im lethemond a. u. 150 nr. 9 -...

16
Im Lethemond a. U. 150 Nr. 9 Aus dem Inhalt: Das Kreuz mit der Kultur S. 2 Sommerung a. U. 150 S. 3 Schlaraffische Rösser S. 4 Eine Möglichkeit Schlaraffe zu werden, 3. Teil S. 5 77 + 55 S. 6 Reychsausritt der Vindobona in den Allgäu S. 8 Auszug aus der Sip- pungsfolge des Castells „Am schönen Bronnen“ S. 11 Sippungsfolge S. 12 Würden und Ämter S. 14 Mein Leben als Archivar S. 15 Wenn man mich früge … S. 16

Upload: doankiet

Post on 08-Aug-2019

213 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

Page 1: Im Lethemond a. U. 150 Nr. 9 - greifensteynburg.heimat.eugreifensteynburg.heimat.eu/Zeitung_9.pdf · Schönbronner Reychs-Postille Nr. 9 7. Lethemond a. U. 150 – 4 – als Nachspeise

Im Lethemond a. U. 150 Nr. 9

Aus dem Inhalt:Das Kreuz mit der Kultur S. 2 Sommerung a. U. 150 S. 3 Schlaraffi sche Rösser S. 4 Eine Möglichkeit Schlaraffe zu werden, 3. Teil S. 5 77 + 55 S. 6 Reychsausritt der Vindobona in den Allgäu S. 8 Auszug aus der Sip-pungsfolge des Castells „Am schönen Bronnen“ S. 11 Sippungsfolge S. 12 Würden und Ämter S. 14 Mein Leben als Archivar S. 15 Wenn man mich früge … S. 16

Page 2: Im Lethemond a. U. 150 Nr. 9 - greifensteynburg.heimat.eugreifensteynburg.heimat.eu/Zeitung_9.pdf · Schönbronner Reychs-Postille Nr. 9 7. Lethemond a. U. 150 – 4 – als Nachspeise

– 2 –Schönbronner Reychs-Postille Nr. 9 7. Lethemond a. U. 150

Herr Shakespeare, wenn man’s recht be-denkt,

hat ganz enorm sich angestrengtim „Hamlet“ zu erreichen,dass alle die Personen da,auch Hamlet und Ophelia,verwandeln sich in Leichen.

Bei Goethe, der phantastisch dichtet,da wird das Gretchen hingerichtet.

Auch mit Orchestertongeh’n Leute haufenweis’ ins Grab.Die Butterfl y, die sticht sich ab,Tosca hüpft vom Balkon.

Das alles zählt zur Hochkultur.Da fragt man sich bisweilen nur:

Wozu die ernsten Sachen?Was ist an Toten wohl das Gute?Na ja, Bestattungsinstitute,die können drüber lachen!

Das Lachen, das man so vermeidet,das uns vom Tier so unterscheidet

und das so sehr befreit,das uns gelöst und freundlich macht,das wäre doch so angebrachtund zwar gerade heut!

Mitteilung der RedaktionVerteilung der Reychspostille

Die Ausgabe der Reychspostille wird nach ihrem Erscheinen wäh-rend der Sippung an die anwesenden Sassen persönlich übergeben. Interessierte Sassen können die Reychspostille auch auf unserer Homepage einsehen.

Hompage des Castells „Am schönen Bronnen“ (375):http//:www.greifensteynburg.at

Sassen, die keine Internetverbindung besitzen oder bresthaft sind, können die Reychs-Postille beim Kantzlerambt bestellen.

Impressum:Schönbronner-Reychs-Postille

Redaktion: OR des Castells „Am schönen Bronnen“ (375)Chefredakteur, Layout und Gestaltung: Lerari der museologische Hexa schmied (375)Vertrieb: persönlich nach Erscheinen während der Sippungen.Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben dessen persönliche Meinung wieder und nicht zwangsläufi g die von Herausgeber und Redaktion. Beiträge sendet bitte an : [email protected]

Das Kreuz mit der Kultur

Auch wenn man es nicht glauben möcht’ –die Welt von heut ist ziemlich schlecht

und kein sehr schönes Zeichenist, das Musik, Literaturund größtenteils wohl die Kulturist ständig voller Leichen.

Heutzutage der Humorkommt beinah unmodern mir vor.

Nicht traurig sein deswegen!Denn immerhin, es will mir scheinen,man kann – auch wenn’s nur ist im Kleinen –doch etwas tun dagegen!

Rt Spät-Ikarus

Page 3: Im Lethemond a. U. 150 Nr. 9 - greifensteynburg.heimat.eugreifensteynburg.heimat.eu/Zeitung_9.pdf · Schönbronner Reychs-Postille Nr. 9 7. Lethemond a. U. 150 – 4 – als Nachspeise

– 3 – Schönbronner Reychs-Postille Nr. 97. Lethemond a. U. 150

Elliott gewählt. Auf den Kantzlersessel wird vom Reych zu-gunsten von Ritter Büro kratikuss kein Anspruch erhoben.

Bei der General-versammlung

wurde das Wahler-gebnis bei der Wahl des Vorstandes für das Jahr 2009 berücksichtigt. Als Obmann wird wieder Herr Peter Witt (Ritter Schiefer) gewählt.

Dreizehn Sassen haben die Bedin-gungen für die Verleihung des Jahres-

zeichens erfüllt. Besonders hervorzuheben ist wiederum unser ER Struwwelpeter (221), der in dieser Winterung keine Sippung un-seres Reyches versäumt hat. Acht Ehrenritter aus fünf Reychen verstärken unser diploma-tisches Corps.

Der Ausritts ahne kann zehn Sas-

sen verliehen wer den, Spitzenreiter mit über 60 Ausritten ist Ritter Jauserl.

Die Krystallinen unseres Rey ches

werden gut besucht. Als Neuerung wird jede zweite Krystalline im Mond nach einem Thema ausgerichtet.

