146 Buchbesprechungen

GUNTER JENS: Die Bewertung der Fisuhgewlsser, 2. Auflage. - 50 Abb., 36 Tab., 160 S. Hamburg und Berlin: Verlag Paul Parey 1980. lSBK 3-490-0671-2. I)M 28,-

Die erweit,erte Auflage bietet die allgemeinen Grundlagen zur Bestimrnung der fischereilichcii Ertragsfahigkeit, eines GewBssers am Beispiel des Baches. AnschlieSend werden diese Gesichts- punkte auf kleine Fliisse, Strome, Kanale und stehende Gewiisser ubertragen. Am SchluD jedes Rapitels sind die Hauptdaten fur die fischereiwirtschaft,liche Berechnung eines jeden Gewlsser- t y p ubersichtlich zusammengefaBt. Da sich die Preise der Fische und andere Daten in den letzten Jahren verlndert haben, multen die Berechnungen auf den neusten Sta,iid gebracht werden. h'eu aufgenommen wurden das Schitzverfahren von LAGER, HUET und LASSLEBEX und einige Tabellen iiber das Langenwachstum und den sogenannten Korpulenzfaktor. Dim it ist die Moglichkeit gegeben, verschiedene Gewasser in ihrer Ertragsfahigkeit untereinander zii vergleichen. - Das Brich ermoglicht es, in einfacher Weise den Wert eines Gewassers bei Kauf oder Pacht festzustellen. Ebenso wertvoll sind die Angaben fur die Berechnung eines Schadere z. B. durch AbwZisser. !Vie in der ersten Auflage werden auch gute Hinweise fur das AusmaD von Besatamahahmen ge- yebcn, da auf diescm Gebiet sehr oft, falsche Vorstellungen bei den Bewirtschaftern kleiner Ge- wasser best,ehen.

H. LMAXX

JOSEF HOPMANN: Der Tciehwirt. 5. Auflage. Mit 227 Abb., 4 Tab., 332 6 . Hamburg und Berlin: Verlag Paul Parey 1979. ISBN 3-490-06814-9. DM 38.-

(Vgl. Rezension der 3 . Auflage, Int. Revue ges. Hydrobiol. 57 (2) : 357 [I972], und der 4. Auflage (i'2 (1): 175 [1977])

Der Verfasser des Buches, dessen Untertitel ,,Anleitung zur Zucht und Haltung des Karpfens ini Haupt- und Nebenbetrieb, einschliellich der Nebenfische" lautet, hat lange Jahre als Ehch- berater in der Karpfenteichwirtschaft gewirkt. Seine Ausfuhrungen sind fiir den Praktiker be- stimmt iind vor allem auf die Belange des Kleinteichwirts zugeschnitten. Da5 das vorliegende !Verk diesem Anliegen gerecht geworden ist, beweist das Erscheinen der 5. Auflage, die unter Nitwirkung von J. SCHMIDT erst nach dem Tode des Verfassers herauskam. Wlhrend die 1. Auf- lage 1958 noch vom Fischereiverband Mittelfranken, dem Wirkungsbereich des Autors, heraus- gegeben wurde, erschien die 2. im Jahre 1967 bereits im Verlag Paul Parey.

Das Buch behandelt in seinen 19 Absahnitten die wesentlichen Frasen, die den praktisrhen Teichwirt interessieren. Ausgehend von Geschichte und Bedeutung der Teichwirtschaft werden in allgemeinverstiindlicher Form zunlchst der Wasserchemismus, Korperbau und Lebensweise des Karpfens, die Teichflora und die Karpfennahrung behandelt. Besonders ausfuhrlich wird dcr Teichbau dargestellt. Die weiteren Abschnitte haben Pflege und Dungung der Teiche, Zucht (Vcrmehrung) des Karpfens, Besetzen der Teiche und Futterung zum Inhalt. In den folgenden Kapiteln wird auf Nebenfische, Abfischung, Uberwintern, Transport, Schildigungen und Feinde sonie Krankheiten des Karpfens und sohlieBlich auf die Abwasserproblematik eingegangen. Auf Literaturhinweise ist auf Grund der Zielstellung des Baches verzichtet worden. Ein Register erleichtert die Orientierung in dem klar gegliederten Werk. Die Ausstattung ist sehr gut. Wenn auch in Details aus wissenschaftlicher Sicht einige kritische Anmerkungen notwendig wiiren , so darf das Buch fur die Belange des Kleinteichwirtes doch durchaus als niitzliche Lektiire em- fohlen merden.

