1 2 3 4 14 13 12 11 • © Carlsen Verlag GmbH · Hamburg 2011 • ORIGINALAUSGABE • Redaktion: Michael Groenewald

Herstellung: Gunta Lauck • Druck und buchbinderische Verarbeitung: Himmer AG, Augsburg • Alle Rechte vorbehalten.

ISBN 978-3-551-76866-7 • Printed in Germany

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INHALT

Zeichnen – Womit? 04

Am Anfang ist der Strich 06Erste Fingerübungen: 06Linien, Spiralen, Rechtecke und KreiseFreie Formen 08Grundformen: 10Quader, Zylinder, Kreis und Kugel Grundformen erkennen 15

Figuren 16Kopf 16Kopfdrehung 17Mimik 18Das Launometer 20Körper 22Hände 29Frisuren 32Kleidung 33Charaktere 34

Szenerie 37Perspektive 37Blickwinkel 37Entfernung 39

Cartoons 40

Comicseite 44Layout 44Drehbuch 46Bildinhalte 48Soundwords 52Farbe 56Farbkreis 58

Idee 60

Dein erster Abdruck 62

Buchtipps 63

Willkommen an Bord zu »Kims Comiczeichenkurs- Workbook«!

Dies ist, wie der Name schon sagt, ein Arbeitsbuch, ein Buch nicht nur zum Lesen, sondern zum Mit- machen und Spaßhaben. Und das Beste: Was sonst als unfein gilt, ist hier unbedingt erwünscht! Hier darf und soll nämlich gerne direkt ins Buch gemalt und gezeichnet werden.

Dein Kunstlehrer behauptet, du kannst nicht zeich-nen? Nun, eins ist mal klar: Den wenigsten ist es ver-gönnt, bereits im Säuglingsalter ein Genie zu sein wie Michelangelo – die meisten müssen üben, üben und nochmals üben. Das geht und ging mir nicht an-ders. Und genau hier wollen wir ansetzen: In die-sem Workbook findest du jede Menge praktische Übungen rund ums Comiczeichnen, die du direkt auf den folgenden Seiten bearbeiten kannst.

In den einzelnen Lektionen soll es unter anderem um das Zeichnen von Figuren und Räumen, um Szenerie und Perspektive, Entwurf und Aufbau einer Comic-seite, die Farbgebung und die Ideenfindung gehen. O. K. , das ist zunächst mal eine ganze Menge Stoff, aber ich bin mir sicher, wenn du das Ding durchge-ackert hast, bist du so gut, dass dich dein Kunstlehrer ehrfurchtsvoll aus der Froschperspektive anhimmeln wird.

Also, keine Angst vorm weißen Blatt! Wir fangen langsam und mit einfachen Übungen an und steigern uns Schritt für Schritt mit dem Ziel – ganz klar –, dass dir am Ende dein eigener Comic aus der Feder flie-ßen wird, mit dem du dann bei allen namhaften Ver-lagen vorstellig werden kannst. Und damit das Ganze auf keinen Fall zu stressig wird, gibt’s zwischendurch viele Cartoons und Comics zum Pausemachen und Ablachen.

Jetzt aber bitte die Sicherheitsgurte schließen und den Sitz in eine aufrechte Position stellen: Viel Spaß mit dem Workbook – es geht los!

Zeichnen kann man überall

VORWORT

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Als Nächstes versuch mal, mit deinem Stift locker übers Papier zu wandern, und zeichne freie Formen. Lass dich überraschen, welche neuen Dinge dabei entstehen. Vielleicht er-kennst du in der einen oder anderen Form etwas Bestimmtes, eine Kartoffel, eine Amöbe, ein Alien? Oder möglicherweise einen Gegenstand, ein Tier, ein Gesicht?

FREIE FORMEN

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Diese Übung kannst du auch auf deinem Skizzenblock weiterführen. Schau dir deine Werke mal genau an. Lassen sich da vielleicht Augen ergänzen, ein Gesicht oder Arme und Beine? Bingo – schon hast du deine ersten Comicfiguren, mit denen sich arbeiten lässt. Unten siehst du weitere Formen. Welche Figuren

und Gesichter lassen sich daraus basteln?

