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Das Vontobel-Magazin für strukturierte Produkte März/April 2016 – Ausgabe Schweiz Industrie 4.0: die vierte industrielle Revolution Marktfokus, Seite 6 Ölpreis-Futures oder Aktien? Nutzen Sie beides! Investmentidee, Seite 14 «Viele glauben, ‹Peak Oil› könne uns jetzt egal sein. Doch das stimmt nicht» Dr. Daniele Ganser, Schweizer Historiker, Energie- und Friedensforscher, Seite 15

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Page 1: Industrie 4.0: die vierte industrielle Revolution · Industrie 4.0: die vierte industrielle Revolution Materialien und die Endprodukte miteinander vernetzt, entsteht eine völlig

Das Vontobel-Magazin für strukturierte Produkte März/April 2016 – Ausgabe Schweiz

Industrie 4.0: die vierte industrielle RevolutionMarktfokus, Seite 6

Ölpreis-Futures oder Aktien? Nutzen Sie beides!Investmentidee, Seite 14

«Viele glauben, ‹Peak Oil› könne uns jetzt egal sein. Doch das stimmt nicht» Dr. Daniele Ganser, Schweizer Historiker, Energie- und Friedensforscher, Seite 15

Page 2: Industrie 4.0: die vierte industrielle Revolution · Industrie 4.0: die vierte industrielle Revolution Materialien und die Endprodukte miteinander vernetzt, entsteht eine völlig

2 Inhaltsverzeichnisderinews März/April 2016

«Deutschland und die Schweiz tun gut daran, ihre Stärken mit dem eigenen Begriff ‹Industrie 4.0› zu belegen und voranzutreiben.» Thomas Rappold, Investment Advisor, Unternehmer und Buchautor («Silicon Valley Investing»)

3 Editorial

4 Marktbericht Aktuelle Entwicklungen auf

dem Weltmarkt

6 Marktfokus Industrie 4.0: die vierte

industrielle Revolution

9 Interview Mit Thomas Rappold Investment Advisor, Unternehmer und Buchautor («Silicon Valley Investing»)

10 Themenrückblick Luxusgüter: ein langfristig

struktureller Wachstumsmarkt

11 Schweizer Aktienmarkt Bei ABB im Vordergrund: Automatisie-

rungsprodukte, hohe Dividende, günstige Bewertung

12 Know-how Renditematrix: schnell und bequem zur

«Ziel»-Rendite

14 Investmentidee Ölpreis-Futures oder Aktien?

Nutzen Sie beides!

15 Interview Mit Dr. Daniele Ganser, Schweizer Historiker,

Energie- und Friedensforscher

16 Schuldner-Check Petrobras: Zahlungsausfall nicht

mehr ausgeschlossen

17 Wussten Sie, dass …

18 News und Tipps #FINANZ’16 hat Horizonte erweitert – und #derinews-Blog inspiriert

19 Hinweise

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3 Editorialderinews März/April 2016

Freundliche Grüsse

Sandra ChattopadhyayRedaktionsleiterin «derinews»

Wir freuen uns auf Ihre Kommentare und Ihr Feedback zu «derinews». Senden Sie uns ein E-Mail an [email protected].

Liebe derinews-Leserinnen und -Leser

«Spinning Jenny» hiess der erste funktionsfähige mechanische Webstuhl, der als Sinnbild der industriellen Revolution gilt. Was weniger bekannt ist: Seither gab es zwei weitere industrielle Revolutionen. Auch sie veränderten das gesellschaftliche Leben. So viel zum Rückblick – doch wo stehen wir heute? Am Beginn der vierten industriellen Revolution; sie hält derzeit Einzug in unsere traditionelle Fertigung.

Dem Marktfokus auf Seite 6 entnehmen Sie, weshalb man bei Industrie 4.0 meist nicht mehr von Produktionsketten spricht, wie sich dank des Trends heimische Pro-duktionsstandorte stärken oder gar zurückgewinnen lassen und wie Sie als Investor davon profitieren können. Für den neu aufgelegten Industry 4.0 Performance-Index wurde Thomas Rappold, ein ausgewiesener Experte des Bereiches «Technology In-vesting», hinzugezogen (Interview Seite 9).

Der Ölpreis gehörte zu den dominierenden Themen der letzten Zeit. Viele glauben, «Peak Oil» könne uns heute egal sein, doch das stimme nicht, sagt der Schweizer Historiker, Energie- und Friedensforscher Dr. Daniele Ganser (Interview Seite 15). Dieser Meinung sind auch immer mehr Investoren. Wir zeigen Ihnen in der Invest-mentidee (Seite 14), wie Sie von einem möglichen Aufwind profitieren können, ohne unter auftretenden Rollverlusten zu leiden.

Wir wünschen Ihnen eine aufschlussreiche Lektüre und viel Erfolg beim Investieren.

Page 4: Industrie 4.0: die vierte industrielle Revolution · Industrie 4.0: die vierte industrielle Revolution Materialien und die Endprodukte miteinander vernetzt, entsteht eine völlig

4 Marktberichtderinews März/April 2016

1 Beitrag von GodmodeTrader (godmode-trader.de)

2 Beitrag von Vontobel Research Investment Banking

3 Beitrag von Vontobel Research Asset Management

Aktienmärkte

Swiss Market Index (SMI®)

Swiss Market Index (SMI®)

Inde

xpun

kte

10'000

9'500

9'000

8'500

8'000

7'500Mrz 15 Mrz 16

EURO STOXX 50®

EURO STOXX 50 ®

Inde

xpun

kte

3'900

3'700

3'500

3'300

3'100

2'900

2'700

2'500Mrz 15 Mrz 16

1'100

1'000

900

800

700

600

MSCI® Emerging Markets Index

Mrz 15

MSCI® Emerging Markets Index

Inde

xpun

kte

Mrz 16

Aktuelle Entwicklungen auf dem Weltmarkt

USA1

Zwar zeigt sich der US-Arbeitsmarkt zum Jahresbeginn gut in Schwung, doch nach Einschätzung der grössten US-Bank J.P. Mor-gan Chase dürfte ein neuer US-Konjunkturrückgang bevorstehen. Nach zwei Quartalen mit sinkenden Unternehmensgewinnen liege die Wahrscheinlichkeit für eine Rezession bei 81%. Tatsächlich sind in den USA die Unternehmensgewinne seit 3Q15 rückläufig. Obwohl für 4Q15 noch nicht alle Unternehmen Zahlen gemeldet haben, deuten die vorliegenden Bilanzen bereits darauf hin, dass die Gewinne höchstwahrscheinlich gesunken sein dürften. Markt-teilnehmer gehen davon aus, dass neue wirtschaftliche Stimulie-rungsmassnahmen vorerst dennoch unwahrscheinlich seien; erst im Herbst letzten Jahres hatte die US-Notenbank begonnen, die Leitzinsen wieder zu erhöhen. Wie ernst die rezessive US-Stim-mung ist, spiegeln die Warnungen vor Währungsabwertungen durch US-Finanzminister Lew beim Treffen der G20-Staaten. Die Staatengruppe sollte ihre Entschlossenheit bekräftigen, dass sie sich von Abwertungen zur Erlangung von Wettbewerbsvorteilen fernhält, forderte Lew.

Schweiz2

Wie andere Weltmärkte erfuhr der SMI® in den ersten zwei Monaten deutliche Ein-bussen. Es gab vielfältige Ursachen: 1) Erste Zinserhöhung der Fed liess Fragen zum Tempo weiterer Erhöhungen offen; 2) starker US-Dollar, schwache Makroindikatoren und Unternehmensgewinne liessen US-Rezessionsängste aufkommen und die Rendi-ten von Ramsch-Anleihen steigen; 3) anhaltend schwache Makrokennzahlen aus China und schwacher Yuan haben Deflationsängste geschürt; 4) wegen des Ölpreiszerfalles müssen viele Staatsfonds aus dem Nahen/Mittleren Osten ihre Wertschriftenportfo-lios liquidieren. Viele SMI®-Titel enttäuschten mit Resultaten und/oder ihrem Ausblick: Richemont, Credit Suisse, Julius Bär, Nestlé, Novartis, Swatch Group. Die meisten Small/Mid Caps konnten solide Resultate liefern; die Outperformance spiegelt es wider. Die Unsicherheit gegenüber dem Erfolg der geplanten Syngenta-Übernahme hält an; der Markt attestiert der Offerte eine 50%-Chance. Das Gewinnwachstum lässt nur limitiertes Potenzial für den Gesamtmarkt erwarten; ohne die Finanzwerte wäre der Wert leicht positiv.

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5 Marktberichtderinews März/April 2016

Quelle: Bloomberg; Stand am 29.02.2016. Frühere Wertentwicklungen und Simulationen sind keine verläss-lichen Indikatoren für die künftige Wertentwicklung. Steuern und allfällige Gebühren wirken sich negativ auf die Rendite aus.

Rohstoffmärkte Zinsen Währungen

JPMCCI Aggregate

JPMCCI Aggregate

Inde

xpun

kte

400

350

300

250

200Mrz 16Mrz 15

3-Monats-LIBOR CHF – 5 y CHF Swap

3-Monats-LIBOR CHF 5 y CHF Swap

0

-0.2

-0.4

-0.6

-0.8

-0.65

-0.70

-0.75

-0.80

-0.85

-0.90Mrz 15 Mrz 16

Abs

olut

er W

ert

(in C

HF)

Abs

olut

er W

ert

(in C

HF)

0.80

0.95

0.90

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1.05

1.00

1.15

1.10

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0.95

EUR/CHF – USD/CHF

Mrz 15 Mrz 16

EUR/CHF USD/CHF

Abs

olut

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ert

(in C

HF)

Abs

olut

er W

ert

(in C

HF)

Europa1

Die allgemein schleppende Weltwirtschaft sowie die Verwerfungen in der Eurozone prägten den Jahresbeginn. Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone ging im Februar weiter zurück, und zwar auf breiter Front: sowohl unter den Konsumenten wie auch in fast allen Wirtschaftsbereichen, ausser im Bausektor. Der von der Europäischen Kommission veröffentlichte Sammelindex zur Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung fiel stärker als erwartet. Für Deutschland sank der Index auf 104.1 Punkte von 104.7 im Januar. Auch in den anderen grossen Volkswirtschaften der Eurozone – Frankreich, Italien und Spanien – trübte sich die Wirtschaftsstimmung im Januar und Februar deutlich ein. Die schwindende Zuversicht der Industrie in der Eurozone zog den EURO STOXX® in die Tiefe. Für den Index der 50 grössten europäischen Firmen ging es von 3300 Punkten zum Jahreswechsel bis Mitte Februar auf 2700 Punkte nach unten und der Druck auf die EZB nahm zu. Vermutlich wird die Zentralbank an ihrer März-Sitzung ein grösseres Massnahmenpaket auf den Weg bringen als bisher erwartet.

