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INTERN Informationen für die Mitglieder der Ringgemeinschaft Bayern e.V. Ausgabe 2/14 Pansenazidose – auch ein Problem in der Rindermast Zum Heraus- nehmen!

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INTERNInformationen für die Mitglieder der Ringgemeinschaft Bayern e.V.

Ausgabe 2/14

Pansenazidose –auch ein Problem in der Rindermast

Zum Heraus-

nehmen!

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dieses Vorwort wird bis auf weiteres mein vorerst Letztes sein.Es stehen Veränderungen an in der Geschäftsführung derRinggemeinschaft. Ich erwarte zum April noch einmal Nach-wuchs und werde mich deshalb (zum Teil schweren Herzens)für die nächste Zeit in Elternzeit verabschieden. Ich habe michbemüht, die Dinge geordnet zurückzulassen und dazu gehörtauch, dass wir rechtzeitig nach einer Vertretung für diese ZeitAusschau gehalten haben. Diese haben wir in Anna KatharinaWiegner gefunden. Ich freue mich, Ihnen Frau Wiegner im Fol-genden kurz vorzustellen und bin mir sicher, eine kompetenteund verlässliche Verstärkung für unser Team in der Geschäfts-stelle der Ringgemeinschaft gefunden zu haben.Anna Katharina Wiegner wurde am 16. Juli 1982 in Erlangen ge-boren und wuchs im Landkreis Forchheim auf. Ihr Interesse ander Landwirtschaft wurde bereits in jungen Jahren mit der Lie-be zum Pferdesport und der ländlichen Umgebung geweckt.So entschied sich Frau Wiegner im Jahr 2000, die Fachober-schule in Triesdorf zu besuchen. Diese schloss sie 2002 mit demFachabitur der Agrarwirtschaft ab. Von 2002 bis 2007 studier-te sie dann an der Fachhochschule Weihenstephan-TriesdorfLandwirtschaft mit dem Schwerpunkt tierische Erzeugungund beendete dieses Studium erfolgreich als Diplom-Agrarin-

genieurin. Anschließend belegte sie an der Georg-August-Uni-versität Göttingen den Masterstudiengang Pferdewissen-schaften. Nach erfolgreichem Abschluss in 2009 fand sie ihrenWirkungskreis zunächst bei einem bayerischen Pferdezucht-verband. Hier war sie unter Anderem für die Öffentlichkeitsar-beit und Veranstaltungsplanung, die Bewertung und Kenn-zeichnung der Zuchttiere im Außendienst sowie für die Be-treuung der Züchter zuständig. Frau Wiegner weist langjähri-ge Erfahrung in der Verbandsarbeit auf und bringt – da bin ichmir sicher – frischen Wind in die Ringgemeinschaft. Denn, umes mit dem chinesischen Philosophen Lao Tse zu sagen:

Fürchte Dich nicht vor der Veränderung – eher vor dem Stillstand.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen für die nächste Zeit allesGute, gutes Gelingen und viel Freude mit der alten-neuenRinggemeinschaft!

Herzlichst, Ihre Friederike Zeller

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Ring Intern2/14

Dr. Friederike Zeller,Geschaftsfuhrerin der Ringgemeinschaft Bayern e.V.(in Elternzeit)

Anna Katharina Wiegner,zukunftige Geschaftsfuhrerin derRinggemeinschaft Bayern e.V.

Ringgemeinschaft Bayern e.V.Haydnstr. 1180336 MünchenTel. 089/535 881

04Aktuelles und Aktivitäten

06Pansenazidose – auch ein Problem in der Rindermast

08Wiederentdeckt: Hirse – in Bayern

10PRRS erkennen und kontrollieren

12Schweinespielzeug – worauf ist zu achten?

16Letzte Meldungen

INHALT

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Mitteilungen

Ring Intern 2/14

+ + + WICHTIG + + + WICHTIG + + + WICHTIG + + + WICHTIG

+ + + WICHTIG + + + WICHTIG + + + WICHTIG + + + WICHTIG

Brennpunkt Afrikanische Schweinepest – Immer aktuell informiert über unsere Homepage!

Die Arbeitstagung der Ringgemeinschaft 2014

Der Termin für die nächste Arbeitsta-gung wird traditionellerweise Don-nerstag und Freitag der erstenMärzwoche sein. Dies ist für daskommende Jahr der 5. und der 6.März 2015.

Informationen über die aktuellenEntwicklungen zur AfrikanischenSchweinepest erhalten Sie auf derHomepage der Ringgemeinschaftunter www.ringgemeinschaft.deDort finden Sie auch weiterführen-

Die traditionelle Arbeitstagung derRinggemeinschaft am 6. und 7. März inBeilngries hatte dieses Jahr einigeBrennpunkte zum Inhalt. Ein bestim-mendes Thema war natürlich der Vor-marsch der Afrikanischen Schweine-pest. Nach der Eröffnung und Begrü-ßung durch Herrn Neher stellte sichFrau Wiegner, die zukünftige Ge-schäftsführerin in Dr. Zellers Elternzeit,vor und übernahm es, die Teilnehmerüber die historischen und die aktuells-ten Entwicklungen bezüglich ASP zuinformieren. Im Anschluss daran be-handelte Albert Ziegler von R&V-Versi-cherungen die ASP unter dem Aspektder Möglichkeiten der Absicherung fürden Landwirt. Dr. Zeller stellte dann dieaktuellen Arbeitsthemen der Ringge-meinschaft vor. So wurde unter ande-rem auch das neu gestaltete Auftreten

der Ringgemeinschaft auf Messen undVeranstaltungen den Mitgliedern prä-sentiert. Der Nachmittag war denFachvorträgen durch hochkarätige Re-ferenten vorbehalten. So informierteIsabella Timm-Guri vom BayerischenBauernverband über den momenta-nen Stand der Initiative Tierwohl undklärte auch über Hintergründe undSystematik auf. Anschließend erläuter-te Prof. Dr. Mathias Ritzmann von derLudwigs-Maximilians-UniversitätMünchen, welche praktikablen Alter-nativen zur Jungebermast gangbarwerden könnten und Frau Dr. SusanneZöls, ebenfalls von der LMU, berichteteüber die neuesten Ergebnisse der Eber-mastversuche unter Praxisbedingun-gen. Beim abendlichen, gemütlichen

Beisammensein im Kaminzimmer wardann Gelegenheit für vielerlei interes-sante Gespräche. Der zweite Tag botnoch mehr hervorragende Referenten.Dr. Andreas Randt vom TGD Bayern be-handelte die BVD-Pflichtbekämpfung,die seit vier Jahren eingeführt ist. Er be-richtete über die bisherigen Erfolgeund gab einen Ausblick, wohin die Rei-se gehen solle. Den Abschluss desFachprogramms der Veranstaltungbildete Frau Dr. Martina Sedlmayervom StMUV mit der „16. AMG-Novelle –Stand der Umsetzung und was kommtauf die Landwirte zu?“ Außerdem be-handelte Dr. Sedlmayer ausführlich dierechtlichen Aspekte der Umsetzung,soweit diese im Moment schon ein-deutig sind.Die Arbeitstagung dient den Mitglie-

dern der Ringgemeinschaft zur Infor-mation, Abstimmung der Arbeits-schwerpunkte, Netzwerkpflege undzur ungezwungenen Zusammen-kunft.

de Informationen und Links zum The-ma sowie Verhaltensregeln und Hil-festellungen zur Vorbeugung. DieSeite wird laufend aktualisiert – eslohnt sich also, regelmäßig einenBlick drauf zu werfen.

