informationen rund um die vorbehandlung

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MARKT & KONJUNKTUR Informationen rund um die Vorbehandlung Am 23. und 24. Juni 2003 veranstaltete Henkel in Dusseldorf zum 3. Mal ein Lohnbeschichter- Symposium. Programm- schwerpunkt war die chromfreie Vorbehandlung. A : n den beiden Tagen informierte : Henkel die 91 Teilnehmer unter anderem tiber die neue BImSch-Ver- ordnung, Pulveranwendung am Bei- spiel der Baumaschinen- und Nutz- fahrzeugindustrie, Entfernung von Trockenschmierstoffen in Vorbehand- lungslinien, Magnesiumvorbehand- lung chromfrei, chromfreie Vorbehand- lungsverfahren fur Aluminium, Fili- formkorrosion bei beschichtetem und geklebtem Aluminium oder chrom- freie Passivierung von feuerverzinkten Teilen vor der Pulverbeschichtung. Zum Auftakt referierte Thomas May (DuPont) tiber die Schwellen fur das Genehmigungsverfahren, die seit dem 1. August 2001 gelten. Dabei wur- de praxisnah aufgezeigt, wie man anhand von Checklisten in einem Soll- Ist-Vergleich auf einfache Art einen Uberblick dartiber erhalt, welche Punkte in einer Anlage verbessert wer- den mtissen. Chromfreie Produkte fur unterschiedliche Anwendungen Am Beispiel von Baumaschinen schilderte Stephan Neis, Worwag, die Vorteile der robusten und trotzdem optisch ansprechenden Pulverbeschich- tung. AnschlieBend referierte Michael Koppchen tiber die Entfernung von Trockenschmierstoffen in Vorbehand- lungslinien. Trockenschmierstoffe wei- sen wesentliche Vorteile bei der Coil- Herstellung auf, stellen aber sehr viel hohere Anforderungen an die Badpfle- I ge bei der Vorbehandlung. Betreiber, die nicht sicher sind, dass ihre Anlage Trockenschmierstoffe vollstandig ab- reinigt, konnen dies mit dem Wasser- bruchtest (Prtifen der Benetzung) oder tiber die Bestimmung des Restkohlen- stoffes ermitteln. Grundsatzlich sind bei der Badpflege eine Badumwalzung (bei Tauchanlagen) sowie ein Separator oder eine UF -Anlage zwingend. Die chromfreie Vorbehandlung von Magnesium erlauterte Thomas John- Schillings. Bei diesem vor allem im Automobilbau und in der Elektronik eingesetzten Material haben sich die chromfreien Alodine-Produkte be- wahrt. Voraussetzung ist jedoch, dass der Ablauf in der Vorbehandlung ein- gehalten wird: alkalische Reinigung, Sptile, saure Aktivierung, VE-Sptile, Konversionsschicht, VE-Sptile und Trocknen. Die chromfreien Vorbehandlungs- mcglichkeiten fur Aluminium in der Gegenwart und Zukunft erlauterte Ulrich ]iiptner, Henkel. Insbesondere das von der Qualicoat zugelassene Alodine 4850 zeichne sich durch eine erbohte Badstabilitat aus. Der Prozess lasst sich einfach tiber eine Leitwert- steuerung beherrschen und im optima- len Bereich halten. [e nach Anwen- dung sind Standzeiten der Bader von etwa vier Monaten moglich. Mit dem Qualitatsmanagement Lineguard kann die Uberwachung automatisiert wer- den, was wiederum das Erreichen ansprechender Standzeiten und bester Resultate ermcglichr. Raina Hirthe, Henkel, beleuchtete die chromfreie Passivierung von feuer- verzinkten Teilen vor der Pulverbe- schichtung. Die einkomponentigen Produkte basieren auf organischen Harzen, Ti/Zr- und Fluoridverbindun- gen, sind fur Spritz- und Tauchvorbe- handlungen geeignet und weisen emen hervorragenden Korrosions- schutz bei optimaler Farbhaftung auf. Sie sind unempfindlicher gegen Ein- schleppungen und trotzdem, so Hirthe, pro Teil gtinstiger in der Anwendung als eine konventionelle Chromatie- rung. Losungen fur farbiges Anodisieren Einen Exkurs in die Welt des Anodi- sierens unternahm Torsten Korner, Henkel, am Beispiel des BMW Z4. Dieses Cabriolet sollte kraftvoll, ge- fahrlich aber beherrschbar (Marketing- aussage) aussehen. Gewtinscht war ein warmer Edelstahllook der Aluminium- konstruktion im Bereich der Armaturen. Ermoglicht wurde dies schlieBlich durch farbige Anodisation. Spectro- color heiBt das daftlr optimierte Verfah- reno Innerhalb von nur rund anderthalb Jahren schaffte es der Lohnbeschichter Stideloxal im Auf trag der Designer und in Zusammenarbeit mit Henkel, die Produktionsreife solcher Teile zu errei- chen. Der Markt reagiert tiberaus posi- tiv auf den warmen Edelstahllook: tiber 75% der Bestellungen beim BMW Z4 werden mit Aluminium geor- dert - Tendenz steigend. Reinigung von Kunststoff und Zinkuntergrunden Die Prozesskette Kunststoff - Reini- gung - Lackierung beleuchtete Hans- ]iirgen Hahn, Henkel. Auch bei sol- chen Anwendungen haben sich wass- rige Reinigungsmedien bewahrt, sofern man die Parameter gesichert im Griff hat. Insbesondere die Badpflege ist dabei aufwandig und bei der flecken- freien Trocknung fallen die hohen Ver- brauchsmengen an Luft und Energie ins Gewicht. Trotzdem weisen wassrigc Reiniger auch wesentliche Vorteile auf: Sie eignen sich fur aile Arten von Kunststoffen, verfUgen tiber eine sehr JOT 10 12003