Währungsentwicklung CHF/EUR/USD1 Die Zeiten des Frankens als «sicherem Hafen» sind offensichtlich vor-bei: Obwohl die Aktienkurse im Januar weltweit ins Rutschen kamen, gab er gegenüber dem Euro nach. Hintergrund ist das Ziel der Schwei-zerischen Nationalbank, die Währung durch Zinssenkungen und Franken-Verkäufe niedrig zu halten. Gemäss Thomas Jordan, Chef der SNB, ist der Franken allerdings auch nach der jüngsten Abschwä-chung noch stark überbewertet. Seit Mitte Februar ist das Währungs-paar EUR/USD kontinuierlich gefallen. Nach der Veröffentlichung der jüngsten Inflationsdaten für die Eurozone hat der Euro weiter nach-gegeben: Marktteilnehmer gehen davon aus, dass die EZB noch mehr Geld in den Markt pumpen wird; die Inflation ist in der Eurozone fast zum Erliegen gekommen. EZB-Chef Mario Draghi hat bereits signali-siert, dass die Währungshüter im März eine weitere Lockerung ihrer Geldpolitik beschliessen könnten.

Emerging Markets3

Schwellenländer hatten in den letzten Jahren mit einem starken US-Dollar und fallenden Rohstoffpreisen zu kämpfen. Insbesondere der Ölpreiszerfall Ende 2015 hatte die Kreditwürdigkeit von Energieunternehmen infrage gestellt. Der Gegenwind dürfte 2016 deutlich abnehmen, denn der Ölpreis dürfte sich dieses Jahr weiter auf knapp über 40 US-Dollar pro Barrel (Brent) erholen. Zudem scheint der Dollar nahe seinem Höhepunkt zu sein. Allein diese Effekte sollten für ein Ende der Under-performance von Schwellenländeranleihen und -wäh-rungen sprechen. Eine nachhaltige Rally scheint jedoch noch nicht in Sicht, da Schwellenländer weiter schwache Konjunkturdaten melden. Insbesondere asiatische Volks-wirtschaften verzeichnen derzeit stark fallende Umfra-gewerte des verarbeitenden Gewerbes. Russland und Brasilien stecken zudem in einer tiefen Rezession; jüngste Vorlaufindikatoren signalisieren aber, dass sie sich nicht mehr verschärft.

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6 Marktfokusderinews März/April 2016

Die Auswirkungen der industriellen Revolu-tion (1750–1850) auf die Fertigung waren gross; sie veränderten die europäische Gesell-schaft nachhaltig. Wasser- und Dampfkraft beschleunigten im neuen Industriezeitalter die Produktivität, die Lohnarbeit hielt Einzug und der Transport von Waren vereinfachte sich stark. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kam es zur zweiten industriellen Revolution: Die Elek-trifizierung ermöglichte Fliessbandarbeit und Massenproduktion. Und in den 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts lösten Informationstech-nologien (IT) schliesslich die dritte aus. Damit hat es aber nicht geendet, die vierte industri-elle Revolution hat gerade begonnen. Ausge-löst wurde der als Industrie 4.0 bezeichnete Megatrend durch das «Internet der Dinge und Dienste», das derzeit Einzug in die verar-beitende Industrie hält.

Wertschöpfungsnetzwerke in der «Smart Factory»Der Begriff wurde bereits 2011 vom deut-schen Physikprofessor Henning Kagermann geprägt. In einem seiner wissenschaftlichen Artikel, der 2013 in Ergänzung zur Fach-zeitschrift «IM – Information, Management und Consulting» (Sammelwerk: Industrie 4.0 – Wie sehen Produktionsprozesse im Jahr 2020 aus?) veröffentlicht wurde, erklärt der ehemalige Vorstandssprecher des deutschen Softwarekonzerns SAP und amtierende Prä-sident der Deutschen Akademie der Technik-wissenschaften das bahnbrechende Konzept: Künftig gehe es nicht mehr nur um Produk-tionsketten, sondern um echtzeitoptimierte Wertschöpfungsnetzwerke. Industrie 4.0 löse so den Widerspruch zwischen individueller Produktion und Effizienzgewinnen (aus Ska-lierungseffekten) auf. Die «Smart Factories» verschmelzen die virtuelle Welt mit der phy-sischen Produktion und können so in Echtzeit auf Schwankungen in Angebot, Nachfrage und Lieferketten reagieren.

Effizienter – und individuellerRevolutionen lassen sich eigentlich immer nur im Nachhinein als solche identifizieren, doch eines lässt sich jetzt schon sagen: Indem man Zulieferer, Produktionsanlagen, Prozesse,

Das Internet der Dinge hält Einzug in die Produktion. Die Vernetzung aller Einheiten folgt einer völlig neuen Logik und führt zu Wertschöpfungsnetzwerken. Ein potenziell starker Produktivitäts-schub für viele traditionelle Industrien.

Industrie 4.0: die vierte industrielle Revolution

Materialien und die Endprodukte miteinander vernetzt, entsteht eine völlig neue Produkti-onslogik, die zu einer höheren Wertschöpfung führt. Die Digitalisierung macht die Produk-tion schneller, flexibler, transparenter – und billiger. Um individuelle Bedürfnisse stärker als bisher zu berücksichtigen, kann man nun – ohne Effizienzverlust – mehr individuelle, an Kundenwünsche angepasste Produktvari-anten produzieren. Technologisch überhaupt möglich? Absolut. Gemäss Kagermann zer-legen Cyber-physische Systeme (CPS) – die Kerntechnologie – den Produktionsprozess in kleinste abstrakt beschreibbare und des-halb frei verknüpfbare Dienste. Es finde ein Paradigmenwechsel statt: Von der zentralen Steuerung werde man sich Zug um Zug dis-tanzieren und zu einer dezentralen Steuerung gelangen. So werden Prozesse in unvorstell-barer Komplexität digital beherrschbar. Für den Rohling bedeutet es, dass er sich von einem passiven zu einem aktiven, mitbestim-menden Element des Prozesses wandelt. Das geforderte Endprodukt kann also vor seiner Fertigstellung die eigenen Produktionsschritte steuern.

Es mag zutreffen, dass die immer intelligen-ter werdenden Arbeitsroboter einen Teil der menschlichen Aufgaben übernehmen wer-den. Dies war auch so bei den drei vorange-gangenen industriellen Revolutionen. Laut der Strategieberatung Roland Berger dürfte jedoch auch der Weg zu neuen Chancen geebnet sein. Denn dank der neuen «Kon-nektivitäts-Qualität» werden alle produktiven Einheiten – Mensch, Maschine, Produktkom-ponente und System – «Hand in Hand» mit-einander arbeiten und einen starken Produkti-vitätsschub auslösen (Think Act, Industry 4.0; 03/2015).

Heimische Standorte stärken – oder zurück-gewinnenInsbesondere die internationale Wettbe-werbsfähigkeit europäischer Länder dürfte Roland Berger zufolge davon profitieren. Denn wegen hoher Lohnkosten neigt das dor-tige produzierende Gewerbe grundsätzlich zur Abwanderung, was für Industrienationen den

«Super-GAU» bedeuten kann. Der Grund: Meist folgen der Auslandsverlagerung auch das Know-how, zum Beispiel in Form von For-schung und Entwicklung, sowie weitere wich-tige Industrien. Die Schweiz und Deutschland sind gute Beispiele für Hochlohnländer, die permanente Anstrengungen unternehmen, um ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit auf einem hohen Niveau zu halten.

Dabei werden die Karten gerade neu gemischt: Fast alle grossen Wirtschaftsnationen haben Initiativen gestartet, um ihre traditionelle Fer-tigung in sämtlichen ihrer Industrien zu digi-talisieren und einen globalen Wettbewerbs-vorteil zu schaffen oder aufrechtzuerhalten. Mehrere Wirtschaftsplattformen wurden zum Beispiel gegründet, um Industrie 4.0 voran-

Quelle: Roland Berger Strategy Consultants; Think Act, Industry 4.0; 03/2015.1: EBIT als % der Wertschöpfung; Margen: tief = unter 5%, hoch = über 20%2: Eingesetztes Kapital/Wertschöpfung; Margen: tief = unter 0.5; hoch = über 1.33: ROCE = Profitabilität x Kapitalintensität

Profitabilität1

Kapitalintensität2

Hoch

HochTief

Tief

Europa2030

Durch Investorenerwartete Rendite(ROCE)3 = 15%

Europa2012

TRADITIONELLEINDUSTRIE

INDUSTRIE 4.0

Grafik 1:Steigende Profitabilität & Kapitalintensität

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7 Marktfokusderinews März/April 2016

Investitionshöhe(in % vom Jahresumsatz)

Investitionsvolumen2

(in Mrd. Euro pro Jahr)

Maschinen- undAnlagenbau

Automobilindustrie1

Prozessindustrie

Elektro- undElektronikindustrie

Informations- undKommunikationsindustrie

Gesamt

3.5% 8.5

2.9% 11.2

2.7% 10.1

3.3% 6.0

3.9% 4.3

3.3% 40.1

zutreiben. Zwar werden mit der Umsetzung auch grosse Investitionen verbunden sein, doch die Prognose (Grafik 1 auf Seite 6) zeigt, dass die Digitalisierung der Produktionen in Europa zu einem deutlichen Profitabilitäts-schub und dank entstehender Skaleneffekte zu höheren Margen führen dürfte (Think Act, Industry 4.0; 03/2015).

Schweiz und Deutschland in «Poleposition»Europäische Unternehmen sind bezüglich Industrie 4.0 bereits gut aufgestellt. Um aber auch künftig eine führende Rolle einzuneh-men, müssten sie während der nächsten 15 Jahre 90 Milliarden Euro jährlich (insgesamt 1350 Milliarden Euro) investieren. Nur so lasse sich Roland Berger zufolge (Think Act, Industry 4.0; 03/2015) der heimische Produk-tionsstandort nachhaltig sichern, die Wettbe-werbsfähigkeit eines ganzen Landes stärken oder sogar zurückgewinnen. Frankreich und England zum Beispiel hatten den Kampf um ihre traditionellen heimischen Industriestand-orte eigentlich schon verloren. Für sie könnte sich das Blatt nun wieder wenden.

Laut einer Umfrage der Strategieberatung PwC aus dem Jahr 2014 dürften allein deut-sche Unternehmen bis 2020 jährlich 40 Milli-arden Euro in Industrie-4.0-Lösungen inves-tieren (Grafik 2). In der «Poleposition» stehen gemäss Roland Berger die Schweiz sowie Deutschland, der Gestalter und Ausrüster des Trends. Ähnlich gut vorbereitet ist auch die Gruppe der sogenannten «aussichtsreichen Kandidaten». In ihr enthalten sind Länder wie Frankreich und Grossbritannien. Wie schon erwähnt, ist ihr Anteil an traditioneller Pro-duktion vergleichsweise gering, doch könnten sie sich dank der Digitalisierung jetzt positio-nieren.

