jahresbericht 2007 bund hessen
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Jahresbericht 2007 BUND HessenTRANSCRIPT
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Hiermit erkläre ich meinen Beitritt zum Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND).(Mitgliedschaft im Landesverband Hessen und kostenloser Bezug des „BUNDmagazin“ sind enthalten.)
Name Vorname
Straße, Hausnummer PLZ, Wohnort
Beruf Geburtsdatum
Datum Unterschrift (Bei Minderjährigen der/des Erziehungsberechtigten)
Bei Familienmitgliedschaft (mit Jugendlichen bis einschl. 16 Jahre) bitte ausfüllen:
Name des Ehepartners, Geburtsdatum
Name des 1. Kindes, Geburtsdatum
Name des 2. Kindes, Geburtsdatum
Name des 3. Kindes , Geburtsdatum
ab Monat/Jahr: __________________________ Kto-Nr.: ____________________________________
BLZ: _________________________ Bank: _________________________________________________
Datum: ______________________ Unterschrift: ____________________________________________
Ich erteile dem BUND eine Einzugsermächtigung zur Abbuchung der Mitgliedsbeiträge
Jahresbeitrag(bitte ankreuzen und Beitrag eintragen)
Einzelmitglieder €_________(mind. € 50,–)
Familien €_________(Kinder bis 16 Jahre frei) (mind. € 65,–)
Fördermitglied €_________(mind. € 130,–)
Mitglied auf Lebenszeit €_________(einmalig mind. € 1.500,–)
Vereine, Körperschaften, €_________ Firmen etc. auf Anfrage(mind. € 130,–)
Schüler/innen, €_________Student/innen,Auszubildende (mind. € 16,–)
Reduzierter Beitrag für €_________Erwerbslose, Kleinrentner, Alleinerziehende, Kinder (mind. € 16,–)B
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F R E U N D E D E R E R D E
Bund fürUmwelt undNaturschutzDeutschland
Werden auch Sie Mitglied im BUND!
Inhalt
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Impressum
Text: Regine Müller unter Mitarbeit von Hans Ackermann, Stefan Bitsch, Guido Carl, Dr. Stephan Consemüller,
Jutta Erich, Sonja Gärtner, Andrea Graf, Almut und Peter Gwiasda, Stephan Hübner, Maria Kämper, Gerd Kipper,
Susanne Klippert, Barbara Michalski, Monika Mischke, Andreas Müller, Stephanie Müller, Wolfram Niebling,
Michael Rothkegel, Sabine Wolters, Marlis Zimmermann, Bernd Zürn
Redaktion: Regine Müller
Anhang: Wohlrad Lang
Titelfotos: BUNDjugend, Wolfram Niebling, Christopher Pfannebecker, Thomas Schmidt, Klaus Werk
Layout: Julia Beltz
Druck: mt Druck, Neu-Isenburg
gedruckt auf 100% Recyclingpapier
BUND Hessen e.V., Frankfurt am Main, im April 2008
Vorwort 3
Artenschutz 4
Biotop- und Landschaftspflege 7
Gewässerökologie 10
Klimaschutz und Energie 12
Öffentlichkeitsarbeit und Ehrungen 14
Geselligkeit 18
BUNDjugend 20
Artenschutz 25
Klimaschutz 26
Energie 27
Gentechnik 29
Der Landesvorstand – teamorientiert, kompetent und engagiert 30
Die Arbeitskreise im BUND Hessen 31
Die Geschäftsstelle des BUND Hessen 32
Einnahmen und Ausgaben 2007 31
Mitglieder- und Fördererentwicklung 2007 33
Der BUND –vor Ort aktiv
Der BUND –hessenweitaktiv
Umschlag BUNDJahresbericht07 07.04.2008 10:05 Uhr Seite 2
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F R E U N D E D E R E R D E
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland Landesverband Hessen e.V.
Triftstrasse 47, 60528 FrankfurtTel. 0 69 - 67 73 76 0 Fax 0 69 - 67 73 76 20
E-Mail: [email protected]: www.bund-hessen.de
An den
BUND Landesverband Hessen e.V.Triftstrasse 47
60528 Frankfurt
Werden auch Sie Mitglied im BUND!
Bund fürUmwelt undNaturschutzDeutschland
F R E U N D E D E R E R D E
Das BUND-Jahr 2007in Hessen
Bund fürUmwelt undNaturschutzDeutschland
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Umschlag BUNDJahresbericht07 07.04.2008 10:06 Uhr Seite 4
3
Liebe Leserin, lieber Leser,
in dieser Jahresbroschüre haben wir wieder eine Auswahl der vielfältigen Aktivitäten des BUND in Hessen für Sie zusammengestellt. Sie spiegelt erneut das große Engagement derAktiven vor Ort, in den Arbeitskreisen und im Landesvorstand wider.
Ob beim Schutz für Mauersegler, bei der Pflege von Streuobstwiesen oder durch tatkräftigeMitarbeit bei einer Bachrenaturierung, viele BUND-Mitglieder engagierten sich für die Bewahrung der Natur in Hessen, um die es sonst deutlich schlechter bestellt wäre.
Mit Infoständen bei Gartenausstellungen oder bei der Mitorganisation einer Umweltmesse,BUNDaktive gaben Tipps und Hilfestellungen für alle, die selbst etwas für Natur und Umwelttun wollen, sei es im eigenen Garten oder durch Reduktion des selbst verursachten Kohlen-dioxidausstoßes.
Doch auch die Geselligkeit und das Gemeinschaftserlebnis kamen nicht zu kurz: Die Schönheitder Rhön entdeckten BUNDaktive auf einer gemeinsamen Radeltour, viel gelacht wurde beim„Himmlisch Hessisch zum Doodlache“, einer Veranstaltung mit dem Frankfurter Mundart-dichter und Liedermacher Rainer Weisbecker.
„Global denken – lokal handeln“ – unter dieses Motto für eine nachhaltige Lebensweise hattedie BUNDjugend ihr Eine-Erde-Camp und die globalisierungskritischen Stadtrundgängegestellt. Viele Jugendliche waren von diesen Angeboten, aber auch von den Freizeiten undSeminaren begeistert.
Der Schutz der bedrohten Wildkatze ist dem BUND ein wichtiges Anliegen. Im Rahmen desLandesverbandsprojekts „Rettungsnetz Wildkatze“ konnte der Wildkatzenwegeplan für Hessenpräsentiert werden, der die wichtigsten potentiellen Wanderkorridore der Wildkatze innerhalbHessens und zu den Nachbarländern darstellt.
Unser Dank gilt allen Aktiven für ihr großes Engagement bei den vielen Projekten und Aktionenvor Ort, die sie mit Fantasie und Sachkenntnis umgesetzt haben.
Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Lektüre unseres Jahresberichtes 2007.
Brigitte Martin und Jörg Nitsch Michael RothkegelVorstandssprecher Geschäftsführer
Vorwort
BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:32 Uhr Seite 3
Der BUND –vor Ort aktiv
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Ei, wer brütet denn da? (Naturschutzgruppe Seckbach)
Mauersegler schlafen mitunter im Fliegen, aber brü-
ten können auch sie nicht in der Luft. Natürlich ge-
nau so wenig wie Spatzen, Meisen und Schwalben.
Da lohnt es sich einmal genauer hin zu schauen,
wo all diese Flugkünstler und ihre vielleicht etwas
weniger begnadeten fliegenden „Kollegen“ ihre Nes-
ter bauen.
An einem regnerischen Abend Anfang Mai 2007
lud die Naturschutzgruppe Seckbach (Ortsgruppe
des BUND-Kreisverbandes Frankfurt) zu einem Spa-
ziergang zu den so genannten „Gebäudebrütern“
ein. Vogelkundler Heinz Schaan und Vorstands-
mitglied Volker Rothenburger zeigten den interes-
sierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern die nicht
gleich auf den ersten Blick zu findenden Nester und
Brutplätze der fliegenden Zunft unter Dächern, in
Mauerlücken und zwischen verschobenen Dachzie-
geln. Gebäudebrüter wie Mauersegler und Mehl-
schwalben haben es zunehmend schwer in unseren
Ortschaften, da bei Bausanierungen häufig ihre Nes-
ter zerstört werden und – im Falle der Mehl-
schwalben – neues Nistmaterial an modernen glat-
ten Fassaden nicht haften bleibt. Deshalb startete
der BUND Frankfurt bereits 2003 eine Initiative
zum Schutz der Mauersegler unter dem Motto „Ge-
sucht: Dachwohnung für Luftikusse“. Diese Initia-
tive setzt sich für die Erhaltung bzw. Schaffung von
Brutplätzen für die fliegenden Untermieter ein.
Zum Schluss informierten sich die Spaziergänger
über Nistkästen, die die Aktiven der Naturschutz-
gruppe extra für diesen Abend aufgebaut hatten.
Die Führung machte deutlich, dass jeder Grund-
stücks- und Hauseigentümer mit ein wenig Über-
legung vielen Vögeln die Möglichkeit geben kann
einen Nistplatz zu bauen. Damit auch in Zukunft
Mauersegler und Co. einen Ort finden, an dem sie
ihren Nachwuchs ausbrüten und aufziehen können.
Artenschutz
• Ansprechpartner der Naturschutzgruppe Seckbach ist Volker Rothenburger, Tel. 069/94 73 41 86.
• Ansprechpartnerin zum Thema Mauersegler ist Heidi Wieduwilt vom BUND Frankfurt, Königsteiner Str. 36, E-Mail-Adresse: [email protected], Tel. 069/3025 35.
• Hinweisen möchten wir auch auf die Internetseiten www.bund.net/bundnet/themen_und_projekte/arten-schutz/voegel/mauersegler/ und www.bund-frankfurt.de/mauersegler.html.
Mehlschwalben in Frankfurt-Seckbach.
Foto: Heinz Schaan
BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:32 Uhr Seite 4
5
Nachwuchs bei Familie Adebar(Ortsverband Flörsheim)
Sie sehen aus wie tot und sind doch glücklicher-
weise quicklebendig: die drei jungen Störche in
ihrem Nest in der Flörsheimer Gemarkung (Main-
Taunus-Kreis). Sie stellen sich nur tot, weil Richard
Moor die mehr als 10 Meter hohe Leiter zum Nest
empor klettert, um die Drei dort zu beringen. Der
Reflex der Jungstörche sich tot zu stellen, ist ein
Schutz vor Fressfeinden (z.B. Uhus), die sich be-
wegende Tiere als mögliche Beute ansehen.
Für die Aktiven des BUND Flörsheim ist die Stor-
chenberingung ein Höhepunkt im Jahresgang ihrer
Arbeit, denn Freund Adebar brütet jetzt seit 3 Jah-
ren wieder erfolgreich im Flörsheimer Gebiet. Bei
einer Umfrage unter älteren Mitbürgern und Mit-
bürgerinnen hatte Reinhold Habicht erfahren, dass
bis etwa 1940 Störche in der Stadt brüteten. Durch
diese Information angeregt suchte er zusammen mit
einem Experten 5 Standorte aus, an denen sie in
den Jahren 2001 und 2002 Nisthilfen aufstellten.
Und tatsächlich: im Frühjahr 2004 fanden sich erst-
mals 2 Altvögel ein, die aus der Nähe von Gerns-
heim am Rhein bzw. dem Elsass stammten. Die Freu-
de in Flörsheim war groß, als 3 Eier gelegt wurden,
die Storcheneltern diese bebrüteten und alle 3 Jung-
vögel aufzogen.
In Anwesenheit der Presse war es am 25.05. wieder
so weit: Herr Moor beringte die drei Jungstörche,
die 2007 geschlüpft waren. Die Nummern- und
Buchstabenkombination auf einem schwarzen
Kunststoffring kann man mit einem Spektiv (hoch-
wertiges Fernglas mit besonders hoher Vergröße-
rung) problemlos ablesen, um den Storch auch Jah-
re später identifizieren und Rückschlüsse auf sein
Zugverhalten schließen zu können. Um „ihre“ Stör-
che sowie andere Tier- und Pflanzenarten zu schüt-
zen, setzen sich die Aktiven in Flörsheim mit viel
Engagement dafür ein, dass die noch vorhandenen
Freiflächen der Region erhalten bleiben.
Bei der Beringung
stellen sich die drei
Storchenjungen tot.
Foto: Wolfram Niebling
Der BUND –vor Ort aktiv
• Ansprechpartner: Reinhold Habicht, E-Mail: [email protected], Tel. 06145/3 07 20.
• Homepage des BUND Flörsheim: vorort.bund.net/floersheim/
BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:32 Uhr Seite 5
Der BUND –vor Ort aktiv
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Noch mehr Nachwuchs in Flörsheim
Drei junge Turmfalken kuscheln sich eng aneinan-
der in dem Falkenkasten, den der BUND Flörsheim
vor vielen Jahren oberhalb der Glocken im Turm
von St. Josef gebaut hat. Dort warten sie auf ihre
Eltern. Diese überfliegen die Anfang August weit-
gehend abgeernteten Getreidefelder auf der Suche
nach Mäusen.