Aktuelles und Veranstaltungen

Volle Reihen bei der Arbeitstagung derRinggemeinschaft 2014

Herr Neher diskutiert im Gesprach mitDr. Sedlmayer die Fragen der Mitgliederbezuglich der Umsetzung der 16. AMG-Novelle

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Ring Intern2/14

IMPRESSUMHerausgeber:Ringgemeinschaft Bayern e.V.Haydnstr. 11, 80336 München, Tel. 089/535881

Schriftleitung:Dr. Friederike Zeller

Redaktions- und Herstellungsleitung:Dr. Harald Ströhlein, Tel. 0831/57142-41

Verlag: AVA-Agrar Verlag Allgäu GmbH, Porschestr. 2, 87437 Kempten

Druck:KKW-Druck GmbHHeisinger Str. 17, 87437 Kempten, Tel. 0831/57503-10

Titelseite: Agrarfoto

Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Quellenangabe gestattet.Jede Verwertung außerhalb der durch das urheberrechtsgesetz fest-gelegten Grenzen, auch auszugsweise, ist ohne Zustimmung der Ring-gemeinschaft oder des AVA-Agrar Verlages unzulässig.

© AVA-Agrar Verlag Allgäu GmbH

ASP: Informationen für Saison-arbeitskräfte und Reisende

Nicht nur Schweinehalter, sondern alle Landwirte undBeschäftigte in der Landwirtschaft sollten Vorsorgemaß-nahmen treffen, um eine Einschleppung der Afrikanischen

Schweinepest (ASP)nach Deutschlandzu verhindern, er-klärt der DeutscheBauernverband. Ausdiesem Grund hatder DBV entspre-chende Informatio-nen für osteuropäi-sche Saisonarbeits-

kräfte in polnischer und rumänischer Sprache verfasst, dieden Arbeitskräften vor ihrer Einreise nach Deutschlandübermittelt werden sollten. Die Informationen seien be-reits über den Gesamtverband der LandwirtschaftlichenArbeitgeberverbände sowie über die Landesbauernver-bände verbreitet worden und stehen zum Download unterwww.bauernverband.de/asp bereit.Darüber hinaus hat das Bundeslandwirtschaftsministe-

rium die Kampagne „Speisereste nicht achtlos an Auto-bahnraststätten, Parkplätzen und Autohöfen wegwerfen“gestartet. Darin werde an Reisende appelliert, Speiserestenur in verschlossene Müllbehälter zu werfen. Fachleutegingen davon aus, dass bereits ein unachtsam entsorgtesWurstbrötchen ausreichen könne, um die AfrikanischeSchweinepest einzuschleppen. Für Reisende, insbesonde-re Fernfahrer, gelte zudem der dringende Hinweis, keineLebensmittel tierischer Herkunft oder Reiseproviant ausden betroffenen Gebieten mitzubringen.

Für Mehr-Schweinchen

Guter Wurf. Stabile Herde.Inaktivierter Impfstoff gegen PRRS.

Für Jungsauen und Sauen:

Stabilisierung der Herde nimmunität ohne zusätzliches vermehrungsfähiges PRRS-Virus

Boosterfähigkeit für lebend vorgeimpfte oder Feldvirus-infizierte Jungsauen und Sauen

Weniger Frühgeburten, weniger Totgeburten

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Mitteilungen

Ring Intern 2/14

Die Stoffwechselstörung Pan-senazidose betrifft nicht nurhochleistende Milchkühe in

der Produktionsspitze oder die inten-siv gefütterten Mastrinder der US-amerikanischen Feedlots. Auch ohnesichtbare Probleme kann eine besse-re Azidoseprophylaxe in der Rinder-mast häufig unerwartete Leistungs-verbesserungen ermöglichen und sodie Wirtschaftlichkeit des Betriebeserhöhen.

Entstehung und Formen von Pansenazidose

Pansenazidose, also die Übersäue-rung des Vormagensystems unterden normalen pH-Wert von 7,0 bis 5,5,ist eine häufig anzutreffende Stoff-wechselstörung. Insbesondere in ih-rer subakuten Form (d.h. ohne klini-sche Krankheitserscheinungen) trittsie oft in hochleistenden Milchvieh-herden auf und verursacht hohe Kos-ten und Effizienzverluste. Treffen ho-he Kraftfutteranteile und schnell fer-mentierbare Kohlenhydrate wie Stär-ke und Zucker auf ein ungenügendentwickeltes Vormagensystem, ist

die Folge eine Veränderung der Pan-senflora. Unter anderem fällt durchdie zunehmende Produktion vonMilchsäure der pH-Wert im Pansenstark ab. Akute Pansenazidose liegtbei extrem niedrigen pH-Werten von5 bis 4 vor und kann zur massiven Ero-sion der Pansenzotten und zuschmerzhaften Entzündungen derPansenwand führen. Direkte Folgensind Futterverweigerung und Leis-tungsabfall. Indirekt kann eine akutePansenazidose zu Organschäden anLeber, Herz und Nieren sowie zu La -minitis und Klauenrehe und letztlichzum Ausscheiden der Tiere führen.Von subakuter Pansenazidose sprichtman, wenn der Pansen-pH für min-destens drei Stunden täglich unter ei-nen Wert von 5,6 fällt. Dies führt zu ei-ner Reihe von Symptomen wie redu-zierter und unregelmäßiger Futter-aufnahme, Durchfall, Fermentati-onsstörungen und letztlich zu Leis-tungsdepressionen. Es ist nachvoll-ziehbar, dass dieser Problemkomplexunter den extremen US-amerikani-schen Mastbedingungen mit Kraft-futteranteilen von meist über 90 %anzutreffen ist. Aber kann Pansenazi-

dose auch die gut wirtschaftendenheimischen Rindermastbetriebe mitsorgfältig geplanten Rationen undangepasster Strukturversorgung be-treffen? Eindeutig: Ja! Bei bestimm-ten Futtermitteln und Bedingungenist eine besonders vorsichtige Rati-onsplanung angesagt. Zusätzlich zei-gen verschiedene Versuche, dassauch Mastrinder ohne eindeutigeSymptome ihr Leistungspotential oftnicht voll entfalten und die Tiere posi-tiv auf eine verbesserte Azidosepro-phylaxe reagieren.

Diagnose des Problem-komplexes Azidose

Als sicherste Möglichkeit zur Diag-nose von Pansenazidose hat sich dieMessung des pH-Wertes im Pansen-inhalt erwiesen. Klassische Metho-den wie die Rumenozentese (Entnah-me von Pansensaft über eine Kanülevon außen unter örtlicher Betäu-bung) oder die Verwendung vonSchlundsonden weisen allerdingsklare Nachteile auf. Nicht nur die Ein-setzbarkeit unter Praxisbedingungenist hier ein Problem. Auch ermögli-chen diese Verfahren nur Punktmes-sungen, welche die enormen, kurz-fristigen Schwankungen, denen derPansen-pH-Wert unterliegt, nicht er-fassen. Somit kann keine Diagnoseerfolgen, ob tatsächlich subakutePansenazidose mit einem pH-Wertunter 5,6 für täglich mindestens dreiStunden vorliegt. Hier setzen neueMessmethoden wie sogenannte Bolian. Diese Geräte haben eine Größevon 10 bis 15 cm und schwimmen freiim Pansenraum. Es erfolgt die konti-nuierliche Messung von pH-Wert und

Pansenazidose kann nicht nur bei Milchkühen, sondern auch bei Mastrindern zu Leistungseinbußen

führen. Über die Fütterung kann entgegengesteuert werden.

