kapitel 9: telecommunications management...
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Planung und Verwaltung von Kommunikationsnetzen Sommersemester 2018
Fachgebiet Kommunikationsnetze, Prof. Jochen Seitz 1
Fachgebiet KommunikationsnetzeTechnische Universität Ilmenau
Kapitel 9Telecommunication Management
Network (TMN)
• Funktionales Modell
• Physikalisches Modell
• Informationstechnisches Modell
• Logisch-geschichtete Architektur
PuVvKn, SoSe 2018 236
Entwicklung zum TMN
1985 CCITT (heute ITU) beginnt mit der Definition des Telecommunication Management Network (TMN)
1988 CCITT publiziert die Empfehlung M.30 zum TMN
1988-1992 Anpassung der ISO/OSI-Standards und der TMN-Standards: TMN baut auf den ISO/OSI-Standards auf
1992 CCITT publiziert die Empfehlung M.3010, eine vollständige Überarbeitung von M.30 mit Anpassung an die ISO/OSI-Standards
1992-1997 Weiterentwicklung des Standards zum TMN
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Bedeutung von TMN
Die TMN-Spezifikationen sind der wichtigste Standard zur Verwaltung von (öffentlichen) Telekommunikations-systemen.
Durch die Übernahme der ISO/OSI-Management-standards ist TMN heute der wesentliche Grund für die Anwendung und Weiterentwicklung der ISO/OSI-Managementstandards.
Aktueller Trend: Realisierung der TMN-Spezifikationen mit Hilfe moderner Middleware-Komponenten (Common Object Request Broker Architecture CORBA) anstelle von CMIS/P / GDMO.
PuVvKn, SoSe 2018 238
Motivation von TMN
OS OS OS
OS
OS
OSOS
OS
OS
Mobilfunk-netze
Fernsprech-netze
Daten-netze
Inhomogene Managementsysteme(OS, Operations Systems) fürunterschiedliche Netzelemente
Daten-netze
TMN
Fernsprech-netze
Mobilfunk-netze
Homogenes Netzmanagementfür heterogene Netze
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TMN: Konzept
Telecommunication Network
TMN
ExchangeTransmission
SystemExchange Exchange
TransmissionSystem
OperationsSystem
OperationsSystem
OperationsSystem
Data Communication NetworkWork
Station
PuVvKn, SoSe 2018 240
Management Service #n
Management Service #1
Übersicht über die Standards
Overview ofTMN
(M.3000)
Principles for aTMN
(M.3010)
Terms and Definitionfor TMN
(M.60 §2)
TMN InterfaceSpecification Methodology
(M.3020)
TMN ManagementServices: Overview
(M.3200)
TMN ManagementFunctions(M.3400)
Generic NetworkInformation Model
(M.3100)
TMN ManagementFacilities at the
F-Interface (M.3300)
Catalogue ofTMN Management
Information (M.3180)
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Hierarchisches Management-Modell
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http://nms.gdd.net/index.php/Enterprise_NMS_Architectures
PuVvKn, SoSe 2018 242
TMN-Managementdimensionen
Management
Business
Customer
Service
Network
Subnetwork
Network Element
TMN Overlay Network
Fault
Configurtion
Accounting
Performance
Security
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TMN: Grundideen
Trennung des Netzwerks zur Übertragung von Managementinformationen vom Telekommunikationsnetz.
Festlegung so genannter Referenzpunkte, an denen Informationen in einem festen Format mit einem definierten Protokoll übergeben werden.
Funktionen zur Anpassung verschiedener Managementmodelle.
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TMN: Anforderungen gemäß M.3010
Informationsaustausch zwischen dem Tele-kommunikationsnetzwerk und der TMN-Umgebung.
Fähigkeit zur Umwandlung von Management-informationen zwischen verschiedenen Formaten.
Transport von Managementinformationen zwischen verschiedenen Orten in einer TMN-Umgebung.
Verarbeitung und Darstellung von Management-informationen in einer Form, die für den verantwortlichen menschlichen Operator geeignet ist.
Sicherer Zugriff auf Managementinformationen durch dazu autorisierte Benutzer.