Im Brachmond, das Thema „Italien“, köst-liche italienische Atzung und Labung,

verwöhnt die Anwesenden. Großes Lob erntet unsere Burggräfi n für das „Saltimbocca alla Romana“, ein delikates Kalbsschnitzel, und

Die letzte Sippung der Jahrung 149/150 war Wahlschlaraffi ade und Schluss-

sippung, zugleich Einritt der Storchenreiter. Wir beschließen, die Sippung mit den Storchen-reitern abzuführen, und im Anschluss daran die Wahlschlaraffi ade abzuhalten. Ausritts-ahnen und Jahresringe werden vom Thron ver-liehen und es zeigt sich wiederum, dass unser Reych recht ausrittsfreudige Sassen hat. Nach der kurzen amtlichen Schlaraffi ade geht es in eine ausgelassene Schmuspause. Zwei Duelle werden abgehalten – Blitz Ritter Sche-Toni gegen Ritter Tee Ton (24) und Freund Lerari gegen ER Struwwelpeter (221), wobei zu vermerken ist, dass bei letzterem Duell nur zwei zweite Sieger vergeben wurden. Eine Fülle schöner Fechsungen erfreute uns im Fechsungsteil und die Stimmung war recht ausgelassen. Freund Ritter P-8 hat seine Mit-reiter recht gut in der Hand. Es ist auch zu vermerken, dass die einst oft sehr wilden Ausritte der Storchenreiter vorbei sind.

Bei der Wahl gab es einige gravierende Änderungen. OÄ Ritter Onyx für Un-

gut verlässt aus gesundheitlichen Gründen den Thron und besetzt nun die Rittertafel. Ritter Schiefer wird als OI auf den Thron gewählt, Ritter Papillon wird zum OÄ ge-wählt. Zum neuen Junkermeister wird Ritter

SOMMERUNG a. U. 150und letzte Sippung der Winterung a. U. 149/150

i d W hl b i i i d d h i Th

Page 4: Im Lethemond a. U. 150 Nr. 9 - greifensteynburg.heimat.eugreifensteynburg.heimat.eu/Zeitung_9.pdf · Schönbronner Reychs-Postille Nr. 9 7. Lethemond a. U. 150 – 4 – als Nachspeise

– 4 –Schönbronner Reychs-Postille Nr. 9 7. Lethemond a. U. 150

als Nachspeise „Arancini di Riso“, frittierte Reisbällchen, und für unsere Leckermäulchen die „Pesche ripiene“, gefüllte Pfi rsiche. Für musikalische Untermalung sorgt wie immer unser Ehrenritter Bummerl (212). Ritter Klass (296) bringt uns gesanglich italienische Ohr-würmer zu Gehör. Wir können eine schöne heitere Krystalline erleben.

Im Heumond war das Thema „Griechen-land“. Viele Freunde nehmen an dieser

Krystalline teil. Es hat sich schon herumge-sprochen, dass die neuen Themenkrystallinen vom „Schönen Bronnen“ ein „Muss“ sind.

Im Herbstmond das Thema „Spanien“. Die Burg ist fast zu klein, um all die Freunde zu fassen, die an dieser Krystalline teilnehmen. Wieder übertrifft sich unsere Burggräfi n Ale-xandra mit köstlichen Gerichten wie „Gaz-pacho“, eine gekühlte andalusische Gemüse-suppe, oder die „Paella“, ein valencianisches Reisgericht, und als Nachspeise den „Leche Frita“, ein gebratener Pudding mit Eis. Leider ist es uns nicht möglich, auch von den bereit-gestellten spanischen Getränken ein großen Hümpchen zu leeren, sind doch viele Freunde mit dem Benzinross da.

Die letzte Krystalline, die „Pippin’sche Traditionskrystalline“, wird wie im-

mer in Gedenken an unseren Patriarchen Ritter Pippin abgehalten und von Burgfrau Pippina ausgerichtet. Die treuesten unserer Freunde kommen immer wieder in diese Kry-stalline. Wehmütige Erinnerungen an unseren Patriarchen steigen auf, als Burgfrau Pippina wieder eine Botschaft unseres Patriarchen von Ahalla, Wolke Nummer 7, verliest. Lei-der sind schon viele unserer Freunde unserem Patriarchen nach Ahalla gefolgt.

An der 25. Schilcherwanderung nimmt wieder ein Fähnlein unseres Reyches

teil und vertritt unsere Reychsfarben. Die Krystallinen der umliegenden Reyche

werden ebenfalls von unseren Sassen besucht.

Rt Bürokratikuss

Wenn Schlaraffen reisen, fahren,einzeln oder auch in Scharen,

oder, wie wir immer sehen,auch wenn sie per pedes gehen,jede Art der Fortbewegungwird ganz ohne Überlegung(das wird keiner wohl bestreiten)immer nur genannt das Reiten.

Die Frage ist nun einfach die:Auf welchem Reittier reiten sie?

Da muss betroffen man erkennen:Das Reittier ist schwer zu benennen.

Der Sasse, welcher sich erhebtund eiligst nach der Rostra strebt,benützt etwas, das jeder kennt,das man hingegen nicht benennt,bestehend, das weiß auch ein jeder,aus Absatz, Sohle, Oberleder,schlaraffi sch aber, so der Schluss,mangelt es schlicht am Terminus.

Drum, folgt zur Rostra man dem Rufe,benützt man wohl die Eigenhufe.

Doch wär’ aus manchem Bastaordenper Eigenhuf wohl nichts geworden.

Drum reitet man doch über Landper Stinkross oder –elefant.Von Kontinent zu Kontinentdas Flugross man benutzen könnt’.Besonderes zu bieten hatdie Funkenkutsche in der Stadt,denn auch auf Kutschen auszuweitenganz konsequent das Verbum „reiten“,ist nur für Germanisten hartund zeigt halt unsre Lebensart.

Ein Tier jedoch, Schlaraffen hört,reiten wir nicht: Das echte Pferd!