In „Brehms Tierleben“ von 1913 heißt es dazu – wie
damals noch üblich unter dem Gesichtspunkt der
Zweckdienlichkeit: Die bevorzugte Beute des Turm-
falken bilden Mäuse; nächstdem verzehrt er Insek-
ten. Wer ihn kennt, weiß, dass er zu unseren nütz-
lichsten Vögeln zählt und unseren Feldern nur zum
Segen gereicht, ... und an anderer Stelle: Der Turm-
falk ist jedenfalls ein anpassungsfähiger Gesell. Er
horstet in den Felsen des Elbsandsteingebirges eben-
sogut wie in dem Steinmeer der Großstadt, die für
ihn wohl auch nichts anderes darstellt als ein aus-
gedehntes Felsengebiet.
Doch zurück nach Flörsheim und in die heutige Zeit.
„Das Jahr 2007 ist ein normales Turmfalkenjahr“,
erfuhr Bernd Zürn (BUND Flörsheim) von der Staat-
lichen Vogelschutzwarte in Frankfurt. Wegen der
warmen Witterung Anfang des Jahres haben eini-
ge Turmfalkenpaare im letzten Jahr sehr früh mit
der Brut begonnen und zum Teil dann ein zweites
Mal gebrütet. Das war auch in der Flörsheimer Jo-
sefkirche der Fall.
Die Eier lagen Anfang bis Mitte Juli im Nest, die
Jungen waren bei einer Inspektion durch Bernd
Zürn am 06.08. zwei bis drei Wochen alt. Die Brut-
dauer beträgt laut Vogelbuch circa 28 bis 30 Tage.
Schon 30 Tage nach dem Schlüpfen sind sie flüg-
ge und werden noch ungefähr 4 Wochen von den
Eltern gefüttert, bis sie sich selbst Nahrung suchen
müssen. Turmfalken können in Gefangenschaft etwa
20 Jahre alt werden. In der Natur schaffen sie das
allerdings nur selten.
Artenschutz
Bernd Zürn turnt im Glockenturm umher, um an den
Turmfalkenkasten (hellbraun) zu gelangen.
„Schau mir in die Augen, Kleines“:
Einer der drei gefiederten Freunde des BUND Flörsheim.
Fotos: Wolfram Niebling
• Ansprechpartner: Bernd Zürn, E-Mail: [email protected], Tel. 06145/3 26 66
• Homepage des BUND Flörsheim: vorort.bund.net/floersheim/
BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:32 Uhr Seite 6
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Bäume für Natur und Äppelwoi (Ortsverband Heidenrod)
Ohne Speierling kein Äppelwoi! Das wissen viele
Einheimische und auch „zugeloffene“ Hessen – und
das wissen auch die Aktiven des BUND Heidenrod
im Rheingau-Taunus-Kreis. Jedes Jahr im Novem-
ber pflanzen sie 2 Speierlinge – natürlich nicht nur
wegen des unverwechselbaren Getränks, sondern
auch um diese bedrohte und sehr wertvolle Baum-
art wieder zu verbreiten.
Der Speierling ist ein Wildobstbaum aus der Fami-
lie der Rosengewächse und in Hessen sehr selten
geworden. Noch vor 40 Jahren war er in der Ge-
meinde Heidenrod stark vertreten. In den letzten
Jahrzehnten jedoch wurde sein Bestand durch Ro-
dungen sehr verringert und in den einzelnen Orts-
teilen gibt es nur noch wenige Exemplare. Mit
seiner Pflanzaktion will der BUND diese typisch-
hessische Baumart der Streuobstwiesen wieder ver-
breiten, damit auch die dort lebende Flora und Fau-
na – wie zum Beispiel der Steinkauz – wieder eine
Chance hat.
Während des Pflanzens erklärte Prof. Klaus Werk
für den BUND, wie wichtig der Speierling für die
Herstellung des Apfelweins ist, zu dessen typisch-
herbem Geschmack er – in geringen Mengen bei-
gegeben – beiträgt. Nun können die Früchte des
Speierlings auch in Heidenrod wieder den echten
Äppelwoi „verfeinern“!
Mitglieder vom BUND
Heidenrod sowie vom Orts-
beirat Heidenrod-Springen
pflanzten auch 2007 wieder
Speierlinge.
Foto: Klaus Werk
Biotop- und Landschaftspflege Der BUND –vor Ort aktiv
• Ansprechpartner: Prof. Klaus Werk, Asternweg 3,65321 Heidenrod, E-Mail: [email protected], Tel. 06120/7018.
BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:32 Uhr Seite 7
Der BUND –vor Ort aktiv
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In Wehrheim dreht sich (fast) allesum den Apfel (Ortsverband Wehrheim im Taunus)
Am Anfang standen der Apfel und ein öffentlicher
Wettbewerb über seine schmackhafte Veredelung.
Der BUND Wehrheim lud vor neun Jahren zur ers-
ten öffentlichen Apfelwein-Verkostung ein. Ein Dut-
zend Hobbykelterer präsentierte damals den Gästen
ihre Schoppen. Inzwischen ist der jährliche Apfel-
wein-Wettbewerb eine fröhliche Kultveranstaltung;
beim Wettstreit 2007 testeten 80 Teilnehmer 30 un-
terschiedliche Proben aus heimischen Kellern. Die
nächste Verkostung findet am 10. August 2008 ab
14 Uhr auf dem Gelände des Wehrheimer Freibades
statt; Interessenten sind herzlich eingeladen.
Dieser Wettbewerb ist natürlich keine PR-Aktion
zum Alkoholgenuss, sondern dient der Besinnung
auf die heimische traditionelle Kelterkultur und dem
Schutz der einstmals ausgedehnten Streuobstwie-
sen. Diese Wiesen sind wertvolle Kulturlandschaf-
ten, die auch heute noch Platz für eine reiche hei-
mische Pflanzen- und Tierwelt bieten und mit knor-
rigen Stämmen, blühenden Bäumen oder prallen
Früchten die Menschen der Region erfreuen.
In Zusammenhang mit der Renaissance der Streu-
obstwiesen und Baumalleen haben Mitglieder des
BUND in Wehrheim weitere Aktionen initiiert:
Pflanzung einer Allee mit Speierlingen an einer ex-
ponierten Straße, Revitalisierung der wenigen Alt-
Speierlinge, Anpflanzung eines Hains mit Wildobst
(Mispeln, Mehlbeeren, Wildapfel und -birne, etc.),
jährliche Organisation von Baumschnitt-Lehrgän-
gen sowie eine Werbeaktion für ökologische Schäd-
lingsbekämpfung (Leimringe).
Diese Arbeit zeigt Früchte: Die Gemeinde sieht sich
in der Pflicht, die kommunalen Bäume fachkundig
zu pflegen, neue zu setzen und ein Baumkataster
anzulegen. Sie hat sich auf Empfehlung des BUND
den Titel „Wehrheim – das Apfeldorf“ gegeben. Der
BUND konnte zudem die Gemeinde und die katho-
lische Kirchengemeinde überzeugen, Teile ihrer
Streuobstwiesen interessierten Patinnen und Paten
aus der Bürgerschaft zur Pflege und Ernte zu über-
lassen. Der größte Erfolg aber ist, dass die altein-
gesessene Kelterei Wagner ihre Anlage nicht de-
montiert hat, was als Folge eines Generationen-
wechsels zu befürchten war. Der Juniorchef ist nicht
zuletzt durch die vielfältigen BUND-Aktionen rund
um den Apfel motiviert, seine Pressen weiterhin je-
weils im Herbst einzuschalten.
Diese und weitere Aktivitäten im Bereich Land-
schafts- und Naturschutz, beispielsweise für Öko-
Landbau und gegen Gentechnik, haben die Wehr-
heimer BUND-Gruppe so bekannt gemacht, dass
eine Werbeaktion im Sommer 2007 siebzig neue
Mitglieder brachte und die Mitgliederzahl sich mehr
als verdoppelte. So gibt es nun also in Wehrheim
eine beachtliche Zahl von Bürgerinnen und Bür-
gern im BUND, die das Engagement und den Ge-
nuss rund um den Apfel und seine wilden „Kolle-
gen“ verbindet.
• Ansprechpartnerin: Almut Gwiasda, Tel. 06081/5 97 29, E-Mail: [email protected].
• Homepage des BUND Wehrheim: www.bund.net/WehrheimHier wird tatkräftig Hand angelegt. Mitglieder des
BUND Wehrheim pflegen Obstbäume des Ortes.
Foto: M. Pyper/BUND Wehrheim
Biotop- und Landschaftspflege
BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:32 Uhr Seite 8
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Orte der Begegnung zwischenMensch und Natur (Ortsverband Neu-Isenburg)
„Der Weg vom sterilen Standardgarten zum span-
nenden Stückchen Leben ist gar nicht so schwierig
wie oft angenommen“, so ermunterte Maria Käm-
per vom BUND Neu-Isenburg Gärtnerinnen und
Gärtner der Region südlich von Frankfurt, ihre
grünen Oasen naturnah zu gestalten. „Mehr Natur
am Haus ist keine Utopie, sondern eine reale Chan-
ce. Es geht darum möglichst viele kleine Biotope
zu schaffen, die Pflanzen und Tieren wieder Le-
bensraum in unserer unmittelbaren Nachbarschaft
bieten.“
Gesagt, getan. Damit viele Menschen diese Chance
ergreifen, rief der BUND Ortsverband mit Unter-
stützung der Stadt Neu-Isenburg 2007 den Wettbe-
werb „naturnahe Gärten“ aus. Im Mai des Jahres
bewertete eine Jury aus Fachleuten ausführlich die
Gärten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Kri-
terien bildeten das Vorhandensein von einheimi-
schen Gehölzen, Quartiermöglichkeiten für Insek-
ten und Fledermäuse, der Grad der Bodenversiege-
lung sowie die weitere Gestaltung. Im November
letzten Jahres erhielten Heidemarie Plessing in der
Kategorie „Stadtgarten“, Martine Keupink in der
Kategorie „Garten im Außenbereich“ und Dany
Simon in der Kategorie „Amphibienschutz“ die
Preise für ihre ersten Plätze. Weitere Gewinner sind
die Tiere und Pflanzen, die naturnah gestaltete
Biotope vorfinden – und natürlich alle Menschen,
die sich an ihnen erfreuen.
Der BUND –vor Ort aktiv
• Ansprechpartnerin: Maria Kämper, Waldenserstr.13,63263 Neu-Isenburg, Tel. 06102/722717, E-Mail: [email protected].
Ein naturnah gestalteter Garten wird von der Jury begutachtet und bewertet. Foto: Maria Kämper
BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:32 Uhr Seite 9
Der BUND –vor Ort aktiv
10
Ein Graben wird wieder zum Bach(Ortsverband Flörsheim)
Elektrobefischung, das hört sich nicht nach Natur-
schutz an. Und doch kann sie dazu beitragen, die
Gewässergüte zu beurteilen, damit Maßnahmen zur
Verbesserung der Gewässerqualität geplant werden
können.
Seit dem Jahr 2000 hat der BUND Flörsheim (Main-
Taunus-Kreis) im Rahmen einer Bachpatenschaft
die Pflege eines Teils des Ardelgrabens, der in den
Main mündet, übernommen. Um den Erfolg von Re-
naturierungsmaßnahmen beurteilen zu können,
wurden im Laufe der letzten Jahre Elektrobefi-
schungen durchgeführt. Dabei werden Fische mit
einem elektrisch geladenen Kescher betäubt und in
einem Wasserbecken gesammelt. Die Tiere werden
bestimmt, vermessen und schließlich wieder in die
Freiheit entlassen. Werden Arten- und Individuen-
zahlen verschiedener Jahre miteinander verglichen,
lassen sich Aussagen über die Entwicklung des Le-
bensraums machen.
In verschiedenen Teilbereichen hatten die Städte
Flörsheim und Hattersheim nach einem von Rein-
hold Habicht (BUND Flörsheim) erarbeiteten Kon-
zept im Jahre 2005 den Ardelgraben zum natur-
nahen Bach umgestaltet (wir berichteten im
BUNDaktiv). Es wurden Bereiche mit verschiedenen
Wassertiefen geschaffen, an der einen Stelle wurde
Material aufgeschüttet, an einer anderen Stelle weg-
geschafft. Große Natursteine bilden nun natürliche
Hindernisse, die der Ardelgraben umfließen muss.
Daraus entstanden unterschiedliche Fließge-
schwindigkeiten – mal schnell, mal langsam. Dies
gab dem Graben ein wenig von seiner einstigen Ei-
gendynamik zurück und verbesserte die Bedingun-
gen der Lebewesen enorm.
