahre eingebürgert und wird in dieser Inter-pretationshilfe ebenfalls verwendet. Es sind heute aber nicht mehr nur Lawinen, die Skifah-rer im engeren Sinne betreffen, sondern Schneesportler (zB. auch Snowboarder,Telemarker, Schneeschuhgeher, etc.) im Allgemeinen.

2. Was sind Lawinenbulletins?

Wir unterscheiden zwischen Nationalen und Regionalen Lawinenbulletins.

Das während der Wintersaison jeden Abend erscheinende Nationale Lawinenbulletin stellt die Grundlage für eine Einschätzung der Lawinengefahr für den folgenden Tag bereit.Es ist in vier Abschnitte gegliedert:

-  Allgemeine Auskunft über Wetter- und Schneeverhältnisse der vergangenen rund 24Stunden in den Schweizer Alpen und über den generellen Schneedeckenaufbau.

-  kurzfristige, für die Lawinengefahr relevante Wetterentwicklung

-  Vorhersage der Lawinengefahr in den verschiedenen Regionen mit einer Gefahren-stufe für den folgenden Tag

5/16/2018 Lawinenbulletin Interpretationshilfe d - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/lawinenbulletin-interpretationshilfe-d 6/44

  Lawinenbulletins und weitere SLF - Produkte

5

-  Tendenz der Lawinengefahr für weitere zwei Tage.

Der Text des Bulletins ist nach einem einheitlichen Schema abgefasst. Die verwendeten,vereinheitlichten Begriffe sollen dem Benutzer seine Entscheidungsfindung in Situationenmit möglichen Lawinengefahren erleichtern.

Das Nationale Lawinenbulletin wird als Prognose formuliert und behält seine Gültigkeit imNormalfall für 24 Stunden. Einerseits hilft es den Schneesportlern zur Planung ihrer Aktivi-täten, andererseits aber auch den Sicherheitsverantwortlichen zur Planung allfälliger Mass-nahmen in der Nacht und gegen den Morgen des folgenden Tages (Strassensperrungen,Evakuationen, künstliches Lawinenauslösen vor allem oberhalb von Abfahrten).

Das Nationale Lawinenbulletin erscheint täglich um 17.00 Uhr in deutscher und um 18.30Uhr in französischer und italienischer Sprache.

Die Regionalen Lawinenbulletins basieren auf einer Aktualisierung der Gefahrenein-schätzung vom Vorabend. Das Ziel ist die Informationen zur Lawinengefahrensituation ört-lich und zeitlich zu verdichten. Sie sind einheitlich, vorwiegend graphisch aufgebaut und

gelten für den aktuellen Tag. Wie der Name sagt, gibt es für verschiedene Regionen je einBulletin (z.Zt. sieben Regionale Lawinenbulletins). Die Regionalen Lawinenbulletins werdenmorgens um 08.00 Uhr herausgegeben. Die Sprache richtet sich nach der Sprachregion(deutsch oder französisch).

Bemerkung: Gegenüber dem nationalen Lawinenbulletin können sich aufgrund von neuenUnterlagen am Morgen Abweichungen in den regionalen Lawinenbulletins ergeben. Zudemsind aufgrund der detaillierteren Darstellbarkeit im regionalen Lawinenbulletin kleinere Ab-weichungen in einzelnen Teilgebieten möglich.

Zwischen 9 und 10 Uhr wird dann ein neues nationales Lawinenbulletin herausgegeben,wenn

-  Abweichungen in der Gefahreneinschätzung wesentliche Teile von Gebieten betref-fen, die nicht mit einem regionalen Lawinenbulletin bedient werden (Teile der westli-chen und zentralen Voralpen, Tessin ohne Alpenhauptkamm) und eine Verschärfungbedeuten.

-  die Lawinensituation mit der Stufe „sehr gross“ – also als ausserordentlich – beur-teilt wird (wie zB im Lawinenwinter 1999) und eine detaillierte Informationserneue-rung alle 12 Stunden nötig ist.

3. Zielpublikum

Die Lawinenbulletins richten sich an all jene, die im winterlichen Gebirge in Beruf und Freizeiteiner möglichen Lawinengefahr ausgesetzt sind. Dazu gehören etwa folgende Gruppen:

-  Verantwortliche der Lawinenwarndienste und Lawinenkommissionen von Gemein-den, Tiefbauämtern und Bergbahnen

-  Angehörige der Polizei- und Rettungsdienste

-  Bewohner von Dörfern in den Bergen

-  Ski- und Snowboardfahrer

-  Tourenskifahrer, Schneeschuhwanderer

-  Bergführer und Schneesportlehrer

-  Bergsteiger, Eiskletterer-  Armeeangehörige

5/16/2018 Lawinenbulletin Interpretationshilfe d - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/lawinenbulletin-interpretationshilfe-d 7/44

Lawinenbulletins und weitere SLF – Produkte

6

Der langjährige Jahresdurchschnitt der Todesopfer infolge Lawinenverschüttung beträgt inder Schweiz 25 Personen. Unfallanalysen zeigen, dass die meisten Lawinenopfer im „freienGelände“, also beim Ausüben ihrer Freizeitbeschäftigung mit Ski, Snowboard oder beimBergsteigen Schaden nehmen. Ihr Anteil bei den Todesopfern betrug in den letzten 10 Jah-

ren über 90 Prozent. Von diesen lösten rund 90% die Lawine selbst aus oder sie wurdedurch ein anderes Mitglied derselben Gruppe ausgelöst.

Das Lawinenbulletin, gedacht als präventive Warnung, gibt vor allem Hinweise für ein brei-tes Publikum (vgl. oben). Trotz beschränkter Länge müssen im Lawinenbulletin je nach Situ-ation verschiedene Benutzergruppen angesprochen werden. Dies führt oft dazu, dassbeispielsweise bei relativ stabiler Schnee- und Witterungslage die Hinweise für Skitouren-gänger ausführlicher ausfallen als jene für die lokalen Lawinensicherungsdienste. Bei„grosser“ und „sehr grosser Lawinengefahr“, wenn angenommen werden darf, dass Skitou-ren ohnehin wenig oder nicht mehr unternommen werden, fallen die Empfehlungen für dieLawinensicherungsdienste umfangreicher aus.

4. Ausgabestelle und örtlicher Geltungsbereich

Anders als im benachbarten Ausland, wo die Lawinenwarnungen in regionalen Zentren erar-beitet werden, erfolgt die Redaktion des Nationalen sowie der Regionalen Lawinenbulletinsin der Schweiz am WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF. Der Lawinenwarn-dienst des SLF verfolgt die Entwicklung des Wetters, der Schneedecke und der Lawinensi-tuation und ist für die tägliche Aktualisierung der Lawinenbulletins verantwortlich.

In den Nationalen Lawinenbulletins wird das ganze Gebiet der Schweizer Alpen abgedeckt.Die landesweit unterschiedlichen Schnee- und Lawinenverhältnisse müssen in einem einzi-gen Nationalen und in verschieden Regionalen Lawinenbulletins zum Ausdruck gebracht

werden. Der Benutzer findet daher lediglich Hinweise auf die in einer Region zu erwartendeLawinengefahr. Die Formulierung ist notgedrungen generell. Einzelhänge können in denBulletins nicht beurteilt werden. Deshalb müssen sich Touren- und Variantenfah-rer/Freerider oder Sicherheitsverantwortliche für die Einzelhangbeurteilung zusätzlich aufeigene Beurteilungsmethoden abstützen. Darunter fallen, z.B. lokale Wetter-, Schnee- undLawinenbeobachtungen, Schneedeckenuntersuchungen, Kartenstudium, Hangbeurteilung vorOrt, sowie individuelle Risikoüberlegungen. Sicherheitsdiensten stehen eventuell auch Re-sultate von künstlichen Lawinenauslösungsversuchen zur Verfügung. In jede Entscheidungsollten alle zur Verfügung stehenden glaubwürdigen Informationen einfliessen.

Es muss zudem darauf hingewiesen werden, dass in den Lawinenbulletins nur die Verhält-

nisse ausserhalb der durch die lokalen Bergbahn-Sicherungsdienste zu sichernden Zonen,das heisst ausserhalb der kontrollierten Abfahrten und Pisten, kommentiert werden.

5. Grundlagen für die Ausarbeitung der Lawinenbulletins

Dem SLF-Lawinenwarndienst stehen verschiedene Grundlagen zur Ausarbeitung

des Lawinenbulletins zur Verfügung:

-  ca. 180 Beobachter mit verschiedenen Messprogrammen (Messen, Beo-bachten, Beurteilen) mit Meldetermin zwischen 6 und 8 Uhr am Morgen resp.teilweise mittags.

- ca. 100 automatische Messstationen (Interkantonales Mess- und Informati-onssystem (IMIS), Ergänzungsmessnetz (ENET)) sowie der Zugriff auf dieDaten weiterer ca. 70 SwissMetNet-Stationen (automatisches Netz) derMeteoSchweiz

5/16/2018 Lawinenbulletin Interpretationshilfe d - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/lawinenbulletin-interpretationshilfe-d 8/44

  Lawinenbulletins und weitere SLF - Produkte

7

-  alle zwei Wochen je ca. 50 Flachfeld- und Hangprofile mit Stabilitätstest

-  Prognoseprodukte verschiedener Wetterdienste

-  Fragebögen zur Meldung von Lawinen und zur Beurteilung der Lawinenge-fahr

Drei typische Beobachtergruppen sind „Vergleichsstationsbeobachter“, „Regionale Beob-achter“ und „Messstellenbeobachter“. Auf den „Vergleichsstationen“ (vgl. Anhang 6) wer-den von den Beobachtern auf einem fixen Messfeld die wichtigsten Wetterverhältnisse(u.a. Niederschlag, Bewölkung) und Schneecharakteristiken (Neuschnee, totale Schneehöhe,Einsinktiefe, Dichte des Neuschnees, Schneetemperatur, Schneedecke, Oberflächenstruk-tur) ermittelt, während die Regionalen Beobachter ohne fixes Messfeld ähnliche Grösseninnerhalb ihres Teilgebietes schätzen. Vertreter beider Gruppen melden zudem Beobach-tungen (zB Lawinenabgänge, Alarmzeichen) und eine Einschätzung der Lawinengefahr. Aufden „Messstellen“ werden nur Neuschnee und Schneehöhe gemessen. Diese Daten dienenvor allem klimatologischen Zwecken. Die Beobachter sind über das ganze schweizerischeAlpengebiet verteilt und ihre Mess- und Beobachtungsstandorte liegen im Höhenbereich von

1000 bis 2700 m ü.M., von Messstellen auch in tiefereren Lagen.Andererseits erweisen sich auch die stündlich resp. halbstündlich verfügbaren Messungender automatischen SwissMetNet der MeteoSchweiz, sowie der verschiedenen, in Zusam-menarbeit mit den verantwortlichen Stellen der Gebirgskantone errichteten „automatischenSchneemessstationen“ des IMIS-Netzes (Interkantonales Mess- und Informationssystem)von grossem Nutzen für die Beurteilung der Lawinengefahr (Anhang 7: Karte mit denENET/IMIS-Stationen).

Auch die je ca. 50 Hang- und Flachfeldprofile, die alle 14 Tage über den gesamten schwei-zerischen Alpenraum verteilt erstellten werden, bilden eine wichtige Grundlage. Sie werdenvon Beobachtern in den flachen Versuchsfeldern und an repräsentativen Testhängen als

Hangprofile mit Rutschblocktest erhoben.Für die Beurteilung der kurzfristigen Wetterentwicklung stehen verschiedene „Prognose-Produkte“ der MeteoSchweiz und des europäischen Zentrums für Mittelfristvorhersagensowie bei Bedarf weitere Produkte weiterer Anbieter zur Verfügung.

Zur Analyse der Lawinengefahr braucht es einerseits Kenntnisse der grundlegenden Bezie-hungen zwischen Witterung und Schneedecke, andererseits zwischen Schneedeckenaufbauund Lawinenaktivität. Der Lawinen-Experte fällt seine Entscheidungen primär anhand einerAbschätzung der zu erwartenden Schneedeckenstabilität. Die Wechselbeziehung zwischenSpannungen und Festigkeiten im sich dauernd ändernden Material Schnee ist äusserst viel-fältig. Besonders kritisch beachtet und beurteilt werden u.a. der Einfluss des Nieder-

schlags, des Windes, der Temperatur und des Schneedeckenaufbaus, um nur diewichtigsten Grössen bei der Beurteilung der Lawinengefahr zu erwähnen. Die daraus resul-tierenden Konsequenzen im Gelände (Höhenlage, Exposition, Geländeform) werden abge-schätzt.

