johannes im dialog - ausgabe 25

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Nr. 25 | Frühjahr 2012 DIALOG Johannes im Zeitschrift für Patienten und Freunde der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Dortmund gGmbH Rundum-Paket für die Geburt Weitere Themen: Mitralklappen-Clipping | Schlafkomfort im Krankenhaus www.facebook.com/johannesimdialog Unsere Einrichtungen: St.-Johannes-Hospital · Ambulantes OP-Zentrum am St.-Johannes-Hospital · Marien Hospital · St.-Elisabeth- Krankenhaus · St.-Elisabeth-Altenpflege · Christinenstift · St. Josefinenstift · Jugendhilfe St. Elisabeth

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Zeitschrift für Patienten und Freunde der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Dortmund gGmbH Titelthema: Rundum-Paket für die Geburt Weitere Themen: Mitralklappen-Clipping / Schlafkomfort im Krankenhaus

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Page 1: Johannes im DIALOG - Ausgabe 25

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Nr. 25 | Frühjahr 2012

DIALOGJohannes im

Zeitschrift für Patienten und Freunde derKath. St.-Johannes-Gesellschaft Dortmund gGmbH

Rundum-Paket für die GeburtWeitere Themen:Mitralklappen-Clipping | Schlafkomfort im Krankenhaus

www.facebook.com/johannesimdialog

Unsere Einrichtungen:St.-Johannes-Hospital · Ambulantes OP-Zentrum am St.-Johannes-Hospital · Marien Hospital · St.-Elisabeth- Krankenhaus · St.-Elisabeth-Altenpflege · Christinenstift · St. Josefinenstift · Jugendhilfe St. Elisabeth

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handauf´sherz!

Vorsicht ist gut, Kontrolle ist besser.

Jürgen Klopp legt symbolisch die Hand auf’s Herz. Stiche in der Brust sind nichts für die leichte Schulter. Ein Herzinfarkt kann jeden treffen und dann ist schnelle Hilfe angesagt. Auch junge Menschen sind nicht gefeit und die nimmt der Borussen-Trainer besonders in den Blick: „Vorsicht ist gut, Kontrolle ist besser.“

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liebe

Herzlich

LeserWillkommen

InHalt

PEG – Ernährung per MagensondeZu Unrecht gefürchtet

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Mitralklappen-ClippingSegelfänger im Katheterlabor

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Aktuelles aus der Medizin 7

Schlafkomfort im KrankenhausImmer gut gebettet

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Gewaltprävention in der JugendhilfeWege aus der Opferrolle

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Aufsuchende SeelsorgeVon Mensch zu Mensch

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Aktionstag zum Thema AlkoholRiskanter Genuss?

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Neues aus derKath. St.-Johannes-Gesellschaft

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Integrative WochenbettpflegeDas Rundum-Paket für die Geburt

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BundesfreiwilligendienstBufdi statt Zivi

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Termine 17

liebe leserinnen und leser,

mit Freude sehen wir dem Jahr 2012 entgegen. Viele Projekte werden uns begleiten und herausfordern. Erfolgreich umgesetzt haben wir bereits das Konzept zur „Integrative Wochenbettpflege“ auf unserer Geburtenstation, das Müttern und Vätern und ihren neu geborenen Babys ein Rundum-Sorglos-Paket anbietet. Der dazu gehörige Elterntreff am Hohen Wall wird im Laufe des Jahres sein Angebot für die Familien ebenfalls deutlich erweitern. Darüber werden wir sicher noch berichten.

Im medizinischen Bereich haben wir Ende 2011 in der Klinik für Innere Medizin I das schonende minimal-invasive Verfahren des Mitralklappen-Clippings zur Behebung von Undichtigkeiten der Herzklappe eingeführt. Es zeigt sich schon nach wenigen Wochen, dass es sich bewährt. Es ist immer wieder faszinierend zu verfolgen, wie rasant sich die Medizintechnik entwickelt und die Verfahren selbst kompliziertester Erkrankungen schonender werden und gerade älter wer-denden Patienten Erleichterung bieten.

Für alle unsere Einrichtungen ist es wichtig, neueste Methoden und Verfahren einzusetzen. Dies gilt nicht nur für die Krankenhäuser, sondern auch für unsere Senioreneinrichtungen oder die pädagogische Arbeit in der Jugendhilfe. Wir wollen Themen der Zeit aufnehmen und einbringen, wie z.B. in dem Workshop zur Gewaltprävention, der mit Jugendlichen und Verantwortlichen veranstaltet wurde. Lesen Sie, wie sensibel oft die Grenzen im Umgang miteinander sind.

Unsere Herausforderungen sind vielfältig und kommen aus den unterschied-lichsten Richtungen. Sie sind nicht immer leicht, aber sie halten uns offen, wach und in Bewegung. Das wünsche ich auch Ihnen. Als Gesundheits-Partner stehen wir dabei gerne an Ihrer Seite.

Viel Freude beim Lesen unseres Magazins.

Ihr Günther nierhoff (Geschäftsführer)

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Editorial und Inhalt

KATH. ST.-JOHANNES-GESELLSCHAFTDORTMUND gGmbH

Impressum: Johannes im DIALOG Nr. 25 / Frühjar 2012, 7. Jahrgang, Nachdruck und Vervielfältigung von Artikeln (auch auszugsweise) ist nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung durch den Herausgeber gestattet. Herausgeber: Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Dortmund gGmbH, Johannesstraße 9–17, 44137 Dortmund, www.st-johannes.de Redaktionsrat: Dr. Holger Böhm, Kevin Beyer, Ulrike Bracklow, Katrin Breidenbach, Friedhelm Evermann, Annemarie Fajardo, Hans-Werner Gräber, Lena Kalthoff, Stefan Redenz, Rainer Richter, Christian Straub, Gudula Stroetzel, Thomas Wirriger; v.i.S.d.P.: Gudula Stroetzel, Redaktion und Text: Dr. Holger Böhm – www.skriptstudio.de; Design: gestaltend Kommunikationsdesign – www.gestaltend.de; Fotografie: Gerhard P. Müller (GPM) – www.dortmund-bild.de, www.istockphoto.de; Illustration: Ari Plikat – www.ariplikat.de; Druck: Koffler Druck-Management GmbH, Dortmund, www.kkmedien.de; Johannes im Dialog erscheint viermal im Jahr, nächste Ausgabe: Sommer 2012; Auflage: 8.000 Exemplare

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Grundsätzlich bietet die Anlage einer Magensonde durch die Bauchdecke, die durch das Kürzel PEG beschrieben wird, für ein breites Spektrum an krankheitsbedingten Einschränkun-gen und Problemen eine adäquate Hilfestellung für die Betroffenen. „Es gibt Patienten, die in Folge einer Er-krankung oder im Zuge einer Therapie vorübergehend nicht schlucken kön-nen“, erklärt Dr. Uwe Reinhold, der Leiter der Endoskopie-Abteilung am St.-Johannes-Hospital. Dabei denkt er zum Beispiel an Leute, die einen

Schlaganfall erlitten haben oder die an Speiseröhrenkrebs erkrankt sind. Betroffen sein können aber auch beispielsweise Krebskranke, die eine Strahlentherapie im Kopf-Hals- Bereich benötigen. „Die PEG-Sonde ist für diese Patienten alle Mal eine qua-litativ bessere Zwischenlösung als eine langandauernde parenterale Ernährung, also eine Versorgung mit Nährstoffen unter Umgehung des Magen-Darm-Traktes durch Infu-sionen“, meint der erfahrene Gastroenterologe.

Für Patienten der Palliativstation ist die Magensonde häufig auch noch aus einem anderen Grund eine sinnvolle Maßnahme. Bei krankheitsbedingtem, chronischem Darm verschluss kann auf diese Weise ein Abfluss ermöglicht werden, der ständiges Erbrechen ver-hindert. Moderne Wechsel- und An-kopplungssysteme können heute am Körper getragen werden. Damit sind PEG-Sonden- Träger also keineswegs ans Bett gebunden. Die einmal gelegte Sonde, kann über lange Zeit verbleiben, auch wenn sie vorübergehend unge-nutzt bleibt. Denn trotz Sonde steht einer Ernährung auf normalem Wege nichts entgegen.

Senioren, die im Altenheim gepflegt werden, kann eine Magensonde im-mer wiederkehrende Krankenhaus-aufenthalte ersparen. Die PEG kann für sie eine stabile Situation schaffen, auch wenn sie vielleicht nur dafür verwendet wird, um Flüssigkeit oder Medikamente zu verabreichen. „Ob die Versorgung mit Nährstoffen auf die-sem Wege tatsächlich geeignet ist, das Leben zu verlängern“, so Dr. Rein-hold, „ist wissenschaftlich jedenfalls nicht belegt.“ Und er betont, dass die immer wieder diskutierte Frage, ob eine lebensverlängernde Absicht am Lebensende überhaupt mit Sinn oder Würde im Einklang steht, medizinisch gar nicht beantwortet werden kann.