1997 wurden nur 3 Fischarten bei 8 Individuen im
Kontrollabschnitt gefunden. Bei der Befischung 2004
waren es schon 8 Fischarten bei ca. 130 Indivi-
duen. Nach den großen Renaturierungsarbeiten
im Jahr 2005 führte der Biologe Matthias Fehlow
unter Mithilfe von Reinhold Habicht 2007 zwei wei-
tere Kontrollbefischungen durch. Es wurden sage
und schreibe 1062 Individuen aus 11 Fischarten ge-
funden! Dies bestätigt den Erfolg der Renaturie-
rungsmaßnahmen. Die Aktiven des BUND Flörs-
heim können stolz auf ihr Werk sein und den Ar-
delgraben nun mit Fug und Recht wieder einen
„Bach“ nennen.
Gewässerökologie
• Ansprechpartner: Reinhold Habicht, E-Mail: [email protected], Tel. 06145/3 07 20
• Homepage des BUND Flörsheim: vorort.bund.net/floersheim/
Diplom-Biologe Matthias Fehlow (l.) führt unter Mithilfe von
Reinhold Habicht vom BUND Flörsheim die Elektrobefischung
im Ardelgraben durch. Foto: Wolfram Niebling
BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:32 Uhr Seite 10
11
Am blauen Band der Drusel (Kreisverband Kassel)
„Die unsichtbare Stadt sichtbar machen“ lautete das
Motto des Beiprogramms der Weltkunstaustellung
„documenta 12“ in Kassel. Und sichtbar machten
der BUND Kassel und viele weitere Aktive die Dru-
sel, einen Bach, der unter die Stadt und in Kanäle
verbannt worden war.
Ziel des Projektes war es, die historische Bedeutung
der Drusel für Kassel, insbesondere für die Wasser-
versorgung der Stadt, zu erarbeiten. Ihr ursprüng-
licher Verlauf wurde erkundet und die durch Ka-
nalisierung und Einsargung erzeugten Verände-
rungen mit ihren ökologischen Folgen aufgezeigt.
Gemeinsam mit der Waldjugend, acht Schulen, den
Städtischen Werken Kassel und weiteren Partnern
erschloss die BUNDjugend Kassel aus alten Fotos
und Plänen den ursprünglichen Verlauf des Baches.
Durch einen Staffellauf mit blauem Band und Men-
schenketten wiesen Schülerinnen und Schüler auf
die unsichtbare Drusel hin. Die BUNDjugend um
Horst Peter untersuchte den kanalisierten Bachlauf
in der Karlsaue und entwickelte Vorschläge zur Re-
strukturierung. Aufgrund der günstigen Standort-
bedingungen in der Aue (viel Platz, keine Gefähr-
dung von Bauwerken) könnte die Renaturierung der
Drusel in diesem Bereich mit relativ einfachen Mit-
teln durchgeführt und damit Flora und Fauna ein
Stück Natur zurückgegeben werden. Für die Ju-
gendlichen in Kassel wäre es toll, wenn sie die Wie-
derherstellung eines naturnahen Baches selbst be-
obachten und gestalten könnten. So hoffen wir also
mit dem BUND Kassel, dass das blaue Band der Dru-
sel bald wieder sichtbar und lebendig wird.
Urkunde Ehrenpreis
Der BUND –vor Ort aktiv
• Bei Interesse an dem Projekt wenden Sie sich bitte an die Geschäftsstelle des Kreisverbandes Kassel, Umwelt-haus, Wilhelmsstr. 2, 34117 Kassel, Tel. 0561/1 81 58, E-Mail: [email protected].
Schülerinnen und Schüler tragen am Aktionstag das Blaue Band von der Quelle bis zur Mündung.
Foto: Stefan Bitsch
BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:32 Uhr Seite 11
Der BUND –vor Ort aktiv
12
Was hat ein Eisbär mit dem Klimawandel zu tun? (Kreisverband Schwalm-Eder)
Da staunte mancher Fritzlarer nicht schlecht: Die
nordhessische Stadt hatte im Mai 2007 Besuch von
einem Eisbären, der auf dem Marktplatz vor den
Folgen des Klimawandels warnte, der auch seine
Existenz bedroht. Unter der Plüschverkleidung steck-
te Gerd Kipper, der Geschäftsführer des BUND
Schwalm-Eder.
Karin Glathe, Erik Allmacher und Harald Reiß vom
Vorstand des Kreisverbandes sowie der Ornitholo-
ge Hans-Jürgen Wissemann und der Fotograf Tho-
mas Schmidt klärten an einem Infostand Passanten
über die Zusammenhänge beim Klimawandel auf.
Seit Beginn der Industrialisierung ist der Ausstoß
von Kohlendioxid gravierend gestiegen. Der höhe-
re Anteil dieses Gases in der Atmosphäre führt ne-
ben weiteren von Menschen verursachten Faktoren
dazu, dass heute ein größerer Teil der Sonnenwär-
me in den Luftschichten um die Erde verbleibt und
sich die Durchschnittstemperaturen kontinuierlich
erhöht haben – der so genannte Treibhauseffekt.
Verstärkt wird er durch die Abholzung von Wäl-
dern, denn Pflanzen entziehen der Luft Kohlen-
dioxid und binden es.
Als Folge der Klimaveränderung drohen Verstep-
pung und Wüstenbildung in vielen Teilen der Erde,
Orkane und Stürme, die auch in Deutschland be-
reits verheerende Folgen zeigten, der Anstieg des
Meeresspiegels, das Abschmelzen der Polarkappen
und damit die Existenzgefährdung von Eisbären so-
wie anderen dort lebenden Pflanzen und Tieren.
Aber wir können etwas für den Eisbären und ge-
gen den Klimawandel tun. In Fritzlar zeigten die
Mitglieder des BUND Schwalm-Eder, wie Jeder selbst
aktiv werden kann: durch Energieeinsparung und
damit Verminderung des Kohlendioxidausstoßes.
Zum Beispiel indem wir Flugreisen und den Stand-
by-Betrieb von Elektrogeräten vermeiden, Energie-
sparlampen einsetzen, auf „grünen“ Strom umstei-
gen, der nur aus regenerativen Energiequellen ge-
wonnen wird und vieles mehr. Denn die Fritzlarer
wollen, dass Eisbären nicht nur als Plüschtiere und
im Zoo in Zukunft eine Chance haben!
Klimaschutz und Energie
Gerd Kipper warnt als Eisbär vor den Folgen des Klimawandels.
Foto: Thomas Schmidt
• Ansprechpartner in Fritzlar ist Gerd Kipper, Stadtblick 3, 34560 Fritzlar, Tel. 05622/49 70, E-Mail: [email protected].
• Hinweisen möchten wir auch auf die Homepage des Kreisverbands Schwalm-Eder: vorort.bund.net/ schwalm-eder und auf die Internetseiten www.bund.net/bundnet/themen_und_projekte/kli-ma_energie/ des BUND-Bundesverbandes.
BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:32 Uhr Seite 12
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Mit der Sonne gegen den Klimawandel (Ortsverband Gelnhausen)
27.000 kg Kohlendioxidausstoß wurden 2007 durch
das Bürger-Solardach in Gelnhausen eingespart!
Die Aktiven des BUND hatten im Vorfeld zielorien-
tiert mit dem Landrat verhandelt, der daraufhin die
Dächer der öffentlichen Gebäude für die Sonnen-
energienutzung frei gab. Ende 2006 nahm der BUND
ein erstes Bürger-Solar-Kraftwerk mit 40 kWp
Leistung auf dem Dach der Philipp-Reis-Schule in
Betrieb. Damit können 10 Haushalte mit Strom ver-
sorgt werden. In der Initiative Bürger-Solardach fin-
den sich viele solar-begeisterte Bürgerinnen und
Bürger zusammen, um gemeinsam Fotovoltaik-
anlagen zu errichten und damit erneuerbare Ener-
gie zu erzeugen.
Ende August 2007 ging bereits das zweite Bürger-
Solardach auf den Beruflichen Schulen ans Netz.
Hier hat der BUND Gelnhausen in der Projektpha-
se beraten, die Ausführung nahmen dann engagierte
Lehrer in die Hand. Mit Hilfe dieses Solar-Dachs
können pro Jahr weitere 12.000 kg Kohlendioxid-
ausstoß eingespart werden. Die engagierten Men-
schen aus Gelnhausen leisten auf diese Weise ganz
praktisch ihren Beitrag dafür, dass der Ausstoß von
Kohlendioxid verringert und somit dem Klima-
wandel ein klein wenig Einhalt geboten wird.
Der BUND –vor Ort aktiv
• Ansprechpartner: Dr. Stephan Consemüller, Tel. 06051/6 66 20, E-Mail: [email protected].
Die Fotovoltaikanlage auf der Philipp-Reis-Schule in Gelnhausen, an deren Planung der BUND maßgeblich beteiligt war.
Foto: Dr. Stephan Consemüller
BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:32 Uhr Seite 13
Der BUND –vor Ort aktiv
14
Von Reisighaufen und vom Kleinen Bären(Kreisverband Frankfurt)
Klappern gehört zum Handwerk. Deshalb ist den
BUND-Aktiven eine gute Öffentlichkeitsarbeit wich-
tig. So haben engagierte Mitglieder des Kreisver-
bandes Frankfurt einen Stand für die Ausstellung
„Garten 2007“ konzipiert und ihn vom 15. bis 18.
März 2007 gemeinsam im Palmengarten betreut.
Zu dieser Veranstaltung befragten wir Jutta Erich,
Vorsitzende des Kreisverbandes.
BUNDaktiv: Welche Themen haben Sie den Besu-cherinnen und Besuchern der Ausstellung nahe ge-bracht? Jutta Erich: Wir haben den Schwerpunkt
auf die Themen „naturnaher Garten“ und „Schmet-
terlinge“ gelegt.
BUNDaktiv: Was lag Ihnen dabei besonders am
Herzen? Jutta Erich: Kindern und Erwachsenen zu
zeigen, wie wichtig es ist, seine Umgebung mit of-
fenen Augen zu betrachten und der Natur einen
Raum zu lassen.
BUNDaktiv: Wie war der Stand gestaltet? Jutta
Erich: Wir haben einen naturnahen Garten im Mo-
dell dargestellt und gezeigt , wie Interessierte ihren
Garten gestalten können: mit einer artenreichen Blu-
menwiese, mit Nistkästen für Vögel, mit Hecken,
Reisighaufen und Steinwällen, in denen Kleintiere
Unterschlupf finden, mit Obstbäumen und anderen
einheimischen Gehölzen als Nahrungsquelle für In-
sekten, vielleicht auch mit einem Naturteich für Frö-
sche und Libellen. Zum Thema Schmetterlinge ha-
ben wir uns ein Ratespiel ausgedacht. Und Groß
und Klein konnten lebende Schmetterlingsraupen
vom Kleinen Bären, einem Nachtfalter, bestaunen.
BUNDaktiv: Gab es weitere Anregungen für Inter-
essierte? Jutta Erich: Wir haben Broschüren zum
Thema Natur im Garten angeboten und Tipps ge-
geben.
BUNDaktiv: Wie war das Interesse der Besucherin-
nen und Besuchern? Jutta Erich: Das war erfreuli-
cherweise sehr groß, vor allem die Kinder waren von
den Raupen und einem Quizrad mit Fragen rund
um das Leben der Schmetterlinge begeistert.
BUNDaktiv: Welche Rückmeldungen gab es? Jutta
Erich: Viele interessierten sich für unser Veran-
staltungsprogramm. Wir hoffen, dass wir so einige
zusätzliche Teilnehmer gewonnen haben. Sehr er-
freut waren wir über die große Resonanz auf unse-
re Themen und wir werden im nächsten Jahr wie-
der dabei sein.
BUNDaktiv: Dann möchten wir ihnen dafür einen
ebensolchen Erfolg wünschen und uns für das Ge-
spräch bedanken.
Öffentlichkeitsarbeit und Ehrungen
• Das Veranstaltungsprogramm 2008 des KreisverbandesFrankfurt liegt bereits vor. Am 12. Mai wird zum Beispiel eine Radtour mit dem Titel „Die schönsten Blumenwiesen in Frankfurt und Offenbach“ und am 1. Juni „Tümpelspaß für Jung und Alt“ angeboten. Das Programm ist bei der Kreisverbandsvorsitzenden, Jutta Erich, Tel. 069/38 08 150, E-Mail: [email protected] erhältlich. Es kann auch von der Homepage des Kreisverbands, www.bund-frankfurt.de, als PDF-Datei heruntergela-den werden.
Der Stand des BUND Frankfurt im Palmengarten. Tatkräftige
Mitarbeit während der viertägigen Ausstellung leisteten Jutta
Erich, Volker Rothenburger, Stephanie Müller, Heidi Wieduwilt,
Richard Schmidt, Andreas Müller, John Dippell, Carl Scherrer,
Barbara Michalski, Wolfgang Hofstetter, Gaby Rauch,
Karl Walderbach, Hans-Joachim Kretz, Irmtraut Friz und
Uwe Gröger.