Zur Bewältigung der grossen Daten- und Informationsmengen steht dem Warndienst eineVisualisierungssoftware zur Verfügung. Daraus lassen sich auch Zusatzprodukte wie etwadie Neuschneekarte oder die Schneehöhenkarte erstellen.

Bei der Ausarbeitung des Bulletins braucht es letztlich pragmatische Entscheide. Auf dielangjährige persönliche Erfahrung des Lawinenwarndienstes kann deshalb, trotz zunehmen-der Unterstützung durch elektronische Entscheidungshilfen, nicht verzichtet werden.

5/16/2018 Lawinenbulletin Interpretationshilfe d - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/lawinenbulletin-interpretationshilfe-d 9/44

Lawinenbulletins und weitere SLF – Produkte

8

6. Form und Aufbau des Nationalen Lawinenbulletins

Das Nationale Lawinenbulletin wird in einer gleichbleibenden übersichtlichen Form herausge-geben, die möglichst viel Information enthält. Dazu dient eine Kopfzeile, ein Kurztext(Flash), vier einheitlich gegliederte Abschnitte und am Schluss eine kurze Information zuden Zusatzprodukten.

KopfzeileLogo SLF, fortlaufende Nummer, Ausgabedatum

Kurztext (Flash)Stichwortartig wird das Wesentliche der zu erwartenden Lawinensituation dem Bulletinvorangestellt.

AllgemeinesHier werden die aktuellen Wetter- und Schneeverhältnisse in wenigen Sätzen charakteri-

siert. Hinweise auf die beobachteten Niederschlagsmengen und auf die massgeblichenWind- und Temperatursituationen, falls nötig regional aufgeteilt, bilden den Inhalt diesesAbschnittes. Zudem wird der Schneedeckenzustand (Aufbau, Schichtung, Festigkeit) be-schrieben. Bei Bedarf findet auch die beobachtete Lawinenaktivität Erwähnung.

Kurzfristige EntwicklungAusgehend von der Wetterprognose und vom aktuellen Schneedeckenzustand wird die fürdas Lawinengeschehen entscheidende Entwicklung in den nächsten 24 Stunden beschrie-ben. Dabei stehen Angaben über die zu erwartenden Neuschneemengen, über Temperatur-entwicklung, Besonnung, Strahlung und Windverhältnisse im Vordergrund. Soweit absehbarund möglich finden regionale Besonderheiten und Abweichungen Erwähnung.

Vorhersage der Lawinengefahr für den nächsten TagDies ist der zentrale Abschnitt des Lawinenbulletins mit der prognostizierten Lawinenge-fahr. Zusammengefasst nach Regionen bildet eines der fünf Adjektive „gering“, „mässig“,„erheblich“, „gross“ oder „sehr gross“ entsprechend der Europäischen Lawinengefahrenska-la und verbunden mit den Ausdrücken „Lawinengefahr“, „Gefahr von trockenen Schneebrett-lawinen“ oder „Gefahr von Nassschneelawinen“ die eigentliche Gefahrenstufe. Die Regionenmit der höchsten Gefahrenstufe werden zuerst aufgeführt. Innerhalb der zusammengefass-ten Regionen mit gleicher Gefahrenstufe folgen regelmässig auch Hinweise auf die beson-ders kritischen Höhenlagen, Geländeteile und Hangexpositionen.Jeder Region oder Teilregion wird nur eine Gefahrenstufe, bei Bedarf gegliedert nach Hö-henlage, zugeordnet. Ausdrücke wie „übrige Gebiete“ oder „restliche Regionen“ werden nur

dann verwendet, wenn eine detaillierte Aufzählung dieser Gebiete zu umfassend und daherschwer verständlich ist. Bei Bedarf wird ein Hinweis auf besonders zu beachtende Punktefür die verschiedenen Benutzergruppen gegeben.Falls eine Abstufung bezüglich der Lawinenart notwendig ist, wenn z.B. neben trockenenLawinen auch Nassschneelawinen zu erwarten sind, findet man am Ende dieses Abschnitteseinen entsprechenden Hinweis. Bilden Nassschneelawinen die Hauptgefahrenquelle, so wirddie Nassschneelawinengefahr detaillierter umschrieben. In diesem Fall wird die Gefahr vontrockenen Lawinen in einem Hinweis am Ende des Abschnittes „Vorhersage der Lawinenge-fahr für den nächsten Tag“ erwähnt (vgl. auch Kapitel 9).

Im Sommer und teilweise auch in den Winterrandmonaten werden Lawinenbulletins ohne

Gefahrenkarte publiziert. Dabei werden die Gefahrenstufen gemäss der 5-stufigen Europä-ischen Lawinengefahrenskala nur verwendet, wenn dem Lawinenwarndienst genügend In-formationen für eine konkrete Einschätzung vorliegen.

5/16/2018 Lawinenbulletin Interpretationshilfe d - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/lawinenbulletin-interpretationshilfe-d 10/44

  Lawinenbulletins und weitere SLF - Produkte

9

Tendenz für die FolgetageBasierend auf den mittelfristigen Wetterprognosen wird in Kurzform die zu erwartendeTendenz der Lawinengefahr für die folgenden zwei Tage beschrieben.

Schlusszeilen

Den Schluss bilden Hinweise auf die Abfragemöglichkeiten von SLF-Zusatzprodukten.

Im Anhang 3 ist der Aufbau des Nationalen Lawinenbulletins anhand eines Beispiels illust-riert.

Der gewählte Aufbau trägt dazu bei, dass der Benutzer die für ihn wichtigen Informationenimmer am selben Ort findet. Die Texte sollen von den Medien möglichst ungekürzt über-nommen werden. Ist dies aus Zeit- oder Platzgründen im Radio oder in den Zeitungen nichtmöglich, so kann man sich auf einzelne Abschnitte beschränken, wobei die „Vorhersage derLawinengefahr für den folgenden Tag“ immer übernommen werden sollte.

Weiter ist darauf aufmerksam zu machen, dass die vom SLF veröffentlichten Zusatzpro-

dukte wie Schweizerkarten mit Gefahrenstufen, Schneehöhenverteilungen, Neuschnee-summen oder Schneedeckenstabilität sowie Wochenberichte (bisher als WinterAktuellbezeichnet) wesentliche zusätzliche Informationen enthalten und deshalb die Interpretationdes Lawinenbulletins erleichtern.

7. Form und Aufbau eines Regionalen Lawinenbulletins

Zunächst wird in einem Flash das Wesentliche der Lawinensituation erwähnt. Nach einemkurzen Text, in dem die aktuelle Situation oder Hinweise auf das Verhalten im Gelände kurzbeschrieben werden, folgt eine Gebietskarte, in der die regionale Zuordnung der Gefahren-stufen, Höhenlagen und Expositionen graphisch und mit Schraffuren oder Einfärbungen dar-gestellt wird. Ist mit einem deutlichen Anstieg der Nassschneelawinengefahr imTagesverlauf zu rechnen, so wird die zu erwartende Nassschneelawinengefahr in einerzweiten Karte dargestellt. Des Weiteren weisen Piktogramme auf die Entwicklung desWetters hin. Am Schluss zeigt eine Tabelle aktuelle Messwerte ausgewählter Messstatio-nen.

Im Anhang 4 und 5 ist der Aufbau des Regionalen Lawinenbulletins anhand von zwei Beispie-len illustriert.

8. Lawinengefahrenbegriffe

8.1 Definition der Lawinengefahr

Unter „Gefahr“ versteht man ganz allgemein einen potenziell ablaufenden gefährlichen Pro-zess, wie z.B. ein Erdbeben, eine Flutwelle, ein Murgang oder eben eine Lawine. Diese Ge-fahr, diesen gefährlichen Prozess, beschreibt man durch die Eintretenswahrscheinlichkeitund durch die erwartete Grösse eines Ereignisses. Der Begriff „Gefahr“ sagt jedoch nichtsdarüber aus, ob der Vorgang im speziellen auch eintritt und im einzelnen Fall tatsächlich zueinem Schaden an Menschen oder Sachwerten führt. Das effektive Eintreten eines Scha-dens hängt davon ab, ob sich zum Zeitpunkt des ablaufenden „gefährlichen Prozesses“Menschen und/oder Sachwerte in dessen Wirkungsbereich (hier: in der Lawinenbahn) befin-

den. Bezogen auf die Lawinengefahr im Lawinenbulletin lässt sich folgende Definition ablei-ten: Mit der „Lawinengefahr“ wird die Eintretenswahrscheinlichkeit und dasmögliche Ausmass von Lawinen in einer Region umschrieben, wobei der genaue

5/16/2018 Lawinenbulletin Interpretationshilfe d - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/lawinenbulletin-interpretationshilfe-d 11/44

Lawinenbulletins und weitere SLF – Produkte

10

Auslösezeitpunkt und die eigentlichen Lawinenanrissflächen nicht genau be-stimmt werden können. 

Der Begriff „Risiko“, also der potentielle Schaden, setzt einerseits eine Gefahr, anderer-seits auch potentiell gefährdete Objekte voraus. Obwohl im Lawinenbulletin die Lawinenge-

fahr und nicht das Lawinenrisiko beschrieben wird, sei im folgenden kurz auf denUnterschied hingewiesen:

Wenn in einem abgelegenen, unbewaldeten Gebirgstal, in dem sich keine Menschen oderSachwerte befinden, eine Lawine niedergeht, so besteht wohl Lawinengefahr, ein Lawinen-risiko ist an diesem Ort aber nicht vorhanden. Stösst diese Lawine aber in ein besiedeltesGebirgstal vor und gefährdet damit Menschen und Sachwerte, so besteht neben der Lawi-nengefahr in diesem Fall auch ein unter Umständen grosses Lawinenrisiko.

Mit „Lawinengefahr“ ist grundsätzlich die Möglichkeit des Eintrittes eines allenfalls scha-den-verursachenden Lawinenereignisses gemeint. Der potentiell ablaufende Prozess stehtim Vordergrund. Ob, und in welchem Ausmass ein Risiko besteht, hängt von den Örtlichkei-

ten und vom Verhalten der Menschen ab. Bei Lawinen tritt eine entscheidende Besonder-heit auf: Anders als bei der Flutwelle oder bei einem Erdbeben, kann der „gefährlicheProzess“ der Lawine durch den Einfluss des Menschen eingeleitet werden. Begeht jemandeinen gefährlichen Hang, so kann die bestehende natürliche Lawinenabgangsbereitschaftmit dieser künstlichen Zusatzbelastung wesentlich erhöht werden (mehr als 90 Prozent derverschütteten Schneesportler lösten „ihre“ Schneebrettlawine selber aus).

8.2 Schema der Lawinengefahrenstufen

In den Lawinenbulletins wird seit Beginn der Reihe vor mehr als 62 Jahren die Lawinenge-fahr klassifiziert, z.B. mit: „Es besteht eine grosse Lawinengefahr“, oder „Die Lawinenge-fahr ist momentan gering “. Die Höhe der Lawinengefahr ist von mehreren Faktoren

abhängig, nämlich:

-  von der Schneedeckenstabilität, die durch die Festigkeiten und Spannungen in deneinzelnen Schneeschichten bestimmt wird.

-  von der Auslösewahrscheinlichkeit, die von der natürlichen Schneedeckenstabilitätabhängt und durch menschliche Einwirkung (Schneesportler, Sprengungen usw.) erhöhtwerden kann. Die Auslösewahrscheinlichkeit (und damit die Lawinengefahr) ist gering,falls die Schnee-deckenstabilität gross ist. Umgekehrt ist die Auslösewahrscheinlichkeitgross, falls die Schneedeckenstabilität gering ist.

-  von der flächigen Verbreitung, beziehungsweise der Häufigkeit der gefährlichenHangflächen.

-  von der Grösse und vom Typ der zu erwartenden Lawinen bzw.von der Mächtigkeit der abgleitenden Schneeschichten (Lawinenvolumen) und derenDichte.

Bei der Beurteilung der Lawinengefahr müssen somit die Auslösewahrscheinlichkeit, d.h. dieEintretenswahrscheinlichkeit eines potentiell ablaufenden gefährlichen Prozesses und daserwartete Lawinenausmass gebührend berücksichtigt werden. Viele Nassschneerutschemit geringer Anrisshöhe aus einem felsigen Südhang stellen in der Regel eine tiefere Ge-fahr dar, als eine einzelne, grosse, trockene Schneebrettlawine mit einer Anrissmächtigkeitvon einem Meter.

