hubert blanz

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Level FiveO.K spektral Ausstellung / Exhibition: 11. 3. – 17. 4. 2005

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Page 1: Hubert Blanz

Hubert BlanzLevel Five

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Impressum / ImprintHubert BlanzLevel Five

O.K spektral Ausstellung / Exhibition: 11. 3. – 17. 4. 2005

O.K Centrum für Gegenwartskunst OberösterreichDirektor O.K / Director O.K: Martin SturmKurator / Curator: Roland SchönyProduktion / Production: Georg Seyfried, Michael Weingärtner

Medientechnik / Medialab: Gottfried GusenbauerPräsentationstechnik / Presentation: Rainer JesslAufbauteam/ Setup team: Aron Rynda, Jarno Bachheimer, Franz Obojes

O.K Team: Erika Baldinger, Stefan Blaschek, Max Fabian, Maria Falkinger, Tamara Haberfellner, Peter Hütmannsberger, Marion Gillhofer, Franz Krug, Jörg Lehner, Barbara Mair, Sonja Mülleder, Wolfgang Nagl, Karin Pils, Franz Quirchtmayer, Martina Rauschmayr, Brigitte Rosenthaler, Genoveva Rückert, Markus Schiller, Ulrike Schimpl, Norbert Schweizer

O.K spektral Broschüre / Brochure

Redaktion / Editor: Ingrid Fischer-SchreiberÜbersetzung / Translation: Jennifer Taylor-GaidaFotos / Photos: Hubert Blanz, Otto SaxingerGestaltung / Graphic Design: bauer – konzept & gestaltungLithografie / Lithography: Christian SchepeDruck / Printing: Holzhausen Druck & Medien, Wien

© O.K Centrum für Gegenwartskunst, Künstler und Autor / Artist and Author 2005O.K Centrum für Gegenwartskunst OberösterreichO.K Center for Contemporary Art Upper AustriaDametzstraße 30, A-4020 LinzTel. +43(0)732-78 41 78Fax +43(0)732-77 56 [email protected]

In urbane Zwischenwelten

ohne jegliche Spur von Individuali-tät, an irreal anmutende Orte fernab konkreter menschlicher Kommuni-kation führt die künstlerische Arbeit von Hubert Blanz. Seine Medienins-tallationen und fotografischen Werke fokussieren räumliche Konstellationen von extremer, geradezu übersteigerter Künstlichkeit. In Verfahrensweisen visueller Formalisierung, die auch an filmische Produktionsweisen angelehnt sein können, versucht Blanz Gefühle des Ausgesetztseins, der sozialen De-stabilisierung oder der geografischen Entfremdung von privaten Lebenszu-sammenhängen zu evozieren. Mit dem technischen Auge der Foto- oder Video-kamera tastet er die Oberflächentextur von Architekturen ab, deren strukturel-le Musterungen darauf hindeuten, dass hier lediglich das Prinzip anonymer Funktionalität zu dominieren scheint. Solche virtuell anmutenden Bildwelten generiert Hubert Blanz oftmals vor

dem Erfahrungshintergrund seiner vielschichtigen Soundexperimente. Durch die Verschaltung des visuellen Materials mit diffizil strukturierten Geräuschagglomerationen verdichten sich seine Arbeiten zu suggestiven, medial generierten Konzentraten, die in hypnotischer Monotonie spezifi-sche Raumkonstellationen der späten Moderne spiegeln.Die für die Reihe O.K spektral kon-zipierte mehrteilige und begehbare Video-Sound-Installation Level Five führt durch die vereinsamt wirkenden Korridore und Verbindungszonen in einem offenbar monumentalen Krankenhauskomplex, dessen inneres Wegenetz nirgendwo auf ein Ende hinzudeuten scheint. Im Zuge der Re-cherchen für die Arbeit suchte Hubert Blanz nach Raumsituationen, deren ar-chitektonisches Framing Parameter des Zwischenaufenthalts, der Übergangs-zone und des Transfers repräsentieren. Dabei stieß er auf die Innenwelt des Allgemeinen Krankenhauses (AKH)

