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InstitutfürMusikforschung
Julius‐Maximilians‐UniversitätWürzburg
Musikwissenschaft
LehrveranstaltungenSommersemester2009
ÜbersichtundKommentare
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InhaltVorlesungen ……… 2Kolloquiuen ……… 3SeminareundÜbungen ……… 4
Studienberatung Prof.Dr.UlrichKonrad Sprechstunde:Do,11.30‐12.30undn.V. Dr.OliverWiener Sprechstunde:Di,11‐12undn.V.
Vorlesungen0404101Vorlesung:Magister 28.04.2009DieMusikvomZeitalterBeethovensbiszurGegenwart(MusikgeschichteIV) 2St.,Di9‐11,Toscana‐Saal,ResidenzKonrad,Ulrich
Dierund200JahreMusikgeschichtevomfrühen19.biszumBeginndes21.JahrhundertswurdenundwerdengemeinhinunterdenhistoriographischenStichwortenKlassik,Romantik,Moderne,„Musiknach1945“und„MusikderGegenwart“rubriziert.HinterdiesenBegriffenundallenihrenErgänzungenwieFrüh‐undSpätromantik,Impressionismus,Expressionismus,NeueSachlichkeitoderAvantgardeverbirgtsicheinekaumüberschaubareFüllevonEreignissen,NamenundWerken.Sieläßtsichvorallemdeswegennurschwerstrukturieren,weildieGleichzeitigkeitdesUngleichzeitigenwohlnirgendsinderGeschichtesodominierendwarwieim19.understrechtim20.Jahrhundert.WenigstensdiewichtigstenParallelitätenundAparallelitätensollenzurSprache–undreflektierendinklingenderVergegenwärtigungzurEinsichtgebrachtwerden.EinführendeLiteratur:CarlDahlhaus(Hrsg.),NeuesHandbuchderMusikwissenschaft,Bände6(Dahl‐haus,19.Jahrhundert)und7(Danuser,20.Jahrhundert),Laaber1980,1984;UlrichDibelius,ModerneMusiknach1945,erweiterteNeuausgabeMünchen1998.
0404102Vorlesung:B.A. 28.04.2009FormungeinereuropäischenMusikimMittelalter(04‐MW‐MG1‐2) 2St.,Di10‐12,R.113,(HSIII),Domerschulstraße13Haug,Andreas0404103Vorlesung(Magister): 22.04.2009GustavMahler2St.,Mi14‐16,HSIII,ResidenzRoch,Eckhard
DieMusikGustavMahlersstelltinvielerHinsichteinenEndpunktTraditiondes19.Jahrhundertsdar.InihremBemühen,diebeidenkonträrenParadigmenderMusikgeschichte,diesymphonischeInstrumentalmusikunddiewortgebundeneVokalmusikunterdemSchirmeinerpoetischenIdeezurSynthesezuführen,kannsiealseineArtSummederklassisch‐romantischenMusikauffassungaufgefaßtwerden.BeimBlickaufMahlersGesamtwerkkommtjedochWidersprüchlicheshervor:HochartifiziellesstehtunvermitteltnebenVolkstümlichem,OriginellesnebenBanalem,ProgressivesnebenKonvention,derWillezurgroßenFormnebenderVersenkunginsDetail.DieVorlesungversuchteineDeutungdiesesBefundesvordemHintergrundvonMahlersLebenindensozialenVerhältnissenseinerZeit.
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LiteraturzurEinführung:H.H.Eggebrecht,DieMusikGustavMahlers,München,Zürich1982.ConstantinFloros,GustavMahler,Wiesbaden1987.HermannDanuser,GustavMahlerundseineZeit,Laaber21996.