8.3 Die Europäische Lawinengefahrenskala8.3.1 Entstehung und Entwicklung

5/16/2018 Lawinenbulletin Interpretationshilfe d - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/lawinenbulletin-interpretationshilfe-d 12/44

  Lawinenbulletins und weitere SLF - Produkte

11

Im April 1993 haben sich die Lawinenwarndienste der Alpenländer auf eine einheitliche,fünfteilige Europäische Lawinengefahrenskala geeinigt (nachdem früher in den einzelnenLändern unterschiedliche Gefahrenskalen mit unterschiedlicher Anzahl Gefahrenstufen (soz.B. in der Schweiz 7 Stufen oder in Frankreich 8 Stufen) und unterschiedliche Definitionen

der einzelnen Gefahreninhalte verwendet wurden). Seit diesem Zeitpunkt kann sich dasZielpublikum in allen Ländern auf dieselben Warnstufen abstützen, was einen grossen Vor-teil bei Wintersportaktivitäten in Grenzgebieten oder im Ausland darstellt.

Nach Erfahrungen im täglichen Gebrauch wurden im Mai 1994 nochmals geringfügige Ände-rungen bei einzelnen Gefahrenstufen in den verschiedenen Sprachen vorgenommen, sodass ab diesem Zeitpunkt auch sinngemäss, unter Berücksichtigung des unterschiedlichenSprachempfindens, mit einer einheitlichen Lösung gearbeitet werden konnte.

Im Bestreben, die Informationen im Rahmen der Möglichkeiten weiter zu präzisieren, wurdevon der Arbeitsgruppe der Europäischen Lawinenwarndienste die am häufigsten verwende-ten Begriffe genauer definiert. Die Definitionen wurden am Treffen der Lawinenwarndiensteim Mai 2003 verabschiedet. Sie werden im folgenden Kapitel zum Teil erläutert und in ei-nem separaten Glossar im Internet (www.lawinen.org) publiziert.

8.3.2 Verwendete Begriffe

  Im Anhang 1 (Europäische Lawinengefahrenskala mit Empfehlungen) ist in den erstenvier Spalten der heute europaweit gültige Text der Gefahrenskala abgedruckt. Die ein-heitliche Europäische Lawinengefahrenskala weist fünf ungefähr exponentiell steigendeGefahrenstufen auf: gering - mässig - erheblich - gross - sehr gross. Diese Gefahren-stufen werden durch die Schneedeckenstabilität und die Lawinen-Auslösewahrscheinlichkeit sowie die Verbreitung der Gefahrenstellen und die Lawinen-grösse- und aktivität umschrieben.

Die „Schneedeckenstabilität“ ist das Verhältnis der Schneedeckenfestigkeit zu denvorhandenen Spannungen. Die Schneedeckenstabilität bildet die wesentliche Grundlage beiden Aussagen über die Lawinengefahr, weil

-  die Schneedecke kein homogenes sondern ein geschichtetes Medium ist und im Ver-laufe eines Winters den verschiedensten Witterungseinflüssen ausgesetzt ist undsich verändert.

-  das Verhältnis von Festigkeit und Spannung in den verschiedenen Schneeschichtenoder an verschiedenen Orten (z.B. in unterschiedlichen Höhenlagen oder in unter-schiedlichen Hangexpositionen) stark variieren kann. Die Festigkeit ist direkt nur anEinzelpunkten im Gelände messbar.

Für die Abschätzung der Schneedeckenstabilität ist man deshalb auf Extrapolations- undPrognosemethoden angewiesen, z.B. auf die erwähnten Messungen in den Messfeldern derVergleichsstationen oder auf eine Vielzahl von Schneeprofilaufnahmen.

Ganz allgemein gilt, dass bei grosser Schneedeckenstabilität, d.h. bei grosser Festigkeitder Schneedecke oder entsprechend bei geringen Spannungen, die Lawinengefahr geringist. Umgekehrt muss bei geringer Schneedeckenstabilität, d.h. bei geringen Festigkeitender Schneeschichten oder entsprechend bei grossen Spannungen, mit einer erhöhten Lawi-nengefahr gerechnet werden.

In den Lawinenbulletins können aus Gründen der Übersichtlichkeit meistens nur die Schnee-deckenstabilitäten in den besonders kritischen Geländeteilen angegeben werden. Dasheisst: Aussagen zur Höhenlage, zur Exposition oder zur Geländeform beschränken sich aufbesonders gefährdete Bereiche.

5/16/2018 Lawinenbulletin Interpretationshilfe d - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/lawinenbulletin-interpretationshilfe-d 13/44

Lawinenbulletins und weitere SLF – Produkte

12

Die „Lawinen-Auslösewahrscheinlichkeit“ ist ein Wahrscheinlichkeitsmass, das direktvon der Schneedeckenstabilität abhängt. In der Europäischen Lawinengefahrenskala wer-den die einzelnen Gefahrenstufen mit den entsprechenden Auslösewahrscheinlichkeitennäher umschrieben. Dabei wird sowohl der Zustand ohne äusseren Einfluss (für spontane

Lawinenabgänge) als auch das Ausmass der Lawinen-Auslösewahrscheinlichkeit bei Zu-satzbelastung (durch Schneesportler, Sprengungen usw.) angegeben. Im speziellen wird einUnterschied zwischen grosser und geringer Zusatzbelastung gemacht. Als grosse resp.geringe Zusatzbelastung gelten zum Beispiel:

Geringe

Zusatzbelastung

  einzelner Skifahrer oder Snowboarder, sanft schwingend, nicht stür-zend

  Gruppe mit Entlastungsabständen (im Aufstieg mindestens 10 m, inder Abfahrt mehr)

  einzelner Schneeschuhgeher

GroßeZusatzbelastung

  zwei oder mehrere Skifahrer/Snowboarder/etc. ohne Entlastungsab-stände (zB auch an einem Besammlungspunkt oder beim Sturz)

Pistenfahrzeug, Lawinensprengungen (mit Minenwerfer, Handspren-gungen oder Sprengungen ab Helikopter usw.)

Diese Angaben sind als Richtwerte zu verstehen und dürfen bei der Beurteilung nicht aus-schliesslich betrachtet werden und zu grosses Gewicht erhalten. Folgende Punkte sind da-bei speziell zu beachten:

-  Die Lawinengefahr hängt nicht nur von der Auslösewahrscheinlichkeit, sondern auchvon der Verbreitung der Gefahrenstellen ab.

-  Die Tiefe der Schwachschichten in der Schneedecke und ihre Beschaffenheit bzw.die Beschaffenheit der überlagernden Schneeschichten ist mindestens so wichtig,wie die aufgebrachte Zusatzbelastung.

Dies ist insbesondere auch bei der Unterscheidung zwischen „einzelner Schnee-schuhgeher“ und „einzelner Fussgänger/Alpinist“ zu beachten, weil eine Einzelpersonohne Ski/Snowboard/Schneeschuh durch die kleinere Auflagefläche und allfälligesEinsinken im Schnee lokal eine grössere Krafteinwirkung verursacht resp. die Kraft-einwirkung tiefer in der Schneedecke wirkt als mit Ski/Snowboard/Schneeschuh.Dieser Effekt darf aber bei der Begehung eines Hanges nicht überbewertet werden.

5/16/2018 Lawinenbulletin Interpretationshilfe d - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/lawinenbulletin-interpretationshilfe-d 14/44

  Lawinenbulletins und weitere SLF - Produkte

13

Für die Beschreibung der Lawinengrösse werden die Klassen verwendet, die in untenste-hender Tabelle angegeben sind (in Anlehnung an die kanadische Klassifikation für Lawinen-grössen).

Klassifikation /

Grössenklasse

Reichweiten-Klassifikation

Schadenspotential-Klassifikation

quantitative

Klassifikation

Größe

1"Rutsch"

Schneeverlagerung ohneVerschüttungsgefahr(Absturzgefahr)

relativ harmlos für

Personen

Lauflänge < 50 m,

Volumen < 100 m3 

Größe

2

kleine

Lawine

kommt im Bereich desSteilhanges zum Still-stand

kann Personen ver-schütten, verletzenoder töten

Lauflänge < 100 m,

Volumen < 1.000 m3 

Größe

3

mittlere

Lawine

erreicht den Hangfuß vonSteilhängen

Kann Pkws verschüt-ten und zerstören,schwere Lkws beschä-digen. Kann kleine Ge-bäude zerstören undeinzelne Bäume bre-chen.

Lauflänge < 1.000 m,

Volumen < 10.000 m3 

Größe

4

große

Lawine

Überwindet flachere Ge-ländeteile (deutlich unter30°) über eine Distanz

von mehr als 50 m. Kannden Talboden erreichen

Kann schwere Lkwsund Schienenfahrzeugeverschütten und zer-stören. Kann größere

Gebäude undWaldareale zerstören.

Lauflänge ca. 1 – 2 km,

Volumen < 100.000 m3 

Größe

5

sehr

große

Lawine

erreicht den Talboden,größte bekannte Lawi-nen

kann die Landschaftverwüsten, katastro-phales Zerstörungspo-tenzial möglich

Lauflänge ca. 3 km,

Volumen > 100.000 m3 

Rutsche sind für Personen meist relativ harmlos. Im Vordergrund steht hier weniger eineVerschüttung von Personen, als vielmehr das Mitgerissen werden mit anschliessendemmöglichem Absturz im extrem steilen Gelände. Kleine Lawinen kommen im Bereich desSteilhanges zum Stillstand, können Personen aber Schaden zufügen. Mittlere Lawinen lau-

fen in der Regel im Hangfussbereich aus, das heisst dort, wo die Hangneigung gegenüberdem Anrissgebiet deutlich abnimmt. Lawinen in dieser Grösse können auch mässigen Sach-schaden anrichten. Die typischen „Skifahrerlawinen“ reihen sich in die Grössenklasse dermittleren Lawinen ein. Sie sind im Mittel insgesamt 150 m lang und haben mit einer Anriss-fläche von 50 m mal 80 m und einer mittleren Anrissmächtigkeit von 45 cm eine Kubaturvon knapp 2000 m3. Grosse und sehr grosse Lawinen sind Lawinen, die bis in Tallagen vor-stossen können (Tallawinen) oder Lawinen mit grossem Ausmass, z.B. mehr als 1 km inLänge oder Breite. Sie können sowohl Personen verschütten, als auch grossen Sachscha-den verursachen. Bei grosser und sehr grosser Lawinengefahr können auch in mässig stei-lem Gelände, also im Hangneigungsbereich unter 30 Grad, grosse oder sehr grosse Lawinen

anbrechen.Diese Klassifikation dient vorrangig der Beschreibung der Lawinenaktivität und geht davonaus, dass die Lawinengrösse im konkreten Fall geschätzt werden muss und nicht gemessen

5/16/2018 Lawinenbulletin Interpretationshilfe d - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/lawinenbulletin-interpretationshilfe-d 15/44

Lawinenbulletins und weitere SLF – Produkte

14

werden kann. Den beschreibenden Kriterien (Reichweitenklassifikation, Schadenpotential-klassifikation) ist deshalb mehr Bedeutung einzuräumen als der quantitativen Klassifikati-on. Deshalb wurde auch das quantitative Kriterium der Anrissmächtigkeit nicht in dieDefinition aufgenommen, weil diese aus der Distanz sehr schwer abzuschätzen ist. Es wird

also auch eine gewisse Unschärfe toleriert.

9. Erklärungen zu den einzelnen Gefahrenstufen

Die Lawinengefahr steigt in der Lawinengefahrenskala von Stufe zu Stufe ungefähr expo-nentiell an. Dabei nimmt die Stabilität der Schneedecke ab und die Anzahl der Gefahrenstel-len nimmt im Gelände zu. Die Zusatzbelastung, die notwendig ist, um eine Auslösungeinzuleiten, nimmt gesamthaft gesehen mit den höheren Stufen ab. Die Lawinengrösse und–anzahl nimmt mit zunehmender Gefahrenstufe zu.

Wenn sich die Gefahrenstufe im Laufe des Prognosetages verändert, so wird dies im Lawi-nenbulletin zum Ausdruck gebracht mit (Beispiele):

-  „Die Gefahrenstufe „erheblich“ wird erst im Laufe des Nachmittages erreicht.“

-  „Die Gefahrenstufe „gross“ wird schon im Laufe des Vormittages erreicht.“

-  „Mit dem tageszeitlichen Anstieg der Lawinengefahr sind ab dem Mittag unterhalbvon rund 2400 m wieder Nassschneelawinen zu erwarten.“

Im Text des Lawinenbulletins („Vorhersage der Lawinengefahr für ...“) wird diejenige Gefahr(trockene oder nasse Lawinen) und diejenige Gefahrenstufe im Detail beschrieben, die alsHauptgefahr eingeschätzt wird. Generell kann folgendes festgehalten werden:

-  Bei einer Veränderung der Gefahrenstufe im Laufe des Tages orientiert sich die Ge-fahrenstufe im Lawinenbulletin an der Situation während des Vormittages. Die wei-

tere Entwicklung (in der Regel ein Anstieg) wird im Text beschrieben.-  Weil sich die meisten Schadenlawinen im Zusammenhang mit trockenen Schnee-

brettlawinen ereignen, wird der Beschreibung dieser Gefahr im Lawinenbulletin gene-rell mehr Platz eingeräumt.

