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Newsletter Frühjahr 2016 | 5776 Verein zur Förderung des christlich-jüdischen Gesprächs in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern e.V. עלון חדשות

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Newsletter Frühjahr 2016 | 5776

Verein zur Förderung des christlich-jüdischen Gesprächs in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern e.V.

עלון חדשות

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Aktuelles

1 Editorial Johannes Wachowski

1 Ostern und Pessach in den Kalendaria Johannes Wachowski

2 „Time to say goodbye“ – Mein Abschied von BCJ.Bayern… Heike Mayer

Einblicke

3 Sitzung der Theologischen Arbeitsgemeinschaft von BCJ.Bayern am 14.3.2016 in Nürnberg Wolfgang Kraus

4 Bericht von der KLAK-Jahrestagung 2016 in Berlin zum Thema „Bausteine einer nicht-antijüdischen reformatorischen Theologie“ Theresa Dittmann

6 Entwurf zur Perikopenerneuerung – Erprobung im Dekanat Müchberg Hans-Jürgen Müller und Anneli Freund

Berichte und Veranstaltungen

7 Zur Woche der Brüderlichkeit gehören auch Frauen Juliane Brumberg

8 Das ist mir nicht ganz koscher! Christlich-jüdischer Kochabend am 24. Januar 2016 Franziska Grießer-Birnmeyer und Monika Lucas

9 Presseberichte

Veranstaltungs- und Literaturhinweise

11 Deutsch-jüdische Journalistinnen vor der Schoah. Übung an der FAU im Sommersemester 2016 Franziska Grießer-Birnmeyer

11 Veranstaltungshinweise

Impressum

15 AutorInnen der aktuellen Ausgabe

15 Redaktion des Newsletters

Inhaltsverzeichnis

Kochabend des Jungen Forum

Die KLAK-Delegierten im BerlinerInstitut Kirche und Judentum

Grüße zu Pessach

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Newsletter von BCJ.Bayern 1/2016 1

Editorial

„Zwischen den Zeiten“ könnte fast das Motto unseres Newsletters sein: Wir leben in österlicher Zeit und freu-en uns mit auf die Zeit der sieben bzw. acht Tage unge-säuerten Brots, auf das Pessachfest. In dieser Zeit feiern viele Gemeinden Konfirmation, es gibt christliche Studi-enkreise, die die Haggada lesen und es gibt auch Chris-tinnen und Christen, die zu einer Sederfeier eingeladen sind und üben, die ein oder andere Passage der Haggada gut auf Hebräisch vortragen zu können. Schließlich hat jeder Sonntag sein eigenes Proprium: Besonders Jubila-te und Kantate passen zum bevorstehenden Pessachfest, wenn wir an Mirjams Lied (Ex 15,20-21) denken. In mei-ner Studienzeit in Israel habe ich von einigen jüdischen Freunden oft den „Chamez“ (Sauerteig) zur Aufbewah-rung bekommen, denn das Pessachfest ist nicht nur eine wunderbare liturgische Feier im Haus, sondern das gan-ze Haus bekommt ein neues, chamezfreies Antlitz.

„Zwischen den Zeiten“ war das theologische Organ der damals neuen „Wort-Gottes-Theologie“, das im Zeit-raum von 1923 bis 1933 im Münchner Christian Kai-ser Verlag erschien und von Pfarrer Georg Merz (1892-1959) herausgegeben wurde. Anfänglich war man sich einig, dass nur eine Theologie, die sich vom Wort Gottes nährt, genügend Substanz gegen die Widrigkeiten und Gefährdungen der Zeit hat.

Ich weiß, es herrscht keine Kirchenkampfzeit. Aber der Umgang mit dem äußeren Wort ist in der protestan-tischen Kirche mittlerweile manchmal wirklich jämmer-lich, wie ich bei einem Gottesdienst beobachten konnte, in dem ein Lektor eine zusammengefaltete Kopie der Lesung aus seiner Jeanshose herausholte und auf den Ambo drapierte. Ich hoffe sehr, dass die Einführung der revidierten Lutherbibel hier einen neuen Akzent setzen kann.

Ein Hauch von „Zwischen den Zeiten“ weht viel-leicht herüber, wenn wir in diesem Heft sehen, wie im Artikel über die neue Perikopenordnung (Anneli Freund und Hans-Jürgen Müller) Protestanten um die Gestalt der creatura verbi ringen, oder wie der Bericht über die KLAK-Tagung (Theresa Dittmann) von den Anstren-gungen um eine „nicht-antijudaistische reformatorische Theologie“ referiert. Wie unterschiedlich die Festzeit in diesem Jahr sind, zeigt der Beitrag „Ostern und Pessach in den Kalendaria“.

Egal auf welchem Zeitabschnitt Sie sich befinden, ich wünsche eine gesegnete Osterzeit und Chag Pessach Sa-meach!

Ihr Johannes Wachowski

Ostern und Pessach in den KalendariaJohannes Wachowski

In diesem Jahr fallen Ostern und Pessach fast einen Mo-nat auseinander. Das liegt an unseren unterschiedlichen Kalendertraditionen und natürlich auch an der christli-chen Festsetzung des Ostertermins.

Im Judentum gibt es im Jahr 5776 einen doppelten Monat. Um den Mondkalender mit dem Sonnenkalender zu synchronisieren – denn Pessach muss im Frühjahr stattfinden – wird in der jüdischen Tradition ein zweiter Monat Adar, Adar Beth, eingefügt. Das Kalendarium des „doppelten Monats“ beschreibt Netanel Olhoeft in der Allgemeinden Jüdischen Zeitung (Nr. 9/16, S.21):

„‚Israel zählt nach dem Mond, die Völker der Welt aber nach der Sonne‘, lehren uns unsere Weisen im Traktat Sukka des Talmuds. Obgleich eine der großen Schwesterreligionen heute ebenfalls ihre Monatsberech-nungen an den Mond knüpft, ist Israels Kalender noch immer besonders, da er das Sonnenjahr mit Mondmona-ten zu verbinden weiß - dies gemäß der Toravorschrift, dass die Monate sich nach dem Mond richten sollen, zu-gleich aber Pessach und der Monat Nissan ihren Früh-lingsbezug nicht verlieren dürfen.“

Wie die talmudischen Weisen in den Pirkej deRabbi Elieser erklären - und der Rambam, Maimonides, später präzisiert -, ist zum Ausgleich der Sonnen- und Mond-zählungen ein 19-jähriger Zyklus vonnöten, in dessen Abfolge sieben Schaltmonate in zwei- und dreijährigen Abständen eingefügt werden. Dieser Schaltmonat ist eine

Verlängerung des im Nissan beginnenden Mondjahres um einen zusätzlichen Monat, nämlich ein verdoppelter Monat Adar, also der letzte Monat in der Mondzählung. Somit hat ein Schaltjahr zwei Monate, die Adar heißen, und daher 13 statt zwölf Monate.

Zur Zeit des Sanhedrins, des höchsten jüdischen Ge-richtshofes im Lande Israel, wurden die Schaltmonate nicht mathematisch berechnet, sondern nach bestimm-ten Naturkriterien eingefügt.

Dieses Prinzip der Monatseinschiebung, das soge-nannte Schaltgeheimnis, ‚Sod ha-Ibur‘, wurde, so wird ausgelegt, in der Urzeit bereits gewissen Zaddikim von G‘tt mitgeteilt, darunter Adam, Chanoch, Noach und Se-hern, bevor es schließlich dem Volk Israel unter Mosches und Aharons Führung anvertraut wurde.

Mit der Einführung des Purimfestes im Monat Adar kam es allerdings zuweilen zu einem halachischen Pro-blem, das der Talmud im Traktat Megilla ausführlich behandelt: Die beiden Purimtage sollen im Monat Adar gefeiert werden.

Doch in einem Schaltjahr gibt es zwei Monate dieses Namens! Hinzu kam eine weitere Verstrickung: Wurde Purim bereits gefeiert, dann aber vom Sanhedrin be-schlossen, dass der Folgemonat ein zweiter Adar und kein Nissan werde, so warf dies die Frage auf, ob Purim im zweiten Adar wiederholt werden muss.

Trotz der verschiedenen Antworten unserer Weisen

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hat sich in der Tradition schließlich eine klare Linie her-auskristallisiert: Der zweite Adar ist der eigentliche Adar, in ihm ist Purim zu feiern und, falls nötig, zu wieder-holen. Durch die Einführung des berechneten Kalenders verschwand das Problem, und Purim wird im Schaltjahr immer im zweiten Adar gefeiert. Unseren Weisen war es im Besonderen wichtig, dass Purim im zweiten Adar be-gangen wird, um seine zeitliche Bindung an Pessach im Folgemonat nicht zu verlieren: ‚Eine Ge‘ula (Erlösung) an die andere lehnen‘, nennt sich dies. Denn Purim und Pessach sind zwei einander durchdringende Feste. Nach seinem Auszug aus Ägypten wurde das jüdische Volk sogleich von den im Negev wohnenden Amalekitern an-gegriffen.

Die Folge war G‘ttes Schwur, einen Generationen währenden Krieg gegen Amalek zu führen. Die abschlie-ßende Wiederbelebung dieses Konflikts ereignete sich an Purim: Der Amalekiter Haman und seine zehn Söhne versuchten, das Volk Israel auszurotten, hingen letztlich allerdings selbst am Galgen. Die zeitlich umgekehrte An-lehnung Purims an Pessach sowie der Purim begleitende Schabbat Sachor im Rahmen der vier besonderen Schab-batot verdeutlichen diese Verknüpfung.

Eine zweite Verbindung zwischen den beiden Festen - und diese ist noch wichtiger - betrifft die messianische Zeit. Eine Überlieferung besagt, dass auch die künftige Erlösung Israels vom Joch des Exils sich zu Pessach er-eignen wird: So wie Israel einst aus Ägypten zog, wird es auch in Zukunft aus der Galut ziehen.

Aus diesem Grund erwarten wir auch zu jedem Se-derabend den Propheten Elijahu, auf dass er, wie der Prophet Malachi ankündigt, den Messias mit sich bringe. Um diesen noch ausstehenden Auszug Israels aus den Völkern - durch Pessach verdeutlicht -zu ermöglichen, muss zunächst die Bedrängnis des Exils gebrochen wer-den; dies aber wird durch Purim veranschaulicht.

‚Wenn der Adar beginnt, vermehrt man die Freude‘, sagt daher der Amoräer Raw im Talmudtraktat Taanit. Früher gab es auch halachische Meinungen, nach de-nen man die Megillat Esther, die Esther-Rolle, im ganzen Monat Adar lesen dürfe, nicht nur zu Purim.

Denn vom Rosch Chodesch Adar an beginnt der langsame Anstieg der Geula bis zu Pessach hin, jedes

Jahr aufs Neue. Daher wollte die Halacha Purim in Pes-sachnähe feiern - auch im Schaltjahr.