in Wien. Mit einer Nutzfläche von 345.000 Quadratmetern, insgesamt 45 Kliniken und Instituten sowie mehr als 2.180 Betten zählt es zu den größ-ten Versorgungseinrichtungen dieser Art in Europa.1 Allerdings enthalten die parallel ablaufenden Videos und Bildsequenzen der Installation keinen einzigen Hinweis auf das tatsächliche geografischen Umfeld. Mögliche Refe-renzen bleiben bewusst ausgeblendet.Trotz der durchgehend farbig ge-stalteten Raumsequenzen mit ihren wechselnden Lichtsituationen, die zur visuellen Trennung der einzelnen Stationsbereiche und Gebäudesegmen-te im Inneren gedacht sind, erinnern die Kamerafahrten durch die nicht enden wollenden Spitalsgänge an eine hermetische, durch Isolation geprägte Welt, in welcher jegliche Orientie-rung nach draußen hin allmählich paralysiert wird. Während zunächst Assoziationen mit ausweglosen Traum-sequenzen aufkommen mögen, legt erst die gespenstische Menschenleere den Charakter der Architektur offen, die in ein ortloses Einerlei führt und allmählich von gewachsenen urbanen Traditionen abdriftet.Der französische Anthropologe Marc Augé umschreibt solche global austauschbaren räumlichen Dispo-sitive als „Nicht-Orte”. Im Schatten der Entwicklung ökonomischer und kommunikativer Ballungszentren dienen sie zur Erbringung effizienter Infrastrukturleistungen und können dementsprechend Bahnhöfe, Flughä-fen, Krankenhäuser, Hotelhallen oder Autobahnen umfassen: Damit stehen sie in deutlichem Kontrast zu einer gewachsenen sozialen Syntax. „So wie ein Ort durch Identität, Relation und Geschichte gekennzeichnet ist, so definiert ein Raum, der keine Identität besitzt und sich weder als relational noch als historisch bezeichnen lässt, einen Nicht-Ort. Unsere Hypothese lautet nun, dass die ‚Übermoderne’ Nicht-Orte hervorbringt, also Räume, die selbst keine anthropologischen Orte sind und [...] die alten Orte nicht inte-griert; registriert, klassifiziert und zu Orten der Erinnerung erhoben, nehmen die alten Orte darin einen speziellen, fest umschriebenen Platz ein.“2

Bezeichnet werden mit „dem Ausdruck ‚Nicht-Ort´ zwei verschiedene, einan-

Am Pulsschlag der AnonymitätThe Heartbeat of AnonymityRoland Schöny

Mit Unterstützung/With support from:

der ergänzende Realitäten: Räume, die in Bezug auf bestimmte Zwecke (Verkehr, Transit, Handel, Freizeit) konstituiert sind, und die Beziehung, die das Individuum zu diesen Räumen unterhält.“3

Wie flüchtig und unpersönlich diese Beziehung bleiben kann, reflektiert Hubert Blanz in Level Five im O.K Centrum mit der Bewegung der Kame-ra, die sich in den Spitalskorridoren unablässig vorantastet, aber nirgendwo anhält. Imaginiert wird eine aseptische, durch und durch aus Oberfläche be-stehende Umgebung, die alles andere als zum Verweilen einlädt, was Hubert Blanz durch die Rastlosigkeit der nicht enden wollenden Kamerafahrten in den miteinander synchronisierten und im Wechsel des jeweiligen Farbtons aufeinander abgestimmten Projektio-nen weiter steigert.Speziell in diesem Aspekt erinnert Level Five an konzeptionelle Grundge-danken in anderen Werken von Hubert Blanz. Diese sind ebenfalls von einer übersteigert inszenierten Künstlichkeit geprägt und in unmittelbarer Nähe der Tangente virtueller Bildproduktion angesiedelt. Dennoch werden diese Bildwelten nicht allein am Computer generiert. Vielmehr wählt Blanz kom-plexe Verfahrensweisen, um von ihm hergestellte Modelle oder kamerage-recht Bauteile aus dem technifizierten Alltag in die für ihn spezifische Bild-sprache menschenleerer Künstlichkeit zu transformieren.Für Geospaces (2002) verwendete er unterschiedliche Leiterplatten, deren typische Struktur aus mit Epoxidharz getränkten Glasfasermatten mit aufgelöteten Schaltkreisen ihn wegen ihrer spezifischen Haptik und Materiali-tät interessierte. Als Rohmaterial für diffizil gestaltete Landschaften im Modellbauformat ergaben die Platinen mit ihren unterschiedlichen Schich-tungen, Lochungsbildern und farbigen Abstufungen die Grundlage für Fotoarbeiten, deren Textur unmittelbar Assoziationen an die Vermessung der Erdoberfläche aus der Satellitenpers-pektive aufkommen lässt.Auf der Basis ähnlichen Ausgangsma-terials, jedoch mit generell anderer Zielrichtung entstand Hubert Blanz’ Audio-Videoinstallation digital surroundings (2001). Auch dafür