Ein Viech, das biologisch trabtund nicht Benzin, nicht Diesel labt,ist, hört man das auch nicht so gern,ganz einfach heute unmodern.

Doch das Problem dabei ist dies:Was macht man mit den Hottehüs?

Nun, die Erkenntnis hat gewonnenjetzt das „Castell Am schönen Bronnen“,

dass Pferde sich zum Wohl der Sassenauch heute noch verwerten lassen!

Und zum Beweise dieser Thesegibt’s folglich hier den Leberkäse!

Lulu Rt Spät-Ikarus

Schlaraffische Rösser

Page 5: Im Lethemond a. U. 150 Nr. 9 - greifensteynburg.heimat.eugreifensteynburg.heimat.eu/Zeitung_9.pdf · Schönbronner Reychs-Postille Nr. 9 7. Lethemond a. U. 150 – 4 – als Nachspeise

– 5 – Schönbronner Reychs-Postille Nr. 97. Lethemond a. U. 150

(Mein Weg unter dem Gefi eder des Uhu)

In Verbindung mit den vielen

Ausritten, auch im Zuge des Schnep-fenrittes, vertiefte sich die Bindung zu einzelnen Sas-sen in befreunde-ten Reychen und auch im eigenen Reych. Freunde von anderen Rey-chen traf man bei Ausritten immer

wieder überall. Sicher sind einzelne Freunde durch ihren Beruf begünstigt, sich in manchen Reychen öfter zeigen zu können, aber eine gewisse Herzens-bindung zu einem öfter besuchten Reych ist sicher gegeben. Nicht allein die Anzahl der Einritte ist aussagekräftig, sondern die Beteiligung am Spiel um den güldenen Ball. Selbst die beste Fechsung, wenn sie eine gewisse Länge überschreitet, kann von einer prägnanten Wortmeldung leicht in den Schatten gestellt werden.

In den folgenden 15 Jahren bis zum Ursippen-orden musste ich von vielen Freunden Ab-

schied nehmen, die den Weg gegen Ahall ange-treten haben. Ihrem Wirken und Vorbild im Sinne des Spiels der Allmutter Praga kann man nur in Dankbarkeit immer wieder gedenken. Ohne sie wäre wahrscheinlich eine so lange Fortführung des schlaraffi schen Gedankens nicht gegeben.

Unter Uhus Führung wurde immer wieder so mancher Pilger ins Reych gebracht und

mancher fand den Weg an die Junkertafel, um das Spiel weiter zu führen.

Manchmal wurden von dem Einen oder An-deren persönliche Interessen in den Vor-

dergrund gerückt. Jedoch das Korrektiv durch die Mehrheit der Sassenschaft hat eigentlich in mei-nen Augen immer den richtigen Weg gefunden.

Freunde, die sehr ausrittfreudig sind und da-bei natürlich wieder Freunde aus anderen

Eine Möglichkeit Schlaraffe zu werden Rt Chow-Wong (III. Teil)

Reychen zu Einritten im eigenen Reych veran-lassen, sind für ein kleines Reych eine nicht zu unterschätzende Größe. Natürlich ist auch die Tätigkeit der Würdenträger des Reyches und ih-rer gepfl egten Kontakte ein nicht zu vernachläs-sigender Faktor. Manchmal drängen sich Verglei-che mit der Profanei halt auf, man denke an graue Eminenzen (Kantzelar etc.)

Mit zunehmendem Alter hat man seinen Freundeskreis nach geeigneten Personen

für unseren Freundesbund abgeklopft. Es wird immer schwerer, aus seiner persönlichen näheren Umgebung geeigneten Nachwuchs anzusprechen. Einerseits ist man wahrscheinlich selbst schon zu anspruchsvoll, andererseits will man den Freun-den nicht eine Enttäuschung zumuten, aber was ist schon wirklich hundertprozentig sicher.

Aus Gesprächen mit den verschiedenen Patriarchen des Reyches, wurde mir zum

Erkenntnis, dass der Zeitfaktor so manches Er-eignis verklärt, wie z. B. die wiederholte Aus-sage: Ja früher, da sippten wir immer weit über die Mitternachtsstunde hinaus und die Zahl der Fechsungen war fast nimmer endend. Das klang auch so ähnlich wie „Früher war alles besser“. In den jetzt fast vierzig Jahren Zugehörigkeit erlebte ich sicher manche Änderung, die auch im Spiegel und Ceremoniale ihren Niederschlag fi ndet.

Rückblickend möchte ich eigentlich keine der vielen Stunden in Schlaraffi a missen,

wenn auch manchmal selbst Idealisten einen et-was zum Zweifel an der Idee bringen können. Lieber Pate habe Dank für die Einführung in Schlaraffi a – ich versuche weiter Deinem Weg unbeirrt zu folgen. Selbstverständlich gilt mein Dank nicht nur Dir, sondern auch allen Freunden, die mit mir Schlaraffi a leben. Möge mein Weg unter dem Schutz des Uhu weiter führen, denn an der großen Tafel der Altvorderen möchte ich allzu gerne später lauschend sippen.

Freunde, lasst weitere Zeilen in der Postille über Eure Eindrücke und Erinnerungen fol-

gen, denn kein Weg gleicht dem anderen und ist daher sicher auch für den Freund interessant.

AZfszstaRvcA

wieder überall Sicher sind einze

Page 6: Im Lethemond a. U. 150 Nr. 9 - greifensteynburg.heimat.eugreifensteynburg.heimat.eu/Zeitung_9.pdf · Schönbronner Reychs-Postille Nr. 9 7. Lethemond a. U. 150 – 4 – als Nachspeise

– 6 –Schönbronner Reychs-Postille Nr. 9 7. Lethemond a. U. 150

So etwas war schon lang nicht da:Mit seiner Dialektica

hat Dialekterl ungeniertden „Schrank“* ganz einfach okkupiert,obwohl ihm war natürlich klar,dass überhaupt nicht „ausg’steckt“ war.