Nichtsdestoweniger hat das jüdische Brauchtum das vermeintliche Purim-Datum im ersten Adar des Schalt-jahres nicht vergessen. Es ist üblich, so der Schulchan Aruch im Anschluss an die Gemara, an diesem kleinen Purim (Purim Katan genannt) weder zu trauern noch zu fasten. Dies wird angeordnet, um anzudeuten, dass auch das ‚kleine Purim‘ etwas Besonderes ist. Denn wie das Buch Esther selbst sagt, hatte das Purim-Gesche-hen ursprünglich eine Bindung an den zwölften Monat des Jahres (9,1): ‚im zwölften Monat, das ist der Monat Adar‘. Mit Purim Katan wird auch dies halachisch ver-wirklicht.“

Mir war gar nicht klar, dass die jüdische Tradition das Purimfest so überlegt in Pessachnähe feiern will. Für mich waren Purim und Pessach immer zwei sehr un-terschiedliche Feste: Auf der einen Seite das faschings-gleiche Fest und auf der anderen Seite das Geheimnis der Nacht des Auszugs mit der feierlichen Sederfeier. Hier habe ich viel von diesen Überlegungen gelernt. Und auch das Prinzip ‚Eine Ge‘ula (Erlösung) an die ande-re lehnen‘ hat mich auf ein Konstruktionsprinzip des christlichen Kirchenjahres verwiesen: ‚Wo Weihnachten draufsteht, muss Ostern immer schon drin sein! Sonst wird alles ein dummes Eiapopaia!‘ hat mir ein Pfarrer einmal gesagt. ‚Stimmt‘, denke ich mir: ‚Ohne Bezug zu Kreuz und Auferstehung wird Weihnachten zum Niko-laus- und Engelsfasching.‘

Als ich in Israel studierte, erlebten wir Studenten eine wunderbare Festtagsdichte. Für dieses Jahr würde das heißen: Am Gründonnerstag könnten wir Purim oder Gründonnerstag feiern, denn Purim fällt in diesem Jahr auf den Gründonnerstag. Wir könnten dann an den ver-schiedenen Karfreitagsprozessionen durch die Altstadt teilnehmen und am 19. und 20. die Osternacht in der Erlöserkirche und der Dormitio Ostern erleben. Im April würden wir uns nicht nur auf die Pessachferien der Uni freuen, sondern auch Erew Pessach und den Sederabend am 22. April feiern. Und eine Woche später würden wir noch einmal mit unseren orthodoxen christlichen Freu-den das christliche Triduum begehen, denn die orthodo-xe Kirche feiert erst am 1. Mai Ostern.

„Time to say goodbye“ – Mein Abschied von BCJ.Bayern….Heike Mayer

Liebe Mitglieder, es mag Sie bestimmt sehr wundern, dass ich nun schon wieder von Abschied schreibe.

Nach einer kurzen Zeit, die ich im Team der Mitarbei-ter von BCJ.Bayern erleben durfte, habe ich mich dazu entschlossen, die Tätigkeit in der Geschäftsstelle an der Augustana-Hochschule sowie die Anstellung beim Lan-deskirchlichen Beauftragten für den christlich-jüdischen Dialog, wieder aufzugeben. Die Gründe in meiner Kün-digung möchte ich Ihnen gerne kurz darlegen.

Wie Sie im letzten Newsletter lesen konnten, habe ich fast zehn Jahre im Sekretariat einer Schule gearbeitet.

Dort ist immer viel los gewesen, es ist ständig jemand gekommen, der etwas von mir brauchte oder wollte.

Genau diese Tatsache hat mir in den vergangenen 11 Monaten bei meiner Beschäftigung an der Augusta-na-Hochschule gefehlt.

Kurz und knapp: ich hatte mich selbst falsch einge-schätzt. Ich hatte gedacht, ein ruhiger Arbeitsplatz mit wenig Parteiverkehr wäre eine gute Entscheidung für mich.

Doch ich habe mich in mir selbst getäuscht. Es tut mir leid, wenn ich – vor allem beim Team von BCJ.Bay-

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ern – für viel Durcheinander gesorgt habe, das war nicht meine Absicht. Weiterhin möchte ich darauf hinweisen, dass mein Weggang nichts mit den Kolleginnen und Kollegen zu tun hat, ich habe mich im Kreis von BCJ.Bayern immer sehr wohl gefühlt.

Zum Abschied möchte ich mich bei Ihnen allen sehr

herzlich bedanken für die stets sehr angenehme Zusam-menarbeit.

Ich wünsche Ihnen alles, alles Gute!

Ihre Heike Mayer

Sitzung der Theologischen Arbeitsgemeinschaft von BCJ.Bayern am 14.3.2016 in Nürnberg

Wolfgang Kraus

Vierzehn Personen nahmen an der Sitzung der Theologi-schen Arbeitsgemeinschaft am 14.3.2016 teil. Nachdem die Evang. Kirche in Deutschland (EKD) nach Verab-schiedung ihrer (m.E. differenzierten und begrüßens-werten) Stellungnahme zu Martin Luther und die Juden (s. https://www.ekd.de/synode2015_bremen/beschluesse/s15_04_iv_7_kundgebung_martin_luther_und_die_ju-den.html. 17.03.2016) vom 11. Nov. 2015 im Rahmen der Reformationsdekade auch zur Frage der Judenmission eine Erklärung abgeben will, hat der Vorstand beschlos-sen, diesen Themenbereich auf die Tagesordnung zu set-zen.

Über die Kontakte von Dr. Peter Hirschberg ist es gelungen, Dr. Richard Harvey aus London als Referent zu gewinnen (s. http://www.mappingmessianicjewish-theology.eu/, 16.03.2016). Richard Harvey ist einer der führenden Theologen aus dem Bereich des Christian Ju-daism / Jewish Christianity.

Richard Harvey kommt aus einer traditionsreichen jüdischen Familie mit Vorfahren in Deutschland. Sie lebten hier unter dem Namen Hirschfeld im Ruhrgebiet. Richard Harvey hat Theologie studiert und sich 1974 ei-ner Gruppe messianischer Juden in London angeschlos-sen. Was ihn auszeichnet, sind seine theologisch-wis-

senschaftlichen Publikationen, die gegenwärtig gültige Standards in der theologischen Wissenschaft erfüllen und von hermeneutischen Reflexionen durchdrungen sind. Seine Dissertation hat er zum Thema Mapping Messianic Jewish Theology. A Constructive Approach, Paternoster 2009, geschrieben. Doctoral Advisor dieser Arbeit war Rabbi Professor Dan Cohn- Sherbok.

So waren unsere Erwartungen an die Ausführungen von Dr. Harvey groß – und er hat sie voll erfüllt. In zwei Einheiten kamen die relevanten Fragen zur Sprache:

Zunächst erhielten wir einen Überblick über gegen-wärtige theologische Tendenzen in der Theologie bei sog. Messianic Jews. Hierbei konnte Harvey, der auch am Kir-chentag in Stuttgart als Referent anwesend war, teilwei-se auf Ergebnisse seiner Doktorarbeit zurückgreifen. Er stellte verschiedene Modelle vor, die die Diversität theo-logischer Argumentation im Bereich messianisch-jüdi-scher Gemeinden veranschaulichen. Für christliche und jüdische Theologen stellen diese Argumentationsfiguren in gleicher Weise eine Herausforderung dar, denn sie las-sen sich nicht leicht in bekannte, traditionelle Schemata übertragen. In ihren hermeneutischen Reflexionen be-kommt die heutige Situation der aus einer Wurzel kom-menden Religionsgemeinschaften, die sich aber in der

Sitzung der Theologischen Arbeitsgemeinschaft von BCJ.Bayern © J. Wachowski

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Geschichte zu zwei eigenständigen Religionen entwi-ckelt haben, ihr Recht. Allerdings steht der Diskussions-prozess noch sehr am Anfang und es wird noch vieler Überlegungen bedürfen, um die Frage zu beantworten, wie mit dem Phänomen sachgemäß umzugehen sei.

In einer zweiten Einheit diskutierten wir die mit der gegenwärtigen Situation in Deutschland und weltweit zusammenhängenden Fragen christlichen Zeugnisses gegenüber Juden. Hierbei kam auch die jüngste Erklä-rung aus dem Vatikan zur Sprache (Dezember 2015), die sich mit Thema befasst hat und feststellt, dass es im Be-reich der römisch-katholischen Kirche keine organisierte

Judenmission geben könne. Begründet wird das damit, dass die fortdauernde Erwählung des Jüdischen Volkes eine Mission gegenüber Israel ausschließt. Man darf da-rauf gespannt sein, zu welchem Ergebnis der Gesprächs-prozess in der EKD führen wird.

Der Vorsitzende von BCJ.Bayern, Dr. Johannes Wa-chowski, dankte Dr. Harvey für seine differenzierten Ausführungen und Dr. Hirschberg für seine Vermittlung des Referenten.

Die nächste Sitzung der TheolAG findet voraussicht-lich am 13.3.2017 statt.

Bericht von der KLAK-Jahrestagung 2016 in Berlin zum Thema „Bausteine einer nicht-antijüdischen reformatorischen Theologie“

Theresa Dittmann

Vom 15.-18. Januar 2016 fand in der Evangelischen Bil-dungsstätte auf Schwanenwerder (Berlin) die jährliche Tagung der „Konferenz Landeskirchlicher Arbeitskreise Christen und Juden“ (KLAK) statt. Ich selbst war in die-sem Jahr das erste Mal dabei und bin sehr dankbar über die vielen Impulse und Begegnungen, die ich dort erfah-ren habe. Die KLAK ist eine sehr lebhafte und herzliche Runde, die Neulinge wie mich offen aufnimmt. Durch die aus ganz unterschiedlichen Arbeitsfeldern kommen-den Delegierten wird die Vielfalt des kirchlichen En-gagements im christlich-jüdischen Dialog deutlich.

In Anknüpfung an die Verlautbarung der EKD-Syn-ode über Martin Luther und die Juden vom 11.11.20151 und den darin enthaltenen Forderungen „Wir stellen uns in Theologie und Kirche der Herausforderung, zentrale theologische Lehren der Reformation neu zu bedenken und dabei nicht in abwertende Stereotype zu Lasten des Judentums zu verfallen“ (Art.11) und „Wir erken-nen die Notwendigkeit eines kritischen Umgangs mit

unserem reformatorischen Erbe in der Auslegung der Heiligen Schrift, insbesondere des Alten Testaments“ (Art.12), setzte sich die KLAK in verschiedenen „Bau-steinen“ mit diesem Neu-bedenken und Re-formulieren reformatorischer Theologie auseinander. Durch die vier Referenten kam jeweils eine bibelwissenschaftliche, eine kirchenleitende, eine kirchenhistorische und eine syste-matisch-theologische Perspektive zur Sprache.

Ausgehend von den Judenschriften zeigte der eme-ritierte Neutestamentler Peter von der Osten-Sacken die zentrale Bedeutung des Alten Testaments für Luther auf – was sich sowohl in wertschätzenden als auch in stark abwertenden Aussagen über die Juden widerspiegle. Prof. von der Osten-Sacken mahnte, den Begriff ‚Geset-zesreligion‘ nicht zu scheuen, ihn aber positiv zu fassen. Auch für Luther, dem „Theologen des Gesetzes“, habe das Gesetz Geltung für alle Menschen, ganz im Sinne der 10 Gebote, gehabt. Weil das Gesetz den Menschen überführt und zum Evangelium treibt, ja sogar positiv

Die Delegierten der Konferenz Landeskirchlicher Arbeitskreise Christen und Juden“ (KLAK) © Hans-Georg Vorndran

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auf den Nächsten verweist, stehe es nicht im Gegensatz zum Evangelium. So plädierte Prof. von der Osten-Sa-cken für einen Usus legis empathicus, der wie Luther die positive Kraft der auf Gott und den Nächsten ver-weisenden Gebote wahrnimmt. Entgegen von Luthers dualisierendem Schriftverständnis (‚Wir Christen haben die Wahrheit, ihr Juden die Lüge‘), versteht von der Os-ten-Sacken das christliche Evangelium und die jüdische Tora vielmehr als zwei Wahrheitsgewissheiten der einen Wahrheit, nämlich der Treue Gottes.

Der Ratsvorsitzende der EKD, Heinrich Bed-ford-Strohm beleuchtete das Thema unter kirchenge-staltender Perspektive. Das Reformationsjubiläum 2017 soll in ökumenischer Offenheit als ein „großes Christus-fest“ gefeiert werden. Zwangsläufig ergeben sich daraus die Fragen zum Verhältnis zum Judentum, denen auch die KLAK in ihrer Tagung nachgeht. Mit Nachdruck be-tonte Bedford-Strohm, dass wer Christologie wirklich ernst nehme, gar nicht anders könne, als die bleiben-de Erwählung Israels stark zu machen. Eine wirkliche Anerkennung der Christozentrik müsse jeglichen An-tijudaismus überwinden – weil Jesus selbst Jude war. Bedford-Strohm warb dafür, die Rechtfertigungslehre wieder stärker ins Gespräch zu bringen: Im Vorrang der Beziehung in der Rechtfertigungslehre gäbe es Analogi-en zum jüdischen Gesetzesverständnis.