Ernährung per Magensonde

ZuUnrecht gefürchtet ?Perkutane endoskopische Gastrostomie, kurz PEG, gehört zu den Reizwörtern in der Debatte um die Angemessenheit medizinischer Therapien am Lebens ende. Dabei wird das Verfahren oft auf die Perspektive einer vermeintlich lebens­verlängernden Maßnahme reduziert. In dieser Diskussion bleibt in der Regel unbeachtet, dass das Bereitstellen einer Möglichkeit zur Verbes serung der Lebensqualität keineswegs dazu verpflichtet, diese auch in unan gemessener Weise einsetzen zu müssen.

Kommentar

Sinnvoll oder nicht?

in den meisten Fällen ist der mutmaßlichePatientenwille nicht mehr zu eruieren, nichtschriftlich festgelegt oder so unscharfformuliert, dass hieraus kein eindeutigerAuftrag abgeleitet werden kann.

Leider wird die Diskussion zum Thema „PEG“ meist auch erst in einem finalen Zustand einer Erkrankung eröffnet, dann aber meist emotional ge-führt und die Anlage einer PEG-Sonde vielfach als „letzte gute medizini-sche Tat“ verstanden. Bei einer Demenzerkrankung im Finalstadium oder einem metastasierten Tumorleiden im Endstadium ist die Anlage einer PEG-Sonde in der Regel sinnlos, oft sogar zum Schaden des Patienten.

Sinnvoll ist eine Sondenernährung bei zentraler Schluckstörung im Rahmen eines M. Parkinson oder nach einem Schlaganfall, hier wird die Lebens qualität eindeutig verbessert. Die Steigerung der subjektiven Lebensqualität des Patienten ist das zentrale Ziel einer „künstlichen Ernährung“, der moralische Druck von Angehörigen oder medizinischem Personal „man kann doch keinen verhungern oder verdursten lassen ...“ darf nie Ausschlag gebend sein.

Dr. Johannes Wunderlich

(Geriater)

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5St.-Johannes-Hospital

„Es kann keine pauschalen Empfehlun-gen für oder gegen eine Magensonde geben, sondern es geht immer um in-dividuelle Einzelfallentscheidungen“, sagt Dr. Reinhold. „Als Mediziner kann ich das Für und Wider einer PEG-Son-de erläutern und sagen, was ich in dem speziellen Fall für sinnvoll oder nicht sinnvoll halten würde. Entschei-den muss aber immer der Betroffene selbst oder, wenn er dazu nicht in der Lage ist, eine nahestehende Person.“

Problematisch ist eine solche Ent-scheidung eigentlich lediglich in den Fällen, in denen ein Dritter über den mutmaßlichen Willen eines Betroffe-nen befinden soll. Eine Patientenver-fügung wird in diesem Zusammenhang zwar stets akzeptiert, oft hilft sie aber nicht weiter, weil sie zu ungenau for-muliert ist. Dr. Reinhold empfiehlt deshalb, für den Fall der Fälle einen Betreuer zu benennen, der Willens und in der Lage ist, eine Entscheidung im Sinne des Betroffenen zu treffen.

„Eine Magensonde muss übrigens nicht benutzt werden“, ergänzt der In-ternist. „Man kann jederzeit die Ver-sorgung auf diesem Weg untersagen. Darüber hinaus kann der Zugang auf Wunsch schnell und problemlos wie-der entfernt werden.“ Kategorische Argumente, die zum Beispiel behaup-ten, eine PEG-Sonde sei unabdingbar, um Flüssigkeitsmangelzustände zu

verhindern, sind eher problematisch. Dass Menschen im Sterbeprozess kei-ne Nahrung und Flüssigkeit mehr zu sich nehmen, ist ganz natürlich. Qual-voll ist in der Regel nicht ein tatsäch-licher Flüssigkeitsmangel, sondern das Durstgefühl. Dem kann man aber auch oft begegnen, indem man regel-mäßig den Mund befeuchtet.

Überhaupt, so vermutet Dr. Reinhold, spiegele das Begehren nach einer Magensonde für hochbetagte, pflege-bedürftige Senioren möglicherweise einfach nur die Versorgungssituation

von alten Menschen in unse-rer Gesellschaft wider. Oft mangele es eben an Zeit, Per-sonal und wirtschaftlichen Ressourcen, so dass über die Magensonde eine nicht aus-reichende Zuwendung kom-pensiert wird. Trauriger Weise kann die PEG vor dem Hinter-grund einer solchen Situation für den Betroffenen manch-mal tatsächlich als einzig mögliche entlastende Maß-nahme übrig bleiben.

5

Reportage

Kommentar

Ethisch betrachtet

Berücksichtigen wir einmal nicht die Verläufe, in denen ein Patient einbe zogen wurde und zugestimmt hat. Wie im Beitrag schon angesprochen, stellt sich die Frage immer dann, wenn Unklarheit besteht über eine Therapie gemäß dem manchmal nur zu ver-mutenden Willen des Patienten. Dies ist im Einzelfall nicht unbedingt das, was die Ärzte für „vernünftig“ halten, muss aber dennoch akzeptiert werden. In vielen Fällen können aber auch Angehörige eine Hilfe sein und Anhaltspunkte geben. Die Entscheidung ge-gen die PEG-Sonde kann ebenso gerechtfertigt sein wie die spätere Entscheidung für eine Beendigung der schon begonnenen künstlichen Ernährung – aus ethischer Sicht ist das aber kein Unterschied.

Wenn weder klar ist, wie der Patient sich geäußert hat oder er sich äußern würde, dann soll die Verhältnismäßigkeit beachtet werden: Die Anlage der Sonde kann gerechtfer-tigt sein, wenn kein Zwang (etwa bei Demenz) ausgeübt werden muss oder ein Zustand durch sie erträglicher wird – ansonsten sollte auf jede „unverhältnismäßige“ Behand-lung verzichtet werden.

Für Konflikte bieten die Fallmoderatoren die Möglichkeit einer „Ethischen Fallbespre-chung an“ – sie kann von jedem der Beteiligten beantragt werden.

Ethik-Komitee

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6 St.-Johannes-Hospital

Die Mitralklappe arbeitet wie ein Ventil zwischen der linken Vorkammer und der linken Hauptkammer des Herzens. Sie sorgt dafür, dass das Herz das Blut in die richtige Richtung pumpt. Wenn sie undicht ist, fließt das Blut gegen die Richtung zurück in den Vorhof. Es wird in die Lunge zurückgedrückt und die Patienten leiden unter Luftnot. Die gesamte Herzleistung ist stark einge-schränkt, Organe werden nicht richtig mit Blut versorgt und die Nierenfunk-tion kann beeinträchtigt sein. Die Pa-tienten sind kaum noch belastbar.

„Mit dem neuen Verfahren können wir die Undichtigkeit reduzieren und manchmal sogar ganz beseitigen“, er-klärt Dr. Axel Bünemann. Eine offene Operation ist dafür nicht erforderlich. Die Kardiologen schieben einen Ka-

theter von der rechten Leiste über die Leistenvene bis in den rechten Vorhof vor. Von dort aus punktieren sie die rechte Herzscheidewand und gelan-gen in den linken Vorhof. Über den Katheter kann jetzt ein Clip herange-führt werden, der in offenem Zustand wie ein Anker aussieht.

Die eigentliche Klappe besteht aus zwei Segeln, die im Wechsel für Durchlass oder für dichten Verschluss sorgen. In-dividuelle anatomische Gegebenheiten oder eine Herzvergrößerung, bei der die Klappe nicht mitgewachsen ist, können dazu führen, dass der Durch-lass nicht spaltfrei verschlossen wer-den kann. In den meisten dieser Fälle ist es möglich, die Segel mit dem Clip einzufangen und zusammenzuheften. So entstehen im Prinzip aus einer un-dichten großen Klappe zwei kleinere dichtere Klappen, die die Funktion bes-ser erfüllen können.

„Grundsätzlich bleibt die Operation am offenen Herzen das zuverlässigere Verfahren“, betont Dr. Bünemann. „Außerdem ist das Mitralklappen- Clipping erst 2009 in Deutschland eingeführt worden und es fehlen Langzeiterfahrungen. Deshalb können wir die Methode zurzeit nur ausge-wählten Patienten anbieten.“ Die ers-ten Erfahrungen waren allerdings sehr vielversprechend. „Es war bisher aus-nahmslos so“, berichtet der Oberarzt,

„dass sich die Patienten schon am nächsten Tag besser gefühlt haben. Sie konnten auf-stehen und sofort besser Treppen steigen. Der Erfolg hat sich sofort gezeigt.“

Die Eingriffsdauer kann sehr unter-schiedlich ausfallen, weil das Ein-fangen der Segel eine kniffelige Angelegenheit ist. Die Segel flattern wie Gardinen im Wind. Trotz Eingriff am schlagenden Herzen sind Kom-plikationen sehr selten. Exzellente Kontrollmöglichkeiten, die die ana tomischen Strukturen im Ultra-schall und den Clip in der Röntgen-durchleuchtung sichtbar machen, garantieren dem Kardiologen optima-le Bedingungen. Der Patient befindet sich in Vollnarkose und bemerkt nichts von dem Eingriff.

