herzlich willkommen in der klinik für pferde der ludwig
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Newsletter Pferdeklinik LMU Ausgabe Nr. 5, Dezember 2018
Herzlich Willkommen in der Klinik für Pferde
der Ludwig-Maximilians Universität
Liebe überweisende Tierärzte,
auch in diesem Jahr möchten wir uns für das Vertrauen, das Sie uns
entgegengebracht haben und entgegenbringen, bedanken. Mit diesem Newsletter
geben wir Ihnen einen Überblick über Neuigkeiten aus der Pferdeklinik der LMU.
Im April 2019 steht der Zusammenschluss unserer Abteilungen mit der
Pferdechirurgie bevor und wir freuen uns auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit.
Newsletter Pferdeklinik LMU Ausgabe Nr. 5, Dezember 2018
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51. Jahrestagung Physiologie und Pathologie der Fortpflanzung, Hannover
Hahn K., Duerr S., Goehring L.S., Witte T.S.: Collection technique for intrauterine fluid samples in mares
International Symposium on Equine Reproduction, Cambridge
Otzdorff C., Gießler K., Haupt C., Samoilowa S., Soboll Hussey G., Kiupel M., Matiasek K., Goehring L.S.: EHV-1 infection of the male equine genital tract
Witte T.S., Hahn K., Duerr S., Goehring L.S.: Gentamicin concentration in serum, intrauterine fluid, and endometrial tissue after systemic administration to healthy mares
ESDAR Conference, Córdoba
Hahn K, Duerr S., Steiger K., Goehring L.S, Witte T.S: Short term effects of multiple endometrial biopsies on equine endometrium
Regensburger Kolloqium, Bad Gögging
Witte T.S.: Die Problemstute - Neue diagnostische und therapeutische Ansätze in der Pferdegynäkologie
DVG Vet Kongress, Berlin
Müller M.T., May A., Goehring L.S.: Tetanus in a foal
Müller M.T., Gesell-May S., May A.: Overground endoscopy
Duran C., Müller R., Goehring L.S.: A case of cutaneous epitheliotropic equine lymphoma
Havemeyer Workshop, Beaufort, NC
Göhring L.S.: 4. International Havemeyer Workshop on EHV-1
bpt-Kongress, Hannover
Göhring L.S.: Differentialdiagnostik von Neoplasien beim Pferd
PZG Pferdezuchtgenossenschaft Holledau, Holledau
Witte T.S.: Embryotransfer beim Pferd
Münchner Tierärztliche Gesellschaft, München
Duran C.: Metastasiertes Plattenepithelkarzinom bei einer 15-jährigen Noriker Stute
Rückblick Fortbildungen und Kongresse 2018
Fortbildungen mit Pferdeschwerpunkt 2019
21.-23.02.2018 51.Jahrestagung Physiologie und Pathologie der Fortpflanzung, Hannover
10.-12.04.2019 Voorjaarsdagen, Den Haag
30.05.-02.06.2019 Bayerische Tierärztetage, Nürnberg
04.-06.07.2019 First Symposium of the European College of Animal Reproduction, Wien
11.-14.09.2018 BEVA Congress, Birmingham
19.09. – 22.09.2019 ESDAR Conference, St. Petersburg
17.10.-19.10.2019 bpt- Kongress, München
14.11.-16.11.2019 DVG-Vet Kongress, Berlin
20.11.-23.11.2019 ECEIM Congress, Valencia
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Bekanntermaßen handelt es sich bei der Kontagiösen Gebärmutterentzündung des Pferdes (Contagious Equine Metritis, CEM) um eine weltweit auftretende, nicht-systemische Erkrankung der Geschlechtsorgane, die durch Taylorella equigenitalis (T. equigenitalis) ausgelöst und vor allem veneral übertragen wird. Nach zahlreichen internationalen Ausbrüchen v.a. in der Vollblutzucht in der Vergangenheit galt diese Deckseuche zunächst aufgrund des vermehrten Einsatzes der Künstlichen Besamung als weitestgehend eingedämmt. Die Zahlen des Tierseuchen-Nachrichtensystems der letzten Jahre lassen allerdings einen Tendenz zum wieder gehäuften Auftreten positive Tupfer in der Stuten- und Hengstpopulation, die im Natursprung genutzt werden, erkennen. Dabei werden nun auch andere Übertragungswege als der venerale diskutiert. Daher sollte dieser Deckseuche nach wie vor eine erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt werden und bei im Natursprung genutzten Pferden eine regelmäßige Beprobung trotz nicht vorhandener Gesetzmäßigkeiten geraten werden.
