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Hygienische Anforderungen an den
Umgang mit
Injektionen und Infusionen
Universitätsklinikum EssenKrankenhaushygiene
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Vorwort
• Die Infusionstherapie muss als eine der zahlreichen möglichen Quellen nosokomialer Infektionen angesehen werden.
• Klinische Studien haben gezeigt, dass Infusionslösungen, Infusionssysteme und Katheteransatzstücke im Alltag rasch mikrobiell kontaminiert werden.
• Auf einen hygienisch einwandfreien Umgang mit Infusionssystemen, -lösungen oder – behältern ist daher besonderer Wert zu legen.
Bundesgesundheitsblatt –Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz 11-2002
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Voraussetzung
Händedesinfektion
• Vor jeder Zubereitung von Infusionen, Perfusoren und Spritzen, und einer Manipulation an den Systemen, ist eine Händedesinfektion unerlässlich.
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Voraussetzung
Flächendesinfektion
Die Arbeitsfläche muss• übersichtlich• angemessen groß• frei• und desinfizierendgereinigt sein.
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Arbeitsplatz
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Spritzentablett
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Vorbereitete Injektion
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Fertigspritze mit NACL
Gibt es in 5ml und 10 ml
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Infusionszubereitung unter Laminar-Air-Flow
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Infusionszubereitung unter Laminar-Air- Flow
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Beschriftung
Für alle Infusionen, Perfusoren und Spritzen gilt:
• Patientenname (Patientenetiketten)
• Zimmernummer
• Datum und Uhrzeit der Herstellung!
• Es reicht nicht die Uhrzeit, wann die Infusion gegeben werden muss.
• Inhalt
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Infusionstherapie
• Die Infusionsflasche ist auf Verfalldatum, Haarrisse, Trübung, Ausflockung und Bodensatz zu überprüfen.
• Zumischung von Medikamenten darf erst unmittelbar vor Gebrauch geschehen.
• Bei Mischinfusionen, die in der Apotheke hergestellt werden, sind die Angaben des Apothekers bzgl. Lagerdauer und -temperatur zu beachten.
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Infusionstherapie
• Ungeschützte Membranen bzw. Gummistopfen von Infusionsflaschen, Stechampullen u. ä. müssen vor dem Einstechen mit einem alkoholischen Hautdesinfektionsmittel desinfiziert werden. Einwirkzeit 15 s.
• Überschüssige Desinfektionslösung mit einem Tupfer entfernen.
• Membranen von Zuspritzpforten vor der Punktion ebenfalls desinfizieren.
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Beschriftung der Infusionen
Infusionsbeutel aus Polyethylen
Beschriftung mit lösungsmittelfreiem Permanent Marker
oder Aufkleber
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Laufzeiten von Infusionen
Art der Infusion max. Laufzeit max. Systemzeit totale parenteraleErnährung mitLipiden, Kohlenhydrate 24h 72hAminosäuren
reine Lipidlösung 12h 24h
kristalloide Lösungen 72h 72hE.-lyte, Glucose ect.
Perfusorsysteme 24 - 48h 72h
medikamentenabhängig
ZVD offen 24hgeschlossen 96h
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Wechsel von Infusionssystemen
• Beim 72-stündigen Wechsel der Infusionssysteme zeigt sich nach Studien keine signifikant höhere Kontamination als bei 48-stündigem Wechsel. Dies gilt auch für Infusionen, die mittels Infusomaten bzw. Perfusor verabreicht wurden.
• Nach einer Studie fand sich nach 72-stündigem Wechsel der Systeme sogar eine geringere Septikämierate als bei 24-stündigem Wechsel, möglicherweise aufgrund einer verminderten Keimeinschleppung durch Manipulationen.
• AusnahmenBei einigen Notfallmedikamenten auf den Intensivabteilungen, die über Perfusoren laufen (Propofol, Arterenol usw.) muss nach Herstellerangaben das System gewechselt werden.
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Kurzinfusionen
• Zuleitungsschläuche sind nach Abschluss der Kurzinfusion zu verwerfen.
• Mehrere direkt hintereinander gegebene Kurzinfusionen über den gleichen Zuleitungsschlauch sind bei gegebener Medikamentenverträglichkeit möglich.
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Infusionsfilter
• Ein Einfluss auf die Rate der katheterbedingten Septikämien ließ sich bislang nicht nachweisen.
• Allerdings lässt sich die Phlebitisrate bei Verweilkanülen senken, da der Filter Einschwemmung von Mikropartikeln verhindert.
• Der Einsatz von Filtern erlaubt keine Verminderung des aseptischen Arbeitens.
