internationaler katamaran grundschein

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Page 1: Internationaler Katamaran Grundschein
Furz
Page 2: Internationaler Katamaran Grundschein

IMPRESSUMVerlag und Redaktion:Verlag Summertime Karin Enzmann

PlaneggTel: - Fax: 089/8593322Herausgeber:ICSS Klaus J.Enzmann

D-82205 GilchingTel: 08105/22252Verantwortlicher Chefredakteur:Karin EnzmannVerantwortlich für Anzeigen:Verlag SummertimeVerantwortlich für den Inhali:Klaus J.EnzmannFotos: Titelfoto:Breymann,Enzmann,K.Reul,M.Fiala;Archiv TOPCATTitel: Angela StaufferZeichnungen:DTP-Studio Zierer, Delius-Klasing-Verl.Satz und Layout:Verlag SumnnertimeHerstellung: Dinauer Druck GmbHMaistrasse 2, Germering

Zeitschriftenbestellung:Versand der deutschsprachigen Zeitschrifterfolgt über den Verband Deutscher Sport-bootschulen Varlar 86, D-48720 Ro-sendahl, zusammen mit dem Schulpaket"Catamaran Grundschein" und den Prü-fungsbögen. Das Lehrheft kann auch vonden angeschlossenen Verbandsschulenohne Prüfungsunterlagen angefordertwerden."Catamaran ist das offizielle Lehr-heft des DSV, des VDS, des VSSS, der ISSA,des DHH, des NWC, der UCPA und desVÖYWS für das Internationale CatamaranBasic-Certificate. Es wird von den natio-nalen an seineMitgliedsschulen vertrieben.3. überarbeitete 1995

Copyright by K.EnzmannVervielfältigungen -auch auszugsweise-

verboten.

Wir danken der Firma TOPCAT GmbH für dieÜberlassung des Bildmaterials

Dieses Lehrheft wurde auf chlorfrei gebleich-tem Papier gedruckt - der Umwelt

Segel-GrundscheinBasic - Certificate

Catamaransegeln ist eine Sportart,die sich weltweit zunehmender Be-liebtheit erfreut. Die Faszination derGeschwindigkeit das "Fliegen" überdem Wasser im Trapez ist ein Erlebnis,das immer mehr sportlich ambitionier-te und freizeithungrige Menschen inseinen Bann zieht, Das gilt nicht nur

etabliertendern ganz besonders auch für die Frei-zeitsegler und Urlauber, die einmal inden Ferien mit Catamaran übereine türkisgrüne Lagune flitzen wol-

Ihr habt Euch diese"schönste Nebensache der Welt" vonGrund auf zu erlernen und ich freuemich darüber. Es war schon immerbesser, eine Sportart mit einem ge-sunden Basiswissen zu beginnen.Dasvorliegende Heft soll Euch dabei hel-fen. Al/es, was das InternationaleCatamaran Basic-Certificate - derCatamaran-Grundschein also - ver-

Klaus J.Enzmann

langt wurde übersichtlich und denLernschritten entsprechend angeord-net.

Der internat ionale CatamaranGrundschein (International Cata-maran Basic - Certificate ) unterLeitung des VDS ist im neuen Europa der erste länderübergreifendeBefähigungsnachweis. Alle europäi-schen Landesverbände, die sichdem ICSS-System angeschlossenhaben,gleich hohem Niveau nach einheit-lichem Lehrplan aus. DiePrüfungsfragen für die theoretischePrüfung, die richtigen Antwortenund der Umfang der praktischenPrüfung befinden sich am Ende des

Lehrheftes. Und nun viel Spaß beimSegeln und viel Erfolg.

INHALTSVERZEICHNIS

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imzum

Jolle *Catamaran *kleine Kielyacht *

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Nr. 00000000

Sie finden auf Seite:Teil I GrundscheinwissenDer Cat und seine Teile 3Wind und WindrichtungSteuern u. "Gas geben" 14SlippenAblegen u. Anlegen 16Wenden 20Halsen 22Treiben auf dem Bug 24Wiederaufrichten 25Sicherheit 28Alles was Recht ist 30Mann über Bord 32PrüfungTeil II FachwissenDurchkentern, Q-Wende 35Kreuzen hoch am Wind 36Strömung am Segel 38Trapezsegeln 39Raumwindsegeln, Traveller 42Kreuzen vor dem Wind 43Segeln mit Spi 44Durch die Brandung 45Klassen u. Typen 48Fragen und Antworten 50

Page 3: Internationaler Katamaran Grundschein

Der Cat und seine Teile

DASFAHRGESTELL

unseres Catamarans besteht aus

2 Rümpfen

Catamaranrümpfe werden vorwie-gend aus glasfaserverstärktem Kunst-stoff (GfK) hergestellt, weil das amwenigsten Pflege erfordert und ameinfachsten herzustellen ist.Zwar werden manchmal die Rümpfehochsensibler leichter Rennmaschi-nen auch aus Sperrholz hergestellt,spielen aber in dem großen Kunst-stoff-Konzert kaum eine Rolle.

den Holmen

Die beiden Rümpfe unseres Catama-rans werden durch Alu-Profile oderAlu-Rohre miteinander verbunden

(deshalb nennt man sie auch "Bin-der"), den Querholmen. Je nach Po-sition und Funktion heißt der Holm inder Mitte, auf dem der Mast steht,Mastholm oder Hauptholm. Vorn, wodas Focksegel befestigt ist, heißt erFockholm oder Vorderholm, aber nur,wenn er fest mit den beiden Rümpfenverschraubt ist. Meist befindet sichvorn zwischen den Rümpfen nur einDruckholmfliegend" zwischen die Gabelseile(Hahnepot) gespannt wird, um dieenormen Druckkräfte aufzunehmen.Hinten (beim Schiff heißt das achtern)befindet sich der Achterholm, Auf ihmwandert auf Rollen ein Wagen aufeiner Schiene von einer Seite zur an-deren. Dieser Wanderer heißt Travellerund wird uns später beim Segeln nochsehr nützliche Dienste erweisen.

dem Trampolin

Zwischen den beiden Rümpfen ist dasTrampolin gespannt. Längs zu denRümpfen auf dem Trampolin sindAus-

Symmetrischer Rumpf mit Kielflosse

Asymmetrischer Rumpf

Symmetrischer Rumpfmit Schwenkschwert

hier ist ungefähr der Lateralschwerpunkt

= Lateralfläche

Täglich10 Fachausdrücke

HauptholmAchterholmHahnepotTravellerSpurstangeAuslegerLateralflächeAusreitgurtSpiegel

reitgurte befestigt, unter die wir unse-re Füße stecken, damit wir nicht vomCat fallen können.

dem Ruder

Am Spiegel eines jeden Rumpfes be-findet sich je Mit dem Ruderwird ein Catamaran gesteuert, nichtmit dem Steuer! Die beiden Rudersind miteinander durch eine Spur-stange verbunden, die in der Mittemit einem Gelenk den Auslegerbefe-stigt hat. Die beiden Ruder sind fürunser schnelles Segelgerät sehr wich-tige Teile.

und dem Schwert

Segelfahrzeug auch gegenden Wind "aufkreuzen" kann, muß esunter Wasser eine Lateralfläche ha-ben, die verhindert , daß dasSegelboot seitlich abgetrieben wird.Bei einem Catamaran ist das nichtanders,Der schlanke Rumpf eines Catamorans hat jedoch allein durch seinegrößere Eintauchtiefe schon einerespaktable Lateralfläche, so daßschwertlose Rümpfe beachtlich guteSegeleigenschaften aufweisen.Durch ein Schwert werden sie nochverbessert.

Mit einem Schwert sind die Kreuz- Eigenschaften eines Cata-marans etwas besser, er wirdaber dadurch auch teurer undempfindlicher.

Page 4: Internationaler Katamaran Grundschein

Der Cat und seine Teile

Nun haben wir uns ausgiebig überdas "Fahrgestell" unterhalten. Wirbrauchen auf unserem Catamarannatürlich aber auch noch einen "An-triebs-Motor": Das gesamte Rigg istunser Antrieb. Darunter versteht manbeim Segelschiff alles, was über dem"Fahrgestell" ist. Also Mast, Segel usw.

Der MastDer Mast ist aus einem Aluminium-Profil, das innen hohl ist. Er soll wasser-dicht sein und im Masttopp möglichstviel Auftriebsvolumen haben, umnach einer Kenterung das Durch-kentern kopfüber zu vermeiden. Er istam Mastfuß drehbar gelagert und hatim Masttopp eine Fallarretierung (Fallnennt man die Leine, mit der dasSegel hochgezogen wird). Dieser Alu-nniniummast hat eine strömungs-günstige Tropfenform in deren hinte-rer, spitz zulaufenden Kante sich einSchlitz - die Mastnut oder Keep - be-

GroßsegelGr.-Kopf

Gr.-Achterliek

Gr.-Vorliek

Fock

Fock-Achterliek-

Windspione

Segellatten

Vorliek-Reißverschluß

Fockhals

Das richtige ,,Pro-fil" des Segels be-stimmt der Segel-macher mit demZuschnitt der Se-geltuchbahnenund mit demNähen. Es

Millimeterarbeit",

Windspione

Segellatte

Reff

Gr.-Horn

Gr.-Unterliek

Täglich10 Fachausdrücke

MasttoppFallarretierungKeepMastfußWantenVorstagDiamondsSalingFockGroßsegel

findet. In diese Keep wird dann dasGroß-Segel eingeführt und hoch-gezogen.

Das stehende Gut

Der Mast wird von 3 Drähten gehal-ten, den beiden Wanten, die zur Seitehin an den Rümpfen befestigt sind,und Vorstag, das nach vorn überein Gabelseil zu den Rümpfen führt.Hohe Catamaranmasten werdennoch in sich durch Drähte versteift.Diese Drähte heißen Diamonds, weilsie oben und unten spitz wie eingeschliffener Diamant zulaufen, undgeben ihre Stützkraft durch eine Sa-ling an den Mast weiter.

Der Großbaum

Auf Renncatamaranen und auf älte-ren Cat-Konstruktionen wird dasUnterliek des Großsegels im -oder amGroßbaum gefahren, weil das für dasUnterliek mehr Verstellmöglichkeiteneröffnet. Wenn der Großbaum nochauf einem unserer Schul-Catamara-ne vorhanden sein sollte - es gehtnämlich auch ausgezeichnet ohne -müssen wir bei Manövern unbedingtdaran denken, daß sich der Groß-baum einen legendären Ruf als"Segler-Guillotine" erworben hat.

Das Segel

Das kleine dreieckige Segel vorn heißtVorsegel oder kürzer Fock, das großeSegel - am Mast- nennt man Groß-segel.

Alle Ecken und Kanten eines Segelshaben einen Namen und vor dieseBezeichnung setzt man dann den

Page 5: Internationaler Katamaran Grundschein

Der Cat und seine Teile

610 Fachausdrücke

VorliekUnterliekWindspionFockhornLeineSchotGroßfalldichfholenauffierenbelegen J

Namen des Segels. So heißt also z.B.die obere Ecke bei der Fock Vorse-gelkopf und beim

beim VorliekFockvorliekundGroßsegelvorliek usw.

Die Segel werden aus mehreren Tuch-Bahnen so zugeschnitten und zusam-mengenäht, daß das Segel hinterher,wenn die Segellatten eingebundensind, ein ganz bestimmtes vorgege-benes Profil 'erhält. Wie gut - oder

auch die-ses aerodynamische Profil ist, ent-scheidet der Segelmacher mit seinemZuschnitt und beim Nähen des Se-gels. Es ist Millimeterarbeit, sie be-stimmt später, ob unser Cat "läuft"oder eine lahme Krähe ist.

Natürlich noch wichtiger ist unserseglerisches Können. Deshalb nähtuns der Segelmacher Windspione insSegel. Das sind dünne Wollfäden oderTuchstreifen, die uns anzeigen, ob dieLuft auch sauber an unserem Segelentlangströmt oder ob sie verwirbeltist. Dazu werden oft kleine Fenster insSegel genäht, damit der Windspionvon uns auch auf der von uns abge-wandten - der viel wichtigeren -Se-gelseite beobachtet werden kann.

Neuerdings werden statt des geweb-ten Polyestertuches bei den Renn-Catamaranen auch Foliensegel undAramidfasertücher verwendet. DieLebensdauer läßt jedoch noch sehrzu wünschen übrig,

Das "laufende Gut"

Immer, wenn an unserem Cat eineLeine oder Schotübereine

Einstellen "bedient"wird, spricht man vom laufenden Gut.Das Großfall und das mitdenen wir unsere Segel setzen, sind

z.B. solche Leinen. DieSchotendage-gen sind dicker, damit sie beim Fest-halten mit der Hand nicht einschnei-den.Wenn wir nun an so einer Leine oder

Schot anziehen, spricht man vondichtholen, gibt man sie nach, sagtman und wenn man sie ineiner Klemme befestigt, so wird sie

Page 6: Internationaler Katamaran Grundschein

Der Cat und seine Teile

Warum überhaupt ?Die Fachausdrücke haben durchaus ihre Berechtigung, auch wenn sie uns das Lernen am Anfang nur schwerermachen. Die Fachausdrücke setzen die umständliche Beschreibung eines Teiles am Schiff und dessen Bedienung in einkurzes und klares Kommando um, das auch bei Sturm noch richtig verstanden wird. So beinhaltet z.B. das Kommando"Großsegel reffen" eine ganze Reihe von Tätigkeiten, die ansonsten nur umständlich zu beschreiben sind.

Benenne die nebenstehenden Teile eines Catamarans: Wissen:

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1 Masttopp2 Fallarretierung3 Großsegel-Kopfbrett4 Segellatten5 Großsegel6 Windspion7 Mast .8 Fock9 Wanten10 Saling

Vorstag12 Diamonds13 Belegklampe14 Trapez15 Druckholm (power spreader)16 Großbaum17 Rollerleine18 Hauptholm (Mastholm)19 Gabelseile20 Ausreitgurte21 Großsegelhorn22 Großschot23 Fockschot24 Achterholm25 Spurstange26 Ruderpinne27 Trapezgeschirr2829 Vorliekstrecker .30 Mastfuß31 Mastpinne32 Ausleger33 Trampolin34 Travellerleine35 Traveller36 Rumpf schwertlos37 Ruderhaus38 Ruderblatt

Taglich10 Fachausdrücke

stehendes Gutlaufendes GutFockhalsBelegklemmeSpiegelBugLuvLeevorausachteraus

Page 7: Internationaler Katamaran Grundschein

Segel setzen und bergen

Segel setzen und bergenBevor wir nun an unserem Catama-ran die Segel setzen, müssen wir unsüber die Windrichtung informieren,denn nur direkt gegen den Wind ist esmöglich, Segel zu setzen. Die Wind-richtung können wir an den Windfä-den (Windspionen) erkennen, die vornam Gabelseil befestigt sind. Aberauch wenn irgendwo Fahnen im Windflattern, Segel hochgezogen sind,

I Rauch aufsteigt oder Schiffe an Bojenim Wasser festgemacht sind, kannman sehen, woher der Wind weht,

Wir legen die Großsegelrolle mit demLiektau nach vorn auf unser Trampo-lin. Lattensegel wirken bei Wind wieein aufgespannter Regenschirm undfliegen gern davon, Deshalb solltenwir uns angewöhnen, unsere Segelnur als Rolle zu transportieren bzw.auf dem Trampolin zu lagern.

Nun befestigen wir den Großfall-Schä-kel - mit dem Haken nach hinten of-fen - am Großsegelkopf (bzw. -Ringoder wie sonst die Fall-Arretierungaussehen und funktionieren mag. Wirlassen uns das vom Lehrer ausführlicherklären).

Nie das Großfall unbefestigt "frei flie-gen" lassen. Bei viel Wind wird eswaagrecht nach oben weggebla-sen und wird für uns unerreichbar.

nach oben,fal l auch frei läuft, führen denGroßsegelkopf in die Mastnut (Keep)ein und heissen das Segel langsamHand über Hand vor, immer daraufachtend, daß das Liektau in der Nutnicht klemmt. Dabei ist sehr wichtig,daß der drehbare Mast immer genauin Richtung Segel zeigt und nicht ei-nen Winkel dazu bildet.Beim Vorheissen der letzten Segel-bahn schauen wir nach oben, um dasEinrasten der Fallarretierung zu beob-achten. Alles Durch Rütteln amSegel und Drehen des Mastes prüfenwir noch einmal, ob die Fallarretie-rung auch eingerastet hat.

Wenn Mast und Segel einen Win-kel bilden, erfordert das Vor-heissen des Großsegels doppeltsoviel Kraft.

Nun fädeln wir das Großfall nach un-ten aus dem Mast und ziehen denGroßsegelhals nach unten in dieKeep.Wir fädeln den Großbaum über dasFußliek (wenn er nicht schon am Se-

Kopfbrett richtig anschäkeln Segel indie Mastnut

1

Segel Hand über Hand vorheißen.

Nach verriegelter Fallarretierung das Fallnach unten herausziehen.

gel dran ist) und klaren den Vorliek-strecker auf.

Nur mit verriegelter Fallarretierungsegeln! Sonst geht garantiert et-was kaputt !!

Erst mit dem Durchsetzen des Vor-liekstreckers bekommt unser Groß-segel das erforderliche Profil undmit die gewünschte Power. Es ist des-halb - ganz besonders bei viel Wind -sehr sinnvoll, den Vorliekstrecker erstauf dem Wasser ganz durchzusetzen.Spannen wir das Vorliek bei viel Windschon an Land, so schlägt der dreh-bare Mast aus aerodynamischenGründen nervtötend hin und her. Daskann dazu führen, daß der ganzeCatamaran an Land herumspringt.

Vorliekspannung

Bei unserem Schulcatamaran wirdvermutlich die Fock schon aufgerolltam Vorstag gesetzt sein, auch wenndie permanente Bewitterung für soein Vorsegel nicht unbedingt vonVorteil ist. Wir lassen uns von unseremLehrer das Setzen der Fock erklären,damitwir lernen, welche Vorliekspan-nung erforderlich ist. Es ist nämlichdurchaus nicht egal, mit welcher Vor-liekspannung Fock und Großsegeldurchgesetzt werden, sondern es istfür die Geschwindigkeit unseres Ca-tamarans von wesentlicher Bedeu-tung. Ein guter Richtwert ist, daß Fock-und Großsegelvorliek für die betref-fende Windstärke so stark durchge-setzt werden, daß eben keine Quer-falten mehr zu sehen sind. Nicht mehr,aber auch nicht weniger.

Den Segelhals ebenfalls einführen undden Vorliekstrecker anschlagen.

Täglich10 Fachausdrüc

LiektauVorliekstreckerVorliekspannungvorheissenTampendurchsetzenBändselgeschlagenes Tauwerkgeflochtenes TauwerkEnde

Page 8: Internationaler Katamaran Grundschein

Tauwerk und Knoten

Segel bergen

Das Bergen der Segel geht im Prinzipin umgekehrter Reihenfolge wie dasSegelsetzen vor sich. Dabei ge-wöhnen wir uns von Anfang an dar-an, das Großsegel sofort aufzurollen.

Wenn wir das Großsegel auf demWasser bei Sturm bergen müssen und

es wird uns durch den Wind vomTrampolin geblasen, so hat das sehrunangenehme Folgen.

Wer das Segelbergen auf demWasser beherrscht, hat bei aufzie-hendem Unwetter ein besseresGefühl.

> Cat mit dem Bug gegen den Windstellen

> Großsegel aufrollen

> Großfall nie frei hängen lassen

> Nie ohne Fallarretierung segeln

> Vorliekstrecker bei viel Wind erst aufdem Wasser durchsetzen

Haken-Fallarretierung (am häufigstenverwendet).

Verriegeln: beim Vorheissen des Se-gels schnappt der Ring über den Hoken

Entriegeln: Segel hochziehen und fest-halten, Mast zur Seite des Hakens hinwegdrehen, Fall freigeben.

Bügel-Fallarretierung(TOPCAT Patent)

Verriegeln: Vorheissen inden Haken einrastet.

Entriegeln: Segel hochziehen bis dieSchwinge hinter der Nase ist, dann Se-gel zügig nach unten ziehen.

(nur bei Hobie14 und

Verriegeln: Vorheissen bis Anschlag,dann mit dem Fall an den Mast undFall fieren.

Fall am Mast nach untenziehen, dann unter Spannung mit derHand nach vorn und Fall fieren.

Das Tauwerk

Das Tauwerk an Bord - das laufendeGut - wird heute ausschließlich ausKunstfasern hergestellt, die Naturfa-serseile existieren praktisch nichtmehr. Kunstfaser-Tauwerk hat einewesentlich höhere Festigkeit undWitterungsbeständigkeit, Es wirdunterschieden zwischen geschla-genem Tauwerk (Oberfläche spiral-förmig und rauh) und geflochtenemTauwerk (Oberfläche glatt).Den Ausdruck Schnur oder Strick wol-len wir als Segler sofort vergessen. Ab

heute gibt es nur noch eine Leine,wenn sie lang ist und nicht zu dickoder ein Ende, dann ist es kürzer. IstTauwerk besonders dick (z.B. an ei-nem Ddmpfer), ddnnse. Ist Tauwerk besonders dünn (z.B.zum Latten einbinden) dann ist dasein Bändsel. Die Endstücke einer Lei-ne bzw, eines Endes nennt man Tam-pen, dds bedeutet, daß jede Leinezwei Tampen hat. Eine Schot ist immerein Ende oder eine Leine, mit derirgendetwds eingestellt wird. Zur Ab-wechslung nehmen wir uns jetzt so einEnde und üben Knoten.

Die Knoten

Wie Wind und auchdie Knoten zur Seemannschdft. Derrichtige Knoten an der richtigen Stel-le kann darüber entscheiden, ob wireinen wunderschönen Segeltag imTrapez verbringen oder ob es ein "Ba-detag" wird.

