ht magazin #1
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Die erste Ausgabe des neuen Handball Tirol Magazins: Ab sofort gibt es monatlich aktuelle News, Storys und Hintergründe zum Tiroler Handballgeschehen!TRANSCRIPT
MAGAZINht
thOMAS KANDOLF
DER MANN FÜR DIE WIRKLICH WICHTIGEN TORE
nr. 1
CONtENtS
˝thOMAS KANDOLF˝DER MANN FÜR DIE WIRKLICH WICHTIGEN TORE
Mit seinem Treffer gegen Rumänien, Sekunden vor Schluss, öffnete Handball Tirol Spieler
Thomas Kandolf dem Österreichischen Nationalteam das Tor zum WM-Playoff.
Mindaugas Andriuska galt seit jeher als harter Knochen, ab 2016
schart er das junge, wilde Bundesligarudel als Spielertrainer um sich.
Anton Prakapenia & Aliaksei Kishov duellierten sich bei der
Europameisterschaft in Polen mit den Besten der Besten.
StArt iNS NEuE jAhr Für hANDbALL
KiDS
prOLOguE Liebe Handballfreunde! Um die “Handballgemeinde” intensiver am Vereinsleben von Handball Tirol teilhaben zu lassen, haben wir uns entschlossen, ein Online-Maga-zin herauszugeben. Dieses Magazin wird ein- bis zweimal monatlich erscheinen und euch mit News und Infos aus der HLA bis hin zu unseren Jugendmannschaften versor-gen. Wir werden euch hinter die Kulissen blicken und selbst-verständlich auch die Fans zu Wort kommen lassen. Nachdem der Handballsport viele span-nende Geschichten bereit hält, sind wir davon überzeugt, dass das Magazin gut ankommen wird. Wir - Spieler und Funktionäre- danken euch für euer Interesse am Handballsport und wün-schen euch viel Freude beim Lesen.
Thomas Czermin
Obmann Handball Tirol
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ein tiroler für österreich
“Who the f*** is Thomas Kandolf?!“ titelte das Internetportal lao-la1.at am 16. Jänner 2016 – und stellte sich damit eine Frage, die
sich womöglich auch beim einen oder anderen TV-Zuschauer zwei Tage zu-vor aufdrängte. An jenem 14. Jänner erlebte Thomas Kandolf im rumänis-chen Baia Mare eine Sternstunde seiner noch jungen Karriere. Dort sah es nach anfänglich gutem Spiel düster aus für Österreichs Nationalteam: Nicht nur dass sich Flügelass Raul Santos schwer verletzt hatte, drückte auf die Stimmung von Teamchef Patrekur Jóhannesson – seine junge Truppe lag in Hälfte zwei bereits mit sechs Toren im Rückstand. Das WM-Playoff
schien in weiter Ferne, es brauchte fast schon ein kleines Wunder. Und dieses trat ein. Der Isländer bewies Vertrau-en und schickte in der heißen Schlussphase den 22-jäh-rigen Youngster von Sparkasse Schwaz Handball Tirol ins
Rennen. Kandolf behielt im Hexenkessel kühlen Kopf und übernahm die Verantwor-tung – die finalen beiden Tore gingen auf sein Konto. Österreich verlor zwar, aber knapp genug, um den direkten Vergleich mit den Rumänen für sich zu entscheiden. Danach ließ laola1.at den „ÖHB-Helden“ ent-sprechend hochleben: „Es gehört zweifellos
eine Portion Mut dazu, in der entscheidenden Phase der Schnittpartie einer WM-Qualifikation einen unerfahren Mann in die Schlacht zu werfen. Dass ausgerechnet dies-er Österreichs Handball-Nationalteam mit zwei eiskalt
verwandelten Treffern im Rennen um die WM-Endrunde 2017 hält, hat dann schon fast was Kitschiges. Es war zum Zungeschnalzen, mit welcher Abgebrühtheit Thomas Kandolf das 29:32 der ÖHB-Auswahl in Rumänien fixierte.“ Die eigene Nerven-stärke überraschte „Kanne“ selbst ein wenig: „Es war schon gewaltig, dass mir Patrekur Jóhannesson in den entschei-denden Minuten das Vertrauen schen-kte und ich das auch noch bestätigen konnte. Und dann bei dieser Wahn-sinns-Atmosphäre. Ich hoffe natür-lich, auch bei den Playoff-Partien im
Juni gegen Dänemark dabei zu sein. Aber dorthin ist es noch ein weiter Weg. Daher möchte ich mit meinen Leistungen in der HLA überzeugen.“ So bescheiden kennt man Thomas Kandolf, der im September des Vor-
jahres erstmals zu einem Lehrgang der ÖHB-Herren eingeladen worden war. Gleich nach dem Jahreswech-sel war er bei der Vorbereitung auf die WM-Vor-Qualifikation dabei und konnte Jóhannesson offenbar über-
zeugen. Sehr zur Freude seines Verein-strainers in Schwaz: „Wir wussten, dass Kanne ein enormes Potential hat. Den-noch war der Druck vor Beginn der Sai-son in unserer verjüngten Mannschaft groß: Als einziger Linkshänder trägt er
eine große Verantwortung – er hat aber konstante, solide Leistungen geboten, für uns ist er unersetzbar“, lobt Raúl
Alonso. „Im Gesamtpaket gehört er zu besten rechten Rückraumspielern in Österreich. Das Nationalteam gibt ihm sicher einen weiteren Schub, Thomas wird mit noch mehr Selbstvertrauen ins Playoff gehen.“
Breits mit jungen Jahren ein Garant für Tore aus dem rechten Rückraum, das Tiroler Eigengewächs, Thomas Kandolf.
DiE StiMMuNg WAr EiN
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thOMAS KANDOLFA 6 SpiELE A 8 tOrE
iM öStErrEiChiSChEN NAtiONALtEAM
gEiStAus Kandolfs Familie ist der Sport
nicht wegzudenken. Mama, Papa und seine Schwester absolvierten bereits an der Uni in Innsbruck erfolgreich das Sportstudium. Kanne will ihnen
nachfolgen und strebt das Leh-ramtstudium für Sport und
Geographie an.
KörpErVor einigen Jahren musste Kanne
bereits einen Rückschlag einstecken: Kreuzbandriss - halbes Jahr Pause. Doch er kämpfte sich durch harte
und akribische Arbeit zurück.
FACtSVorname: Thomas
Nachname: KandolfSpitzname: Kanne
Geburtstag: 01.12.1993Nationalität: AUT
Größe: 188 cmGewicht: 87 kg
Vereine: Telfs, HIT, HT
harter knochen für junge wilde
Seit mehr als zehn Jahren lebt und arbeitet Mindaugas
Andriuska mittlerweile in Österreich. Vorher spielte
der heute 37-Jährige bei Vereinen in Litauen, Schwe-den, Island und Dänemark.
Wer Mindaugas Andriuska damals, 1990 im kalten Win-ter von Kaunas, prophezeit hätte, dass er 26 Jahre später Trainer einer Bundesligamannschaft und Hausbesitzer am Achensee sein würde, hätte der
damals 12-jährige wahrscheinlich ein leises “drambliuko svajones “ (träum weiter, Anm.) entgegnet. Der heute 37-Jährige ist noch in der ehemaligen Sowjetunion groß geworden. Bei allen Nachteilen, die dieses System mit sich brachte, vergibt Minde, wie er allgemein bekannt ist, der sportlichen Ausbildung und vor allem der russis-chen Handballschule Bestnoten. “Der Leistungssport stand klar
im Vordergrund, wir wurden bestens und umfangreich betreut und konnten uns voll auf Handball konzentrier-en, “ erklärt der dreifache Familienvater. Mindes Talent blieb nicht lange unentdeckt. Über den litauischen Top-club Granitas Kaunas wechselte der damals 21-Jährige nach Island. Weitere Stationen in Schweden und Däne-mark sollten folgen, ehe er 2004 in Innsbruck seine Zelte aufschlug und letztlich in Schwaz durch seine Leistun-gen und schier unverwüstliche Art und Spielweise be-inahe Legendenstatus erlangte. Bereits während seiner Karriere kümmerte er sich um das Danach. “Ich wusste schon relativ bald, dass Österreich und Tirol nicht nur eine Zwischenstation sein sollen, sondern, dass meine Familie und ich hier sesshaft werden wollen.” Der Kauf eines Hauses am Achensee und sämtliche Trainerausbil-dungen bis hin zur A-Lizenz sollten folgen. Im Hort vom UHC Paulinum verdiente sich Minde seine ersten Nach-wuchstrainersporen und vermittelt seit 2012 dort sein handballerisches Wissen den Burschen und Mädchen.
Nach dem Ende seiner aktiven Karriere als Spieler im Mai 2015, wollte sich Mindaugas eigentlich ausschließlich auf seine Nachwuchstrainertätigkeiten beim UHC Paulinum und ULZ Schwaz konzentrieren. Der Ruf nach einem er-fahrenen Mann für die junge Bundesligatruppe ereilte ihn nur wenige Monate später und ließ ihn umdisponier-en. Minde sprang ein, wie er es immer macht, wenn je-mand seine Hilfe braucht. Nach dem Wechsel von Harald Winkler zur HLA-Mannschaft (Individualtrainer, Anm.), gibt Minde für das Playoff gar den Spielertrainer der Bundesligamannschaft. “Es ist alles recht schnell gegan-gen, aber ich bin bereit für diese Aufgabe und möchte mit den Jungs gute Spiele und Ergebnisse liefern,” gibt der mehrmalige litauische Nationalspieler die Richtung vor. Angesprochen auf seine Härte am Parkett und zu sich selbst, folgt einer jener Sprüche, die den Bundesliga Neocoach so symphatisch machen. “ Ich habe schon so viel erlebt, ich bin ein harter Knochen, mich haut so sch-nell nichts um.”
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MiNDE, SEit jäNNEr 2016 trAiNEr DES
bL tEAMS mindaugas ANDRIUSKA MINDE
Geburtstag: 28.09.1978 I Geburtsort: Panevezys (LTU)
Größe: 193 cm I Gewicht: 100 kg
Nationalität: Österreich
Position: Trainer Bundesliga, Co-Trainer Nationalteam Litauen
Im Verein seit: 2006
bisherige Vereine: Granitas-Kaunas,IBV (Island), Bjeringbro (Dänemark), IFK (Schweden), HIT Innsbruck
Länderspiele: 110 für Litauen
Erfolge: Meister und Pokalsieger in Litauen, EHF- Cup Viertelfinale, Österreichischer Cupsieger 2011
tiroler handballnachwuchsIM bLICKpuNKT
handballsPieltage
Mit der Saison 2015/16 haben sich die Tiroler Handballv-ereine gemeinsam mit dem Tiroler Handballverband darauf verständigt, die Nachwuchsmeisterschaften möglichst at-traktiv zu gestalten und neu zu konzeptieren. Entstanden sind daraus die Tiroler Nachwuchsspieltage, bei denen jew-eils möglichst viele Jahrgänge der teilnehmenden Vereine an einem Tag ihre Spiele absolvieren. Dies bringt nicht nur organisatorische Vorteile mit sich, sondern intensiviert auch den Kontakt wie Austausch der SpielerInnen, TrainerInnen, Funktionäre und Eltern untereinander. Kurzum das Verein-sleben über alle Ebenen wird gestärkt und ausgebaut.
Im Tiroler Nach-
wuchshandball ist zuletzt
einiges passiert. Die
Anzahl an SpielerInnen
konnte verdoppelt, die
Meisterschaft attraktiver
gestaltet und neue Vereine
gegründet werden.
Anfang Jänner lud die Schwazer Nachwuchsabteilung alle Kinder samt Eltern zum “Start ins Neue Jahr Tag” in die Schwazer Osthalle ein. Neben einem Bewegungsparcours begeisterte vor allem das Völkerballmatch Eltern wie Kinder gleichsam.
tirOLEr hANDbALL KiDS
TIROLER handballvereine
Die Kooperation und das Projekt Handball Tirol legen den Fokus auf junge Tiroler Talente und deren
Entwicklung. Einer qualitativ entsprechenden Förderung der Toptalente fußt auf einer hochwertigen
Nachwuchsarbeit in den jeweiligen Tiroler Vereinen. Gerade deshalb liegt der Fokus nicht auss-
chließlich auf den Elite-Teams in der 1. und 2. Liga, sondern konzentriert sich auch stark auf Maßnah-
men im Kinder- und Jugendhandball in Tirol. Die Gründung oder/und Wiederbelebung von Hand-
ballvereinen in den Bezirken sowie das Scouting und Begeistern für den Handballsport gelingt durch
Reaktivierung ehemaliger HandballspielerInnen, Aus- und Fortbildungen zu/von TrainerInnen und
gezielte Kooperationen mit Schulen in den Ballungsräumen. Durch diese Initiativen konnten in den
vergangenen zwei Jahren die Mitgliederzahlen gesteigert, neue Vereine gegründet und eine Vielzahl
von Schulkindern für den Handballsport in Tirol begeistert werden.
1
1 Paznaun (NMS Paznaun)2 Union Telfs Handball3 USSVI (Union Schulsportverein)4 HIT Innsbruck5 SVO Handball6 TI Innsbruck7 HC Tirol8 BRG Reutte
2
103
54 69
8
7
1112
14
15
16
9 Universität (Handball)10 UHI Handball11 UHC Absam Handball12 ULZ Schwaz13 UHC Paulinum14 Handball Wörgl15 medalp Handball Tirol16 Sparkasse Schwaz Handball Tirol
Mitglieder in Tiroler Handballvereinen (BSO Mitgliederstatistik 2014):
2.498
Die Anzahl der Spiele hat sich im Vergleich zum Jahr 2013 um 60% gesteigert; die Anzahl der am Tiroler Meisterschaftsbetrieb teilnehmenden Mannschaften um 30% erhöht.
13
Rang Team i mu111 HIT Innsbruck /1 2 UHC Absam 3 UHC Paulinum 4 HIT Innsbruck /4 (ak) 5 ULZ Schwaz 6 Union Handball Oberland 7 HIT Innsbruck /2 8 HIT Innsbruck /3
Rang Team i mu121 UHC Absam /1 2 HIT Innsbruck /1 3 UHC Paulinum 4 ULZ Schwaz 5 HIT Innsbruck /2 6 UHC Absam /2 7 HIT Innsbruck /3 8 TS Wörgl
rANKiNg u11 biS u15Rang Team i mu13
1 HIT Innsbruck /1 2 UHC Absam 3 HIT Innsbruck /2 4 UHC Paulinum 5 ULZ Schwaz 6 Union Handball Oberland
Rang Team i mu141 Spg ULZ Schwaz/UHC Paulinum /1 2 HIT Innsbruck 3 UHC Absam 4 Spg ULZ Schwaz/UHC Paulinum /2 5 Handball Paznaun/Telfs
Rang Team i mu151 Spg ULZ Schwaz/UHC Paulinum 2 HIT Innsbruck 3 UHC Absam
Rang Team i Wu11 1 UHC Paulinum 2 SVO Innsbruck
Rang Team i Wu12 1 UHC Paulinum 2 TS Union Wörgl
Rang Team i Wu13 1 SVO Innsbruck 2 UHC Paulinum
Rang Team i Wu14 1 SVO Innsbruck 2 UHC Paulinum
Rang Team i Wu15 1 UHC Paulinum 2 SVO Innsbruck
u20 teams im fokus
ADNAN ALiKADiC KONNtE SiCh Mit gutEN LEiStuNgEN iN DEr u20 Für DAS hLA tEAM EMpFEhLEN
Die U20 Teams von Handball Tirol sind die Zukunft. Der Weg vom Nachwuchstalent zum Bundesliga- oder
HLA-Spieler ist jedoch ein harter, schwieriger und oft steiniger.
Die U20 ist die Vorstufe zum Herrenhandball. Die besten Nachwuchstalente Österreichs messen sich sowohl in der HLA als auch in der Bun-desliga. Die beiden Tiroler Teams, Sparkasse
Schwaz Handball Tirol und medalp Handball Tirol, stellen in beiden Bewerben jeweils sehr junge Mannschaften. Die Konkurrenz, auch bedingt durch den Altersunterschied, ist hart, aber in Reichweite. Das HLA U20 Team musste im bisherigen Meisterschaftsverlauf einiges an Lehrgeld bezahlen, kämpfte aber tapfer weiter und konnte sich mit zwei Siegen (gegen Bruck und Leoben) in Szene setzen. Der Weg für die Youngsters aus Schwaz ist noch weit,
aber die Truppe von Coach Clemens Oberladstätter zeigt in jeder Trainingseinheit das entsprechende Engagement den eingeschlagenen Weg weiterzugehen.
Auch die Innsbrucker Talenteschmiede bewies im Laufe der bisherigen Saison einen langen Atem. Mit 13 Punkten aus 18 Spielen beendete das Team von Trainer Valdis Labanovskis den
Grunddurchgang auf dem siebten Rang. Einige Spieler konnten mit starken Leistungen aufzeigen und eine Emp-fehlung für die Bundesliga abgeben. Im Playoff wollen die Youngsters aus der Landeshauptstadt angreifen und sich in der Tabelle noch nach vorne schieben.
RANKING U20 HLA & BLRang Team i HLa u20 i gd i Punkte
1 Bregenz Handball 30 2 SG I WESTWIEN 28 3 HC LINZ 23 4 HC Hard 22 5 Fivers 20 6 UHK Krems 19 7 HSG Bärnbach/K. 17 8 Union Leoben 14 9 sparkasse schwaz HT 4
10 HC Bruck 3
Rang Team i BL u20 i gd i Punkte 1 Vöslauer HC 31 2 ATV Trofaiach 26 3 UHC Hollabrunn 25 4 SU St.Pölten 24 5 HSG Graz 19 6 Fivers 18 7 medalp HT 13 8 SC Ferlach 12 9 UHC Gänserndorf 7 10 HC KÄRNTEN 5
jOhANNES DEMMErEr VErtritt tirOL iM öStErrEiChiSChEN jugENDNAtiONALtEAM
ht
belarusconnection
Mit Anton Prakapenia, Aliaksei Kishov und Hleb Harbuz streifen gleich drei Weißrussen das Handball Tirol Trikot über. Vorweg, die Belarus Connection fühlt sich wohl in Tirol.
Anton Prakapenia und Aliaksei Kishov vertraten Handball Tirol bei der Europameisterschaft in Polen. Das Weißrussische Nation-alteam belegte den 10. Endrang.
Anton Prakapenia war 2014 der Erste im Bunde, der in Tirol andockte. Nach einer guten Premierensaison des 27-Jährigen und positiven Eindrücken, die der 197cm-Hüne auch abseits des Parkets hinterließ, entschieden sich die Handball Tirol-Macher den weißrussischen Spielermarkt für die Spiel-
zeit 2015/16 genauer zu sondieren. Mit dem routinierten Torhüter Aliaksei Kishov und Rückraumtalent Hleb Harbuz konnten schließlich zwei weitere Akteure aus dem osteuropäischen Binnenstaat nach Tirol gelotst werden. Die weißrussische Mental-ität und Einstellung zum Sport gefällt Coach Raúl Alonso. “Anton, Aliaksei und Hleb sind Profis durch und durch, ihr Einsatz ist vorbildlich. Sie sind voll in die Mannschaft integriert und sind mit ihren bislang gezeigten Leistungen ganz klar Leistungsträger in unserer Mannschaft.” anton Prakapenia explodierte regelrecht im Grund-durchgang. Der Rückraumspieler konnte sich mit 122 Toren die Torschützenkrone aufsetzen und gegen Bruck mit unglaublichen 18 Treffern ein spezielles Highlight
ANtON prAKApENiA
ALiAKSEi KiShOV
hLEb hArbuz
markieren. Keeper aliaksei Kishov entnervte mit seinen Paraden und Reak-tionen ein ums andere Mal die gegnerischen Spieler, wurde neun Mal als Man of the Match ausgezeichnet und letztlich auch verdient ins Team des Grund-durchgangs gewählt. Die hervorragenden Leistungen der beiden sind auch dem weißrussischen Nationalteamtrainer, Juri Schewzow, nicht verborgen ge-blieben. Die Einberufung in den Teamkader für die Europameisterschaft in Polen sollte ebenso folgen, wie ein beachtlicher zehnter Endrang (Siege ge-gen Island und Mazedonien, Anm.) im sportlichen Vergleich mit den besten Mannschaften Europas. Für Hleb Harbuz kam die EM noch etwas zu früh, aber das Rückraumtalent ist nach überragenden Leistungen im internation-alen Juniorenbereich (6. Platz bei der U21 Weltmeisterschaft in Brasilien 2015, Anm.), auf einem guten Weg auch im Herrenbereich schon bald das weißrus-sische Teamdress überzustreifen. Nach einer über weite Strecken guten Per-formance im Bundesligateam von medalp HT, zog HLA-Coach Raúl Alonso den 21-Jährigen für die Playoffs hoch zu Sparkasse Schwaz HT. Die Belarus Connection will nun mit dem HLA-Team dafür sorgen, dass ihre Mannschaft sowohl im Liga- wie auch im Cupbewerb für Furore sorgt.