-  In der typischen „Frühjahrssituation“, d.h. an Tagen mit einem deutlichen Anstieg derLawinengefahr im Laufe des Tages, wird in der Gefahrenkarte zum Nationalen Lawi-nenbulletin wie auch in den Regionalen Lawinenbulletins mit zwei Karten sowohl diegünstigere Vormittagssituation als auch die ungünstigere Situation mit dem tages-zeitlichem Anstieg der Nassschneelawinengefahr dargestellt (vgl. Anhänge 5 und15).

- Stufe 1, Geringe Gefahr: Die Schneedecke ist als Ganzes gut verfestigt oder aber alsganzes locker und spannungsarm (typische Hochwintersituation mit geringer Schneehöhe).Für künstliche Auslösungen sind auch im extremen Steilgelände grosse Zusatzbelastungennotwendig (z.B. durch Sprengungen oder durch Wintersportgruppen). Eine Lawinenauslösungdurch Personen ist wenig wahrscheinlich, aber nie ganz auszuschliessen. Die gefährdetenZonen sind dabei selten, vorwiegend auf extremes Steilgelände beschränkt und meist gutlokalisierbar.

Selbstauslösungen (spontane Lawinenabgänge) werden kaum auftreten, sieht man vonRutschen oder kleinen Lawinen im Steilgelände ab.

Rund 6 Prozent aller tödlichen Unfälle ereignen sich bei dieser Stufe.

5/16/2018 Lawinenbulletin Interpretationshilfe d - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/lawinenbulletin-interpretationshilfe-d 16/44

  Lawinenbulletins und weitere SLF - Produkte

15

- Stufe 2, Mässige Gefahr: Die Schneedecke ist an einigen Orten, die im Lawinenbulletin imallgemeinen durch Höhenlage, Exposition oder Geländeform näher beschrieben sind, nurmässig verfestigt. Es herrschen also für den Schneesportler bei vorsichtiger Routenwahlmehrheitlich günstige Verhältnisse vor. Die Lawinenauslösung darf allerdings besonders bei

grosser Zusatzbelastung (vgl. Kap. 8.3.2), nicht ausser Acht gelassen werden. An Steil-hängen mit ungünstigeren Schneedeckenverhältnissen ist zudem auch eine Lawinenauslö-sung durch eine kleine Zusatzbelastung (vgl. Kap. 8.3.2.) nicht auszuschliessen.

Für Verkehrswege und Siedlungen besteht kaum eine Gefährdung durch spontane Lawinen,da diese höchstens vereinzelt auftreten. Es erübrigen sich meist auch Sicherungsaktionenim Bereich der kontrollierten Abfahrten.

Rund 30 Prozent aller tödlichen Unfälle ereignen sich bei dieser Stufe.

- Stufe 3, Erhebliche Gefahr: Die Schneedecke ist an vielen Orten nur mässig bis schwachverfestigt. Vor allem an den Steilhängen der angegebenen Expositionen und Höhenlagen ist

schon bei geringer Zusatzbelastung (vgl. Kap. 8.3.2.) eine Auslösung möglich. Schneebrett-lawinen können vereinzelt auch aus einer grösseren Distanz ausgelöst werden (Fernauslö-sung).

Die Gefahr von spontanen Lawinenabgängen kann sehr unterschiedlich sein: Bei schwachemSchneedeckenaufbau und geringen Schneehöhen muss nur fallweise mit Lawinen mittlerenAusmasses gerechnet werden. Wird die Stufe bei Neuschneesituationen oder in Verbindungmit der (tageszeitlich bedingten) Erwärmung ausgegeben, so muss je nach Witterungsein-fluss vereinzelt aber auch mit grossen Abgängen gerechnet werden. Dies bedingt in derFolge Sprengaktionen (v.a. bei Neuschnee) oder zeitlich befristetes Sperren (v.a. bei Er-wärmung) für exponierte Teile von Verkehrswegen und vor allem im Bereich der zu sichern-den Schneesportabfahrten. Touren und Abfahrten ausserhalb gesicherter Zonen erfordernErfahrung und in der Lawinenkunde erworbenes Beurteilungsvermögen. Steilhänge der an-gegebenen Exposition und Höhenlage sollten nach Möglichkeit gemieden werden.

Rund 45 Prozent aller tödlichen Unfälle ereignen sich bei dieser Stufe.

- Stufe 4, Grosse Gefahr: Die Schneedecke ist an den meisten Orten schwach verfestigt.Auslösung ist dort bereits bei geringer Zusatzbelastung wahrscheinlich und Fernauslösun-gen sind häufig möglich. Je nach Schneedeckenaufbau und Neuschneemengen muss mitvielen spontanen Lawinen mittlerer Grösse, vermehrt aber auch mit grossen Lawinen ge-rechnet werden. Teile von Verkehrswegen und Siedlungen im Einflussbereich solcher Lawi-

nen sind mehrheitlich gefährdet. Als Sicherheitsmassnahmen drängen sich vermehrtesSprengen und Sperrungen auf. Die Verhältnisse für den Aufenthalt ausserhalb gesicherterZonen sind ungünstig.

Rund 18 Prozent aller tödlichen Unfälle ereignen sich bei dieser Stufe.

- Stufe 5, Sehr grosse Gefahr: Die Schneedecke ist allgemein schwach verfestigt unddadurch weitgehend instabil (wie zB bei grossen Neuschneemengen mit Bruch innerhalb desNeuschnees). Sie kann aber auch ausgedehnte, in der Schneedecke tief liegende Schwach-schichten aufweisen, die bei Auflast durch grosse Schneemassen brechen und zu grossenoder sehr grossen Lawinen führen. Zahlreiche grosse und vermehrt auch sehr grosse spon-

tane Lawinen sind zu erwarten, was umfangreiche Sicherheitsmassnahmen (Sperrungen,unter Umständen auch Evakuationen usw.) bedingt. Touren sind nicht zu empfehlen undmeist auch gar nicht möglich.

5/16/2018 Lawinenbulletin Interpretationshilfe d - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/lawinenbulletin-interpretationshilfe-d 17/44

Lawinenbulletins und weitere SLF – Produkte

16

Gefahrenstufenverteilung der Nationalen LawinenbulletinsWinter 1997/98 bis 2010/11 in Prozent

2

17

48

33

0.20

5

10

15

20

25

30

35

40

45

50

gering mässig erheblich gross sehr gross

Gefahrenstufe

       P     r     o     z     e     n      t

Tödliche Unfälle ereigneten sich bei dieser Gefahrenstufe vor allem in Wintern mit Grossla-winen, wie z.B. 1951, 1968, 1975, 1984 oder 1999 und machen an der Gesamtzahl rund 1%aus.

Die Häufigkeit der ausgegebenen Gefahrenstufen während der Winter 1997/98 bis2010/11 (seit der Einführung der Nationalen Lawinenbulletins als Prognose für den nächs-ten Tag) ist in der nachfolgenden Abbildung dargestellt:

10. Erklärungen zu den als besonders kritisch angege-benen Hangneigungen, Hangexpositionen und Hö-henlagen

Allgemeines

Bei der Ausarbeitung der Lawinenbulletins werden jeweils zusätzlich zur Gefahrenstufe diezum aktuellen Zeitpunkt als kritisch erachteten Geländeteile erwähnt. Beispiel: „Gefahren-stellen befinden sich vor allem an Triebschneehängen der Expositionen West über Nord bisSüdost oberhalb von etwa 2000 m“.

Als Grundlage für die Interpretation und im Sinne einer seriösen Tourenplanung, sollten fürdie Analyse die Landeskarten der Swisstopo im Massstab 1:25'000 konsultiert werden.Daraus sind die entsprechenden Geländebereiche herauszulesen.

Hangneigung

Verschiedene Auszählungen über die Hangneigungen in den Anrisszonen von Lawinen kom-men zum Ergebnis, dass etwa die Hälfte der Schneebrettlawinen im Neigungsbereich von32 bis 42 Grad anreissen. Der Mittelwert beträgt dabei rund 36 Grad. Betrachtet man nurSkifahrerlawinen, liegt der Mittelwert der steilsten Hangpartie bei rund 39 Grad.

Vor allem bei der Gefahrenstufe gross und sehr gross können allerdings Lawinen auch ausGebieten mit einer Hangneigung von weniger als 28 Grad anreissen.

5/16/2018 Lawinenbulletin Interpretationshilfe d - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/lawinenbulletin-interpretationshilfe-d 18/44

  Lawinenbulletins und weitere SLF - Produkte

17

In den Lawinenbulletins werden folgende Hangneigungsklassen verwendet:

mässig steil: flacher als 30° (4% der Skifahrerlawinen im langjährigen Mittel)

steil: steiler als 30° (95% der Skifahrerlawinen im langjährigen Mittel)

sehr steil: steiler als 35° (79% der Skifahrerlawinen im langjährigen Mittel)

extrem steil: steiler als 40° (43% der Skifahrerlawinen im langjährigen Mittel)

Es ist dabei zu beachten, dass bei der Angabe der Hangsteilheit jeweils diejenigen Hängeangegeben werden, ab welchen das Gelände als besonders gefährlich einzustufen ist.

-  Werden „steile Hänge“ angegeben, so sind Hänge, die steiler als etwa 30° sind, ge-fährlich. Diese Angabe wird im Lawinenbulletin am häufigsten verwendet.

-  Werden „sehr steile Hänge“ bezeichnet, so sind Hänge steiler als etwa 35° gefähr-lich. Diese Angabe kommt im Lawinenbulletin nur selten zur Anwendung.

-  Werden schliesslich „extrem steile Hänge“ angegeben, so sind Hänge vorwiegend

steiler als etwa 40° gefährlich. Diese sind meist auch bezüglich Geländeform,Kammnähe oder Bodenbeschaffenheit besonders ungünstig. Diese Angabe kommtvor allem im Zusammenhang mit der Gefahrenstufe „gering“ im Lawinenbulletin zurAnwendung.

Es ist naturbedingt, dass nicht von den exakten Werten ausgegangen werden kann, son-dern dass diese als Richtwerte gelten und Übergangsbereiche beachtet werden müssen.

Hangexposition

Ein Nordhang fällt nach Norden ab. Stehen wir auf einem Berggipfel und blicken nach Nor-den (mittags mit der Sonne im Rücken), so liegt der Nordhang direkt vor und unter uns. Im

Hochwinter liegen steilere Nordhänge über lange Zeit im Gebirgsschatten und erhalten des-halb keine direkte Sonneneinstrahlung. Setzung und Verfestigung schreiten hier üblicher-weise nur langsam voran.

Ein Südhang fällt nach Süden ab und bekommt deshalb auch im Hochwinter regelmässigSonne, womit sich dort der Schnee meist schneller setzt und besser verfestigt. Am Morgenbescheint die Sonne zuerst die Osthänge. Die letzten Sonnenstrahlen fallen auf die West-hänge.

Schattenseitige Hänge, auch „Schattenhänge“ genannt, sind im Hochwinter (bei tiefemSonnenstand) mehr verbreitet als gegen das Frühjahr (bei steigendem Sonnenstand). Jenach Abschattung durch den Nahhorizont kommen sie in allen Expositionen, und nicht nur an

Nordhängen vor.Entsprechend sind „stark besonnte Hänge“ oder „Sonnenhänge“ zu interpretieren.

„Windexponierte Hänge“ liegen im Luv (auf der dem Wind zugekehrte Seite). Der Schneewird dort meist weggeblasen.

„Windschattenhänge“ liegen im Lee (auf der dem Wind abgekehrter Seite). Der im Luvweggeblasene Schnee wird hier wieder abgelagert. Oft weisen diese Leehänge ein mehrfa-ches der mittleren Schneehöhe auf und werden deshalb auch als „Triebschneehänge“ bezeichnet.

Luv- und Leehänge sind nicht nur im Gipfelbereich zu beachten, sondern sind auch in gipfel-fernen Hanglagen zu finden (z.B. an den Talflanken mit bevorzugter Windrichtung). Die

Windrichtung kann dort, durch das Gelände abgelenkt, deutlich von der ungestörten Haupt-windrichtung abweichen.

5/16/2018 Lawinenbulletin Interpretationshilfe d - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/lawinenbulletin-interpretationshilfe-d 19/44

Lawinenbulletins und weitere SLF – Produkte

18

„Kammnahe Steilhänge“ liegen in der Regel in Grat- und Gipfellagen, sind oft felsdurch-setzt und kommen in allen Expositionen vor.