Die Methode erweitert das Spektrum der Kardiologen. Dabei fügt sie sich nahtlos in die Reihe der anderen Katheterverfahren ein, mit denen Kardio logen und Elektrophysiologen routinemäßig Untersuchungen und Behandlungen am schlagenden Her-zen vornehmen. „Es ist ein sicheres Verfahren, das den Patienten wenig belastet und höchsten fünf Tage Auf-enthalt erfordert“, resümiert Dr. Büne-mann. Eine Anschluss rehabilitation ist in der Regel nicht erforderlich.

Mitralklappen-Clipping

SegelfängerKatheterlabor

im

Gesundheit

Für schwerstkranke Patienten, denen eine Operation am offenen Herzen nicht mehr zugemutet werden kann, haben die Kardiologen am St.­Johannes­ Hospital mit dem Mitralklappen­Clipping ein neues Verfahren etabliert, mit dem die körperliche Belastbarkeit und damit die Lebensqualität der Betrof­fenen deutlich verbessert werden können.

Chefarzt Prof. Heuer und Dr. Bünemann demonstrieren

die neue Methode (Bild: Franz Luthe, WR)

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7KATH. ST.-JOHANNES-GESELLSCHAFTDORTMUND gGmbH

Kurzgefasst

aus derAktuelles Medizin

Fokus Gesundheit

Paracetamol: Gefahr der schleichenden ÜberdosierungSchottische Mediziner berichten über eine Untersuchung, die gezeigt hat, dass die wiederholte Einnahme von zu großen Mengen an Paracetamol auf Dauer zu einer gefährlichen Überdosierung führen kann, die schwer festzustellen ist. Wenn Betroffene in die Klinik kommen, geben sie nicht an, mehrfach unerlaubt hohe Mengen des Schmerzmittels eingenommen zu haben, sondern nur, dass sie sich unwohl fühlen. Im Blut lässt sich kein erhöhter Paracetamol-Spiegel feststellen, obwohl bereits eine erhebliche Schädigung der Leber eingetreten sein kann. Dabei sollte diese Problematik schnell erkannt und behandelt werden, denn nach Auffassung der Forscher ist eine solche schleichend akkumulierende Überdosierung gefährlicher als eine einmalige Überdosis. Die Forscher haben die Daten von mehr als 650 Patienten mit diagnostizierter paracetamol-bedingter Leberschädigung analysiert und dabei 161 Fälle von schleichender Paracetamol-Überdosierung gefunden.

Künftig Kassenleistung: test auf GestationsdiabetesSchwangere Frauen haben künftig Anspruch auf einen Test auf Schwanger-schaftsdiabetes (Gestationsdiabetes) als Leistung der gesetzlichen Kranken-versicherung. Ein Gestationsdiabetes liegt vor, wenn der Blutzucker während der Schwangerschaft bestimmte Werte übersteigt. Damit nimmt das Risiko für bestimmte seltene Geburtskomplikationen zu. In der ärztlichen Betreuung von Schwangeren sind zukünftig zwei Testungen vorgesehen: Der Vortest und soweit erforderlich auch der zweite Test sollen im sechsten oder siebten Schwangerschaftsmonat angeboten werden. Der Vortest dient dazu, die Frauen zu erkennen, denen dann ein zweiter, entscheidender Zuckertest angeboten wird. Wenn ein Gestationsdiabetes festgestellt wurde, kann häufig schon mit einer Ernährungsumstellung und vermehrter körperlicher Aktivität eine Normali sierung der Werte erreicht werden.

nikotinsucht: als Krankheit anerkennen?Das Dt. Krebsforschungszentrum und eine Reihe medizinischer Fachgesellschaften haben in einem offenen Brief an Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr gefordert, die Tabakabhängigkeit in Deutschland als Erkrankung anzu-erkennen. Zudem sollten die Gesetzlichen Krankenkassen die ärztlichen Leistungen für Diagnostik, Motivation so-wie die Kosten für die medikamentöse und psychotherapeutische Behandlung bei tabakabhängigen Rauchern in ihren Leistungskatalog aufnehmen. In einer Stellungnahme begründet die Dt. Ges. f. Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde das Begehren mit den alarmierenden gesundheitlichen Folgen des Tabakkonsums. Laut des aktuellen Tabakatlasses des Dt. Krebsforschungszentrums, heißt es weiter, gelte mehr als ein Drittel aller Raucher in Deutschland als nikotinabhängig. Jährlich würden etwa 110.000 Menschen an rauchbedingten Erkrankungen wie Krebs, Kreislauf- und Atemwegserkrankungen versterben.

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8

Die Offenlegung von Übergriffen von Erziehern in Heimen und Lehranstalten auf Kinder und Jugendliche, die ihnen anvertraut waren, haben die Sen si bi li­tät für den Umgang mit dem Thema Gewalt in den Hilfseinrichtungen geschärft. Ein selbstkritischer Blick zeigt schnell, dass Gewalt in vielen For­men in allen Bereichen des Zusammenlebens eine Rolle spielt. Überall, wo Menschen in Gruppen mit Abhängigkeitsverhältnissen zusammenkommen, geht es auch um Rangordnung, die Durchsetzung von Interessen und um Beziehungen, die immer auch besitzergreifend sind.

In der Jugendhilfe St.-Elisabeth in Niederhofen hat die Heimleitung bereits vor anderthalb Jahren begon-nen, das Thema Gewaltprävention in der Einrichtung zu institutionalisieren. Zunächst ist ein Arbeitskreis eingerich-tet worden, der erzieherische Leitlinien entwickelt, Rechte der Kinder und Ju-gendlichen schriftlich fixiert und ein Beschwerdemanagement auf den Weg gebracht hat. Sehr viel Wert legen die Erzieher darauf, auch und gerade die Kinder und Jugendlichen aktiv in die Ausgestaltung der präventiven Maß-nahmen einzubinden. In einem ersten Schritt haben deshalb jetzt zwölf Erzie-her und zwölf Jugendliche aus den ver-schiedenen Gruppen der Jugendhilfe Gelegenheit gehabt, an einem externen Workshop teilzunehmen. „Johannes im Dialog“-Redakteur Dr. Holger Böhm hat mit den Jugendlichen Lea Fels-mann (15) und Sebastian Glaubitt (16) sowie mit dem Erziehungsleiter Dirk Meier über die Erfahrungen und Ein-drücke gesprochen, die sie von der Veranstaltung mitgenommen haben.

Böhm: Worum ging es bei dem Workshop?

lea: Wir haben über viele Arten von Gewalt gesprochen, vor allen Dingen über Gewalt unter Jugendlichen, zum

Beispiel Annäherungsversuche, die der andere nicht will, oder körperliche und seelische Gewalt, Beleidigung, aber auch Gewalt von Betreuern gegenüber Jugendlichen und umgekehrt.

Sebastian: Das Thema Grenzüber-schreitung war ganz wichtig. Zum Bei-spiel: Ein Jugendlicher kommt von der Schule und hatte einen total schlech-ten Tag. Er möchte in sein Zimmer, aber der Erzieher verlangt, er soll erst das und das machen, geht ihm hinterher und sagt dann auch noch: „Du kommst sofort aus dem Zimmer oder ich lass‘ das Schloss rausnehmen.“

Böhm: Annäherung, Beleidigung, Dro-hung – das sind Aggressionsformen, mit denen wir im Alltag umzugehen wissen. Aber wo ist die Grenze? Wann wird aus einer Anmache Gewalt?

Sebastian: Spätestens dann, wenn einer sagt Stopp, das möchte ich nicht.

lea: Ich glaube, ab dann, wenn es weh tut. Das muss nicht nur körper-lich sein, es kann auch seelisch sein. Ab da sollte Stopp sein. Eigentlich sollte es gar nicht so weit kommen, aber manche lernen das einfach nicht. Dann muss man irgendwie dagegen wirken.

Gewaltprävention in der Jugendhilfe

WegeOpferrolle

ausder

Erwachsene ebenso wie Heranwachsende verstehen sich im Allgemeinen sehr gut darauf, auf jeweils eigene Weise Mittel der körperlichen, psychischen oder struktu-rellen Einflussnahme zu nutzen, um ihrem Willen Vorschub zu leisten.