+
Vor dem Playoff-Start sprach HLA-Trainer Raúl Alonso im Interview über
Rück- und Ausblicke.
Was sind deine persönlichen Erfahrungen nach etwas über einem halben Jahr
bei Handball Tirol?
Die Intensität war sehr hoch, ich habe viele neue Personen, Abläufe, eine neue
Liga, neue Gegner, Hallen und Spielweisen kennengelernt. Das war viel Lernarbe-
it von Woche zu Woche. Aber nach ein paar Monaten war es schon leichter, ich
hatte meine Daten erweitert, konnte viel Videomaterial nutzen. Insgesamt war es
bislang eine schöne und intensive Zeit – es kommt mir vor, als wär ich schon drei
Jahre hier.
Wie fällt deine sportliche Rückschau auf den HLA-Grunddurchgang aus?
Wir haben einen guten Grunddurchgang hingelegt – natürlich haben wir nicht
perfekt gespielt, sonst wären wir ja jetzt im Oberen Playoff. Einige Verletzun-
gen haben uns auch gebremst. Wir hatten vor der Saison eine Verjüngungskur
im Kader, das allgemeine Trainingspensum hat sich deutlich erhöht, konnte sich
aber auch etablieren. Wir haben es geschafft, den notwendigen Rhythmus ein-
zuführen, damit die Spieler ihr Level erhöhen können. Die Mannschaft hat sich
enorm weiterentwickelt, das hat man gerade gegen Ende des Grunddurchgangs
gesehen. Sie hat viel Herz und Leidenschaft gezeigt. Dass so ein junges Team Leis-
tungsschwankungen hat, ist völlig normal, und zwar nicht nur in Spielen, sondern
auch in Trainingsphasen.
War der sechste Rang eine Enttäuschung, vor allem weil nur ein Punkt fehlte?Es ist schon bitter, wenn man so knapp vor der Ziellinie scheit-ert. Wobei das Ziel vor der Saison aufgrund der Verjüngung der Mannschaft ja nicht das Obere Playoff war – wir haben dann aber gemerkt, dass wir das schaffen können. Nuancen haben den Un-terschied ausgemacht. Diese Erfahrung kann uns jetzt allerd-ings auch weiterhelfen: Manchmal muss man erst scheitern, um dann erfolgreich sein zu können. Es hilft uns sicher, uns weiter-zuentwickeln, spornt uns an, noch härter und genauer zu arbeiten.
Was sind deine Ziele für das Untere Playoff?
Zunächst einmal der vorzeitige Klassenerhalt. Wir gehen mit zwei Punkten Vorsprung auf Westwien ins erste Spiel und haben gleich im Februar die Chance, uns entscheidend abzusetzen. Doch dafür müssen wir wieder in jedem Match an unsere Leistungsgrenze gehen, jeden Sieg müssen wir uns hart erarbeiten. Das Bild meiner Mann-schaft ist nicht jenes des klaren Heimsieges gegen Bregenz, aber auch nicht jenes der Niederlage in Linz. Wir liegen irgendwo in der Mitte, können an einem guten Tag jeden Gegner schlagen. Wir hatten ein-en riesigen Umbruch vor der Saison, jetzt müssen wir sukzessive die nächsten Schritte setzen.
Wie sieht deine Zukunftsperspektive mit Handball Tirol aus?
Wir wollen Handball Tirol zu einer Marke machen. Wenn wir in näch-sten Jahren konsequent arbeiten, haben wir ein solides Konstrukt – Das Ernten dieser harten Arbeit beginnt sowieso erst in ein paar Jahren. Ich möchte hier meine Ideen umsetzen. Wir sind nun sicher auch attraktiver für andere Spieler geworden – viele sehen, dass es hier ein Team gibt, das eine große Zukunft haben kann. Das Gesicht der Mannschaft soll sich nicht verändern, unseren Weg gehen wir mit jungen Talenten, die charakterlich und sportlich die richtigen Typen für uns sind.
Wir hAbEN uNS ENOrM WEitEr ENtWiCKELt
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Wir WOLLEN hANDbALL tirOL zu EiNEr MArKE MAChEN
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