jhco elastic ag 2015

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JHCO ELASTIC AG D ER SPEZIALIST FÜR TEXTILE BÄNDER JHCO Elastic AG || Mühlethalstrasse 77 || 4800 Zofingen || Telefon: 062 746 90 30 || Fax: 062 746 90 40 || [email protected] || www.jhco.ch

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JHCO Elastic AG 2015

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Page 1: JHCO Elastic AG 2015

JHCO ELASTIC AGDER SPEZIALIST FÜR TEXTILE BÄNDER

JHCO Elastic AG || Mühlethalstrasse 77 || 4800 Zofingen || Telefon: 062 746 90 30 || Fax: 062 746 90 40 || [email protected] || www.jhco.ch

Page 2: JHCO Elastic AG 2015

JHCO Elastic AG ist der letzte Betrieb einer einst schweizweit blühenden Bandwebereiindustrie für elastische und unelastische textile Bänder. Die bald 140-jährige Firma operiert heute erfolgreich in einer Nische mit niedrigen Produktionsmengen bei grosser Produkte vielfalt, wie Geschäftsführer Gerhard Bürki im Interview erklärt. Er blickt trotz grosser Herausforderungen in einem sehr schwierigen Markt zuversicht-lich in die Zukunft.

Gerhard Bürki, erklären Sie einem Unkundigen in wenigen Worten, was die JHCO Elastic AG herstellt.

W�� sind ein Komplettanbieter für elastische und

unelastische textile Bänder jeglicher Art. Wir sind

stolz, dass die Produkte noch in der Schweiz her-

gestellt werden. 95 Prozent unserer Artikel liefern

wir an Schweizer Kunden. In einem stark globali-

sierten Markt sind wir ein Nischenplayer. Unser

Credo: Wir fangen mit der Produktion dort an, wo

andere aufhören.

Was bedeutet das?

Z�� Beispiel: Ein Kunde war an Bändern für die

Geschirre von Hundeschlitten interessiert. Er hatte

bei einer französischen Bandweberei angefragt.

Dort hiess es, die Mindestbestellmenge betrage

15’000 Meter. Er benötigte 400 m. So kamen wir

ins Geschäft. Es gibt heute schlicht keine Bandwe-

bereien mehr, die in der Lage sind, so geringe

Mengen zu liefern. Und gerade auf dem kleinen

Schweizer Markt geht es eben oft nicht um Zehn-

tausende von Metern, sondern um Volumen, die

für die grossen Firmen, welche qualitativ so gut

sind wie wir, schlicht uninteressant sind. Da wer-

fen wir einen echten Trumpf in die Waagschale.

Dabei hilft uns ein Trend, der sich zunehmend ver-

stärkt: Viele Kunden reduzieren ihre Lagerkapazitä-

ten und bestellen erst bei unmittelbarem Bedarf.

Sie führen einen sehr traditionsreichen Betrieb mit einer bald 140-jährigen Geschichte, gleichzeitig den letzten seiner Art hierzulande. Was bedeutet dies für Sie?

E� ist eine Verpflichtung, nicht, weil wir die letz-

ten Mohikaner einer einst florierenden Branche

sind, sondern weil ich mich gegenüber meinen

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verpflichtet

fühle, die nicht selten seit Jahrzehnten hier arbei-

ten. Es ist ihr Know-how, das unserer Firma das

Überleben sichert. Und ich fühle mich unseren

500 Kundinnen und Kunden verpflichtet, die in

partnerschaftlicher Verbindung so auf uns zählen

können wie wir auf sie.

Und wie schaffen Sie es, den Produktions-standort Schweiz zu erhalten?

E���� vorweg: Unsere ausländischen Mitbewerber

machen so gute Produkte wie wir, und sie machen

es selbst an Standorten wie Deutschland oder Ös-

terreich deutlich günstiger. Bei grossen Mengen

sind wir chancenlos. Das sind quasi die Rahmen-

bedingungen. Für uns heisst das: Wir müssen bes-

ser, flexibler und schneller sein als unsere Mitbe-

werber. Wir produzieren für einen guten Kunden

auch dann, wenn er nur eine kleine Menge einer

nicht lagernden Spezialität bestellt. Wir sind bei

unseren Kunden regelmässig vor Ort präsent, und

oft sind diese auch bei uns im Hause, um deren

Probleme zu besprechen. Dadurch können wir

massgeschneiderte Lösungen anbieten, manch-

mal auch in Zusammenarbeit mit anderen Part-

nerfirmen.