Oft wird von bevorstehenden «disruptiven» (zerstörenden) Veränderungen gewarnt, wie sie für Revolutionen typisch sind. Ungeachtet möglicher negativer Effekte hat die Revolution gemäss Roland Berger aber schon begonnen und einen Weg zurück gibt es nicht. Indus-trie 4.0 gebe letztlich die Antwort auf die vor uns liegenden (industriellen) Herausforderun-gen. Im Zuge der Entwicklung werden wohl neue Wettbewerber auf den Markt drän-gen und etablierte verschwinden. Im Vorteil seien laut offiziellen Einschätzungen vor allem mittelständische Unternehmen, die Lean Management betreiben, sich technisch sowie

Quelle: PwC 20141: Hochrechnung für die gesamte Automobilindustrie (Wirtschaftszweig 29: Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen). 2: Hochrechnung auf Basis der Umfrageergebnisse bezogen auf den Gesamtumsatz je Branche in Deutschland in 2012 gemäss Statistischem Bundesamt.

Grafik 2: Deutsche Industrie investiert bis 2020 40 Milliarden Euro jährlich

Quellen: Solactive, Thomas Rappold (Investmentberater des Industry 4.0 Performance-Index)

Unternehmen Sektor Land

ABB Ltd Automatisierung Schweiz

Alphabet Inc. Software-/Datendienstleister USA

ARM Holdings Plc Sensorik Grossbritannien

Autodesk Inc. Software-/Datendienstleister USA

Bertrandt AG Maschinen-/Anlagenbau Deutschland

Cognex Corp. Automatisierung USA

Dassault Systèmes SA Software-/Datendienstleister Frankreich

Dürr AG Maschinen-/Anlagenbau Deutschland

FANUC Corp. Robotik Japan

INDUS Holding AG Maschinen-/Anlagenbau Deutschland

Infineon Technologies AG Sensorik Deutschland

KEYENCE Corp. Sensorik Japan

Krones AG Automatisierung Deutschland

KUKA AG Robotik Deutschland

National Instruments Corp. Sensorik USA

Parker Hannifin Corp. Maschinen-/Anlagenbau USA

Rockwell Automation Inc. Automatisierung USA

SAP SE Software-/Datendienstleister Deutschland

Teradyne Inc. Robotik USA

Yaskawa Electric Corp. Automatisierung Japan

Startzusammensetzung des Industry 4.0 Performance-Index

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8 Interviewderinews März/April 2016

Darstellung: VontobelQuelle: Solactive, Thomas Rappold (Investmentberater des Industry 4.0 Performance-Index)

Grafik 3: Konzept des Industry 4.0 Performance-Index

AuswahlpoolKriterien

Aus dem Auswahlpool selektiert der Indexberateram Selektionstag die 20 aussichtsreichsten Unternehmen nach folgenden 4 Kriterien:

IndexmitgliederauswahlRegeln

Wesentliche Umsätze in den folgenden Industrie-4.0-Bereichen:

n Automatisierung n Robotik n Sensorik n Software- und Datendienstleister n Maschinen- und Anlagenbau n Ingenieurdienstleister

n Notierung an einer anerkannten und regulierten Börse n Marktkapitalisierung von mindestens 750 Mio. Euro n Durchschnittliches tägliches Aktien-Handelsvolumen von mindestens 1 Mio. Euro (in den letzten 3 Monaten) n Keine Handelsbeschränkungen für ausländische Investoren

Hohe Eintrittsbarrieren, gemessen an:

n Grosser Markenbekanntheit n Umfassendem Patentschutz n Netzwerken und Allianzen, die hohen Mehrwert schaffen n Einzigartigkeit des Geschäftsmodells

1

Qualität des Managements3

Internationalität des Geschäftes4

Produktattraktivität und Marktwachstum:Die vom Unternehmen hergestellten Produkte und angebotenen Lösungenmüssen einen möglichst grossen Markt bedienen, der langfristiges und nachhaltiges Wachstum verspricht.

2

organisatorisch mit Industrie-4.0-Lösungen auseinandergesetzt und die Implementierung des Konzeptes zur Chefsache erklärt haben.

In Industrie 4.0 investierenUm Investoren am potenziellen Aufwind des aussichtsreichen Themas teilhaben zu lassen, wurde der Industry 4.0 Performance-Index lanciert. Abgebildet werden darin die Kursent-wicklungen von bis zu 20 Unternehmen, die ihren Hauptumsatz im Industrie-4.0-Segment generieren. Der Index wird halbjährlich nach festgelegten quantitativen und qualitativen Auswahlkriterien neu zusammengesetzt (Gra-fik 3). Als Indexberater wurde Thomas Rap-pold, ein anerkannter Experte des Bereiches «Technology Investing» (vgl. Interview S. 9), herangezogen. Er überträgt die Selektions-kriterien des bewährten Anlagestils «Value Investing» auf den Technologiesektor und berücksichtigt bei der Analyse die Aspekte Eintrittsbarriere, Marktwachstum, Manage-mentqualität und Internationalität.

In der Startzusammensetzung (siehe Tabelle Seite 7) vertreten ist zum Beispiel National Instruments, ein weltweit führender Anbieter von Lösungen für die Prüf-, Mess-, Steuer- und Regeltechnik. «Wir entwickeln Werk-zeuge, um Komplexität zu vereinfachen», lautet die Philosophie, mit der das amerikani-sche Unternehmen, das weltweit 7300 Mitar-beiter beschäftigt, erfolgreich ist. Seinen Jah-resumsatz konnte es in den letzten 20 Jahren nahezu verzehnfachen und auf aktuell rund 1.2 Milliarden Dollar steigern. Oder KUKA, ein Beispiel für ein aussichtsreiches Maschi-nenbauunternehmen, das sich gerade zu einem Technologiekonzern wandelt. Gegrün-det 1898, ist KUKA heute weltweite Nummer eins in «Automotive Robotics» und gehört zu den Top 5 der Roboterhersteller. Mit integrier-ten Softwarelösungen und einer modularen Produktplattform richtet sich KUKA flexibel auf neue Wachstumssegmente aus.

KompaktIndustrie 4.0 erschafft eine völlig neue Produktionslogik. Sie wird die traditionellen Industrien revolutionieren. Durch Investition in den Industry 4.0 Performance-Index können auch Anleger vom Megatrend profitieren.

Emittentin/Garantin: Vontobel Financial Products Ltd, DIFC Dubai/Vontobel Holding AG, Zürich (Moody’s A3). SVSP: Tracker-Zertifikat (1300). Kotierung: SIX Swiss Exchange. Termsheets mit den rechtlich verbindlichen Angaben unter derinet.ch. Hinweis: Produktrisiken siehe Seite 19.

Produkteckdaten VONCERT Open End auf den Industry 4.0 Performance-Index

Basiswert Industry 4.0 Performance-Index Industry 4.0 Performance-Index

Valor / Symbol 31612760 / ZSLABV 31612761 / ZSLADV

Emissionspreis CHF 101.50 (inkl. CHF 1.50 Ausgabeaufschlag)

USD 101.50 (inkl. USD 1.50 Ausgabeaufschlag)

Spot-Referenzpreis EUR 100.00 USD 100.00

Anfangsfixierung / Liberie rung 01.04.2016 / 08.04.2016 01.04.2016 / 08.04.2016

Laufzeit Open End Open End

Managementgebühr 1.2% p.a. 1.2% p.a.

Zeichnungsfrist 31.03.2016, 16.00 Uhr MEZ 31.03.2016, 16.00 Uhr MEZ

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9 Interviewderinews März/April 2016

«Industrie 4.0 könnte den E-Commerce-Markt übersteigen»

derinews: «Software is eating the world» lautet das Mantra im Silicon Valley. Sind nun Daten die Treiber des Maschinenbaus und der Robotik?

Daten sind das «Öl des 21. Jahrhunderts». Der Netzwerkausrüster Cisco erwartet bis 2019 eine Vervierfachung des weltweiten Datenvolumens auf 8,6 Zettabyte pro Jahr - eine acht mit 21 (!) Nullen. Verantwortlich dafür ist das starke Wachstum intelligenter, miteinander vernetzter Geräte. Im Jahr 2020 soll es bis zu 50 Milliarden davon geben. Nahezu jedes Gerät hat künftig Sensoren, die mittels Software über eine Schreib/Lese-Intelligenz verfügen und ständig in der Lage sein werden, aktuelle Daten zu kommunizie-ren. Big Data Analytics und künstliche Intel-ligenz verarbeiten die Daten, sodass Roboter und Maschinen sich autonom bewegen und in Partnerschaft mit Menschen, zum Beispiel im Pflegebereich, eingesetzt werden. In den datenbasierten Zusatz-Services steckt das lukrative Geschäft der Zukunft.

derinews: Weshalb spricht man in den USA vom «Internet der Dinge» und im deutsch-sprachigen Europa von «Industrie 4.0»?

Die Amerikaner fassen den Begriff weiter, aber auch diffuser und beziehen zudem intelligente Fitnessarmbänder ein. Insofern tun Deutschland und die Schweiz gut daran, ihre Stärken im Bereich Robotik und Auto-matisierungstechnik mit dem eigenen Begriff «Industrie 4.0» zu belegen und voranzutrei-ben. Das funktioniert so gut, dass auch China und Japan die deutschsprachige Begrifflich-keit übernommen haben.

derinews: Warum ist Industrie 4.0 mehr als nur Smart Factory?

Es geht hier um nicht weniger als die kom-plette Digitalisierung sämtlicher Wertschöp-fungsketten. Dabei spielen neue Technolo-gien wie «Virtual Reality»-Systeme in der Entwicklung, 3D-Druck in der Produktion und Drohnen in der Logistik eine zentrale Rolle. Dementsprechend hoch ist der Hand-lungsbedarf für die deutsche und Schweizer Industrie: Man muss schnell vom Silicon Valley lernen und in neuen digitalen Geschäftsmodellen, vor allem stärker in Software-zentrierten App- und Cloud-Diens-ten, denken.

derinews: Industrie 4.0 − Jobkiller oder Wohlstandsmehrer?

Mitte Januar wurde am World Economic Forum in Davos eine neue Studie veröf-fentlicht, wonach sich die Automatisierung zu einem Jobkiller auswirken werde. Fünf Millionen Arbeitsplätze sollen demnach wegfallen. Ich teile diese Einschätzung nicht. Deutschland hat die weltweit dritthöchste Roboterdichte. Trotzdem hat es einen neuen Beschäftigungsrekord aufgestellt und immer noch eine Million offene Stellen.

derinews: Welche Segmente repräsentiert der Trend?