Foto: Hans-Joachim Kretz
BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:32 Uhr Seite 14
15
Fledermäuse auf der Jagd (Ortsverband Fritzlar)
Ihre Lieblingsspeise sind Insekten und sie jagen sie
mit großer Geschicklichkeit. Das erfuhren die Teil-
nehmerinnen und Teilnehmer einer BUND-Fleder-
mausnacht in Züschen (Schwalm-Eder-Kreis) über
das Große Mausohr. Der BUND Fritzlar hatte im
Juni alle Fledermaus-Fans in das Sommerquartier
der größten Mausohrkolonie in Nordhessen (zur Zeit
circa tausend Tiere) eingeladen.
Das Große Mausohr ist die größte Fledermausart
Deutschlands und nach der Bundesartenschutzver-
ordnung streng geschützt. Ein ausgewachsenes
Exemplar kann bis 40 Gramm wiegen (das ent-
spricht etwa fünf 2 € Münzen). Der Lebensraum der
kleinen Flugkünstler besteht vor allem in offenem
Gelände, wie Wiesen, Feldern und offenem Wald-
land, aber auch menschlichen Siedlungen. Im Som-
mer schlafen die Tiere gern in Dachstühlen und
Kirchtürmen, zur Überwinterung ziehen sie sich in
unterirdische Stollen, Keller und Höhlen zurück.
50 Erwachsene und 20 Kinder, darunter eine Grund-
schulklasse, beobachteten die possierlichen Tiere
während der BUND-Fledermausnacht beim Aus-
und Einflug vor und nach der Jagd. Fledermausex-
perte John Barz berichtete anschaulich vom Leben
des Großen Mausohrs und beantwortete die Fragen
der Anwesenden. Besonders die jungen Teilnehme-
rinnen und Teilnehmer waren mit voller Begeiste-
rung bei der Sache und freuten sich über die „flie-
genden Kobolde“.
Kathrin Becker, Gerlinde Bergmann und Margitta
Feiel vom Vorstand des BUND Fritzlar sowie Gerd
Kipper, Geschäftsführer des BUND Schwalm-Eder
und Organisator der Fledermausnacht, trugen mit
dieser Veranstaltung dazu bei, dass das Wissen über
die Fledermäuse und ihre wichtige Rolle im Öko-
system bei Jung und Alt auf ansprechende Art und
Weise erhöht wird. Damit sich auch in Zukunft vie-
le Menschen dafür einsetzen, dass die Lebensräu-
me und Schlafstuben des Großen Mausohr erhalten
bleiben und sie weiterhin ihrer Lieblingsspeise nach-
jagen können.
Der BUND –vor Ort aktiv
• Ansprechpartner: Gerd Kipper, Stadtblick 3, 34560 Fritzlar, Tel. 05622/4970, E-Mail: [email protected].
• Homepage des Ortsverbands Fritzlar: vorort.bund.net/schwalm-eder/Ortsverbaende/ Fritzlar/fritzlar.html
Das Große Mausohr
war Mittelpunkt einer
Fledermausnacht des
BUND Fritzlar.
Foto: Herwig Winter
BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:32 Uhr Seite 15
Der BUND –vor Ort aktiv
16
„Pedalritter“ auf dem Kühkopf(Ortsverband Frankfurt-West)
„Wasser Marsch“, so lautete die Devise am Modell
des Kühkopfs und alle Anwesenden konnten sehen,
wie sich die Landschaft dieser Rheininsel bei Hoch-
wasser verändert. Das Modell steht im Informa-
tionszentrum des südhessischen Naturschutz-
gebietes, das im Mai 2007 von einer Gruppe Rad-
fahrerinnen und Radfahrern mit dem BUND Frank-
furt-West besucht wurde. Geleitet wurde die Tour
von dem Geologen Andreas Müller.
Ein Mitarbeiter des Infozentrums auf dem Kühkopf erläutert
die Besonderheiten des Naturschutzgebietes. Dritte von links:
Jutta Erich, Vorsitzende des Kreisverbandes Frankfurt, Zweiter
von rechts: Tourleiter Andreas Müller. Foto: Regine Müller
Ehrenwertes aus Frankfurt
86 Jahre und aktiv für Natur- und Umweltschutz,
das ist Carl Scherrer. Als Auszeichnung für sein
großes Engagement hat er im Juli das Bundesver-
dienstkreuz erhalten.
Carl Scherrer war 1985 bis 1989 Mitglied des BUND-
Landesvorstands, im Kreisverband Frankfurt ist er
seit den späten Siebziger Jahren in verschiedenen
Funktionen tätig. Untrennbar mit seinem großen
Engagement verbunden ist die Herausgabe der re-
gionalen Umweltzeitung „Klärwerk“, die er 14 Jah-
re lang federführend erstellt, gestaltet und vertrie-
ben hat.
Die Frankfurter Bürgermeisterin Jutta Ebeling über-
reichte Carl Scherrer im Römer das Bundesver-
dienstkreuz und beschrieb ihn in ihrer Laudatio als
„Grandseigneur mit jungenhaftem Charme“. Sie gab
ihrer Freude darüber Ausdruck, dass ein aktiver Na-
tur- und Umweltschützer geehrt wurde.
Bei schönem Wetter starteten die Teilnehmerinnen
und Teilnehmer in Frankfurt-Höchst und fuhren cir-
ca 45 km über den Mönchbruch und Groß-Gerau
zum Kühkopf. Im dortigen Informationszentrum er-
läuterte ihnen ein Mitarbeiter des Forstamtes die
Besonderheiten der Insel, die durch die Begradigung
des Rheins entstanden ist, und führte ihnen besag-
tes Modell vor. Es zeigt anschaulich die großen Un-
terschiede des Wasserstands, die wesentlich für das
Überleben dieses einmaligen Auenkomplexes sind.
Der Wechsel zwischen Hochwasser- und Trocken-
perioden führt zu einem vielfältigen Nebeneinan-
der verschiedener Lebensgemeinschaften mit
insgesamt 250 Vogelarten, so zum Beispiel dem in
Mitteleuropa seltenen Schwarzmilan. Neben dem
Naturschutzaspekt ist der Kühkopf wichtig als
natürlicher Rückhalteraum für Hochwasser und
trägt so zum Schutz der flussabwärts liegenden
Siedlungen bei.
Carl und Irene Scherrer,
in der Mitte Frankfurts Bürgermeisterin Jutta Ebeling.
Foto: Volker Rothenburger
Öffentlichkeitsarbeit und Ehrungen
BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:32 Uhr Seite 16
17
Die Messe ÖKO-TRENDS im Mittelpunkt (Kreisverband Main-Kinzig und Ortsverband Gelnhausen)
Im Mittelpunkt des Interesses stand vom 31. August
bis 2. September 2007 in Gelnhausen-Meerholz –
nahe dem geografischen Mittelpunkt der Europäi-
schen Union – die Informations- und Verbraucher-
messe ÖKO-TRENDS, die der BUND Gelnhausen zu-
sammen mit der Stadt Gelnhausen veranstaltete.
Zu der zum 8. Mal durchgeführten Messe kamen
mehr Besucher als 2006. Die Sensibilisierung der
Bevölkerung für Umweltthemen, die Diskussion über
den drohenden Klimawandel und der freie Eintritt
in diesem Jahr hatten sicher mit zu diesem Erfolg
beigetragen. Gelobt wurden wieder das besondere
Angebot und die Atmosphäre dieser Umweltmesse.
Über 90% der Aussteller waren mit dem Verlauf,
den Standgesprächen und den Kundenkontakten
zufrieden. Die Besucher – viele Familien mit Kin-
dern – äußerten ebenfalls ihre Zufriedenheit und
genossen das bunte Bild einer Fachmesse, die für
nahezu alle Lebensbereiche Anregungen sowie
umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen
präsentierte.
Der Messestand des BUND war dem Thema „Kli-
maschutz privat“ gewidmet und bot viele Infor-
mationen und Hinweise auf die Möglichkeiten, den
selbst verursachten Kohlendioxidausstoß zu ver-
ringern. Viele Besucher zeigten reges Interesse an
der Berechnung ihrer privaten Kohlendioxidbilanz
an einem Rechner, der online mit dem Bayerischen
Landesamt für Umwelt verbunden war. Dort steht
ein Programm zur Verfügung, das jedem zur Nut-
zung empfohlen werden kann: www.lfu.klima-ak-
tiv.de. Die Aktiven des Kreisverbandes Main-Kin-
zig und des Ortsverbandes Gelnhausen sammelten
am Stand auch Unterschriften für den Klimaappell
an Angela Merkel.
Eine gelungene Veranstaltung also für Umwelt, Ver-
braucher und im ökologischen Bereich arbeitende
Hersteller und Dienstleister! Der BUND Gelnhausen
wird die Messe auch 2008, vom 5. bis 7. Septem-
ber, wieder mit organisieren.
Der BUND –vor Ort aktiv
• Informations-Zentrum Kühkopf-Knoblochsaue, Tel. 06158/8 69 80. Öffnungszeiten Samstags, Sonntags und an Feiertagen von 9.00 bis 17.00 Uhr sowie auf Anfrage.
• Ansprechpartner für die hier geschilderte Tour ist Andreas Müller, Tel.: 069/3 80 81 50. Andreas Müller und Richard Schmidt veranstalten am 14. September 2008 eine Radtour zum Naturschutzgebiet „Mainzer Sand“. Genauere Informationen im Programm des Kreisverbandes Frankfurt, das bei Jutta Erich, Tel. 069/3 80 81 50, E-Mail: [email protected] erhältlich ist.
• Ansprechpartner: Dr. Stephan Consemüller, Tel. 06051/6 66 20, E-Mail: [email protected].
Der freundlich eingerichtete
Stand des BUND auf der
Messe ÖKO-Trends.
Foto: Dr. Stephan Consemüller
An jenem Sonntag waren die naturinteressierten
Radler und Radlerinnen sehr erfreut darüber, dass
sich die für Menschen sehr lästigen Bewohner des
Kühkopfs – die Rheinschnaken, eine Stechmücken-
art – nicht blicken ließen. So konnten sie eine
gemütliche Rast im Gasthaus einlegen, bevor es per
Rad wieder zurück nach Frankfurt ging. Das an-
schauliche Modell mit seinem „Hochwasser“ und
die eindrucksvolle Natur des Kühkopfs werden ih-
nen noch lange in Erinnerung bleiben.
BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:32 Uhr Seite 17
Der BUND –vor Ort aktiv
18
Die Rhön ist schön (Ortsverband Schwalm-Eder-Süd)
BUND-Aktive sind gerne in der Natur unterwegs
und genießen Wind und Wetter zu Fuß, mit dem
Rad oder auch im Kanu. Hier ein Erlebnisbericht
von Susanne Klippert über eine interessante Rad-
tour durch die Rhön:
Als ich an diesem 1. Septembermorgen aus dem
Fenster schaue, regnet es. Na prima, denke ich, wie-
der das bestellte BUND-Radelwetter. Wir treffen uns
um 8 Uhr an einer Tankstelle, um dann gemeinsam
nach Pfordt bei Schlitz zu fahren. Zwei Tage wol-
len wir einen Rundkurs durch die Rhön radeln. Der
Regen hat fast aufgehört. Von 16 Leuten sind 11
übrig geblieben. Mehrere Teilnehmer haben bis zum
Schluss überlegt abzusagen: die Zipperlein halt.
Hoch motiviert laden wir in Pfordt die Fahrräder
vom Dach. Der Regen hat sich verzogen. Zunächst
geht es flach durch die Fuldawiesen. Es läuft trotz-
dem nicht so richtig.
Nachdem kleine technische Probleme behoben wor-
den sind, kommen die ersten Bergwertungen. Ein
stetiges Auf und Ab erschwert die Fahrt. In Fulda
stoßen wir nach anfänglicher Desorientierung schnell
auf den R 3, der uns bergauf nach Götzenhof führt,
wo wir auf die umgebauten Bahngleise, den so ge-
nannten Milseburg-Radweg stoßen. Sowohl Radweg
als auch Infrastruktur, mit Ausnahme der Schika-
nen, sind gut gemacht. ... Es geht weiter stetig berg-
auf. Auch im Milseburgtunnel nimmt die Steigung
kaum ab. An der Station nach dem Tunnel müssen
bereits wieder Kräfte nachgetankt werden.
Die Stimmung ist schwankend. ... Erst nach dem
berühmten Tunnel geht es leicht bergab und all-
mählich tritt Entspannung ein. Wir sind nun im
Ulstertal. Obwohl auch hier der Name suggeriert, es
geht im Tal entlang, muss man immer wieder ge-
wisse Steigungen überwinden. ... Es sind nur noch
wenige Kilometer nach Seifferts, die es in sich ha-
ben .... Wir setzen das Gepäck ab, machen uns ein
wenig frisch und schon geht es weiter zum Schäfer
Weckbach nach Wüstensachsen. Er möchte uns sei-
ne berühmten Rhönschafe zeigen.