«WIR SIND PARTNER UND PROBLEMLÖSER»

Page 3: JHCO Elastic AG 2015

Die Arbeitsschritte bis zum fertigen Band:• Zetteln: Kettfäden werden parallel

direkt auf Teilkettbäume aufgewickelt.

• Schären: Bandweise werden die Kettfäden

in einem ersten Arbeitsgang auf die

Schärtrommel aufgewickelt, bis die

endgültige Kettfadenzahl erreicht ist.

Es ist ein zweiter Arbeitsgang mit dem

Abbäumen auf den Teilkettbaum nötig.

• Bandweben: Produziert werden Bänder

in verschiedenster Ausführung, sowohl

elastisch als auch unelastisch. Die

Maschinen können bis zu 8 Bänder

gleichzeitig verweben.

• Galonieren: Ist eine Kombination von

Weben und Wirken.

• Appretieren: Veredlung für besonderen

Griff und andere Eigenschaften.

• Färben: Farbgebung meist nach

Kundenvorlage.

• Kontrollieren: Grundsätzlich nach jedem

Arbeitsschritt.

• Endaufmachung: Aufwickeln und

Vorbereiten für den Versand.

• Nähen/Konfektion: Nach Kundenwunsch.

Der Maschinenpark der JHCO Elastic AG umfasst:• 2 Zettelmaschinen

• 1 Schärmaschine

• 45 Bandwebmaschinen

• 2 Galoniermaschinen

• 3 Appreturmaschinen

• 2 Färbeanlagen

• 2 Rollmaschinen

• 1 Bandlegemaschine

• 4 Ringautomaten

• 2 Schneidegeräte konventionell

• 1 Ultraschallschneideanlage

• 2 Heissschneidegeräte

• diverse Nähmaschinen

Damit werden jährlich rund 10 Millionen

Meter elastische und unelastische Bänder

hergestellt. Das entspricht knapp einem

Viertel des Erdumfanges. In den grössten

Bandwebereien Asiens fallen solche

Mengen wöchentlich an.

Einige Ihrer Produkte, etwa Hosenträger mit Schweizerkreuzen, stehen für traditionelle Werte, andere wie Bänder für die Illustrierten-taschen an Flugzeugsitzen für Modernität. Was verbindet beide Produkte?

E��� solche Vielfalt kann nur eine vollstufige

Bandweberei bieten. Wir sind in der Lage, sämtli-

che Arbeitsschritte im Hause selbst zu tätigen,

dazu kommt die gesamte Entwicklungsarbeit.

Dies macht ein Sortiment von rund 2500 Stan-

dardartikeln und einer praktisch beliebigen Zahl

von Spezialanfertigungen erst möglich.

Wofür steht JHCO Elastic AG heute?

�� sind Partner und Problemlöser unserer Kund-

schaft. Wir bieten fachkompetente Beratung, bes-

te Qualität mit einem perfekten Lieferservice, und

wir bekennen uns ganz klar zum Produktions-

standort Schweiz.

Wie beurteilen Sie die Zukunft des Unterneh-mens?

E� wird nicht leichter werden. Uns macht das sich

rasch ändernde Umfeld zu schaffen. Wir müssen

davon ausgehen, dass weitere Kunden aus Kos-

tengründen den Produktionsstandort ins Ausland

verlegen, sei es Osteuropa, Asien oder Afrika. Die

Rohwarenbeschaffung wird noch schwieriger, ge-

rade für uns als kleinen Nischenanbieter.

In der Schweiz gab es einst zwei Dutzend Spinnereien hochwertiger Baumwolle, heute ist noch eine einzige übrig geblieben …

J� so müssen wir das Rohmaterial im europäi-

schen Ausland einkaufen, wo zunehmend nur

noch nach der Anzahl Schiffscontainer gefragt

wird. Das sind Mengen, die wir nie und nimmer

benötigen. Ähnliche Probleme gibt es mit Roh-

gummi, einem für die Elastikbänder unentbehrli-

chen Rohstoff. Dazu kommt der Fachkräfteman-

gel, der sich eher noch verschärfen dürfte. Die

Textilindustrie ist nicht nur in der Schweiz stark

geschrumpft, auch im übrigen Europa.

Ihr Trumpf ist qualifiziertes Personal?

