infektionsschutz durch hygiene - bzga.de · referat 1-11 autoren: dr. andrea rückle, dr. linda...
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INFEKTIONSSCHUTZ DURCH
HYGIENE
Einstellungen, Wissen und Verhalten der
Allgemeinbevölkerung –
Ergebnisse der Repräsentativbefragung 2017
BZgA-Forschungsbericht / Oktober 2018
ZITIERWEISE
Andrea Rückle, Linda Seefeld, Ute Müller, Oliver Ommen, Anna Platte, Volker Stander, Peter Lang,
Heidrun M. Thaiss (2018). Infektionsschutz durch Hygiene. Einstellungen, Wissen und Verhalten der
Allgemeinbevölkerung. BZgA-Forschungsbericht. Köln: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.
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Infektionsschutz durch Hygiene
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INHALT
ABBILDUNGSVERZEICHNIS 3
STECKBRIEF ZUR UNTERSUCHUNG 2017 8
ZUSAMMENFASSUNG 9
1 EINLEITUNG 12
2 METHODIK 14
2.1 Grundgesamtheit und Auswahlverfahren 14
2.1.1 Grundgesamtheit 14
2.1.2 Auswahlverfahren 14
2.1.3 Aufstockung der Stichprobe 16
2.2 Gewichtung 17
2.3 Durchführung der Interviews 18
2.3.1 Befragungszeitraum und Anzahl der durchgeführten Interviews 18
2.3.2 Befragungsmethode 18
2.3.3 Untersuchungsinstrument 19
2.3.4 Interviewerschulung 20
2.4 Erhebungsstatistik und Stichprobenausschöpfung 22
2.4.1 Erhebungsstatistik 22
2.4.2 Ausschöpfung der Stichprobe 23
2.4.3 Zusammensetzung der Stichprobe 25
3 HÄNDEHYGIENE IM ALLTAG 26
3.1 Häufigkeit des Händewaschens 27
3.2 Anlässe zum Händewaschen 31
3.3 Hindernisse für das Händewaschen 40
3.4 Dauer des Händewaschens 42
3.5 Nutzung von Waschsubstanzen 46
3.6 Bevorzugte Wassertemperatur beim Händewaschen 47
3.7 Bevorzugte Methode zur Händetrocknung 48
3.8 Nutzung von Händedesinfektionsmitteln 50
3.9 Gründe für die Nutzung von Desinfektionsmitteln 54
3.10 Einstellungen zur Begünstigung von Allergien durch
Händewaschen 59
Infektionsschutz durch Hygiene
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4 HYGIENE IM KRANKHEITSFALL UND KENNTNISSE ZUM
THEMA ANTIBIOTIKA 62
4.1 Kenntnis von und Einstellungen zu Ansteckungsrisiken 63
4.1.1 Kenntnis der Übertragung verschiedener Infektionskrankheiten
über die Hände 63
4.1.2 Einstellungen zu Ansteckungsrisiken durch Eigenberührung 67
4.1.3 Einstellungen zu Ansteckungsrisiken durch Begrüßungsformen 70
4.1.4 Einstellungen zu Erregerkontakten an bestimmten Orten 72
4.1.5 Einstellungen zum Nutzen des Händewaschens 75
4.2 Hygiene beim Husten und Niesen 77
4.2.1 Beurteilung verschiedener Strategien beim Husten und Niesen 78
4.2.2 Verhalten beim Husten und Niesen 81
4.3 Begrüßungsformen im Krankheitsfall 91
4.4 Umsetzung von Hygienemaßnahmen im Haushalt bei
Erkrankung einer Person 94
4.5 Beurteilung des Nutzens von regelmäßigem Lüften 101
4.6 Kenntnisse zum Thema Antibiotika 104
4.6.1 Kenntnisse zur Wirksamkeit von Antibiotika 105
4.6.2 Kenntnisse zu Antibiotika-Resistenzen und Einschätzung der
Ursachen 108
4.6.3 Umgang mit verschriebenen Antibiotika 113
5 INFORMATIONSBEDARF ZUM THEMA HYGIENE 118
5.1 Informationsbedarf und bevorzugte Informationsquellen zu
Hygienemaßnahmen 119
5.2 Kenntnis der BZgA-Hygienemedien im öffentlichen Raum 129
5.3 Kenntnis der BZgA-Angebote im Internet 133
Infektionsschutz durch Hygiene
3
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
Abbildung 1Abbildung 1Abbildung 1Abbildung 1: Häufigkeit Händewaschen: Zeitvergleich 27
Abbildung 2Abbildung 2Abbildung 2Abbildung 2: Händewaschen - Häufigkeit (1) 28
Abbildung 3Abbildung 3Abbildung 3Abbildung 3: Händewaschen - Häufigkeit (2) 29
Abbildung 4:Abbildung 4:Abbildung 4:Abbildung 4: Händewaschen - Häufigkeit (3) 30
Abbildung 5Abbildung 5Abbildung 5Abbildung 5: Händewaschen in verschiedenen Situationen 31
Abbildung 6Abbildung 6Abbildung 6Abbildung 6: Händewaschen in verschiedenen Situationen: Zeitvergleich 32
Abbildung 7Abbildung 7Abbildung 7Abbildung 7: Händewaschen in verschiedenen Situationen: Geschlecht 33
Abbildung 8Abbildung 8Abbildung 8Abbildung 8: Händewaschen in verschiedenen Situationen: Alter 34
Abbildung 9Abbildung 9Abbildung 9Abbildung 9: Händewaschen in verschiedenen Situationen: Eltern 35
Abbildung 10Abbildung 10Abbildung 10Abbildung 10: Händewaschen in verschiedenen Situationen: Bildung 36
Abbildung 11Abbildung 11Abbildung 11Abbildung 11: Händewaschen in verschiedenen Situationen: Migrationshintergrund 37
Abbildung 12Abbildung 12Abbildung 12Abbildung 12: Händewaschen in verschiedenen Situationen: medizinisches Personal 38
Abbildung 13Abbildung 13Abbildung 13Abbildung 13: Händewaschen in verschiedenen Situationen: Haushaltsgröße 39
Abbildung 14Abbildung 14Abbildung 14Abbildung 14: Hindernisse für das Händewaschen 41
Abbildung 15Abbildung 15Abbildung 15Abbildung 15: Händewaschen – Dauer: Zeitvergleich 42
Abbildung 16Abbildung 16Abbildung 16Abbildung 16: Händewaschen – Dauer (1) 43
Abbildung 17Abbildung 17Abbildung 17Abbildung 17: Händewaschen – Dauer (2) 44
Abbildung 18Abbildung 18Abbildung 18Abbildung 18: Händewaschen – Dauer (3) 45
Abbildung 19Abbildung 19Abbildung 19Abbildung 19: Nutzung von Seife 46
Abbildung 20Abbildung 20Abbildung 20Abbildung 20: Bevorzugte Wassertemperatur 47
Abbildung 21Abbildung 21Abbildung 21Abbildung 21: Methoden der Händetrocknung 49
Abbildung 22Abbildung 22Abbildung 22Abbildung 22: Händedesinfektion: Zeitvergleich 50
Infektionsschutz durch Hygiene
4
Abbildung 23Abbildung 23Abbildung 23Abbildung 23: Händedesinfektion (1) 51
Abbildung 24Abbildung 24Abbildung 24Abbildung 24: Händedesinfektion (2) 52
Abbildung 25Abbildung 25Abbildung 25Abbildung 25: Händedesinfektion (3) 53
Abbildung 26Abbildung 26Abbildung 26Abbildung 26: Gründe für die Händedesinfektion: Zeitvergleich 54
Abbildung 27Abbildung 27Abbildung 27Abbildung 27: Gründe für die Händedesinfektion: Geschlecht 55
Abbildung 28Abbildung 28Abbildung 28Abbildung 28: Gründe für die Händedesinfektion: Eltern 56
Abbildung 29Abbildung 29Abbildung 29Abbildung 29: Gründe für die Händedesinfektion: Migrationshintergrund 57
Abbildung 30Abbildung 30Abbildung 30Abbildung 30: Gründe für die Händedesinfektion: Erwerbstätigkeit 58
Abbildung 31Abbildung 31Abbildung 31Abbildung 31: Begünstigung von Allergien durch Händewaschen: Zeitvergleich 59
Abbildung 32Abbildung 32Abbildung 32Abbildung 32: Begünstigung von Allergien durch Händewaschen (1) 60
Abbildung 33Abbildung 33Abbildung 33Abbildung 33: Begünstigung von Allergien durch Händewaschen (2) 61
Abbildung 34Abbildung 34Abbildung 34Abbildung 34: Bekanntheit von Infektionskrankheiten, die über die Hände
übertragen werden können: Zeitvergleich 64
Abbildung 35Abbildung 35Abbildung 35Abbildung 35: Bekanntheit von Infektionskrankheiten, die über die Hände
übertragen werden können (1) 65
Abbildung 36Abbildung 36Abbildung 36Abbildung 36: Bekanntheit von Infektionskrankheiten, die über die Hände
übertragen werden können (2) 66
Abbildung 37Abbildung 37Abbildung 37Abbildung 37: Ansteckungsgefahr durch Eigenberührung: Zeitvergleich 67
Abbildung 38Abbildung 38Abbildung 38Abbildung 38: Ansteckungsgefahr durch Eigenberührung (1) 68
Abbildung 39Abbildung 39Abbildung 39Abbildung 39: Ansteckungsgefahr durch Eigenberührung (2) 69
Abbildung 40Abbildung 40Abbildung 40Abbildung 40: Verzicht auf Begrüßungsformen mit Berührung - Einschätzung der
Wirksamkeit: Zeitvergleich 70
Abbildung 41Abbildung 41Abbildung 41Abbildung 41: Erregerkontakt an verschiedenen Orten 72
Abbildung 42Abbildung 42Abbildung 42Abbildung 42: Erregerkontakt in der Öffentlichkeit 74
Abbildung 43Abbildung 43Abbildung 43Abbildung 43: Einstellungen zum Nutzen des Händewaschens (1) 75
Infektionsschutz durch Hygiene
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Abbildung 44Abbildung 44Abbildung 44Abbildung 44: Einstellungen zum Nutzen des Händewaschens (2) 76
Abbildung 45Abbildung 45Abbildung 45Abbildung 45: Einschätzung der Wirksamkeit verschiedener Strategien beim Husten
oder Niesen: Zeitvergleich 78
Abbildung 46Abbildung 46Abbildung 46Abbildung 46: Einschätzung der Wirksamkeit verschiedener Strategien beim Husten
oder Niesen (1) 79
Abbildung 47Abbildung 47Abbildung 47Abbildung 47: Einschätzung der Wirksamkeit verschiedener Strategien beim Husten
oder Niesen (2) 80
Abbildung 48Abbildung 48Abbildung 48Abbildung 48: Verhalten beim Husten oder Niesen: Zeitvergleich „immer“ 81
Abbildung 49Abbildung 49Abbildung 49Abbildung 49: Verhalten beim Husten oder Niesen: Geschlecht „immer“ 82
Abbildung 50Abbildung 50Abbildung 50Abbildung 50: Verhalten beim Husten oder Niesen: Alter „immer“ 83
Abbildung 51Abbildung 51Abbildung 51Abbildung 51: Verhalten beim Husten oder Niesen: Eltern „immer“ 84
Abbildung 52Abbildung 52Abbildung 52Abbildung 52: Verhalten beim Husten oder Niesen: Bildung „immer“ 85
Abbildung 53Abbildung 53Abbildung 53Abbildung 53: Verhalten beim Husten oder Niesen: Migrationshintergrund „immer“ 86
Abbildung 54Abbildung 54Abbildung 54Abbildung 54: Verhalten beim Husten oder Niesen: medizinisches Personal „immer“ 87
Abbildung 55Abbildung 55Abbildung 55Abbildung 55: Häufigkeit der Benutzung desselben Papiertaschentuchs: Zeitvergleich 88
Abbildung 56Abbildung 56Abbildung 56Abbildung 56: Häufigkeit der Benutzung desselben Papiertaschentuchs (1) 89
Abbildung 57Abbildung 57Abbildung 57Abbildung 57: Häufigkeit der Benutzung desselben Papiertaschentuchs (2) 90
Abbildung 58Abbildung 58Abbildung 58Abbildung 58: Verzicht auf Begrüßungsformen im Krankheitsfall (1) 91
Abbildung 59Abbildung 59Abbildung 59Abbildung 59: Verzicht auf Begrüßungsformen im Krankheitsfall (2) 92
Abbildung 60Abbildung 60Abbildung 60Abbildung 60: Verzicht auf Begrüßungsformen im Krankheitsfall (3) 93
Abbildung 61Abbildung 61Abbildung 61Abbildung 61: Hygienemaßnahmen im Haushalt bei Erkrankung einer Person 95
Abbildung 62Abbildung 62Abbildung 62Abbildung 62: Hygienemaßnahmen im Haushalt bei Erkrankung einer Person:
Zeitvergleich „immer“ 96
Abbildung 63Abbildung 63Abbildung 63Abbildung 63: Hygienemaßnahmen im Haushalt bei Erkrankung einer Person:
Geschlecht „immer“ 97
Infektionsschutz durch Hygiene
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Abbildung 64Abbildung 64Abbildung 64Abbildung 64: Hygienemaßnahmen im Haushalt bei Erkrankung einer Person: Eltern
„immer“ 98
Abbildung 65Abbildung 65Abbildung 65Abbildung 65: Reinigung von Oberflächen: Zeitvergleich 99
Abbildung 66Abbildung 66Abbildung 66Abbildung 66: Reinigung von Oberflächen bei Erkrankung einer Person im Haushalt
(1) 100
Abbildung 67Abbildung 67Abbildung 67Abbildung 67: Einschätzung der Wirksamkeit von regelmäßigem Lüften: Zeitvergleich 101
Abbildung 68Abbildung 68Abbildung 68Abbildung 68: Einschätzung der Wirksamkeit von regelmäßigem Lüften (1) 102
Abbildung 69Abbildung 69Abbildung 69Abbildung 69: Einschätzung der Wirksamkeit von regelmäßigem Lüften (2) 103
Abbildung 70Abbildung 70Abbildung 70Abbildung 70: Wirksamkeit von Antibiotika: Zeitvergleich 105
Abbildung 71Abbildung 71Abbildung 71Abbildung 71: Wirksamkeit von Antibiotika (1) 106
Abbildung 72Abbildung 72Abbildung 72Abbildung 72: Wirksamkeit von Antibiotika (2) 107
Abbildung 73Abbildung 73Abbildung 73Abbildung 73: Kenntnis von Antibiotika-Resistenzen (1) 108
Abbildung 74Abbildung 74Abbildung 74Abbildung 74: Kenntnis von Antibiotika-Resistenzen (2) 109
Abbildung 75Abbildung 75Abbildung 75Abbildung 75: Mögliche Ursachen von Antibiotika-Resistenzen 110
Abbildung 76Abbildung 76Abbildung 76Abbildung 76: Mögliche Ursachen von Antibiotika-Resistenzen: Eltern „ja,
wesentliche Ursache“ 111
Abbildung 77Abbildung 77Abbildung 77Abbildung 77: Mögliche Ursachen von Antibiotika-Resistenzen: Bildung „ja,
wesentliche Ursache“ 112
Abbildung 78Abbildung 78Abbildung 78Abbildung 78: Umgang mit verschriebenen Antibiotika 114
Abbildung 79Abbildung 79Abbildung 79Abbildung 79: Umgang mit verschriebenen Antibiotika: Geschlecht „immer“ 115
Abbildung 80Abbildung 80Abbildung 80Abbildung 80: Umgang mit verschriebenen Antibiotika: Alter „immer“ 116
Abbildung 81Abbildung 81Abbildung 81Abbildung 81: Umgang mit verschriebenen Antibiotika: Eltern „immer“ 117
Abbildung 82Abbildung 82Abbildung 82Abbildung 82: Informationsbedarf zum Thema Hygiene: Zeitvergleich 119
Abbildung 83Abbildung 83Abbildung 83Abbildung 83: Informationsbedarf zum Thema Hygiene (1) 120
Abbildung 84Abbildung 84Abbildung 84Abbildung 84: Informationsbedarf zum Thema Hygiene (2) 121
Infektionsschutz durch Hygiene
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Abbildung 85Abbildung 85Abbildung 85Abbildung 85: Geeignete Informationsquellen zum Thema Hygienemaßnahmen:
Zeitvergleich „ja, geeignet“ 122
Abbildung 86Abbildung 86Abbildung 86Abbildung 86: Geeignete Informationsquellen zum Thema Hygienemaßnahmen:
Geschlecht „ja, geeignet“ 123
Abbildung 87Abbildung 87Abbildung 87Abbildung 87: Geeignete Informationsquellen zum Thema Hygienemaßnahmen:
Alter „ja, geeignet“ 124
Abbildung 88Abbildung 88Abbildung 88Abbildung 88: Geeignete Informationsquellen zum Thema Hygienemaßnahmen:
Eltern „ja, geeignet“ 125
Abbildung 89Abbildung 89Abbildung 89Abbildung 89: Geeignete Informationsquellen zum Thema Hygienemaßnahmen:
Migrationshintergrund „ja, geeignet“ 126
Abbildung 90Abbildung 90Abbildung 90Abbildung 90: Wahrnehmung des Informationsauftrags Hygiene: Zeitvergleich 127
Abbildung 91Abbildung 91Abbildung 91Abbildung 91: Wahrnehmung des Informationsauftrags Hygiene: Alter 128
Abbildung Abbildung Abbildung Abbildung 92929292: Bekanntheit der Spiegelaufkleber: Zeitvergleich 129
Abbildung 93Abbildung 93Abbildung 93Abbildung 93: Bekanntheit der Spiegelaufkleber 130
Abbildung 94Abbildung 94Abbildung 94Abbildung 94: Bekanntheit der Hygieneplakate: Zeitvergleich 131
Abbildung 95Abbildung 95Abbildung 95Abbildung 95: Bekanntheit der Hygieneplakate 132
Abbildung 96Abbildung 96Abbildung 96Abbildung 96: Bekanntheit der Erregersteckbriefe: Zeitvergleich 133
Abbildung 97Abbildung 97Abbildung 97Abbildung 97: Bekanntheit der Erregersteckbriefe 134
Abbildung 98Abbildung 98Abbildung 98Abbildung 98: Bekanntheit Infektionsschutz.de: Zeitvergleich 135
Abbildung 99Abbildung 99Abbildung 99Abbildung 99: Bekanntheit Infektionsschutz.de 136
Abbildung 100Abbildung 100Abbildung 100Abbildung 100: Genutzte Angebote auf Infektionsschutz.de 137
Infektionsschutz durch Hygiene
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STECKBRIEF ZUR STUDIE 2017
Ziele und Methoden
Projekttitel Infektionsschutz durch Hygiene – Einstellungen,
Wissen und Verhalten der Allgemeinbevölkerung
Ziele • Ermittlung von Daten als Grundlage für
eine zielgerichtete Weiterentwicklung
und Planung künftiger Maßnahmen der
BZgA zur Verbesserung des
Hygieneverhaltens in der Bevölkerung
• Evaluierung bestehender Maßnahmen
und Aktivitäten
Untersuchungsmethodik In mehrjährigen Abständen wiederholte
deutschlandweite Repräsentativbefragung der
16- bis einschließlich 85-jährigen Bevölkerung
Verfahren der Datenerhebung Auswahl der Zielpersonen über
Computergestützte Telefoninterviews (CATI)
Auswahlverfahren Auswahl der Zielpersonen über eine
Kombination von Festnetz- und
Mobilfunkstichprobe (Dual-Frame-Design)
Aufstockung der Stichprobe auf insgesamt 1.006
Erziehungsberechtigte von Kindern unter 16
Jahren
Ausschöpfung 49,0 % (Festnetzstichprobe) und 38,2 %
(Mobiltelefonstichprobe)
Stichprobengröße 4.018 Befragte
Befragungszeitraum 26. Juli bis 11. September 2017
Interviewprogrammierung,
Stichprobenziehung, Datenerhebung,
Gewichtung:
forsa. Gesellschaft für Sozialforschung und
statistische Analysen mbH
Studienplanung, Datenanalyse und
Berichterstattung:
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung,
Köln
Referat 1-11
Autoren: Dr. Andrea Rückle, Dr. Linda Seefeld,
Ute Müller, PD Dr. Oliver Ommen, Anna Platte,
Volker Stander, Peter Lang, Dr. Heidrun M.
Thaiss
Infektionsschutz durch Hygiene
9
ZUSAMMENFASSUNG
Ziel der vorliegenden, bundesweiten Repräsentativbefragung war es, das Wissen, die
Einstellungen und das Verhalten der Bevölkerung im Alter von 16 bis 85 Jahren zum Thema
Infektionsschutz durch Hygiene zu ermitteln.
Einen Fokus der Befragung bildete die Händehygiene im Alltag als eine zentrale Maßnahme für
den Infektionsschutz. Hygienemaßnahmen im Krankheitsfall waren ein weiterer Schwerpunkt
der Untersuchung.
Darüber hinaus wurden in der aktuellen Studie erstmals nicht nur Kenntnisse zur Wirksamkeit
von Antibiotika, sondern auch Wissen und Meinungen zu Antibiotika-Resistenzen sowie
insbesondere der Umgang mit verschriebenen Antibiotika beleuchtet.
HändehygienHändehygienHändehygienHändehygieneeee
Nahezu alle Befragten sind der Meinung, dass Händewaschen wahrscheinlich oder auf jeden Fall
hilft, die Übertragung von Infektionskrankheiten zu verhindern. Dabei berücksichtigt die Hälfte
die empfohlene Dauer für das Händewaschen von mindestens 20 Sekunden. Bezüglich der
Häufigkeit des Händewaschens gibt rund ein Fünftel an, dies maximal fünfmal am Tag zu tun.
Die Nutzung von Waschsubstanzen oder Seife ist nahezu durchgängig verbreitet. Zur
Händetrocknung in öffentlichen Toilettenanlagen bevorzugen rund zwei Drittel der Befragten
die aus Infektionsschutzsicht sinnvollen Papiertücher.
Nach bestimmten Tätigkeiten wird Händewaschen angeraten, um Schmierinfektionen zu
vermeiden. Die Befragung zeigt, dass sich insbesondere nach dem Toilettenbesuch sowie vor
der Zubereitung von Lebensmitteln eine große Mehrheit der Bevölkerung konsequent die
Hände wäscht. Nach dem Naseputzen bzw. Husten ist das Händewaschen jedoch nur unter
einem Drittel der Befragten verbreitet.
Als Hindernis für das Händewaschen wird oft Vergessen genannt. Auch das Gefühl, dass dies
nicht notwendig sei, ist in bestimmten Situationen ein durchaus häufig genannter Grund für die
Befragten, sich nicht die Hände zu waschen.
Infektionsschutz durch Hygiene
10
Hygiene im KrankheitsfallHygiene im KrankheitsfallHygiene im KrankheitsfallHygiene im Krankheitsfall
Das Übertragungsrisiko von Erregern kann verringert werden, wenn in die Ellenbeuge bzw. den
Ärmel oder in ein Taschentuch anstatt in die vorgehaltene Hand gehustet oder geniest wird.
Diese beiden Maßnahmen werden zwar von zwei Dritteln der Befragten als wirksam
eingeschätzt, umgesetzt werden sie jedoch nach wie vor nur von einer Minderheit. Allerdings ist
im Sinne der Infektionsprävention im Vergleich zur Befragung von 2014 eine positive Änderung
zu verzeichnen: So wird das Husten oder Niesen in die Ellenbeuge bzw. den Ärmel oder ein
Taschentuch von einem höheren Anteil, das Husten oder Niesen in die vorgehaltene Hand
hingegen von einem geringeren Anteil der Befragten praktiziert. Auch die Sensibilität für das
Ansteckungsrisiko durch Eigenberührung ist erneut angestiegen.
Bei einem Krankheitsfall im Haushalt wird jeweils von einer Mehrheit der Befragten auf Hygiene
in Bezug auf Geschirr und Besteck sowie Wäsche geachtet. Andere Empfehlungen zur
häuslichen Hygiene, wie die konsequente Reinigung von Haushaltsgegenständen oder
Oberflächen, die von der erkrankten Person berührt wurden oder die räumliche Trennung des
Erkrankten, werden von maximal einem Viertel befolgt.
Kenntnisse zu und Umgang mit AntibiotikaKenntnisse zu und Umgang mit AntibiotikaKenntnisse zu und Umgang mit AntibiotikaKenntnisse zu und Umgang mit Antibiotika
In Bezug auf die Wirksamkeit von Antibiotika bestehen nach wie vor Wissensdefizite in der
Bevölkerung. Auch wenn der Anteil der Befragten, die „richtig“ informiert sind, im Vergleich zu
der Untersuchung aus dem Jahr 2014 deutlich angestiegen ist, weiß nach wie vor lediglich die
Hälfte der Befragten, dass Antibiotika ausschließlich gegen Bakterien wirken. Von Antibiotika-
Resistenzen hat nach eigener Angabe eine deutliche Mehrheit der Befragten schon einmal
etwas gehört. Ursächlich dafür sind nach Einschätzung der Befragten vor allem die Verwendung
von Antibiotika in der Tierhaltung sowie der Einsatz beim Menschen.
Der Umgang mit verschriebenen Antibiotika ist überwiegend ordnungsgemäß. So halten sich
mindestens rund drei Viertel der Bevölkerung an die verschiedenen Hinweise zur Einnahme des
Medikaments. Auch die Aufbewahrungshinweise werden mehrheitlich beachtet. Jedoch
bewahrt ein Viertel der Befragten übrig gebliebene Antibiotika für sich oder andere
Haushaltsmitglieder auf.
Infektionsschutz durch Hygiene
11
Informationen zum InfektionsschutzInformationen zum InfektionsschutzInformationen zum InfektionsschutzInformationen zum Infektionsschutz
Persönlich sieht nur gut jeder Zehnte einen Bedarf an Informationen zum Infektionsschutz und
bekundet Interesse an weiteren Angeboten zu Infektionskrankheiten und persönlichen
Hygienemaßnahmen zum Schutz vor Grippe und ähnlichen ansteckenden Krankheiten. Eine
Schlüsselrolle kommt dabei aus Sicht der Befragten der Ärzteschaft zu.
Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass der Kenntnisstand in der Bevölkerung zum
Infektionsschutz durch Hygiene zwar generell gewachsen ist, jedoch zu einzelnen Themen nach
wie vor deutliche Wissenslücken bestehen. Hierzu zählen u.a. die Kenntnis über die empfohlene
Dauer des Händewaschens, die Kenntnis der entsprechenden Anlässe für das Händewaschen,
das Wissen über das „richtige“ Niesen und Husten, sowie die Wirksamkeit von Antibiotika.
Ziel der Aufklärungs- und Informationsarbeit der BZgA ist daher, das Wissen und Handeln der
Allgemeinbevölkerung hinsichtlich des Infektionsschutzes durch Hygiene weiter zu verbessern.
Um dieses Ziel zu erreichen, werden bestehende Maßnahmen angepasst und erweitert, sowie
zusätzlich neue Konzepte entwickelt. Im Fokus dieser Aufklärungsarbeiten steht die
niedrigschwellige Ansprache im Alltag - z.B. in Form von Merkblättern, Plakaten und Aufklebern,
die die empfohlene Praxis verdeutlichen bzw. daran erinnern.
Infektionsschutz durch Hygiene
12
1 EINLEITUNG
Um ihre Präventionsmaßnahmen im Bereich Infektionsschutz optimieren zu können, führt
die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in regelmäßigen Abständen
Repräsentativbefragungen unter der Allgemeinbevölkerung in Deutschland im Alter von 16
bis 85 Jahren durch. Der vorliegende Bericht stellt die Ergebnisse der Infektionsschutzstudie
2017 vor. Er beschreibt die vorhandenen Meinungen, Einstellungen und Verhaltensweisen
bezüglich Hygiene und etwaige Veränderungen zu den Untersuchungen aus den Jahren 2014
und 2012.
Gesundheitliche Aufklärung liegt im Interesse staatlicher Gesundheitspolitik und wird in
Deutschland als eine übergreifende Aufgabe von allen staatlichen Ebenen unter Einbindung der
Betroffenen durchgeführt. Die BZgA nimmt diese Aufgabe auf Bundesebene als Fachbehörde im
Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) wahr.
Die BZgA leistet einen Beitrag dazu, Wissen, Einstellungen und Fähigkeiten der Menschen zu
stärken, sich gesund zu verhalten, Risiken zu erkennen und zu vermeiden und so für die eigene
und die Gesundheit anderer Verantwortung zu übernehmen.