Ein richtig geschlagener Knotenläßt sich auch leicht lösen.

Eine wichtige Forderung und für unseine gute Kontrolle. Die wichtigstenKnoten sollte man nicht nur beherr-schen sondern man sollte duch etwasüber ihre Verwendung und ihre Eigen-schaften wissen.

Page 9: Internationaler Katamaran Grundschein

Die Knoten

Die wichtigsten Knoten sind:

Der Palstek

Eigenschaften des Knotens

Der Palstek ist ein sich nicht zuziehen-des Auge, zu belegen an einem Pfahloder Ring, Ein sehr sicherer und viel-fältig einsetzbarer Knoten.

Der Achtknoten verhindert das Aus-rauschen aus einem Block oder einerÖse.

Anwendungen

Befestigung von Schoten an Blöcken,Festmacher am Pfahl, Trapezgeschirr,Spannstropps usw,

Ein Sicherungsknoten für alle Artenvon Schoten und Leinen.

3. Der Kreuzknoten Der Kreuzknoten gleichstarke Enden. Hält nur unter Zug undmuß bei Wechselbeanspruchungdurch Achtknoten an den Tampengesichert werden.

Lattenbändsel, Verlängerung vonSchleppleinen u.ä.

4. Der Schotstek Ungleich starke Enden verbindet mandurch einen Schotstek. Hält nur unterZug. Bei Wechselbeanspruchung dendoppelten Schotstek verwenden.

Einziehen von Fallen, Verlängerungvon Schleppleinen.

Schotstek

6. Der Webeleinstek

Verzurrknoten

Wie Schotstek, hält auch unter Wech-selbeanspruchung.

Der Webeleinstek hält nur unter Zugund ist bei Wechselbeanspruchungnicht geeignet,

Der Verzurrknoten hält nur unter Last.Ein sehr einsetzbarer Knotender durch die Flaschenzugwirkung einsehr festes Verzurren ermöglicht.

Verbindung von Großschot undTravellerleine.

Befestigung von Fendern an der Re-ling, kurzfristige Befestigung eines Fest-machers an einem Poller oder Pfahl.

Durchsetzen von Fallen und Leinen,Verzurren von Catamaran-Rümpfenauf Trailer oder Dachträger.

8. Der Stopperstek Belegen einer Leine an einer dickerenLeine oder Trosse. Hält nur unter Zug inZugrichtung und kann ohne Belastungleicht gegen die Zugrichtung auf derTrosse verschoben werden.

Belegen an einer Abschlepptrosse, aneiner Spiere usw. Ein Knoten, der im-mer dann hilft, wenn alle anderen ver-sagen.

9. Der Kopfschlag Verhindert daß ein ,,Bunsch" Fallen ,,unklar" kommt.

Aufräumen von Fallen und Leinen.

Chinesischer Wulingstek Der einzige Knoten, der wie von selbstentsteht und fast unlösbar ist,

10

Segellehrer und Mitsegler freuen sichsehr darüber.

Page 10: Internationaler Katamaran Grundschein

Wind und Windrichtung

Der atmosphärische Wind entstehtdadurch, daß sich große Luftmassenausgleichen, die unterschiedlicheTemperatur und unterschiedlichenLuftdruck haben. Der Wetterberichtspricht dann vonTiefdruckoderHoch-druck. Auch die Windstärke kann manin etwa aus dem Wetterbericht er-kennen: Liest oder hört man z.B. von"mäßigem bis frischem Wind aus Nord-Ost", so sagt uns das, daß wir mit Wind-stärken zwischen 4 und 6 Bft aus dergenannten Richtung rechnen müssen.Die •

Windstärkewird in Meter pro Sekunde oder inKnoten (1 kn = 1,8 km) angegeben,noch häufiger jedoch inBeaufort(Bft).Die Bft.-Skala reicht von 0 (= Flaute)bis 12 (= Orkan) und ist auch ohneMessgerät nur durch Beobachtungder Natur und der Wasseroberflächezu beurteilen (s.S.34), Das geling taberleider nur mit der Durchschnitts-Wind-stärke, eine Wind-Bö kann um etli-ches stärker sein. Es ist nicht ganz ein-fach für einen Einsteiger, die Wind-stärke richtig einzuschätzen und wirdgern unterschätzt. Wir sind sicher gutberaten, wenn wir uns bei unserenersten Ausflügen lieber mit etwasweniger Wind zufrieden geben,

Der wahre WindDer atmosphärische Wind - wir Seglersprechen vom wahren Wind - ist der,den wir beim Segel vorheissen be-merken. Vom Kreuzworträtsel her wis-sen wir: Wo die Luft herkommt ist Luv,da wo der Wind hinbläst, ist Lee. Sounterscheidet man auch eine Luvkü-ste, wenn der Wind auflandig blästund sinngemäß eine Leeküste, wenner ablandig bldst. Starker ablandigerWind birgt etliche Risiken, die uns im-mer zum Nachdenken veranlassensollten. Das glatte, ruhige Wasser imUferbereich täuscht darüber hinweg.daß weiter draußen eine beachtlicheWelle mit reichlich Wind sein kann.

Die WindrichtungDer wahre Wind kommt aus einerHauptwindrichtung (z,B. Nordost),kann aber im Uferbereich durch Höu-ser, Landformation und dichte Bäu-me abgefälscht werden. Die Wind-richtung erkennen wir an Fahnen, anBooten, die im Uferbereich verankertsind, an aufsteigendem Rauch und -das wichtigste für uns- an Bändselnoder Tonbandstreifen, die wir am Ga-belseil unseres Catamarans befestigt

haben. Die Richtung des wahren Win-des prägen wir uns gut ein, weil sichalle Kurse, die wir später segeln, da-

Segle nie ohne Windanzeiger amGabelseil

nach richten und weil unser Cat nurzum Stehen kommt, wenn wir ihn ge-gen den Wind steuern.

Der scheinbare WindWenn wir bei Windstille mit dem Fahr-rad fahren, so spüren wir im Gesichtden Fahrtwind, Er wird stärker jeschneller wir fahren oder gar bei Ge-

Töglich10 Fachausdrücke

Beaufortwahrer Windscheinbarer WindauflandigablandigFahrtwindWindanzeigerhoch am Windraumer Windvor dem Wind

addieren sich zu einem scheinbarenWind, der aus einer abgelenkten Rich-tung kommt. Beim Segeln ist das nichtanders. Wenn wir mit unserem Catz.B. 10 Knoten schnell segeln, (Fahrt-wind = 10 kn) bei einem wahren Windvon 15 kn, so segeln wir mit einemscheinbaren Wind von immerhin 18kn, also 20 % mehr!

Wenn unser Cat Fahrt durchs Was-ser macht, segeln wir nur mit demscheinbaren Wind.

genwind, Bei Seitenwind spüren wirden Wind immer noch schräg vonvorn. Warum?Der Fahrtwind, der durch die Ge-schwindigkeit entstehtund der wahreWind, der uns von der Seite anbläst,

Das bedeutet für uns beim Segeln:Alle Windanzeiger auf unserem Catzeigen uns nur den scheinbaren Windan.

An Fahnen, Booten und an Streifen am Gabelseil können wirdie Windrich-tung erkennen

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Page 11: Internationaler Katamaran Grundschein

Die Kurse zum Wind

Vom Kreuzworträtsel her wissen wir,daß die Seite, von der der Windkommt, Luv heißt und die, in die erbläst, Lee. Wenn wir nun zur Windrich-

tung hin steuern, so nennt man diesanluven oder nur luven steuern wirvom Wind weg, so heißt das abfallen(warum das so heißt, verstehen wir

besser, wenn wir vom "Kreuzen hocham Wind" sprechen).

> Luv = woher der Wind kommt> Lee = wohin der Wind bläst> anluven = fahren zur Windrichtung> abfallen = von der Windrichtung

wegfahren

Halbwind-kurs aufBB-Bug

kommt ein Catamaranzum stehen

Halbwind-kurs aufStb.-Bug

* V

\

In diesem Sektorsegeln nur Anfänger

Q

&/<¥Segeln "platt vor dem Wind"

auf Backbord-Bug

Wir segeln zusammen einen Vollkreis:Direkt gegen den Wind kann mannicht segeln, sehr wohl aber schräg -im Zick-Zack - gegen den Wind kreu-zen, Wir segeln dann hoch am Wind(1)-Wenn wir nun vom Segeln hoch amWind etwas abfallen, dann segeln wirvoller als hoch am Wind (2) und dasmit weiterem Abfallen solange, bis

der Wind - und immer nur der wahreWindü - von der Seite kommt(wir fah-ren genau parallel zu den Wellen).Kommt der Wind so etwa 90°von derSeite zur Fahrtrichtung , so nennt mandies halber Wind (3). Wenn wir nunnoch weiter abfallen, so daß der Windjetzt schräg von hinten kommt, sonennt man das Segeln mit raumem

Wind (4) und das gilt solange, bis derWind direktvon hinten, von achtern(5) ins Segel bläst.Kommt der Wind direkt von achtern,so segeln wir platt vor dem Wind (einlangsamer Kurs für Ströflingsgaleeren,wir wissen es besser und kreuzen vordem Wind!),Steuern wir so weiter, müssen wir die

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Page 12: Internationaler Katamaran Grundschein

Die Kurse zum Wind

wahrer Wind

Schoten und Travellereinstellen

Schoten und Travellereinstellen

Schoten dicht,Traveller "mitt-schiffs"

Segeln "vollerals hoch amWind Segeln "mit raumem

Wind" bis "Kreuzen vordem Wind"

Schoten undTraveller ganzaufgefiert

1 "Kreuzen hocham Wind" aufSteuerbord-Bug

Manöver: Wenden

Schoten dicht,Traveller "mitt-schiffs"

Segeln "platt vordem Wind" und

Manöver: Halsenund "segeln plattvor dem Wind"

"Kreuzen hoch amWind" auf Backbord-Bug

Segeln "voller als. hoch am Wind"

"Kreuzen vor demWind" bis "segelnmit raumem Wind".

Schoten undTraveller ein-stellen

Segeln "mithalbem Wind"

Schoten und Travellereinstellen

SchotenundTravellerwechselndie Seite

Schoten undTraveller ganzaufgefiert

Der Vollkreis um eine vor Ankerliegende Yachtgesegelt: "Kreuzen hoch am Wind"aufSteuerbord-Bug(l), abfallen undsegeln "voller als hoch am Wind"(2), weiter abfallen und segeln "mit halbem Wlnd"(3), weiter abfallen zum Segeln mit"raumem Wind"(4), weiter abfallen bls zum Segeln "platt vor dem Wind"(5). Nach dem Manöver "halsen" (schiften derSegel durch den Wind auf die Backbord-Seite) das Ganze noch einmal, nur spiegelverkehrt durch anluven bis zum"Kreuzen hoch am Wind", jetzt aber auf Backbord-Bug. Nach dem Manöver "wenden" (wir drehen unseren Cat durchden Wind wieder auf Steuerbord-Bug) ist der Vollkreis geschlossen.

Segel durch den Wind auf die andereSeite schwenken (schiften), dieses Ma-növer heißt Halsen.Nun luven wir von vor dem Wind anund fahren wieder mit raumem Windbis wir auf Halbwindkurs sind; nun al-lerdings mit dem Wind von der ande-ren Seite, Luven wir weiter an, so fah-ren wir erst voller als hoch am Windbis wir wieder durch weiteres anluvenhoch am Wind kreuzen. Jetzt kreuzenwir hoch am Wind, bis die vor Ankerliegende Yacht gut auf gleicher Höhe

ist wie unser Cat. Soll nun der Vollkreisgeschlossen werden, so müssen wirunseren Cat mit dem Bug durch denWind auf die andere Seite drehen.Dieses Manöver heißt wenden. Nunsegeln wir wiederauf Steuerbord-Bug,so wie wir begonnen haben.

>abfallen = Cat vom Wind weg-steuern

>anluven = Cat zum Wind hinsteu-ern

Alle gesegeltenKurse beziehensich auf die Hauptwindrichtung,die man sich gut einprägen muß,denn alle Windanzeiger zeigen unsimmer nur den "scheinbaren Wind"an.

wenden = gegen den Wind aufdie andere Seitehalsen = vor dem Wind auf dieandere Seite

13

Page 13: Internationaler Katamaran Grundschein

Steuern und "Gas geben"

6Täglich10 Fachausdrücke

RudereinschlagGewichtstrimmvorausachternquerabachterausBackbordbugSteuerbordbugBeaufortLeebug

Mit den Schoten und dem Ruder kon-trollieren wir die Geschwindigkeit un-seres Catamarans. Wenn wir an derSchot ziehen - dichtholen - füllt sichdas Segel mit Wind und unser Catbeginnt zu segeln. Wenn wir die Schotwieder nachgeben - fieren - wird un-ser Cat wieder langsamer. Damit unsdas Halten der Schot erleichtert wird,gibt es eine Belegklemme, in die mandie Schot belegen kann.Wir erinnern uns:

Nur gegen den Wind bleibt ein Cat Istehen. I

Um unseren Cat zum Stillstand zu brin-gen, müssen wir solange anluven, biser mit dem Bug gegen den Wind zeigt.Wenn wir nun die Schoten ganzauffieren und dasRuder voll einschla-gen - indem wir den Ausleger von unswegdrücken (Manöver: beidrehen,beiliegen) - wird unser Cat ruhig lie-gen bleiben.

>Gas geben" = Schot dichtholen

>Langsamer segeln = Schot fieren

>Bremsen =Schoten auffieren undBug gegen den Wind steuern.

Wir können die Fahrt unseres Cata-marans auch sehr gut dadurch redu-zieren (beim Anlegen z.B.)- daß derVorschoter mit seinen Beinen im Was-ser bremst.

SteuernDer Steuermann versucht nun - ohnedabei nach hinten zu schauen - denCat mit dem Auslegerrohr zu steuern.Wir können das über die Bugspitzenund das Vorstag sehr gut kontrollie-ren.

Wir steuern unseren Cat nur amAusleger. Steuern an der Spurstan-ge vermeiden.

Wir werden dabei eine wichtige Ent-deckung machen: Solange unser Catdurchs Wasser gleitet, zeigen die bei-den Ruder auch Wirkung und unserCat fährt willig in die Richtung, in diewir steuern. Wenn unser Cat dage-gen steht, können wir hinten "herum-rudern" soviel wir wollen, es tut sichnix!

Nur solange unser Cat Fahrt durchsWasser macht, ist er steuerbar I

Nun sollte der Steuermann auch sei-nem Vorschoter Gelegenheit gebenzu steuern. Und dann sollten wir dasganze zum Spaß auch noch einmalrückwärts probieren ! ? Jawohl, Cata-marane können nämlich auch rück-wärts fahren! Das kann uns bei e i n e r v e r k o r k s t e n Wende später eine gr

Hilfe sein,

Gewichtstrimm

Jeder Bootskörper, der sich im Wasserfortbewegt, erzeugt Wasserwider-stand, je nach seiner Form mal mehr,mal weniger, bei unserem Cat-Rumpfist das nicht anders. Können dieWasserteilchen auf ihrem Weg vomBug zum Heck eines Rumpfes wiederohne große Wirbel hinten zusammen-strömen, so hat das im Wasser we-sentlich weniger Bremswirkung alswenn es da hinten ums Ruder herum"brodelt und zischt".

Wenn wir bei unserem Catamaran dasgesamte Mannschaftsgewichtso weitnach vorne verlagern, daß der Spie-gel ganz über die Wasseroberflächekommt, so wird uns eine göttlicheRuhe dafür belohnen - und mehr Ge-schwindigkeit bzw. leichteres Paddelnebenfalls.

Dieser Gewichtstrimm ist ganz beson-ders bei leichtem Wind wichtig; erstwenn unser Cat bei mehr Wind auchmehr Geschwindigkeit bekommt, ha-ben die Wasserteilchen am Heck nichtmehr genügend Zeit, bremsende Wir-bel zu erzeugen. Die Strömung reißtglatt ctb und wir können unser Ge-wicht wieder weiter nach hinten ver-lagern. Nun wird uns auch klar, war-um dieser Ausleger so elend lang ist:Damit wir bei leichtem Wind unserenCat auch noch steuern können, wennwir weit vorne sitzen.

Ein Catamaran wird bei leichtemWind nach vorn und auf den Lee-bug getrimmt.

. : - -Bei leichtem Wind: Mit richtigem Gewichtstrimm segelt man schneller.

14

Page 14: Internationaler Katamaran Grundschein

Check und Slippen

Das ist auch gleich die Gelegenheit,unseren Catamaran in allen anderenPunkten noch einmal einem Checkzuunterziehen, Noch können wir unsWerkzeug besorgen und eine Kleinig-keit beheben, am Wasser nicht mehr.Wir checken die Befestigung allerDrähte am Rumpf bzw. an den Püt-tingeisen: Befestigungsschrauben derPüttingeisen fest? Alle Sicherungsringein Ordnung? Mit Klebeband abge-klebt? Alle Drähte in Ordnung?Alle Schäkel fest angezogen?Laufen alle Schoten und Leinen ein-wandfrei? (Großfall ordentlich aufge-schossen und verstaut?)Trampolin ordentlich verspannt undmit Achtknoten gesichert?Sind die Schrauben der Ruderbe-schläge am Rumpf fest angezogen?Und - last not least - sind die Fock- undGroßschotklemmen richtig einge-stellt?

Der Winkel von Fock- und Groß-schotklemme muß so eingestelltwerden, daß die Schot evtl.schwerzu belegen ist, aber leicht,sofort und unter allen Umständenwieder gelöst werden kann!

Schäkel fest an-ziehen

Alle Sicherungsringemit Klebeband sichern

Slippen

Nur wenn die Segelf läche einesCatamarans wie eine Fahne frei imWind hängt, bleibt unser Cat ruhig.Deshalb ist es wichtig, daß wir ihnimmer mit dem Bug gegen den Windauf den Slipwagen legen.

Wenn man die Schot nicht aus derKlemme bekommt, ist das eine be-reits an Land vorprogrammierte Ken-terung.

Achtung !Elektrische Oberleitungen

Lebensgefahr!

Nun rollen wir unseren Cat - immer mitSegel frei und ohne Winddruck - zumStrand. Bevor wir ihn ins Wasser schie-ben, überprüfen wir jedesmal folgen-de Punkte:

> Alle Rettungswesten angezogenoder auf dem Trampolin festge-zurrt?

> Paddel dabei?> Stöpsel der Rumpflenzer und alle

Rumpflukendeckel geschlossen?> Wer steuert und wer sitzt an der

Fock? (Ab jetzt bestimmt nur nochder Steuermann was auf und mitdem Cat gemacht wird !)

> Nochmal zur Toilette?

Alles o.k. ? - dann schiebt der Steuer-mann den Cat ins Wasser, der Vor-schoter hält ihn (den Cat natürlich)dabei immer am Bug fest und gehtmit ins Wasser. Während der Vorscho-ter den Cat, weiter im Wasser ste-hend, am Bug (und nur da vorn, nir-gends anderswo!) festhält, zieht derSteuermann den Slipwagen unterdemCat heraus und bringt ihn an Landzurück (nicht mitten auf die Sliprampe,andere wollen auch noch ins Was-ser!).

Das alles geht nun mal leider nichtohne daß man nasse Füße bekommt,das gilt vor dllem auch wieder für dasReinspringen, wenn wir zurückkom-men. Spätestens jetzt sind auch Schu-he einleuchtend, denn wir haben wirk-lich nur die Wdhl, entweder unserenCdt oder unsere Schuhe duf den stei-nigen Untergrund zu setzen,

Beim Catsegeln hat das Boot denVorrang, deshalb haben Catseg-ler immer nasse Füße !

Täglich10 FachausdrückePüttingeisenSchäkelSchotklemmeRumpflenzerSlipwagenRuderbeschlägeRumpf-LukendeckelablegenanlegenRuderblätter

15

Page 15: Internationaler Katamaran Grundschein

Ablegen und Beidrehen

Es wurde ja auch wirklich langsamZeit ! Unseren ersten Ausflug machenwir bei ganz wenig Wind, um dabeiverschiedene Vorgänge leichter ler-nen zu können.

Ablegen

Der Vorschoter hält noch immer den Cat in Luv am Bug fest.

Der Steuermann*) steigt aufs Boot undmacht den Cat klar zum Ablegen.

> Er bringt die Ruderblätter in die halb-abgesenkte Position;

> er hängt die Großschot ins Groß-segel;

> er schaut noch einmal auf demCatamaran herum, ob auch wirk-lich alle Schoten und Leinen klarsind;

> Paddel und Rettungswesten ange-legt oder an Bord sind;

> Weg zur Warteposition frei ?

So, nun kann es losgehen!

Wenn der Steuermann "klar zum Ab-legen?" und der Vorschoter "klar" ist,zieht er den Catamaran an sich vor-bei (ohne Fahrt keine Ruderwirkung)und klettert von der Luvseite auf denCat (hier ist der Trapezgriff eine wert-volle Hilfe).

Etwas abfallen und mit mäßiger Fahrtin die Warteposition segeln,

Der Steuermann segelt mit wenigFahrt in die Warteposition, drehtbei und macht den Cat "klar zumSegeln".

Auflandiger Wind

Da wir zum Freikreuzen gegen denWind die Fock benötigen, hat derVor-schoter die wichtige Aufgabe, sofortnach dem Aufspringen die Fock dicht-zuholen

> Traveller in die Mitte und Schotendicht!

*)Wir werden in den folgenden Kapitelnaus Vereinfachungsgründen bei demBegriff "Steuermann" und "Vorschoter"blelben, auch wenn uns sehr wohl be-kannt ist, daß es mittlerweile Steuer-frauen und Vorschoterinnen gibt, dieviele ihrer männlichen Pendants locker"ausluven" können.

