interfacemodul im 154-8 pn/dp cpu - gpgc · interfacemodul im 154-8 pn/dp cpu betriebsanleitung,...

346
Interfacemodul IM 154- 8 PN/DP CPU ___________________ ___________________ ___________________ _______________________________________________________ ___________________ ___________________ ___________________ _____________________________________ ___________________ ___________________ SIMATIC ET 200pro Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU Betriebsanleitung 06/2010 A5E00860133-02 Vorwort Beschreibung 1 Bedien- und Anzeigeelemente 2 Kommunikation 3 PROFINET 4 Speicherkonzept 5 Montieren und Anschließen 6 Adressieren 7 In Betrieb nehmen 8 Instandhalten und Warten 9 Testfunktionen, Diagnose und Störungsbeseitigung 10 Technische Daten 11 Anhang A Zu dieser Dokumentation gehören folgende Ergänzungen: Nr. Produktinformation Identifikations- nummer Ausgabe 1 Produktinformation zur Betriebsanleitung ET 200pro Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU (A5E00860133-02), 06/2010 A5E03662554-01 08/2011

Upload: others

Post on 26-Jul-2020

12 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

  • � Interfacemodul IM 154- �8 PN/DP CPU

    ___________________

    ___________________

    ___________________

    ___________________

    ___________________

    ___________________

    ___________________

    ___________________

    ___________________

    ___________________

    ___________________

    ___________________

    ___________________

    SIMATIC

    ET 200pro Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU

    Betriebsanleitung

    06/2010 A5E00860133-02

    Vorwort

    Beschreibung

    1

    Bedien- und Anzeigeelemente

    2

    Kommunikation

    3

    PROFINET

    4

    Speicherkonzept

    5

    Montieren und Anschließen

    6

    Adressieren

    7

    In Betrieb nehmen

    8

    Instandhalten und Warten

    9

    Testfunktionen, Diagnose und Störungsbeseitigung

    10

    Technische Daten

    11

    Anhang

    A

    Zu dieser Dokumentation gehören folgende Ergänzungen:

    Nr. Produktinformation Identifikations-nummer

    Ausgabe

    1 Produktinformation zur Betriebsanleitung ET 200pro Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU (A5E00860133-02), 06/2010

    A5E03662554-01 08/2011

  • Rechtliche Hinweise

    Rechtliche Hinweise Warnhinweiskonzept

    Dieses Handbuch enthält Hinweise, die Sie zu Ihrer persönlichen Sicherheit sowie zur Vermeidung von Sachschäden beachten müssen. Die Hinweise zu Ihrer persönlichen Sicherheit sind durch ein Warndreieck hervorgehoben, Hinweise zu alleinigen Sachschäden stehen ohne Warndreieck. Je nach Gefährdungsstufe werden die Warnhinweise in abnehmender Reihenfolge wie folgt dargestellt.

    GEFAHR bedeutet, dass Tod oder schwere Körperverletzung eintreten wird, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.

    WARNUNG bedeutet, dass Tod oder schwere Körperverletzung eintreten kann, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.

    VORSICHT mit Warndreieck bedeutet, dass eine leichte Körperverletzung eintreten kann, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.

    VORSICHT ohne Warndreieck bedeutet, dass Sachschaden eintreten kann, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.

    ACHTUNG bedeutet, dass ein unerwünschtes Ergebnis oder Zustand eintreten kann, wenn der entsprechende Hinweis nicht beachtet wird.

    Beim Auftreten mehrerer Gefährdungsstufen wird immer der Warnhinweis zur jeweils höchsten Stufe verwendet. Wenn in einem Warnhinweis mit dem Warndreieck vor Personenschäden gewarnt wird, dann kann im selben Warnhinweis zusätzlich eine Warnung vor Sachschäden angefügt sein.

    Qualifiziertes Personal Das zu dieser Dokumentation zugehörige Produkt/System darf nur von für die jeweilige Aufgabenstellung qualifiziertem Personal gehandhabt werden unter Beachtung der für die jeweilige Aufgabenstellung zugehörigen Dokumentation, insbesondere der darin enthaltenen Sicherheits- und Warnhinweise. Qualifiziertes Personal ist auf Grund seiner Ausbildung und Erfahrung befähigt, im Umgang mit diesen Produkten/Systemen Risiken zu erkennen und mögliche Gefährdungen zu vermeiden.

    Bestimmungsgemäßer Gebrauch von Siemens-Produkten Beachten Sie Folgendes:

    WARNUNG Siemens-Produkte dürfen nur für die im Katalog und in der zugehörigen technischen Dokumentation vorgesehenen Einsatzfälle verwendet werden. Falls Fremdprodukte und -komponenten zum Einsatz kommen, müssen diese von Siemens empfohlen bzw. zugelassen sein. Der einwandfreie und sichere Betrieb der Produkte setzt sachgemäßen Transport, sachgemäße Lagerung, Aufstellung, Montage, Installation, Inbetriebnahme, Bedienung und Instandhaltung voraus. Die zulässigen Umgebungsbedingungen müssen eingehalten werden. Hinweise in den zugehörigen Dokumentationen müssen beachtet werden.

    Marken Alle mit dem Schutzrechtsvermerk ® gekennzeichneten Bezeichnungen sind eingetragene Marken der Siemens AG. Die übrigen Bezeichnungen in dieser Schrift können Marken sein, deren Benutzung durch Dritte für deren Zwecke die Rechte der Inhaber verletzen kann.

    Haftungsausschluss Wir haben den Inhalt der Druckschrift auf Übereinstimmung mit der beschriebenen Hard- und Software geprüft. Dennoch können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden, so dass wir für die vollständige Übereinstimmung keine Gewähr übernehmen. Die Angaben in dieser Druckschrift werden regelmäßig überprüft, notwendige Korrekturen sind in den nachfolgenden Auflagen enthalten.

    Siemens AG

    Industry Sector Postfach 48 48 90026 NÜRNBERG DEUTSCHLAND

    A5E00860133-02 Ⓟ 06/2010

    Copyright © Siemens AG 2010.Änderungen vorbehalten

  • Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU Betriebsanleitung, 06/2010, A5E00860133-02 3

    Vorwort

    Zweck der Betriebsanleitung Die vorliegende Betriebsanleitung stellt eine Ergänzung zur Betriebsanleitung Dezentrales Peripheriegerät ET 200pro (http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/21210852) dar. Sie enthält die Beschreibung sämtlicher Funktionen des Interfacemoduls IM 154-8 PN/DP CPU. Die Betriebsanleitung enthält nicht Funktionen, die ET 200pro generell betreffen. Diese finden Sie in der Betriebsanleitung Dezentrales Peripheriegerät ET 200pro. Die Informationen der vorliegenden Betriebsanleitung und der Betriebsanleitung Dezentrales Peripheriegerät ET 200pro ermöglichen es Ihnen, ET 200pro mit dem Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU in Betrieb zu nehmen und als DP-Master bzw. DP-Slave am PROFIBUS DP oder als IO-Controller bzw. I-Device am PROFINET zu betreiben.

    Erforderliche Grundkenntnisse Zum Verständnis der Betriebsanleitung sind allgemeine Kenntnisse auf dem Gebiet der Automatisierungstechnik erforderlich.

    Gültigkeitsbereich der Betriebsanleitung Die vorliegende Betriebsanleitung ist gültig für das Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU mit der Bestellnummer 6ES7154-8AB01-0AB0 und das Anschlussmodul CM IM PN DP M12, 7/8" mit der Bestellnummer 6ES7194-4AN00-0AA0 sowie die in der Betriebsanleitung Dezentrales Peripheriegerät ET 200pro (http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/21210852) angegebenen Komponenten des Dezentralen Peripheriegeräts ET 200pro. Diese Betriebsanleitung enthält eine Beschreibung der Komponenten, die zum Zeitpunkt der Herausgabe gültig sind. Wir behalten uns vor, neuen Komponenten und Komponenten mit neuem Ausgabestand eine Produktinformation mit aktuellen Informationen beizulegen.

    Hinweis Die Besonderheiten des fehlersicheren Interfacemoduls IM 154-8F PN/DP CPU (6ES7154-8FB01-0AB0) finden Sie als Produktinformation im Internet (http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/11669702/133300).

    http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/21210852�http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/21210852�http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/11669702/133300�

  • Vorwort

    Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU 4 Betriebsanleitung, 06/2010, A5E00860133-02

    Änderungen gegenüber der Vorgängerversion Gegenüber der Vorgängerversion dieser Betriebsanleitung ET 200pro Interfacemodul IM 154-8 CPU (http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/24363739), Ausgabe 12/2006, gibt es folgende Änderungen.

    Erhöhung der Performance durch schnellere Befehlsbearbeitungszeiten

    der mit Status-Baustein beobachtbaren Bausteine (von 1 auf 2)

    der beobachtbaren Status-Informationen bei Status-Baustein ab STEP7 V5.5

    der Anzahl der Haltepunkte von 2 auf 4

    des Arbeitsspeichers

    des Lokaldatenstacks (32 kByte pro Ablaufebene / 2 kByte pro Baustein)

    der Anzahl bausteinbezogener Meldungen (Alarm_S) einheitlich auf 300

    der Länge der zu kopierenden Daten (SFC 81) bei 512 Byte

    Datensatz-Routing Verschlüsselung von Bausteinen mit SIMATIC Block Privacy Erweiterung der Bausteinnummern-Bänder Einheitliches Nummernband für Zeiten und Zähler Einheitliche DB-Größen: max. 64kByte Höhere BuB-Performance projektierbar BuB-Konsistenz von 240 Byte am Zykluskontrollpunkt Verzögerungsalarme: einheitlich OB21/OB22 Weckalarme: einheitlich OB32 - OB35 Einheitliche Bausteinschachtelungstiefe von 16 Anzahl der angezeigten Diagnosepuffereinträge im RUN der CPU, ist projektierbar Neue Funktion: Auslesen von Service-Daten CBA-Erweiterung Erweiterung des SFC 12 um 2 neue Modi zum Auslösen des OB 86 beim Aktivieren / Deaktivieren von PROFIBUS-Slaves oder PRIOFINET IO-Devices PROFINET Priorisierter Hochlauf unterstützt

    In Betrieb wechselnde IO-Devices unterstützt

    Gerätetausch ohne Wechselmedium

    Unterstützung der iPar-Server-Funktionalität

    Betrieb von IO-Devices mit Nutzdaten auf Slot 0

    Unterstützung von Isochronous Realtime (IRT)

    Unterstützung von Isochronous Real-Time-Kommunikation mit "hoher Flexibilität"

    Unterstützung von Isochronous Real-Time-Kommunikation mit "hoher Performance"

    Unterstützung von Taktsynchronität am PROFINET

    Medienredundanz

    http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/24363739�

  • Vorwort

    Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU Betriebsanleitung, 06/2010, A5E00860133-02 5

    Als I-Device projektierbar

    Shared Device

    IP-Parameter über DCP (Discovery and Configuration Protocol) oder SFB 104 "IP_CONF" konfigurierbar