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Nachdem wir uns mit den ersten Übungen warm gemacht haben, geht es nun

einen Schritt weiter in den Raum. Beim Zeichnen

geht es nämlich da-rum, auf dem Papier, wo

es ja nur oben und unten, rechts und links, also zwei

Dimensionen gibt, auch die räumliche Tiefe darzustellen.

QUADERWie macht man das? Jeder Gegenstand, jedes Ob-jekt, das man zeichnen möchte, lässt sich auf sei-ne ganz einfache Grundform reduzieren. Nehmen wir zunächst mal ein unschlagbar simples Objekt, den gemeinen Pappkarton. Seine Grundform ist ein Quader.

In der Seitenansicht wirkt dieser Quader flach und platt. Erst in einer Ansicht von schräg oben entfaltet er seine räumliche Wirkung.

Zeichne im freien Feld unten erst ein Quadrat und dann ein zweites gleich großes etwas höher versetzt dahinter. Dies sollen die Vorder- und Rückseite werden. Als Nächstes ver-bindest du die Kanten der Quadrate mit parallelen Strichen – fertig ist der Karton in einer Ansicht von schräg oben.Hat‘s geklappt? Versuche es gleich noch mal.

GRUNDFORMEN

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Achtung: Was passiert, wenn du das hintere Quadrat etwas tiefer versetzt zeichnest (1)? Probier es mal aus und verbinde die Linien! Wie verändert sich die Ansicht?Noch was: Je nachdem, wie man den Abstand der Vorder- und Rückseite des Quaders verändert, wird sich die Länge und Größe des Kartons verändern (2). Und jetzt kommt’s: Wenn du die Außenkanten der Vorder- und Rückseite kippst, wird sich der Karton auch noch drehen (3). Hammer, oder? Achte aber da-rauf, die Kanten parallel zu zeichnen!

Hier bekommst du ein Gefühl für die räumliche Darstellung. Zeichne die unten abgebildeten Kartons mal Schritt für Schritt ab!Aus einfachen Grundformen lassen sich mit etwas Übung auch komplexe Objekte wie z.B. das Auto auf dieser Seite konstruieren.

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Zeichne diese Köpfe mal mit schwarzem Stift nach!

MIMIKAm Mienenspiel, am Gesichtsausdruck lässt sich schnell ablesen, wie jemand drauf ist. Freude, Trau-er, Angst und Wut spiegeln sich in den Gesichtszü-gen wider. Besonders aussagekräftig sind dabei die Augen mit den Augenbrauen und der Mund. Klar, dass im Comic eine überzeugende Mimik von zen-traler Bedeutung ist, um die jeweilige Stimmungsla-ge einer Figur zu unterstreichen.

Hier kannst du dich in Sachen Mimik voll austoben. Zeichne die jeweils angegebenen Gesichtsaus- drücke ein. Beachte dabei: Je deutlicher, desto besser, damit der Leser gleich weiß, was Sache ist. Auch eine bestimmte Kopfansicht und die Kopfhaltung können eine Mimik weiter unterstreichen. Ein gesenkter Kopf, der mit grimmigem Blick von unten aufblickt: Das sieht wahrlich teuflisch aus.

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Auch durch die Gestik lässt sich die Gemütslage einer Figur aus-drücken. Schau dir die Körperhaltungen der Typen hier an. Wie sind sie gerade drauf? Welche Gefühle drücken sie im Einzel-nen aus? Zeichne jedem Mäc die passende Mimik!

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KÖRPERWie eingangs besprochen wollen wir unsere Auf-merksamkeit nun dem Zeichnen des Körpers zuwen-den. Auch hier gilt: Erst mal die Grundform suchen. Fangen wir mal ganz simpel mit dem Kartoffelmodell aus der

ersten Übung an. Kopf und Körper sind eine Einheit, an der man nun die Arme und Beine ergänzt. Eine solch einfache Figur lässt sich relativ problemlos auch in unterschiedlichen Ansichten und Posen zeichnen. Versuch es mal!