Ablandiger Wind

Großschot und Traveller ganz auf-fieren. Der Steuermann drückt denAusleger von sich weg auf vollenRudereinschlag und der Vorschoterschiebt den Cat rückwärts in einemBogen so lange ins tiefere Wasser, bissich das Großsegel mit Wind füllt.Nachdem der Vorschoter aufgestie-gen ist, fallen wir ab (Ausleger zumKörper ziehen).

> Fock weggerollt, Großschot undTraveller ganz aufgefiert;

> mit eingeschlagenem Ruder rück-wärts bis Segel Druck erzeugt;

> Vorschoter steigt auf, Steuermannfällt ab;

> Schoten und Traveller bleibenaufgefiert bis zur Warteposition

Bei viel Wind wird unser Cat diesenRückwärtsbogen nicht mehr mitma-chen, weil die Rümpfe durch den star-ken Wind weggedrücktwerden. Dannist nur noch Ablegen mit "Treiben aufdem Bug" (s.S. 24) möglich.

Bei starkem ablandigem Wind im-mer mit "Treiben auf dem Bug" ab-legen !

Nur am Bug wird der Cat festgehalten, während die "Steuerfrau" den Cat "klarzum Ablegen" macht.

Beidrehen und BeiliegenNur mit dem Manöver "Beiliegen" istes möglich,einen Cat ruhig zu stellen.

Wir erinnern uns, daß ein Catamarannur gegen den Wind zum Stehenkommt. Damit er aber auch richtigliegen bleibt, müssen wir das Beilie-gen lernen, Nur mit dem ManöverBei-drehen bzw, dem nachfolgenden Bei-liegen ist es möglich, einen Catama-ran auf dem Wasser so ruhig zu stel-len, daß wir wichtige Handgriffe ver-richten können, ohne daß der Ca-tamaran unkontrolliert in der Gegendherumfährt. Ganz gleich, ob wir et-was Wärmeres anziehen wollen, obwir unseren über Bord gefallenen Vor-schoter wieder auffischen wollen, obwir ein Unwetter abwettern oder obwir nur ganz einfach eine Segelpauseeinlegen wollen, All dies erreichen wirmit diesem wichtigen Manöver,

Page 16: Internationaler Katamaran Grundschein

Ablegen und Beidrehen

Bei viel Wind nurmit "Treiben auf

dem Bug" ablegen

Ablegen

17

Page 17: Internationaler Katamaran Grundschein

r

Warteposition und Anlegen

Nachdem unser Cat durch fieren derSchoten und steuern direkt gegen denWind zum Stillstand gekommen ist, Ru-der voll einschlagen (wir drücken denAusleger von uns weg). Nun wird un-ser Cat ein kurzes Stück rückwärts indie alte Richtung segeln und dannruhig liegen bleiben.

Beiliegen ist nur mtt voll ein- geschlagenem Ruder möglich.

>Alle Schoten und den Travellerauffieren und gegen den Wind steu-ern;

> wenn der Cat zum Stillstand gekom-men ist, voller Rudereinschlag (Aus-leger wegdrücken);

> Ruder muß immer voll eingeschla-gen bleiben.

Die WartepositionDie Warteposition ermöglicht uns,schwierige Manöver in Ruhe vorzube-reiten.Genauso wie ein Flugzeug in einerWarteposition so lange kreisen muß,bis die Landebahn frei ist, müssen wirmit unserem Cat in einer Wartepositi-on beiliegen, bis wir ohne Risikoanlegen können. Diese Wartepositionbefindet sich außerhalb der Ba-dezone, außerhalb des Bojenfeldes,außerhalb der Brandung, jedoch inSichtweite des Anlegepunktes. Hierdrehen wir bei und bereiten unserenCatamaran zum Segeln oder auf dasAnlegemanöver vor.

In der Warteposition können wir inRuhe unseren Cat segelklar ma-chen, auf den Lehrer warten, usw.

Tr<

Täglich10 Fachausdrücke

Wartepositionbeidrehenbeiliegenauflandiger Windablandiger WindTravellerTrapezgrifffreikreuzenVorschoterTreiben auf dem Bug

Beiliegen ist die einzige Möglichkeit, einen Catamaran "ruhig zu stellen".

Diesmal machen wir unseren Cat inder Warteposition klar zum Anlegen

> Wir rollen die Fock weg (außer wirmüssen direkt gegenan kreuzen);

> wir holen dir Ruderblätter halb auf;

> wir holen die Schwerter auf oder wirmachen sie zumindest klar zumAufholen, wenn wir noch gegenankreuzen müssen;

> bei viel Wind lösen wir noch denVorliekstrecker.

> Und nun besprechen wir mit unse-rem Vorschoter in aller Ruhe dasAnlegemanöver und gehen mit ihmdie Reihenfolge des Manöversdurch.

Erst wenn alle Punkte und Handgriffeausführlich besprochen sind, der Anle-geplatz frei ist und die Köpfe allerSchwimmer gesehen worden sind, inlangsamer Fahrt mit dem Anlegenbeginnen.

AnlegenWir segeln mit gemäßigter Fahrt zumStrand zurück. Dortbeendenwir unserAnlegemanöver immer mit einemAufschießer gegen den Wind. DerVorschoter bremst dabei mit den Bei-nen im Wasser das Tempo, springtnach dem Aufschießer ins Wasser undhält den Cat am Bug fest. Der Steuer-mann holt den Slipwagen.

Ablandiger Wind:

Wir kreuzen mit Fockhilfe und Scho-ten dicht im Zick-Zack zum Liegeplatz.

Auflandiger Wind:

Wir segeln mit aufgerollter Fock,aufgefierter Schot und aufgefiertemTraveller mit "gebremster" Fahrt inRichtung Liegeplatz. Vor dem Ufer -inetwa knietiefem Wasser- segeln wir

einen Aufschießer und der Vorschoter(Bremser) springt ins Wasser.Das klappt jedoch nur bei leichtemWindi

Bei mäßigem oder starkem auf-landigem Wind mit dem Manöver"Treiben auf dem Bug" anlegen.

Ablandiger Wind:

> ohne Fock ablegen, mit Fock an!e-gen.

> Bei viel Wind nur mit "Treiben aufdem Bug" ablegen.

Auflandiger Wind:

> mit Fock ablegen, ohne Fock an-legen.

> Bei viel Wind nur mit "Treiben aufdem Bug" anlegen.

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Page 18: Internationaler Katamaran Grundschein

Warteposition und Anlegen

Bei viel Wind nurmit Treiben auf

dem Bug" anlegen

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Page 19: Internationaler Katamaran Grundschein

Manöver: Wenden

Schoten "gefühlv-oll" dicht, bis derCat "angesprun-gen"lst, dann ganzdicht.

Wenn die Segel-latten umsch/a-gen, die Fockwen-Wenden

Beim Wenden steuern wir den Cat miidem Bug durch den WindDurch die beiden schlanken Rümpfefahren Catamarane "wie auf Schie-nen" und drehen nicht so gut wie Ein-rumpfboote. Das bedeutet, daß wirdurch den Wind in einem Bogen fah-ren müssen ohne daß unserCatamaran stehen bleibt.

Die Wende kann deshalb nur voneinem Kurs hoch am Wind gefah-ren werden, nie von einem Kursder voller ist.

Der gesteuerte Bogen ist erst weit undsoll mit abnehmender Geschwindig-keit enger werden.Er entsteht ganzautomatisch, wenn wir immer mit dergleichen Kraft anluven, Dadurch daßmit nachlassender Geschwindigkeitauch der Ruderdruck geringer wird,wird der Bogen automatisch immerenger.

Beim Wenden am Ausleger mit dergleichen Kraft luven.

Mit dem Anluven zur Wende gehenVorschoter und Steuermann von derAusreitposition in die Mitte aufs Tram-polin, Dabei legt der Steuermann denAusleger in die andere Hand. Ganzwichtig ist dabei, daß beim Umlegendes Auslegers der Rudereinschlagnicht verändert wird. Das ist die ei-gentliche Kunst beim Wenden. Oftwird aufgeregt am Ausleger gezap-pelt, dadurch bleibt der Catamaranstehen und die Wende ist "verkorkst".

Raum in Luv frei?"Klar zur Wende?"Mit gleichbleit

anluven

Ausleger ohne Hektik und ohneden Rudereinschlag zu verändernin die andere Hand legen

Nun nimmt der Steuermann mit derfreien Hand die Großschot aus derKlemme und fiert etwas auf. Das istsehr wichtig, damit der Catamaranmit dem Heck ganz durch den Winddrehen kann.Fieren wir die Großschot nicht auf,dann wird unser Großsegel das Heckdes Catamarans wie bei einer Wind-fahne immer wieder zurückdrückenund wir bleiben in der Wende stehen.Die Wende ist "verkorkst".

Im Wind die Großschot aus derKlemme!

Solange der Catamaran Fahrt macht,wird er auch willig mit dem Bug durchden Wind gehen, wenn wir am Ausle-ger mit der gleichen Kraft steuern.Eine große Hilfe beim Wenden ist da-bei, wenn wir die Fock solange auf

Page 20: Internationaler Katamaran Grundschein

Manöver: Wenden

e i> Segeln wir hoch am Wind und ist

genug Raum in Luv vorhanden ?

> "Klar zur Wende?" Nach: "ist klar",mit gleichbleibender Kraft anluven,in die Mitte aufs Trampolin.

> Ohne Bogenänderung Ausleger in

Weiter gleichmässigden Windund mit der

freien Hand dieGroßschoKlemme

der

dem alten Bug stehen lassen, bis derCat ganz durch den Wind gedreht hat.Er bleibt zwar durch dieback-gestellteFock auf dem neuen Kurs stehen,dreht aber bessermit dem Bug aufden neuen Kurs.Wenn die Segellatten des Großsegelsumgeschlagen sind - bei wenig Windmuß man manchmal nachhelfen -,

Ausleger, ohne denRudereinschlag zuveränden, auf dieandere Seite in dieandere Hand

In die Mitte aufsTrampolin "ist klar"

die Fock wendet der Vorschoter undder Steuermann holt die Großschotgefühlvoll dicht. Hat der Cat wiederFahrt aufgenommen, holen wir dieSchoten ganz dicht.

Mit fortschreitendem Können solltenwir uns allerdings bemühen, auf dieseFockhilfe zu verzichten. Einmal weil esauch Catamarane gibt, die keineFock haben, zum anderen weil derCat nach jeder Wende steht und wirdoch dds schnelle Wenden lernenwollen.

Wende "verkorkst"?

Ist der Cat in der Wende stehenge-blieben? Kein Problem (das wird unsnoch öfter pdssieren). Was war derGrund?

? Nicht von ganz hoch am Wind an-gefahren?

? Bogen nicht ruhig gesteuert?

? Beim Handwechsel mit dem Ausle-ger "gerudert"?

? Großschot nicht aus der Klemmegenommen?

Irgendwann wird unser Catamarannun beginnen rückwärts zu segeln (ja-wohl Catamarane können duch rück-

die andere Hand nehmen undGroßschot aus der Klemme.

> Gefühlvoll weitersteuern bis Catganz durch den Wind gedreht hat.

> Nach Lattenumschlag Fock wen-den, mäßig dichtholen.

> Wenn der Cat angesprungen ist,Schoten dicht.

wärts segeln!) und wenn wir unser Ru-der so eingeschlagen lassen, wie beiunserer verkorksten Wende, so wirdunser Cat wieder rückwärts auf dendlten Bug zurücksegeln. Stellen wir esaber auf die andere Seite, so wirdunser Cat willig rückwärts auf denneuen Bug segeln und genau daswollen wir ja erreichen.

Eines sollte uns nach einer verkork-sten Wende nicht mehr passieren: ddßwir vergessen vor dem Rückwärtsfah-ren das Ruder auf die andere Seite zulegen, so daß unser Cat auf die alteSeite zurückdreht. Eine Wende kannduch aus Sicherheitsgründen er-forderlich werden und ein Zurücktrei-ben auf den alten Bug hätte evtl.fatale Folgen.

> Wenn unser Cat in der Wende ste-henbleibt: Vor dem Rückwärts-segeln das Ruder auf die andereSeite legen

2l

Page 21: Internationaler Katamaran Grundschein

Manöver: Halsen

Segeln vor dem

Um nach Lee zu kommen, seg lnZick-Zack mit einem"tiefen Raschotkurs" - segeln platt vor dem Windist langweilig! Fock, Großsegel undTraveller sind dabei ganz aufgefiert,Der Steuermann fällt solange ab, bisdie offene Fock im Windschatten desGroßsegels einzufallen beginnt. Wennwir jetzt etwas anluven, wird sie wie-der voll. Die Kunst ist, einen Raum-windkurs zu steuern, bei dem dieFockgerade eben noch nicht einfällt. Dasist unser Kurs nach Lee

Beim tiefen Raumschotkurs: Dieaufgefierte Fock fällt gerade ebennoch nicht ein!

Es geht aber auch schneller mit "Kreu-zen vor dem Wind" (s.S.43)

Gewichtstrimm für neu-en, tiefen Raumschotkurseinnehmen

Beim Halsen drehen wir unseren Catmit dem Heck durch den Wind. Vomtiefen Raumwindkurs zum tiefenRaumwindkurs auf die andere Seite.Wir steuern einen Bogen nach Leedurch den Wind und schiften dabeidie Segel auf die andere Seite.Fürdieses Manöver benötigen wir reich-lich Platz (bei einem schnellen Catund viel Wind gut 30-50 m), deshalbals erstes einen Blick unter den Segelnhindurch , ob genügend Raum in Leevorhanden ist.

Blick unter den Segeln hindurch:Genügend Raum zum Halsen vor-handen?

Abfallen auf platt vor den Wind, Steu-ermann und Vorschoter gehen in dieMitte aufs Trampolin, der Vorschoterblickt in Fahrtrichtung, der Steuer-mann nach achtern.

Abfallen auf Vorwindkurs, Vor-schoter und Steuermann gehen indie Mitte aufs Trampolin

Fock halsen und Auslegeraus dem Wasser flschen

Kommando:"Klar zur Halse?"Vorscho-ter: "Ist klar" (aber nur, wenn auchwirklich alles klar ist!). Der Steuermannwirft den Ausleger nach achtern insWasser und steuert mit der gleichenHand an der Spurstange weiter.Mit der freien Hand außen um das

Den Ausleger nach achtern insWasser werfen und mit der glei-chen Hand an der Spurstangeweitersteuern

"Ist klar", Ausleger ins Was-ser und mit gleicher Handan der Spurstange weiter-steuern

Genug RaumAuf Vorwindkurs in dieMitte aufs Trampolin "klarzur Halse?"

I22

Page 22: Internationaler Katamaran Grundschein

Manöver: Halsen

Schotenbündel an die Spurstangegreifen. Dieses Umgreifen an der Spur-stange wird uns bestimmt anfänglichetwas verwirren. Es ist die einzigeMöglichkeit, mit Traveller-Bedienungzu halsen ohne das Steuer loszulas-sen

Nun fassen wir mit der frei geworde-

nen Hand unterhalb des Segels andas Schotenbündel, steuern den Catin einem weichen Bogen durch denWind und führen beim Segel-Um-schlag mit dem Schotenbündel denTraveller auf die neue Seite, Dabeidämpft unsere Hand den Segel-Um-schlag etwas ab.

Dabei kann es sehr nützlich sein, wenn

Und das Schotenbündelbeim Umschlag mit derHand abfedern, Stütz-ruder geben.

Im Bogen durchden Wind steuern

Mit der freien Hand außenum das Schotenbündel andie Spurstange greifen undmit der anderen an dasSchotenbündel

Mit der freien Hand außen um das :Schotenbündel an die Spurstangegreifen.

Das Schotenbündel unter dem Se-gel ergreifen, im weichen Bogendurch den Wind steuern und mitder Hand den Segel-Umschlag ab-federn.

wir in dem Moment, in dem das Segelauf die andere Seite umschlägt, mitdem Ruder etwas Stützruder geben,weil das umschlagende Segel dieDrehbewegung unseres Catamaransbeschleunigt.Unter Stützruder versteht man ein Ge-genruder beim Segel-Umschlag (einkurzes Abfallen also), um ein unge-wolltes Beschleunigen auf dem neu-en Bug zu vermeiden, da wir uns be-reits auf relativ raumem Kurs befin-den.Dieses Stützruder geben ist ganz be-sonders bei viel Wind wichtig, da dasGroßsegel j a erst umschlägt, wennwir uns bereits raum auf dem neuenKurs befinden,

i e i

Beim Segel-Umschlag Stützrudergeben

Fock schiften und den Ausleger wie-der aus dem Wasser fischen. Die rich-tige Sitzposition nach Gewichtstrimmeinnehmen und mit tiefem Raum-schotkurs weitersegeln.Bei sehr viel Wind kann halsen riskantsein, wir sollten dann statt dessen lie-ber eine Q-Wende segeln (s.S.35).

> Blick unter den Segeln hindurchnach Lee, Raum für Manöver frei ?

> Abfallen vor den Wind und in dieMitte aufs Trampolin;

> Kommando "Klar zur Halse ?" Ant-wort "ist klar!"

> Ausleger ins Wasser und mit qlei-cher Hand an der Spurstange steu-ern.

> Freie Hand greift außen um dasSchotbündel herum an die Spurstan-ge.

> Mit der freien Hand Schotenbündelergreifen, durch den Wind steuernund Segel-Umschlag abfedern.

> Beim Segel-Umschlag Stützruderge-ben;

> Fock halsen;

> Ausleger und Großschot fischen.

> Sitzposition nach Gewichtstrimmeinnehmen.

23

Page 23: Internationaler Katamaran Grundschein

Manöver: Treiben auf dem Bug

HalsenSo soll die Halse gesteuertwerden:

vom "tiefen Raumschot-kurs" steuern wir einenweichen Bogen

auf einen Kurs "platt vor denWind" (Fock fällt ein)

und weiter mit dem Heck durchden Wind

und weiter bis das Großsegelumschlägt

beim Segelumschlag kurzStützruder geben

und segeln weiter auf"tiefem Raumschot-kurs".

und das müssen wir dabeitun:

Blick unter den Segeln hin-durch nach Lee: Ist genugRaum für das Manöver vor-handen?

In die Mitte aufs Trampolin.Kommando: "Klar zur Halse?"und wenn der Vorschotermeldet: "ist klar"den Ausleger nach achternins Wasser

und mit der gleichen Hand ander Spurstange weitersteuern.Mit der freien Hand greifenwir außen um das Schoten-bündel an die Spurstangeund mit der anderen Hand andas Schotenbündel

beim Segelumschlag federnwir mit der Hand am Schoten-bündel etwas ab

Fock halsen

Ausleger fischen und Trimm-position für "tiefen Raum-schotkurs" einnehmen.

Treibenauf dem Bug

Treiben auf dem Bug ist die Mög-lichkeit mit einem Catamaran beiviel Wind langsam rückwärts zusegeln

Sehr sicher: Mit "Treiben auf dem Bug" nach Lee

Wir beginnen unser Manöver Treibenauf dem Bug nach dem Beidrehen.Wir erinnern uns noch vom Beiliegen:

Fock wegrollen oder backgestellt;Ruderblätter hochgezogen;bei viel Wind Vorliekstrecker lösen.Das gleiche machen wir nun genau inLuv des Anlegepunktes undnehmen den Traveller in die Mitte.

Nun greift sich der Vorschoter in Leeeinen Trapezgriff und rutscht, sich dar-an festhaltend, bis zumVorstag-Pütting nach vorn. Der Steu-ermann nimmt die Großschot ca. 4/5dicht und belegt sie. Dann rutscht erebenso mit der Hand am Trapezgriffnach vorn in Richtung Bug, Das solltefix gehen, damit unser Cat keine Ge-legenheit hat, nach vorn zu segeln.Das Gewicht der beiden "Bugsurfer"muß mindestens soweit nach vorn ver-lagertwerden, daß beide Ruderblätterganz aus dem Wasser sind.

Unser Catamaran wird nun willig ingerader Linie nach Lee wegtreiben,dabei kann man mit den Beinen imWasser auch noch die Geschwin-digkeit und die Richtung etwasbeeinflussen.

Dieses Manöver funktioniert immer,auch bei viel Wind und hoher Bran-dung (s.S.45). Je näher zum Ufer manes beginnt, desto schneller und pro-fess ionel ler muß es gehen, Alsoprobieren wir's mal:

> Beidrehen in Luv des Anlegepunktes

Fock wegrollen, Ruderblätter auf-> holen

Vorliekstrecker lösen, Traveller in> die Mitte

Großschot nicht ganz dicht holen> und das Gewicht so weit nach vorn

auf die Bugspitzen, daß die Ruder-blätter aus dem Wasser sind.

Am Trapezgriff festhalten.

24

Page 24: Internationaler Katamaran Grundschein

Kentem und Aufrichten

Seit der Konstruktion des Wing (ein A-Cat 1966 vonK.J.Enzmann) ist bekannt, daß Catamarane nach einerKenterung auf der Seite liegen bleiben, wenn der Mastausreichend Auftriebsvolumen hat, wasserdicht und nichtzu schwer ist. Leider sind auch heute noch nicht alleCatamarane so ausgerüstet; es ist deshalb durchaus sinn-voll, wenn man sich später einmal irgendwo einen Catchartert, sich zu erkundigen, ob er ein Durchkenter-Cat ist.