    Projektierung und Betrieb von Peripherietransferbereichen beim Betrieb als I-Device (Direkter Zugriff von einem überlagerten IO-Controller auf die lokale Peripherie der IM 154 8 PN/DP CPU als I-Device)

    Vorbereitet für PROFIenergy bei Einsatz als I-Device (SFB 73 / SFB 74)

    Keep Alive Funktion unterstützt

    Zusätzliche Webserverfunktionalitäten: Topologieanzeige (Ist-Topologie und projektierbare Soll-Topologie)

    Baugruppenzustand

    Verlinkung zwischen Gerätedarstellung in Topologie und Baugruppenzustand

    Verlinkung zu Webservern anderer projektierter Geräte

    Statusübersicht über alle projektierten Geräte des PROFINET IO-Systems

    Aktualisierung der Webseiten "Baugruppenzustand" und "Topologie" beim Aktivieren/Deaktivieren von Stationen

    Automatisches Seitenupdate für alle dynamischen Seiten im Webserver

    Download von Diagnosepuffereinträgen und Meldungen als csv-Datei möglich

    Benutzer für Login projektierbar

    Verbindungen über http(s)

    Anzeige der Kommunikationsverbindungen bei offener Kommunikation (OUC)

    Anzeige der Ressourcen bei Kommunikation

    Anzeige der Portstatistik von IO-Devices

    Anwenderseiten (neuer SFC 99 erforderlich)

    Offene Kommunikation über Industrial Ethernet Erweiterte Systemdiagnose der PROFINET-Schnittstelle: Übersicht- und Detail-Diagnose von Verbindungen der

    "offenen Kommunikation über Industrial Ethernet"

    Freie Verwendung der Portnummern für offene Kommunikation (OUC)

    Bei TCP/IP: Mehrere passive Verbindungen über einen Port möglich (Multiport)

    Wegweiser Um Ihnen den schnellen Zugriff auf spezielle Informationen zu erleichtern, enthält die Betriebsanleitung folgende Zugriffshilfen: ● Am Anfang der Betriebsanleitung finden Sie ein Gesamtinhaltsverzeichnis. ● Im Glossar sind wichtige Begriffe erklärt. ● Über unseren Index finden Sie die wichtigsten Stellen in unseren Dokumenten.

    Besondere Hinweise Wenn Sie die IM 154-8 PN/DP CPU als DP-Slave am PROFIBUS DP betreiben, benötigen Sie zusätzlich zu dieser Betriebsanleitung das Handbuch zum eingesetzten DP-Master.

  • Vorwort

    Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU 6 Betriebsanleitung, 06/2010, A5E00860133-02

    Recycling und Entsorgung Die IM 154-8 PN/DP CPU ist aufgrund ihrer schadstoffarmen Ausrüstung recyclingfähig. Für ein umweltverträgliches Recycling und die Entsorgung Ihres Altgerätes wenden Sie sich an einen zertifizierten Entsorgungsbetrieb für Elektronikschrott.

    Weitere Unterstützung Bei Fragen zur Nutzung der in der Betriebsanleitung beschriebenen Produkte, die Sie hier nicht beantwortet finden, wenden Sie sich bitte an Ihren Siemens-Ansprechpartner in den für Sie zuständigen Vertretungen und Geschäftsstellen. Ihren Ansprechpartner finden Sie im Internet (http://www.siemens.com/automation/partner). Den Wegweiser zum Angebot an technischen Dokumentationen für die einzelnen SIMATIC Produkte und Systeme finden Sie im Internet (http://www.siemens.de/simatic-tech-doku-portal). Den Online-Katalog und das Online-Bestellsystem finden Sie im Internet (http://mall.automation.siemens.com).

    Trainingscenter Um Ihnen den Einstieg in den Umgang mit der ET 200pro und das Automatisierungssystem SIMATIC S7 zu erleichtern, bieten wir entsprechende Kurse an. Wenden Sie sich bitte an Ihr regionales Trainingscenter oder an das zentrale Trainingscenter in D-90327 Nürnberg. Weitere Informationen erhalten Sie im Internet (http://www.sitrain.com).

    Technical Support Sie erreichen den Technical Support für alle Industry Automation-Produkte über das Web-Formular (http://www.siemens.com/automation/support-request) für den Support Request. Weitere Informationen zu unserem Technical Support finden Sie im Internet (http://www.siemens.com/automation/service).

    Service & Support im Internet Zusätzlich zu unserem Dokumentationsangebot bieten wir Ihnen im Internet (http://www.siemens.com/automation/service&support) unser komplettes Wissen online an. Dort finden Sie: ● den Newsletter, der Sie ständig mit den aktuellen Informationen zu Ihren Produkten

    versorgt. ● die für Sie richtigen Dokumente über unsere Suche in Service & Support. ● ein Forum, in welchem Anwender und Spezialisten weltweit Erfahrungen austauschen. ● Ihren Ansprechpartner für Industrie Automation-Produkte vor Ort über unsere

    Ansprechpartner-Datenbank. ● Informationen über Vor-Ort-Service, Reparaturen, Ersatzteile und vieles mehr steht für

    Sie unter dem Begriff "Reparaturen, Ersatzteile und Consulting" bereit.

    http://www.siemens.com/automation/partner�http://www.siemens.de/simatic-tech-doku-portal�http://mall.automation.siemens.com/�http://www.sitrain.com/�http://www.siemens.com/automation/support-request�http://www.siemens.com/automation/service�http://www.siemens.com/automation/service&support�

  • Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU Betriebsanleitung, 06/2010, A5E00860133-02 7

    Inhaltsverzeichnis

    Vorwort ...................................................................................................................................................... 3 1 Beschreibung........................................................................................................................................... 13

    1.1 Was ist das Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU?....................................................................13 2 Bedien- und Anzeigeelemente................................................................................................................. 19

    2.1 Bedien- und Anzeigeelemente der IM 154-8 PN/DP CPU ..........................................................19 2.2 Status- und Fehleranzeigen der IM 154-8 PN/DP CPU...............................................................21

    3 Kommunikation........................................................................................................................................ 23 3.1 Schnittstellen................................................................................................................................23 3.1.1 Multi Point Interface (MPI) ...........................................................................................................23 3.1.2 PROFIBUS DP.............................................................................................................................25 3.1.3 PROFINET (PN)...........................................................................................................................28 3.2 Kommunikationsdienste...............................................................................................................33 3.2.1 Übersicht Kommunikationsdienste ..............................................................................................33 3.2.2 PG-Kommunikation......................................................................................................................34 3.2.3 OP-Kommunikation......................................................................................................................35 3.2.4 S7-Basiskommunikation (nur über MPI) ......................................................................................35 3.2.5 S7-Kommunikation.......................................................................................................................36 3.2.6 Globale Datenkommunikation (nur über MPI) .............................................................................36 3.2.7 Routing.........................................................................................................................................38 3.2.8 Datensatz-Routing .......................................................................................................................41 3.2.9 Datenkonsistenz ..........................................................................................................................42 3.3 Kommunikationsdienst SNMP .....................................................................................................43 3.4 Offene Kommunikation über Industrial Ethernet..........................................................................43 3.5 S7-Verbindungen .........................................................................................................................47 3.5.1 S7-Verbindung als Kommunikationsweg .....................................................................................47 3.5.2 Belegung von S7-Verbindungen..................................................................................................48 3.5.3 Verteilung und Verfügbarkeit von S7-Verbindungsressourcen....................................................50 3.5.4 Verbindungsressourcen beim Routing.........................................................................................51 3.6 DPV1............................................................................................................................................52 3.7 Webserver....................................................................................................................................54 3.7.1 Spracheinstellungen ....................................................................................................................57 3.7.2 Einstellungen in HW-Konfig, Register "Web"...............................................................................59 3.7.3 Informationen aktualisieren und speichern ..................................................................................62 3.7.4 Webseiten ....................................................................................................................................64 3.7.4.1 Startseite mit allgemeinen CPU-Informationen............................................................................64 3.7.4.2 Identifikation.................................................................................................................................66 3.7.4.3 Diagnosepuffer.............................................................................................................................67 3.7.4.4 Baugruppenzustand.....................................................................................................................69 3.7.4.5 Meldungen ...................................................................................................................................76 3.7.4.6 Kommunikation ............................................................................................................................78 3.7.4.7 Topologie .....................................................................................................................................84 3.7.4.8 Variablenstatus ............................................................................................................................91 3.7.4.9 Variablentabellen .........................................................................................................................92 3.7.4.10 Anwenderseiten ...........................................................................................................................95

  • Inhaltsverzeichnis

    Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU 8 Betriebsanleitung, 06/2010, A5E00860133-02

    4 PROFINET .............................................................................................................................................. 99 4.1 Kommunikation über PROFINET................................................................................................ 99 4.1.1 PROFINET IO-System.............................................................................................................. 102 4.1.2 Bausteine bei PROFINET IO .................................................................................................... 104 4.2 Isochronous Real-Time-Kommunikation................................................................................... 107 4.3 Priorisierter Hochlauf................................................................................................................. 108 4.4 Gerätetausch ohne Wechselmedium / PG................................................................................ 108 4.5 Im Betrieb wechselnde IO-Devices........................................................................................... 109 4.6 Taktsynchronität........................................................................................................................ 110 4.7 I-Device ..................................................................................................................................... 110 4.8 Shared Device........................................................................................................................... 112 4.9 Medienredundanz ..................................................................................................................... 113

    5 Speicherkonzept .................................................................................................................................... 115 5.1 Speicherbereiche und Remanenz............................................................................................. 115 5.1.1 Speicherbereiche der IM 154-8 PN/DP CPU............................................................................ 115 5.1.2 Remanenz des Lade-, System- und Arbeitsspeichers.............................................................. 116 5.1.3 Remanenz der Speicherobjekte................................................................................................ 117 5.1.4 Operandenbereiche des Systemspeichers ............................................................................... 119 5.1.5 Eigenschaften der SIMATIC Micro Memory Card..................................................................... 123 5.2 Speicherfunktionen ................................................................................................................... 124 5.2.1 Allgemein: Speicherfunktionen ................................................................................................. 124 5.2.2 Anwenderprogramm laden über SIMATIC Micro Memory Card in die IM 154-8 PN/DP

    CPU........................................................................................................................................... 125 5.2.3 Handling mit Bausteinen ........................................................................................................... 126 5.2.3.1 Verschlüsselung von Bausteinen.............................................................................................. 126 5.2.3.2 Nachladen bzw. Überladen von Bausteinen............................................................................. 127 5.2.3.3 Hochladen von Bausteinen ....................................................................................................... 127 5.2.3.4 Löschen von Bausteinen........................................................................................................... 128 5.2.3.5 Komprimieren von Bausteinen.................................................................................................. 128 5.2.3.6 Prommen (RAM to ROM).......................................................................................................... 128 5.2.4 Urlöschen und Neustart ............................................................................................................ 128 5.2.5 Rezepturen................................................................................................................................ 129 5.2.6 Messwertarchive ....................................................................................................................... 131 5.2.7 Sichern von Projektdaten auf SIMATIC Micro Memory Card ................................................... 133