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Am Pulsschlag der AnonymitätThe Heartbeat of Anonymity

assemblierte er CPU-Platinen zu einem technoiden Patchwork, dessen Textur an das Dickicht einer spätmodernen Megacity erinnert. Um dem Publikum dieses Konstrukt als gefakte Stadt-landschaft zu erschließen, saust eine Videokamera in endlosen und nach der Aufnahme per Computer geloopten und beschleunigten Fahrten über die Platinenformationen. So ergeben sich Ansichten wie aus einem rasenden He-likopterflug auf einer Verfolgungsjagd.Modellhaft wird erlebbar, was der deutsche Kulturwissenschaftler Christoph Asendorf im Buch Super Constellation4 als veränderte Raumwahrnehmung im Zeitalter der Neukartografierung der Welt als Netz von Flugverbindungen beschreibt. Koordinaten der klassischen perspek-tivischen Darstellung relativierern sich, da sich die Wahrnehmungsfelder tendenziell dynamisieren. Der Architekt und Theoretiker Wolfgang Fiel verweist darauf, dass Blanz, außerdem die einzelnen Elektronikbauteile von ihrem funktionalen Kontext befreiet, indem

er per Makroaufnahme ein enormen Maßstabsprung herstellt.5

Unübersehbar bleibt Hubert Blanz’ Faszination für artifizielle Architek-turen, die ihn offenbar immer wieder dazu motiviert, künstliche Bildwelten zu generieren oder umgekehrt Abbilder des Realen in die Sphäre völliger Künstlichkeit zu transferieren wie in der Installation Level Five für das O.K Cen-trum für Gegenwartskunst. Damit greift er ein Paradoxon unserer Wahrneh-mung im mediatisierten Alltag auf, das dazu führt, dass fiktionale Konstrukte größere Wirklichkeitsnähe suggerieren können als die visuelle Übersetzung tatsächlicher Raumsituationen.Doch während die von Hubert Blanz in Bild übersetzten Welten gewöhnlich menschenleer bleiben, erinnert die rhythmisierte Soundspur der Installati-on Level Five unüberhörbar an die om-nipräsente und zugleich beängstigend fern wirkende Existenz von Menschen in einer Wartesituation. Im Gegensatz zu anderen Arbeiten, in denen er das Soziale oft nur über den Umweg archi-

tektonischer Formationen erahnen lässt, holt er die Erinnerung an unzählige Ein-zelschicksale und die Dramatik in einem Krankenhaus, über die Ebene seiner Soundkomposition zurück. Als Tonquel-len, die er per Sampler bearbeitete und moduliert aufbereitete, dienten Atemge-räusche, wie sie etwa beim Hyperventi-lieren entstehen, aber auch das Ticken von Uhren oder Herzschlagpochen. Auch spezielle Maschinengeräusche aus dem Operationssaal – das Zischen von Ventilatoren, das Rollen von Betten und Rollstühlen oder hypnotisch klingende und nicht enden wollende Liftansagen waren Ausgangsmaterial für eine in musikalischen Harmonien und Akkorden konzipierte Soundkomposition. Tempo und Rhythmik versuchte Blanz der Ge-schwindigkeit des leicht beschleunigten Gehens in einem Krankenhaus anzuglei-chen, während die Ankündigung der ein-zelnen Stockwerke in den Liftansagen erbarmungslos an ein ununterbrochenes Weiterfahren von einer anonymen Station zu nächsten erinnert.

1 vgl. http://www.aeiou.at/aeiou.encyclop.w/w558139.htm; aeiou. Das Kulturinformationssystem des bm:bwk.2 Marc Augé, Orte und Nicht-Orte (Non-Lieux. Introduction à une anthropolgie de la surmo-dernité, Paris 1992, übersetzt aus dem Franzö-sischen von Michael Bischoff), Frankfurt/Main 1994, S. 92 – 933 Marc Augé, ibid, S. 110.4 vgl. Christoph Asendorf, Super Constellation, Flugzeug und Raum-revolution, Vienna 1997.5 vgl. Wolfgang Fiel, Digital surroundings, Kunst-raum Dornbirn, wahrscheinlichkeiten – junge kunst zwischen realität und fiktion, Dornbirn 2002.