Die große Herausforderung für die Gewalt-prävention besteht deshalb zum einen dar-in, die Grenzen sichtbar zu machen, die nicht überschritten werden dürfen, damit das alltägliche Kräftemessen sowie das soziale Miteinander ohne körperliche und seelische Schäden vonstattengehen können.

Zum anderen besteht sie darin, Strukturen zu schaffen, die insbesondere schutzbe-fohlenen Gruppenmitgliedern Aus wege aus einer möglichen Opferrolle aufzeigen und garantieren.

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9Jugendhilfe St. Elisabeth

Interview

Böhm: Es geht also auf der einen Sei-te darum, selbst Stopp zu sagen, ich will das nicht, aber auf der anderen Seite auch darum, akzeptieren zu ler-nen, wenn ein anderer Stopp sagt?

Meier: Ja, das ist auf den Punkt ge-bracht. In dem Workshop hatten wir in verschiedenen Gruppen die Möglichkeit, Gewaltformen durch Theater, Bilder, Musik und anderes zu benennen und zu fragen: „Wie gehen wir damit um?“

lea: Manche Personen mögen es nicht, wenn sie nur ganz leicht ange-fasst werden, und zucken dann schon zurück. Oder das ständige Beleidigen nur so zum Spaß. Das auf die Bett-kante Setzen beim Gute-Nacht-Buch-Vorlesen ist auch so eine Sache. Manche Kinder wollen das nicht, trau-en sich aber nicht etwas zu sagen.

Sebastian: Vielleicht hat das Kind ja schon einmal eine schwierige Situati-on mit einem Erwachsenen erlebt und hat Angst. Das ist dann kein Fort-schritt, sondern das alte Muster wird einfach fortgesetzt.

lea: Manche Kinder sind zu Hause misshandelt worden, die trauen sich dann erst recht nicht.

Meier: Das ist ein Punkt, um den es für die Erzieher geht: Erwachsene sen-sibel zu machen. Nicht nur die Regel

aufzustellen: „Man setzt sich nicht auf die Bettkante!“, sondern klar zu ma-chen, dass es dafür gute Gründe gibt.

lea: Die Kinder können dann ja auch sagen, setz‘ dich zu mir, wenn sie das wollen.

Böhm: Das bedingungslose Vertrau-en, wie es zu Hause normal sein sollte, geht im Heim nicht?

lea: Der Betreuer muss das Vertrauen erst gewinnen. Er kann sagen, ich bin zwar erwachsen, aber ich will dir nichts tun. Ich bin für dich da, du kannst zu mir kommen. Das Kind kann erst dann lernen, Stopp zu sagen, wenn es weiß, dass es dafür nicht geschlagen oder in den Keller gesperrt wird.

Meier: Bedingungsloses Vertrauen geht überhaupt nicht. Das professio-nelle Gestalten von Nähe und Distanz bedeutet nicht soziale Kälte, sondern Schutz für Betreuer und Betreute. Wir müssen von Anfang an darstellen, dass wir vertrauenswürdig sind und dafür entsprechende Strukturen schaffen. Das versuchen wir zum Beispiel mit dem Beschwerdemanagement.

Sebastian: Außerdem bleibt meine Mam immer Mam und mein Dad immer Dad, das kann hier keiner er-setzen. Diese Vertrauensbasis geht hier überhaupt nicht. Mein Dad darf

mich in den Arm nehmen, bei einem Erzieher ist das was ganz anderes.

Böhm: Das Ergebnis des Workshops sollte ja sein, dass ihr es jedes Mal zum Thema macht, wenn ihr euch bedrängt fühlt. – Passiert das in den Gruppen?

Sebastian: Ich denke schon, vor allem bei den Leuten, die jetzt dabei waren. Auch bei den anderen wird das klap-pen, wenn sie merken, dass sie sich beschweren können und gegebenen-falls beschweren müssen.

lea: Ich glaube das auch. Aus jeder Gruppe war ja mindestens ein Jugend-licher dabei. Wenn die anderen mit-bekommen, dass der sich beschwert und das funktioniert, dann werden sie auch mutiger und machen es nach.

Böhm: Wie wird es weitergehen?

Meier: Wir glauben nicht, dass man Gewalt mit einem Superprogramm aus der Welt schaffen kann. Aber wir lernen damit umzugehen und Gewalt zu begegnen. Wir sensibilisieren Kin-der, Jugendliche und Betreuer. Jetzt haben wir einen Grundstein gelegt. Das wird fortgeführt, indem wir weite-ren Jugendlichen die Gelegenheit geben, an Workshops teilzunehmen, und indem wir die Jugendlichen verstärkt in die Arbeitsgruppe zur Gewaltprävention einbinden.

Page 10: Johannes im DIALOG - Ausgabe 25

10 KATH. ST.-JOHANNES-GESELLSCHAFTDORTMUND gGmbH

„Für uns ging es darum“, so Bremshey, „einen einheitlichen anspruchsvollen Qualitätsstandard kostengünstig ein-zuführen. Durch geschicktes Manage-ment können wir jetzt für jeden Patienten ohne Mehrkosten einen verbesserten Liegekomfort bieten.“ Gelungen ist dies vor allem deshalb,

weil die bisherige Praxis des konti-nuierlichen Matratzenersatzes durch einen Schnitt beendet worden ist. Alle Matratzen der Gesellschaft sind in einem Kontingent zu günstigem Preis eingekauft worden. Entscheidend ist auch die hochwertige Qualität, die auf eine mehr als verdoppelte Liegezeit von fünf Jahren ausgelegt ist. Danach erfolgt wieder ein kompletter Austausch.

Viskoelastische Unterlage

Damit die Patienten bequem liegen, fiel die Wahl auf Matratzen aus visko-elatischem Material, das sich auf der gesamten Liegefläche abhängig von Größe, Gewicht und Proportionen an die Bedürfnisse des Patienten anpasst. Darüber hinaus haben die Matratzen eine stabilisierende Umrandung, so dass der Patient nicht abkippt, wenn er am Bettrand sitzt.

Neben Schlafkomfort und Dekubitus-vorbeugung bieten die Matratzen auch Vorteile bei der hygienischen Aufbereitung. Sie haben einen anti-bakteriellen Schutzbezug auf Silber-basis und einen wasserdichten Reißverschluss. Das erleichtert die Reinigung und dämmt die Verschmut-zungsgefahr ein.

Der Austausch im laufenden Betrieb war eine logistische Herausforderung.

In enger Abstimmung mit der Pflege-dienstleitung sind die Stationen nach und nach bestückt worden. Erschwe-rend zur Belegung kam hinzu, dass die Betten keinen festen Standort ha-ben und nicht nummeriert sind. Trotz-dem waren in fünf Wochen alle Matratzen im St.-Johannes-Hospital ausgewechselt. Im Marien-Hospital und im St.-Elisabeth-Krankenhaus hat die Aktion jeweils etwa anderthalb Wochen gedauert.

„Man benötigt zwar zwei, drei Stunden, um sich an den Liegekomfort zu ge-wöhnen“, sagt Bremshey, „aber da-nach schläft man wie Gott in Frankreich. Dass die Patienten zufrie-den sind, merken wir daran, dass seit der Einführung der neuen Matratzen keine Beschwerden mehr eingegan-gen sind.“

Die Aktion zeigt beispielhaft, dass bei gutem Management trotz knapper Kassen Qualitätsverbesserungen für die Patientenversorgung realisiert werden können. Das neue Material ist zwar dreimal so teuer wie die alte Ausstattung. Aber eine Strategie, die auf hochwertige Qualität, koordi-nierten Austausch und gekoppelte Entsorgung sowie geringeren Zwi-schenlagerbedarf bei der Vorratshal-tung setzt, erlaubt es, eine solche Anschaffung dennoch langfristig kos-tenneutral zu gestalten.

Blickpunkt

Schlafkomfort im Krankenhaus

Immergut geBettetIn weniger als sieben Wochen sind 750 Matratzen in den Kliniken der St.­Johannes­Gesellschaft ausgetauscht worden. „Damit steht für alle unsere Patienten eine hochwertige Matratze für optimalen Schlafkomfort und effektive Dekubitusprophylaxe zur Verfügung“, erklärt Michael Bremshey, der Stellvertretende Leiter der Wirtschaftsabteilung.

Im laufenden Betrieb wurden alle Betten mit neuen Matratzen bestückt, die sich wie dem Testgewicht (s. o.) dem Gewicht des Patienten anpassen

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11St.-Johannes-Hospital

Seelsorge

„Es ist eine dauerhafte Aufgabe, das Angebot der Seelsorge im Ge-spräch zu halten“, meint Kaiser. Das ge schieht zum einen über Besuche auf den Stationen, immer auf der Suche nach Patienten, die Begleitung wün-schen und seelischen Beistand benö-tigen. Dabei kommen natürlich bestimmte Stationen wie der intensiv-medizinische Bereich oder Abteilun-gen, in denen die Patienten lange liegen, in den Blick. Aber immer geht es vor allem darum, ein Gespür dafür zu entwickeln, in welchem der vielen Zimmer des Krankenhauses das seelsorge rische Gespräch am drin-gendsten benötigt wird.