    6 Montieren und Anschließen ................................................................................................................... 135 6.1 Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU und Anschlussmodul montieren................................... 135 6.2 Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU mit Anschlussmodul CM IM PN DP M12, 7/8"

    anschließen............................................................................................................................... 137 6.3 Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU mit der RJ45-Buchse anschließen ............................... 140 6.4 PROFIBUS DP-Netz mit Abschlusswiderstand abschließen.................................................... 142

  • Inhaltsverzeichnis

    Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU Betriebsanleitung, 06/2010, A5E00860133-02 9

    7 Adressieren ........................................................................................................................................... 145 7.1 Adressieren der Peripheriemodule ............................................................................................145 7.1.1 Steckplatzorientierte Adressierung der zentralen Peripheriemodule.........................................145 7.1.2 Freie Adressierung der Peripheriemodule .................................................................................147 7.2 Adressieren am PROFIBUS DP ................................................................................................148 7.3 Adressieren am PROFINET IO..................................................................................................150 7.3.1 Adressieren am PROFINET IO..................................................................................................150 7.3.2 Vergabe der IP-Adressparameter und des Gerätenamens .......................................................151

    8 In Betrieb nehmen ................................................................................................................................. 155 8.1 Übersicht ....................................................................................................................................155 8.2 Vorgehensweise zur Inbetriebnahme ........................................................................................155 8.2.1 Vorgehensweise: In Betrieb nehmen der Hardware..................................................................155 8.2.2 Vorgehensweise: In Betrieb nehmen der Software ...................................................................157 8.3 Checkliste zur Inbetriebnahme ..................................................................................................159 8.4 Module in Betrieb nehmen.........................................................................................................160 8.4.1 SIMATIC Micro Memory Card stecken / wechseln ....................................................................160 8.4.2 Erstes Einschalten .....................................................................................................................162 8.4.3 Urlöschen über Betriebsartenschalter der IM 154-8 PN/DP CPU .............................................163 8.4.4 Formatieren der SIMATIC Micro Memory Card .........................................................................167 8.4.5 In Auslieferungszustand zurücksetzen ......................................................................................168 8.4.6 Programmiergerät (PG) anschließen.........................................................................................170 8.4.6.1 PG / PC an die integrierte PROFINET-Schnittstelle der IM 154-8 PN/DP CPU

    anschließen................................................................................................................................170 8.4.6.2 PG an einen Teilnehmer anschließen .......................................................................................172 8.4.6.3 PG an mehrere Teilnehmer anschließen...................................................................................173 8.4.7 SIMATIC-Manager starten .........................................................................................................174 8.4.8 Ein- und Ausgänge beobachten und steuern ............................................................................175 8.5 PROFIBUS DP in Betrieb nehmen ............................................................................................180 8.5.1 PROFIBUS-Netz in Betrieb nehmen..........................................................................................180 8.5.2 IM 154-8 PN/DP CPU als DP-Master in Betrieb nehmen..........................................................181 8.5.3 IM 154-8 PN/DP CPU als DP-Slave in Betrieb nehmen............................................................185 8.5.4 Direkter Datenaustausch ...........................................................................................................191 8.6 PROFINET IO in Betrieb nehmen..............................................................................................193 8.6.1 Voraussetzungen zur Inbetriebnahme von PROFINET.............................................................193 8.6.2 PROFINET IO-System projektieren und in Betrieb nehmen .....................................................194

    9 Instandhalten und Warten...................................................................................................................... 205 9.1 Übersicht ....................................................................................................................................205 9.2 Firmware sichern auf SIMATIC Micro Memory Card.................................................................205 9.3 Update der Firmware .................................................................................................................206 9.3.1 Wann sollten Sie die IM 154-8 PN/DP CPU updaten? ..............................................................206 9.3.2 Firmware updaten über SIMATIC Micro Memory Card .............................................................207 9.3.3 Firmware online updaten (über Netze) ......................................................................................208 9.4 Projektdaten sichern auf SIMATIC Micro Memory Card............................................................209 9.5 Sicherung im Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU auswechseln ...........................................211 9.6 Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU austauschen..................................................................213

  • Inhaltsverzeichnis

    Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU 10 Betriebsanleitung, 06/2010, A5E00860133-02

    10 Testfunktionen, Diagnose und Störungsbeseitigung.............................................................................. 215 10.1 Übersicht ................................................................................................................................... 215 10.2 Servicedaten auslesen/speichern ............................................................................................. 215 10.3 Identifikations- und Maintenance-Daten der IM 154-8 PN/DP CPU ......................................... 216 10.4 Testfunktionen........................................................................................................................... 218 10.4.1 Übersicht: Testfunktionen ......................................................................................................... 218 10.4.2 Übersicht: Diagnose.................................................................................................................. 221 10.4.3 Diagnosemöglichkeiten mit STEP 7.......................................................................................... 224 10.4.4 Diagnose der Netzinfrastruktur (SNMP) ................................................................................... 225 10.5 Diagnose mit Hilfe von Status- und Fehler-LEDs ..................................................................... 227 10.5.1 Einleitung................................................................................................................................... 227 10.5.2 Status- und Fehleranzeigen der IM 154-8 PN/DP CPU............................................................ 227 10.5.3 Auswerten der SF-LED bei Software-Fehler............................................................................. 229 10.5.4 Auswerten der SF-LED bei Hardware-Fehler ........................................................................... 231 10.5.5 Status- und Fehleranzeigen für die DP-Schnittstelle ................................................................ 233 10.5.6 Status- und Fehleranzeigen für die PN-Schnittstelle ................................................................ 234 10.6 Diagnose des integrierten Powermoduls .................................................................................. 238 10.7 Diagnose am PROFIBUS DP ................................................................................................... 240 10.7.1 Diagnose der IM 154-8 PN/DP CPU als DP-Master................................................................. 240 10.7.2 Diagnose der IM 154-8 PN/DP CPU als DP-Slave................................................................... 243 10.7.3 Alarme beim DP-Master............................................................................................................ 249 10.7.4 Aufbau der Slave-Diagnose bei Einsatz der IM 154-8 PN/DP CPU als intelligenter DP-

    Slave ......................................................................................................................................... 250 10.8 Grundlegende Diagnose bei PROFINET IO ............................................................................. 258

    11 Technische Daten.................................................................................................................................. 259 11.1 Allgemeine technische Daten.................................................................................................... 259 11.2 Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU ...................................................................................... 260 11.2.1 Prinzipschaltbild ........................................................................................................................ 260 11.2.2 Technische Daten ..................................................................................................................... 261 11.3 Anschlussmodul CM IM PN DP M12, 7/8" ................................................................................ 275

  • Inhaltsverzeichnis

    Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU Betriebsanleitung, 06/2010, A5E00860133-02 11

    A Anhang .................................................................................................................................................. 277 A.1 Bestellnummern .........................................................................................................................277 A.1.1 Bestellnummern Module ............................................................................................................277 A.1.2 Bestellnummern Zubehör...........................................................................................................277 A.2 Maßbilder ...................................................................................................................................281 A.2.1 Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU mit Anschlussmodul ......................................................281 A.3 Zyklus- und Reaktionszeiten......................................................................................................282 A.3.1 Übersicht ....................................................................................................................................282 A.3.2 Zykluszeit ...................................................................................................................................283 A.3.2.1 Übersicht über die Zykluszeit.....................................................................................................283 A.3.2.2 Berechnen der Zykluszeit ..........................................................................................................286 A.3.2.3 Kommunikationslast...................................................................................................................288 A.3.2.4 Zyklusverlängerung durch Test- und Inbetriebnahmefunktionen ..............................................290 A.3.3 Reaktionszeit..............................................................................................................................291 A.3.3.1 Übersicht über die Reaktionszeit ...............................................................................................291 A.3.3.2 Kürzeste Reaktionszeit ..............................................................................................................293 A.3.3.3 Längste Reaktionszeit................................................................................................................294 A.3.3.4 Verkürzen der Reaktionszeit durch Peripheriezugriffe ..............................................................295 A.3.4 Rechenweg zur Berechnung von Zyklus- und Reaktionszeit ....................................................296 A.3.5 Alarmreaktionszeit .....................................................................................................................297 A.3.5.1 Übersicht über die Alarmreaktionszeit .......................................................................................297 A.3.5.2 Reproduzierbarkeit von Verzögerungs- und Weckalarmen.......................................................298 A.4 Portierung eines Anwenderprogramms .....................................................................................299

    Glossar .................................................................................................................................................. 303 Index...................................................................................................................................................... 339

  • Inhaltsverzeichnis

    Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU 12 Betriebsanleitung, 06/2010, A5E00860133-02

  • Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU Betriebsanleitung, 06/2010, A5E00860133-02 13

    Beschreibung 11.1 Was ist das Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU?

    Funktion Das Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU ist eine Komponente des Dezentralen Peripheriegerätes ET 200pro in Schutzart IP65, IP66 bzw. IP67. Die IM 154-8 PN/DP CPU ist eine "intelligente Vorverarbeitungseinheit". Damit ist es möglich, Steuerungsaufgaben zu dezentralisieren. Eine ET 200pro mit IM 154-8 PN/DP CPU kann deshalb vollständig und bei Bedarf auch eigenständig eine technologische Funktionseinheit steuern und als Stand-alone-CPU eingesetzt werden. Eine IM 154-8 PN/DP CPU kann ● mit MPI-Schnittstelle betrieben werden ● am PROFIBUS DP entweder DP-Slave oder DP-Master sein. ● Am PROFINET kann das Interfacemodul sein:

    – IO-Controller – I-Device – I-Device und IO-Controller – PROFINET CBA-Gerät (mit oder ohne Proxy-Funktionalität für PROFIBUS DP).

    Der Einsatz der IM 154-8 PN/DP CPU führt zu weiterer Modularisierung und Standardisierung von technologischen Funktionseinheiten und einfachen und übersichtlichen Maschinenkonzepten.

  • Beschreibung 1.1 Was ist das Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU?

    Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU 14 Betriebsanleitung, 06/2010, A5E00860133-02

    Eigenschaften der IM 154-8 PN/DP CPU Das Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU verfügt über folgende, spezielle Eigenschaften: ● Das Interfacemodul verfügt über SPS-Funktionalität (integrierter CPU-Teil mit 384 kByte

    Arbeitsspeicher). ● Das Interfacemodul kann nur mit gestecktem Ladespeicher (SIMATIC Micro Memory

    Card) betrieben werden. ● PROFIBUS DP-Adresse sowie IP-Adresse für PROFINET werden auf der SIMATIC Micro

    Memory Card gespeichert. Die IP-Adresse (und auch der Gerätename) kann ab V3.2 auch "über anderen Weg" bezogen werden (z. B. per DCP von einem überlagerten Controller oder auch über das Anwenderprogramm mit SFB 104).

    ● Als PROFINET IO-Controller unterstützt das Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU auch – die Echtzeitkommunikation über RT und IRT (mit den Optionen "hohe Flexibilität" und

    "hohe Performance") – den priorisierten Hochlauf von PROFINET IO-Devices – den Gerätetausch ohne Wechselmedium / PG – im Betrieb wechselnde IO-Devices (wechselnde Partner-Ports) – Taktsynchronität am PROFINET – Shared Device.