Und folglich war mit einem Malbummvoll das Heurigenlokal,

wo aufgetischt so ganz gewisseund sehr erlesene Genüsse.Da gab es eine köstlich weiche,doch knusprig braune Schweineleiche.

Die schaute zwar betreten drein,das Fleisch jedoch war extrafein!Und Schnitzeln gab’s und Federvieh,

und dazu reichlich Lethe, dieganz einfach köstlich ist gewestund sehr die Stimmung hat gelöst.

Ich muss wohl extra nicht betonen,dass weitere Attraktionen,

nicht nur für den Verdauungstrakt,uns Gäste haben sehr gepackt!

Gut in Erinnerung sind mirdie Showgirls, die – es waren vier –

getanzt mit konzentrierter Miene und drunter war auch die Christine.

Der Viktor hat in dieser Nachtbeim Linedance zwar nicht mitgemacht,doch später ist’s ihm doch gelungen :

77 + 55

f i h i

Page 7: Im Lethemond a. U. 150 Nr. 9 - greifensteynburg.heimat.eugreifensteynburg.heimat.eu/Zeitung_9.pdf · Schönbronner Reychs-Postille Nr. 9 7. Lethemond a. U. 150 – 4 – als Nachspeise

– 7 – Schönbronner Reychs-Postille Nr. 97. Lethemond a. U. 150

An einem solchen Abend wirdnatürlich auch viel gratuliert,

obwohl, besonders diesermalen,die Angaben der Alterszahlen,

die laufend kriegten wir zu hören,doch strengstens nachzuprüfen wären!

Egal! Man kommt zu dem Ergebnis:Ein ganz besonderes Erlebnis

war dieses Fest, und dess’ GelingenSchlaraffen nur zustande bringen!Für das, was da beim „Schrank“ gescheh’n,ein uhuhertzlich „Dankeschön“!

Bleibt eines nur: In aller Stilleschließt sich somit die Reychspostille,

die d‘rüber heut berichten kann,den Gratulationen an! Lulu

Rt Spät-Ikarus

* Heuriger in Hennersdorf bei Wien

Er hat das Tanzbein noch geschwungen -vielleicht empfand er es als Pfl icht,verausgabt hat er sich dann nicht …

Wie’s oft bei Kristallinen Brauchwurd’ etwas vorgetragen auch.

Und musikalisch dies umrahmen,die wirklich raus zum Mikro kamen,taten mit viel Gefühl und Seel’dann Bummerl, CICI, Bums-fi del.

Der Abend wurde lang und länger,dann Plomberl noch zum Kammersänger

mit ganz enormem Tonumfang,dem da ein Meisterstück gelang.

Page 8: Im Lethemond a. U. 150 Nr. 9 - greifensteynburg.heimat.eugreifensteynburg.heimat.eu/Zeitung_9.pdf · Schönbronner Reychs-Postille Nr. 9 7. Lethemond a. U. 150 – 4 – als Nachspeise

– 8 –Schönbronner Reychs-Postille Nr. 9 7. Lethemond a. U. 150

schon bald danach der erste monu mentale Sa-kralbau Deutsch lands errichtet wurde, verbun-den mit einer Residenz. Die umgebende Sied-lung erhielt ebenfalls das Stadtrecht. Erst un-ter bairischer Herrschaft Anfangs des 19. Jhdts, nach der Säkularisa tion, konnten beide Städte vereinigt werden.

Abends wurde in der schönen Burg der Cam-bodunum gesippt. Dabei wurde dem ein-

heimischen Stadtführer, Rt Bugstrahl, welcher uns am folgenden Vormittag durch Kempten führte, der Titul „Strahlende Bugwelle der Vindobonenser“ verliehen.

Am Samstagnachmittag folgte ein Abstecher zur Benediktinerabtei Ottobeuren. An der

Stelle eines ebenfalls uralten Klosters wurde zu Beginn des 18. Jhdts. mit dem kompletten Neubau begonnen, dessen Abschluss die Kirche bildete. Deren Bau dauerte 30 Jahre, sodass die Ausstat-tung (vom genialen Bildhauer Feichtmayr) erst um 1760 im Rokokostil erfolgen konnte. Sie ist das wohl bemerkenswerteste Beispiel einer Kloster-kirche in dieser Stilrichtung. Rt Denk mal wies darauf hin, dass die Entwicklung in Öster reich

Von 17. bis 19. des Ostermonds a. U. 150 unter-nahm das h. R. Vinobona einen Reichs ausritt in den Allgäu, an dem auch etlich Sassen unseres Reyches teilnahmen. Daher soll dieser Beitrag nochmals diese bemerkenswerten Tage Revue passieren lassen..

Unter der bewährten Leitung von Rt Relax (Organisation) und Rt Denk mal (Erläu-

terungen) fuhr ein voll besetzter Dieselelefant mit Sassen mehrerer Reyche aus Wien und Umgebung über Salzburg und München nach Kempten.

Unterwegs nahm Rt Denk mal zwischen Enns und Linz Bezug auf das Gefecht bei

Ebelsberg gegen Napoleon Anno 1809 und gab dann eine Einführung in die Geschichte des All-gäus, des von Alemannen besiedelten Teiles von Bayern.

Kempten, das erste Reiseziel, war von den Römern um 20 n. Chr. an der Stelle einer

keltischen Siedlung namens Cambodunum ge-gründet worden und die erste Hauptstadt Rhätiens (vor Augsburg). Die Erwähnung beim Historiker Strabon macht Kempten zur ältesten (namentlich genannten) Stadt Deutschlands.

