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Businessplan
zur Gründung eines Bestäuber-
Services mit Hummeln
Gründer: Thomas Hüls
Matrikelnr.: 1374303
Nicola Gundrum
Matrikelnr.: 1374168
Eingereicht am: 30.11.2013
Prüfer: Prof. Dr. Ludwig Nastansky
2
Inhaltsverzeichnis
1 Zusammenfassung .............................................................................................. 1
2 Organisation ......................................................................................................... 3
2.1 Darstellung der Arbeitsprozesse nach Monaten für das Jahr 2015 ..... 4
2.2 Darstellung der Arbeitsprozesse nach Monaten für das Jahr 2016 .... 5
3 Gründungsvorhaben und dessen Vorteile ....................................................... 6
3.1 Vorteile für den Kunden .............................................................................. 6
3.2 Vorteile gegenüber der Konkurrenz .......................................................... 7
4 Markt und Wettbewerb ............................................................................................ 8
4.1 Aktuelles Marktvolumen ............................................................................. 8
4.2 Preisermittlung pro Hummelvolk ............................................................... 9
4.3 Prognostiziertes Absatzpotenzial und Absatzvolumen ........................ 11
4.4 Wachstumsraten und Zukunftsaussichten des Marktes ...................... 11
4.5 Marktteilnehmer ......................................................................................... 12
4.6 Zielgruppen ................................................................................................. 13
4.7 Standort ....................................................................................................... 15
5 Mitarbeiter ........................................................................................................... 16
6 Marketing & Vertrieb .......................................................................................... 16
6.1 Produkt-/Sortimentspolitik ........................................................................ 16
6.2 Kontrahierungspolitik ................................................................................. 17
6.3 Distributionspolitik ...................................................................................... 18
6.4 Kommunikationspolitik .............................................................................. 18
7 SWOT-Analyse .................................................................................................. 19
7.1 Stärken & Schwächen .............................................................................. 19
7.2 Chancen & Risiken .................................................................................... 19
7.3 SWOT-Matrix .............................................................................................. 21
8 Finanzierung ....................................................................................................... 21
8.1 Eigenkapital der Gründer ......................................................................... 21
8.2 Anteile an Fremdkapital ............................................................................ 21
Literaturverzeichnis ................................................................................................... 22
Anhang ........................................................................................................................ 23
1
1 Zusammenfassung
In Garlstorf (Lüneburger Heide), dem Heimatort der Gründerin Nicola
Gundrum, möchten wir einen Betrieb mit dem Namen „Hummel Express
GmbH“ für die Vermietung von Hummelvölkern zur Bestäubung von Obst-
und Gemüsebeständen aufbauen. Um den Standort wurde ein Umkreis von
50 km gezogen (siehe Anhang I) gezogen. Dieses Gebiet möchten wir
zunächst mit Hummeln versorgen. In Garlstorf besteht überdies die
Möglichkeit kostenlos genügend Lagerraum und Stellraum im Freiland zur
Verfügung gestellt zu bekommen.
Der Vater der Gründerin Nicola Gundrum ist hauptberuflich Imker, aufgrund
dessen liegen ein reicher Erfahrungsschatz und ein hohes Fachwissen über
den Umgang mit Hummeln und Bienen vor. In den 90er Jahren wurden bereits
Hummeln in der Imkerei gehalten. Die Gründerin Nicola Gundrum hilft täglich
im Imkereibetrieb aus, dabei ist ihr eine interessante Entwicklung aufgefallen.
Seit ca. drei Jahren muss die Imkerei nicht mehr die Bauern kontaktieren,
sondern diese melden sich von sich aus bei der Imkerei und bieten sogar eine
Prämie an, damit der Imker die Bienen in deren Feldern, Obst- und
Gemüsebeständen aufstellt. Sogar Privatleute fragen vermehrt nach, ob auch
nicht bei ihnen Bienen im Garten aufgestellt werden könnten.
Hier wird deutlich, dass der Rückgang der Bienenbestände in Deutschland
einen starken Einfluss auf die Ernteerträge hat. Gründe hierfür sind die
sinkende Anzahl der Bienen aufgrund des Nachwuchsmangels in der Imkerei
und auch das bisher noch ungeklärte Bienensterben CCP (Colony Collapse
Dissorder).1 Zum anderen gibt es aufgrund des vermehrten Anbaus von
Monokulturen immer weniger Wildbienen und andere Insekten zur
Bestäubung.
Eine gute Alternative zur Bestäubung von Blüten sind Hummelvölker. Im
Gegensatz zu Bienen sind diese besser geeignet für die veränderten
klimatischen Bedingungen. Hummeln sind schon bei 8°C aktiv, fliegen auch
an bewölkten Tagen und halten sogar Windgeschwindigkeiten von bis zu 70
km/h aus. Bienen hingegen fliegen erst bei 15 - 18°C aus und vertragen
höchstens 30 km/h.
1 Vgl. Koppert Biological Systems.
2
Durch die Vermietung von Hummelvölkern möchten wir zur Steigerung der
Ernteerträge, vor allem bei Privatpersonen und kleinen landwirtschaftlichen
Betrieben mit Obst- und Gemüsebauern beitragen. Den Kunden soll eine
einfache und günstige Möglichkeit für die Bestäubung angeboten werden. Die
Kontrolle sowie Fütterung der Hummeln wird von „Hummel Express GmbH“
übernommen. Die Kunden haben durch die Vermietung die Möglichkeit
Kosten im Vergleich zu einem Kauf von Völkern einzusparen. Darüber hinaus
benötigt der Kunde keinerlei Fachwissen über die Insekten. Nach der Blütezeit
werden die Hummeln wieder abgeholt.
Problemlos ist es dem Kunden möglich die Völker umzusetzen, sodass auch
andere Blütenbestände bestäubt werden können. Dabei besteht kaum Gefahr
gestochen zu werden. Der Kunde wird vorher beraten für welche Bestände
Hummeln eigesetzt werden können und wie hoch die Anzahl der benötigten
Völker ist. Dieser Beratungsservice ist in dem Angebot mitinbegriffen.