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TMN: Funktionales Modell
Funktionale Blöcke des TMN:
Operations System Function (OSF)• Manipulation von Managementinformation
• Anstoß von Managementoperationen
Network Element Function (NEF)• Managed Objects und Managementfunktionen einer Netzkomponente
Q-Adapter Function (QAF)• Verbindung zu einem nicht TMN-konformen System / Element
Work Station Function (WSF)• Schnittstelle zum menschlichen Operator
Mediation Function (MF)• Transformation und Manipulation von Managementinformation auf dem Weg
vom NEF zum OSF
Data Communication Function (DCF)• In neueren Versionen von TMN kein funktionaler Block mehr
• Datentransport zwischen Funktionsblöcken (Schichten 1-3)
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TMN: Referenzpunkte
Der Informationsaustausch zwischen Funktionsblöcken eines TMN erfolgt über Referenzpunkte:
q-Referenzpunkte
• Informationsaustausch innerhalb eines TMN
x-Referenzpunkte
• Informationsaustausch zwischen verschiedenen TMNs
f-Referenzpunkte
• Informationsaustausch zwischen dem TMN und einer WSF
m-Referenzpunkte
• Informationsaustausch zwischen einem Q-Adapter und externen Netzelementen
g-Referenzpunkte
• Informationsaustausch zwischen einem WSF-Block und dem menschlichen Benutzer
außerh
alb
der
TM
N-S
tandard
isie
rung
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Funktionale Blöcke und Referenzpunkte
NEF OSF MF QAFq3 QAFqx WSF Non-TMN
NEF q3 qx
OSF q3 x*, q3 q3 q3 f
MF qx q3 qx qx f
QAFq3 q3 m
QAFqx qx m
WSF f f g**
Non-TMN m m g**
* = x-Referenzpunkt, wenn beide OSFs in unterschiedlichen TMNs liegen** = g-Referenzpunkt zwischen WSF und menschlichem Benutzer
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TMN: Funktionale Komponenten
Funktionale Blöcke sind aus verschiedenen funktionalen Komponenten zusammengesetzt:
Management Application Function
Management Information Base
Information Conversion Function Kategorie 1
Human Machine Adaptation
Presentation Function
Message Communication Function (MCF)
TMNFunktionale
Komponenten(Kategorie 1)
MCF MCF
DCF
TMNFunktionale
Komponenten(Kategorie 1)
Peer-to-Peer-Kommunikation
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TMN: Physikalisches Modell
Funktionale Blöcke werden durch (physikalische) Bausteine realisiert, welche die Funktionen mit dem selben Namen implementieren:
Network Element (NE).
Mediation Device (MD).
Q-Adaptor (QA).
Operations System (OS).
Work Station (WS).
Data Communication Network (DCN).
Ein TMN-Baustein kann mehrere Funktionen umfassen (z.B. OSF und MF), wobei sich der Name aus der vorwiegenden Nutzung ergibt.
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TMN: Schnittstellen
Realisierung der Referenzpunkte durch TMN-Schnittstellen:
Qx-Schnittstelle realisiert qx-Referenzpunkt.
Q3-Schnittstelle realisiert q3-Referenzpunkt.
X-Schnittstelle realisiert x-Referenzpunkt.
F-Schnittstelle realisiert f-Referenzpunkt.
Die Qx-Schnittstelle erlaubt Realisierungen unterschiedlicher Komplexität (Schichtenzahl).
Die Q3-Schnittstelle ist die komplexeste Schnittstelle und basiert üblicherweise auf CMIS/P.
Es existieren keine Schnittstellen für die Referenzpunkte g und m.
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Funktionale und physikalische Architektur
FunktionaleKomponenten
FunktionaleBlöcke
PhysikalischeBausteine
Referenz-punkte
Schnitt-stellen
FunktionaleArchitektur:
PhysikalischeArchitektur:
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Beziehung zwischen funktionalen Blöcken und Bausteinen
NEF MF QAF OSF WSF
NE M O O O O*
MD M O O O
QA M
OS O O M O
WS M
DCF
M = MandatoryO = OptionalO* = nur dann, wenn auch OSF oder MF realisiert
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TMN
WorkStation
WorkStation
WorkStation
WorkStation
OperationsSystem
DataCommunications
Network
MediationDevice
DataCommunications
Network
NetworkElement
NetworkElement
Q-Adapter
F
F
F
F
Q3Q3
Q3
QxQx
Qx
XAnderesTMN
TMN: Beispielhafte Ausprägung
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TMN: Informationstechnisches Modell
Objektorientierter Ansatz
Basierend auf ISO/OSI-Managementinformationsmodell
Manager/Agent-Konzept wie bei ISO/OSI
Operationen
ManagedObject
Verhalten
Attribute
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Network Element ManagementVerwaltung der Netz-
und Systemkomponenten
Network ManagementVerwaltung der Netzwerke undSysteme, welche die Dienste erbringen
ServiceManagement
Verwaltung der Dienste,die Kunden angeboten werden
BusinessMgmt
Verwaltung desgesamten Unternehmens,
Unternehmensziele
TMN: logisch-geschichtete Architektur
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Schichtung der Managementfunktionalität
Schicht n-1
Schicht n
Schicht n+1 Manager
Manager
Agent
Agent
Verantwortlichkeitsmodell
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Element Management Layer
Verwaltung individueller Netzwerkkomponenten.
Handhabung herstellerspezifischer Managementfunktionen.
Einheitliche Schnittstelle zum Network Management Layer.
Beispielhafte Managementfunktionen:
Entdeckung fehlerhafter Netzkomponenten.
Überwachung des Energieverbrauchs.
Messung der Betriebstemperatur.
Protokollierung des Ressourcenverbrauchs.
Mitführen statistischer Daten.
Aktualisierung der Firmware auf Netzkomponenten.
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Network Management Layer
Verwaltung des gesamten Netzes ohne Berücksichtigung der internen Strukturen der einzelnen Komponenten.
Basis: Herstellerunabhängige Verwaltungsinformation, die durch das Network Element Layer geliefert wird.
Beispielhafte Managementfunktionen:
Erzeugen einer kompletten Sicht des Netzwerks.