Level Five, 2005 Audio-/Videoinstallation, 7-teilig, jeweils 330 x 248 cm / audio/video installation, 7-part, 330 x 248 cm eachInstallationsansichtO.K Centrum für Gegenwartskunst /installation viewO.K Center for Contemporary Art

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Hubert Blanz’ artistic work

takes us on a journey through urban in-between worlds devoid of any trace of individuality, to seemingly unreal places far away from any tangible hu-man communication. Both his media installations and his photographic works focus on spatial constellations of extreme, even exaggerated artifici-ality. Using various visual formali-zation methods, sometimes derived from film production techniques, Blanz attempts to evoke feelings of exclusion, of social destabilization or of geographic alienation from private life contexts. With the technical eye of the photographic or video camera, he scans the surface texture of ar-chitectures whose structural patterns would seem to indicate that it is only the principle of anonymous functiona-lity that dominates here. Blanz often generates such apparently virtual visual worlds by drawing on the experience he gained when creating his complex sound experiments. He interweaves visual material with meticulously structured agglomera-tions of noise to condense his works into suggestive, media-generated concentrates, using hypnotic monot-ony to reflect specific late modernist constellations of space.The walk-in video and sound instal-lation Level Five, conceived for the O.K. spektral series and consisting of several parts, leads us through seemingly deserted corridors and connecting zones, an apparently never-ending internal network of pas-sageways in a monumental hospital complex. In the course of his research for this work, Blanz looked for spatial situations with architectonic framing parameters representing the tempora-ry sojourn, transition zones as well as transfer. In his search, he discovered the Allgemeines Krankenhaus (AKH), a general hospital in Vienna. The hos-pital is one of the largest of its kind in Europe, with 345,000 square meters of usable space, a total of 45 clinics and institutes of the University of Vienna as well as more than 2,180 beds.3 However, the installation’s videos and picture sequences, which run in parallel, give no indication of the geographic surroundings. On the

contrary, such references, even in reality probably not exactly omnipre-sent, are deliberately omitted. In spite of the spatial sequences, which are all shown in color and in varying stages of light and darkness, seemingly conceptualized in this way to create nuances and a visual differentiation between the indivi-dual wards and building segments, the camera’s journey through the endless hospital corridors reminds us of a hermetic, isolated world in which any orientation towards the outside world gradually becomes paralyzed. When confronting these images, one initially may associate them with inescapable dream sequences, but then the ghostly, deserted atmosphe-re created exposes the character of the architecture, which generates a placeless monotony and gradually drifts away from organically evolved urban traditions.The French anthropologist Marc Augé describes such globally interchange-able spatial dispositives as “non-places.” In the shadow of developing economic and communicative population centers, these non-places exist to provide efficient infrastructu-ral services, taking the form of train stations, airports, hospitals, hotel lobbies or highways.As such, they are in sharp contrast to an organically evolved social syntax with its concept of “place.” “Just as a place is characterized by identity, relationships and history, a space that is devoid of identity and that can be described neither as relational nor as historic defines a non-place. Our hypothesis is thus that ‘super-moder-nism’ creates non-places, i.e. places that are not anthropological and [...] that do not integrate the old places. Registered, classified and consigned to the realm of memory, the old places take on a precisely defined role.”2 “Non-places are characteri-zed, however, by two different but complementary realities: spaces that are created with a certain purpose in mind (transport, transit, trade, leisure time), and the relationship the indivi-dual maintains with these spaces.”3

In *Level Five*, showing at the O.K Center, Hubert Blanz reflects the temporary and impersonal nature