Aus meiner Sicht handelt es sich bei den grössten Profiteuren um Unternehmen der Segmente Automatisierung, Robotik, Sensorik, Software- und Datendienstleister, Maschinen- und Anlagenbau sowie Ingeni-eurdienstleister.

derinews: Mit welchem Umsatz- und Wert-schöpfungspotenzial ist zu rechnen?

Gerade deutsche und Schweizer Unter-nehmen können von Industrie 4.0 enorm profitieren. Allein in Deutschland rechnen die Analysten von PwC mit einem Zuwachs von 30 Milliarden Euro für digitalisierte Produkte und Services. Jeffrey Immelt, CEO von Gene-ral Electric, geht von einem weltweiten Markt von 200 Milliarden Dollar aus; das würde den E-Commerce-Markt übersteigen!

derinews: Wer sind die Profiteure am Akti-enmarkt?

Bekanntlich können Anleger mit Nischen-playern, Hidden Champions, in einem Block-Buster-Markt wie Industrie 4.0 am stärksten profitieren. Dazu gehören Bertrandt, ein führender deutscher Ingenieurdienstleister, Dassault Systèmes, ein tonangebendes fran-zösisches 3D-Design-Software-Unterneh-men, und KEYENCE, ein japanischer Welt-marktführer in der Sensorik. Alle drei sind Teil der Startzusammensetzung des Industry 4.0 Performance-Index.

derinews: Welche Bedeutung hat Cyber-Security für Industrie 4.0?

Als Investmentberater begleite ich ebenfalls

den Cyber Security Performance-Index, und was ich sagen kann, ist, dass beide Themen fast wie «siamesische Zwillinge» zusammen-hängen. Ohne Cyber-Security-Lösungen wären vernetzte Produktionsprozesse der Industrie 4.0 undenkbar. Dementsprechend führen steigende Investitionen in Industrie-4.0-Lösungen nahezu automatisch auch zu Umsatzwachstum bei Cyber-Security-Unter-nehmen.

derinews: Wie weitreichend sind Ihre Erfah-rungen mit Industrie 4.0?

Im Industry 4.0 Performance-Index steckt viel von meinem Herzblut – und meine ganze Expertise: Schon mit 16 Jahren habe ich am Technischen Gymnasium Roboter pro-grammiert. Nun habe ich meine berufliche Erfahrung in Bezug auf digitale Geschäftsmo-delle, Big Data, Security und Robotics für die Zusammenstellung des Index in die Waag-schale geworfen.

Thomas Rappold Investment Advisor, Unternehmer undBuchautor («Silicon Valley Investing»)

Bereits mit 14 Jahren erlernte erProgrammiersprachen im Selbststudiumauf dem Commodore C64. Als einer der frühesten Absolventen des europaweit ersten Studienganges Medieninformatik trug er später durch seine Mitarbeit in der Strategiegruppe Internet bei Allianz SE massgeblich zur Entwicklung bahnbrechender neuer Finanzportale für Privat- und Geschäftskunden bei. Seit über zehn Jahren ist Rappold erfolg-reicher Geschäftsführer einer Internet-Beratungs- und Beteiligungsgesellschaft und Gründer zahlreicher Internet-Start-ups. Mehr über Thomas Rappold unter silicon-valley.de.

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10 Themenrückblickderinews März/April 2016

Panagiotis Spiliopoulos, Head of Research, Vontobel Investment BankingDas Vontobel Aktien Research betreut weltweit die wichtigsten Investoren und ist in den entscheidenden Finanzzentren präsent. Rund 120 Schweizer Unternehmen deckt das Research ab. Mit einem sehr breiten Know-how im Bereich der kleinen und mittelgrossen Unternehmen können Kundenwünsche rasch und kompetent umgesetzt werden.

Kommentar von unserem Vontobel Research Investment Banking

Valor Symbol Basiswert Verfall Währung Kurs am 29.02.2016

Performance Monat

Februar

Performance von Lancierung bis 29.02.2016

14150841 VZNAC North America Railway Basket 20.09.2016 CHF 102.8 2.0% 2.8%

24173323 VZGME German Midcap Exporters 31.03.2017 EUR 86.6 1.9% -13.4%

24173183 VZSRJ SXI Swiss Real Estate TR Index Open End CHF 98.8 1.5% -2.2%

14150839 VZAUC US Automotive Market Basket 20.09.2016 CHF 97.6 1.5% -2.4%

24173351 VZWTC Solactive Wearable Tec Perf-Index Open End CHF 101.2 1.4% -0.3%

24173656 VZSCC Solactive Smart Cars Perf.-Index Open End CHF 102.5 0.9% 1.0%

1922657 RZIMO Schweizer Immobilienaktien Basket Open End CHF 164.8 0.5% 62.4%

24173256 VZGTC Global Transportation 30.03.2017 CHF 79.8 0.3% -20.2%

1996013 VZSMM SMIMC® (Swiss Market Mid Caps TRI) Open End CHF 227.9 0.0% 163.2%

10778283 VZSGC Solactive® Smart Grid Performance-Index Open End CHF 81.3 -0.1% -19.9%

3843241 RZCEQ CE Corporate Quality Index® Schweiz 20 CHF Open End CHF 153.7 -0.2% 51.4%

2674847 VZZHS Zürichsee Basket Open End CHF 176.2 -0.2% 73.6%

14150463 VZLIC Vontobel Luxury Index Open End CHF 93.05 -1.6% -8.3%

14151229 VZETC Emerging Technology 28.04.2016 CHF 110.8 -1.8% 8.9%

10868802 VZDFD DAXplus® Family 30 Index Open End EUR 360 -2.3% 80.3%

14150661 VZCPC Vontobel China Policy Perf.-Index Open End CHF 102.8 -2.4% 1.3%

Hinweis: Produktrisiken siehe Seite 19 bei VONCERT.

* Stand am 29.02.2016

Luxusgüter: ein langfristig struktureller Wachstumsmarkt

Solactive Smart Cars Perf.-Index Automobilkonnektivität beinhaltet Automo-bilzulieferer und Technologieunternehmen. Die Technologien dienen dem Zweck, die Kommunikation innerhalb und ausserhalb des Automobils zu erweitern und/oder zu optimie-ren. Bereits heute übernehmen Assistenzsys-teme wesentliche Aktionen oder unterstützen den Fahrer (Spurhaltehelfer, Fahrdynamik- und Hinderniswarnsysteme sowie intelligente Seitenwind-, Fern- und Fahrlichtassistenten); ebenso fallen Infotainment-Systeme unter diese Rubrik. Die Performance von –10% seit Jahresbeginn (MSCI® World in CHF: –6%) spiegelt das schwache Abschneiden vieler Automobilzulieferer wider; sie leiden unter der Befürchtung, dass sich das Wachstum in den wichtigsten Automobilabsatzmärkten (USA, China, Europa) deutlich abschwächen könnte, was jedoch laut des Vontobel Aktien Research ausreichend in der Bewertung reflektiert ist und entsprechend Einstiegspotenzial bietet.

SXI Swiss Real Estate TR IndexDer Schweizer Immobilienbasket konnte mit einer Performance von +2% seit Jahresbeginn den breiten Aktienmarkt SPI® (–9%) deutlich übertreffen. Obwohl der Immobilienmarkt in der Schweiz seinen «Peak» bereits 2014 erreicht haben dürfte und zahlreiche Mass-nahmen (SNB etc.) langsam wirken, blieben Investoren sowohl den Immobilienfonds wie auch den meisten Immobilienaktien aus fol-genden Gründen treu: anhaltend hohe Liquidi-tät, sichere und überdurchschnittlich hohe Ren-dite, tiefes Beta in Zeiten hoher Volatilität und mangelnde Anlagealternativen. Zwar entwi-ckeln sich die Leerstandsquoten und Preise von Geschäftsimmobilien seit Mitte 2012 negativ, doch ist bei den Wohnimmobilien (ausser im Hochpreis-/Luxussegment) noch keine Trend-wende sichtbar. Die Erwartung von auch künf-tig tiefen Zinsen dürfte dem ganzen Sektor wei-terhin gute Nachfrage bescheren.

Vontobel Luxury Index Hersteller von Luxusartikeln wurden früher nur selten von Wirtschaftskrisen erfasst, da ihre Stammkundschaft meist auch in wirt-schaftlich schlechten Zeiten genügend Kapi-tal für Luxusgüter besass. Aufgrund vielfäl-tiger Unsicherheiten in wichtigen Regionen (Wachstum in China, Rezession in Russland, tiefe Ölpreise, die die Kaufbereitschaft der Konsumenten aus dem Nahen/Mittleren Osten beeinträchtigen) hat sich die Nach-frage in vielen aufstrebenden Märkten abge-flacht. Gemäss den Vontobel-Analysen blei-ben Luxusgüter langfristig ein struktureller Wachstumsmarkt, wobei China als dritt-grösster Markt das stärkste Wachstumspo-tenzial bietet. Kurzfristig (Performance seit Jahresanfang: –2%, vs. MSCI® World in CHF: –6%) dürfte das zyklische Element jedoch im Vordergrund stehen, wodurch die Erfüllung von Konsenserwartungen weiterhin der wich-tigste Kurstreiber sein wird; sie bleibt positiv bei Michael Kors und Coach und negativ bei Richemont sowie Ralph Lauren.

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11 Schweizer Aktienmarktderinews März/April 2016

Quelle: Bloomberg; Stand am 29.02.2016. Frühere Wertentwicklungen und Simulationen sind keine verlässlichen Indikatoren für die künftige Wertentwicklung. Steuern und allfällige Gebühren wirken sich negativ auf die Rendite aus.

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ABB Ltd

Kursentwicklung

Barriere bei CHF 13.11

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Kursentwicklung

Barriere bei CHF 10.23

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Swiss Re AG

Kursentwicklung

Barriere bei CHF 69.36

ABB vermochte mit der Publikation des 4Q15-Resultates die Erwartungen bezüglich Profitabilität zu übertreffen. Im Auftragsein-gang zeigten sich jedoch deutliche Bremsspu-ren, die aus der wirtschaftlichen Abschwä-chung Chinas und anderer aufstrebender Märkte, dem anhaltend tiefen Ölpreis und stark rückläufigen Preisen für Rohstoffe resul-tieren. Beim Umsatz wirkten sich die schwie-rige Vorjahresbasis sowie der tiefere Auf-tragsbestand negativ aus. Zudem machte sich erneut der stärkere US-Dollar mit einem deut-lichen Minus in beiden Bereichen bemerkbar. Auf der positiven Seite vermochten zwei von fünf Divisionen – Power Products und Power Systems – die Marge zu steigern; bei der Pro-cess Automation erfolgte nur eine geringe Reduktion. Auf Gruppenstufe machten sich insbesondere die stark und nachhaltig redu-zierten Kosten in der Zentrale (Corporate Costs) positiv bemerkbar. Kurzfristige Aus-sichten bleiben aufgrund latenter Makroun-sicherheiten und schwacher Rohstoffpreise eingetrübt; die strukturelle Nachfrage nach Automatisierungsprodukten und dienstleis-tungen, eine hohe Dividendenrendite und eine günstige Bewertung dürften mittelfristig jedoch in den Vordergrund treten.