Beziehung ist alles

Der sich allmählich entwickelnde Kontakt zu den Mitarbeitern auf den Stationen bietet in dieser Hinsicht eine unverzichtbare Hilfestellung. „Be-ziehung ist alles“, so die Erfahrung von Diana Klöpper. „Erst im persönlichen Kontakt entsteht die Sensibilität dafür, dass es Patienten gibt, für die der Zuspruch durch den Seelsorger eine große Erleichterung bedeuten kann. Wenn das erreicht ist, werden wir auch bei Bedarf auf die Stationen gerufen.“

Im Gespräch mit den Stationsleitun-gen, dem Sozialdienst und dem psy-choonkologischen Dienst versuchen die Seelsorger ein Netzwerk zu knüp-

fen, das sie zu den Patienten führt, die seelischen Beistand benötigen. Wobei auch die Mitarbeiter selbst, die oft sehr belastenden Situationen gegen-überstehen, zu den Adressaten der seelsorgerischen Angebote gehören.

Bei aller Anbindung an die Strukturen des Hauses bleibt das Besondere an der Rolle des Seelsorgers dennoch sein Handeln aus einer neutralen Posi-tion. Er kommt zum Gespräch, be-schränkt auf wenige kurze, aber intensive Begegnungen, nach denen man auseinandergeht, in der Regel ohne jemals wieder aufeinander zu treffen. So ist Austausch in einem geschützten Raum möglich, in dem keine Verpflichtungen und keine Ver-bindlichkeiten entstehen, außer ge-genüber Gott und für den Betroffenen für sich selbst.

Pfarrer Kaiser sieht hier auch eine Chance für den christlichen Glauben. Oft erfahren die Menschen in den Gesprächen erstmals nach langer Zeit wieder eine Begegnung mit der Kirche. Sie erfahren Zuwendung in einer Situ-ation, in der sie gar nicht damit rech-nen. Sie haben die Gelegenheit, die Kraft der spirituellen Dimension zu erleben und die Stärkung, die man daraus gewinnen kann.

„Nicht zuletzt wird dadurch sichtbar“, so Pfarrerin Klöpper, „dass auch das Krankenhaus ein Ort kirchlichen Han-delns ist, auch das Krankenhaus ist Gemeinde.“ Die wichtigste Erfahrung, die sie für ihre künftigen Aufgaben mitnimmt, ist in ihren Worten: „Ich habe gelernt, dass heil sein nicht nur körperlich sondern immer auch see-lisch zu verstehen ist.“

aufsuchende Seelsorge

Von

zuMensch Mensch

„Das auf die Menschen Zugehen macht einen Kern unserer Arbeit aus“, sagt Pfarrerin Diana Klöpper im Rückblick auf ihre dreijährige Tätigkeit in der evangelischen Seelsorge am St.­Johannes­Hospital. Und auch ihr Kollege Olaf Kaiser, dem künftig in hauptamtlicher Anstellung allein die Verantwortung für diese Aufgabe obliegt, sieht darin eine wesent­liche Grundlage für die Kunst, eine Balance zwischen notwendiger Unabhängigkeit und gewinnbringender Eingebun­denheit in Bezug auf die Strukturen der Klinik zu wahren.

Page 12: Johannes im DIALOG - Ausgabe 25

12 Marien Hospital

„Wir wollen mit unserem Aktionstag am 5. Mai darauf hinweisen, dass Al-kohol ein Problem werden kann“, sagt Hermann Grandt, der als Oberarzt mit einem Team Entzugsbehandlungen bei Alkoholerkrankung im Marien Hospital durchführt. „Wir wollen ei-nerseits für Warnzeichen sensibilisie-ren, dass schlechte Leberwerte zum Beispiel ein Grund sein können, über den eigenen Umgang mit Alkohol nachzudenken. Zum anderen soll deutlich werden, dass Alkoholabhän-gigkeit eine Krankheit ist, über die man reden kann und die behandelt werden kann.“

Wichtig ist,darüber zu sprechen

Dazu bietet die Klinik für Innere Medi-zin einen niederschwelligen Zugang. Neben der bloßen körperlichen Ent-giftung setzen Oberarzt Grandt und seine Mitarbeiter auf eine strukturierte Behandlung, die den Betroffenen im Rahmen eines stationären Aufent-haltes motivieren soll, sich auch danach in sozialtherapeutischen Anschluss-konzepten weiter betreuen zu lassen. In enger Zusammenarbeit mit vielen anderen Spezialisten werden Hinter-gründe der Erkrankung beleuchtet, wenn möglich, Krankheitseinsicht ver-mittelt, Ursachen angesprochen und Bewältigungsstrategien erlernt, die

hinterher über Angebote der Selbst-hilfe, Beratungsstellen, der paritäti-schen Wohlfahrtsverbände oder des Gesundheitsamts sowie niederge-lassener Psychiater und Psychothera-peuten weiter geführt werden und in eine Langzeittherapie münden können.

Die Klinik ist Mitglied in einem deutschlandweiten Verbund von der-zeit 16 internistischen Kliniken, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Standards zu erarbeiten, wie sucht-kranke Menschen in der Inneren Medizin sicher und strukturiert be-handelt werden können. Das Konzept versteht sich als ergänzendes, nicht konkurrierendes Angebot zur Behand-lung in einer Psychiatrischen Klinik. „Betroffene finden oft deshalb nicht zur Therapie, weil Vorbehalte gegen-über einer psychiatrischen Zuordnung sie davon abhalten“, erläutert der Suchtmediziner. „Zum anderen hat es sich gezeigt, dass die Betroffenen in den Normalkliniken im Zusammen-hang mit ganz anderen Erkrankungen viel eher Kontakt zum Arzt finden, wenn sie dort mit ihrem Alkohol-problem konfrontiert werden.“

Ein wichtiges Anliegen ist es ihm, den Alkoholkranken aus der „Schmuddel-ecke“ herauszuholen. Obwohl die Sucht schon lange als Krankheit aner-kannt ist, gilt sie auch bei den

Betroffenen selbst häufig als Cha-rakterschwäche. Es handelt sich um eine chronische Erkrankung, das heißt krankheitsbedingte Rückfälle sind kei-ne Seltenheit. Doch während bei einem Diabetiker ohne weiteres akzeptiert wird, dass eine – oftmals auch wiederholte – Behandlung nach einer Entgleisung nötig ist, selbst wenn diese auf unvernünftiges Verhalten zurückzuführen ist, wird dies bei Alkoholkranken immer wieder in Frage gestellt.

„Die Patienten sind sehr empfindsam und empfänglich für Missachtung“, sagt Stationsleiterin Ute Surich. „Sie benötigen mehr Zuwendung als ande-re Patienten und natürlich muss man mit Konfrontationen rechnen. Aber darin liegt ja gerade die Fachqualifika-tion in der Suchtkrankenpflege, mit solchen Situationen umgehen zu kön-nen. Der Aktionstag soll zeigen, dass wir darauf eingestellt sind, alko-holkranke Menschen zu versorgen und ihnen zu helfen.“

Aus den Einrichtungen

aktionstag zum thema alkohol

RiskanterGenuss?

Anlässe zum Trinken gibt es immer. Wer Herr über seinen Konsum bleibt und dem Alkohol jederzeit entsagen kann, der bewegt sich auf der sicheren Seite. Regelmäßiger Alkoholkonsum ist aber immer auch ein Spiel mit dem Feuer. Der Übergang über die Grenze vom riskanten und schädlichen Gebrauch in die Abhängigkeit ist fließend. Niemand weiß sicher, wann er seine Schwelle er­reicht und oft dauert es lange, bis man versteht, dass sie längst überschritten ist.

Riskant wird es, wenn man nicht mehr drauf verzichten kann

Page 13: Johannes im DIALOG - Ausgabe 25

13KATH. ST.-JOHANNES-GESELLSCHAFTDORTMUND gGmbH

Wie packe ich es an? - Pflegekurse für AngehörigeDas St.-Johannes-Hospital bietet Angehörigen von Patienten mit nachstationä-rem Pflegebedarf Schulungen über grundlegende Vorgehensweisen und Betreuungsmaßnahmen. „Für uns ist es wichtig, dass die Angehörigen die Scheu verlieren und die angebotene Hilfe annehmen. Wir wollen Mut machen, nach Hilfe und Unterstützung zu suchen und diese wahrzunehmen“, sagt Annemarie Fajardo. Auf Wunsch wird ein Termin für das Pflegetraining am Krankenbett vereinbart. Darüber hinaus wird ein Initialpflegekurs in Form eines Gesprächskreises mit praktischen Übungen angeboten.