... Hinter Wüstensachsen zieht sich die Straße ge-
waltig bergauf, aber schon haben wir die Einfahrt
zum Schafhof erreicht und nach einigen Metern ste-
hen wir vor dem bekannten Schäfer Weckbach. Wir
müssen warten. Hilde, das zahme Rhönschaf, und
kleine Kostproben, die uns im Vorfeld kredenzt wer-
den, versüßen uns die Wartezeit. Da wir ohnehin
nicht mehr so aufnahmefähig sind, wird die Führung
recht kurz, hinterlässt aber wohl bei allen Teilneh-
mern einen bleibenden Eindruck. Nach dem Erwerb
verschiedener Weckbach-Produkte erleben wir eine
rauschende Abfahrt bis Seifferts. Abends nehmen
wir unsere reservierten Plätze im Gasthaus zur Kro-
ne, dem beliebten Schafhotel ein. Der Gastraum
quillt fast über. Es gibt regionale Speisen, insbe-
sondere von Apfel und Lamm. Trotz der verbreite-
ten Müdigkeit herrscht ausgelassene Stimmung und
für fast alle wird es ein genüsslicher und außerge-
wöhnlich kulinarischer Abend mit ökologischem
Background. ...
Weiter ging es es zum Roten Moor, wo die Radler
an einer Exkursion teilnahmen, die ihnen viele neue
und interessante Informationen brachte. Schließ-
lich fuhren sie über Gersfeld und Fulda zurück nach
Pfordt. 140 km lagen zwischen Anfang und Ende
der abwechslungsreichen Tour, auf der die Teilneh-
merinnen und Teilnehmer viele Schönheiten der
Rhön kennen lernten.
Geselligkeit
Hier kommen gerade zwei
Radfahrer aus dem
Milseburgtunnel.
Foto: Susanne Klippert
Hier geht’s zu den berühmten Rhönschafen.
Foto: Susanne Klippert
BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:32 Uhr Seite 18
• Wer den ganzen Bericht lesen und vielleicht ebenfalls die Tour radeln möchte, kann die Homepage des Orts-verbands Schwalm-Eder-Süd (vorort.bund.net/ schwalm-eder/Ortsverbaende/Schwalm-Eder-Sud/ schwalm-eder-sud.html) anklicken oder sich bei Susanne Klippert informieren, Tel. 06691/2 46 50, E-Mail: [email protected].
• Zum Milseburgradweg gibt es eine separate Karte mit Höhenprofil, Zug- und Busverbindungen sowie Ein-kehr- und Unterkunftsmöglichkeiten. Sie ist bei den Touristen-Büros der Region erhältlich, zum Beispiel dem Büro in Hilders, Kirchstr. 2–6, 36115 Hilders, Tel. 06681/96 0815, E-Mail: [email protected]. Wer die komplette hier geschilderte Strecke befah-ren will, dem sei die Topographische Freizeitkarte 1:50.000, Blatt Rhön Nord empfohlen. Herausgeber sind der Fremdenverkehrsverband Rhön e.V. und Rhön-club e.V. sowie das Hessische Landesvermessungsamt.
• Der BUND hat übrigens mitgeholfen, die vom Aus-sterben bedrohten Rhönschafe zu retten. Führungen auf dem Schafhof können mit Schäfer Dietmar Weck-bach, Mittelstr. 1, 36115 Ehrenberg-Wüstensachsen, Tel. 06683/291 vereinbart werden.
19
geisterte Publikum. Weisbecker sagte mit leichtem
Augenzwinkern: „Äppelwoi trinken ist aktiver Um-
weltschutz, denn damit werden die Streuobstwie-
sen mit den Apfelbäumen am Leben erhalten.“
Mit den Geschichten aus seinem neuesten Buch
„Gude Petrus“, das er kürzlich gemeinsam mit dem
Cartoonisten Günter Henrich – der in Ennerich aus
dem Nähkästchen plauderte – herausgebracht hat,
bestritt der Mundartdichter den zweiten Teil des
Abends, gelungen ergänzt durch klangvolle Lieder
in Mundartblues. Nach dem Song „Aan Tequila zu-
viel“ konnte auch die wichtige Frage eines Fußbal-
lers geklärt werden, der vor seinem Tod wissen woll-
te, ob man im Himmel Fußball spielen kann. Petrus'
Antwort: „Die gute Nachricht ist 'ja', die schlechte
'Du bist schon fürs nächste Wochenende aufge-
stellt!'“
Die Begeisterung des Publikums war so groß, dass
Weißbecker erst nach mehreren Zugaben die Büh-
ne verließ. Nach dem gelungenen Abend verließen
die Zuhörerinnen und Zuhörer beschwingt das Bür-
gerhaus, im Kopf noch lange den letzten Ohrwurm.
Günter Henrich und
Rainer Weisbecker (von links
nach rechts) signieren ihre
Bücher für begeisterte
Zuhörerinnen.
Foto: Lisa Zimmermann
Der BUND –vor Ort aktiv
Wozu sind die Äppel da? (Ortsverband Runkel/Ennerich)
Lautes Gelächter und begeisterter Applaus schall-
ten durch das vollbesetzte Ennericher Bürgerhaus,
als der Frankfurter Mundartdichter und Liederma-
cher Rainer Weisbecker seine amüsanten Geschich-
ten und humorvollen Lieder vortrug. Eingeladen zu
einem vergnüglichen Abend unter dem Motto
„Himmlisch Hessisch zum Doodlache“ hatte der
BUND-Ortsverband Runkel/Ennerich, dessen Vor-
sitzende Marlis Zimmermann sich in ihrer auf
Frankfurterisch vorgetragenen Begrüßungsrede
hocherfreut über die gute Resonanz zeigte.
Mit Gesang, Gitarre und dem „Ohne de Äppelwoi-
Blues“, dem Klagelied eines Apfels begann Rainer
Weisbecker sein fröhliches Programm: „Ach, ess
mich, ess mich, ess mich net, duh merr des net aa,
mach mich doch zu Äppelwoi, daferr bin ich da“.
Geschichten aus seiner Kindheit in Frankfurt und
Lieder rund um den Apfelwein erfreuten das be-
• Ansprechpartnerin: Marlis Zimmermann, Mozartstr. 24, 65594 Runkel, Tel. 064 82/17 73, E-Mail: [email protected]
• Das Buch von Rainer Weisbecker und Günter Henrich „Gude Petrus“ ist im M. Naumann Verlag erschienen und im Buchhandel erhältlich. Informationen über weitere Bücher und Auftritte des Mundartdichters undMusikers Weißbecker erhalten Sie im Internet unter www.mundartprojekte.de oder unter seiner Telefon-nummer 06181/8 3913.
BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:32 Uhr Seite 19
Der BUND –hessenweitaktiv
20
Das Eine-Erde-Camp: Natur- undUmweltschutz im Doppelpack
Prall voll war das Programm des einwöchigen Zelt-
lagers, das eigentlich aus zwei Camps bestand: dem
Eine-Erde-Camp für 15–26jährige und dem Natur-
erlebnisCamp für 10–14jährige. Während auf dem
Eine-Erde-Camp vor allem Fragen zu einer nach-
haltigen Lebensweise thematisiert wurden, standen
beim NaturerlebnisCamp Naturkunde und Naturer-
fahrung im Vordergrund. Über 60 Teilnehmer und
Teilnehmerinnen nahmen an den Camps teil.
Das Spektrum reichte von Workshops zu den The-
men Energiepolitik und Globalisierung bis zu prak-
tischen Angeboten wie dem Bauen eines Floßes. Zur
Abwechslung gab es Spiel- und Sportangebote. Eine
naturkundliche Rallye, Keschern im Bach, eine Kräu-
terwanderung und eine Fledermausexkursion bo-
ten reichlich Gelegenheit, die Natur der Umgebung
kennen zu lernen. Gegen Ende des Camps ver-
wöhnte dann auch noch die Sonne alle, die dabei
waren, und die in einem Workshop gebauten So-
larkocher bewiesen ihre Funktionsfähigkeit – die
Spiegeleier wurden jedenfalls gar.
BUNDjugend
„ ... und jetzt noch die Erde retten geh´n, Erde retten geh´n, Erde retten geh´n“ (Melodie nachYellow Submarine) – dieses BUNDjugend-Lied und viele andere wurden 2007 auf Freizeiten, auf dem Eine-Erde-Sommer-Camp und bei Aktionen der BUNDjugend Hessen mit großer Begeisterung gesungen. Im Jahr 2007 war ein Aufbruch bei der BUNDjugend Hessen zu spüren– viele interessierte junge Menschen wollen sich engagieren, informieren und aktiv werden für eine gerechtere Welt. Naturkunde und Naturschutz, Klimawandel, ökologischer Landbau, Globalisierung und nachhaltige Lebensstile – das waren 2007 die wichtigen Themen derBUNDjugend Hessen.
Das selbst gebaute Floß
kam beim Eine-Erde-Camp
gut an.
Foto: Christopher
Pfannebecker
BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:40 Uhr Seite 20
21
Das Programm war in verschiedene Experimentier-
felder eingebettet, die dazu anregen sollten, den ei-
genen Lebensstil zu überdenken: Ernährung, Klei-
dung, Konsum und Mobilität. Eine Kleidertausch-
börse, der während des Camps initiierte Tauschring
(gegenseitig erbrachte Dienstleistungen wurden mit
Lilientalern entlohnt) und verschiedene Workshops
zum Recycling luden dazu ein Neues auszuprobie-
ren. Nicht nur der eigene Lebensstil stand zur Dis-
kussion, auch Forderungen für eine nachhaltige Po-
litik zum Schutz des Klimas wurden formuliert.
An einem Nachmittag hatten die Jugendlichen und
jungen Erwachsenen unter dem Motto „Come in
Contact“ Gelegenheit ihre Positionen mit Abgeord-
neten aller vier Parteien im Hessischen Landtag
auszutauschen.
Das Abendprogramm gestaltete sich ähnlich viel-
seitig: Es reichte vom Auftritt einer Trommelgrup-
pe, über Kino bis zu Lagerfeuer mit Gitarrenspiel.
Ein besonderer Abschluss des Camps stellten Dar-
bietungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, z.B.
Feuerjonglage-Vorführungen, Improvisationsthea-
ter und Lieder vom Camp-Orchester dar.
Beim Wettbewerb Best ´07 des Hessischen Jugend-
rings wurde das Eine-Erde-Camp in der Kategorie
„Internationale Gerechtigkeit und Solidarität“ mit
dem 4. Platz ausgezeichnet. Beide Sommercamps
gehören somit zu den besten hessischen Jugend-
projekten 2007.
Landtagspräsident Norbert
Kartmann (CDU, nicht im Bild),
Sarah Sorge (Grüne), Thomas
Spies (SPD) und Thorsten Kutz-
ner (FDP) (rechte Seite hinten
von rechts nach links) nahmen
sich Zeit, um mit den Eine-
Erde-Camp-Teilnehmern über
Atomausstieg, regenerative
Energien und umweltfreundli-
che Autos zu debattieren.
Foto: BUNDjugend
Der BUND –hessenweit
aktiv
• Über das Camp gibt es einen 20-minütigen Film (Stichwort: Eine-Erde-/ Naturerlebniscamp 2007), der bei der BUNDjugend Hessen bezogen werden kann;Tel. 069/67 73 76 30, E-Mail: bundjugendhessen@ bund.net. Dort erhalten Interessenten auch weitere Auskünfte, zum Beispiel zum Eine-Erde-Camp 2008, das vom 21. bis 28. Juli in Ortenberg (Vogelsberg) stattfindet.
Konzentration beim Tümpeln.
Foto: Julia Beltz
BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:40 Uhr Seite 21
Der BUND –hessenweitaktiv
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WTOpoly
Trotz Wind und Nieselregen spielten BUNDjugend-
liche während der Frühlings-Interaktiv-Tage (F.i.T.)
in der Darmstädter Innenstadt WTOpoly. Mit der
Straßentheaterimprovisation werden die Zusam-
menhänge rund um die Welthandelsorganisation
WTO (World Trade Organisation) plakativ darge-
stellt. Das Theater erinnert an das Spiel Monopoly.
Die Spieler repräsentieren in diesem Fall große Kon-
zerne, die die Spielregeln nach Absprache mit der
WTO festlegen - natürlich zu ihren Gunsten. Die
Verlierer sind auch schon bekannt: Umwelt, sozia-
le Standards und Menschenrechte. Diese sitzen in
der Globalisierungsfalle – bis das Spielfeld von der
demonstrierenden Bevölkerung gestürmt wird.
Die BUNDjugend stellt die
Weltreise einer Jeans bei
einem ihrer globalisierungs-
kritischen Stadtrundgänge
vor.
Foto: BUNDjugend
Global denken – lokal handeln
Frankfurt einmal anders: Globalisierungskritischer Stadtrundgang
Was hat eine Jeans mit der Globalisierung zu tun?