0404104Vorlesung/Seminar(Magister) 23.04.2009Musikdes20.und21.Jahrhunderts2St.,Do16‐18,HSIII,ResidenzZenck,Martin
AusgangspunktderVLsindvierUraufführungenundProduktionenmitNeuerMusikausdemJahre2009:DieOper„Echo&Narcisse“von JaySchwartzanderMünchnerStaatsoper,einKonzert inderReihe mit dem Ensemble Modern in Frankfurt mit den kompositorischen Schwerpunkten einerAuseinandersetzungeuropäischerKomponistenmit IstanbulundKapstadt (u. a. von LukeBedford,JörgBirkenkötter,LuciaRonchettiundLarsPetterHagen),weiterdiediesjährigen„WittenerTagefürNeue Kammermusik“mit dem Schwerpunkt „Musik und Bild“ (vor allemmitWerken von HuguesDufourt) und der „Auftakt Pierre Boulez“ an der Alten Oper Frankfurt. An diesen Modellen sollgezeigt unddiskutiertwerden, inwiefernWerke/Klang‐Objekte derNeuenMusik entschiedenübermusikalische Institutionen und eingeführte Musikreihen durchgesetzt werden. Insofern ist diemusikalischeInstitutionengeschichtemitihrenpressuregroupsfürdieDurchsetzungundBehauptungeinesneuenRepertoiresmindestensebensoentscheidendwiediebegeisterndeundentflammendeBedeutungdeseinzelnenWerksaufGrund seinerUraufführung (vgl. denKonflikt vonGenesisundGeltung). Neben diesem aktuellen Ausgangspunkt werden zentrale kompositorische Gattungen,sofern sie noch geltend sind (Streichquartett, Oper, Sinfonie, Klavierkonzert, Lied etc.) undgrundlegende Sachverhalte und Termini derNeuenMusikwie „NeueMusik“, Atonalität (freie unddodekaphongebundene),NeueSachlichkeit,Neoklassizismus,MusikimExil,MusikinTheresienstadt,MusikderNS‐Zeit,serielleundpost‐serielleMusik,sowieAvantgardeundPost‐ModerneanhandvoneinschlägigemTon‐undVideo‐Materialdargestelltundkritischentwickelt.Lit.: Die Musik des 20. Jahrhunderts (=Neues Handbuch der Musikwissenschaft, Bd. 7, hg. v. CarlDahlhaus),Laaber1984;HansVogt,NeueMusikseit1945,Stuttgart1972.
Kolloquien0404105KolloquiumüberaktuelleFragenderForschung vierzehntäglich1St.,Do18‐19.30s.t.,HörsaalIII,Residenz 30.04.2009Konrad,Ulrich
DasKolloquiumisteinForumdeswissenschaftlichenGesprächsüberfreivereinbarteThemen.GegenständederaktuellenForschungderTeilnehmer(Aufsätze,MagisterarbeitenundDissertationen),neuerschienenePublikationenundEditionensowiederAustauschüberkünftigeArbeitsvorhabenstehenimMittelpunkt.DerinhaltlicheRahmenwirdzuBeginndesSemestersabgesteckt;Themenvorschlägekönnengerneschonvorhergeäußertwerden.DieTerminfolgewirdzuBeginndesSemestersüberdieMailinglistebekanntgegeben.
0404106OberseminarzuaktuellenwissenschaftlichenArbeiten 1St.,Mi18‐19.30s.t.,vierzehntäglich,OrtundTerminenachAushangJanz,Bernhard
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SeminareundÜbungen0404108Hauptseminar: 22.04.2009MusikalischeBiographik 2St.,Mi16‐18,R107,Domerschulstraße13Roch,Eckhard
DasSchreibenüberMusikhateinelangeTradition.MusikphilosophischeundästhetischeSchriften,musiktheoretischeTraktateundKompositionslehrenwidmensichschonseitderAntikeunddemMittelalterunterverschiedenenVoraussetzungenundmitunterschiedlichenZielenihremGegenstandMusik.MitdemAufkommendererstenMusikerbiographienim17.Jh.mischtsicheinneuerAspektindiesesmusikalischeSchrifttum:DasInteresseamMusiker,denKomponistenundInterpretenderMusik.MusikwirdseitdemverstandenalsgeistigesProduktdesschöpferischenKünstlerindividuums,dasdeshalbauchausdemLebenundWirkendiesesKünstlersinterpretiertundverstandenwerdenmuß.Dochdiese»biographischeMethode«istheuteineineKrisegeraten.AnhandverschiedenerMusiker‐BiographiensetztsichdasSeminarmitGeschichte,MethodeundTheoriederBiographikauseinander.LiteraturempfehlungzurEinführung:JohannMattheson,MusikalischeEhrenpforte,Hamburg1740.CarlDahlhaus,WozunochBiographien?In:Melos/NZfM1(1975),S.82ff.Ders.,WerkundBiographie,in:BeethovenundseineZeit,Laaber1993.S.29‐38.
