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Magazin von Pro Senectute Kanton Zürich www.pszh.ch Herbst 2017 Visit Jubiläumsausgabe: 100 Jahre auf dem Weg Eine Begegnung mit Menschen, die sich für das Wohl älterer Generationen und die Solidarität zwischen Jung und Alt einsetzen – gestern, heute und in Zukunſt.

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Page 1: Jubiläumsausgabe: 100 Jahre auf dem Wegklassiker «Modern Times». Charlie Chaplin auf Grossleinwand, begleitet von einem Orchester der besonderen Art: Lassen Sie sich dieses Highlight

Magazin von Pro Senectute Kanton Zürichwww.pszh.ch

Herbst 2017

Visit

Jubiläumsausgabe: 100 Jahre auf dem Weg Eine Begegnung mit Menschen, die sich für das Wohl älterer Generationen und die Solidarität zwischen Jung und Alt einsetzen – gestern, heute und in Zukunft.

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3Visit Herbst 2017

inhAlt

lEBEnSraum 5 Gemeinsam stärker 6 Sozialberatung 8 Treuhanddienst10 Betreuungs- und Pflegedienst12 Freizeit und Sport14 Wohnen für Hilfe16 Altersarbeit 18 Interview mit Eveline Widmer-

Schlumpf, Präsidentin Pro Senectute Schweiz

22 Wo alles begann ...

lEBEnSart26 Die Frohnatur: Charlotte Hug

ist 100 Jahre alt und glücklich30 Unser Opa ist ein echter Hit 32 Tipps zum Thema

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Seit 100 Jahren unterstützt Pro Senectute Kanton Zürich ältere Menschen und deren Angehörige mit vielfältigen Dienstleistungen.

Eveline Widmer-Schlumpf spricht im Interview über ihre Rolle als Präsi-dentin von Pro Senectute Schweiz.

Auf dem titelbild: Ballone auf einer Pro Senectute Roadshow (Seite 45)

34 Zwei Frauen – eine Leiden-schaft: AquaFit

lEBEnSlust36 Ludwig Wicki, Filmmusiker und

Dirigent40 Leseraktionen 45 Roadshow – die Highlights 46 Wandergruppe Hausen

am Albis wandert rund um den Mauensee

49 Hotel Stump’s Alpenrose, Wildhaus

50 Rätsel52 Marktplatz53 Impressum54 Goldene Zeiten: Happy Birthday

BEilAGE aKtIV Agenda mit Veranstaltungen

und Kursen von Pro Senectute Kanton Zürich

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Charlotte Hug ist soeben 100 Jahre alt geworden. Visit hat die lebens-frohe Seniorin besucht.

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Franjo AmbrozVorsitzender der Geschäftsleitung

Liebe Leserin, lieber Leser

«Wenn Generationen einander unterstützen, pro-fitieren alle»: Das sagt Eveline Widmer-Schlumpf im Visit-Interview auf Seite 18. Die ehemalige Bundesrätin ist seit diesem Frühjahr Präsidentin des Stiftungsrates von Pro Senectute Schweiz. Wir haben sie aus besonderem Anlass zum Gespräch getroffen: Die beiden Stiftungen Pro Senectute Kanton Zürich und Pro Senectute Schweiz werden 100 Jahre alt! Am 23. Oktober 1917 trafen sich in Winterthur zehn Männer und gründeten die Stiftung «Für das Alter», wie Pro Senectute damals noch hiess. Sie sollte landesweit Verständnis wecken für die Anliegen älterer Menschen, «Fürsorge für be-dürftige Greise» ermöglichen und «alle Bestre-bungen zur Förderung der Altersversicherung» unterstützen. Auch wenn sich seither manches verändert hat: Die Zweckbestimmung ist bis heute aktuell. Pro Senectute setzt sich – gemein-sam mit vielen Menschen – für ein solidarisches Zusammenleben der Generationen ein und für das Wohl und die Rechte Älterer. Tag für Tag, von Mensch zu Mensch.Die Begegnung von Menschen steht auch im Zentrum der Roadshow von Pro Senectute Kan-ton Zürich. Sie macht zwischen dem 30. August und dem 5. November in Wetzikon, Winterthur und Zürich halt und bietet ein vielseitiges und überraschendes Programm (siehe Seite 45). Schauen Sie doch mal vorbei! Und kommen Sie am 14. Oktober nach Zürich. Dann spielt in der neu erbauten Tonhalle Maag das renommierte Schweizer Jugend-Sinfonie-Orchester zum Film-klassiker «Modern Times». Charlie Chaplin auf Grossleinwand, begleitet von einem Orchester der besonderen Art: Lassen Sie sich dieses Highlight nicht entgehen und reservieren Sie rechtzeitig Ihre Tickets (siehe Seite 40)! Wir freuen uns auf Sie – und auf die nächsten Jahre

ganz im Dienst einer ein-maligen Idee, geboren 1917, wie geschaffen für die Zukunft: die Pro Senectute.

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Eine Frage des VertrauensGemeinsam sind wir stärker: Seit 100 Jahren unterstützt Pro Senectute Kanton Zürich ältere Menschen und ihre Angehörige mit vielfältigen Dienstleistungen. Das Ziel: Auch im Alter soll man möglichst lange selbstbestimmt leben können. Ein Blick hinter die Kulissen zeigt, dass die Voraussetzungen zum Erfolg immer dieselben sind: hohe Professionalität und gegenseitiges Vertrauen.

text: markus sutter Fotos: Daniel rihs

«Vertrauen und Offenheit sind besonders wichtig, wenn wir unsere Kundinnen und Kunden wir-kungsvoll unterstützen wollen», erklärt Franjo Ambroz, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Pro Senectute Kanton Zürich. Der 62-jährige ausgebildete Psychologe, seit zehn Jahren an der Führungsspitze der grössten Kantonal-organisation von Pro Senectute, weiss, wovon er spricht: «Bei unserer Arbeit ist es wie in einer Beziehung: Auch wenn nicht immer beide gleicher Meinung sind, das gemeinsame Mit-einander funktioniert nur, wenn man sich vertrauensvoll und verlässlich auf Augenhöhe begegnen kann.»

spannende und erfüllende Begegnungen«Die Begegnungen mit Menschen sind es, die un-sere Arbeit so spannend und erfüllend machen»,

so Ambroz weiter. «So vielfältig wie unsere Arbeit sind auch unsere Dienstleistungen.» Und das Port-folio an Dienstleistungen ist tatsächlich beacht-lich. Über 300 Mitarbeitende und 3800 Freiwilli-ge tragen mit grossem Engagement dazu bei, dass Pro Senectute Kanton Zürich nicht nur hilfesu-chenden älteren Menschen eine grosse Stütze ist, sondern mit einem umfangreichen Freizeit- und Bildungsangebot auch einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitsförderung leistet.

Visit nimmt Sie in den nachfolgenden sechs Porträts mit auf eine Reise hinter die Kulissen unserer Arbeit. Im Mittelpunkt stehen die Ge-schichten unserer Kunden sowie unsere Mitarbei-tenden und Freiwilligen, die sie betreuen. Sie alle gewähren Ihnen einen Einblick in ihren Alltag.

Getreu unserem Leitspruch: Gemeinsam sind wir stärker.

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Sozialberatung

Vertrauen schaffen, Wert schät zung schenkenEine Zusammenarbeit, die auf Vertrauen und Offenheit basiert, ist das a und O in der sozialberatung von Pro senectute Kanton Zürich. 36 ausgewiesene Fachpersonen beraten ältere menschen ab 60 Jahren und ihre angehörigen kostenlos in vertraulichen Gesprächen in den Bereichen Finanzen, lebensgestaltung, Gesundheit, Wohnen und recht. Ein Besuch im Dienstleistungscenter Winterthur und Weinland.

ches taschengeld, über das er frei verfü-gen kann.

stets ein offenes OhrWem würden Sie Zugriff auf ihre Finan-zen erlauben? Sicher nur jemandem, dem Sie wirklich vertrauen. Vertrauen zu jemandem kann man wiederum nur aufbauen und haben, wenn ein offener Umgang miteinander gepflegt wird. Sowohl Anja Spescha wie auch René Fluck äussern sich sehr lobend über ein-ander. René Fluck fühlt sich willkommen

«So sehen die neuen Budgetzahlen aus», erklärt Anja Spescha. Die Sozialberaterin richtet sich mit ihren Worten an René Fluck. Fein säuberlich sind absehbare Einnahmen und Ausgaben aufgelistet. Es sieht recht gut aus, dank einer Miet-zinssenkung sogar etwas besser als erwartet.Der 64-jährige, frühzeitig pensionierte Rentner ist froh um diese hilfe. im Um-gang mit finanziellen Angelegenheiten habe er stets seine liebe Mühe gehabt. «Wenn ich Geld hatte, musste ich es

ausgeben», bringt er seine Schwäche auf den Punkt.Rund ein halbes Dutzend Sozialarbeite-rinnen und Sozialarbeiter sind bei Pro Senectute Kanton Zürich in Winterthur tätig. Anja Spescha ist eine von ihnen. Seit einem Dreivierteljahr unterstützt sie René Fluck im Rahmen eines Renten-verwaltungsvertrages. «Alle Rechnungen gehen an uns», erklärt Anja Spescha. Der Zahlungsverkehr wird von Pro Senectute Kanton Zürich übernommen. René Fluck erhält derweil ein monatli-

Fühlt sich willkommen und ernst genommen: René Fluck im Gespräch mit Anja Spescha.

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und gut unterstützt, und Anja Spescha schätzt, dass sie ehrlich und transpa-rent informiert wird. Die Beratung in finanziellen Fragen ist nur eine von mehreren Aufgaben, deren sich das team der Sozialbera-tung annimmt. Wer Unterstützung in einer persönlich schwierigen Situation wünscht oder sich über Entlastungs angebote (Spitex, Mahl-zeitendienste, transportmöglich-keiten, nachbarschaftshilfen) infor-mieren möchte, findet bei Anja Spescha und ihren Kolleginnen und Kollegen stets ein offenes Ohr. Zudem erhalten ältere Menschen und ihre Angehörigen in der Sozial-beratung von Pro Senectute Kanton Zürich auch Rat in rechtlichen Be-langen – etwa rund um Sozial-versicherungen. Oder bei Fragen zur Gesundheit oder Wohnsituation. Und nicht zuletzt findet man hier persönliche Wertschätzung. «Bei Pro Senectute Kanton Zürich werde ich ernst genommen», sagt René Fluck.

100 Jahre im Zeitraffer 1917 Weil die notlage alter Menschen so gross ist, kommen zehn Männer – Ärzte, Pfarrer und Fürsorger – am 23. Oktober 1917 in Winterthur zusammen, um ein hilfswerk für die «bedürftigen Greise beiderlei Geschlechts» zu gründen. >Seite 23

1918 Die Stiftung «Für das Alter» wird am 10. Juli 1918 in Bern als gemein-nützige Gesellschaft für bedürftige Greise formell gegründet. (Bild: Ausschnitt aus der Stiftungsurkunde)

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Finanzverwaltung und -betreuung: treuhanddienst

Wenn einem Zahlen plötzlich über den Kopf wachsenNach einem Hirnschlag war John Kirchheimer (73) stark auf Hilfe bei finanziellen angelegenheiten angewiesen. Er fand sie bei rolf Koller, einem von 616 Freiwilligen im treuhanddienst von Pro senectute Kanton Zürich. Freiwillige wie rolf Koller unter stützen ältere menschen, die ihren administrativen und finanziellen Pflichten nicht mehr vollumfänglich nachkommen können.

einen Vertrauten gefunden hat, der ihm in finanziellen Belangen nun schon seit zweieinhalb Jahren beisteht. «Ein absolu-ter Glücksfall», schwärmt er. «Ohne ihn wäre ich verloren.» Sein Gegenüber, der für Pro Senectute Kanton Zürich freiwillig tätig ist, lacht. Rolf Koller kennt den Rent-ner gut und weiss, dass die Bemerkung nicht ganz so ernst gemeint ist.

Die Chemie muss stimmenÜberhaupt wird viel gelacht an diesem tag in herrliberg, wo gerade die Sonne scheint. Er ist nicht einer, der trübsal bläst, sondern der jeden tag geniesst. Rolf Koller gefällt es. Sie würden sehr gut

Manchmal geht alles ganz schnell im leben. Davon kann John Kirchheimer ein lied singen. Am 3. Juni 2002 verlor er von einem Moment auf den anderen die Kon-trolle über sich. im Spital wachte er auf. Diagnose: ischämischer hirninfarkt. An die Zeit danach erinnert sich der heute 73-Jährige noch gut. «Beim Einkaufen hatte ich immer einen Zettel dabei. Darauf stand, dass ich einen hirnschlag erlitten habe und man mit mir geduldig umgehen müsse.» in der Zwischenzeit geht es ihm deutlich besser. Dank therapeutisch-logopädi-scher Unterstützung hat der ehemalige Unternehmer, der einst «Stoff für die

Damenwelt herstellte», seine Sprache wieder vollständig gefunden. Einzig wenn er nervös werde, stocke er noch leicht, stellte er selber fest.Geblieben ist aber ein handicap, das sich wohl nie mehr aus der Welt schaffen lässt. «ich kann wieder sechs Sprachen sprechen, aber ich kann nicht mehr rechnen», bringt er das Problem auf den Punkt. Zahlen sind für ihn nahezu ein Buch mit sieben Siegeln. Selbst für ein-fache Arbeiten am Computer brauche er heute eine Stunde, wofür früher fünf Minuten genügten. Umso glücklicher ist John Kirchheimer, dass er in der Person von Rolf Koller

«Ein absoluter Glücksfall»: Rolf Koller (linkes Bild) unterstützt John Kirchmeier (rechtes Bild) in finanziellen Belangen.

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harmonieren, sagen beide, und man glaubt ihnen aufs Wort. «Die Chemie stimmt.»Rolf Koller kümmert sich um die Buch-haltung von John Kirchheimer. Etwa einmal pro Monat treffen sie sich. Das sei für ihn, einen ehemaligen Buchhal-ter, kein riesiger Aufwand, zumal John Kirchheimer die Zahlungen selber erle-dige, was bei anderen Kunden im treu-handdienst oft nicht der Fall sei. «ich sehe mich bei ihm eher in der Funktion eines ‹Kontrolleurs›. Zudem führe ich die Korrespondenz mit den Behörden», umschreibt Koller sein Aufgabengebiet. Die Freiwilligenarbeit wird finanziell nicht entschädigt, rückvergütet werden jedoch alle anfallenden Spesen. in John Kirchheimer habe er einen interessan-ten und aufgestellten Gesprächspartner gefunden. Das sei bei anderen Manda-ten nicht immer so, sagt Rolf Koller aus Erfahrung. Rein theoretisch könnte John Kirchhei-mer die buchhalterischen Aufgaben auch seinen Kindern übertragen. Finanzfachleute gäbe es in seiner Fami-lie durchaus. Aber das wolle er lieber nicht. «Es ist viel angenehmer, solche themen mit einer aussenstehenden, vertrauenswürdigen und neutralen Person zu besprechen», betont er.

1920 im Kanton Zürich und in zehn weiteren Kantonen wurden von den poli-tischen Gemeinden erstmals ehrenamtliche Ortsvertreterinnen und Ortsvertreter eingesetzt. ihre hauptarbeit bestand in der Beschaffung der nötigen finanziellen Mittel und der individuellen Betreuung von hilfsbedürftigen Betagten.

1923 «Pro Senectute. Schweizerische Zeitschrift für Altersfürsorge, Alters-pflege und Altersversicherung», die erste schweizerische Fachzeitschrift für Altersfragen, erscheint im März 1923 mit einer ersten Ausgabe.

1925 Durch eine Volksabstimmung am 6. Dezember 1925 wird die AhV in der Bundesverfassung verankert. Der neue Verfassungsartikel erhält annähernd eine Zweidrittelmehrheit.

1929 Die eidgenössischen Räte beschliessen an ihrer Frühlingssession, dass die Stiftung Pro Senectute erstmals Bundessubventionen in höhe von maximal 500 000 Franken erhält.

1931 in einer Volksabstimmung vom 6. Dezember 1931 wird das Bundes-gesetz zur AhV mit einer Mehrheit von 60 Prozent abgelehnt. Damit bleibt der Weg zur Einführung einer Altersversicherung vorerst ver-sperrt. Vereinzelt führen Kantone kantonale Alters- und invalidenver-sicherungen ein.