Höhenlage

Angaben über die besonders gefährlichen Höhenlagen erfolgen üblicherweise in Schrittenvon 200 m. Für trockene Lawinen wird meist die untere Meereshöhe angegeben, oberhalbder sie auftreten können. Bei Nassschneelawinen wird die Meereshöhe erwähnt unterhalbwelcher sie vorwiegend auftreten können. Formulierungen mit Höhenlagenbereichen, wieetwa „zwischen 2500 m und 3000 m“, werden eher selten verwendet.

Anwendung im Lawinenbulletin

Oben beschriebene Begriffe werden je nach Verbreitung der Gefahrenstellen und je nachden gefährdeten Geländeteilen im Lawinenbulletin verwendet. Der Begriff „Steilhang“ wirdam häufigsten verwendet. Im Zusammenhang mit der Bildung von frischem Triebschnee

(während aktueller Verfrachtungsperiode) wird oft auch der Begriff „Triebschneehänge“ verwendet. Gemeint sind damit Steilhänge, in denen frischer Triebschnee abgelagert wird,der besonders gefährlich ist (vgl. oben). Meist auch im Zusammenhang mit Triebschneean-sammlungen kommt der Begriff „Rinnen und Mulden“ oder „Kammlagen“ im Lawinenbul-letin vor. Wenn „Rinnen und Mulden“ oder „Kammlagen“ ausgeschieden werden, dannbeschränken sich die Gefahrenstellen meist auf diese Geländeformen und sind daher dortrelativ gut lokalisierbar und eher kleinräumig. Bezüglich der Verbreitung der Gefahrenstellenlässt sich folgende Reihenfolge ableiten:

1) Steilhänge:Gefahrenstellen sind an allen Steilhängen der angegebenen Exposition und Höhenlage

zu erwarten (auch Rinnen und Mulden sind betroffen).2) Triebschneehänge:

Gefahrenstellen sind vor allem an denjenigen Steilhängen der angegebenen Expositionund Höhenlage zu erwarten, wo die Schneedecke mit Triebschnee überlagert wird (inkl.Rinnen und Mulden, die mit Triebschnee gefüllt sind).

3) Rinnen und Mulden / Kammlagen:Gefahrenstellen liegen in der Regel vor allem auf Rinnen und Mulden / Kammlagen derangegebenen Exposition und Höhenlage.

Wird beim Gebrauch der Begriffe „Triebschneehänge“ oder „Rinnen und Mulden“ keine Hang-steilheit angegeben, so ist generell von „steilen“ „Triebschneehängen“ oder „steilen“ „Rin-

nen und Mulden“ auszugehen. Ansonsten wird die Steilheit dem verwendeten Begriffvorangestellt, wie z.B. „sehr steile Triebschneehänge“.

5/16/2018 Lawinenbulletin Interpretationshilfe d - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/lawinenbulletin-interpretationshilfe-d 20/44

  Lawinenbulletins und weitere SLF - Produkte

19

Grafische Darstellung in der Gefahrenkarte zum Lawinenbulletin

In der Gefahrenkarte zum nationalen Lawinenbulletin sowie in den regionalen Lawinenbulle-tins werden zu den Gebieten gleicher Gefahrenstufe die besonders gefährdeten Gelände-teile grafisch dargestellt (vgl. Anhänge 4, 5, 14, 15).

Die schwarz eingefärbten Bereiche gelten dabei als besondersgefährlich. Unten stehendes Beispiel bedeutet folgendes:„Gefahrenstellen befinden sich vor allem an Triebschneehängen derExpositionen West über Nord bis Südost oberhalb von etwa 2000 m“.

Verwendet werden folgende Gelände-Bezeichnungen: Steilhänge,Triebschneehänge, Rinnen und Mulden, Kammlagen (vgl. oben).

Die Abgrenzung der Expositionen folgt exakt der Beschreibung imText (West über Nord bis Südost). Wird bei den besonders gefährde-ten Höhenlagen die untere Grenze angegeben, so steht die Höhenan-

gabe oberhalb des Markers und der obere Bereich des Bergsymboles ist schwarz einge-

färbt (wie im Beispiel oben dargestellt / typisch im Hochwinter). Wird die obere Grenze derbesonders gefährdeten Höhenlagen angegeben, so steht die Höhenangabe unterhalb desMarkers und der untere Bereich des Bergsymboles ist schwarz eingefärbt (typisch im Früh-jahr).

Interpretation

An den als „Gefahrenstellen“ besonders gefährlich bezeichneten Geländeteilen ist die Lawi-nensituation am gefährlichsten. An den übrigen Stellen ist die Lawinengefahr meist tiefer,wobei im Lawinenbulletin keine detaillierte Aussage darüber gemacht werden kann, wie vieltiefer die Gefahr dort im Detail ist. Zwischen zwei Gebieten unterschiedlicher Gefahrenstu-

fe sowie am Rand der bezeichneten Expositionen und Höhenlagen liegen keine klar definier-baren Grenzen, sondern es sind immer Grenzbereiche und Übergangszonenunterschiedlicher Ausdehnung vorhanden, die weder klar dem günstigen noch klar dem un-günstigen Bereich zugeordnet werden können und deshalb vorsichtig zu beurteilen sind. Beiden Gebietsgrenzen unterschiedlicher Gefahrenstufen ist von Übergangszonen einiger Ki-lometer auszugehen (vgl. Abbildung a). Es müssen hier beide Einschätzungen in die Beurtei-lung eingeschlossen werden. Bei den Expositionen muss ein Übergangsbereich von etwaplus/minus einem 16tel-Kreissegment berücksichtigt werden (vgl. Abbildung b), bei den Hö-henlagen von plus/minus 200 m (vgl. Abbildung c). Bei diesen Angaben handelt es sich umRichtwerte (Grössenordnungen) und nicht um exakt zu wertende Angaben. „Übergangsbe-

reich“ ist so zu verstehen, dass dort sowohl die günstigere als auch die ungünstigere Beur-teilung gelten kann.

5/16/2018 Lawinenbulletin Interpretationshilfe d - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/lawinenbulletin-interpretationshilfe-d 21/44

Lawinenbulletins und weitere SLF – Produkte

20

 

Abbildung a) Abbildung b) Abbildung c)

In der Tourenpraxis hat sich eingebürgert, in den nicht speziell ausgeschiedenen Geländetei-len die Gefahr um eine Stufe tiefer anzunehmen. Diese Faustregel hat sich mehrheitlichbewährt, hat aber wie jede Regel ihre Ausnahmen. Sie kann zur Planung einer Tour einge-setzt werden, ersetzt aber die Beurteilung im Gelände nicht, zumal die Gefahrenstufe füreine Region und nicht für einen Einzelhang gilt. Es ist zu beachten, dass bei der Erstellung

des Lawinenbulletins durch den Warndienst diese Faustregel nicht berücksichtigt wird. Dasheisst, dass bei der Festlegung der besonders kritischen Geländeteile nicht darauf geach-tet werden kann, ob an den übrigen Stellen die Gefahrenstufe immer genau um eine Stufetiefer ist.

In den ausgezählten Wintern (ab 1987/88) ereigneten sich rund 70 Prozent aller tödlichenLawinenunfälle in den so genannten Kernzonen, dort also wo sowohl die Angaben über diebesonders gefährliche Hangneigung, als auch die Angaben über die besonders gefährlichenHangexposition und die besonders gefährlichen Höhenlagen zutrafen. Dies ganz unabhängigvon der Gefahrenstufe, die am Unfalltag herrschte.

11. Zusätzliche Angaben und Empfehlungen für einzelneBenutzergruppen

11.1 Allgemeines

In den grenzüberschreitenden Verhandlungen zur Europäischen Lawinengefahrenskala gin-gen die Auffassungen auseinander, ob zu den einzelnen Stufen neben der Schneedecken-stabilität und der Lawinen-Auslösewahrscheinlichkeit noch Hinweise auf die konkretenAuswirkungen sowie entsprechende Empfehlungen für die wichtigsten Benutzergruppenabgegeben werden sollen. Die französischen und italienischen Warndienste geben keine

Hinweise zu Auswirkungen und Empfehlungen ab. Die Österreicher und die Deutschen be-trachten solche Hinweise teilweise als nützlich. In der Schweiz waren diese zusätzlichenHinweise für die Benutzergruppen schon in der alten Lawinengefahrenskala von 1985 ent-

5/16/2018 Lawinenbulletin Interpretationshilfe d - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/lawinenbulletin-interpretationshilfe-d 22/44

  Lawinenbulletins und weitere SLF - Produkte

21

halten. Nach einer landesweiten Vernehmlassung bei den wichtigsten Interessenverbändenhat sich das SLF entschlossen, weiterhin Hinweise bezüglich Auswirkungen und Empfehlun-gen abzugeben; dies auch wiederum mit dem Ziel, das Lawinenbulletin verständlicher zu ma-chen.

11.2 Permanente Empfehlungen

Die Auswirkungen und Empfehlungen für Verkehrswege und Siedlungen (Anhang 1,zweitletzte Spalte) beinhalten Hinweise für Verantwortliche der kantonalen und kommuna-len Lawinendienste, für Verantwortliche im Bereich der Bundes- und Privatbahnen, sowie fürPistensicherungschefs der Bergbahnen. Zu den „Sicherheitsmassnahmen“ zählen wir einer-seits die aktiven Massnahmen mit Sprengen von Lawinen (meistens verstanden als Siche-rungsmassnahmen), als auch die eher passiven Massnahmen wie Sperren vonVerkehrswegen oder Abfahrten/Pisten, Aufsuchen von Schutzräumen oder Evakuationen(bei sehr kritischen Verhältnissen) aus Einzelobjekten oder ganzen Gemeindegebieten usw.Welche Sicherheitsmassnahmen im einzelnen getroffen werden müssen, ist von Fall zu Fall

verschieden und liegt im Kompetenzbereich der Sicherheitsverantwortlichen.

Die Auswirkungen und Empfehlungen für Personen ausserhalb gesicherter Zonen (Anhang 1, letzte Spalte) sprechen v.a. die Schneesportler an. Personen begeben sich aus-serhalb gesicherter Zonen, wenn sie z.B. eine Ski-, Schneeschuh/Snowboard- oder Bergtourunternehmen, wenn sie abseits der gesicherten Abfahrten eine Variantenabfahrt mit Skioder Snowboard unternehmen, oder wenn sie sich beruflich im freien Gelände aufhalten. Fürsie sind in den einzelnen Lawinengefahrenstufen Stichworte zu finden, die die Auswirkungenund die Empfehlungen umschreiben. 

Die Angaben über die „Verhältnisse“ beziehen sich dabei ausschliesslich auf die Lawinen-gefahr. Schneebeschaffenheit (Pulverschnee, Sulzschnee, Bruchharsch) oder auch äussere

Wetterbedingungen (Nebel, Sturmwind), die unter Umständen ebenfalls ein Gefahrenpoten-tial darstellen, werden im Lawinenbulletin nur in Ausnahmefällen kommentiert.

„Erfahrung in der Beurteilung der Lawinengefahr“ eignet man sich mit Vorteil in den ver-schiedenen Kursen des Schweizer Alpen-Clubs, von „Jugend+Sport“, der Bergsteigerschulenund der Ski- oder Snowboardverbände oder des Militärs an.

Die im Anhang 1 aufgeführten „Empfehlungen“ sind effektiv als solche aufzufassen. Nachentsprechender eigener Beurteilung im Gelände liegt der Entscheid darüber, wie man sichbetreffend der Lawinengefahr verhalten soll und welche Risiken man eingehen will, bei je-dem Einzelnen.

11.3 Aktuelle EmpfehlungenBei speziellen Situationen enthält das Lawinenbulletin zusätzliche, der aktuellen Lage ange-passte Verhaltensempfehlungen. Der Warndienst ist mit solchen Empfehlungen zurückhal-tend. In aller Regel beziehen sie sich auf den Ausbildungs- und Erfahrungsstand (Beispiele:„Das Befahren dieser Hänge erfordert grosse Erfahrung“, „Wenig erfahrene Personen soll-ten solche Hänge meiden“).

Die Meinung, ob aktuelle Empfehlungen im Lawinenbulletin enthalten sein sollen, gehen zwi-schen den verschiedenen europäischen Warndiensten auseinander. Beispielsweise veröf-fentlicht der Bayrische Lawinenwarndienst prinzipiell keine Empfehlungen.

5/16/2018 Lawinenbulletin Interpretationshilfe d - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/lawinenbulletin-interpretationshilfe-d 23/44

Lawinenbulletins und weitere SLF – Produkte

22

12. Geographische Begriffe

Sowohl die allgemeine Witterungslage als auch die Darstellung der Gefahrenstufen kann imstark gegliederten Raum der Schweiz nur durch regionale Unterteilung befriedigend wieder-gegeben werden. Einerseits kommt es eher selten vor, dass im ganzen Gebiet der Schwei-zer Alpen dieselben Bedingungen herrschen, andererseits macht es keinen Sinn, in jedemLawinenbulletin alle möglichen rund 100 Teilgebiete (vgl. Anhang 12) aufzuzählen. Deshalbwerden, der aktuellen Lage entsprechend, Regionen zusammengefasst und möglichst ge-bräuchliche Begriffe verwendet, zum Teil in Anlehnung an die im Wetterbericht verwendetenRegionsausdrücke.