Pansenazidose – auch einProblem in der Rindermast

Gut entwickelte Pansenzotten (a) im Vergleich mit großflächiger Erosion von Pansenzotten als Folge von Pansenazidose (b)

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Mitteilungen

Temperatur des Panseninhaltes so-wie die Speicherung der Daten undihre anschließende Übertragung aufeinen PC über eine drahtlose Verbin-dung (Abbildung 1).

Möglichkeiten der Rationsgestaltung

Der Einsatz von Maissilage hat inden letzten Jahren durch hohe Erträ-ge und einen guten Futterwert konti-nuierlich an Bedeutung gewonnen. Inder praktischen Fütterung sollte die

variierende Pansenbeständigkeit vonMaisstärke beachtet werden. Stärke,die den Pansen unabgebaut verlässtund erst im Dünndarm aufgenom-men wird, hat keinen negativen Ein-fluss auf den pH-Wert im Pansen. DieBeständigkeit der Stärke nimmt zwarmit fortschreitender Abreife derMaispflanze und höheren Trocken-substanz-Gehalten der Körner zu. Al-lerdings sinken die Anteile der pan-senstabilen Stärke mit zunehmenderSilierdauer durch die Säureeinwir-kung in Maissilagen. Als Orientie-rungswert wird in der Fütterungsbe-ratung häufig ein Anteil von maximal15 % pansenstabiler Stärke genannt.Daraus folgt bei älteren Maissilagenein höherer Anteil von im Pansen ab-baubarer Stärke, die zu einem stei-genden Azidoserisiko beitragen kannund in betroffenen Betrieben berück-sichtigt werden sollte. Ein interessanter und wissen-

schaftlich gut etablierter Ansatz zurProphylaxe von Pansenazidose ist derEinsatz von speziellen Lebendhefen.Dies sind lebensfähige Hefeorganis-men, die bereits in geringen Dosie-rungen im Vormagensystem die Pan-senflora positiv beeinflussen könnenund so zu einer Stabilisierung des pH-Wertes im Normalbereich führen.Durch den Einsatz von Lebendhefenkommt es zu einer Verbesserung derRohfaserverdaulichkeit und der Fut-tereffizienz. Durch diese höhereNährstoffverdaulichkeit können Ra-tionsreserven mobilisiert und höhere

Zuwächse in der Rindermast erzieltwerden. In einem Fütterungsversuchder TU München-Weihenstephanwurden die Effekte des Lebendhefe-einsatzes bestätigt. 36 Fleckviehbul-len mit einen Anfangsgewicht von190 kg wurden mit einer Basisrationaus Maissilage, Heu und Kraftfuttergefüttert. Die Hälfte der Tiere wurdein eine Versuchsgruppe eingegliedertund erhielt zusätzlich täglich 0,4 gder Lebendhefe Levucell® SC. In derVersuchsgruppe konnten eine höhereRohfaserverdaulichkeit, höhere Le-bendgewichte und im Mittel um100g verbesserte tägliche Zunahmenbeobachtet werden (Abbildung 2).

Schlussfolgerungen

Subakute Pansenazidose kannauch in der heimischen Rindermastdie Ausschöpfung des vollen Leis-tungspotentials verhindern und sodie Wirtschaftlichkeit der Mast be-einträchtigen. Selbst wenn keine ein-deutigen Symptome vorliegen, kön-nen azidotische Bedingungen eineoptimale Fermentation im Vorma-gensystem verhindern. Neben fütte-rungstechnischen Maßnahmen istdie Rationsgestaltung der zentraleFaktor für eine effektive Azidosepro-phylaxe, wobei der Einsatz von Le-bendhefen eine interessante Verbes-serungsmöglichkeit darstellt. (Wei-terführende Literatur auf Anfrage.)

Dr. Malte Lohölter und TilmanWilke; Dr. Eckel GmbH, Niederzissen

Die folgenden Empfehlungenkönnen zur Reduktion vonPansenazidose beitragen:

• Verfütterung von Mischratio-nen zur Vermeidung derselektiven Aufnahme vonGetreide

• Einsatz von Futtermitteln mithohen Anteilen langsamabbaubarer Kohlenhydrate

• Schrittweise Rationsumstel-lung und Anpassungsfütte-rung

• Futtervorlage mindestenszweimal täglich

• Kontinuierlicher Futterzugang• Beachtung der Struktur- undRohfaserversorgung

•Gewährleistung von ausrei-chender Häcksellänge

• Einsatz präventiv wirksamerFutterzusätze

Abb. 1: Individueller Verlauf von Pansen-pH und -temperatur bei Verfütterung von Rationen mit 60 % Kraftfutter (Pansentemperatur ●; pH-Wert •)und 30 % Kraft futter (Pansentemperatur ○; pH-Wert •)bei 5-minütigem Messintervall (Lohölter, 2013)

Abb. 2: Effekt der Lebendhefe (Levucell® SC) auf die täglichen Zunahmen von Fleckviehbullen

Kontrolle Lebendhefe

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Mitteilungen

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giereiche Komponente in Futterratio-nen und ist aus ernährungsphysiolo-gischer Sicht mit Körnermais ver-gleichbar (siehe Tabelle 1).Körnerhirse kann sowohl an Mono-

gaster als auch an Wiederkäuer ver-füttert werden. Idealerweise werdendie Hirsekörner in Rationen mit ho-hem Energiebedarf eingesetzt. Unter-suchungen aus den USA zeigen, dassin der Rindermast der Energiebedarfbis zu 90 Prozent aus Hirse gedecktwerden kann. Diese Ergebnisse lassensich sicherlich nicht 1 zu 1 in die hei-mische Landwirtschaft übertragen,da in den amerikanischen Feedlot-Systemen generell höher konzentrier-tes Futter eingesetzt wird. In Deutschland wird Hirse eher ei-

nen Platz in Mischfuttermitteln undKraftfutterrationen mit hohem Ge-treide- und Körnermaisanteil ein-nehmen. Daher bietet sich Körnerhir-se als Komponente in der Schweine-fütterung besonders an.

Geringe Tanninmengen

In der Vergangenheit wurde zwarvon hohen Hirseanteilen in der Rati-on abgeraten, da das Hirsekorn hoheTannin-Gehalte aufweisen kann. Tan-nine können das Wachstum der Tiereund die Eiweißverdaulichkeit desFutters beeinträchtigen. Die moder-nen Hybridsorten enthalten aber nurnoch geringe Tanninmengen, wes-halb keine Wachstumsdepressionmehr zu erwarten ist. Hirse kann des-halb gleichermaßen in Ferkelfutter,Mastfutter und bei laktierenden Sau-en eingesetzt werden.

Hirse führte in den letzten beiden Jahrhunderten ein Schattendasein und ist als Futter- und Nah-

rungsmittel fast völlig in Vergessenheit geraten. Erst seit ihrer Wiederentdeckung als Energiepflanze

für Biogasanlagen befassen sich Züchter und Forscher wieder vermehrt mit dem Hirseanbau. Welche

Möglichkeiten Hirse als heimisches Futtermittel bietet, zeigt der Beitrag von Josef Schedlbauer.