Es wurde bereits ein Lieferant für die Dunkle Erdhummeln (Bombus Terrestris)
ausfindig gemacht. Dieser bietet speziell entwickelte Kästen für diese Tiere an
(siehe Anhang II).
Wir werden „Hummel Express GmbH“ zu zweit starten. In etwa 5 Jahren
möchten wir einen weiteren Mitarbeiter einstellen und die Anzahl an
Hummelvölkern stark vergrößern sowie das Angebot ausbauen
(Hummelkästen für Gewächshäuser). Darüber hinaus soll die Vermietung
nach einigen Jahren auf den gesamten norddeutschen Raum ausgeweitet
werden.
3
2 Organisation
Die Unternehmung soll Anfang Januar 2015 erfolgen. Eine Herausforderung
wird darin bestehen die einzelnen Arbeitsprozesse zu koordinieren (siehe 2.1
und 2.2).
Im 5. Jahr wird ein Mitarbeiter / eine Mitarbeiterin auf 450 € - Basis eingestellt.
Diese/r übernimmt einige Aufgaben und bekommt bei Bedarf die Prokura bzw.
Handlungsvollmacht zugeschrieben.
Ab 2015:
Aufgaben der Gründerpersonen:
- Bestellungen bei den Lieferanten aufgeben
- Einlagerung der Waren
- Finanzbuchhaltung
- Kontrolle, Fütterung sowie Zucht der Insekten
- Annahme von Kundenbestellungen
- Beratung der Kunden
- Auslieferung und Abholung der Hummeln
Ab 2020:
Minijobber übernimmt folgende Aufgaben:
- Auslieferung und Abholung der Hummeln
- Beratung der Kunden vor Ort
4
2.1 Darstellung der Arbeitsprozesse nach Monaten fü r das Jahr 2015
5
2.2 Darstellung der Arbeitsprozesse nach Monaten fü r das Jahr 2016
6
3 Gründungsvorhaben und dessen Vorteile
Es gibt sowohl Vorteile für den Kunden als auch Vorteile gegenüber der
Konkurrenz, die im Nachfolgenden vorgestellt werden.
3.1 Vorteile für den Kunden
Die Kunden profitieren auf folgende Weise von den Servicedienstleistungen:
Bestäubungsleistung:
Im Hinblick auf eine optimale Bestäubung, Bestäubungsmanagement und
Fruchtentwicklung wird den Kunden ein Beratungsservice angeboten. Dieser
beinhaltet unter anderem die Erstellung eines Angebotes, das an die
vorliegenden Umstände angepasst ist. Somit ist gewährleistet, dass ein
Maximalertrag erwirtschaftet werden kann. Ernteausfälle bedingt durch
Schlechtwetter- bzw. Kälteperioden während der Blütezeit können durch ein
vernünftiges Bestäubungsmanagement kompensiert bzw. reduziert werden.
Hummeln sind besonders geeignet für schlechte Witterungsbedingungen und
können selbst bei schlechten Verhältnissen 20.000 - 22.000 Blüten pro Volk
und Tag befruchten.2
Die Kunden erlangen durch den künstlichen Winterschlaf und die frühzeitige
Weckung der Jungköniginnen durch die Bestäubungsimkerin auch einen
Vorteil. In der Natur erlangen die Hummelvölker erst Ende Mai, Anfang Juni
die Größe von 70 - 80 Tieren. Es dauert noch etwas länger bis die Völker 300
- 400 Tiere beherbergen und ihre volle Leistung bringen. Hier ist die Natur zu
spät für einige Steinobstsorten, für die die Hummel zur Bestäubung sehr
geeignet ist. Durch den künstlichen Winterschlaf und mit dem Einsatz von
Infrarot-Heizstrahlern sind die Insekten bereits früher einsatzfähig.
Die Kästen sind witterungsfest und eignen sich daher besonders gut für
Freilandkulturen. Der Kunde hat die Möglichkeit die Hummeln bei bis zu drei
nacheinander blühenden Beständen einzusetzen (z.B. erst Kirsche, Birne,
dann Apfel).
Die angebotenen Hummelkästen sind spezielle Anfertigungen, die zwei
Flugöffnungen besitzen. Bei dem einen Flugloch können die Hummeln nur
einfliegen, aber nicht heraus. Wenn das normale Flugloch geschlossen wird,
kann das Einflugloch geöffnet bleiben, sodass innerhalb einer Stunde alle
2 Vgl. Schwenk, R.
7
Hummeln zurückgekehrt sind. Dadurch ist es dem Kunden möglich die
Hummeln auch tagsüber in einen anderen Blütenbestand umzusetzen.
3.2 Vorteile gegenüber der Konkurrenz
Bei uns in Deutschland steht die professionelle Bestäubungsimkerei noch in
den Kinderschuhen. In anderen Ländern wie z. B. in den USA werden
teilweise Bienenvölker nur für die Bestäubung eingesetzt und die
Honigerzeugung tritt in den Hintergrund. Vor allem in den Niederlanden ist die
Bestäubungsimkerei bereits auch mit Hummeln gut etabliert. Eine Vermietung
von Hummeln gibt es in Deutschland (bis auf einen kleinen Erwerbsimker)
noch nicht und bei den Recherchen konnte auch kein Anbieter im
europäischen Raum ermittelt werden. Aufgrund dessen werden hier
potenzielle Konkurrenten mit ähnlichen Angeboten vorgestellt.
Die stärksten Konkurrenten sind die Hummelverkäufer. In Europa gibt es drei
Unternehmen, die auf gewerblicher Basis im großen Stil Hummeln vertreiben:
- Biobest N.V. (Sitz in Belgien mit Vertriebspartnern hauptsächlich in
Nord- und Südamerika)
- Koppert Biological Systems (Sitz in den Niederlanden mit
Vertriebspartnern in Deutschland + Europaweit)
- STB Control (Sitz in Aarbergen, Hessen)
Die Unternehmungen verkaufen die Hummelvölker vorwiegend an
landwirtschaftliche Großbetriebe mit Freilandkulturen und / oder mit
Gewächshäusern, aber auch einige wenige Privatkunden werden vom
Angebot angesprochen.