Am Samstagnachmittag besuchten wir das Institut Kirche und Judentum der Berliner Humboldt- Univer-sität. Dessen Leiter Christoph Markschies, Professor für Ältere Kirchengeschichte, berichtete von der wechselvol-len Geschichte des IKJ, führte die Delegierten durch die Räumlichkeiten und trug Thesen zum Tagungsthema aus kirchengeschichtlicher Sicht vor. Luther müsse zuerst als Exeget, als Bibelwissenschaftler angesehen werden, der sich über Jahrzehnte intensiv vor allem mit dem Alten Testament auseinandersetzte. Daher brauche es drin-gend weitere Forschungen über die rabbinischen Texte, die Luther als Quelle nutzte. Luthers Aussagen müssten stets in ihrer Situationsbezogenheit gesehen werden – häufig richtete er sich gegen Leute, die vor allem sich selbst rühmen. Wesentlich war bei Luther deshalb die Demut, wenn auch in einer anti- scholastischen Zuspit-zung. Diese Haltung der Demut aber ist auch für heutige

Schriftauslegung zentral: Im Hören auf die Auslegung der Anderen erschließt sich uns ein Text tiefer und viel-fältiger. Einen systematisch-theologischen Baustein hat schließlich Christian Link, emeritierter Professor aus Bo-chum, vorgetragen. Prof. Link stellte einen Vorschlag der Revision der Christologie dar, der das Kommen Jesu im Namen des Gottes Israels im Blick hat. Demnach trete Jesus in das Namensgeheimnis Gottes ein. Das Wort, das unter uns wohnte (vgl. Joh 1,14), meine die Schechina Gottes.

Eine große Bereicherung war es, dass mit Rabbiner Dr. Gábor Lengyel und Prof. Dr. Frederek Musall auch zwei jüdische Stimmen vertreten waren. Sie votierten dafür, die evangelische Kirche solle selbstbewusst und positiv ihre protestantische Lehre vertreten. Außerdem mahnten sie an, dass Widersprüche in der Theologie (Luthers) nicht immer aufzuheben seien und diese Span-nung innerhalb einer Gemeinschaft ausgehalten werden müsse. Sie sprachen sich außerdem dafür aus, weitere gemeinsame Ziele für ein gesellschaftliches Handeln ab-zuleiten.

Es war eine inhaltlich dichte und aufgrund der Viel-seitigkeit der Themen sehr abwechslungsreiche Tagung. Die KLAK war sich aber einig, dass eine nicht-antijüdi-sche reformatorische Theologie noch viele weitere Bau-steine umfasst und an zahlreichen Feldern weitergear-beitet werden kann und muss. Aber erste Schritte sind gemacht.

Anmerkung1 „Luther verknüpfte zentrale Einsichten seiner Theo-

logie mit judenfeindlichen Denkmustern“, so eine Kernaussage dieses Textes, zu finden unter http://www.ekd.de/synode2015_bremen/beschluesse/s15_04_iv_7_kundgebung_martin_luther_und_die_juden.html.

Prof. Dr. Christoph Markschies, Prof. Dr. Christian Link und Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm (links), © Hans-Georg VorndranFührung durch das Institut Kirche und Judentum der Berliner Humboldt-Universität durch Prof. Dr. Christoph Markschies (rechts)

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Entwurf zur Perikopenerneuerung – Erprobung im Dekanat MünchbergHans-Jürgen Müller und Anneli Freund

Im Dekanat Münchberg, zugehörend zum Kirchenkreis Bayreuth, wurde in der Pfarrkonferenz im Oktober 2014 gefragt, wer an der Erprobung teilnehmen will. Es wur-de das Verfahren in der ELKB erläutert, im Kirchenkreis Bayreuth wird Reihe III des Entwurfs für die Predigt er-probt.

Pfarrerin Freund (Kirchengemeinde Münchberg) und Pfarrerin Rauh (Kirchengemneinde Zell) meldeten sich, andere wollten die Erprobung von Zeit zu Zeit mitma-chen.

Ich habe mich ebenso dazu entschlossen und habe dieses Vorhaben im Kirchenvorstand der Kirchengemein-de Wüstenselbitz eingebracht. Der Kirchenvorstand der Kirchengemeinde Wüstenselbitz hat daraufhin beschlos-sen, die Erprobung vollständig mitzumachen. Das heißt, im Kirchenjahr 2014/15 wurden Lese- und Predigttexte ausschließlich aus dem Entwurf genommen. Für die Pre-digttexte bedeutete dies, dass gemäß einer Übereinkunft in der ELKB der Kirchenkreis Bayreuth Reihe III erprobte. Für die Lesungen wurden entsprechend der erneuerten Leseordnung der jeweilige alttestamentliche Text (hin und wieder Epistel) und das Evangelium genommen und im Gottesdienst gelesen. Kritisch sei dazu anzumerken, dass nicht genügend Bücher zur Verfügung standen. So mussten wir uns damit behelfen, die Seite aus dem Entwurf zu kopieren oder aus der Datei zu drucken und

in das bestehende Lektionar einzuheften. denn es sollte unbedingt aus einem Buch, am Besten aus der Bibel, ge-lesen werden

Die Erfahrungen mit der Perikopenrevision ist durch-gängig positiv. Hervorheben will ich:

a) Es ist eine große Freude, dass mehr alttestamentliche Texte als Predigttexte vorgesehen sind. Einige Beispiele:

Ich habe es als große Bereicherung gesehen, dass zum 1. Advent Sach 9,9-10 in Reihe III aufgenommen ist. Von diesem Text war es nicht schwer zum Advent zu predigen.

Ein geradezu wunderbarer Text zum 2. Advent ist Hld 2,8-13. Zwar noch nicht selbst gepredigt (Reihe V) – aber bereits jetzt mit großer Vorfreude darauf. Bilder-reich ruft der Text: „Da ist die Stimme meines Freundes! Siehe er kommt und hüpft über die Berge! … Steh auf, meine Freundin, und komm, meine Schöne, komm her!“ Eine spannende Reise ist inszeniert zwischen der Erwar-tung des Freundes/der Freundin und dem kommenden Messias! Noch einmal hat dann am 4. Advent Hes 17,22-24 das Bild des Zweiges von der Zeder auf „Kleinachten“ vielfältige Möglichkeiten eröffnet. Sehr gut und wegwei-send für Weihnachten, dass Mt 1,1-17 einen eigenen Ort bekommen hat (Reihe V, Christfest II). Persönlich mag ich diesen Text auch sehr in der Christnacht, aber mögli-cherweise nicht den Erwartungen konform genug.

Eine sehr gute Entscheidung trifft die Kommission am 11. Sonntag nach Trinitatis. Dieser Sonntag, der durch das Evangelium vom Pharisäer und Zöllner nur allzu leicht in der Gefahr steht, die guten Ansätze des 10. Sonntags nach Trinitatis (Israelsonntag) wieder zu-nichte zu machen (s. u.), hat mit Hiob 23 einen ganz ausgezeichneten Text zur Seite bekommen. Von solchem Zeugnis gegen Gott brauchen wir viel mehr, was zugleich ein tiefes Zeugnis ist, das Leben nicht ohne Gott zu be-streiten, sondern mit ihm, aber nicht glatt, nicht ohne Widerspruch. Pfr. Müller predigte diesen Text zu einer Taufe und – so waren auch Rückmeldungen – das war gut so. Dieser Text kann zur Verstehenshilfe für Glauben sein – mehr als das sonntägliche Evangelium, wenn hier zu stark kontrastiert wird zwischen Pharisäer und Zöll-ner. Hiob 23 ist auch ein guter Pol zum Wochenspruch. Insgesamt finden wir es erfreulich, dass mehr Hiob-Tex-te nun als Predigttexte vorgesehen sind.

Köstlich, dass die Geschichte von Rahab (Jos 2,1-21) aufgenommen ist und wir dazu predigen konnten. Die Länge der Geschichte ist zunächst ein Problem, aber dies ist lösbar, wenn ich im Lesen selbst die Geschichte in-szeniere. Mit wenigen Verstärkungen und Betonungen kannn gut unterstreichen werden, welche Grenzgänge-rin Rahab ist. Sie stellt sich gegen ihr eigenes Volk und öffnet sich für das, was neu kommt. Welch mögliche Assoziationen in der aktuellen Debatte um Flüchtlinge.

Insgesamt halten wir es für wegweisend, sich auch nicht vor langen Texten zu scheuen. Das gibt die Mög-lichkeit, den Lesevortrag zu üben, evt. in verschiedenen Rollen aus der Bibel (!, nicht von kopierten Blättern)

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zu lesen und das Lesen überhaupt wieder zu einem Hö-hepunkt im Gottesdienst zu gestalten. Der Schatz der Bibel wird ja keineswegs ausgehoben; da darf es viel, viel mehr an Lesearbeit geben, mehr Freude, diese Texte wieder stärker in den Mittelpunkt des Gottesdienstes zu rücken. Wir freuen uns über diese Möglichkeiten und se-hen darin einen Kernaspekt der eigenen Gemeindearbeit. Die Revision gibt hierzu zahlreiche Möglichkeiten.

Erfreulich war dieses Predigtjahr eben auch dadurch, neue und unbekannte Texte zu predigen und/oder im Gottesdienst zu lesen.

b) Die Entscheidung, die Sonntage nach Epiphanias an den Weihnachtsfestkreis, also bis Mariä Lichtmeß, zu binden, halten wir für sehr gut und einsichtig. Es ist m.E. schwer zu vermitteln, in der Weihnachtszeit bereits mit der Vorpassion zu beginnen, zudem die Weihnachtsbäu-me bis zum 2. Februar in unserer Gemeinde stehen.

c) Sehr erfreulich ist es, die Predigtreihen zu mischen, sprich kein komplettes Jahr Evangelien, kein komplettes Jahr Episteltexte zu predigen. Sicherlich ist es sinnvoll, kontinuierlich aus einem Buch zu predigen. Dies kann und sollte hier und dort probiert werden (vgl. Plusteil der Predigtmeditationen im christlich-jüdischen Kontext), aber nun ein Jahr nicht ausschließlich Evangelientex-te gepredigt zu haben, sondern eine Mischung aus AT, Epistel und Evangelium, hat Freude bereitet.

Freilich an einer Stelle wäre mehr Mut möglich: Aus dem Buch Leviticus sind nach wie vor zu wenige Tex-te, interessanterweise aber in mehreren Themenfeldern. Hier will ich verweisen auf den Plusteil der Predigtme-ditationen im christlich-jüdischen Kontext Reihe I 2008: Gebotene Opfer, fremdes Feuer, reines Leben. Leviticus 9-11. Die Texte zu Opfer, Kult und Speisevorschriften waren eine sehr reizvolle Aufgabe im Predigtalltag und ebenso fruchtbar für die Gemeinden, wo dies erprobt wurde. Könnten hier zumindest diese drei Texte noch aufgenommen werden (Lev 9; 10; 11)?

d) Ausdrücklich begrüßen wir, an Reminiszere nicht mehr Mk 12,1-12 als Evangelium zu lesen. Wenn sonst oft argumentiert wird, bestimmte Texte nicht ohne Aus-legung lesen zu können, dann trifft dies auf diesen Text gewiss zu. Der Antijudaismus steckt zu tief in den Köp-fen und Herzen, da tut ein Moratorium gut, diesen Text vorübergehend nicht als Evangelium zu lesen. Ober-flächlich gehört und verstanden betreibt er oder kann er einer Substitutionslehre Vorschub leisten.