E� �� Deshalb legen wir einen hohen Stellenwert

auf die Aus- und Weiterbildung. Das muss mehr

und mehr auch intern gemacht werden. Solange

wir es schaffen, unser hohes Niveau zu halten, ist

mir trotz der grossen Herausforderungen, die auf

uns zukommen, nicht bange. Denn es gibt auch

einiges Potenzial. Unser Markt ist noch nicht aus-

geschöpft, und es zeichnet sich ab, dass der Kon-

zentrationsprozess in der Textilindustrie weiterge-

hen wird. Davon werden wir profitieren können,

nicht in Form von Übernahmen oder Firmenzu-

sammenschlüssen, aber mit sich öffnenden

Marktlücken, die wir mit unserem Know-how

schliessen können. Die Zukunft der JHCO Elastic

AG liegt mir sehr am Herzen, und wenn wir alle

gemeinsam in dieselbe Richtung schauen, finden

wir zusammen den richtigen Weg.

1940er Jahre

Heute

Page 4: JHCO Elastic AG 2015

C������ ��

Schweiz

- Aufrüstung des bestehenden Kettablasses

- Kettbaumgestell in Hochlage

- Kettbaumgestell

- Lieferwerk

- Kantenablasser

Elektronischer Kettablass für Band- und Breitwebmaschinen

Färberei Probst AGSchüpbachstrasse 38

3543 Emmenmatt

Telefon 034 402 22 64Telefax 034 402 61 50E-Mail: [email protected]

Impressum Herausgeber Frehner Consulting AG, CH-9001 St.Gallen, Tel. +41 (0)71 272 60 80, [email protected] Gesamtleitung Natal Schnetzer

Produktion und Inseratemarketing MetroComm AG, CH-9001 St.Gallen, Tel. +41 (0)71 272 80 50, [email protected] Chefredaktor Dr. Stephan

Ziegler Texte Urs Fitze Fotos Gian Kaufmann, JHCO Elastic AG, zVg Anzeigenleitung Ernst Niederer Gestaltung Manuela Lupi.

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung der MetroComm AG. März 2015

JHCO Elastic AG

M������������� 77 | CH-4800 Zofingen

Tel. +41 (0)62 746 90 30 | Fax +41 (0)62 746 90 40

[email protected] | www.jhco.ch

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Christian Zwicky, besser bekannt als «Socka-Hitsch», verkauft neben einem breiten Sockensorti-ment auch JHCO-Hosenträger und Gürtel an seinem Stand direkt an der Autobahnausfahrt im bündnerischen Landquart. Das Bündner Original ist weit über das Bündnerland hinaus bereits zu einer Legende geworden. Socka-Hitsch (*1938) schätzt die hohe JHCO-Produktequalität – und dass er rund 100 verschiedene Hosenträger anbieten kann.

Hitsch, wir sind stolz, Sie als Kunde für Hosenträger und Gürtel zu haben. Was hat sich in den letzten Jahrzehnten verändert im Bezug auf diese Artikel?

E� gibt nur noch wenige Lieferanten. Die Qualität

und der Service sollten stimmen. Diese Faktoren

sind bei der JHCO Elastic AG super.

Sehen Sie die Hosenträger eher als modisches Accessoire oder erkennen Sie einen Trend?

H���� tragen bereits junge Leute jegliche Art von

Hosenträgern, vor allem für Festanlässe. Ältere

Leute tragen eher konservative Produkte.

Mit welchen Argumenten verkaufen Sie Hosenträger?

D�� Hosenträger werden immer auf zwei verschie-

denen Arten empfohlen: Erstens als Souvenir und

zweitens für den Nutzen («Mit JHCO-Hosenträgern

verliert man nie die Hosen»).

Können Sie uns die meistverkauften Hosen-trägermotive nennen?

��������� und Sennenmuster in verschiedensten Far-

ben, Jagdmotive und natürlich das Schweizer Kreuz.

Wie lange verkaufen Sie Ihre Socken und Hosenträger schon?

S� �� über 20 Jahren, früher bin ich auch von Markt

zu Markt gefahren. Hier habe ich alles, was ich

brauche – Kontakt zu den Menschen und Nähe zur

Natur.

Zum Schluss: Haben eigentlich auch schon Prominente bei Ihnen eingekauft?

O� ja. Da waren etwa Alt-Bundesrätin Ruth Drei-

EDELWEISS, SENNENMUSTER UND JAGDMOTIVE

So preist Socka-Hitsch sein Sortiment an:«Hosaträger, warmi Sogga

Unterbuggsa zum druf hogga

Hempr zu billiga Priisa,

han offa bi Fön und bir Biisa

Sogar wenns rägnat und schnait

bin i für d’Kundschaft berait.»

f���� Künstler Rolf Knie oder Zirkuspfarrer Ernst

Heller. Ganz sicher nie vergessen werde ich aller-

dings den Besuch von Roger Moore, besser be-

kannt als James Bond.