Ein Tag für mich - Seniorenbetreuung in der CityDie Betreuung von Angehörigen in den eigenen vier Wänden fordert großes Engagement, Hingabe und Verzicht. Oft gehen die Betreuer bis an ihre physi-schen und psychischen Grenzen. Damit pflegende Angehörige einmal Abschalten können, bietet das in der Dortmunder City gelegene Christinenstift jetzt jeden zweiten Samstag in der Zeit zwischen 10.00 und 16.30 Uhr Tagespflege nach Bedarf an. Wer zwei, drei Stunden in der Stadt verbringen möchte, kann sei-ne Angehörigen für einen betreuten Aufenthalt in die Obhut professioneller Pflege kräfte geben. Für Unterhaltung und Verpflegung wird gesorgt.

Rund um Ihre Gesundheit – NachtvorlesungGroßes Interesse in der Bevölkerung finden die Nachtvorlesungen im Haren-berg City Center, in denen angesehene Mediziner der Stadt volksnah und unver-blümt über die wichtigen Gesundheitsthemen unserer Zeit informieren. In der letzten Veranstaltung machte Dr. Elke Hofstra auf die drei größten Risikofak-toren für Krebs aufmerksam: Übergewicht, Alkohol und Rauchen. Die nächste Nachtvorlesung am 8. Mai 2012 wendet sich an Jugendliche mit dem Thema

„Erste Hilfe – Was kann ich tun?“ Am 3. Juli wird sich PD Dr. Georg Kunz unter dem Titel: Auf und nieder, immer wieder. Diät – neueste Erkenntnisse, nicht nur für Frauen“ der Frage nach dem gesunden Gewicht stellen.

auf einen Blick

Neues

apps im Fokus: aPP zum arztFür viele von uns wird es immer unübersichtlicher, alle Termine beim Arzt im Blick zu behalten: die Gesundheitsvorsorge steht an, eventuelle Impfungen und schliesslich noch die Zahnarzt-Termine, um den Bonus der Krankenkasse zu erhalten. Mit der kostenlosen und von der Felix-Burda-Stiftung unterstützten "APPzumArzt" können Sie gleich alle Termine für die ganze Familie namentlich festhalten und mit Erinnerungen versehen. Stets behalten Sie die Über-sicht und können die Angebote Ihrer Krankenkasse sinnvoll nutzen. Alle sensiblen Daten blei-ben dabei auf Ihrem Smartphone und werden nicht weitergegeben. Zusätzlich werden einfach zu bedienende Gesundheits-Checks für das individuelle Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und Darmkrebs angeboten. Erhältlich für die Betriebssysteme iOS und Android.

Page 14: Johannes im DIALOG - Ausgabe 25

14 St.-Johannes-Hospital

Rundum-Paket

„Schwangere und junge Mütter wünschen sich eine durchgehende Begleitung durch Hebammen“, sagt Schwester Annette Ebbing, eine der Leiterinnen der Wöchnerinnenstation. Wenn jedoch jede Frau nach der Geburt ihre eigene Hebamme mitbringen würde, entstünde ein heil-loses Personalchaos in den Räumen, in denen die Mütter nach den anstrengenden Stunden der Ent-bindung mit ihren neugeborenen Kin-dern in aller Ruhe von den Krankenschwestern und Kinder-krankenschwestern versorgt werden sollen.

„Wir haben deshalb ein Konzept umge-setzt, das dafür sorgt, dass die Heb-ammen aus dem Kreißsaal reihum regelmäßig in den Dienst auf der Wöchnerinnenstation eingebunden werden“, erklärt die leitende Hebam-me, Beate Grieger. Die Hebammen be-teiligen sich an der ganz normalen Pflege auf der Station und sind dort für die Mütter jederzeit verfügbar. Darüber hinaus findet jeden Tag eine Wochenbettvisite statt, bei der alle organisatorischen und pflegerischen Fragen angesprochen werden.

Die Geburtsklinik realisiert damit ein Konzept, das von der Grundidee einer ununterbrochenen Hebammen- Begleitung der Frau von der Geburts-vorbereitung bis zur Nachsorge ausgeht. Das beginnt im Elterntreff am Wall, wo Hebammen, Kinderkran-kenschwestern und weitere Referen-ten unter anderem Vorbereitungskurse für Schwangere und ihre Partner anbieten.

Dazu gehört die Hebammensprech-stunde, für die eine eigene Räumlich-keit in der Nähe des Kreißsaals zur Verfügung steht. Hier werden nicht nur alle Fragen rund um die Ge-burt beantwortet. Es gibt auch kostenlose Serviceleistungen, die die Schwangerschaft erleichtern sollen: K-Taping und Akkupunktur entlasten die Frau von Schwanger-schaftsbeschwerden.

Die Entbindung wird im Team von Ärzten und Hebammen betreut. Risikogeburten sind im St.-Johannes-Hospital nur eingeschränkt möglich, aber die enge Kooperation mit der benachbarten Kinderklinik gewähr-leistet jederzeit auch eine unverzüg-liche Notfallversorgung für das Kind.

Auf der Wöchnerinnenstation über-nehmen Krankenschwestern, Kinder-krankenschwestern und Hebammen gemeinsam die Pflege von Mutter und Kind. Ein flexibles Raummanagement ermöglicht es übrigens, in Abhängig-keit von der Belegung bei Bedarf Patientenzimmer in Familienzimmer umzuwandeln. Hier kann die Mutter für kleines Geld die erste Zeit mit dem Kind gemeinsam mit einer Begleitper-son verbringen. Natürlich bleibt das Neugeborene, solange die Mutter es wünscht und keine medizinischen Belange dagegen sprechen, in der Obhut der Mutter.

Zur Nachsorge lädt dann wieder der Elterntreff mit einem stetig erweiter-ten Programm ein. Über die ganze Zeit rund um die Geburt, einschließ-lich der häuslichen Nachsorge, kann eine der Hebammen als Bezugsper-son gewählt werden. Damit ist eine kompetente geburtsbegleitende Be-treuungskette ohne Unterbrechung gewährleistet.

Aus den Einrichtungen

Integrative Wochenbettpflege

Das für die GeburtEin Drittel aller Dortmunder Babys kommt im St.­Johannes­Hospital zu Welt. Im Schnitt finden also drei bis vier Entbindungen pro Tag statt. Die integrative Wochenbettpflege stellt sicher, dass trotz dieser hohen Geburtenrate eine kontinuierliche Betreuung durch Hebammen gewährleistet ist.

Page 15: Johannes im DIALOG - Ausgabe 25

Selbsthilfegruppen

Frauenselbsthilfe nach Krebs

Wir bieten Gruppen- und Einzelgespräche sowie Tele-

fonberatung unter äußerster Diskretion an. Als Krebs-

kranke helfen wir Krebskranken ehren amtlich, freiwillig,

unbezahlt, ohne Mitgliedsbeiträge zu erheben, als Part-

ner von professionellen Helfern in der Krebstherapie

und -nachsorge, nicht als Kon kurrenz, mit unseren Er-

fahrungen und Kenntnissen, in einem regen, vielfältigen

Gruppen leben und zahlreichen gemeinsamen Aktivitä-

ten. Betroffene und Angehörige sind jederzeit bei uns

willkommen. Wir treffen uns jeden 2. Dienstag im Monat

von 15.00–17.00 Uhr im Propsteihof 10, Nebensaal 2.

Unser im Mai 2008 ins Leben gerufene Gesprächskreis

U40 für junge Betroffene, allein erziehende Mütter und

Berufstätige trifft sich am gleichen Ort von 17.00-18.00

Uhr. Weitere Infos bei Sigrid Platte, Tel. (0231) 45 66 81

Mamazone

„mamazone – Frauen und Forschung gegen Brustkrebs e.V.“

bündelt die Power der Betroffenheit und der wissen-

schaftlichen Kompetenz zu einer Kraft. mamazone-

Dortmund bietet betroffenen Frauen Beratung und

Begleitung an. Es finden regelmäßig Gruppentreffen

statt. Infos: Heide Preuß, Tel. (0231) 88 05 13 18

Bezirksverein der Kehlkopfoperierten Dortmund e.V.

Präoperative Gespräche zum „Was kommt danach?“.

Antragstellung auf Schwerbehinderung bei allen Versor-

gungsämtern. Monatliche Mitgliederversammlung mit

Betreuung von Betroffenen und Angehörigen. Kontakt:

Heinz Baumöller; Tel. (0231) 73 32 21; Fax (0231) 22 27 846

Selbsthilfegruppe Herzklappen

Diese Patienten-Selbsthilfegruppe mit fachlicher Un-

terstützung der Herzchirurgie und Kardiologie trifft

sich jeden Monat im St.-Johannes-Hospital.