Einer der Aufklärungsschwerpunkte ist der Infektionsschutz. Zu den Aufgaben der BZgA gehört
es, die Bevölkerung über Infektionskrankheiten und die Möglichkeiten zu deren Verhütung
(Prävention) zu informieren. Vor vielen Infektionskrankheiten bieten Impfungen einen
wirksamen Schutz: bei einigen dieser Erkrankungen tragen Hygienemaßnahmen ergänzend dazu
bei, deren Ausbreitung einzudämmen. Bei zahlreichen anderen ansteckenden
Infektionskrankheiten stehen ausschließlich Hygienemaßnahmen für den Infektionsschutz zur
Verfügung.
Anliegen der BZgA in diesem Bereich ist es, die Bevölkerung auf der Basis gesicherter
Informationen zu befähigen und zu motivieren, informierte Entscheidungen zum eigenen
Schutzverhalten zu treffen und zu verfolgen. Die Umsetzung der Grundregeln eines
gesundheitsbewussten Hygieneverhaltens und die Erhöhung der Durchimpfungsraten in der
Bevölkerung sind dabei die wichtigsten Ziele.
Um ihre Aufklärungsarbeit optimieren zu können, führt die BZgA in regelmäßigen Abständen
Repräsentativbefragungen zum Infektionsschutz unter der Allgemeinbevölkerung in
Deutschland im Alter von 16 bis 85 Jahren durch. Die erhobenen Daten dienen einer
zielgerichteten Weiterentwicklung und Planung künftiger Maßnahmen zur Verbesserung des
Schutzverhaltens.
In den Jahren 2012 und 2014 waren sowohl die Themen Impfen als auch Hygiene Gegenstand
der Befragungen; im Jahr 2016 lag der Fokus auf dem Thema Impfen. Thema der vorliegenden
Infektionsschutz durch Hygiene
13
Studie 2017 sind Einstellungen und Kenntnisse zum Infektionsschutz durch Hygiene sowie die
Umsetzung von Hygieneregeln. Dabei wurde die Befragungsmethodik weitestgehend
beibehalten und der Fragenpool gegenüber den früheren Befragungen präzisiert und erweitert.
Einer der Schwerpunkte der Infektionsstudie 2017 zum Thema Hygiene war es, signifikante
Änderungen im Kenntnisstand, den Einstellungen und dem Verhalten der Allgemeinbevölkerung
im Vergleich zu den früheren Befragungswellen zu erfassen. Sofern identische Fragestellungen
vorlagen, wurden die Ergebnisse der aktuellen Untersuchung mittels inferentieller statistischer
Methoden mit den Ergebnissen aus den Studien 2014 und 2012 verglichen. Hierzu wurde ein
Test auf Gleichheit der Ergebnisse 2017 gegenüber 2014 durchgeführt (Gauß-Test bzw. Z-Test
für unabhängige Stichproben mit p<0,05).
Unterschiede zwischen den Analysegruppen wurden unter Verwendung multipler paarweiser
Vergleiche (ebenfalls Gauß-Tests mit p<0,05) auf Signifikanz geprüft. Diese werden nur dann im
Text hervorgehoben, wenn sie signifikant sind.
Ein weiterer Schwerpunkt war, mögliche Besonderheiten in Haushalten mit Kindern unter 16
Jahren und insbesondere in Familien mit Kindern bis zum Alter von 5 Jahren zu erfassen, um bei
Bedarf das Aufklärungsangebot anpassen bzw. erweitern zu können.
Der vorliegende deskriptive Forschungsbericht beschreibt die Durchführung der
Repräsentativbefragung 2017 unter 4.018 Personen im Alter zwischen 16 und 85 Jahren und
stellt die zentralen Ergebnisse der Studie vor.
Im Mittelpunkt standen das Händewaschen als zentrale Hygienemaßnahme für den
Infektionsschutz im Alltag (Kapitel 3) sowie die Hygiene im Krankheitsfall (Kapitel 4).
Dargestellt werden zunächst die Ergebnisse zur Häufigkeit des Händewaschens in der
Bevölkerung (3.1), zu den Anlässen (3.2) und möglichen Hinderungsgründen (3.3) sowie zur
Umsetzung der wichtigsten Grundregeln beim Händewaschen (3.4 bis 3.7). Darüber hinaus
werden die Nutzung von Händedesinfektionsmitteln (3.8 bis 3.9) und die Einstellung zur
Begünstigung von Allergien durch Händewaschen (3.10) beleuchtet.
Im Anschluss daran folgen die Ergebnisse zu den Kenntnissen und Einstellungen bezüglich
möglicher Ansteckungsrisiken und zum Nutzen des Händewaschens (4.1). Weiterer
Schwerpunkt ist die Beurteilung und Umsetzung von Hygienemaßnahmen im Krankheitsfall.
Dazu zählen das Husten und Niesen (4.2), Begrüßungsformen mit Körperkontakt (4.3),
Hygienemaßnahmen im Haushalt (4.4) und das regelmäßige Lüften (4.5). Ergänzend werden die
Kenntnisse zum Thema Antibiotika dargestellt (4.6).
Abschließend werden Informationsbedarf und bevorzugte Informationsquellen zum Thema
Hygiene (5.1) sowie die Bekanntheit der BZgA-Angebote in der Bevölkerung (5.2 und 5.3)
beschrieben.
Infektionsschutz durch Hygiene
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2 METHODIK
Um die Vergleichbarkeit der Ergebnisse der einzelnen Befragungswellen (2012, 2014 und 2017)
zu gewährleisten, wurden das Erhebungsverfahren, das Auswahlverfahren, das
Erhebungsinstrument sowie die Interviewerschulung und der Interviewereinsatz weitestgehend
konstant gehalten.
Im folgenden Abschnitt wird das methodische Vorgehen der Befragung beschrieben. Dies
umfasst die Grundgesamtheit und das Auswahlverfahren, die Gewichtung der
Stichprobenergebnisse, die Durchführung der Interviews sowie die Erhebungsstatistik und
Stichprobenausschöpfung.
2.1 Grundgesamtheit und Auswahlverfahren
Im Folgenden werden neben der Grundgesamtheit und dem Auswahlverfahren auch die
Aufstockung der Stichprobe für diese Befragung beschrieben.
2.1.1 Grundgesamtheit
Die Grundgesamtheit der Untersuchung umfasst alle in der Bundesrepublik Deutschland in
Privathaushalten lebenden, deutschsprachigen Personen im Alter von 16 bis 85 Jahren (mit
ausreichend deutschen Sprachkenntnissen). 1
2.1.2 Auswahlverfahren
Das Auswahlverfahren wurde so gewählt, dass von den Stichprobenergebnissen auf die
Zielpopulation verallgemeinert werden kann.
1 Die Gruppe der Befragten mit Migrationshintergrund setzt sich in der vorliegenden Studie nur aus Personen
zusammen, die über ausreichende Deutschkenntnisse verfügen, um an einer telefonischen Befragung teilnehmen
zu können. Migranten, die nicht über ausreichende Deutschkenntnisse verfügen, bleiben somit unberücksichtigt.
Daher kann die Gesamtheit der Migranten in Deutschland in dieser Studie nicht abgebildet werden.
Infektionsschutz durch Hygiene
15
Um auch Personen in die Untersuchung einzubeziehen, die ausschließlich über Mobiltelefone
erreichbar sind, wurde für die vorliegende Studie die Auswahl der Zielpersonen über eine
Kombination von Festnetz- und Mobilfunkstichprobe realisiert, d. h. im so genannten Dual-
Frame-Design. Die Interviews wurden in dem Modus durchgeführt, in dem der Kontakt
hergestellt wurde.
Die Auswahl der Befragungspersonen in der Festnetzstichprobe erfolgte durch eine mehrstufige
Zufallsstichprobe auf Basis des Telefonstichproben-Systems des Arbeitskreises Deutscher Markt-
und Sozialforschungsinstitute (ADM). Zur Auswahlgesamtheit zählen alle Personen der
Grundgesamtheit mit Telefon im Haushalt. Die Auswahlgrundlage des ADM-Telefonstichproben-
Systems ist das sogenannte ADM Telefon-Mastersample.
Kernstück des ADM-Telefon-Mastersamples ist eine künstlich erzeugte Obermenge von
Ziffernfolgen, die alle relevanten, also eingetragenen und nicht eingetragenen Telefonnummern
enthält und aus der uneingeschränkt zufällig ausgewählt wird. Im Unterschied zu dem in den
USA praktizierten „random digit dialing“ berücksichtigt dieses Design die uneinheitliche Struktur
von Telefonnummern in Deutschland, indem deren Blockstrukturen in allen Gemeinden
berücksichtigt werden. Hierdurch ist es möglich, bei der Generierung der Ziffernfolgen die
Anzahl nicht-existenter Telefonanschlüsse überschaubar zu halten. Das ADM Telefon-
Mastersample2 umfasst derzeit 127,8 Mio. Telefonnummern (davon 16,76 Mio. in einem
öffentlichen Telefonnummernverzeichnis eingetragene Nummern), die – bei gleicher
Auswahlwahrscheinlichkeit – das Universum aller möglichen Festnetznummern bilden.
Im Rahmen der letzten Auswahlstufe ermittelten die Interviewer in den ausgewählten
Haushalten die zu befragende Person. Dies erfolgte mit Hilfe der sogenannten
Geburtstagsmethode: Hier fragt der Interviewer diejenige Person, die nach der Haushaltsanwahl
als erste ans Telefon geht, wer – bezogen auf die Grundgesamtheit – im Haushalt als letzter
Geburtstag hatte. Kann die so ausgewählte Zielperson nicht sofort interviewt werden, wird ein
Termin vereinbart. Eine Befragung von Ersatzpersonen des ausgewählten Haushaltes ist nicht
zulässig, da dies gegen das Prinzip einer reinen Zufallsauswahl verstoßen würde. Kann die
Zielperson nicht befragt werden, fällt der Haushalt als Erhebungseinheit ganz aus. Diese
Methode ermöglicht eine reine Zufallsauswahl, bei der alle zum Haushalt gehörenden Personen
der Grundgesamtheit die gleiche Chance haben, in die Stichprobe zu gelangen.
Die Auswahl der Befragungspersonen in der Mobilfunkstichprobe der vorliegenden Studie
erfolgte durch eine mehrstufige Zufallsstichprobe auf Basis des 2005 von der
Arbeitsgemeinschaft Stichproben des ADM aufgebauten und jährlich aktualisierten
Auswahlrahmens für Mobiltelefonie. Zur Auswahlgesamtheit zählen alle Personen der
Grundgesamtheit, die über ein Mobiltelefon erreichbar sind.
2 ADM-Auswahlgrundlage Festnetz; Aktualisierung CATI 2017 (www.adm-ev.de/telefonbefragungen)
Infektionsschutz durch Hygiene
16
Der ADM-Auswahlrahmen für Mobiltelefonie umfasst künstlich, auf Basis der Angaben der
Bundesnetzagentur zu vergebenen Nummernblöcken, generierte Nummernfolgen, die alle
relevanten, also eingetragenen und nicht eingetragenen Mobilfunknummern enthalten und aus
der uneingeschränkt zufällig ausgewählt wird. Im Unterschied zur Festnetzstichprobe ist für
diese Nummern keine Regionalisierung verfügbar. Lediglich die Angabe zum Provider erlaubt
eine Schichtung, da die Provider regionale Schwerpunkte aufweisen. Der ADM-Auswahlrahmen
für Mobiltelefonie3 umfasst derzeit 340,2 Mio. Mobilfunknummern (davon 1,9 Mio. in einem
öffentlichen Telefonnummernverzeichnis eingetragene Nummern).
Da es sich bei der Mobilfunkstichprobe – anders als bei der Festnetzstichprobe – um eine
Personenstichprobe handelt, wird die den Anruf annehmende Person interviewt, sofern sie zur
Grundgesamtheit gehört. Kann diese Person das Interview zu dem Zeitpunkt nicht durchführen,
wird ein Termin vereinbart. Es erfolgt keine Befragung von Ersatzpersonen.
2.1.3 Aufstockung der Stichprobe
Die Studie soll auch belastbare Aussagen über Erziehungsberechtigte von Kindern zwischen 0
und 15 Jahren ermöglichen. Die Teilgruppe der Mütter und Väter von unter 16-jährigen Kindern
wurde um 456 Fälle auf insgesamt 1.006 Fälle aufgestockt, um auch mögliche Unterschiede
innerhalb dieser Subgruppe analysieren zu können. Die Ermittlung der Gruppe der
Erziehungsberechtigten von Kindern zwischen 0 und 15 Jahren4 erfolgte über ein Screening im
Rahmen der täglichen bevölkerungsrepräsentativen telefonischen Mehrthemenumfrage
forsa.omniTel®.5
3 ADM-Auswahlgrundlage Mobilfunk; Aktualisierung CATI 2016 (www.adm-ev.de/telefonbefragungen)
4 im Folgenden auch kurz „Eltern“ genannt
5 Das Dual-Frame-Design wird auch bei der Auswahl der Befragten für die Mehrthemenumfrage forsa.omniTel®
umgesetzt, bei der werktäglich repräsentativ ausgewählte deutschsprachige Personen ab 14 Jahren in der
Bundesrepublik Deutschland anhand von computergestützten Telefoninterviews befragt werden.
Infektionsschutz durch Hygiene
17
2.2 Gewichtung
Die Gewichtung der Stichprobenergebnisse der vorliegenden Studie erfolgte auf Grundlage der
amtlichen Bevölkerungsfortschreibung und des Mikrozensus des Statistischen Bundesamtes.
Die in Folge der Aufstockung der Stichprobe höheren Auswahlwahrscheinlichkeiten für Eltern 0-
bis 15-jähriger Kinder wurden im Rahmen der Datenanalyse durch eine Gewichtung wieder
ausgeglichen.
Darüber hinaus kam nicht in allen von den Interviewern angerufenen Haushalten und mit allen
ausgewählten Zielpersonen ein Interview zustande. Solche ausfallbedingten
Strukturverzerrungen der Stichprobe wurden durch nachträgliche Gewichtung ausgeglichen.
Die Zusammensetzung der Gesamtstichprobe aus Festnetz- und Mobilfunkstichprobe im Dual-
Frame-Ansatz erforderte zudem eine Design-Gewichtung, die unterschiedliche
Auswahlwahrscheinlichkeiten korrigiert und die beiden Stichproben miteinander kombiniert.
Unter der Annahme, dass die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person in beiden Teilstichproben
ausgewählt wird, vernachlässigbar ist - bzw. die Person in keinem Fall doppelt befragt wird - setzt
sich die Gesamtauswahlwahrscheinlichkeit zusammen aus der Wahrscheinlichkeit, für ein
Festnetzinterview und der Wahrscheinlichkeit, für ein Mobilfunkinterview ausgewählt zu
werden. Die Personen haben in Abhängigkeit von der Zahl der Rufnummern, unter denen sie im
jeweiligen Modus erreichbar sind, eine unterschiedliche Auswahlchance.
Diese unterschiedlichen Auswahlwahrscheinlichkeiten wurden durch die Design-Gewichtung
ausgeglichen. Zudem wurde durch die Design-Gewichtung das Mischverhältnis der beiden
Stichprobenarten über ihren jeweiligen Auswahlsatz einbezogen. Bei einer reinen
Festnetzstichprobe muss der Auswahlsatz (Zahl der realisierten Interviews/Gesamtzahl der
Festnetzrufnummern im Auswahlrahmen) für eine Gewichtung nicht berücksichtigt werden, da
dieser für alle Befragten gleich ist. Im Dual-Frame-Design hängt die Auswahlwahrscheinlichkeit
einer Person auch vom Mischverhältnis der Stichprobenarten im Zusammenwirken mit der
persönlichen Erreichbarkeit in dem jeweiligen Modus ab. Für die Berechnung der Auswahlsätze
legt forsa ein Verhältnis der Gesamtzahl von Festnetz- zu Mobilfunknummern, über die die
Personen der Grundgesamtheit der Studie erreichbar sind, von 1:1,5 zugrunde.
Infektionsschutz durch Hygiene
18
2.3 Durchführung der Interviews
Dieses Kapitel liefert Informationen über den Befragungszeitraum und die Anzahl der
durchgeführten Interviews, die Befragungsmethodik, das genutzte Untersuchungsinstrument
sowie die Interviewerschulung.
2.3.1 Befragungszeitraum und Anzahl der durchgeführten Interviews
Die Erhebung fand in der Zeit zwischen dem 26. Juli und 11. September 2017 statt. Insgesamt
wurden 4.018 Interviews realisiert.
2.3.2 Befragungsmethode
Die Befragung wurde mit Hilfe computergestützter Telefoninterviews durchgeführt (CATI =
Computer Assisted Telephone Interviewing). Sowohl das Auswahl- und Erhebungsverfahren, als
auch die Interviewer unterliegen bei Telefoninterviews einer permanenten Qualitätskontrolle.
Diese Kontrolle trägt maßgeblich dazu bei, eine hohe Messgenauigkeit zu erzielen. Mögliche
Fehlerquellen einer Umfrage, wie die Befragtenauswahl oder mögliche Interviewereinflüsse,
können aufgrund der Organisation des Interviewprozesses in einer zentralen Einrichtung
effektiver kontrolliert werden. Durch die unmittelbare Beaufsichtigung im Rahmen der
kontinuierlichen Supervision können beispielsweise Fehler in der Intervieweinleitung oder der
Art und Weise, wie eine Frage gestellt wird, sofort behoben werden.
Die Telefoninterviews werden bei forsa computergestützt mit Hilfe eines CATI-Systems
durchgeführt. Der Interviewer gibt dabei die Antworten über einen Bildschirm direkt in den
Computer ein. Der Frageablauf ist vorprogrammiert, der Interviewprozess wird unmittelbar vom
Computer gesteuert. Plausibilitätskontrollen werden automatisch bereits während des
Interviews durchgeführt. Dadurch ist gewährleistet, dass die Antworten gültig und konsistent mit
den Antworten auf vorangegangene Fragen sind.
Fragefolge, Antwortüberprüfung und Filteranordnung werden durch den Computer
übernommen. Durch die Anwendung des CATI-Systems können somit Interviewerfehler, die mit
dem Überlesen oder Überschlagen oder mit falschem Protokollieren von Antworten verbunden
wären, ausgeschlossen werden. D. h. das CATI-System entlastet den Interviewer in der
Befragungssituation, wodurch sich der Interviewer voll und ganz auf das Interview selbst
Infektionsschutz durch Hygiene
19
konzentrieren kann. Die Verwaltung von Terminen, die mit den zu befragenden Personen in den
Haushalten vereinbart werden müssen, wird automatisch vom Computer übernommen. Zur
vorgeschriebenen Zeit werden diese Termine vom Computer einem frei verfügbaren Interviewer
zugewiesen. Die Steuerung erneut anzurufender Haushalte erfolgt ebenfalls mit Hilfe des
Computers. Insgesamt werden über 10 Kontaktversuche unternommen, um den ausgewählten
Haushalt bzw. die ausgewählte Befragungsperson zu erreichen. In Kombination mit einer
Variation der Anrufzeiten lassen sich auf diese Weise insbesondere Personen, die seltener zu
Hause sind oder längere Zeit (beispielsweise wegen einer Reise oder Krankheit) abwesend sind,
besser erreichen. Dies wirkt sich günstig auf die Ausschöpfungsquote und die damit
einhergehende Datenqualität der Studie aus.
2.3.3 Untersuchungsinstrument
Forsa erhielt von der BZgA eine schriftliche Version des Fragebogens. Die endgültige Version
wurde gemeinsam mit forsa erarbeitet und abgestimmt. Auf der Basis dieses Fragebogens
wurde der Computerfragebogen programmiert und an das CATI-System angepasst.
Für die aktuelle Befragung wurde das Erhebungsinstrument von 2014 verändert übernommen.
So wurde der Fragenblock zum Impfen 2017 nicht gestellt. Im Fragenblock zum Thema Hygiene
wurden mehrere Fragen neu hinzugefügt (34 Fragen) sowie eine Frage aus der Erhebung 2012,
die im Jahr 2014 nicht gestellt wurde, in modifizierter Form wieder aufgenommen. Die
Formulierungen einiger weniger Fragen wurden leicht abgeändert oder ergänzt.
Im Rahmen eines Pretests mit 50 Befragungspersonen wurde zum einen die Gesamtdauer des
Interviews (Nettozeit) gemessen. Zum anderen wurde überprüft, ob die neuen Fragen von den
Befragten verstanden werden und wie sich die Änderungen bestimmter Fragen oder
Antwortvorgaben auf die Ergebnisse auswirken.
Im Zusammenhang mit der Bewertung der Tauglichkeit eines Erhebungsinstrumentes ist auch
die Betrachtung der Item-Nonresponse-Raten (d. h. der Anteil der Personen, die eine Frage nicht
beantwortet haben) wichtig. Die Nichtbeantwortung einzelner Fragen tritt etwa auf, wenn eine
Frage als zu persönlich empfunden wird, wenn eine Frage nicht verstanden wird, wenn die
Absicht der Frage nicht nachvollzogen werden kann, wenn eine Frage aufgrund fehlender
Informationen nicht beantwortet werden kann oder wenn die Motivation fehlt, bestimmte,
möglicherweise anspruchsvolle oder kritische Fragen zu beantworten. Die Item-Nonresponse-
Raten sind bei der durchgeführten Befragung insgesamt sehr gering. Dennoch wurden, wie bei
jeder Umfrage, die auf Freiwilligkeit der Teilnahme basiert, auch bei der vorliegenden
Untersuchung nicht alle Fragen von jedem Befragten beantwortet.
Infektionsschutz durch Hygiene
20
2.3.4 Interviewerschulung
Neben der Überwachung und Kontrolle des Interviewprozesses spielt die Schulung der
Interviewer eine zentrale Rolle für die Datenqualität.
Die Interviewerschulung ist grundsätzlich in drei Phasen eingeteilt:
1) Allgemeine bzw. einführende Schulung
2) Technische Schulung
3) Studienspezifische Schulung
Im Rahmen der durchgeführten Untersuchung wurden besonders erfahrene Interviewer
eingesetzt. Zu großen Teilen wurden ferner Interviewer eingesetzt, die schon bei
vorhergehenden Untersuchungen für die BZgA zum Interviewerstab gehörten. Um
Interviewerfehler zu vermeiden und eine hohe Datenqualität zu garantieren, wurden die
eingesetzten Interviewer vorab intensiv geschult.
Neben der allgemeinen Erläuterung des Forschungskontexts wurden bei der studienspezifischen
Schulung die Besonderheiten der Einleitungsphase des Interviews eingehend behandelt. Die
Einleitungsphase des Interviews ist besonders wichtig, um die potenziellen Befragungspersonen
von der Glaubwürdigkeit und Seriosität des Anrufes zu überzeugen6. Es wurde daher trainiert,
wie die Interviewer im Falle von Rückfragen reagieren können und sollten. Da bestimmte
Nachfragen in der Einleitung typisch sind, wurden dafür Beantwortungsvorschläge bereitgestellt.
Die Interviewer durften den Auftraggeber, also die Bundeszentrale für gesundheitliche
Aufklärung (BZgA), Köln, nennen. Somit hatten die Interviewer auch die Möglichkeit, im Rahmen
ihrer Einleitung darauf hinzuweisen, dass die Ergebnisse der Befragung helfen, die
Aufklärungsarbeit der BZgA zu unterstützen, und dass die Ergebnisse unter anderem dazu
dienen, die Arbeit der Bundeszentrale bevölkerungsnah zu gestalten und entsprechend zu
optimieren.
Im Rahmen der Schulung für die durchgeführte Studie wurde auf die Zusicherung der
Vertraulichkeit der erhobenen Daten sowie auf die Relevanz der Geburtstagsmethode nochmals
intensiv eingegangen.
6 Die praktische Umfrageforschung beruht auf der langjährigen Erfahrung der Umfrageinstitute, aber auch auf einer
Vielzahl von systematischen und experimentellen Studien, so auch zur Formulierung von Einstiegstexten bei
Umfrage-Interviews. Einige dieser Studien versuchen, die Ergebnisse der Forschung zusammenfassend oder
verallgemeinernd darzustellen, beispielsweise: Couper, M. P. (1994). Survey introductions and data quality. Public
Opinion Quarterly, 61, 317-338 oder De Leeuw, E. D. und Hox, J. J.(2004). I am not selling anything: 29 Experiments
in telephone introductions. International Journal of Public Opinion Research, 16, 464-473.
Infektionsschutz durch Hygiene
21
Im Anschluss an diese Schulung wurde der gesamte Fragebogen sukzessive im Rahmen einer
Testversion am Bildschirm durchgegangen. Verständnisschwierigkeiten und speziell bei einzelnen
Fragen zu beachtende Punkte wurden intensiv besprochen.
Infektionsschutz durch Hygiene
22
2.4 Erhebungsstatistik und Stichprobenausschöpfung
Dieser Absatz beschreibt die Erhebungsstatistik der vorliegenden Studie sowie die Ausschöpfung
und die Zusammensetzung der zugrundeliegenden Stichprobe.
2.4.1 Erhebungsstatistik
Die Realisierung der 4.018 Interviews erfolgte an 35 Befragungstagen. Im Durchschnitt wurden
somit pro Tag 115 Interviews durchgeführt. Insgesamt wurden 182 Interviewer für die Befragung
eingesetzt.
Die durchschnittliche Interviewzeit lag bei 24,4 Minuten (Nettointerviewzeit).
Infektionsschutz durch Hygiene
23
2.4.2 Ausschöpfung der Stichprobe
Das folgende Protokoll weist entsprechend den Richtlinien des ADM-Telefonstichprobensystems
die Ausschöpfung der Stichprobe aus:
TABELLE 1: Ausschöpfung der Stichprobe 2017 (ohne Aufstockung7 der Eltern)
Festnetz Mobil
% Anzahl % Anzahl
Bruttoansatz 100 11.536 3.266
Qualitätsneutrale kein Anschluss/ Fax, Modem 41,5 4.789 38,2 1.246
Ausfälle kein Privathaushalt 2,8 323 0,0 0
Zielperson spricht kein Deutsch 1,3 150 2,1 70
Zielperson ist nicht in der Lage 1,2 138 0,8 26
keine Zielperson (im Haushalt) 2,8 322 1,8 58
Gesamt 49,6 5.722 42,9 1.400
Nettostichprobe 100 5.814 100 1.866
Systematische Verweigerung 31,3 1.822 17,5 327
Ausfälle Anrufbeantworter 5,1 295 32,0 597
Zielperson nicht erreicht 8,9 517 8,3 154
Zielperson verreist 3,8 222 2,0 38
Abbruch 1,9 109 2,0 37
Gesamt 51,0 2.965 61,8 1.153
Ausschöpfung der
Nettostichprobe
49,0 2.849 38,2 713
Zur Bruttostichprobe gehören alle Haushalte bzw. Telefonnummern, die aufgrund des
Auswahlverfahrens ausgewählt wurden. Insgesamt waren dies 11.536 (Festnetz) bzw. 3.266
(Mobil) Nummern.
Zu den qualitäts- bzw. wertneutralen Stichprobenausfällen gehören u. a. alle Fälle, in denen ein
Interview nicht durchgeführt werden kann, weil die Telefonnummer bzw. der Telefonanschluss
nicht existierte, weil die erreichten Personen nicht zur Grundgesamtheit zählten oder weil die
Zielperson aufgrund von Krankheit oder Alter zum Interview nicht in der Lage war.
Zu den systematischen Ausfällen gehören u. a. die Fälle, in denen die Zielperson das Interview
verweigerte oder abgebrochen hat. Angesichts der Länge der Interviews und der Komplexität
7 Nicht berücksichtigt sind hier die 456 Befragten aus der Aufstockungsstichprobe (Eltern 0- bis 15-jähriger Kinder,
vgl. 2.1.3).
Infektionsschutz durch Hygiene
24
des Fragebogens konnte mit 1,9 bzw. 2,0 Prozent in beiden Stichproben eine geringe
Abbruchquote erzielt werden.
Die Verweigerungsrate beträgt bei der Festnetzstichprobe 31,3 Prozent und bei der
Mobilstichprobe 17,5 Prozent. Die geringere Verweigerungsrate bei der Mobilfunkstichprobe ist
u. a. dadurch bedingt, dass es sich bei der Mobilstichprobe um eine Personenstichprobe
handelt. Verluste durch einen möglichen „Umweg“ über eine Kontaktperson treten nicht auf, da
die erreichte Person der zu befragenden Person entspricht.
Die Ausschöpfungsrate gibt das Verhältnis von ausgewerteten Interviews zur bereinigten, d. h.
um die neutralen Ausfälle verminderten, Ausgangsstichprobe an und liegt bei der
Festnetzstichprobe bei 49,0 Prozent. Die Ausschöpfung bei der Mobilstichprobe wird durch den
hohen Anteil an Anrufbeantwortern deutlich verringert. Insgesamt konnte hier eine
Ausschöpfung von 38,2 Prozent erzielt werden.