Ein weitergehender Vorschlag liegt für das Evangeli-um am 11. Sonntag nach Trinitatis vor. Dieses Gleichnis vom Pharisäer und Zöllner hat einen großen Anteil da-ran, welches Bild bei den Christen von „dem Pharisäer“ existiert, das leider gleichgesetzt wurde mit „dem Juden“. Da sollte das Evangelium ausgetauscht werden.

Mut wäre am Platz, den Wochenspruch zum 2. Sonn-tag nach Epiphanias nicht beizubehalten. Der so sehr leicht missverständliche Gegensatz von Gesetz und Gna-de sollte nicht weiter befördert werden. Alternative: Er gedenkt ewiglich an seinen Bund, an das Wort, das er verheißen hat für tausend Geschlechter.“ (Ps 105,8; aus dem Wochenpsalm). Darin ist die Weisung genauso ent-halten wie die Gnade. Dieses Wort eröffnet ein Erinnern, das deutlich auf die Zukunft gerichtet ist.

e) Ausdrücklich begrüßen wir, den 9. November un-ter Unbewegliche Festtage und Gedenktage aufgenom-men zu haben. Die Reichspogromnacht geht leider in der Friedensdekade unter bzw. findet darin so gut wie gar keine Beachtung mehr. so haben zumindest Interessierte Texte an der Hand, die sie in die Friedensgebete am 9. November integrieren können.

f) Sehr positiv wird aufgenommen, dass in dem Ent-wurf zwei Wochenlieder als Möglichkeit gegeben wer-den. Am 20. Sonntag nach Trinitatis würde das alte Wo-chenlied 295 besser zum Wochenspruch Mi 6,8 und zum Psalm passen. Im Evangelium hat man interessanterwei-se die Klammern vertauscht und kann jetzt anstatt des Scheidungsverbots die Kindersegnung lesen, dazu passt EG 408 dann natürlich gut.

g) Als kritische Anmerkung sei hinzugefügt, dass ein eigenes Proprium Konfirmation wünschenswert ist.

Persönlich könnte Pfr. Müller sich eine weitergehende Revision (z.B. KLAK-Perikopenmodell) sehr gut vorstel-len, aber mit den in diesem Entwurf gemachten Ände-rungen wird Lesen und Predigen spannender.

Wünschenswert ist es, eine Altarbibel mit der Peri-kopenerneuerung herauszugeben, die im Schriftbild die Perikopen deutlich macht. So könnte das Wort relativ einfach aus der Bibel im Gottesdienst gelesen werden.

Wir hoffen, dass gerade bei den mutigen Vorstößen der Mut bleibt.

Wüstenselbitz, den 11.11.2015 Pfr. Hans-Jürgen Müller, Pfrin. Anneli Freund

Zur Woche der Brüderlichkeit gehören auch FrauenJuliane Brumberg

Eigentlich ist es überholt, dass es immer noch „Woche der Brüderlichkeit“ heißt, „Woche der Geschwisterlich-keit“ wäre besser. Um zu zeigen, dass der christlich-jüdi-sche Dialog nicht nur eine Sache der Männer ist, hat sich der Ansbacher Frauenring 2015 zum ersten Mal in das Programm der Woche der Brüderlichkeit eingebracht mit einem Multimedia-Vortrag + Szenischer Lesung zu Täte-rinnen im Nationalsozialismus. Der Titel lautete „Becau-

se I was a SS-Aufseherin“. 2016 war der Frauenring wieder dabei, dieses Mal

mit einer Lesung der jüdischen Autorin Adriana Altaras unter dem Motto „Eine jüdischen Mutter packt aus“. Sie bezeichnet sich selbst als „Allzweckwaffe“ zum Thema Frau und Judentum. Von Beruf ist sie Schauspielerin und Opernregisseurin in Berlin, deutschlandweit bekannt ge-worden aber durch ihr Buch „Titos Brille“, in dem sie die

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8 Newsletter von BCJ.Bayern 1/2016

abenteuerreiche und durchaus unterhaltsame Geschichte Ihrer näheren und weiteren jüdischen Verwandtschaft im Nachkriegseuropa und –deutschland erzählt. Geprägt von den Biografien ihrer Eltern, dem Holocaust, dem Lager, der Partisanenzeit auf dem Balkan und schließ-lich der Existenzgründung und dem Aufbau einer jüdi-schen Gemeinde in Gießen, schaut sie in diesem Buch zurück in die jüngere Geschichte jüdischer Menschen in Deutschland. In ihrem neuen Buch „Doitscha“, das ihr das Wichtigere ist, weil es nach vorne schaut, dreht sie das Thema um. Nicht die Juden sind in der Minderheit, sondern ihr deutscher Ehemann und Vater ihrer jüdisch erzogenen Söhne.

Adriana Altaras plaudert darin – sehr humorvoll – aus dem aufregenden Alltag einer jüdisch-deutschen Familie mit zwei pubertierenden Söhnen und fragt: „Wie geht es eigentlich einem Deutschen in einer jüdischen Familie? Was machen wir Juden mit den Deutschen? Warum tan-zen wir auf der Scham, auf dem schlechten Gewissen he-rum?“ Sie möchte aus dieser „Mahnmal-Verpflichtung“, von der sie glaubt, dass nicht nur sie sondern auch die meisten anderen Menschen ihrer überdrüssig sind, her-aus und eine Form des gegenseitiges Verstehens finden, die „ein bisschen Spaß macht“, wie sie in einem Inter-view mit der Frankfurter Allgemeinen Wochenzeitung erklärte.

Nicht nur ein bisschen, sondern richtig viel Spaß ver-

breitete sie während ihrer Ansbacher Lesung. In der bis auf den letzten Platz gefüllten Staatlichen Bibliothek ist wohl selten so viel gelacht worden und dennoch gab es nachdenkliche Worte. Sicher haben die meisten Besu-cher_innen vorher nicht gewusst, was es bei einer Bar Mitzwa, die auf anderer Ebene einer Konfirmation ent-spricht, alles zu bedenken gibt, was schief gehen kann und dass eine jüdische Mutter nicht unbedingt für voll genommen wird von den strengen Rabbinern; oder wie schwierig es ist, die jüdischen Bestattungsvorschriften mit der deutschen Bürokratie in Einklang zu bringen; oder wie es sich anfühlt, wenn eine Tochter bei der Haushaltsauflösung nach dem Tod ihrer Mutter einen Taufschein der Mama neben deren KZ-Bescheinigung vorfindet.

Als professionelle und brillant akzentuierende Schauspielerin las Adriana Altaras in einer rasanten Geschwindigkeit aus ihren beiden Büchern und meinte, wem es zu schnell ginge, der könne ja morgen wieder-kommen und in den langsamen Büchern aus der Bib-liothek lesen. Mit ihrem humorvollen Temperament und ihrer Selbstironie hat die Autorin auch in Ansbach dazu beigetragen, den Menschen die Scham und die Angst vor der jüdischen Kultur zu nehmen, sodass sie sich mit Neugier und Interesse auf das Erzählen über unbekannte Rituale und Gebräuchen einlassen konnten.

Das ist mir nicht ganz koscher! Christlich-jüdischer Kochabend am 24. Januar 2016

Franziska Grießer-Birnmeyer und Monika Lucas

Am Abend des 24. Januar füllte ein wohlriechender Duft die Straßen Erlangens. Wer sich von seiner Nase führen ließ, kam in der Küche der Evangelischen Studieren-dengemeinde an. Dort sind bereits viele fleißige Hände am Werk: 20 Erwachsene und drei Kinder haben sich zu der ersten Veranstaltung des JUNGEN FORUMS im Jahr

2016 einladen lassen und zwar zu einem christlich-jüdi-scher Kochabend mit dem Titel „Das ist mir nicht ganz koscher!“.

Die bunt gemischte Gruppe war ein echter Ge-winn: Studierende und Berufstätige, Theologinnen und Nicht-Theologen, einige aus der Runde hatten eine Zeit

© F. Grießer-Birnmeyer

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Newsletter von BCJ.Bayern 1/2016 9

lang in Israel gelebt, studiert oder gearbeitet; außerdem eine Israelin, die der Liebe wegen seit vielen Jahren in Erlangen lebt.

Koscher gekocht haben wir nicht – aber wir haben koscheren Wein von den Golanhöhen genossen! Wir haben vielmehr die israelische Küche erkundet: Es gab Falafel mit Humus und Pita-Brot. Dazu noch einige le-ckere Salate, die mit viel Ausdauer zubereitet worden waren.

Nach dem Essen haben wir uns den jüdischen und den christlichen Festkalender angesehen und überlegt, welche Speisen typisch für welche Feste sind. Ja, auch im Christentum gibt es die ein oder andere kulinarische Tradition – den Sonntagsbraten, die Martinsgans am 11. November, den Karpfen an Heiligabend, das Fischgericht an Karfreitag oder das Osterlamm an den Osterfeierta-gen. Das Judentum kennt Challot (Hefezopf) am Sabbat,

Honigkuchen zu Rosch HaSchana oder Käsekuchen zu Schawuot, um nur einige Beispiele zu nennen. Wir ha-ben uns an Sufganiot (Krapfen) versucht, die traditionell an Chanukka gegessen werden, außerdem an einer Maz-zen-Klößchen-Suppe, die zu Pessach gehört.

Bei unserem Durchgang durch den jüdischen Festka-lender hat uns der Koffer mit den jüdischen Kultgegen-ständen hervorragende Dienste geleistet!

Es wurde sogar gesungen: Maya (6) hat, als wir uns über den Sabbat unterhalten haben, das Lied

„Yom zeh l‘Yisrael“ angestimmt. Der Sabbat, er ist ein Tag für Israel – so wie der Sonntag für uns im Chris-tentum. Kulinarisch in beiden Fällen ein Höhepunkt – guten Appetit!

PresseberichteFränkische Landeszeitung (Christina Özbeck)

DIE FLZ GRATULIERTSamstag

Burgoberbach – Frau ViktoriaGoth, Gabrielistraße 16, zum 85.Geburtstag.Dietenhofen – Frau Anna

Brombacher, Birkenweg 11, zum77. Geburtstag. – Frau MarthaSchobert, Albrecht-Dürer-Straße23, zum 77. Geburtstag.Heilsbronn – Herrn Walter

Bell, Breslauer Straße 34, zum75. Geburtstag. – Herrn JürgenRöder, Bahnhofsteig 59 b, zum75. Geburtstag. – Herrn WilhelmZeck, Heuweg 24, zum 79. Ge-burtstag. – Frau Dora Scheuer,Müncherlbach 36, zum 82. Ge-burtstag.Weihenzell – Frau Elsa Stark,

Birkenstraße 12, zum 78. Ge-burtstag.

Sonntag

Dietenhofen – Frau HildeGundel, Humboldstraße 1, zum76. Geburtstag. – Herrn EdwinJahn, Bahnhofstraße 19, zum 80.Geburtstag.Heilsbronn – Herrn Günter

Kunze, Feldstraße 5, zum 81. Ge-burtstag.Merkendorf – Herrn Johann

Reif, Adolf-Kirsch-Straße 7, zum88. Geburtstag.

Gewinner von Gruß und Kuss 2015Glücksfee zog die Preisträger – Preise sind im FLZ-Sekretariat abzuholen

ANSBACH – Insgesamt 489 ein-gesandte Postkarten nahmen imvergangenen Jahr an der AktionGruß und Kuss der FränkischenLandeszeitung teil. Dabei waren 229mit der vollständigen Anschrift desAbsenders versehen, bei 260 warendie Angaben lückenhaft. Nach Ab-lauf eines Jahres werden unter denEinsendern Preise verlost, die imFLZ-Sekretariat nun ab Montag, 9Uhr, abzuholen sind.