Derzeit gibt es keine Behandlung, die gleichzeitig die Eliminierung klinischer Symptome sowie die Auflösung des Trägerstatus zusichern kann. Mittlerweile ist bei asymptomatischen Trägern die Routine-Behandlung (lokale Waschungen mit desinfizierenden Seifen sowie äußerlicher Behandlung mit antiseptischen Salben der Reservoire, Clitoris der Stute und Penis des Hengstes) oftmals mehrfach und über einen längeren Zeitraum als die normalerweise benötigten 5-8 Tage notwendig, um ein sicher negatives Kultur- und PCR-Ergebnis zu erhalten. Für die Erlaubnis des Einsatzes im Natursprung nach Infektion wird ein dreifach negatives Tupfer-Ergebnis im Abstand von einigen Tagen empfohlen. Der Einsatz einer zusätzlichen systemischen Antibiose wird prinzipiell kontrovers diskutiert, da die Gefahr einer Persistenz von T. equigenitalis besteht, ist aber aufgrund der Hartnäckigkeit der derzeit auftretenden T. equigenitalis-Stämme anzuraten. Nur das regelmäßige Beproben und Eliminieren von Trägern aus dem Deckeinsatz sowie der Wechsel zur streng kontrollierten Künstlichen Besamung kann die Übertragung dieses Keimes weitestgehend eindämmen.
Die Kontagiöse Gebärmutterentzündung des Pferdes (CEM) – ein Update
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Serum Amyloid A in equinen Endometriumszellen
Serum Amyloid A (SAA) ist ein Akute-Phase-Protein, das vor allem in der Leber gebildet wird, aber auch extrahepatisch lokal synthetisiert werden kann.
Entzündliche Prozesse im Uterus führen zu verminderter Fertilität der Stute und dadurch zu wirtschaftlichen Verlusten. Eine Entzündung des Uterus geht jedoch nicht zwingend mit einer systemischen Reaktion einher. Ein lokaler Anstieg von SAA im Uterus nach induzierter Entzündung konnte in vivo nachgewiesen werden. Unsere Hypothese ist, dass SAA auch in vitro von equinen Endometriumszellen nach Stimulation mit LPS gebildet wird und folglich als Indikator für eine Entzündung im equinen Uterusepithel herangezogen werden kann. Das Ziel der Studie ist die Quantifizierung der SAA-mRNA Exprimierung als Entzündungsmarker in zuvor stimulierten Endometriums-Bioptaten von Stuten in vitro mittels RT-PCR. Die Dissertation sowie die Veröffentlichung zu diesem Thema stehen vor dem Abschluss und sind für 2019 geplant. Gentamicin im Uterus gesunder Stuten
In diesem Jahr haben wir auf drei verschiedenen nationalen sowie internationalen Tagungen die Ergebnisse unserer Studie “Nachweis von Gentamicin im Uterus gesunder Stuten nach systemischer Verabreichung” vorgestellt. Die Studie wurde in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Haupt- und Landgestüt Schwaiganger im Sommer und Herbst 2017 durchgeführt.