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Bereitstellung von Injektionen, Perfusorspritzen
• Zwischen dem Aufziehen/ Richten der Spritzen und der Durchführung der Injektion ist eine möglichst kurze Zeitspanne einzuhalten max. 1 Stunde
• Das Vorrichten von Injektionsspritzen und Perfusor-spritzen ist nur in bestimmten Ausnahmesituationen gestattet (z.B. Vorhalten von Notfallmedikamente auf Intensivabt. und/oder Anästhesie.
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Bereitstellung von Infusionen
• Infusionen dürfen nicht länger als 1 Std. vor dem Anhängen gerichtet werden.(BGH Urteil vom 3.November 1981 OLG Frankfurt a.MVI ZR 119/80)
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Erhebung
Wir haben bisher 41 Stationen von ca. 60 Stationenbegangen und mit Hilfe eines Fragebogens einen Ist -Zustand ermittelt.
Von diesen Abteilungen:
• hatten 25 einen eigenen Raum zur Verfügung.
• hatten 4 Abteilungen eine LAF -Werkbank.
• betrug bei 3 Stationen die Standzeit der Infusionen längerals 1h vor dem Anhängen.
• zog bei 9 Stationen der ND die Infusionen mitMedikamentenzusätzen für die Frühschicht auf.
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Erhebung
• 11 Abteilungen desinfizierten den Gummistopfen der Infusionsflasche nicht.
• 2 Stationen zogen NaCl 0,9% Spritzen en- bloc auf zum Spülen. Diese Spritzen lagerten 12 Std.
• Infusions- u. Perfusorsysteme wurden von allen begangenen Stationen bei Flaschenwechsel erneuert.
• Auf 35 Stationen fand eine regelmäßige Flächendesinfektion der Arbeitsfläche statt.
• Alle Abteilungen hatten einen Händedesinfektionsmittel-spender in unmittelbarer Nähe des Arbeitsplatzes.
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Injektionen
• Zum Herstellen derInjektionslösung sind möglichst Einzeldosisampullen zu verwenden. Die Ampulle erst unmittelbar vor Gebrauch öffnen.
• Vor der sc-, im-, oder iv-Injektion ist ein Kanülenwechsel erforderlich.
• Bei Verwendung von Mehrdosisbehältern (z.B. NaCl) Anbruchdatum und Uhrzeit auf der Ampulle vermerken. Keine Aufziehkanüle in der Ampulle belassen, dafür Spikes einsetzen.
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Injektion
• Möglichst nur Eindosisbehälter verwenden.
• Vor Punktion des Mehrdosisbehälters: - Desinfektion der Einstichstelle mit einem
Hautdesinfektionsmittel.- Hautdesinfektionsmittel aufsprühen. Nach der EWZ
von 15 s mit einem Tupfer abwischen.
• Entnahme nur durch Spikes.
• Erstentnahmedatum und- uhrzeit auf der Ampulle vermerken.
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Aufbrauchfristen von Ein- oder Mehrdosisbehältern
• Lösungen ohne Konservierung max. 8 h( Mehrzahl)
• Lösungen mit Konservierung( Arterenol, Clexane, Insuline, Xylocain etc.) unter Beachtung der Herstellerangaben
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Perfusorspritzen
• patientenbezogene Nutzung
• kein Wiederbefüllen
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ZVD Messsysteme
Messung des ZVD in cm H2O offenes System
• Spüllösung und System alle 24 h wechseln• keine glucosehaltigen Spüllösungen• Schutzkappe nicht entfernen• keine Diskonnektion zwischen den Messungen• keine Verlängerungen
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ZVD Messsysteme
Messung des ZVD in mm Hg geschlossenes System
Wechsel:• nach Verbrauch der Spüllösung, oder
• nach Katheterwechsel, spätestens
• nach 96 h
• keine Diskonnektion zwischenden Messungen
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Hahnenbänke und 3 -Wege-Hähne
• Nutzungsdauer maximal 72 h
• Vor Konnektion/ Diskonnektion hyg. Händedesinfektion durchführen
• Auf der Hahnenbank ist das Datum der Inbetriebnahme zu vermerken.
• Diskonnektionen sind auf ein Minimum zu beschränken.
• Nach jeder Diskonnektion einen neuen sterilen Verschlussstopfen verwenden.
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Insuline
• Originalverpackung im Kühlschrank lagern
• Nach Anbruch 4-6 Wochen haltbarje nach Herstellerangaben
• Lagerung außerhalb des Kühlschranks möglich
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Prof. Dr. Walter PoppDr. Dorothea Hansen
Therese Leisebein Martin Hilgenhöner Sebiha Dogru Barbara Blahout
Monika Raffenberg Iris Müller