    ● Das Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU kann am PROFINET IO auch als I-Device eingesetzt werden. Es kann damit Daten mit einem übergeordneten Controller austauschen und somit z. B. als intelligente Vorverarbeitungseinheit von Teilprozessen eingesetzt werden. – Ein als I-Device eingesetztes Interfacemodul IM 154-8 PN/DP kann gleichzeitig als

    IO-Controller funktionieren und damit z. B. ein eigenes unterlagertes PROFINET-IO Subnetz aufspannen.

    – Ein als I-Device eingesetztes Interfacemodul IM 154-8 PN/DP kann auch als Shared I-Device eingesetzt werden.

    – Beim Einsatz als I-Device können Peripherietransferbereiche projektiert werden, die einem überlagerten IO-Controller erlauben, direkt auf die lokale Peripherie eines Interfacemoduls IM 154-8 PN/DP zuzugreifen.

    ● Ein integrierter Webserver für anwenderdefinierte Web-Seiten, Information, Status und Diagnose liefert die entsprechenden Daten zu jedem beliebigen Ort.

    ● Über ein Anschlussmodul wird die IM 154-8 PN/DP CPU an die Versorgungsspannungen, PROFIBUS DP sowie PROFINET angeschlossen.

    ● Das Interfacemodul kann mit bis zu 16 Peripheriemodulen des ET 200pro-Spektrums erweitert werden.

    ● Die IM 154-8 PN/DP CPU besitzt ein integriertes Powermodul für die Lastspannungsversorgung 2L+ der angeschlossenen ET 200pro-Module. Für den Aufbau einer ET 200pro ist damit ein externes Powermodul nicht zwingend notwendig.

    ● Das Interfacemodul verfügt über einen Betriebsartenschalter mit den möglichen Stellungen RUN, STOP und MRES.

  • Beschreibung 1.1 Was ist das Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU?

    Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU Betriebsanleitung, 06/2010, A5E00860133-02 15

    ● Es gibt 11 LEDs auf der Frontseite des Interfacemoduls zur Anzeige von: – Fehlern der ET 200pro (SF) – Busfehlern (BF-DP, BF-PN) – vorhandenen Maintenance-Informationen (MAINT) – Versorgungsspannung für Elektronik (ON) – Lastspannungsversorgung (DC 24V) – Forceaufträgen (FRCE) – Betriebsart der IM 154-8 PN/DP CPU (RUN und STOP) – Verbindungs-Status an den Ports 1 und 2 der PROFINET-Schnittstelle (P1, P2)

    ● Am Port 3 der PROFINET-Schnittstelle sind 2 separate Status-LEDs integriert (LINK, RX/TX).

    ● Anschluss an PROFIBUS DP oder MPI über eine kombinierte MPI- / DP-Schnittstelle (RS 485) mit 2 M12-Rundbuchsen zum Einspeisen und Weiterleiten der Anschlussleitungen

    ● Anschluss an PROFINET über PROFINET-Schnittstelle mit integriertem Switch und 3 Ports: – Port 1 und 2: M12-Rundbuchse – Port 3: RJ45 (vorwiegend für das Anschließen eines PG) – Port 1 und 2 sind auch als Ringports für den Aufbau redundanter Ringstrukturen im

    Ethernet einsetzbar (Medienredundanz). ● Über die PROFINET-Schnittstelle sind auch PG-/OP-Kommunikation und andere

    Kommunikationsarten, z. B. Offene Kommunikation und S7 Kommunikation möglich.

    Integration der IM 154-8 PN/DP CPU in ET 200pro Das Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU wird wie jedes andere Modul in ET 200pro integriert; d. h., gleiches Aufbaukonzept, gleiche Montage und Erweiterbarkeit. Informationen dazu finden Sie in der Betriebsanleitung Dezentrales Peripheriegerät ET 200pro (http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/21210852).

    Wie wird ET 200pro mit IM 154-8 PN/DP CPU projektiert und programmiert? Für die Projektierung von ET 200pro mit IM 154-8 PN/DP CPU (Konfigurierung und Parametrierung) sowie die Programmierung der IM 154-8 PN/DP CPU benötigen Sie die Projektiersoftware STEP 7 ab V5.5. Die Vorgehensweise zur Projektierung der ET 200pro mit IM 154-8 PN/DP CPU finden Sie im Kapitel "In Betrieb nehmen (Seite 155)" der vorliegenden Betriebsanleitung. In der Operationsliste S7-300 (http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/31977679) finden Sie den STEP 7-Operationsvorrat für die Programmierung der IM 154-8 PN/DP CPU.

    http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/21210852�http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/31977679�

  • Beschreibung 1.1 Was ist das Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU?

    Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU 16 Betriebsanleitung, 06/2010, A5E00860133-02

    Einschränkungen für den Betrieb von ET 200pro-Modulen

    ACHTUNG ET 200pro-Module, die mit älteren STEP 7- und HSP-Versionen projektiert wurden, dürfen nicht in das Rack mit der IM 154-8 PN/DP CPU kopiert werden.

    Die einzelnen Module sind für den zentralen Einsatz in einer ET 200pro mit IM 154-8 PN/DP CPU erst ab dem genannten Erzeugnisstand / Firmwarestand einsetzbar.

    Tabelle 1- 1 Einschränkungen für den Betrieb von ET 200pro-Modulen

    Modul Bestellnummer ab Erzeugnis-stand / Firmwarestand

    4 DO DC 24V/2.0A High Feature 6ES7142-4BD00-0AB0 E03 8 DO DC 24V/0.5A 6ES7142-4BF00-0AA0 E03 4 AO U High Feature 6ES7145-4FF00-0AB0 E02 4 AO I High Feature 6ES7145-4GF00-0AB0 E02 16 DO DC 24V CPV10 6ES7148-4EA00-0AA0 E02 16 DO DC 24V CPV14 6ES7148-4EB00-0AA0 E02 RF170C 6GT2002-0HD00 V2.0 Motorstarter 3RK1304-5xS40-xAAx E03

    Hinweis Wenn die Module 8 DO DC 24V/0.5A, 8 DI DC 24V, 16 DO DC 24V CPV10 und 16 DO DC 24V CPV14 zentral an einer IM 154-8 PN/DP CPU eingesetzt sind, dann ist zu diesen Modulen Datensatz schreiben mit SFB 53 nicht zulässig.

  • Beschreibung 1.1 Was ist das Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU?

    Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU Betriebsanleitung, 06/2010, A5E00860133-02 17

    Beispielkonfiguration einer ET 200pro mit IM 154-8 PN/DP CPU Im folgenden Bild finden Sie eine Beispielkonfiguration einer ET 200pro mit IM 154-8 PN/DP CPU.

    Bild 1-1 Ansicht des Dezentralen Peripheriegerätes ET 200pro mit IM 154-8 PN/DP CPU

    Ziffer Bedeutung

    ① Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU ② Elektronikmodule ③ Abschlussmodul

    Siehe auch Vorgehensweise: In Betrieb nehmen der Software (Seite 157)

  • Beschreibung 1.1 Was ist das Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU?

    Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU 18 Betriebsanleitung, 06/2010, A5E00860133-02

  • Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU Betriebsanleitung, 06/2010, A5E00860133-02 19

    Bedien- und Anzeigeelemente 22.1 Bedien- und Anzeigeelemente der IM 154-8 PN/DP CPU

    Bedien- und Anzeigeelemente

    Bild 2-1 IM 154-8 PN/DP CPU mit gestecktem Anschlussmodul CM IM PN DP M12 7/8"

    Im Bild sehen Sie folgende Elemente der IM 154-8 PN/DP CPU

    ① Status- und Fehleranzeigen ② Betriebsartenschalter ③ RJ45-Buchse; z. B. für Anschluss eines PG zu Servicezwecken

    (Port 3 der PROFINET-Schnittstelle). Dieser Port kann nicht als Ringport verwendet werden.

    ④ 7/8"-Rundbuchse (mit Buchseneinsatz) zum Weiterschleifen von Elektronik- / Geberversorgung 1L+ und Lastspannungsversorgung 2L+

    ⑤ 7/8"-Rundbuchse (mit Stifteinsatz) zum Einspeisen von Elektronik- / Geberversorgung 1L+ und Lastspannungsversorgung 2L+

  • Bedien- und Anzeigeelemente 2.1 Bedien- und Anzeigeelemente der IM 154-8 PN/DP CPU

    Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU 20 Betriebsanleitung, 06/2010, A5E00860133-02

    Im Bild sehen Sie folgende Elemente der IM 154-8 PN/DP CPU

    ⑥ M12-Rundbuchse (mit Buchseneinsatz) zum Anschluss an PROFINET (Port 2 der PROFINET-Schnittstelle) R: Ringport zum Aufbau einer Ringtopologie mit Medienredundanz*

    ⑦ M12-Rundbuchse (mit Buchseneinsatz) zum Anschluss an PROFINET (Port 1 der PROFINET-Schnittstelle) R: Ringport zum Aufbau einer Ringtopologie mit Medienredundanz*

    ⑧ M12-Rundbuchse (mit Stifteinsatz) zum Einspeisen von PROFIBUS DP ⑨ M12-Rundbuchse (mit Buchseneinsatz) zum Weiterschleifen von PROFIBUS DP* Hinweis: Voraussetzung für Medienredundanz ist das Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU mit Firmware Version 3.2. Die Beschriftung auf dem Anschlussmodul kann aufgrund unterschiedlicher Erzeugnisstände abweichen.

    Schacht für die SIMATIC Micro Memory Card Als Speichermodul wird eine SIMATIC Micro Memory Card verwendet. Diese können Sie als Ladespeicher sowie als transportablen Datenträger einsetzen. Der Schacht für die SIMATIC Micro Memory Card ist nach dem Ziehen des Anschlussmoduls auf der Frontseite des Interfacemoduls zugänglich. Detaillierte Informationen zum Stecken der SIMATIC Micro Memory Card finden Sie im Kapitel "SIMATIC Micro Memory Card stecken / wechseln (Seite 160)".

    Hinweis Da die IM 154-8 PN/DP CPU keinen integrierten Ladespeicher besitzt, müssen Sie für den Betrieb eine SIMATIC Micro Memory Card in die IM 154-8 PN/DP CPU stecken.

    Betriebsartenschalter Über den Betriebsartenschalter können Sie die aktuelle Betriebsart der IM 154-8 PN/DP CPU einstellen.

    Tabelle 2- 1 Stellungen des Betriebsartenschalters

    Stellung Bedeutung Erläuterungen RUN Betriebsart RUN Die IM 154-8 PN/DP CPU bearbeitet das Anwenderprogramm. STOP Betriebsart STOP Die IM 154-8 PN/DP CPU bearbeitet kein Anwenderprogramm. MRES Urlöschen Tast-Stellung des Betriebsartenschalters für

    Urlöschen der IM 154-8 PN/DP CPU Sichern der Firmware auf SIMATIC Micro Memory Card Rücksetzen in den Auslieferungszustand Diese Aktionen per Betriebsartenschalter erfordern von Ihnen eine spezielle Bedienungsreihenfolge.