Infos: Barbara Streich, Tel. (0231) 48 61 30

Selbsthilfevereinigung Darmkrebs und

Stomaträger (IlCO)

Kontakt: Annegret Reineke-Schrieber, Tel.: (0321) 44 51 93

Bundesverband Glaukom – Selbsthilfe e.V.

Informationen bei Frau Kipp, Tel.: (0231) 97 10 00 34

oder www.bundesverband-glaukom.de

lupus erythematodes

Selbsthilfegemeinschaft e. V.

Unsere Treffen finden am 1. Samstag im Monat um 14.00

Uhr im St.-Johannes-Hospital, Johannesstr. 9–13 statt.

15KATH. ST.-JOHANNES-GESELLSCHAFTDORTMUND gGmbH

Beratungs- und Schulungsangebote

InfosErnährungsberatungEinzel- und Gruppenschulungen von Patienten und deren Angehörige, die aus gesundheitlichen Gründen eine bestimmte Diät einhalten oder Fragen zum Essen und Trinken haben. Unsere Diätassistentinnen beraten Sie gerne. Die Terminvereinbarung erfolgt telefonisch:- St.-Johannes-Hospital: Tel. (0231) 1843-21 51 - Marien Hospital: Tel. (0231) 7750-83 28- St.-Elisabeth-Krankenhaus: Tel. (0231) 2892-217

Diabetesberatung- Im St.-Johannes-Hospital unsere Diabetesfachschwester:

Anja Leichtfuß, Tel. (0231) 1843-23 02- Im Marien Hospital unsere Diabetes beraterinnen DDG:

Annika Stahlschmidt oder Hilde Liskus, Tel. (0231) 7750-83 62

GeburtshilfeInformationsveranstaltung: „Alles rund um die Geburt“ incl. Kreißsaalführung jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat um 19.00 Uhr. Treffpunkt: Panorama Café, 4. Etage Hauptgebäude. Keine Voran meldung erforderlich. Infos zu Kursen vor und nach der Geburt erhalten Sie in unserem Elterntreff, Tel. (0231) 1843-29 74

StillberatungMontags bis freitags von 11.30–13.00 Uhr und nach Vereinbarung. Sie er reichen die Beratung über das Still- Telefon im Säuglingszimmer (0231) 1843-23 33

StillcaféDienstags von 14.00–16.00 Uhr in den Räumen des Elterntreffs,St.-Johannes-Hospital, Hoher Wall 14-18

StomasprechstundeFür alle stationären Patienten, denen vorübergehend oder dauerhaft ein künstlicher Darmausgang angelegt wurde, bietet das St.-Johannes-Hospital nach dem stationären Aufenthalt eine qualifizierte Stomaberatung und Betreuung durch eine ausgebildete Enterostomatherapeutin an.Bitte vereinbaren Sie einen Termin unter Tel. (0231) 1843-23 25

tracheostomaversorgungBeratung und Schulung, Hilfsmittel versorgung und Tracheostomapflege für Halsatmer. Wenden Sie sich an die Station G5, Tel. (0231) 1843-23 71

training für pflegende angehörigeFür Fragen steht Ihnen Stephanie Vogel, Pflegeberaterin, Gesundheits- und Krankenpflegerin. Montags bis freitags von 8.00–16.00 Uhr (0231) 1843-29 11, zur Verfügung. E-Mail: [email protected]

auf einen Blick

für

und

PatientenAngehörige

Page 16: Johannes im DIALOG - Ausgabe 25

16 KATH. ST.-JOHANNES-GESELLSCHAFTDORTMUND gGmbH

Aus den Einrichtungen

statt

Der größte Unterschied: Wo vordem nur junge Männer ihren Dienst taten, kommen jetzt auch Frauen und ältere Menschen zum Einsatz. Der Bundes-freiwilligendienst kennt da keinerlei Beschränkungen. Allerdings müssen sich Interessenten unter 27 Jahren für sechs bis 18 Monate auf eine Vollzeit-tätigkeit verpflichten, während für

Ältere auch Teilzeit mit mehr als 20 Wochenstunden möglich ist. Als Vergütung gibt es ein Taschengeld von 330 Euro, das um einen Ver-pflegungskostenzuschuss und Fahr-kostenerstattung aufgestockt wird. Berufskleidung wird gestellt, Urlaub erhalten die Freiwilligen nach den Re-gelungen des Bundesurlaubsgesetzes.

„Im Grunde kann sich jeder für den Bundesfreiwilligendienst bewerben“, sagt die zuständige Personalreferen-tin Melanie Bensmann. „Einzige Vor-aussetzung ist die Erfüllung der Vollzeitschulpflicht. Bewerber sollten für einen Einsatz in der Kath.-St.-Jo-hannes-Gesellschaft volljährig sein, die Konfession spielt keine Rolle. Na-türlich werden gerne auch Bewerber mit einer abgeschlossenen Berufsaus-bildung genommen.“

Chance für denWiedereinstieg

„Letzteres ist vor allem für Leute inter-essant, die nach einer Pause wieder in den Beruf einsteigen möchten, zum Beispiel für Pflegekräfte oder Medizi-nisch-technische Angestellte nach einer Kindererziehungszeit“, ergänzt Personalleiter Rainer Kooke. „Der Bun-desfreiwilligendienst ist aber auch eine Möglichkeit, nach der Schule auszu-testen, ob der Pflegebereich der richti-ge Weg für die berufliche Zukunft ist. Der Bundesfreiwilligendienst wird dar-

über hinaus unter bestimmten Voraus-setzungen als Pflegepflichtpraktikum für die Studiengänge Medizin oder Pflegemanagement anerkannt.“

Bufdis werden in der Kath.-St.-Johan-nes-Gesellschaft in drei Bereichen beschäftigt: in der Pflege, im techni-schen sowie im Wirtschaftsdienst und in der Verwaltung. Die meisten Plätze gibt es im Pflegebereich. Die Arbeitszeit ist festgelegt, weil die frei-willigen Mitarbeiter in den Dienstplan integriert werden müssen. Sie können nur abgestimmte Tätigkeiten über-nehmen und werden von einem hauptamtlichen Mitarbeiter betreut.

Vier bis fünf Wochen der Vertrags-laufzeit stehen für Seminare zur Ver-fügung, in denen soziale Kompetenz und Berufsvorbereitung auf dem Plan stehen. Die verpflichtenden Veranstal-tungen sollen fit für die berufliche Zukunft machen und der Persönlich-keitsentwicklung dienen. Berufswahl, Bewerbung und Vorstellung, das Ver-halten in Unternehmen und soziales Engagement sind typische Themen.

„Wir haben durchweg positive Erfah-rungen mit den Bufdis gemacht und sind dankbar für ihr Engagement“, er-klärt Personalleiter Kooke. „Sie nehmen eine wichtige Funktion in unserer Ge-sellschaft wahr und sind sehr motiviert.“ „Dabei profitieren beide Seiten“, betont Melanie Bensmann. „Wir sind froh über jede zusätzliche Kraft, die motiviert mit zupackt, und die freiwilligen Mitarbeiter können sich bessere Berufsperspekti-ven erarbeiten oder den Wiedereinstieg in den Beruf vorbereiten.“

Bundesfreiwilligendienst

Bufdi ZiviMitte letzten Jahres ist der Zivildienst ausgelaufen. Zum Ausgleich ist der Bundesfreiwilligendienst ausgerufen worden. Trotz anfänglicher Bedenken hat der Übergang in der St.­Johannes­Gesellschaft reibungslos geklappt. Wo früher Zivis einsprangen, stehen heute Bufdis bereit.

Page 17: Johannes im DIALOG - Ausgabe 25

NAChTVoRlESUNGENImmer um 19.30 Uhrim Amphi-Saal (Harenberg-City-Center)

Di 08.05.2012Für Jugendliche:Erste Hilfe - was kannst Du tun?Verschiedene Referenten

ARzT-PATIENTEN-SEMINARE19.00 Uhr im Konferenzraum 5 im St.-Johannes-Hospital

Do 03.05.2012Schwindel - Diagnostik und therapieSusanne Hogrefe, CURAvita;Dr. Horst Luckhaupt, CA Klinik für HNO

KURlER GESUNdhEITSTREff 17.30 Uhr im St.-Elisabeth-Krankenhaus, Bistro "Kurler Treff"

Do 29.03.2012Und plötzlich lag ich da - Stürze im alter

Do 31.05.2012nach den Pillen bin ich satt?Multimedikamentation

WEITERE VERANSTAlTUNGEN

Mi 18.04.2012 – 18.00 UhrVorsorgevollmachten undPatientenverfügungChristinenstift, Eisenmarkt 2-6,Dr. Johannes Wunderlich, CA Geriatrie

Sa 05.05.2012tag der SuchtMarienhospital

Mi 10.05.2012 – 13.00 UhrRollatorentrainingmit DSW21 und Sanitätshaus Emmerichab Hauptbahnhof Dortmund

Jeden. 1. und 3. Mittwoch – 19.00 Uhr„Rund um die Geburt“ Panoramacafé im St.-Johannes-Hospital

jeden letzten Donnerstag im MonatPflegetraining für angehörigeStephanie Vogel, Pflegeberaterin, Gesundheits- und Krankenpflegerin Telefon: (0231) 1843-2943 E-Mail: [email protected] 17KATH. ST.-JOHANNES-GESELLSCHAFT

DORTMUND gGmbH

Für Zwischendurch ...