1932 Die Stiftung «Für das Alter» eröffnet in Genf die «Cité Vieillesse», die erste Alterssiedlung des landes.

1939 Gemäss Bundesbeschluss vom 21. Juni 1939 wird der Beitrag der Eidgenossenschaft an die Stiftung auf 1,5 Millionen Franken pro Jahr erhöht.

1942 Am 25. Juli 1942 wird eine Volksinitiative zur Verwirklichung der Altersversicherung mit 180 000 Unterschriften eingereicht.

1944 Eine Expertenkommission im Auftrag des Bundesrates nimmt im Mai 1944 ihre Arbeit zur Formulierung eines AhV-Gesetzes auf.

1946 Die eidgenössischen Räte verabschieden am 20. Dezember 1946 das Bundesgesetz über die Alters- und hinterlassenenvorsorge mit grosser Mehrheit.

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hilfen zu hause: Pflege und Betreuung im Alltag

Zu Hause bleiben – so lange wie möglichDie Dienstleistungen von Pro senectute Kanton Zürich ermöglichen, lange selbstbestimmt zu Hause leben zu können. Die mitarbeitenden der «Perle» pflegen und betreuen ältere menschen daheim – in ihrer gewohnten umgebung, wo sie sich am wohlsten fühlen. so wie ursula Hofer in Kloten.

natürlich. «Sie hat einen klaren Plan und weiss genau, was sie will.»

Vertrauensbasis schaffenDas wäre ihm bei seinem «Antrittsbe-such» vor rund fünf Jahren beinahe zum Verhängnis geworden. Er sprang damals kurzfristig für eine kranke Kollegin ein. Frau hofer blockte zuerst ab, wollte ihn nicht. «ich musste viel Überzeugungs-arbeit leisten.» in der Zwischenzeit habe sie sich sehr gut an ihn gewöhnt. Sie lobt ihn über den grünen Klee. «Es ist wichtig, dass eine gewisse Vertrauensbasis

«Zum Glück gehe ich regelmässig zum Podologen. Sie dürfen also auch von meinen Füssen Bilder machen», scherzt Ursula hofer zum Fotografen. Die 91-Jäh-rige liegt im Bett in ihrer Wohnung in Kloten. Aufstehen kann sie nur mit etli-cher Mühe. Das muss sie immer, wenn sie für sich kocht. Oder wenn sie einer Mitarbeiterin oder einem Mitarbeiter der «Perle» den Schlüssel hinunterwirft, damit die türe geöffnet werden kann. An diesem Morgen wird sie von Werner hanhart betreut und gepflegt. Er sorgt sich liebevoll und geduldig um das Wohl

der Seniorin. Er erledigt hausarbeiten, macht die Wäsche. Auch das Staub-saugen und der Einkauf gehören dazu, genauso wie das haarewaschen. Werner hanhart ist einer von rund 80 Pflegerinnen und Pflegern der «Perle» – dem Pflege- und Betreuungsdienst von Pro Senectute Kanton Zürich. Dank deren Dienstleistungen können ältere Men-schen so lange wie möglich zu hause leben. Das entspricht ganz dem Willen von Ursula hofer. «ich will nie in ein Altersheim», macht sie kurz und knapp klar. «nie.» Werner hanhart weiss das

Ein Gefühl der Vertrautheit: «Perle»-Mitarbeiter Werner Hanhart bei Ursula Hofer.

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geschaffen werden kann», betont hanhart. Sobald irgendwo ein Wasser-hahn tropft oder eine leuchtbirne ausgewechselt werden muss, ist er bei Ursula hofer ein besonders gefragter Mann. «Der kann das.»Wenn immer möglich übernehmen dieselben Personen die Betreuung ihrer Kundinnen und Kunden – das schafft ein Gefühl der Vertrautheit. Frau hofer schätzt, dass sie von mehreren Personen betreut und gepflegt wird: «Ein bisschen Abwechslung tut mir gut.» So lange wie möglich selbstständig zu hause leben zu können – das ist Ursula hofer ein grosses Bedürfnis. «ich will hier bleiben und habe mit der ‹Perle› eine sehr gute Betreuung», sagt sie. Einen Fernseher besitzt sie nicht. «ich mag es nicht, alleine vor der Kiste zu hocken.» Stattdessen höre sie Radio und lese viele Bücher, derzeit ein Buch von Remo largo. Sie höre zwar schlecht. «Und ich habe zwei Vögel, einen grünen und einen grauen», sagt sie lächelnd, «den grünen und den grauen Star.»

1947 in der Volksabstimmung vom 6. Juli 1947 wird das AhV-Gesetz bei einer Stimmbeteiligung von sagenhaften 84 Prozent mit einer über-wältigenden Mehrheit angenommen. (Bild: Plakat von hans Erni zur Volksabstimmung)

1953 Die Schweizerische Gesellschaft für Gerontologie (SGG) wird unter massgeblicher Beteiligung der Stiftung Pro senectute gegründet. Pro Senectute Kanton Zürich erweitert das Dienstleistungsangebot von der reinen Fürsorge zur umfassenden Vorsorge: Der haushilfedienst wird eingeführt.

1960Eine erste «Beratungsstelle für Betagte» wird in Bern eröffnet.

1963in Freiburg öffnet eine erste Beratungsstelle in der Romandie ihre tore.

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Freizeitgestaltung

Wenn Senioren baden gehenÜber 30 000 Personen nutzen jedes Jahr die vielfältigen sport- und Bildungsangebote von Pro senectute Kanton Zürich. Gesund und beweglich bleiben auch die männer und Frauen im aqua-Fitness bei Erwachsenensportleiterin Prisca tortorici: Ein augenschein im schwimmbad in Wetzikon.

ger Schmerzen», schwärmt die 65-jähri-ge Marianne Vetter. Und am Abend nach dem training könne sie immer sehr gut einschlafen. «Beweglichkeit, Sturzprävention, sozialer Austausch und lachen»: So lassen sich die Motive der teilnehmenden zusam-menfassen. «ich freue mich auf jeden Donnerstag», sagt Verena Weinmann. Da das Aqua-training an einem anderen Ort aus Spargründen gestrichen werden musste, ist die 84-Jährige froh, einen mehr als befriedigenden Ersatz gefunden zu haben. Auf den Kurs seien sie und ihr Mann durch einen Flyer von Pro Senectute Kanton Zürich aufmerksam

noch muss die Seniorengruppe ein paar Minuten warten, bis sie an der Reihe ist. Das warme, rund 15 Meter lange Schwimmbad in Wetzikon wird noch von ein paar laut kreischenden Kindern in Beschlag genommen. Zeit also für ein kurzes Gespräch mit der Erwachsenen-sportleiterin Prisca tortorici und den ersten Ankömmlingen.Was ihren Schützlingen im angenehm warmen Wasser guttut, weiss tortorici genau. Sie hatte in früheren Jahren selber mit Rückenproblemen zu kämpfen und besuchte deshalb Fitnesskurse. «Eines tages fragte mich der leiter, ob ich nicht lust hätte, selber Kurse anzubieten», er-

innert sie sich. Gesagt, getan. Die gelern-te Coiffeuse mit handelsschulabschluss eignete sich die nötigen Kenntnisse in zahlreichen Weiterbildungen an, baute ein netzwerk auf und gibt heute wöchentlich vier Stunden Aqua-Fitness- Kurse für jeweils bis zu 15 Seniorinnen und Senioren. tortorici betont, wie aufgestellt und dankbar die teilnehmen-den sind, dass es dieses Angebot gibt.Frauen bilden das Gros der Kursteilneh-menden. «ich hatte heftige Schmerzen am Arm. Mit dem Altersturnen war ich in der Vergangenheit nicht zufrieden und wechselte dann zum Aqua-Fitness. ich bin völlig happy und habe jetzt viel weni-

«Wir sind wie eine Familie»: Prisca Tortorici beim Aqua-Fitness mit Senioren.

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geworden. hanspeter Weinmann gehört zur kleinen Zahl von älteren Männern, die ebenfalls einmal wöchentlich unter der Regie von Prisca tortorici Übungen im Wasser absol-vieren und lernen, wie man richtig atmet und die richtige Körperhaltung einnimmt, selbstverständlich mit zackiger Musik.

Wie eine FamilieSport und Gesundheit ist allerdings nur eine Facette, welche die Frauen und Männer Woche für Woche in die Schwimmhalle lockt. «Wir haben es immer sehr lustig zusammen», heisst es, oder «Wir sind wie eine Familie». Die verschiedensten themen kämen zur Sprache. Zudem beschränke sich der Kontakt nicht bloss auf die eine Stunde beim wöchentlichen Aqua- Fitness. Zweimal pro Jahr pflege man auch einen gesellschaftlichen Anlass, gehe zusammen essen. Und es sei auch schon vorgekommen, dass Kurs-leiterin tortorici als Samichlaus auftrat. natürlich nicht im Badekleid.

1966 Das Bundesgesetz über die Ergänzungsleistungen zu AhV und iV tritt am 1. Januar 1966 in Kraft. Es bildet auch die Grundlage für eine erwei-terte tätigkeit der Stiftung.

1967 Die Jubiläumsveranstaltung zum 50-jährigen Bestehen der Stiftung «Für das Alter» findet am 9. Okto-ber 1967 in Winterthur statt. Dort wird der Bericht «Die Altersfragen in der Schweiz» vorgelegt. Zum 50-jährigen Jubiläum erscheint eine Sondermarke.

1972 Durch eine Volksabstimmung am 3. Dezember 1972 wird das Drei-säulenmodell der Altersvorsorge in der Bundesverfassung verankert. Zugleich wird festgelegt, dass die Finanzierung der Altershilfe mit Mitteln der AhV-Kasse zu erfolgen hat. Die ersten zwei regionalen Bera-tungsdienste, die heutigen Dienstleistungscenter von Pro Senectute Kanton Zürich, werden eröffnet: im Mai nimmt der regio-nale Beratungsdienst der Stadt Zürich an der heutigen Geschäfts-stelle an der Forchstrasse seinen Betrieb auf, und im August wird die Beratungs stelle für das Knonaueramt in Affoltern am Albis eröffnet.

1973 Die dritte regionale Beratungsstelle für das Unterland und das Furttal öffnet in Bülach ihre tore.

1977 Das Zentralsekretariat von Pro Senectute Schweiz, die heutige Ge-schäfsstelle, bezieht im August sein heutiges Domizil in Zürich-Enge.

1978 Die Stiftung «Für das Alter» trägt seit Oktober 1978 offiziell den namen «Pro Senectute / Für das Alter».

1979 Die 9. AhV-Revision tritt Anfang 1979 in Kraft. Die Unterstützung von gemeinnützigen Organisationen der Altershilfe aus AhV-Mitteln ist damit gesetzlich geregelt.

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Generationenübergreifende Wohnpartnerschaften

Eine Win-win-Situation für Jung und AltPro senectute Kanton Zürich setzt sich von jeher für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die solidarität zwischen den Generationen ein. Wie man als älterer mann im Kontakt mit Jungen jung bleiben kann, weiss der rentner Peter merz aus Brütten bestens.

mit ihm sei alles im grünen Bereich, sagt Peter Merz. Ein neuer Student namens Alexandre wird Remo nach dessen erfolg-reichem Studienabschluss demnächst ablösen. «Wohnen für hilfe» von Pro Senectute Kanton Zürich sieht vor, dass die Studie-renden keine Miete bezahlen, hingegen gewisse leistungen erbringen, die indivi-duell mit dem Wohnpartner vereinbart werden. Das können Einkäufe oder klei-nere Reparaturen sein, ebenso Begleitun-gen zu Veranstaltungen, Gartenarbeiten oder hie und da Kochen – was nadja be-sonders gerne tut. Betreuerische oder pflegerische leistungen gehören nicht dazu. Als Faustregel gilt, dass pro Quad-

Eine ältere Person hat (zu) viel Platz in ihrem haus und schätzt den Kontakt mit Jungen, eine jüngere Person sucht ein Zimmer und schätzt den Erfahrungs-austausch mit jemand Älterem: Das ist eine ideale Voraussetzung für eine generationenübergreifende Wohn-partnerschaft – vor allem dann, wenn man sich persönlich auch noch sehr gut versteht.Ein solcher Glücksfall findet sich in der Zürcher Gemeinde Brütten, im haus von Peter Merz. nach dem tod seiner Frau vor sechs Jahren und dem Auszug der beiden Kinder blieb er zunächst eine Zeit lang alleine. Doch irgendwann reifte im bald 86-jährigen Rentner die idee, den

Versuch mit einer generationenübergrei-fenden Wohngemeinschaft zu wagen. Aus einem Angebot von vier bis fünf interessierten habe er sich sofort für nadja Waser entschieden, «ohne sie vor-her einmal gesehen zu haben». Er hatte einen guten Riecher, und dieser wurde beim ersten persönlichen treffen be-stätigt. Die beiden kommen glänzend miteinander aus, wie sie betonen. Seit knapp zwei Jahren wohnt die Ergo-therapie-Studentin in einem freien Zimmer im haus von Peter Merz. noch länger, nämlich seit drei Jahren, wohnt ein anderer Student hier. Während unseres Gesprächs ist der 26-jährige Remo Manz zwar nicht dabei, aber auch

Kommen glänzend miteinander aus: Nadja Waser und Peter Merz.

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ratmeter Wohnraum eine Stunde hilfe pro Monat geleistet wird. im Fall von nadja Waser wären das bei ihrer Zimmergrösse etwa 14 bis 15 Stunden pro Monat. «Diese Faust-regel haben wir aber noch nie ange-wandt», räumt Peter Merz ein. Die Rechnung scheint trotzdem für alle aufzugehen.

leben und leben lassenWas braucht es, damit Jung und Alt, die sich zu Beginn völlig fremd sind, so gut harmonieren? «leben und leben lassen», lautet die Devise. Eine gewisse Grosszügigkeit und toleranz sollten vorhanden sein. Wenn man sich gut verstehe, gehe man auch nicht klein-lich mit dem anderen um. nadja ist nicht nur froh, ein Zimmer in diesem haus gefunden zu haben. Sie schätzt an Peter Merz auch, dass sie mit ihm, manchmal noch mehr als mit Jungen, über gewisse themen diskutie-ren und von seinen Erfahrungen profi-tieren kann. Peter Merz wiederum liebt die Geselligkeit und weiss die hilfe der Jungen sehr zu schätzen. Als ehe-maliger Elektroingenieur hat er zwar ein technisches Flair. «Aber wie ein Smartphone funktioniert, ist mir manchmal immer noch ein Rätsel.»

1981 Die Stiftung Pro Senectute stellt im Oktober ihr «leitbild 1981» der Öffentlichkeit vor. Die grundlegenden Ziele sind: Erhalt der lebens-qualität im Alter und hilfe zur Selbsthilfe.

1982 in Wien findet die UnO-Weltkonferenz über das Altern statt. Die Schweizer Delegation steht unter der leitung von Peter Binswanger, Präsident des Direktionskomitees.

1983 Die Stiftung setzt sich mit einer Eingabe an den Bundesrat für einen weitgehenden Ausbau der Ergänzungsleistungen ein.

1984Ab 1984 finden zwischen den Geschäftsleiterinnen und Geschäfts-leitern der Kantonalkomitees und dem Zentralsekretariat nun regel-mässig treffen statt.

1989 in Vevey nimmt im April 1989 das Secrétariat romand seine tätigkeit auf.

1991 Die revidierte Stiftungsurkunde sowie das überarbeitete Stiftungsregle-ment treten per 1. Januar 1991 in Kraft.

1993 im März 1993 lanciert Pro Senectute Kanton Zürich die erste Ausgabe der Zeitschrift «Alter und Zukunft» – das heutige Visit – mit einer Auf-lage von rund 15 000 Exemplaren.

1994 Die Stiftung Pro Senectute Schweiz erhält auf Anfang 1994 erstmals ein einheitliches Erscheinungsbild.

1999 Bundespräsidentin Ruth Dreifuss eröffnet am 22. Januar 1999 das internationale Jahr der älteren Menschen in Bern.

2001 Die Botschaft des Bundesrates zum neuen Finanzausgleich belässt die Kernbereiche der Altershilfe beim Bund. in einer Volksabstimmung am 28. november 2001 wird die neugestaltung des Finanzausgleichs angenommen.

2007 Die Stiftungsversammlung von Pro Senectute Schweiz verabschiedet ein Entwicklungskonzept für die Gesamtorganisation.

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Beratung in der Altersarbeit

Ein altersgerechtes Wohnumfeld schaffenEin gutes Dutzend speziell geschulte Gemeinwesenmitarbeitende unterstützen bei Pro senectute Kanton Zürich Gemeinden, Institutionen und Projekte in der altersarbeit. mit tatkräftiger unterstützung des Dienstleistungs-centers unterland und Furttal wird in Otelfingen ganz konkrete altersarbeit geleistet. Das ambitionierte Ziel: ein Wohnprojekt für ältere menschen schaffen.