Infektionsschutz durch Hygiene
25
2.4.3 Zusammensetzung der Stichprobe
Die Stichprobe setzt sich wie folgt aus den Dimensionen Ost/West8, Geschlecht, Alter,
Migrationshintergrund, Bildung und Kinder im Haushalt zusammen:
TABELLE 2: Zusammensetzung der Stichprobe (ohne Aufstockung)
%%%%
Wohnort West inklusive Berlin 84
Ost 16
Geschlecht männlich 50
weiblich 50
Alter 16-29 Jahre 21
30-44 Jahre 18
45-59 Jahre 27
60-85 Jahre 33
Migrationshintergrund ja 24
nein 76
Bildung Hauptschule 30
mittlerer Abschluss 34
Abitur, Studium 36
Kinder im Haushalt Kinder unter 16 im Haushalt 17
Kinder bis 2 im Haushalt 3
Kinder 3 bis 6 Jahre im Haushalt 5
Kinder 7 bis 12 Jahre im Haushalt 9
Kinder 13 bis 15 Jahre im Haushalt 7
8 Wohnsitz
Infektionsschutz durch Hygiene
26
3 HÄNDEHYGIENE IM ALLTAG
Die Hände sind die häufigsten Überträger von ansteckenden Infektionskrankheiten.
Regelmäßiges und gründliches Händewaschen ist eine einfache und effektive Maßnahme, die
Weiterverbreitung von Krankheitserregern zu unterbinden und dabei gleichzeitig sich und
andere vor Ansteckung zu schützen.
Vor diesem Hintergrund wird regelmäßiges und gründliches Händewaschen, unabhängig von
einer sichtbaren Verschmutzung der Hände, in verschiedenen Alltagssituationen empfohlen,
insbesondere, nachdem man nach Hause kommt, vor der Zubereitung von Speisen und vor dem
Essen, nach dem Besuch der Toilette, nach dem Naseputzen, Husten oder Niesen, nach dem
Kontakt mit Tieren sowie bei Kontakt mit Kranken.
Eine effektive Händehygiene setzt außerdem die Einhaltung einiger Grundregeln beim
Händewaschen voraus. Dazu zählt die Mindestdauer von 20 Sekunden. Die Hände sollten
befeuchtet, komplett eingeseift, unter fließendem Wasser abgespült und anschließend
sorgfältig abgetrocknet werden. In besonderen Situationen kann zudem der Einsatz von
Händedesinfektionsmitteln sinnvoll sein.
Die BZgA klärt über die richtige Händehygiene auf und stellt vielfältige Informationsangebote
rund um das Händewaschen für verschiedene Anlässe zur Verfügung. Um das Angebot dem
Bedarf anpassen zu können, sind Daten zum Verhalten der Bevölkerung in Bezug auf die
Händehygiene und zu Lücken in der Umsetzung der Empfehlungen eine wichtige Grundlage.
Im Folgenden werden die Ergebnisse zur Häufigkeit des Händewaschens im Alltag (3.1) und bei
verschiedenen Anlässen (3.2) sowie mögliche Hinderungsgründe für das Händewaschen (3.3)
dargestellt. Wichtiger Schwerpunkt ist die Umsetzung der Grundregeln des richtigen
Händewaschens (3.4 bis 3.7). Darüber hinaus werden die Nutzung von
Händedesinfektionsmitteln (3.8) und die Einstellung zur Begünstigung von Allergien durch
Händewaschen (3.9) beleuchtet.
Infektionsschutz durch Hygiene
27
3.1 Häufigkeit des Händewaschens
Um zu vermeiden, dass Krankheitserreger über verunreinigte Hände übertragen werden, ist es
wichtig, sich regelmäßig die Hände zu waschen. Regelmäßige Händehygiene ist jedoch nicht für
alle Befragten selbstverständlich. Fast jeder Fünfte (18 %) gibt an, sich die Hände an einem
normalen Tag höchstens fünfmal zu waschen.
Der Anteil derjenigen, die angeben, ihre Hände über zwanzigmal am Tag zu waschen, ist im
Vergleich zur Befragung aus dem Jahr 2014 geringfügig angestiegen. Ansonsten zeigen sich
keine signifikanten Unterschiede zwischen den Ergebnissen der beiden Messungen.
Abbildung 1: Häufigkeit Händewaschen: Zeitvergleich
*) signifikanter Unterschied (insgesamt 2017/2014)
Basis: 2017: 4.018 Befragte, 2014: 4.491 Befragte, 2012: 4.483 Befragte Angaben in Prozent
Was schätzen Sie, wie oft waschen Sie sich an einem ganz normalen Tag die Hände?
18
19
16
41
41
44
28
30
28
12
9
11
1
1
1
bis zu 5-mal 6- bis 10-mal 11- bis 20-mal über 20-mal
weiß nicht
MittelMittelMittelMittel----wertwertwertwert
2017201720172017
2014201420142014
2012201220122012
14
13
14
*)
Infektionsschutz durch Hygiene
28
Überdurchschnittlich häufig waschen Männer sowie Befragte beider Geschlechter im Alter von
16 bis 20 Jahren sich höchstens fünfmal am Tag die Hände.
Zwischen Eltern von jüngeren Kindern bis 5 Jahre und Müttern bzw. Vätern von 6-bis 15-
jährigen Kindern zeigen sich keine signifikanten Unterschiede. Dies gilt auch für den Vergleich
von Eltern jüngerer Kinder bis 5 Jahre und Personen, die nicht für Kinder in diesem Alter
erziehungsberechtigt sind.
Abbildung 2: Händewaschen - Häufigkeit (1)
Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent
Was schätzen Sie, wie oft waschen Sie sich an einem ganz normalen Tag die Hände?
18
24
11
37
14
19
14
18
13
18
14
41
45
38
45
39
39
40
44
42
41
43
28
22
34
14
35
28
29
28
35
28
29
12
8
16
3
11
14
17
8
8
12
14
1
1
1
1
1
2
2
1
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt
Männer
Frauen
16- bis 20-Jährige
21- bis 29-Jährige
30- bis 44-Jährige
45- bis 59-Jährige
60- bis 85-Jährige
Eltern von Kindern bis 5 Jahre
keine Kinder bis 5 Jahre
Eltern von Kindern von 6 bis 15 Jahren
bis zu 5-mal 6- bis 10-mal 11- bis 20-mal über 20-mal
14141414
12
16
9
14
15
16
13
13
14
14
MittelMittelMittelMittel----wertwertwertwert
weiß nicht
Infektionsschutz durch Hygiene
29
Berufsbedingt liegt die Häufigkeit des Händewaschens bei Befragten, die im medizinischen
Bereich tätig sind und Patientenkontakt haben, deutlich höher als im Durchschnitt.
Abbildung 3: Händewaschen - Häufigkeit (2)
Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent
Was schätzen Sie, wie oft waschen Sie sich an einem ganz normalen Tag die Hände?
18
20
14
20
19
18
16
20
13
41
42
38
44
39
42
38
45
28
28
22
32
28
27
28
29
27
30
12
16
14
8
14
12
17
6
28
1
2
1
2
1
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt
Hauptschule
mittlerer Abschluss
Abitur/Studium
mit Migrationshintergrund
ohne Migrationshintergrund
erwerbstätig
nicht erwerbstätig
medizinisches Personal
weiß nicht
14141414
15
15
12
15
14
16
12
21
MittelMittelMittelMittel----wertwertwertwertbis zu 5-mal 6- bis 10-mal 11- bis 20-mal über 20-mal
Infektionsschutz durch Hygiene
30
Haustierbesitzer geben häufiger als Befragte ohne Haustiere an, dass sie sich ihre Hände
mindestens elfmal am Tag waschen.
Abbildung 4: Händewaschen - Häufigkeit (3)
Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent
Was schätzen Sie, wie oft waschen Sie sich an einem ganz normalen Tag die Hände?
18
17
18
17
16
19
41
41
41
43
38
43
28
29
27
29
34
25
12
12
12
10
12
12
1
1
2
1
1
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt
Mehrpersonenhaushalt
Einpersonenhaushalt
chronisch Kranke
Haustierbesitzer
kein Haustierbesitzer
weiß nicht
14141414
14
14
14
15
13
MittelMittelMittelMittel----wertwertwertwertbis zu 5-mal 6- bis 10-mal 11- bis 20-mal über 20-mal
Infektionsschutz durch Hygiene
31
3.2 Anlässe zum Händewaschen
Vor und nach bestimmten Tätigkeiten ist das Risiko einer Übertragung von Krankheitserregern
besonders hoch. In diesen Situationen, wie auch im Krankheitsfall, ist das Händewaschen
deshalb besonders wichtig, um Schmierinfektionen zu vermeiden.
Die Empfehlung, sich in bestimmten Situationen die Hände zu waschen, wird von verschiedenen
Bevölkerungsgruppen unterschiedlich konsequent umgesetzt.
96 Prozent geben an, sich nach dem Toilettengang (fast) immer die Hände zu waschen. Vor der
Zubereitung von Speisen machen dies 81 Prozent. Drei Viertel der Befragten (74 %) sagen, dass
sie sich nach dem Kontakt mit Erkrankten (fast) immer die Hände waschen. Mehr als die Hälfte
gibt an, sich vor dem Essen (61 %) oder vor dem Besuch gesundheitlich geschwächter Personen
(56 %) (fast) immer die Hände zu waschen. Bei der Hälfte ist dies beim Nachhausekommen der
Fall (50 %). Nach dem Berühren von Tieren (48 %) oder nachdem sie öffentliche Plätze besucht
bzw. öffentliche Verkehrsmittel benutzt haben (46 %), macht dies jeweils knapp die Hälfte. Nach
dem Husten in die Hand oder dem Naseputzen wäscht sich etwa ein Drittel (31 %) (fast) immer
die Hände. Dass man sich die Hände (fast) immer wäscht, nachdem man jemanden die Hand
gegeben hat, trifft hingegen nur auf wenige zu (8 %).
Abbildung 5: Händewaschen in verschiedenen Situationen
Angaben in Prozent
Ich nenne Ihnen jetzt verschiedene Situationen. Sagen Sie mir bitte jedes Mal, ob Sie sich in der Situation fast nie, selten, meistens oder fast immer die Hände waschen.
96
81
74
61
56
50
48
46
31
8
3
15
16
25
20
25
26
26
34
19
2
5
11
13
18
17
19
25
42
1
2
3
3
8
7
7
8
10
30
2
3
2
1
1
immer oder fast immer
meistensselten
nie oderfast nie
weiß nicht
nachdem Sie eine Toilette benutzt haben
vor der Zubereitung von Lebensmitteln
wenn Sie mit jemandem zusammen waren,von dem Sie wissen, dass er eine Grippe,eine Magen-Darm-Erkrankung oder eineähnlich ansteckende Krankheit hat
vor dem Essen
bevor Sie jemanden besuchen, der wegeneiner Erkrankung gesundheitlichgeschwächt ist
wenn Sie von draußen nach Hause kommen
nach dem Berühren von Tieren
nachdem Sie öffentliche Plätze besucht habenoder öffentliche Verkehrsmittel benutzt haben
wenn Sie sich die Nase geputzt/in die Hand gehustet haben
nachdem Sie jemandem die Handgegeben haben
Basis: 4.018 Befragte
Infektionsschutz durch Hygiene
32
Der Anteil derjenigen, die sich nach dem Kontakt mit einem ansteckend Erkrankten, vor dem
Besuch eines gesundheitlich Geschwächten, nach dem Nachhausekommen, nach dem Husten in
die Hand bzw. Naseputzen oder nach dem Händeschütteln (fast) immer die Hände waschen, ist
im Vergleich zur Vorgängerstudie aus dem Jahr 2014 signifikant gestiegen.
Abbildung 6: Händewaschen in verschiedenen Situationen: Zeitvergleich
Angaben in Prozent
Ich nenne Ihnen jetzt verschiedene Situationen. Sagen Sie mir bitte jedes Mal, ob Sie sich in
der Situation fast nie, selten, meistens oder fast immer die Hände waschen.
*) signifikanter Unterschied (insgesamt 2017/2014)
Basis: 2017: 4.018 Befragte, 2014: 4.491 Befragte, 2012: 4.483 Befragte
96
81
74
61
56
50
48
46
31
8
2017
94
80
69
59
47
46
47
27
5
2014
96
83
68
65
47
49
49
30
8
2012
+2
+1
+5
+2
+9
+4
+1
+4
+3
Differenz zu 2014
nachdem Sie eine Toilette benutzt haben
vor der Zubereitung von Lebensmitteln
wenn Sie mit jemandem zusammen waren,von dem Sie wissen, dass er eine Grippe,eine Magen-Darm-Erkrankung oder eineähnlich ansteckende Krankheit hat *)
vor dem Essen
bevor Sie jemanden besuchen, der wegeneiner Erkrankung gesundheitlichgeschwächt ist *)
wenn Sie von draußen nach Hause kommen *)
nach dem Berühren von Tieren
nachdem Sie öffentliche Plätze besucht habenoder öffentliche Verkehrsmittel benutzt haben
wenn Sie sich die Nase geputzt/in die Hand gehustet haben *)
nachdem Sie jemandem die Hand gegeben haben *)
Infektionsschutz durch Hygiene
33
Unterschiede in verschiedenen BevölkerungsgruppenUnterschiede in verschiedenen BevölkerungsgruppenUnterschiede in verschiedenen BevölkerungsgruppenUnterschiede in verschiedenen Bevölkerungsgruppen
Frauen waschen sich in allen genannten Situationen häufiger als Männer (fast) immer die
Hände. Keine Unterschiede zeigen sich lediglich beim Händewaschen vor dem Essen, nach dem
Berühren von Tieren sowie nach dem Händeschütteln.
Abbildung 7: Händewaschen in verschiedenen Situationen: Geschlecht
*) signifikanter Unterschied (Männer/Frauen)
Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent
Ich nenne Ihnen jetzt verschiedene Situationen. Sagen Sie mir bitte jedes Mal, ob Sie sich in der Situation fast nie, selten, meistens oder fast immer die Hände waschen.
96
81
74
61
56
50
48
46
31
8
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt
95
77
70
60
50
45
46
38
26
8
Männer
97
86
78
63
62
55
50
55
35
9
Frauen
nachdem Sie eine Toilette benutzt haben *)
vor der Zubereitung von Lebensmitteln *)
wenn Sie mit jemandem zusammen waren, von dem Sie wissen, dass er eine Grippe, eine Magen-Darm-Erkrankung oder eine ähnlich ansteckende Krankheit hat *)
vor dem Essen
bevor Sie jemanden besuchen, der wegen einer Erkrankung gesundheitlich geschwächt ist *)
wenn Sie von draußen nach Hause kommen *)
nach dem Berühren von Tieren
nachdem Sie öffentliche Plätze besucht haben oder öffentliche Verkehrsmittel benutzt haben *)
wenn Sie sich die Nase geputzt/ in die Hand gehustet haben *)
nachdem Sie jemandem die Handgegeben haben
Infektionsschutz durch Hygiene
34
16- bis 20-Jährige praktizieren das konsequente Händewaschen nach dem Nachhausekommen
und nach dem Berühren von Tieren zwar seltener als ältere Befragte. Jedoch ist der Anteil
derjenigen, die nach dem Husten in die Hand oder Naseputzen (fast) immer die Hände waschen,
unter den 16- bis 20-Jährigen höher als in allen anderen Altersgruppen.
Abbildung 8: Händewaschen in verschiedenen Situationen: Alter
96
81
78
65
58
53
57
53
31
11
Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent
Ich nenne Ihnen jetzt verschiedene Situationen. Sagen Sie mir bitte jedes Mal, ob Sie sich in
der Situation fast nie, selten, meistens oder fast immer die Hände waschen.
96
81
74
61
56
50
48
46
31
8
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt
92
87
73
58
50
34
32
51
43
8
16- bis 20-Jährige
98
80
66
60
52
47
37
42
29
3
21- bis 29-Jährige
96
82
79
57
56
49
43
40
26
6
30- bis 44-Jährige
96
81
71
62
59
52
50
45
31
10
45- bis 59-Jährige 60- bis 85-Jährige
nachdem Sie eine Toilette benutzt haben
vor der Zubereitung von Lebensmittelnwenn Sie mit jemandem zusammen waren, von dem Sie wissen, dass er eine Grippe, eine Magen-Darm-Erkrankung o.ä. ansteckende Krankheiten hat
vor dem Essen
bevor Sie jemanden besuchen, der wegen einer Erkrankung gesundheitlich geschwächt ist
wenn Sie von draußen nach Hause kommen
nach dem Berühren von Tieren
nachdem Sie öffentliche Plätze besucht haben oder öffentliche Verkehrsmittel benutzt haben
wenn Sie sich die Nase geputzt/ in die Hand gehustet haben
nachdem Sie jemandem die Handgegeben haben
Infektionsschutz durch Hygiene
35
Zwischen Eltern mit Kindern bis 15 Jahre und Befragten, die nicht für Kinder in diesem Alter
erziehungsberechtigt sind, zeigen sich hinsichtlich dieser Fragestellung keine signifikanten
Unterschiede.
Abbildung 9: Händewaschen in verschiedenen Situationen: Eltern
Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent
Ich nenne Ihnen jetzt verschiedene Situationen. Sagen Sie mir bitte jedes Mal, ob Sie sich in
der Situation fast nie, selten, meistens oder fast immer die Hände waschen.
96
81
74
61
56
50
48
46
31
8
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt
97
83
77
63
58
49
47
43
29
7
Eltern von Kindernbis 15 Jahre
96
81
74
61
56
50
48
47
31
9
keine Kinderbis 15 Jahre
nachdem Sie eine Toilette benutzt haben
vor der Zubereitung von Lebensmittelnwenn Sie mit jemandem zusammen waren, von dem Sie wissen, dass er eine Grippe, eine Magen-Darm-Erkrankung o.ä. ansteckende Krankheiten hat
vor dem Essen
bevor Sie jemanden besuchen, der wegen einer Erkrankung gesundheitlich geschwächt ist
wenn Sie von draußen nach Hause kommen
nach dem Berühren von Tieren
nachdem Sie öffentliche Plätze besucht haben oder öffentliche Verkehrsmittel benutzt haben
wenn Sie sich die Nase geputzt/ in die Hand gehustet haben
nachdem Sie jemandem die Handgegeben haben
Infektionsschutz durch Hygiene
36
Die konsequente Reinigung der Hände vor dem Essen, wenn sie von draußen nach Hause
kommen, nach dem Berühren von Tieren und nachdem sie jemanden die Hand gegeben haben,
scheint für formal höher Gebildete seltener selbstverständlich zu sein als für Befragte mit
niedrigerem Schulabschluss.
Abbildung 10: Händewaschen in verschiedenen Situationen: Bildung
Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent
Ich nenne Ihnen jetzt verschiedene Situationen. Sagen Sie mir bitte jedes Mal, ob Sie sich in der Situation fast nie, selten, meistens oder fast immer die Hände waschen.
96
81
74
61
56
50
48
46
31
8
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt
94
83
75
70
59
57
57
50
35
13
Hauptschule
96
83
75
61
58
49
46
46
32
9
mittlerer Abschluss
97
79
73
54
53
45
41
45
26
5
Abitur/Studium
nachdem Sie eine Toilette benutzt haben
vor der Zubereitung von Lebensmittelnwenn Sie mit jemandem zusammen waren, von dem Sie wissen, dass er eine Grippe, eine Magen-Darm-Erkrankung o.ä. ansteckende Krankheiten hat
vor dem Essen
bevor Sie jemanden besuchen, der wegen einer Erkrankung gesundheitlich geschwächt ist
wenn Sie von draußen nach Hause kommen
nach dem Berühren von Tieren
nachdem Sie öffentliche Plätze besucht haben oder öffentliche Verkehrsmittel benutzt haben
wenn Sie sich die Nase geputzt/ in die Hand gehustet haben
nachdem Sie jemandem die Handgegeben haben
Infektionsschutz durch Hygiene
37
Dass sie sich vor dem Essen oder wenn sie von draußen nach Hause kommen (fast) immer die
Hände waschen, geben Befragte mit Migrationshintergrund häufiger als Personen ohne
Migrationshintergrund an.
Abbildung 11: Händewaschen in verschiedenen Situationen:
Migrationshintergrund
Angaben in Prozent
Ich nenne Ihnen jetzt verschiedene Situationen. Sagen Sie mir bitte jedes Mal, ob Sie sich in der Situation fast nie, selten, meistens oder fast immer die Hände waschen.
96
81
74
61
56
50
48
46
31
8
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt
94
81
71
69
59
57
50
51
35
9
mit Migrationshintergrund
96
81
75
59
56
48
47
45
29
8
ohne Migrationshintergrund
nachdem Sie eine Toilette benutzt haben
vor der Zubereitung von Lebensmittelnwenn Sie mit jemandem zusammen waren, von dem Sie wissen, dass er eine Grippe, eine Magen-Darm-Erkrankung o.ä. ansteckende Krankheiten hat
vor dem Essen *)
bevor Sie jemanden besuchen, der wegen einer Erkrankung gesundheitlich geschwächt ist
wenn Sie von draußen nach Hause kommen *)
nach dem Berühren von Tieren
nachdem Sie öffentliche Plätze besucht haben oder öffentliche Verkehrsmittel benutzt haben
wenn Sie sich die Nase geputzt/ in die Hand gehustet haben
nachdem Sie jemandem die Handgegeben haben
*) signifikanter Unterschied (Migrationshintergrund: ja/nein)
Basis: 4.018 Befragte
Infektionsschutz durch Hygiene
38
Angehörige des medizinischen Personals geben öfter als der Durchschnitt der Befragten an,
dass sie sich (fast) immer die Hände waschen, bevor sie jemanden besuchen, der wegen einer
Erkrankung gesundheitlich geschwächt ist oder wenn sie sich die Nase geputzt oder in die Hand
gehustet haben.
Abbildung 12: Händewaschen in verschiedenen Situationen: medizinisches
Personal
*) signifikanter Unterschied (insgesamt/medizinisches Personal)
Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent
Ich nenne Ihnen jetzt verschiedene Situationen. Sagen Sie mir bitte jedes Mal, ob Sie sich in der Situation fast nie, selten, meistens oder fast immer die Hände waschen.
96
81
74
61
56
50
48
46
31
8
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt
97
82
81
64
65
56
38
48
41
6
medizinisches Personal
nachdem Sie eine Toilette benutzt haben
vor der Zubereitung von Lebensmittelnwenn Sie mit jemandem zusammen waren, von dem Sie wissen, dass er eine Grippe, eine Magen-Darm-Erkrankung o.ä. ansteckende Krankheiten hat
vor dem Essen
bevor Sie jemanden besuchen, der wegen einer Erkrankung gesundheitlich geschwächt ist *)
wenn Sie von draußen nach Hause kommen
nach dem Berühren von Tieren *)
nachdem Sie öffentliche Plätze besucht haben oder öffentliche Verkehrsmittel benutzt haben
wenn Sie sich die Nase geputzt/ in die Hand gehustet haben *)
nachdem Sie jemandem die Handgegeben haben
Infektionsschutz durch Hygiene
39
Personen, die in Mehrpersonenhaushalten leben, geben häufiger als Alleinlebende an, dass sie
sich vor der Zubereitung von Lebensmitteln (fast) immer die Hände waschen. Hingegen ist der
Anteil derjenigen, die sich konsequent die Hände reinigen, wenn sie von draußen nach Hause
kommen, bei Alleinlebenden höher als bei Befragten, die in einem Mehrpersonenhaushalt
wohnen.
Abbildung 13: Händewaschen in verschiedenen Situationen: Haushaltsgröße
Befragte ohne Haustier waschen sich deutlich häufiger als Haustierbesitzer (fast) immer nach
einem Tierkontakt die Hände (54 % vs. 36 %).
Angaben in Prozent
Ich nenne Ihnen jetzt verschiedene Situationen. Sagen Sie mir bitte jedes Mal, ob Sie sich in der Situation fast nie, selten, meistens oder fast immer die Hände waschen.
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt
96
83
75
61
58
48
48
46
30
8
Mehrpersonenhaushalt
95
77
72
62
52
55
46
47
33
9
Einpersonenhaushalt
*) signifikanter Unterschied (Mehrpersonenhaushalt/Einpersonenhaushalt)
Basis: 4.018 Befragte
nachdem Sie eine Toilette benutzt haben
vor der Zubereitung von Lebensmitteln *)
wenn Sie mit jemandem zusammen waren, von dem Sie wissen, dass er eine Grippe, eine Magen-Darm-Erkrankung o.ä. ansteckende Krankheiten hat
vor dem Essen
bevor Sie jemanden besuchen, der wegen einer Erkrankung gesundheitlich geschwächt ist
wenn Sie von draußen nach Hause kommen *)
nach dem Berühren von Tieren
nachdem Sie öffentliche Plätze besucht haben oder öffentliche Verkehrsmittel benutzt haben
wenn Sie sich die Nase geputzt/ in die Hand gehustet haben
nachdem Sie jemandem die Handgegeben haben
96
81
74
61
56
50
48
46
31
8
Infektionsschutz durch Hygiene
40
3.3 Hindernisse für das Händewaschen
Händewaschen sollte eine selbstverständliche Alltagsroutine sein. Es kann jedoch Gründe
geben, die jemanden in bestimmten Situationen davon abhalten, sich wie empfohlen die Hände
zu waschen. In der Infektionsschutzstudie 2017 wurden die Teilnehmenden, die angaben, dass
sie sich in einer bestimmten Situation selten oder (fast) nie die Hände reinigen, nach möglichen
Hindernissen gefragt.
Das Gefühl, Händewaschen sei nicht notwendig, wird für nahezu alle Situationen von bis zu drei
Viertel der Befragten als Grund dafür angegeben, weshalb man sich in der betreffenden
Situation höchstens selten die Hände wäscht. Am häufigsten wird der Verzicht auf das
Händewaschen nach dem Berühren von Tieren (72 %) oder nach dem Nachhausekommen (75
%) mit der fehlenden Notwendigkeit begründet. So gut wie nie wird dies als Hindernis für den
Verzicht auf das Händewaschen nach dem Toilettengang genannt (5 %).
Das Fehlen einer geeigneten Waschmöglichkeit wird vergleichsweise häufig als Grund dafür
genannt, weshalb man sich nach dem Händeschütteln (72 %), nach dem Naseputzen oder
Husten in die Hand (70 %) oder nach dem Besuch öffentlicher Plätze oder der Nutzung
öffentlicher Verkehrsmittel (73 %) in der Regel nicht die Hände wäscht. Auch nach dem
Berühren von Tieren (56 %), vor dem Besuch gesundheitlich Geschwächter (54 %), nach dem
Kontakt mit ansteckend Erkrankten (51 %) oder dem Toilettengang (56 %) wird das
Nichtvorhandensein geeigneter Waschmöglichkeiten von jeweils mehr als jedem Zweiten als
Grund für den Verzicht auf das regelmäßige Händewaschen angegeben.
Dass man nicht daran denkt oder es vergisst, wird ebenfalls für nahezu alle Situationen von
etwa der Hälfte bis drei Viertel der Befragten als Begründung für das fehlende Händewaschen
genannt. Allerdings begründen nur wenige (27 %) damit den Verzicht auf das Händewaschen
nach dem Toilettengang.
Die benötigte Zeit für das Händewaschen wird vergleichsweise selten als Grund dafür
angegeben, weshalb man sich in verschiedenen Situationen nur selten oder (fast) nie die Hände
wäscht. Dies gilt auch für die Begründung, dass andere das Händewaschen als unpassend
empfinden könnten. Allerdings scheint die vermutete fehlende soziale Akzeptanz ein relativ
häufiger Hinderungsgrund für die nicht praktizierte Händehygiene nach dem Händeschütteln zu
sein: 46 Prozent derjenigen, die sich höchstens selten die Hände waschen, nachdem sie
jemanden die Hand gegeben haben, begründen dies damit, dass andere dies unpassend finden
könnten.
Infektionsschutz durch Hygiene
41
Abbildung 14: Hindernisse für das Händewaschen
Basis: jeweils Befragte, die sich in der jeweiligen Situation selten bzw. nie oder fast nie die Hände waschen Angaben in Prozent
Es kann unterschiedliche Gründe geben, weshalb man sich in bestimmten Situationen nicht die Hände wäscht. Was können Gründe dafür sein, dass Sie sich nicht die Hände waschen?
Ich habe das Gefühl, dass es nicht notwendig ist.
67
49
58
72
75
53
63
53
52
5
nachdem Sie jemandem die Hand gegeben haben
Ich habe keine geeigneteWaschmöglichkeit.
Ich denke nicht daranoder vergesse es.
Es dauertmir zu lange.