Die beiden Hauptgewinne – je-weils ein Tischgrill – gingen an Horstund Heidi Schäufele aus Leuters-hausen sowie an Erika Krauß ausNeuendettelsau.Weitere 60 Gewinner erhalten eine

Shoppingbag: Claudia und OtmarBaals, Ansbach; Jörg Behrendt, Ans-bach; Max und Emily Berger, Ans-bach; Johannes und Sibylle Bern-ecker, Heilsbronn; Gunda und FritzBerwind, Weihenzell; Hedwig Beu-schel, Sachsen bei Ansbach; Gudrunund Manuel Blau, Ansbach; Henri-ette Bogenreuther, Bruckberg; Rosy

und Katja Brenner, Ansbach; Reinerund Anita Bürkel, Ansbach; Wal-traud Bürkel, Neuendettelsau; HeikeChorowsky, Weihenzell; Friedrichund Sieglinde Daum, Leutershau-sen; Bernd und Annemarie Döring,Sachsen bei Ansbach; Walter undGabi Fischer, Unternbibert; Erhardund Petra Fischer, Petersaurach; An-neliese Gebauer, Lichtenau; Fritz

und Christl Griesmeier, Windsbach;Helga Hiller, Ansbach; Inge Hirsch-meier, Bruckberg; Edeltraud undWilli Imschloß, Flachslanden; Gün-ther Keller, Sachsen bei Ansbach;Marga Kettler, Colmberg; Margittaund Gerhard Kiefer, Sachsen beiAnsbach; Ilse und Peter Kohn, Ans-bach; Katharina Kreppner, Sachsenbei Ansbach; Resi und Horst Mah-ner, Ansbach; Erich Mayer, Peters-aurach; Hans und Ulrike Meier,Heilsbronn; Rosi Menzel, Ansbach;Martha Mühlauer, Leutershausen;Familie E. Müller, Sachsen bei Ans-bach; Luise Muser, Ansbach; MonikaReiter, Dietenhofen; Maria Schäfer,Ansbach; Erwin und HanneloreSchäff, Ansbach-Brodswinden; Ger-traud Scheiderer, Dietenhofen; E.und H. Scheler, Sachsen bei Ans-bach; Hilmar und Marianne Scheu-erlein, Ansbach; Regina Schilffarth,Ansbach; Werner und Luise Schlet-terer, Petersaurach; WolfgangSchmid, Ansbach; Jutta Schoeppe,Ansbach; Renate Schösser, Ansbach;Marga und Hans Schurz, Leuters-

hausen; Hilde Schwarz, Lichtenau;Ruth Stadlinger, Lichtenau; HerbertStadlinger, Weihenzell; Renate Stahl,Lichtenau; Christa Stark, Dietenho-fen; Else Strauß, Windsbach; Giselaund Heiko Strößner, Lichtenau; Ger-linde Trammer, Ansbach; Jutta und

Reinhard Trapp, Ansbach; ElisabethUhlmann, Windsbach; Andrea Ul-senheimer, Ansbach; Herta und Ro-land Unger, Sachsen bei Ansbach;Sigrun Volland, Ansbach; Helga We-ber, Ansbach; Reinhard Wohlfarth,Ansbach.

Die Gruß-und-Kuss-Aktion derFLZ läuft das ganze Jahr undrichtet sich an FLZ-Leser, dieaus ihrem Urlaub oder auch nurvom Tagesausflug eine Postkar-te an die Fränkische Landeszei-tung schicken möchten. In un-regelmäßigen Abständen wer-den die Absender veröffentlicht.Um an der jährlichen Ziehungder Gewinner teilnehmen zukönnen, ist allerdings die Anga-be des vollständigen Namensund der Heimatadresse erfor-derlich.

Praktikantin Anna Bauer spielte Glücksfee bei der Verlosung von Gruß undKuss für das Jahr 2015 und zog die Gewinner. Foto: Albright

Benefizkonzert zu einem Jahr „Timeout“ANSBACH (öz) – Mit Kompositio-

nen von den „TotenHosen“ bis hin zuklassischer Musik möchte das Schü-lercafé „Timeout“ sein Einjährigesfeiern. Der Erlös des Benefizkonzer-tes am morgigen Sonntag fließt di-rekt in das Café in der Neustadt 4. EinJahr ist es nun her, dass das Schüler-café „Timeout“ seine Türen in derInnenstadt geöffnet hat. Kalte undwarme Getränke, Snacks und Ku-chen warten an vier Tagen in der Wo-che auf Schüler zu konkurrenzlosgünstigen Preisen, sagte Gabi Heckel(rechts), die sich dort engagiert. Aberauch Erwachsene seien willkommen,betonte sie. Das Café werde recht gutangenommen, um beispielsweise dieZeit bis zum Nachmittagsunterrichtzu überbrücken. Auch die Kooperati-onen mit dem Jugendrat, dem Thea-ter Ansbach oder der Stadt seien sehrgut, erklärte Pfarrerin und Schulre-ferentin Susanne Marquardt (links).Die Räume könnten auch von Grup-pen genutzt werden. Jedoch fehlenim Moment noch ehrenamtliche Hel-fer, und auch das Geld ist knapp, dasich das Café unter der Trägerschaftdes evangelischen Dekanats Ansbachnur aus Spenden finanziert. Am Be-

nefizkonzert am morgigen Sonntagin St. Gumbertus beteiligen sich ver-schiedene Ensembles der AnsbacherSchulen. Von den drei Gymnasienkommen zum Beispiel Flötengruppe,Big Band, Saxofontrio oder Querflö-tenensemble. Auch der Schulchorder Realschule ist dabei. Erstmalsleisten auch die FOS/BOS und dieStaatliche Berufsschule Ansbach ei-

nen musikalischen Beitrag. Anläss-lich der Gründung war schon einmalein Konzert organisiert worden. EinHöhepunkt wird laut Marquardt dieRap-Gruppe des Berufsförderzent-rums Ansbach sein, die bereits aufdem SPD-Parteitag in Berlin zu Gastwar. Das Konzert am Sonntag be-ginnt um 17 Uhr. Der Eintritt ist frei,Spenden sind erwünscht. F.: Özbek

Deutsche Sportabzeichen

ANSBACH (pm/abu) – Bei derTurnabteilung des TSV 1860 Ansbachlegten im vergangenen Jahr 30 Frei-zeitsportler erfolgreich die Prüfungfür das Deutsche Sportabzeichen ab.In einer kleinen Feierstunde über-reichte Abteilungsleiter Claus Kriß-gau Abzeichen und Urkunden. Umdas Sportabzeichen in Bronze, Silberoder Gold zu erhalten, mussten diePrüfungsteilnehmer ihre Leistungs-fähigkeit in Ausdauer, Schnelligkeit,Kraft und Koordination unter Beweisstellen. Der jüngste Sportler war zum

Zeitpunkt der Prüfung gerade siebenund die ältesten Absolventen warenweit über 70 Jahre alt. Viele von ih-nen erwarben das Deutsche Sportab-zeichen bereits zum wiederholten,der Spitzenreiter zum 38. Mal. ImBild hinten, von links: Astrid Müller,Monika Kübrich, Brigitte Gerner, Jo-hann Schmidt, Dietmar Wagner (alleGold), Christian Koch (Silber) undHelmut Wittich (Prüfer). Vorne, vonlinks: Axel Lipowski (Gold), Lara Vo-gel (Gold), Nico Vogel (Bronze) undStefan Vogel (Gold). Foto: privat

Bürgeramt der Stadtwird später geöffnetANSBACH – Das Ansbacher

Bürgeramt ist am Montag, 29.Februar, erst ab 12 Uhr geöffnet.Aufgrund des BürgerentscheidsamSonntag, 28. Februar, und dendamit verbundenen Abschluss-arbeiten bleibt das Bürgeramtvormittags geschlossen.

Englisch für AnfängerANSBACH – Die Volkshoch-

schule (VHS) Ansbach bietet abMittwoch, 2. März, einen Eng-lischkurs für Anfänger an. Ge-leitet von Ulrike Tsakarisanos,findet dieser jeweils mittwochsvon 18 bis 19.30 Uhr in der Fach-oberschule, Pfarrstraße (Seiten-eingang), statt. Anmeldungenwerden bis Montag. 29. Februar,bei der Geschäftsstelle der VHSunter den Telefonnummern0981/51311 und 0981/51312 ent-gegengenommen.

Türkisch lernenANSBACH – Am Freitag, 4.

März, startet der Kurs „Türkischfür Anfänger“ der Volkshoch-schule (VHS) Ansbach. DenAbendkurs leitet Güven Gökcenjeweils freitags von 20 bis 21.30Uhr im VHS-Seminarzentrum,Uzstraße 6. Bis Montag, 29. Feb-ruar, sind Anmeldungen bei derVHS telefonisch unter 0981/51311und 0981/51312 möglich.

Erster FrühschoppenANSBACH-BRODSWINDEN – Die

Marinekameradschaft Ansbach lädtfür Sonntag, 28. Februar, zum erstenFrühschoppen 2016 in das Marine-heim ein. Beginn ist um 10 Uhr.

Humoristische Familiendramen und ernste TöneAdriana Altaras las aus ihren Büchern in der Staatlichen Bibliothek Ansbach vor

ANSBACH – Adriana Alta-ras fühlte sich in der Ansba-cher Staatlichen Bibliothekgleich wohl. Die Männerwollte sie auf die Emporeschicken, ähnlich der Syna-goge, wo diese aber denFrauen vorbehalten sind. Dasie sich zu klein für den Tischfühlte, setzte sie sich kurzer-hand drauf. Die quirligeSchauspielerin, Regisseurinund Autorin las am Donners-tag zum Thema „Eine jüdi-scheMutter packt aus“.

Als Vorbote der Woche derBrüderlichkeit, die am 6.März beginnt, veranstalteteder Frauenring die Lesungmit der jüdisch-stämmigen Autorin.Der Lesesaal war bis auf den letztenPlatz gefüllt. Kein Wunder bei dieserzeitgemäßen, freien und humorvol-len Art der Veranstaltung. AdrianaAltaras las oder besser spielte aus ih-ren beiden Büchern „Titos Brille“und „Doitscha“ vor.Als selbst ernannte Allzweckwaffe

für Frau und Religion ließ sie tief indie eigene Familiengeschichte unddie des Judentums blicken. Was ist,wenn der Sohn sich weigert, sich sei-ne deutschen Wurzeln väterlicher-seits einzugestehen und es in einemchaotischen Streit endet, bei dem einpolnisch-deutscher und türkisch-deutscher Polizist schlichten müs-sen? Oder wenn sie sich eingestehen

muss, dass ein Cluburlaub, mit ihrenWorten „betreutes Wohnen am Mit-telmeer“, doch ganz angenehm seinkann, trotz des diskriminierendenWasserstandes bei der Wassergym-nastik.Ihre lustigen Geschichten, wie die

Bar Mitzwa ihres älteren Sohnes, beiwelcher sie aus Platzmangel „Reisenach Jerusalem“ spielen wollte, ver-liehen dem Abend eine besondereAtmosphäre. Die Autorin hat keineAngst vor spitzen Worten wie Nazioder Arier und verpackt sie in humo-ristische Familiendramen.Doch auch ernste Töne schlug sie

an. Ihre engagierten Eltern, die sogareine Synagoge von Wohra nach Gie-ßen, ihre neue Heimat, versetzen lie-

ßen, fanden in ihren Büchernviel Platz. Offen erzählte Al-taras vom Todeskampf derMutter oder ihrem eigenenKampf bei deren Haushalts-auflösung, an dessen Endesie sich auf dem Boden einerleeren Wohnung sitzend wie-derfindet den Taufscheinund die KZ-Bescheinigungder Mama in den Händenhaltend. Ihre „Holocaust-Metaphorik“, die sie ein Le-ben lang begleite, fehle in derGeneration ihrer Kinder,sagte Altaras. Jedoch war esfür sie wichtig, dass ihreSöhne jüdisch werden, auchwenn es für ihren Ehemanndie absolute Minderheit in

der Familie bedeutete. Dies sei weitschwieriger, als in Deutschland alsJude die Minderheit zu bilden,scherzte die mehrfach prämierteSchauspielerin.Das jüdisch-deutsche Zusammen-

leben beginnt wohl damit, dass dieMutter nach langen Verhandlungenam Tag der Deutschen Einheit, derauf Erntedank und einen Sonntagfiel, beerdigt wurde, weil die deut-sche Leichenaufbewahrungsfrist mitden jüdischen Beisetzungsbräuchenkollidiert. Und sie endet damit, dassdas Mutterverdienstkreuz derSchwiegermutter sich auf dem Bal-kon einen Blumentopf mit der Vor-haut der Söhne teilt.