ABB Ltd Credit Suisse Group AG Swiss Re AG

Bei ABB im Vordergrund: Automatisierungsprodukte, hohe Dividende, günstige Bewertung

Produkteckdaten

Produktname Defender VONTI auf ABB Ltd

Valor 3018 8551

Ausübungspreis CHF 17.48

Barriere CHF 13.11

Anfangs- / Schlussfixierung

18.12.2015/ 20.01.2017

Coupon (p. a.) 6.00% (5.55% p.a.)

Aktueller Briefkurs* 99.90%

Produkteckdaten

Produktname Defender VONTI auf Credit Suisse Group AG

Valor 3093 9340

Ausübungspreis CHF 14.61

Barriere CHF 10.23

Anfangs- / Schlussfixierung

04.02.2016/ 21.10.2016

Coupon (p. a.) 9.60% (13.44% p.a.)

Aktueller Briefkurs* 101.09%

Produkteckdaten

Produktname Defender VONTI auf Swiss Re AG

Valor 2925 8316

Ausübungspreis CHF 86.70

Barriere CHF 69.36

Anfangs- / Schlussfixierung

16.10.2015/ 18.11.2016

Coupon (p. a.) 5.05% (4.63% p.a.)

Aktueller Briefkurs* 96.59%

Hinweis: Produktrisiken siehe Seite 19. * Stand am 03.03.2016

Die Aktie von Credit Suisse hat ihre Talfahrt nach Publikation des Jahresergebnisses 2015 weiter beschleunigt und in diesem Jahr mas-siv an Wert verloren. Der Hauptgrund: eine übermässige Exponierung in gewissen Sekto-ren des Fixed-Income-Geschäftes (Leveraged Finance; Distressed, Securitized Products), die gegenwärtig besonders stark von Turbu-lenzen an den Kreditmärkten betroffen sind. Diese Bereiche haben im vierten Quartal 2015 zu Verlusten geführt und gehören gemäss der im Oktober 2015 kommunizierten Strategie weiter zum Kerngeschäft des Investment Ban-kings. Zunehmende Befürchtungen bezüg-lich der Exponierung von Banken in Öl und Gas haben zum Kursrückgang beigetragen. Zudem haben die Verluste die infolge einer Kapitalerhöhung verbesserte Kapitalausstat-tung bereits wieder reduziert. Die anhal-tenden Turbulenzen an den Finanzmärkten werden auch im ersten Quartal 2016 tiefe Spuren hinterlassen; ein weiterer Quartalsver-lust kann nicht ausgeschlossen werden. Dies würde die Kapitalquoten weiter schwächen.

Swiss Re hat 2015 von einer tiefen Scha-denquote bei Naturkatastrophen profitiert und konnte einen hohen Gewinn von 4.6 Milliarden US-Dollar präsentieren. Dar-auf gestützt und dank einer komfortablen Solvenz wurde die Dividende um 8% auf 4.60 Franken erhöht. Zusätzlich wird an der Generalversammlung ein weiteres Aktien-rückkaufprogramm über den Betrag von 1 Milliarde Franken beantragt. Der Entscheid, ob dieses Programm aber wirklich ausgelöst wird, fällt laut Experten mit der Präsentation der 3Q-Resultate. Voraussetzung wird sein, dass das Jahr 2016 in Bezug auf Grossschä-den oder Finanzmarktvolatilität normal ver-läuft. Die Experten haben die Gewinnschät-zungen leicht reduziert, weil die Preise im Nichtlebensegment (Rückversicherung, neu auch Erstversicherung) weiter unter Druck bleiben. Die risikoadjustierte Preisangabe für die Erneuerungsrunde vom Januar 2016 von 102% (letztes Jahr 105%) reflektiert einen soften Markt, der es nur noch knapp erlaubt, die Rentabilitätsvorgaben zu erreichen.

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12 Know-howderinews März/April 2016

Quelle: Vontobel1 Abstand zur Barriere des (schlechtesten) Basiswertes

Schnell und bequem zur «Ziel»-Rendite

Die Vontobel-Renditematrix ist eine einzigartige Online-Übersicht für strukturierte Produkte. Sie zeigt auf, wie hoch die Maximalrenditen von bereits emittierten Defender und Multi Defender VONTI (Barrier Reverse Convertible) zum Laufzeitende sind. Die angegebenen Maximalrenditen ergeben sich aus den Basiswerten, der Anlagewährung, dem Sicherheitspuffer und der Laufzeit.

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Starten Sie die RenditematrixMit nur einem «Klick» können Sie auf unserer Homepage derinet.ch die Renditematrix aufrufen und jederzeit kostenlos nutzen.

Wählen Sie ein Produkt mit einem oder mehreren BasiswertenWählen Sie zwischen Defender VONTI (Barrier Reverse Convertible) auf einzelne Basiswerte oder Multi Defender VONTI (Multi Barrier Reverse Convertible) auf mehrere Basiswerte.

Setzen Sie Ihren persönlichen FilterWählen Sie die gewünschten Basiswerte, Produktwährungen und «Puffer»1.

«Wie steht es zurzeit mit den Renditechancen

von bereits emittierten Anlageprodukten?»

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13 Know-howderinews März/April 2016

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«Mouseover» – welche Basiswerte?Fahren Sie mit der Maus über die angezeigten Maximalrenditen zum Laufzeitende und erfahren Sie, welche Basiswerte im Produkt enthalten sind (nur bei Multi Defender VONTI).

Basiswerte:

ABBRichemontRoche

Sortieren Sie die Maximalrenditen pro ProduktlaufzeitJe nach Produkt (Punkt 2) stehen mehr oder weniger unterschiedliche Restlaufzeiten zur Verfügung. «3m» beispielsweise steht für eine Restlaufzeit von drei Monaten.

Die gewünschte ReihenfolgeJede Variable kann in die gewünschte Reihenfolge gebracht werden (aufstei-gende oder absteigende Sortierung).

Maximalrendite/Produkt wählenWählen Sie (nach den Schritten 1–4) die Maximalrendite zum Laufzeitende beziehungsweise den bereits emittierten Defender oder Multi Defender VONTI (Barrier Reverse Convertible).

Klicken Sie …… auf die entsprechende Maximal-rendite und gelangen Sie direkt auf die Produktdetailseite.

«Über welche Basiswerte und Laufzeiten lassen sich Renditen mit welchem Sicherheitspuffer

realisieren?»

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14 Investmentideederinews März/April 2016

Der Vontobel Oil-Strategy Index ist in der aktuellen Marktlage sogar noch interessanter geworden. Da sich die starke Contango-Situ-ation des Ölpreises in letzter Zeit noch ein-mal verschärft hat, können dank der Strategie grosse Rollverluste vermieden werden.

Rollgewinne, RollverlusteMit Contango wird eine Marktsituation bezeichnet, bei der der Kurs des Futures mit längerer Laufzeit auf einem höheren Niveau notiert als der Future mit kürzerer Laufzeit. Die Terminkurve verläuft also steigend. Wird von einem kurz vor Fälligkeit stehenden Future in einen Future mit späterem Fälligkeits- termin «gerollt», kommt es zu Rollverlusten, denn der Erlös aus dem Verkauf der auslau-fenden Kontrakte ist nun – zunächst wertneu-tral – in teurere und somit weniger Kontrakte investiert als zuvor. Es entsteht ein potenziel-ler Verlust, also ein möglicher Nachteil für den Investor. Bei der Backwardation verhält es sich umgekehrt: Die Kontrakte mit späterer Fällig-keit notieren unter jenen mit kürzerer Lauf-

Ölpreis-Futures oder Aktien? Nutzen Sie beides!

Um an einem möglichen Aufwind von Öl teilzuhaben, könnte man entweder in Ölpreis-Futures oder in Unternehmensaktien investieren. Die clevere Strategie des Vontobel Oil-Strategy Index macht pha-senweise beides – und ist erfolgreich.

zeit. Daher spricht man von einer fallenden Rohstoffterminkurve. Wird in einer Backwar-dation-Situation von einem kurz vor Fälligkeit stehenden Future in einen Future mit späte-rem Fälligkeitstermin «gerollt», entstehen Rollgewinne. Dies deshalb, weil der Erlös aus dem Verkauf der auslaufenden Kontrakte nun – wiederum zunächst wertneutral – in billigere und damit in mehr Kontrakte investiert ist als zuvor. Ein potenzieller Gewinn und somit möglicher Vorteil für den Investor.

Die clevere Strategie wechselt hin und herUm von Rollgewinnen in einer Backwarda-tion-Situation zu profitieren, ist der Vonto-bel Oil-Strategy Index während solchen Pha-sen in Ölpreis-Futures investiert. Während einer Contango-Konstellation hingegen ist der Index nicht in Futures, sondern in Aktien angelegt, um den Nachteil aus Rollverlusten zu vermeiden. Bei den Aktien des Vontobel Oil-Strategy Index handelt es sich um die Titel der nach Marktkapitalisierung zehn gröss-ten Ölunternehmen mit Sitz in den USA oder

Kanada. Schwerpunkt der jeweiligen Unter-nehmensaktivität liegt auf der Exploration, Produktion, Distribution, Aufbereitung oder Vermarktung von Öl.

Performance-Vergleich? Bestanden!Am jeweils drittletzten Handelstag eines Monates – dem Selektionstag – wird ermit-telt, ob eine Backwardation- oder Con-tango-Situation vorliegt. Ein möglicher Wechsel von Futures zu Aktien und umge-kehrt erfolgt am letzten Handelstag eines Monates. Zwar ist auch der Vontobel Oil-Strategy Index im Zuge des Ölpreiszerfalles gesunken. Diese Grafik zeigt jedoch, dass er seinen Benchmark-Index GSCI® Crude Oil Total Return dennoch um 69.41 Pro-zentpunkte und den Ölspotpreis der Sorte WTI um 40.57 Prozentpunkte übertreffen konnte (Quellen: Bloomberg, Vontobel; Lan-cierung 08.02.2009–29.02.2016). Vergang- enheitsdaten geben keine Hinweise auf künf-tige Entwicklungen.