Anhang 8 zeigt die flächige Darstellung der klimatisch-geographischen Unterteilung derSchweizer Alpen in Alpennordhang und Alpensüdhang. Je nach Situation muss auf die in An-hang 9 dargestellten politisch-geographischen Hauptregionen zurückgegriffen werden, wel-che detailliertere Unterteilungen zulassen. Ausdrücke wie „Unterwallis“ oder „Glarner Alpen“sind allgemein bekannt.

Eher selten werden die im Anhang 10 und Anhang 11 dargestellten politisch-geographischen Unterregionen erwähnt. Kleinräumige Begriffe setzen allerdings beim Be-nutzer gute geographische Kenntnisse voraus, was vor allem bei ausländischen Gästenkaum vorausgesetzt werden darf.

In Anhang 13 sind der „Alpenhauptkamm“ und der „Nördliche Alpenkamm“ dargestellt. DerAlpenhauptkamm reicht etwa vom Grossen Sankt Bernhard über Monte Rosa, Simplon,Gotthard, Lukmanier, San Bernardino, Maloja, Bernina bis über das Münstertal hinaus. DerNördliche Alpenkamm deckt ein Band von den Dent du Midi über Wildstrubel- und Jung-fraugebiet, Gotthard, Tödi, Vorab bis ins Alpsteingebiet ab.

Als inneralpine Gebiete gelten generell die Regionen zwischen dem Alpenhauptkamm und

dem nördlichen Alpenkamm. Namentlich sind dies das zentrale Wallis und Teile Nord- undMittelbündens sowie des Engadins (Anhang 13).

Als Beispiel mit besonderer Bedeutung steht das Gotthardgebiet (Anhang 11): es umfasstdas Obergoms, Grimsel, Furka, Urserental, Göscheneralptal, Oberalp, Tavetsch, Lukmanier,nördlichste Leventina, Bedrettotal und Nufenenpassgebiet. Zu den Bündner Südtälern gehören Misox, Calanca, Bergell, Puschlav und Münstertal.

Vorsicht bei der Zuordnung verlangen Schneesporttouren in Gebieten an den Regionsgren-zen: Zum Beispiel erfolgt die Anfahrt ins Jungfraugebiet meistens von Norden her (Alpen-nordhang, Berner Oberland oder östliches Berner Oberland), während das Tourengebietgrösstenteils auf Walliser Boden (Wallis, Oberwallis, nördliches Wallis oder Goms) liegt. Zu-

dem ist die Gefahrenzuteilung an den Gebietsgrenzen nicht scharf. Es handelt sich vielmehrum Übergangsbereiche von einigen Kilometern. Wer in einem solchen Übergangsbereichz.B. eine Ski- oder Snowboardtour unternimmt, muss das Lawinenbulletin deshalb ge-samtheitlich konsultieren.

13. Ausgabehäufigkeit, Gültigkeitsdauer

Die Analyse der Lawinengefahr erfolgt in den Wintermonaten laufend anhand der im Kapitel5 aufgelisteten Grundlagen und nach dem Schema der Europäischen Lawinengefahrenskala.Täglich um 08.00 Uhr und um 17.00 Uhr werden neue Lawinenbulletins veröffentlicht. Das

Nationale Lawinenbulletin (Ausgabezeit: 17.00 Uhr deutsch, 18.30 Uhr französisch und ita-lienisch) behält seine Gültigkeit im Normalfall für 24 Stunden. Nur in Ausnahmefällen, wennunvorhergesehen markante Änderungen eingetreten sind, wird das Nationale Lawinenbulle-

5/16/2018 Lawinenbulletin Interpretationshilfe d - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/lawinenbulletin-interpretationshilfe-d 24/44

  Lawinenbulletins und weitere SLF - Produkte

23

tin morgens zwischen 9 und 10 Uhr des Folgetages angepasst (vgl. Kapitel 2). Die regiona-len Lawinenbulletins (Ausgabezeit um 08.00 Uhr) behalten ihre Gültigkeit jeweils bis glei-chentags 17.00 Uhr.

Normalerweise wird Mitte November mit der Ausgabe des ersten Nationalen Lawinenbulle-

tins begonnen. Das letzte erscheint etwa Ende Mai, meistens kurz nach Pfingsten. Die Re-gionalen Lawinenbulletins erscheinen jeweils ab Dezember bis April. Der Lawinenwarndienstüberwacht auch im Sommer und in den Winterrandmonaten die Lawinensituation. Im Sommerund Herbst erscheinen Lawinenbulletins nur bei grossen Schneefällen. Die Kriterien für diePublikation eines Lawinenbulletins im Sommer sind erfüllt, wenn die prognostizierte Neu-schneemenge pro Niederschlagsereignis (im Normalfall 1 – 3 Tage) einen der folgendenWerte erreicht:

• 20 cm auf 2000 m oder

• 40 cm auf 2500 m oder

• 60 cm auf 3000 m oder

• 80 cm auf 3500 mDabei handelt es sich um Richtwerte. Diese können in Abhängigkeit von Wind, Temperatursowie Ausdehnung und Eigenschaften der bereits vorhandenen Schneedecke variieren. DasSchneefallereignis muss mindestens ein ganzes Gebirgsmassiv betreffen. Lokale Schnee-fälle, z.B. durch einzelne Gewitterzellen, werden nicht berücksichtigt.

14. Zusatzprodukte zu den Lawinenbulletins

Wie erwähnt kommt den Zusatzprodukten für die Interpretation des Nationalen Lawinenbul-letins eine immer grössere Bedeutung zu. Nachfolgend werden in kurzer Form die zur Zeit

verfügbaren Karten und Tabellen beschrieben.

14.1 Gefahrenkarte

Die im Nationalen Lawinenbulletin bekannt gegebenen Gefahrenstufen werden in einer Kar-te flächendeckend auf das ganze Gebiet der Schweizer Alpen umgesetzt und zwar ent-sprechend den 5 Stufen der Europäischen Lawinengefahrenskala in Farbe oder mitSchraffuren (Anhang 14). Zudem werden die als speziell gefährdeten Geländeteile angege-ben. Diese Karte steht jeweils kurz nach dem Erscheinen des Textes, also um ca. 17.30 Uhrzur Verfügung.

In der typischen „Frühjahrssituation“, d.h. bei Situationen mit einem deutlichen Anstieg der

Lawinengefahr im Laufe des Tages wird in der Gefahrenkarte zum Nationalen Lawinenbulle-tin (wie auch in den Regionalen Lawinenbulletins) sowohl die günstigere Vormittagssituati-on, als auch – in einer zweiten Karte - die ungünstigere Situation mit tageszeitlichemAnstieg der Nassschneelawinengefahr dargestellt (Anhang 15).

Für eine vereinfachte Übersicht in Printmedien oder bei Internetanbietern steht die Icon-Karte zur Verfügung (Anhang 16). Im Falle der Frühjahrssituation mit der Verwendung von 2Karten wird in der Icon-Karte nur die gefährlichere Nachmittagssituation dargestellt.

14.2 Schneehöhenkarte

Die Schneehöhenkarte zeigt berechnete Schneehöhen im 1x1 km-Raster, die auf den

Messwerten der Messstationen des SLF und der MeteoSchweiz beruhen. An Tagen mit ge-ringer Bewölkung werden die Messwerte durch NOAA-AVHRR-Satellitendaten der RemoteSensing Group der Universität Bern ergänzt. Aus den Satellitendaten wird in Bern eine

5/16/2018 Lawinenbulletin Interpretationshilfe d - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/lawinenbulletin-interpretationshilfe-d 25/44

Lawinenbulletins und weitere SLF – Produkte

24

Schneebedeckungskarte berechnet. Diese Schneebedeckungskarte wird dann in die Be-rechnung der Schneehöhenkarte einbezogen. Für die Berechnung der Schneehöhen im 1x1km-Raster wird ein Ansatz verwendet, der sowohl den dominanten Einfluss der Topographieauf die Schneehöhe als auch die lokalen Messungen berücksichtigt.

Die Schneehöhenkarte wird ein Mal pro Woche veröffentlicht. Durch den Einbezug derNOAA-AVHRR-Satellitendaten ist ein wolkenfreier Himmel für die Genauigkeit der Schnee-höhenberechnung eine wichtige Voraussetzung. Fallweise muss die Schneehöhenkarte ohneSatellitendaten erstellt werden.

14.3 Schneehöhe auf 2000m oder 2500m

Jeweils am Donnerstag, bei markanten Änderungen auch an anderen Wochentagen, wird dieSchneehöhenkarte mit den mittleren Schneehöhen auf 2000 m ü.M. (in den Randmonatenauch auf 2500 m ü.M.) gegen 10.00 Uhr veröffentlicht. Sie beruht auf den Werten derMessstationen des SLF und der Klimastationen der MeteoSchweiz. Sie deckt das Gebietder Schweizer Alpen ab und liefert einen allgemeinen Überblick über die aktuellen Schnee-höhen auf horizontalen Flächen. Gebiete mit gleichen oder ähnlichen Schneehöhen werdenmit farbigen oder schraffierten Flächen zusammengefasst, wobei die Einteilung in 3 bis 5Schneehöhenklassen erfolgt.

Bei der Umsetzung in tiefere oder höhere Geländeabschnitte muss berücksichtigt werden,dass der Schneehöhengradient stark variieren kann. Allgemein liegt er bei 5 bis 20 cm pro100 Höhenmeter. Zudem muss darauf aufmerksam gemacht werden, dass die Angaben fürhorizontale Flächen angegeben werden und dass in den Hangflächen oft stark abweichendeSchneehöhen anzutreffen sind. In den Randmonaten, wenn wenig Schnee liegt, werden diemittleren Schneehöhen auf 2500 m.ü.M. angegeben, was jeweils in der Kopfzeile der Kartevermerkt ist.

Diese Schneehöhenkarte wird von einigen Tageszeitungen regelmässig und am SchweizerFernsehen (sf drs) sporadisch publiziert.

14.4 Neuschneekarte

Täglich um 09.30 Uhr stehen die Neuschneekarte mit dem Neuschneezuwachs der letzten24 Stunden und die Karte mit der Neuschneesumme der letzten 3 Tage zur Verfügung. DieInterpolationen und die Zuweisung zu den schraffierten, fix gewählten Neuschneehöhen-klassen (0 bis 1 cm, 1 bis 10 cm, 10 bis 25 cm, 25 bis 50 cm) erfolgen automatisch undwerden nicht kontrolliert und korrigiert. Bei Regen in tieferen Lagen kann sich dadurch einverfälschtes Bild ergeben. Zur besseren Interpretation sind deshalb die Rohwerte auf Sta-

tionshöhe angeschrieben.

14.5 Schneehöhe im Vergleich zum langjährigen Mittelwert

Zusammen mit der Schneehöhenkarte wird jeweils auch eine Karte herausgegeben, die denVergleich der aktuellen Schneehöhe mit dem langjährigen Mittelwert zeigt. Grundlage fürdiese Karte sind die Vergleichsstationen mit Messreihen, die mehr als 10 aufeinander fol-gende Jahre umfassen. Es werden jeweils folgende Klassen benützt:

< 60%: stark unterdurchschnittlich

60 bis 90%: unterdurchschnittlich

90 bis 110%: durchschnittlich

110 bis 140%: überdurchschnittlich

> 140%: stark überdurchschnittlich

5/16/2018 Lawinenbulletin Interpretationshilfe d - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/lawinenbulletin-interpretationshilfe-d 26/44

  Lawinenbulletins und weitere SLF - Produkte

25

Liegen die Werte < 60% verbreitet und deutlich unter 30% und die Werte für > 140% ver-breitet und deutlich über 170%, so werden diese noch genauer angegeben.

14.6 Schneedeckenstabilitätskarte

Die Karte beinhaltet Schneedeckuntersuchungen, die vom Experten interpretiert wurden.Diese Schneedeckenuntersuchungen sind zeitliche und örtliche Punktaufnahmen derSchneedecke. Eine Übersichtskarte beinhaltet Schneedeckenuntersuchungen, die nach dreiStabilitätsklassen eingeteilt sind und Text, der die Schneedeckenstabilität in den Schwei-zer Alpen beschreibt. Durch Anklicken einzelner Symbole können detaillierte Schneeprofileabgerufen werden.