Wer einen Catamaran - vor allem bei mehr Wind - vollsegelt, fällt gelegentlich auch damit um (kentern). Außereinem Vollbad kann dabei nicht viel passieren. ModerneCatamarane kann man ohne große Probleme wieder aufdie Beine stellen, wenn dabei ein paar Punkte in derrichtigen Reihenfolge beachtet werden:Schon an Land informieren wir uns, wo die Aufrichteleineist und wie sie funktioniert. Ist keine dran, so befestigen wireine am Mastfuß.Nach einer Kenterung hat der obere Rumpf das Bestre-ben, durch sein Gewicht den Mast unter Wasser zu drük-ken. Wenn wir oben auf dem Rumpf sitzen bleiben, ver-stärken wir mit unserem Gewicht diese Tendenz zumDurchkentern! DeshalbNun vergewissern wir uns, daß auch alle Mitsegler am

sofort vom oberen Rumpf herunter, um Durchkenternzu vermeiden!

treibenden Cat dranhängen oder ihn zumindest sicherschwimmend erreichen können.Ein Catamaran, der gekentert ist, hat durch das aufge-stellte Trampolin eine große Windangriffsfläche und treibtso schnell ab, daß er mit Schwimmen nicht mehr erreichtwerden kann,

Kann jemand den treibenden Cat schwimmend nlchtmehr erreichen, so muß der Catamaran durchge-kentert werden! ij

Täglich10 Fachausdrücke

wendenhalsenStützruderschiftenLattenumschlagalter Bugneuer Bugbackstellenkenterndurchkentern

Dazu stellen wiruns auf denquerliegendenMast und drük-ken so den Catganz"kopfüber".Der Cat treibtjetzt wesentlichlangsamer abund kannschwimmendwieder erreichtwerden. Wie wirihn aus diesemZustand wiederin die waage-rechte Lage be-kommen s.S.35.

Als erstes: runter vom oberen Rumpf

Alle Mitsegler am gekenterten Cat?

Schoten und Traveller ganz auffieren

Bei viel Wind Fock wegrollen

25

Page 25: Internationaler Katamaran Grundschein

Kentern und Aufrichten

Warten bis die Segel in Luv sind

Waagrecht hängen (eine wäre von Vorteil)

Keine der Kopf ist nlcht gefährdet

Wenn wir unseren Cat aufrichten, bekommt er Wind insSegel und wird sofort lossegeln, oder gleich wieder nachder anderen Seite kentern.

Großschot, Fockschot und Travellerleine ganz auffieren,Ausleger nach hinten zwischen die Ruder legen

Bei sehr viel Wind ist es ratsam, zusätzlich die Fock wegzu-rollen.

Einen Catamaran gegen den Wind aufzurichten, kostetnur unnötige Kraft - wenn es überhaupt gelingt. Wir wartendeshalb ab, bis der Cat sich soweit gedreht hat, daß Mastund Segel nach Luv zeigen. Der Cat macht das irgend-wann ganz von selbst.

Warten bis der Cat soweit gedreht hat, daß Mast undSegel in Luv sind

und wieder auf den Cat

Nun holen wir uns die Aufrichteschot vom oberen Rumpfund hängen uns daran in gestreckter Haltung waagrechtübers Wasser, je tiefer, desto besser (die Schultern dürfenruhig die Wasseroberfläche berühren).

Aufrichten nur in gestreckter Haltung mit den Schulternknapp über der Wasseroberfläche

Je nach Catamaran-Typ benötigt man wenigerGewicht, um ihn wieder aufzurichten. Auch der Wind istbeim Aufrichten sehr behilflich, je mehr Wind desto leich-ter geht es.

Wenn er sich dann etwas aufrichtet und wir liegen deshalbim Wasser, an der Aufrichteschot hochziehen. Nun wird er- erst langsam, dann immer schneller - wieder auf dieBeine kommen. Keine Bange, daß der Rumpf auf den Kopffällt. Der Rumpf kommt nur relativ langsam, uns ist keinsolcher Fall bekannt.Jetzt heißt es, möglichst schnell auf den Cat klettern. Amschnellsten geht es in der Ecke zwischen Hauptbinder undRumpf, Am wenigsten Mühe macht es, wenn wir hinterdem Gabelseil den Bug ins Wassser drücken, mit demBauch auf den Rumpf rutschen und dann - je ein Arm undein Bein auf jeder Seite - zurück aufs Trampolin robben.

Nun gönnen wir uns eine kurze Erholungspause und räu-men auf unserem Cat wieder alle Schoten und Leinen auf.Eine gute Gelegenheit, darüber nachzudenken, warumwir gekentert sind. Großschotklemme zu tief eingestellt ?Oder haben wir unser eigenes Können überschätzt?Manchmal ist es klüger, diese Warnung zu verstehen undmit eingerollter Fock heimzufahren,

> Sofort vom oberen Rumpf runter und Verbindung zumCat nicht verlieren.

> Cat mit Segel nach Luv drehen lassen.

> Großschot, Fockschot und Traveller ganz auffieren.Fock bei viel Wind wegrollen.

> Beim Aufrichten waagrecht über dem Wasser hängen(Schulter darf das Wasser berühren).

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Page 26: Internationaler Katamaran Grundschein

Natur und Umwelt

vor einigen Jahren erstmals vonNaturschutz im Zusammenhang mitder Ausübung des Segelsports dieRede war, sah man selbst in Insider-kreisen manchmal erstaunte Gesich-ter. Niemand konnte sich vorstellen,daß Segeln eine Gefahr für Natur undUmwelt darstellen könnte. Ist es dochgerade das Erlebnis mit der Natur,was uns am Segeln so begeistert.Unser Freizeitverhalten hatsich grund-legend geändert. Viel mehr Men-schen als früher begeben sich heuteaufs Wasser, um Freizeit und Erholungzu finden.Gerade deshalb dürfen wir nie ver-gessen, daß es im und am Wassereine Ökologie gibt, die schon langevor uns da war und deren besondererSchutz uns alle angeht.In Zusammenarbeit mit den Natur-schutzverbänden wurden 10 Golde-nen Regeln für den Schutz von Naturund Umwelt für Wassersportler aufge-stellt.Wir werdenuns auch daran halten:Diese Lehrheft wurde auf chlorfrei gebleich-tem Papier gedruckt.

Goldene Regeln für Naturund Umwelt:

Sensible BereicheFahren Sie nicht in Röhrichtbestände,Schilfgürtel und dicht bewachseneUfergebiete ein. Meiden Sie auch be-wachsene Flachwasserzonen, Sand-und Kiesbänke.

2. Auf Abstand bleibenHalten Sie möglichst großen Abstandzu solchen sensiblen Bereichen.

3. NaturschutzvorschriftenBeachten Sie besonders in Natur-schutzgebieten die geltenden Vor-schriften.

4. Rücksicht in FeuchtgebietenFeuchtgebiete sind Lebensraum sel-tener Tiere und Pflanzenarten voninternationaler Bedeutung. SchützenSie diese Natur.

5. Starten und AnlandenSie sollten nur dort starten und an-landen, wo dies vorgesehen ist und

wo Sie ganz sicher keinen Schadenanrichten können,

6. Wertvolle LebensräumeNähern Sie sich - ob von Land odervom Wasser - nicht Schilfgürteln unddichtbewachsenen Uferbereichen.Sie dienen Vögeln, Kleintieren undPflanzen als Lebensraum.

7. Im Watt - Abstand von Seehund-bänken undUm die Tiere nicht zu stören, solltenSie einen Abstand von mindestens300 bis 500 Metern einhalten.

8. Beobachten und fotografieren SieTiere nur aus der Ferne.

9. WasserqualitätHalten Sie das Wasser sauber. Ab-fälle gehören weder in die Land-schaft noch ins Wasser!

Informieren Sie sich über beste-hende Regeln, machen Sie sie sichzu eigen und weisen Sie auch ande-re Wassersportler auf sie hin.

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Page 27: Internationaler Katamaran Grundschein

Sicherheit über alles

Sicherheit über allesCatamaransegeln ist die schönste Ne-bensache der Welt und bei Beach-tung der wichtigsten Sicherheits-vorkehrungen auch ohne Risisko. Aber- wie überall im Leben - kann auchbeim Segeln durch Dummheit, Igno-ranz und Selbstüberschätzung derSpaß zum bitteren Ernst werden. Nurwas man nicht kennt und nicht ab-schätzen kann, ist wirklich gefährlich,deshalb wollen wir uns noch ganz in-tensiv mit dem Risiko auseinanderset-zen, das wir beim Catamaransegelneingehen.

wir unfreiwillig kentern und dabei län-gere Zeit im Wasser herumschwimmenoder daß ein plötzliches Gewitternach einem schönen Sommertag auf-zieht.

Kleidung

Bevor Segeln gehen, machenwir uns intensiv Gedanken darüber,was wir heute für Segelkleidung anle-gen (es lohnt sich !).Es haben schon wesentlich mehr Cat-segler jämmerlich gefroren weil sie zuleicht angezogen waren, als ge-schwitzt; denn daß man auch etwasausziehen kann, ja da kommen ir-gendwann alle drauf.

daß

Overall, und Schuhe sind beim Catsegelndie "Mindestkleidung". Bei viel Wind dagegen ist einNeopren- oder Trockenanzug besser

Die größte Gefahr droht uns durchUnterkühlung, deshalb ist dieWassertemperatur unser wichtig-stes Kriterium.

Dicke warme Kleidung hält auch imWasser wärmer als dünne und schütztso vor Unterkühlung, auch wenn sietropfnass ist. Sie "zieht auch nicht nachunten", wie fälschlicherweise immerbehauptet wird, denn Wasser wiegtim Wasser nichts.

Wenn Wind über nasse Kleidung odernasse Haut streicht, entsteht Verdun-stungskälte, die uns spätestens beimKreuzen gegen den Wind - da nimmtder Wind nämlich noch erheblich zu -unangenehm in Erinnerung ruft, daßwir evtl. zu leicht angezogen sind

(Windchill-Factor

Lufttemperatur undWindstärke spielendeshalb in unsererEntscheidung "wasträgt der Segler vonWelt heute?" einewichtige Rolle.

Und wenn schonwirklich einmal dersonnige warmeFlautentag für dieBadehose droht,

: dann wir im-

nen wind- und re-genfesten Overalldabei, den wir an-ziehen können,wenn es auffrischt.

Es versteht sich vonselbst, daß Segel-kleidung in Sig-nalfarben (gelb,orange, rot) undnicht in weiß odermarineblau seinsoll. Weiß nunmal in weißenWellenkämmen nurschwer zu sehen.

Brillenträger binden die Brille an einemBändsel, damit sie auch nach einemVoll-Waschgang noch vorhanden

Bei Badehosenwetter sollte auch be-dacht werden, daß Sonneneinstrah-lungauf dem Wasser um vieles stärkerist als an Land, deshalb keinesfallslänger aufs Wasser ohne ausrei-chenden Sonnenschutz (lange Ärmelund Beinkleider, Sonnenkappe und -Brille, Sunblocker auf Nase, Wangenund Nacken,

Grundsätzlich tragen wir beim Catse-geln immer eine Rettungsweste! Sieist unsere Lebensversicherung! Undwenn einmal der Fall eintritt, daß wirsie bei Flaute und unerträglicher Hitzeschon nicht mehr tragen können, soist die Rettungsweste auf jeden Fallgriffbereit an Bord, auf dem Trampo-lin festgezurrt, alles andere wäre sträf-licher Leichtsinn.

Das gleiche gilt auch fürSchuhe! Werbarfuß segelt, geht ein sehr großesRisiko ein, sich zu verletzen. Grund-sätzlich ist - auch bei wärmstem Wet-ter - ein wind- und wasserdichterOver-all mit an Bord. Wir wissen nie wie sichdas Wetter entwickelt, auch wenn esbeim Ablegen noch so heiß ist.Auch Handschuhe sind bei starkem

Nie ohne Rettungsweste, Schuheund Regenoverall an Bord zum Se-geln!

Wind ein guter Schutz vor Verletzun-genDie richtige Kleidung ist schon derhalbe Spaß am Catamaransegeln!

Und nach dem Segeln sollten wir un-sere Sachen ordentlich zum Trocknenaufhängen. Es ist ausgesprochen un-angenehm, am nächsten Morgen

Segelkleidung an-zuziehen.Jeder erfahrene Segler wird, bevor er

> Wassertemperatur, Lufttemperatur,Windstärke und Sonneneinstrah-lung gecheckt?

> Immer eine Rettungsweste anzie-hen oder auf dem Trampolinverzurren

> Immer Schuhe an den Füßen

> Auch bei schönstem Wetter immereinen Regenoverall und ausrei-chend Sonnenschutz dabei

Über Wetter,vierbesonderheiten informiert?

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Page 28: Internationaler Katamaran Grundschein

Risiko?

aufs Wasser geht, die Bedingungenund das Risiko abschätzen, das er ein-geht. Der weniger erfahrene Seglersollte es umso mehr tun.

Windstärke und -Richtung

Bei starkem, ablandigem Wind amMeer ist man leicht geneigt, dieBedingungen zu unterschätzen, weildie Windstärke durch die Landabdek-kung verfälscht wird und kaum Wellezu sehen ist. Aber gerade diese Be-dingungen sind am gefährlichsten,denn bei der kleinsten Havarie treibtuns der starke Wind aufs offene Meer.Oft reicht auch schon Tidenströmungoder nicht ausreichendes Können imKreuzen gegen den Wind, um einenAusflug fatal enden zu lassen,

Einhandsegeln

Catamarane segeln auch ohne Be-satzung noch ganz beachtlich (oftschneller als Das bedeutet, daßeiner, der beim Einhandsegeln aufdem Meer vom Cat fällt und die Ver-bindung zum Cat verliert, ohne frem-de Hilfe keine Chance hat.Wir merken uns deshalb, daß es im-mer sicherer ist - und auch lustiger - inder Gruppe zu segeln und daß wir füreinsames Einhandsegeln immer be-sondere Vorsichtsmaßregeln einhal-ten müssen (Unser Segellehrer wirdgern ausführlich darüber sprechen,wenn wir ihn danach befragen).

WetterentwicklungFür einen guten Segler reicht es nicht,daß er über das Wetter nur meckert,er tut gut daran, sich auch damit zubeschäftigen, um auf einen Wet-terumschwung (Gewitter, Sturm, Flau-te o.ä.) besser vorbereitet zu sein.Wir merken uns, daß jede größereschwarze Wolke - und natürlich nochmehr jede schwarze Wolkenwand,deren hinterer Rand nicht mehr zusehen ist - eine unangenehme Über-raschung in sich bergen kann. Imgünstigsten Fall ist es nur ein kalterRegenschauer, es kann aber auchein saftiges Gewitter mit einem Infer-no an Sturmböen daraus werden.

Wenn so etwas zu erwarten ist - und eserzähle mir keiner, daß es nicht zusehen gewesen wäre! - dann vorheran Land oder in Landnähe segeln!Wenn die ersten Böen vorher einfal-len, sofort beidrehen (Fock wegrol-len) und wenn es ganz dick kommt:Großsegel auf dem Wasserdraufsetzen und erst mal abwettern,die ersten Sturmböen sind erfahrungs-gemäß die stärksten.

Havarie

Natürlich kann an unserem Cat beimSegeln auch einmal etwas kaputtge-hen . Das sollte nicht passieren undwir werden hinterher auch zerknirschtfeststellen, daß man es durch einen

ordentlichen Check vor dem Segelndurchaus hätte vermeiden können.

Aber es ist nun mal passiert. Wenn esirgend geht, mit einer Notreparaturzum nächsten Strand segeln; ist dasnicht möglich, auf dem havariertenCat bleiben (er ist unsinkbar) und beiAnnäherung anderer Boote die Not-fliege machen = durch Auf- und Ab-bewegen der beiden Arme auf sichaufmerksam machen.ist international bekannt und be-deutet "ich benötige dringend Hilfe",Ein Cat - und wenn er noch so kaputt

Auf keinen Fall und unter keinenUmständen vom Catamaran weg-schwimmen!

ist - ist hundertmal besser auf einerWasserfläche zu sehen als der Kopfeines Schwimmers. Abgesehen davonkann man in Segelkleidung sowiesokaum schwimmen.

Die Angst

Angst ist ein ganz natürlicher Instinkt,der uns davor warnt, etwas zu tun,dessen Bewältigung wir uns nicht zu-trauen. Also durchaus etwas Positi-ves, dessen wir uns nicht zu schämenbrauchen.Angst lähmt wichtige andere Reflexe

Wer keine Angst mehr empfindet,kennt entweder das Risiko ganzgenau oder er ist strohdumm!

und macht uns handlungs- und lernun-fähig. Deshalb: Wenn man Angst hat- oder ein Mitglied an Bord - dann istes am besten, mit wenig Fahrt undreduzierter Segelfläche zum Ufer zufahren. Angst ist keine Schande son-dern ein Zeichen von Vernunft!Laß Dich von "großmauligen Se-

Heben und Senken der seitlich ausgestreckten Arme ist ein internationalesNotsignal und bedeutet: "lch brauche Hilfe!"

gelhelden" zum Segeln überre-den, wenn Du selber kein gutesGefühl dabei hast!

Windstärke oder/und -Richtung ge-fährlich?

> Muß ich unbedingt allein segeln?

Wetter unproblematisch?

Catamaran technisch in Ordnung?

> Ein sicheres Gefühl?

29

Page 29: Internationaler Katamaran Grundschein

Alles was Recht ist

Wie im Straßenverkehr so gibt es auchauf dem Wasser geltende Vorfahrts-regeln und Gesetzesvorschriften, die

kennen müs-sen. Da bekanntlich Unwissenheitnicht vor Strafe schützt, sind wir ver-pflichtet, uns genau zu informierenbevor wir ein uns unbekanntes Ge-wässer befahren wollen. Für vieleGewässer gelten revierspezifischeEinschränkungen oder Verbote, diewir als Segler wissen müssen und überdie wir uns informieren können: beiörtlichen Segel- und Surfschulen, beiHafenmeistern und Fischern oder beider örtlichen Wasserwacht. Ganz be-sonders hervorzuheben sind hier:

> Sturmwarnsignale

> Gezeiten und deren Strömungen

> Sandbänke oder andere Un-

> Sperrzonen, die unter Natur- oderLandschaftsschutz stehen.

Es gibt auch Bedingungen, unter de-nen Catamaransegeln schlichtwegverboten ist. Ddzu gehört Catsegelnbei Ndcht, (dd ohne vorschriftsmäßi-ge Lichterführung) oder bei Nebel undschlechter Sicht (keine akustischen Si-gndle möglich). Auch muß wohl nichtextra erwähnt werden, daß man mit

nicht in Bade-oderNaturschutzzonen herumpfeift. ZumWegerecht gehört duch immer, daßman kurshaltepflichtig ist. Das bedeu-tet, daß wir, wenn wir Wegerecht ha-ben, also nichtso lange unseren Kurs beibehaltenmüssen, bis eine Kollision droht, weilder andere "schläft". Erst, wenn dieGefahr einer Kollision definitiv gege-ben ist, sind wir - duch wenn wir We-gerecht haben - zu einem "Manöver

Täglich Fachausdrücke

VerdunstungskälteHavarieTidenströmung

EinhandsegelnAusweichpflichtKurshaltepflichtFahrwasserstraßenManöver d. letzten AugenblicksGezeiten

des letzten Augenblicks" - zum Aus-weichen - verpflichtet. Eine Kollisionmuß unter allen Umständenden werden!

Die goldene Regel: im Zweifel Me-ber etwas mehr Abstand halten

Als Fahrwasser gekennzeichnete Bereiche der Berufsschiffahrt sind kein Segel-revier und dürfen nur durchquert werden. Die gelben Tonnen umgrenzen einSperrgebiet, das nicht befahren werden darf.

Halte Dich von der Berufs-Schiffahrt frei.

Große Schiffe redgieren äußerst trä-ge und sind meist nicht in der Lage,ein fahren. Den-ke immer daran, daß in Lee eines gro-ßen Schiffes fast Windstille herrschtund es nicht möglich ist, noch schnellein Ausweichmanöver zu fahren, weiluns plötzlich die Antriebskraft - derWind - fehlt. Dazu gehört auch, daßwir uns aus gekennzeichneten Fahr-wasser-Straßen möglichst heraushal-ten.

Der "richtige" Befähigungsnachweis

Bisher ist nur auf Berliner Gewässernund am Bodensee ein Führerscheinzum Catsegeln vorgeschrieben. Je-doch wird auf verschiedenen Binnen-gewässern von den zuständigen Be-hörden ein gültiger Befähigungs-nachweis verldngt.Hinter Deinem Catamaran-Grund-schein steht der Deutsche Segler-Verband in Zusammenarbeit mit demVerband Deutscher Sportboot-schulen und vielen anderen Interna-tionalen Verbänden.

Du hast Dich a l s o in jedem Fall für denrichtigen Schein entschieden. SolltestDu Dich zur Fortbildung entscheiden,achte immer darauf, daß die Kom-pass-Rose aufist.

Page 30: Internationaler Katamaran Grundschein

Wer weicht aus?

wer aus?Unser Sportcatamaran ist für den Ge-setzgeber als Kleinfahrzeug einge-stuft, Das sind Fahrzeuge unter 20 mLänge. Für diese Kleinfahrzeuge gilt:

> Kleinfahrzeuge weichen allen an-deren Fahrzeugen aus

> Motorgetriebene Kleinfahrzeugeweichen allen anderen Kleinfahr-zeugen aus

> Muskelgetriebene Kleinfahrzeugeweichen segelgetriebenen Klein-fahrzeugen aus

Eigentlich bedeutet das, daß wir alsSegler gegenüber anderen Klein-fahrzeugen immer Vorfahrt haben. In

Motor- und muskelgetriebeneweichen Segelfahrzeugen aus

der Praxis jedoch bedeutet es, daßuns zwar Motorboote ausweichenmüssen, daß es aber besser ist, umRuder- und Tretboote in einem gro-ßen Bogen herumzufahren, weil sie zueinem schnellen Ausweichmanövernicht in der Lage sind, auch wenn sievom Gesetz her ausweichpflichtigsind.

Für Segler untereinander gilt:

Backbordbug vor Steuerbordbug

Hat ein Segelfahrzeug ( dazu gehö-ren alle Segelfahrzeuge, also auchSurfer) die Großsegel auf der Back-bordseite, so hat es Wegerecht voreinem Segelfahrzeug mit dem Groß-segel auf der Steuerbordseite (segeltauf Steuerbordbug).