überlassen, sondern auch ihren nächs-ten lebensabschnitt aktiv gestalten. Zu diesem Zweck haben sie zusammen mit ein paar anderen interessierten den trägerverein «Alter native Otelfingen» gegründet. Die Gemeinwesenberaterin Elsa Zaugg begleitet die initianten bei ihrem Projekt. «Pro Senectute Kanton Zürich verfügt in der Gestaltung von Altersarbeit über eine jahrzehntelange Erfahrung», sagt sie. Erfahrung braucht es, denn ein solches Mammutprojekt lässt sich nicht von heute auf morgen aus dem Boden stampfen. Um die Arbeit aufzuteilen, wurden zwei je vierköpfige Arbeitsgrup-pen gebildet. Die eine, mit Ueli Altorfer und hans Kalt, kümmert sich um Finan-

Ueli Altorfer, der als Personalberater und Erwachsenenbilder tätig war, Othmar Eigenmann, ein ehemaliger Primarlehrer und Schulleiter, sowie hans Kalt, der in seiner beruflichen Aktivzeit unter anderem zwei städtische Altersheime führte: Sie wohnen nicht nur in der gleichen Gemeinde. Die drei herren, alle schon mehrere Jahre pensioniert, verfolgen auch ein gemeinsames Ziel: Bis in etwa fünf Jahren möchten sie ein grosses Projekt einweihen. Anvisiert wird der Bau von seniorengerechten Wohnungen auf Genossenschaftsbasis: 22 Wohn einheiten in Sichtweite ihrer heutigen Eigenheime. Denn Otelfingen ist ihre heimat, die sie nicht verlassen möchten.

Das haus von Ueli Altorfer, wo sich die kleine Gruppe zusammen mit Elsa Zaugg, Gemeinwesenmitarbeitende von Pro Senectute Kanton Zürich, gerade zu einer weiteren Gesprächsrunde trifft, ist ein kleines Paradies mit einem wunder-bar gepflegten Garten, der die hand-schrift von Altorfers Frau Verena trägt. Aber das Ehepaar kommt langsam in die Jahre, den anderen geht es gleich. Die Kinder sind ausgezogen, Unterhalt und Pflege ihres heims sowie seiner Umge-bung werden immer aufwendiger und anstrengender. idealerweise soll der Wohnraum irgendwann für junge Fami-lien freigegeben werden. ihre eigene Zukunft bezüglich Wohnen möchten die drei aber nicht dem Zufall

Verfolgen ein gemeinsames Ziel: Elsa Zaugg im Gespräch mit Ueli Altorfer, Othmar Eigenmann und Hans Kalt (von links).

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lEBEnSraum

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zierungsaspekte und die Verbindung zur Gemeinde. Die andere Gruppe, der Othmar Eigenmann und Elsa Zaugg angehören, klärt Sachverhalte rund um mögliche Wohnformen ab. Ganz neu muss nicht gestartet werden. in der nachbargemeinde Boppelsen kann das team Anschauungsunterricht nehmen, weil es dort schon ein vergleichbares Projekt gibt. Allerdings möchte man auch eigene Akzente setzen.

Gemeinsam für ein grosses ZielAllen ist bewusst, dass der Weg bis zum Ziel noch lang ist. Aber schon den Weg zu beschreiten und sich gemeinsam für ein grosses Ziel ein-zusetzen, ist den Beteiligten der Aufwand wert. «Der Prozess hat auch eine soziale Komponente», heben sie positiv hervor. Man komme immer wieder zusammen und diskutiere. Sollte das Vorhaben scheitern, wäre die Arbeit trotzdem nicht für die Katz gewesen. Aber natürlich hoffen sie auf einen Erfolg. immerhin hat das team dem Vernehmen nach schon ein posi-tives Signal von der Politik erhalten, dass das land im Baurecht abgegeben werde. noch müssen aber zahlreiche weitere hürden inklusive Gemeinde-abstimmung überwunden werden. Viel Glück!

2009Die Studie «leben mit wenig Spielraum. Altersarmut in der Schweiz» wird veröffentlicht.

2013 Eine ausserordentliche Stiftungsversammlung verabschiedet im Okto-ber 2013 die «Vision Pro Senectute» sowie die «Strategie 2017».

2014 Die nationale Kampagne «Alles hat seine Zeit. Das hohe Alter in unse-rer Gesellschaft» wird im november 2014 mit einer Podiumsdiskussion im Zürcher Grossmünster abgeschlossen. Ein neuer Markenauftritt mit neuem logo wird entwickelt.

2015 Die Studie «Erst agil, dann fragil. Übergang vom ‹dritten› zum ‹vierten› lebensalter bei vulnerablen Menschen» wird veröffentlicht.

2016 Die gemeinsam mit bfu, der Beratungsstelle für Unfallverhütung, und anderen Organisationen durchgeführte Kampagne zur Sturzprävention wird im März 2016 gestartet. in Biel findet am 24. Mai die nationale Fachtagung «care@home» mit Bundesrat Alain Berset statt.

2017 Die Veranstaltungen zum 100-Jahr-Jubiläum der Stiftung beginnen am 1. April 2017 in Bern. Gleichzeitig tritt alt Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf das Amt der Stiftungsratspräsidentin von Pro Senectute Schweiz an. Das Jubiläumsjahr wird am 23. Ok-tober 2017 mit einer Veranstaltung am Gründungsort in Winterthur abgeschlossen.

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lebensraum

18 Visit Herbst 2017

Frau Widmer-Schlumpf, warum haben Sie das Stiftungsratspräsidium von Pro Senectute Schweiz übernommen?Einen Einfluss hatte sicher meine eigene Le-benserfahrung. Meine Grosseltern waren wäh-rend der Kindheit und Jugendzeit für mich sehr wichtig. Und meine Eltern waren es dann für un-sere Kinder. Dank der Hilfe meiner Mutter konn-te ich Beruf und Familie verbinden. Wenn die Generationen einander gegenseitig unterstützen, profitieren alle.

Was hat Sie bei Pro Senectute am meisten über-rascht?Ich war und bin beeindruckt, welch wichtige Rol-le unsere 18 000 Freiwilligen für Pro Senectute spielen. Es scheint mir wichtig, dass ihre Leistung nach aussen noch sichtbarer gemacht wird. Gera-de als Organisation mit teilweise subventionierten Angeboten ist es wichtig aufzuzeigen, welchen Wert diese Arbeitsleistung hat und dass, wenn sie von der öffentlichen Hand erbracht werden müss-te, diese sie viel kosten würde. In Zukunft wird es noch viel mehr Freiwillige brauchen.

Sie beschäftigen sich jetzt von Amtes wegen mit dem Alter. Wer sind denn «die Alten» als Ziel-gruppe? Meine Erfahrung ist, dass man sich schon früh im Leben in bestimmten Momenten alt fühlen kann. Meines Erachtens gibt es vereinfacht gesehen zwei wichtige Unterschiede bei älteren Menschen: einerseits die aktiven, selbstständigen und mobi-len älteren Menschen, anderseits jene, die Unter-stützung im Alltag benötigen.

Trotz AHV, EL und Pensionskasse hört man immer wieder von älteren Menschen, die finan-ziell nicht mehr über die Runden kommen. Was unternimmt Ihre Organisation, um dem Problem der Altersarmut zu begegnen? Fehlende finanzielle Mittel bedeuten nicht zwin-gend, dass sich jemand auch arm fühlt; entschei-dender ist oft die soziale Einbindung. Doch es ist eine Tatsache, dass in der Schweiz jeder achte Rentner mit einem Einkommen an oder unter der Armutsgrenze auskommen muss. 38 Prozent der Frauen haben nur die AHV-Rente und erhalten keine Pensionskassenleistungen. In unserem Engagement wollen wir auch diesem Umstand Rechnung tragen.

Es sind mehr Frauen als Männer, die die Kosten des Lebensbedarfs kaum decken können. Braucht es für Frauen besondere Massnahmen? Auf der praktischen Ebene bieten die Sozialbera-tungen von Pro Senectute Unterstützung, wenn es um Fragen betreffend Ergänzungsleistungen oder Prämienverbilligungen geht. Genutzt werden diese Angebote heute stärker von Frauen als von Männern.

Wenn wir von Altersvorsorge sprechen, geht es auch immer um das Miteinander der Generatio-nen. Wie schaffen wir es, diesen Kitt zwischen den Generationen weiterhin zu erhalten? Ich denke, dass der Generationenzusammenhalt innerhalb der Familie im Allgemeinen gut funk-tioniert. Schwieriger ist es auf der gesellschaftli-chen Ebene, wo immer wieder versucht wird, die Generationen gegeneinander auszuspielen.

«Wir müssen heute denken, was morgen funktionieren soll»Seit dem Frühjahr ist Eveline Widmer-Schlumpf Präsidentin von Pro Senectute Schweiz. Ein Gespräch über Generationenzusammenhalt, Herausforderungen für die Zukunft und ihre persönliche Sicht auf das Alter.

interview: rita torcasso Foto: Daniel rihs

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lebensraum

19Visit Herbst 2017

«Wir müssen heute denken, was morgen funktionieren soll»

Zur Person Eveline Widmer-schlumpf (61) ist seit April dieses Jahres Präsidentin der Stiftung Pro Senectute Schweiz. Sie war von 2008 bis Ende 2015 Mitglied des Bundesrates, zunächst Vorsteherin des Eidgenös-sischen Justiz- und Poli-zeidepartements (EJPD), ab november 2010 des Eidgenössischen Finanz-departements (EFD). Am 14.Dezember 2011 wurde sie von der Vereinigten Bundesversammlung zur Bundespräsidentin 2012 gewählt.

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lebensraum

20 Visit Herbst 2017

Inserat

Sonnmatt tut gut.

Gesund werden, gesund bleiben, gelassen altern.

www.sonnmatt.ch

Manche malen den Teufel an die Wand und sagen, der Generationenvertrag sei ein Auslauf-modell. Braucht es andere Ansätze?Aus meiner Sicht stimmt die Balance noch. Um sie zu erhalten, ist es aber wichtig, die unter-schiedlichen Ansichten von Jung und Alt zu res-pektieren. Ich habe viel Vertrauen in die Jungen. Wir Älteren können ihnen Grundlagen und unse-re Erfahrungen weitergeben. Die Jungen müssen aber für Fragen, die vor allem ihre Zukunft betref-fen, ihre eigenen Wege und Lösungen finden.

Eine der Prognosen der Zukunft ist, dass der freiwillige Einsatz bei der Pflege von Angehörigen abnehmen wird. Beschäftigt sich Pro Senectute mit dieser Frage?Dieses Thema ist zentral für uns. Pro Senectute ist überzeugt, dass der Anspruch von pflegenden Angehörigen auf Betreuungsgutschriften bei der AHV verbessert werden sollte. Wenn im Herbst die Vernehmlassung zu den vom Bundesrat zur Unterstützung pflegender Angehöriger vorgese-henen Massnahmen beginnt, werden wir sicher unsere Fachmeinung einbringen.

Vor allem Frauen übernehmen die Pflege von An-gehörigen. Braucht es mehr Anreize für Männer?

Wichtige Anreize sind Betreuungsgutschriften oder Entlastungsangebote, denn pflegende Ange-hörige nehmen oft Lohneinbussen in Kauf. Im Unterschied zu vielen Frauen wachsen Männer oft erst nach der Pensionierung in Pflegeaufgaben hinein, weil sie vorher die Arbeit nicht reduzieren können oder wollen. Gefordert sind deshalb sicher Arbeitnehmer wie Arbeitgeber.

2017 feiert Pro Senectute das 100-jährigeJubiläum. Ist die Organisation gut aufgestellt oder besteht für die Zukunft Reformbedarf?Pro Senectute hat sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten kontinuierlich verändert und ange-passt und sich auch immer wieder neuen Heraus-forderungen gestellt. Gerade heute verändert beispielsweise der Umgang mit der Digitalisie-rung unser Leistungsangebot. Für ältere Men-schen ist die Digitalisierung ein Schlüssel, um im Alltag noch mithalten zu können. Gefragt sind zudem neue Formen von Unterstützung für Hoch-betagte. Wir müssen heute denken, was morgen funktionieren soll.

Was heisst das konkret?Zum Beispiel neue Konzepte rund ums Wohnen. Mit Wohnformen, welche die nachbarschaftliche

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21Visit Herbst 2017

Kooperation und Unterstützung fördern, wird im grösseren Rahmen Solidarität gelebt – wie früher in vielen Grossfamilien. Ein weiteres Projekt könnte die sogenannte Zeitvorsorge sein, mit wel-cher man durch Freiwilligenarbeit Zeitguthaben für die eigene Betreuung im Alter ansparen kann.

Bis 2030 wird sich die Zahl der über 80-Jährigen fast verdoppeln. Was unternimmt Pro Senectute im Hinblick auf diese wachsende Zahl an Hoch-betagten? Es ist wichtig, dass wir immer wieder in Erinne-rung rufen: Jeder Mensch hat Anspruch auf Res-pekt und Würde bis zum Tod. Dieses Recht ist im Übrigen auch in der Bundesverfassung verankert. Konkret heisst das für uns, dass sich Pro Senec-tute für gute Betreuungsangebote und für eine zeitgemässe Palliative Care einsetzt.

Gibt es etwas, das Ihnen besonders am Herzen liegt?Es sind zwei Anliegen. Erstens, dass möglichst viele alte Menschen möglichst lange zu Hause leben und weitgehend selbstständig und aktiv ihr Leben gestalten können. Und zweitens möchte ich mit den Jungen im Gespräch sein und das Ver-ständnis für die gegenseitigen Bedürfnisse för-dern. Es ist wichtig, dass wir uns darin einig sind, dass funktionierende Sozialwerke der Kitt für den Zusammenhalt der Generationen sind.

Die Leistungen von Pro Senectute kosten Geld, selbst wenn man berücksichtigt, dass sie auf sehr viele Freiwillige zählen kann. Doch heute wird beim Bund und in vielen Kantonen gespart. Wie wird die Organisation auf Beitrags-kürzungen reagieren?Wir werden noch besser aufzeigen müssen, wel-che zentralen Leistungen wir für die Gesellschaft erbringen, und uns auch fragen, was es denn für Alternativen gäbe, wenn diese Mittel gestrichen würden. Zudem müssen wir unsere Angebote, welche von den Seniorinnen und Senioren bezahlt werden und schon heute fast 50 Prozent unserer Erträge generieren, weiter stärken.

Pro Senectute Schweiz besteht aus zahl- reichen Kantonalorganisationen und hat 130 Beratungsstellen. Ist diese Dezentralisie-rung zukunftstauglich?

Bei allen Dienstleistungen für Seniorinnen und Senioren und deren Angehörige ist diese Dezen-tralisierung sinnvoll, weil die Angebote so an die regionalen Bedürfnisse angepasst werden kön-nen. Sie bringt einen grossen Mehrwert. Überge-ordnete Management-Aufgaben werden hingegen vermehrt vereinheitlicht werden müssen. Dieser Prozess braucht aber eine gewisse Zeit.

Zurück zum Alter: Wie möchten Sie selber alt werden?Mein grösster Wunsch ist, selbstständig und au-tonom zu bleiben und selber entscheiden zu kön-nen. Das lange Leiden meiner Mutter hat mir aber auch bewusst gemacht, dass man im Alter die Ansprüche an die Umstände anpassen muss. Da-bei hilft sicher, wenn das Umfeld stimmt und man von vertrauten Menschen unterstützt wird.

Sie sind heute fünffache Grossmutter und sehr engagiert in der Familie. Erbringen Sie damit eine Art Vorleistung für später?Für mich war immer klar, dass ich gerne Gross-mutter sein werde, meine eigenen Grosseltern waren für mich Vorbild. Ich betreue meine Enkel regelmässig. Diese Regelmässigkeit ist mir wich-tig, weil sie Vertrautheit gibt.

Was ist Ihnen im jetzigen Lebensabschnitt wichtig? Ich habe heute Aufgaben, in die ich auch meine Lebenserfahrungen einbringen kann. Für Pro Senectute wende ich etwa zwei Tage pro Woche auf. Weiter engagiere ich mich in der Kinder- und Jugendberatung im Kanton Graubünden und in verschiedenen Stiftungen. Und natürlich nehme ich mir Zeit für meine Enkelkinder.