W. STEFPENS

JOSEF HOFHANN : Die l'lufikrebsc. Biologic, Haltung und wirtsohaflliehe Bedeutung. 2. Auf- lage, neubearbeitet und erweitert von KLAUS-MANBRED STREMPJEL. - Mit 64 Abb., 1.10 S. Hamburg und Berlin: Verlag Paul Parey 1980. ISBK 5-490-07014-3. DSI 26,-

Die Zucht von HuDwasserkrebsen ist in den letzten Jahren stark entwickclt worden; mehrere inter- nationale Symposien wurden vcranstaltet. So enthalt die vorliegende Neuauflage (1. Auflage 1971 vgl. Besprech. Tnt. Revue ges. Hydrobiol. 67 (4): 668 [1972]) eine erheblichc Erweiterang, die von den1 Praktiker K.-M. STREMYEL ubernommen wurde, nachdem Dr. HOBMANN vcrstorben ist. Allcrdings ist nun der Text verwirrender: In der Regel wird iiber ,,den Krebs" geuprochen, so daS der Lewr jeweils erst zuruckblattern mull, welche Art gemcint ist; oder 12s handelt sich iiberhaupt

iini \'eralIgenieiiiernngeii. In1 1. Abschnitt werden die in Deutschland vorkommenden Arten a u f - pelistet : -1 sfacua astacus, .4. kptodncfylus, Potatlzobms forrrntium und der amerikanische FluSlirehs f h c o n t c t r s h n m ~ u , ~ . Letzterer \\ ird im Text, obgleich nicht der I\'omenklaturregel entspret henrl. d l s C'cimbnrus bezeichnet. da ..es nngebracht sei, den Premdling im deutschen Sprachgehr,icic 11 den rihlich pewordenen nnd sc hon vertruut klingeiiden ?Tamen Cambarus ZII belassen oder. iio( 11 hesser, Kamberkrebs xu nennen . . . "(?). Xeuerdings werden Versuche mit dem nordamerikani- vhen Pucifmtrcczls Ziniusculus gemacht, eine robnste, aber nicht gegenuber der Krebspest resistente ;\rt. Viele neue Angaben enthalten die Abschnitte uber kunstliche Erbrdtung, Aufzurht der Krebsc. irnd tltc Seubcsetzung yon Genassern. Tin Text aerden Autoren zitiert, ohne daO aber eine 1.1- tc*riitutlistr enthalten 1st.

H.4:. GIERLOFF-EYDEF: Gpographie des Mearcs. Ozesne und Kiisten. Teil 1 irncl Teil 2. ' I 'd 2. Jlit 614 dbb. 2 Aussrhlagtafeln, 98/1310 Seiten + 93 Seit.en Lit.eraturverzeirhnis = Lehrbuch der Allgemeinen Qeographie, Hrsg. JOSSP SOHMI lhdin-Xew York: Walter de Grnyter & Co 1980. Teil 1 192,-

1)s die \Vasserhiille 70" (, der ErdoberflLche bedeckt, ist sie von groRer Hederitung fiir das Kliiiia rrnd uberhaupt das ,.Fanktionieren" der Biosphlre, dadurch notwendigerweise anch Gegenstand der Geographie. I n den1 vorliegenden Werk liegt die Betonnng a.uf den Kiisten als den maSgebendeii Grenzbereichen zw-isrhen Wasser und Land, und diese sind ja auch von besonderem biologischen Interesse. 'Der Verfasser legt, sein Bnliegen im Vorwort ausfuhrlich dar. Seinem Inhalt und dcr I)nrntclliings\\cise nach ist dieses Rurh neben der Oeeenologie einzuordnen. Reispielsweise st el l t lwi dcr Rehandlung der Wcllen nicht die Hydrodynsmik im Mittelpunkt, son.dern ihre Bederitung l'iir die Kiistengestaltung und den Seeverkehr. Mit 1310 Textseiten ist dieses Werk fiir ein Lel i I'- h n v h sehr umfangreich; man kann sich schwer vorstellen, da5 ein Student in der Priifung diesen Stoffrimfang beherrsrht. Das Spektrum der beha,ndelten Gesichtspunkte ist sehr breit. I;'m das zu illustrieren. seien genannt : Seefahrt, Zahl der Wracks, Simulationsmodelle zuin Problem ..I\ushreitung der Rev6lkerang in der Inselwelt Polynesiens", Vermessiingsprobleme und Karto- griiphir, Seezeichen. (jeomorphologie des Meeresbodens. Stabilitiit von Schiffskorpern hei hohrin