Backbordbug vor Steuerbordbug

Lee

Die Luv-Yacht weicht der Lee-Yacht aus

Haben zwei Segelfahrzeuge die Se-gel auf der gleichen Seite bzw. fahrenauf dem gleichen Lee-Yacht Wegerecht vor der Luv-Yacht.

Der Überholer hat sich frei zu halten

Ein Segelfahrzeug, das ein anderesSegelfahrzeug überholt, wäh-rend des Überholvorganges so vomanderen frei zu halten, daß diesernicht belästigt oder behindert wird.

Der muß ausreichend Abstandhalten

> Die hat immer Vor-fahrt.

> Motor- und Muskelgetrieben weichtSegelfahrzeug

Für gilt:

Backbordbug vor Steuerbordbug

31

Täglich Fachausdrücke

KopfschlagStopperstekKreuzknotenAchtknotenSchotstekWebeleinstekVerzurrknotenPalstekTauTrosse

> Lee vor Luv

Der Überholer hält sich frei.

Die Fontäne

Catamarane ändern ihre Fahrtrich-tung nur sehr widerwillig (Schienen-effekt) und am unwilligsten, wenn esunbedingt erforderlich ist, um ein "Aus-weichmanöver des letzten Augen-blicks" zu fahren,

Vor allem bei viel Wind auf Kreuzkurs,wenn die Crew im Trapez steht undunser Leerumpf durch den enormenSegeldruck tief ins Wasser gedrücktwird, reagiert unser Cat auf eineRichtungsänderung nursehrträge. Le-gen wir unter diesen Bedinungenspontan stark Ruder, um unseren Catbei einem Ausweichmanöver zumAbfallen zu bewegen - wir wollen jahinten herumfahren - so wird einemächtige Wasserfontäne am Ruderdas Ergebnis sein. Unser Cat wirdvehement beschleunigen und derLuvrumpf wird wegsteigen, weil - jaweil wir vom Trapez aus die Groß-schot nicht aus der Klemme bekom-men. Während wir noch mit Schlagenund Zupfen versuchen, sie doch nochzu lösen, kracht es schon!

Auf Kollisionskurs immer die Groß- Ischot vorsorglich aus der Klemme I- und aus der Hand fahren!

Fieren wir die Großschot kräftig auf,wird unser Cat willig abfallen und sichhinten herumsteuern lassen.

> Abfallen immer nur mit gleichzeiti-gem Fieren der Großschot

Page 31: Internationaler Katamaran Grundschein

Manöver: Mann über Bord

Manöver: Mann über BordNun müssen wir uns auch noch damitbeschäftigen, daß einer unserer Mit-segler über Bord fällt. Der Grund magein gerissenes Trapez sein, eine Welleoder eine unvorsichtige Bewegung -was auch immer, es passiert bestimmtim ungünstigsten Augenblick und erhat auch noch vor Schreck alles los-gelassen, was ihn mit dem Cat ver-bindet.

Wir können diese Situation gut mit ei-ner Boje üben, die wir plötzlich insWasser werfen. Zum Stehen kommtunser Cat, das wissen wir noch, nurgegen den Wind, Das bedeutet also,unmittelbar nachdem die Boje insWasser geworfen wurde, alle Scho-ten auf und in den Wind schießen bisder Cat steht. Wir drehen bei undschauen als allererstes, wo der Kopfdes Schwimmers ist.

> Sofort Schoten auf und beidrehen,

> den Kopf des Schwimmers suchen.

> Mit kühlem Kopf die nächstenSchritte überlegen. Das kann Dei-nem Freund das Leben retten!

Oft kentert ein Cat auch, nachdemeiner von beiden Seglern über Bordgegangen ist und treibt sehr schnellnach Lee ab. Auch hier gilt das, waswir schon beim Kentern gehört ha-ben:

Wenn wir feststellen, daß derSchwimmer den gekenterten Catnicht mehr erreichen kann, weil erzu schnell abtreibt, so müssen wirden Cat sofort durchkentern!

Wir erinnern uns, daß das Risiko, alleinmit einem Cat zu segeln, wesentlichgrößer ist, als in der Gruppe oder mitzwei Booten, weil das zweite Boot hel-fen kann. Wenn wir alsomit nur einemBoot bei viel Wind rausgehen, müssenbeide Segler über genug Erfahrungverfügen.

Nun liegt unser Cat also beigedreht,und wir sehen den Kopf unseresTrapezkünstlers immer wieder mal inLuvzwischen den Wellenkämmen auf-tauchen. Wir rollen die Fock weg undversuchen, mitwenig Fahrtgegen denWind wieder zu ihm hinzukreuzen,Anders ist die Situation, wenn sich derÜber-Bord-Gefallene in Lee von unsbefindet.

Bei wenig Wind (bis ca. 4 Bft.) bereitetuns das keine Probleme:

"Mann über Bord"-Manöver:

> Abfallen auf halben Wind mit offe-> nem Traveller und offenen

Halsen, halbem Wind und kontrollierter

Fahrt zurück zur Boje,> an der Boje aufschießen und Boje

(= Mann) wieder an Bord nehmen.

Bei viel Wind ist diese Verfahrenswei-se nicht möglich, weil ein 2-Mann-Catamaran mit nur 1 Person an Bordnur mit sehr viel Erfahrung ohne Ken-terung nach Lee gesegelt werdenkann.Eine Halse zu riskieren, kann bei vielWind zu einer Kenterung führen undunser Schwimmer ist nie mehr in derLage, zum Cat zurückzukehren.

Wenn soviel Wind ist, daß eineHalse mit halber Besatzung einRisiko bedeutet, nur mit "Treibenauf dem Bug" nach Lee

Wir treiben so lange auf dem Bugnach Lee, bis unser Schwimmer in Luvist und kreuzen dann zu ihm hin.Evtl.das Großfall als Wurfleine klarmachen,Wir müssen uns darüber klar sein, daß

Nie den Schwimmer zwischen diebeiden Rümpfe nehmen, sie wir-ken bei Welle wie Dampfhämmer!

das Mann-über-Bord-Manöver beiden normalerweise vorherrschendenBedingungen kein Probelm ist, aberda fällt auch selten einer über Bord.Wenn mal einer von Bord gewaschenwird, ist meist erheblich mehr Windund das Manöver viel schwieriger. Wirsollten diesen "Ernstfall" unter Aufsichteinmal üben.

2. auf Kurs "halber Wind" gehen

7. neben demSchwimmer einen"Aufschießer" und

auf Kurs den Wmd"

gehen undhalsen

4. auf Kurs "halber Wmd" gehen

Mann über Bord: Sofort auf und Nachdem wir ihn gesehen haben, immer im Auge behalten. Wenn er in Lee ist:abfailen, langsam zurück und neben dem Schwimmer einen

32

Page 32: Internationaler Katamaran Grundschein

Die Prüfung

So, nun hast Du Dich durch den Stoffalso redlich durchgeackert, nun sollDeine Mühe auch mit einem Grund-schein belohnt werden. Doch davorwurde noch eine theoretische undeine praktische Prüfung gesetzt.

Was erwartet uns nun bei dieser Prü-fung?

Bei der theoretischen Prüfung be-kommst Du einen Fragebogen mit 25Fragen vorgelegt, die aus den Fra-gen ausgewählt wurden, die Du amEnde Deines Lehrheftes findest. Beijeder dieser Fragen ist eine bestimmtePunktzahl zu erreichen und zwar so-viel, wie im Fragebogen Sternchenvor der Frage sind. Wenn Du alle Fra-gen richtig beantwortet hast, be-kommst Du insgesamt 80 Punkte. Dietheoretische Prüfung hat bestanden,wer mindestens 55 Punkte erreicht hat.Wenn Du 48 und 54 Punkteerreicht hast, kannst Du die fehlen-den Punkte noch in einer mündlichenPrüfung nachholen. Wer unter 48Punkte kommt, muß die theoretischePrüfung leider wiederholen (das istjedoch frühestens nach weiteren 2Wochen möglich). Also schau Dir zurSicherheit noch einmdl diePrüfungsfragen an bevor Du Dich vorDeinen Fragebogen setzt.

Wenn Du die Antworten aller 46Prüfungsfragen beherrschst, kannDir bei der theoretischen Prüfungnichts passieren!

Die praktische Prüfung zum Grund-schein nimmt Dir Dein Segellehreroder ein lizensierter Prüfer gegenEnde Deiner praktischen Ausbildungdb.Dabei mußt Du die gelernten Manö-ver richtig segeln und richtig an-und ablegen.

Dein Prüfer teilt Dir für die folgen-den Manöver die in Klammern ge-setzten Punktzdhlen zu.

Ablegen 33richtig Bug im Wind slippen (3dm Bug festhalten (8 P.) Check undTaktik besprechen (3 Rdum frei? (3 in der richtigen Reihenfolgedufsteigen (6 P.) in Wartepos. beid-rehen P.)

2. Manöver Beidrehen 18Schoten auf, in den Wind schießen bisCdt steht (5 Ruder voll einschla-gen und eingeschlagen halten (7Traveller halb auf, Fock backstellenoder wegrollen (3 bei viel WindVorl iek auf (3

3. Kreuzen hoch am Wind 15mit der richtigen Höhe am Wind (6 P.)mit dichten Schoten (4 und richti-gem Gewichtstrimm (5 P.) ;

4. Wenden im ersten Ansatz 24Raum für Wende frei? (6 P.) Komman-do und Bestätigung (3 ohne Fock-hilfe (6 mit Fockhilfe (3 ohneachterausfahren (4 mit achter-ausfahren ist zulässig, Großschot imWind aus der Klemme (5 P.)

5. Abfallen 9auf Halb- oder Raumwindkurs unddabei Segel (6 P.) und (3 P.)synchron auffieren

6. Auf tiefen Raumschotkursgehen (Fack steht eben noch) (6 P.)richtiger Gewichtstrimm ( 6 P.)

7. Manöver Halsen: 51Blick unter Segel hindurch, "Raum fürHalsen frei?"(5 P), Abfallen auf Vor-

Fock fällt ein),Vorschoter und Steuermdnn gehen indie Mitte aufs Trampolin, Auslegernach achtern ins Wasser (5 P.) und mitder gleichen Hand steuern an der

Klar zumHalsen?" (3 Nach Bestätigung "istklar" richtig umgreifen mit derfreien Hand Schotenbündel ergreifen,durch den Wind steuern undSchotenbündel abfedern (8 Fockhalsen (3 Stützruder (3 P.)

8. Manöver: auf dem Bug 33(Anliegepunkt kann duch Boje sein):In Ausgangsposition (Ausgangspos. in

(8P.) Ruderblätter und Schwerter auf-holen (5 Traveller in die MitteSchdt etwas lose (5 Fock einrollen(3 P.).Mit Festhalten am Trapezgriffzum Bug rutschen und nach Lee trei-ben lassen (7 .

9. Anlegen: 35In Warteposition beidrehen und Anle-gen vorbereiten (Ruderblätter hoch,Fock bedienen? Schwerter?Vorliekstrecker? alles richtig (15Anlegetaktik besprechen (3 Iang-sam und materialschonend zum An-legepunkt fahren (5 Wasserspringen und nicht auf den Strandfahren (5 am Bug festhalten(7

= 230

Wenn Du Dein Manöver gefahren hastund hattest den Eindruck, daß es nichts o einwandfrei gewesen ist, wie Dudas gern gehabt hättest, so darfst Dudas Manöver noch einmal wiederho-len. Du brauchst dann Deinem Prüfernur Ma-növer Deiner Meinung nach das rich-tige war.

Auch Wasserskifahren ist einem schnellen möglich

33

Page 33: Internationaler Katamaran Grundschein

Die Prüfung

Beaufort - SkalaDu kannst bei der praktischen Prü-fung insgesamt 230 Punkte erhalten.2/3 der Punktzahl müssen es minde-stens bei jedem Manöver sein. SchauDir also duch hier noch einmal die

EsHandgriffe bei den Manövern, die

unddie schon darüber entscheiden kön-nen, ob Du es schaffst oder nicht. Diepraktische Prüfung kann ebenfalls erstfrühestens nach zwei Wochen wie-derholt werden.

Und nun noch etwas ganz Wichtiges:Du wolltest Catsegeln lernen und ichbin sicher, es hat Dir viel Spaß ge-macht. Laß Dir diesen Spaß auf garkeinen Fall wegen einer Prüfung wie-der nehmen. Wenn Du es im erstenAnlauf nicht geschafft hast, geht dieWelt nicht unter. Es dient in erster LinieDeiner eigenen Kontrolle und ist le-diglich Veranlassung für Dich, in der

le ist Dir gern behilflich, weitereÜbungs-Stunden zu ermöglichen unddas bedeutet ja nur... segeln, segelnund wieder segeln,Und genau das wollten wir ja, oder?

... und wie geht es weiter ?

Nun hast Du also endlichden Interna-tiondlen-Catamaran-Grundschein inder Tasche, Glückwunsch!

Genau so, wie man das Autofahrennur durch häufiges Fahren lernt, solernt man duch das richtige Catsegelnnur durch Segeln, Du hast zwar jetztdas Grundwerkzeug bekommen, dieManöver und wie man so ein Gerätbehandelt, wenn Dueinmal viel Wind auf die Mütze be-kommst. wirst Du selbst merken, daßDir noch einiges fehlt. Dazu gibt eseine Reihe von Fortgeschrittenen-Kur-sen, in denen Dir dieses zusätzlicheWissen beigebracht wird:

- Kreuzen an der Windkante

- Vorwindkreuzen

- Trapezsegeln

- Spinnakersegeln

- Aufrichten nach dem Durchkentern

- Ab- und Anlegen bei Brandung

- Regattaeinweisung u.sw.

Erkundige Dich bei Deinem Lehrer!

Wind-stärkeBeauf.

0

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

Windseebeschreibung

Spiegelglatte See

Kleine, schuppenförmig aussehende Kräuselwellen ohneSchaumkämme

Kleine Wellen noch kurz, aber ausgeprägter; Kämmesehen glasig aus, brechen sich aber nicht

Die Kämme beginnen sich zu brechen. Schaum,überwiegend glasig, ganz vereinzelt können kleineweiße Schaumköpfe duftreten

Wellen noch klein, werden aber länger, Weiße treten schon ziemlich verbreitet auf

Mäßige Wellen, die eine ausgeprägtere Iange Formannehmen. Überall weiße Schaumkämme. (Ganzvereinzelt kann schon Gischt vorkommen)

Die Bildung großer Wellen beginnt; Kämme brechenund hinterlassen größere weiße Schaumflächen, etwasGischt

See türmt sich; der beim Brechen entstehende weißeSchaum beginnt sich in Streifen in die Windrichtung zulegen

Mäßig hohe Wellenberge mit Kämmen vonbeträchtlicher Länge. Von den Kanten der Kämmebeginnt Gischt abzuwehen. Der Schaum legt sich in gutausgeprägten Streifen in die Windrichtung

Hohe Wellenberge; dichte Schaumstreifen inWindrichtung. "Rollen" der See beginnt. Der Gischt kanndie Sicht schon beeinträchtigen

Sehr hohe Wellenberge mit überbrechenden See weiß durch Schaum. Rollen der See

schwer und stoßartig. Sicht durch Gischt beeinträchtigt.

Außergewöhnlich hohe Wellenberge. Die Kanten derWellenkämme werden überall zu Gischt zerblasen, dieSicht ist herabgesetzt

Luft mit Schaum und Gischt angefüllt. See vollständigweiß. Die Sicht ist sehr stark herabgesetzt. Jede Fernsichthört auf

Windgeschwindigkeit in

m/s km/h kn

weniger wenigerals als

0-0,2 1 1

0,3-1,5 1-5 1-3

1,6-3,3 4-6

3,4-5,4 12-19 7-10

5,5-7,9 20-28

29-38 16-21

10,8-13,8 39-49 22-27

50-61 28-33

62-74 34-30

20,8-24,4 75-88 41-47

24,5-28,4 89-102 48-55

28,5-32,6 56-63

über 64

Aber n i e barfuß und ohne Rettungsweste !!

34

Page 34: Internationaler Katamaran Grundschein

Durchkentern und Q-Wende

ll FACHWISSENWir sind der Auffassung, daß man niegenug wissen kann. Wir haben des-halb zum reinen Grundscheinwissennoch diesen Anhang mit Fachwissenund Tips erstellt. Dieser Teil soll zeigen,wie es nach dem Grundschein wei-tergehen kann und gibt Euch eineReihe wertvoller Tips. Zum Beispiel:

Aufrichten nach dem Durch-kenternWas war der Grund für das Durch-kentern?

> Zu lange auf dem oberen Rumpfgeblieben?

> Bei viel Wind einen Überschlag nachvorn gemacht?

Ganz gleich, der Cat ist nun mal "kopf-über" und nun muß es schnell gehen.Nur wenige Masten sind von Kopf bisFuß absolut dicht. Ist erst einmal einegewisse Menge Wasser in den Mast

eingedrungen, ist das Aufrichten ausdem durchgekenterten Zustand ohnefremde Hilfe nicht mehr möglich.Nun werden Wind und Welle den Cat

Sofort nach dem Durchkentern mitdem Wiedemufrichten beginnen.

> Großschot dicht, Traveller in die Mit-te

> Großfall vom Mast vor dem Want-pütting unter dem Luv-Rumpf hin-durch und über den Kiel nach Leeführen (Die Aufrichtleine ist dazu zukurz!)

> Der "gewichtigere" Teil der Mann-schaft hängt sich nun - mit demGroßfall um die Hüften - etwa zwi-

schen Kielflosse und Spiegel aus-senbords,

> der andere Teil der Mannschaft setztsich auf die Kielflosse.

Das Heck muß in Lee diagonal Wasser gedrückt werden.

wieder in die 90° Kenterposition zie-hen, aus der wir ihn wie schon geübt,wieder auf die Beine stellen können. -Alle Schoten und Traveller jetzt wie-der auf!

Bei sehr wenig Wind wird es evtl, nichtgelingen, da wir unbedingt Wind-Un-terstützung benötigen. Wenn es nicht

auf den Cat setzen und aufHilfe warten!

Halsen wird uns bei leichtem bis mitt-lerem Wind selten Probleme bereiten.Bei sehr viel Wind allerdings ist dasganz anders, es kann unter solchenBedingungen durchaus ratsam sein,auf das Halsen ganz zu verzichten

und durch eine "Q-Wende" die Seitezu wechseln.Der Segel-Umschlag bei der Halse gibtunserem Catamaran bei viel Wind je-des Mal einen kräftigen Schub nachvorn. •

Bel sehr starkem Wind kann man mit einer Q-Wende eine Holse

Dieser Schub ist sehr geeignet unsereBugspitzen vorn unter Wasser zu drük-ken und uns zu einem unfreiwilligenPurzelbaum zu verhelfen.

Bei viel Wind (6 Bft, und mehr) ist esdeshalb durchaus ratsam, beim Hal-sen darauf zu achten, daß mangerade "bergauf" fährt und nicht dieWelle bergab surft. Auch sollte mansich nicht gerade eine Bö zum Halsenraussuchen, sondern ein entsprechen-des Wind-Loch.

Ab wann wird es riskant, eine Halse zufahren ?

Nun, wir merken uns:

Wenn der Lee-Rumpf bei ganz auf-gefierten Schoten schon "raucht",Tendenz zum Unterschneiden zeigt,dann sollte man tunlichst auf ein Hal-se-Mdnöver verzichten und eine

fahren.

Eine Q-Wende ist nichts anderes a lsein Anluven bis hoch am Wind mitWende und ein darauffolgendes Ab-fallen auf den anderen Bug aufraumen Kurs, also ein Voll-Kreis ge-gen den Wind.

Mit diesem Manöver vermeiden wireine Halse und damit ein eventuellesKentern. Was noch nicht bedeutet,daß uns die Wende bei soviel Windkeine Schwierigkeiten bereiten kann.

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Page 35: Internationaler Katamaran Grundschein

Kreuzen am Wind

Kreuzen hoch am WindWindkante bedeutet bei dichtenSchoten vollen Druck im Segel zuhaben, der bei geringfügigemLuven nachläßt.

Da wirja den Wind nichtfahren können, müssen wir im Zick-Zack-Kurs gegen den Wind kreuzen.

bedeutet, u.U, einen biszu 40 % längeren Weg segeln müssenund es macht durchaus Sinn, diesenKurs mit optimaler Geschwindigkeitund optimaler "Höhe am Wind" zusegeln.

Man spricht beim Segeln von "Höhegewinnen" wenn der Kurs zum Windgünstiger wird, genauso spricht manvon "Tiefe gewinnen", der Kursnach Lee günstiger wird,Wie schnell wir nach Luv kreuzen,hängt von zwei wesentlichen Dingenab:

1. Dem richtigen Bein ...

Nachdem unser Ziel nur selten direktim Wind liegt, sondern meist irgend-wo seitlich davon, gibt es beim Kreu-zen immer einen günstigeren Kurs, ein"besseres Bein" und ein "schlechteresBein". Dds bessere Bein führt zu unse-rem Ziel hin, hat also den kleineren,den günstigeren Winkel, das schlech-tere Bein das Gegenteil.

Immer soweit außerhalb derRumpfkante sitzen, daß wir bei ei-nem plötzlichen Steigen des Rump-fes nicht nach unten rutschen!

Beim Kreuzen zuerst immer dasBein segeln, das den kleinerenWinkel zum Ziel hat.

Wind

Das ist der Kurs, auf dem wir den Lu-vrumpf über das Wasser fliegen Ias-sen ohne jedes Ris iko, daß dieRumpfspitzen unterschneiden. Das istduch der Kurs, auf dem wir später imTrapez stehen werden, umreiten möglichst viel Gegengewichtzum Segeldruck zu erzeugen. Undnatürlich werden wir uns duch vorherschon - soweit erforderlich - auf dieRumpf-Außenkante setzen.