O. K. , es gibt wenige Menschen, die wirklich so aussehen wie ein Erdapfel, daher müssen wir das Kartoffelmodell etwas verfeinern und den Kopf vom Rumpf trennen (mit dem Stift natürlich, nicht mit dem Hackebeil!). Der Körper besteht ja bekanntermaßen – ganz grob gesagt – aus Kopf, Rumpf und Gliedmaßen. Hier kannst du ihn in verschiedenen Posen zeichnen.

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Versuch dich selbst mal an einer Figur. Denk dabei noch mal an das, was du bisher über die Grundformen gelernt hast, und zeichne die Strichmännchen in der jeweiligen Pose. Wenn du weitere Ideen dazu hast, schnapp dir deinen Skizzenblock und zeichne darauf weiter.

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FRISURENFrisuren zeichnen – für Einsteiger häufig zum Haare- raufen. Das liegt meist daran, dass die Zeichner gleich am Anfang zu detailliert zeichnen wollen. Ver-einfachen lautet aber auch hier das Zauberwort.

Versuche, dich erst mal auf wenige Striche zu be-schränken, mit denen die Form der Frisur umrissen wird! Wo ist der Scheitel? Ist das Haar dick und steht borstig in alle Richtungen oder fällt es dünn vom Kopf herab?

Hier noch ein paar Beispiele. Zeichne die Blauskizzen der Frisuren nach!

Und jetzt kannst du selbst mal Edelfriseur spielen und den Köppen eine individuelle Haarpracht verpassen!

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KLEIDUNGAuch die Klamotten müssen nicht bis in die letzte Bundfalte ausgearbeitet werden. Wichtig ist vor allem, mit der Kleidung den jeweiligen Charakter der Figur zu untersteichen. Ein seriöser Geschäfts-mann trägt selbstverständlich Anzug und Krawat-te, Sportler tragen Trikots, zur Oper geht man im Abendkleid etc.

Noch was: Falten werden nicht wahllos irgendwo eingezeichnet, sondern dorthin, wo sie auch ent-stehen: In der Gelenkbeuge (Ellenbogen, Knie) und überall da, wo weitere Bewegung entsteht und die Kleidung entsprechend nachgibt. Generell kann man sagen, je mehr Stoff eine Figur umhüllt, desto mehr Falten entstehen auch.

Hier ein paar Beispiele zum Nachzeichnen auf der Transparentseite

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Auf der Transparentseite hast du die Möglichkeit, die Klamotten für die Figuren auf der darunterliegenden Seite zu zeichnen. Welche Kleidung passt zu welchem Typ? Kleiner Tipp: Anregungen für Kostüme, Klamotten und Dekors finden sich zum Beispiel in Versandkatalogen, Warenhausprospekten und natürlich im Internet.

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SOUNDWORDSFrüher hießen sie »Pengwörter«, der englische Begriff trifft es aber besser: Die Rede ist von den Geräuschen im Comic, die man mit Hilfe dieser Wörter sozusagen zum Klingen bringt. Hier ist die Kreativität des Zeich-ners in doppelter Hinsicht gefragt: Zum einen braucht man das passende Wort für das gewünschte Ge-räusch, zum anderen sollten die Buchstaben auch grafisch passend gezeichnet werden.

Die folgenden Soundwords kannst du schon mal mit schwarzem Stift nachzeichnen. Je nach Geräusch zeichnet man die Buch-staben zum Beispiel dick und bauchig, mit gezackten Outlines, verwackelt oder mit fetter Umrandung. Und noch was: Je lauter das Geräusch, desto größer das Soundword.

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Hier fehlt doch was: Denk dir zu den Situationen die passenden Sounds aus. Schnapp dir deinen Bleistift und zeichne sie über die jeweilige Szene!