Termine

lachhaft!

Sagt Herr Brümmel zum Augenarzt: "Herr Doktor, ich brauche eine Brille.""Kurz- oder weitsichtig?" will der Doktor wissen. Darauf Brümmel: "Durchsichtig!"

"Herr Doktor, ich habe ein großes Gerstenkorn. Was soll ich dagegen machen?" "Behalten Sie's auf jeden Fall im Auge!"

Der alte Professor ermuntert während des medizinischen Staatsexamens den Studenten: "Na, antworten Sie ruhig. Ihre ärztliche Schweigepflicht hat noch lange nicht begonnen!"

Diesmal zum thema „Bundesfreiwillingendienst“

Neulich in derKath. St.-Johannes-Gesellschaft

Page 18: Johannes im DIALOG - Ausgabe 25

Katholische SeelsorgeSt.-Johannes-HospitalPfarrer Thomas Müller, Tel. (0231) 1843-2388 Dipl. Theologe Ludwig Hoffknecht

Evangelische SeelsorgeSt.-Johannes-HospitalPfarrer Olaf Kaiser, Tel. (0231) 1843-24 96

Marien Hospital Pfarrer Raimund Dreger, Tel. (0231) 7750-88 71St.-Elisabeth Krankenhaus Pastor Rainer Richter, Tel. (0231) 2892-221

Geschäftsführer Dipl. Betriebswirt Günther NierhoffTel. (0231) 1843-22 56www.st-johannes.de

Johannesstraße 9-1744137 DortmundTel. (0231) 1843-0Fax (0231) 1843-22 07www.joho-dortmund.de

Johannesstr. 9-1744137 DortmundTel. (0231) 1843-21 30Fax (0231) 1843-21 31www.ambulanzzentrum-dortmund.de

Klinik für augenheilkunde Prof. Dr. Markus KohlhaasSekretariat Antje Blumenthal, - 22 41Hildegard Lonsdorfer - 25 24Sekretariat Fax - 25 08LASIK Hotline 0800-527 37 67Ambulanz - 22 92Ambulanz Fax - 22 [email protected]

Klinik für anästhesiologie und operative IntensivmedizinProf. Dr. Michael Sydow Sekretariat Hildegard Aldenhövel - 22 47Sekretariat Fax - 25 09Prämedikation - 26 52Schmerzambulanz - 20 53Operative Intensivstation - 24 09hildegard.aldenhö[email protected] Klinik für Chirurgie Prof. Dr. med Ulrich Bolder Sekretariat Annette Mücke - 22 72Sekretariat Fax - 26 22Zentrale Notaufnahme - 22 [email protected]ü[email protected]

Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe PD Dr. Georg Kunz Vorzimmer Amela Dulovic - 22 79Vorzimmer Fax - 14 58 84Gynäkologie Ambulanz - 22 80Kreißsaal - 22 82Elterntreff - 29 74Brustsprechstunde - 22 79Risikoschwangerschaftssprechstunde - 22 82 [email protected]

Klinik für Hals-, nasen-, Ohrenheilkunde Dr. Horst Luckhaupt Sekretariat Christel Hayn - 22 42Sekretariat Fax - 25 [email protected] Ambulanz: Mo–Fr nach Voranmeldung -23 61

Klinik für Herz-, thorax-, Gefäßchirurgie PD Dr. Guido DohmenDr. Jan Steffen ReinstadlerSekretariat Petra Kernchen & Torsten Kroll - 22 99Sekretariat Fax - 24 45Intensivpflegeeinheit - 27 [email protected]: Sekretariat - 25 60Fax - 24 90

Vorstationäre Diagnostik Josefhaus Anmeldung - 28 73/28 74Fax - 28 94/28 [email protected] Klinik für Innere Medizin I Prof. Dr. Hubertus Heuer(Kardiologie, Nephrologie, Intensivmedizin) Sekretariat Heike Reinhardt - 22 10Fax - 24 35Dialyse - 22 [email protected] Intensivstation - 22 29

Klinik für Innere Medizin IIDr. Hermann-Josef Pielken (Allgemein Innere Medizin, Gastroenterologie, Hämatologie/ Onkologie, Palliativmedizin)Vorzimmer Martina Schlieck - 24 38Geschäftszimmer (Anmeldung stationäre Aufnahme) - 24 13Fax - 24 51Gastroenterologie - 22 02Labor (Sekretariat) - 23 04Onkologische Ambulanz - 24 64Palliativstation (Station V4) - 27 [email protected]@joho-dortmund.de Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie Professor Dr. Karl Schürmann Sekretariat Petra Tiemann - 22 85Sekretariat Fax - 28 [email protected]@joho-dortmund.de

Chest Pain UnitInfo Hotline - 1111

Zentrale notaufnahme - 22 77

Ambulantes OP-Zentrum

St.-Johannes-Hospital

KATH. ST.-JOHANNES-GESELLSCHAFTDORTMUND gGmbH

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Kurler Str. 130, 44319 DortmundTel. (0231) 2892-0Fax (0231) 2892-148 www.elisabeth-dortmund.deVerwaltungsleitung: Wilhelm Eull -200 [email protected]

Klinik für Innere Medizin/GeriatrieChefarzt Dr. Johannes [email protected] Doris Kötter - 240Sekretariat Fax - 245Hotline Geriatrie, Mo-Fr 9-11 h (0231) 2892345

St.-Elisabeth-Krankenhaus

Kurler Str. 130, 44319 DortmundTel. (0231) 2892-0Fax (0231) 2892-147www.elisabeth-dortmund.de

Heimleitung Wilhelm Eull -200 [email protected] Pflegeleitung: Heike Weffer - 208 [email protected]

St.-Elisabeth-Altenpfl ege

Heim-/Pflegeleitung Regina Misiok-Fisch [email protected]

Eisenmarkt 2–6, 44137 Dortmund Tel. (0231) 18201-0Fax (0231) 18201-11 11

Christinenstift

Ostwall 8-10, 44135 DortmundTel. (0231) 55 69 05-0Fax (0231) 55 69 05-155

Heim-/Pflegeleitung Heike Weffer Tel. (0231) 55 69 05-110www.josefinenstift-dortmund.de

St. Josefi nenstift

Leitung Friedhelm Evermann [email protected]

Brücherhofstr. 200, 44265 DortmundTel. (0231) 946 06 00Fax (0231) 946 06 02 60

Jugendhilfe St. Elisabeth

Kontakte 19

Klinik für Psychiatrie und PsychotherapieChefarzt Dr. Harald KraußSekretariat Petra Müller - 84 00Sekretariat Fax - 84 [email protected] zur AufnahmeSekretariat Christa Ebert - 83 83Psych. InstitutsambulanzDr. Peter Wallenfels, Dr. Gerda Schindler,Eva-Maria Hentschel,Dr. med. Margarethe TophofSekretariat: Karin Neumärker - 83 93Sekretariat Fax - 83 71

Gablonzstr. 944225 Dortmundwww.marien-hospital-dortmund.deTel. (0231) 7750-0Fax (0231) 7750-8300Verwaltungsleitung: Hans-Werner Gräber -82 81

Klinik für Innere Medizin/DiabetologieChefarzt Dr. Klemens M. SondernSekretariat: Jutta Weckermann - 81 20Sekretariat Fax - 81 [email protected]

Diabetische Fußambulanz - 81 41Anmeldung zur Aufnahme, Ambulanz -81 24

Marien Hospital

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Page 20: Johannes im DIALOG - Ausgabe 25

InformationWir sind Wegweiser bei der Suche nach den passenden sozialen Diensten und Einrichtungen in Dortmund und finden das richtige Angebot.

BeratungWir beraten Menschen mit Behinderungen sowie alte und pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen.

DienstleistungWir vermitteln hilfreiche Dienstleistungen der Caritas Dortmund, z.B. Pflege und Hauswirt-schaft, Wohnen mit Service, Seniorenreisen, Hausnotruf, Wäsche- und Menüdienst, Service rund um Haus, Hof und Garten.

Caritas Service CenterWißstraße 32, 44137 DortmundTel. (0231) 18 71 51-21Fax (0231) 18 71 [email protected]

Für die Menschen in unserer Stadt

Bei allen Fragen rund um die Caritas Dortmund – anrufen und informieren!

unterstützen beraten pflegen fördern

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