Dieser Frage ging die BUNDjugend auf ihren Stadt-
rundgängen der etwas anderen Art nach. Nicht Rö-
mer, Dom oder Paulskirche stehen auf dem Pro-
gramm, sondern die Zeil, Frankfurts Einkaufsmei-
le, steht im Mittelpunkt. An den Läden, die ge-
wöhnlich zum Shoppen einladen, wird zum Beispiel
die Weltreise einer Jeans verdeutlicht. Von der
Baumwolle, die in China angebaut und verarbeitet
wird, geht es über weitere Stationen nach Deutsch-
land, wo sie getragen wird, bevor sie am Ende auf
einem Altkleidermarkt in Afrika landet. Die Refe-
rentinnen und Referenten des Spaziergangs geben
Daten zu den zurückgelegten Entfernungen an und
erläutern die Hintergründe der Produktion. Denn
Umweltprobleme und unwürdige Arbeitsbedingun-
gen sind oft die Kehrseite eines positiven Images,
das sich viele Firmen durch aufwändige Werbe-
kampagnen zulegen. Ziel ist es, ein Bewusstsein für
die globalen Effekte unseres lokalen Konsums zu
schaffen. Positive Beispiele, wie Tauschringe für ab-
gelegte Kleidung oder Produkte aus fair gehandel-
ter Öko-Baumwolle, sollen Anstöße für einen nach-
haltigen Konsum und Lebensstil geben. Weitere The-
men des Stadtrundgangs sind die Produkte Handy,
Turnschuh, Kosmetik, Fastfood, Kaffee und Scho-
kolade.
2007 fanden 18 Stadtrundgänge mit insgesamt 280
Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt. Es wurden
Kontakte zu anderen hessischen Städten geknüpft,
um dort ebenfalls Projektgruppen zu etablieren, die
konsumkritische Stadtführungen anbieten. In Gießen
und Darmstadt werden die etwas anderen Stadt-
rundgänge ab März 2008 durchgeführt.
• Das Angebot richtet sich an Klassen ab der Jahr-
gangsstufe 8. Es ist auch von Jugend- und anderen
Gruppen buchbar.
• Die verschiedenen Angebote für Frankfurt sind in
einem Faltblatt zusammengefasst, das kostenlos bei
der BUNDjugend bezogen werden kann.
• Interessierte finden Informationen auch unter
www.stadtrundgang-frankfurt.de oder sie wenden
sich an die Jugendbildungsreferentin der BUND-
jugend Hessen, Sabine Wolters, Tel. 069/
67 73 76 30, E-Mail: [email protected].
Jugendliche haben sich für das WTOpoly-Spiel verkleidet.
Foto: BUNDjugend
BUNDjugend
BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:40 Uhr Seite 22
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Naturtagebuch-Preisverleihung im Opelzoo
Etwa 60 Kinder aus Hessen im Alter von 8 bis 12
Jahren haben in der Saison 2006 ihre Beobachtun-
gen in Naturtagebüchern festgehalten. Die Auto-
rinnen und Autoren der neun besten Naturtage-
bücher wurden im Februar 2007 im Opelzoo in
Kronberg ausgezeichnet. Zunächst erfuhren die Kin-
der und ihre Eltern während einer Führung mit dem
Leiter der Zoo-pädagogischen Abteilung, Herrn
Becker, viel Interessantes über die Tiere und ihre
Lebensweise. Im Anschluss an die Präsentation der
Naturtagebücher überreichte die Jugendbildungs-
referentin Sabine Wolters den stolzen Preisträgern
und Preisträgerinnen ihre Urkunden und kleine
Sachpreise.
Begeisterte Naturforscher im Zeltlager
Ein volles Programm
sorgte für viel Abwechs-
lung: die Kinder erlebten
die Lebensräume Wasser,
Wiese und Wald spiele-
risch sowie mit Hilfe von
Aufgaben zur Naturer-
kundung. So vielfältig
gestaltete die BUNDju-
gend ein Zeltlager, das
vom 7.–10. Juni 2007 in
Bad Vilbel (bei Frank-
furt) stattfand. 20 junge
Naturforscher im Alter
zwischen 7 und 12 Jah-
ren untersuchten auf den
nahe gelegenen Streu-
obstwiesen die Wiesen-
pflanzen und die darauf
lebenden Insekten. Zum
Thema „Lebensraum Wasser“ kescherten die Kinder
in einem Bach nach Bachflohkrebsen, Wasserläu-
fern sowie Köcherfliegenlarven und erkundeten de-
ren Lebensweise. Den Lebensraum Wald erforsch-
ten die Kinder auf einer Rallye durch das Gelände,
wobei sie Bäume bestimmten, Tierspuren suchten
und Vogelstimmen zählten. Einen Höhepunkt stell-
te die Fledermausexkursion dar, während der die
jungen Naturforscher am Waldrand Abendsegler
beobachteten und den mit Hilfe eines Detektors hör-
baren Ultraschalllauten lauschten.
Der BUND –hessenweit
aktiv
Naturkunde und Naturschutz ganz groß geschrieben
• Auch 2008 können wieder Naturtagebücher ein-geschickt werden. Sabine Wolters freut sich schon auf neue Werke junger Forscherinnen und Forscher, die Spaß daran haben, die Natur zu beobachten und ihre Entdeckungen und Erlebnisse fest zu halten.
• Bitte bis Ende Oktober an die BUNDjugend, Triftstr. 47, 60528 Frankfurt senden.
• 2008 können junge Naturforscherinnen und -forscher vom 6. bis 10. Oktober aktiv werden. Thema ist der Herbst mit seinen bunten Blättern, roten Beeren, leckeren Kürbissen und Äpfeln. Weitere Informationen gibt es bei Sabine Wolters, Tel. 069/67 73 76 30, E-Mail: [email protected].
Eine Auswahl der Ende 2006 eingeschickten
und 2007 prämierten Naturtagebücher.
Foto: BUNDjugend
In der Natur lässt sich nicht
nur viel Neues und Interes-
santes entdecken, sondern
auch auf spielerische Weise
der Gleichgewichtssinn
schulen.
Foto: BUNDjugend
BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:40 Uhr Seite 23
Der BUND –hessenweitaktiv
24
„Gesund durch die Freizeit“ lautet das Motto der
BUNDjugend seit ihrer Gründung. Zum Konzept von
Freizeiten und Seminaren gehörten von Anfang an
Lebensmittel aus ökologischer, saisonaler und re-
gionaler Erzeugung. Darüber hinaus spielen Bewe-
gung, Entspannung und ein nachhaltiger Lebens-
stil eine große Rolle auf den Veranstaltungen der
BUNDjugend. In den letzten Jahren bündelten Sa-
bine Wolters, Barbara Michalski und Stephan Hüb-
ner von der BUNDjugend Hessen das gesammelte
Wissen und gaben ihre Erfahrungen während meh-
rerer Fortbildungen weiter.
Im Frühjahr 2007 fand zum Beispiel eine Wochen-
endveranstaltung für Multiplikatoren verschiede-
ner Jugendverbände in Bad Nauheim statt. Eine Mi-
schung aus Informationen und Praxis zu den The-
men Ernährung, Bewegung, Entspannung und Um-
weltgifte gab allen Teilnehmenden des Wochen-
endes neue Impulse für die eigene Jugendarbeit.
Besonders beim Themenfeld gesunde Ernährung
schärften die Referenten den Blick für soziale, öko-
logische und ökonomische Zusammenhänge, die
rund um unsere Lebensmittel bestehen. Eine zwei-
te Fortbildung fand im Oktober 2007 – ebenfalls in
Bad Nauheim – statt.
Der Fitte-Freizeit-KofferIhr plant eine Veranstaltung oder eine Freizeit und
braucht dafür Material? Da haben wir was: einen
großen Fitte-Freizeit-Koffer, der nun zum Verlei-
hen zur Verfügung steht. Er enthält eine Handge-
treidemühle, eine Flockenquetsche, Apfelschäler,
Pürierstab und vollwertige Rezepte sowie Jonglier-
Equipement, Massagebälle, Entspannungs- und
Traumreise-CDs, Sprungseile, Gymnastik-Bänder,
Yoga-Matten u.v.m.
Ausleihmodalitäten erfahrt Ihr in der Geschäftsstelle
der BUNDjugend (siehe Kasten links).
Praxisleitfaden „Gesund durch die Freizeit“„Die außerschulische Kinder- und Jugendarbeit hat
gute Möglichkeiten, ihre Angebote in einen umfas-
senden gesundheitsfördernden Rahmen einzubet-
ten. Außerhalb der Schule – in ihrer Freizeit – kön-
nen diese von Kindern und Jugendlichen eher an-
genommen, ausprobiert und in die eigene Lebens-
gestaltung integriert werden. Hier liegt ein enormes
Potential, das es zu nutzen gilt.“ So lautet der
Grundgedanke des Praxisleitfadens „Gesund durch
die Freizeit“, der 2007 in die zweite Auflage ging.
Er enthält auf 80 Seiten geballte Informationen über
gesunde Ernährung, Bewegung und Entspannung,
sowie viele Tipps zur Umsetzung auf Freizeiten.
Er kann für 3,– € plus Porto bei der Landesge-
schäftsstelle der BUNDjugend Hessen (siehe Kasten
links) bezogen werden.
Gesund durch die Freizeit
• Ansprechpartner für diesen Bereich ist Jugend-
bildungsreferent Stephan Hübner, Tel. 069/
67 73 76 30, E-Mail: [email protected].
So lecker kann gesundes
Essen aussehen – und
natürlich auch schmecken.
Foto: Stephan Hübner
Deckblatt des Praxis-
leitfadens „Gesund durch
die Freizeit“
Foto: BUNDjugend
Noch mehr BUNDjugend …... findet ihr auf der Seite www.bundjugendhessen.de.Dort gibt es auch ein Fotoalbum mit vielen Bildern zuAktionen, Projekten und Freizeiten aus dem Jahr 2007.Ihr könnt dort den E-Mail-Newsletter und das Aktiv-Infobestellen oder euch über das FÖJ (Freiwilliges Ökologi-sches Jahr) informieren. Und natürlich könnt ihr dortauch das Programm für 2008 durchforsten und das füreuch Passende heraussuchen.
Die Landesjugendleitung der BUNDjugend:
Maximilian Ramezani, Lisa Schmidt, Florian Hege,
Ruth Gassauer, Jannik Alt, Kristina Zapp (von links nach rechts)
Foto: BUNDjugend
BUNDjugend
BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:41 Uhr Seite 24
25
Das „Rettungsnetz Wildkatze“verdichtet sich
Noch gibt es sie. Aber weil sie tagsüber meist schla-
fen und nachts jagen, bekommt sie kaum jemand
zu Gesicht. Aber sie ist da: die Wildkatze. Nein, es
ist keine davongelaufene Hauskatze. Wildkatzen
sind größer und viel scheuer als unsere Stubenti-
ger. Einst haben die Menschen überall Jagd auf die
Wildkatzen gemacht und sie so beinahe ausgerot-
tet. Heute sind Wildkatzen zwar geschützt, dennoch
ist ihr Überleben bedroht. Wie für viele Arten sind
auch für die Wildkatze die Zerschneidung der Land-
schaft durch Verkehrswege und immer neue Bau-
gebiete ein großes Problem. Deshalb haben die
BUND-Landesverbände in Bayern, Hessen und
Thüringen gemeinsam mit dem Bundesverband 2004
das Projekt „Ein Rettungsnetz für die Wildkatze“
gestartet. Das Ziel: die Vernetzung von Wildkat-
zenwäldern, die allen Arten der Waldlebensge-
meinschaft zu Gute kommt.
Im Rahmen dieses Projekts liegt für Hessen mit dem
„Wildkatzenwegeplan Hessen“ nun der erste große
Erfolg vor. Dieser wurde im Auftrag des BUND vom
Institut für Tierökologie und Naturbildung erstellt
und zeigt vor allem die wichtigsten potenziellen
Wanderkorridore innerhalb Hessens sowie zu den
Nachbarländern auf.
Zunächst ging es darum, noch existierende Wild-
katzenvorkommen festzustellen. Dies geschieht mit-
tels Auswertung von Literatur sowie mit Hilfe der
Lockstockmethode. Holzpflöcke mit Ködern aus
Baldrian und Katzenminze locken die Wildkatzen
an und wenn diese sich an den Stöcken reiben, blei-
ben Haare am rauen Holz hängen. Aus den Haaren
löst das Forschungsinstitut Senckenberg die Erb-
substanz DNA heraus, analysiert diese und bringt
so den sicheren Beweis, dass es sich um eine Wild-
katze handelt.
Wertvolle Arbeit für das Rettungsnetz haben die
BUND-Ehrenamtlichen geleistet. So organisierten
beispielsweise die Ortsverbände Idstein und Fritz-
lar sowie der Kreisverband Waldeck-Frankenberg
Vorträge des Tierökologen Olaf Simon zum Projekt
Wildkatze. Insbesondere Viola Wagner, Andrea Gar-
the, Armin Bürgel und Frank Schütz kontrollierten
darüber hinaus in fortwährender Feldarbeit die
Lockstöcke.