  • Bedien- und Anzeigeelemente 2.2 Status- und Fehleranzeigen der IM 154-8 PN/DP CPU

    Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU Betriebsanleitung, 06/2010, A5E00860133-02 21

    Verweis ● Betriebsarten der IM 154-8 PN/DP CPU: Online-Hilfe zu STEP 7 ● Informationen zum Urlöschen der IM 154-8 PN/DP CPU: Kapitel "Urlöschen über

    Betriebsartenschalter der IM 154-8 PN/DP CPU (Seite 163)" ● Auswertung der LEDs im Fehler- bzw. Diagnosefall: Kapitel "Diagnose mit Hilfe von

    Status- und Fehler-LEDs (Seite 227)"

    2.2 Status- und Fehleranzeigen der IM 154-8 PN/DP CPU

    Allgemeine Status- und Fehleranzeigen

    Tabelle 2- 2 Allgemeine Status- und Fehleranzeigen der IM 154-8 PN/DP CPU

    LED-Bezeichnung Farbe Bedeutung SF rot Sammelfehler für Hardware- oder Softwarefehler MAINT gelb Maintenance-Information ON grün Elektronik- / Geberversorgung 1L+ für IM 154-8 PN/DP CPU DC 24V grün Lastspannungsversorgung 2L+ für IM 154-8 PN/DP CPU FRCE gelb LED leuchtet: Aktiver Force-Auftrag

    LED blinkt mit 2 Hz: Funktion Teilnehmer-Blinktest RUN grün IM 154-8 PN/DP CPU im RUN

    Die LED blinkt im Anlauf mit 2 Hz, im Halt mit 0,5 Hz. STOP gelb IM 154-8 PN/DP CPU im STOP bzw. im HALT oder Anlauf

    Die LED blinkt bei Urlöschanforderung mit 0,5 Hz, während des Urlöschens mit 2 Hz.

    Status- und Fehleranzeigen für die Busschnittstellen

    Tabelle 2- 3 Status- und Fehleranzeigen für die Busschnittstellen der IM 154-8 PN/DP CPU

    LED-Bezeichnung Farbe Bedeutung BF-DP rot Busfehler am PROFIBUS DP BF-PN rot Busfehler am PROFINET P1 grün /

    gelb Verbindung am Port 1 ist aktiv Empfangen (Receive) / Senden (Transmit) von Daten am Port 1

    P2 grün / gelb

    Verbindung am Port 2 ist aktiv Empfangen (Receive) / Senden (Transmit) von Daten am Port 2

    grün Verbindung am Port 3 ist aktiv LEDs am Port 3 der PROFINET-Schnittstelle 1

    gelb Empfangen (Receive) / Senden (Transmit) von Daten am Port 3

    1 sind bei IM 154-8 PN/DP CPU direkt an der RJ45-Buchse (LEDs sind nicht beschriftet!)

  • Bedien- und Anzeigeelemente 2.2 Status- und Fehleranzeigen der IM 154-8 PN/DP CPU

    Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU 22 Betriebsanleitung, 06/2010, A5E00860133-02

    Verweis ● Betriebsarten der IM 154-8 PN/DP CPU: Online-Hilfe zu STEP 7 ● Informationen zum Urlöschen der IM 154-8 PN/DP CPU: Kapitel "Urlöschen über

    Betriebsartenschalter der IM 154-8 PN/DP CPU (Seite 163)" ● Auswertung der LEDs im Fehler- bzw. Diagnosefall: Kapitel "Diagnose mit Hilfe von

    Status- und Fehler-LEDs (Seite 227)"

  • Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU Betriebsanleitung, 06/2010, A5E00860133-02 23

    Kommunikation 33.1 Schnittstellen

    3.1.1 Multi Point Interface (MPI)

    Verfügbarkeit Das Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU besitzt eine kombinierte MPI- / DP-Schnittstelle mit 2 M12-Rundbuchsen zum Einspeisen und Weiterleiten der Anschlussleitungen. Diese Schnittstelle ist im Auslieferungszustand als MPI-Schnittstelle projektiert.

    Eigenschaften Das MPI (Multi Point Interface) ist die Schnittstelle der IM 154-8 PN/DP CPU zu einem PG / OP bzw. für die Kommunikation in einem MPI-Subnetz. Die typische (voreingestellte) Baudrate beträgt 187,5 kBit/s. Zur Kommunikation mit einer S7-200 können Sie auch 19,2 kBit/s einstellen. Baudraten bis max. 12 MBit/s sind möglich. Die IM 154-8 PN/DP CPU verschickt an der MPI-Schnittstelle automatisch ihre eingestellten Busparameter (z. B. die Baudrate). Damit kann sich beispielsweise ein Programmiergerät mit den richtigen Parametern versorgen und automatisch an ein MPI-Subnetz anschließen.

    Anschließbare Geräte über MPI ● PG / PC ● OP / TP ● S7-300 / S7-400 mit MPI-Schnittstelle ● S7-200 (nur mit 19,2 kBit/s)

    ACHTUNG

    Im laufenden Betrieb dürfen Sie an das MPI-Subnetz nur PGs anschließen. Verbinden Sie keine weiteren Teilnehmer (z. B. OP, TP) im laufenden Betrieb mit dem MPI-Subnetz, da sonst die übertragenen Daten durch Störimpulse verfälscht werden oder Globaldaten-Pakete verloren gehen können.

  • Kommunikation 3.1 Schnittstellen

    Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU 24 Betriebsanleitung, 06/2010, A5E00860133-02

    Uhrzeitsynchronisation Über die als MPI-Schnittstelle parametrierte MPI- / DP-Schnittstelle der IM 154-8 PN/DP CPU ist Uhrzeitsynchronisation möglich. Die IM 154-8 PN/DP CPU kann dabei als Uhrzeit-Master (mit vorgegebenen Synchronisationsintervallen) oder als Uhrzeit-Slave parametriert sein. Voreinstellung: Keine Uhrzeitsynchronisation Die Synchronisationsart stellen Sie in HW-Konfig im Eigenschaftsdialog der IM 154-8 PN/DP CPU bzw. der Schnittstelle um (Register "Uhr").

    IM 154-8 PN/DP CPU als Uhrzeit-Slave Als Uhrzeit-Slave empfängt die IM 154-8 PN/DP CPU Synchronisationstelegramme von genau einem Uhrzeit-Master und übernimmt diese Uhrzeit als eigene interne Uhrzeit der IM 154-8 PN/DP CPU.

    IM 154-8 PN/DP CPU als Uhrzeit-Master Als Uhrzeit-Master sendet die IM 154-8 PN/DP CPU an der MPI-Schnittstelle Synchronisationstelegramme im parametrierten Synchronisationsintervall zur Synchronisation weiterer Stationen im angeschlossenen MPI-Subnetz. Voraussetzung: Die Uhr der IM 154-8 PN/DP CPU darf sich nicht mehr im Default-Zustand befinden. Sie muss einmalig gestellt sein.

    Hinweis Die Uhr der IM 154-8 PN/DP CPU ist im Auslieferzustand bzw. nach dem Zurücksetzen in den Auslieferungszustand mit dem Betriebsartenschalter oder nach einem FW-Update noch nicht gestellt.

    Die Uhrzeitsynchronisation als Uhrzeit-Master startet: ● Sobald Sie die Uhrzeit erstmalig über SFC 0 "SET_CLK" oder über PG-Funktion stellen. ● Durch einen anderen Uhrzeit-Master, falls die IM 154-8 PN/DP CPU über MPI-/DP- oder

    PROFINET-Schnittstelle auch als Uhrzeit-Slave parametriert ist.

    Schnittstellen zur Uhrzeitsynchronisation An folgenden Schnittstellen ist die Uhrzeitsynchronisation möglich: ● An der MPI-Schnittstelle ● An der DP-Schnittstelle ● An der PROFINET-Schnittstelle

    Hinweis Die IM 154-8 PN/DP CPU darf nur an einer dieser Schnittstellen Uhrzeit-Slave sein.

  • Kommunikation 3.1 Schnittstellen

    Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU Betriebsanleitung, 06/2010, A5E00860133-02 25

    Beispiel 1 Wenn die IM 154-8 PN/DP CPU Uhrzeit-Slave an der DP-Schnittstelle ist, dann kann sie an der MPI-Schnittstelle nur noch Uhrzeit-Master sein.

    Beispiel 2 Wenn die IM 154-8 PN/DP CPU bereits über die PROFINET-Schnittstelle per Uhrzeitsynchronisation über NTP von einem Uhrzeit-Server synchronisiert wird (entspricht der Funktionalität als Uhrzeit-Slave), dann kann die IM 154-8 PN/DP CPU an der DP-Schnittstelle und/oder der MPI-Schnittstelle nur noch als Uhrzeit-Master betrieben werden.

    3.1.2 PROFIBUS DP

    Verfügbarkeit Das Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU besitzt eine kombinierte MPI- / DP-Schnittstelle mit 2 M12-Rundbuchsen zum Einspeisen und Weiterleiten der Anschlussleitungen. Die MPI- / DP-Schnittstelle ist im Auslieferungszustand immer als MPI-Schnittstelle projektiert. Wenn Sie die DP-Schnittstelle nutzen wollen, müssen Sie diese in STEP 7 als DP-Schnittstelle umprojektieren.

    Eigenschaften Die PROFIBUS DP-Schnittstelle dient hauptsächlich zum Anschluss von dezentraler Peripherie. Mit PROFIBUS DP können Sie beispielsweise ausgedehnte Subnetze aufbauen. Die PROFIBUS DP-Schnittstelle können Sie als Master oder Slave konfigurieren. Sie ermöglicht eine Übertragung von bis zu 12 MBit/s. Die IM 154-8 PN/DP CPU verschickt an der PROFIBUS DP-Schnittstelle beim Betrieb als Master seine eingestellten Busparameter (z. B. die Baudrate). Damit kann sich beispielsweise ein Programmiergerät mit den richtigen Parametern versorgen und automatisch an ein PROFIBUS-Subnetz anschließen. Das Verschicken der Busparameter ist in der Projektierung abschaltbar.

    Hinweis (Nur für die DP-Schnittstelle im Slave-Betrieb) Wenn Sie in STEP 7 in den Eigenschaften der DP-Schnittstelle das Kontrollkästchen Test, Inbetriebnahme, Routing deaktiviert haben, wird die von Ihnen parametrierte Baudrate ignoriert und automatisch entsprechend der Baudrate des Masters eingestellt. Die Funktion Routing ist dann über diese Schnittstelle nicht mehr möglich.

  • Kommunikation 3.1 Schnittstellen

    Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU 26 Betriebsanleitung, 06/2010, A5E00860133-02

    Anschließbare Geräte über PROFIBUS DP ● PG / PC ● OP / TP ● DP-Slaves ● DP-Master ● Aktoren / Sensoren ● S7-300 / S7-400 mit PROFIBUS DP-Schnittstelle

    Uhrzeitsynchronisation über PROFIBUS Über die als DP-Schnittstelle parametrierte MPI- / DP-Schnittstelle der IM 154-8 PN/DP CPU ist Uhrzeitsynchronisation möglich. Die IM 154-8 PN/DP CPU kann dabei als Uhrzeit-Master (mit vorgegebenen Synchronisationsintervallen) oder als Uhrzeit-Slave parametriert sein. Voreinstellung: Keine Uhrzeitsynchronisation Die Synchronisationsart stellen Sie in HW-Konfig im Eigenschaftsdialog der Schnittstelle um (Register "Uhr").