of these relationships by moving the camera, making it relentlessly inch forward through the hospital corridors and never allowing it to stop. The imagination calls up an aseptic, positively uninviting environ-ment, consisting solely of surfaces, and Blanz further intensifies this impression with the restlessness of the endlessly moving camera in the projections, each of which is synchronized and matched with the others according to the changes in the respective colors.It is due to this aspect in particular that Level Five reminds us of basic conceptual ideas in some of Blanz’ other works, which also attempt to ap-proach geographical spatial figures. These are marked by the orchestra-tion of a visually exaggerated artifi-ciality and are positioned in direct proximity to the tangents of virtual image production. Nevertheless, these visual worlds are not solely generated by computer. On the contra-ry, Blanz chooses complex procedures to transform his self-made models or camera-friendly ready-made parts from day-to-day technical life into his specific visual language of deserted artificiality.For Geospaces (2002), he used va-rious circuit boards, since their spe-cific haptic and material properties awoke his interest, with their typical structure of glass fiber mats soaked in epoxy resin onto which the circuits are soldered. The printed circuit boards with their different layers, perforation patterns and modulated colors became the basic raw material for the design of complex landscape models, resulting in a texture that calls to mind direct associations with satellite surveys of the earth’s surface. Hubert Blanz created his audio-video installation digital surroundings (2001) based on similar source material, but with a somewhat different objective. For this work, too, he assembled countless CPU printed circuit boards to create a technoid patchwork with a texture made of miniature parts, recalling the almost impenetrable labyrinth of a late modernist mega-city. To communica-te to viewers that this assembly of

technical parts is a fake cityscape, a video camera whizzes over the circuit boards in endless journeys, which are recorded by computer and then looped and accelerated, creating the impression of viewing a car chase from a high-speed helicopter.This allows us to experience in model form what the German cultural sci-entist Christoph Asendorf describes in his book Super Constellation4 as the phenomenon of our changing perception of space in an age where the world is being re-charted as a network of flight connections. Asen-dorf points out that the traditional perspectival representation of space is not only tied to stable coordinates, but is in practice normally also bound up with the horizontal viewpoint we are used to. Both prerequisites have been qualified since the beginning of the industrial revolution, since fields of perception have tended to become more dynamic. At higher speeds, space can be experienced as a realm of movement.In his analysis of the work digital surroundings, Wolfgang Fiel refers to Hubert Blanz’ method of freeing the operative entity of the individual electronic parts from their functio-nal context by using macro-shots to expand the scale.5

In this work, too, Blanz’ fascination with artificial architectures cannot be ignored; they seem to motiva-te him again and again either to generate artificial visual worlds which are perceived to sway towards post-modernist reality, or, conversely, to transfer images of what is real into the realm of absolute artificiality, as in the Level Five installation for the O.K Center for Contemporary Art. In doing so, he picks up on a paradox of our perception in an increasingly media-dominated world, which is that fictional creations can almost seem closer to reality than the visual depic-tion of actual spatial situations.But while the worlds Blanz translates into images usually remain deser-ted, the rhythmic soundtrack of the Level Five installation, played on several channels, reminds us of the omnipresent and at the same time frighteningly remote-seeming existence of people in a state of wai-

Roland Schöny

Level Five, 2005 Audio-/Videoinstallation, 7-teilig, jeweils 330 x 248 cm /audio/video installation, 7-part, 330 x 248 cm each InstallationsansichtO.K Centrum für Gegenwartskunst /installation viewO.K Center for Contemporary Art

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Hubert Blanz

Geboren 1969 in Hindelang / Born 1969 in Hindelang / DELebt und arbeitet in Wien / Lives and works in Vienna / AT

Ausbildung / Education1993 – 99 Universität für angewandte Kunst, Wien / University of Applied Arts, Vienna / AT

Preise / Stipendien (Auswahl) / Prizes / Scholarships (selection)2005 Auslandsstipendium für Fotografie in New York2001 Österreichisches Staatsstipendium für Fotografie2000 1. Preisträger im 18. Römerquelle Kunstwettbewerb für künstlerische Fotografie

Einzelausstellungen (Auswahl) / Selected Solo Exhibitions2004 Blanzscape, Personalausstellung, Galerie Lindner, Wien / AT2003 Geospaces, Projektraum, Kunstraum Innsbruck / AT1995 Stagfloor, Universität für angewandte Kunst, Wien / AT