Doch das Rettungsnetz für die Wildkatze kann nur
funktionieren, wenn auch ein Netz zwischen den
Menschen geknüpft wird. Deshalb kommt der Öf-
fentlichkeitsarbeit und dem Dialog mit allen Be-
troffenen große Bedeutung zu. Aus diesem Grund
startet die BUND-Bundesgeschäftsstelle 2008 eine
bundesweite Kampagne, mit deren Hilfe die Orts-
und Kreisverbände das „Rettungsnetz Wildkatze“
auf vielfältige Weise bekannt machen und fördern
können. Damit die scheue Wildkatze in Zukunft
wieder stärker in ihren angestammten Lebensräu-
men tagsüber schlafen, nachts jagen und über die
„Maschen“ des Netzes auch ihr Revier wechseln
kann!
Artenschutz Der BUND –hessenweit
aktiv
• Seit Oktober 2007 befasst sich Sonja Gärtner in der
Landesgeschäftsstelle des BUND Hessen mit dem
„Rettungsnetz Wildkatze“. Sichtbeobachtungen kön-
nen ihr unter Tel. 069/67 73 76-16 oder per Mail an
[email protected] mitgeteilt werden.
• Läufer sind herzlich willkommen beim Wildkatzenlauf
Battenberg-Frohnhausen am 7. Juni 2008, den der
BUND Waldeck-Frankenberg veranstaltet.
• Weitere Informationen zum „Rettungsnetz Wildkatze“
und den genannten Veranstaltungen erhalten Sie bei
Sonja Gärtner und unter folgenden Links:
www.bund-hessen.de/ (Projekte)
www.wildkatze.info
Um Spenden wird gebeten
an den BUND Hessen,
Kontonummer 369 853
bei der Sparkasse Frankfurt.
BLZ 500 502 01,
Stichwort „Wildkatze“
Eine Wildkatze.
Gut zu erkennen ist der
buschige Schwanz, der
typisch für sie ist.
Foto: BUND Thüringen
BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:41 Uhr Seite 25
Der BUND –hessenweitaktiv
26
Ein Klima – viele Botschafter
„Spendet Hirn“, so eine Aufforderung des Kabaret-
tisten Claus von Wagner zum Thema Klimaschutz.
Wie er beziehen viele bekannte Persönlichkeiten in
kurzen Filmen des BUND witzig, provokant oder
auch ironisch Stellung zum Klimaproblem.
Viele Prominente, insbesondere aus dem künstleri-
schen und dem Medienbereich, haben sich 2007 als
Klimabotschafter für den BUND Hessen zur Verfü-
gung gestellt. Mit von der Partie sind zum Beispiel
Konzertveranstalter Fritz Rau, die Musiker der Bar-
relhouse Jazzband sowie ARD-Moderatorin und
„Lotto-Fee“ Franziska Reichenbacher. Damit erhofft
sich der Verband eine breite und nachhaltige Auf-
merksamkeit für dieses Thema. Zu sehen sind die
Filme im Internet unter www.klimabotschafter.net
sowie in Kino und Fernsehen.
Der BUND Hessen bedankt sich bei allen Klimabot-
schaftern sowie bei den Studios dafür, dass sie ho-
norarfrei ihr „Hirn gespendet“ haben.
Ein Klima – viele Fotos
Rauchende Kraftwerksschlote, riesige Flugzeugtur-
binen, dreckige Kohlebergwerke oder brennende
Tropenwälder, Eisbären auf Futtersuche, bedrohte
Korallenriffe und verängstigte Hochwasserflücht-
linge. Aber auch Bilder, die Mut machen: in der
Sonne funkelnde Solaranlagen und tatkräftige Men-
schen, die sich für den Schutz unseres Planeten ein-
setzen.
Das alles – und noch viel mehr – war auf den Fo-
tos zu sehen, die der BUND unter dem Titel „Brenn-
punkt Klimawandel“ auf der Frankfurter Buch-
messe im Oktober ausstellte. Die zahlreichen Besu-
cherinnen und Besucher zeigten sich berührt und
nachdenklich. Genau dies war beabsichtigt. Gilt es
doch, die Menschen über die Ursachen und Aus-
wirkungen des Klimawandels zu informieren und
Druck auf die Politik auszuüben, damit unser Kli-
ma – soweit noch möglich – geschützt wird und die
Folgen des Wandels für Mensch und Natur gemil-
dert werden. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
Bundesgeschäftsstelle und der Landesgeschäftsstel-
le, Aktive des Kreisverbands Frankfurt und des Lan-
desvorstands übernahmen die Standbetreuung.
Am Stand des BUND wurden auch die 21 Kurz-
videos mit den 44 BUND-Klimabotschaftern (siehe
links) vorgeführt. Die Messebesucher zeigten reges
Interesse an den Spots. Auch in Zukunft wird der
BUND weiterhin auf die enorme Wichtigkeit des Kli-
maschutzes hinweisen.
Klimaschutz
• Ansprechpartner für das Projekt ist Wohlrad Lang, Tel. 069/67 73 76-11, E-Mail: [email protected].
Dr. Claudia Weiand, Vorstandsmitglied des BUND Hessen,
am Stand auf der Frankfurter Buchmesse
Foto: BUND-Landesgeschäftsstelle
Akkordeonspielerin Lydie
Auvray wird zum Thema
Klimawandel interviewt.
Von links nach rechts:
Wohlrad Lang, Maximilian
Geiß, Lydie Auvray und
Amal Saleh.
Foto: Kerstin Lang
BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:41 Uhr Seite 26
27
Energieeffizientes Wohnen, Bauenund Modernisieren (Workshop des Arbeitskreises Energie)
Wohnen im Schutz eines Bauwerks ist ein Grund-
bedürfnis des Menschen wie Ernährung und Mobi-
lität. Wohnen geht in den Industriestaaten mit ho-
hem Energieaufwand einher, der sich in Jahrzehn-
ten der Überflussverfügbarkeit fossiler Energieträ-
ger zu Lasten von Klima und Ressourcen scheinbar
unaufhaltsam gesteigert hat.
Der Arbeitskreis Energie im BUND-Landesverband
Hessen informierte am 12. Mai 2007 – unterstützt
von zahlreichen Fachreferenten und dem gastge-
benden Ortsverband Darmstadt – wie hoher Wohn-
komfort durch Maßnahmen der Effizienzsteigerung
und Nutzung erneuerbarer Energien mit einem
Bruchteil an nicht erneuerbarem Energieeinsatz rea-
lisierbar ist.
Nach Begrüßung der rund vierzig Anwesenden
durch Hans Ackermann für den Arbeitskreis Ener-
gie, Brigitte Martin für den Ortsverband Darmstadt
und dem Umweltreferenten des AStA der Hoch-
schule, wurde der Reigen der Fachvorträge er-
öffnet.
„Wie sanierte ein Energieberater seinen Altbau?“,
lautete zum Beispiel der Titel des Vortrags von Ste-
fan Bitsch vom gleichnamigen Ingenieur-Büro in
Kassel. Er referierte über die Sanierung einer Alt-
bau-Doppelhaus-Hälfte von 1948 auf Niedrigener-
giehaus-Qualität – das ist deutlich besser als die
Energieeinsparverordnung verlangt. Stefan Bitsch
führte detailliert die Sanierungsmaßnahmen auf:
Wärmedämmung von Dach, Keller und Außen-
wänden, Einbau neuer Fenster, Installation einer
Solaranlage auf dem Dach, Einbau eines Pelletofens
(für genormte Presslinge aus naturbelassenem Rest-
holz). Er nannte auch die genauen Kosten und Da-
ten zur Energiebilanz, so dass Nachahmer in sei-
nem Vortrag viele Anregungen finden.
Der Vortrag von Hans Ackermann dokumentierte
die 26-jährige Entwicklung eines Stromsparhaus-
halts, in dem durch billige und unspektakuläre Ef-
fizienzmaßnahmen der Jahresstromverbrauch un-
ter 700 kWh, also weniger als ein Viertel des durch-
schnittlichen Haushaltsverbrauchs, reduziert wer-
den konnte. Diesen Restbedarf liefert in der Bilanz
eine kleine 1,1 kW-Fotovoltaikanlage. Auch hier
heißt es ausdrücklich: Nachmachen erwünscht!
Energie Der BUND –hessenweit
aktiv
• Die oben genannten Beiträge sowie die anderen
Referate des Workshops sind ausführlich dokumen-
tiert auf einer CD, die für 5 € (inkl. Versand) bei der
Geschäftsstelle des BUND Landesverband Hessen
bezogen werden kann: Tel. 069/67 73 76-0,
E-Mail: [email protected]
Foto und Erklärung zur
Sanierung eines Altbaus
durch Außenwandwärme-
dämmung und weitere
Maßnahmen aus dem
Vortrag von Stefan Bitsch.
BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:41 Uhr Seite 27
Der BUND –hessenweitaktiv
28
Mit Vorträgen und einem Misthaufengegen Schrottreaktoren
Die Atomkraftwerksblöcke Biblis A und B sind Stör-
fall-Spitzenreiter in Deutschland und völlig ver-
altet. Insbesondere bei der Diskussion um ihre Lauf-
zeitverlängerung werden die immensen Gefahren
radioaktiver Freisetzungen, gravierender Störfälle
und der ungelösten Endlagerung kaum beachtet.
„Biblis jetzt abschalten“, lautet daher die Forderung
des BUND Hessen, der gemeinsam mit den Landes-
verbänden Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg
sowie Bayern, den Ärzten gegen Atomkrieg
(IPPNW) und dem AStA der Fachhochschule Darm-
stadt am 27. Oktober einen Kongress zum Thema
veranstaltete. Etwa 100 Teilnehmerinnen und Teil-
nehmer verfolgten einen Tag lang die Vorträge
hochrangiger Experten. Beleuchtet wurden sowohl
die grundsätzlichen Probleme der Atomkraftnut-
zung wie auch die besonderen Gefahren des AKW
Biblis.
Das Fazit der Tagung lautet: Das dauerhafte Ab-
schalten von Biblis A und B ist nicht nur möglich,
sondern sogar ein Gebot der Stunde. Erforderliche
Nachrüstungen fehlen ebenso wie ein Schutz ge-
gen Terroranschläge. Atomkraftwerke haben einen
schlechten Wirkungsgrad und der erzeugte Atom-
müll kann nicht sicher gelagert werden. Sie stehen
der Energiewende zu Effizienz und erneuerbaren
Energien im Weg. Zudem bieten die Alternativen
zur Atomtechnologie erhebliche Arbeitsplatz-
Chancen.
Was soll der Mist? Mit dieser Frage, einem echten
Misthaufen und wichtigen Informationen zum The-
ma erneuerbare Energien war der BUND im De-
zember in der Bensheimer Innenstadt präsent.
Aktive des Kreisverbandes Bergstraße unterstütz-
ten die Mitarbeiter der Landesgeschäftsstelle bei der
Standbetreuung. Die Themen Atomkraft und der
Bau von Kohlekraftwerken beschäftigten sowohl
die Politik als auch die Bürger Hessens. Der Reak-
tor Biblis B wurde zu diesem Zeitpunkt wieder
hochgefahren, Biblis A stand kurz davor. Das Kohle-
kraftwerk Staudinger in Groß-Krotzenburg soll zum
größten Kohlekraftwerk der Welt ausgebaut werden
und in Mainz ist der Bau eines weiteren Kohle-
kraftwerkes geplant. Für den BUND Hessen Anlass
genug, die Alternativen aufzuzeigen. Daher wur-
den an dem Infostand in Bensheim Windräder, ein
Fotovoltaikmodul und ein echter Misthaufen sym-
bolisch für erneuerbare Energien gezeigt.
Energie
• Der Tagungsbericht mit allen Vorträgen und den
Kernthesen der Referenten kann bei der Geschäfts-
stelle des BUND Landesverband Hessen kostenfrei
bezogen werden, Tel. 069/67 73 76-0,
E-Mail: [email protected].
Passanten aus Bensheim sind neugierig:
Was macht denn der Misthaufen mitten in der Stadt?
Foto: Andrea Graf
BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:41 Uhr Seite 28
29
Eine Kuh und viele begeisterte Kinder vor dem Hessischen Landtag
Eine lebende Kuh in Wiesbaden – so was hatten die
Kinder auf dem Marktplatz noch nicht gesehen. Das
Interesse war groß, Berührungsängste mit „Zaire“,
der Bio-Kuh aus dem nordhessischen Wabern, gab
es keine.
Aktueller Anlass für die Demonstration mit Kuh von
BUND und dem Aktionsbündnis „Keine Gentechnik
auf Hessens Feldern und in Hessens Lebensmitteln“
war die Entscheidung des Bundesamtes für Ver-
braucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL),
Versuche des US-Agrokonzerns Monsanto in Wa-
bern-Niedermöllrich mit gentechnikverändertem
Mais für die Jahre 2008 bis 2011 zu genehmigen.