Andere könnten es unpassend finden, wenn ich mir in dieser Situation die Hände waschen würde.
wenn Sie sich die Nase geputzt oder in die Hand gehustet haben
nachdem Sie öffentliche Plätze besucht haben oder öffentliche Verkehrsmittel benutzt haben
nach dem Berühren von Tieren
wenn Sie von draußen nach Hause kommen
bevor Sie jemanden besuchen, der wegen einer Erkrankung gesundheitlich geschwächt ist
vor dem Essen
wenn Sie mit jemandem zusammen waren, der eine ansteckende Krankheit hat
vor der Zubereitung von Lebensmitteln
nachdem Sie eine Toilette benutzt haben
72
70
73
56
18
54
28
51
10
56
53
61
61
56
70
71
65
64
67
27
15
18
18
16
15
9
12
10
19
2
46
15
10
14
7
18
7
19
5
1
Infektionsschutz durch Hygiene
42
3.4 Dauer des Händewaschens
Mit gründlichem Händewaschen von mindestens 20 Sekunden Dauer lassen sich die Keime an
den Händen reduzieren. Gut die Hälfte der Befragten (51 %) hält sich, den eigenen Angaben
zufolge, an die empfohlene Mindestdauer. Bei knapp der Hälfte (49 %) liegt die geschätzte
Dauer für das Händewaschen unter 20 Sekunden.
Der Anteil derjenigen, die 2017 angeben, sich für das Händewaschen normalerweise
mindestens 20 Sekunden Zeit zu nehmen, ist signifikant höher als 2014.
Abbildung 15: Händewaschen – Dauer: Zeitvergleich
*) signifikanter Unterschied (insgesamt 2017/2014)
Basis: 2017: 4.018 Befragte, 2014: 4.491 Befragte, 2012: 4.483 Befragte Angaben in Prozent
9
11
12
40
50
52
51
38
36
1
weniger als 10 Sekunden
10 Sekunden bis unter 20 Sekunden
weiß nicht
2017201720172017
2014201420142014
2012201220122012
Wie lange dauert das Händewaschen bei Ihnen normalerweise? Was schätzen Sie?
20 Sekunden oder länger*) *)
Infektionsschutz durch Hygiene
43
Befragte ab 45 Jahren halten sich signifikant häufiger an die empfohlene Mindestdauer für das
Händewaschen als jüngere Personen.
Eltern unter 16-jähriger Kinder befolgen diese Empfehlung in etwa genauso häufig wie
Personen, die nicht für Kinder in diesem Alter erziehungsberechtigt sind.
Abbildung 16: Händewaschen – Dauer (1)
Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent
Wie lange dauert das Händewaschen bei Ihnen normalerweise? Was schätzen Sie?
9
9
9
11
9
12
10
6
11
9
40
40
40
49
45
41
35
39
38
40
51
51
51
40
45
47
54
55
51
51
1
1
weniger als 10 Sekunden
10 Sekunden bis unter 20 Sekunden 20 Sekunden oder länger
weiß nicht
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt
Männer
Frauen
16- bis 20-Jährige
21- bis 29-Jährige
30- bis 44-Jährige
45- bis 59-Jährige
60- bis 85-Jährige
Eltern von Kindern bis 15 Jahre
keine Kinder bis 15 Jahre
Infektionsschutz durch Hygiene
44
Befragte mit mittlerem oder niedrigerem Schulabschluss geben häufiger als formal höher
Gebildete an, sich für das Händewaschen mindestens 20 Sekunden Zeit zu nehmen.
Der Anteil derer, die sich an die empfohlene Mindestdauer von 20 Sekunden für das
Händewaschen halten, ist unter den Angehörigen des medizinischen Personals nicht signifikant
höher als beim Durchschnitt der Befragten insgesamt.
Dass Nichterwerbstätige diese Empfehlung signifikant häufiger als Erwerbstätige befolgen,
dürfte auch mit der unterschiedlichen Altersstruktur dieser beiden Gruppen zusammenhängen.
Abbildung 17: Händewaschen – Dauer (2)
Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent
Wie lange dauert das Händewaschen bei Ihnen normalerweise? Was schätzen Sie?
9
7
7
13
10
9
10
8
5
40
39
38
42
39
40
42
37
37
51
54
54
45
51
51
48
54
58
1
1
weniger als 10 Sekunden
10 Sekunden bis unter 20 Sekunden
weiß nicht
20 Sekunden oder länger
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt
Hauptschule
mittlerer Abschluss
Abitur/Studium
mit Migrationshintergrund
ohne Migrationshintergrund
erwerbstätig
nicht erwerbstätig
medizinisches Personal
Infektionsschutz durch Hygiene
45
Chronisch Kranke geben häufiger als der Durchschnitt der Befragten an, dass bei ihnen das
Händewaschen normalerweise mindestens 20 Sekunden dauert.
In Abhängigkeit von der Haushaltsgröße oder dem Besitz eines Haustiers zeigen sich in Bezug
auf die Dauer des Händewaschens keine signifikanten Unterschiede.
AAAAbbildung 18: Händewaschen – Dauer (3)
Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent
Wie lange dauert das Händewaschen bei Ihnen normalerweise? Was schätzen Sie?
9
9
9
9
9
9
40
40
40
32
38
41
51
51
51
58
53
50
1
weniger als 10 Sekunden
10 Sekunden bis unter 20 Sekunden
weiß nicht
20 Sekunden oder länger
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt
Mehrpersonenhaushalt
Einpersonenhaushalt
chronisch Kranke
Haustierbesitzer
kein Haustierbesitzer
Infektionsschutz durch Hygiene
46
3.5 Nutzung von Waschsubstanzen
Mit Seife die Hände zu waschen, ist deutlich wirksamer als mit Wasser allein, denn
Waschsubstanzen lösen Schmutz und Mikroben von der Haut ab. Auch befinden sich bestimmte
Keime im natürlichen Fettfilm der Haut und lassen sich mit Wasser alleine weniger gut
entfernen. Effektives Händewaschen erfordert daher ein gründliches Einseifen der Hände.
Ein Großteil der Befragten (90 %) benutzt für das Händewaschen nach Möglichkeit immer Seife
oder Waschlotion.
Im Vergleich zur Infektionsschutzstudie 2014 ist der Anteil derjenigen, die beim Händewaschen
möglichst immer Seife nutzen, signifikant gestiegen: Von 87 Prozent im Jahr 2014 auf 90
Prozent in der aktuellen Studie.
Die Empfehlung, nach Möglichkeit Seife zu nutzen, wird von Männern etwas seltener umgesetzt
als von Frauen.
Unterschiede zwischen Eltern 0- bis 15-jähriger Kinder und Befragten, die nicht für Kinder in
diesem Alter erziehungsberechtigt sind, zeigen sich hier nicht.
Abbildung 19: Nutzung von Seife
Angaben in Prozent
Benutzen Sie zum Händewaschen wenn möglich Seife oder eine Waschlotion oder waschen Sie
die Hände meist nur mit klarem Wasser?
Basis: 4.018 Befragte
90
88
92
94
90
89
89
91
90
90
4
4
3
3
5
3
4
4
3
4
6
7
5
3
5
8
6
5
7
6
1
1
wenn möglich Seife/Waschlotion
weiß nicht
ganzunterschiedlich
meist nurklares Wasser
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt
Männer
Frauen
16- bis 20-Jährige
21- bis 29-Jährige
30- bis 44-Jährige
45- bis 59-Jährige
60- bis 85-Jährige
Eltern von Kindern bis 15 Jahre
keine Kinder bis 15 Jahre
Infektionsschutz durch Hygiene
47
3.6 Bevorzugte Wassertemperatur beim Händewaschen
Da die Wassertemperatur beim Händewaschen keinen wesentlichen Einfluss auf die Reduktion
der Mikroorganismen an den Händen hat, kann diese so gewählt werden, wie sie angenehm ist.
Gut die Hälfte der Befragten (53 %) wäscht sich die Hände in der Regel mit warmem Wasser. Ein
Viertel (27 %) reinigt sich die Hände normalerweise mit kaltem Wasser. Bei einem Fünftel (20 %)
ist dies ganz unterschiedlich.
16- bis 20-Jährige geben häufiger als 60- bis 85-Jährige an, dass sie sich die Hände in der Regel
mit kaltem Wasser waschen.
Dass sie in der Regel warmes Wasser verwenden, sagen Eltern 0- bis 15-Jähriger häufiger als
Personen, die selbst nicht für Kinder in diesem Alter erziehungsberechtigt sind.
Abbildung 20: Bevorzugte Wassertemperatur
Angaben in Prozent
Waschen Sie Ihre Hände in der Regel mit warmen oder mit kaltem Wasser?
Basis: 4.018 Befragte
53
51
56
46
48
56
56
53
59
52
27
27
26
37
31
27
27
23
27
27
20
22
18
17
21
17
17
24
14
21
mit warmem Wasserganz
unterschiedlichmit kaltem Wasser
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt
Männer
Frauen
16- bis 20-Jährige
21- bis 29-Jährige
30- bis 44-Jährige
45- bis 59-Jährige
60- bis 85-Jährige
Eltern von Kindern bis 15 Jahre
keine Kinder bis 15 Jahre
Infektionsschutz durch Hygiene
48
3.7 Bevorzugte Methode zur Händetrocknung
In einer feuchten Umgebung können sich Mikroorganismen besser vermehren. Daher sollten
die Hände nach dem Waschen zügig getrocknet werden. Außerdem entfernt das Abtrocknen
der Hände mit einem Handtuch durch Reibung zusätzlich die Keime, die noch an den Händen
oder im Wasser an den Händen haften. In öffentlichen Sanitärräumen sollten bevorzugt
Einmalhandtücher verwendet werden, um sicherzustellen, dass das Handtuch nicht selbst schon
mit Keimen belastet ist. Auch mit Händetrocknern lässt sich die Feuchtigkeit entfernen. Beim
Vergleich der verschiedenen Methoden, die Hände zu trocknen, sprechen die meisten
Untersuchungsergebnisse dafür, dass sich mit Einmalhandtüchern die Hände effektiv trocknen
und Bakterien wirksam entfernen lassen. Darüber hinaus wird auf diese Weise der Waschraum
am wenigsten mit Keimen belastet.
Wenn sie die Wahl haben, nutzen rund zwei Drittel der Befragten (67 %) für die
Händetrocknung in öffentlichen Toilettenanlagen Papiertücher. 12 Prozent trocknen sich die
Hände am liebsten mit einem Handfön und sieben Prozent mit Stofftüchern.
Gut jeder Zehnte (12 %) bevorzugt es, die Hände nach dem Waschen in öffentlichen
Toilettenanlagen ausschließlich an der Luft trocknen zu lassen.
Im Vergleich zu 2014 ist der Anteil derer, die Papiertücher bevorzugen, etwas gestiegen (von
62 % auf 67 %) und der Anteil derjenigen, die am liebsten einen Handfön nutzen, leicht
gesunken (von 16 % auf 12 %).
Dass sie zum Händetrocknen Papiertücher präferieren, geben Frauen noch etwas häufiger als
Männer an. Bei den Männern ist hingegen der Anteil derjenigen etwas höher als bei Frauen, die
ihre Hände am liebsten mit einem Handfön oder mit Stofftüchern trocknen.
Infektionsschutz durch Hygiene
49
Abbildung 21: Methoden der Händetrocknung
Angaben in Prozent
Angenommen Sie hätten die Wahl, wie trocknen Sie sich dann in öffentlichen Toilettenanlagen
am liebsten die Hände: gar nicht, also lassen Sie die Hände am liebsten einfach an der Luft
trocknen, mit einem Handfön, mit Papiertüchern oder mit Stofftüchern?
Basis: 4.018 Befragte
67
64
71
64
73
68
66
67
66
68
12
11
13
17
10
13
12
11
12
12
12
15
9
14
5
10
14
14
14
11
7
9
5
4
12
8
7
4
8
7
1
1
2
1
1
3
2
1
1
1
gar nicht, an der Luft trocknen
mit einemHandfön
weiß nicht
mit Papiertüchernanderes
mitStofftüchern
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt
Männer
Frauen
16- bis 20-Jährige
21- bis 29-Jährige
30- bis 44-Jährige
45- bis 59-Jährige
60- bis 85-Jährige
Eltern von Kindern bis 15 Jahre
keine Kinder bis 15 Jahre
Infektionsschutz durch Hygiene
50
3.8 Nutzung von Händedesinfektionsmitteln
Im privaten Bereich ist eine Händedesinfektion allgemein nicht erforderlich. Für sichtbar
schmutzige Hände sind Desinfektionsmittel nicht geeignet. In bestimmten Situationen –
insbesondere bei hochansteckenden Infektionskrankheiten im Umfeld oder um
abwehrgeschwächte Menschen mit erhöhtem Infektionsrisiko zu schützen sowie in der
Versorgung pflegebedürftiger Angehöriger – kann eine Händedesinfektion jedoch sinnvoll sein.
Auch bei einem Besuch im Krankenhaus sollten beim Betreten und Verlassen der
Krankenstation die Hände desinfiziert werden.
15 Prozent aller Befragten geben an, im Alltag regelmäßig Mittel zur Händedesinfektion zu
nutzen, 48 Prozent greifen nur in bestimmten Situationen darauf zurück. 37 Prozent verwenden
derartige Mittel nie.
Im Vergleich zu 2014 ist ein Anstieg der Nutzung von Desinfektionsmitteln zur
Händedesinfektion zu beobachten: die Anteile derer, die diese regelmäßig verwenden sowie
derjenigen, die in bestimmten Situationen auf Mittel zur Händedesinfektion zurückgreifen, sind
beide signifikant angestiegen.
Abbildung 22: Händedesinfektion: Zeitvergleich
*) signifikanter Unterschied (insgesamt 2017/2014)
Basis: 2017: 4.018 Befragte, 2014: 4.491 Befragte, 2012: 4.483 Befragte Angaben in Prozent
15
12
10
48
43
32
37
45
58
regelmäßig nur in bestimmten Situationen nie
2017201720172017
2014201420142014
2012201220122012
Benutzen Sie im Alltag Desinfektionsmittel zur Händedesinfektion? Benutzen Sie solche Mittel regelmäßig, nur in bestimmten Situationen oder nie?
*) *) *)
Infektionsschutz durch Hygiene
51
Dass sie im Alltag nie Händedesinfektionsmittel nutzen, geben Männer häufiger als Frauen und
Befragte ab 60 Jahren öfter als jüngere Befragte an.
Befragte, die nicht für Kinder bis 5 Jahre erziehungsberechtigt sind, geben häufiger als Eltern
von Kindern dieser Altersgruppe an, dass sie nie Händedesinfektionsmittel nutzen.
Mütter bzw. Väter von Kindern im Alter von 0 bis 5 Jahren nutzen entsprechende Mittel in
bestimmten Situationen vergleichsweise häufig.
Abbildung 23: Händedesinfektion (1)
Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent
Benutzen Sie im Alltag Desinfektionsmittel zur Händedesinfektion? Benutzen Sie solche Mittel regelmäßig, nur in bestimmten Situationen oder nie?
15
14
16
17
16
19
17
9
15
15
18
48
45
50
45
56
47
49
45
60
47
50
37
41
33
38
28
34
34
46
25
38
32
1
regelmäßig nur in bestimmten Situationen nie
weiß nicht
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt
Männer
Frauen
16- bis 20-Jährige
21- bis 29-Jährige
30- bis 44-Jährige
45- bis 59-Jährige
60- bis 85-Jährige
Eltern von Kindern bis 5 Jahre
keine Kinder bis 5 Jahre
Eltern von Kindern von 6 bis 15 Jahren
Infektionsschutz durch Hygiene
52
Befragte mit mittlerem Schulabschluss geben häufiger als formal höher oder niedriger Gebildete
und Erwerbstätige öfter als Nichterwerbstätige an, dass sie im Alltag regelmäßig auf Mittel zur
Händedesinfektion zurückgreifen.
Für Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegepersonal ist die hygienische Händedesinfektion eine
zentrale Maßnahme zur Vermeidung von Infektionen im Beruf. Entsprechend gibt diese Gruppe
mit 40 Prozent der Befragten überdurchschnittlich häufig an, sich im Alltag regelmäßig die
Hände zu desinfizieren.
Abbildung 24: Händedesinfektion (2)
Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent
Benutzen Sie im Alltag Desinfektionsmittel zur Händedesinfektion? Benutzen Sie solche Mittel regelmäßig, nur in bestimmten Situationen oder nie?
15
12
20
13
16
15
19
10
40
48
45
46
52
47
48
49
46
44
37
43
34
35
37
37
32
44
16
weiß nicht
regelmäßig nur in bestimmten Situationen nie
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt
Hauptschule
mittlerer Abschluss
Abitur/Studium
mit Migrationshintergrund
ohne Migrationshintergrund
erwerbstätig
nicht erwerbstätig
medizinisches Personal
Infektionsschutz durch Hygiene
53
Dass sie nie Mittel zur Händedesinfektion nutzen, geben Befragte aus Einpersonenhaushalten
häufiger an als Befragte aus Mehrpersonenhaushalten. Dieser Unterschied könnte durch die
unterschiedliche Altersstruktur von Ein- und Mehrpersonenhaushalten beeinflusst sein.
Chronisch Kranke unterscheiden sich in ihrer Nutzung von Mitteln zur Händedesinfektion nicht
vom Durchschnitt der Befragten.
Abbildung 25: Händedesinfektion (3)
Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent
Benutzen Sie im Alltag Desinfektionsmittel zur Händedesinfektion? Benutzen Sie solche Mittel regelmäßig, nur in bestimmten Situationen oder nie?
15
16
13
13
48
51
40
52
37
33
47
35
weiß nicht
regelmäßig nur in bestimmten Situationen nie
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt
Mehrpersonenhaushalt
Einpersonenhaushalt
chronisch Kranke
Infektionsschutz durch Hygiene
54
3.9 Gründe für den Einsatz von Desinfektionsmitteln
Personen, die angaben, regelmäßig oder in bestimmten Situationen des Alltags
Händedesinfektionsmittel zu benutzen, wurden nach den Gründen dafür gefragt. Zum Einsatz
kommen Mittel zur Händedesinfektion primär zum Schutz vor Infektionen – sowohl zum
Eigenschutz (85 %) als auch zum Schutz anderer (82 %).
Drei Viertel derjenigen, die im Alltag Mittel zur Händedesinfektion benutzen, tun dies nach dem
Besuch von Orten mit schlechter Hygiene (75 %), z.B. nach dem Besuch einer öffentlichen
Toilette oder nach der Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln. Zur allgemeinen Hygiene, weil
es ihnen ein Gefühl von Sauberkeit und Sicherheit gibt sowie berufsbedingt verwenden jeweils
55 Prozent Desinfektionsmittel. 45 Prozent nutzen die Händedesinfektion als Ersatz für Wasser
und Seife und mit 28 Prozent vergleichsweise wenige vor der Zubereitung von Lebensmitteln.
Signifikant häufiger als in der letzten Untersuchung 2014 werden der Schutz anderer vor
Infektionen, der Besuch von Orten mit schlechter Hygiene sowie der Ersatz für Wasser und Seife
als Gründe für die Händedesinfektion genannt.
Abbildung 26: Gründe für die Händedesinfektion: Zeitvergleich
Angaben in Prozent
*) signifikanter Unterschied (insgesamt 2017/2014)
Basis: 2017: 2.561 Befragte, 2014: 2.568 Befragte, die regelmäßig oder in bestimmten Situationen Mittel zur Händedesinfektion nutzen
85
82
75
55
55
45
28
2017
83
75
67
53
56
38
27
2014Differenz zu 2014
Gründe für die Händedesinfektion: Zeitvergleich
Warum oder in welchen Situationen benutzen Sie im Alltag zumindest hin und wieder Mittel zur Händedesinfektion?
zum eigenen Schutzvor Infektionen
zum Schutz anderervor Infektionen *)
nach dem Besuch von Ortenmit schlechter Hygiene *)
zur allgemeinen Hygiene, weiles ein Gefühl von Sauberkeitund Sicherheit gibt
berufsbedingt (bei/nach speziellenTätigkeiten bei der Arbeit)
als Ersatz für Wasser und Seife *)
vor der Zubereitung vonLebensmitteln
+2
+7
+8
+2
-1
+7
+1
Infektionsschutz durch Hygiene
55
Bei denjenigen Befragten, die im Alltag Mittel zur Händedesinfektion nutzen, zeigen sich
bezüglich der Anlässe oder Gründe für die Nutzung solcher Mittel lediglich in Bezug auf die
Händedesinfektion vor der Zubereitung von Lebensmitteln leichte geschlechtsspezifische
Unterschiede.
Abbildung 27: Gründe für die Händedesinfektion: Geschlecht
85
82
75
55
55
45
28
84
81
73
58
56
45
32
86
84
78
53
54
44
25
Angaben in Prozent
Warum oder in welchen Situationen benutzen Sie im Alltag zumindest hin und wieder Mittel
zur Händedesinfektion?
zum eigenen Schutzvor Infektionen
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt Männer Frauen
zum Schutz anderervor Infektionen
nach dem Besuch von Ortenmit schlechter Hygiene
zur allgemeinen Hygiene, weiles ein Gefühl von Sauberkeitund Sicherheit gibt
berufsbedingt (bei/nach speziellenTätigkeiten bei der Arbeit)
als Ersatz für Wasser und Seife
vor der Zubereitung vonLebensmitteln *)
*) signifikanter Unterschied (Männer/Frauen)
Basis: 2.561 Befragte, die regelmäßig oder in bestimmten Situationen Mittel zur Händedesinfektion nutzen
Infektionsschutz durch Hygiene
56
Eltern von Kindern bis 15 Jahre geben häufiger als Befragte ohne Kinder in diesem Alter an, dass
sie Mittel zur Händedesinfektion zum Schutz anderer vor Infektionen und berufsbedingt
verwenden. Hingegen nutzen Personen ohne Kinder bis 15 Jahre diese häufiger zur allgemeinen
Hygiene sowie vor der Zubereitung von Lebensmitteln.
Abbildung 28: Gründe für die Händedesinfektion: Eltern
85
82
75
55
55
45
28
85
87
72
44
62
43
18
Angaben in Prozent
Warum oder in welchen Situationen benutzen Sie im Alltag zumindest hin und wieder Mittel
zur Händedesinfektion?
zum eigenen Schutzvor Infektionen
zum Schutz anderervor Infektionen *)
nach dem Besuch von Ortenmit schlechter Hygiene
zur allgemeinen Hygiene, weiles ein Gefühl von Sauberkeitund Sicherheit gibt *)
berufsbedingt (bei/nach speziellenTätigkeiten bei der Arbeit) *)
als Ersatz für Wasser und Seife
vor der Zubereitung vonLebensmitteln *)
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt
85
81
76
58
53
45
31
Eltern von Kindernbis 15 Jahre
keine Kinderbis 15 Jahre
*) signifikanter Unterschied (Eltern von Kindern bis 15 Jahre/keine Kinder bis 15 Jahre)
Basis: 2.561 Befragte, die regelmäßig oder in bestimmten Situationen Mittel zur Händedesinfektion nutzen
Infektionsschutz durch Hygiene
57
Befragte mit Migrationshintergrund geben häufiger als Befragte ohne Migrationshintergrund
an, dass sie Händedesinfektionsmittel zur allgemeinen Hygiene und vor der Zubereitung von
Lebensmitteln nutzen.
Abbildung 29: Gründe für die Händedesinfektion: Migrationshintergrund
85
82
75
55
55
45
28
83
78
73
63
58
44
34
86
84
76
53
54
45
26
Angaben in Prozent
Warum oder in welchen Situationen benutzen Sie im Alltag zumindest hin und wieder Mittel
zur Händedesinfektion?
zum eigenen Schutzvor Infektionen
zum Schutz anderervor Infektionen
nach dem Besuch von Ortenmit schlechter Hygiene
zur allgemeinen Hygiene, weiles ein Gefühl von Sauberkeitund Sicherheit gibt *)
berufsbedingt (bei/nach speziellenTätigkeiten bei der Arbeit)
als Ersatz für Wasser und Seife
vor der Zubereitung vonLebensmitteln *)
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt mit Migrationshintergrund ohne Migrationshintergrund
*) signifikanter Unterschied (Migrationshintergrund: ja/nein)
Basis: 2.561 Befragte, die regelmäßig oder in bestimmten Situationen Mittel zur Händedesinfektion nutzen
Infektionsschutz durch Hygiene
58
Auch Befragte, die aktuell nicht erwerbstätig sind, geben häufiger als die Vergleichsgruppe die
allgemeine Hygiene sowie die Zubereitung von Lebensmitteln als Gründe für die
Händedesinfektion an. Erwerbstätige begründen dies hingegen deutlich häufiger berufsbedingt.
Abbildung 30: Gründe für die Händedesinfektion: Erwerbstätigkeit
Möglicherweise geht der Unterschied zwischen Erwerbstätigen und Nicht-Erwerbstätigen auf
die Befragten aus dem medizinischen Bereich zurück, die für die Händedesinfektion
überdurchschnittlich häufig berufsbedingte Gründe anführen.
85
82
75
55
55
45
28
84
83
74
51
67
44
25
86
81
77
61
36
46
33
Angaben in Prozent
Warum oder in welchen Situationen benutzen Sie im Alltag zumindest hin und wieder Mittel
zur Händedesinfektion?
zum eigenen Schutzvor Infektionen
zum Schutz anderervor Infektionen
nach dem Besuch von Ortenmit schlechter Hygiene
zur allgemeinen Hygiene, weiles ein Gefühl von Sauberkeitund Sicherheit gibt *)
berufsbedingt (bei/nach speziellenTätigkeiten bei der Arbeit) *)
als Ersatz für Wasser und Seife
vor der Zubereitung vonLebensmitteln *)
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt erwerbstätig nicht erwerbstätig
*) signifikanter Unterschied (Erwerbstätigkeit: ja/nein)
Basis: 2.561 Befragte, die regelmäßig oder in bestimmten Situationen Mittel zur Händedesinfektion nutzen
Infektionsschutz durch Hygiene
59
3.10 Einstellungen zur Begünstigung von Allergien durch
Händewaschen
37 Prozent der Befragten meinen, dass häufiges Händewaschen die Entstehung von Allergien
begünstigt. Eine Mehrheit von 59 Prozent teilt diese Ansicht hingegen nicht.
Im Vergleich zu den Untersuchungen in 2012 und 2014 zeigen sich bezüglich dieser
Einschätzung keine signifikanten Unterschiede.
Abbildung 31: Begünstigung von Allergien durch Händewaschen: Zeitvergleich
Angaben in Prozent
Es gibt Leute, die sich ihre Hände sehr häufig waschen. Andere dagegen weniger oft. Meinen
Sie persönlich, dass häufiges Händewaschen die Entstehung von Allergien begünstigt oder
meinen Sie das nicht?
37
35
35
59
62
61
4
3
4
ja, begünstigt die Entstehung von Allergien
nein, begünstigt die Entstehung von Allergien nicht
weiß nicht
2017201720172017
2014201420142014
2012201220122012
Basis: 2017: 4.018 Befragte, 2014: 4.491 Befragte, 2012: 4.483 Befragte
Infektionsschutz durch Hygiene
60
Die Altersgruppe der 30- bis 59-Jährigen äußert häufiger als Befragte ab 60 Jahren die Meinung,
dass häufiges Händewaschen die Entstehung von Allergien begünstigt.
Abbildung 32: Begünstigung von Allergien durch Händewaschen (1)
37
36
39
37
36
42
41
31
41
37
59
59
58
58
60
54
56
65
55
59
4
5
3
5
4
4
3
4
4
4
Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent
Es gibt Leute, die sich ihre Hände sehr häufig waschen. Andere dagegen weniger oft. Meinen
Sie persönlich, dass häufiges Händewaschen die Entstehung von Allergien begünstigt oder
meinen Sie das nicht?
ja, begünstigt die Entstehung von Allergien
nein, begünstigt die Entstehung von Allergien nicht
weiß nicht
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt
Männer
Frauen
16- bis 20-Jährige
21- bis 29-Jährige
30- bis 44-Jährige
45- bis 59-Jährige
60- bis 85-Jährige
Eltern von Kindern bis 15 Jahre
keine Kinder bis 15 Jahre
Infektionsschutz durch Hygiene
61
Auffällig ist, dass Angehörige des medizinischen Personals häufiger als der Durchschnitt der
Befragten die Meinung teilen, dass häufiges Händewaschen die Entstehung von Allergien
begünstigt.
Abbildung 33: Begünstigung von Allergien durch Händewaschen (2)
37
39
37
36
38
37
47
38
59
57
60
59
59
59
50
58
4
4
3
5
3
4
3
4
Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent
Es gibt Leute, die sich ihre Hände sehr häufig waschen. Andere dagegen weniger oft. Meinen
Sie persönlich, dass häufiges Händewaschen die Entstehung von Allergien begünstigt oder
meinen Sie das nicht?
ja, begünstigt die Entstehung von Allergien
nein, begünstigt die Entstehung von Allergien nicht
weiß nicht
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt
Hauptschule
mittlerer Abschluss
Abitur/Studium
mit Migrationshintergrund
ohne Migrationshintergrund
medizinisches Personal
chronisch Kranke
Infektionsschutz durch Hygiene
62
4 HYGIENE IM KRANKHEITSFALL UND
KENNTNISSE ZUM THEMA ANTIBIOTIKA
Im Krankheitsfall – beispielsweise wenn ein Haushaltsmitglied an einer ansteckenden
Infektionskrankheit leidet oder bei Krankheitswellen am Arbeitsplatz – ist regelmäßiges und
gründliches Händewaschen besonders wichtig. Darüber hinaus tragen weitere
Hygienemaßnahmen dazu bei, sich und andere nicht anzustecken. Wie konsequent
Hygieneregeln eingehalten werden, hängt unter anderem davon ab, wie deren Nutzen
eingeschätzt wird. Hilfreich ist es dabei, die Übertragungswege und Ansteckungsrisiken zu
kennen.