Quellen: Solactive, Bloomberg: 29.02.2016. Historische Daten liefern keinerlei Hinweise auf künftige Entwicklungen.* Beim Spotpreis handelt es sich um den Kassakurs, zu dem ein Geschäft an den internationalen Warenbörsen gegen sofortige Kasse und Lieferung durchgeführt wird. Die Partizipation an seiner Entwicklung ist für Investoren nur mit einem Auslösen der physischen Rohstofflieferung möglich.

Performance-Rückblick des Vontobel Oil-Strategy Index seit Indexlancierung (in USD)

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Vontobel Oil-Strategy S&P GSCI® Crude Oil Total Return Index Spotpreis Rohöl (WTI)*

08.02.2009(Start in Aktien)

31.10.2011(Wechsel in Futures)

30.12.2011 (Wechsel in Aktien)

28.03.2013 (Wechsel in Futures)

29.11.2013 (Wechsel in Aktien)

31.12.2013(Wechsel in Futures)

28.11.2014(Wechsel in Aktien)

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15 Interviewderinews März/April 2016

«Viele glauben, ‹Peak Oil› könne uns jetzt egal sein. Doch das stimmt nicht»

derinews: Rohöl, ein geopolitisches Macht-werkzeug? Was findet da gerade statt?

Derzeit beobachten wir einen brutalen Preis-kampf beim Erdöl. Die Saudis, die günstig produzieren können, fluten als Discounter die Märkte und holen sich dadurch Marktanteile zurück. Sie drängen die US-Schiefergaspro-duzenten, die höhere Kosten haben, in den Ruin. Nicht einmal innerhalb der OPEC ist diese Strategie der Saudis beliebt. Venezuela hätte gerne höhere Erdölpreise.

derinews: Welche Rolle spielen der Mittlere Osten und Russland?

In Syrien und Irak herrschen derzeit fürch-terliche Kriege, ausgelöst durch den illegalen Angriffskrieg der Briten und Amerikaner 2003. Der Geheimdienst und das Militär des gestürzten Diktators Saddam Hussein, vorwiegend Sunniten, bilden heute den Kern des Islamischen Staates (IS), der Syrien und Irak terrorisiert. In Syrien wollen die Russen und Iraner Assad an der Macht halten. Die USA, die Briten, Türken und Saudis wollen ihn stürzen. Es ist erneut ein Kampf um Geld, Macht, Erdöl, Erdgas und Pipelines. Seit 1908 erstmals Erdöl im Mittleren Osten gefunden wurde, hat das schwarze Gold wie ein Fluch gewirkt und viele Leben ausgelöscht. Einige Menschen wurden sehr reich, keine Frage, aber Sicherheit oder Stabilität gibt es in der Region seit Jahrzehnten nicht.

derinews: Was sind die geopolitischen Im-plikationen des tiefen Ölpreises?

Die teure Erdölförderung kommt unter Druck. Dazu zählen Tiefseeöl im Golf von Mexiko oder vor der Küste von Brasilien, Teersand in Kanada, Polaröl in der Arktis oder Fracking in den USA. Zudem investie-ren Erdölkonzerne weniger. Dadurch wird dereinst – wann genau, weiss niemand – das Angebot wieder knapper und der Preis wird wieder steigen.

derinews: Was sind die ökonomischen Auswirkungen eines langfristig tiefen Ölpreises?

Die Konsumenten in der Schweiz, in Deutschland und Österreich müssen weniger für ihr Benzin, Diesel oder Heizöl bezahlen. Sie denken daher auch weniger darüber

nach, wie sie sich von ihrer Erdölsucht befreien könnten.

derinews: Welche Zukunft hat nun das bis-lang lukrative Schiefergas?

Fracking in den USA ist unter Druck, weil die Kosten im Vergleich zur saudischen Förde-rung hoch sind. Wegen der global tiefen Zinsen profitiert Fracking noch von gerin-gen Kapitalkosten. Doch sollten auch diese ansteigen, werden viele Bohrfelder stillgelegt.

derinews: Beherrschendes Thema war lange das «Peak Oil». Anstelle der Angebotsver-knappung erleben wir jetzt eine Schwemme.

Viele glauben, «Peak Oil» könne uns jetzt egal sein. Doch das stimmt nicht. Die IEA sagt seit Jahren, dass beim konventionel-len, also billigen Erdöl das Fördermaximum Peak Oil erreicht ist. Erdöl ist endlich. Diese Tatsache wird gerne verdrängt. In Gross-britannien fällt die Förderung. Aber global hat der starke Preisanstieg bis auf Spitzen von 140 Dollar pro Fass im 2008 dazu geführt, das viel unkonventionelles Erdöl und auch Erdgaskondensate auf den Markt kamen. Das Überangebot drückte den Preis. Zudem gibt es mitunter ein Durcheinander, was man überhaupt misst, wenn man von «Erdöl» spricht. Eigentlich dürfte man nur Rohöl (Crude Oil) dazuzählen. Aber einige Statistiken nehmen auch Biotreibstoffe aus Mais dazu. Andere addieren aus gasförmigen Anteilen der Erdölförderung kondensierte Kohlenwasserstoffe (Lease Condensates) sowie die Natural Gas Liquids (NGL), also aus Erdgas gewonnene Gaskondensate. Das alles vernebelt die Sicht, der Peak beim konventi-onellen Rohöl wird plötzlich unsichtbar.

derinews: Unter welchen Voraussetzungen kann es zu einem neuen Höchststand des Ölpreises kommen?

Wenn zum Beispiel Saudi-Arabien durch eine politische Krise auseinanderfällt. Oder wenn die Weltwirtschaft plötzlich stark wächst und das Erdölangebot die Nachfrage nicht sofort decken kann.

derinews: Welchen Effekt hat das Preistief auf alternative Energien?

Einige werden ihre persönliche Energiewende

aufschieben, weil die finanziellen Anreize zu schwach sind. Aber die erneuerbaren Ener-gien aus Sonne, Wasser und Wind werden immer günstiger und daher immer attrakti-ver. Persönlich habe ich meine Erdgasheizung entfernt und durch eine Erdsondenwärme-pumpe ersetzt. Den Strom dafür produziere ich mit einer Fotovoltaikanlage auf meinem Hausdach. Weil ich zu viel Strom erzeuge, nutze ich den Überschuss und fahre ein Elektroauto, das ich in der eigenen Garage auflade. Im Kontext von Ressourcenkrie-gen, Klimawandel und Preisvolatilität sollte jeder die Alternativen zu den fossilen und atomaren Energieträgern genau prüfen, denn sie sind interessant. Es wird immer mehr «Prosumer» geben, also Menschen, die nicht nur Energie konsumieren, sondern auch produzieren.

derinews: Wo sehen Sie den Ölpreis in den nächsten ein bis drei Jahren?

Noch in den 1950er- und 1960er-Jahren lag der Erdölpreis stabil spottbillig unter 3 Dollar pro Fass. Doch seit dem Jahr 2000 beobach-ten wir ungewöhnlich volatile Erdölpreise. Wir hatten 140 Dollar. Wir hatten 40 Dollar. Dann 100. Danach wieder 30. Es ist wie eine Achterbahnfahrt. Wo wir in drei Jahren sein werden, weiss heute niemand.

Dr. phil. Daniele Ganser Schweizer Historiker, Energie- und Friedensforscher

Frieden, Geostrategie, verdeckte Kriegsführung, Ressourcenkämpfe und Wirtschaftspolitik sind Dr. Gansers Forschungsschwerpunkte. Als Leiter des Swiss Institute for Peace and Energy Research (SIPER) untersucht der Ener-gieexperte den globalen Kampf ums Erdöl sowie das Potenzial von erneuer-baren Energien. Sein Buch «Europa im Erdölrausch» ist beim Orell Füssli Verlag erschienen.

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16 Schuldner-Checkderinews März/April 2016

Dominik Meyer, Head of Credit Research, Vontobel Investment BankingDas Vontobel Credit Research unterstützt Investoren bei der Suche nach aus Relative-Value-Sicht werthaltigen Anleihen im Schweizer Bondmarkt. Die Basis bildet ein transparenter und nachvollziehbarer Research-Prozess, was das Verfassen und Publizieren vertiefter Unternehmens- und Branchenanalysen sowie die Zuweisung finaler Kreditratings und Investitionsempfehlungen beinhaltet.

1 EBITDA: Earnings before interest, tax, depreciation and amortisation (Betriebsgewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen)

Von Skandalen und Marktumfeld gezeichnetObwohl die zuletzt imminenten Risiken einer «Debt Acceleration» für Bondholder wegen des Korruptionsskandals im April 2015 abgewendet werden konnten, laufen die Ermittlungen gegen Petrobras – den mit Abstand grössten und sich mehrheitlich im Staatsbesitz befindlichen brasilianischen Öl- und Gasförderer – vor allem durch die US-Börsenaufsicht (SEC) und das US-Justiz-ministerium (DOJ) weiter. Es drohen Strafen und Zivilklagen in Milliardenhöhe. Zusam-men mit dem Zerfall des Ölpreises und den wachsenden wirtschaftlichen Problemen Brasiliens fiel in der Folge Petrobras’ Einstu-fung bei allen grossen Ratingagenturen in kurzer Zeit aus dem Investment-Grade- in den Junkbereich (S&P: B+/negativ; Moody’s: B3/negativ; Fitch: BB+/negativ).

Refinanzierungsrisiken weiterhin hochDie Finanzsituation von Petrobras (Netto-verschuldung von 101 Milliarden US-Dol-lar respektive 3.9-mal das adj. EBITDA1 per 30. September 2015) dürfte angespannt bleiben. Entsprechend ambitioniert schei-nen uns die vom Management im Juni 2015 präsentierten Massnahmen. Zwar deckt die Liquiditätsposition aktuell alle auslaufen-den Finanzverbindlichkeiten bis Ende 2017. Doch die Refinanzierungssituation könnte sich bald verschärfen. Erstens kämpfen die Inlandsbanken mit eigenen Kapitalrest-riktionen. Zweitens bewerten wir die vom Management erwarteten Erlöse (15 Milli-arden US-Dollar über die nächsten zwölf Monate) aus dem Verkauf von Aktiven angesichts des globalen Rohstoffpreiszer-falles als sehr ambitioniert. Aus dieser Per-spektive erscheint die geplante massive

Reduktion der Investitionen als zunehmend dringlich. Auch die weitere künstliche Ver-teuerung von Ölprodukten im Heimmarkt Brasilien gegenüber dem Weltmarktpreis genügte im letzten Jahr nicht, um den Zer-fall des Brasilianischen Reals gegenüber dem US-Dollar wettzumachen. Ausserdem beurteilen wir die zuletzt getätigten «Sale-Lease-Back»-Verträge für zwei Ölplatt-formen im Umfang von rund 2 Milliarden US-Dollar nur aus Liquiditätssicht positiv, aus Substanzsicht hingegen als potenziell nachteilig für unbesicherte Kreditoren.