Eine Aussage über die Stabilität der Schneedecke in einem Einzelhang ist nicht möglich,weil die Stabilität räumlich variieren kann und die Dichte an Information dafür zu gering ist.Andererseits lässt sich aufgrund mehrerer Schneeprofile eine generelle Beurteilung derregionalen Stabilität der Schneedecke zum Zeitpunkt der Profilaufnahmen machen.

Die Aussagen in der Schneedeckenstabilitätskarte sind Beschränkungen unterworfen:- Die Angaben sind gültig zum Zeitpunkt der Profilaufnahme. Ändert sich der Zustand

der Schneedecke nicht, so kann die Information über längere Zeit gültig sein. Fälltaber z.B. Neuschnee, der sich mit der Altschneedecke noch nicht gut verbunden hat,so ändert sich die Stabilität der Schneedecke (die seit der Erstellung der Profile undder Schneedeckenstabilitätskarte mächtiger geworden ist und sich meist auchselbst verändert hat) und die Aussagen sind nur noch beschränkt gültig.

- Die Dichte an Information ist unterschiedlich. In manchen Regionen ist mehr und ak-tuellere Information vorhanden als in anderen.

- Die Schneedeckenstabilitätskarte wird in der Regel Anfang und Mitte Monat aktuali-

siert und ist nur über Internet abrufbar.

Detaillierte Informationen zur Schneedeckenstabilitätskarte finden sich auf dem Internetunter www.slf.ch

14.7 Wochenbericht

Der Wochenbericht ist ein reines Internet-Produkt. Er beschreibt und kommentiert währenddes ganzen Winters die für die Lawinengefahr relevanten Wetterverhältnisse, Veränderun-gen in Aufbau und Stabilität der Schneedecke sowie weitere Aspekte zur Schnee- und La-winensituation in den Schweizer Alpen. Die Berichte werden mit thematischen Karten,

Photos und Messdaten ergänzt. Bei Bedarf werden Bemerkungen angeführt, die spezielleProzesse und Phänomene einer Periode ausführlicher erläutern.

Während der Hauptsaison werden wöchentlich, in der Nebensaison monatlich Rückblicke aufdie vergangene Periode publiziert. Das Berichtsjahr entspricht dem Hydrologischen Jahr,d.h. es beginnt am 1. Oktober und endet am 30. September. Die Monatsberichte werdenjeweils zu Beginn des Folgemonats, die Wochenberichte jeweils Donnerstag abends aufDeutsch und Freitag abends auf Französisch abrufbar. Über das Menü am linken Seitenrandkönnen die Zeitperioden ausgewählt werden.

14.8 Icons

Die Icons informieren auf einfache und klar verständliche Art und Weise die breite Öffent-lichkeit über die Lawinengefahr. Diese Kurzinformation soll Schneesportler u.a. dazu animie-ren auch detailliertere Informationen über www.slf.ch oder andere Kanäle abzurufen. Die

5/16/2018 Lawinenbulletin Interpretationshilfe d - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/lawinenbulletin-interpretationshilfe-d 27/44

Lawinenbulletins und weitere SLF – Produkte

26

Icons können entweder in Form einer Karte oder als Einzeldarstellungen (vgl. Anhang 1, 2,16) verwendet werden, um z.B. lokale Wetterinformationen mit der aktuellen Lawinengefah-renstufe für das betreffende Gebiet anschaulich zu ergänzen.

15. Verteilkanäle und Abfragemöglichkeiten aller Pro-dukte

Übersicht

NationalesLawinen-bulletin

Gefahren-karte

RegionaleLawinen-bulletins

Schnee-karten

Stations-daten

SMS„SLFSOMMER“

Internet          

Telefon      

Teletext  

White-RiskMobile

         

MMS      

SMS  

WAP        

RSS  

Internet

Adresse: www.slf.chProdukte: Nationales Lawinenbulletin, Gefahrenkarte, Regionale Lawinenbulletins, Schnee-karten, Informationen automatischer Messstationen, weitere und ausführliche Informatio-nen zum Thema Schnee und Lawinen

Telefon

Nummer: 187 (aus dem Ausland 0041/848 800 187)

Kosten: Fr. -.90 pro Anruf + Fr. -.90 pro Minute

Produkte: Nationales Lawinenbulletin, Regionale Lawinenbulletins, Informationen automati-

scher Messstationen

Teletext

Seite: 782 (SF1, SF2, SFinfo)

Produkt: Nationales Lawinenbulletin

White Risk mobile

Gratis App für iPhone und Android Smartphones (im App-Store bzw. Android Market)

Produkte: Nationales Lawinenbulletin, Gefahrenkarte, Regionale Lawinenbulletins,

Schneekarten, Informationen automatischer Messstationen (kostenpflichtig, nur iPhone)

MMS via Telefon

5/16/2018 Lawinenbulletin Interpretationshilfe d - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/lawinenbulletin-interpretationshilfe-d 28/44

  Lawinenbulletins und weitere SLF - Produkte

27

Nummer: 187

Anleitung: Sagen Sie während dem Hören des entsprechenden Lawinenbulletins "MMS". Da-mit ist das Bulletin bestellt und Sie erhalten ein MMS auf Ihr Mobiltelefon

Kosten: Fr. -.90 pro Anruf + Fr. -.90 pro Minute und Fr. -.50 pro MMS

Produkte: Nationales Lawinenbulletin, Gefahrenkarte, Regionale Lawinenbulletins

MMS via SMS

Anleitung: Senden Sie per SMS ein Keyword (siehe unten) an die Nationale Kurznummer 162.Damit erhalten Sie das gewünschte Lawinenbulletin als MMS.

Übersichtstabelleüber alle Keywords

Keywords für das Natio-nale Lawinenbulletin

Keywords für die RegionalenLawinenbulletins

LAWINE LAWCHD (deutsch) LAWBVS (Unterwallis und VD)

LAWINEN LAWCHF (französisch) LAWOVS (Oberwallis)

LAWCHI (italienisch) LAWBEO (Berner Oberland undFR)

LAWZCH (Zentralschweiz)

LAWEAN (östlicher Alpennord-hang)

LAWNGR (Nord- und Mittelbün-den)

LAWSGR (Südbünden)

Kosten: Fr. -.50 pro MMS

Produkte: Nationales Lawinenbulletin, Gefahrenkarte, Regionale Lawinenbulletins

SMS „SLFSOMMER“

Wenn Sie auf die Herausgabe eines situationsbezogenen nationalen Lawinenbulletins in derZwischensaison per SMS aufmerksam gemacht werden möchten, senden Sie eine SMS mitdem Inhalt START SLF SOMMER an die Nummer 9234. Bei der Ausgabe eines nicht ange-kündigten Lawinenbulletins erhalten Sie dann automatisch kurz nach der Veröffentlichung

eine kurze SMS mit dem Hinweis auf das Lawinenbulletin. Sie können den Service jederzeitüber STOP SLF SOMMER abbestellen.

Kosten: Fr. -.20 pro SMS

WAP

Adresse: wap.slf.ch

Anleitung: Um das Abrufen zu vereinfachen kann wie folgt vorgegangen werden: Senden Sieeine SMS mit dem Inhalt "wap slf" an die Nummer 9234 (Fr. -.30 pro SMS). Sie erhaltendann den WAP-Link.

Produkte: Nationales Lawinenbulletin, Gefahrenkarte, Regionale Lawinenbulletins, Messda-ten automatischer Messstationen

5/16/2018 Lawinenbulletin Interpretationshilfe d - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/lawinenbulletin-interpretationshilfe-d 29/44

Lawinenbulletins und weitere SLF – Produkte

28

 

RSS

Adresse: www.slf.ch/dienstleistungen/rss

Produkt: Nationales Lawinenbulletin

Radio

DRS 1: täglich um ca. 16.50 Uhr

DRS 3: sporadisch, vor allem bei erhöhter Lawinengefahr

Radio Grischa: täglich um ca. 8.40 Uhr

Weitere Lokalradios: sporadisch, vor allem bei erhöhter Lawinengefahr

FernsehenSF 1, SF info, TSR, TSI: in den jeweiligen Meteosendungen kurz vor oder kurz nach 20.00Uhr. Vielfach am Freitag, sporadisch auch an den übrigen Tagen.

16. Möglichkeiten und Grenzen der Lawinenbulletins

In den Lawinenbulletins können diejenigen Hangbereiche angegeben werden, in denen mitbesonders kritischen Stellen zu rechnen ist. Mit Hilfe der Messungen auf den Vergleichs-stationen und den übrigen Unterlagen kann allerdings nur die regionale Lawinengefahr er-fasst werden. Kleinflächige Detailinformationen können weder im Regionalen noch imNationalen Lawinenbulletin wiedergegeben werden. Zudem ist es in zeitlich rasch wechseln-den Wettersituationen nicht möglich, der Entwicklung der Lawinengefahr räumlich und zeit-lich vollauf gerecht zu werden. Sowohl die Prognose des Wetters als auch die unteranderem darauf aufbauende Prognose der Lawinengefahr können grundsätzlich mit Fehlein-schätzungen behaftet sein. Die Verbindung zwischen regionaler Gefahrenstufe, mög-licher Lawinenaktivität und entsprechenden Auswirkungen (Massnahmen) mussdurch den Benutzer der Lawinenbulletins vor Ort hergestellt werden.

17. Rückmeldungen zur Lawinengefahr

Unter der „Verifikation“ der Lawinengefahr versteht man das nachträgliche, unabhängige

Überprüfen der Lawinensituation anhand von zusätzlichen Feldtests, Lawinenunfallanalysenoder durch Befragungen von Skifahrern anhand von Fragebogen. Es geht um das Überprü-fen der ausgegebenen Gefahrenstufen, sowie der als besonders kritisch erachteten Gelän-deteile. Für eine Verbesserung des Lawinenbulletins stellen entsprechende Rückmeldungender Benutzer eine wichtige Grundlage dar. Bei rechtzeitiger Bekanntgabe können dieseHinweise der Benutzer sogar in das Lawinenbulletin für den nächsten Tag integriert werden.Für den Lawinenwarndienst sind alle Rückmeldungen interessant, nicht nur bei Abweichungvom Lawinenbulletin. Zur Schnee- und Lawinensituation, zum Lawinenbulletin oder zu Lawi-nenunfällen gibt es auf www.slf.ch Fragebogen, die direkt online ausgefüllt werden können.Es stehen aber auch drei Fragebogen in Papierversion zur Verfügung:

-- Fragebogen A: Beobachtungen im Gelände und Einschätzung der Lawinengefahr-- Fragebogen B: Lawinenbeobachtung ohne Personen-/Sachschäden

-- Fragebogen C: Lawinen mit erfassten Personen ohne Sachschäden

5/16/2018 Lawinenbulletin Interpretationshilfe d - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/lawinenbulletin-interpretationshilfe-d 30/44

  Lawinenbulletins und weitere SLF - Produkte

29

 

Diese Fragebogen (Papierversion) können beim SLF bestellt oder auf dem Internet herun-tergeladen werden. Ausgefüllte Fragebogen können über eine Gratis-Faxnummer ans SLFübermittelt werden: 0800 800 188. Zudem wird dem Benutzer die Möglichkeit geboten,

seine Bemerkungen und Beobachtungen zur Lawinengefahr, wie er sie im Gelände angetrof-fen hat, unter der Gratis-Telefonnummer 0800 800 187 dem SLF bekannt zu geben.

18. Abschlussbemerkungen

Lawinen ereignen sich nicht zufällig und Menschen sind grösstenteils durch ihr eigenes Ver-halten und nicht durch Schicksal davon betroffen. Dabei sind die meisten Lawinenunfälleauf Schneebrettlawinen zurückzuführen, die zu etwa 90% durch die Opfer selbst, oderdurch Mitglieder der Gruppe ausgelöst wurden. Zudem muss beachtet werden, dass jedeLawine, auch nur ein kleiner Schneerutsch, gefährlich sein und durch eine Verschüttung oderdurch das Mitgerissenwerden und anschliessenden Absturz zu einer Verletzung oder zumTod führen kann.

Folgende Punkte sind aus diesem Grund für eine Minimierung des Risikos unabdingbar:

1. Ausbildung:Die Aus- und Weiterbildung in der Einschätzung der Lawinengefahr ist Basis für ein risi-kominimiertes Bewegen im winterlichen Gelände abseits gesicherter Pisten und Gebiete.Dazu gehört auch, den Umgang mit den sich in Raum und Zeit stets wechselnden Bedin-gungen in der Schneedecke und den Umgang mit dem Gelände zu üben. Lawinenkursewerden von verschiedenen Organisationen auf verschiedene Stufen angeboten.

2. Information:Sich vor Aktivitäten im winterlichen Gelände abseits gesicherter Pisten und Gebiete überdie Lawinengefahr zur orientieren ist sehr sinnvoll. Neben dem Lawinenbulletin und denverschiedenen Zusatzprodukten des SLF, die als Basis dienen, können auch lokale Infor-mationen von Bergbahnen, Bergsteigerschulen, Hüttenwarten etc. wie auch eigene Beo-bachtungen wichtige Informationen zur Lawinengefahr liefern.