Sie haben praktisch das ganze Leben im kleinen Bündner Ort Felsberg gelebt, Ihrem Familienort.Der Ort erdet mich und gibt mir Energie für mei-ne Aufgaben. Ich habe von zu Hause viel Halt fürs Leben mitbekommen. Es sind wohl diese Wurzeln, die mich an Felsberg binden.

Das Jubiläumsjahr von Pro Senectute dauert ja noch einige Monate. Welche Veranstaltungen sind oder waren Ihnen besonders wichtig? Die regionalen Feiern sind für mich als Präsidentin interessant, weil sie die Vielfalt unserer Organi-sation zeigen. Ein besonderer Anlass war der 1. August, weil Pro Senectute als Ehrengast auf dem Rütli eingeladen wurde. Ich freue mich auf die Konzerttournee des Schweizerischen Jugend- Sinfonie-Orchesters, welches den Film «Modern Times» von Charlie Chaplin live begleiten wird. Ich werde das Vergnügen haben, den Auftakt der Tournee in Zürich am 14. Oktober zu erleben.

«Jeder Mensch hat Anspruch auf Respekt und Würde bis zum tod.»

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lebensraum

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Einen hübscheren Namen kann ein kurzes Wegstück nicht haben: Liebe-strasse. Wir stehen am Rand der Alt-stadt von Winterthur, hinter uns das alte Rathaus, vor uns das Museum Oskar Reinhart und der Stadtgarten. Hier beginnt die Liebestrasse, an der auch das Kunst- und das Naturmuseum

liegen. Und direkt daneben, etwas ver-steckt hinter zwei mächtigen Bäumen, das Ziel unserer Reise: das Kongress- und Kirchgemeindehaus an der Stras-sennummer 3.

Ein imposantes Gebäude mit einer über hundertjährigen, bewegten Ge-schichte. Erbaut wurde es 1913 von der

Kirchgemeinde der Stadt Winterthur nach den Plänen der Architekten Brid-ler und Völki. Es beherbergt einen gros-sen, zweigeschossigen Konzertsaal sowie zwei kleinere Säle und mehrere Sitzungszimmer.

Das Kirchgemeindehaus stand von jeher allen sozialen Gruppen und Glau-

Ein Haus mit Leben, zwei Männer mit HerzIm Kirchgemeindehaus an der Liebestrasse in Winterthur wurde Pro Senectute vor 100 Jahren gegründet. Den Anstoss gaben zwei aussergewöhnliche Menschen: der Arbeiterpfarrer Albert Reichen und der Kaufmann Maurice Champod. Eine Spurensuche am Ort, wo alles begann.

text: Ivo Bachmann

Ein Ort mit Geschichte: Im Kirchgemeindehaus an der Liebestrasse in Winterthur wurde Pro Senectute gegründet.

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bensgemeinschaften offen. Die erste städtische Säuglingsfürsorgestelle war an dieser Adresse eingerichtet und be-trieben worden – anno 1914; hier gab es während des Ersten Weltkriegs eine Suppenküche und während des Zwei-ten Weltkriegs einen Speisesaal für Kriegsflüchtlinge und Internierte. In den 1990er Jahren diente das Unterge-schoss als Notschlafstelle für obdach-lose Drogenkonsumenten. Stets war das Haus ein Ort der Wohltätigkeit und der offenen Begegnung. So auch am 23. Oktober 1917, als sich einige Herren hier trafen, um unter dem Patronat der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft (SGG) die Stiftung «Für das Alter» – die heutige Pro Senectute – zu gründen.

seelsorge am stammtischEine wegweisende Rolle bei der Grün-dung der Stiftung spielten der Kauf-mann Maurice Champod (1879–1967) und der damalige Winterthurer Stadt-pfarrer Albert Reichen (1864–1929). Noch heute erinnert eine gusseiserne Büste des Berner Künstlers Karl Schenk im Innern des Kirchgemeinde-hauses an Albert Reichen.

Reichen wirkte 34 Jahre lang als Pfarrer in Winterthur. Er widmete sich in besonderer Weise den Schwachen und Armen in der Gesellschaft – ein Engagement, das wohl in seinen eigenen Erfahrungen als Kind und Jugendlicher wurzelte. Albert Reichen stammte aus armen Verhältnissen. Ge-sundheitliche und finanzielle Schick-salsschläge hatten sein Elternhaus in erhebliche Not gebracht. Zusammen mit acht Geschwistern wuchs er in Grindelwald, Bern und Zürich auf.

Dass Albert Reichen 1895 als Stadt-pfarrer nach Winterthur berufen wur-de, sorgte weitherum für Aufsehen. Denn Reichen war für damalige Ver-hältnisse ein unkonventioneller Seel-sorger. Statt viele fromme Ermahnun-gen von der Kanzel zu predigen, ging er lieber in die Gaststuben, zu den Ar-beiterfamilien, unter das einfache Volk. Er engagierte sich für die soziale Bewe-gung, erst als Mitglied des Grütliver-eins (einer Organisation der Arbeiter-bewegung), dann als Sozialdemokrat. Seine Wahl als Stadtpfarrer von Win-

terthur sollte denn auch «einen enge-ren Contact zwischen der sozialistisch denkenden Arbeiterbevölkerung und der Kirche schaffen», wie seine Tochter Dora in ihren Aufzeichnungen erklärt.

Die Not der arbeiterfamilienDafür gab es guten Grund. Die Indus-trialisierung hatte in Winterthur tiefe Spuren hinterlassen. Die Giesserei Sul-zer war über die Jahrhundertwende ein Grossunternehmen mit über 3000 Mit-arbeitenden geworden und lieferte Dampfmaschinen, Schiffe und Diesel-motoren in alle Welt. Auch andere In-dustrie- und Handelsbetriebe in der Stadt wuchsen kräftig und schnell: die Lokomotiv- und Maschinenfabrik SLM etwa, die Spinnerei Rieter oder das Handelshaus Volkart. Winterthur wur-de zur Industrie- und Arbeiterstadt. Sechstagewoche, Zehn- bis Zwölfstun-dentage. Nach einer strengen Arbeits-woche benötigten die Arbeiterinnen

und Arbeiter am Sonntagmorgen etwas Schlaf. Ein Kirchbesuch stand nicht in vorderster Priorität.

Dazu kamen ab 1914 die Folgen des Weltkriegs. Die Schweiz blieb zwar von den direkten Kriegswirren verschont. Doch die soziale Not nahm auch hier-zulande dramatisch zu. Nahrungsmit-tel wurden knapp. Vor allem Arbeiter-familien bangten um ihre Existenz. Die Verelendung weiter Teile der Bevölke-rung traf auch viele alte Menschen. Wer nicht von seiner Familie versorgt werden konnte, landete in einem Asyl. Das war zumeist nichts anderes als ein Armenhaus.

Albert Reichen sagte von sich: «Ich bin vom Sozialismus zum Pfarramt ge-kommen und vom Pfarramt alle Tage zur sozialen Bewegung.» Er setzte sich dafür ein, dass in Winterthur auch

«Licht für ihren Lebensabend»23. Oktober 1917, 19 Uhr, Kirchge-meindehaus liebestrasse in Winter-thur. Acht Personen aus dem kirchli-chen leben und aus dem Sozial- und Gesundheitswesen treffen sich in einem Sitzungszimmer zur Grün-dungsversammlung eines «nationa-len Werks zu Gunsten des mittel-losen Alters». Auf der tagesordnung stehen sechs Punkte. Es geht um die schlimme lage der armen alten Menschen in der Schweiz und um die Gründung einer neuen Organisa-tion, die sich dieser not landesweit annehmen sollte. Zwei der insge-samt zehn Gründungsmitglieder müssen sich für die Sitzung ent-schuldigen.initiiert hat die Versammlung der in Winterthur lebende Kaufmann und Philanthrop Maurice Champod. Er hat sich seit einiger Zeit vertieft mit der not der alten Menschen ausein-andergesetzt und darüber ein länge-res Exposé verfasst. Es gipfelt im flammenden Aufruf zur Gründung einer nationalen hilfsstiftung «Für das Alter». Sie soll – unter dem Pat-ronat der Schweizerischen Gemein-nützigen Gesellschaft (SGG) – das Bewusstsein für die Situation der alten Frauen und Männer fördern, durch Spendensammlungen das los von alten Menschen in Armut ver-bessern und «alle Bestrebungen zur Förderung der Alterssicherung» un-terstützen. Kurzum: Das neue Werk soll alten Menschen «etwas licht für ihren lebensabend» schenken. Am 10. Juli 1918 erfolgt die formelle Gründung der Stiftung Pro Senectute in Bern. Maurice Champod wird ihr erster Zentralsekretär. Bundesrat Giuseppe Motta übernimmt das Präsidium der Abgeordnetenver-sammlun g, der heutigen Stiftungs-versammlung. Das Direktionskomi-tee, der spätere Stiftungsrat, wird vom Zürcher Arzt Rudolf von Schulthess präsidiert. in den Folge-jahren entstehen die kantonalen Organisationen der neuen Stiftung.

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Sechstagewoche, Zehn-stundentage: Am Sonn-tagmorgen brauchten die Arbeiter etwas Schlaf. Ein Kirchbesuch stand nicht in vorderster Priorität.

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lebensraum

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ausserhalb der Stadtkirche geeignete Räume für die seelsorgerische Tätigkeit entstanden; das gelang ihm etwa mit der Einweihung des Kirchgemeinde-hauses an der Liebestrasse. Dass wenig später eine Frauenklinik im Winterthu-rer Spital eröffnet wurde, war ebenso sein Verdienst. Er wirkte im Grossen Stadtrat, im Zürcher Kantonsrat, im kantonalen Erziehungsrat und in der Hochschulkommission. Fast wäre er 1917 Regierungsrat geworden; der Ar-beiterpfarrer erreichte zwar das abso-lute Mehr, fiel jedoch als überzählig aus der Wahl.

Visionärer KaufmannReichens nachhaltigstes Werk aber sollte die Pro Senectute werden, zu de-ren Gründung er den entscheidenden Anstoss gab. Maurice Champod, ein in Winterthur lebender Kaufmann, wand-te sich an ihn, weil er ein zivilgesell-schaftliches Engagement suchte. «Tun Sie etwas für das Alter!», riet ihm der Arbeiterpfarrer.

Maurice Champod war eine schil-lernde Persönlichkeit. Der gebürtige Waadtländer war in einem protestanti-schen, sehr bibeltreuen Milieu aufge-wachsen. Er hatte eine gute Anstellung

als Propagandachef bei der Firma Mag-gi in Kemptthal bei Winterthur, verfolg-te jedoch seit einiger Zeit die Idee einer Weihnachtssammlung für verwaiste Jugendliche. Albert Reichen und später auch Albert Wild, der langjährige Zentralsekretär der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft (SGG), überzeugten ihn jedoch, dass es not-wendiger sei, sich für bedürftige alte Menschen zu engagieren. Denn 1912 war mit Pro Juventute bereits eine Stif-tung gegründet worden, die sich der Jugend verschrieb.

Champod war in den wohltätigen Kreisen ein unbekannter Mann, die Welt der Fürsorge war ihm noch fremd. Trotzdem verfolgte er hartnäckig seine Idee. Dank der Unterstützung durch die SGG wurde sie Realität. Mehrere Persönlichkeiten aus dem kirchlichen Leben und aus dem Bürgertum des Lan-des gründeten am 23. Oktober 1917, «Sitzungsbeginn punkt 7 Uhr abends», im Kirchgemeindehaus an der Liebe-strasse 3 die Stiftung «Für das Alter» (siehe Box auf Seite 23). Sie sollte sich für «bedürftige Greise» engagieren und den «Betagten in den trostlosen Asy-len» beistehen. Maurice Champod wur-de ihr erster Zentralsekretär. An die-

Ein geselliger Mensch: Der Arbeiterpfarrer Albert Reichen (zweiter von links) gab den entscheidenden Anstoss zur Gründung von Pro Senectute (hier im Bild – von links – mit seinen Zeitgenossen Arnold Knellwolf, Carl Landolt und Fritz Studer).

sem Tag wurden de facto die späteren Stiftungen Pro Senectute Kanton Zü-rich und Pro Senectute Schweiz aus der Taufe gehoben.

Pfarrer Reichen begleitete die Stif-tung als Gründungsmitglied sowie im Direktoriumskomitee. «Sein Sozialis-mus war der Sozialismus der Men-schenliebe», schrieb die «Neue Zürcher Zeitung» in einem Nachruf. Reichen starb am 25. November 1929, einem Sonntag. Noch tags zuvor, so berichtet seine Tochter, hatte sich der 65-jährige Pfarrer nach längerer Krankheit aufge-rafft, um in seiner Stadtkirche über das ungelöste Problem zwischen Kirche und Dienstverweigerern zu referieren. Stunden später verweigerte sein Herz den weiteren Dienst.

Quellen:Kurt Seifert: Stationen in der Geschichte von Pro Senectute Schweiz, Chronik 1917–2007, Pro Senectu-te Schweiz, 2007 | Kurt Seifert: Eine Jahrhundertge-schichte – Pro Senectute und die Schweiz 1917–2017, Pro Senectute Schweiz, 2017 | Matthias Ruoss: Fürsprecherin des Alters – Geschichte der Stiftung Pro Senectute im entstehenden Schweizer Sozial-staat, Chronos Verlag, 2015 | winterthur-glossar.ch von Heinz Bächinger und Urs Widmer | Diverse Zeitdokumente im Schweizerischen Sozialarchiv (Stiftungsarchiv der Pro Senectute), u.a.: Das Leben von Pfarrer Albert Reichen 1864–1929, aufgezeichnet von seiner Tochter Dora Roth-Reichen, 1939.

Ein Mann mit einer Mission: Der Kaufmann Maurice Champod war die treibende Kraft hinter der neuen Stiftung «Für das Alter».

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lebensart

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Über 30 Grad ist es und sonnig am Mittwoch, 21. Juni 2017: Im Kreise ihrer Verwandten und zahlreicher ge-ladener Gäste darf Charlotte Hug auf Schloss Wülflingen bei Winterthur ihren 100. Geburtstag feiern.

Exakt ein Jahrhundert früher – an einem Donnerstag – erblickt sie in Win-terthur das Licht der Welt. Draussen in der Welt tobt der Erste Weltkrieg. Glei-chentags beschliessen die eidgenössi-schen Räte, für 8,65 Millionen Franken Kriegsmaterial zu beschaffen.

Charlottes Vater Heinrich Richard Peter (1878–1948) betreibt zusammen mit seinem Bruder ein Kolonial-warengeschäft. Und Mami Lydia Fanny (1885–1962) bereitet dem Mädchen eine schöne und behütete Kindheit. Gerne erinnert sie sich daran, dass die Familie – zu der bald noch die jüngere Schwester Verena Hedwig stösst – jeweils im Sommer nach

Die FrohnaturCharlotte Hug kommt im gleichen Jahr zur Welt, in dem Pro Senectute gegründet wird. Sie habe ein gutes Leben gehabt, sagt die Winterthurerin, die noch immer in den eigenen vier Wänden lebt.

text: robert Bösiger Foto: Christian roth

Monbiel bei Klosters im Bündnerland fuhr.

Charlotte Peter – im Freundes- und Familienkreis liebevoll Lotte genannt – geht gern zur Schule, ist fleissig und schafft so im Jahr 1936 die Matur. «Ursprünglich», sagt sie im Gespräch, «wollte ich Medizin studieren.» Doch dann sei ihr ihr späterer Mann in die Quere gekommen. Wie bitte? «Ja», sagt sie schmunzelnd: «Er war Medizin-student. Und ich dachte für mich: Wenn der mir bleibt, dann bin ich sowieso seine Angestellte und lerne deshalb lieber gleich Laborantin.»

Bereut hat Charlotte Hug den dama-ligen Entscheid nie. Nämlich deshalb, weil es ihr wohler war, dass ihr Mann die ärztliche Verantwortung getragen hatte.

Frauenhilfsdienst und HeiratBevor Charlotte Peter im August 1943 ihren Roger heiratet, rückt sie ein. In

einem Lausanner Schulhaus hilft sie als Angehörige des Frauenhilfsdienstes FHD mit, eine Militärsanitätsanstalt einzurichten und zu betreiben. Patien-ten sind Schweizer Soldaten und Flüchtlinge aus Frankreich. Die Zeit des Krieges hat sie persönlich alles in allem als gar nicht so schlimm empfun-den.