Die BZgA informiert über die Übertragungswege von Krankheitserregern sowie über die
Ansteckungsrisiken und Schutzmöglichkeiten bei verschiedenen Infektionskrankheiten.
Vielfältige Materialien unterstützen die Umsetzung von Hygienemaßnahmen im Krankheitsfall.
Um gezielt Wissenslücken zu schließen und die Akzeptanz und Umsetzung der
Hygienemaßnahmen im Krankheitsfall verbessern zu können, sind diesbezügliche Daten zu
Wissen, Einstellung und Verhalten der Bevölkerung eine wichtige Grundlage.
Im Folgenden werden zunächst die Ergebnisse der Infektionsschutzstudie 2017 in Bezug auf
Kenntnisse und Einstellungen zu Ansteckungsrisiken dargestellt (4.1). Weiterer Schwerpunkt
sind die Daten zur Beurteilung und Umsetzung verschiedener Hygienemaßnahmen im
Krankheitsfall. Dazu zählen richtiges Husten und Niesen (4.2), Verzicht auf engen Körperkontakt
bei der Begrüßung (4.3), Hygiene im Haushalt bei Erkrankungen wie räumliche Trennung und
Reinigung von Wohnung, Geschirr und Wäsche (4.4) sowie regelmäßiges Lüften (4.5).
Sofern im Krankheitsfall Antibiotika notwendig werden, ist deren richtige Anwendung wichtig,
nicht zuletzt auch, um dem zunehmenden Problem der Antibiotika-Resistenzen zu begegnen.
Die BZgA bietet der Bevölkerung zum Thema Antibiotika umfangreiche Informationen. Um auch
hier Wissenslücken in der Bevölkerung gezielt schließen und den Umgang mit Antibiotika
verbessern zu können, wurden im Rahmen der Infektionsschutzstudie 2017 erstmalig neben
den bereits früher erhobenen Kenntnissen zur Wirksamkeit auch Kenntnisse zu Antibiotika-
Resistenzen und Einzelheiten im Umgang mit verschriebenen Antibiotika erfragt. Die Ergebnisse
sind in Kapitel 4.6. dargestellt.
Infektionsschutz durch Hygiene
63
4.1 Kenntnis von und Einstellungen zu Ansteckungsrisiken
Hintergrundwissen zu den Übertragungswegen von Infektionskrankheiten und den
Ansteckungsrisiken sowie die Einstellung zum Nutzen verschiedener Hygienemaßnahmen
beeinflussen die Umsetzung von Hygienemaßnahmen zum Schutz vor Infektionskrankheiten.
Im Folgenden wird der Kenntnisstand der Allgemeinbevölkerung zur Übertragung von
Infektionskrankheiten durch die Hände (4.1.1) sowie die Einstellung zur Ansteckungsgefahr
durch Eigenberührung (4.1.2), durch Begrüßungsformen (4.1.3) und zum Erregerkontakt an
verschiedenen Orten (4.1.4) beleuchtet. Außerdem werden die Ergebnisse der Befragung zur
Einschätzung des Nutzens vom Händewaschen (4.1.5) betrachtet.
4.1.1 Kenntnis der Übertragung verschiedener Infektionskrankheiten
über die Hände
Die Hände sind die häufigsten Überträger von Infektionskrankheiten.
Eine jeweils große Mehrheit der Befragten ist darüber informiert, dass Erkältungskrankheiten
(91 %), Magen-Darm-Infekte (89 %) und die echte Grippe (85 %) über die Hände übertragen
werden können, zum Beispiel beim Händeschütteln oder durch den Kontakt mit Gegenständen,
die eine erkrankte bzw. infizierte Person berührt hat. Gut die Hälfte der Befragten (56 %) weiß
darüber hinaus, dass auch Wundinfektionen durch die Hände übertragen werden können.
Jedoch geht auch ein Drittel (33 %) irrtümlich davon aus, dass Hepatitis B über die Hände
übertragen werden kann.
Dabei ist der Anteil derjenigen, die wissen, dass Magen-Darm-Infekte über die Hände
übertragen werden können, im Vergleich zu 2014 leicht gestiegen.
Infektionsschutz durch Hygiene
64
Abbildung 34: Bekanntheit von Infektionskrankheiten, die über die Hände
übertragen werden können: Zeitvergleich
Angaben in Prozent
Welche der folgenden Infektionskrankheiten können Ihrer Meinung nach durch Hände übertragen werden können, z.B. beim Händeschütteln oder durch den Kontakt mit
Gegenständen, die ein Erkrankter berührt hat?
91
90
ErkältungskrankheitenMagen-Darm-Infekte
Echte Grippe(Influenza) Wundinfektionen Hepatitis B
2017201720172017
2014201420142014
*) signifikanter Unterschied (insgesamt 2017/2014)
Basis: 2017: 4.018 Befragte, 2014: 4.491 Befragte
89
86
85
83
56
59
33
33
*)
Infektionsschutz durch Hygiene
65
Etwas häufiger als Männer wissen Frauen, dass Erkältungskrankheiten und Magen-Darm-Infekte
über die Hände übertragbar sind. Letzteres ist zudem den 30- bis 44-Jährigen
überdurchschnittlich häufig bekannt und den Eltern von Kindern bis 15 Jahre häufiger als
Befragten ohne Kinder in diesem Alter.
Abbildung 35: Bekanntheit von Infektionskrankheiten, die über die Hände
übertragen werden können (1)
Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent
Welche der folgenden Infektionskrankheiten können Ihrer Meinung nach durch Hände
übertragen werden können, z.B. beim Händeschütteln oder durch den Kontakt mit
Gegenständen, die ein Erkrankter berührt hat?
91
90
93
94
95
95
88
90
92
91
Erkältungskrankheiten
89
86
92
71
85
96
91
87
95
87
Magen-Darm-Infekte
85
84
86
87
89
88
83
82
87
84
Echte Grippe(Influenza)
56
55
57
58
50
52
58
59
53
57
Wundinfektionen
33
33
34
27
29
28
38
36
29
34
Hepatitis B
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt
Männer
Frauen
16- bis 20-Jährige
21- bis 29-Jährige
30- bis 44-Jährige
45- bis 59-Jährige
60- bis 85-Jährige
Eltern von Kindern bis 15 Jahre
keine Kinder bis 15 Jahre
Infektionsschutz durch Hygiene
66
Mit zunehmender formaler Bildung steigt der Anteil der Befragten, die wissen, dass Influenza
sowie Magen-Darm-Infekte über die Hände übertragen werden können, leicht an. Gleichzeitig
sinkt der Anteil derjenigen, die fälschlicherweise davon ausgehen, dass Hepatitis B über die
Hände übertragbar ist. Die Übertragbarkeit von Magen-Darm-Infekten ist darüber hinaus
Befragten ohne Migrationshintergrund und Erwerbstätigen häufiger bekannt als der jeweiligen
Vergleichsgruppe.
Dass Wundinfektionen beim Händeschütteln oder ähnlichem übertragen werden können,
wissen Befragte mit einem mittleren Abschluss signifikant häufiger als diejenigen mit anderen
formalen Bildungsabschlüssen und Nicht-Erwerbstätige häufiger als Erwerbstätige.
Erwartungsgemäß wissen Angehörige des medizinischen Personals häufiger als die
Allgemeinbevölkerung, dass Erkältungskrankheiten und insbesondere auch Wundinfektionen
über die Hände übertragbar sind.
Abbildung 36: Bekanntheit von Infektionskrankheiten, die über die Hände
übertragen werden können (2)
Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent
Welche der folgenden Infektionskrankheiten können Ihrer Meinung nach durch Hände
übertragen werden können, z.B. beim Händeschütteln oder durch den Kontakt mit
Gegenständen, die ein Erkrankter berührt hat?
91
89
92
93
91
91
92
91
96
Erkältungskrankheiten
89
85
90
91
84
90
91
86
92
Magen-Darm-Infekte
85
81
86
87
86
84
85
85
89
Echte Grippe(Influenza)
56
52
61
54
59
55
53
59
71
Wundinfektionen
33
38
34
29
36
33
33
33
27
Hepatitis B
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt
Hauptschule
mittlerer Abschluss
Abitur/Studium
mit Migrationshintergrund
ohne Migrationshintergrund
erwerbstätig
nicht erwerbstätig
medizinisches Personal
Infektionsschutz durch Hygiene
67
4.1.2 Einstellungen zum Ansteckungsrisiko durch Eigenberührung
Die Ansteckung über die Hände erfolgt häufig dann, wenn man sich mit den Händen ins Gesicht
fasst. Dabei können Krankheitserreger an die Schleimhäute von Augen, Mund oder Nase
gelangen und eine Infektion hervorrufen.
Insgesamt ist eine große Mehrheit der Befragten sich dieser Gefahr bewusst: 45 Prozent
glauben, dass durch Eigenberührung auf jeden Fall das Risiko einer Ansteckung besteht, und
weitere 42 Prozent halten dies für wahrscheinlich. Lediglich jeder Zehnte (10 %) glaubt, dass
man sich selbst oder andere wahrscheinlich nicht dadurch anstecken kann, dass man sich mit
den Händen ins Gesicht fasst. 2 Prozent denken, dass dies auf keinen Fall möglich ist.
Im Vergleich zu der Erhebung von 2014 wird ein erneut deutlich gesteigertes
Problembewusstsein für die Ansteckungsgefahr durch Eigenberührung sichtbar: der Anteil
derjenigen, die diese auf jeden Fall für möglich halten, ist signifikant gestiegen.
Abbildung 37: Ansteckungsgefahr durch Eigenberührung: Zeitvergleich
45
37
30
42
46
49
10
12
14
2
4
4
1
1
3
Angaben in Prozent
Viele Menschen fassen sich im Laufe eines Tages häufig mit den Händen ins Gesicht, indem sie
beispielsweise den Mund berühren oder sich die Augen reiben. Was glauben Sie, kann man
sich selbst oder andere dadurch mit bestimmten Krankheiten anstecken: auf jeden Fall,
wahrscheinlich, wahrscheinlich nicht oder auf keinen Fall?
weiß nicht
2017201720172017
2014201420142014
2012201220122012
*) signifikanter Unterschied (insgesamt 2017/2014)
Basis: 2017: 4.018 Befragte, 2014: 4.491 Befragte, 2012: 4.483 Befragte
auf jeden Fall *) wahrscheinlich
wahrscheinlichnicht
auf keinenFall
Infektionsschutz durch Hygiene
68
Deutlich seltener als jüngere Befragte, halten die über 60-Jährigen die Ansteckungsgefahr durch
Eigenberührung für auf jeden Fall gegeben. Zudem wissen Eltern häufiger um dieses Risiko als
Befragte ohne Kinder bis 15 Jahre.
Abbildung 38: Ansteckungsgefahr durch Eigenberührung (1)
45
42
47
47
50
54
51
30
54
43
42
43
41
45
39
39
39
49
37
43
10
11
10
7
9
6
9
16
7
11
2
2
2
1
2
1
1
4
1
2
1
2
1
1
1
Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent
Viele Menschen fassen sich im Laufe eines Tages häufig mit den Händen ins Gesicht, indem sie
beispielsweise den Mund berühren oder sich die Augen reiben. Was glauben Sie, kann man
sich selbst oder andere dadurch mit bestimmten Krankheiten anstecken: auf jeden Fall,
wahrscheinlich, wahrscheinlich nicht oder auf keinen Fall?
auf jeden Fall wahrscheinlich
weiß nicht
wahrscheinlichnicht
auf keinenFall
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt
Männer
Frauen
16- bis 20-Jährige
21- bis 29-Jährige
30- bis 44-Jährige
45- bis 59-Jährige
60- bis 85-Jährige
Eltern von Kindern bis 15 Jahre
keine Kinder bis 15 Jahre
Infektionsschutz durch Hygiene
69
Formal höher Gebildete wissen häufiger als Befragte mit mittlerem oder niedrigerem
Schulabschluss um die Ansteckungsgefahr durch Eigenberührung („auf jeden Fall“). Darüber
hinaus sind Befragte, die im medizinischen Bereich tätig sind, überdurchschnittlich häufig der
Auffassung, dass man sich durch das Berühren des Gesichts auf jeden Fall mit bestimmten
Krankheiten anstecken kann.
Abbildung 39: Ansteckungsgefahr durch Eigenberührung (2)
45
38
44
51
43
45
60
46
42
44
43
39
42
42
30
41
10
13
10
7
12
10
9
10
2
3
3
1
3
2
1
2
1
2
2
1
1
Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent
Viele Menschen fassen sich im Laufe eines Tages häufig mit den Händen ins Gesicht, indem sie
beispielsweise den Mund berühren oder sich die Augen reiben. Was glauben Sie, kann man sich selbst oder andere dadurch mit bestimmten Krankheiten anstecken: auf jeden Fall,
wahrscheinlich, wahrscheinlich nicht oder auf keinen Fall?
auf jeden Fall wahrscheinlich
weiß nicht
wahrscheinlichnicht
auf keinenFall
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt
Hauptschule
mittlerer Abschluss
Abitur/Studium
mit Migrationshintergrund
ohne Migrationshintergrund
medizinisches Personal
chronisch Kranke
Infektionsschutz durch Hygiene
70
4.1.3 Einstellungen zum Ansteckungsrisiko durch Begrüßungsformen
Viele Infektionskrankheiten können nicht nur beim Händeschütteln, sondern auch durch Küsse
oder Umarmungen zur Begrüßung übertragen werden. Eine Mehrheit von 77 Prozent der
Befragten glaubt, dass ein Verzicht auf Begrüßungsformen mit Berührung hilft, sich oder andere
vor einer Ansteckung zu schützen. Rund jeder Fünfte (21 %) schätzt diese Maßnahme hingegen
als nicht wirksam ein.
Im Vergleich zu 2014 ergeben sich hinsichtlich der Einschätzung zum Ansteckungsrisiko durch
Begrüßungsformen so gut wie keine Unterschiede.
Abbildung 40: Verzicht auf Begrüßungsformen mit Berührung - Einschätzung der
Wirksamkeit: Zeitvergleich
Angaben in Prozent
Wenn man auf Begrüßungsformen, bei denen man sich gegenseitig berührt, wie Hände-
schütteln, Küsse oder Umarmungen verzichtet, hilft das Ihrer Meinung nach, sich oder andere vor einer Ansteckung zu schützen oder hilft das nicht?
77
77
67
21
22
31
2
1
2
hilft hilft nicht
weiß nicht
2017201720172017
2014201420142014
2012201220122012
Basis: 2017: 4.018 Befragte, 2014: 4.491 Befragte, 2012: 4.483 Befragte
Infektionsschutz durch Hygiene
71
Hinsichtlich Alter, Geschlecht und Elternschaft zeigen sich bezüglich der Einschätzung zum
Verzicht auf Begrüßungsformen mit Berührung keine Unterschiede.
Formal höher Gebildete glauben häufiger als Befragte mit niedrigerem Bildungsniveau (Abitur/
Studium: 82 %; Hauptschule: 72 %), dass ein Verzicht auf Begrüßungsformen mit Berührung
einer Ansteckung vorbeugen kann. Auch Erwerbstätige geben dies etwas häufiger an als Nicht-
Erwerbstätige (79 % vs. 75 %).
Infektionsschutz durch Hygiene
72
4.1.4 Einstellungen zu Erregerkontakten an bestimmten Orten
Nahezu alle Befragten glauben, dass man in der Öffentlichkeit (95 %), beim Arzt (94 %) und im
Krankenhaus (92 %) auf jeden Fall oder wahrscheinlich mit Erregern in Kontakt kommt.
Dass dies auch auf jeden Fall oder wahrscheinlich auf das eigene Bad (52 %) sowie die eigene
Küche (50 %) zutrifft, glaubt jedoch jeweils nur rund die Hälfte.
Abbildung 41: Erregerkontakt an verschiedenen Orten
Frauen glauben häufiger als Männer, dass man im Krankenhaus (66 % vs. 57 %), beim Arzt (62 %
vs. 53 %) und in der eigenen Küche (18 % vs. 14 %) auf jeden Fall mit Erregern in Kontakt
kommt. Die jüngsten Befragten von 16 bis 20 Jahren denken dies in Bezug auf das Krankenhaus
(41 % vs. 63 %) und den Arzt (33 % vs. 59 %) deutlich seltener als ältere Befragte. Hingegen
glauben die über 59-Jährigen seltener als jüngere Befragte, dass man in der Öffentlichkeit auf
jeden Fall mit Erregern in Kontakt kommt (54 % vs. 65 %). Auch das eigene Bad (10 % vs. 19 %)
sowie die eigene Küche (12 % vs. 18 %) halten sie seltener als andere Altersgruppen für Orte, an
denen man auf jeden Fall mit Erregern in Kontakt kommt.
Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent
Wie wahrscheinlich ist es Ihrer Meinung nach, an folgenden Orten mit Erregern in Kontakt zu
kommen? Kommt man dort auf jeden Fall, wahrscheinlich, wahrscheinlich nicht oder auf
keinen Fall mit Erregern in Kontakt?
61
58
61
16
16
34
36
31
36
34
4
5
6
36
37
1
1
1
11
12
1
1
1
auf jeden Fall wahrscheinlich
weiß nicht
in der Öffentlichkeit
beim Arzt
im Krankenhaus
im eigenen Bad
in der eigenen Küche
wahrscheinlichnicht
auf keinenFall
Infektionsschutz durch Hygiene
73
Dass man im Krankenhaus auf jeden Fall mit Erregern in Kontakt kommt, glauben chronisch
Kranke (69 % vs. 61 % insgesamt) überdurchschnittlich häufig. In Bezug auf Arztpraxen denken
Eltern von Kindern bis 15 Jahre (63 % vs. 56 % keine Kinder im Alter bis 15 Jahre) sowie
Erwerbstätige (62 % vs. 53 % Nichterwerbstätige) dies häufiger als die jeweilige
Vergleichsgruppe.
Schließlich sind Angehörige des medizinischen Personals häufiger als die Allgemeinbevölkerung
der Ansicht, dass man im eigenen Bad sowie in der eigenen Küche auf jeden Fall mit Erregern in
Kontakt kommt (jeweils 23 % vs. 16 % insgesamt).
Infektionsschutz durch Hygiene
74
Von den rund 3.800 Befragten, die glauben, dass man in der Öffentlichkeit auf jeden Fall oder
wahrscheinlich mit Erregern in Kontakt kommt, nennt fast jeder Zweite als konkreten Ort
öffentliche Verkehrsmittel (49 %). Mit deutlichem Abstand werden (öffentliche) Toiletten am
zweithäufigsten genannt (28 %).
Auch bei (großen) Menschenansammlungen (18 %) sowie beim Einkaufen (17 %) halten die
Befragten es für besonders wahrscheinlich, mit Erregern in Kontakt zu kommen.
Welche konkreten Orte die Befragten darüber hinaus genannt haben, an denen es ihrer
Einschätzung nach in der Öffentlichkeit am wahrscheinlichsten ist, mit Erregern in Kontakt zu
kommen, lässt sich der nachfolgenden Abbildung entnehmen.
Abbildung 42: Erregerkontakt in der Öffentlichkeit
offene Frage, Mehrfachnennungen möglich
Basis: 3.801 Befragte, die davon ausgehen dass man in der Öffentlichkeit auf jeden Fall oder wahrscheinlich mit Erregern in Kontakt kommt Angaben in Prozent
Wo genau ist es Ihrer Einschätzung nach in der Öffentlichkeit am wahrscheinlichsten mit Erregern in Kontakt zu kommen?
49
28
18
17
12
10
9
9
5
4
3
2
2
1
1
1
1
3
2
in öffentlichen Verkehrsmitteln
auf (öffentlichen) Toiletten
bei (großen) Menschenansammlungen
beim Einkaufen
an Tür- und Haltegriffen sowie Druckknöpfen
in Krankenhäusern
beim Arzt
überall/allg.: in der Öffentlichkeit
in der Gastronomie
in öffentlichen Gebäuden
am Arbeitsplatz
im Kino, Theater
in engen/geschlossenen Räumen
allgemein beim Kontakt mit kranken Personen
an Automaten
an Geld
im Schwimmbad
sonstiges
weiß nicht
Infektionsschutz durch Hygiene
75
4.1.5 Einstellungen zum Nutzen des Händewaschens
Regelmäßiges und gründliches Händewaschen ist eine einfache und effektive Maßnahme, die
Zahl der Krankheitserreger an den Händen zu reduzieren und so das Risiko für die Übertragung
von Infektionskrankheiten zu verringern. 52 Prozent der Befragten glauben, dass Händewaschen
auf jeden Fall dabei hilft, 41 Prozent halten es für wahrscheinlich hilfreich.
Kaum jemand der Befragten ist der Meinung, dass es wahrscheinlich nicht (4 %) oder auf keinen
Fall (2 %) hilft, sich die Hände zu waschen, um die Übertragung von Infektionskrankheiten zu
verhindern.
Hinsichtlich der Einstellungen zum Nutzen des Händewaschens bestehen hinsichtlich
Geschlecht, Alter und Elternstatus nahezu keine Unterschiede.
Abbildung 43: Einstellungen zum Nutzen des Händewaschens (1)
52
51
53
50
51
54
54
50
54
51
41
42
40
48
40
37
41
43
40
41
4
3
5
2
6
6
4
4
6
4
2
2
2
3
1
3
2
1
2
3
2
Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent
Was denken Sie, hilft Händewaschen, die Übertragung von Infektionskrankheiten zu
verhindern: auf jeden Fall, wahrscheinlich, wahrscheinlich nicht oder auf keinen Fall?
auf jeden Fall wahrscheinlich
weiß nicht
wahrscheinlichnicht
auf keinenFall
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt
Männer
Frauen
16- bis 20-Jährige
21- bis 29-Jährige
30- bis 44-Jährige
45- bis 59-Jährige
60- bis 85-Jährige
Eltern von Kindern bis 15 Jahre
keine Kinder bis 15 Jahre
Infektionsschutz durch Hygiene
76
Formal höher Gebildete sind etwas häufiger als Befragte mit mittlerem oder niedrigerem
Schulabschluss der Ansicht, dass Händewaschen auf jeden Fall hilft, die Übertragung von
Infektionskrankheiten zu verhindern.
Abbildung 44444444: Einstellungen zum Nutzen des Händewaschens (2)
52
50
49
57
53
52
51
54
50
41
42
44
38
40
41
43
37
43
4
4
4
5
3
5
5
4
5
2
3
3
2
2
1
3
2
1
1
2
2
Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent
weiß nicht
Was denken Sie, hilft Händewaschen, die Übertragung von Infektionskrankheiten zu
verhindern: auf jeden Fall, wahrscheinlich, wahrscheinlich nicht oder auf keinen Fall?
auf jeden Fall wahrscheinlich
wahrscheinlichnicht
auf keinenFall
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt
Hauptschule
mittlerer Abschluss
Abitur/Studium
mit Migrationshintergrund
ohne Migrationshintergrund
Mehrpersonenhaushalt
Einpersonenhaushalt
chronisch Kranke
Infektionsschutz durch Hygiene
77
4.2 Hygiene beim Husten und Niesen
Neben einer effektiven Händehygiene kann auch richtiges Verhalten beim Husten oder Niesen
wesentlich dazu beitragen, die Verbreitung von Viren und Bakterien einzuschränken.
Das Übertragungsrisiko von Erregern kann verringert werden, wenn man beim Husten und/
oder Niesen Abstand zu anderen hält und statt in die Hand in die Armbeuge, in den Ärmel oder
in ein Taschentuch hustet oder niest. Eine Voraussetzung dafür, dass Gewohnheiten geändert
und solche Verhaltensweisen umgesetzt werden, ist auch, wie deren Nutzen beurteilt wird.
Im Folgenden werden die Ergebnisse zur Beurteilung verschiedener Strategien beim Husten und
Niesen (4.2.1) und die Umsetzung der empfohlenen Verhaltensweisen (4.2.2) dargestellt.
Infektionsschutz durch Hygiene
78
4.2.1 Beurteilung verschiedener Strategien beim Husten und Niesen
Husten oder Niesen in ein Taschentuch hilft nach Meinung von 68 Prozent der Befragten,
andere Menschen vor einer Ansteckung zu schützen.
Nahezu ebenso viele (65 %) denken, dass es andere Menschen vor einer Ansteckung schützen
kann, wenn man in die Ellenbeuge oder den Ärmel hustet oder niest. Dieser Anteil ist im
Vergleich zur Erhebung 2014 etwas gestiegen.
Abbildung 45: Einschätzung der Wirksamkeit verschiedener Strategien beim
Husten oder Niesen: Zeitvergleich
*) signifikanter Unterschied (insgesamt 2017/2014)
Basis: 2017: 4.018 Befragte, 2014: 4.491 Befragte, 2012: 4.483 Befragte Angaben in Prozent
68
69
66
28
27
30
4
4
4
hilft hilft nicht
weiß nicht
hilft hilft nicht
weiß nicht
2017201720172017
2014201420142014
2012201220122012
65
58
54
32
37
42
3
5
4
Wenn man in ein Taschentuch hustet oder niest,hilft das Ihrer Meinung nach, andere Menschen
vor einer Ansteckung zu schützen oder hilft dasnicht?
Wenn man in die Ellenbeuge oder den Ärmel hustetoder niest, hilft das Ihrer Meinung nach, andere
Menschen vor einer Ansteckung zu schützenoder hilft das nicht?
*)
Infektionsschutz durch Hygiene
79
Frauen erachten es häufiger als Männer als wirksamen Schutz anderer vor einer Ansteckung, in
die Ellenbeuge oder den Ärmel zu husten bzw. niesen.
Das Husten oder Niesen in ein Taschentuch halten über 60-Jährige häufiger als jüngere Befragte
für eine wirksame Strategie. Die Verwendung der Ellenbeuge oder des Ärmels bewerten sie
hingegen signifikant seltener als Befragte anderer Altersgruppen als hilfreich.
Schließlich glauben Befragte ohne Kinder bis 15 Jahre häufiger als Eltern, dass das Husten oder
Niesen in ein Taschentuch einer Ansteckung anderer vorbeugen kann.
Abbildung 46: Einschätzung der Wirksamkeit verschiedener Strategien beim
Husten oder Niesen (1)
Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent
Wenn man in ein Taschentuch hustet oder niest,hilft das Ihrer Meinung nach, andere Menschenvor einer Ansteckung zu schützen oder hilft das
nicht?
Wenn man in die Ellenbeuge oder den Ärmel hustetoder niest, hilft das Ihrer Meinung nach, andereMenschen vor einer Ansteckung zu schützen
oder hilft das nicht?
68
69
67
69
65
62
66
76
60
70
28
27
29
30
32
36
31
19
37
26
4
4
4
1
3
2
3
5
3
4
hilft hilft nicht
weiß nicht
65
60
69
75
75
68
65
56
67
64
32
36
28
25
24
30
33
38
31
32
3
4
3
1
2
2
6
2
4
hilft hilft nicht
weiß nicht
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt
Männer
Frauen
16- bis 20-Jährige
21- bis 29-Jährige
30- bis 44-Jährige
45- bis 59-Jährige
60- bis 85-Jährige
Eltern von Kindern bis 15 Jahre
keine Kinder bis 15 Jahre
Infektionsschutz durch Hygiene
80
Der Anteil derjenigen, die der Meinung sind, dass es hilft, andere Menschen vor einer
Ansteckung zu schützen, wenn man in die Ellenbeuge oder den Ärmel niest, steigt mit
zunehmendem formalem Bildungsgrad der Befragten. Darüber hinaus betrachten Befragte aus
Mehrpersonenhaushalten dies häufiger als wirksam als Befragte, die allein leben.
Abbildung 47: Einschätzung der Wirksamkeit verschiedener Strategien beim
Husten oder Niesen (2)
Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent
68
67
68
70
64
70
67
72
28
27
30
27
32
27
30
24
4
6
2
3
4
3
3
4
hilft hilft nicht
weiß nicht
65
55
64
73
63
65
67
59
32
41
32
25
32
32
31
36
3
4
4
2
5
3
2
5
hilft hilft nicht
weiß nicht
Wenn man in ein Taschentuch hustet oder niest,hilft das Ihrer Meinung nach, andere Menschenvor einer Ansteckung zu schützen oder hilft dasnicht?
Wenn man in die Ellenbeuge oder den Ärmel hustetoder niest, hilft das Ihrer Meinung nach, andereMenschen vor einer Ansteckung zu schützenoder hilft das nicht?