CHRISTINAÖZBEK

Las Geschichten aus dem Alltag einer jüdischen Mut-ter: die Autorin Adriana Altaras in der Staatlichen Bib-liothek Ansbach. Foto: Özbek

FLZ Nr. 48 Samstag, 27. Februar 2016

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Obermaintageblatt, 25.02.2016 (Gerda Völk)Donne r s t a g , 25 . Feb rua r 2016 – Nr. 0 Se i t e 584BURGKUNSTADT / ALTENKUNSTADT / WEISMAIN

Ihre RedaktionGerhard Herrmann (mul): 09571 /788-30Telefax: 09571 /788-32E-Mail: [email protected]

Kurz notiert

Feuerwehr-Bedarfsplanung undFundtiere Themen im GemeinderatALTENKUNSTADT (red) Die nächsteSitzung des Gemeinderats findet amDienstag, 1. März, um 19.30 Uhr imSitzungssaal des Rathauses statt. Auf derTagesordnung der öffentlichen Sitzungstehen unter anderem:� Feuerwehrbedarfsplanung;� Änderung des Fundtierbeitrags 2016;� Änderung der Geschäftsordnung fürden Gemeinderat Altenkunstadt vom14. Mai 2014;� Bekanntgabe von Beschlüssen.

Stadtrat: Sportlerehrung, Ausbau desKesselwegs, Mainrother BrauhausBURGKUNSTADT (red) Der StadtratBurgkunstadt tagt am Dienstag,1. März, um 19.30 Uhr im Sitzungssaaldes Rathauses. Die öffentliche Sitzungbeginnt um 18.30 Uhr mit einer Sport-lerehrung. Auf der Tagesordnung ste-hen außerdem:� Bekanntgaben;� Feststellung der Jahresrechnung 2014;� Entlastung der Jahresrechnung 2014;� Rechenschaftsbericht zur Jahresrech-nung 2015;� Erlass einer Einbeziehungssatzung fürden Stadtbereich Burgkunstadt (BereichK.-E.-Fischer): Aufstellungsbeschluss,Billigungsbeschluss;� Ausbau der Ortsstraße Kesselweg;� Vorbereitende Untersuchungen (VU)für das Gebiet Altstadt (Änderung);� Sanierung des Kirchplatzes sowie desAlten Brauhauses in Mainroth;� Bekanntgaben;Genehmigung der Sitzungsniederschriftvom 2.2.2016;� Anfragen.

Bauausschussberät über Umbau am HochhausBURGKUNSTADT (red) Der Bauaus-schuss des Stadtrats Burgkunstadt tagtam Dienstag, 1. März, um 19 Uhr imSitzungssaal des Rathauses. Auf der Ta-gesordnung der öffentlichen Sitzungstehen:� Antrag auf isolierte Ausnahme vonden Festsetzungen eines Bebauungspla-nes für die Errichtung einer Garage aufdem Grundstück Flst.Nr. 1297/6 Ge-markung Burgkunstadt (Rothen-bühl 28);� Bauantrag auf Errichtung einesWohnhaus-Anbaus auf dem Grund-stück Flst.Nr. 993/20 der GemarkungBurgkunstadt (Marienbader Weg 1);� Bauantrag auf Nutzungsänderung vongewerblichen Räumen zu Wohnung imAnwesen Bahnhofstraße 11, Grund-stück Flst.Nr. 459, Gemarkung Burg-kunstadt;� Bauantrag auf Umbau des StandortesHochhaus auf den GrundstückenFlst.Nrn. 440 und 452 der GemarkungBurgkunstadt (Bahnhofstraße 8 und 10);� Genehmigung der Sitzungsnieder-schrift vom 2.2.2016.

Volkshochschule:„Kick Power-TaeBo“-Kurs fällt ausWEISMAIN (red) Der für Montag,29. Februar, in Weismain angesetzteKurs „Kick Power - TaeBo“ (KursleiterStefan Luthardt) der Volkshochschulefällt aus, wird aber gegebenenfalls neuangesetzt, wie die vhs mitteilt.

Garten- und Naturfreundewandern nach WunkendorfPRÜGEL (red) Die Garten- und Natur-freunde Prügel lagen zur Winterwande-rung am Sonntag, 28. Februar, nachWunkendorf ein. Treffpunkt ist um13 Uhr am Kulturstadel. Es werdenFahrgemeinschaften gebildet. VomUhubrunnen außerhalb von Weismainwird Richtung Krassach und durch dasBärental nach Wunkendorf zur Einkehrgewandert. Herzliche Einladung ergehtan alle Mitglieder und Interessierten.

Brigitta Imme aus Erlangen las Gedichte von Nelly Sachs. Das Plakat zeigt das winzige Zimmer der jüdischen Dichterin imschwedischen Exil. FOTO: GERDA VÖLK

Die Stimme der GemartertenEindrucksvolle Lesung mit Gedichten von Nelly Sachs – Leiden des jüdischen Volkes verkörpert

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Von unserer MitarbeiterinGERDA VÖLK

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ALTENKUNSTADT Brigitta Imme aus Er-langen hat ihre Magisterarbeit über Nel-ly Sachs geschrieben, die als eine der be-kanntesten Lyrikerinnen des 20. Jahr-hunderts gilt. Bei einer Studienfahrt desJungen Forums des Vereins „Begegnun-gen von Christen und Juden“ im Herbstvergangenen Jahres hat Imme den Vor-sitzenden der Interessengemeinschaft„Synagoge Altenkunstadt“, JosefMotschmann, kennengelernt. Aus dieserBegegnung entstand die Idee zu einerVeranstaltung, die am Sonntagnachmit-tag in der ehemaligen Synagoge statt-fand. Im Rahmen der literarischen Soi-ree zum Thema „...die Verwandlungender Welt“, stellte Brigitta Imme ausge-wählte Gedichte von Nelly Sachs und ei-nige Eckpunkte aus dem Leben derSchriftstellerin vor.

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„Bett, Stuhl und Tischschlichen auf Zehenspitzen

aus dem Zimmer.“Nelly Sachs

über ihre Wohnung........................

Nelly Sachs wird am 10. Dezember1891 als Tochter eines jüdischen Eltern-hauses in Berlin-Schöneberg geboren.Behütet aufgewachsen, erlebt die spätereLiteratur-Nobelpreisträgerin im Altervon 17 Jahren eine tiefe, aber unerwider-te Liebe. Bei einem Aufenthalt in einemSanatorium erhielt sie von ihrem behan-delnden Arzt den Ratschlag, ihrenSchmerz in Gedichte zu fassen und zuPapier zu bringen.

Den Geliebten, einen Widerstands-kämpfer, trifft Nelly Sachs bei einemVerhör durch die Gestapo wieder. Diejunge Frau wird freigelassen, der Ge-liebte findet den Tod. Einige Jahre spä-ter, da befindet sie sich bereits mit ihrerMutter im schwedischen Exil, entstehtder Gedichtband „Gebete für den Bräu-tigam“.

Das Thema Verwandlungen spielt inden Gedichten der Schriftstellerin eine

große Rolle. Und die deutsche Sprachesollte, wie Brigitta Imme erläuterte,auch das wertvollste Gut des sehr be-scheidenen Reisegepäcks der Lyrikerinsein. Buchstäblich in letzter Minutegelingt es Nelly und ihrer Mutter Mar-garete Sachs (der Vater war bereits1930 gestorben) mit dem letzten Flug-zeug aus Berlin nach Stockholm ins Exilzu fliehen.

Im schwedischen Exil leben beideFrauen in bescheidenen Verhältnissen.Hier versucht Nelly Sachs neue Sprach-räume zu schaffen. Ihre Wohnungnennt sie bezeichnenderweise ihre Kap-sel. Ein Hauch von Melancholie undHoffnungslosigkeit verbirgt sich im Satz

„Bett, Stuhl und Tisch schlichen auf Ze-henspitzen aus dem Zimmer“.

Friedenspreis und NobelpreisIm Oktober 1965 erhält Nelly Sachs

als erste Frau den Friedenspreis des Deut-schen Buchhandels, ein Jahr später denNobelpreis für Literatur. Am 12. Mai1970 stirbt sie in Stockholm.

„Tod, sei mir kein Stiefvater mehr“Das Leiden ihres Volkes – viele Juden

wurden von den Nazis ermordet – spie-gelt sich auch in ihren Gedichten wider.Nelly Sachs gibt den Gemarterten eineStimme. Sich selbst sieht sie als Verkör-perung der Leiden des Volkes Israel.

„Tod, sei mir kein Stiefvater mehr“ und„Zwischen deinen Augenbrauen stehtdeine Herkunft“, lauten einige sehr be-zeichnende Sätze aus ihren Gedichten,die Brigitta Imme sehr eindrucksvoll vor-trug.

Es war übrigens ihre erste Lesung, anderen Ende sich Imme über viel Applausfreuen konnte. Zwischen den einzelnenGedichtblöcken untermalte RolandSchöps aus Strössendorf das Gehörte amKlavier. Die Kompositionen von FrancisPoulenc, Edvard Grieg, Harald Genzmerund Ernst Pepping boten den ZuhörerndieMöglichkeit, diemitunter nicht ganzeinfachen Gedichte nachklingen zu las-sen.

Informationen aus erster Hand gab’s beim Vereinsrechts-Seminar der Hanns-Sei-del-Stiftung (v. li.): Bürgermeister Robert Hümmer, die Regionalbeauftragte SabineHabla und Rechtsanwalt Roland Sing. FOTO: DIETZ

Mitgliederversammlung das höchste OrganEinführung ins Vereinsrecht durch die Hanns-Seidel-Stiftung – Informationen zur Stärkung des Ehrenamts

ALTENKUNSTADT (bdi) Vereine gestal-ten einen großen Teil des öffentlichenLebens. Zu einem überaus interessantenSeminar über „Vereinsrecht“ hatte dieHans-Seidel-Stiftung in die Gastwirt-schaft „Zum Preußla“ eingeladen.

Die Regionalbeauftragte Sabine Hablaerklärte, dass die CSU-nahe Hans-Seidel-Stiftung politische Bildung in viel-schichtiger Form anbiete, um Wissen zuvermitteln, Werteorientierung zu gebenund denDialog zu fördern. Erfreulich seidaher die Initiative von BürgermeisterRobert Hümmer zu einer Einführung insVereinsrecht.

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„Ehrenamtliche Tätigkeitensind die Seele

des gemeinsamen Lebens.“Johannes Rau,

ehemaliger Bundespräsident........................

„Das Ehrenamt muss gestärkt wer-den“, erklärte Robert Hümmer. Mit derEinführung ins Vereinsrecht solle auchbewusst gemacht werden, welch un-schätzbaren Wert das Ehrenamt für dieGesellschaft hat. Getreu Erich KästnersDevise „Es gibt nichts Gutes, außer mantut es“ bereicherten ehrenamtlich tätigeMenschen durch ihr Wirken das Zusam-menleben. In Altenkunstadt sind 90 Ver-eine und Organisationen tätig. „Ehren-amtliche Tätigkeiten sind die Seele desgemeinsamen Lebens“, zitierte Hümmerden ehemaligen Bundespräsidenten Jo-hannes Rau. So werden acht MilliardenArbeitsstunden alljährlich im Ehrenamtgeleistet und 30 Prozent der Kosten da-für von diesen Menschen selbst getra-gen. Daher gelte es das Ehrenamt weiterzu stärken.

Rechtsanwalt Roland Sing aus Mün-chen erklärte, dass ein eingetragener Ver-

ein den Grundlagen des Verzeichnis-rechts unterliegt und im Vereinsregistereinzusehen ist, wer etwa Vorsitzenderist. Wenn siemit demVereinsrecht über-einstimmen, könne jeder Verein in sei-ner Satzung eigene Reglungen aufstel-len. Jedes Mitglied sei freiwillig im Ver-ein und unterwerfe sich dieser Satzung –das sei schon ab zwei Personen möglich.Der Eintrag ins Vereinsregister erforderebestimmte Voraussetzungen in der Sat-zung. Bei einer Satzungsänderung oderder Erlangung der Gemeinnützigkeitsollten Dachverbände, Finanzberatung

oder ein Rechtsbeistand in Anspruch ge-nommen werden. Das höchste Organeines Vereins sei nicht – wie oft ange-nommen – der Vorstand oder der Vorsit-zende, sondern die Mitgliederversamm-lung.

Die Mitgliederversammlung wirdvom Vorstand einberufen und jeder zubeschließende Punkt muss in der Tages-ordnung den Mitgliedern ausführlichformuliert werden. Es reiche nicht, etwanur eine Satzungsänderung anzugeben,betonte Sing. Außerdem sollte die Einla-dungsfrist mindestens sieben Tage betra-

gen. Die Mitglieder müssen vor Überra-schungen in der Versammlung ge-schützt sein. Dringlichkeitsanträge sindzulässig, wenn kein Aufschub bis zurnächsten Versammlungmöglich ist. Ver-sammlungsleiter sei der Vorstand oderderjenige, den die Satzung dafür vor-sieht.Wenn ordnungsgemäß eingeladenwurde, sei die Versammlung auch bei ge-ringer Beteiligung beschlussfähig. DieArt der Abstimmung sei ebenfalls vonder Satzung abhängig.

Haftung nur bei grober Fahrlässigkeit„Wie sieht es mit der Haftung im Ver-

einswesen aus?“, wollten die Teilneh-mer, darunter viele Vereinsvorsitzende,wissen. Der Versicherungsschutz solltebei Dachverbänden vor allem auf dieVersicherungssummen und Versiche-rungsbedingungen geprüft werden, rietder Rechtsanwalt. Alle Vorstände solltenhinterfragen, welche Risiken bei einerVeranstaltung entstehen und dann die„notwendigen“ und „zumutbaren“ Vor-kehrungen treffen, um Schäden zu ver-meiden. Eine persönliche Haftung dro-he nur, wenn den Verantwortlichen gro-be Fahrlässigkeit oder ein vorsätzlichesAbweichen von der gebotenen Sorgfaltnachzuweisen ist.

Die Auflösung eines Vereins könnenur durch die Mitgliederversammlungerfolgen. Bei „ruhenden Vereinen“, grei-fe oft der Grundsatz „Wo kein Kläger, dakein Richter“. DieGründe dafür reichtenvom Fehlen eines Vorsitzenden bis zumRuhen der Vereinstätigkeiten. Im Regel-fall würden auch keine Beiträgemehr er-hoben. Die Abwicklung eines ruhendenVereins müsse über das Amtsgericht er-folgen. In der lebhaft geführten Diskus-sion gab Rechtsanwalt Roland Sing auchgerne Auskunft zu Anliegen der Anwe-senden.

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Newsletter von BCJ.Bayern 1/2016 11

Deutsch-jüdische Journalistinnen vor der Schoah. Übung an der FAU im Sommersemester 2016

Franziska Grießer-Birnmeyer

Der Lehrstuhl für Praktische Theologie der Friedrich-Al-exander-Universität Erlangen-Nürnberg wird im Som-mersemester 2016 eine Übung im Themenfeld Jüdische Studien verantworten. Frau Frau Rebekka Denz, M.A. (Judaistin und Historikerin) und Frau Franziska Grie-ßer-Birnmeyer, M.A. (Praktische Theologin) haben ge-meinsam eine Lehrveranstaltung konzipiert, die nicht nur Studierenden am Fachbereich Theologie, sondern auch aus der gesamten Philosophischen Fakultät offen-steht.

„Jede Frau, die einen redaktionellen Posten in der Tagespresse innehat, steht heute noch als Vorkämpfe-rin auf ihrem Platz. Denn die Tagespresse nimmt zwar gern Aufsätze begabter Journalistinnen und Schriftstel-lerinnen auf, aber sie leistet gegenüber der Anstellung von Redakteurinnen noch immer einen passiven Wider-stand.” So schrieb Margarete Edelheim 1931 in ihrem Buchbeitrag „Der Journalismus als Frauenberuf”. Was machte das Arbeitsfeld der Journalistin dieser Zeit aus? Wie viele jüdische Frauen schrieben für die deutsch-jü-dische Presse? Und über welche Themen veröffentlichten sie? Das jüdische Pressewesen ist retrospektiv ein Sinn-

bild für das heterogene deutsch-jüdische Kultursystem in der Zwischenkriegszeit. Zahlreiche jüdische Periodika waren auf dem Zeitungsmarkt verfügbar. Herausgeben wurden sie von verschiedenen jüdischen Organisationen und Gruppierungen mit mannigfaltigen Zielsetzungen und Inhalten. Jüdische Männer und Frauen schrieben Zeitungsartikel oder betreuten die Blätter als Redakteure bzw. Redakteurinnen. In der Übung werden ausgewählte jüdische Periodika der Zwischenkriegszeit erschlossen. Die Facette reicht von der Zeitung des Centralvereins (C. V.) über die „Blätter des Jüdischen Frauenbundes” bis hin zu der interreligiösen Zeitschrift „Der Morgen”. Auch mit dem journalistischen Schaffen von jüdischen Frauen werden wir uns eingehend beschäftigen – so mit der Nürnbergerin Else Dormitzer, der aus Bayreuth stam-menden Hilde Marx oder der zitierten Edelheim. Die von ihnen journalistisch aufbereiteten (religionspraktischen) Inhalte bilden einen Fokus der Übung.

Alle weiteren Informationen finden Sie im Vorle-sungsverzeichnis der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg unter www.univis.uni-erlangen.de.

Veranstaltungshinweise

www.fau.de

Lehrstuhl für Praktische TheologieGastvortrag

Prof. Dr. Katharina Galor, Brown University

King Herod the Great. From Villain to National Hero in Contemporary Jerusalem

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11. 5. 201618 Uhr c.t.

TSG, Hörsaal B, Kochstr. 6

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Vortrag auf Englisch, Diskussion auf Deutsch.

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12 Newsletter von BCJ.Bayern 1/2016

26.06.2016Save the Date:Eröffnung des Instituts für christlich-jüdische Studien und Beziehungen an der Augustana-Hochschule Neuendettelsau

27.01.2016-01.05.2016Verehrt, verfolgt, vergessen - Vereinsmitglieder des FC Bayern München 1933-1945 (Ausstellung)Evangelische Versöhnungskirche der KZ-Gedenkstätte Dachau

Unter dem Titel „verehrt, verfolgt, vergessen - Ver-einsmitglieder des FC Bayern München 1933 bis 1945“ beschäftigt sich eine Ausstellung in der Versöhnungs-kirche Dachau mit dem Thema Fußball und Nationalso-zialismus. Im Mittelpunkt der Wanderausstellung - eine Kooperation der Versöhnungskirche mit der FC Bayern Erlebniswelt - stehen 56 Vereinsmitglieder, die aus reli-giösen oder politischen Gründen vor dem Nazi-Regime fliehen mussten. Sie stellt neun Biografien von NS-Op-fern ausführlich vor, darunter die von Kurt Landauer, der 1919 bis 1933 Bayern-Präsident war und aufgrund sei-nes jüdischen Glaubens für vier Wochen im KZ Dachau interniert war.

Interessierte Ausstellungshäuser, Fanklubs oder Schulen können die sehenswerte Ausstellung ausleihen. Anfragen sind bitte per E-Mail an info (at) fcb-erlebnis-welt.de zu richten.

17.03.2016-12.04.2016Offen aus Tradition? - Zuwanderung in Erlangen und die Rolle der Religionen (Ausstellung)Stadtbibliothek Erlangen, Marktplatz 1, 91054 Erlangen

In der Stadtbibliothek ist eine Ausstellung zu sehen, die das Thema „Zuwanderung“ aus Sicht der Religio-nen in den Blick nimmt. Stadtmotto Erlangen ist „Offen aus Tradition“, und in der Tat wäre Erlangen nicht das, was es ist, ohne dass immer wieder Menschen in diese Stadt zogen: Menschen von unterschiedlicher Abstam-mung, mit verschiedenen Religionen und voneinander abweichenden Sitten und Gebräuchen. Wurden die An-kömmlinge immer mit offenen Armen aufgenommen? Wie verlief die Integration neuer Konfessionen und Reli-gionen? Wie ging man mit Minderheiten um?Die Ausstellung geht diesen Fragen nach und zeigt, dass die Zuwanderung der Stadt immer wieder schubweise neue Impulse vermittelt hat, dies aber nicht ohne Span-nungen bis hin zu schwersten Verbrechen verlief.Bei der Ausstellungseröffnung am 17. März 2016 um 17 Uhr, einer Gemeinschaftsveranstaltung vom Friedensweg der Religionen in Erlangen und der Stadtbibliothek, wird anhand von Lebensläufen aus der jüngeren Geschichte die Ausstellung fortgeschrieben und ein zeitlicher Bogen bis zur Gegenwart gespannt.Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr: 10-18.30 Uhr, Sa: 10-14 Uhr

Führungen findet statt an den Dienstagen 22., 29.

März und 5. April, jeweils 16-17 Uhr. Treffpunkt: Infor-mation im 1. OG.

19.03.2016-03.04.2016Israelis und Deutsche. Die AusstellungAltes Rathaus Nürnberg, Wolff‘scher Bau Ehrenhalle Rathausplatz 2 / Eingang Lochgefängnisse, 90403 Nürn-berg

Nach der Schoah, zum Zeitpunkt der Gründung Isra-els und der Bundesrepublik Deutschland Ende der 1940er Jahre, herrschte Sprachlosigkeit zwischen Deutschland und Israel. Und doch gab es schon früh auf beiden Seiten Brückenbauer, die durch persönliche und wirtschaftliche Kontakte – abseits der Diplomatie – eine Grundlage für neue Beziehungen geschaffen haben. Am 12. Mai 1965 wurden offizielle diplomatische Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staat Israel aufgenommen.

Seitdem ist viel passiert. Heute sind die deutsch-isra-elischen Beziehungen geprägt von Lebendigkeit, vielfäl-tigem Kulturaustausch und Dialog – aber auch von Kon-flikten. In der Ausstellung kommen Menschen zu Wort, die durch ihren persönlichen Einsatz enge Verbindungen in den Bereichen Kultur, Wirtschaft, Politik, Wissen-schaft, Literatur, Theater und Musik geschaffen haben. Austauschprogramme sind heute selbstverständlich: Städtepartnerschaften, Schüler- und Jugendaustausch und Wissenschaftskooperationen bilden das Fundament, auf dem die Beziehungen stetig wachsen. Die Ausstel-lung zeigt bewegende persönliche Geschichten, bisher unbekannte historische Fotografien und literarische Quellen. So entsteht ein Bild des engen Beziehungsge-flechts, das in fünfzig Jahren persönlicher Verbindungen und offizieller Diplomatie gewachsen ist.

„Israelis und Deutsche. Die Ausstellung“ wurde am 16. Oktober 2015 in Berlin eröffnet und wird in den nächsten Monaten an verschiedenen Orten in Deutsch-land und Israel zu sehen sein, u.a. in Nürnberg.

14.04.2016, 19.30 UhrDufte, Jubel, Tacheles (Abend voller Überraschungen)Theater Eckstein, Nürnberg

Vergnügliche Geschichten und überraschende Erklä-rungen über die vielen jiddisch-hebräischen Wörter und Redensarten unserer Alltagssprache.

Eine Veranstaltung des Forums für jüdische Ge-schichte und Kultur e.V.

04.05.2016-05.05.2016Wer Jakob sein darf und wer Esau sein muss: Von den geschwisterlichen Beziehungen zwischen „Judentum“ und „Christentum“ (Kurs)Freising; Bildungszentrum Kardinal-Döpfner-Haus in Kooperation mit BCJ.Bayern und der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit

Hat das Christentum das Judentum „abgelöst“? Oder haben sich die Wege von Juden- und Christentum ausei-nander entwickelt? Oder aber waren die wechselseitigen

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Newsletter von BCJ.Bayern 1/2016 13

Beziehungen noch viel komplexer, die zur Entstehung des rabbinischen Judentums und des frühen Christen-tums führten?

Dies sind keineswegs nur „akademische“ Fragen, sie haben unmittelbar Konsequenzen für den christlich- jü-dischen Dialog, heute, 50 Jahre nach der Erklärung des Konzils über das Verhältnis zu den nichtchristlichen Re-ligionen.

Die an der Universität Bamberg lehrende Judaistin Susanne Talabardon stellt traditionelle jüdische und christliche Sichtweisen ebenso vor wie den heutigen wissenschaftlichen Blick auf die Beziehung zwischen den beiden „Zwillingsreligionen“. Mitglieder von BCJ.Bayern zahlen den ermäßigten Preis.Referentin: Prof. Dr. Susanne TalabardonKursleitung: Friedrich BernackTeilnehmer/innen: 20Anmeldeschluss: 25.4.2016Kursgebühr: EUR 49,00 / EUR 38,00 ermäßigt

Vollpension EUR 60,50Beginn: Mittwoch, 18.00 Uhr mit dem

AbendessenEnde: Donnerstag, ca. 17.00 Uhr

10.05.2016, 19 UhrKing Herod the Great. From Villain to National Hero in Contemporary Jerusalem (Vortrag)Hörsaal 4, Wilhelm-von-Pechmann-Haus, Augustana Hochschule Neuendettelsau

Frau Prof. Dr. Katharina Galor (Brown University, Providence, Rhode Island, USA) wird in ihrem Vortrag King Herod the Great. From Villain to National Hero in Contemporary Jerusalem die Bedeutung des kulturellen Erbes für die Identität des jüdischen Staates Israel be-leuchten.

Sie wird auf Englisch sprechen, im Anschluss daran können Sie auf Deutsch Fragen stellen und mit Frau Ga-lor ins Gespräch kommen.

So erreichen Sie die Augustana Hochschule: http://augustana.de/kontakt/anfahrt-und-lageplan.html

Veranstalter: Dr. Axel Töllner, Institut für christ-lich-jüdische Studien an der AHS

11.05.2016,18.15 UhrKing Herod the Great. From Villain to National Hero in Contemporary Jerusalem (Vortrag) Hörsaal B, Theologisches Seminargebäude, Kochstraße 6, 91054 Erlangen

Frau Prof. Dr. Katharina Galor (Brown University, Providence, Rhode Island, USA) wird in ihrem Vortrag King Herod the Great. From Villain to National Hero in Contemporary Jerusalem die Bedeutung des kulturellen Erbes für die Identität des jüdischen Staates Israel be-leuchten.

Sie wird auf Englisch sprechen, im Anschluss daran können Sie auf Deutsch Fragen stellen und mit Frau Ga-lor ins Gespräch kommen.

Veranstalter: Franziska Grießer-Birnmeyer, M.A. und Prof. Dr. Martin Nicol, Lehrstuhl für Praktische Theolo-gie, FAU Erlangen

18.05.2016-20.05.2016König Salomo in Barock und Moderne. Ein interdiszipli-näres Kaleidoskop (Fachtagung)Katholische Privat-Universität Linz, Bethlehemstraße 20, 4020 Linz

Die internationale Fachtagung König Salomo in Ba-rock und Moderne ist Teil eines in Linz angesiedelten FWF-Projekts zur Rezeption Salomos. Sie möchte Ein-blick geben in die vielfältige Wirkungsgeschichte des großen Königs Salomo, der sich bis heute in Literatur, Musik und Bildender Kunst ungebrochener Beliebtheit erfreut.

Die zustimmenden und kritischen, künstlerisch hoch-stehenden und trivialen Rezeptionen verarbeiten dabei kreativ Darstellungen Salomos aus Bibel, Koran und jüdischen Legenden und kreieren so ein jeweils neues Salomobild, das zeitaktuelle Fragen von Königtum und Herrscha bedenkt.

Beiträge aus Musikwissenschaft , Germanistik, Lite-raturwissenschaft , Theologie und Kunstgeschichte sol-len ein möglichst facettenreiches Bild dieser Rezeptions-vorgänge zeichnen und Einblick geben in das reizvolle Wechselspiel von Zeitgeist, Kultur und Bibelauslegung.

29.06.2016,18.15 UhrFilmabend des JUNGEN FORUMS Theologisches Seminargebäude, HS B, Kochstraße 6, 91054 Erlangen

29.08.2016-11.09.2016Auf den Spuren des Nazareners in Bad Alexandersbad und Israel/Palästina (Sommerakademie)Bad Alexandersbad und Reise nach Israel

In diesem 14-tägigen Kurs wollen wir uns den Weg Jesu anhand der neutestamentlichen Texte vergegen-wärtigen. Bibeltheologische Fragen werden dabei ge-nauso eine Rolle spielen wie persönliche Glaubens- und Lebensfragen. Der Kurs besteht aus zwei Teilen: In Bad Alexandersbad (vier Tage) wollen wir uns als Gruppe finden und uns mit dem Thema durch Bibellektüre, Vor-träge und Diskussion vertraut machen. In Galiläa und Jerusalem (zehn Tage) soll die Geschichte Jesu vor dem Hintergrund von Landschaft und Archäologie erfahr-bar werden. Wir werden uns Zeit nehmen für die per-sönliche Besinnung, das gemeinsame Gespräch, kleine Wanderungen und Begegnungen mit Menschen vor Ort. Deshalb werden wir auch nicht alle touristischen Se-henswürdigkeiten besuchen, die in normalen Reisepro-grammen enthalten sind. Unsere Devise heißt: Weniger ist oft mehr.

Veranstalter: Evangelisches Bildungs- und Tagungs-zentrum Bad Alexandersbad

Weitere Informationen erhalten Sie hier: http://bcj.de/media/calendar/Tagungsverlauf17.pdf

Save the Date:13.03.2017Sitzung der Theologischen Arbeitsgemeinschaft von BCJ.Bayern

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14 Newsletter von BCJ.Bayern 1/2016

BCJ.Bayern-Mitglied/-Förderer werden

Antrag auf Mitgliedschaft / Antrag auf Förderschaft

Ich möchte weitere Informationen: O Ja 0 NeinIch will als Förderer die Arbeit des Vereins unterstützen : O Ja 0 NeinIch werde Mitglied: O Ja 0 Nein

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Straße / Nr. ___________________________________

PLZ Ort ___________________________________

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Geburtsdatum ___________________________________

Beruf ___________________________________

Der Mitgliedsbeitrag für ein Jahr beträgt pro (natürlicher/juristischer) Person 25,- €, Ehepaare zahlen 30,- €.Nichtverdienende und Rentnerinnen/Rentner zahlen 15,- Euro; Auszubildende, Referendarin-nen/Referendare sowie Vikarinnen/Vikare zahlen ebenfalls 15,- €. Für Schülerinnen/Schüler und (Promotions-) Studierende ist die Mitgliedschaft kostenfrei.

Förderer unterstützen die Arbeit des Vereins mit jährlich mindestens 15,- €.

.........................................................................................Ort, Unterschrift

Bitte per Post, Fax oder Mail an…

BCJ. BayernWaldstraße 1191564 NeuendettelsauTel. (09874) 509-260 Fax. (09874) 509-555Mail: [email protected]

Bankverbindung

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Newsletter von BCJ.Bayern 1/2016 15

Impressum

AutorInnen der aktuellen Ausgabe

Juliane Brumberg ist Journalistin und Historikerin, Redaktionsmitglied der efi. Die evangelische Frauen-zeitschrift und organisiert im Rahmen des Deutschen Frauenrings Frauenveranstaltungen in ihrer Heimatstadt Ansbach.

Theresa Dittmann ist Diplom-Religionspädagogin und Studentin der Evangelischen Theologie, zunächst in Er-langen und Jerusalem, derzeit in Berlin.

Anneli Freund ist Pfarrerin in Münchberg.

Franziska Grießer-Birnmeyer M.A. ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Praktische Theologie des Fachbereichs Theologie der Friedrich-Alexander-Univer-sität Erlangen-Nürnberg, Beisitzerin im Vorstand von BCJ.Bayern und dort verantwortlich für das JUNGE FO-RUM.

Dr. Wolfgang Kraus ist Professor für Neues Testament an der Universität des Saarlandes, Saarbrücken, Co-Direk-tor des Instituts für christl.-jüdische Studien und Bezie-hungen der Augustana-Hochschule Neuendettelsau, Mit-glied im Vorstand des BCJ.Bayern und dort Vorsitzender der Theologischen Arbeitsgemeinschaft.

Monica Lukas studiert Evangelische Theologie in Erlan-gen und ist studentische Hilfskraft von BCJ.Bayern.

Hans-Jürgen Müller ist Pfarrer in Wüstenselbitz und Mannsflur.

Dr. Johannes Wachowski ist Pfarrer in Wernsbach, Kran-kenhausseelsorger in Ansbach, Leiter des Verlags Studi-um in Israel, Mitherausgabe der Predigtmeditationen im christlich-jüdischen Kontext und Erster Vorsitzender von BCJ.Bayern.

Redaktion des Newsletters

Franziska Grießer-Birnmeyer, M.A.Jonas Leipziger, M.A.stud. theol. Monika Lucascand. theol. Michael RummelPfr. Dr. Johannes Wachowski

Satz und Layout des Newsletters

Jonas Leipziger, M.A.

Die namentlich gekennzeichneten Beiträge geben die Meinung der VerfasserInnen wieder und sind nicht not-wendigerweise Stellungnahmen von Begegnung von Christen und Juden in Bayern (BCJ.Bayern). Für die In-halte verlinkter Homepages übernehmen wir keine Ver-antwortung.

Aktuelle Informationen unter www.bcj.de

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Vorstand von BCJ.Bayern

Pfr. Dr. Johannes Wachowski Erster Vorsitzender

Pfr. Dr. Peter Hirschberg Zweiter Vorsitzender

Pfr. Hanns-Martin Krahnert Schatzmeister

Prof. Dr. Wolfgang Kraus Vorsitzender der Theologischen Arbeitsgemeinschaft

Franziska Grießer-Birnmeyer, M.A. JUNGES FORUM und Beisitzerin

Pfr. Wolfgang Oertel Beisitzer

Kontakt

[email protected]

Anschriften

BCJ.Bayern SekretariatWaldstraße 1191564 NeuendettelsauTel. (09874) 509-260 Fax. (09874) 509-555Mail: [email protected]

Erster VorsitzenderPfr. Dr. Johannes WachowskiWernsbach 3291629 WeihenzellTel.: 0981/87856Fax.: 0981/82569eMail: [email protected]

Konto

Evangelische Kreditgenossenschaft, KasselKonto-Nr.: 2 203 014BLZ: 520 604 10IBAN: DE30 5206 0410 0002 2030 14BIC: GENODEF1EK1