Kriegsbedingt radelt das junge Ehe-paar flitternd per Velo ins Tessin und zurück. 1944 kommt Sohn Rudolf und 1948 Tochter Marianne zur Welt. Weil im gleichen Jahr der Vater stirbt, kann die junge Arztfamilie ins Elternhaus am Obertor 1 einziehen; ihr Mann er-

2017 feiern wir Jubiläum: 100 Jahre Pro senectute Kanton Zürich

Aus diesem Anlass porträtiert Visit in jeder Ausgabe einen hundertjährigen Menschen.

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öffnet eine Praxis als erster Lungen-facharzt der Ostschweiz.

Eigene arztpraxisDiese Zeit, die 35 Jahre (von 1950 bis 1984) in der eigenen Arztpraxis, sind rückblickend die schönsten Jahre in ihrem Leben, sagt Charlotte Hug be-stimmt. «Mein Mann und ich haben gerne gearbeitet – von morgens 7 Uhr bis Mitternacht.» Als düsterstes Kapitel bezeichnet sie die Monate im Jahr 2002, als nicht nur ihr Mann Roger, sondern auch noch Sohn Ruedi uner-wartet mit nur 58 Jahren an Bauchspei-cheldrüsenkrebs verstirbt.

Sie selber bleibt gesund, stellt sich tapfer den Schicksalsschlägen und freut sich um so mehr an der wachsen-den Anzahl von Enkelkindern und Urenkeln – derzeit je sieben an der Zahl. Wäre nicht das Augenleiden, das sie fast erblindet, könnte sich Char lotte Hug rundum glücklich schätzen.

Wie erklärt sich die rüstige 100-Jäh-rige selber, weshalb sie so alt geworden ist? «Das bin ich schon oft gefragt wor-den», sagt sie. Und fährt weiter: «Dabei habe ich gar nichts Besonderes gemacht. Ich habe immer gegessen, worauf ich Lust hatte – ausser Knoblauch und Zwiebeln.» Geraucht habe sie allerdings

nicht – im Gegensatz zu ihrem Mann: «Der hat geraucht wie ein Kamin.»

Zu den Höhepunkten ihres Lebens gehören die zahlreichen Reisen. Ins Tessin, wo die Arztfamilie seit 1960 ein Ferienhaus besitzt. Nach Italien zu Freunden, dann nach Griechenland, Israel und Amerika. Aber lange seien sie nie weg gewesen, sagt sie: «Mein Mann sagte immer «Ich muss wieder heim». Auf dem Bodensee haben die Hugs ein Segelschiff. Wann immer es geht, schliessen sie am Donnerstag-nachmittag die Praxis und reisen an den Bodensee für ein verlängertes Wochenende.

Charlotte Hug kann auch mit 100 Jahren noch in den eigenen vier Wänden leben und sich an jedem Tag erfreuen.

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lebensart

29Visit Herbst 2017

Auf die Frage, ob es etwas gebe, das sie leider nicht getan habe in ihrem langen Leben, sagt sie: «Ich wäre gerne noch etwas mehr und länger gereist. Vor allem wäre ich gerne einmal nach Südamerika.» Aber sonst sei ihr Leben schön und gut, sagt sie, ohne lang zu überlegen.

Grossmutter und urgrossmutterDass Charlotte Hug noch immer in den eigenen vier Wänden wohnen kann, macht sie glücklich. Eine grosse Hilfe sind ihr die Mitarbeitenden der örtli-chen Spitex, die sie täglich betreuen. Und ihr jeweils auch ihren geliebten «Landboten» vorlesen. Ist es eine Op-tion für sie, dereinst doch noch in ein Altersheim umzuziehen? «Vorläufig noch nicht», sagt sie entschlossen. Ap-

ropos Zeitung, wie kommt sie zurecht mit dem heutigen Zustand der Welt? Charlotte Hug: «Ich finde es ohnmäch-tig, was momentan alles passiert. War-um nur müssen sich alle gegenseitig die Köpfe einschlagen, warum muss so vieles zerstört werden?»

Und trotzdem: Sie selber fühlt sich wohl und sagt: «Ich darf mich nicht be-klagen. Manchmal erinnere ich mich statt zu schimpfen, lieber an die schö-nen Zeiten.» Sie lacht gern und viel – ist eine richtige Frohnatur. Im positiven Sinne, versteht sich.

Der Nachwelt in Erinnerung bleiben möchte Charlotte Hug dereinst als «lie-be Grossmutter und Urgrossmutter». Auf die Frage, wie alt sie denn werden möchte, sagt sie mit einem vielsagen-den Lächeln: «Das lasse ich auf mich zukommen, genau wie die Frage, was nach dem Tod kommt.» Vorläufig aber geniesst sie jeden Tag, auch wenn ihr zuweilen schmerzlich bewusst wird, dass sie von ihrer Maturaklasse die letzte noch Verbliebene ist.

«Statt zu schimpfen, erinnere ich mich viel lieber an die schönen Zeiten.»

Aus dem Familienalbum von Charlotte Hug (von oben): Als kleines Mädchen mit Bäbiwagen, als junge Frau und zusam-men mit Ehemann Roger beim gemein-samen Hobby, dem Segeln.

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lebensart

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text: robert Bösiger illustration: Ernst Feurer

Moritz C. Zollinger (88) hat noch nie etwas dem Zufall überlassen. Schon damals nicht, als er mit generalstabsmässiger Planung das Herz seiner angebeteten Jacqueline eroberte (auf sie hatte er im Landdienst gegen Ende des Zweiten Weltkriegs schon ein Auge geworfen). Auch nicht, als es um die Hochzeit ging oder darum, das von der Gattin in die Ehe eingebrachte Hauswarenge-schäft zu einem starken mittelständi-schen Betrieb auszubauen. Wieso soll-te er nun ausgerechnet zu seinem 90. Ge-burtstag die Zügel schleifen lassen und die Organisation «seines» Festes den seiner festen Überzeugung nach unfähigen Sprösslingen überlassen?

«90 Jahre und noch fit – unser Opa ist ein echter Hit»Nicht alle mögen es, wenn ihre «runden» Geburtstage mit Pauken und Trompeten gefeiert werden. Visit zeigt drei verschiedene Typen von Jubilierenden.

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Eben. Deshalb beschäftigt sich Zollinger lieber schon heute als erst morgen mit so zentralen Fragen wie Lokalität, Menüauswahl, Gästeliste und Sitzordnung. Und auch dem Lo-kalblättchen, das er schliesslich schon seit gut sieben Jahrzehnten abonniert und von Zeit zu Zeit mit seinen Leserbriefen eingedeckt hat, hat er bereits einen Tipp gegeben, sein «Runder» stehe denn übrigens demnächst an. Wäre ja skandalös, wenn es diese überbezahlten Schreiberlinge nicht schaffen würden, ihn gebührend zu würdi-gen. Sicherheitshalber hat er schon mal Gusti Goldinger, den Verleger und Ordensbruder, zu sich auf einen Apéro bestellt, um ihm ver-trauensvoll seinen fünf-seitigen Lebenslauf samt ausgiebigen Erklärungen zuzustecken.

Matthias Tschudi (69), pensionierter Maschinen-zeichner und Hobbyfoto-graf, mag über Leute wie Zollinger nur den Kopf schüt-teln. Ihm ist es «Hans was Heiri, dass er bald 70 auf seinem Zähler» hat. Zwar geben ihm einige Indizien Anlass zur Vermutung, dass seine Kinder klandestin ein Geburts-tagsfest auf die Beine stellen. Kürzlich hat er nämlich beim

Besuch seiner jüngsten Tochter Rosmarie etwas

versteckt ein Kärtli mit sei-nem Konterfei am Kühlschrank entdeckt.

Aber, da ist Tschudi ganz der Alt-68er: Er hasst es, wenn man

sich ein Wesen macht aus seinem «Runden»; am

liebsten hätte er, die-ser «Tag wie jeder andere» ginge vergessen und er könnte stattdes-

sen mit Kollege Max auf seiner Harley-

Davidson «Street Rod» Galicien befahren. Mal sehen …

Irgendwie, denkt Tschudi, macht es Kumpel Max Bräunling (70), sein gelegentlicher Jasspartner und Wandergeselle, goldrichtig: Hat doch der seine ganze Familie – alle noch lebenden Ge-schwister, die sechs Kinder, neun Gross- und zwei Urgrosskinder samt Partnerinnen und Part-nern – auf die Schynige Platte zum ausgedehnten Brunch eingeladen. Natürlich hat er (wie gewohnt mittels Schüttelreimen) sein legendäres Gruss-wort vorgetragen und dann allen, die gekommen sind, ein Goldvreneli in die Hand gedrückt. Auf dass sich alle seiner auch dann noch erinnern mögen, wenn er dereinst nicht mehr unter den Lebendigen weile.

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lEBEnSart

Visit herbst 2017

ausgewählt von der Pro senectute Bibliothek

Tipps zum Thema

gerösteten Mandeln oder Bohneneintopf mit Speck, Kreuz-kümmel, Spiegelei und Reis: lassen Sie sich von den Rezep-ten der hundertjährigen inspirieren!

100 Jahre Leben: Porträts und Einsichten. Andreas Labes, Stefan Schreiber. München: Deutsche Verlags-Anstalt, 2010

Das lange leben zeigt sich in ihren eindrucks-voll zerfurchten Gesichtern. hundert hundert-jährige, die beinahe das gesamte 20. Jahrhun-dert durchmessen haben, liessen sich von dem

Fotografen Andreas labes porträtieren. Seine faszinierenden Schwarzweissaufnahmen, die das Alter in all seinen Facetten zeigen, werden ergänzt durch biografische Skizzen, die aus Gesprächen mit den Porträtierten entstanden. in ihnen verdichten sich rückblickend die vielen lebensjahre zu be-sonderen Erlebnissen und Einsichten.

Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und ver-schwand. Jonas Jonasson. München: carl’s books, 2009

Allan Karlsson wird hundert Jahre alt. Doch er steigt kurzerhand aus dem Fenster und ver-schwindet (zum Bahnhof) – und schon bald steht das ganze land kopf wegen seiner Flucht. Jonas Jonasson erzählt ein herrlich komisches «road movie» und zugleich die irrwitzige

lebensgeschichte eines Mannes, der sich zwar nicht für Poli-tik interessiert, in den letzten Jahren aber trotzdem immer in die grossen historischen Ereignisse verwickelt war.

Mit hundert hat man noch Träume = Happy at One Hundred. Karsten Thormaehlen. Heidelberg: Kehrer, 2011

«Fragen Sie doch den da oben», pflegte die Amerikanerin Gertrude Baines stets zu sagen, bevor sie mit über 115 Jahren verstarb. Sie konnte die ewig gleichen Fragen nicht mehr hören: Wie haben Sie das gemacht? Was ist ihr

Geheimnis? Doch nicht nur Gerontologen würden es gern genauer wissen. Wie wird man hundert Jahre und älter? Sind es die robusten Gene? Das sonnige Gemüt? Das gesunde Essen? Sicher ist eines: Die Uralten werden mehr.

BücherEine Jahrhundertgeschichte: Pro Senectute und die Schweiz 1917–2017. Kurt Seifert. Baden: Hier und Jetzt, 2017

1917 ging der Erste Weltkrieg seinem Ende zu, die durchschnittliche lebenserwartung in der Schweiz betrug für Frauen 57, für Männer 54 Jahre. Soziale netzwerke oder eine Altersvorsorge gab es nicht.

Arbeit «bis ins Grab» war für die grosse Mehrheit der Bevölke-rung ein Muss. Die oft grosse materielle not alter Menschen führte vor 100 Jahren zur Gründung der Stiftung «Für das Alter» – die heutige Pro Senectute. Der Autor Kurt Seifert erzählt leicht lesbar die Jahrhundertgeschichte der Entwicklung der schweize-rischen sozialen institutionen und führt uns vom landesstreik über die AhV bis in die heutige Zeit, wo langlebigkeit und Sicherung der Altersvorsorge im Vordergrund stehen und Pro Senectute sich für ein aktives, erfülltes Alter engagiert. Reich bebildert zeigt das Buch auf, wie dramatisch sich das thema Altern in den letzten 100 Jahren gewandelt hat und welch grosse Rolle die Entwicklung tragfähiger sozialer netze dabei spielte.

100 Jahre Leben: Welche Werte wirklich zählen. Kerstin Schweighöfer. Hamburg: Hoffmann und Campe, 2016

Denken wir an hundertjährige, dann bekommt das ansonsten so gefürchtete Alter etwas Geheimnis-volles. Sie ziehen uns in ihren Bann. Umso mehr, wenn sie uns an ihren hundert Jahren lebensklug-heit teilhaben lassen. Denn wann, wenn nicht dann, weiss ein Mensch, worauf es letztlich

ankommt? in wunderbaren Begegnungen und berührenden Gesprächen mit zehn hundertjährigen erfährt Kerstin Schweig-höfer manch ein Geheimnis und erhält oft verblüffende Antwor-ten auf die grossen Fragen des lebens: Was macht eine gute Freundschaft, Beziehung oder Ehe aus? Wie kann die grosse liebe zur liebe des lebens werden? Wie soll man umgehen mit Schmerz und Verlust? Welche Werte zählen im Spiegel der Zeit?

Das Kochbuch der 100-Jährigen. Henrik Ennart, Niklas Ekstedt. Köln: Fackelträger, 2016

Es gibt Orte auf dieser Welt, an denen die meisten hundertjährigen wohnen. Sie leben nicht nur ge-sünder und leiden viel seltener an altersbedingten Krankheiten, sondern sind auch noch überdurch-schnittlich glücklich! Wir besuchen die nicoya-

halbinsel Peninsula in Costa Rica, das kleine Bergdorf Ogliastra auf Sardinien, die schwedische Provinz Småland, die griechi-sche insel ikaria und die japanische insel Okinawa und gehen der Frage nach: Was steckt hinter dem Geheimnis des glückli-chen und gesunden Altwerdens? neben Sport und ausreichend Bewegung, regelmässigen Auszeiten und sozialen Kontakten spielt vor allem die richtige Ernährung eine wichtige Rolle. Ob knusprig geröstetes Wurzelgemüse mit Süsskartoffeln, lamm-keule in Rotwein geschmort, mit gegrillten Auberginen und

Alle vorgestellten Publikationen können in der Pro Senectute Bibliothek ausgeliehen werden : tel. 044 283 89 81, [email protected] www.prosenectutebiblio.ch

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lebensart

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Das scharfe Fotografinnenauge irrt aus-nahmsweise gewaltig. «Ah, Sie beide kennen sich schon lange!», smalltalkt es hinter der Kamera hervor. Die beiden Damen, denen das Shooting im Winter-thurer Stadtpark gilt, entgegnen: «Ja, schon sehr lange – genau etwa eine Stunde», klärt Margrit Schmid, die äl-tere der zwei, auf. Tatsächlich wirkt es nach aussen, als wären vertraute Freun-dinnen ein wenig am Herumalbern. Da-bei haben sie sich an diesem Sommer-morgen zum ersten Mal getroffen.

Dass Aneta Westrych und Margrit Schmid sich auf Anhieb gut verstehen, liegt vielleicht an der Zahlenmagie, die sie verbindet: Während Westrych mit ihren 38 Jahren die jüngste Freiwillige bei Pro Senectute Kanton Zürich ist, hat Schmid Jahrgang 1938 und ist am längs-ten von allen dabei. Das Spiel funktio-niert auch umgekehrt: Schmids Alter entspricht Westrychs Jahrgang.

Was die Jüngste und die Älteste aber vor allem gemeinsam haben, ist die Be-geisterung für das Fitness- und Gym-nastiktraining, kurz FitGym – eines der traditionsreichsten Sportangebote von Pro Senectute Kanton Zürich.

turnerin der ersten stundeMargrit Schmid hatte gleich zu Beginn des Gesprächs im Café ihren Ausweis hervorgeholt – keine Chipkarte aus Plas-tik, sondern ein Zeitdokument in Form eines etwas verblichenen roten Karton-

heftchens. Darin sind die Pro-Senectute- Ausbildungen der Winterthurerin hand-schriftlich eingetragen und bestätigt. Bei der Altersturnpionierin Berthi Zellweger besuchte sie 1964 den schweizweit ersten Leiterkurs für Altersturnen.

Bald schon stand sie als Instruktorin vor ihrer eigenen Gruppe. «Ui, früher habe ich mit den Seniorinnen und Seni-oren teilweise Übungen gemacht, die heute undenkbar wären!», erinnert sich Margrit Schmid leicht schaudernd und möchte kein Beispiel erwähnt sehen.

Verständlich, denn die Bewegungslehre hat sich in den vergangenen 50 Jahren markant weiterentwickelt. Genauso wie Margrit Schmid. Sie sei mit dem Turnen gewachsen, sagt sie. «Ich kenne all die unterschiedlichen Lebensphasen, in de-nen sich die Sportlerinnen befinden, denn ich habe jede selbst durchlebt. Das hilft mir, mein Programm den Teilneh-menden anzupassen.»

Die FitGym-Stunden geben der ehe-maligen Handarbeitslehrerin und mitt-lerweile fünffachen Grossmutter eine Struktur im Alltag. Was sie sehr schätzt: Ihr Mann motiviere sie immer zu ihren

Unternehmungen, obwohl dieser selbst kein ausgeprägter Bewegungsmensch sei. So nahm Margrit Schmid auch mal alleine an Sportwochen teil und genoss dabei den Orts- und Perspektivenwech-sel.

Besser als ein guter FilmWährend Schmid erzählt, hört Aneta Westrych gespannt zu. Auch sie liebt es, sich zu bewegen. Nachdem die Lebens-mitteltechnologin und studierte Juristin vor zehn Jahren aus Polen in die Schweiz nach Wald ZH gezogen war und eine Fa-milie gegründet hatte, wollte sie nicht «nur» Hausfrau und Mutter sein. Durch eine gute Freundin erfuhr sie vom Fit-Gym-Angebot der Ortsvertretung Wald und dass dort eine Leiterin gesucht wür-de. Bei einem Probebesuch liess sie sich von der Begeisterung in der Sportgrup-pe anstecken.

«Ich fand den Gedanken toll, etwas dazu beitragen zu können, dass ältere Menschen fit und gesund bleiben. Bevor ich selbst Trainings leitete, habe ich ein Jahr lang nur mitgeturnt», sagt Wes-trych. Seither gibt sie alle 14 Tage eine Stunde. «Es motiviert mich, wenn ich sehe, wie gut die Bewegung den Men-schen tut. Und dann denke ich: Wenn ich einmal alt bin, will ich genauso beweglich und lebensfreudig sein.» FitGym nimmt einen wichtigen Platz ein in Aneta Westrychs Leben. Klar ist da noch die Gartenarbeit, die sie ebenfalls

Zwei Frauen – eine Leidenschaft Die eine ist 38 Jahre alt, die andere hat Jahrgang 1938. Visit hat in Winterthur zwei ganz spezielle Freiwillige von Pro Senectute Kanton Zürich zum Gespräch getroffen: die dienstälteste und die jüngste. Beide sind begeisterte Fitness- und Gymnastik-Leiterinnen und können sich ein Leben ohne Bewegung nicht vorstellen.

text: andrea Kippe Foto: renate Wernli

«Man wird nicht unweigerlich älter und schwächer, sondern man kann sich erholen.»

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mag. Selbstverständlich spielt sie gerne mit ihren beiden Kindern. Und genauso gerne lauscht sie den Erzählungen älte-rer Menschen, so wie der von Margrit Schmid. Jede Lebensgeschichte sei inte-ressant und einzigartig, und «besser als ein guter Film».

Fachsimpeln und ratschlägeSelbstverständlich sprechen die beiden FitGymmerinnen über Erfahrungen und tauschen so Tipps aus. Margrit Schmid zum Beispiel schreibt sich jede Lektion vorher auf. Zum einen prägt sie sich dabei die Übungen gleich ein. Zum andern helfen ihr die Notizen, den Ab-lauf zukünftiger Stunden zu variieren. Zudem nimmt sie aus Fitnesssendun-gen im Fernsehen passende Sequenzen in ihr Programm auf. Abwechslung zu bieten ist ihr ein grosses Anliegen. Aneta Westrych ihrerseits findet bei YouTube Inspiration: «Man muss flexi-bel sein, denn jede Gruppe ist anders», beschreibt sie eine der Herausforde-rungen einer FitGym-Leiterin.

Margrit Schmid vermittelt gerne Hil-fe zur Selbsthilfe. «Ich kenne meine Teilnehmenden schon sehr lange. In-zwischen wissen alle genau, wohin in der Turnhalle sie sich stellen müssen. Wenn sie zum Beispiel zusätzlichen Halt brauchen, um die Balance zu hal-ten, sind sie in der Nähe einer Wand oder eines Fenstersimses gut aufgeho-ben.» Manchmal hätten die Leute sogar die besseren Einfälle als die Leiterin, um sich selbst zu helfen. Es sei schön zu sehen, wie ältere Menschen Wege finden, mit ihren Leiden und Einschrän-kungen umzugehen. Eine Botschaft liegt ihr diesbezüglich besonders am Herzen: «Ich sehe immer wieder, dass es nicht nur abwärts geht, sondern auch wieder aufwärts. Man wird nicht unwei-gerlich älter und schwächer, sondern man kann sich erholen.»

Gerade jüngst hat Aneta Westrych die wohltuende Wirkung des Turnens an sich selbst erlebt: «Vor der Lektion hatte ich starke Kopfschmerzen. Hin-terher waren sie wie weggeblasen. Auch schlechte Laune und Müdigkeit vermöge FitGym wegzufegen, sind sich die beiden einig. Die beste Turnstunde sei aber die, in der es etwas zu lachen gibt, sagt Margrit Schmid.

Aneta Westrych, jüngste Freiwillige von Pro Senectute Kanton Zürich (rechts im Bild), und Margrit Schmid, die dienstälteste Freiwillige, unterrichten beide FitGym.

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Ohne Fernsehen, dafür mit viel Musik wächst Ludwig Wicki als Bauernsohn im Entlebuch auf. Zum ersten Mal ins Kino darf er mit 14 Jahren: «Winnetou» wird zu einem Schlüsselerlebnis für ihn – wegen der von Martin Böttcher komponier-ten Filmmelodie. Kurz darauf ersteht er seine erste Schallplatte – Filmmelodien von Ennio Mor-ricone. Der junge Mann, der gerne Posaune spielt, ist total fasziniert. Für ihn steht ab sofort fest: Er möchte Musik studieren, am liebsten Filmmusik-komposition.

Bloss: So was gibt es nicht. Ludwig Wicki erin-nert sich: «Niemand interessierte sich dafür. Wenn ich über Filmmusik sprach, dann rümpften alle klassischen Musiker nur die Nase.» Vor gut zwei Jahrzehnten findet Wicki in Berufsmusiker-kreisen dann doch ein paar Gleichgesinnte. Zu dritt heben sie 1999 das 21st Century Symphony Orchestra aus der Taufe. Wie sich das Projekt seit damals, 1999, entwickelt hat, ist atemberaubend: Mittlerweile gehören dem Pool über 100 Musike-rinnen und Musiker an, und das Orchester ist zu einem Grossunternehmen geworden (siehe Box).

Im April dieses Jahres spielte das 21st in der neuen Oper von Dubai die Filmmusik zu den Fil-men «Indiana Jones» und «Jurassic Park». Und im Mai kam es zu einer spektakulären Co-Produktion mit der legendären US-Band Foreigner im KKL. Das 21st Century Symphony Orchestra begleitete mit einem 60-köpfigen Chor die Rockstars zu einem Strauss von Foreigner-Nummer-eins-Hits («Urgent»; «Juke Box Hero» und andere).

Der InitiatorMit seiner Leidenschaft, Filmmelodien für Orches-ter aufzubereiten und aufzuführen, hat Ludwig Wicki ein neues Genre begründet. Denn mittler-weile ist das 21st längst nicht mehr das einzige Orchester, das sich auf Filmsoundtracks speziali-siert hat. Wicki: «Verschiedene Orchester haben realisiert, dass sie dadurch ein jüngeres Publikum ansprechen und so in die Konzertsäle bringen.»

Ludwig Wicki selber ist in dieser Sparte ein weltweit gefragter Mann: Er dirigierte das Chica-go Symphony Orchestra, die Londoner Philharmo-niker, das Rotterdam Philharmonic Orchestra und

Ludwig Wicki, Filmmusiker und DirigentMit seiner Leidenschaft, Filmmelodien für Orchester aufzubereiten und aufzuführen, hat der Luzerner Dirigent Ludwig Wicki ein neues Genre begründet. Demnächst wird er für Pro Senectute «Modern Times» von Charlie Chaplin vertonen.

text: robert Bösiger

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andere. Die Nachfrage ist mittlerweile so enorm, dass er auch mal Nein sagen muss.

Obwohl: «Nein» ist ein Wort, das dem Luzerner Dirigenten nur sehr schwer über die Lippen kommt. «Mich fasziniert halt alles», sagt er fast entschuldigend. So muss er auch immer wieder erklären, wie er es schafft, zu komponieren, zu dirigieren, in Bern und Luzern zu lehren und ne-benher noch als Stiftskapellmeister der Hofkirche in Luzern zu wirken. Zudem studiert er täglich mehrere Stunden aktuelle Partituren – und sooft es gehe, entspanne er sich beim Klavierspielen. «Ja, ich werde oft gefragt, wie ich alles unter einen Hut bringe …», sagt Wicki und lacht sein breites Lachen. «Ich arbeite halt extrem viel.» Freizeit und Ferien gebe es kaum.

Der BesesseneNun sei er aber daran zu überdenken, wie es wei-tergehen könne. Denn schliesslich sei er auch noch verheiratet, sagt der mittlerweile 57-Jährige. Sein Büro im prächtigen Rothenburgerhaus (er-baut um 1500) sieht (noch) nicht danach aus, als

ob Ludwig Wicki tatsächlich kürzertreten könnte. Verschiedene Partituren liegen bereit. So auch jene zum Film «Modern Times» von Charlie Cha-plin. Aus Anlass des 100-Jahr-Jubiläums von Pro Senectute Kanton Zürich wird er die Filmmusik live in der Tonhalle Maag zur Aufführung bringen. Für einmal wird er nicht «sein» Orchester dirigie-

ren, sondern das Schweizer Jugend-Sinfonie-Or-chester. Erst Tage vor der Aufführung treffen der Dirigent und das Orchester ein erstes Mal aufei-nander. Dieses Projekt bereitet Wicki dennoch keine Kopfschmerzen – auch wenn er weiss, dass

«Charlie Chaplin war ein genialer Schauspieler und Regisseur»: Ludwig Wicki bringt Chaplins Filmmusik auf die Bühne. Foto: nique nager

«‹Modern times› ist eine der schönsten Partituren, die es gibt. Wahnsinnig schön!» ludwig Wicki über die Filmmelodie zum Chaplin-Film «Modern times»

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lebenslust

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das Arbeiten mit den jungen Leuten mehr Geduld verlangt als die Zusammenarbeit mit einem gros-sen Orchester.

Im Gegenteil: Auf dieses Konzert freut sich Ludwig Wicki ganz besonders. Denn: «‹Modern Times› ist eine der schönsten Partituren, die es gibt.» Sagts und pfeift die für ihn zentralste Me-lodie daraus – «Smile». Wicki: «Wahnsinnig schön! Ich freue mich extrem darauf!»

Charlie Chaplin verehre er über alles, sagt der Dirigent: «Er war ein genialer Schauspieler und Regisseur. Seine Ideen und Geschichten – einfach unglaublich! Und auch seine Musik ist etwas vom Schönsten, was ich kenne!»

Welche Filmmelodie, Herr Wicki, ist die bedeu-tendste? Bei dieser Frage hat Wicki einen Lach-anfall, dann studiert er. Sagt «The Godfather» und summt die tragende Melodie. Natürlich sind für ihn alle Morricone-Kompositionen wunderbar so-wie das «Lord of the Rings»-Thema, komponiert von Howard Shore.

In der Pipeline hat Ludwig Wicki die Filmmu-sik von «Star Wars» und «Avatar». Diese neueren Filme haben den grossen Vorteil, dass die Parti-turen vorhanden sind. Etwas, was bei älteren Streifen selten oder nur bruchstückhaft der Fall ist. In solchen Fällen greift Wicki schon selber mal zum Stift und hilft mit, die vollständigen Partitu-ren zu erarbeiten.

21st Century Symphony OrchestraDas bis zu 90-köpfige 21st Century Symphony Orchestra wurde 1999 von ludwig Wicki und zwei Freunden gegründet. Es präsentiert jähr-lich zirka 35 Konzerte sowohl im Kultur- und Kongresszentrum luzern (KKl) als auch im Rahmen von tourneen und Gastauftritten im in- und Ausland. Zu einem Markenzeichen des Orchesters wurde es, dass die Filmmusik synchron zum Film aufgeführt wird. Bei ausge-wählten Konzertprojekten wirkt der 2007 gegründete und bis zu 100 Sängerinnen und Sänger umfassende semiprofessionelle 21st Century Chorus mit. Zusammen versetzen Orchester, Chor und Film das Publikum in eine mehrdimensionale Sinneswelt. Unter der leitung von ludwig Wicki wurden schon zahlreiche Filmmelodien live aufge-führt. Als Beispiele seien erwähnt: «lord of the Rings», «Pirates of the Caribbean», «Gladiator», «Star trek», «Alice im Wunder-land», «Jurassic Park», «indiana Jones», «titanic» und viele andere – auch Stummfilme.

http://www.21co.ch

Schweizer Jugend-Sinfonie- OrchesterAus allen landesteilen der Schweiz kommen junge Musikerinnen und Musiker im Alter zwi-schen 15 und 25 Jahren zusammen und füh-ren unter leitung von Kai Bumann anspruchs-volle Werke aus allen Epochen der klassischen Musik auf. in den Proben und bei den Konzert-auftritten machen die talentierten Jugendli-chen wichtige Erfahrungen im Orchesterspiel, die den weiteren Verlauf ihrer Musikerlauf-bahn entscheidend prägen. Aufgrund der Mehrsprachigkeit werden auch Brücken zwischen den Kulturkreisen und landesteilen geschlagen. Alle paar Jahre unternimmt das Orchester Reisen ins Ausland. Die finanzielle Unterstützung von Bund, Kantonen, Gemein-den, Unternehmungen, privaten Stiftungen und der Fördergesellschaft macht diese ausserordentliche Plattform für Musikerinnen und Musiker möglich. Das SJSO wurde 1969 gegründet.

http://www.sjso.ch

Gefragter Dirigent im In- und Ausland: Ludwig Wicki. Foto

: zVg

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lebenslust

40 Visit Herbst 2017

Jubiläumskonzert: Charlie Chaplin live Anlässlich ihres 100-Jahr-Jubiläums veranstaltet Pro Senectute Kanton Zürich ein Konzert der ganz besonderen Art. Wir zeigen Charlie Chaplins «Modern Times» exklusiv auf Grossleinwand, live begleitet vom rund 60-köpfigen Schweizer Jugend-Sinfonie-Orchester unter der Leitung des bekannten Schweizer Dirigenten Ludwig Wicki. Lassen Sie sich Charlie Chaplins Stummfilmklassiker «Modern Times» nicht entgehen und erleben Sie dieses einmalige Highlight mit uns!

LeserangebotWann und Wo Samstag, 14.10.2017, 19.30 bis 21.30 UhrTonhalle Maag, Zürich

AnreiseS-Bahn: Bahnhof HardbrückeTram: Haltestelle SchiffsbauAuto: Parkhaus PfingstweidDie Tonhalle ist in 5 Min. zu Fuss erreichbar

PreiseKat. 1: CHF 120.– Kat. 2: CHF 95.–Kat. 3: CHF 80.– Kat. 4: CHF 60.–Schriftliche Bestellungen: Keine Platzwahl, bestmögliche PlätzeTelefonische und Online-Buchungen: Platzwahl möglich

Anmeldeschluss30. September, die Plätze sind limitiert

Vorname, Name

Strasse PLZ, Ort

Telefon E-Mail

Ort, Datum Unterschrift

Jubiläumskonzert Charlie Chaplin Live

Ich bestelle folgende Anzahl Karten für das Jubiläumskonzert vom 14. Oktober 2017 um 19.30 Uhr

1. Kategorie für CHF 120.– 2. Kategorie für CHF 95.– 3. Kategorie für CHF 80.– 4. Kategorie für CHF 60.–

Senden an : Pro Senectute Kanton Zürich, Magazin Visit, Forchstrasse 145, Postfach 1381, 8032 Zürich

Bestellungen werden nach Eingang berücksichtigt. tickets erhalten Sie mit Rechnung von der Billettkasse der tonhalle-Gesellschaft per Post zugestellt. Falls Sie die gekauften Billette an der Kasse abholen, entfällt die Versandkostenpauschale von ChF 8.–.

Jetzt buchen!

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41Visit Herbst 2017

Selbstbestimmte VorsorgeLeben heisst, die Gegenwart zu gestalten und zu geniessen. Trotzdem sollten Gedanken an die Zukunft nicht verdrängt werden. Viele Menschen haben deshalb das Bedürfnis, ihre persönlichen Angelegenheiten frühzeitig zu regeln.In sieben Informationsveranstaltungen bietet Pro Senectute Kanton Zürich in Zusammenarbeit mit dem Kooperations-partner Raiffeisen einen Überblick über Aspekte der selbstbestimmten Vorsorge. Im Fokus stehen Themen wie Vorsorgeauftrag, finanzielle Absicherung in der dritten Lebensphase sowie Ehe- und Erbrecht.

LeserangebotWann und Wo > Donnerstag, 12.10.2017, 18.30 Uhr,

Schinzenhof, 8810 Horgen> Donnerstag, 19.10.2017, 18.30 Uhr,

Hotel Mövenpick, 8105 Regensdorf > Dienstag, 31.10.2017, 18.30 Uhr,

Löwen Meilen, 8706 Meilen > Dienstag, 7.11.2017, 18.30 Uhr,

Hotel Geroldswil, 8954 Geroldswil > Mittwoch, 8.11.2017, 18.15 Uhr,

Chesselhuus, 8330 Pfäffikon > Donnerstag, 16.11.2017, 18.30 Uhr,

Belvoirpark, 8002 Zürich > Dienstag, 28.11.2017, 18.30 Uhr,

Alte Kaserne, 8400 Winterthur

PreisKostenlos

Anmeldeschluss29. September, die Teilnehmerzahl ist beschränkt. Wir freuen uns auf Sie.

Vorname, Name

Strasse PLZ, Ort

Telefon E-Mail

Ort, Datum Unterschrift

Informationsveranstaltung Selbstbestimmte Vorsorge

Ich melde Person(en) an für die Informationsveranstaltung vom

Talon an: Pro Senectute Kanton Zürich, Magazin Visit, Forchstrasse 145Postfach 1381, 8032 Zürich, [email protected]

Anmeldung per E-Mail an [email protected] oder mit untenstehendem talon. Die Anmeldungen werden nach Eingang berücksichtigt. Die teil-nahme wird bestätigt – bitte nehmen Sie die Bestätigung mit. Absagen werden aus administrativen Gründen keine verschickt.

Donnerstag, 12.10.2017, Horgen Donnerstag, 19.10.2017, Regensdorf Dienstag, 31.10.2017, Meilen Dienstag, 7.11.2017, Geroldswil

Mittwoch, 8.11.2017, Pfäffikon Donnerstag, 16.11.2017, Zürich Dienstag, 28.11.2017, Winterthur

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lebenslust

42 Visit Herbst 2017

Pro Senectute Kanton Zürich und die regionalen Raiffeisenbanken organisie-ren gemeinsam die Informationsveran-staltungen «Selbstbestimmte Vorsorge». Referenten von Pro Senectute Kanton Zürich und Raiffeisen stellen Themen wie Vorsorgeauftrag, die finanzielle Ab-sicherung in der dritten Lebensphase sowie Ehe- und Erbrecht vor.

Für Robert Guthauser, Leiter Kompe-tenzzentrum für Nachlassplanung bei

Raiffeisen Schweiz, sind diese Themen Alltag. Gedanken an die Zukunft sollten nicht verdrängt werden – so auch für den eigenen Todesfall. Im Interview be-antwortet der Experte die drängendsten Fragen zur finanziellen Absicherung im dritten Lebensabschnitt.

Herr Guthauser, welche Angele-genheiten sollten noch zwingend zu Lebzeiten geregelt werden?

Prinzipiell sollte jede erwachsene Per-son – nicht nur Menschen, die aufs Pen-sionsalter zusteuern – einen Vorsorge-auftrag und eine Patientenverfügung erstellen. Die plötzliche Handlungs- und Urteilsunfähigkeit, sei es für medizini-sche Entscheide (Patientenverfügung) oder in Fragen des täglichen Lebens (Vorsorgeauftrag), kann auch junge Leu-te plötzlich treffen. Damit nimmt man auch Druck von seinen Angehörigen.

Finanziell abgesichert in den LebensabendDie finanziellen Veränderungen der Pensionierung sind tiefgreifend. Eine frühzeitige Planung des dritten Lebensabschnitts lohnt sich.

Eine frühzeitige Planung des dritten Lebensabschnitts lohnt sich.

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43Visit Herbst 2017

Reicht hier ein Testament alleine nicht aus?Das Testament regelt nur die Vertei-lung des Nachlassvermögens beim Todesfall. Bei einer unvermittelten Urteils unfähigkeit ohne Todesfolge treten die Regelungen in Kraft, die im Vorsorgeauftrag und in der Patienten-verfügung definiert wurden.

Worum handelt es sich denn bei einem Vorsorgeauftrag?Mittels Vorsorgeauftrag kann jede mündige und urteilsfähige Person eine Vertrauensperson bestimmen, die sich im Falle der eigenen Urteilsunfähigkeit um sie und ihr Vermögen kümmert und sie in Rechtsfragen vertritt. Das macht den Vorsorgeauftrag zu einem probaten Mittel, die eigene Vorsorge selbstbe-stimmt zu organisieren.

Wie ist das bei Alleinstehenden? Geben auch sie einer Vertrauens-person vorsorglich eine Vollmacht über ihre Konten?Ja. Vollmachten an Vertrauenspersonen sind in Finanzfragen sinnvoll und er-leichtern den Zugriff zum Vermögen, sollte die wirtschaftlich berechtigte Person verhindert oder handlungsun-fähig sein. Die Vertrauensperson muss nicht zwingend die Partnerin oder der Partner sein.

Wie können die erwachsenen Kinder jetzt schon vom Erbe profitieren? Erbvorbezug oder Schenkung?Schenkungen, Erbvorbezüge oder Dar-lehen sind eine gute Sache, bergen aber oft auch Konfliktpotenzial wie Erbstreitigkeiten. Vor allem dann, wenn keine klaren Abmachungen ge-troffen wurden. Schauen wir uns den Erbvorbezug an: Erhält ein Nachkom-me einen Erbvorbezug, muss er sich den Betrag nach dem Tod des Erblas-sers an sein Erbe anrechnen lassen und gegenüber seinen Geschwistern ausgleichen.

Das ZGB regelt, welche Hinterbliebe-nen wie viel erben. Gibt es überhaupt einen Spielraum, den Nachlass zu gestalten?Den gibt es. Kinder, Ehepartner oder Eltern können auf ihren Pflichtteil re-

duziert werden. Die «freie Quote» bleibt zur Verfügung.

Wie können sich Patchwork-Familien absichern?Gerade hier ist eine sorgfältige Planung des Nachlassvermögens ganz wichtig. Die erbrechtlichen Folgen müssen für beide Partner geklärt werden. Oft ist dabei ein Erbvertrag die beste Lösung. Auch die erbschaftssteuerlichen Kon-sequenzen dürfen bei Lebenspartnern oder Ehegatten mit Kindern aus einer anderen Beziehung nicht ausser Acht gelassen werden.

Nun aus der Sicht des Erben: Wer hilft, einen Überblick über die Vermögensverhältnisse des Verstorbenen zu erhalten?Erben sind gesetzlich befugt, Auskünf-te über alle Aktiven und Passiven des Erblassers zu erhalten. Wurde im Tes-tament ein Willensvollstrecker einge-setzt, ist dieser verpflichtet, die Erben über die Vermögensverhältnisse zu informieren. Raiffeisen Schweiz kann als Willensvollstreckerin ernannt wer-den. Sie erstellt die Erbteilungsdoku-mente und führt die Erbteilung gemäss den Anordnungen des Erblassers durch. Der Auftrag der Willensvollstre-ckerin besteht darin, den Willen des Erblassers (und nicht Partikularinter-essen einzelner Erben) zu vertreten.

Der Partner ist unerwartet gestorben, es gibt kein Testament, kleine Kinder und der Job absorbieren komplett. Wo gibt es Hilfe?Mit einem Todesfall gehen viele steu-erliche und rechtliche Formalitäten einher. Die Fachexperten von Raiff-eisen Schweiz bieten Hand in dieser schwierigen Situation. Sie übernehmen die Verhandlung mit Behörden wie

Raiffeisenbanken greifen unter die ArmeJede Raiffeisenbank bietet Beratung rund um die Vorsorge und nachlass-planung, auch bei komplexen Sach-verhalten wie diversifizierten Vermö-gen oder Patchwork-Familien. Die Raiffeisenbanken arbeiten dafür mit dem Raiffeisen-Kompetenzzentrum für nachlassplanung und mit lokalen netzwerkpartnern wie notaren, Rechtsanwälten und Steuerexperten zusammen. Das Erstgespräch ist kostenlos. raiffeisen.ch/pension

Steueramt, Grundbuchamt, KESB usw. und entlasten in Formalitäten.

Ein Paar kauft zusammen ein Haus. Empfehlen Sie eine Todesfallversi-cherung, um sicherzustellen, dass die Finanzierung und Tragbarkeit auch im Todesfall abgesichert ist? Beim Hauskauf sind Risiken wie Krankheit, Invalidität oder Todesfall zu überprüfen. Wir empfehlen, die Trag-barkeit für den verbliebenen Le-benspartner in geeigneter Form mit einer Renten- oder Todesfallversiche-rung abzusichern.

Erbschaften können ausgeschlagen werden. Wer kann hier beraten?Sind die Vermögensverhältnisse des Verstorbenen unklar, kann man inner-halb eines Monats nach dem Todesfall die Aufnahme eines öffentlichen Inven-tars verlangen. Das Inventar wird durch die zuständige kantonale Behör-de erstellt und gibt eine Übersicht zu Aktiven und Passiven des Verstorbe-nen. Ist der Nachlass überschuldet oder soll die Erbschaft aus anderen Gründen nicht angetreten werden, kann diese ausgeschlagen werden. Die Ausschlagungserklärung muss inner-halb von drei Monaten nach Kenntnis-nahme des Todesfalls der zuständigen Behörde eingereicht werden.

Robert Guthauser, Leiter Kompetenz-zentrum für Nachlassplanung bei Raiffeisen Schweiz

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Die Stiftung zur Erhaltung von preisgünstigen Wohn- und Gewerberäumen der Stadt Zürich (PWG) ist eine gemeinnützige, öffentlich-rechtliche Stiftung der Stadt Zürich mit eigener Rechtspersönlichkeit.

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3. Ausgabe „Jubiläumsausgabe 100 Jahre Pro Senectute“

Einsendeschluss: 14.07.2017 188 x58 mm

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lebenslust

45Visit Herbst 2017

Feiern Sie mit uns!Die Roadshow von Pro Senectute Kanton Zürich gastiert zwischen dem 30. August und dem 5. November in drei Städten: Wetzikon, Winterthur und Zürich. Erleben Sie uns einmal anders und schauen Sie bei uns vorbei!

text: rolf Krebser

Anlässlich unseres 100-jährigen Beste-hens tourt die Pro Senectute Roadshow seit April dieses Jahres durch die Schweiz. Dabei macht sie Halt an mehr als 20 Stationen. Es erwartet Sie ein buntes, informatives Programm mit diversen Aktivitäten. Machen Sie mit beim längsten Generationen-Selfie der Welt, versuchen Sie sich am Glücksrad oder nehmen Sie an unserem Wettbe-werb teil und gewinnen Sie mit etwas Glück einen Einkaufsgutschein von

Migros im Wert von 500 Franken. Auch an Unterhaltung wird es nicht fehlen: Erleben Sie Schlagerstar Monique live, lassen Sie sich von lokalen Darbietun-gen überraschen oder geniessen Sie das gemütliche Beisammensein bei Kaffee, Kuchen, einer Bratwurst oder einem Glas Wein.

Mit einem abwechslungsreichen Programm und viel Wissenswertem rund um unsere Dienstleistungen sor-gen auch unsere Roadshow-Partner Migros, SBB, Swisscom, Neuroth, Raiff-eisen und Post für Abwechslung und Kurzweil. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Unsere StandorteWetzikon, Züri Oberland mäss30. August–3. September

Winterthur, archhöfe City mallSamstag, 21. Oktober

Zürich HB, Generation Gold3.–5. november

Weitere infos finden Sie unter www.pszh.ch/jubilaeum

Ein Programm zum Mitmachen: Pro Senectute Roadshow.

Musikalische Darbietungen an der Roadshow erfreuen das Herz.

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lebenslust

46 Visit Herbst 2017

Das in Privatbesitz befindliche Schloss Mauensee (oben) kann die Wander-gruppe Hausen am Albis nur von Weitem sehen, anderes zeigt sich von Nahem.

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47Visit Herbst 2017

Rund um den MauenseeDie Landschaft um Sursee ist reizvoll. Ohne grosse Höhenunterschiede ist die Wandergruppe Hausen am Albis entspannt unterwegs und geniesst vom Leidenberg aus die Aussicht auf den Sempachersee und den schönen Mauensee.

text und Fotos: robert Bösiger

Unweit von Sursee starten wir unsere Wanderung in der Gemeinde Ober-kirch. Oberkirch mit seinen rund 4600 Einwohnern liegt zwar nicht unmittel-bar am Ufer, aber trotzdem am Sempa-chersee. Wir passieren die Bahnlinie, dann geht es sanft bergan. «Vorsicht, fliegende Golfbälle von rechts» mahnt uns ein Schild. Wie empfohlen queren wir zügig das Gebiet des Golfparks Oberkirch. Einige Golfverrückte frönen trotz hochsommerlichen Temperaturen ihrer Leidenschaft.

Entlang goldener Weizenfelder erreichen wir den Hof Liebergott. Wir schlendern gemütlich Richtung Weiler Dogelzwil (566 m. ü. M.). Auf dem öf-fentlichen Freizeitplatz verschnaufen wir, bevor der Weg wieder steiler wird. Vorbei am Hofgut Süssberg kommen wir dem Leidenberg immer näher. Zwi-schendurch lassen wir den Blick

schweifen hinunter zum Sempachersee und zum gegenüberliegenden Hügel-zug. Dort, im Dunst, ist der abgeschal-tete Sendemast von Radio Beromünster zu erblicken.

mit WeitsichtEin letztes Mal geht es ziemlich steil bergauf – nun aber sind wir auf der Höhe, dem Leidenberg (690 m. ü. M). Der gleichnamige Hof ist schön gele-gen: Weitsichtig ist es von hier Rich-tung Surental und Region Sempacher-see. Weitsichtig ist auch die Familie Häfliger mit ihrem topmodernen land-wirtschaftlichen Gewerbe. Ausgerüstet ist der Stall mit einer Melk anlage, die gleichzeitig 20 Kühe innerhalb von 12 Minuten melken kann. Bei der Küh-lung der Milch wird dem Vernehmen nach die Wärme rückgewonnen für die Aufbereitung von Warmwasser; das

Dachwasser wird für die Waschanlage gesammelt und jede Kuh liefert via elektronische Fussfessel alle interes-santen Daten auf einen zentralen Com-puter.

Uns zieht es weiter. Wir geniessen den Duft von Heu und freuen uns auf die Mittagsrast. Am Rande eines klei-nen Wäldchens oberhalb des Heinrichs-hofs finden wir ein schattiges Rast-plätzchen. Da lassen wir es uns gut gehen, stärken uns und ruhen uns aus. Sogar eine Hängematte lockt.

Ohne EinsichtGestärkt und ausgeruht machen wir uns wieder talwärts. Der Abstieg durch Wald und Feld ist teilweise steil, aber gut machbar. Bald stehen wir am ge-schlossenen Eingang zum Schloss Mauensee (505 m ü. M.), das wir von oben ständig im Blick hatten. Das

Der Mauensee im Luzernbiet ist mit einer Fläche von 55 Hektaren nur minim grösser als der Türlersee (49 ha) bei Hausen am Albis.

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lebenslust

48 Visit Herbst 2017

Schloss, erstmals erwähnt anno 1184, befindet sich nach zahlreichen Hand-änderungen seit einigen Jahrzehnten in Privatbesitz: Kurz vor der Jahrtau-sendwende erwarb es der ehemalige Unternehmer und Diplomat Uli Sigg. Einer breiten Öffentlichkeit ist Sigg als Kunstsammler und Mäzen bekannt. Das Schloss selber ist für die Öffent-lichkeit nicht zugänglich – uns leider auch nicht.

Wir gehen am rechten Seeufer ent-lang durchs Bognauermoos Richtung Sursee. Unterwegs fragen sich so man-che Hausener Wandersleute, welcher See denn nun grösser sei, der Mauen-see oder der Türlersee. Die Auflösung: Der Mauensee ist mit einer Fläche von 55 Hektaren zwar minim grösser als der Türlersee (49 ha), dafür ist Letzte-rer mit 22 Meter maximaler Tiefe tief-gründiger als der Mauensee (9 Meter maximale Tiefe).

Bevor wir den Bahnhof erreichen, durchqueren wir ein Waldstück und kommen an einem Campingplatz vor-bei. Uns zieht es ins hübsche Städtchen Sursee, wo wir uns im Restaurant Stadtcafé erfrischen.

Wegweiser

HinfahrtVon hausen am Albis, Abfahrt 7:05 Uhr, via Baar mit der S1 nach Oberkirch.

Wanderzeitleichte bis mittlere Wanderung; rund 3½ Std. Marschzeit für rund 12 Kilometer; je 280 Meter Aufstieg und Abstieg; gutes Schuhwerk empfohlen

sehenswürdigkeiten1 Ausblick auf den Sempachersee 2 Mauensee mit Schloss Mauensee (nicht zugänglich, da in Privatbesitz)3 Städtchen Sursee (2003 ausgezeichnet mit dem Wakkerpreis)

EinkehrmöglichkeitenCafé/Bäckerei Spar; BKl Friedrich AG, luzernstrasse 35, 6208 Oberkirch lUdiv. Restaurants in Sursee, etwa das Restaurant Stadtcafé, Rathausplatz 13, Sursee

rückwegVon Sursee zurück nach hausen am Albis

Wandergruppe 2 arbeitskreis senioren, Hausen am albisPeter Kuhn, heischerstrasse 37, 8915 hausen am Albis044 764 18 22 / 079 355 05 47 / [email protected]

www.pszh-sport.ch/Wandern/Programme/hausen_a_A.pdf

Sursee

Oberkirch

DogelzwilLeidenberg

Bognau

Mauensee

Sempachersee

1

3

Am Rathaus in Sursee findet sich der einzige erhaltene Pranger der Schweiz.

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49Visit Herbst 2017

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Am Fuss der Churfirsten, mit Blick auf das Säntis-Massiv, empfängt Sie die Familie Stump in der «Alpenrose». Hier finden Sie gelebte Toggenburger Gastfreundschaft, regionale Köstlichkeiten aus der Frischküche, ein Wellnessangebot, das keine Wünsche offenlässt, sowie Geborgenheit in der natürlichen Umgebung am Schwendisee.

«Stump’s Alpenrose» ist ein Teil der KlangWelt Toggenburg. Nur ein paar Schritte führen Sie auf den berühmten Klang-weg, von wo Sie ohne Anstrengung am Schwendisee vorbei ins Wandergebiet und auf den Chäserrugg gelangen, den ersten Gipfel der Churfirsten. Klangschmiede mit Museum, Klangkurse und Konzerte ergänzen sich zu einem erhol-samen Ferienerlebnis. Das «Tal der tausend Grün» – wie das Toggenburg umschrieben wird – lockt mit seinen mystisch anmutenden Bergen und Weiden. Der Sagenweg lädt ein, in die Mythologie dieser Landschaft einzutauchen, aus der Sie am Kneippweg auf der Gamplüt wieder auftauchen. Sie begegnen viel Einheimischem, besonders bei Ihren Gast-gebern und dem Essen, das aus regionalen Spezialitäten frisch zubereitet wird. Auf Wunsch kochen wir Ihre Diät und

wir verfügen über behindertengerechte Zimmer. Willkom-men im Toggenburg, wo Sie bei Natur und Klang einfach, natürlich sein können!

Extras:Kostenloses Wireless-LAN, freier Zugang zum Wohlfühl- und Fitnessbereich, Massage, Kosmetik, kostenloser Shuttlebus, Kyboot-Test-Wanderschuhe

Hier sein und das Dasein geniessen

«Stump’s Alpenrose», ein besonderer Ort zwischen Seen, Alpweiden und Bergen.

Weitere Informationen und Kontakt:

Stump’s Alpenrose AGGastgeberfamilie StumpVordere Schwendistrasse 629658 WildhausFon: +41 (0)71 998 52 52Fax: +41 (0)71 998 52 [email protected]

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lebenslust

50 Visit Herbst 2017

Gewinnen Sie Übernachtungen im Hotel Stump’s Alpenrose in Wildhaus (siehe Seite 49)

Das gewinnen sie : Übernachtung im Hotel stump’s alpenrose in Wildhaus1. Preis 3 Übernachtungen für 2 Personen ( Doppelzimmer, Frühstücksbuffet )2. Preis 2 Übernachtungen für 2 Personen ( Doppelzimmer, Frühstücksbuffet )3. Preis 1 Übernachtung für 2 Personen ( Doppelzimmer, Frühstücksbuffet )4. – 10. Preis 1 Gutschein für eine Jahreskarte von Hotelcard im Wert von je 99 Franken

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Visit dankt dem Hotel Stump’s Alpenrose für die drei Hauptpreise und Hotelcard für die offerierten Gutscheine für eine Jahreskarte.

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51Visit Herbst 2017

so nehmen sie an der Verlosung teilSenden Sie eine Postkarte mit dem lö sungswort und ihrer vollständigen Adresse an : Pro Senectute Kanton Zürich, Magazin Visit, Forchstrasse 145, Postfach 1381, 8032 Zürich. Oder ein E-Mail an: [email protected]. Pro Person ist nur eine Einsendung erlaubt.Die Gewinnerinnen und Gewinner werden ausgelost und direkt benachrichtigt. Der Rechtsweg ist aus geschlossen. Einsendeschluss : 30. September 2017

Sudoku

1 7 8 2 3 9 4 5 66 5 2 7 4 8 1 9 34 9 3 6 1 5 7 2 83 8 4 9 5 7 6 1 22 1 5 4 8 6 9 3 77 6 9 3 2 1 8 4 58 4 1 5 6 3 2 7 99 3 6 1 7 2 5 8 45 2 7 8 9 4 3 6 1raetsel.ch 15950

Lösung Sudoku aus Visit 2/2017

so funktioniert sudokuFüllen Sie das Gitter so aus, dass jede Reihe, jede Spalte, alle 3 x 3 Boxen die Zahlen 1 bis 9 enthalten.

Alle Neune in einer Reihe : Eine ausgefüllte Reihe muss jede der an gegebenen Zahlen beinhalten. Es ist pro Zelle nur eine Zahl ein zugeben. Es gibt neun Reihen in dem Rastergitter, für die alle dasselbe gilt.

lösungen Preis rätsel aus Visit 2/2017

EHrENGa st

81 7 89 6 1 3

6 2 92 4 5 37 8 64 2 6 82 4 5

3raetsel.ch 15955

Gewinnerinnen und Gewinner 1. Elsbeth haslinger, Brütten2. Ruedi Bärlocher, Dübendorf3. Marlis Schwyzer, Zürich Peter Flüeler-Odermatt, Aathal-Seegräben Robert Casanova, Zürich irma Kissling, Bülach Susanna Ruch, Pfäffikon Christa Boller, Winterthur George Ritter, höri Esther Gerber, Urdorf

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52 Visit Herbst 2017

Privat inserieren

Ich möchte in der nächsten Visit- Ausgabe ein kostenloses Inserat platzieren unter der Rubrik

Zu verkaufen Zu verschenken Gesucht Reisen, Ferien , Erholung Allerlei

Text ( maximal 50 Wörter )

Vorname, Name

Adresse, PLZ, Ort

Tel. E-Mail

Bitte ankreuzen, was im Inserat erscheinen soll.

Marktplatz

Wir bieten Ihnen die Möglichkeit zu einem kostenlosen, nicht kommerziellen Privatinserat. Senden Sie Ihren Text an : [email protected] oder per Post an : Pro Senectute Kanton Zürich, Marktplatz, Forchstrasse 145, 8032 Zürich.Oder benutzen Sie untenstehenden Talon.Wir bemühen uns, möglichst alle Inserate im Visit zu veröffentlichen. Wir bitten jedoch um Verständnis, dass kein Anspruch auf Publi kation besteht.Einsendeschluss : 30. september 2017

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Schmerzen meistern! CDs mit Anleitungen zur Selbsthilfe mit Craniosacral-Therapeutin Manu Stocker und Harfenistin Xenia Schindler. www.koerperlauschen.ch, Manu Stocker, Alte Landstrasse 62, 8805 Richterswil, [email protected], 044 780 96 09

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Dipl. Mechanikermeister mit polymechani-scher Werkstatt, pensioniert, möchte weiterhin behilflich sein beim Lösen von mechanischen Problemen. Werner Frey, 044 833 30 91, erreichbar 9–10 Uhr

Inserat

Page 53: Jubiläumsausgabe: 100 Jahre auf dem Wegklassiker «Modern Times». Charlie Chaplin auf Grossleinwand, begleitet von einem Orchester der besonderen Art: Lassen Sie sich dieses Highlight

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Kleine, brauchbare Elna-Nähmaschine. Wird im Raum Zürich abgeholt. Tel. 044 363 58 13 oder 079 525 75 72

Gibt es in Zürich oder Umgebung eine Werk-gruppe? Alter kann durchmischt sein. Ich (1944) arbeite gerne mit verschiedenen Materialien und lerne gern. Kathrin Däster-Afifi, Riedhofstrasse 41, 8049 Zürich, 079 306 08 29

Visit ist das Magazin von Pro Senectute Kanton Zürich. Es richtet sich an Spenderinnen und Spender sowie an die interessierte Öffentlichkeit.Erscheinungsweise/AuflageVierteljährlich, 28 650 Ex. ( WEMF-beglaubigt )Verlag und RedaktionPro Senectute Kanton ZürichForchstrasse 145, Postfach 13818032 Zürich, Tel. 058 451 51 00, Konto : PK 87-709119-2leitung Marketing und Kommunikation Rolf KrebserRedaktionelle Realisation Konzept & layoutbachmann medien ag, Basel www.bachmannmedien.chRedaktionsmitgliederBarbara Läuchli, Ruedi Hotz, Karin Niklaus, Daniel Rihs, Thomas Rüfenacht, Karin SchmidigerMitarbeiter dieser Ausgabe Ivo Bachmann, Robert Bösiger, Ernst Feurer, Andrea Kippe, Christian Roth, Daniel Rihs, Markus Sutter, Rita Torcasso, Renate WernliDruck GDZ AG, 8041 Zürichinserate Zürichsee Werbe AG, Seestrasse 86, 8712 Stäfa, Tel. 044 928 56 11, Fax 044 928 56 00, [email protected] Franken/Kalenderjahr. Für Bestellungen : Tel. 058 451 51 24 oder E-Mail an [email protected] Für unverlangt eingesandte Unter lagen übernimmt Visit keine Verantwortung.

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54 Visit Herbst 2017

GOlDEnE ZEitEn

Foto: Schweizerisches Sozialarchiv F_5042-Fx-03-046

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55Visit Herbst 2017

Von IVO BaCHmaNN*

Ein Kindergarten in der Stadt Zürich. Ein Sommertag im Jahre 1958. Dahlien in der Blumenvase, Woll- socken in den Tigerfinkli. Sechs Kerzen brennen auf dem Tischchen. Schon sechs! Das Geburtstagskind nimmt mit verlegenem Stolz die Gratulation seines Kameraden entgegen. Willkommen im Klub der Grossen, sagt die Geste der beiden Kleinen. Die üb-rigen «Gspänli» schauen eher etwas konsterniert in die Welt. Einer der Buben mag gar nicht erst hin-schauen, vergräbt sein Gesicht in den Armen. Ist er traurig? Plagt ihn Eifersucht? Oder denkt er: Mein Gott, schon wieder ein Jahr vorbei!?

Das Bild verdanken wir der einstmaligen Kinder-gärtnerin Frieda Wolff-Meier. Sie sammelte Fotogra-fien aus den Kindergärten der Stadt. Die Bilderserie füllt vier Ordner. Sie entstand anlässlich einer Aus-stellung zur Frauenarbeit, die 1958 in Zürich statt-fand. Die Fotografien zeigen den damaligen Alltag im «Chindsgi»: Kinder beim Basteln, im Rhythmik- unterricht, beim Spielen im Freien. Auch die Ver-kehrskunde, die schulärztliche Untersuchung oder die Dentalhygiene werden dokumentiert. Die Pro-phylaxe in Kindergärten und Schulen war damals noch eine junge Errungenschaft. Die Zähnchen von Schleckmäulern wurden in der Regel nicht alt.

Rein statistisch hatte ein sechsjähriges männli-ches Geburtstagskind damals eine mittlere Lebens-erwartung von fast 65 zusätzlichen Jahren. Das gäbe dann schon mal 70 Kerzen, das Tischchen wäre grös-ser und die Aussicht auf weitere Geburtstagsfeste nicht schlecht. Denn die Lebenserwartung der Men-schen in der Schweiz steigt von Erhebungsperiode zu Erhebungsperiode. Das zeigen die Zahlen des Bundes.

Seit Ende des 19. Jahrhunderts erstellt das Bun-desamt für Statistik (BFS) die sogenannten Sterbe-tafeln. Sie dokumentieren die Entwicklung der Sterb-lichkeit in der Schweiz, aufgeschlüsselt nach

* ivo Bachmann ist Geschäftsführer von bachmann medien ag, die auch das Visit redaktionell begleitet. Er war zuvor unter anderem Chefredaktor des « Beobachters » und der « Basler Zeitung ».

Happy Birthday!

Lebensalter, Geschlecht, Zivilstand und häufigsten Todesursachen. Aus dem riesigen Zahlenmaterial kann für bestimmte Zeiträume die durchschnittliche Lebenserwartung berechnet werden – also auch die Zahl der zu erwartenden weiteren Lebensjahre einer Person in einem bestimmten Alter. Die Hochrech-

nungen unterstehen dem Vorbehalt, dass «die Sterb-lichkeitsverhältnisse des Beobachtungszeitraums konstant bleiben», wie das BFS schreibt. Das Schöne an dieser Statistik ist also: Wir alle können vielleicht noch älter werden. Das weniger Schöne: Vielleicht auch nicht.

Seit Erhebungbeginn anno 1878 hat sich die Lebenserwartung der Schweizer Bevölkerung ver-doppelt. Sie liegt inzwischen bei über 82 Jahren und ist die zweithöchste weltweit. Nur die Menschen in Japan leben noch länger. Und hoffentlich die Kinder-gartenkinder auf unserem Bild. Sie müssten inzwi-schen 65 sein, vielleicht grad frisch pensioniert. Die Knaben hätten nunmehr im Durchschnitt noch 19, die Mädchen sogar noch 22 Geburtstage vor sich – also schon deutlich mehr als damals erwartet. Das ist das Geschenk der späteren Zeit. Oder einfach der Zauber der Statistik.

Das Schöne an der Statistik: Wir können vielleicht noch älter werden. Das weniger Schöne: Vielleicht auch nicht.

Das thema im nächsten Visit: Blick ins JenseitsWas kommt nach dem leben? Sind nahtoderfahrungen der Beweis für ein leben nach dem tod? Die Frage nach einem leben nach dem tod ist ein philosophisches, religiöses und spirituelles thema. magazin von Pro senectute Kanton Zürich

Visit Winter 2017

Page 56: Jubiläumsausgabe: 100 Jahre auf dem Wegklassiker «Modern Times». Charlie Chaplin auf Grossleinwand, begleitet von einem Orchester der besonderen Art: Lassen Sie sich dieses Highlight

Wir sind für Sie da

Limmattal und Knonaueramt, Schlieren, Telefon 058 451 52 00Oberland, Wetzikon, Telefon 058 451 53 40Pfannenstiel, Meilen, Telefon 058 451 53 20Unterland und Furttal, Bülach, Telefon 058 451 53 00Winterthur und Weinland, Winterthur, Telefon 058 451 54 00Zimmerberg, Horgen, Telefon 058 451 52 20Stadt Zürich, Zürich, Telefon 058 451 50 00Perle, Pflege und Betreuung, Telefon 058 451 51 51

UnsereDienst-

leistungs-center

– Finanzverwaltung und -betreuung Treuhand- und Steuererklärungsdienst, Rentenverwaltung

– Hilfen zu Hause Perle – Pflege und Betreuung im Alltag, Mahlzeitendienst, Umzugs- und Packhilfe

– Freizeitgestaltung Bewegung und Sport, Bildung und Kultur

– Freiwilliges Engagement in den Gemeinden, Besuchsdienst, Treuhand- und Steuererklärungsdienst, Bewegung und Sport, Generationen im Klassenzimmer etc.

– Beratung in der Altersarbeit Beratung von Gemeinden und Institutionen, Pensionierungsvorbereitung

– Sozialberatung Finanzen, Gesundheit, Lebensgestaltung, Wohnen, Vorsorge, Recht

Kanton Zürichwww.pszh.ch