Obwohl es 6475 Einwendungen gegen die konkre-
ten Versuche gab und sich knapp 80% der Ver-
braucher gegen Gentechnik in der Landwirtschaft
aussprechen, unterstützte die Hessische Landesre-
gierung die Vorhaben.
Michael Rothkegel, Dietmar Groß und Stefan Weiß,
die Sprecher des Aktionsbündnisses, wiesen darauf
hin, dass Produkte wie Fleisch, Milch und Eier von
Tieren, die mit gentechnisch verändertem Futter ge-
füttert wurden, nicht gekennzeichnet werden müs-
sen. (Zum aktuellen Stand der Gentechnikgesetz-
gebung siehe Kasten rechts). Die Forderung des Ak-
tionsbündnisses für eine Kennzeichnungspflicht von
Lebensmitteln stieß deshalb bei der Wiesbadener
Bevölkerung auf breite Zustimmung. So freuten sich
nicht nur die Kinder über den ganz und gar nicht
alltäglichen Besuch einer Kuh vor dem Hessischen
Landtag.
Gentechnik Der BUND –hessenweit
aktiv
• Ansprechpartnerin in der Landesgeschäftsstelle für
alle Fragen rund um die Gentechnik ist Andrea Graf,
Tel. 069/67 73 76-13,
E-Mail: [email protected].
Kuh „Zaire“ war die
große Attraktion vor dem
Hessischen Landtag.
Foto: Michael Rothkegel
Neues Gentechnikgesetz
Wollen Sie Fleisch, Milch, Käse und Wurst von Tierenessen, die gentechnisch verändertes Futter gefressenhaben? Nein? Möglicherweise machen Sie das aberbereits! Diese tierischen Produkte mussten bishernach dem alten Gentechnikgesetz nicht gekenn-zeichnet werden. Sie sind in jedem Supermarkt zu er-halten und für keinen zu erkennen.
Im Januar 2008 hat der Bundestag – auch auf Druckder Verbraucher und der Umweltverbände – ein neu-es Gentechnikgesetz beschlossen. Demnach könnennun Produkte von Tieren, die ohne gentechnisch ver-ändertes Futter aufgezogen wurden, mit dem Label„ohne Gentechnik“ gekennzeichnet werden. Paralleldazu wurde allerdings in einer weiterführenden Ver-ordnung festgelegt, dass Landwirte nach Abspracheden Abstand zwischen Feldern mit und ohne gen-technisch veränderten Pflanzen verringern können,was eine Verunreinigung der Umwelt durch Gentech-Pflanzen mit unabsehbaren Folgen nach sich ziehenkönnte.
BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:41 Uhr Seite 29
30
Der BUND –hessenweit aktiv
Der 9-köpfige Landesvorstand tritt einmal monat-
lich zu seinen regulären Sitzungen zusammen und
fasst die notwendigen Beschlüsse zu Inhalten,
organisatorischen oder finanziellen Fragen für eine
erfolgreiche BUND-Arbeit in Hessen. Doch ist die
Sitzungstätigkeit nur ein kleiner Teil der Arbeit, die
von den Vorstandsmitgliedern geleistet wird.
Vorstandsmitglieder sind Ansprechpartner für
die Medien, erarbeiten fachliche Stellungnahmen,
führen politische Gespräche, sind für den BUND in
Beiräten und Arbeitsgruppen aktiv und engagieren
sich darüber hinaus auf der lokalen Ebene oder in
Gremien des Bundesverbandes.
Wichtige Themen für den Landesvorstand waren
die Genehmigungsverfahren für den Ausbau des
Frankfurter Flughafens und des Regionalflughafens
Kassel-Calden, die Diskussion um die Potentiale der
Windenergienutzung bei der Neuaufstellung der
Regionalpläne, der Widerstand gegen die Planung
eines Blockes 6 am Kohlekraftwerk Staudinger, die
Kritik an der Schwächung des Naturschutzes durch
die Landesregierung, der Einsatz für die Erhaltung
des Streuobstwiesenschutzes sowie die Entschei-
dungen zur Verbandsklage gegen verschiedene
Autobahnplanungen.
Der Landesvorstand –teamorientiert, kompetent und engagiert
Der Landesvorstand des BUND Hessen – gewählt auf der Landesdelegiertenversammlungin Frankfurt-Goldstein am 18. März 2006.Vorne, von links nach rechts:Dr. Claudia Weiand,Jörg Nitsch,Brigitte Martin.Hinten, von links nach rechts:Hermann Maxeiner, Martin Stichel (Schatzmeister),Otto Löwer,Dirk Teßmer, Herwig Winter.Nicht auf dem Foto:Tina Zapp (BUNDjugend). Foto: Julia Beltz
Aufgabenbereiche der Vorstandsmitglieder
Otto Löwer, [email protected]: Mitgliederwerbung, Naturschutz/Biologische Vielfalt /Forsten
Brigitte Martin, [email protected]: Flughafenausbau, Wasser, Immissionsschutz/Abfall
Hermann Maxeiner, [email protected]: Atomenergie/Energie, Interne Organisation, Naturschutz/Biologische Vielfalt /Forsten
Jörg Nitsch, [email protected]: Agenda 21/Nachhaltigkeit, Finanzen, Interne Organisation, Klimaschutz, Landwirtschaft, Naturschutz/Biologische Vielfalt /Forsten
Martin Stichel (Schatzmeister), [email protected]: Finanzen,Landesplanung/Raumordnung/Städtebau
Dirk Teßmer, [email protected]: Klimaschutz, Landesplanung/Raumordnung/Städtebau, Wasser
Dr. Claudia Weiand, [email protected]: BUNDjugend, Gentechnik, Immissionsschutz/Abfall, Wirtschaft/Lebensstil /Konsum
Herwig Winter, [email protected]: Interne Organisation, Landwirtschaft,Agenda 21/Nachhaltigkeit, Atomenergie/Energie, Gentechnik
Tina Zapp, [email protected]: BUNDjugend
BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:41 Uhr Seite 30
Kommunikation24,22 %
Verbands-demokratie
25,9 %
Fachpolitik26,68 %
BetriebswirtschaftFinanzenMarketing
8,85 %
VerwaltungDateneingabe
6,62 %
Mitglieder-service1,72 %
Jugendarbeit6,00 %Spenden
20,96 %
sonstige u.außerordentliche
Einnahmen5,24 %
Mitgliedsbeiträge45,83 %
Legate0,43 %
Bußgelder3,27 %
Förderer18,55 %
Zinsen4,22 %
Verbands-Zuschuss1,25 %
Verkauf u.Erstattungen
0,19 %
Einnahmen und Ausgaben 2007
Der BUND –hessenweit
aktiv
Die Mitglieder der landesweiten Arbeitskreise des
BUND beraten die BUND-Gremien in fachlichen
Fragen, sie kommentieren gesetzgeberische Vorha-
ben der Landesregierung und vertreten die BUND-
Positionen bei Veranstaltungen und bei Pressean-
fragen.
AK ElektrosmogInfos: Michael Rothkegel
AK EnergieSprecher: Prof. Hans Ackermann
AK Landesplanung & RaumordnungSprecher: Gerhard Schäfer
AK Luft, Klima, Lärm Sprecher: Dr. Lutz Katzschner
AK RechtSprecher: Martin Stichel
AK Umwelt & Gesundheit Sprecherin: Dr. Heidi Soboll
AK Verkehr Sprecher: Harald Hoppe
AK Wasser Sprecher: Reiner Plasa
Die Arbeitskreise im BUND Hessen
31
• Weitere Informationen: www.bund-hessen.deoder bei Michael Rothkegel, BUND-Landesgeschäftsführer, Tel. 069/67 73 7612, E-Mail: [email protected].
BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:41 Uhr Seite 31
Wohlrad Lang
Finanzen, Marketing, EDV
Tel. 0 69 /67 73 76 11
wohlrad.lang@bund-
hessen.de
Michael Rothkegel
Geschäftsführer
Tel. 0 69/67 73 76 12
michael.rothkegel@bund-
hessen.de
Der BUND –hessenweitaktiv
32
Die Geschäftsstelle des BUND Hessen befindet sich
seit dem 1. Oktober 1999 in der Triftstrasse 47 in
60528 Frankfurt-Niederrad. Dort sind sechs Mitar-
beiterinnen und Mitarbeiter mit der fachlichen Ar-
beit, der Öffentlichkeitsarbeit, der Zuarbeit für den
Landesvorstand, den Landesrat und den Fachrat,
der Betreuung der Kreis- und Ortsverbände und der
Mitglieder des BUND Hessen sowie der allgemeinen
Verwaltung beschäftigt.
Die Geschäftsstelle des BUND Hessen
Sonja Gärtner
Projektmanagement
Naturschutz
Tel. 069/67 73 76 16
sonja.gaertner@bund-
hessen.de
Ulrike Karlheim
Büroorganisation,
Verwaltung
Tel. 069/67 73 76 15
ulrike.karlheim@bund-
hessen.de
Stephan Hübner
Jugendbildungsreferent
Thomas Norgall
Naturschutzreferent
Tel. 0 69/67 73 76 14
thomas.norgall@bund-
hessen.de
Sabine Wolters
Jugendbildungsreferentin
Barbara Michalski
Jugendbildungsreferentin
Für die BUNDjugend sind in der Landesgeschäfts-
stelle drei Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dem
Seminar- und Freizeitenprogramm der BUNDju-
gend, der Zuarbeit für die Landesjugendleitung, der
Betreuung der Kinder- und Jugendgruppen sowie
der allgemeinen Verwaltung beschäftigt. Unterstützt
werden sie von einer FÖJlerin/einem FÖJler (FÖJ:
Freiwilliges Ökologisches Jahr).
Margarete Eltze
Sekretariat, Mitglieder-,
Förderer-, Adressverwaltung
Tel. 0 69/67 73 76 10
margarete.eltze@bund-
hessen.de
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Geschäftsstelle:
BUNDjugend:
Tel. 0 69 /67 73 76-30
E-Mail: bundjugend.
BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:41 Uhr Seite 32
17.00016.00015.000
14.00013.00012.00011.00010.0009.0008.0007.0006.0005.0004.0003.0002.0001.000
0
18.00019.00020.00021.00022.00023.000
19821983
19841985
19861987
19881989
19901991
19921993
19941995
19961997
19981999
20002001
20021981 2003
20042005
20062007
Mitglieder- und Fördererentwicklung 2007
33
Auch in ihrer Freizeit ist
Sonja Gärtner gerne mit
dem Fernglas in der Natur
unterwegs.
Foto: Tatjana Wolff
Der BUND –hessenweit
aktiv
Die Neue im Team
„Ich möchte die Aktiven im BUND weiter motivie-
ren, den gegenseitigen Austausch fördern, neue Pro-
jektideen einbringen und Ansprechpartnerin sein,“
so formuliert Sonja Gärtner ihre neue Aufgabe als
Hauptberufliche im Netzwerk Naturschutz des BUND
Hessen. Am 1.10. 2007 trat sie ihre Arbeitsstelle in
der Landesgeschäftsstelle in Frankfurt an und un-
terstützt seitdem die vielfältige Naturschutzarbeit
des BUND.
Schon als Kind unternahm sie mit der Familie
zunächst unfreiwillig, später aber sehr begeistert
lange Wanderungen und Naturbeobachtungen.
Während der Schulzeit betätigte sie sich ehrenamt-
lich in der klassischen Naturschutzarbeit. Nach der
Schule entschied sie sich zunächst für eine Lehre
zur Industriekauffrau, denn betriebswirtschaftliche
Kenntnisse sind auch bei Naturschutzorganisatio-
nen von großem Wert. Später studierte sie Land-
schaftsplanung, wobei sie sich sowohl mit dem
Arten- und Biotopschutz als auch der Regional-
planung befasste.
Nach dem Studium erfolgte der berufliche Einstieg
in einem Büro für Landschaftsplanung, wo sie vor
allem die klassischen Aufgaben wie Umweltver-
träglichkeitsstudien bearbeitete. Es schloss sich ein
Referendariat beim Umweltministerium Nordrhein-
Westfalen an. Jetzt hat sie die Unterstützung des
Ehrenamts in der Naturschutzarbeit zu ihrem Beruf
gemacht, denn – wie sie sagt - „kann sich nur das
Ehrenamt wirklich unabhängig und kreativ für den
Umweltschutz einsetzen und auch die Öffentlich-
keit aktivieren.“ Dabei ist es ihr vor allem wichtig,
dass die Ortsverbände ihr ihre Wünsche mitteilen,
damit sie genau weiß, wo sie ansetzen kann.
Also wenden Sie sich gerne an die „Neue im Team“
unter der Telefonnummer 069/677376-16 oder per
Mail an [email protected].
FördererMitglieder
BUNDJahresbericht07 07.04.2008 11:41 Uhr Seite 33