3. Ausrüstung für den Notfall:Für Aktivitäten im winterlichen Gelände abseits gesicherter Pisten und Gebiete empfiehltsich folgende Standardnotfallausrüstung von ...- einem Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS)- einer Lawinenschaufel- einer Lawinensonde

... mitzuführen. Diese Ausrüstungsgegenstände können aber in der Stress-Situation ei-nes Unfalles nur richtig eingesetzt werden, wenn der Umgang damit stets geübt wird.

4. Verhalten:Schliesslich führt situationsgerechtes und möglichst defensives Verhalten zur Reduktiondes Risikos.

5/16/2018 Lawinenbulletin Interpretationshilfe d - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/lawinenbulletin-interpretationshilfe-d 31/44

5/16/2018 Lawinenbulletin Interpretationshilfe d - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/lawinenbulletin-interpretationshilfe-d 32/44

Lawinenbulletins und weitere SLF – Produkte

31

Anhang 2: Übersichtstabelle zur Europäischen Lawinengefahrenskala

Deutsch français italiano english

Gefahrenstufe Degré de danger Scala del pericolo Risk Scale 

5 sehr gross très fort molto forte very high

4 gross fort forte high

3 erheblich marqué marcato considerable

2 mässig limité moderato moderate

1 gering faible debole low

Auch die Farben der jeweiligen Lawinengefahrenstufen sind europaweit vereinheit-licht:

sehr gross rot/schwarz 255,000,000 (RGB)

000,000,000 (RGB)

gross rot 255,000,000 (RGB)

erheblich orange 255,153,000 (RGB)

mässig gelb 255,255,000 (RGB)

gering grün 204,255,102 (RGB)

Icons:

Gefahrenstufe Nassschneelawinengefahr – An-stieg der Lawinengefahr im Ta-gesverlauf

5 sehr gross

4 gross

3 erheblich

2 mässig

1 gering

5/16/2018 Lawinenbulletin Interpretationshilfe d - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/lawinenbulletin-interpretationshilfe-d 33/44

Lawinenbulletins und weitere SLF – Produkte

32

Anhang 3: Beispiel eines Nationalen Lawinenbulletins

Nationales Lawinenbulletin Nr. 85 vom Donnerstag, 6. Februar 2003, 17:00 Uhr 

Verbreitet grosse Lawinengefahr Allgemeines 

Am Donnerstag setzte sich das stürmische Wetter mit Schneefall nördlich des Alpenhauptkammes fort. Esblieb kalt mit minus 12 Grad auf 2000 m.In den vergangenen 5 Tagen fielen in der Höhe folgende Schneemengen: Alpennordhang und Unterwallis:80 bis 200 cm; übrige Schweizer Alpen 30 bis 80 cm. In den Regionen mit sehr grossen Neuschneemengenist der Schneedeckenaufbau besser als inneralpin. Das bedeutet, dass auch in den Regionen mit weniger

Neuschnee mit Spontanlawinen gerechnet werden muss, weil dort weniger Zusatzbelastung für eine Lawi-nenauslösung nötig ist. Der Wind hat zum Teil mehrere Meter hohe Schneeansammlungen erzeugt. Diesesind vorerst noch instabil.Zahlreiche Lawinen sind zum Teil sehr gross abgegangen und haben Schaden angerichtet. 

Kurzfristige Entwicklung 

Langsam wird der Nordstau schwächer und die Niederschläge enden vorübergehend. Am Freitagabendkommt eine Warmfront. Sie bringt eine Temperaturerhöhung von rund 10 Grad auf 3000 m und rund 5 Gradauf 2000 m sowie etwas Schneefall. Die Mengen liegen im Bereich von 5 bis 20 cm mit Schwerpunkt amöstlichen Alpennordhang. Die Nordwinde nehmen etwas ab, bleiben aber so stark, dass sie in Kammlagenweiterhin Schnee verfrachten können. 

Vorhersage der Lawinengefahr für Freitag 

Alpennordhang; Unterwallis; nördliches Wallis; Mattertal; Goms; Gotthardgebiet; Surselva; Nord-bünden:

Grosse Lawinengefahr 

Die Gefahrenstellen befinden sich an Steilhängen aller Expositionen oberhalb von rund 1500 m. Sponta-ne Lawinen sind weiterhin zu erwarten, auch wenn im Westen der Höhepunkt der Lawinenaktivität be-reits überschritten ist. Sicherheitsmassnahmen sollten beibehalten oder erst nach Abklärung am Morgengelockert werden. Die Verhältnisse abseits gesicherter Pisten sind ungünstig. Die Situation für Schnee-sportler ist sehr heikel. Beschränkung auf mässig steiles Gelände wird dringend empfohlen.

Übriges Oberwallis; übriges nördliches und mittleres Tessin; übriges Graubünden: Erhebliche Lawinengefahr 

Spontanlawinen sind vor allem inneralpin noch möglich. Die Hauptgefahr besteht an Triebschneehängenaller Expositionen oberhalb von rund 2000 m. Vor allem in den Regionen mit weniger Neuschnee, alsoz.B. im Wallis und in Graubünden können Lawinen leicht ausgelöst werden und grössere Ausmasse an-nehmen. Besonders eingewehte Rinnen und Mulden sind kritisch zu beurteilen.

Mittleres Tessin:

 Mässige Lawinengefahr  

Tendenz für Samstag und Sonntag 

Wahrscheinlich fällt im Osten am Samstag noch Schnee. Die Temperaturen bleiben unverändert. Am Sonn-tag ist es in allen Regionen sonnig mit Wolken und milder. Die Lawinengefahr geht langsam zurück, fürSchneesportler bleibt es aber sicher heikel. 

5/16/2018 Lawinenbulletin Interpretationshilfe d - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/lawinenbulletin-interpretationshilfe-d 34/44

  Lawinenbulletins und weitere SLF - Produkte

33

Anhang 4: Beispiel eines Regionalen Lawinenbulletins

5/16/2018 Lawinenbulletin Interpretationshilfe d - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/lawinenbulletin-interpretationshilfe-d 35/44

Lawinenbulletins und weitere SLF – Produkte

34

Anhang 5: Beispiel eines Regionalen Lawinenbulletins mit Darstellung destageszeitlichen Anstieges der Nassschneelawinengefahr

5/16/2018 Lawinenbulletin Interpretationshilfe d - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/lawinenbulletin-interpretationshilfe-d 36/44

  Lawinenbulletins und weitere SLF - Produkte

35

Anhang 6: Das Netz der SLF-Vergleichsstationen

Anhang 7: ENET und IMIS Stationen (Schneestationen)

5/16/2018 Lawinenbulletin Interpretationshilfe d - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/lawinenbulletin-interpretationshilfe-d 37/44

Lawinenbulletins und weitere SLF – Produkte

36

Anhang 8: Geographische Begriffe I: Alpennord- und Alpensüdhang

Anhang 9: Geographische Begriffe II: Politsch-geographische Hauptregio-nen

5/16/2018 Lawinenbulletin Interpretationshilfe d - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/lawinenbulletin-interpretationshilfe-d 38/44

  Lawinenbulletins und weitere SLF - Produkte

37

Anhang 10: Geographische Begriffe III: Politisch-geographische Unterregi-onen 1

Anhang 11: Geographische Begriffe IV: Politisch-geographische Unterregi-onen 2

5/16/2018 Lawinenbulletin Interpretationshilfe d - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/lawinenbulletin-interpretationshilfe-d 39/44

Lawinenbulletins und weitere SLF – Produkte

38

Anhang 12: Geographische Begriffe V: Die kleinsten Einheiten: Die 124Teilgebiete

Westlicher Alpennordhang1111 Waadtländer Voralpen1112 Pays d'Enhaut1113 Leysin1114 Villars1121 Freiburger Alpen1211 westliche Berner Voralpen1212 östliche Berner Voralpen1213 Hohgant1221 Gantrisch1222 Gstaad1223 Wildhorn1224 Lenk1225 Iffigen

1226 Adelboden1227 Engstligen1228 Diemtigtal1231 Kandersteg1232 Blüemlisalp1233 Lauterbrunnen1234 Jungfrau - Schilthorn1241 Brienzersee1242 Grindelwald1243 Schreckhorn1244 Hasliberg - Rosenlaui1245 Guttannen1246 Gadmertal1247 Grimselpass1311 Torgon1312 Val d’Illiez

Zentraler Alpennordhang2111 Entlebuch2121 Glaubenberg2122 Engelberg

2123 Melchtal2131 Schwyzer Voralpen2132 Muotatal2211 Schächental2212 Uri Rotstock2221 Meiental2222 Maderanertal2223 nördliches Urseren2224 südliches Urseren

Östlicher Alpennordhang3111 Glarner Voralpen3112 Linthal3113 Sernftal

3211 Appenzeller Alpen3221 Toggenburg3222 Alpstein - Alvier3223 St.Galler Oberland3311 Liechtenstein

Wallis4111 Emosson4112 Génépi4113 Grosser St. Bernhard4114 Ovronnaz4115 Verbier4116 Mauvoisin4121 Montana4122 Val d'Hérens4123 Arolla4124 Val d'Anniviers4125 Mountet4211 Lötschental4212 Turtmanntal4213 Aletsch Gebiet

4221 untere Vispertäler4222 Zermatt4223 Saas Fee4231 nördliches Simplon Gebiet4232 südliches Simplon Gebiet4241 Reckingen4242 Binntal4243 nördliches Obergoms4244 südliches Obergoms

Nord- und Mittelbünden5111 nördliches Prättigau5112 südliches Prättigau5113 westliche Silvretta

5121 Calanda5122 Schanfigg5123 Davos5211 nördliches Tavetsch5212 südliches Tavetsch5213 Flims5214 Obersaxen - Safiental5215 Val Sumvitg5216 Zervreila5221 Domleschg - Lenzerheide5222 Schams5223 Rheinwald5231 Albulatal5232 Oberhalbstein5233 Avers5234 Bivio

Zentraler Alpensüdhang6111 Bedrettotal6112 obere Leventina6113 Bleniotal

6114 obere Maggiatäler6115 untere Leventina6121 untere Maggiatäler6122 Riviera6131 Luganese6132 Mendrisiotto6211 oberes Misox6212 unteres Misox6221 oberes Calancatal6222 unteres Calancatal

Engadin / östlicherAlpensüdhang

7111 Corvatsch

7112 Berninagebiet7113 Zuoz7114 St. Moritz7115 Val Chamuera7121 Samnaun7122 östliche Silvretta7123 Sur Tasna7124 Val Suot7125 Val dal Spöl7126 Val S-charl7211 Bergell7221 oberes Puschlav7222 unteres Puschlav7231 Münstertal

Jura / Mittelland8111 Westlicher Jura

8121 Jura-Hauptkette8122 Juranordfuss9111 Westliches Mittelland9211 Östliches Mittelland

5/16/2018 Lawinenbulletin Interpretationshilfe d - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/lawinenbulletin-interpretationshilfe-d 40/44

Lawinenbulletins und weitere SLF – Produkte

39

Anhang 13: Geographische Begriffe VI: Alpenhauptkamm, nördlicher Al-penkamm und inneralpine Gebiete

Anhang 14: Beispiel einer Gefahrenkarte zum Nationalen Lawinenbulletin

5/16/2018 Lawinenbulletin Interpretationshilfe d - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/lawinenbulletin-interpretationshilfe-d 41/44

Lawinenbulletins und weitere SLF – Produkte

40

Anhang 15: Beispiel einer Gefahrenkarte zum Nationalen Lawinenbulletinmit Darstellung des tageszeitlichen Anstieges der Lawinenge-fahr

5/16/2018 Lawinenbulletin Interpretationshilfe d - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/lawinenbulletin-interpretationshilfe-d 42/44

  Lawinenbulletins und weitere SLF - Produkte

41

Anhang 16: Beispiel einer Icon-Karte

Anhang 17: Beispiel Schneehöhe auf 2000 m

5/16/2018 Lawinenbulletin Interpretationshilfe d - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/lawinenbulletin-interpretationshilfe-d 43/44

Lawinenbulletins und weitere SLF – Produkte

42

Anhang 18: Beispiel einer Neuschneekarte (1-Tag)

Anhang 19: Beispiel einer Karte mit Schneehöhe im Vergleich zum langjäh-rigen Mittel

5/16/2018 Lawinenbulletin Interpretationshilfe d - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/lawinenbulletin-interpretationshilfe-d 44/44

  Lawinenbulletins und weitere SLF - Produkte

43

Anhang 20: Beispiel einer Schneedeckenstabilitätskarte