0404109Seminar:Magister EinführungindieMusikästhetik 2St.,Do8.30‐10s.t.,R113(HSIII),Domerschulstraße13 23.04.2009Roch,Eckhard
MitderMusikästhetikverhältessichwiemitallenanderenmusikwissenschaftlichenTeildisziplinenauch: Sie ist einhistorischesPhänomenund so fällt eineallgemeineDefinition ihresGegenstandesund ihrer Ziele schwer. Das griechische Wort Aisthesis bedeutet so viel wie Empfindung, und somüßte Ästhetik eigentlich als die Lehre von den Empfindungen, und speziell dieMusikästhetik alsLehre von den musikalischen Empfindungen aufzufassen sein. Aber das wäre nur eine sehrunzureichendeundhistorischbegrenzteAuffassung vonMusikästhetik.DieMusikästhetik in ihremganzen Umfang zu erfassen, verlangt eine historische Erörterung des Problems. Das Seminar solldahereinenÜberblicküberdiewichtigstenmusikästhetischenAnsätze inderMusikgeschichte vonAristotelesüberImmanuelKant,G.W.HegelundEduardHanslickbiszuCarlDahlhausgeben,umsichaufdieseWeisederBeantwortungderFragezunähern,wasMusikästhetikheutenochistundseinkann.LiteraturzurEinführung:RudolfSchäfke,GeschichtederMusikästhetikinUmrissen,Tutzing,1982.HelgadeLaMotte‐Haber,Musikästhetik,Laaber2004.
0404107Seminar:MagisterJosquindesPres.2St.,Do16‐18,R.113,(HSIII),Domerschulstraße13 23.4.2009MartinDippon
BisvorwenigenJahrengaltJosquindesPres(um1450/55‐1521)unangefochtenalsderbedeutendsteRenaissance‐KomponistseinerGeneration,derzudemeinerstaunlichumfangreichesŒuvreanMotetten,MessenundChansonsaufweisenkonnte.ImZugederAuthentizitätsdiskussionder
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aktuellenForschunghatsichjedochnichtnurJosquins„authentisches“Œuvreradikalverkleinert,auchseinePositionals„bedeutendsterKomponist“seinerGenerationbzw.als„musicalgenius“(EdwardE.Lowinsky)wirdinzwischenlebhaftbestritten.DasSeminarsolleineEinführungindasLebenundvorallemdasWerkdesKomponistenanhandausgewählterWerkederGattungenMesse,MotetteundChansonbieten,ggf.inKombinationmitGattungsüberblicken(jenachTeilnehmeranzahl).NachMöglichkeitsollendabeidieaktuellenFragenderForschungzurSprachekommen.DieersteSitzung,inderaucheinekommentierteLiteraturlisteausgegebenwird,dientderPlanungdesSeminarablaufs.BeiInteressewirdeinezusätzlicheeinstündigeÜbungzurweiterenVertiefungangeboten.