Damit wir unser Gewicht außenbordsbringen können, sind über dem Tram-polin Ausreitgurte befestigt, unter diewir unsere Beine schieben, um zu ver-hindern, ddß wir außenbords gehenund unser Cat ohne uns weitersegelt.

Wir sitzen also nicht auf dem Deck desLuv-Rumpfes sondern auf seiner Au-ßenkante.

Segeln an der WindkanteWas müssen wir nun tun, um dieseWindkante optimal zu segeln ?Fahren wir duch das richtige Bein ?Wenn ja, dann trimmen wir unserenCat auf den Lee-Bug bis das Rau-schen am Heck nur noch ein kaumhörbares Plätschern ist (bei leichtemWind muß dazu der Vorschoter soadrauf die Leeseite) und luven vorsichtigso Iange an, bis die Fock am Vorlieketwas einfällt. Diese kleine Delle sagtuns, daß wir eigentlich schon zu hochfahren und wir müssen wieder etwasabfallen.Jetzt steht die Fock sofort wieder vollund wir können wieder etwas luven,bis wieder die Delle erscheint usw.

Dabei sind Fockschot und Groß-schot der Windstärke entsprechenddichtgeholt und belegt.

Auf diesem Kurs ist das Belegen derSchot kein Risiko (auf allen anderenKursen sehr weil wir durch kur-zes Luven sofort den Winddruck ausdem Segel nehmen können.Sehr viel Übung ist notwendig, um dieoptimale Strömung im Segel zu hal-ten.

Auf diesem jeder Wind-stärke eine ganz bestimmte Einstel-lung und auf die-sem Kurs lohnt es sich sehr, öfter ein-mal an der Schot zu überprüfen, obdie Segel duch richtig eingestellt sind.Bei auffrischendem Wind muß dieSchot dichter genommen, bei nach-Iassendem Wind wieder etwas gefiertwerden. Nur eine Handbreit dichternehmen oder eine Handbreit fierenan den Schoten kann einen spürba-ren Geschwindigkeitszuwachs brin-gen,

Mit etwas Übung werden sich duchnoch andere Indikdtoren für die opti-male Windkante finden.So ist z.B. der Luv-Windspion der Fockein guter Indikator. Er soll immer indem Bereich zwischen Iaminar undverwirbelt sein. Die Fäden des Groß-segels in Luv eignen sich dazu weni-ger, weil sie durch den stark ange-stellten Mast oft in einem turbulentenBereich sind. Segelt man so, daß dieGroßsegel-Luvfäden Iaminar anlie-gen, so fährt man fast immer zu voll.Ein weiterer Indikdtor - und sicher derbeste - ist die Lage unseres Catama-rans bzw. der Druck auf den Lee-Rumpf.

> Schoten richtig dicht und belegt?> Luven bist der Druck nachläßt,> wenn er nachläßt, abfallen bis zum

optimalen Druck und wieder luvenusw.

"Kreuzen hoch am Wind" das ist

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Page 36: Internationaler Katamaran Grundschein

Jedes Segelfahrzeug, das schnell se-geln will und vor allem auch gegenden Wind kreuzen will, muß dafür sor-gen, daß es der Wind nur in Fahrtrich-tung blasen kann und nicht einfachirgendwie quer vorsich her. Ein Eisseg-ler erreicht dies mit seinen Kufen aufdem Eis (die ja wirklich nur in Fahrtrich-tung zu bewegen sind), unser Cata-maran mit der Fläche des Rumpfes imWasser und mit dem Schwert. DieseFläche unter Wasser, die ein seitlichesWegdriften verhindert, nennt man

Wir stellen das fest, indem wir ver-suchen, unseren Catamaran in Fahrt-richtung zu schieben, was ganz leichtgeht, und in Querrichtung, was er-heblichen Kraftaufwand erfordert.

Beim Verschieben in Querrichtungwerden wir feststellen, daß es einenPunkt gibt, an dem der Rumpf wedervorne noch hinten ausbricht, sonderngleichmäßig zur Seite weggeht. Die-ser Punkt, an dem alle Kräfte in derWaage sind, nennt man den Lateral-schwerpunkt. Wenn sich nun jemandauf den Catamaran setzt, so verän-dert sich durch die geänderte Ein-tauchtiefe der Rümpfe auch der La-teralschwerpunkt. Wir werden später

beim Segeln feststellen, daßVerändern der Sitzposition möglich ist,einen Catamaran mehr luvgierig(Bugwill zum Wind drehen, wenn wir weitvorn sitzen) oder mehr leegierig (Bugwill vom Wind weg drehen, wenn wirganz hinten sitzen) zu trimmen.Schlank geschnittene Catamaran-rümpfe, die tief eintauchen, habeneine ausreichend große Lateralfläche,um damit gegen den Wind zu kreu-zen. Sind die Rümpfe im Unterwasser-Bereich rund, so benötigen sie einSchwert.

Lateralfläche ist die gesamte Flä-che unter Wasser von der Seitegesehen.

Das SchwertAllein durch seine größere Eintauch-tiefe hat der schlanke Rumpf eines

Täglich10 Fachausdrücke

WindkanteLateralschwerpunktluvgierigleegierigHöhe gewinnenbesseres BeinTiefe gewinnenschlechteres BeinaußenbordsCrewVorstagpütting

Catamarans schon eine respektableLateralfläche, Durch ein Schwert wirdsie nochmals verbessert. Das Steck-schwertwird einfach durch den Rumpfgesteckt und bei der "Landung" imSchwertkasten hochgezogen.

Das Schwenkschwert schwenkt manum einen Drehpunkt nach hinten inden Schwertkasten. Es ist deshalbbeim ungewollten Auffahren etwassicherer. Durch Schwerter werden dieSegeleigenschaften beim Kreuzengegen den Wind besser, sie habenaber auch eine ganze Reihe unange-nehmer Nachteile. Durch den Einbaueines Schwertkastens wird der Rumpfschwerer und reparaturanfälliger,vom Preis nicht zu reden. Auch dieSchwerter selbst sind nicht billig unddazu muß man sie beim Segeln auchnoch "bedienen".

deshalb auch Rümpfe ohne Schwertgebaut, die heute ganz beachtlicheKreuzeigenschaften aufweisen undein teures Schwert sehr in Frage stel-len.In den 60er und frühen 70er Jahren

wurden etliche schwertlose Konstruk-tionen mit asymmetrischen Rümpfenentworfen, weil man sich davon einegeringere Abdri f t a l s beim sym-metrischen Rumpf mit Kiel-Flosse er-hoffte. Beim Catamaran mit asymme-trischen Rümpfen ist die jeweiligeRumpfinnenseite - also spiegelver-kehrt - stärker gewölbt a l s die äußere.Man wollte durch das Profil erreichen,daß der Rumpf nach "Luv gesaugt"wird. Heute werden alle neuenKonstruktionen deshalb mit symme-trischen Rümpfen und mit Flosse ge-baut,

Es gibt auch schwertlose Rümpfe mit ausgezeichneten Kreuzeigenschaften

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Page 37: Internationaler Katamaran Grundschein

Die Strömung am Segel

Die amSchon lange vor Columbus wußteman, daß der Wind ein Schiff vor sichhertreibt, wenn es nur eine genügendgroße Segelfläche besitzt. Es dauerteaber bis Ende desbis man beim Bau immer schlankererSchiffsrümpfe feststellte, daß manauch gegen den Wind kreuzen kann,wenn auch damals noch mit einemschlechten Wirkungsgrad.

Genauso wie eineeine ganz bestimmte Profilform ha-ben muß, so ist auch unser Segel nichtsanderes als ein senkrecht stehenderprofilierter Tragflügel und genauso wieeine Flugzeugtragfläche von der Nasedes Profils bis zur Hinterkante ange-strömt wird, wird auch unser Segelvon der Vorderkante, also vom dreh-baren Mast, bis zum Achterliek desSegels umströmt. Nur wenn die Luftan unserem Segel gleichmäßig undlaminar entlangströmt, erzeugt unserSegel genügend Kraft, um damitschnell und auch gegen den Wind zusegeln.

Als man diesen Zusammenhang be-griffen hatte, begann man schon bald(ca. damit, bei Eissegelschlittendie Masten drehbar zu machen undLattensegel zu fahren. Lattensegelhaben den Vorteil, daß die Segel beistarkem Wind nicht knattern und dasProfil besser halten. Außerdem kannman das Achter l iek posit iv rund

schneiden und damit die Segelflächevergrößern. Der drehbare Mast sorgtdafür, daß der Übergang vom Mast

Segel auf der Leeseite unseres besonders glatt und ohne

Knick verläuft, denn die Leeseite un-seres Segels ist die wichtigere. Sie

Um die größtmögliche Vortriebskraftunseres Segels zu erreichen, muß des-halb ständig darauf geachtet wer-den, daß die Luft an beiden Seitendes Segels entlangströmen kann. Wirerreichen dies entweder durch kon-zentriertes Steuern ("beim Kreuzenhoch am Wind") oder durch Korrigie-ren der Segelstellung mit Großschotund Traveller (alle Kurse, die "voller"sind als "hoch am Wind" bis zum tiefenRaumschotskurs).

oc = Anstellwinkel

erzeugt etwa die dreifache Kraft wiedie Luvseite. Im Segel sind kleine Fen-ster mit Strömungsfäden, an denenwir erkennen können, ob die Luft dmSegel laminar entlangströmt oder obsie verwirbelt(= turbulent) ist.

Nur wenn die Luft Segel ohneVerwirbelung entlangströmt, er-zeugt das Segel auch die optimaleKraft!

Wenn nicht "ganz hoch" oder "ganztief" gesegelt wird, hat eine Kurs-änderung auch eine Änderung derSegelstellung zur Folge.

Man spricht hier von Ruder undSchoten "synchron" bedienen.

Nur beim Segeln "hoch am Wind"und beim Kreuzen "vor dem Wind"wird der richtige Kurs mit dem Ruderersteuert.

Segelobenzu dicht

Großschot fieren

= Luvfaden

Großschot dichter Traveller weiter zur Mitte Traveller weiter nach Lee alles strömt!

= Leefaden

Page 38: Internationaler Katamaran Grundschein

und jetzt ins Trapez!

Der Steuermann trägt beim Trapezse-geln eine große Verantwortung. Vonihm hängt es ab, ob das Ganze sicherund abläuft oder ob der Tra-pez-Akrobat mit allen Vieren in derLuft wild am Trapezdraht hin- undherbaumelt, Es wird uns nur seltenmöglich sein, während unserer Grund-schein-Ausbildung genügend Erfah-rung im Steuern zu sammeln, um denKurs hoch am Wind so ruhig zu fahren,wie es zum Trapezen erforderlich ist.

Das Segeln im Trapez gehört deshalbnicht zum Grundscheinumfang. Trotz-dem sollten wir uns die Gelegenheitnicht entgehen lassen, wenn dieWindbedingungen entsprechendsind, uns beim Segeln mit unseremLehrer einmal ins Trapez zu hängen.Nichts vermittelt die Faszination unddie Geschwindigkeit beim Segeln so,wie außenbords am hängenund den Catamaran von der Seitedurchs Wasser schneiden zu sehen.

Wir sollten uns am Anfang angewöh-nen, nur auf Kursen hoch am Wind insTrapez zu gehen. Bei Kursen, die vol-ler als hoch am Wind sind (dieUnterschneidekurse) sollten wir dasden Experten überlassen (oder sol-chen, die meinen es zu sein). Dennnur beim Kreuzen hoch am Wind ist esuns möglich, den Rumpf konzentriert

gerade so eben über dem Wasser imSchweben zu halten.

Nur bei Kursen hoch am Windsicheres Trapezsegeln möglich

Auf allen anderen Kursen ist das Sit-zen auf der Bordkante mit den Beinenunter den Ausreitgurten auf jeden Fallsicherer,

Beim Segeln auf einem Rumpf errei-chen wir durch das Trapez und dengroßen Abstand zum Lee-Rumpf einsehr hohes aufrichtendes Moment.Dieser lange Hebel hat aber auch -ganz besonders bei breiten Catama-ranen - einen gravierenden Nachteil:

Jeder starke Steuereinschlag nachLee hat zur Folge, daß der Luv-Rumpfeine ruckartige Bewegung nach vornmacht, bei einem Steuereinschlagnach Luv macht er das gleiche nachachtern. Der Trapezmann, der einensolchen "Herumruderer" als Steuer-mann hat, kann ein Lied davon sin-gen. Er wird permanent um Halt mitseinen Füßen auf der Rumpf-Aus-

Täglich10 Fachausdrücke

Symmetrischer RumpfAsymmetrischer RumpSteckschwertSchwenkschwertGfK-Sandwichaufklarenvorlicherachterlicherpositionierenfestlaschen

senkante bemüht sein. Deshalb ist esganz wichtig, daß wir das Trapezse-geln bei einem ausgeglichenen Steu-ermann lernen, der "seine Windkantefahren kann".

Nur wenn man sauber Windkantefahren kann, kann man auch Tra-pez-Segeln.

Der Trapezgurt

Trapezgurte gibt es in sehr vielen Va-riationen und Modellen. Für welchenwir uns letztendlich entscheiden, istGeschmacksache. Zwei Anforderun-gen muß er unter allen Umständenerfüllen:

Er muß bequem sein.

Bei einem breiten Catamaran bewegt sich starken Ruderausschlagder Luv-Rumpf nach vorne bzw. hinten und nimmt "dem Mann am Draht"jeglichen Halt mit den Füßen an der Rumpfkante.

Auch wenn wir mal längere Zeit drin-hängen und auch in der Hocke, sowie wir auf unserem Cat sitzen,

> Der Haken muß in Bauchnabelhö-he

Das ist in etwa der Schwerpunkt un-seres Körpers, wenn wir außenbordsam Draht hängen.

Der Trapezgurt muß um die Hüftenherum so stramm gezogen werdenkönnen, daß der Haken möglichstnahe am Bauch bleibt wenn wir aus-senbords hängen. Ist der Trapezgurtum die Hüften nicht stramm genugfestgezurrt, werden wir immer tiefervom Trapez zurückkommen als wirbeim Aussteigen waren.

Übrigens ! Rettungsweste über demTrapezgurt tragen und nicht umge-kehrt!

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Page 39: Internationaler Katamaran Grundschein

jetzt ins Trapez!

Ein einfaches und effektives Trapez-geschirr

Der Trapezgurt muß um die Hüftenherum so stramm sitzen, daß zwi-schen Bauchnabel und Hakenkein Abstand entstehen kann.

Das Trapezgeschirr

Auch beim Trapezgeschirr gibt es vie-le Variationen bis zum wahrenstell-Wunder". Wie so oft ist auch hierdie einfachste Lösung meist die be-ste.

Am Trapezdraht ist derTrapezgriffbefestigt. Wir brauchen ihn zum Ken-tern, zum Treiben auf dem Bug, zumAufspringen nach dem Ablegen usw.... zum Trapezsegeln brauchen wir ihnnicht! Der Griff zum Trapezgriff ist im-mer ein Zeichen dafür, daß das Tra-pez nicht richtig eingestellt ist oderdaß wir uns zum Trapezsegeln nochnicht sicher genug fühlen.

Unter dem Trapezgriff ist meist eineKausche oder ein kleiner Block, durchden ein Stropp läuft, an dem derTrapezschlüsselbefestigt ist. Der Trapezschlüssel be-steht meist aus einem Ring und ei-nem längeren Bügel und wird beimIns-Trapez-gehen in unseren Trapez-gurt eingehängt.pez generell auf den Ring ein, nichtauf den langen Bügel. Der lange Bü-

gel beim Raumschots-Se-geln weiter achtern und tiefer zu hän-gen.

Damit in der Höheverstellbar ist, befindet sich am ande-ren Ende des Stropps einStopper(ein einfacher Achtknoten, eineKammklemme oder ein Lochkno-chen), mit dem die Höhe eingestelltwerden kann. Ddhinter wird an demStropp derRückhol-Gummibefestigt,

aufräumt, wennbenützen und der dafür sorgt, daßunser Schlüssel immer nach oben ge-zogen wird.

Die Trapezhöhe

Die richtige Einstellung der Trapez-höhe entscheidet wesentlich darüber,ob wir uns beim Aus- und Einsteigenim Trapez sicher fühlen.

Die richtige Einstellung der Tra-pezhöhe ist mit entscheidend, daßwir uns beim Trapezen sicherlen. J

Wir setzen uns dazu so auf den Rumpfunseres Cat, wie wir normalerweisebeim Kreuzen auf der Kante zum Aus-reiten sitzen. Nun stellen wir den Ringunseres Trapezschlüssels in der Höheso ein, daß er - alles unter Spannung-gerade noch die obere Rundung un-seres Trapezhakens am Trapezgurtberührt.

Die Trapezhöhe auf die Oberkantedes Hakens einstellen

dern und werden uns dabei sicherfühlen. Anders ist es beim Aus- undEinsteigen ins Trapez, wo es jeweilseine kurze Phase gibt, in der wir wenigHdlt finden. Deshalb sollen der Aus-und der Einstieg ins Trapezschnell vonstatten gehen und es istdurchaus sinnvoll, das zuerst an Landzu üben.

Während des Aus- und Einstiegsmit Trapez haben wir wenig Halt,deshalb sollte er zügig vor sichgehen.

Den Ring des Trapezschlüssels aufdie Oberkante des Hakens ein-stellen.

Wenn wir später am Trapez hängen,wird sich alles noch etwas nachrek-ken - der Trapezgurt, der Stopper usw.- und wird nach mehrmaligem Ge-brauch letztendlich in der Höhe stim-men. Auf der anderen Seite machenwir es genauso. Wenn wir uns jetzteinmal probeweise ins Trapez hän-gen, sehen wir sehr schnell, ob wirden Trapezgurt um die Hüften herumstramm genug angezogen haben.

Das Aussteigen ins Trapez

Solange wir sicher auf dem Rumpfsitzen und duch wenn wir außenbordsim Trapez stehen, können wir die Be-wegung des Bootes sehr gut abfe-

Dazu stellen wir unseren Luv-Rumpfauf einen cd. hohen Hocker (soschräg steht unser Cat nämlich beimSegeln auch), der Steuermann setztsich auf die andere Seite auf densogenannten Lee-Rumpf. Nun könnenwir das Aussteigen üben:Die Fockschot wird mit der Bughandbelegt, dann hängen wir den Ringunseres Trapezschlüssels mit der an-deren Hand in den Trapezhaken (nurden Ring, auch wenn der lange Bügelleichter einhaken würde) und rut-schen - die Beine immer unter denAusreitgurten - Iangsam auf die Au-ßenkante bis das Trapez trägt. Dabeihaben wir immer die Fockschot in ei-ner Hand. Nun rutschen wir auf derRumpf-Außenkante etwas nach ach-tern, nehmen das vordere Bein (dasBugbein) aus dem Ausreitgurt undsetzen es leicht angewinkelt auf dieAußenkante des Rumpfes. Dabei stüt-zen wir uns mit der hinteren Hand (derStützhand) an der Rumpfkante ab,

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Page 40: Internationaler Katamaran Grundschein

und jetzt ins Trapez!

Prüfen ob der die Hüften her-um auch stramm

achternaußen rutschen bis das Trapez trägt. DasBugbein leicht angewinkelt auf die Bord-kante.

Mit der Stützhand nach außen stoßenund das Drückbein auf die Bordkante.

In die gekrätschte Standposition drückenund dabei die Schot durch die Hand lau-fen

Beim Einsteigen in umgekehrter Reihenfol-ge und mit der Stützhand den Aufprall aufdie Bordkante abfedern.

während wir mit der anderen Hand(der Bughand) die Fockschot halten.In dieser Position sind wir klar zumAussteigen und haben noch immerrelativ viel Halt am Boot (Fockschot,Ausreitgurt, Stützhand).

Mit belegter Schot soweit nach au-ßen und achtern rutschen bis dasTrapez trägt und das Bugbein leichtangewinkeltauf die Bordkante ge-setzt werden kann

Nun soll das Aussteigen schnell ge-hen: Das hintere Bein (das Drückbein)nehmen wir unter dem Ausreitgurt her-QUS, stoßen uns mit der Stützhand sostark vom Rumpf nach außen, daß wirweit genug abschwingen, umangewinkelten Drückbein auf dieRumpf-Außenkante zu kommen. Wir

Mit der Stützhand vom Rumpf weg-stoßen und mit dem Drückbein aufdie Bordkante.

auf I

drücken mit dem Bein nach, bis wirganz außen stehen und gehen sofortin einesichere, gekrätschte Standpo-sition. Dabei sollte das Kreuz durch-gedrückt sein und wir ordentlichwaagrecht Das sieht nicht nurbesser aus, es ist auch richtiger! DieFockschot haben wir dabei durch dieHand Iaufen Iassen und mit nach du-ßen genommen.

Das Einsteigen

geht nun in genau umgekehrterReihenfalge vor sich: Wir knicken ddsDrückbein ein und nehmen es ddnnvon der Bordkante weg. Mithand federn wir dann den Aufprallunseres Hinterteils auf die Rumpf-Aus-senkante ab und stecken die Beinewieder unter die Ausreitgurte.

Doppeltrapezoder Einhandtrapez?Bitte, kein Problem!Das Einsteigen im Prin-zip nur daß wir mit der Stütz-

Rumpfkante festhalten. Beim Aus-steigen Iassen wir dann den Auslegerdurch die Hand Iaufen und bremsenetwas ab, damit unser Cat währenddes Ausstiegs mehr Druck bekommtund unser Gewicht

Mit der Drückhand (Steuerhand)den Ausleger an der Bordkantefixieren und Aussteigendurch die Hand lassen.

... und jetzt der Steuermann:

Schot belegen, in die Steuerhand nehmenund den Trapezschlüssel einhängen.

Den Ausleger mit der Stützhand an derBordkante fixieren

dann nach außen stoßen und dabei dieGroßschot und den Ausleger dieHände gleiten lassen.

> Schot belegen und Trapezschlüssel inden Trapezhaken hängen

> Nach achtern rutschen bis das Trapezvoll trägt und das Bugbein leicht an-gewinkelt auf die Bordkante.

> (Ausleger an der Bordkante fixieren)

> Mit der Stützhand kräftig von derBordkante wegstoßen und mit demDrückbein schnell in die gegrätschteTrapezposition.

> Dabei die Schot (und evtl. den Aus-leger) durch die Hand laufen lassen.

> Einsteigen in genau umgekehrter Rei-henfolge.

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Page 41: Internationaler Katamaran Grundschein

und Traveller

Der TravellerEine wichtige Hilfe für die optimaleGroßsegel-Einstellung. Dieser "Wan-derer" zwischen den beiden Rümpfenist eine wichtige Hilfe, um unseremSegel entsprechend zum Kurs das rich-tige "Profil" zu geben. Wir wissen ja,ohne Profil strömt nichts! Nur auf demKurs Kreuzen hoch am Wind (in derMitte) und auf dem Kurs Kreuzen vordem Wind (ganz außen) muß der

werden. Dassind auch die beiden Kurse, auf de-nen CatamaranWind steuern, d.h. die Schoten wer-den nicht bedient,falls nicht. Zu allen Kursen dazwischengehört jedoch auch eine entspre-chende Stellung des Travellers.

Auf allen Kursen zwischen "hocham Wind" und "tiefem Raumschot-kurs"müssen wir Schoten und Tra-veller permanent einstellen.

Wann muß ich nun meinen Travellerverstellen ?Einfach dann, wenn es nicht mehrmöglich ist, mit der Großschot alleWindfäden zum Anliegen zu bringen,

Das liest sich hier sehr einfach, kannaber ganz schön vertrackt sein. DerLohn jedoch, wenn man es geschaffthat, ist immer ein enormer Zuwachsan Geschwindigkeit, Man muß sichsehr konzentrieren und Schot und Tra-veller permanent korrigieren, Bei Re-gatten ist das der Kurs, der über diePlazierung entscheidet.

Fachausdrücke

MehrrumpfbootProaTrimaranKreuzer CatamaranCamper Cruiseroffener CatRenncatFuncatLeistungsgewichtaufrichtendes Moment

Segelnmit raumemWind

In dem Augen-blick, in dem wirmit unserem Cata-maran vom Kreu-zen hoch am Windauf einen vollerenKurs abfallen, legtunser Schiff erheb-lich an Geschwin-digkeit zu,

Das ist der Kurs beidem CatamaraneHöchstgeschwin-digkeiten laufenund auf dem esbei viel Wind sorichtig stdubt.Das ist dllerdingsduch der Kurs, beidem unser Lee-Rumpf unter-schneiden kann,muß aber nicht !

Auf allen Kursen "voller als hoch am Wind"unterschneiden. Gewichtsverlagerung, fieren von Travel-ler und wäre hier noch viel drin gewesen.

Das Unterschneiden

Beim Unterschneiden wird der Bug desCatamarans durch den Druck des Win-des unter Wasser gedrückt.Am Beginn der Catamaran-Entwick-lung wurden Catamaran-Rümpfe imVorschiff mit sehr viel Volumen ge-baut. Dieser Auftrieb sollte verhindern,daß der Lee-Bug unter Wasser ge-drückt wird.Es passierte aber dann irgendwdnndoch und diese Catamarane warenberüchtigte "Stolperer".Heute weiß man es besser und bauteher schlankere Rümpfe, die zwar re-Iativ früh "die Nase wegstecken", aberin diesem Grenzbereich sehr gut be-herrscht werden können.

Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten,die verhindern, daß der Cat vorzeitig"die Nase wegsteckt".

>Wir verlagern unser Mannschafts-gewicht so weit nach hinten wiemöglich (vor den Achterholm).

prüfen, ob der Traveller in derrichtigen Position ist. Sehr oft ist erzu weit in der Mitte.

> Fieren der Fockschot,

der Großschot und zwar soweit, daß

Luv-Rumpf erst gar nicht ganzaus dem Wasser kommt.

Und genau in dieser Reihenfolge soll-ten wir duch etwas unternehmen, Istder Luv-Rumpf nämlich erst einmalaus dem Wasser, unterstützt der Winddurch seinen Druck auf Rumpf undUnterseite des Trampolins noch dieTendenz zum Unterschneiden.

Die "Kunst" bei viel Wind ist dabei,durch gefühlvolles Fieren und Dicht-nehmen der Schoten den Cat so amLaufen zu halten, daß der Luv-Rumpfgerade eben noch nichtEs sieht zwar Iange nicht so spek-tdkulär aus, ist aber sicherer undschneller.

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Page 42: Internationaler Katamaran Grundschein

Kreuzen vor dem Wind

segelt zu tief

Seit es Eissegelschlitten gibt, weißman, daß es möglich ist, viel schnellerals der Wind zu segeln (bis zu dreimalso schnell). Auch Mehrrumpfbooteeinem günstigen Leistungsgewichtsind in der Lage, auf dem Wasserschneller als der Wind zu segeln. Be-sonders beim Kreuzen vor dem Windist das Verhältnis von Widerstand zuAntriebsleistung bei einem Cata-maran mit sehr niedrigem Leistungs-gewicht so günstig, daß es damitmöglich ist, vor dem Wind schnellernach- Das muß man sich erst einmal aufder Zunge zergehen lassen! -

Das richtige Kreuzen vor dem Windgehört mit zum anspruchsvollsten, waswir beim Catamaransegeln lernenkönnen,

Wenn wir immer weiter vom raumenKurs aus abfallen, ist irgendwann derTraveller ganz außen, die Großschotund die Fockschot weit aufgefiert. AmProfil unseres Segels strömt keine Luftmehr entlang, die Spione hängentraurig herunter, der Wind, der jetztnahezu von achtern kommt, ist kaummehr zu spüren, und wenn wir nochweiter fällt die Fock plötz-lich in fällt ein",wir sind zu tief.

Ob Kreuzen vor dem Wind auch wirk-lich etwas "bringt", hängt von derWindstärke, dem Leistungsgewichtunseres Catamarans ab, und -natür-lich nicht zuletzt- von der richtigenSegeltechnik und Taktik. Wir müssenes eben ausprobieren:

Der Vorschotersitzt in Lee und hält mit der Hand dasFockhorn über die Rumpfaußenkan-te. Er geht mit der Hand soweit nachvorne, daß das Fockvorliek im rech-ten Winkel zur Fahrtrichtungsteht, undso weit nach unten, daß das Fock-achterliek mit einem Twistunter Spannung steht.Der Steuermannfiert Großschot und Traveller der Wind-stärke entsprechend auf (ab 4 Bft.etwas weniger) und setzt sich eben-falls in Luv weit nach vorne. Nun luvter solange an, bis der Windspion amGabelseil im rechten Winkel zur Fahrt-richtung -also parallel zum Gabelseil-

zeigt. Hier ist ein Windspion am Ga-belseil unverzichtbar, besser sindgleich mehrere.Wenn wir nun sehr vorsichtig und mitsehr viel Gefühl -das ist überhauptdas A und O- weiterluven, wird unserCat plötzlich Strömung in die Segelbekommen (vorher war da nix!) undspürbar beschleunigen. Jetzt sofortgefühlvoll abfallen, bis er wieder et-was langsamer wird, und dann wiederetwas luven usw,

Die Kunst ist, ohne Geschwindig-keitsverlust so tief zu segeln wiemit Strömung eben noch möglich

Wir steuern also eine Schlangenlinienach Lee, man könnte auch sagen"eine Windkante nach Lee", eine Ket-te von Beschleunigungsbögen durchluven und Tiefenbögen durch abfal-len.Auch beim Kreuzen vor dem Windgibt es ein" besseres Bein" mit günsti-gerem Winkel zum Ziel nach Lee undein "schlechteres Bein". Und natürlichfahren wir zuerst einmal das "bessereBein".

Segeln wir auf dem "besseren Bein"?> Vorschoter nach Lee und Fock aus

der Hand fahren nach vorne, um Fock

und Windspion am Gabelseil zu kon-trollieren

bis Windspion parallel zumGabelseil weht oder achterlicher

> Gefühlvoll luven bis der Cat be-schleunigt,dann gefühlvoll abfallenusw.

> Geschwindigkeit und Richtung desWindspions so weit wie möglichhalten.

Das schnelle "Kreuzen vor dem Wind"Catsegelns

43

ist schon des

Page 43: Internationaler Katamaran Grundschein

Segeln mit Spinnaker

Schon im letzten Jahrhundert habenfindige "Yachties" auf ihren Segelboo-ten fürden langsamerenKurs vordemWind nach Lee Zusatzsegel gesetzt,um schneller zu werden. Diese bun-ten, bauchigen Segelker und sind reine Vorwind-Segeal.Durch das "Kreuzen vor dem Wind"waren Catamarane auf dem Kursnach Lee immer schon schneller undman sah viele Jahre keine Veranlas-sung für Zusatzsegel. Leider! Man hatnämlich auf sehr viel Spaß verzichtet.

Mittlerweile werden einige Catama Dadurch, daß

es bei den Cats "Strömungssegel" sind,sind sie flacher als ein Spinnaker ge-schnitten und heißen je nachHersteller Reacher, Gennaker, Mon-key, Blister u.s.w. oder auch Spi - wirnennen ihn hier immer Das

Segeln mit einem Reacher

ist ebenfalls ein "Kreuzen vor demWind", durch die höhere Geschwin-digkeit aber tiefer, je nach Windstärkeund Kurs, mal mit Fockhilfe oder Fockaufgerollt.Der Traveller wird je nach Windstärkeweiter zur Mitte gefahren , wie weit,sehen wir an den Windspionfäden desGroßsegels. Bei viel Wind Großsegel

jeden Fall belegen.

Ab 4 Bft. Großschot dicht be-tegt als Stütze für den Mast.

Erst den Reacher fieren und dann dasGroßsegel. Bis zu welcher Windstärkeman noch mit Reacher segeln kann,hängt vom seglerischen Können ab.Der Vorschoter muß die Spi-Schotder Hand fahren, um sofort reagierenzu können, falls der Cat das Bein he-ben will.Der Steuermann muß mit dem Ruderjede Bö nach Lee "wegdrücken", sowie beim "Kreuzen vor dem Wind"auch.

Jede Bö nach Lee wegsteuern, kei-nesfalls luven!

Beim Halsen muß das Segel jeweilsauf die andere Seite geschiftet wer-den. Eine große Hilfe ist uns dabei,wenn wir den Reacher vor dem Schif-ten durch auffieren von Fall oderVorliekstrecker etwas "frei fliegen" las-sen.Das Setzen und Bergen sollte immerauf einem "tiefen Raumschotskurs" ge-

Vor dem Schiften Fall oder Vor- Iliekstrecker etwas fieren.

schehen und in Lee von Großsegelund Fock. Das bedeutet: Fock erstnach dem Setzen wegrollen und vordem Bergen ausrollen! Das bedeutetauch: Wir müssen uns vor dem Segelnüber die Reacherseite klar werdenund ihn vorher an Land mindestenseinmal gesetzt und angeschlagenhaben.Geht es links herum, ist es die Steuer-bordseite (auf dem "Flieger" ist er nichtzu gebrauchen), rechts herum dieBackbordseite.

Den Reacher immer auf der glei-chen Seite setzen und bergen! J

Deshalb müssen wir auch, die Vor-windstrecke entsprechend einteilen.Sehr sinnvoll ist es, wenn Fall und Vor-liekstrecker mit nur einer Leine bedientwerden können (Bill Anderson-Sy-stem).

Reacher setzen:> Tiefer Raumschotskurs?> Vorschoter holt den Reacher Hand

über Hand aus dem Sack, sobaldder Steuermann das Fall vorheisst.

> Vorschoter achtet darauf, daß derReacher nirgends beschädigt wird.

> Fock erst wegrollen, wenn der Rea-cher voll steht.

Reacher schiften:> Abfallen und Reacher etwas flie-

gen lassen,> Großsegel und Fock halsen,> Spi-Schot auffieren bis über das

Vorstag,> andere Seite dichtholen.

Reacher bergen:> Tiefer Raumschotskurs und genü-

gend Raum in Lee? Gleicher Bugwie beim Setzen?

> Fock ausrollen, Vorschoter kniet inLee hinter dem Hauptbinder

> Vorschoter "rafft" - am Spihorn be-ginnend - das Unterliek zusammen.Während der Steuermann das Fallentsprechend fiert,

> holt der Vorschoter den ReacherHand über Hand herunter und knietdarauf. Das sollte flott gehen!

> Erst wenn der Reacher ganz untenist, wird er im Spi-Sack verstaut.

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Page 44: Internationaler Katamaran Grundschein

Durch die Brandung

Starker Wind über großen Wasserflä-chen verursacht Wellen, die zum Se-

wenn der Wind schon nicht mehrweht, bleiben - je nach Höhe - dieWellen noch einige Zeit erhalten undlaufen als flacher werdende Dünungmanchmal hunderte von Kilometernweit.Wir müssen deshalb am Strand sehrgenau unterscheiden, ob die vor unsbrechenden Brandungswellen vonder Windsee kommen (der Windstär-ke und Lauflänge entsprechendeWellen) oder von der Dünung.

AblegenGanz besonders stört uns die Bran-dung beim Ablegen. Um bei auflandi-gem Wind durch die Brecher einerBrandung abzulegen, brauchen wirordentlich Wind - denn wir müssen jahindurch - ohne diese Antriebskraft istes äußerst gefährlich.

Zum Segeln durch die Brandungbrauchen wir ausreichend Wind

Brandung ist nicht gleichbedeu-tend mit Wind.

Wir unterscheiden:

> Brandung durch Dünung = Wellenflach, ohne Kämme, wenig Windoder Windstille

> Brandung durch Windsee = Wellensteil, mit Kämmen, Windstärke denWellen entsprechend

Ablegen bei hoher Brandung er-fordert viel Erfahrung. Wir solltendeshalb nie den ersten Versuchallein unternehmen, sondern unsauf die Erfahrung und das Wissender "alten Hasen" verlassen.

Dieses Durchstossen der Brecher mußbeim ersten Versuch gelingen, einenzweiten Versuch gibt es nur selten.Reicht die Windstärke nicht aus, sowird unser Cat in der Walze querschla-gen und evtl. kentern. Ein Mastbruchist dann unausweichlich.

Zum Ablegen bei hoher Brandunghaben wir meist nur einen Versuch!

Im Zweifel also lieber darauf verzich-ten!

Zwei weitere taktische Überlegungenmüssen wir vorher anstellen:

Den günstigeren WinkelNur selten steht der Wind "vierkant"(im rechten Winkel) auf den Strand.Meist gibt es einen günstigeren Win-kel, der esohne große Brecher ins tiefe Wasserzu segeln.

Die BrecherfolgeAn jedem Strand gibt es Zonen, dieflacher, mit mehreren kleineren Bran-dungswellen sind, und Gebiete mitweniger aber höheren Brechern. Wirziehen zuerst den Cat am Strand ent-lang zur günstigsten Stelle.

Viele kleinere Brecher sind besserals großer

Nach ausreichender und wohl über-legter taktischer Besprechung wollenwir es wagen:

> Ausreichend Wind? Startwinkel ab-gesprochen? Startgebiet erreicht?

> Noch Zweifel? Dann lieber bleibenlassen!

> Nein? Dann Cat ins brusttiefe Was-ser ziehen, Fock ausrollen, Travel-ler in die Mitte,

> unmittelbar hinter der Welle auf-springen, Schoten dicht, Gewichtnach hinten und durch etwas Ab-fallen Fahrt aufnehmen.

> Erst ganz kurz vor dem nächstenBrecher anluven und ihn direkt mitFahrt von vorn nehmen, dabei kurz-zeitig das Gewicht weit nach vornverlagern und sehr gut festhalten.

Noch während Walze durch-> läuft, abfallen, Gewicht nach hin-

ten und Fahrt aufnehmen. Beimnächsten Brecher das ganze nocheinmal bis wir durch alle durch sind.

Den Brecher nur direkt von vornund mit Fahrt annehmen! \

Anlegen

ist viel einfacher. Bei wenig Wind, klei-nen Brechern und Sandstrand ein-fach auf den Strand segeln, bei derersten Grundberührung abspringenund den Cat gegen den Wind dre-hen.Bei viel Wind oder hohen Brechernnur mit "Treiben auf dem Bug" anle-gen, auch wenn es ein formidabler"Vollwaschgang" ist. Beginnt der Catauf dem Bug zu surfen, unbedingt mitden Beinen im Wasser bremsen, da-mit er nicht querschlagen kann.Beim "Vollwaschgang" sehr gut amGabelseil und am Trapezgriff festhal-ten, sonst wischt es uns vom Cat her-unter.

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Page 45: Internationaler Katamaran Grundschein

Wetter

WetterDer LuftdruckDie Lufthülle über unserer Erde wirdvon der Sonne unterschiedlich er-wärmt. Über See z. B. weniger als überLand, über Wald weniger als überSand usw. Warme Luft dehnt sich mehraus -und hat dadurch einen höheren

Druck- als kalte Luft.

Nun hat die Luft mit dem höherenDruck das Bestreben zur Luft mit demniedrigeren Druckzu strömen, um sichauszugleichen. Das ist der Wind.Hochdruck und Tiefdruck

Der ausgeglichene Luftdruck inreshöhe liegt bei ca. 1013 Hektopas-cal (hPa) und nimmt mit zunehmen-der Höhe ab. Durch die Erdrotationwerden die Gebietelichen Drucks in Drehbewegung ge-bracht. So dreht die Luft auf der nörd-lichen Erdhalbkugel im Hochdruckge-biet im Uhrzeigersinn, im Tiefdruckge-biet dagegen. Die Luft strömt des-

Heute, 11. März (13 Uhr MEZ)

-.7 7

14

1005,

15

H*

Wetterkarte aus einer Tageszeitung

halb nicht direkt auf dem kürzestenWeg vom Hochdruck- ins Tiefdruck-gebiet, sondern diagonal.Warme Luft kann mehr Feuchtigkeitaufnehmen als kalte, deshalb kon-densiert der Wasserdampf zu Wasserbeim Abkühlen und wird als Wolkenoder Nebel sichtbar (Kondensstrei-fen).Die langfristige Wettervorhersage wirddurch Satelliten und Computer vonJahr zu Jahr besser und-z.B. für Europa- für ca. 3-5 Tage rechtzuverlässig,Die kurzfristige Wettervorhersage füreinen Segeltag interessiert uns aberam meisten, Sie wird uns täglich inRundfunk, Fernsehen und Tageszei-

tungen geliefertund ist sehr ge-nau, wir müssennur richtig hinhö-ren.So bedeuten z, B.beim Wind dieWorte leicht" biscd. 3 "mäßig"

bis ca, 7 Bft. und"stürmisch" bis ca.10 Bft. Wenn alsovon "mäßigem bisfrischem Wind ausNordost" die Redeist, so können wiruns recht gut vor-stellen was uns er-wartet.

Gewitter

Frontgewitter

Kaltfront vor einemgroßräumigenTief.Sie werden kaumdurch Gebirge be-einflusst und er-scheinen als eineAbfolge mehrerer

über verteilter Ge-witter, verbunden mit erheblichergerneiner Abkühlung.

Wärmegewittersind örtlich beschränkt, können aberstark böige Winde mit sichDurch große lokale Erwärmung ent-steht eine Gewitterwolke (Cumulo-nimbus), mit oben vereisten Türmen.In unseren Breiten bilden sich solcheWärmegewitter meist im Westen. Ge-witter die im stehen brauchenuns kaum mehr zu bekümmern.

SturmwarnungenViele Segelreviere haben ein Sturm-warnsystem mit optischen oder auchakustischen Signalen. Meist sind esBlinklichter. So bedeuten:Lange Blinkfolge = Vorwarnung

Blinkfolge = SturmwarnungBei ist sofort das näch-ste Ufer aufzusuchen. Selbstverständ-lich informierenden Revier sorgfältig über das dorti-ge Sturmwarnsystem.

Der Windchill-factorBei Windstille bildet sich über unsererHaut ein Luftpolster, das unmittelbar

37° Körpertem-peratur hat, mit der Entfernung vonder Haut aber rasch bis zur Umge-bungstemperatur abnimmt. DiesesLuftpolster vermittelt uns duch in derKleidung das warme, wohlige Gefühl.Bei starkem Wind wird dieses Luftpol-ster ständig weggeblasen und mußvon unserer Körperwärme immer wie-der neu aufgebaut werden. Das führtbei starkem Wind zu einem hohenWärme- und Energieverlust, duchwenn die Umgebungstemperatur re-Idtiv hach ist. Man nennt das denWindchill-factor. So empfinden wir z.B. C Lufttemperatur bei 4 Bft. Wind-stärke wie 4°Celsius! Dazu kommtdann beim Segeln noch die Verdun-stungskälte von Spritzwasser.

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Page 46: Internationaler Katamaran Grundschein

Geschichte

Die Geschwindigkeit eines Segelfahr-zeugs - und zwar jeden Segelfahrzeugs- hängt vor allem von zwei wichtigenGrößen ab:

dem Leistungsgewicht und2. dem aufrichtenden Moment.

Zwar spielen andere Faktoren wie Luft-und Wasserwiderstand ebenfalls eineRolle, damit sollen sich aber dieKonstrukteure herumschlagen.

Wie der Namesagt, handelt es sich dabei um dasVerhältnis vom Gesamtgewicht (dasist das komplette Bootsgewicht + dasMannschaftsgewicht) zur Antriebs-leistung, in unserem Fall ist das dieSegelfläche. Vereinfachtausgedrücktheißt das wieviel Kp Gewicht jeder

bewegenmuß und daraus schließen wir wiederganz logisch: Je leichter das Schiffdesto schneller.

Aber damit, auf einen Mast möglichstviel Segelfläche zu packen, ist es lei-der nicht getan. Wäre ja auch zu ein-fach! Ein Catamaran soll natürlichnicht nur möglichst viel Segelflächehaben, sondern er muß sie auch "ver-tragen", und dem setzt das "aufrich-tende Moment" eine Grenze.

Das maximale aufrichtende Momenteines Catamarans ist dann erreicht,wenn er mit der vorgesehenen Mann-schaft außenbords den Rumpf ausdem Wasser hebt. Er fährt dann opti-male Geschwindigkeit zum vorliegen-den Kurs und da für wurde er auchkonstruiert.

Ein Catamaran ist schnell, weil erzum niederen Gesamtgewichtmehr Segelfläche länger tragenkann.

Ein Erhöhen des Mannschaftsgewichtsum das Steigen des Rumpfes zu ver-hindern, erhöht die Bruchgefahr ganzerheblich.

Ein Catamaran wird weder schnel-ler noch sicherer wenn zur vorge-sehenen Mannschaft mehr Per-sonen aufgenommen werden

Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, beiviel Wind einfach mit mehr Personenan Bord zu segeln, und das Steigendesmuß steigen können, das ist sozusa-gen "die letzte Warnung"!

Täglich Fachausdrücke

WindseeDünungBrecherWindchill-factorWärmegewitterFrontgewitterdeckungsgleichHektopascalGennakerBlister

Campingcatamaran mit Kojen in den beiden Rümpfen, mit demontierbarerbrücke oder Trampolin - zerlegbar und noch kann durchkentern

zu dieser Gattung gehören auchCatamarane - so alt wie die Seefahrtselbst. Als die Seefahrer auf dem a l -ten Kontinent noch glaubten, amEnde des Atlantik mit Ihren Einrumpf-schif fen "herunterzufallen", bese-gelten und besiedelten die Polynesiermit ihren schnellen Proas bereits nahe-zu den ganzen pazifischen Raum. Ob-wohl duch in Europa im Laufe derGeschichte immer wieder zaghafteVersuche unternommen worden sind(1662 William Petty, Patrick Mil-ler) nahm kaum jemand davon Notiz.Leider ! - Man stelle sich die spani-sche Armada auf schnellen Dop-pelrumpfbooten vor, das hätte denLauf der Geschichte verändert! -

Das Wort "Catamaran" kommt vermut-lich aus dem Alt-Malayischen und be-deutet soviel wie Bäume zusam-mengebunden.

Der Amerikaner Nathaniel Herreshoffbaute einen ersten erfolgreichenCatamaran als Leichtbau-Konstruk-tion, konnte aber - obwohl er ihnenmit seiner "Amdryllis" elend um dieOhren fuhr - seine konservat iven

umstimmen. Erst die britischen Brüder und Roland Prout - die Väter

unserer heutigen Catamarane -schafften 1954 mit ihrem Catamaran"Shearwater"den Durchbruch; er hat-te bereits die wesentlichen Merkmaleunserer heutigen Sportcatamarane.

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Page 47: Internationaler Katamaran Grundschein

Klassen und Typen

Die Amaryllis des Amerikaners Nathaniel Herreshoff war der erste konsequentauf Leichtbau ausgerichtete Catamaran

offene Catamaran interessiert uns,denn auf ihm wollen wir segeln ler-nen.

Die offenen Catamarane wiederumkann man grob in zwei Kategorieneinteilen, den Renncat und den Fun-cat.

Diese Einteilung ist sehr willkürlich,denn man kann mit einem Funcatausgezeichnet Regatten (= Rennen)segeln (die Funcats sind sogar diegrößeren Regattaklassen) und mit ei-nem Renncat hat man natürlich auchsehr viel "Spaß". Aber der Unterschiedmuß ja einen Namen haben.

Wir merken uns:

Funcat = robuster und unkomplizierterCatamaran meist ohne Schwert,Leistungsgewicht über ca.einfache und übersichtl iche Be-schlagsanordnung, einfaches hand-ling.

Typische Funcats sind Hobie Cat 16,Dart TOPCAT F2, TOPCAT K2, TOP-CAT-Spitfire, Prindle 16 und usw.

Renncat = Leichtbau-Catamaran,Leistungsgewicht unter ca.18Kp/qm,viele Trimm- und Verstellbeschläge,handling erfordert Routine und Kön-nen.

Typische Renncats sind Tornado, Hurri-cane 5.9, A-Cat, Prindle 19, Nacra6,0,

Ein Catamaran ist also ein sogenann-tes "Mehrrumpfboot" mit zwei gleichgroßen Rümpfen.Es gibt auch Boote mit zwei ungleichlangen Rümpfen die "Proa" und sogarmit 3 Rümpfen, den "Trimaran". Wäh-rend sich Proa und Trimaran auf demSporbootsektor total verabschiedethaben (hier ist der Catamaran dieeindeutig beste Lösung), feiert bei denKreuzer-Mehrrumpfbooten der Trima-ran eine gewisse Renaissance.

Es gibt Catamarane in unzähligenGrößen und Bauarten.Wir merken uns nur ganz grob, daß esKreuzer-Catamarane, sogenannteCamper Cruising Catamarane undoffene Catamarane gibt. Und nur der

Über Rumpfformen, Rumpfbauweisenund Schwert-Bauweisen ist schon sehrviel geschrieben worden, es muß hiernicht wiederholt werden,

Wir merken uns zur Rumpf-bauweise:

Rümpfe ausGlasfaser-Kunststoff massiv (GfK):unempfindlich gegen Witterung undBeschädigung , etwas schwerer beigeringerer Flächensteifigkeit, sehr all-tagstauglich;

Glasfaser-Kunststoff-Sandwich (GfK-Sandwich):leicht bei hoher Flächensteifigkeit undwitterungunempfindlich, empfindlichgegenüber mechanischer Beschä-digung, weniger alltagstauglich.

Sperrholz: geringes Gewicht und hohe

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Flächensteifigkeit, sehr empfindlichgegenüber mechanischer Beschä-digung, sehr pflegeintensiv und kaum

Polyäthylen: relativ schwer, sehr ge-ringe Flächensteifigkeit, geringe Fe-stigkeit, witterungsunempfindlich, nurfür Catamarane bis m Längegeeignet.

Schwerter

verbessern die "Am Wind-Segel-eigenschaften, haben aber auch eineganze Reihe unangenehmer Nach-teile. Durch denkastens wird der Rumpf schwerer undreparaturanfälliger, vom Preis nichtzu reden. Auch sind Schwerter selbstnicht billig und dazu muß man siebeim Segeln auch noch "bedienen".

Page 48: Internationaler Katamaran Grundschein

Ruder und Schwerter

Kreuzer-Catamaran: großer Wohnkomfort in den beiden großen Rümpfen undin der Mittelbrücke - nicht trailerbar, kann durchkentern.

Seit es Mehrrumpfboote gibt, hat mandeshalb auch Rümpfe ohne Schwertgebaut. In den 60er und frühen 70erJahren wurden etliche Konstruktionenmit asymmetrischen entwor-fen, weil man sich davon eine gerin-gere Abdrift als beim symmetrischenRumpf mit Flosse erhoffte. Beim Cata-maran mit asymmetrischen Rümpfen

alsospiegelverkehrt - stärker gewölbt alsdie äußere. Ein "Holzweg", wie mannach einigen Jahren feststellte,

Wir merken uns:

Rumpf mit Steckschwert:V o r t e i I : Hydrodynamisch wir-kungsvoller als Schwenkschwert, sehrgute Kreuzeigenschaften.N a c h t e i I: Bruchgefahr beimAuflaufen, Handling sehr umständlichKasten und Schwert sehr reparatur-anfällig, teuer.

Rumpf mit Schwenkschwert:V o r t e i I : Leichter zu bedienen,schwenkt beim Auflaufen nach oben.N a c h t e i I : Hydrodynamisch we-niger effektiv als Steckschwert, Ka-sten und Schwert sehr reparaturan-

sehr teuer.

Rumpf ohne Schwert:V o r t e i Unkompliziert im Handling,geringeres Gewicht, robust und billi-ger, Auflaufen ohne unangenehmeFolgen möglich,N a c h t e i I : nur bei leichtemWind etwas weniger Höhe, beim Kreu-zen gegen den Wind.

RuderDie beiden Ruder unseres Catama-rans sind für unsere Sicherheit ganzwesentliche Teile und dabei dieschwächste Stelle. Ein aufmerksamerCatsegler wird deshalb vor jedemSegeltag mit etwas mehr Wind einenCheck der Ruderanlage vornehmen:Dazu schieben wir den Slipwagen un-ter den Cat, bis das Heck so weitnach oben steht, daß die Ruderblät-ter in abgesenktem Zustand frei überdem Boden sind.Die Ruderblätter müssen bei Gerade-ausfahrt genau parallel stehen unddie Ruderblattprofile sollen frei von"Macken" und Schrammen sein, Istdies nicht der Fall, wird es bei hohenGeschwindigkeiten immer zu einemStrömungsabriss kommen.

Die Ruderblätter sollen in Quer- wie inLängsrichtung spielfrei und deckungs-gleich sein. Haben die Ruderblätterin Längsrichtung Spiel, so ist unser Catauf unterschiedlichem Bug mal mehroder weniger luvgierig.Haben die Ru-derblätter Spiel in Querrichtung, wirdauch das zum Strömungsabriss beihohen Geschwindigkeiten führen.

Nur bei spielfreien und voll ab-gesenkten Ruderblättern ist esmöglich, einen Catamaran mitvoller Geschwindigkeit zu segeln.

Wir im-mer wieder alle Gelenke (Ruderach-se und Pinnengelenkbolzen) auf Ver-schleiß und Spiel.

Die Arretierung der Ruderblätter sollzuverlässig auslösen wenn wir aufGrund oder ein anderes Hindernisauflaufen. Sie soll im verriegelten Zu-stand aber auch hart genug sein, umzu verhindern, daß die Blätter bei vol-

durch den Wasserdrucknach hinten auslösen. Ein Auslösender Ruderblatt-Arretierung bei vollerFahrt hat sehr oft einen Bruch an derRuderanlage zur Folge.

Eine einwandfrei funktionierendeCatamaran-Ruderanlage trägtganz wesentlich zum ungetrübtenSegelspaß bei!

... und wie geht es weiter ?

Der Internationale Catschein (Inter-national Catamaran Licence)

Der Internationale Catschein beinhal-tet Deine weitere Ausbildung im Cata-maransegeln. Du lernst dabei richtigTrapez-Segeln, auch bei starkem Windund in der Welle, auch Einhand, auchvieles, was Dir bei einer Regatta be-hilflich sein kann usw. Dieser Scheinschließt ebenfalls mit einer theoreti-schen und praktischen Prüfung ab.Wenn Du diese Lizenz in der Taschehast, kannst Du mit Fug und Rechtbehaupten, "mit allen Wassern gewa-schen" zu sein.

Vielleicht möchtest Du ein- Kreu-

zer-Catamaran unternehmen. Auchdas Segeln mit diesen "Boliden", auchdas Segeln mit einem Kreuzer-Cata-maran erfordert natürlich ein umfang-reiches Wissen, das Du Dir in einemseparaten Ausbildungsweg aneignen

Auch hier wird Dir Deine Schu-le gern einen entsprechenden Ausbil-dungsgang vermitteln.

Auf

r unter dem

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Page 49: Internationaler Katamaran Grundschein

Prüfungsfragen und Antworten

Die Prüfungsfragen zum Catamaran-Grundschein und die Antworten die nebenstehend angezeigten Teile eines

Cat2. Ordne der Zeichnung "Großsegel" die zugehörigen

Fachausdrücke zu!3. Wie nennt man den Wind, der beim Segeln angezeigt

wird und woran kannst Du ihn erkennen? kann Segeln bei ablandigem Wind gefährlich

sein?

5. Nach welchen Kriterien wählen wir vor dem Segelnunsere Segelkleidung aus?

6. Wo und wann holst Du einen Wetterbericht ein?

7. Nenne die 3 wichtigsten Kurse zum Wind!8. Warum segelt man normalerweise mit einem Cat kei-

nen Vorwind-Kurs?9. Welchen Ausdruck verwendet man, wenn man zum

Wind hin steuert und was machst Du dabei mit DeinenSchoten und dem Traveller?

Ausdruck verwendet man, wenn man vomWind wegsteuert und was machst Du dabei mit DeinenSchoten und dem Traveller?

die wichtigsten Bekleidungsteile, ohne die Dunie zum Catsegeln gehen solltest! Welchen Knoten zeigt die Abbildung und wozu wird erverwendet?

welchem Knoten verbindest Du Großschot undTravellerleine?

ist die erste Maßnahme vor dem Segelsetzen? Gefahr kann beim Slippen vom Mast des

Catamarans ausgehen? muß ein Fall immer festgehal ten oder

angeschäkelt werden? überprüfst Du beim Sicherheitscheck bevor Du

den Cat slippst? Nenne mindestens 5 wichtige Punkte!

Catamarane haben eine Fallarretierung. Nenne die 3gebräuchlichsten Systeme!

entriegelt man die

entriegelt man die Haken-Fallarretierung?

entriegelt man eine Nippel-Fallarretierung?

mußt Du das Großsegel beim Bergen sofortaufrollen?

23. Benenne die nebenstehend angezeigten Teile der Ru-deranlage!

ist es ratsam, bei viel Wind das Großsegel-Vorliek erst auf dem Wasser durchzusetzen? Wo hälst Du den Catamaran nach dem Slippen fest?

segelst Du nach dem Ablegen und vor demAnlegen zunächst in eine "Warteposition"?

welchem Manöver bringst Du einen Catamaranzum Stillstand und wie wird dieses Manöver ausge-führt?

mußt Du beim Gewichtstrimm bei leichtemWind achten?

mußt Du beim Gewichtstrimm bei Starkwindachten?

1. Vorderholm, Achterholm, Trampolin, Gabelseil, Vors-tag, Want, Trapezgeschirr.

Kopf, Hals, Schothdrn, Vorliek, Unterliek, Achterliek,Segelldtten, Windspion, Kldssenzeichen

3. Scheinbdrer Wind; dn den Windspionen am Gdbelseiloder am Telocat-Windanzeiger.

4. Die tatsächliche Windstärke und Wellenhöhe wirdmeist unterschätzt. Man muß - meist ziemlich zeitrau-bend - aufkreuzen, um wieder an Land zurückzukom-men. Bei Havarie wird man

5. Wassertemperatur, Lufttemperatur, Windstärke, Son-neneinstrahlung.

6. Tagezeitung, Radio, Aushang in Yachthäfen, Fernse-hen. Immer bevor Du zum Segeln gehst.

7. Am Wind, Halber Wind, Raumer Wind.8. Das ist der Iangsamste Kurs für einen Catamaran.

9. Anluven; die Schoten und der Traveller werden syn-chron zur Drehbewegung des Cat angeholt.

10. Abfallen; die Schoten und der Traveller werden syn-chron zur Drehbewegung des Cat aufgefiert,

oder Trockenanzug oder Overall, Schuhe,Rettungsweste. Palstek; er bildet ein Auge, das sich nicht z.B,um die Schleppleine am Mastfuß zu befestigen. Doppelter Schotstek.

14. Den Cat mit dem Bug in den Wind stellen. von stromführenden Oberleitungen.

es nicht davonwehen oder ausrauschen kann.

Lenzstöpsel und Inspektionsdeckel zu? VerbindungGroßschot mit Trave l ler WantenringeSchotführung Ruderanlage Paddel dabei?Trapezgurt dabei? Rettungsweste an?

Haken-, Nippel-Fallarretierung.

bis zum Anschlag vorheißen, F a l l loslassen undam Vorliek ruckartig nach unten ziehen.

bis zum Anschlag vorheißen, Mast zur Hakenseitedrehen, Fall fieren.

21 Anschlag vorheißen, das Fall unter Span-nung so weit nach vorne drücken, bis der Nippel vonder Halteklaue frei kommt, Fall fieren.

es nicht wegfliegen kann.

Spurstange, Pinne, Ruderhaus, Ruderblatt.

der drehbare Mast nicht hin- und herschlägt.

am Bug.26. Hier kannst Du in aller Ruhe und in sicherer Entfernung

vom Land Deinen Cat endgültig segelklar machen:Ruderblätter absenken, Vorliekstrecker durchsetzen,Fock ausrollen. Vor dem Anlegen umgekehrte Reihen-folge!

Beidrehen: Schoten auf und anluven bis na-hezu in den Wind und Pinne bis Anschlag nach Leedrücken. Voller Ruderausschlag erforderlich! Evtl. Fockback nehmen.

weit nach vorne setzen, damit die Spiegelaus dem Wasser kommen. Vorschoter nach Lee.

nach achtern setzen, daß der Leeschwimmergenügend Reserveauftrieb hat, um nicht zu unter-

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Page 50: Internationaler Katamaran Grundschein

Prüfungsfragen und Antworten

30, Wind leitest Du eineErkläre die wichtigsten Schritte des Manövers!

Erkläre die wichtigsten Schritte des Manövers Halsen! 31

benötigst Du das Manöver "Treiben auf demBug"? Erkläre die wichtigsten Schritte des Manövers!

33. Nenne die 3 wichtigsten Maßnahmen unmittelbar nacheiner Kenterung!

treibt ein auf der Seite liegender Catamaranschnell ab?

mußt Du einen auf der Seite liegendenCatamaran ganz durchkentern?

36. Wie richtet man einen gekenterten Catamaran wiederauf?

ist Catsegeln mit großen Risiken verbunden?Nenne 3 Fälle

muß hier ausweichen? Wie lautet die Regel?

muß hier ausweichen? Wie lautet die Regel?

muß hier ausweichen? (Cat und Motorboot), Wielautet die Regel?

41 ,Wer muß hier ausweichen? (Cat und Berufsschiff) Wielautet die Regel?

solltest Du seichte Gewässer in der Nähe vonUferzonen meiden?

bedeutet "Informationspflicht"?

verhälst Du Dich, wenn Dein Vorschoter über Bordgeht?

welchen Signalen kannst Du Dich im Notfall be-merkbar machen?

Du Dich bei Sturmwarnung

schneiden. Vorschoter sitzt in Luv. Hoch am Wind: Raum in Luv frei? Gefühlvoll die

Drehung einleiten, dann voller Rudereinschlag; Fockbleibt dicht, in die Mitte des Trampolins knien und denAusleger rüberlegen, Großschot auf; auf die neue Sei-te setzen, backstehende Fock über und dicht, Ruderwieder gerade, Großschot dicht.Raum in Lee? Abfallen bis "Fock fällt ein", Kurs haltenund in die Mitte vom Trampolin , Ausleger nach ach-tern ins Wasser und an der Spurstange steuern. Mit derfreien Hand hinter dem Schotbündel an die Spurstan-ge greifen und mit dem Heck durch den Wind steuern,dabei das Schotbündel auf die neue Lee-Seite führenund abfedern; Stützruder geben, Ausleger greifen undauf dem neuen Bug weitersegeln. Um einen Catamaran gezielt nach Lee treiben zu Ias-sen; Beidrehen, Ruderblätter (und Schwerter) hoch,Fock wegrollen, Vorliekstrecker auf, Traveller mittschiffs,Großschot 4/5 dicht und - gesichert durch die Trapez-griffe - soweit nach vorn zum Bug rutschen bis dieRuderblätter aus dem Wasser sind.

um den Schiffverlieren, überprüfen, ob noch alle Mitsegler da sind,sofort oberen Rumpf verlassen.

aufrecht stehende Trampolin stellt eine enormeWindangriffsfläche dar. Wenn ein Mitsegler den Kontakt zum Cat verloren hat.

36. Cat mit dem Segel nach Luv drehen lassen; Fock weg-rollen, Großschot und Travellerleine ganz auffieren, mitAufrichteleine wieder aufrichten.

ablaufendes Wasser in einemGezeitenrevier; niedrige Wassertemperatur; Einhand-segeln am Meer; fa lsche Kleidung; Selbst-überschätzung.

38. A; Segler mit dem Wind von Backbord muß dem Seglermit Wind von Steuerbord ausweichen.

39. B; Der luvwärtige Segler muß dem leewärtigen auswei-chen, wenn sie beide den Wind von der gleichen Seitehaben, A; Motorboote weichen Segelfahrzeugen dus,

B; Sportboote weichen Berufsschiffen dus.

Entfernung von ca. 300 m vom Ufer einhalten, da und im Pflan-

zenarten ihren Lebensraum haben.43. Man muß sich vor dem Segeln auf einem unbekannten

Revier über die dort gültigen Bestimmungen informie-ren: Befahrensvorschriften, Naturschutzzonen, gefähr-liche Stellen, Sturmwarnsystem usw.

44. lassen, mit Manöver Halse (oder Q-Wendebei Starkwind) zum Überbordgefallenen zurückkehrenund in Luv des Schwimmers den Cat durch Beidrehenzum Stehen bringen. Niemals direkt auf einen Schwim-mer zusegeln oder ihn zwischen die Rümpfe kommenIassen!

45. Langsames Heben und Senken der seitlich gestrecktenArme; Schwenken eines Gegenstandes, Trapezhoseo,ä. im Kreis; Ruhe bewahren und niemals den Catverlassen; technische Signalmittel verwenden.

in den nächsten Hafen einlaufen; Ret-tungswesten tragen (solltest Du eigentlich immer beimCatsegeln); bei zunehmendem Wind zunächst die Fockwegrollen und nur mit Großsegel wenn dasimmer noch zuviel Tuch ist, mußt Du beidrehen und dasGroßsegel bergen. Eventuell nur mit der Fock weiterse-geln.

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