Wiederentdeckt –Hirse in Bayern

Hirse ist derzeit im Bereich derEnergiepflanzen nach Silo-mais die zweitwichtigste

Kultur für die Bereitstellung von Sub-strat für Biogasanlagen. Der Hirsean-bau weitet sich aus. In Deutschlandwerden aktuell über 100.000Hektar/Jahr mit Hirse bestellt. In For-schung und Züchtung wird nun auchverstärkt der Frage nachgegangen, obsich heimisch erzeugte Körnerhirseals Pedant zu Körnermais in der Fütte-rung von Nutztieren einsetzen lässt.Im Gegensatz zu den heute in

Deutschland wichtigen Sommerun-gen Mais, Kartoffel und Zuckerrübehat der Anbau von Hirse weltweit ei-ne lange Tradition. Schon vor rund8000 Jahren wurde mit dem Hirse -anbau auf dem Gebiet des heutigenChina begonnen. Von dort aus hatsich diese Kultur bis in den Mittel-meerraum hinein verbreitet. Die Rö-

mer brachten schließlich bei ihrenFeldzügen die Hirse über die Alpenmit nach Deutschland. Bis in das 17.Jahrhundert hinein zählte Hirse beiuns zu den wichtigsten Kulturen undwar für die Bevölkerung ein Grund-nahrungsmittel. Allerdings verdrängtder kurz darauf aufkommende Kar-toffelanbau innerhalb eines Jahrhun-derts die Hirse fast vollständig ausdem Anbau in Deutschland. Grundhierfür dürften wohl höhere Erträgebei gleicher Arbeitsintensivität gewe-sen sein.

Das Hirsekorn - ein Getreide mit Nährwert

Für die Fütterung eignet sich be-sonders Mohrenhirse (Sorghum bico-lor L.), welche auch als Sorghum, Mil-let, Milokorn, oder Körnerhirse be-zeichnet wird. Hirse dient als ener-

Hirsefeld im Versuchsanbau

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Mitteilungen

Körnermais kann ohne weitereUmstellung der Ration durch Hirseersetzt werden. So importieren diedeutschen Kraftfutterwerke jährlichca. 60.000 Tonnen Körnerhirse, umdamit Körnermais zu substituieren.Das Austauschverhältnis Körnermaiszu Körnerhirse beträgt 1:0,94 bis1:1,06 – je nach Wachstumsstadiumder Schweine. Für die Verfütterung der selbster-

zeugten Körnerhirse ist, außer demZerkleinern der Körner mit derSchrotmühle bei gängiger Siebgröße,keine weitere Bearbeitung des Ernte-gutes notwendig.

Anbau: Darauf ist zu achten

In Bayern besteht durchaus dieMöglichkeit, Hirse für die Verfütte-rung selbst zu erzeugen. Hirse ist eineC4-Pflanze und stellt daher hohe An-sprüche an das Klima, ist jedoch sehrstabil gegen Trockenstress. Die Pflan-zen sind sehr frostempfindlich, somitempfiehlt sich eine Aussaat erst abder zweiten Maiwoche. Dann ist auchein zügiger Feldaufgang und optima-les Wachstum gewährleistet. Durchihre hohe Trockenheitsverträglichkeiteignet sie sich hervorragend aufleichten Böden. Allgemein hat Hirsekeine hohen Ansprüche an den Bo-den, jedoch ist der Anbau auf stau-nassen und schweren Böden nicht zu

empfehlen. Aufgrund dieser Anforde-rungen kommen folgende Gebiete inBayern für den Hirseanbau beson-ders in Betracht: Untermain, Donau-tal, Inntal und Rottal. Einen Richtwertkann die Körnermaisreifezahl geben.In Regionen in denen ein Körnermaismit K 250 oder höher gut abreift, kannauch Körnerhirse angebaut werden. Bei der Bodenbearbeitung muss ein

gut rückverdichtetes und feinkrümli-ges Saatbett geschaffen werden. Hir-se kann in 2 bis 3 cm Tiefe mit derDrillmaschine oder Einzelkornsäma-schine gesät werden. Mulchsaatenund Direktsaaten haben sich unterhiesigen Bedingungen nicht be-währt. Ein Bestand von 25 bis 30Pflanzen/m² sollte angestrebt wer-den.Die Düngung erfolgt je nach Er-

tragserwartung. Organische Düngerwerden gut verwertet.Der Nährstoffentzug ist in Tabelle 2

dargestellt. Dieser sollte bei der pra-xisüblichen Düngeplanung berück-sichtigt werden.Für die Herbizidbehandlung ste-

hen mehrere Mittel zur Auswahl. Hiersind unbedingt die aktuellen Zulas-sungen zu beachten. Wichtig ist, dassbei Anwendung die Körnerhirse mehrals drei Blätter hat und warme undwüchsige Witterung vorherrscht. Ei-ne Fungizidbehandlung und der Ein-satz von Wachstumsregulatoren sind

nicht notwendig. Hirse ist keineWirtspflanze des westlichen Mais-wurzelbohrers, jedoch kann sie vomMaiszünsler befallen werden. Ebensotritt vereinzelt Vogelfraß nach derSaat und auch kurz vor der Ernte auf.Körnerhirsen können ab 30 % Korn-

feuchte im Mähdrusch, mit norma-lem Schneidwerk, geerntet werden.In Versuchen sind Wassergehalte von15 bis 30 % erzielt worden. Die Ernteerfolgt ab Anfang Oktober bis AnfangNovember. Lagerfähig ist die Hirse ab14 % Feuchte. Bei höheren Korn-feuchten muss die Ernteware ge-trocknet oder anderweitig konser-viert werden. Die Erträge bewegensich in Versuchen zwischen 95 bis 120dt/ ha getrocknete Ware. Dadurch er-zielt Körnerhirse angemessene De-ckungsbeiträge. In den letzten Jahrenhaben die Deckungsbeiträge überdem Niveau von Leguminosen gele-gen. Josef Schedlbauer,

Caussade Saaten, Hamburg

Wollen Sie Pilotbetrieb werden?

Wollen Sie ein Pilotprojekt fürHirseanbau in Bayern durchfüh-ren, wenden Sie sich an LudwigSchneller unter 0171/7331634oder Josef Schedlbauer unter0171/7310104.

Tab. 1: Inhaltsstoffe von 1000 g FM Hirsekörner im Vergleich zu KörnermaisQuelle: Jeroch et al.: Ernährung landwirtschaftlicher Nutztiere (2008)

TM g ME Schwein MJ ME Geflügel MJ ME Rind MJ NEL MJ Roh- Rohfett g Rohfaser g Stärke/ Lysin g Methioninprotein g Zucker g + Cystein g

Hirse 880 14,1 13,1 11,6 7,29 103 30 21 647 2,2 3,7

Körnermais 880 14,1 13,6 11,7 7,38 93 40 23 627 2,5 3,7

Tab. 2: Nährstoffentzug beim Anbau von HirseQuelle: Arvalis, Institut de Vegetal, Frankreich

Bei 100 dt/ha Kornertrag Mittlerer Bedarf der Mittlere Nährstoffabfuhr Rücklieferung

Pflanze in kg der Körner in kg in kg

Stickstoff (N) 240 170 70

Phosphat (P2O5) 100 70 30

Kalium (K2O) 250 35 215

Magnesium (MgO) 80 30 50

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Mitteilungen

Ring Intern 2/14

Derzeit gibt es das europäischePRRS-Virus (Genotyp 1) in derSchweineproduktion Europas

und Asiens und das nordamerikani-sche PRRS-Virus (Genotyp 2) in Ameri-ka, Europa und Asien. Beide Typenverändern sich ständig und mankann in keinem Fall von „dem“ PRRS-Virus sprechen.