Die von Karl dem Großen geförderte, um 740 gegründete Benediktinerabtei mit

einem Fürstabt an der Spitze geriet zunehmend in Gegensatz zur Stadt, namentlich nach der Re-formation. Dies führte im Dreißigjährigen Krieg zur völligen Zerstörung der Abtei, an deren Stelle

Reychsausritt der Vindobona

in den Allgäu

Page 9: Im Lethemond a. U. 150 Nr. 9 - greifensteynburg.heimat.eugreifensteynburg.heimat.eu/Zeitung_9.pdf · Schönbronner Reychs-Postille Nr. 9 7. Lethemond a. U. 150 – 4 – als Nachspeise

– 9 – Schönbronner Reychs-Postille Nr. 97. Lethemond a. U. 150

anders verlaufen ist, sodass wir aus dieser Zeit keine ähnlichen Sakralbauten besitzen (wobei die Stiftskirche Wilhering bei Linz die Ausnahme von der Regel darstellt).

Nach kurzer Pause ging’s nach Immenstadt zur Sippung. Leider war hier keine Gele-

genheit zur Stadtbesichtigung. Immenstadt liegt

an einem Verkehrsknotenpunkt, der von mehreren Burgen überwacht wurde. Eine davon gehörte den Grafen von Montfort, durch diese Verbindung ge-hörte Immenstadt 1804/5 kurz zu Österreich.

Während die Burgfrauen in einem vor der Stadt gelegenen Gasthof verwöhnt

wurden, sippte die Ritterschaft in der kleinen, aber feinen Burg der Imma Algoviae außerhalb des Zentrums. Hier stand wieder einmal unser ER Ol Clear im Mittelpunkt des Geschehens.

Am Sonntag mussten wir den Heimritt an-treten, allerdings mit einem kleinen Um-

weg durch den landschaftlich wunderschönen „Pfaffen winkel“. Höhepunkt war die Besichtigung der in strahlendem Sonnenschein daliegenden „Wies kirche“, genauer: Der „Wallfahrtskirche zum gegeißelten Heiland auf der Wies“. Rt Denk

Page 10: Im Lethemond a. U. 150 Nr. 9 - greifensteynburg.heimat.eugreifensteynburg.heimat.eu/Zeitung_9.pdf · Schönbronner Reychs-Postille Nr. 9 7. Lethemond a. U. 150 – 4 – als Nachspeise

– 10 –Schönbronner Reychs-Postille Nr. 9 7. Lethemond a. U. 150

eingenommen wurde. Solcherart gestärkt, konn-ten wir noch eine „Draufgabe“ aushalten, die Rt Denk mal vorgesehen hatte, nämlich die Dreifal-tigkeitskirche in Stadl-Paura bei Lambach. Die-se aus Anlass eines Gelübdes vom Abt Pagl des 1056 gegründeten Benediktinerstiftes zwischen 1715 und 1725 errichtete Kirche ist ein völlig ein-

heitlicher Zentralbau, dem die Zahl Drei zu Grun-de liegt.

Der Architekt, Johann Michael Prunner, hat auch den Pfarrhof erbaut, in dessen Wand

Kanonenkugeln an das Gefecht bei Lambach Anno 1805 (ebenfalls gegen Napoleon) erinnern.

Solcherart war der Kreis geschlossen und nach kurzer Rast in Ansfelden kehrten wir

wohl behalten nach Wien zurück.

Rt Denk mal (24)

mal erläuterte unterwegs die Entstehung und Ver-breitung dieses auch in Österreich kurzzeitig be-deutenden Kultes sowie die Besonderheit dieser von Dominikus Zimmermann um die Mitte des 18. Jhdts. errichteten Kirche als „Gesamtkunstwerk“. Zu diesem Eindruck trug auch das Orgelspiel bei, das während unserer Anwesenheit erklang.

Über Bad Tölz und den Irschenberg ging es (jetzt wieder auf der Autobahn) zum Mit-

tagessen, das wie bei der Hinreise am Walserberg

Page 11: Im Lethemond a. U. 150 Nr. 9 - greifensteynburg.heimat.eugreifensteynburg.heimat.eu/Zeitung_9.pdf · Schönbronner Reychs-Postille Nr. 9 7. Lethemond a. U. 150 – 4 – als Nachspeise

– 11 – Schönbronner Reychs-Postille Nr. 97. Lethemond a. U. 150

03.10.: 10. Waldviertler-Sippung mit Burg-frauen. Die letzte Möglichkeit in den Gemarkun gen des Waldviertels eine Sip-pung unseres Reyches zu erleben. Nach 18 derer Jahrun gen beenden wir unsere Gast-spiele in Rappoldsschlag. Nehmt mit uns Abschied von einer schönen und erlebnis-reichen Epoche unseres Reyches.

14.10.: Weiland Ritter Evergreen (24) mit Burg-frauen. Ein Novum des schlaraffi schen Spieles – wann fi ndet schon eine Sippung in einem Museum statt? Zugleich mit der Ausstellung „Horst Winter“ im Bezirks-museum Meidling eine Sippung abzuhal-ten, kann wohl nur unserem Reyche ein-fallen. Also kommet und reitet in hellen Scharen bei uns ein.

28.10.: Sippung der gekränkten Leberwurst „Schlacht plattensippung“. Nicht nur wohl-feile Leberwurst atzung mit köstlichen Erdapfelrösti wird geboten, sondern auch eine heitere Fechsungsfolge wird Euch den Abend verschönern. Durch den Be-such dieser Sippung kann außerdem auch der Schlachtplattenahne erlangt werden.

11.11.: XXXI. Symposium der hofnärrischen Wissenschaften. Eine Sippung, die man nicht versäumen darf. Ritter Jumbo hält sein erstes Symposium ab. Man kann gespannt sein, was wir erleben werden. Es wird aber sicher wieder ein schlaraf-fi sches Feuerwerk hofnärrischer Fech-sungen abgebrannt werden. Wer wird in Folge den Murmeltierahnen verleihen?

19.12.: Uhubaumfest mit Burgfrauen. Dem Anlass entsprechend und wie in unserem Reyche gepfl ogen, ein familiäres, man kann sagen fast beschauliches Fest un-ter dem wohlwollendem Flügelschlage Uhu’s. Lasst Euch wieder von unserer Burggräfi n mit ausgezeichneter Atzung

und Labung verwöhnen. Genießt mit uns die Vorfreude der kommenden Festtage.