    IM 154-8 PN/DP CPU als Uhrzeit-Slave Als Uhrzeit-Slave empfängt die IM 154-8 PN/DP CPU Synchronisationstelegramme von genau einem Uhrzeit-Master und übernimmt diese Uhrzeit als eigene interne Uhrzeit der IM 154-8 PN/DP CPU.

    IM 154-8 PN/DP CPU als Uhrzeit-Master Als Uhrzeit-Master sendet die IM 154-8 PN/DP CPU an der DP-Schnittstelle Synchronisationstelegramme im parametrierten Synchronisationsintervall zur Synchronisation weiterer Stationen im angeschlossenen DP-Subnetz. Voraussetzung: Die Uhr der IM 154-8 PN/DP CPU darf sich nicht mehr im Default-Zustand befinden. Sie muss einmalig gestellt sein.

    Hinweis Die Uhr der IM 154-8 PN/DP CPU ist im Auslieferzustand bzw. nach dem Zurücksetzen in den Auslieferungszustand mit dem Betriebsartenschalter oder nach einem FW-Update noch nicht gestellt.

    Die Uhrzeitsynchronisation als Uhrzeit-Master startet: ● Sobald Sie die Uhrzeit erstmalig über SFC 0 "SET_CLK" oder über PG-Funktion stellen. ● Durch einen anderen Uhrzeit-Master, falls die IM 154-8 PN/DP CPU über MPI-/DP- oder

    PROFINET-Schnittstelle auch als Uhrzeit-Slave parametriert ist.

  • Kommunikation 3.1 Schnittstellen

    Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU Betriebsanleitung, 06/2010, A5E00860133-02 27

    Schnittstellen zur Uhrzeitsynchronisation An folgenden Schnittstellen ist die Uhrzeitsynchronisation möglich: ● An der MPI-Schnittstelle ● An der DP-Schnittstelle ● An der PROFINET-Schnittstelle

    Hinweis Die IM 154-8 PN/DP CPU darf nur an einer dieser Schnittstellen Uhrzeit-Slave sein.

    Beispiel 1 Wenn die IM 154-8 PN/DP CPU Uhrzeit-Slave an der DP-Schnittstelle ist, dann kann sie an der MPI-Schnittstelle nur noch Uhrzeit-Master sein.

    Beispiel 2 Wenn die IM 154-8 PN/DP CPU bereits über die PROFINET-Schnittstelle per Uhrzeitsynchronisation über NTP von einem Uhrzeit-Server synchronisiert wird (entspricht der Funktionalität als Uhrzeit-Slave), dann kann die IM 154-8 PN/DP CPU an der DP-Schnittstelle und/oder der MPI-Schnittstelle nur noch als Uhrzeit-Master betrieben werden.

    Verweis Weiterführende Informationen zu PROFIBUS finden Sie im Internet (http://www.profibus.com).

    http://www.profibus.com/�

  • Kommunikation 3.1 Schnittstellen

    Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU 28 Betriebsanleitung, 06/2010, A5E00860133-02

    3.1.3 PROFINET (PN)

    Verfügbarkeit Das Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU besitzt eine PROFINET-Schnittstelle mit integriertem Switch und 3 Ports: ● Die Ports 1 und 2 sind in IP65-Anschlusstechnik (M12-Rundbuchse) ausgeführt. An

    diesen Ports ist der Aufbau eines Netzwerkes in Linienstruktur ohne zusätzlichen externen Switch möglich. Auch der Aufbau einer Ringtopologie ist über diese Ports möglich.

    ● Der Port 3 (RJ45-Buchse) ist für den Anschluss eines PG während der Inbetriebnahme vorgesehen.

    Verbindungsaufbau zum Industrial Ethernet Wenn Sie einen Verbindungsaufbau zum Industrial Ethernet herstellen wollen, können Sie das über die integrierte PROFINET-Schnittstelle der IM 154-8 PN/DP CPU realisieren. Die integrierte PROFINET-Schnittstelle der IM 154-8 PN/DP CPU können Sie sowohl über die MPI- / DP-Schnittstelle als auch über die PROFINET-Schnittstelle projektieren.

    Uhrzeitsynchronisation über PROFINET Die IM 154-8 PN/DP CPU ist an der PROFINET-Schnittstelle als Uhrzeit-Client nach dem NTP-Verfahren betreibbar. Voreinstellung: Keine Uhrzeitsynchronisation Die Synchronisationsart stellen Sie in HW-Konfig im Eigenschaftsdialog der Schnittstelle um (Register "Uhrzeitsynchronisation").

    IM 154-8 PN/DP CPU als Uhrzeit-Client Als Uhrzeit-Client empfängt die IM 154-8 PN/DP CPU Synchronisationstelegramme von einem Uhrzeit-NTP-Server (z. B. SICLOCK TS) und übernimmt diese Uhrzeit als eigene interne Uhrzeit der IM 154-8 PN/DP CPU. Neben der Uhrzeitsynchronisation an der PROFINET-Schnittstelle gibt es auch die Uhrzeit-synchronisation an der MPI- / DP-Schnittstelle. Die IM 154-8 PN/DP CPU darf nur an einer dieser Schnittstellen Uhrzeit-Slave sein. An der PN-Schnittstelle gibt es nur die Funktionalität als Uhrzeit-Client (entspricht der Funktionalität als Uhrzeit-Slave an der MPI- / DP-Schnittstelle). Beispiel: Die IM 154-8 PN/DP CPU wird über die PN-Schnittstelle per Uhrzeitsynchronisation über NTP von einem Uhrzeit-Server synchronisiert. Dann kann die IM 154-8 PN/DP CPU an der MPI- / DP-Schnittstelle nur noch als Uhrzeit-Master betrieben werden.

  • Kommunikation 3.1 Schnittstellen

    Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU Betriebsanleitung, 06/2010, A5E00860133-02 29

    Anschließbare Geräte über PROFINET (PN) ● PROFINET IO-Controller ● PROFINET IO-Devices (z. B. Interfacemodul IM 151-3 PN in einer ET 200S) ● PROFINET CBA-Komponenten ● S7-300 / S7-400 mit PROFINET-Schnittstelle (z. B. CPU 317-2 PN/DP oder CP 343-1) ● Aktive Netzkomponenten (z. B. ein Switch) ● IE/PB Link ● PG / PC mit Netzwerkkarte

    Eigenschaften der PROFINET-Schnittstelle Eigenschaften IEEE Standard 802.3 Stecker-Ausführung Port 1, Port 2 M12-Rundbuchse d-kodiert

    Port 3 RJ45

    Übertragungsgeschwindigkeit max. 100 Mbit/s Medien Twisted Pair Cat5 (100BASE-TX) Medienredundanz nach IEC 61158

    Hinweis Vernetzen von PROFINET-Komponenten Der Einsatz von Switches anstelle von Hubs zur Vernetzung von PROFINET-Komponenten erbringt eine deutlich bessere Entkopplung des Busverkehrs und damit ein verbessertes Laufzeitverhalten insbesondere bei höherer Buslast. Die Verwendung von PROFINET CBA mit zyklischen PROFINET-Verschaltungen setzt zur Einhaltung der Performanceangaben den Einsatz von Switches voraus. Bei zyklischen PROFINET-Verschaltungen ist der 100 Mbit Vollduplexbetrieb zwingend erforderlich. Bei PROFINET IO ist der Einsatz von Switches und der 100 Mbit Vollduplexbetrieb ebenfalls zwingend erforderlich. Für PROFINET IO im IRT-Betrieb müssen alle PROFINET-Geräte, also auch die Switches, in der Synchronisations-Domäne IRT-fähig sein.

  • Kommunikation 3.1 Schnittstellen

    Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU 30 Betriebsanleitung, 06/2010, A5E00860133-02

    Projektieren der Port-Eigenschaften der PROFINET-Schnittstelle in STEP 7 Die PROFINET-Schnittstellen unserer Geräte sind per Default auf "Automatische Einstellung" (Autonegotiation) voreingestellt. Bitte stellen Sie sicher, dass alle Geräte, die an der PROFINET-Schnittstelle des Interfacemoduls IM 154-8 PN/DP CPU angeschlossen sind, auch auf die Betriebsart "Autonegotiation" eingestellt sind. Dies ist die Defaulteinstellung von Standard PROFINET- / Ethernet-Komponenten. Sollten Sie ein Gerät an die PROFINET-Schnittstelle des Interfacemoduls IM 154-8 PN/DP CPU anschließen, das die Betriebsart "Automatische Einstellung" (Autonegotiation) nicht unterstützt oder an diesem Gerät eine Einstellung neben der Betriebsart "Automatische Einstellung" (Autonegotiation) wählen, beachten Sie folgende Hinweise: ● PROFINET IO und PROFINET CBA erfordern den Betrieb mit 100 Mbit/s Vollduplex, d. h.

    bei gleichzeitiger Nutzung der PROFINET-Schnittstelle des Interfacemoduls IM 154-8 PN/DP CPU für PROFINET IO / CBA-Kommunikation und Ethernet-Kommunikation ist neben der "Automatischen Einstellung" (Autonegotiation) nur die Einstellung der Schnittstelle auf 100 Mbit/s Vollduplex zulässig.

    ● Wird die PROFINET-Schnittstelle des Interfacemoduls IM 154-8 PN/DP CPU nur für eine Ethernet-Kommunikation genutzt, so sind neben "Automatische Einstellung" (Autonegotiation) noch 100 Mbit/s Vollduplex oder 10 Mbit/s Vollduplex möglich. Die Einstellung von Halbduplex-Betrieb ist in keiner Situation zulässig.

    Hintergrund: Sollte z. B. an der PROFINET-Schnittstelle des Interfacemoduls IM 154-8 PN/DP CPU ein Switch angeschlossen sein, der fest auf "10 Mbit/s Halbduplex" eingestellt ist, so passt sich das Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU durch die Einstellung "Autonegotiation" der Einstellung des Partnergerätes an -- d. h. die Kommunikation erfolgt de facto mit "10 Mbit/s Halbduplex". Da jedoch PROFINET IO und PROFINET CBA den Betrieb mit 100 Mbit/s Vollduplex erfordern, wäre dies keine zulässige Betriebsart.

    Hinweis Zur Projektierung der Ports von IO-Devices, die einen priorisierten Hochlauf durchführen sollen, finden Sie spezielle Hinweise im Systemhandbuch PROFINET Systembeschreibung (http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/19292127).