Die klassischen Spätaborte tretenin der Regel nur bei Neuinfektionenvon negativen Betrieben massiv auf.Oft sind die Betriebe infiziert und dieLandwirte haben sich mit den Er-krankungswellen bzw. Leistungsdel-len in der Ferkelerzeugung arran-giert. In der Mast beobachten dieLandwirte die als „18 weeks wall“ be-schriebene Erkrankung. Bei einemGewicht von 60 bis 70 kg kommt es zuhartnäckigen Atemwegsproblemen.Das PRRSV schädigt direkt das Ab-wehrsystem der Lunge. Die meistenTiere erholen sich nach Behandlungwieder, wobei in dieser Phase sowohl

Verluste, als auch untergewichtigeTiere entstehen. Betriebswirtschaft-ler berechneten die Kosten einesPRRS Neuausbruchs in einem Ferkel-erzeugerbetrieb mit 200 Sauen mitmind. 20.000 €. In einem infiziertenBetrieb geht man ohne Bekämp-fungsstrategie von zwei Ferkeln Min-derleistung und dementsprechendverminderten DkfL pro Sau und Jahraus.

Ein Mastdurchgang mit PRRS-Pro-blemen wird selbst bei geringemLeistungsabfall deutliche Ertragsein-bußen zeigen. Eine um 0,1 ver-schlechterte Futterverwertung undum 1% erhöhte Verluste bedeuten inder Summe heute ca. 4 € pro Mast-schwein. Nicht berücksichtigt sinddabei die Kosten für den erhöhten Be-treuungs- und Behandlungsaufwandwährend der Erkrankung, sowie diefehlenden Einnahmen bei der Ver-marktung der unvermeidbaren, un-tergewichtigen Tiere.

Besteht der Verdacht, dass dasPRRS-Virus in der Sauenherde oderdem Mastbetrieb Probleme bereitet,muß eine zielgerichtete Diagnostikeingeleitet werden. Da eine ganzeReihe von Erregern ähnliche Sympto-me auslösen können, sind differen-zierende Untersuchungen unum-gänglich. Haben Schweine erstmalsKontakt zum PRRS-Virus, bilden sie inder Regel nach zwei Wochen Antikör-per gegen den Erreger. Diese Immun-reaktion der Tiere ist in den Blutpro-ben gut nachweisbar. Der direkte Er-regernachweis ist wünschenswert,aber nicht fehlerfrei und wesentlichschwieriger.

Bewährtes Schema

Betrachten wir zuerst die Untersu-chung auf Antikörper. Ein bewährtesSchema ist es, zehn Blutproben vonSauen zu nehmen, die Probleme ge-zeigt haben. Dieselben Sauen werdenvier Wochen nach der ersten Bepro-bung noch einmal geblutet und aber-mals untersucht. Werden PRRS unver-dächtige und ungeimpfte Jungsauengekauft, so ist es sinnvoll, die Tiere vierWochen nach dem Kontakt mit derSauenherde zu untersuchen. Soll dasVirus direkt mittels PCR nachgewiesenwerden, so findet man den Erreger amwahrscheinlichsten zum Ende derFerkelaufzucht. Auch hier hat es sichbewährt, mindestens zehn Ferkel ei-ner Gruppe zu untersuchen.

Besteht der PRRS-Verdacht in derMast, so können frisch erkrankte un-behandelte Tiere in die Sektion gehenund zusätzlich wird empfohlen wie-derum mindestens zehn Blutprobenerkrankter Mastschweine auf PRRSV-

PRRS – erkennen und kontrollieren

Um den Infektionsdruck im Bestand schnell zu senken, sollten bei Beginn der Impf-kampagne auch die Ferkel mit einbezogen werden. Foto: Hummel

Wie bei allen Erkrankungen gilt auch beim „Porzinen Reproduktiven und Respiratorischen Syndrom“: Vorbeugen ist besser als Heilen.

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Mitteilungen

Antikörper und auch mittels PCR di-rekt auf PRRSV untersuchen zu lassen.

Bei der PRRSV-Bekämpfung stellensich grundlegende Fragen. Kann derErregereintrag mit hoher Sicherheitnachvollzogen werden und die Ursa-che für die Zukunft ausgeschlossenwerden, so macht es durchaus Sinn,an die Sanierung zu denken. Die Era-dikation des PRRS-Virus mit oder oh-ne Impfung ist einzelbetrieblich zuplanen und umzusetzen. Es erfor-dert eine ganze Reihe von Manage-mentmaßnahmen, um zum Ziel zukommen. Die Kosten für eine evtl.Auslagerung der Ferkelaufzucht, dieReduktion des Bestandes etc. müs-sen im Vorfeld genau kalkuliert wer-den. Die Ertragsausfall-Versiche-rung übernimmt bei Neuinfektionenevtl. einen Teil der Aufwendungenund Ausfälle, die im Zuge der Sanie-rung anfallen.

Impfung angezeigt

Die Einführung der Impfung gegendas PRRSV ist angebracht, wenn derInfektionsweg nicht erkennbar bzw.auch in Zukunft nicht vermeidbar ist.Hier sind einige mögliche Vektorenfür einen PRRSV-Eintrag zu beachten.Wichtigste Eintragsquelle ist sicher-lich der Tierverkehr. Beim Zukauf po-sitiver Jungsauen oder Ferkel wird einnegativer Bestand schnell PRRS-Vi-ren aufnehmen und eine deutlicheImmunreaktion zeigen. Das heißtnicht, dass es auch zur Ausbildungvon Krankheitssymptomen kommenmuss. Die Infektion führt auch nichtzu einer schnellen Durchseuchungdes Bestandes. So kann sich die Infek-tion nicht tot laufen, wie wir das bei-spielsweise von den alten Influenza-Stämmen kennen. Es verbleiben beiPRRS stets nicht infizierte Tiere imBestand, die für eine Neuinfektionverfügbar sind. So hält sich das Virusim Bestand.

Eine weitere Eintrittsquelle ist derPersonenverkehr. Hier spielt der Tier-verkauf d.h. die Verladung eine Rolle,aber auch der Landwirt selbst, durchden eine Verbreitung des PRRSV vonAbteil zu Abteil erfolgen kann. In der

Ferkelaufzucht und Schweinemastsollte stets von den jungen zu den al-ten Tieren gegangen werden. Das Ab-teil mit akuten Problemen wird zu-letzt betreten. Überschätzte Ein-tragsquellen sind in der Regel die Lüf-tung und vor allem der Spermazu-kauf. Sperma sollte generell frei vonPRRSV sein. Es gibt aber Betriebsla-gen, die einen immer wiederkehren-den PRRSV-Eintrag durch die Zuluftvermuten lassen. In sehr schweine-dichten Regionen ist es oft unmög-lich, einen Bestand negativ zu halten.Hier gilt es, über eine geschlosseneImpfdecke zumindest bei den Sauendie Auswirkungen der PRRS-Infektionauf die Produktion möglichst geringzu halten.

Vor dem Beginn der Sauenimpfungwird der Hoftierarzt die Impffähigkeitder Herde überprüfen. Zu nennensind hier z.B. eine erhöhte Belastungder Tiere mit Mykotoxinen, evtl. aktu-ell ablaufende zusätzliche Infektio-nen (Influenza) und Belastungen mitParasiten. Der Impferfolg kann in sol-chen Situationen stark eingeschränktsein. Die Impfung von Mastläufernmacht anfangs der Mast nur Sinn,wenn Ferkel von unverdächtigen Lie-feranten zumindest im abteilweisenRein/Raus Verfahren eingestallt wer-den. Ansonsten wird in laufende In-fektionen geimpft. Positive Ferkeler-zeuger impfen die Saugferkel ab ei-nem Alter von 14 Lebenstagen nachMöglichkeit spätestens eine Wochevor dem Absetzen für die Ferkelauf-zucht und folgende Mast.