0404110Seminar:Magister Editionspraxis(ScheinfürAngewandteMusikwissenschaft) 28.04.20093St.,Di11‐14,R107,DomerschulstraßeJanz,Bernhard0404111Seminar:Magister DieGeschichtederOrgel 3St.,Mo16‐19,R105,Domerschulstraße13 27.04.2009Janz,Bernhard0404112Seminar:Magister Schauspielmusik 2St.,Do16‐18,R105,Domerschulstraße13 23.04.2009Janz,Bernhard0404113Seminar:MagisterundLehramtanGymnasien,3.StudienjahrSymphonischesKomponierenim19.Jahrhundert 24.04.20092St.,Fr8.30‐10s.t.,HSIII,ResidenzKonradUlrich
GroßbesetzteInstrumentalmusikgaltim19.Jahrhundertalsdie„erhabenste“FormderTonkunst–sieführtedenMenschen,wieetwaE.T.A.Hoffmannmeinte,„indasReichdesUnendlichen“.DieSymphonienahmnachdenneunGattungsbeiträgenLudwigvanBeethovenseinenkanonischenRangimMusikdenkenderZeitein.WieabergestaltetesichsymphonischesKomponierenbeiBeethoven,umihnherumundindenJahrzehntennachseinemTod?InwelcherWeisestelltensichMusikerdememphatischenAnspruchderPartiturenBeethovensoderverweigertensichihm?WelchenWegnahmendieSymphonieundmitihrverwandteGenresimKontextunterschiedlicherNationalkulturen?Im19.Jahrhundertgewinntaußerdemdie„Programmusik“eineneueQualität.BeethovensSchauspiel‐Ouvertüren,seinePastorale,HectorBerlioz’SymphonienundandereWerkebereitetendenBodenfürdieEntwicklungdervonFranzLisztsobezeichneten„SymphonischenDichtung“.DengenanntenFragenundEntwicklungensollinUntersuchungenrepräsentativerBeispieleausdemRepertoirenachgegangenwerden.
0404114Seminar::MagisterundLehramtanGymnasien,1.Studienjahr 22.04.2009Matthäus/Passion2St.,Mi16‐18,HSIII,ResidenzEwert,Hansjörg
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0404115Seminar(MagisterundB.A.): 23.04.2009MethodendermusikalischenAnalyse:J.S.BachsGoldberg‐Variationen(04‐MW‐MG4‐1)2St.,Do10‐12,HSIII,ResidenzZenck,Martin
0404116Übung:(MagisterundB.A.):BachsGoldberg‐Variationen 23.04.2009(ÜbungzumSeminar)(04‐MW‐MG4‐2)2St.,Do12‐13,HSIII,ResidenzZenck,Martin
DiesWerkist inzwischennichtzuletztdurchGlennGouldsvierEinspielungen(aufCDundVideo)soberühmt geworden, dass Georges Tabori ein ganzes Theaterstück mit dem Titel „Goldberg‐Variationen“undThomasBernhardeinenRomanmitdemTitel“DerUntergeher”geschriebenhaben,indem sichwährendder Salzburger Festspielehöchst fiktionalVladimirHorovitz undGlennGouldbegegnen. Grundlage für dieses Seminar sind neben den Klaviernoten (Henle‐Ausgabe, KGA derWerke J.S. Bachs) und den genannten Einspielungen von Glenn Gould ein 70 Seiten umfassenderAufsatz vonmir imMusik‐Konzepte‐Band 42 (JohannSebastianBach.Goldberg‐Variationen), sowieeine Internetpräsentation eines Konzerts mit Vortrag und Gespräch von mir zusammen mit derCembalistinNataliaSolotych,dievomMax‐Planck‐InstitutfürWissenschaftsgeschichteimJahre2008produziertwurde(inderReihe„PhysiologiedesKlavierspiels“,geleitetvonJuliaKursell)
0404117Übung(B.A.):FormungeinereuropäischenMusikimMittelalter 28.04.2009(04‐MW‐MG1‐3)1St.,Di12‐13,R.113(HSIII),Domerschulstraße13Haug,Andreas0404118Übung(B.A.):RepertoriumzurMusikdesMittelalters 28.04.2009(SQF1‐2)2St.,Di14‐16,R113(HSIII),Domerschulstraße13Voigt,Konstantin0404119Seminar:(B.A.):MusiktheoretischeGrundlagen: 27.04.2009Aufbaukurs(a)(04‐MW‐MT‐3)2St.,Mo8‐10,HSIII,ResidenzRöder,Thomas0404120Seminar:(B.A.):MusiktheoretischeGrundlagen: 27.04.2009Aufbaukurs(b)(04‐MW‐MT‐3) 2Std.,Mo10‐12,HSIII,ResidenzRöder,Thomas0404121Übung(B.A.):MusiktheoretischeGrundlagen: 23.04.2009TutoriumzumAufbaukurs(a)(04‐MW‐MT‐4)1St.,Do15‐16,R107,Domerschulstr.13Pfretschner‐Runge,Katharina 0404122Übung(B.A.):MusiktheoretischeGrundlagen: 23.04.2009TutoriumzumAufbaukurs(b)(04‐MW‐MT‐4).1St.,Do16‐17,R107,Domerschulstr.13Pfretschner‐Runge,Katharina
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0404123Seminar(B.A.)MusikundMedialität1:ÜberlieferungsformenwestlicherMusik ÜberlieferungsformenwestlicherMusik(04‐MW‐MM1‐1) 29.04.20092St.,Mi8‐10,R113(HSIII),Domerschulstr.13Konrad,Ulrich
DerUmgangmitdenschriftlichenZeugnissendermusikalischenÜberlieferungsowiediephilologischeBearbeitungmusikalischerTexteundderenEditiongehörenzudenzentralenAufgabendesMusikwis‐senschaftlers.DochwelchenmethodologischenAnsprucherhebtdieMusikphilologie,vorallem,wielöstsieihnein?DiebeiderSuchenacheinerAntwortauftretendentheoretischenundpraktischenProblemesindmannigfaltig.VorderenReflexionhatjedochdieKlärungzustehen,inwelchenFormenüberhauptMusik,hierdieder,westlichen‘Welt,überliefertwordenistundwerdenkann.Anaus‐gewählten,vorzugsweisehandschriftlichenQuellenwerdenderencharakteristischeMerkmalebesprochen.DasSpektrumderBeispielereichtvomfrühenMittelalterbiszum20.Jahrhundert.EinführendeLiteratur:GeorgFeder,Musikphilologie.EineEinführungindiemusikalischeTextkritik,HermeneutikundEditionstechnik,Darmstadt1987.–AndreasJaschinski(Hrsg.),Notation,Kasselusw.2001(=MGGprisma).–ArtikelQuellen,in:MGG2,Sachteil7,Sp.1946–1986(eineKopiervorlagedieserAbhandlungstehtimGeschäftszimmer).
0404124Seminar(B.A.):MusikundMedialität1: ÜberlieferungsformenwestlicherMusik(04‐MW‐MM1‐2)2St.,Blockveranstaltung:TerminundOrt sieheAushangKonrad,Ulrich0404125Seminar(B.A.):MusikundMedialität1 (Überlieferung):Musikdruck(04‐MW‐MM1‐1) 27.04.20092St.,Mo14‐16,HSIII,Residenz Röder,Thomas
FürunsheuteimmernochselbstverständlichistdieVerbreitungvonMusikingedruckterForm.NurgelegentlicheUnternehmungeninderGrauzonezumRaubdruck(etwaLiederhefteoderdas"RealBook")erinnerndaran,dasszumfachgerechtenDruckvonMusikalieneingewisserAufwandnotwendigist.UmgekehrtlässteinendiegewaltigeHinterlassenschaftdesnunmehrseitüber500JahrenpraktiziertenNotendruckserstaunen:derAufwandzurdrucktechnischenVervielfältigungwaroffenbarauchbeiMusikgerechtfertigt.Bevorjedochdarangegangenwird,diedurchdieZeitensichänderndenBedingungendesMusikalienmarktszuerkunden,sollenimSeminarzunächstdietechnischenGrundlagenkennengelerntwerden(Druckverfahren,Papier,Bindung).DieBeschäftigungmitdennachFormatundInhaltzudifferenzierendenBuchsortenlässtsichmitdenGrundprinzipienderfürdieBuchforschungunabdingbarenBibliographieverbinden.AnhandvonWidmungen,VorredenoderRepertoiregestaltungkönnenAussagenimHinblickaufZielgruppendesMusikalienmarktsversuchtwerden,deralsSegmentdesBuchmarktsauchTeilhatandendortüblichenDistributionsmethoden(Buchmesskataloge,Lagerkataloge);hierbeistehendieGepflogenheitenaufdemGebietderdeutschsprachigenLänderimVordergrund.Darüberhinauswollenwirversuchen,marktregulierendeMaßnahmen(Privilegien,Copyright)zuerkundenundzugleichderenAuslöser(dasRaubdruckwesen);spätestenshieristnocheinmaldasVerhältnisvonmusikalischerHandschriften‐undDrucküberlieferungzubedenken.DaserworbenewenngleichbruchstückhafteWissenkannundsollschließlichmitFragendermodernenMedientheorieabgeglichenwerden:WardieGutenbergischePressefürdieMusikgeschichtesorevolutionäralswiefürdieallgemeineGeschichte?LässtsicheinEinflussdesMediumsMusikdruckaufdieMusikproduktionfeststellen?WelcheRollespieltder"Opus"‐BegriffimZusammenhangmitderPublikationgedruckterMusik?
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0404126/28Seminar(B.A.undMagister):Notationsgeschichte(b)(N‐1) 2St.,Mi13‐15,R113(HSIII),Domerschulstr.13Haug,AndreasundRöder,Thomas0404127/29Übung(B.A.undMagister):Notationsgeschichte(b)(N‐2) 1St.,Mi15‐16,R113(HSIII),Domerschulstr.13Haug,AndreasundRöder,Thomas0404130Übung(B.A.):Präsentationstechniken(SQA‐2) 2St.,Blockveranstaltung:Mi,Do,15.und16.April2009,10‐16Uhr, BlockveranstaltungFr.17.April2009,10‐14Uhr,R113(HSIII)Domerschulstr.13Voigt,Konstantin 0404131Seminar(B.A.):MusikundRitual(04‐MW‐MKK4‐1)2St.,Di16‐18,R113(HSIII),Domerschulstr.13 28.04.2009Zenck,Martin0404132Übung(B.A.):MusikundRitual(04‐MW‐MKK4‐2) 2St.,Di18‐19,R113(HSIII),Domerschulstr.13 28.04.2009Zenck,Martin
Das zweistündige Seminar mit anschließender Vertiefung des Stoffes um eine Stunde durcheinschlägigeTextlektürendiskutiertzunächstdenBegriffdes„Rituals“ inverschiedenenDisziplinen.Ausgehend von der allgemeinen und in der historischen Anthropologie durchgesetzten Definitionsind‚RitualeHandlungenohneWorte,diedurchihreMeta‐undPara‐SpracheKommunikationmittelskodierterKörperprozesseherstellen.’(Chr.Wulf).GaltendieseFormenderKommunikationvoralleminarchaischenundmündlichenTraditionen,sohabensichdieseCodierungendergestaltindieKörpereingeschrieben,dasssiedortalsmnemotechnischesKörperwissenabrufbarwarenunddieFähigkeitzur Vergemeinschaftung erzeugten. Ihre wesentliche Bedeutung äußerte sich in Zeremonien, inreligiösenwie inweltlichen,diedie FunktionnachNobert Eliashatten, einediffuseunddeswegenängstigendeZeitzuordnenundnachrelativregelmäßigenWiederholungsprinzipienzugliedern.DieNatur lieferte hierfür äußere Ordnungen der Repetition wie Tag und Nacht, Ebbe und Flut, derWechsel der Jahreszeiten. Diese organischen Wiederholungsformen wurden in Form vongesellschaftlichen Ritualen gefeiert wie später auch die Jahreswenden, Weihnachten, Ostern,Geburt/Geburtstag,HochzeitundTod.DiesenZeremonienkamauchreligiös‐spirituelleBedeutungzuund ihnenwaren auch bestimmtemusikalische Feiern zugeordnet, die in der katholischen Liturgieetwa durch das Graduale Romanum in ihrem Ablauf festgelegt wurden. Die Fixierung desZeremoniells war aber nur eine Möglichkeit, eine westliche und katholische, um die Rituale zuordnen.Dagegenstanden,wie inaußereuropäischenRitualen,durchausoffeneVerlaufsformen,diead hoc ausgehandelt wurden. Obwohl wir heute eher davon ausgehen, dass wir in einer soweitaufgeklärten Gesellschaft leben, in der keine dieser auch mythischen Rituale noch wirksam seinkönnten, istunsergesellschaftlichesLebenweiterundverändertvondiesenZeremonienbestimmt.JegrößerdietranszendentaleObdachlosigkeit,umsodringlicherdasVerlangennachüberwirklichenVerankerungen unserer Existenz. – Im Seminar werden neben den unten genannten Texten auchRitualeverschiedenerKulturenundMediendiskutiert:vomFilm(LouisMalle’s„MilouenMai,1970),überdenRoman„Rituale“vonCeesNottebohm(1995)bishinzueinschlägigenStücken/WerkenderMusik (Stravinsky, „Sacre du printemps“, Prokofjev, „Skythische Suite“, Pierre Boulez, rituel inmemoriambrunomaderna,1972u.a.).
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Lit.:Martin Zenck (guest editior):Music, theArts andRitual, in: Theworldofmusic, 1/1998 (ISBN0043‐8774);Ritualeheute.Theorien–Kontroversen–Entwürfe,hg.v.CorinaCaduff/JoannaPfaff‐Czarnecka,Berlin1999(Reimer‐Verlag);ChristophWolf,Art.„Ritual“,in:VomMenschen.HandbuchHistorische Anthropologie, hg. v. Christoph Wolf, Weinheim1997, S. 1029‐1037; Im Rausch desRituals. Gestaltung und Transformation von Wirklichkeit in körperlicher Performanz, hg. v. Klaus‐Peter Köpping und Ursula Rao, Hamburg 2000 und Ritual und Grenze, hg. v. Erika Fischer‐Lichte(=Theatralität, Bd. 5), Basel 2003 (vgl. dort insbesondere die von Martin Zenck geleiteteForschungsgruppe„Life‐Cycle‐Rituals.KörperinszenierungeninRitualen/Todesritualen,S.49‐207)
0404133/35Seminar(B.A.):VomHören(04‐MW‐MKK3‐1) 2St.,Mo16‐18HSIII,Residenz Ewert,HansjörgundWiener,Oliver 27.04.20090404134/36Übung(B.A.):VomHören(04‐MW‐MKK3‐2) 1St.,Mo18‐19,HörsaalIII,Residenz 27.04.2009Ewert,HansjörgundWiener,Oliver
HörenundSehenvergehen:ProjektseminarzuPraktikenundzurGeschichtedesHörens,zurKultur‐undTechnikgeschichtedesOhrsvomAbhörenübersGehörenundGehorchenbiszumWeg‐undZuhören.GeplantsindzweiExkursionenunddieDokumentationvonTeilenunsererArbeitaufderWebsitedesInstituts.