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MARKT & KONJUNKTUR

Informationenrund um die Vorbehandlung

Am 23. und 24. Juni 2003

veranstaltete Henkel in Dusseldorf

zum 3. Mal ein Lohnbeschichter­

Symposium. Programm­

schwerpunkt war die chromfreie

Vorbehandlung.

A:n den beiden Tagen informierte

:Henkel die 91 Teilnehmer unter

anderem tiber die neue BImSch-Ver­

ordnung, Pulveranwendung am Bei­

spiel der Baumaschinen- und Nutz­

fahrzeugindustrie, Entfernung von

Trockenschmierstoffen in Vorbehand­

lungslinien, Magnesiumvorbehand­

lung chromfrei, chromfreie Vorbehand­

lungsverfahren fur Aluminium, Fili­

formkorrosion bei beschichtetem und

geklebtem Aluminium oder chrom­

freie Passivierung von feuerverzinkten

Teilen vor der Pulverbeschichtung.

Zum Auftakt referierte Thomas

May (DuPont) tiber die Schwellen fur

das Genehmigungsverfahren, die seit

dem 1. August 2001 gelten. Dabei wur­

de praxisnah aufgezeigt, wie man

anhand von Checklisten in einem Soll­

Ist-Vergleich auf einfache Art einen

Uberblick dartiber erhalt, welche

Punkte in einer Anlage verbessert wer­

den mtissen.

Chromfreie Produkte fur

unterschiedliche Anwendungen

Am Beispiel von Baumaschinen

schilderte Stephan Neis, Worwag, die

Vorteile der robusten und trotzdem

optisch ansprechenden Pulverbeschich­

tung. AnschlieBend referierte Michael

Koppchen tiber die Entfernung von

Trockenschmierstoffen in Vorbehand­

lungslinien. Trockenschmierstoffe wei­

sen wesentliche Vorteile bei der Coil­

Herstellung auf, stellen aber sehr viel

hohere Anforderungen an die Badpfle-

I

ge bei der Vorbehandlung. Betreiber,

die nicht sicher sind, dass ihre Anlage

Trockenschmierstoffe vollstandig ab­

reinigt, konnen dies mit dem Wasser­

bruchtest (Prtifen der Benetzung) oder

tiber die Bestimmung des Restkohlen­

stoffes ermitteln. Grundsatzlich sind

bei der Badpflege eine Badumwalzung

(bei Tauchanlagen) sowie ein Separator

oder eine UF-Anlage zwingend.

Die chromfreie Vorbehandlung von

Magnesium erlauterte Thomas John­

Schillings. Bei diesem vor allem im

Automobilbau und in der Elektronik

eingesetzten Material haben sich die

chromfreien Alodine-Produkte be­

wahrt. Voraussetzung ist jedoch, dass

der Ablauf in der Vorbehandlung ein­

gehalten wird: alkalische Reinigung,

Sptile, saure Aktivierung, VE-Sptile,

Konversionsschicht, VE-Sptile und

Trocknen.