Die Vakzinierung der Sauen startetoft mit einer Blockimpfung, die vierWochen später wiederholt werdenkann. Dabei handelt es sich nicht umeine Auffrischungsimpfung, sondernum die Immunisierung eventuellerNicht-Reagenten der ersten Impfung.Ziel ist es, den Infektionsdruck schnellzu senken und möglichst wenig infi-zierbare Tiere im Bestand zu haben.Die weitere Impfung der Sauen er-folgt dann in der Regel alle vier Mona-te als Bestandsimpfung, wobei Sauenin heiklen Phasen während der Abfer-kelung und des Belegens um eineWoche zeitversetzt geimpft werden.

Auch sollte man die Impfung im Som-mer bei großer Hitze verschieben.Aufgrund der Gruppenhaltung undder Produktion im Mehrwochen-Rhythmus bietet sich auch die repro-duktionsorientierte Impfung tragen-der Tiere vor der Umstallung in denWartebereich an.

Gerade zu Beginn einer PRRS-Imp-fung sollten die Ferkel mitgeimpftwerden. Dadurch wird der Infektions-druck im Bestand schnell gesenktund der Druck vom Flatdeck auf dieSauen nimmt ab. Jungsauen PRRS-positiver Vermehrer werden vakzi-niert eingestallt. Negative Tiere soll-ten während der Jungsaueneinglie-derung geimpft werden. Wichtig da-bei ist, daß der Immunitätsaufbau et-wa zwei Wochen braucht und bis da-hin kein Kontakt mit der Herde statt-finden soll.

Ziel: Virus verdrängen

Ziel ist es, das PRRS-Feldvirus inden Betrieben soweit wie möglich zuverdrängen. Die zugelassenen Le-bendimpfstoffe können dies auchleisten, wenn sie richtig angewendetwerden. Kurz nach der Impfung miteiner Lebendvakzine steigt der Wertder produzierten Antikörper ähnlicheiner Feldinfektion stark an. Nach et-wa drei Monaten ist die Menge wie-der gesunken, wenn zwischenzeitlichkeine Neuinfektion erfolgt ist. Zu die-sem Zeitpunkt werden insgesamtzehn Blutproben von Jung- und Alt-sauen gezogen. Der Tierarzt kann anden Ergebnissen das Kursieren vonFeldviren im Bestand ablesen.

Die Überprüfung der PRRS-Ferkel-impfung ist diagnostisch dagegensehr viel schwieriger. Bei einmaligerFerkelimpfung kann nicht von einerVirusverdrängung ausgegangen wer-den. Das heißt, dass sowohl in der Fer-kelaufzucht, als auch in der folgendenMast oftmals PRRS-Feldviren und in-fektionsbedingte Antikörper zu findensind. Der Impferfolg ist hier an denLeistungsdaten und der verbessertenBestandsgesundheit abzulesen.

Josef Stadler; Boehringer IngelheimVetmedica GmbH, Ingelheim am Rhein

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Mitteilungen

Ring Intern 2/14

Laut der EU-Richtlinie 2008/120/EG über die Mindestanforde-rungen für den Schutz von

Schweinen „...müssen Schweine stän-digen Zugang zu ausreichenden Men-gen an Materialien haben, die sie un-tersuchen und bewegen können...“. AlsBeispiele hierfür werden Heu, Stroh,Holz, Sägemehl, Pilzkompost und Torfgenannt. Außerdem wird hier vorge-schrieben, dass das Kupieren derSchwänze nicht routinemäßig durch-geführt werden darf. Es darf nur ku-piert werden, wenn Schwanzbeißendroht, und alle anderen Maßnahmen,die vorbeugend ergriffen werden kön-

nen, bereits ausgeschöpft sind. Ist es aber realistisch, anzunehmen,

dass auf das Kupieren der Schwänzeverzichtet werden kann? Welche Maßnahmen wirken vor-

beugend und wie sind diese im Be-triebsalltag zu bewerkstelligen? Um diesen Fragen nachzugehen,

wurden im Lehr-, Versuchs- und Fach-zentrum (LVFZ) Schwarzenau derBayerischen Landesanstalt für Land-wirtschaft (LfL) mehrere Versuche mitkupierten und unkupierten Ferkelndurchgeführt.Ziel der Versuche war, einerseits das

Risiko eines Verzichts auf das Kürzen

der Schwänze in einem strohlosenHaltungssystem abschätzen zu kön-nen. Andererseits sollten Möglichkei-ten erarbeitet werden, wie man demSchwanzbeißen unter diesen Hal-tungsbedingungen vorbeugen kann,bzw. wie es im Falle eines Ausbruchsgestoppt werden kann.In insgesamt sechs Versuchsdurch-

gängen wurden der Einfluss des Ku-pierens, des Einsatzes von Beschäfti-gungsmöglichkeiten, sowie der Be-satzdichte untersucht.Zusammenfassend kann das Ku-

pieren der Schwänze als das sichersteMittel gegen das Schwanzbeißen an-gesehen werden. Hier traten als ein-zige Versuchsvariante keinerlei Ver-letzungen auf.Der Einsatz von diversen Beschäfti-

gungsmöglichkeiten in den Buchtenbrachte zwar eine deutliche Verbes-serung der Schwanzbeißaktivität beiunkupierten Tieren im Vergleich zurStandardaufstallung, jedoch warauch hier ein nicht unerheblicher An-teil der Tiere verletzt.Zusätzlich wurde noch untersucht,

ob in den mit Beschäftigungsmög-lichkeiten ausgestatteten Buchtendie Besatzdichte eine Rolle spielt.Hierfür wurden Buchten mit 0,35 m²pro Tier mit Buchten mit 0,5 m² proTier verglichen. Bei den Varianten mithöherer Besatzdichte waren zwar et-was häufiger stärkere Verletzungenzu beobachten, jedoch schien dieserFaktor eher eine untergeordnete Rol-le zu spielen.Obwohl das Schwanzbeißen durch

den Einsatz von Beschäftigungsma-terialien und -objekten bei unkupier-

Miriam Abriel und Dr. Christina Jais von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft erläutern

nachfolgend, mit welchen Methoden Schweine im Sinne des Tierwohls beschäftigt werden können.

Schweinespielzeug – worauf ist zu achten?

Der Ball an der Kette ist kein attrakti-ver Gegenstand für die Ferkel. DieKugel ist zu groß und kann nicht rich-tig ins Maul genommen werden. Einegemeinsame, gleichzeitige Beschäfti-gung von mehreren Tieren ist nichtmöglich. Dementsprechend wenigwird er genutzt!

Deutlich beliebter werden die Bälle,wenn man ein einfaches Hanfseildaran befestigt. Hier empfiehlt es sichjedoch, unten in das Seil einen Knotenzu machen, damit die Tiere nicht mitden Ohrmarken in den vereinzeltenFäden hängen bleiben. Noch besser ist es, wenn das Seil zweifrei hängende Enden hat, damit zweiTiere daran ziehen können und so ein„Konkurrenzkampf“ entsteht.