0404137Seminar(Magister):KompaktBrucknerNeunte(II) 2St.,ZeitundOrtsieheAushangEwert,Hansjörg sieheAushangRöder,Thomas0404138Seminar(Magister):into(II)2St.,Kompaktseminar,ZeitundOrtsieheAushang sieheAushangEwert,Hansjörg0404139Übung(Magister,AngewandteMusikwissenschaft): 29.04.2009SchreibwerkstattmitdemBR2St.,Mi10‐12,HSIII,ResidenzEwert,Hansjörg0404140Übung(Magister):AnalyseVokalmusik2St,Mo10‐12,R107,Domerschulstr.13 Ewert,Hansjörg0404141Übung(Magister):LektürelateinischsprachigerTextezurMusiktheorie 2St.,Fr10‐12,HSIII,Residenz 24.04.2009Beck,Christoph0404142Übung(Magister):Bach‐Kontrapunkt(=Instrumentalkontrapunkt) 2St.,Mo14‐16,R107,Domerschulstr.13Wiener,Oliver
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0404143Seminar(Magister):WagnersTristaninszenieren(operndramaturgischesSeminar)1St.Blockveranstaltung,11./12.Juliund18./19.Juli,11–16(Sa)und11–14(So),HörsaalIII,ResidenzZenck,Martin
ImZusammenhangmitdemInternationalenRichardWagnerKongressinDresdenvom14.‐17.Mai,indemesumunterschiedliche InszenierungskonzepteWagnerscherMusikdramen(auchdes ‚Tristan’)geht,möchteichneuereundganzaktuelleInszenierungenvonWagners„TristanundIsolde“anhandvon Videos oder Exkursionen zu Aufführungen des ‚Tristan’ vorstellen. Aus der Sequenzanalyseeinzelner Video/DVD‐Produktionen sollen Kriterien von Inszenierungskonzepten gewonnen unddaraus eigene Regie‐Konzepte entwickelt werden. Im Mittelpunkt stehen die Inszenierungen vonHeinerMüller(Bayreuth1995),PeterKonwitschny(München1998),PatriceChéreau(Venedig2007),sowiediesemi‐szenischenPräsentationenvonKlaus‐MichaelGrüber(BerlinmitClaudioAbbado)unddiekonzertanteAufführungmitszenischenImplikationen(LuzernerFestspielemitClaudioAbbado).Über die legendäre Inszenierung von Heiner Müller wird demnächst auch in Verbindung mit denDresdner Wagner Festspielen ein Text von mir im Internet mit folgendem Titel zu lesen sein:„Inszenieren ist das Fortsetzendes Schreibens vonTheaterstückenmit anderenMitteln. ZuHeinerMüllersBayreutherTristan‐Inszenierung.“
EnsemblesAkademischesOrchesterN.N.3Std.,Mi19‐22,NeubaukircheDasOrchesterstehtinteressiertenInstrumentalistenallerFakultätenoffen.VorspielterminefürNeuaufnahmeinOrchesterindererstenSemesterwoche.InformationenimSekretariatdesInstitutsfürMusikwissenschaft(31‐2828)ChorundKammerchorderUniversitätHermannFreibottMo16‐18,Neubaukirche(Uni‐Chor)Di18‐19.30,Residenz,HörsaalIII(Kammerchor)BeideChorgruppensteheninteressiertenSängerinnenundSängernallerFakultätenoffen.VoranmeldungenzurVorbereitungvonChormappenerwünscht!BigBandRolandGeigerMi16‐19,OrtsieheAushang! Aushang!EingeladensindalleFreundederMusikfürBlasorchesterundBigband(HaF,auchAnfänger).DasAngebotrichtetsichbesondersanStudierendederMusikpädagogik
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ÜBERSICHTB.A.RelevanteLehrveranstaltungenfürBA,2.Semester
Mo Di Mi Do Fr8 04‐MW‐MT‐3(a) 04‐MW‐MM1‐1(a) 9 Röder:HSIIIRES Konrad:HSIIIDOS
10 04‐MW‐MT‐3(b) 04‐MW‐MG1‐2 04‐MW‐MG4‐1 11 Röder:HSIIIRES Haug:HSIIIDOS Zenck:HSIIIRES 12 04‐MW‐MG1‐3 04‐MW‐MG4‐2 13 N‐1 14 04‐MW‐MM1‐1(b) SQF1‐2 Haug/HSIIIDOS 15 Röder:HSIIIRES Voigt:HSIIIDOS N‐2/Röder 04‐MW‐MT‐4(a)CIP 16 04‐MW‐MKK3‐1 04‐MW‐MKK4‐1 04‐MW‐MT‐4(b)CIP 17 Ewert/WienerHSIII Zenck:HSIIIDOS 18 04‐MW‐MKK3‐2RES 04‐MW‐MKK4‐2
19‐20 GewähltwerdenkannzwischendenalternaivangebotenenTeilmodulen:MT‐3(a) oder MT‐3(b)MT‐4(a) oder MT‐4(b)MM1‐1(a) oder MM1‐1(b)