13.01.: Eismond-Schlaraffi ade und ES „Gott erhalte“ (Josef Haydn). Für Musiklieb-haber ein Sippungsmuss. Rt Onyx gelang es, hochkarätige Musiker für diese Sip-pung zu engagieren. Eine Kunst-Sippung edelster Art, wird Euch geboten werden.

17.02.: Heringsschmaus mit Burgfrauen. Be-reits um Glock 7.d.A. treffen wir uns diesmal in unserem Reyche. Eine wahre Augenweide und Gaumenfreude erwar-tet Euch. Unsere Burggräfi n wird wieder mit einigen unserer fl eißigen Burgfrauen ein köstliches Buffet aufbauen. Ein Höhe-punkt für Genießer und Feinspitze. Rei-tet eyn in hellen Scharen und erfreut die Freunde mit Euren Fechsungen.

31.03.: Frühlingsfest mit Burgfrauen. Nehmt an dieser Sippung teil und erlebt wie Ritter mit Geist und Witz um die Gunst der Burgfrauen kämpfen. Ein gewaltiges Turney um den „Hosenbandorden“ erwar-tet Euch.

21.04.: 2. Leberkas-Fechsungsspaß Sippung. Verschiedene Sorten von Leberkas wer-den Euch von unserer Burggräfi n kredenzt werden. Genießt sie mit einem Humpen kühlen Quell und lasst Euch, mit dem Thema entsprechenden Fechsungen, ver-wöhnen. Kommt zu uns, nehmt an dieser Sippung teil, unsere Rostra erwartet Euch und wir Eure Fechsung.

Auszug aus der Sippungsfolge des Castells „Am schönen Bronnen“

Oh, Ihr ausrittsfreudigen Freunde, um Euch die Wahl Eures Einrittes in unsere Gemar-kungen des „schönen Bronnens“ zu erleichtern, wollen wir Euch nachstehend einige Höhe-punkte unserer Sippungsfolge kund und zu wissen geben. Also leset und merket vor:

und wir Eure Fechsung.

Page 12: Im Lethemond a. U. 150 Nr. 9 - greifensteynburg.heimat.eugreifensteynburg.heimat.eu/Zeitung_9.pdf · Schönbronner Reychs-Postille Nr. 9 7. Lethemond a. U. 150 – 4 – als Nachspeise

– 12 –Schönbronner Reychs-Postille Nr. 9 7. Lethemond a. U. 150

Nr. Datum Thema der Sippung

LETHEMOND1049 03.10. 10. Waldviertler-Sippung1050 07.10. Eröffnungsschlaraffi ade *1051 14.10. Glock 6.30 d. A.: Kunstsippung: „Weiland Rt Ever-

green“ (24)!!!! ACHTUNG: Ort: Bezirksmuseum Meidling !!!! Mit Burgfrauen und Tross Greifensteynburg geschlossen!

17.10 Samstag: 3-Burgensippung 221, 231, 2891052 21.10. Sippung1053 28. 10. Schlachtplattensippung Sippung der gekränkten

Leberwurst *, Reychseinritt 231

WINDMOND1054 04.11. Schlaraffi ade **, AHALLAFEYER

10.11. Schlachtplattensippung in 2661055 11.11. XXXI. Symposium der Akademie der hofnärrischen

Wissenschaften 1056 18.11. Sippung1057 25.11. Sippung

CHRISTMOND1058 02.12. Schlaraffi ade * 1059 09.12. Sippung

16.12. Sippung entfällt1060 19.12. Samstag: Glock 6 d. A.: Uhubaumfest *** mit Burg-

frauen und Troß23.12. Sippung entfällt 30.12. Sippung entfällt

EISMOND06.01. Sippung entfällt11.01. Schlachtplattensippung in 231

1061 13.01. Schlaraffi ade *, ES „Gott erhalte“ 15.01. Freitag: Schlachtplattensippung in 221

1062 20.01. Sippung1063 27.01. Mutter-Tochter-Sippung in 181

Greifensteynburg geschlossen

SIPPUNGSFOLGE a. U. 150–151

Page 13: Im Lethemond a. U. 150 Nr. 9 - greifensteynburg.heimat.eugreifensteynburg.heimat.eu/Zeitung_9.pdf · Schönbronner Reychs-Postille Nr. 9 7. Lethemond a. U. 150 – 4 – als Nachspeise

– 13 – Schönbronner Reychs-Postille Nr. 97. Lethemond a. U. 150

Nr. Datum Thema der Sippung

HORNUNG1064 03.02. Schlaraffi ade *

09.02. 35. Junkerturney 181, 230 u. 375 in 2301065 10.02. Kinder wie die Zeit vergeht

11.02. Sippung der Wiener Reyche in 2416.02. Dienstag: Schlachtplattensippung in 230

1066 17.02. Glock 7 d. A.: Heringsschmaus mit Burgfrauen und Tross, anschließend Sippung – Faschingsausklang

1067 24.02. Wir feiern unseren Freund, Erb: Rt Plomberl

LENZMOND1068 03.03. Schlaraffi ade *, PASSVERLÄNGERUNG1069 10.03. Sippung 1070 17.03. Ordensfest *

23.03. Dienstag: Reychsausritt i. d. hohe Reych 266 1071 24.03 Sippung1072 31.03 Frühlingssippung mit Burgfrauen ***, Turney um den

„Hosenbandorden“

OSTERMOND1073 07.04. Schlaraffi ade * 1074 14.04. Sippung1075 21.04. 2. Leberkas – Fechsungsspaß

24.04. Samstag: 100. Stiftungsfest in 1811076 28.04. Wahl-Schlaraffi ade *, Schlusssippung, Generalver-

sammlung d. prof. Vereines (gilt hiermit als Ladung)

Gewandung: * Volle Rüstung ** Festgewams und volle Rüstung *** Rauchrock und volle Rüstung