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13Ring Intern2/14

Mitteilungen

ten Tieren nicht vollständig unter-drückt werden konnte, kann auf-grund der Versuchsergebnisse davonausgegangen werden, dass diese dasWohlbefinden der Tiere deutlich ver-bessern.Bei den Beschäftigungsgegenstän-

den muss darauf geachtet werden,dass eine dauerhafte Attraktivität ge-geben ist. Dies ist zum Beispiel meistnicht der Fall, wenn ein einzelner Ge-genstand an der Buchtentrennwandhängt, der nur von einem Ferkel „be-arbeitet“ werden kann. Allgemein gilt: die Anzahl der Be-

schäftigungsgegenstände sollte mitder Tierzahl steigen. Für sechs biszwölf Schweine sollte mindestens einSpielzeug vorhanden sein. In den Ver-suchen zeigte sich, dass die einzelnenFerkel auch verschiedene „Vorlieben“haben. So waren häufig immer die-selben Ferkel am Bite-Rite, anderemochten lieber am Hanfseil rütteln,wiederum andere bevorzugten dasStück Holz am Boden, das mit demRüssel herumgeschoben und hochgehebelt werden kann. Deshalb ist eswichtig, verschiedene Dinge anzu-bieten, damit für jeden Geschmacketwas dabei ist.Auch auf die Anbringungsweise ist

zu achten: Prinzipiell ist es immerbesser, wenn ein Spielzeug frei vonder Decke herunter hängt, als an derBuchtentrennwand. Denn dann kön-

nen die Tiere von allen Seiten an dasObjekt heran und es gerät besser inBewegung, was die Attraktivität stei-gert. Auch die Höhe ist wichtig: jeniedriger, desto besser. Schweine sindTiere, die auf den Boden orientiertsind und strecken sich ungern nachoben. Spielzeuge sollten deshalbnicht über Kopfhöhe angebracht wer-den. Als Beschäftigungsmaterial wer-

den organische Materialien be-zeichnet, die durch die Tiere verän-derbar sind und auch gefressen wer-den können, ohne schädlich zu sein.Die Kombination von Beschäftigungund Futteraufnahme macht sie be-sonders attraktiv. Die Bereitstellungvon Beschäftigungsmaterial ist im-mer mit etwas Aufwand verbunden,

da geeignete Behälter gefundenwerden müssen und das Materialaufgefüllt und gegebenenfalls beiVerunreinigung auch ausgetauschtwerden muss. Die Gabe von rohfaser- und struk-

turreichem Futter / Beschäftigungs-material hat sich in unseren Versu-

Beschäftigungsgegenstände, die freivon der Decke oder einem gespannten

Drahtseil herunterhängen, werdensehr gerne angenommen. Diese gera-ten häufig auch zufällig in Bewegungund werden dadurch wieder interes-sant. Optimal ist es, wenn sich meh-

rere Schweine gleichzeitig damitbefassen können, das schafft Konkur-renz und erhöht dadurch die Attrakti-

vität. Die Befestigung sollte denGegenstand an einer bestimmten

Stelle des Seils mittig in der Bucht fi-xieren, da dieser sonst schnell an dieTrennwand geschoben wird und sich

dort festhängt.

Das sogenannte „Bite-Rite“ ist ein sehrbeliebtes Spielzeug, das über die ge-samte Zeit der Ferkelaufzucht interes-sant bleibt. Auch Mastschweinenehmen dieses Spielzeug noch gerne an.Die Schläuche aus Naturkautschuk kön-nen gut ins Maul genommen werdenund es können mehrere Tiere gleichzei-tig daran spielen.

Es kann aber auch die selbstgebauteVariante sein. Ein Holzstück, das aneiner Kette von der Decke hängt wirdebenfalls gerne angenommen. Das zu-sätzliche Hanfseil macht das Spielzeugzu einem kostengünstigen „Highlight“.

Ein Holzstück, das an einer Kette amBoden befestigt wird, kommt demWühltrieb der Schweine entgegen. DieKette verhindert, dass der Gegenstandin den Kotbereich geschoben wird. MitKot verschmutzte Spielzeuge werdennicht mehr genutzt! Hier ist darauf zuachten, dass die Kettenglieder großgenug sind, damit sie sich nicht in denSpaltenschlitzen festhängen.

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Mitteilungen

Ring Intern 2/14

schäftigen. „Mitläufer“ sind die Tiere,die nur an den blutigen Schwänzenknabbern, ohne selbst schlimmereVerletzungen zu verursachen. Dennerst dann hat man eine Chance, denwahren „Übeltäter“ zu finden, dersich durch die Ablenkung nicht beir-ren lässt. Um den Beißer zu finden, muss

man einen Zeitpunkt wählen, indemmöglichst alle Tiere in der Bucht aktivsind. Das ist meistens in den Nach-mittagsstunden der Fall. Normaler-weise reicht es, zehn Minuten an derBucht zu stehen, um einen oder zweiverdächtige Kandidaten zu ermitteln.Diese werden vorerst mit einem Vieh-zeichenstift markiert. Am nächstenTag wiederholt man diese Vorgehens-weise und wenn eines der markiertenTiere wieder am Beißen ist, kann manrelativ sicher sein, das richtige Tiergefunden zu haben. Besonders ein-deutig ist es, wenn das beobachteteTier sehr stark beißt. Unter starkemBeißen versteht man, wenn das ge-bissene Tier schreit und versucht zuflüchten. Häufig lässt der starke Bei-ßer den Schwanz seines Opfers dannnicht los, was zu starken Verletzun-gen und Schmerzen führt. Ein solchesTier muss aus der Bucht entfernt wer-den! Stroh in einer Strohraufe mit Auf-

fangschale und zusätzlicher Gummi-matte und die Fütterung von Luzer-

chen als wirksames Mittel gegenSchwanzbeißen herausgestellt. Inte-ressant war hier, dass die zweimaltägliche Gabe von einer kleinen Men-ge Stroh oder Luzernehäcksel dasSchwanzbeißgeschehen deutlich re-duzieren und sogar stoppen konnte.Obwohl die Beschäftigung nur je-weils kurz anhielt, reduzierte sich dasSchwanzbeißen innerhalb eines Ta-ges um 50 bis 90 %. Es scheinen alsoauch andere Eigenschaften desStrukturfutters eine Rolle zu spielen,die dazu führen, dass sich die Tiereberuhigen. Hier muss noch weiter ge-forscht werden!

Mit Ablenkung gegen Schwanzbeißen

Prinzipiell empfiehlt es sich, im Falleeines Ausbruchs von Schwanzbeißenes zuerst mit Ablenkung zu versuchen.Hier sind der Phantasie keine Grenzengesetzt: ob Heu oder Stroh, Äste vonObst- oder Nadelbäumen, Maispflan-zen, Papiersäcke oder Hanfseile – alleswas den Tieren nicht schaden kann, isteinen Versuch wert und die Ferkelnehmen es dankbar an!Falls das Schwanzbeißen hier-

durch noch nicht gestoppt werdenkann, also weiterhin frische Wundenauftreten, so hat man zumindest er-reicht, dass die „Mitläufer“ sich mitden angebotenen Materialien be-

nehäcksel in einem Trog verursachtein den Versuchen in der Ferkelauf-zucht keine Probleme mit dem Gülle-system, obwohl es den Tieren über diegesamte Ferkelaufzuchtperiode zurVerfügung stand. Besonders die Lu-zernehäcksel werden praktisch kom-plett von den Tieren gefressen und esfallen maximal ein paar Gramm täg-lich durch die Roste.