    Deaktivieren eines Ports der PROFINET-Schnittstelle bei IM 154-8 PN/DP CPU In STEP 7 HW-Konfig kann ein Port der PROFINET-Schnittstelle eines Interfacemoduls IM 154-8 PN/DP CPU deaktiviert werden. Defaultmässig ist dieser aktiviert. Über einen deaktivierten Port der PROFINET-Schnittstelle ist das Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU nicht erreichbar. Beachten Sie, dass über einen deaktivierten Port keine Kommunikationsfunktionen wie z. B. PG- / OP-Funktionen, offene IE-Kommunikation oder S7-Kommunikation möglich sind.

    http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/19292127�

  • Kommunikation 3.1 Schnittstellen

    Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU Betriebsanleitung, 06/2010, A5E00860133-02 31

    Adressierung der Ports Für die Diagnose der einzelnen Ports einer PROFINET-Schnittstelle ist es erforderlich, dass diese Ports eine eigene Diagnoseadresse erhalten. Die Adressierung erfolgt in HW-Konfig. Informationen dazu finden Sie im Systemhandbuch PROFINET Systembeschreibung (http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/19292127). Zur Diagnose eventuell festgestellter Probleme im Anwenderprogramm kann die Meldung der Diagnosen (Fehler und Maintenance-Informationen) per OB 82 freigeschaltet (Freigabe in HW-Konfig) und dann z. B. per SFB 54 ausgewertet werden. Ferner werden auch verschiedene Datensätze (Auslesen per SFB 52) und Systemzustandslisten zur Verfügung gestellt (Auslesen per SFC 51), die eine weitergehende Diagnose ermöglichen. Die Diagnose in STEP 7 ist ebenso möglich (z. B. Kommunikationsdiagnose, Netzanschluss, Ethernet-Statistik, IP-Parameter).

    Sendetakt und Aktualisierungszeit In einem PROFINET-IO-Subnetz können Controller und Devices mit einheitlichem Sendetakt betrieben werden. Für Devices, die den schnelleren Sendetakt eines Controllers nicht unterstützen, erfolgt eine Sendetakt-Adaption auf den möglichen Sendetakt des Devices. Es kann also z. B. sein, dass an der IM 154-8 PN/DP CPU (IO-Controller), die mit 250 µs Sendetakt arbeitet, sowohl Devices mit 250 µs als auch 1 ms Sendetakt arbeiten. Die Aktualisierungszeit der Devices kann in einem relativ großen Bereich parametriert werden. Dieser ist wiederum abhängig vom Sendetakt. Folgende Aktualisierungszeiten sind mit dem Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU parametrierbar: Echtzeitkommunikation Sendetakt Aktualisierungszeit

    250 μs ⇒ 250 μs bis 128 ms 500 μs ⇒ 500 μs bis 256 ms 1 ms ⇒ 1 ms bis 512 ms 2 ms ⇒ 2 ms bis 512 ms

    Bei RT:

    4 ms ⇒ 4 ms bis 512 ms

    250 µs ⇒ 250 µs bis 128 ms 500 µs ⇒ 500 µs bis 256 ms

    Bei IRT mit der Option "Hohe Flexibilität": 1 ms ⇒ 1 ms bis 512 ms

    250 µs ⇒ 250 µs bis 4 ms 500 µs ⇒ 500 µs bis 8 ms 1 ms ⇒ 1 ms bis 16 ms 2 ms ⇒ 2 ms bis 32 ms

    Bei IRT mit der Option "Hohe Performance":

    4 ms ⇒ 4 ms bis 64 ms Die minimale Aktualisierungszeit ist abhängig von der Anzahl der betriebenen Devices, der Anzahl der projektierten Nutzdaten und dem Kommunikationsanteil für PROFINET IO. Diese Abhängigkeiten werden von STEP 7 bei der Projektierung automatisch berücksichtigt.

    http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/19292127�

  • Kommunikation 3.1 Schnittstellen

    Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU 32 Betriebsanleitung, 06/2010, A5E00860133-02

    Ungerade Sendetakte für IRT mit der Option "Hohe Performance" Für IRT mit der Option "Hohe Performance" sind neben den "geraden" Sendetakten (250 µs, 500 µs, 1 ms, 2 ms, 4 ms) im Bereich zwischen 250 µs und 4 ms beliebige Vielfache von 125 µs als "ungerader" Sendetakt einstellbar: 375 µs, 625 µs … 3,875 ms. Bei "ungeraden" Sendetakten gilt für alle PROFINET IO-Devices: ● Aktualisierungszeit = Sendetakt ● keine Ergänzung von IRT mit der Option "Hohe Performance" durch RT-Devices möglich

    ACHTUNG

    Unterbrechung der Kommunikation bei CPUs mit integriertem Switch beim Urlöschen / Firmware-Update / NETZ-AUS Beachten Sie, dass beim Urlöschen, Firmware-Update und NETZ-AUS die PROFINET-Schnittstelle inkl. integriertem Switch heruntergefahren wird. Wenn die CPU in einer Linienstruktur projektiert ist, dann wird die Kommunikation zu den nachfolgenden Geräten unterbrochen.

    Weitere Informationen ● Wie Sie die integrierte PROFINET-Schnittstelle der IM 154-8 PN/DP CPU projektieren,

    finden Sie in den Kapiteln "PG / PC an die integrierte PROFINET-Schnittstelle der IM 154-8 PN/DP CPU anschließen (Seite 170)" und "PROFINET IO in Betrieb nehmen (Seite 193)".

    ● Details zu PROFINET finden Sie in der PROFINET Systembeschreibung (http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/19292127).

    ● Ausführliche Informationen zu den Themen Ethernet-Netze, Netzprojektierung und Netzwerk-Komponenten finden Sie im Handbuch SIMATIC NET Twisted Pair- und Fiber Optic Netze (http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/8763736).

    ● Component Based Automation, Systeme in Betrieb nehmen (http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/18403908)

    ● Weiterführende Informationen zu PROFINET erhalten Sie im Internet (http://www.profinet.com).

    http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/19292127�http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/8763736�http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/18403908�http://www.profinet.com/�

  • Kommunikation 3.2 Kommunikationsdienste

    Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU Betriebsanleitung, 06/2010, A5E00860133-02 33

    3.2 Kommunikationsdienste

    3.2.1 Übersicht Kommunikationsdienste

    Auswahl des Kommunikationsdienstes Abhängig von Ihrer gewünschten Funktionalität müssen Sie sich für einen Kommunikationsdienst entscheiden. Die Wahl des von Ihnen gewählten Kommunikationsdienstes hat Einfluss ● auf die Funktionalität, die zur Verfügung steht, ● ob eine S7-Verbindung benötigt wird und ● auf den Zeitpunkt des Verbindungsaufbaus. Die Anwenderschnittstelle kann sehr unterschiedlich sein (SFC, SFB, ...) und ist auch von der eingesetzten Hardware (IM 154-8 PN/DP CPU, PC, ...) abhängig.

    Übersicht Kommunikationsdienste Die nachfolgende Tabelle gibt Ihnen eine Übersicht über die zur Verfügung gestellten Kommunikationsdienste der IM 154-8 PN/DP CPU.

    Tabelle 3- 1 Kommunikationsdienste der IM 154-8 PN/DP CPU

    Kommunikationsdienst Funktionalität Zeitpunkt des Aufbaus der S7-Verbindung …

    über MPI

    über DP

    über PN

    PG-Kommunikation Inbetriebnahme, Test, Diagnose

    vom PG in dem Moment, wenn der Dienst benutzt wird

    X X X

    OP-Kommunikation Bedienen und Beobachten vom OP beim Einschalten X X X S7-Basiskommunikation Datenaustausch erfolgt programmiert über

    Bausteine (Parameter am SFC) X – –

    S7-Kommunikation Datenaustausch als Server und Client: Verbindungsprojektierung erforderlich.

    vom aktiven Partner beim Einschalten.

    nur als Server

    nur als Server

    X

    Globale Daten-kommunikation

    zyklischer Austausch von Daten (z. B. Merker)

    benötigt keine S7-Verbindung X – –

    Routing von PG-Funktionen

    Z. B. Test, Diagnose über Netzgrenzen hinweg

    vom PG in dem Moment, wenn der Dienst benutzt wird

    X X X

    Datensatz-Routing Z. B. Parametrierung und Diagnose von Feldgeräten am PROFIBUS DP durch ein Engineering-System, das an MPI- oder PROFINET-Schnittstelle betrieben wird (z. B. PDM)

    vom PG in dem Moment, wenn der Dienst benutzt wird

    X X X

    PROFIBUS DP Datenaustausch zwischen Master und Slave

    benötigt keine S7-Verbindung – X –

  • Kommunikation 3.2 Kommunikationsdienste

    Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU 34 Betriebsanleitung, 06/2010, A5E00860133-02

    Kommunikationsdienst Funktionalität Zeitpunkt des Aufbaus der S7-Verbindung …

    über MPI

    über DP

    über PN

    PROFINET CBA Datenaustausch über komponentenbasierte Kommunikation

    benötigt keine S7-Verbindung – – X

    PROFINET IO Datenaustausch zwischen IO-Controllern und den IO-Devices

    benötigt keine S7-Verbindung – – X

    Webserver Diagnose benötigt keine S7-Verbindung – – X SNMP (Simple Network Management Protokoll)

    Standardprotokoll zur Netzwerkdiagnose und Netzwerkparametrierung

    benötigt keine S7-Verbindung – – X

    Offene Kommunikation über TCP/IP

    Datenaustausch über Industrial Ethernet mit TCP/IP-Protokoll (mittels ladbarer FBs)

    benötigt keine S7-Verbindung, erfolgt programmiert über ladbare FBs

    – – X

    Offene Kommunikation über ISO on TCP

    Datenaustausch über Industrial Ethernet mit ISO on TCP-Protokoll (mittels ladbarer FBs)

    benötigt keine S7-Verbindung, erfolgt programmiert über ladbare FBs

    – – X

    Offene Kommunikation über UDP

    Datenaustausch über Industrial Ethernet mit UDP-Protokoll (mittels ladbarer FBs)

    benötigt keine S7-Verbindung, erfolgt programmiert über ladbare FBs

    – – X

    Uhrzeitsynchronisation Broadcast-Telegramme benötigt keine S7-Verbindung X X – Uhrzeitsynchronisation NTP-Protokoll benötigt keine S7-Verbindung – – X

    Siehe auch Verteilung und Verfügbarkeit von S7-Verbindungsressourcen (Seite 50) Verbindungsressourcen beim Routing (Seite 51)

    3.2.2 PG-Kommunikation

    Eigenschaften Mit der PG-Kommunikation tauschen Sie Daten zwischen Engineering Stationen (z. B. PG, PC) und kommunikationsfähigen SIMATIC-Baugruppen / Modulen aus. Der Dienst ist über MPI-, PROFIBUS- und Industrial Ethernet-Subnetze möglich. Der Übergang zwischen Subnetzen wird ebenfalls unterstützt. Mit der PG-Kommunikation stellen wir Ihnen Funktionen zur Verfügung, die Sie zum Laden von Programmen und Konfigurationsdaten, Durchführen von Tests und Auswerten von Diagnoseinformationen benötigen. Diese Funktionen sind im Betriebssystem der IM 154-8 PN/DP CPU integriert. Eine IM 154-8 PN/DP CPU kann gleichzeitig mehrere Online-Verbindungen zu einem oder auch verschiedenen PGs halten.