Aufsetzen von Pfaden durch das Netz, um Dienstgüteanforderungen zu befriedigen.
Modifikation von Wegwahltabellen.
Überwachung der Leitungsauslastung.
Optimierung der Leistungsfähigkeit des Netzes.
Erkennen von übergeordneten Fehlersituationen.
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Service Management Layer
Behandlung von Aspekten, die direkt durch die Benutzer (Endkunden oder andere Dienstanbieter) des Telekommunikationsnetzes beobachtet werden können.
Einzelne Netzkomponenten können auf dieser Ebene nicht mehr direkt verwaltet werden.
Beispielhafte Managementfunktionen:
Verwaltung der Dienstgüte.
Abrechnung.
Benutzerverwaltung.
Adresszuweisung.
Kommunikationsgruppenmanagement.
Anwendungsbereiche:
Managementinformationsaustausch zwischen Domänen.
Customer Network Management.
Value-Added Services.
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Business Management Layer
Verantwortlichkeit für die Verwaltung eines gesamten Unternehmens.
Verwaltung der Telekommunikation ist somit nur ein Teil des gesamten Business Managements.
Business Management definiert Ziele, anstatt sie anzustreben.
Business Management ist somit mehr strategisches/taktisches Management im Vergleich zum operationalen Management der darunter liegenden Schichten.
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TMN1TMN2
Beispiel für die logisch-geschichtete TMN-Architektur
OSF
OSFOSF
OSF
MF
NEF
OSF
OSFBusiness ManagementLayer
Service ManagementLayer
NetworkManagement
Layer
Network ElementManagement Layer
q3
q3 q3
q3
q3
q3
qx
x
Value-AddedService Provider
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TMN und das Internet-Management
Unterschiedliche Ausrichtung:
TMN: Spezifikation von Managementarchitekturen
Internet Management: Implementierung von Managementprotokollen
Beziehung zwischen verwaltetem Netz und Verwaltungsnetz:
TMN: separiert
Internet Management: identisch
Integration des Internet-Managementsin TMN über Q-Adaptor-Funktion: OSF
QAF
q3
m
SNMP-Agent
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TMN und das OSI-Management
Übernahme einiger OSI-Konzepte in TMN:
Manager/Agent
Objektorientierter Ansatz
Managementdomänen
Unterschiede von TMN gegenüber OSI:
Mehrere Managementarchitekturen mit unterschiedlichem Detaillierungsgrad
Geschichtetes Verantwortlichkeitsmodell
Konzeptionelle Trennung des zu verwaltenden Netzes vom Verwaltungsnetz
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Beispiel: Management von GSM
Festnetz
BSC
BSC
MSC MSC
GMSC
OMC, EIRAUC
VLR
HLR
NSSmit OSS
RSS
VLR
BTS
BTS Base Tranceiver StationBSC Base Station ControllerMSC Mobile (Services) Switching CenterVLR Visitor Location RegisterHLR Home Location RegisterGMSC Gateway MSCOMC Operation & Maintenance CenterEIR Equipment Identity RegisterAUC Authentication Center
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GSM-Managementarchitektur
Dienst-güte
Netz-planung
Geschäfts-planung
Ab-rechnung
Kunden-service
NMF
O&M(Mobile)
O&M(Comms)
O&M(Switch)
O&M(other)
HLR VLRMSC
BTS BTS
NetworkManagement
Center (NMC)
Operation &MaintenanceCenter (OMC)
ElementLevel
NetworkLevel
ServiceLevel
BusinessLevel
Kunde
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Literatur
R.H. Glitho & S. Hayes: „Telecommunications Management Network: Vision vs. Reality“. IEEE Communications Magazine, Vol. 33, Nr. 3, März 1995, S. 47–52.
A. Pras, B.-J. van Beijnum & R. Sprenkels: „Introduction to TMN“.CTIT Technical Report 99-09, University of Twente, The Netherlands, April 1999, http://wwwsnmp.cs.utwente.nl/tutorials/tmn/tmn.pdf.
J. Schiller: „Mobilkommunikation - Techniken für das allgegenwärtige Internet“, Addison-Wesley, München, 2000, ISBN 3-827-31578-6.
J. Schönwälder: „Netzwerkmanagement“, Vorlesung am Institut für Betriebssysteme und Rechnerverbund der Technischen Universität Braunschweig, Wintersemester 1999/2000, http://www.ibr.cs.tu-bs.de/lehre/ws9900/nm/.
R. Sellin: „TMN – Die Basis für das Telekom-Management der Zukunft“. Taschenbuch Telekommunikation TTK 15, R. v. Decker-Verlag, G. Schenck GmbH, Heidelberg, 1994. ISBN 3-7685-4294-7.
D.J. Sidor: „Managing Telecommunications Networks Using TMN Interface Standards“. IEEE Communications Magazine, Vol. 33, Nr. 3, März 1995, S. 54–60.
D.J. Sidor: „TMN Standards: Satisfying Today‘s Needs While Preparing for Tomorrow“. IEEE Communications Magazine, Vol. 36, Nr. 3, März 1998, S. 54–64.