Page 6: JHCO Elastic AG 2015

PRODUKTE

Hosenträger: Steigende Nachfrage

H������ !�� sind ein beliebtes Accessoire. Stark gefragt an Schwing-und Äl-

plerfesten oder sonstigen trendigen Veranstaltungen. Aber auch als elegante

und chice Ausführung. JHCO Elastic AG fertigt jährlich rund 15‘000 Paare mit

steigender Tendenz.

Bänder für Tag- und Nachtwäsche: Fünf Meter Bänder am Körper

D��� bis fünf Meter an elastischen und unelastischen Bändern trägt eine Frau

an ihrer Bekleidung. An der Unterwäsche, am BH, aber auch an der Oberbe-

kleidung. Beim Mann sind es 1,5 bis drei Meter, vorwiegend an der Unterwä-

sche oder als Bundband sowie Hosenschoner bei eleganten Hosen. Für die

Firma liegt diese Produktgruppe an dritter Stelle.

Berufsbekleidung: Bänder fürs Übergwändli

K�� eine Berufsbekleidung kommt ohne Bänder aus. Sei es für Latzhosen,

Gilets oder Schürzen, als Einfassbänder, Aufhängerband oder Knopflochbän-

der zum Verändern des Bundes an Arbeitshosen und elastischen Trägern.

Berufsbekleidung ist die zweitwichtigste Produktgruppe der JHCO Elastic AG.

Technische Bänder: Breites Anwendungsspektrum

S��� breit ist das Anwendungsspektrum für technische Bänder. Diese werden

in der Elektroindustrie verwendet, transportieren Wäschestücke in Grosswä-

schereien, dienen als Beinkordeln an den Hosenbeinen von Schweizer Solda-

ten oder sorgen für den richtigen Sitz von Bleiwesten beim Röntgen, weiter

in der Flugzeugindustrie und Arbeitssicherheit. Dazu kommen kleine oder

kleinste Mengen für Pferdedecken, Halfter oder Geschirre. Technische Bän-

der sind die wichtigste Produktgruppe der JHCO Elastic AG.

Massgeschneidertes: Für Damen- oder Herrenbekleidung

F�� diesen Bereich fertigt JHCO Elastic AG eine Vielzahl von unelastischen und

elastischen Bändern abgestimmt auf den jeweiligen Kunden.

Page 7: JHCO Elastic AG 2015

«WIR SIND BEGEISTERT»

«Die JHCO verkörpert alle Werte, die für mich ein gutes Schweizer Textilunternehmen auszeichnen: Grosses Know-how, moderne Infrastruktur, Verlässlichkeit, Nähe zum Kunden und ein gutes Gespür für den Markt.»

ÇW�� sind auf die Firma zugegangen, als es darum

ging, ein elastisches Band für die Literaturtaschen

an unseren Flugzeugsitzen zu entwickeln. Die An-

forderungen waren sehr hoch: Neben Zugkraft

und Dehnung kam es auch auf Langlebigkeit, ho-

hen Brandschutz und geringes Gewicht an. Das

Ergebnis der Eigenentwicklung setzte für Jahre

den technischen Massstab. Wir waren und sind

begeistert.»

Dr. Urs Rickenbacher ist CEO und Mehrheitsaktionär

von Lantal Textiles in Langenthal. Das 1886 ge-

gründete Unternehmen fertigte einst Leinentü-

cher für die Käsereien im Emmental. Vor 60 Jahren

entwickelte man für die niederländische Flugge-

sellschaft KLM Sitzbezüge. Aus dem Einzelauftrag

wurde das Firmenstandbein. Heute bietet das Un-

ternehmen Lösungen im Intérieurbereich von

Transportmitteln aller Art, vom Teppich, Sitzbezü-

gen bis zu kompletten Systemen für den Flug-

zeugsitz. Jüngste Innovation sind Luftsitze mit

eingebauter Pneumatik, die bei mehreren euro-

päischen und amerikanischen Fluggesellschaften

in der First und Business Class, unter ihnen auch

Swiss und Lufthansa, eingesetzt sind. Sitze für die

Economy Class sind in Entwicklung. Die Luftfahrt

ist mit einem Anteil von knapp zwei Drittel der

wichtigste Umsatzträger.

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