Page 14: Im Lethemond a. U. 150 Nr. 9 - greifensteynburg.heimat.eugreifensteynburg.heimat.eu/Zeitung_9.pdf · Schönbronner Reychs-Postille Nr. 9 7. Lethemond a. U. 150 – 4 – als Nachspeise

– 14 –Schönbronner Reychs-Postille Nr. 9 7. Lethemond a. U. 150

WürdenträgerOÄ: Papillon OI: Schiefer OK: Lerari

K: Bürokratikuss VK : ---J: Elliott Sch: DialekterlM: Aqa-Fex C : Phil-Antroperl,

Weiser Oberschlaraffenrat (OR) Rt Aqa-Fex, Rt Chow-Wong, Rt Onyx für Ungut, Rt Phil-Antroperl

Schlaraffenräte (R)

Rt Scharterl

Reychsämbter * und Ämbter Archivar* (A): Rt Bürokratikuss, Bannerträger* (Btr): Rt Scharterl,Burgvogt* (B): Rt Jauserl,Herold* (H): Rt Sche-Toni,Hofnarr (Hfn): Rt Plomberl,Mundschenk* (Md): Rt Plomberl,Reychskellerwart (Rkll): Rt Dialekterl,Reychsküchenwart (Rkch): Burggräfi n Alexandra,Reychsschatzprüfer (Rp): Rt Chow-Wong, Rt Onyx,Reychsschwertträger* (Rs): Rt Sche-Toni,Säckelmeister* (Sm): Rt Jauserl,Schulrat* (SR): Rt Chow-Wong, Truchsesse* (T): Rt Jauserl, Rt Sche-Toni,Wappen- u. Adelsmarschall* (WA): Rt Bürokratikuss, Zinkenmeister* (Z): Rt Aqa-Fex,

Würden und ÄmterWinterung 150/151

Page 15: Im Lethemond a. U. 150 Nr. 9 - greifensteynburg.heimat.eugreifensteynburg.heimat.eu/Zeitung_9.pdf · Schönbronner Reychs-Postille Nr. 9 7. Lethemond a. U. 150 – 4 – als Nachspeise

– 15 – Schönbronner Reychs-Postille Nr. 97. Lethemond a. U. 150

Reych Nr. 26 „Am schönen Bronnen“

Nach regen Bemühungen a. U. 73/8 (1932), konnte durch die Ritter Accuratl vom Brettlsang, Forell der

Huchenotte, Kuenringer der Buschenreiter und Hippokrat der Homer-Hoidarius und dem Knappen 102 vom Ur-Allmutterreych „Castellum Vindobonense“ am 10. 02. a. U. 73/8 (1932), in Wien-West ein Feldlager gegründet werden.

Die Gründungs-Sippung wurde am 08. 03. a. U. 73/8, bereits unter Einhaltung von Spiegel und Ceremoniale cele-briert.

Kurze Zeit später war die Coloniegründung, mit einem Sassenstand von 37 Rittern und 6 Knappen möglich, am 01. 05. a. U. 73/8 erteilte die Ur-Allmutter Castellum Vindo-bonense die Gründungsbewilligung. Die Colonie, späteres Reych Nr.26 „Am schönen Bronnen“, hatte ihren Sitz in der „Wimmerburg“, im Gasthaus Wimmer, 1130 Wien, Penzinger straße 59. Die Reychsfarben waren „Rot-Weiß-Rot, mit schwarzen Nähten“.

Unter den Gründungsrittern befanden sich namhafte Künstler wie der akadademische Bildhauer Karl

Perl (Ritter Speer von Spiessingen) und der akademische Maler Hans Götzinger (Ritter Götz von der Wasserfarb). So war es nicht verwunderlich, dass der Ausbau der Burg zügig von statten ging. Am 18. 03. a. U. 74/9 (1933) fand die Coloniegründungsfeyer in der nun fertig gestellten Wimmerburg statt.

Am 01. 05. a. U. 74/9 stellte die hohe Ur-Allmutter als Mutterreych der Colonie den Sanktionsantrag. Am 01. 07. a. U. 74/9, wurde nach Ausfertigung der Sanktionsbulle durch den Ur-Allmutterrat die Sanktionierung verfügt.

Die feyerliche Sanktionierung wurde in der 48. Sip-pung am 18. 11. a. U. 74/9 in der Festburg „There-

siensaal“ von Johann Weigel`s Restaurant Dreherpark in Wien 12, Schönbrunnerstraße 307, durch Herrlichkeit Ritter Gaudibua der Ur-Allmutter vollzogen.

6 Jahre währte das schlaraffi sche Treiben des Reyches. Um das schlaraffi sche Spiel zu bereichern stiftete das Reych einen Hausorden in 3 Klassen, schuf den Simandl orden in 2 Klassen, verlieh den Orden der gekränkten Leber wurst und legte den Wanderorden „Hahn im Korb“ auf.

Fünf Freunde mussten den einsamen Ritt in die lichten Gefi lde Ahallas antreten. Betont nationale Strömungen, von den deutschen Reychen ausgehend, treffen auch das Reych, viele Freunde trennen sich vom Reych beziehungs-weise müssen vom Reych gestrichen werden.

Insgesamt vier Ritterschläge wurden celebriert und dabei zwölf Junker zu Rittern geschlagen. Der letzte

Ritterschlag vor dem großen Weltbrand fand am 09. 04. a. U. 78/13 (1937) statt. Zwei derer Junker wurden zum Ritter geschlagen: Quart der Wiesenschaftler und Diedo der Lampen fi ebrige.

Am 10. 04. a. U. 79/14 (1938) schloss das Reych „Am schönen Bronnen“ nach der 214. Sippung, auf Weisung der damaligen politischen Führung, seine Pforten. Inventar und Gerät konnten vorerst in Sicherheit gebracht werden.