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt
Hauptschule
mittlerer Abschluss
Abitur/Studium
mit Migrationshintergrund
ohne Migrationshintergrund
Mehrpersonenhaushalt
Einpersonenhaushalt
Infektionsschutz durch Hygiene
81
4.2.2 Verhalten beim Husten und Niesen
Beim Husten oder Niesen ausreichend Abstand zu anderen Personen zu halten, ist eine
Empfehlung, um eine Ansteckung zu vermeiden. Ihren eigenen Angaben zufolge setzen
73 Prozent der Befragten das, wenn irgendwie möglich, immer um. Die Verbreitung dieser
Verhaltensweise hat sich damit im Vergleich zum Jahr 2014 signifikant erhöht.
Auch der Anteil derjenigen, die in die Ellenbeuge oder den Ärmel husten bzw. niesen, ist im
Vergleich zur Vorgängeruntersuchung angestiegen: rund ein Drittel der Befragten (34 %)
verwendet diese Strategie immer.
Die für den Schutz vor Infektionen weniger geeignete Möglichkeit, in die vorgehaltene Hand zu
husten oder zu niesen, wird gemäß eigener Angabe noch von etwa einem Viertel der Befragten
praktiziert (23 %). Dieser Anteil ist jedoch signifikant niedriger als noch 2014.
Dass sie immer in ein Taschentuch husten oder niesen, geben 17 Prozent der Befragten an.
Abbildung 48: Verhalten beim Husten oder Niesen: Zeitvergleich „immer“
68
27
29
18
Angaben in Prozent
Die Menschen haben unterschiedliche Gewohnheiten, wenn Sie husten oder niesen müssen. Wie machen Sie das, wenn Sie ganz plötzlich husten oder niesen müssen?
73
34
23
17
halte, wenn irgendwie möglich, Abstand zu anderen Personen *)
huste oder niese in die Ellenbeuge oder den Ärmel *)
huste oder niese in ein Taschentuch
huste oder niese in die vorgehaltene Hand *)
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt
*) signifikanter Unterschied (insgesamt 2017/2014)
Basis: 2017: 4.018 Befragte, 2014: 4.491 Befragte
2014
+5
+7
-6
-1
Differenz zu 2014
Infektionsschutz durch Hygiene
82
Während Männer häufiger als Frauen beim Husten oder Niesen die Hand vorhalten, nutzen
Frauen häufiger die Ellenbeuge oder den Ärmel.
Abbildung 49: Verhalten beim Husten oder Niesen: Geschlecht „immer“
Angaben in Prozent
Die Menschen haben unterschiedliche Gewohnheiten, wenn Sie husten oder niesen müssen.
Wie machen Sie das, wenn Sie ganz plötzlich husten oder niesen müssen?
73
34
23
17
halte, wenn irgendwie möglich, Abstand zu anderen Personen
huste oder niese in die Ellenbeuge oder den Ärmel *)
huste oder niese in ein Taschentuch
huste oder niese in die vorgehaltene Hand *)
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt Männer Frauen
71
28
28
16
74
39
18
17
*) signifikanter Unterschied (Männer/Frauen)
Basis: 4.018 Befragte
Infektionsschutz durch Hygiene
83
In die vorgehaltene Hand zu husten oder niesen, ist bei der Altersgruppe der über 44-Jährigen
weiter verbreitet als bei den jüngeren Befragten. Gleiches gilt für das Husten bzw. Niesen in ein
Taschentuch.
Hingegen geben die jüngsten Befragten bis 20 Jahre überdurchschnittlich häufig an, dass sie
immer die Ellenbeuge oder den Ärmel nutzen, wenn sie ganz plötzlich husten oder niesen
müssen.
Abbildung 50: Verhalten beim Husten oder Niesen: Alter „immer“
Angaben in Prozent
Die Menschen haben unterschiedliche Gewohnheiten, wenn Sie husten oder niesen müssen.
Wie machen Sie das, wenn Sie ganz plötzlich husten oder niesen müssen?
16- bis20-Jährige
21- bis29-Jährige
30- bis44-Jährige
45- bis59-Jährige
60- bis85-Jährigeinsgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt
Basis: 4.018 Befragte
halte, wenn irgendwie möglich Abstand zu anderen Personen
huste oder niese in die Ellenbeuge oder den Ärmel
huste oder niese in ein Taschentuch
huste oder niese in die vorgehaltene Hand
73
34
23
17
66
55
8
7
71
37
17
4
73
40
19
10
73
33
26
18
74
24
28
27
Infektionsschutz durch Hygiene
84
Die Empfehlung in den Ärmel oder die Ellenbeuge zu husten oder niesen wird von Eltern mit
Kindern bis 15 Jahre häufiger umgesetzt als von Befragten ohne Kinder in diesem Alter.
Befragte ohne Kinder in der entsprechenden Altersgruppe halten sich häufiger die Hand vor
oder husten bzw. niesen in ein Taschentuch.
Nicht auszuschließen ist jedoch, dass sich hier in Teilen die in Abhängigkeit des Alters bereits
beobachteten Unterschiede erneut niederschlagen.
Abbildung 51: Verhalten beim Husten oder Niesen: Eltern „immer“
72
39
16
12
73
32
24
18
Angaben in Prozent
Die Menschen haben unterschiedliche Gewohnheiten, wenn Sie husten oder niesen müssen.
Wie machen Sie das, wenn Sie ganz plötzlich husten oder niesen müssen?
73
34
23
17
halte, wenn irgendwie möglich, Abstand zu anderen Personen
huste oder niese in die Ellenbeuge oder den Ärmel *)
huste oder niese in ein Taschentuch *)
huste oder niese in die vorgehaltene Hand *)
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt
*) signifikanter Unterschied (Eltern von Kindern bis 15 Jahre/keine Kinder bis 15 Jahre)
Basis: 4.018 Befragte
Eltern von Kindernbis 15 Jahre
keine Kinderbis 15 Jahre
Infektionsschutz durch Hygiene
85
Unter Befragten mit Hauptschulabschluss ist das Husten oder Niesen in die vorgehaltene Hand
weiter verbreitet als unter Befragten mit einem formal höheren Bildungsabschluss. Die
Letztgenannten nutzen entsprechend häufiger die Ellenbeuge oder den Ärmel.
Dass sie immer in ein Taschentuch husten oder niesen, geben Befragte mit einem maximal
mittleren Abschluss etwas häufiger an als formal hoch Gebildete.
Abbildung 52: Verhalten beim Husten oder Niesen: Bildung „immer“
Angaben in Prozent
Die Menschen haben unterschiedliche Gewohnheiten, wenn Sie husten oder niesen müssen. Wie machen Sie das, wenn Sie ganz plötzlich husten oder niesen müssen?
73
34
23
17
halte, wenn irgendwie möglich, Abstand zu anderen Personen
huste oder niese in die Ellenbeuge oder den Ärmel
huste oder niese in ein Taschentuch
huste oder niese in die vorgehaltene Hand
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt
73
26
31
19
73
37
19
19
Basis: 4.018 Befragte
Hauptschule mittlerer Abschluss Abitur/Studium
74
37
19
12
Infektionsschutz durch Hygiene
86
Befragte mit Migrationshintergrund geben häufiger als die Vergleichsgruppe an, dass sie immer
in die vorgehaltene Hand husten oder niesen.
Abbildung 53: Verhalten beim Husten oder Niesen: Migrationshintergrund
„immer“
73
34
28
13
73
33
21
18
Angaben in Prozent
Die Menschen haben unterschiedliche Gewohnheiten, wenn Sie husten oder niesen müssen.
Wie machen Sie das, wenn Sie ganz plötzlich husten oder niesen müssen?
73
34
23
17
halte, wenn irgendwie möglich, Abstand zu anderen Personen
huste oder niese in die Ellenbeuge oder den Ärmel
huste oder niese in ein Taschentuch
huste oder niese in die vorgehaltene Hand *)
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt mit Migrationshintergrund ohne Migrationshintergrund
*) signifikanter Unterschied (Migrationshintergrund: ja/nein)
Basis: 4.018 Befragte
Infektionsschutz durch Hygiene
87
Häufiger als die Allgemeinbevölkerung praktizieren Angehörige des medizinischen Personals
nach eigener Angabe immer das Husten oder Niesen in die Ellenbeuge oder den Ärmel.
Abbildung 54: Verhalten beim Husten oder Niesen: medizinisches Personal
„immer“
79
44
17
13
Angaben in Prozent
Die Menschen haben unterschiedliche Gewohnheiten, wenn Sie husten oder niesen müssen. Wie machen Sie das, wenn Sie ganz plötzlich husten oder niesen müssen?
73
34
23
17
halte, wenn irgendwie möglich, Abstand zu anderen Personen
huste oder niese in die Ellenbeuge oder den Ärmel *)
huste oder niese in ein Taschentuch
huste oder niese in die vorgehaltene Hand
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt medizinisches Personal
*) signifikanter Unterschied (insgesamt/medizinisches Personal)
Basis: 4.018 Befragte
Infektionsschutz durch Hygiene
88
Papiertaschentücher sollten bei einer Erkältung möglichst nur einmal benutzt und direkt nach
dem Gebrauch entsorgt werden. Etwas mehr als die Hälfte aller Befragten (56 %) setzt diese
Empfehlung bereits um. 29 Prozent verwenden Papiertaschentücher zweimal, 13 Prozent
benutzen sie dreimal oder häufiger.
Im Vergleich zu der Erhebung 2014 ist der Anteil derjenigen, die Papiertaschentücher bei einer
Erkältung möglichst nur einmal verwenden, leicht zurückgegangen. Die zweifache Benutzung ist
gemäß eigener Angaben der Befragten dafür etwas angestiegen.
Abbildung 55: Häufigkeit der Benutzung desselben Papiertaschentuchs:
Zeitvergleich
Angaben in Prozent
Wenn Sie eine Erkältung haben und Papiertaschentücher benutzen, wie häufig benutzen Sie dasselbe Papiertaschentuch normalerweise, bevor Sie es wegwerfen?
*) signifikanter Unterschied (insgesamt 2017/2014)
Basis: 2017: 4.018 Befragte, 2014: 4.491 Befragte, 2012: 4.483 Befragte
56
61
59
29
26
29
9
8
7
2
2
2
2
1
1
2
2
2
2017201720172017
2014201420142014
2012201220122012
1-mal *)2-mal *) 3-mal 4-mal
5-mal oderhäufiger
benutze Stoff-taschentücher
Infektionsschutz durch Hygiene
89
Frauen halten sich nach eigener Angabe häufiger an die einmalige Nutzung von
Papiertaschentüchern als Männer. Vergleichsweise selten setzen dies die 21- bis 29-Jährigen
um.
Abbildung 56: Häufigkeit der Benutzung desselben Papiertaschentuchs (1)
Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent
Wenn Sie eine Erkältung haben und Papiertaschentücher benutzen, wie häufig benutzen Sie dasselbe Papiertaschentuch normalerweise, bevor Sie es wegwerfen?
56
53
59
50
41
54
60
60
53
56
29
30
29
29
37
29
28
28
33
29
9
10
8
10
16
11
7
6
9
9
2
2
2
6
5
2
1
1
1
2
2
2
5
2
2
1
1
2
2
3
1
1
1
2
3
1
2
1
1
1
2
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt
Männer
Frauen
16- bis 20-Jährige
21- bis 29-Jährige
30- bis 44-Jährige
45- bis 59-Jährige
60- bis 85-Jährige
Eltern von Kindern bis 15 Jahre
keine Kinder bis 15 Jahre
1-mal
weiß nicht
2-mal 3-mal 4-mal5-mal oder
häufigerbenutze Stoff-taschentücher
Infektionsschutz durch Hygiene
90
Formal hoch Gebildete nutzen gemäß eigener Angaben Papiertaschentücher tendenziell
häufiger als Befragte mit einer formal niedrigeren Bildung.
Abbildung 57: Häufigkeit der Benutzung desselben Papiertaschentuchs (2)
Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent
Wenn Sie eine Erkältung haben und Papiertaschentücher benutzen, wie häufig benutzen Sie dasselbe Papiertaschentuch normalerweise, bevor Sie es wegwerfen?
56
61
59
49
64
29
28
29
31
28
9
7
7
12
6
2
1
3
1
2
2
1
2
2
2
2
2
1
1
1
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt
Hauptschule
mittlerer Abschluss
Abitur/Studium
medizinisches Personal
1-mal
weiß nicht
2-mal 3-mal 4-mal5-mal oder
häufigerbenutze Stoff-taschentücher
Infektionsschutz durch Hygiene
91
4.3 Begrüßungsformen im Krankheitsfall
Bei ansteckenden Infektionskrankheiten wird empfohlen, möglichst Abstand zu halten, um eine
direkte Übertragung von Krankheitserregern zu vermeiden. Dazu zählt, im Krankheitsfall auf das
Händeschütteln und enge Körperkontakte wie Küssen oder Umarmen zu verzichten.
Einmal angenommen, dass es in ihrem persönlichen Umfeld zu einer starken Erkrankungswelle
kommt, würde eine Mehrheit von 60 Prozent der Befragten auf jeden Fall auf solche
Begrüßungsformen verzichten, bei denen man sich gegenseitig berührt. 23 Prozent würden
wahrscheinlich darauf verzichten.
Jeder Zehnte (10 %) würde auch bei einer starken Erkrankungswelle mit Grippe oder einer
anderen ansteckenden Krankheit wahrscheinlich nicht auf Begrüßungsformen mit
Körperkontakt verzichten. 6 Prozent würden auf keinen Fall darauf verzichten.
Frauen geben häufiger als Männer an, dass sie im Falle einer Erkrankungswelle auf jeden Fall
bereit wären, auf bestimmte Begrüßungsformen zu verzichten. Darüber hinaus steigt dieser
Anteil mit zunehmendem Alter der Befragten.
Abbildung 58: Verzicht auf Begrüßungsformen im Krankheitsfall (1)
Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent
Stellen Sie sich vor, in Ihrem persönlichen Umfeld kommt es zu einer starken Erkrankungswelle, etwa mit Grippe oder einer anderen ansteckenden Krankheit, würden Sie dann auf jeden Fall, wahrscheinlich, wahrscheinlich nicht oder auf keinen Fall auf solche Begrüßungsformen verzichten, bei denen man sich gegenseitig berührt?
60
58
63
39
46
57
66
68
56
61
23
25
22
30
30
25
21
20
25
23
10
11
10
17
18
10
8
7
11
10
6
6
5
14
6
7
4
5
8
5
1
1
1
1
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt
Männer
Frauen
16- bis 20-Jährige
21- bis 29-Jährige
30- bis 44-Jährige
45- bis 59-Jährige
60- bis 85-Jährige
Eltern von Kindern bis 15 Jahre
keine Kinder bis 15 Jahre
auf jeden Fall wahrscheinlich
weiß nicht
wahrscheinlichnicht
auf keinenFall
Infektionsschutz durch Hygiene
92
Formal hoch Gebildete sind seltener als Befragte mit einem niedrigeren Bildungsgrad auf jeden
Fall bereit, bei einer Erkrankungswelle in ihrem Umfeld auf Begrüßungsformen mit
Körperkontakt zu verzichten.
Befragte ohne Migrationshintergrund sowie diejenigen aus Einpersonenhaushalten würden dies
hingegen häufiger als die jeweilige Vergleichsgruppe tun.
Abbildung 59: Verzicht auf Begrüßungsformen im Krankheitsfall (2)
Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent
Stellen Sie sich vor, in Ihrem persönlichen Umfeld kommt es zu einer starken Erkrankungswelle, etwa mit Grippe oder einer anderen ansteckenden Krankheit, würden Sie dann auf jeden Fall, wahrscheinlich, wahrscheinlich nicht oder auf keinen Fall auf solche Begrüßungsformen verzichten, bei denen man sich gegenseitig berührt?
60
68
63
52
54
62
62
58
66
23
17
21
30
27
22
19
26
17
10
7
9
14
11
10
7
10
10
6
8
7
3
8
5
12
6
6
1
1
1
1
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt
Hauptschule
mittlerer Abschluss
Abitur/Studium
mit Migrationshintergrund
ohne Migrationshintergrund
medizinisches Personal
Mehrpersonenhaushalt
Einpersonenhaushalt
auf jeden Fall wahrscheinlich
weiß nicht
wahrscheinlichnicht
auf keinenFall
Infektionsschutz durch Hygiene
93
Chronisch Kranke sind ebenfalls überdurchschnittlich häufig auf jeden Fall bereit, auf bestimmte
Begrüßungsformen zu verzichten, wenn in ihrem Umfeld eine ansteckende Erkrankung auftritt.
Abbildung 60: Verzicht auf Begrüßungsformen im Krankheitsfall (3)
Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent
Stellen Sie sich vor, in Ihrem persönlichen Umfeld kommt es zu einer starken Erkrankungswelle, etwa mit Grippe oder einer anderen ansteckenden Krankheit, würden Sie dann auf jeden Fall, wahrscheinlich, wahrscheinlich nicht oder auf keinen Fall auf solche Begrüßungsformen verzichten, bei denen man sich gegenseitig berührt?
60
67
23
20
10
6
6
7
1insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt
chronisch Kranke
auf jeden Fall wahrscheinlich
weiß nicht
wahrscheinlichnicht
auf keinenFall
Infektionsschutz durch Hygiene
94
4.4 Umsetzung von Hygienemaßnahmen im Haushalt bei
Erkrankung einer Person
Krankheitserreger können nicht nur durch direkten Kontakt weitergegeben werden, sondern
auch durch die Berührung von verunreinigten Gegenständen oder Oberflächen. Das Risiko, dass
Erkrankte andere Haushaltsmitglieder anstecken, lässt sich durch die Einhaltung einiger
Basishygieneregeln im Haushalt verringern. Vor diesem Hintergrund wurden alle Personen, die
nicht allein leben, gefragt, welche Maßnahmen sie ergreifen, wenn jemand im Haushalt an
Grippe, einer Magen-Darm-Infektion oder einer anderen ansteckenden Krankheit leidet.
Eine große Mehrheit von 84 Prozent der Befragten gibt an, dass sie beim Auftreten einer
ansteckenden Krankheit in ihrem Haushalt immer dafür sorgen, dass Geschirr und Besteck des
Erkrankten nicht von anderen verwendet bzw. zuvor heiß gespült und abgewaschen werden.
69 Prozent waschen die Kleidung oder Haushaltswäsche des Erkrankten, wie Bettwäsche oder
Handtücher, nach Gebrauch immer bei mindestens 60 Grad.
Rund die Hälfte der Befragten aus Mehrpersonenhaushalten (49 %) gibt an, im Fall einer
erkrankten Person im Haushalt immer auf engen Körperkontakt zu verzichten. Weitere 28
Prozent geben an, dies meistens zu tun.
Vergleichsweise deutlich seltener werden gemäß eigener Angaben der Befragten
Haushaltsgegenstände oder Oberflächen nach Berührung durch den Erkrankten immer gereinigt
(25 %). 18 Prozent geben sogar an, dies nie zu tun.
Zu einer räumlichen Trennung von der erkrankten Person kommt es bei 41 Prozent der
Befragten nie. Hingegen setzt rund jeder Fünfte (19 %) diese Hygienemaßnahme nach eigener
Angabe immer um, wenn jemand im Haushalt an Grippe, einer Magen-Darm-Infektion oder
einer ähnlich ansteckenden Krankheit leidet.
Infektionsschutz durch Hygiene
95
Abbildung 61: Hygienemaßnahmen im Haushalt bei Erkrankung einer Person
Basis: 3.000 Befragte, bei denen mehr als eine Person im Haushalt lebt Angaben in Prozent
Denken Sie jetzt bitte einmal an folgende Situation: Jemand aus Ihrem Haushalt ist an Grippe, an einer Magen-Darm-Infektion oder einer ähnlich ansteckenden Krankheit erkrankt – wie verhalten Sie sich da? Bitte sagen Sie mir jeweils, ob Sie die folgenden Dinge dann immer, meistens, selten oder nie tun.
84
69
49
25
19
8
19
28
30
21
3
5
11
27
19
5
5
11
18
41
2
1
immermeistens selten
weiß nicht
Geschirr und Besteck, das die erkrankte Person benutzt, werden nicht von anderen Personen benutzt bzw. vorher heiß gespült und abgewaschen.
Kleidung und Haushaltswäsche wie Bettwäsche oderHandtücher des Erkrankten werden nach Gebrauchbei mindestens 60 Grad gewaschen.
Auf engen Körperkontakt, z.B. Umarmungen oderKüssen, wird weitgehend verzichtet.
Haushaltsgegenstände oder Oberflächen, wie etwaTürgriffe, die Toilettenspülung oder das Telefon, dievon der erkrankten Person berührt worden sind,werden nach dem Gebrauch gereinigt.
Die erkrankte Person wird soweit wie möglich vonden anderen räumlich getrennt, nutzt etwa eineandere Toilette oder schläft allein.
nie
Infektionsschutz durch Hygiene
96
Im Vergleich zu der Erhebung aus dem Jahr 2014 sind die Anteile derer, die bei einem
Krankheitsfall im Haushalt immer Haushaltsgegenstände oder Oberflächen, wie etwa Türgriffe,
die Toilettenspülung oder das Telefon, die von der erkrankten Person berührt worden sind,
nach dem Gebrauch reinigen sowie derer, die die erkrankte Person soweit wie möglich von den
anderen räumlich trennen, indem diese etwa eine andere Toilette benutzt oder alleine schläft,
signifikant gestiegen. Lediglich beim Waschen der Kleidung und Haushaltswäsche im
Krankheitsfall gibt es keinerlei Änderung im Verhalten.
Abbildung 62: Hygienemaßnahmen im Haushalt bei Erkrankung einer Person:
Zeitvergleich „immer“
Angaben in Prozent
Denken Sie jetzt bitte einmal an folgende Situation: Jemand aus Ihrem Haushalt ist an Grippe, an einer Magen-Darm-Infektion oder einer ähnlich ansteckenden Krankheit erkrankt – wie verhalten Sie sich da? Bitte sagen Sie mir jeweils, ob Sie die folgenden Dinge dann immer, meistens, selten oder nie tun.
*) leichte Veränderung der Frageformulierung im Vergleich zu 2014**) 2017 erstmals abgefragt***) signifikanter Unterschied (insgesamt 2017/2014)
Basis: 2017: 3.000 Befragte, 2014: 3.378 Befragte, 2012: 3.581 Befragte, bei denen mehr als eine Person im Haushalt lebt
84
69
49
25
19
Geschirr und Besteck, das die erkrankte Person benutzt, werden nicht von anderen Personen benutzt bzw. vorher heiß gespült und abgewaschen. *)
Kleidung und Haushaltswäsche wie Bettwäsche oderHandtücher des Erkrankten werden nach Gebrauchbei mindestens 60 Grad gewaschen.
Auf engen Körperkontakt, z.B. Umarmungen oderKüssen, wird weitgehend verzichtet.
Haushaltsgegenstände oder Oberflächen, wie etwaTürgriffe, die Toilettenspülung oder das Telefon, dievon der erkrankten Person berührt worden sind,werden nach dem Gebrauch gereinigt.
Die erkrankte Person wird soweit wie möglich vonden anderen räumlich getrennt, nutzt etwa eineandere Toilette oder schläft allein.
81
69
19
15
+3
\ 0
+6
+4
82
71
24
17
2017 2014 2012Differenz zu 2014
***)
***)
**)
Infektionsschutz durch Hygiene
97
Frauen geben häufiger als Männer an, dass sie bei einem Krankheitsfall in ihrem Haushalt
immer die Kleidung und Haushaltswäsche des Erkrankten bei mindestens 60 Grad waschen,
Haushaltsgegenstände oder Oberflächen nach dem Gebrauch durch die erkrankte Person
reinigen sowie die erkrankte Person soweit wie möglich von den anderen räumlich trennen.
Abbildung 63: Hygienemaßnahmen im Haushalt bei Erkrankung einer Person:
Geschlecht „immer“
*) signifikanter Unterschied (Männer/Frauen)
Basis: 3.000 Befragte, bei denen mehr als eine Person im Haushalt lebt Angaben in Prozent
Denken Sie jetzt bitte einmal an folgende Situation: Jemand aus Ihrem Haushalt ist an Grippe, an einer Magen-Darm-Infektion oder einer ähnlich ansteckenden Krankheit erkrankt – wie verhalten Sie sich da? Bitte sagen Sie mir jeweils, ob Sie die folgenden Dinge dann immer, meistens, selten oder nie tun.
84
69
49
25
19
Geschirr und Besteck, das die erkranktePerson benutzt, werden nicht vonanderen Personen benutzt bzw.vorher heiß gespült undabgewaschen.
Kleidung und Haushaltswäsche wieBettwäsche oder Handtücherdes Erkrankten werden nach Gebrauchbei mindestens 60 Grad gewaschen. *)
Auf engen Körperkontakt, z.B.Umarmungen oder Küssen,wird weitgehend verzichtet.
Haushaltsgegenstände oder Oberflächen,wie etwa Türgriffe, die Toilettenspülung oderdas Telefon, die von der erkrankten Personberührt worden sind, werden nach demGebrauch gereinigt. *)
Die erkrankte Person wird soweit wiemöglich von den anderen räumlichgetrennt, nutzt etwa eine andereToilette oder schläft allein. *)
82
64
47
20
16
85
74
52
30
21
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt Männer Frauen
Infektionsschutz durch Hygiene
98
Befragte ab 45 Jahren geben häufiger als Jüngere an, dass sie bei einem Krankheitsfall im
eigenen Haushalt immer die Wäsche der erkrankten Person bei mindestens 60 Grad waschen
(76 % vs. 62 %) und Haushaltsgegenstände oder Oberflächen nach dem Gebrauch reinigen
(31 % vs. 20 %). Darüber hinaus verzichten die über 60-Jährigen überdurchschnittlich häufig auf
engen Körperkontakt (58 % vs. 49 %) insgesamt.
Auch Befragte ohne Kinder bis 15 Jahre geben häufiger als Eltern an, dass sie bei einem
Krankheitsfall im Haushalt immer auf engen Körperkontakt verzichten.
Abbildung 64: Hygienemaßnahmen im Haushalt bei Erkrankung einer Person:
Eltern „immer“
Häufiger als formal hoch Gebildete, geben Befragte mit einem mittleren oder niedrigeren
Schulabschluss an, dass sie bei einem Krankheitsfall in ihrem Haushalt immer die Kleidung und
Haushaltswäsche des Erkrankten bei mindestens 60 Grad waschen (Hauptschule: 76 %;
mittlerer Abschluss: 76 %; Abitur/ Studium: 59 %) sowie Haushaltsgegenstände oder
Oberflächen nach dessen Gebrauch reinigen (Hauptschule: 33 %; mittlerer Abschluss: 26 %;
Abitur/ Studium: 19 %). Darüber hinaus sinkt der Anteil derer, die weitgehend auf engen
Körperkontakt wie Umarmungen und Küsse verzichten, mit zunehmendem formalem
*) signifikanter Unterschied (Eltern von Kindern bis 15 Jahre/keine Kinder bis 15 Jahre)
Basis: 3.000 Befragte, bei denen mehr als eine Person im Haushalt lebt Angaben in Prozent
Denken Sie jetzt bitte einmal an folgende Situation: Jemand aus Ihrem Haushalt ist an Grippe, an einer Magen-Darm-Infektion oder einer ähnlich ansteckenden Krankheit erkrankt – wie verhalten Sie sich da? Bitte sagen Sie mir jeweils, ob Sie die folgenden Dinge dann immer, meistens, selten oder nie tun.
84
69
49
25
19
Geschirr und Besteck, das die erkranktePerson benutzt, werden nicht vonanderen Personen benutzt bzw.vorher heiß gespült undabgewaschen.
Kleidung und Haushaltswäsche wieBettwäsche oder Handtücherdes Erkrankten werden nach Gebrauchbei mindestens 60 Grad gewaschen.
Auf engen Körperkontakt, z.B.Umarmungen oder Küssen,wird weitgehend verzichtet. *)
Haushaltsgegenstände oder Oberflächen,wie etwa Türgriffe, die Toilettenspülung oderdas Telefon, die von der erkrankten Personberührt worden sind, werden nach demGebrauch gereinigt.
Die erkrankte Person wird soweit wiemöglich von den anderen räumlichgetrennt, nutzt etwa eine andereToilette oder schläft allein.
85
66
37
24
17
83
71
54
26
19
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamtEltern von Kindernbis 15 Jahre
keine Kinderbis 15 Jahre
Infektionsschutz durch Hygiene
99
Bildungsgrad der Befragten (Hauptschule: 55 %; mittlerer Abschluss: 50 %; Abitur/ Studium: 46
%).