Da diese Firmen andere Zielgruppen haben als das geplante Unternehmen
„Hummel Express GmbH“ handelt es sich hier um einen abgeschwächten
Konkurrenzdruck. Unter anderem wird mit der Biobest N.V. in der Anfangszeit
sogar kooperiert, um die Kosten für eigene Kästen zu sparen und um das
Geschäft schnell ins Laufen zu bringen.
Ein Grund für die unterschiedliche Ansprache der Zielgruppen ist, dass beim
Unternehmen „Hummel Express GmbH“ Materialkosten hinsichtlich der
Hummelkästen gespart werden können. Die Kästen werden mehrmals mit
Hummel bestückt. Bei den Kästen der Hummelverkäufer handelt es sich um
Wegwerfprodukte, da diese nur einmal mit einem Volk geliefert werden. Eine
8
große Gewinnmarge wird mit hoher Wahrscheinlichkeit mit den bloßen Kästen
eingefahren.
Unser Angebot richtet sich vorwiegend an Privatkunden mit Garten sowie an
kleinere landwirtschaftliche Betriebe mit Obst- und/oder Gemüsebauten. Auch
Kunden mit kleinen Balkon oder Dachterrasse (Stadtbewohner) sollen
angesprochen werden. Die recherchierten bestehenden Bestäubungsimker
dagegen bieten ausschließlich Bienen zur Bestäubung an und dies fast
ausschließlich nur für Landwirte.
In unserem Tätigkeitsumkreis von 50 km gibt es zahlreiche Imkereien. Die
Imker stellen i.d.R. keine Konkurrenz für das geplante Unternehmen dar, da
sie ihre Blütenbestände hauptsächlich selbst auswählen. Bei den Imkern steht
die Honigerzeugung im Vordergrund. Bei der Unternehmung „Hummel
Express GmbH“ wird sich hingegen nach den Landwirten bzw. Privatkunden
gerichtet, die ihre Erträge steigern wollen bzw. gerne ein Hummelvolk in ihrem
Garten hätten.
4 Markt und Wettbewerb
Im Folgenden wird auf den Markt und auf den antreffenden Wettbewerb
eingegangen. Da es keine direkten Konkurrenten gibt, d. h. keine
Mitwettbewerber, die auch Hummeln vermieten, wird mit Hilfe der Daten
anderer, weit entfernterer Konkurrenten gearbeitet.
4.1 Aktuelles Marktvolumen
Aufgrund der Tatsache, dass es keine Unternehmen gibt, die Hummeln
vermieten, werden hier recherchierte Daten zu Hummelverkäufern verwendet.
Daten über Bestäubungsimker und Stadtimker, die mit Bienen arbeiten, liegen
nicht vor. Die Hummelverkäufer stellen die am nächsten gelegenen
Konkurrenten dar, da hier mit der gleichen Ware gehandelt wird. Einige
Zahlen können auch hier nur geschätzt werden.
1999 verkaufte die belgische Firma Biobest N.V. 90.000 Hummelvölker an
Abnehmer in aller Welt.3 Man kann davon ausgehen, dass die Zahl aufgrund
weiterer Expansionen und generellen Nachfrageanstieg mittlerweile weitaus
höher liegt. Die Absatzzahl wird daher auf ca. 160.000 Hummelvölker pro Jahr
geschätzt. Der niederländische Lieferant Kopper Biological Systems weist
eine ähnliche Unternehmensgröße und -struktur wie Biobest N.V. auf und
3 Vgl. Witte, G. R.
9
bietet nahezu die gleichen Hummelkästen an. Auch hier wird die Absatzzahl
auf 160.000 Völker geschätzt. Das deutsche Unternehmen STB-Control ist im
Vergleich zu den anderen beiden Betrieben relativ klein und verkauft ca. 1500
Hummelvölker pro Jahr.4
Preise der Kästen im Durchschnitt (sowohl günstige Kästen für
Gewächshäuser als auch teurere für das Freiland):
• Biobest N.V.: 80 €
• Koppert: 80 €
• STB-Control: 130 € (nur Kästen für das Freiland)
Aktuelles Marktvolumen:
Absatzmenge der Branche Hummelverkauf auf der ganzen Welt pro Jahr:
90.000 Völker * 80€ * 2 + 1500 Völker * 130 €
= 14.400.000 € + 195.000 € = 14.595.000 €
4.2 Preisermittlung pro Hummelvolk
Aufgrund der fehlenden direkten Konkurrenz, kann das Absatzvolumen nur
geschätzt werden. Um den durchschnittlichen Preis für die Vermietung eines
Hummelvolkes zu errechnen, wurde eine Online-Umfrage erstellt.5
Preis pro Hummelvolk für die Bestäubung eines Blütenbestandes für drei
Wochen (ohne Anlieferungs- und Abholungskosten):
Preisauswahl-
möglichkeiten
Durschnitte der
Auswahlmöglichk
eiten
Anzahl der
Befragten, die
dies auswählten
Preisdurchschnitte*
Anzahl der
Befragten
< 10 € 5 € 1 5
10 € - 20 € 15 € 5 75
20 € - 40 € 30 € 4 120
40 € - 60 € 50 € 1 50
60 € - 80 € 70 € 1 70
Summe (Preisdurchschnitte * Anzahl der Befragten): 320
4 Vgl. Bebber, C. v.
5 Auf Nachfrage können Auszüge aus der erstellten Online-Umfrage noch nachgereicht werden.
10
320 / 12 (Summe / Anzahl der Befragten) = 26,60 €
Für 6-8 Wochen Lebenszeit der Hummeln (6 Wochen wird als Minimum aus
Risikosenkungsmaßnahmen genommen): 26,60 € * 2 = 53,20 €
� aus marketingtechnischen Gründen wird der Preis etwas „verschönert“
Preis pro Hummelkolonie für 6-8 Wochen Bestäubungsservice: 49,95 €
Maximale Auslieferungskosten (trägt der Kunde):
Auslieferungswagen: Renault Kangoo 1.4 (leichter Lieferwagen, Benziner)
Aktueller Benzinpreis: 1,56€ / L
Geschätzter Bezinpreis im Jahr 2015: 1,67€ / L
Gezogener Umkreis 50 km; mit dem Auto bis max. 60 km (aufgrund von
Straßenknicken)
� Hin- und Rückweg max.: 120 km
Durchschnittsverbrauch des Lieferwagens: 7,5 L / 100 km
� 0,075 L / 1 km
� 120km entsprechen einem Benzinverbrauch von 9 L
� 9 L * 1,67 € = 15,03 €
Pro gefahrenen km 10 c extra (Spritpreisverbrauch evtl. etwas höher oder
steigt etwas an; evtl. brauchbar für Reparaturkosten): 120 * 0,10 € = 12 €
Maximale Kosten für An- und Ablieferung: 27,03 €
� Preis liegt bei ca. der Hälfte von Express-Diensten (wie z.B. DHL)
Durchschnittliche Auslieferungskosten:
Durchschnittsweg: 60 km für Hin- und Rückweg
� 60 km entsprechen 4,5 L Benzinverbrauch
4,5 L * 1,67 € = 7,515 € -> gerundet 8 €
Extragebühr 10 c pro km: 60 * 0,10 € = 6 €
11
Durchschnittskosten An- und Ablieferung: 14 €
Durchschnittliche Kosten für einen Hummelkasten mit Lieferkosten:
63,95 €
4.3 Prognostiziertes Absatzpotenzial und Absatzvolu men
Absatzvolumen:
Der Inhaber von STB-Control hat sein Unternehmen mit 300 Hummelvölkern
gestartet. Da es ihm erfolgreich gelungen ist seinen Hummelverkauf
aufzubauen, wird das Unternehmen „Hummel Express GmbH“ sich an dieser
Anzahl orientieren. Um jedoch das Risiko etwas zu minimieren und aufgrund
der Tatsache, dass es sich in diesem Fall um eine Vermietung und nicht um
den Verkauf von Hummeln handelt, wird mit 250 Hummelvölkern das
Unternehmen gestartet.
Absatzvolumen:
1. Jahr ca. 230 (250 im Bestand)
2. Jahr ca. 335 (350 im Bestand)
3. Jahr ca. 485 (500 im Bestand)
4. Jahr ca. 635 (650 im Bestand)
Absatzpotenzial:
Es wird davon ausgegangen, dass die meisten Kunden nur ein Hummelvolk
anmieten werden. Einige Kunden werden wahrscheinlich zwischen 2 - 10
Völker anmieten.
Geschätzter Anteil unserer Kunden im 1. Jahr: 200
Geschätzter durchschnittlicher Umsatz pro Kunde im 1. Jahr: 74,90 € (ohne
Spritkosten)
Kaufkraftpotenzial im 1. Jahr: 200 * 74,90 € = 14.980 €
4.4 Wachstumsraten und Zukunftsaussichten des Markt es
Die Anzahl der Imker war in den letzten Jahrzehnten in Deutschland stark
rückläufig. Während es 1952 ca. 180.000 Imker (hauptberufliche und im
Nebenerwerb) gab, waren es 1991 nur noch um die 100.000. Heute sind es in
etwa 87.000. Aufgrund dessen ist auch die Menge an Honigbienen, dem
12
wichtigsten Bestäuberinsekt, gesunken. 1952 wurden über 2 Mio. Völker
gezählt, 1991 nur noch die Hälfte und aktuell sind es um die 700.000
Bienenvölker. Wesentlich beunruhigender ist aber auch der Rückgang der
natürlichen Bestäuber: Wildbienen, Hummeln und Fliegen.
Experten prognostizieren ein nachhaltiges Wachstum hinsichtlich ökologischer
Landwirtschaft.6 Bei den potenziellen Kunden des geplanten Unternehmens
wird es sich voraussichtlich vorwiegend um umweltbewusste Menschen
handeln, die keine umweltschädigenden Pestizide einsetzen.
Wie bereits erwähnt gibt es in Europa drei große Unternehmen, die Hummeln
verkaufen. Diese Betriebe sind in den letzten Jahren stark gewachsen und
zwei von ihnen (Biobest N.V. und Koppert Biological Systems) haben ihr
Sortiment erweitert und haben den Markt durch Expansionen weiter
erschlossen. In den letzten 10 Jahren haben sich ca. 20 weitere kleine
Hummelzüchter in Europa gebildet. Hier lässt sich ein wachsender Markt
sowie Chancen auf ein gutes eigenes Absatzvolumen erkennen.
Die berufliche Belastung des einzelnen steigt in vielen Bereichen stark an,
daher bleibt wenig Zeit sich selbst um ein eigenes Hummelvolk zu kümmern.
Es fehlt vielen auch das entscheidende Know-How für die Haltung. Ein
Bestäubungsservice in Form eines Leasing-Verfahrens wäre die optimale
Lösung.
Aufgrund dieser Trends und Entwicklungen sind die Zukunftsaussichten des
Marktes sehr positiv einzuschätzen. Auch folgende Expertenmeinung
untermauert die guten Zukunftsaussichten und deutet auf einen stark
wachsenden Markt hin. „Die Zuchthummel als landwirtschaftliches Nutztier
liegt im Trend.“7
4.5 Marktteilnehmer
In Deutschland gibt es bislang keinen Hummelvermieter (Ausnahme ist ein
sehr kleiner regionaler Anbieter in Süddeutschland). Aufgrund dessen werden
hier andere ähnliche Marktteilnehmer vorgestellt, die als potenzielle
Konkurrenten auftreten können und die geplante Unternehmung unter
Umständen behindern könnten.
6 Vgl. Hemmerling, U. 7 Donner, S.
13
In dem Tätigkeitsumfeld (50 km) der geplanten Unternehmung wurden mit
Hilfe von Branchenbüchern 28 Imkereien (haupt- und nebengewerblich)
ermittelt (siehe Anhang V). Da nicht alle Imker sich in diese Branchenbücher
eintragen lassen, liegt die Anzahl aller Imkereien im Umkreis wahrscheinlich
etwas höher. Die Summe der Haupterwerbsimkereien (mit über 50
Bienenvölkern pro Imker) wird auf 35 geschätzt und es wird angenommen,
dass die Anzahl der Personen, die Honig im Nebenerwerb erzeugen, bei 5
liegt. 95% der Imker, sind Freizeitimker Im Umkreis befinden sich demnach
etwa 8.000 Hobbyimker (mit ca. 1 - 20 Bienenvölkern).8 Die Gruppe der Imker
übt, wie bereits erklärt, nur einen geringen Konkurrenzdruck aus.
Unter diesen Imkereien befinden sich auch einige Stadtimker. Diese betreiben
aktiv Marketing und haben damit schon einen relativ hohen Bekanntheitsgrad
erreicht. Bisher sind diese Imker nur in den Metropolen aktiv. Hierunter fällt in
dem geplanten Tätigkeitsumkreis die Stadt Hamburg. Aufgrund der
besonderen Eigenschaften der Hummel, besteht hier die Chance auch
erfolgreich in den Stadtmarkt eintreten zu können. In Städten gibt es weniger
freie Flächen und Platzmangel. Hummelkästen sind kleiner als die der Bienen.
Außerdem besteht ein Hummelvolk in der Hochphase zwischen 300 und 400
Tieren. Bei den Bienen hingegen sind es bis zu 70.000 Insekten.
Hummelvölker sind daher wesentlich besser für Städte geeignet.
Bestäubungsimkereien sind überwiegend in Mittel- und Süddeutschland
ausfindig zu machen. Die Bienen werden i.d.R. nur mit einem Lieferwagen
ausgeliefert und nicht per Kurierdienst versendet. Diese Marktteilnehmer
liegen daher außerhalb des Einzugsgebietes von „Hummel Express GmbH“
und werden voraussichtlich nicht die Tätigkeiten der geplanten Unternehmung
behindern.
4.6 Zielgruppen
Zielgruppeneingrenzung im weiteren Sinne:
Im ersten Schritt wurde die Zielgruppenklassifizierung im weiteren Sinne
anhand des Sinus-Milieus-Modells durchgeführt. Hier werden die Zielgruppen
anhand der Lebensauffassung und Lebensweisen gruppiert:
8 Vgl. Hohmut, A.
14
Quelle: Sinus Institut, 2011. Sinus Milieus. Unternehmen Lösungen. Verfügbar unter:
http://www.situations-bericht.de/index.asp?seite=1&kapitel=6 [Abgerufen am 22.11.13].
Nach dieser Eingrenzung zählen ca. 25 % der deutschen Bevölkerung zur
Zielgruppe der geplanten Unternehmung.
Soziale Lage: Die potenziellen Kunden der Unternehmung gehören vor allem
zur mittleren Mittelschicht. Es werden auch einige Nachfrager aus der oberen
und unteren Mittelschicht erwartet.
Grundorientierung: Zum einen besteht die Zielgruppe aus
traditionsverwurzelten Personen, die für modernisierte Traditionen offen sind.
Hinzu kommen Menschen, die nach Lebensstandard, Status und Besitz
streben. Auch Individualisierung spielt hierbei eine große Rolle.
Zielgruppeneingrenzung im engeren Sinne:
Demografische Eingrenzung:
- altersunabhängig
- Frauen und Männer
Geografische Eingrenzung:
- Nachfrager im Umkreis von 50 km des Standortes
- Privatpersonen mit Gärten aller Größen, mit Balkon oder Dachterrasse
in Städten, mit Schrebergärten
15
- kleine landwirtschaftliche Betriebe mit Obst- und / oder Gemüseanbau
Tätigkeiten:
- Hobbygärtner
- kleine landwirtschaftliche Betriebe
- vorwiegend Betriebe mit Bio-Anbau und ohne Pestizideinsatz
Persönliche Eigenschaften:
- naturverbundene Menschen, mit geringer Angst vor Insekten
- Wertschätzung auf persönliche & individuelle Beratung
- mit geringem Wissen über die Haltung von Hummeln
Obst- und Gemüsesorten, für die Hummel besonders gut geeignet sind:
Obstsorten Mandel, Apfel, Aprikose, Kirsche, Kiwi, Pflaume, Pfirsich,
Birne, schwarze/rote/weiße Johannes-, Brom-, Him-, Erd-,
Heidel-, Moos-, Stachelbeere
Gemüsesorten Zucchini, Gurke, Aubergine, Melone, Chili, Paprika,
Tomate, Kohlsorten, Mohrrüben
4.7 Standort
Der ausgewählte Standort ist Garlstorf in der Lüneburger Heide (siehe Anhang
I). Aufgrund der Tatsache, dass in Städten eventuell mit erhöhtem
Konkurrenzdruck (Stadtimker) zu rechnen ist, bietet es sich, an den Standort
im ländlichen Gebiet anzusiedeln, um den Markteintritt zu erleichtern.
Der Standort Garlstorf wurde ausgewählt, da der Vater der Gründerin Nicola
Gundrum einen Container für die Haltung der Hummeln und der Zucht zur
Verfügung stellen kann. Auch Futterbehälter für die Zuckerlösung und weiterer
Lagerraum ist vorhanden. In Zukunft werden noch 3 weitere Container zur
Verfügung stehen.
Die Region wurde bewusst ausgewählt, da hier die Zielgruppen besonders
stark vertreten sind. Sowohl die Zielgruppen im weiteren Sinne als auch die im
engeren Sinne definierten sind in der Region anzufinden. Die ausgewählte
Gegend wird auch als „Hamburger Speckgürtel“ bezeichnet. Hier leben viele
aus der mittleren Mittelschicht. Im ländlichen Bereich haben viele Leute einen
16
Garten mit Blütenbeständen im Freiland. Darüber hinaus finden sich viele
Kleinbauern mit Obst- und Gemüsebauten an. Auch größere Städte wie
Lüneburg, Buchholz und Hamburg liegen in der Nähe des ausgewählten
Standortes. Garlstorf verfügt über eine direkte Autobahnanbindung (siehe
Anhang VI). Nördliche Bereiche wie z.B. Hamburg und südliche Gegenden
können schnell über die Autobahn A7 erreicht werden.
In der Nähe kann auch eine kleine Wiese in der Umgebung für 60 € im Jahr
von einem befreundeten Bauern der Familie gepachtet werden (siehe Anhang
VI). Die Hummeln werden dort abgestellt, wenn ein Nachfragemangel
herrscht. Außerdem werden hier die Tiere für 1 - 2 Wochen gehalten bis ein
Volk eine Größe von 70 - 80 Hummeln erreicht hat.
5 Mitarbeiter
Die beiden Gesellschafter starten zusammen die Unternehmung. Nach etwa 5
Jahren soll in kleinen Schritten angepasst an die Entwicklung des
Unternehmens ein/e Mitarbeiter/in eingestellt werden. Vorgesehen ist, dass
diese Person erst als 450 € - Jobber/in engagiert wird und später nach Bedarf
darin übergeht eine Vollzeitstelle als Saisonarbeitskraft zu besetzen. Die
Tätigkeiten dieser Arbeitskraft sind bereits in 2 Organisation beschrieben. Die
Einsatzzeit des 450 € - Jobbers wird zwischen Mitte März bis Mitte September
liegen.
6 Marketing & Vertrieb
Bezüglich des Marketings und Vertriebs kann über mehrere Strategien
gesprochen werden, die von hoher Wichtigkeit für das Steigerung des
Absatzes, Umsatzes und Marktanteils sind. Die betriebene Politik ist demnach
für den Erfolg des Unternehmens verantwortlich.
6.1 Produkt-/Sortimentspolitik
Sortimentspolitik: In den ersten vier Jahren wird nur ein Hummelkasten
angeboten. Dieser ist witterungsbeständig und ist damit optimal für die
Bestäubung im Freiland geeignet. Ab dem fünften Jahr sollen nach Bedarf
auch Kästen für die Bestäubung im Gewächshaus, in Tunneln bzw. unter
Folie, angeboten werden. Diese sind für den Kunden kostengünstiger, da sie
nicht isoliert werden müssen. Auch ist die Anzahl der Hummeln je Volk etwas
kleiner. Auf Grundlage von Marktbeobachtungen kann darüber hinaus
entschieden werden, ob auch Fliegen ins Sortiment mit aufgenommen werden
17
sollen. Ab dem fünften Jahr sollen auch eigene Kästen gebaut werden,
sodass diese individuell an den Kundenwünschen angepasst werden können.
Verpackungspolitik: Wie bereits erwähnt werden in den ersten Jahren Kästen
des Lieferanten Biobest N.V. verwendet. Im 1. Jahr ist nur ein kleiner
Schriftzug mit Logo auf den Kästen gestattet. Ab dem zweiten Jahr werden
eigene gezüchtete Hummeln verwendet, sodass die Kästen komplett mit dem
Logo von „Hummel Express GmbH“ ausgestattet werden dürfen und sollen.
Später werden eigene Kästen entwickelt, die sich dann von der Form und evtl.
mit Hinsicht auf das Material von den Konkurrenzprodukten unterscheiden
lassen.
Kundendienstpolitik: Die Kunden bekommen die Hummelvölker bis zu ihrem
gewünschten Standort geliefert und wieder abgeholt (Kunde zahlt Liefer- und
Abholgebühr). Die Hummeln werden innerhalb von 24 Stunden geliefert,
sodass eine rechtzeitige Bestäubung erfolgt. Die Kosten liegen hierbei weit
unter den Angeboten von Express-Kurierdiensten. Die Bestäubungsimkerin
wird die Fütterung (vor der Auslieferung -> reicht für die ganze Lebenszeit der
Hummeln aus), Kontrolle sowie Züchtung der Insekten übernehmen. Hier wird
der Kunde vor allem zeitlich entlastet und benötigt nur sehr wenig Know-How
über die Tiere. Die Kunden erhalten sowohl einen Pre-Sale- als auch einen
After-Sale-Service der Beratungsleistung. Überdies kann der Kunde zukünftig
auf der Firmenwebseite im Internet vorab den eigenen Bedarf an
Hummelvölkern errechnen. Hierdurch wird eine Zeitersparnis erlangt, da die
mühsame Recherche entfällt. Auch alle weiteren relevanten Informationen
findet der Kunde auf der Internetseite des Unternehmens.
6.2 Kontrahierungspolitik
Grundlagen der Preispolitik: Der Preis für die angebotenen Hummelkästen
wurde mit Hilfe einer erstellten Umfrage ermittelt. Der Preis orientiert sich
neben den Nachfragern auch an den konkurrierenden Anbietern. Im
Vordergrund stehen hier die drei größten Hummelverkäufer. Die Mietkosten
der Kästen für die Freilandbestäubung müssen weit unter den angebotenen
Preisen der Konkurrenz liegen, die die Kästen verkaufen. Im Schnitt liegt bei
der geplanten Unternehmung der eigene Preis bei der Hälfte bis sogar zu zwei
Dritteln. Somit wird eine Preisführerschaft erlangt. Darüber hinaus wird mit
einem niedrigen Preis das Ausweichen der Kunden auf alternative Methoden
(z.B. Bienen) vorgebeugt. Die Leasinggebühr wird nach Anzahl der Völker
18
berechnet. Ein Hummelvolk für eine Bestäubungszeit von 6 - 8 Wochen kostet
49,95 €.
6.3 Distributionspolitik
Absatzwege: Kunden können bereits ab dem ersten Jahr telefonisch, per
Internet (E-Mail oder über die Firmenwebseite), über Fax oder per Postweg
Bestellungen aufgeben.
6.4 Kommunikationspolitik
Public-Relations: Indem Artikel in einigen regionalen Wochenzeitungen (z.B.:
Wochenblatt Marsch & Heide, Winsener Anzeiger) veröffentlicht werden, soll
der Bekanntheitsgrad erhöht werden. Unter anderem werden die
Unternehmensgründe in einigen Gemeinden kostenlose Vorträge über den
Einsatz von Hummeln als Bestäuber halten.
Werbung: Es ist geplant Kleinanzeigen und vor allem von Januar bis Ende Juli
größere Anzeigen in Zeitschriften und Zeitungen abdrucken zu lassen.