Kim Schmidt: Comiczeichenkurs / Carlsen ComicsDas Lehrbuch für Einsteiger: Auf 128 Seiten gibt‘s nicht nur detaillierte Anleitungen, Tipps und Tricks für die große Zeichnerkarriere, sondern auch witzige Stories über den Alltag eines Comiczeichners.ISBN 978-3-551-76825-4

Kim Schmidt: Comicfiguren zeichnen – Step by Step / Carlsen ComicsIn diesem Band lernst du die wichtigsten Grundregeln und Kniffe, die du beim Zeichnen von Figuren beachten solltest.ISBN 978-3-551-76834-6

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WEITERE LESEEMPFEHLUNGEN

Scott McCloud: Comics richtig lesen / Carlsen ComicsEin Klassiker und inzwischen ein Bestseller über die Bilderspra-che und das Lesen und Zeichnen von Comics.

Will Eisner: Grafisches Erzählen / Comic Press VerlagDer große alte Mann der Comics sieht sich selbst als einen Au-tor, der in Bildern schreibt. In diesem Buch zeigt er, wie das geht.

Preston Blair: Zeichentrickfiguren leicht gemacht / Taschen VerlagTrickfilm-Veteran Preston Blair lässt uns in diesem Buch in sei-ne Trickkiste blicken und erklärt sehr anschaulich und in vielen Beispielen Mimik, Gestik, Perspektive und Bewegung von Car-toonfiguren.

Dan Jurgens: Marvel-Comic-Helden – Zeichnen wie die Profis / Heel VerlagMuskelberge und Superkräfte: Der Autor zeigt hier, wie man seine Figur zum Superhelden tunt.

Betty Edwards: Garantiert zeichnen lernen / RowohltKein Comiczeichenlehrbuch, aber trotzdem interes-sant: »Garantiert zeichnen lernen« befasst sich mit der visuellen Wahrnehmung und der Umsetzung aufs Papier. Sehr anschaulich, reich bebildert und mit vielen Übungen zum Nachmachen.

KIM SCHMIDT

Kim Schmidt ist freischaffender Comiczeichner und -autor. Aus seiner Feder stammen unter anderem die Comics »Unser Schu-mi«, »Störtebeker« und »Kleiner Thor« sowie die Cartoonreihen »Local Heroes« und »Frog / Märchenprinzen«. Er zeichnete die Cartoonlandkarten »Hedwig-Holzbein« und »Echt Deutschland« und illustriert die Kinderbuchreihe »Die drei ??? Kids«.

Neben seiner Arbeit als Zeichner ist er auch in der Nachwuchs-förderung aktiv. Er gibt Comicworkshops und ist Autor der Lehr-bücher »Comiczeichenkurs« und »Comicfiguren zeichnen – Step by Step«.

In seinem Internetforum www.comiczeichenkurs.de tummeln sich jede Menge Comiczeichner und solche, die es werden wollen oder einfach Spaß am Zeichnen haben.

Kim Schmidt ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt und arbeitet in Güllerup / Schleswig-Holstein.

1 14,90 [D]1 15,40 [A]

www.carlsencomics.dewww.carlsen.de

Comiczeichnen macht Laune!

Aber auch Arbeit. Und eins ist mal klar: Den wenigsten ist es vergönnt, bereits im Säuglingsalter einen »Asterix« oder »Tim und Struppi« aus dem Ärmel zu schütteln – die meisten müssen üben, üben und nochmals üben.

In diesem Workbook werden dir in zahlreichen Lektionen und praktischen Übungen die wichtigsten Techniken des Comiczeichnens schrittweise und leicht verständlich nähergebracht. Das Tollste da-ran: Du kannst sofort loslegen und das Gelernte umsetzen und vertiefen, indem du direkt hier ins Buch zeichnest und malst! Und damit’s nicht zu schulmeisterlich wird, gibt’s als Gimmick zwischen den einzelnen Übungen lustige neue Abenteuer aus dem Alltag eines Comiczeichners.

Von Comicprofi Kim Schmidt, dem Autor von »Comiczeichenkurs« und »Comicfi guren zeichnen«.