Zahlungsausfall möglichAufgrund des Aktienpreiszerfalles ist eine Kapitalerhöhung als Refinanzierungsquelle momentan wohl kein Thema. Im Raum steht aber, dass staatlich kontrollierte brasiliani-

sche Banken Schulden im Umfang von 22 Milliarden US-Dollar in Aktienkapital tau-schen könnten. Dies würde sowohl der bra-silianischen Regierung wie auch den Kredit gebenden Banken dienen, da beide an einem Zahlungsausfall respektive dem Risiko eines systemischen Events kein Interesse haben. Zu wichtig ist der Konzern für Arbeitsplätze und die (Finanz-)Stabilität des Landes, von möglichen Zweitrundeneffekten für andere Wirtschaftsbereiche einmal abgesehen. Obwohl der Wille zur Staatsunterstützung vorhanden ist, muss die Fähigkeit dazu aus politischen wie auch wirtschaftlichen Grün-den zunehmend infrage gestellt werden. Dies macht die Marktnotierungen von Pet-robras verletzlich gegenüber Spekulationen um eine Rekapitalisierung durch Beteiligung der Obligationäre (Exchange Offer).

Petrobras: Zahlungsausfall nicht mehr ausgeschlossen

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5-Jahres-CDS Petrobras (invertiert, rechts)

S&P GSCI® Crude Oil Index (in USD, links) Petrobras ADR (in USD, indexiert links)

Feb 2013 Feb 2014 Feb 2015 Feb 2016

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Quellen: Bloomberg, Vontobel Credit Research

Marktpreisnotierungen Petrobras vs. Ölpreisindex

Der brasilianische halbstaatliche Mineralölkonzern Petrobras ist wichtig für den Erhalt von Arbeits-plätzen und die Stabilität des Landes. Weder die brasilianische Regierung noch Kredit gebende Ban-ken haben ein Interesse an einem potenziellen Zahlungsausfall. Das Risiko eines solchen ist dennoch gestiegen.

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17 Wissenswertesderinews März/April 2016

Mechanischer Webstuhl inspirierte zu einer Rechenmaschine mit Programmsteuerung.

Baumwollproduktion stieg in England innerhalb von zehn Jahren um fast das 150-Fache an.

Wussten Sie beispielsweise, dass …… der Begriff der industriellen Revolution

ursprünglich als Analogie zur Französi-schen Revolution kreiert wurde?

Aus weltgeschichtlicher Sicht gilt die industrielle Revolution sogar als ähnlich bedeutsam wie der Übergang der Mensch-heit vom Nomadentum zur Sesshaftigkeit.

… 1712 die erste industriell nutzbare Dampfmaschine konstruiert wurde, um 1830 aber Wind- und Wasserkraft immer noch über die Hälfte der Energie Gross-britanniens lieferten?

In Deutschland erreichten Wind- und Wasserkraft ihren Höhepunkt sogar erst in den 1880er-Jahren.

… in England 1760 etwa 1300 Tonnen Baumwolle verarbeitet wurden und 1860 bereits 190’000 Tonnen?

Der Einsatz mechanischer Webstühle steigerte die Produktion nahezu um das Hundertfünfzigfache.

… man die nach dem Ersten Weltkrieg eta-blierte industrielle Warenproduktion auch als «Fordismus» bezeichnet?

Sie basiert auf der Einführung des Fliess-bands in den Ford-Automobilwerken im Jahr 1913.

… Henry Ford nach Einführung des Fliess-bandes den Tageslohn seiner Arbeiter im Jahr 1914 auf etwa fünf Dollar verdop-pelte?

Damit zahlte er seinen Arbeitern in drei Monaten so viel, wie eines seiner «T-Modell»-Autos kostete.

… der englische Mathematiker Charles Babbage (1792–1871) durch den mecha-nischen Webstuhl zu einer Rechenma-schine mit Programmsteuerung inspiriert wurde?

Er übernahm die Idee, auf einer Lochkarte Befehle für bestimmte, immer wieder-kehrende Rechnungen zu speichern, und baute so die erste mechanische Rechen-maschine.

Wussten Sie, dass …

… der erste vollautomatische, programmge-steuerte und frei programmierbare Com-puter bereits 1941 gebaut wurde?

Der deutsche Bauingenieur Konrad Zuse entwickelte mit dem «Z3» den ersten funktionstüchtigen, in binärer Gleitkom-maberechnung arbeitenden Computer.

… der erste Industrieroboter namens «Uni-mate» von General Motors ab 1961 in New Jersey bei der Fertigung von Druck-gussteilen eingesetzt wurde?

Konstruiert wurde er von George Devol, der 1956 zusammen mit Joseph Engel-berger «Unimation» gegründet hatte, die weltweit erste Herstellerfirma für Roboter.

… der Begriff Industrie 4.0 im Jahr 2011 von einem deutschen Physikprofessor und ehemaligen Vorstandssprecher des Soft-warekonzerns SAP geprägt wurde?

Henning Kagermann, der heute die Deut-sche Akademie der Technikwissenschaften (acatech) präsidiert, hat massgeblich zur Bekanntmachung dieses Konzepts beige-tragen.

… die Schweizer Industrie am besten in Europa auf die Industrie 4.0 vorbereitet ist?

Das hat eine Studie der Beratungsfirma Roland Berger ergeben. In die Gruppe der «Spitzenreiter» schafften es zudem Deutschland, Österreich, Irland, Schwe-den und Finnland.

… sich die Leistung von Computern seit 50 Jahren etwa alle 18 Monate verdoppelt?

Diese Gesetzmässigkeit (Mooresches Gesetz), die Intel-Mitgründer Gordon Moore bereits 1965 beschrieben hat, gilt bis heute.

Nach der Mechanisierung, Elektrifizierung und Informatisierung der Industrie werden die Produktions- und Wertschöpfungsketten nun digital vernetzt. Allerlei Wissenswertes über die industriellen Revoluti-onen gestern und heute.

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18 News und Tippsderinews März/April 2016

Die Finanzmesse verzeichnete einen neuen Besucherrekord. Dafür gesorgt haben ein attraktives Mes-sekonzept, gut vorbereitete Aussteller und viele interessierte Investoren. Ein gelungener Event, bei dem Vontobel wie immer mit von der Partie war.

#FINANZ’16 hat Horizonte erweitert – und #derinews-Blog inspiriert

Die wichtigste Finanzmesse der Schweiz fand nun schon zum 18. Mal als FINANZ’16 am 3. und 4. Februar 2016 im Kongresshaus Zürich statt. Das diesjährige Motto lautete «Horizonte erweitern». Doch erweitert wurden nicht nur Horizonte, sondern auch die Besucherzah-len. Sie stiegen gemäss den Messeorganisato-ren auf sage und schreibe 6600 an. Ein neuer Besucherrekord, der sich sehen lassen kann. Das attraktive Messekonzept stellte dafür nicht nur die Grundlage dar, sondern bot im Verlauf des Events auch Ausstellern und interessierten Besuchern eine ideale Plattform für Begegnun-gen.

Strategischer Aufbruch – Digitalisierung?Eines der Ziele, das sich FINANZ’16 schon im Vorfeld gesetzt hatte, war, die Branche zu einem strategischen Aufbruch zu ermutigen. Ein solcher würde das Produktangebot sowie begleitende Services beeinflussen. Verständlich, dass es dieses Jahr besonders viele private und professionelle Investoren zur Messe gezogen hat. Die Fragen, die sich stellten, waren vielfäl-tig und bezogen sich beispielsweise auf neue

regulatorische Anforderungen. Oder auf die digitale Transformation: ein Trend, von dem alle Marktakteure inklusive der Investoren profitie-ren könnten.

Vontobel an der #FINANZ’16Sind Sie so treffsicher wie Wilhelm? Haben Sie den Ölwechsel schon gemacht? Oder wollen Sie sich schnell mal inspirieren lassen? Über diese Slogans präsentierte Vontobel nicht nur ihre spannenden Anlagethemen, sondern auch digitale Services wie derinews-Blog und Invest-mentideen auf Twitter. Wie immer bei Mes-seauftritten waren natürlich auch bekannte Vontobel-Experten wieder mit von der Partie: Georg von Wattenwyl – gleichzeitig amtieren-der Präsident des Schweizerischen Verbandes für Strukturierte Produkte sowie globaler Ver-triebsleiter für Finanzprodukte bei Vontobel – diskutierte an einem Open Forum für Fachbesu-cher mit vier weiteren Vertretern das «Anlegen aus Schweizer Optik». Eric Blattmann, Head Public Distribution Schweiz bei Vontobel, erör-terte an einem weiteren Open Forum – jedoch für die Zielgruppe der Privatanleger – die Frage

nach dem «richtigen strukturierten Produkt im aktuellen Umfeld». Spannende Impressi-onen in Form von Videos, Berichten und Bil-dern wurden von den Messeorganisatoren der FINANZ’16 zur Verfügung gestellt und können über finanzmesse.ch abgerufen werden.

Vontobel-Lösungen: Swiss Research, neue Technologien, ÖlpreisPrivatanleger und professionelle Investoren konnten sich am gut besuchten Vontobel-Stand über aussichtsreiche Trends und dazu passende strukturierte Anlagelösungen erkundigen. Im Fokus der Besucher standen der Anfang Feb-ruar lancierte Vontobel Swiss Research Basket sowie aufstrebende Technologiethemen wie Cyber-Security. Was ausserdem beschäftigte, war der immer weiter fallende Ölpreis. Wie könnte man an einem möglicherweise wieder eintretenden Aufwärtstrend des «schwarzen Goldes» teilhaben? Der Vontobel Oil-Strategy Index wurde dabei vielfach diskutiert. Doch es gibt weitere Möglichkeiten.

Vontobel-Interviews für Sie auf derinews-BlogMehr Aufschluss darüber geben Ihnen die Interviews mit den Vontobel-Experten, die am Messestand produziert wurden: Eric Blattmann erklärt zum Beispiel, was den Anfang 2016 lancierten Vontobel Swiss Research Basket so besonders macht. In einem weiteren Gespräch mit Georg von Wattenwyl erfahren Sie, was Sie bezüglich strukturierter Produkte dieses Jahr noch erwarten können – und welche Neue-rungen es vonseiten der Vontobel geben wird. Die Interviews stehen Ihnen auf derinews-Blog (derinet.ch/blog) zur Verfügung.Eric Blattmann, Leiter des öffentlichen Vertriebs

Schweiz, zu aussichtsreichen Anlagelösungen. Hier geht es zum Interview.

Treffen wie Wilhelm? Am Stand häuften sich Fra-gen zur Startzusammensetzung des Vontobel Swiss Research Baskets.