Nur kurz währte die totale Uhufi nsternis. Bereits am 28. 09. a. U. 80/15 (1939) hatte sich im Gasthaus

Nagl „Zum braunen Hirschen“ in Wien 4, Argentinier-straße 8, der „Sassentisch Gaudibua“ gebildet, der von den Sassen der Reyche „Castellum Vindobonense“ (1), „Am schönen Bronnen“ (26), „Von der Vogelweide“ (29) und „Bey der Tuerkenschantz“ (50), regelmäßig besucht wurde. Am 03. 06. a. U. 83/18 (1942) fand die letzte Zu-sammenkunft des Sassentisches statt.

1944 verlor das Reych „Am schönen Bronnen“ wäh-rend eines Bombenangriffes sein ganzes in einem Depot gelagertes Inventar und sämtliche schriftlichen Unterlagen. Nur das Schmierbuch überdauerte den Weltenbrand, da es sich im Besitz eines Sassen befand.

Gegen Ende des Jahres a.U.87/22 (1946) trafen sich bereits Schlaraffenbrüder der drei ehemaligen

Wiener Reyche bei Rt Gschasti-Frass, in dessen Gasthaus zur Tuerkenschantz.

Ritter Mohamed der G´schamige, ehemaliger Ober-schlaraffe der Kunst, war es, der den Entschluss

fasste, Urschlaraffi a wieder entstehen zu lassen. Ab 04. 02. a. U. 90/25 (1949) bei einem der krystallinischen Treffen begann er, vor allem die ehemaligen Sassen des Reyches „Am schönen Bronnen“ zu erfassen und zur Gründung der „Till Ulenspiegel Ritterschaft“ zu animieren. Statuten, nach Urschlaraffi schem Spiegel und Ceremoniale, wurden entworfen und es erfolgte durch Ritter Start die behördliche Anmeldung, zunächst als „Geselligkeitsverein „Till Ulen-spiegel Ritterschaft, am schönen Bronnen“. Am 08. 07. a. U.90/25 fand die erste Generalversammlung statt, bei der auch der Beschluss gefasst wurde, Uhubrüder ehemaliger Reyche anzuschreiben und sie zur Wiederer weckung ihrer Reyche zu animieren. Weiters wurde der Name der Burg von Wimmerburg auf Ulenhorst abgeändert.

Wird fortgesetzt

ErbA Rt. BÜROKRATIKUSS

unseres Archivars

Page 16: Im Lethemond a. U. 150 Nr. 9 - greifensteynburg.heimat.eugreifensteynburg.heimat.eu/Zeitung_9.pdf · Schönbronner Reychs-Postille Nr. 9 7. Lethemond a. U. 150 – 4 – als Nachspeise

– 16 –Schönbronner Reychs-Postille Nr. 9 7. Lethemond a. U. 150

ich erreicht, dass sich Freunde mit einer Sache auseinandergesetzt haben, die sie bis dahin offen bar nahmen, wie sie eben ist. Dass ich mir dann manchmal auch etwas unfreundliche Ant-worten gefallen lassen muss, wenn jemand ein liebgewordenes Versatzstück in Frage gestellt sieht, nehme ich weiter nicht tragisch. Es ist immer schmerzlich, erkennen zu müssen, dass man den Satz aus Doderers „Strudlhofstiege“ zur eigenen Lebensmaxime gemacht hat:

„Ich lass‘ mir doch nicht meine liebgewor-denen Vorurteile durch Tatsachen stören!“

Deshalb schreibe ich auch grundsätzlich keine Antworten, denn ich bin der festen

Überzeugung, dass ein intelligenter Protest sehr wünschenswert im Sinne der Sache ist, ein gro-ber und/oder dummer aber sich ohnehin selbst richtet. Und ich vertraue auf das Niveau Schla-raffi as, diesen Unterschied nicht erst allen auf die Nase binden zu müssen.

Also – keine Sorge, ich werde weiter matschkern und weiter selber Fehler ma-

chen, uhuhertzlichst Euer (hoffentlich) selbst-kritischer

ER REIMMICHL der Beute-Melker (212)

WENN MAN MICH FRÜGE ...R. G. u. H. z.!

Reimmichl, was machst‘ denn da

Bei einigen Gelegenheiten haben mir (wie ich hoffe, wohlmeinende) Schlaraffen-

freunde zwei interessante Fragen gestellt, die ich versuche, hier zu beantworten.

„Du moserst zwar über Mißstände im Verein – aber haben wir Dich nicht auch schon bei ge-nau diesen Ausrutschern ertappt? Also, warum kritisierst Du dann?“

Aber sicher doch – ich habe jeden Fehler, den ich hier angeprangert habe, selber

leider auch schon auf dem Gewissen! Dass ich mich trotzdem traue, Kritik zu üben, hat einen guten Grund: zum einen bin ich kein Superman oder Erzengel (auch wen ich Michael heiße), der fehlerlos durchs Leben watschelt, son-dern ich haue oft kräftig daneben. Manchmal komme ich selber drauf, manchmal brauche ich einen Nasenstüber, weil ich vernagelt bin, jedesmal aber tut‘s mir leid, geniere ich mich und verspreche mir selber Besserung. Zum an-deren glaube ich, dass nur der Fehler erkennt, der sie auch schon „ausprobiert“ hat (ich erin-nere mich dunkel, beim Hl. Augustinus dieses Faktum viel intelligenter formuliert gelesen zu haben). Wenn ich also daraus zwar kein Recht auf Kritik ableiten darf, so weiß ich wenigstens, wovon ich schreibe.

„Viele Deiner Kommentare in DSZ und die-ser Reychspostille bringen dir Protestschreiben – ist denn das die Sache wert? Und warum rea-gierst du nicht darauf?“

Der Sinn eines Diskussionsanstoßes liegt ja nicht darin, schon im Vorhinein den

kleinsten gemeinsamen Nenner zu fi nden, son-dern eher in der Konfrontation. Wenn ich durch einen Schrieb Proteste hervorrufe, dann habe