  • Kommunikation 3.2 Kommunikationsdienste

    Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU Betriebsanleitung, 06/2010, A5E00860133-02 35

    3.2.3 OP-Kommunikation

    Eigenschaften Mit der OP-Kommunikation tauschen Sie Daten zwischen Operator Stationen (z. B. OP, TP) und kommunikationsfähigen SIMATIC-Baugruppen / Modulen aus. Der Dienst ist über MPI-, PROFIBUS- und Industrial Ethernet-Subnetze möglich. Mit der OP-Kommunikation stellen wir Ihnen Funktionen zur Verfügung, die Sie zum Bedienen und Beobachten benötigen. Diese Funktionen sind im Betriebssystem der IM 154-8 PN/DP CPU integriert. Eine IM 154-8 PN/DP CPU kann gleichzeitig mehrere Verbindungen zu einem oder auch verschiedenen OPs halten. Die OP-Kommunikation kann erheblich beschleunigt werden durch Aktivierung der "priorisierten BuB-Kommunikation" im Eigenschaften-Dialog der IM 154-8 PN/DP CPU.

    Hinweis Auswirkung der "priorisierten BuB-Kommunikation" Die Konsistenz der Daten zum Anwenderprogramm ist nicht mehr gegeben. Die

    Konsistenz muss per Anwenderprogramm sichergestellt werden (siehe Kapitel "Datenkonsistenz (Seite 42)").

    Die Zykluszeit verlängert sich.

    3.2.4 S7-Basiskommunikation (nur über MPI)

    Eigenschaften Mit der S7-Basiskommunikation tauschen Sie Daten zwischen verschiedenen IM 154-8 PN/DP CPU aus (quittierter Datenaustausch). Der Datenaustausch erfolgt über nichtprojektierte S7-Verbindungen. Der Dienst ist über das MPI-Subnetz möglich. Mit der S7-Basiskommunikation stellen wir Ihnen Funktionen zur Verfügung, die Sie zum Datenaustausch benötigen. Diese Funktionen sind im Betriebssystem der IM 154-8 PN/DP CPU integriert. Der Anwender kann den Dienst über die Anwenderschnittstelle "Systemfunktion" (SFC) nutzen.

    Verweis Weitere Informationen ● zu SFCs finden Sie in der Operationsliste S7-300

    (http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/31977679). Eine ausführliche Beschreibung finden Sie in der Online-Hilfe zu STEP 7 oder im Referenzhandbuch System- und Standardfunktionen für S7-300/400 (http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/1214574).

    ● zur Kommunikation finden Sie im Systemhandbuch Kommunikation mit SIMATIC (http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/25074283).

    http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/31977679�http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/1214574�http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/25074283�

  • Kommunikation 3.2 Kommunikationsdienste

    Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU 36 Betriebsanleitung, 06/2010, A5E00860133-02

    3.2.5 S7-Kommunikation

    Eigenschaften In der S7-Kommunikation kann die IM 154-8 PN/DP CPU prinzipiell Server oder Client sein: Es wird unterschieden zwischen ● einseitig projektierten Verbindungen (nur für PUT / GET) ● zweiseitig projektierten Verbindungen (für USEND, URCV, BSEND, BRCV, PUT, GET) Die verfügbare Funktionalität finden Sie in der folgenden Tabelle.

    Tabelle 3- 2 Client und Server in der S7-Kommunikation bei einseitig / zweiseitig projektierten Verbindungen

    CPU Einsatz als Server in einseitig projektierten Verbindungen

    Einsatz als Server in zweiseitiig projektierten Verbindungen

    Einsatz als Client

    IM 154-8 PN/DP CPU

    Generell möglich an MPI- / DP- / PN-Schnittstelle ohne Programmierung der Anwenderschnittstelle

    An PN-Schnittstelle mit ladbaren FBs möglich

    An PN-Schnittstelle mit ladbaren FBs möglich

    Die Anwenderschnittstelle realisieren Sie über die Standardfunktionsbausteine (FBs) aus der Standard-Library von STEP 7 unter communication blocks.

    Verweis Weitere Informationen zur Kommunikation finden Sie im Systemhandbuch Kommunikation mit SIMATIC (http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/25074283).

    3.2.6 Globale Datenkommunikation (nur über MPI)

    Eigenschaften Mit der Globalen Datenkommunikation realisieren Sie den zyklischen Austausch von Globaldaten über MPI-Subnetze (z. B. E, A, M) zwischen SIMATIC S7-CPUs (unquittierter Datenaustausch). Die Daten werden von einer CPU gleichzeitig an alle CPUs im MPI-Subnetz gesendet. Die Funktion ist im Betriebssystem der IM 154-8 PN/DP CPU integriert.

    Untersetzungsfaktor Der Untersetzungsfaktor gibt an, auf wie viele Zyklen die GD-Kommunikation aufgeteilt wird. Den Untersetzungsfaktor können Sie bei der Projektierung der Globalen Datenkommunikation in STEP 7 einstellen. Wenn Sie beispielsweise einen Untersetzungsfaktor von 7 wählen, erfolgt die Globale Datenkommunikation nur alle 7 Zyklen. Dadurch wird die IM 154-8 PN/DP CPU entlastet.

    http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/25074283�

  • Kommunikation 3.2 Kommunikationsdienste

    Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU Betriebsanleitung, 06/2010, A5E00860133-02 37

    Sende- und Empfangsbedingungen Für die Kommunikation über GD-Kreise sollten Sie folgende Bedingungen einhalten: ● Für den Sender eines GD-Pakets muss gelten:

    UntersetzungsfaktorSender x ZykluszeitSender ≥ 60 ms ● Für den Empfänger eines GD-Pakets muss gelten:

    UntersetzungsfaktorEmpfänger x ZykluszeitEmpfänger < UntersetzungsfaktorSender x ZykluszeitSender

    Informationen zur Zykluszeit finden Sie im Anhang Zyklus- und Reaktionszeiten. Wenn Sie die oben genannten Bedingungen nicht einhalten, kann es zum Verlust eines GD-Pakets kommen. Gründe dafür sind: ● die Leistungsfähigkeit der "kleinsten" CPU im GD-Kreis ● das Senden und Empfangen von Globaldaten erfolgt asynchron durch Sender und

    Empfänger Wenn Sie in STEP 7 einstellen: "Senden nach jedem CPU-Zyklus" und die IM 154-8 PN/DP CPU hat einen kurzen CPU-Zyklus (< 60 ms), dann kann das Betriebssystem ein noch nicht gesendetes GD-Paket der IM 154-8 PN/DP CPU überschreiben. Der Verlust von Globaldaten wird im Statusfeld eines GD-Kreises angezeigt, wenn Sie dieses mit STEP 7 projektiert haben.

    GD-Ressourcen der IM 154-8 PN/DP CPU

    Tabelle 3- 3 GD-Ressourcen der IM 154-8 PN/DP CPU

    Parameter IM 154-8 PN/DP CPU Anzahl GD-Kreise je CPU Max. 8 Anzahl Sende-GD-Pakete je GD-Kreis Max. 1 Anzahl Sende-GD-Pakete für alle GD-Kreise Max. 8 Anzahl Empfangs-GD-Pakete je GD-Kreis Max. 1 Anzahl Empfangs-GD-Pakete für alle GD-Kreise Max. 8 Datenlänge je GD-Paket Max. 22 Byte Konsistenz Max. 22 Byte Min. Untersetzungsfaktor (default) 1 (8)

    Siehe auch Berechnen der Zykluszeit (Seite 286)

  • Kommunikation 3.2 Kommunikationsdienste

    Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU 38 Betriebsanleitung, 06/2010, A5E00860133-02

    3.2.7 Routing

    Eigenschaften Über STEP 7 können Sie mit dem PG / PC Ihre IM 154-8 PN/DP CPU über Subnetz-Grenzen hinweg erreichen, um beispielsweise ● Anwenderprogramme zu laden, ● eine Hardware-Konfiguration zu laden oder ● Test- und Diagnosefunktionen auszuführen.

    Hinweis Wenn Sie Ihre IM 154-8 PN/DP CPU als intelligenten DP-Slave einsetzen, ist die Funktion Routing nur bei aktiv geschalteter DP-Schnittstelle möglich. Aktivieren Sie in STEP 7 in den Eigenschaften der DP-Schnittstelle das Kontrollkästchen Test, Inbetriebnahme, Routing. Nähere Informationen finden Sie im Handbuch Programmieren mit STEP 7 (http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/18652056) oder direkt in der Online-Hilfe zu STEP 7.

    Routing-Netzübergänge: MPI - PROFINET Der Übergang von einem Subnetz zu einem oder mehreren anderen Subnetzen liegt in der SIMATIC-Station, die die Schnittstellen zu den betreffenden Subnetzen hat. In der unteren Darstellung ist die CPU 1 (IM 154-8 PN/DP CPU) Router zwischen Subnetz 1 und Subnetz 2.

    http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/18652056�

  • Kommunikation 3.2 Kommunikationsdienste

    Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU Betriebsanleitung, 06/2010, A5E00860133-02 39

    Routing-Netzübergänge: MPI - PROFINET - PROFIBUS In der nächsten Darstellung zeigen wir Ihnen den Zugriff von MPI über PROFINET nach PROFIBUS. Die CPU 1 (IM 154-8 PN/DP CPU) ist Router zwischen Subnetz 1 und Subnetz 2. Die CPU 2 ist Router zwischen Subnetz 2 und Subnetz 3.

    Anzahl der Verbindungsressourcen für Routing Für die Funktion Routing steht Ihnen bei der IM 154-8 PN/DP CPU eine unterschiedliche Anzahl von Verbindungsressourcen zusätzlich zu den S7-Verbindungsressourcen zur Verfügung:

    Tabelle 3- 4 Anzahl Routing-Verbindungen für IM 154-8 PN/DP CPU

    CPU Anzahl der Verbindungen für Routing IM 154-8 PN/DP CPU Schnittstelle X01 DP1 / DP2 projektiert als:

    MPI: Max. 10 DP-Master: Max. 24 DP-Slave (aktiv): Max 14 Schnittstelle X02 P1 R / P2 R / P3 projektiert als: PROFINET: Max. 24

  • Kommunikation 3.2 Kommunikationsdienste

    Interfacemodul IM 154-8 PN/DP CPU 40 Betriebsanleitung, 06/2010, A5E00860133-02

    Voraussetzungen ● Die Baugruppen / Module der Station sind "routing-fähig" (CPUs oder CPs). ● Die Netzkonfiguration geht nicht über Projektgrenzen. ● Die Baugruppen / Module haben die Projektierungsinformation geladen, die das aktuelle

    "Wissen" um die gesamte Netzkonfiguration des Projekts enthält. Grund: Alle am Netzübergang beteiligten Baugruppen / Module müssen Informationen darüber erhalten, welche Subnetze über welche Wege erreicht werden können (= Routing-Information).

    ● Das PG / PC, mit dem Sie eine Verbindung über einen Netzübergang herstellen wollen, muss in der Netzprojektierung dem Netzwerk zugeordnet sein, an dem es auch tatsächlich phys