Die chromfreien Vorbehandlungs­

mcglichkeiten fur Aluminium in der

Gegenwart und Zukunft erlauterte

Ulrich ]iiptner, Henkel. Insbesondere

das von der Qualicoat zugelassene

Alodine 4850 zeichne sich durch eine

erbohte Badstabilitat aus. Der Prozess

lasst sich einfach tiber eine Leitwert­

steuerung beherrschen und im optima­

len Bereich halten. [e nach Anwen­

dung sind Standzeiten der Bader von

etwa vier Monaten moglich. Mit dem

Qualitatsmanagement Lineguard kann

die Uberwachung automatisiert wer­

den, was wiederum das Erreichen

ansprechender Standzeiten und bester

Resultate ermcglichr.

Raina Hirthe, Henkel, beleuchtete

die chromfreie Passivierung von feuer­

verzinkten Teilen vor der Pulverbe­

schichtung. Die einkomponentigen

Produkte basieren auf organischen

Harzen, Ti/Zr- und Fluoridverbindun­

gen, sind fur Spritz- und Tauchvorbe­

handlungen geeignet und weisen

emen hervorragenden Korrosions­

schutz bei optimaler Farbhaftung auf.

Sie sind unempfindlicher gegen Ein­

schleppungen und trotzdem, so Hirthe,

pro Teil gtinstiger in der Anwendung

als eine konventionelle Chromatie­

rung.

Losungen fur farbiges Anodisieren

Einen Exkurs in die Welt des Anodi­

sierens unternahm Torsten Korner,

Henkel, am Beispiel des BMW Z4.

Dieses Cabriolet sollte kraftvoll, ge­

fahrlich aber beherrschbar (Marketing­

aussage) aussehen. Gewtinscht war ein

warmer Edelstahllook der Aluminium­

konstruktion im Bereich der Armaturen.

Ermoglicht wurde dies schlieBlich

durch farbige Anodisation. Spectro­

color heiBt das daftlr optimierte Verfah­

reno Innerhalb von nur rund anderthalb

Jahren schaffte es der Lohnbeschichter

Stideloxal im Auftrag der Designer und

in Zusammenarbeit mit Henkel, die

Produktionsreife solcher Teile zu errei­

chen. Der Markt reagiert tiberaus posi­

tiv auf den warmen Edelstahllook:

tiber 75% der Bestellungen beim

BMW Z4 werden mit Aluminium geor­

dert - Tendenz steigend.

Reinigung von Kunststoff

und Zinkuntergrunden

Die Prozesskette Kunststoff - Reini­

gung - Lackierung beleuchtete Hans­

]iirgen Hahn, Henkel. Auch bei sol­

chen Anwendungen haben sich wass­

rige Reinigungsmedien bewahrt, sofern

man die Parameter gesichert im Griff

hat. Insbesondere die Badpflege ist

dabei aufwandig und bei der flecken­

freien Trocknung fallen die hohen Ver­

brauchsmengen an Luft und Energie

ins Gewicht. Trotzdem weisen wassrigc

Reiniger auch wesentliche Vorteile auf:

Sie eignen sich fur aile Arten von

Kunststoffen, verfUgen tiber eine sehr

JOT 1012003

MARKT & KONJUNKTUR

gute Reinigungsleistung bei anorgani­

schen und organischen Verschmutzun­

gen und lassen sich leitwertgesteuert

iiberwachen. Zudem sind die Anlagen

technisch einfach zu realisieren.

Dass die Steuerung von Zinkphos­

phatierungen auch bei einer Fahrweise

mit bunt gemischten Substraten mag­

lich ist, stellte Matthias Hamacher,

Henkel, dar. Stahl, verzinkter Stahl,Aluminium und ein Substrat-Mix kon­

nen durchaus in einer Anlage gefahren

werden, so Hamacher. Wichtig sind

dabei vor allem die Abstimmung der

Bader auf die Substrate sowie eine

optimale KaskadenfUhrung.

Nach einem Exkurs in die Welt

der Filiformkorrosion durch Andrea

Rudolf vorn Institut fur Korrosions­

schutz, Dresden, waren zwei lehrreiche

und intensive Symposiumstage absol­

viert. Inhalt, Form und auch die

abends gebotene Unterhaltung waren

durchaus dazu angetan, auch beim

nachsten Lohnbeschichter-Symposi­

um wieder auf eine Einladung zu hof­

fen. Robert Luscher

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