Überdies wird das Unternehmen „Hummel Express GmbH“ auch in kostenlose
oder kostengünstige Branchen- und Adressverzeichnissen eingetragen
(gedruckt und auch online). Es werden Flyer und Broschüren über das
angebotene Produkt erstellt. Diese werden in Garten-Centern, Baumärkten
(die Pflanzen verkaufen), in Supermärkten (z.B. der Kette Edeka), Bioläden
und Reformhäusern ausgelegt. Nach der Startphase werden auch
Kundenempfehlungen durch Mund-zu-Mund-Propaganda eine Rolle bei der
Akquise von Neukunden spielen. Diese Art der Werbung kann mit Hilfe von
sozialen Netzwerken unterstützt werden (z.B. die Gründung einer Gruppe bei
Facebook)
Für das Einführungsjahr rechnen wir mit einem Werbebudget von 2198 €.
Davon sollen folgende Werbemaßnahmen bezahlt werden:
- Optimierung des Internetauftritts: 800 €
- Eintragung in Branchenbücher: 150 €
- Firmenlogo: 40 €
- Werbefolie für den Lieferwagen: 100 €
- Flyer: 300€
- Anzeigen in regionalen Tageszeitungen: 800 €
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2. – 4. Jahr jeweils:
- Flyer: 300 €
- Anzeigen in regionalen Tageszeitungen: 600 €
� Werbebudget pro Jahr: 900 €
7 SWOT-Analyse
Mit Hilfe der Swot-Analyse werden im ersten Schritt die Stärken (Strengths),
die Schwächen (Weaknesses), die Chancen (Opportunities) und die Risiken
(Threats) ermittelt. Im zweiten Schritt (SWOT-Matrix) werden diese einander
übergestellt und Strategien ermittelt, wie den einzelnen Situationen begegnet
werden soll.
7.1 Stärken & Schwächen
Stärken:
- Branchenkenntnisse durch väterlichen Imkereibetrieb der Gründerin
Nicola Gundrum
- In der Regel liegt die größte Schwierigkeit eines neuen Unternehmens
beim Markteintritt, da die ersten Kunden aber über den Imkereibetrieb
gewonnen wurden sind, ist dieses Risiko deutlich entschärft
- persönlicher Beratungsservice
Schwächen:
- Schlechte Witterungsbedingungen – lang andauernder Winter:
Hummeln können erst spät eingesetzt werden. Das Hauptgeschäft
bezieht sich auf die Bereitstellung von Hummeln im Freiland. Bei
schlechten Witterungsbedingungen kann eventuell stärker auf
Gewächshäuser ausgewichen werden und zum Ende des Jahres hin
nochmal einige Kunden in diesem Bereich angeworben werden, um
die Verluste auszugleichen.
7.2 Chancen & Risiken
Chancen:
- Vorreiterposition: In der ausgewählten Region kann schnell die erste
Marktposition erreicht werden und der Bekanntheitsgrad kann ohne
Konkurrenzdruck ausgeweitet werden.
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- Hummelsterben kann durch eigene Nachzucht ausgeglichen werden.
Darüber hinaus kann der Bestand eigenhändig vergrößert werden.
- Mittel- bis langfristig: Gute Expansionsmöglichkeiten, da es erst einen
Konkurrenten in Deutschland gibt
- Neue Zielgruppen: Horizontale Angebotserweiterung mit Fliegen für
Kunden, die eine Allergie gegen Insektengift bzw. große Angst vor
Insekten haben
- Eigenproduktion von Hummelbauten -> Kostenersparnisse + Aufbau
einer eigenen Marke
- Starke Wachstumsdynamik im Bereich Bestäubungsservice
Risiken:
- Konkurrenzunternehmen: Wir gehen davon aus, dass in den nächsten
Jahren weitere Unternehmen in Deutschland (aber wahrscheinlich
nicht in unserem ausgewählten Umkreis) in den Verleih von Hummeln
investieren werden. Eine Erhöhung der Konkurrenz wird den
Wettbewerb bei weiteren Expansionen um die erste Marktposition im
nationalen Bereich und um die Gewinnung neuer Kunden verschärfen.
- Hummelpreise werden in den nächsten Jahren aufgrund vermehrter
Züchtung etwas sinken, aber hier besteht keine Gefahr, dass nun auch
Privatkunden und kleine landwirtschaftliche Betriebe sich Hummeln
anschaffen werden.
- Hummeln könnten unter Umständen wegsterben. Ein komplettes
Völkersterben ist aber ausgeschlossen.
- Lokale Imker könnten Hummeln in ihr Sortiment aufnehmen, da aber
auch viele Imker nur wenig Ahnung von Hummeln haben und diese
keinen Honig liefern, ist die Wahrscheinlichkeit der Nachahmung
relativ gering. Darüber hinaus werden wir bis es hierzu kommt, den
Markteintritt hinter uns haben, sodass dieser Punkt für die bereits
gewonnenen Kunden keine Rolle mehr spielt.
- Ein Risiko besteht darin, dass die Geschäftsidee nicht angenommen
wird. Nach gründlicher Recherche über den Erfolg ähnlicher
Unternehmungen in den Niederlanden und der Auswertung einer
eigens erstellten Online-Umfrage, sind wir uns sicher, dass das
Konzept aufgeht. Darüber hinaus habe wir über die Imkerei einige
Kunden bereits anwerben können.
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7.3 SWOT-Matrix
Umweltfaktoren Unternehmens- Faktoren
Opportunities (Chancen): 1) Hohe
Wachstumsprognosen 2) Nur indirekte
Konkurrenz 3) Klimawandel (Hummel
vorteilhafter als Biene im Frühjahr)
Threats (Gefahren): 1) Witterungsbedingungen 2) Indirekte Konkurrenz
(Hummelverkäufer, Stadtimker usw.)
3) Stadtimker mit zu hoher Präsenz in den Städten
4) Nachahmer 5) Markteintritt gelingt nicht
Strengths (Stärken): 1) Branchenkenntnisse 2) Erfahrung aus der
Imkerei nutzbar 3) persönlicher
Beratungsserivce 4) Vorreiterposition in der
Hummel-Vermietung 5) Eigene Nachzucht 6) Hummel vorteilhafter
als Biene in vielen Bereichen der Bestäubung
7) Kästen können auch für Gewächshäuser genutzt werden
So-Strategien: a) Bekanntheitsgrad
kann ohne starken Konkurrenzdruck ausgebaut werden
b) Angebotserweiterung mit speziellen Gewächshauskästen
c) mit Eigenschaften der Hummeln werben
ST-Strategien: a) Wenn der Frühling spät
begann, Werbung auch für Gewächshäuser schalten und vor allem im Herbst damit den Verlust wieder reinholen
b) Kundenbindungs-maßnahmen
c) Mit den positiven Eigenschaften der Hummel werben
Weaknesses (Schwächen): 1) In den ersten Jahren
werden keine eigenen Kästen genutzt
2) Im ersten Jahr ist nur ein kleines Logo auf den Kästen
WO-Strategien: a) Bau von eigenen
Kästen im 5. / 6. Geschäftsjahr
WT-Strategien: a) Kundenbindungs-
maßnahmen b) Aktiv Marketing betreiben
8 Finanzierung
Hinsichtlich der Finanzierung sind viele Dinge zu beachten. Im Anhang VIII –
XI werden vier Teilfinanzpläne der Jahre 2015 - 2018 vorgestellt.
8.1 Eigenkapital der Gründer
Jeder Gründer wird voraussichtlich 1.000 € selbst dem Unternehmen
beisteuern.
8.2 Anteile an Fremdkapital
Es ist geplant einen Bankkredit in Höhe von 21.000 € aufzunehmen. Eine
passende Wahl wäre hier das Kredit Startgeld der KfW. Ein weiterer Teil wird
von den Eltern der Gründer beigesteuert. Dieser beläuft sich insgesamt auf
5000 €.
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Literaturverzeichnis
Koppert Biological Systems , 2013. Wurde auch bei Hummeln „Colony Collapse Disorder“ beobachtet. Koppert Biological Systems. Verfügbar unter: http://www.koppertbio.de/bestaeubung/haeufig-gestellte-fragen/ [Abgerufen am 20.11.13].
Schwenk, R. , 2000. Einsatz von Hummeln (Bombus Terrestris) zur Bestäubung der Obstblüten. Obstbau Rheinland Pfalz. Verfügbar unter: http://www.obstbau.rlp.de/Internet/global/themen.nsf/c1da9c4bdd9089a7c1256fdc004e989d/14c4c8602abf01c0c1256f56004d5919?OpenDocument [Abgerufen am 13.11.13].
Witte, G. R. , (Hrsg.), 1999. Hummeln brauchen blühendes Land. Hohenwarsleben: Westarp-Wiss.
Bebber, C. v. , 2011. Hummelzüchter gewährt Einblick. Aktion Hummelschutz. Verfügbar unter: http://aktion-hummelschutz.de/hummelzuchter-gewahrt-einblick/ [Abgerufen am 24.10.13].
Hemmerling, U. , 2011. Ökologischer Landbau. Situationsbericht. Verfügbar unter: http://www.situations-bericht.de/index.asp?seite=1&kapitel=6 [Abgerufen am 14.11.13].
Donner, S. , 2009. Die Zuchthummel als landwirtschaftliches Nutztier liegt im Trend. Prabhupada News. Verfügbar unter: http://www.prabhupadanugas.eu/?p=2517 [Abgerufen am 18.11.13].
Hohmut, A. , 2010. Imkerei – die moderne Bienenhaltung. Bienenzüchterverein Fraureuth und Umgebung e.V. http://www.imkerverein-fraureuth.de/imkerei.html [Abgerufen am 17.11.13].
Sinus Institut , 2011. Sinus Milieus. Unternehmen Lösungen. Verfügbar unter: http://www.situations-bericht.de/index.asp?seite=1&kapitel=6 [Abgerufen am 22.11.13].
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Anhang
I) Standort und Tätigkeitsumkreis 50 km
II) Hummelkasten
III) Preisvergleich Hummelkästen
IV) Anzahl der Bienenvölker in Deutschland
V) Imkereien im Umkreis
VI) Karte von Garlstorf
VII) Landkreise im Einzugsgebiet
VIII) Finanzplan nach Monaten für das Jahr 2015
IX) Finanzplan nach Monaten für das Jahr 2016
X) Finanzplan nach Monaten für das Jahr 2017
XI) Finanzplan nach Monaten für das Jahr 2018
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I) Standort und Tätigkeitsumkreis 50 km
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II) Hummelkasten
Hummelkästen von Biobest N.V., die ins Sortiment mit aufgenommen werden:
Quelle: http://www.biobest.be/productenalg/1/3/.
III) Preisvergleich Hummelkästen
Preis STB-Control für witterungsbeständigen Kasten mit Hummeln: 115,00€
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Preis Koppert für witterungsbeständigen Kasten 127,33€
Nur der Kasten für den Obstbau (ganz unten) ist witterungsbeständig.
Quelle: http://www.nuetzlinge-shop.de/oxid.php/sid/9627ef3788993ced29bba8bd4e0d3451/cl/alist/cnid/2bf48186f4ba73123.73402985.
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IV) Anzahl der Bienenvölker in Deutschland
Quelle: http://www.deutscherimkerbund.de/index.php?zahlen-daten-fakten.
V) Imkereien im Umkreis
28 Imkereien (haupt- und nebengewerblich) ermittelt
Quelle: http://www.gelbeseiten.de/yp/quick.yp.
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VI) Karte von Garlstorf
Auf der Karte ist die Autobahnanbindung zu erkennen. Die Wiese, die gepachtet werden soll, ist rot markiert.
Quelle: http://maps.google.de/maps?hl=de&q=Garlstorf&psj=1&gs_sm=e&gs_upl=1314l7279l0l7373l14l14l3l2l2l0l384l2581l2-6.3l9l0&bav=on.2,or.r_gc.r_pw.,cf.osb&biw=1920&bih=977&um=1&ie=UTF-8&sa=N&tab=wl.
VII) Landkreise im Einzugsgebiet
Quelle: http://de.kristian.wikia.com/wiki/Kfz-Kennzeichen_%28Deutschland%29.
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VIII) Finanzplan nach Monaten für das Jahr 2015 9
9 Die Teilfinanzpläne wurden mit dem BMWi-Softwarepaket erstellt; Steuern bleiben aufgrund des limitierten Projektumfangs in den Teilfinanzplänen unberücksichtigt
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IX) Finanzplan nach Monaten für das Jahr 2016
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X) Finanzplan nach Monaten für das Jahr 2017
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XI) Finanzplan für das Jahr 2018