Mit dieser Studie konnte dargestellt werden, dass die Konzentration von Gentamicin in der Gebärmutter von gesunden Stuten auch nach systemischer Gabe (6,6 mg/kg i.v. einmalig) ausreichend hoch ist, um über der minimalen Hemmstoffkonzentration für uteruspathogene Keim zu liegen und diese zu eliminieren. Zusätzlich konnten wir keinen negative Einfluss multipler Endometriumsbiopsien (bis zu 18 Biopsien/Stute/Tag) über drei Tage auf das Endometrium und die Uterus-Gesundheit der Stuten nachweisen.
Endometriumsbiopsie einer Stute mit minimaler Endometrose, Kategorie I nach Kenney & Doig; H&E Färbung,Orginalvergrößerung 20x
Kontakt für beide Studien: [email protected]; Tel. 089-21802613
Update unserer aktuellen Studien
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Update unserer aktuellen Studien
EHV-1 Latenz Projekt* Wir arbeiten intensiv in internationaler Kollaboration an der Pathogenese von EHV-1, sowie an der EHV-1 Latenz über Drittmittel-Forschung. Wir haben sehr wichtige Befunde in diesem Themenkreis erhoben und werden Sie auf dem Laufenden zu diesem Thema halten. * mitgefördert durch die Grayson Jockey Club Research Foundation, Lexington, Kentucky
Neues vom TC-MEP Projekt
In diesem Jahr konnte eine Doktorarbeit zur weiteren Etablierung der transkraniellen Magnetstimulation in der neurologischen Untersuchung des Pferdes zum Abschluss gebracht werden.
Im Rahmen dieser Doktorarbeit wurden Pferde des Haupt- und Landgestütes Schwaiganger verwendet, um eine möglichst homogene Gruppe zu untersuchen.
Die transkranielle Magnetstimulation kann helfen, neurologische Läsionen besser zu lokalisieren und stellt damit eine weitere Möglichkeit der Diagnostik bei neurologisch auffälligen Pferden dar.
Sollten Sie Fragen zu dieser Methode haben, setzen Sie sich gerne mit uns in Verbindung.
Kontakt: [email protected]; Tel. 089-21802613
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Aktueller Stand Pferdeklinik Oberschleißheim
Richtfest 24.09.2018
Der Bau der neuen Pferdeklinik in Oberschleißheim schreitet weiterhin gut voran.
Im September diesen Jahres konnten wir bereits Richtfest feiern. Momentan planen wir den Umzug in die neue Klinik im Jahr 2020.
Wir verfolgen weiterhin gespannt die weiteren Entwicklungen und den Fortschritt der neuen Klinik.
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Auch in diesem Jahr war während der Wiesnzeit das
Kaltblutgespann der Augustinerbrauerei bei unserer
Außenstation Oberwiesenfeld zu Besuch. Wir konnten
Einblick nehmen in den Tagesablauf des
Kutschergespannes und die professionelle Betreuung
der Tiere rund um das Oktoberfest.
Besuch der Augustiner Pferde
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Infektion mit EHV-1 an
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
an dieser Stelle möchten wir uns für die gute Zusammenarbeit mit Ihnen im Rahmen unserer Studie
bedanken. Auch 2019 benötigen wir weiterhin für einen Vorversuch der Studie zum Thema „Equines
Herpesvirus im Hengsthoden“ Hoden (inkl. Nebenhoden) von Hengsten im Alter bis 24 Monate. Sollten
Sie in Ihrer Klinik/Praxis Kastrationen bei Hengsten dieser Altersgruppe durchführen, wären wir Ihnen sehr
dankbar, wenn wir die Hoden zur histologischen Untersuchung bekommen könnten. Die Hoden können
nach der Entnahme in formalinhaltiger Lösung gelagert und an uns geschickt werden. Wir senden Ihnen im
Vorfeld gerne geeignete Probengefäße sowie eine Einverständniserklärung für die Patientenbesitzer zu.