Achtung bei Betonspalten

Auf Kunststoffrosten mit geschlos-senen Liegeflächen kann auch alsAkutmaßnahme in ein paar betroffe-nen Buchten Langstroh direkt in dieBucht geworfen werden. Die Schlitzedes Kunststoffbodens sind so schmalund gleichzeitig kurz, dass das Lang-stroh sich immer quer darüber legtund kaum hineinfällt.Vorsicht ist geboten bei Beton-

spalten. Hier macht es wenig Sinn,das Stroh auf den Boden zu geben,da es schnell hindurch fällt und abeiner gewissen Menge dann auchProbleme bereitet. Außerdem habendie Tiere nichts davon, wenn dasStroh in kürzester Zeit durch dieSpalten verschwunden ist! Hiermüssen Alternativen gefunden wer-den wie Raufen mit Auffangschalenoder Tröge mit untergelegten Fest-flächen.Miriam Abriel und Dr. Christina Jais

In den Versuchen in Schwarzenau wur-den Strohraufen mit einer Auffang-schale eingesetzt, die zusätzlich nochauf einer Gummimatte platziertwaren, damit herausfallendes Strohnicht in das Güllesystem gelangt. Hier empfiehlt es sich, lieber wenigerStroh einzufüllen und dafür häufiger(ca. 1x pro Woche) frisches Stroh nach-zulegen, damit es attraktiv bleibt.

Alternativ eignet sich ein Anfütte-rungstrog gut für gehäckseltes Rau-futter (hier Luzernehäcksel) oderHeucobs. Dies wurde u.a. als Gegenmaßnahmeeingesetzt, wenn in einer BuchtSchwanzbeißen aufgetreten ist.

Ein Heukorb ist kostengünstig und ro-bust. Er hat ein gutes Fassungsvermö-gen und ist sehr interessant für dieTiere. Auch hier kann noch eine Gum-mimatte untergelegt werden, damitmöglichst wenig Material in die Spal-ten fällt.

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Die Arbeit der Ringgemeinschaft auch der

Basis nahebringen – Dr. Zeller hält einen

Vortrag in Grub am Forst

Am 05.02.2014 konnte Frau Dr. Zeller, Geschäftsfüh-

rerin der Ringgemeinschaft, im Rahmen einer gemein-

samen Veranstaltung von AELF und VLF für die

oberfränkischen Schweineerzeuger ihre und die Arbeit

der Ringgemeinschaft dem Fachpublikum näherbrin-

gen. Dr. Zeller beschrieb in dem einstündigen Vortrag

detailliert die Wirkungsbereiche des Dachverbandes

und stellte klar, warum es in Zeiten wie diesen immer

wichtiger wird, einen Dachverband als Sprachrohr und

zur Interessensvertretung zu haben. Nach dem Vortrag

gab es zahlreiche Kommentare, Anregungen und Fra-

gen, die ausführlich diskutiert werden konnten.

40-jähriges Jubiläum der EG für Ringferkel Oberpfalz w.V.

Am 28. Februar 2014 war es soweit: die EG für Ringferkel Ober-pfalz schaute auf 40 Jahre erfolgreiches Wirken zurück. Nach Vor-stellung des Geschäftsberichts durch Peter Nißl, Geschäftsführerder EG, begann der Festakt mit zahlreichen Grußworten. StephanNeher, 1. Vorsitzender der Ringgemeinschaft, überreichte der EGOberpfalz als langjährigem Mitglied in der Ringgemeinschaft denEhrenkrug. Neher mahnte zum Umdenken, die momentane ge-sellschaftliche Situation als Chance zu begreifen. Die bäuerlicheSchweineproduktion könne dadurch dem Weg der Industrialisie-rung entgehen. Zum Abschluss der Veranstaltung gab LLO a. D.Franz-Josef Schneider einen interessanten und sehr lebendigenRückblick über die letzten 40 Jahre der Ringferkel-EG Oberpfalz.

Die Ringgemeinschaft gratuliert herzlich zum Jubiläum undzu dieser gelungen Veranstaltung und wünscht auch weiterhin

eine erfolgreiche Arbeit!

40-jähriges Jubiläum derSchlachtvieh EG Allgäu w.V.

Über Mitglieder wie die EG Schlachtvieh Allgäu kann sich einDachverband wie die Ringgemeinschaft Bayern e.V. nur freuen.Nicht nur wegen der Erfolgsgeschichte der EG. Auch weil Mit-glieder wie diese den Dachverband aktiv mitgestalten und ihnlebendig halten. Die Ringgemeinschaft Bayern e.V. ist dasSprachrohr der bayerischen Erzeugerringe und Erzeugerge-meinschaften im Bereich der Fleischerzeugung. Sie übernimmtnicht nur die politische Interessensvertretung ihrer Mitglieder,sondern sorgt über wöchentlich durchgeführte Preisnotierun-gen, die auch im Bayerischen Landwirtschaftlichen Wochen-blatt veröffentlicht werden, für Markttransparenz und einestarke Aufstellung ihrer Mitglieder am Markt. Dies gelingt nurmit der tatkräftigen Unterstützung der Mitglieder wie z.B. derEG Kaufbeuren, die eine der fünf Preismeldungen für die No-tierung der Schlachtrinder abgibt.Wir gratulieren der EG

S c h l a c h t -vieh Allgäuzum ver-dienten Jubi-läum undw ü n s c h e nnoch vieleJahre erfolgrei-cher Arbeit undfruchtbarer Zu-sammenarbeit!

Runder Tisch artgerechte Nutztierhaltung mit

Staatsminister Helmut Brunner in Grub

Auch 2014 will Minister Brunner sogleich zur Tat schreiten und in

Sachen artgerechte Nutztierhaltung aktiv bleiben. So berief er am

14.02.2014 die erste Sitzung des runden Tisches für artgerechte

Nutztierhaltung in diesem Jahr ein. Die Sitzung fand an der LfL in

Grub statt, dem Zentrum der modernen Tierhaltungsforschung, so

Brunner. Minister Brunner wies in der Veranstaltung darauf hin, dass

zunehmend die Ställe den Tieren angepasst werden müssten und

nicht umgekehrt. Allerdings müsse der verbesserte Tierschutz na-

türlich mit der Ökonomie in Einklang gebracht werden. Auch gab er

in diesem Jahr erstmalig die Auslobung eines Tierschutzpreises be-

kannt, der, mit 10.000.- € dotiert, pfiffige Praxislösungen honorieren

und zur Nachahmung anregen solle. Nähere Infos hierzu folgen in

Kürze. Anschließend gaben die Leiter der drei Arbeitsgruppen Rind,

Schwein und Geflügel einen Überblick über die bisher geleistete Ar-

beit und die zukünftigen Projekte. An dem Treffen nahmen alle nam-

haften Vertreter der Veredelungsbranche, aus Wissenschaft und

Forschung, Politik sowie aus der Praxis teil. Auch die Ringgemein-

schaft war vertreten.

Bravo, Herr Minister,

unseres Erachtens ein

Projekt jenseits allen

Aktionismus mit ech-

ten und tragbaren

Ergebnissen für eine

verbesserte Tierhal-

tung! Weiter so!

Letzte Meldungen

Berthold Kirchmaier (2. v.l.), Geschäftsführer

der EG Schlachtvieh Allgäu, zu Besuch in der

Geschäftsstelle der Ringgemeinschaft in der

Haydnstraße.

Minister Brunner bei seiner Ansprache auf

dem Treffen des Runden Tisches für artge-

rechte Nutztierhaltung.

Anton Scherr, 1. Vorsitzenderder EG für Ringferkel Ober-pfalz, begrüßt die Mitgliederund zahlreichen Ehrengästezum 40-jährigen Jubiläum.

Ein herzliches Dankeschönan die Autoren unserer Fachartikel:

Miriam Abriel und Dr. Christina JaisDr. Malte Lohölter und Tilman WilkeJosef SchedlbauerJosef Stadler