Gruppenausstellungen (Auswahl) / Selected Group Exhibitions 2005 Simultan, Museum der Moderne, Salzburg / AT2005 Spacious, Österreichisches Kulturforum, Warschau / PL2005 A Room of my own, Hofmobiliendepot Möbel Museum, Wien / AT2003 Junge Wiener Kunst, Storms Galerie, München / DE2003 Conflicts / Resolution, Sammlung Essl, Klosterneuburg / AT; Sonja Roesch Gallery, Houston, Texas / US; Haus Konstruktiv, Zürich /CH2002 Von Anfang an ..., Künstlerhaus, Salzburg / AT2002 Wahrscheinlichkeiten, Kunstraum Dornbirn, Dornbirn / AT2002 Transkommunikation, Performance, dietheater Künstlerhaus, Wien / AT 2001 Sieben, Volpinum, Kunstsammlung, Wien / AT2001 18. Römerquelle Kunstwettbewerb, Fotomuseum Westlicht, Wien / AT2001 Moving Out, Museum moderner Kunst, MuseumsQuartier, Wien / AT2001 18. Römerquelle Kunstwettbewerb, Galerie der Stadt Wels / AT2000 Palmen und Platinen, Galerie Lindner, Wien / AT1999 Lebensstrom, Haus Konstruktiv, Zürich / CH

ting marked by uncertainty, strange-ness and loneliness. Contrary to other works in which he only provides a vague impression of the social aspect by taking a detour through architec-tonic formations, here he uses his sound composition to remind us of countless individual human fates and the dramatics of a hospital that resembles a huge machine planted in urban space. He used breathing noises such as those generated when hyperventilating, the ticking of clo-cks or the beating of hearts as sound sources which he then processed on a sampler and modulated. Blanz also used special machine noises from the operating room – ventilators hissing, beds and wheelchairs rolling, or hypnotic and endless elevator recordings – as source material for his sound composition, which was conceived for the most part in musical harmonies and chords. He tried to adapt the tempo and rhythm to the slightly accelerated walking speed of people in a hospital, while the announcement of the different floors in the elevator reminds us almost mercilessly of the continuing, uninterrupted journey from one anonymous ward to the next.

1 Cf. http://www.aeiou.at/aeiou.encyclop.w/w558139.htm; aeiou. The culture information system of bm:bwk.2 Marc Augé, Orte und Nicht-Orte (Non-Lieux. Introduction à une anthropologie de la surmodernité, Paris 1992, translated from the French into German by Michael Bischoff), Frankfurt/Main 1994, pp. 92–93.3 Marc Augé, ibid, p. 110.4 Cf. Christoph Asendorf, Super Constellation, Flugzeug und Raum-revolution, Vienna 1997.5 Cf. Wolfgang Fiel, “Digital surroundings,” Kunstraum Dornbirn, wahrscheinlich-keiten – junge kunst zwischen realität und fiktion, Dornbirn 2002.

Level Five, 2005Audio-/Videoinstallation, Photostill B/028 audio video installation, photo still B/028

Geospaces M 1:195.000, 2002C-Print auf Aluminium, 126 x 126 cm

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O.K Artists in Residency

Das O.K Centrum für Gegenwartskunst Oberösterreich ist ein Experimental-labor im Bereich der aktuellen Kunst. Es hat die Herausforderungen an ein zeitgenössisches Kunsthaus angenom-men und konzentriert sich nicht nur auf die Präsentation, sondern auch ausdrücklich auf die Produktion von künstlerischen Arbeiten. Als variables Format eröffnet die Reihe „O.K spektral“ Zugänge in Zwischenfel-der. Ausgehend von den Rasterungen aus Clicks, Cuts und Microsamples und den Sounds der Neuen Elektronik, werden Anbindungen mit visuellen Kon-zepten, architektonischen Entwürfen oder entsprechenden Designlösungen fokussiert. Als Brennpunkt zeitgenössi-scher Kunstproduktion und -diskussion bietet das O.K Centrum für Gegenwarts-kunst sowohl die technischen wie auch die strukturellen Voraussetzungen, um diesen Routen gegenwärtiger Medien-kultur adäquat zu folgen.

The O.K Center for Contemporary Art is an experimental laboratory in matters of art. It has especially taken up the challenges that face an institution of contemporary art today and focuses explicitly on the production of art works, rather than on presentation.

As a variable format the series “O.K spektral” opens up access into in-between fields. Starting from the interlocking of clicks, cuts and microsamples and the sounds of new electronics, the series focuses on connections with visual concepts, architectonic drafts or relevant design solutions. As a hotspot for the production and discussion of contemporary art, the O.K Center for Contemporary art provides the tech-nical and the structural conditions to appropriately explore these routes of current media culture.

Hubert BlanzLevel FiveLevel Five, 1999/2001/2005

Audio-/Videoinstallation, Videostills