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19 Hinweisederinews März/April 2016

Impressum

Herausgeberin: Bank Vontobel AG Financial Products, Bleicherweg 21, 8022 ZürichRedaktion: Sandra Chattopadhyay, Stefan RammelmeyerMarketing: Katia Bezzola Bussinger, Nicole LeimgruberErscheinungsweise: Alle zwei MonateGestaltung: Derivative Partners AGSplügenstrasse 10, 8002 ZürichBestellen Sie via: E-Mail: [email protected]: derinet.chSchreiben Sie an: Bank Vontobel AG Financial Products, Marketing Bleicherweg 21, 8022 ZürichBlog und Twitter:

derinet.ch/blog @vontobel_FP_CH

Rechtlicher HinweisDie vorliegende Publikation dient lediglich der Information und stellt keine Anlageempfehlung oder Anlageberatung dar und ersetzt nicht die vor jeder Kaufentscheidung notwendige qualifizierte Beratung, insbesondere auch bezüglich aller damit verbundenen Risiken. Diese Publikation wurde von der Organisationseinheit Financial Products & Distribution unseres Instituts erstellt und ist nicht das Ergebnis einer Finanzanalyse. Die «Richtlinien zur Sicherstellung der Unabhängigkeit der Finanzanalyse» der Schweizerischen Bankiervereinigung finden auf die vorliegende Publikation keine Anwendung. Inhalte dieser Publikation, welche auf andere Vontobel-Organisationseinhei-ten bzw. Drittparteien zurückgehen, sind per Quellenangabe als solche gekennzeichnet. In der Vergangenheit erzielte Performance darf nicht als Hinweis oder Garantie einer zukünftigen Performance verstanden werden. Allein massgeblich sind die in den jeweiligen Prospek-ten enthaltenen vollständigen Bedingungen, die bei der Bank Vontobel AG, Financial Products, Bleicherweg 21, CH-8022 Zürich, unter Tel. + 41 (0)58 283 78 88 kostenlos erhältlich sind. Weiter verweisen wir auf die Broschüre «Besondere Risiken im Effektenhandel», die Sie bei uns bestellen können. Strukturierte Produkte gelten nicht als kollektive Kapitalanlagen im Sinne des Bundesgesetzes über die kollektiven Kapitalanlagen (KAG) und unterstehen deshalb nicht der Bewilligung und der Aufsicht der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA. Die Werthaltigkeit von strukturierten Produkten kann nicht nur von der Entwicklung des Basiswertes, sondern auch von der Bo- nität des Emittenten abhängen. Der Anleger ist dem Ausfallrisiko des Emittenten/Garantiegebers ausgesetzt. Diese Publikation und die darin dargestellten Finanzprodukte sind nicht für Personen bestimmt, die einem Gerichtsstand unterstehen, der den Vertrieb der Finanzpro-dukte oder die Verbreitung dieser Publikation bzw. der darin enthaltenen Informationen einschränkt oder untersagt. Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr. Januar/Februar 2016. © Bank Vontobel AG. Alle Rechte vorbehalten.

COSI® Collateral Secured Instruments – Investor Protection engineered by SIX.

01- 02/16 SC2015121503

Produkt- und RisikohinweiseProdukt- und Risikohinweise

COSI®

COSI® bezeichnet ein Segment von strukturierten Pro-dukten, welches das Emittentenrisiko minimiert. Dabei werden auf Basis des Marktpreises und des Fair Value eines Produktes Sicherheiten in Form eines Pfandes bei der SIX Swiss Exchange hinterlegt.

Defender VONTI[SVSP-Produkttyp: Barrier Reverse Convertible (1230)]Defender VONTI zeichnen sich durch einen garantier-ten Coupon, eine Barriere sowie eine – allerdings nurbedingte – Rückzahlung zum Nennwert aus. Falls derBasiswert die Barriere während der Barrierenbeobach-tung berührt oder durchbricht, entfällt der Rückzah-lungsanspruch in Höhe des Nennwertes unmittelbar. Die Risiken einer Anlage in ein Defender VONTI sind

erheblich. Sie entsprechen – bei nach oben begrenztenGewinnchancen – weitgehend den Risiken einer Di-rektanlage in den Basiswert. Je tiefer der Schlusskurs des Basiswertes bei Verfall unter dem Ausübungspreisist, desto grösser ist der erlittene Verlust. Die ange-gebenen Renditen können durch Transaktionskosten wie Courtagen, Steuern und Abgaben geschmälert werden.

Quanto (währungsgesichert)Wenn der oder die Basiswerte auf eine andere Wäh-rung als die Referenzwährung des Produktes lauten, sollten Anleger berücksichtigen, dass damit Risiken aufgrund von schwankenden Wechselkursen verbun-den sein können und dass das Verlustrisiko nicht al-lein von der Entwicklung des Wertes der Basiswerte,

sondern auch von ungünstigen Wertentwicklungen der anderen Währung oder Währungen abhängt. Dies gilt nicht für währungsgesicherte Produkte (Quanto-Struktur). Bei Quanto-währungsgesicherten Produk-ten wird die entsprechende Quanto-Gebühr in den Zertifikatspreis eingerechnet.

VONCERTVONCERT [SVSP-Produkttyp: Tracker-Zertifikat (1300)] bilden grundsätzlich die Performance des Basiswertes ab. Bei einer Investition in ein VONCERT sind weitge-hend die gleichen Risiken wie bei einer Direktanlage in den Basiswert zu beachten, insbesondere die entspre-chenden Fremdwährungs-, Markt- und Kursrisiken.

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Besonderheiten:– Mit physischer ETF-Lieferung– Hoher Sicherheitspuffer von 50%

Risiken:– Das Produkt ist nicht kapitalgeschützt.

Investoren können ihren Anlagebetrag teilweise oder gesamthaft verlieren.

– Der Anleger trägt das Kreditrisiko der Emittentin.

(Issuer) Callable: An jedem Beobachtungstag hat die Emittentin das Recht, aber nicht die Verpfl ichtung, den Callable Multi Defender VONTI zu kündigen und am folgenden Couponzahlungstag zurückzuzahlen.

www.derinet.chTelefon 058 283 78 88 Leistung schafft Vertrauen

Emittentin Vontobel Financial Products Ltd., DIFC Dubai; Garantin Vontobel Holding AG, Zürich. Emissionspreis 100%, Nennwert CHF 1000. Ausübungspreis jeweils 100% des Spot Referenzkurses des Basiswerts bei Anfangsfi xierung, Barrierenbeobachtung während der ganzen Laufzeit.1)Angaben sind indikativ und werden am 18.03.2016 fi xiert, Barriere in % des Ausübungspreises.

Die Termsheets mit den rechtlich verbindlichen Angaben sowie weitere Informationen fi nden Sie unter www.derinet.chVontobel Holding AG (Moody’s A3) – Bank Vontobel AG (Moody’s Counterparty Risk Assessment A2 (cr))

Indexinvestition mit potenzieller ETF-Lieferung

Von den Turbulenzen an den Aktienmärkten verunsichert? Die Angst vor Verlusten und Kursrückschlägen muss Sie nicht um Ihre Rendite bringen. Bei Multi Defender VONTI (MDV) handelt es sich um strukturierte Investments – mit reduziertem Kursrisiko. Renditechancen und Sicherheitspuffer: Der MDV verfügt über einen garantierten Coupon von 5% p.a. und basiert auf den drei Indizes EURO STOXX 50®, S&P 500® und SMI®. Im Vergleich zur Direktanlage ist der MDV mit einem 50%igen Sicherheitspuffer ausgestattet. Das bedeutet: Verlieren die drei Indizes während der Laufzeit nie 50% oder mehr, wird der Nennwert zurückbezahlt. Besonderheit: Hat mindestens ein Index die Barriere berührt oder unterschritten und schliesst einer der Indizes am Laufzeitende unter seinem Kurs bei Anfangsfi xierung, erfolgt die Lieferung der festgelegten Anzahl eines ETF (Exchange Traded Fund), auch Index-Tracker genannt, der auf dem am Laufzeitende schwächsten Index basiert. Im Falle dieser ETF-Lieferung würde der Anleger weiter in diesem schwächsten Index investiert bleiben. Er würde an einer potenziellen Kurserholung oder auch an weiteren möglichen Verlusten des Basiswertes nahezu 1:1 partizipieren.

Callable Multi Defender VONTI mit tiefer Barriere

SVSP-BezeichnungBarrier Reverse Convertible (1230)

KategorieRenditeoptimierung

Zeichnungsschluss 18.03.2016, 16.00 Uhr MEZ

Valor Basiswerte Coupon Barriere1 Callable Währung Schlussfi xierung

3161 3195 EURO STOXX 50® IndexS&P 500® IndexSMI® Index

5.00% p.a. 50%quartalsweise,erstmals am 22.03.2017

CHF 22.03.2019

(Issuer) Callable Quanto

Diese Publikation dient lediglich der Information und richtet sich ausdrücklich nicht an Personen, deren Nationalität oder Wohnsitz den Zugang zu solchen Informationen aufgrund der geltenden Gesetzgebung verbieten. Sie stellt kein Kotierungsinserat, keinen Emissionsprospekt gem. Art. 652a OR bzw. 1156 OR und keinen vereinfachten Prospekt gem. Art. 5 des Bundesgesetzes über die kollektiven Kapitalanlagen (KAG) dar und ist weder als Offerte oder Einladung zur Offertstellung noch als Empfehlung zum Erwerb von Finanzprodukten zu verstehen. Die rechtlich massgebliche Produktdokumentation (Kotierungsprospekt) besteht aus dem defi nitiven Termsheet mit den Final Terms und dem bei der SIX Swiss Exchange registrierten Emissionsprogramm. Diese sowie die Broschüre «Besondere Risiken im Effektenhandel» können unter www.derinet.ch oder bei der Bank Vontobel AG, Financial Products, Bleicherweg 21, CH-8022 Zürich, kostenlos bezogen werden. Derivative Produkte sind keine kollektiven Kapitalanlagen im Sinne des KAG und daher nicht der Aufsicht der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA unterstellt. Anlagen in Derivative Produkte unterliegen dem Ausfallrisiko des Emittenten/Garantiegebers und weiteren spezifi schen Risiken, wobei ein möglicher Verlust auf den bezahlten Kaufpreis beschränkt ist. Vor dem Eingehen von Derivatgeschäften sollten Anleger die Produktdokumentation lesen, ausserdem empfi ehlt sich eine fachkundige Beratung. Die Angaben in dieser Publikation erfolgen ohne Gewähr. Für Fragen zu unseren Produkten stehen wir Ihnen gerne unter Telefon +41 (0)58 283 78 88 zur Verfügung. Wir machen Sie darauf aufmerksam, dass die Gespräche auf diesen Linien aufgezeichnet werden. © Bank Vontobel AG. Alle Rechte vorbehalten. Zürich, 3. März 2016.

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