ng. Hafenhau, Meereis. Der Verfasser weist niit Krcht dnrauf hin, da5 Rein Huch multi- Iiniiren Cliarakter triigt. Darnit jst sichrrlich &is Problem verbunden, daB es ~inein Ejnz(*l. hentc IIIIF noch sc-hwer nioglich ist. ein SO riesiges Stoffgebiet, zu iihersehen. Zweifellos bcsitzt

drr Vcrfimer auf vielen der von ihm hehandelten Gebiete umfassende eigene Erfahrungen, Dennocli hHtte das Rurh norh gewonnen. \\-%re das Maniiskript vor den1 Druck ron Fachlerit,en unterschictl- Jichcr Disziplinen der Meereskunde dnrchgesehen worden. dls Problem erweist. sich in diesem Xu- snmrnenharig eirie Anwendung der Terniinologie, die ron allen Teildi~ziplinon der Meereskirndt. \-crnt,znden wird. So besagt die i'herschrift ,,Der Golfstrom als Beispiel einer St,riimiing dcr l.'ivi- strahlregion" fiir den Gcographen rtwas anderes als fiir den Hydrophysiker : der Freistralil i n ) Sinne der Hytlrotlynsmik wird aufden 13 Seiten dieses Abschnittes nicht. erkliirt. Wenn die Rezcicli- iiung ..Meereis als Snbstrat" verw-endet wird, versteht der Biologe darunter wicder et\t-iis p a w anderes. I n den Absrhnitten. die sich mit der Lebewelt des Meeres befassen, haben sirh einige 1)ruckfehler eingeschlichen (Madreposaria; der Rotbarsrh gehort nicht zu den Gadiden. sondern

I' in cine aiiderr Ordnung, Ellritze (S. 747) und ..europaiseher Hecht.' (S. 731) sind keine Itlerres- e). Es trifft nuch nirht z n , daR ,.Sitrate und Phosphate . . . reicher im Vorkonimen innerhalh

tler pliotis:.hen Zone" sind. Von Korallen gibt es sehr riel aussagekrlftigere Unterwasseraufnahnieti X I S Abb. 10.1. Tlafiir ist die Originalzeichnung vom JVrack des Kreuzers Ernden vor Coeos lslaiid vielleicht entbehrlich. Bndererseits wa.re es wunschenswert geaesen. in dem Abschnitt iiber Ko- rallenriffe auf ihre Bedeiitung fur den Kust.enschiit.z hinztiweisen und die Ursachen der weltweiten Degradierung von Korallenriffen ausfuhrlicher zu behandeln (noch wichtiger als der PraS durrh \Virbellose tliirftp der. erhohtr Triihoffgehalt durch Erosionsprozesse im angrenzenden Festland seiii). D c r Ahschiiitt ,.Das Alter ctes 15Tassers der Ozeane" bezieht Rich eigentlich gar nicht auf d n s \\'asner, sondern anf die betreffenden Oxcanbecken. Fiir dau Wasser kann man andererseits cine ..turriovrr-Kate" bzw. eine niittlert' Verweilzeit berechnen. Diesel Gesichtspnnkt ist. in tleni iimfangreichen Handbueh gar nicht erwa.hnt. Aus der Sicht des Lesers ware auch eine Vereinheit- lichong der NaSstabe giinstig gee\r-esen,z. B. Verzicht auf Tiefenangaben in Paden (Abb. 6.50b). .Kei d r r in1 I-orwort genannten Hetonung des europlischen Raumes hiitte man sich in dem fast lo*