Falls Sie Proben haben, die für unsere Studie in Betracht kommen, melden Sie sich bitte unter
[email protected]. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Christiane Otzdorff
Hoden gesucht
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Mitarbeiter News
Pferde sind meine große Leidenschaft. Schon seit frühester Kindheit
habe ich viel Zeit mit Pferden und Ponys verbracht. Ich bin in München
geboren und aufgewachsen.
Im Winter 2001 habe ich erfolgreich meine Prüfung zum staatlich
geprüften Hufschmied absolviert. Im März 2002 machte ich mich dann
selbstständig als Hufschmied.
Seit Mitte 2018 bin ich als Tierpfleger und Hufschmied bei der Klinik für
Pferde der LMU in Teilzeit tätig.
Thomas Ziegler
Im März 2018 habe ich mein Tiermedizinstudium an der Ludwig-
Maximilians-Universität in München abgeschlossen. Nachdem ich
während des Studiums schon mehrere Jahre als Famulantin in der
Chirurgischen Abteilung der Klinik für Pferde der LMU tätig war, arbeite ich
seit dem 1. November als Intern in der Klinik für Pferde Innere Medizin
und Reproduktion. Im Rahmen der Dissertation beschäftige ich mich vor
dem Hintergrund der Equinen Rezidivierenden Uveitis mit der Biofilm-
Bildung von Leptospiren in vivo.
Pina Geißler
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Mitarbeiter News
Nach meiner Ausbildung zur Tiermedizinischen Fachangestellten arbeitete
ich u.a. in einer orthopädischen Klinik für Pferde und zuletzt in einer
Tierklinik in Luxembourg mit Schwerpunkt Reproduktion beim Schwein.
Während dieser Zeit machte ich eine Weiterbildung zur Klinik- &
Praxismanagerin und unterstütze seit September 2018 das Team der Klinik
für Pferde Innere & Reproduktion.
Ich habe mein Studium im Jahre 2017 an der Freien Universität Berlin
abgeschlossen und im gleichen Jahr meine Dissertation zum Thema
„Epidemiologische Aspekte der Equinen Herpes Myeloencephalopathie“
bei Herrn Prof. Göhring begonnen. Zunächst arbeitete ich neben meiner
Doktorarbeit in zwei Praxen (Kleintier und Pferd) und freue mich nun, das
Team der Uniklinik für Pferde als interne Doktorandin zu unterstützen.
Eva Klouth
Kerstin Umbach
Dieses Jahr müssen wir uns leider von unserer Kollegin Dr. Julia Wittschorek
verabschieden. Sie war die letzten Jahre im Bereich der Inneren Medizin des
Pferdes, mit dem Schwerpunkt Kardiologie, bei uns tätig. Im Rahmen ihrer
Arbeit an der Universität schreib sie ihre Dissertation zum Thema
„Echokardiographische Untersuchung zum Einfluss der Allgemeinanästhesie auf
die Myokardkontraktilität beim Pferd“. Außerdem absolvierte sie ein Residency-
Programm des European College of Equine Internal Medicine und erlangte 2018
den Titel Fachtierärztin für Innere Medizin des Pferdes. Wir möchten uns bei
Julia für die gemeinsamen Jahre und die gute Zusammenarbeit bedanken und
wünschen ihr alles Gute für ihren weiteren Berufs- und Lebensweg.
Dr. Julia Wittschorek
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http://www.pferd.vetmed.uni-muenchen.de/inneremedizin-reproduktion/index.html
Aktuelle Hinweise über Fortbildungsveranstaltungen, Veröffentlichungen sowie Informationen zu wichtigen Erkrankungen finden Sie auf unserer Homepage.
Das Team der Pferdeklinik der Ludwig-Maximilians-Universität München wünscht Ihnen einen guten Start in das neue Jahr 2019!
West Nil Virus ist in Deutschland angekommen. Mehr Informationendazu auf unserer Website!