Diejenigen, die bei einem Krankheitsfall Haushaltsgegenstände oder Oberflächen nach
Benutzung bzw. Berührung durch den Erkrankten zumindest selten reinigen, wurden ergänzend
gefragt, ob dafür ihrer Meinung nach normale Reinigungsmittel ausreichend sind. 52 Prozent
bejahen dies.
47 Prozent sind hingegen der Ansicht, dass es grundsätzlich notwendig ist, die von einem
Erkrankten berührten Oberflächen mit Desinfektionsmitteln zu reinigen, um eine Ansteckung
anderer zu vermeiden.
Abbildung 65: Reinigung von Oberflächen: Zeitvergleich
Angaben in Prozent
52
54
47
44
1
2
normale Reinigungsmittelgenügen in der Regel
es ist notwendig, die Oberflächen mitDesinfektionsmitteln zu reinigen
weiß nicht
2017201720172017
2014201420142014
Basis: 2017: 2.445 Befragte, 2014: 2.610 Befragte, die Haushaltsgegenstände oder Oberflächen immer, meistens oder selten reinigen
Genügen dafür Ihrer Meinung nach in der Regel normale Reinigungsmittel oder ist es grundsätzlich notwendig, diese Oberflächen mit Desinfektionsmitteln zu reinigen, um eine Ansteckung anderer zu vermeiden?
Infektionsschutz durch Hygiene
100
Die älteren Befragten ab 60 Jahren sind überdurchschnittlich häufig der Ansicht, dass normale
Reinigungsmittel in der Regel genügen. Darüber hinaus bestehen zwischen den verschiedenen
Befragtengruppen im Wesentlichen keine Unterschiede.
Abbildung 66: Reinigung von Oberflächen bei Erkrankung einer Person im
Haushalt (1)
Auch hinsichtlich Bildungsabschluss, Migrationshintergrund, bei medizinischem Personal sowie
chronischer Erkrankung zeigen sich keine auffälligen Unterschiede.
52
53
51
46
52
50
50
60
54
52
47
47
48
53
46
50
50
40
46
48
1
1
1
2
Basis: 2.445 Befragte, die Haushaltsgegenstände oder Oberflächen immer, meistens oder selten reinigen Angaben in Prozent
Genügen dafür Ihrer Meinung nach in der Regel normale Reinigungsmittel oder ist es grundsätzlich notwendig, diese Oberflächen mit Desinfektionsmitteln zu reinigen, um eine Ansteckung anderer zu vermeiden?
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt
Männer
Frauen
16- bis 20-Jährige
21- bis 29-Jährige
30- bis 44-Jährige
45- bis 59-Jährige
60- bis 85-Jährige
Eltern von Kindern bis 15 Jahre
keine Kinder bis 15 Jahre
normale Reinigungsmittelgenügen in der Regel
es ist notwendig, die Oberflächen mitDesinfektionsmitteln zu reinigen
weiß nicht
Infektionsschutz durch Hygiene
101
4.5 Beurteilung des Nutzens von regelmäßigem Lüften
Als weitere vorsorgliche Maßnahme zum Schutz vor Ansteckung mit Grippe oder anderen
Infektionskrankheiten wird das regelmäßige Lüften geschlossener Räume empfohlen.
70 Prozent aller Befragten gehen davon aus, dass dies hilft, die Zahl der Krankheitserreger in
einem Raum zu verringern. Etwa jeder Vierte (27 %) glaubt hingegen nicht, dass es sich dabei
um eine wirksame Maßnahme handelt. Interessanterweise ist die Beurteilung der Wirksamkeit
dieser Maßnahme seitens der Befragten rückläufig.
Abbildung 67: Einschätzung der Wirksamkeit von regelmäßigem Lüften:
Zeitvergleich
Angaben in Prozent
70
72
75
27
24
21
3
4
4
hilft hilft nicht
weiß nicht
2017201720172017
2014201420142014
2012201220122012
Wenn sich jemand in einem Raum aufhält, der an Grippe oder einer ähnlich ansteckenden Krankheit erkrankt ist, hilft regelmäßiges Lüften dann die Zahl der Krankheitserreger in diesem Raum zu verringern oder hilft das eher nicht?
Basis: 2017: 4.018 Befragte, 2014: 4.491 Befragte, 2012: 4.483 Befragte
Infektionsschutz durch Hygiene
102
Häufiger als jüngere Befragte sind die über 30-Jährigen von der Wirksamkeit regelmäßigen
Lüftens überzeugt.
Abbildung 68: Einschätzung der Wirksamkeit von regelmäßigem Lüften (1)
70
68
73
58
59
70
74
75
71
70
27
30
24
40
39
27
24
22
26
27
3
2
3
2
2
3
2
3
3
3
Angaben in Prozent
Wenn sich jemand in einem Raum aufhält, der an Grippe oder einer ähnlich ansteckenden Krankheit erkrankt ist, hilft regelmäßiges Lüften dann die Zahl der Krankheitserreger in diesem Raum zu verringern oder hilft das eher nicht?
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt
Männer
Frauen
16- bis 20-Jährige
21- bis 29-Jährige
30- bis 44-Jährige
45- bis 59-Jährige
60- bis 85-Jährige
Eltern von Kindern bis 15 Jahre
keine Kinder bis 15 Jahre
hilft hilft nicht
weiß nicht
Basis: 4.018 Befragte
Infektionsschutz durch Hygiene
103
Darüber hinaus zeigen sich hier keine großen Unterschiede bei Aufschlüsselung nach den
anderen betrachteten Bevölkerungsgruppen.
Abbildung 69: Einschätzung der Wirksamkeit von regelmäßigem Lüften (2)
70
71
73
68
75
69
70
72
71
27
26
25
29
24
28
27
26
26
3
3
2
3
1
3
3
2
3
Angaben in Prozent
Wenn sich jemand in einem Raum aufhält, der an Grippe oder einer ähnlich ansteckenden Krankheit erkrankt ist, hilft regelmäßiges Lüften dann die Zahl der Krankheitserreger in diesem Raum zu verringern oder hilft das eher nicht?
hilft hilft nicht
weiß nicht
Basis: 4.018 Befragte
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt
Hauptschule
mittlerer Abschluss
Abitur/Studium
mit Migrationshintergrund
ohne Migrationshintergrund
Mehrpersonenhaushalt
Einpersonenhaushalt
chronisch Kranke
Infektionsschutz durch Hygiene
104
4.6 Kenntnisse zum Thema Antibiotika
Durch Bakterien verursachte Infektionskrankheiten können mit Antibiotika behandelt werden.
Damit Antibiotika richtig wirken können, muss die Einnahme jedoch korrekt erfolgen. Eine
fehlerhafte Anwendung trägt außerdem dazu bei, dass bakterielle Erreger gegen Antibiotika
resistent werden und auf eine Behandlung nicht mehr ansprechen. Ein sorgsamer Einsatz dieser
Arzneimittel ist daher besonders wichtig.
Im Folgenden wird der Kenntnisstand der Befragten zur Wirksamkeit von Antibiotika (4.6.1)
dargestellt. In der Infektionsschutzstudie 2017 wurde zudem erstmals das Wissen über
Antibiotika-Resistenzen und mögliche Ursachen (4.6.2) erhoben und detailliert der Umgang mit
verschriebenen Antibiotika (4.6.3) erfragt.
Infektionsschutz durch Hygiene
105
4.6.1 Kenntnisse zur Wirksamkeit von Antibiotika
Gut die Hälfte der Befragten (52 %) weiß, dass Antibiotika nur gegen Bakterien wirksam sind.
Fälschlicherweise glauben zugleich jedoch 18 Prozent, dass Antibiotika nur gegen Viren helfen
und 22 Prozent, dass Antibiotika sowohl gegen Viren als auch gegen Bakterien wirken.
Im Vergleich zu der Erhebung aus dem Jahr 2014 ist das Wissen um die Wirksamkeit von
Antibiotika jedoch deutlich angestiegen.
Abbildung 70: Wirksamkeit von Antibiotika: Zeitvergleich
Angaben in Prozent
52
42
45
22
30
27
18
18
18
8
10
10
weiß nicht
2017201720172017
2014201420142014
2012201220122012
*) signifikanter Unterschied (insgesamt 2017/2014)
Basis: 2017: 4.018 Befragte, 2014: 4.491 Befragte, 2012: 4.483 Befragte
Bei manchen Erkrankungen verschreiben die Ärzte Antibiotika. Gegen welche Art von Krankheitserregern sind Antibiotika wirksam: nur gegen Bakterien, nur gegen Viren oder gegen beides?
nur gegen Bakterien gegen beides *) nur gegen Viren*)
Infektionsschutz durch Hygiene
106
Dass Antibiotika nur gegen Bakterien wirksam sind, wissen Frauen häufiger als Männer, 30- bis
59-Jährige häufiger als Befragte anderer Altersgruppen und Eltern von Kindern bis 15 Jahre
häufiger als diejenigen ohne Kinder in diesem Alter.
Abbildung 71: Wirksamkeit von Antibiotika (1)
52
49
55
42
53
57
57
46
62
50
22
23
20
30
21
23
20
21
16
23
18
19
17
25
18
17
17
18
17
18
8
9
8
3
8
3
6
15
5
9
Angaben in Prozent
Bei manchen Erkrankungen verschreiben die Ärzte Antibiotika. Gegen welche Art von Krankheitserregern sind Antibiotika wirksam: nur gegen Bakterien, nur gegen Viren oder gegen beides?
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt
Männer
Frauen
16- bis 20-Jährige
21- bis 29-Jährige
30- bis 44-Jährige
45- bis 59-Jährige
60- bis 85-Jährige
Eltern von Kindern bis 15 Jahre
keine Kinder bis 15 Jahre
nur gegen Bakterien gegen beides
weiß nicht
Basis: 4.018 Befragte
nur gegen Viren
Infektionsschutz durch Hygiene
107
Auch mit zunehmendem formalem Bildungsgrad der Befragten steigt der Anteil derer, die
korrekt über die Wirksamkeit von Antibiotika informiert sind, signifikant an.
Schließlich weiß das befragte medizinische Personal erwartungsgemäß überdurchschnittlich
häufig um die ausschließliche Wirksamkeit von Antibiotika gegen Bakterien.
Abbildung 72: Wirksamkeit von Antibiotika (2)
52
40
49
65
53
52
71
22
30
25
12
28
20
13
18
17
19
18
14
19
15
8
13
7
5
5
9
1
Angaben in Prozent
Bei manchen Erkrankungen verschreiben die Ärzte Antibiotika. Gegen welche Art von Krankheitserregern sind Antibiotika wirksam: nur gegen Bakterien, nur gegen Viren oder gegen beides?
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt
Hauptschule
mittlerer Abschluss
Abitur/Studium
mit Migrationshintergrund
ohne Migrationshintergrund
medizinisches Personal
nur gegen Bakterien
weiß nicht
Basis: 4.018 Befragte
gegen beides nur gegen Viren
Infektionsschutz durch Hygiene
108
4.6.2 Kenntnisse zu Antibiotika-Resistenzen und Einschätzung der
Ursachen
Bakterien werden als resistent bezeichnet, wenn sie gegenüber äußeren Einflüssen - speziell
gegenüber Antibiotika - widerstandsfähig sind. Bei einer Infektion bleibt dann das Antibiotikum,
gegen das der Erreger resistent ist, wirkungslos. Eine fehlerhafte Anwendung von Antibiotika
oder der vorzeitige Abbruch der Behandlung begünstigt die Entstehung resistenter Bakterien,
da sie dadurch überleben und sich weiter vermehren können. Besonders kritisch wird es dann,
wenn Bakterien nicht nur gegen einen Wirkstoff, sondern gegen mehrere Antibiotika
unempfindlich werden. Es entsteht eine sogenannte Multiresistenz.
Multiresistente Bakterien können - wie andere Erreger auch - durch direkten Kontakt,
insbesondere über die Hände, oder über Tröpfchen, beispielsweise beim Husten, Niesen oder
Sprechen, von Mensch zu Mensch übertragen werden. Aber auch eine Übertragung zwischen
Tier und Mensch ist möglich. Die sorgfältige Einhaltung von Hygienemaßnahmen ist bei
multiresistenten Erregern besonders wichtig.
83 Prozent aller Befragten geben an, schon einmal von Antibiotika-Resistenzen gehört zu haben.
Deutlich häufiger als jüngeren Befragten, ist dies den über 30-Jährigen ein Begriff.
Abbildung 73: Kenntnis von Antibiotika-Resistenzen (1)
Angaben in Prozent
Es gibt Bakterien, die gegen Antibiotika widerstandsfähig sind, das ist die sogenannte Antibiotika-Resistenz. Haben Sie davon schon einmal gehört oder haben Sie davon noch nicht gehört?
Basis: 4.018 Befragte
83
81
84
66
75
86
87
84
85
82
17
18
16
34
24
14
13
16
15
17
1
1
1
davon gehört nicht davon gehört
weiß nicht
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt
Männer
Frauen
16- bis 20-Jährige
21- bis 29-Jährige
30- bis 44-Jährige
45- bis 59-Jährige
60- bis 85-Jährige
Eltern von Kindern bis 15 Jahre
keine Kinder bis 15 Jahre
Infektionsschutz durch Hygiene
109
Die Kenntnis von Antibiotika-Resistenzen steigt zudem mit zunehmender formaler Bildung der
Befragten. Personen ohne Migrationshintergrund haben häufiger als Befragte mit
Migrationshintergrund schon einmal davon gehört.
Wie zu erwarten, wissen Angehörige des befragten medizinischen Personals häufiger als der
Durchschnitt aller Befragten, dass es Bakterien gibt, die gegen Antibiotika widerstandsfähig sind.
Abbildung 74: Kenntnis von Antibiotika-Resistenzen (2)
Angaben in Prozent
Es gibt Bakterien, die gegen Antibiotika widerstandsfähig sind, das ist die sogenannte Antibiotika-Resistenz. Haben Sie davon schon einmal gehört oder haben Sie davon noch nicht gehört?
Basis: 4.018 Befragte
83
77
82
89
74
86
95
17
23
18
11
25
14
5
1
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt
Hauptschule
mittlerer Abschluss
Abitur/Studium
mit Migrationshintergrund
ohne Migrationshintergrund
medizinisches Personal
davon gehört nicht davon gehört
weiß nicht
Infektionsschutz durch Hygiene
110
Diejenigen, die bereits von Antibiotika-Resistenzen gehört haben, wurden um eine Einschätzung
möglicher Ursachen gebeten.
85 Prozent denken, dass der Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung eine wesentliche Ursache
für die Entstehung von Antibiotika-Resistenzen ist. Etwa ebenso viele (84 %) halten den Einsatz
beim Menschen für ursächlich.
Ungefähr zwei Drittel der Befragten (64 %), die schon einmal von Antibiotika-Resistenzen gehört
haben, sind der Auffassung, dass diese wesentlich durch eine vom Menschen unbeeinflusste
Veränderung der Bakterien hervorgerufen werden können.
Zwei Fünftel (40 %) gehen davon aus, dass unzureichende Hygiene eine wesentliche Ursache für
die Entstehung von Antibiotika-Resistenzen ist.
Abbildung 75: Mögliche Ursachen von Antibiotika-Resistenzen
Basis: 3.530 Befragte, die schon einmal von Antibiotika-Resistenzen gehört haben Angaben in Prozent
Ich nenne Ihnen nun einige mögliche Ursachen für die Entstehung von Antibiotika-Resistenzen. Bitte sagen Sie mir jeweils, ob diese Ihrer Meinung nach eine wesentliche Ursache für die Entstehung von Antibiotika-Resistenzen sind oder nicht.
85
84
64
40
12
13
28
57
3
3
8
3
ja, wesentliche Ursache
weiß nicht
Einsatz von Antibiotikain der Tierhaltung
Einsatz von Antibiotikabeim Menschen
eine, vom Menschen unbeeinflusste,Veränderung der Bakterien
unzureichendeHygiene
nein, keinewesentliche Ursache
Infektionsschutz durch Hygiene
111
Eltern von Kindern bis 15 Jahre sind häufiger als Befragte ohne Kinder in diesem Alter der
Meinung, dass der Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung sowie beim Menschen eine
wesentliche Ursache für die Entstehung entsprechender Resistenzen ist.
Seltener machen sie hingegen unzureichende Hygiene für die Entstehung von Antibiotika-
Resistenzen verantwortlich.
Abbildung 76: Mögliche Ursachen von Antibiotika-Resistenzen: Eltern „ja,
wesentliche Ursache“
Angaben in Prozent
Ich nenne Ihnen nun einige mögliche Ursachen für die Entstehung von Antibiotika-Resistenzen. Bitte sagen Sie mir jeweils, ob diese Ihrer Meinung nach eine wesentliche Ursache für die Entstehung von Antibiotika-Resistenzen sind oder nicht.
85
84
64
40
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt
89
90
61
32
84
83
65
42
*) signifikanter Unterschied (Eltern von Kindern bis 15 Jahre/keine Kinder bis 15 Jahre)
Basis: 3.530 Befragte, die schon einmal von Antibiotika-Resistenzen gehört haben
Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung *)
Einsatz von Antibiotika beim Menschen *)
eine, vom Menschenunbeeinflusste, Veränderung der Bakterien
unzureichende Hygiene *)
Eltern von Kindern bis 15 Jahre keine Kinder bis 15 Jahre
Infektionsschutz durch Hygiene
112
Als Ursache für Antibiotika-Resistenzen erachten formal hoch Gebildete häufiger als Befragte
mit einer niedrigeren Bildung deren Einsatz in der Tierhaltung und beim Menschen. Hingegen
halten Letztere unzureichende Hygiene deutlich häufiger für ursächlich.
Abbildung 77: Mögliche Ursachen von Antibiotika-Resistenzen: Bildung „ja,
wesentliche Ursache“
Angaben in Prozent
Ich nenne Ihnen nun einige mögliche Ursachen für die Entstehung von Antibiotika-Resistenzen. Bitte sagen Sie mir jeweils, ob diese Ihrer Meinung nach eine wesentliche Ursache für die Entstehung von Antibiotika-Resistenzen sind oder nicht.
85
84
64
40
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt
Basis: 3.530 Befragte, die schon einmal von Antibiotika-Resistenzen gehört haben
Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung
Einsatz von Antibiotika beim Menschen
eine, vom Menschenunbeeinflusste, Veränderung der Bakterien
unzureichende Hygiene
Hauptschule mittlerer Abschluss Abitur/Studium
80
81
61
51
83
83
66
44
90
87
64
28
Infektionsschutz durch Hygiene
113
4.6.3 Umgang mit verschriebenen Antibiotika
Diejenigen Befragten, die in den letzten fünf Jahren ein Antibiotikum erhalten haben, wurden
nach ihrem Umgang damit gefragt. Eine große Mehrheit von 89 Prozent dieser Befragten gibt
an, die empfohlene Einnahmedauer bei Antibiotika immer zu beachten. 8 Prozent tun dies
meistens und so gut wie keiner hält sich selten (2 %) oder nie (1 %) daran.
82 Prozent nehmen das Antibiotikum immer mit Wasser ein und 13 Prozent meistens. Ebenfalls
nur eine sehr kleine Minderheit hält sich selten (2 %) oder nie (2 %) an diese Empfehlung.
Auch der richtige Einnahmezeitpunkt wird von rund drei Vierteln der Befragten (76 %) immer
eingehalten. 19 Prozent beachten den im Beipackzettel vermerkten Einnahmezeitpunkt, zum
Beispiel vor, zu oder nach dem Essen, meistens, 3 Prozent selten und 1 Prozent nie.
Dass sie die vorgeschriebenen Zeitabstände zwischen den Einnahmen des Präparats möglichst
stundengenau einhalten, sagen 70 Prozent. 26 Prozent tun dies meistens, 3 Prozent selten und
1 Prozent nie.
Die Hinweise zur Aufbewahrung beachten 67 Prozent der Befragten, die in den letzten fünf
Jahren ein Antibiotikum verschrieben bekommen haben, immer und 16 Prozent meistens.
Jedoch hält sich auch insgesamt knapp jeder Fünfte selten (8 %) oder gar nie (9 %) daran.
75 Prozent der Befragten bewahren übrig gebliebene Antibiotika wie empfohlen nie für einen
späteren Zeitpunkt oder ein anderes Haushaltsmitglied auf. Jeder Zehnte (10 %) tut dies jedoch
immer. Weitere 7 Prozent bewahren übrig gebliebene Antibiotika meistens auf und ebenfalls
7 Prozent immerhin noch selten.
Infektionsschutz durch Hygiene
114
Abbildung 78: Umgang mit verschriebenen Antibiotika
89
82
76
70
67
10
8
13
19
26
16
7
2
2
3
3
8
7
1
2
1
1
9
75
1
1
1
Basis: 2.179 Befragte, denen in den letzten fünf Jahren ein Antibiotikum verschrieben wurde Angaben in Prozent
weiß nicht
Wie verhalten Sie sich, wenn Ihnen ein Antibiotikum verschrieben wird, wie gehen Sie damit um? Bitte sagen Sie mir jeweils, ob Sie die folgenden Dinge dann immer, meistens, selten oder nie tun.
immermeistens selten nie
Beachten Sie die empfohlene Einnahmedauer?
Nehmen Sie das Antibiotikum mit Wasser ein?
Beachten Sie den richtigen Einnahmezeitpunkt, der im Beipackzettel vermerkt ist, z.B. vor, zu oder nach den Mahlzeiten?
Halten Sie die vorgeschriebenen Zeitabstände zwischen der Einnahme des Präparats möglichst stundengenau ein, also z.B. etwa alle 12 Stunden eine Tablette?
Beachten Sie die Hinweise zur Aufbewahrung des Antibiotikums?
Bewahren Sie übrig gebliebene Antibiotika für den Fall auf, dass Sie oder jemand anderes im Haushalt einmal wieder ein Antibiotikum benötigen?
Infektionsschutz durch Hygiene
115
Frauen halten sich insgesamt betrachtet häufiger an die Empfehlungen zum richtigen Umgang
mit Antibiotika als Männer.
Abbildung 79: Umgang mit verschriebenen Antibiotika: Geschlecht „immer“
89
82
76
70
67
10
*) signifikanter Unterschied (Männer/Frauen)
Basis: 2.179 Befragte, denen in den letzten fünf Jahren ein Antibiotikum verschrieben wurde Angaben in Prozent
Wie verhalten Sie sich, wenn Ihnen ein Antibiotikum verschrieben wird, wie gehen Sie damit um? Bitte sagen Sie mir jeweils, ob Sie die folgenden Dinge dann immer, meistens, selten oder nie tun.
Beachten Sie die empfohlene Einnahmedauer? *)
Nehmen Sie das Antibiotikum mit Wasser ein? *)
Beachten Sie den richtigen Einnahmezeitpunkt, der im Beipackzettel vermerkt ist, z.B. vor, zu oder nach den Mahlzeiten? *)
Halten Sie die vorgeschriebenen Zeitabstände zwischen der Einnahme des Präparats möglichst stundengenau ein, also z.B. etwa alle 12 Stunden eine Tablette?
Beachten Sie die Hinweise zur Aufbewahrung des Antibiotikums? *)
Bewahren Sie übrig gebliebene Antibiotika für den Fall auf, dass Sie oder jemand anderes im Haushalt einmal wieder ein Antibiotikum benötigen?
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt Männer Frauen
86
79
71
67
61
13
91
85
81
72
72
8
Infektionsschutz durch Hygiene
116
Jüngere verhalten sich, was den Umgang mit Antibiotika anbelangt, alles in allem seltener
empfehlungskonform als ältere Befragte.
So beachten über 30-Jährige tendenziell häufiger als jüngere Befragte stets die empfohlene
Einnahmedauer. Auch die Anteile derjenigen, die das Antibiotikum immer mit Wasser
einnehmen, steigen mit zunehmendem Alter der Befragten.
Darüber hinaus geben Befragte ab 45 Jahren häufiger als Jüngere an, immer den im
Beipackzettel vermerkten Einnahmezeitpunkt, die vorgeschriebenen Zeitabstände zwischen den
Einnahmen sowie die Aufbewahrungshinweise zu beachten. Hingegen bewahren die 16- bis 20-
Jährigen übrig gebliebene Antibiotika überdurchschnittlich häufig immer für den Fall auf, dass
sie oder jemand anderes im Haushalt einmal wieder ein Antibiotikum benötigen.
Abbildung 80: Umgang mit verschriebenen Antibiotika: Alter „immer“
89
82
76
70
67
10
Basis: 2.179 Befragte, denen in den letzten fünf Jahren ein Antibiotikum verschrieben wurde Angaben in Prozent
Wie verhalten Sie sich, wenn Ihnen ein Antibiotikum verschrieben wird, wie gehen Sie damit um? Bitte sagen Sie mir jeweils, ob Sie die folgenden Dinge dann immer, meistens, selten oder nie tun.
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt 16- bis 20-Jährige 21- bis 29-Jährige 30- bis 44-Jährige 45- bis 59-Jährige 60- bis 85-Jährige
76
66
59
57
58
30
84
77
70
61
50
16
88
80
66
67
58
8
94
86
83
72
76
6
91
87
85
78
75
9
Beachten Sie die empfohlene Einnahmedauer?
Nehmen Sie das Antibiotikum mit Wasser ein?
Beachten Sie den richtigen Einnahmezeitpunkt, der im Beipackzettel vermerkt ist, z.B. vor, zu oder nach den Mahlzeiten?
Halten Sie die vorgeschriebenen Zeitabstände zwischen der Einnahme des Präparats möglichst stundengenau ein, also z.B. etwa alle 12 Stunden eine Tablette?
Beachten Sie die Hinweise zur Aufbewahrung des Antibiotikums?
Bewahren Sie übrig gebliebene Antibiotika für den Fall auf, dass Sie oder jemand anderes im Haushalt einmal wieder ein Antibiotikum benötigen?
Infektionsschutz durch Hygiene
117
Etwas häufiger als Eltern bewahren diejenigen ohne Kinder bis 15 Jahre übrig gebliebene
Antibiotika immer auf.
Abbildung 81: Umgang mit verschriebenen Antibiotika: Eltern „immer“
Befragte mit Migrationshintergrund geben häufiger als Personen ohne Migrationshintergrund
an, übrig gebliebene Antibiotika aufzubewahren (16 % vs. 9 %).
Dass sie sich an die Hinweise zur Aufbewahrung des Antibiotikums halten, sagen Angehörige des
medizinischen Personals überdurchschnittlich häufig (82 % vs. 67 % insgesamt).
*) signifikanter Unterschied (Eltern von Kindern bis 15 Jahre/keine Kinder bis 15 Jahre)
Basis: 2.179 Befragte, denen in den letzten fünf Jahren ein Antibiotikum verschrieben wurde Angaben in Prozent
Wie verhalten Sie sich, wenn Ihnen ein Antibiotikum verschrieben wird, wie gehen Sie damit um? Bitte sagen Sie mir jeweils, ob Sie die folgenden Dinge dann immer, meistens, selten oder nie tun.
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamtEltern von Kindernbis 15 Jahre
keine Kinderbis 15 Jahre
92
82
73
67
72
6
88
82
77
71
65
11
89
82
76
70
67
10
Beachten Sie die empfohlene Einnahmedauer?
Nehmen Sie das Antibiotikum mit Wasser ein?
Beachten Sie den richtigen Einnahmezeitpunkt, der im Beipackzettel vermerkt ist, z.B. vor, zu oder nach den Mahlzeiten?
Halten Sie die vorgeschriebenen Zeitabstände zwischen der Einnahme des Präparats möglichst stundengenau ein, also z.B. etwa alle 12 Stunden eine Tablette?
Beachten Sie die Hinweise zur Aufbewahrung des Antibiotikums?
Bewahren Sie übrig gebliebene Antibiotika für den Fall auf, dass Sie oder jemand anderes im Haushalt einmal wieder ein Antibiotikum benötigen? *)
Infektionsschutz durch Hygiene
118
5 INFORMATIONSBEDARF ZUM THEMA HYGIENE
Die BZgA stellt auf der Internetseite www.infektionsschutz.de umfangreiche Informationen zur
Übertragung sowie zum Schutz vor Infektionskrankheiten zur Verfügung und gibt umfassende
Hygienetipps. Sogenannte Erregersteckbriefe, die von der Bevölkerung auf der Internetseite
abgerufen werden können und auch von den Gesundheitsämtern ausgegeben werden,
informieren in sechs Sprachen über die wichtigsten übertragbaren Infektionskrankheiten und
die entsprechenden Schutzmöglichkeiten. Plakate, Spiegelaufkleber, Broschüren, Flyer sowie
vielfältige weitere Printmaterialien und Infofilme für verschiedene Altersgruppen und Anlässe
unterstützen die Aufklärung und die Umsetzung im Alltag sowie im Krankheitsfall. Darüber
hinaus werden Infografiken zur Verfügung gestellt, die Multiplikatoren unter bestimmten
Nutzungsbedingungen kostenfrei für ihre Aufklärungsarbeit verwenden können.
Das Angebot und die Planung künftiger Aktivitäten soll durch eine Bestandsaufnahme des
Informationsbedarfs der Bevölkerung und verschiedener Bevölkerungsgruppen im Bereich
Hygiene optimiert werden. Im Folgenden werden die Befragungsergebnisse zum Interesse an
weiteren Informationen und zu den bevorzugten Informationskanälen (5.1) dargestellt. Im
Anschluss werden die Bekanntheit der BZgA-Medien im öffentlichen Raum (5.2) und die
Nutzung der BZgA-Angebote im Internet (5.3) aufgezeigt.
Infektionsschutz durch Hygiene
119
5.1 Informationsbedarf und bevorzugte Informationsquellen zum
Thema Hygiene
13 Prozent der Befragten – und somit signifikant weniger als in der Vorgängerstudie 2014 –
geben an, dass sie Interesse an weiteren Informationen über Infektionskrankheiten und
persönliche Hygienemaßnahmen zum Schutz vor Grippe und ähnlichen ansteckenden
Krankheiten haben. Die Mehrheit (87 %) möchte hierzu keine weiteren Informationen.
Abbildung 82: Informationsbedarf zum Thema Hygiene: Zeitvergleich
*) signifikanter Unterschied (insgesamt 2017/2014)
Basis: 2017: 4.018 Befragte, 2014: 4.491 Befragte, 2012: 4.483 Befragte Angaben in Prozent
Hätten Sie gern weitere Informationen über Infektionskrankheiten und persönliche Hygienemaßnahmen zum Schutz vor Grippe und ähnlichen ansteckenden Krankheiten, oder haben Sie daran zur Zeit kein Interesse?
13
21
15
87
79
85
ja, hätte gern weitere Informationen nein, kein Interesse
2017201720172017
2014201420142014
2012201220122012
*)
Infektionsschutz durch Hygiene
120
Eltern von Kindern bis 5 Jahre geben weiterhin vergleichsweise häufig an, dass sie hierzu
Informationsbedarf haben.
Abbildung 83: Informationsbedarf zum Thema Hygiene (1)
Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent
Hätten Sie gern weitere Informationen über Infektionskrankheiten und persönliche Hygienemaßnahmen zum Schutz vor Grippe und ähnlichen ansteckenden Krankheiten, oder haben Sie daran zur Zeit kein Interesse?
13
13
14
11
17
13
12
13
21
13
12
87
87
86
89
81
87
88
87
78
87
88
2
1
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt
Männer
Frauen
16- bis 20-Jährige
21- bis 29-Jährige
30- bis 44-Jährige
45- bis 59-Jährige
60- bis 85-Jährige
Eltern von Kindern bis 5 Jahre
keine Kinder bis 5 Jahre
Eltern von Kindern von 6 bis 15 Jahren
ja, hätte gern weitere Informationen nein, kein Interesse
weiß nicht
Infektionsschutz durch Hygiene
121
Zwischen den darüber hinaus betrachteten Gruppen zeigen sich keine nennenswerten
Unterschiede.
Abbildung 84: Informationsbedarf zum Thema Hygiene (2)
Die Kenntnis der bevorzugten Informationskanäle ist für die Planung künftiger Interventionen
im Bereich der Hygieneaufklärung wichtig. Die vorliegenden Ergebnisse unterstreichen die
Schlüsselrolle der Ärzteschaft bei der Aufklärung zu gesundheitsrelevanten Themen: auf die
Frage, welche Möglichkeiten sie geeignet finden, um sich über Hygienemaßnahmen zu
informieren, nennen 88 Prozent ein persönliches Gespräch mit einem Arzt oder einer Ärztin.
Auch Informationen von der Krankenkasse (80 Prozent) und dem Gesundheitsamt (79 Prozent)
werden häufig gewünscht.
Jeweils rund drei Viertel der Befragten halten Informationen von Landes- und Bundesbehörden
(74 %), das persönliche Gespräch mit einer medizinischen Fachkraft (74 %) und
Informationsbroschüren oder Faltblätter (73 %) für geeignet, um sich über Hygienemaßnahmen
zu informieren. 71 Prozent finden dafür das Internet angemessen und jeweils 70 Prozent
Informationsveranstaltungen in Schulen oder Kindergärten sowie Fernsehsendungen.
Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent
Hätten Sie gern weitere Informationen über Infektionskrankheiten und persönliche Hygienemaßnahmen zum Schutz vor Grippe und ähnlichen ansteckenden Krankheiten, oder haben Sie daran zur Zeit kein Interesse?
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt
Hauptschule
mittlerer Abschluss
Abitur/Studium
mit Migrationshintergrund
ohne Migrationshintergrund
medizinisches Personal
chronisch Kranke
12
12
15
13
13
11
17
88
88
85
86
87
89
83
1
ja, hätte gern weitere Informationen nein, kein Interesse
weiß nicht
Infektionsschutz durch Hygiene
122
Gespräche mit Familienangehörigen, Freunden oder Bekannten (66 %) und Zeitungen oder
Zeitschriften (63 %) betrachten jeweils rund zwei Drittel der Befragten als geeignete
Informationsquellen zum Thema Hygiene. Vom Radio bzw. Hörfunk sagen dies 58 Prozent.
Am vergleichsweise wenigsten geeignet, um sich über Hygienemaßnahmen zu informieren,
bewerten die Befragten Informationen von Pharmaherstellern (33 %) und soziale Netzwerke wie
z.B. Facebook (27 %).
Fernsehsendungen und Zeitungen bzw. Zeitschriften werden im Vergleich zu der
Vorgängeruntersuchung aus dem Jahr 2014 seltener als geeignet eingestuft, um sich über
Hygienemaßnahmen zu informieren. Informationen vom Gesundheitsamt, das Internet und
Informationsveranstaltungen in Schulen oder Kindergärten werden hingegen signifikant
häufiger als geeignete Möglichkeiten zur Information bewertet.
Abbildung 85: Geeignete Informationsquellen zum Thema Hygienemaßnahmen:
Zeitvergleich „ja, geeignet“
Angaben in Prozent
Welche der folgenden Möglichkeiten halten Sie für sich persönlich für geeignet, um sich über Hygienemaßnahmen zu informieren?
Informationen von Landes- und Bundesbehördenpersönliches Gespräch mit einer medizinischen Fachkraft
Gespräche mit Familienangehörigen, Freunden oder Bekannten
*) signifikanter Unterschied (insgesamt 2017/2014)
Basis: 2017: 4.018 Befragte, 2014: 4.491 Befragte
2017 2014
±0
±0
+5
+2
+2
-1
+6
+9
-4
-3
-7
±0
+2
+2
Differenz zu 2014
88
80
79
74
74
73
71
70
70
66
63
58
33
27
88
80
74
72
72
74
65
61
74
69
70
58
31
25
persönliches Gespräch mit einem Arzt
Informationen von der Krankenkasse
Informationen vom Gesundheitsamt *)
Informationsbroschüren oder Faltblätter
Internet *)
Fernsehsendungen *)
Zeitungen oder Zeitschriften *)
Radio/Hörfunk
Informationen von Pharmaherstellern
soziale Netzwerke, wie z.B. Facebook
Informationsveranstaltungen in Schulen oder Kindergärten *)
Infektionsschutz durch Hygiene
123
Noch etwas häufiger als Frauen betrachten Männer ein persönliches Gespräch mit einem Arzt
als geeignete Informationsquelle zum Thema Hygienemaßnahmen. Gleiches gilt für
Informationen von Landes- und Bundesbehörden. Hingegen betrachten Frauen Zeitungen bzw.
Zeitschriften häufiger als für sich persönlich geeignet.
Abbildung 86: Geeignete Informationsquellen zum Thema Hygienemaßnahmen:
Geschlecht „ja, geeignet“
Angaben in Prozent
Welche der folgenden Möglichkeiten halten Sie für sich persönlich für geeignet, um sich über Hygienemaßnahmen zu informieren?
persönliches Gespräch mit einem Arzt *)
Informationen von der Krankenkasse
Informationen vom Gesundheitsamt
Informationsbroschüren oder Faltblätter
Internet
Fernsehsendungen
Zeitungen oder Zeitschriften *)
Radio/Hörfunk
Informationen von Pharmaherstellern
soziale Netzwerke, wie z.B. Facebook
Informationen von Landes- und Bundesbehörden *)
persönliches Gespräch mit einer medizinischen Fachkraft
Informationsveranstaltungen in Schulen oder Kindergärten
Gespräche mit Familienangehörigen, Freunden oder Bekannten
*) signifikanter Unterschied (Männer/Frauen)
Basis: 4.018 Befragte
88
80
79
74
74
73
71
70
70
66
63
58
33
27
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt Männer Frauen
90
78
79
77
74
71
71
70
68
63
59
57
34
26
86
81
78
72
74
75
71
69
71
68
67
59
33
28
Infektionsschutz durch Hygiene
124
Die über 30-Jährigen halten häufiger als jüngere Befragte Informationen von der Krankenkasse
sowie Informationsbroschüren oder Faltblätter für geeignet, um sich über Hygienemaßnahmen
zu informieren.
Befragte ab 45 Jahren unterscheiden sich von jüngeren Befragten dahingehend, dass sie den
Rundfunk, also sowohl Fernsehsendungen als auch Radio bzw. Hörfunk, häufiger als geeignete
Informationsquellen zu dem Themengebiet erachten. Auch der Anteil derjenigen, die dies von
Zeitungen oder Zeitschriften sagen, steigt tendenziell mit zunehmendem Alter der Befragten.
Für die Information zu Hygienethemen bewerten die über 60-Jährigen hingegen deutlich
seltener als Befragte anderer Altersgruppen Informationen vom Gesundheitsamt sowie von
Landes- und Bundesbehörden, persönliche Gespräche mit einer medizinischen Fachkraft, das
Internet, Informationsveranstaltungen in Schulen oder Kindergärten und soziale Netzwerke als
geeignet.
Abbildung 87: Geeignete Informationsquellen zum Thema Hygienemaßnahmen:
Alter „ja, geeignet“
Angaben in Prozent
Welche der folgenden Möglichkeiten halten Sie für sich persönlich für geeignet, um sich über Hygienemaßnahmen zu informieren?
Informationen von Landes- und Bundesbehördenpersönliches Gespräch mit einer medizinischen Fachkraft
Gespräche mit Familienangehörigen, Freunden oder Bekannten
Basis: 4.018 Befragte
88
80
79
74
74
73
71
70
70
66
63
58
33
27
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt 16- bis 20-Jährige 21- bis 29-Jährige 30- bis 44-Jährige 45- bis 59-Jährige 60- bis 85-Jährige
92
69
83
71
84
68
84
82
56
65
53
38
40
36
93
72
82
79
78
63
85
74
62
60
54
45
38
33
86
82
86
77
78
77
83
78
64
64
62
54
30
31
86
85
82
77
76
77
74
73
73
70
64
65
34
28
89
79
68
68
66
71
50
56
78
65
69
64
32
18
persönliches Gespräch mit einem Arzt
Informationen von der Krankenkasse
Informationen vom Gesundheitsamt
Informationsbroschüren oder Faltblätter
Internet
Fernsehsendungen
Zeitungen oder Zeitschriften
Radio/Hörfunk
Informationen von Pharmaherstellern
soziale Netzwerke, wie z.B. Facebook
Informationsveranstaltungen in Schulen oder Kindergärten
Infektionsschutz durch Hygiene
125
Eltern von Kindern im Alter von 0 bis 15 Jahren erachten Informationen von der Krankenkasse
sowie vom Gesundheitsamt, das Internet, Informationsveranstaltungen in Schulen oder
Kindergärten und soziale Netzwerke häufiger als geeignete Informationsquellen zum Thema
Hygiene als Befragte, die nicht für Kinder in diesem Alter erziehungsberechtigt sind.
Abbildung 88: Geeignete Informationsquellen zum Thema Hygienemaßnahmen:
Eltern „ja, geeignet“
Angaben in Prozent
Welche der folgenden Möglichkeiten halten Sie für sich persönlich für geeignet, um sich über Hygienemaßnahmen zu informieren?
Informationen von Landes- und Bundesbehördenpersönliches Gespräch mit einer medizinischen Fachkraft
Gespräche mit Familienangehörigen, Freunden oder Bekannten
*) signifikanter Unterschied (Eltern von Kindern bis 15 Jahre/keine Kinder bis 15 Jahre)
Basis: 4.018 Befragte
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt
87
83
84
76
77
76
80
83
69
66
66
56
30
31
88
79
78
74
73
72
69
67
70
66
62
59
34
26
Eltern von Kindernbis 15 Jahre
keine Kinderbis 15 Jahre
persönliches Gespräch mit einem Arzt
Informationen von der Krankenkasse *)
Informationen vom Gesundheitsamt *)
Informationsbroschüren oder Faltblätter
Internet *)
Fernsehsendungen
Zeitungen oder Zeitschriften
Radio/Hörfunk
Informationen von Pharmaherstellern
soziale Netzwerke, wie z.B. Facebook *)
Informationsveranstaltungen in Schulen oder Kindergärten *)
88
80
79
74
74
73
71
70
70
66
63
58
33
27
Infektionsschutz durch Hygiene
126
Dass sie das Gespräch mit einer medizinischen Fachkraft persönlich für geeignet halten, um sich
über Hygienemaßnahmen zu informieren, geben Befragte ohne Migrationshintergrund häufiger
an als diejenigen mit Migrationshintergrund. Letztere bewerten hingegen soziale Netzwerke
häufiger als geeignet.
Abbildung 89: Geeignete Informationsquellen zum Thema Hygienemaßnahmen:
Migrationshintergrund „ja, geeignet“
Neben der Einschätzung über die Eignung verschiedener Informationsquellen, wurden die
Befragten auch um eine Angabe gebeten, bei welchen Institutionen sie den Informationsauftrag
zum Thema wahrnehmen. Das Bereitstellen von Informationen zum Thema Hygiene gehört aus
Sicht nahezu aller Befragten (94 %) zur Aufgabe von ärztlichen Praxen. Ebenso ist eine jeweils
deutliche Mehrheit der Meinung, dass Gesundheitsämter (91 %), Schulen oder andere
Bildungseinrichtungen (89 %), Krankenhäuser (87 %) sowie Landes- und Bundesbehörden wie
die BZgA oder das Robert-Koch-Institut (87 %) darüber informieren sollten.
83 Prozent sehen den Informationsauftrag zum Thema Hygiene bei Krankenkassen und
81 Prozent bei Apotheken.
Dass Pharmahersteller Informationen zum Thema Hygiene bereitstellen sollten, meinen
vergleichsweise wenige, aber dennoch knapp die Hälfte aller Befragten (48 %). Im Vergleich zu
persönliches Gespräch mit einem Arzt
Informationen von der Krankenkasse
Informationen vom Gesundheitsamt
Informationsbroschüren oder Faltblätter
Internet
Fernsehsendungen
Zeitungen oder Zeitschriften
Radio/Hörfunk
Informationen von Pharmaherstellern
soziale Netzwerke, wie z.B. Facebook *)
Angaben in Prozent
Welche der folgenden Möglichkeiten halten Sie für sich persönlich für geeignet, um sich über Hygienemaßnahmen zu informieren?
Informationen von Landes- und Bundesbehördenpersönliches Gespräch mit einer medizinischen Fachkraft *)
Gespräche mit Familienangehörigen, Freunden oder Bekannten
*) signifikanter Unterschied (Migrationshintergrund: ja/nein)
Basis: 4.018 Befragte
88
80
79
74
74
73
71
70
70
66
63
58
33
27
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt
88
75
80
72
68
73
75
68
74
66
61
62
34
32
88
81
78
75
76
73
69
70
68
66
64
57
33
25
mit Migrationshintergrund ohne Migrationshintergrund
Informationsveranstaltungen in Schulen oder Kindergärten
Infektionsschutz durch Hygiene
127
der Untersuchung aus dem Jahr 2014 hat sich dieser Anteil interessanterweise signifikant
erhöht.
Abbildung 90: Wahrnehmung des Informationsauftrags Hygiene: Zeitvergleich
Angaben in Prozent
Welche Institutionen sollten Ihrer Meinung nach Informationen zum Thema „Hygiene“ bereitstellen?
ärztliche Praxen
2017 2014
+1
+1
±0
+1
+2
+1
±0
+6
Differenz zu 2014
94
91
89
87
87
83
81
48
Gesundheitsämter
Schulen oder anderen Bildungseinrichtungen
Krankenhäuser
Landes- und Bundesbehörden
Krankenkassen
Apotheken
Pharmahersteller
93
90
89
86
85
82
81
42
*) signifikanter Unterschied (insgesamt 2017/2014)
Basis: 2017: 4.018 Befragte, 2014: 4.491 Befragte
*)
Infektionsschutz durch Hygiene
128
Mit zunehmendem Alter der Befragten sinkt der Anteil derer, die den Informationsauftrag zum
Thema Hygiene bei Schulen oder anderen Bildungseinrichtungen sehen. Auch in Bezug auf
Pharmahersteller meinen die unter 30-Jährigen häufiger als ältere Befragte, dass diese
Informationen zu dem Themenbereich bereitstellen sollten. Häufiger als Eltern vertreten zudem
Befragte ohne Kinder bis 15 Jahre diese Ansicht (50 % vs. 37 %).
Abbildung 91: Wahrnehmung des Informationsauftrags Hygiene: Alter
Angaben in Prozent
Welche Institutionen sollten Ihrer Meinung nach Informationen zum Thema „Hygiene“ bereitstellen?
Basis: 4.018 Befragte
ärztliche Praxen 94
91
89
87
87
83
81
48
Gesundheitsämter
Schulen oder anderen Bildungseinrichtungen
Krankenhäuser
Landes- und Bundesbehörden
Krankenkassen
Apotheken
Pharmahersteller
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt 16- bis 20-Jährige 21- bis 29-Jährige 30- bis 44-Jährige 45- bis 59-Jährige 60- bis 85-Jährige
93
87
96
90
82
74
79
63
97
90
93
92
91
85
84
59
93
94
90
89
88
86
83
37
93
92
88
86
88
85
79
44
93
88
86
84
83
79
82
51
Infektionsschutz durch Hygiene
129
5.2 Kenntnis der BZgA-Hygienemedien im öffentlichen Raum
Die BZgA entwickelt verschiedene Medien wie Plakate, die auf die Bedeutung des
Händewaschens aufmerksam machen, und Spiegelaufkleber, die in Sanitärbereichen etwa in
Kindergärten, Schulen oder Gaststätten an das Händewaschen erinnern und das richtige
Vorgehen veranschaulichen.
Den Spiegelaufkleber zum richtigen Händewaschen, auf dem Schritt für Schritt erklärt wird,
worauf man beim Händewaschen besonders achten soll, haben 49 Prozent der Befragten schon
einmal gesehen. Das sind deutlich mehr als im Jahr 2014.
Abbildung 92: Bekanntheit der Spiegelaufkleber: Zeitvergleich
Angaben in Prozent
In manchen öffentlichen Toiletten ist auf dem Spiegel über dem Waschbecken ein Aufkleber angebracht, auf dem Schritt für Schritt erklärt wird, worauf man beim Händewaschen besonders achten soll. Haben Sie einen solchen Aufkleber schon einmal gesehen oder haben Sie bisher keinen solchen Aufkleber gesehen?
49
39
36
51
61
63 1
schon einmal gesehen bisher keinen solchen Aufkleber gesehen
2017201720172017
2014201420142014
*)
2012201220122012
*) signifikanter Unterschied (insgesamt 2017/2014)
Basis: 2017: 4.018 Befragte, 2014: 4.491 Befragte, 2012: 4.483 Befragte
weiß nicht
Infektionsschutz durch Hygiene
130
Frauen, Eltern von Kindern bis 15 Jahre sowie Angehörige des medizinischen Personals haben
überdurchschnittlich häufig schon mal einen Spiegelaufkleber der BZgA gesehen. Darüber
hinaus steigt der Anteil derjenigen, denen diese bekannt sind, mit abnehmendem Alter sowie
mit zunehmendem formalem Bildungsgrad der Befragten.
Abbildung 93: Bekanntheit der Spiegelaufkleber
Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent
In manchen öffentlichen Toiletten ist auf dem Spiegel über dem Waschbecken ein Aufkleber angebracht, auf dem Schritt für Schritt erklärt wird, worauf man beim Händewaschen besonders achten soll. Haben Sie einen solchen Aufkleber schon einmal gesehen oder haben Sie bisher keinen solchen Aufkleber gesehen?
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt
Männer
Frauen
16- bis 20-Jährige
21- bis 29-Jährige
30- bis 44-Jährige
45- bis 59-Jährige
60- bis 85-Jährige
Eltern von Kindern bis 15 Jahre
keine Kinder bis 15 Jahre
weiß nicht
49
45
53
70
67
62
50
26
63
46
51
54
47
30
32
37
50
74
37
54
1
1
1
schon einmal gesehen bisher keinen solchen Aufkleber gesehen
Infektionsschutz durch Hygiene
131
Die Plakate mit dem Titel „Wo waren Deine Hände heute?“ haben – gemäß eigenen Angaben –
18 Prozent der Befragten schon einmal gesehen. Das sind etwas mehr als in der Untersuchung
2014. Die große Mehrheit der Befragten (82 %) hat diese Plakate bisher jedoch noch nicht
wahrgenommen.
Abbildung 94: Bekanntheit der Hygieneplakate: Zeitvergleich
Angaben in Prozent
An manchen Autoraststätten, Kinos und Gaststätten hängen Plakate mit dem Titel „Wo waren Deine Hände heute?“ Damit soll auf die allgemeine Händehygiene hingewiesen werden. Haben Sie diese Plakate schon einmal gesehen oder haben Sie bisher keins dieser Plakate gesehen?
18
13
82
87
schon einmal gesehen bisher keins dieser Plakate gesehen
2017201720172017
2014201420142014
*)
*) signifikanter Unterschied (insgesamt 2017/2014)
Basis: 2017: 4.018 Befragte, 2014: 4.491 Befragte
*)
Infektionsschutz durch Hygiene
132
Die zuvor genannten Hygieneplakate sind vor allem den älteren Befragten ab 60 Jahren noch
nicht bekannt. Eltern von Kindern bis 15 Jahre haben sie hingegen häufiger als die
Vergleichsgruppe schon einmal gesehen. Und auch hier steigt die Bekanntheit mit
zunehmendem formalem Bildungsgrad der Befragten.
Abbildung 95: Bekanntheit der Hygieneplakate
Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent
An manchen Autoraststätten, Kinos und Gaststätten hängen Plakate mit dem Titel „Wo waren Deine Hände heute?“ Damit soll auf die allgemeine Händehygiene hingewiesen werden. Haben Sie diese Plakate schon einmal gesehen oder haben Sie bisher keins dieser Plakate gesehen?
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt
Männer
Frauen
16- bis 20-Jährige
21- bis 29-Jährige
30- bis 44-Jährige
45- bis 59-Jährige
60- bis 85-Jährige
Eltern von Kindern bis 15 Jahre
keine Kinder bis 15 Jahre
weiß nicht
18
20
16
30
25
24
17
8
23
17
82
80
84
70
73
76
83
91
77
83
2
1
schon einmal gesehen bisher keins dieser Plakate gesehen
Infektionsschutz durch Hygiene
133
5.3 Kenntnis der BZgA-Angebote im Internet
Die BZgA stellt Merkblätter zu Infektionskrankheiten in sechs Sprachen zur Verfügung. Diese
sogenannten Erregersteckbriefe sind 7 Prozent aller Befragten bekannt. 93 Prozent wissen
bisher noch nichts von ihnen.
Abbildung 96: Bekanntheit der Erregersteckbriefe: Zeitvergleich
Angaben in Prozent
Die BZgA stellt so genannte „Erregersteckbriefe“ im Internet zur Verfügung. Dies sind Merkblätter mit Informationen zu Infektionskrankheiten. Ist Ihnen dieses Angebot bekannt oder ist es Ihnen nicht bekannt?
7
6
93
94
2017201720172017
2014201420142014
bekannt nicht bekannt
Basis: 2017: 4.018 Befragte, 2014: 4.491 Befragte
Infektionsschutz durch Hygiene
134
Unter Frauen und Eltern von Kindern bis 15 Jahre ist die Bekanntheit der Erregersteckbriefe
etwas höher als in den jeweiligen Vergleichsgruppen. Darüber hinaus ist dieses Angebot den 16-
bis 20-Jährigen sowie Angehörigen des medizinischen Personals überdurchschnittlich häufig
bekannt.
Abbildung 97: Bekanntheit der Erregersteckbriefe
Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent
Die BZgA stellt so genannte „Erregersteckbriefe“ im Internet zur Verfügung. Dies sind Merkblätter mit Informationen zu Infektionskrankheiten. Ist Ihnen dieses Angebot bekannt oder ist es Ihnen nicht bekannt?
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt
Männer
Frauen
16- bis 20-Jährige
21- bis 29-Jährige
30- bis 44-Jährige
45- bis 59-Jährige
60- bis 85-Jährige
Eltern von Kindern bis 15 Jahre
keine Kinder bis 15 Jahre
7
6
9
16
6
10
7
4
9
7
93
94
91
84
94
90
93
96
91
93
bekannt nicht bekannt
Infektionsschutz durch Hygiene
135
Die Seite www.infektionsschutz.de wurde im Jahr 2017 mehr als 3 Millionen Mal aufgerufen.
Das ist eine Steigerung von rund 145% gegenüber dem Jahr 2014.
Von den Befragten haben lediglich 4 Prozent diese Seite gemäß eigenen Angaben schon einmal
besucht. Dies ist eine leichte Steigerung im Vergleich zu der Vorgängeruntersuchung von 2014.
Abbildung 98: Bekanntheit Infektionsschutz.de: Zeitvergleich
Angaben in Prozent
Waren Sie schon einmal auf der BZgA-Webseite www.infektionsschutz.de?
4
2
96
97 1
2017201720172017
2014201420142014
ja nein
weiß nicht
*) signifikanter Unterschied (insgesamt 2017/2014)
Basis: 2017: 4.018 Befragte, 2014: 4.491 Befragte
*)
Infektionsschutz durch Hygiene
136
Geringfügig häufiger als die jeweiligen Referenzgruppen geben Frauen, 21- bis 44-Jährige sowie
Eltern von Kindern bis 15 Jahre an, schon einmal auf der BZgA-Webseite infektionsschutz.de
gewesen zu sein.
Mit zunehmendem Bildungsniveau steigt der Anteil derjenigen, die diese Webseite schon
einmal besucht haben, an (Hauptschule: 2 %; mittlerer Abschluss: 4 %); Abitur/ Studium: 7 %).
Überdurchschnittlich häufig haben zudem Angehörige des medizinischen Personals diese Seite
schon einmal besucht (15 % vs. 4 % insgesamt).
Abbildung 99: Bekanntheit Infektionsschutz.de
Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent
Waren Sie schon einmal auf der BZgA-Webseite www.infektionsschutz.de?
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt
Männer
Frauen
16- bis 20-Jährige
21- bis 29-Jährige
30- bis 44-Jährige
45- bis 59-Jährige
60- bis 85-Jährige
Eltern von Kindern bis 15 Jahre
keine Kinder bis 15 Jahre
weiß nicht
4
3
5
2
8
8
3
1
9
3
96
97
94
98
92
92
97
99
91
97
1
ja nein
Infektionsschutz durch Hygiene
137
Von den rund 200 Befragten, die die Internetseite infektionsschutz.de schon einmal besucht
haben, haben 78 Prozent Informationen zu Infektionskrankheiten im Allgemeinen, also zu
möglichen Erregern, Übertragungswegen oder Krankheitsbildern gelesen. 71 Prozent
beschäftigten sich mit einem oder mehreren Erregersteckbriefen.
Die Hygienetipps haben 61 Prozent gelesen und knapp die Hälfte (46 %) hat sich näher mit den
FAQ’s zum Thema Hygiene auseinandergesetzt.
Dass sie Printmaterialien wie Broschüren, Faltblätter oder Aufkleber bestellt (20 %) oder sich
Filme angesehen haben (20 %), gibt jeweils jeder Fünfte derjenigen an, die schon einmal die
Internetseite infektionsschutz.de genutzt haben.
Abbildung 100: Genutzte Angebote auf Infektionsschutz.de
78
71
61
46
20
20
Basis: 204 Befragte, die Infektionsschutz.de schon einmal besucht haben Angaben in Prozent
Welche Angebote auf der Internetseite infektionsschutz.de haben Sie genutzt? Haben Sie …
... Informationen zu Infektionskrankheiten im Allgemeinen, also zu möglichen Erregern, Übertragungswegen oder Krankheitsbildern gelesen
... Fragen und Antworten - FAQ‘s - zum Thema Hygiene gelesen
... die Hygienetipps gelesen
... einen oder mehrere Erregersteckbriefe gelesen, also Informationen zu ganz bestimmten Infektionskrankheiten?
... Printmaterialien, also z.B. Broschüren, Faltblätter oder Aufkleber bestellt?
... Filme angesehen?
insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt