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Herzlich willkommen beim CineLatino 2006 er Filmtitel von Sergio Bianchi Quanto vale ou é por quilo? (Wieviel kostet es?) bringt das CineLatino in diesem Jahr auf den Punkt: Der jahrzehntelange Kampf Lateinamerikas für seine Unabhängigkeit war nicht umsonst. Die letzten Wahl- ausgänge verdeutlichen die neu gewonnene politische Eigenständigkeit Lateinamerikas. Mit einer Auswahl von neuen Spielfilmen und beeindruckenden Dokumentarfilmen möchte CineLatino diesem Wandel Rechnung tragen. Die Auswahl der Filme zeugt von einer neuen Generation meist junger Regisseurinnen und Regisseure, die ihren Blick auf die Gegenwart richtet, historische Entwicklungen nicht ausblendet und zu einer Selbst- ständigkeit in Thematik und Bildästhetik gefunden hat. Mit dem Programmschwerpunkt Brasilien zeigen wir im Fußball-Jahr, dass das Land nicht nur auf dem Rasen eine der größten Nationen ist, sondern – neben Argentinien und Mexiko – auch eines der wichtigsten filmproduzierenden Länder. Die Themen der Filme sind ebenso vielfältig wie ihre Darstellungsweisen. Estamira, O prisoneiro da grade de ferro und Quanto vale ou é por quilo? zeigen auf eine offene und direkte Art die Margina- lisierten der Gesellschaft, die Verlierer der Modernisierung Brasiliens, das nach wie vor von tiefen sozialen Rissen durchzogen ist. Im Gegensatz dazu sehen wir in den Dokumen- tarfilmen 500 Almas und Aboio das ursprüngliche Brasilien, dessen Traditionen und Bräuche im Verborgenen bis heute weiterleben. So fügen sich die Eindrücke zu einem Gesamtbild zusammen, das ein differenziertes Bild Brasiliens zeichnet. An den Länderschwerpunkt Brasilen knüpft in Tübingen auch wieder eine Studium Generale Vorlesungsreihe der Universität Tübingen an mit dem Thema »Brasilien – Deutschland: Literarische und wissenschaftliche Beiträge zum gegenseitigen Bild«. Im Fokus Migration fügen wir in Zusammenarbeit mit mehreren Deutsch-Amerikani- schen Instituten vier Filme zu einem Reigen aus Immigration, Integration und Rückkehr zusammen. So zeigt beispielsweise How the García Girls spent their summer das Leben mexikanischer Einwanderer in den USA, die bereits in der dritten Generation im Ausland leben und sich eine neue Existenz aufgebaut haben. Während des Festivals wird die Gelegenheit sein, direkt mit den Gästen zu diskutieren. Neben dem brasilianischen Regisseur, Produzenten und Cutter Paulo Sacramento hat sich unter anderem der Altmeister des kubanischen Kinos Humberto Solás angekündigt, sowie Solveig Hoogesteijn, eine der wenigen Filmemacherinnen, die im lateinamerikanischen Kino schon lange aktiv sind. Eine bunte Vielfalt an weiteren Filmen ergänzt das Programm: Melancholisch schöne Spielfilme aus Argentinien, wie Como un avión estrellado, der von den Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens erzählt; der kubanische Film Barrio Cuba von Humberto Solás, der in Havanna Menschen auf der Suche nach ihrem Glück begleitet; La sombra del caminan- te, der einen menschlichen Blick auf die kolumbianische Gegenwart wirft ... sowie Filme aus Chile, Mexiko, Venezuela und Uruguay. Mit einem Dank an alle, die das CineLatino in diesem und den vergangenen Jahren unter- stützt haben, wünschen wir, dass die Filmauswahl gefällt und dass das lateinamerikani- sche Kino einmal mehr mit seinen überwältigenden Bildern und Geschichten der Men- schen zwischen Mexiko und Chile begeistert. D

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Page 1: Herzlich willkommen D - Französische · PDF fileSchnitt: Sergio Flamminio, Alex Zito Musik: Jackson Souvenirs, Mi pequeña muerte, Juan Stewart Darsteller: Ignacio Rogers, Santiago

Herzlich willkommen beim CineLatino 2006

er Filmtitel von Sergio Bianchi Quanto vale ou é por quilo? (Wieviel kostet es?) bringt das CineLatino in diesem Jahr auf den Punkt: Der jahrzehntelange Kampf Lateinamerikas für seine Unabhängigkeit war nicht umsonst. Die letzten Wahl-

ausgänge verdeutlichen die neu gewonnene politische Eigenständigkeit Lateinamerikas. Mit einer Auswahl von neuen Spielfilmen und beeindruckenden Dokumentarfilmen möchte CineLatino diesem Wandel Rechnung tragen. Die Auswahl der Filme zeugt von einer neuen Generation meist junger Regisseurinnen und Regisseure, die ihren Blick auf die Gegenwart richtet, historische Entwicklungen nicht ausblendet und zu einer Selbst-ständigkeit in Thematik und Bildästhetik gefunden hat.

Mit dem Programmschwerpunkt Brasilien zeigen wir im Fußball-Jahr, dass das Land nicht nur auf dem Rasen eine der größten Nationen ist, sondern – neben Argentinien und Mexiko – auch eines der wichtigsten filmproduzierenden Länder. Die Themen der Filme sind ebenso vielfältig wie ihre Darstellungsweisen. Estamira, O prisoneiro da grade de ferro und Quanto vale ou é por quilo? zeigen auf eine offene und direkte Art die Margina-lisierten der Gesellschaft, die Verlierer der Modernisierung Brasiliens, das nach wie vor von tiefen sozialen Rissen durchzogen ist. Im Gegensatz dazu sehen wir in den Dokumen-tarfilmen 500 Almas und Aboio das ursprüngliche Brasilien, dessen Traditionen und Bräuche im Verborgenen bis heute weiterleben. So fügen sich die Eindrücke zu einem Gesamtbild zusammen, das ein differenziertes Bild Brasiliens zeichnet. An den Länderschwerpunkt Brasilen knüpft in Tübingen auch wieder eine Studium Generale Vorlesungsreihe der Universität Tübingen an mit dem Thema »Brasilien – Deutschland: Literarische und wissenschaftliche Beiträge zum gegenseitigen Bild«.

Im Fokus Migration fügen wir in Zusammenarbeit mit mehreren Deutsch-Amerikani-schen Instituten vier Filme zu einem Reigen aus Immigration, Integration und Rückkehr zusammen. So zeigt beispielsweise How the García Girls spent their summer das Leben mexikanischer Einwanderer in den USA, die bereits in der dritten Generation im Ausland leben und sich eine neue Existenz aufgebaut haben.

Während des Festivals wird die Gelegenheit sein, direkt mit den Gästen zu diskutieren. Neben dem brasilianischen Regisseur, Produzenten und Cutter Paulo Sacramento hat sich unter anderem der Altmeister des kubanischen Kinos Humberto Solás angekündigt, sowie Solveig Hoogesteijn, eine der wenigen Filmemacherinnen, die im lateinamerikanischen Kino schon lange aktiv sind.

Eine bunte Vielfalt an weiteren Filmen ergänzt das Programm: Melancholisch schöne Spielfilme aus Argentinien, wie Como un avión estrellado, der von den Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens erzählt; der kubanische Film Barrio Cuba von Humberto Solás, der in Havanna Menschen auf der Suche nach ihrem Glück begleitet; La sombra del caminan-te, der einen menschlichen Blick auf die kolumbianische Gegenwart wirft ... sowie Filme aus Chile, Mexiko, Venezuela und Uruguay.Mit einem Dank an alle, die das CineLatino in diesem und den vergangenen Jahren unter-stützt haben, wünschen wir, dass die Filmauswahl gefällt und dass das lateinamerikani-sche Kino einmal mehr mit seinen überwältigenden Bildern und Geschichten der Men-schen zwischen Mexiko und Chile begeistert.

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Oberbürgermeisterin der Stadt Tübingen, Frau Brigitte Russ-Scherer; Stadt Stuttgart, Dr. Hans-Joachim Petersen; ZEB, Reinhard Hauff; Günter Bein; Prof. Dr. Wilfried Setzler; Ingrid Vogler; Medienabteilung der Universität Tübingen, Dr. Norbert Hofmann; EZEF, Bernd Wolpert, Trudie Joras; Kairos Filmverleih, Wilfried Arnold, Helge Schweckendiek; Arsenal Filmverleih, Stefan Paul, Egon Nieser, Rodi Gaumann, Harald Baur, Bernd Kuhn, Tommi Heerdt; Freunde der Deutschen Kinemathek, Berlin, Karl Winter; Neue Visionen, Torsten Frehse, Wulf Sörgel; E-M-S, Bernd Wollny; Central Film, Birgit Gamke; Centro Nacional Autó-nomo de Cinematografía (CNAC), Venezuela, Alizar Dahdah; Instituto Mexicano de Cinematografía (IMCINE), Mexico City, Susana López Aranda, Jorge Magaña; Centro de Capacita-ción Cinemato-gráfica (CCC), México DF, Adriana Castillo; Instituto Cubano del Arte e Industria Cinematográficos (ICAIC), María Padrón; Instituto Nacional de Cine y Artes Visuales (INCAA), Javier Capra; Zazen Pro-duções, Marcos Prado, Patricia Bon; Olhos de Cão, Paulo Sacramento; Grifa Mixer, Patricia, Isabelle; One Eyed Films, Betina Goldman, Joanna Cotes; SUR Films, Yvone Ruocco, Ina Álvarez, Guazú Media; Solveig Hoogesteijn, Macu Films C.a.; Carlos López, Latido Films; Jessy Vega Eslava, Promofilmfest; Margarita Seguy, f for film; Natha-lie Cabiron, Tresplanos Cine; Lucía Janto, Fine Pro-ductions; Meteor Films, Inc.; Kulturhaus Karlstor-bahnhof e.V.; Argentinien-Gruppe Rhein-Neckar e.V.; Studentenwerk Heidelberg; Omnibus Groß, Rottenburg; Gulde Druck GmbH Tübingen, Peter Gulde; Stuttgart, Miguel Jaraba, Wolfgang Trepte, Lizette Arbeláez

Vorstand des Filmtage Tübingen e.V.

Deutsch-Amerikanisches Institut Tübingen, Dr. Ute Bechdolf und Christiane PykaDeutsch-Amerikanisches Zentrum / James-F.-Byrnes-Institut e.V., StuttgartDeutsch-Amerikanisches Institut Heidelberg, Jakob J. KöllhoferCarl-Schurz-Haus, Deutsch Amerikanisches Insti-tut e.V., Freiburg, Prof. Dr. Eva ManskeU.S. Generalkonsulat/Amerika Haus, Frankfurt am Main, Kirsten Gerstner

Dachverband der Lateinamerikanischen Vereine, Stuttgart

Vorlesungsreihe »Brasilien – Deutschland: Literarische und wissenschaftliche Beiträge zum gegenseitigen Bild«: Baden-Württembergisches Brasilien-Zentrum (Universität Tübingen), Dr. Rainer Radtke; Prof. Dr. Karl-Josef Kuschel (Katho-lische Theologie und Institut für Ökumenische Forschung) und Prof. Dr. Frido Mann; Prof. Dr. Andreas Boeckh (Institut für Politikwissenschaft), Dr. Martina Neuburger und Martin Rempiss (Geo-graphisches Institut), Dr. Ute Hermanns, Berlin

Prof. Dr. Barbara Scholkmann – Prorektorin der Universität Tübingen Dr. Rainer Funke – Leiter des Dezernats »Akade-mische Dienstleistungen«Prof. Dr. Paulo Astor Soethe

Ezequiel Acuña, Claudio Assis, Mark Becker, Ricardo Benet, Marcelo Bertalmío, Sergio Bianchi, Álvaro Buela, Tommy Davis, Mauricio Dias, Ciro Guerra, Solveig Hoogesteijn, Antonio Isordia Llamazares, Gustavo Loza, Eduardo Mignogna, Lucia Murat, Joel Pizzini, Marcos Prado, Carlos Reygadas, Marília Rocha, Paulo Sacramento, Alicia Scherson, Humberto Solás, Marcos Strecker, Juan Villegas

Und den Filmvorführern der Kinos Arsenal und Museum in Tübingen sowie des Kommunalen Kinos Filmhaus Stuttgart, des Deutschen Film-museum Frankfurt a.M., des Karlstorkino Heidel-berg und des Kommunalen Kinos Freiburg

Kino Arsenal, Tübingen, Stefan Paul, Heinz Ley; Kino Museum, Tübingen, Volker Lamm; Kommu-nales Kino, Stuttgart, Thomas Roos; Deutsches Filmmuseum Frankfurt a.M., Natascha Gikas; Karlstorkino, Heidelberg, Michael Doh; Kommu-nales Kino Freiburg, Neriman Bayram

Danke!Für die Unterstützung des CineLatino 2006 danken wir

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Danke!Für die Unterstützung des CineLatino 2006 danken wir

Stadt TübingenKulturamt der Stadt TübingenMedienteam der Stadt StuttgartRegierungspräsidium TübingenEberhard-Karls Universität Tübingen

ABP/Evangelischer Entwicklungsdienst EED, Stuttgart

Argentinischer Generalkonsul Alberto Moschini, Argentinischer Stellvertretender Generalkonsul Alejandro Zothner Meyer, Brasilianischer Botschafter Renato Prado Guimarães, Chilenischer Generalkonsul Gérman Ibarra, Mexikanischer Generalkonsul Bernhard von Wobeser, Venezolanischer Generalkonsul César Méndez González

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Generalkonsulat von Argentinien, Frankfurt a.M.Generalkonsulat von Brasilien, Frankfurt a.M.Generalkonsulat der Republik Chile, Frankfurt a.M.Mexikanisches Generalkonsulat, Frankfurt a. MGeneralkonsulat von Venezuela, Frankfurt a.M.

IMPRESSUM

Veranstalter:Arbeitsgemeinschaft CINELATINOFILMTAGE TÜBINGEN e.V. und DEUTSCH-BRASILIANISCHE KULTURGESELLSCHAFT e.V. (SCBA) in Zusammenarbeit mit dem Club Voltaire e.V. Aktionszentrum Arme Welt e.V.,in Stuttgart mit dem Kommunalen Kino Stuttgart und Arbeitskreis der Lateinamerikanischen Vereine Baden Württemberg e.V.; in Frankfurt mit dem Deutschen Filmmuseum Frankfurt, in Heidelberg mit dem Karlstorkino und dem Medienforum und in Freiburg mit dem Kommunalen Kino Freiburg

Anschrift:CINELATINO c/o Filmtage Tübingen e.V.Hintere Grabenstr. 20D-72070 Tübingen

Tel: +49 – 7071 – 5696-0/-61/-57/-58 Fax: +49 – 7071 – 5696-96E-mail: [email protected]

www.filmtage-tuebingen.de/latino

Weitere Informationen unter:Deutsch-Brasilianische Kulturgesellschaft e.V. (SCBA)Lembergstr. 52D-72072 TübingenTel: +49 7071 760425Fax: +49 7071 770156

Künstlerische Leitung: Paulo Roberto de CarvalhoProgrammkoordination: Alba FominayaProgrammassistenz: Kristina Llobet Programmauswahl: Paulo Roberto de Carvalho, Alba Fominaya, Jörg Wenzel, Bernd Wolpert, Kristina LlobetFinanzen und Transport: Irene JungFilmtage Büro: Isolde Zeiler, Barbara MartinetzGästeservice: Moritz AckermannMarketing: Oliver Ielpo, Frank AllmendingerPresse- und Öffentlichkeitsarbeit: Karin Theresa Schaeffer, Carlos González Casares Praktikantin: Maria HaselKoordination mit den Städten: Irene Jung, Monika MichellFilmkopie-Betreuung: Patrick Klügel, Bernd KuhnKoordination »Studium Generale«: Alba FominayaOrganisation in Stuttgart: Thomas Roos, Dagmar Butterweck, Lizette Arbeláez, Wolfgang Trepte, Arbeitskreis der Lateinamerikanischen Vereine Baden- Württemberg e.V.Organisation in Frankfurt: Natascha GikasOrganisation in Freiburg: Neriman BayramOrganisation in Heidelberg: Michael DohOrganisation in Brasilien: Maria Luiza FontenelleOrganisation in Kolumbien: Diana Ceballos Gómez

Programmheft Redaktion: Trudie Joras, Alba FominayaKatalogtexte: Trudie Joras, Regina Frankenberger, Barbara Jaeger, Thilo Kuner, Maria Hasel, Arijana RozmanGestaltung Plakat und Programmheft: Uli GleisInternet-Gestaltung: Alexander Gonschior (www.agowebworks.de)EDV-Betreuung: Thomas MiethlingSchulvorstellungen: Claudia HaginFahrer: Stephan Schmid, Tobias SchmidtMitarbeit: Rosa María Estrada, Till Lederle, Alex Weißhappel, Katrin Graß, Maria Belén Portillo, Arijana Rozman, Elisabeth Joras, João das Neves Lima, Dagmar Janz

REGIERUNGS-PRÄSIDIUM TÜBINGEN

Landeshauptstadt StuttgartMedienteam

GARTSTU

Deutsch-Amerikanisches Institutwww.orestes-sol.com

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ARGENTINIEN

Vor einem Jahr sind Nicos Eltern bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen. Seitdem lebt der Teenager bei seinem älteren Bruder Fran, der eine Tierklinik betreibt. Die Ge-schwister haben kein inniges Verhältnis, jeder versucht auf seine Weise, ohne viele Worte über den Tod von Mutter und Vater hinwegzukommen. Die Brüder streiten sich häufig. Wenn Nico nicht gerade in der Tierklinik seines Bruders jobbt, verbringt er seine Freizeit zumeist mit seinem besten Freund Santi, der ihn jedoch immer wieder für seine Dieb-stähle als Komplizen missbraucht, was die Freundschaft der beiden auf eine harte Probe stellt. Die Sonne scheint wieder aufzugehen, als Nico sich in Luchi verliebt, deren krankes Kaninchen in der Tierklinik behandelt wird. Doch sein Traum vom gemeinsamen Glück zerplatzt wie eine Seifen-blase, als das Mädchen ihm eröffnet, dass sie die nächsten zwei Jahre mit einem Stipendium in der Schweiz verbringen wird ...

Regisseur Ezequiel Acuña legt mit Como un avión estrellado seinen zweiten Spielfilm vor, der wie schon sein erster Langfilm Nadar solo von dem bekannten argentinischen Regisseur Daniel Burman (El abrazo partido – Gewinner Silberner Bär, Berlinale 2004) produziert wurde. Die Nachwuchs-Schauspielerin Manuela Martelli glänzte bereits in Filmen wie Andrés Woods preisgekröntem Drama Machuca und Gonzalo Justinianos B-Happy (Auszeichnung als Beste Darstellerin beim Havanna Filmfestival 2003), der auch beim CineLatino 2004 gezeigt wurde.

TÜ: Mo, 08.05., 18:30 h, ArsenalS: Di, 09.05., 22:00 hHD: Do, 11.05., 21:30 hFR: So, 14.05., 19:30 hF: Sa, 06.05., 20:30 h

Ein Spielfilm von Ezequiel Acuña

Argentinien 2005, 80 Min., 35mm, Farbe, Originalfassung mit englischen Untertiteln

Regie: Ezequiel AcuñaDrehbuch: Ezequiel Acuña, Alberto Rojas ApelKamera: Martín MohadebSchnitt: Sergio Flamminio, Alex ZitoMusik: Jackson Souvenirs, Mi pequeña muerte, Juan StewartDarsteller: Ignacio Rogers, Santiago Pedrero, Manuela Martelli, Carlos Echevarría, Guillermo PfeningProduktion: BD Cine, Tresplanos CineVertrieb: Burman/Dubovsky Cine, Tel: +54 11 45 54 51 82 [email protected]

Como un avión estrelladoWie ein abgestürztes Flugzeug

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ARGENTINIEN El vientoDer Wind

TÜ: Fr, 05.05., 20:30 h, MuseumS: Fr, 12.05., 20:00 h

HD: Do, 04.05., 19.30 hFR: Di, 16.05., 21:30 h

F: So, 14.05., 20:30 h

Ein Spielfilm von Eduardo Mignogna

Argentinien 2005, 100 Min., 35mm, Farbe, Originalfassung

mit deutschen Untertiteln

Regie: Eduardo MignognaDrehbuch: Eduardo Mignogna

und Graciela MaglieKamera: Marcelo Camorino

Schnitt: Marcela SáenzMusik: Juan Ponce de LeonDarsteller: Federico Luppi,

Antonella Costa, Pablo Cedrón, Esteban Meloni, Mariana Brisky

Produktion: Retratos S.R.L., Tesela Producciones Cinemato-

gráficas, [email protected]:

Arsenal Filmverleih GmbH, Tel: +49-7071-92 96 0 [email protected]

Ema Osorio wird beerdigt. Sie war Tochter und Mutter, aber keine Ehefrau. Zurück bleiben Vater und Tochter, aber kein Ehemann. Das muss keine Schande sein, aber in dem länd-lich abgeschiedenen Punta Negra an der Südspitze Patago-niens ist es besser, wenn man für die Geburt weggeht und ansonsten eine möglichst akzeptable Erklärung für die außereheliche Schwangerschaft findet. Eine Erklärung, die gleichwohl Alina mit der Frage zurücklässt, wer sie eigent-lich ist, wer ihr Vater war und ob man ihr je die Wahrheit gesagt hat. Die Frage nach der Identität bricht für Alina wieder auf, als ihr Großvater Frank sie überraschend mit der Nachricht vom Tod ihrer Mutter Ema in Buenos Aires be-sucht. Frank ist der Schlüssel zur Wahrheit, doch Alina wehrt seine Versuche, eine Beziehung zu ihr aufzubauen mit einer Mauer aus Misstrauen, Trauer und Zweifeln ab. Zu sehr scheint die Vergangenheit das Leben zu bedrohen, das sie sich mühsam aufgebaut hat. Dennoch hinterlässt Franks Aufenthalt Spuren: neben Emas Schmuck und ihren Briefen die Möglichkeit, sich mit der Vergangenheit auszusöhnen.

Für El viento hat Regisseur Eduardo Mignona am längsten gebraucht: 64 Jahre. Ein Leben lang hat er sich mit der Idee getragen, einen Film über Identität, Schuld und Gerechtig-keit zu drehen. Eduardo Mignona arbeitet sowohl als Schrift-steller als auch als Filmemacher, für Sol de otoño gewann er auf vielen Festivals sowohl Kritikerrespekt als auch Preise.

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TÜ: Di, 09.05., 18:30 h, MuseumS: Sa, 06.05, 20:30 hF: Mo, 08.05., 18:00 h

Ein Spielfilm vonJuan Villegas

Argentinien 2005, 80 Min., 35mm, Farbe, Originalfassung mit englischen Untertiteln

Regie: Juan VillegasDrehbuch: Juan Villegas,basierend auf dem gleichnamigen Roman von Antonio Di BenedettoKamera: Paola RizziSchnitt: Martín MainoliMusik: Guillermo GuareschiDarsteller: Daniel Hendler, Leonora Balcarce, Camila Toker, Elvira Villarino, Eugenia Alonso, Laura Agorreca, Liliana Weimer, Mariel SánchezProduktion: Tresmilmundos, Tresplanos CineVertrieb: Tresplanos CineTel: +54 11 4774 5044 [email protected]

ARGENTINIENLos suicidasDie Selbstmörder

Der Journalist Daniel soll für seine Zeitung den vermeint-lichen Selbstmord eines Mannes aufklären. Dieser Auftrag reißt den Mittdreißiger aus seiner Alltagsroutine von Arbeit und Beziehung und den Tischgesprächen mit der Mutter in der gemeinsamen Wohnung. Sein Vater hatte Selbstmord begangen, als Daniel noch ein Kind war, und er war leider nicht das einzige Familienmitglied, das erfolgreich Suizid begangen hat. Je stärker Daniel sich in seine Recherchen ver-tieft, desto intensiver wird ihm seine emotionale Apathie bewusst und desto stärker fühlt er sich zu der Fotografin Marcela hingezogen, mit der er bei dieser Geschichte zusam-men arbeitet. Die beiden verlieben sich ineinander und ziehen zusammen. Doch nach einer Phase kurzen Glücks stellt sich heraus, dass auch Daniels neue Liebe eine verlorene Seele zu sein scheint, dem Tod näher als dem Leben ...

Juan Villegas wurde 1971 in Buenos Aires geboren und war vor seinen Regiearbeiten als Kamera- oder Regieassistent tätig, unter anderem bei Ariel Rotters Sólo por hoy (CineLatino 2001). Los suicidas ist sein zweiter Spielfilm. 2001 erlebte Villegas' erster Spielfilm Sábado seine Weltpremiere beim Filmfestival von Venedig und gewann Preise in Rotterdam, Sarajewo, Ljubljana. Der Regisseur schreibt als Filmkritiker für die Zeitschrift »El amante cine« und ist Mitbegründer der Produktionsfirma »Tresmilmundos Cine«. Aktuell entwickelt er sein neues Spielfilmprojekt Elenco.

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Werkschau PAULO SACRAMENTO

Paulo Sacramento studierte an der Kunst- und Medien-Fakultät der Universität São Paulo Regie. Mit einer Gruppe von Filmemachern schloss er sich 1992 zur unabhängigen Produktionsfirma Paraísos Artificiais zusammen. Wenige Jahre später gründete er seine eigene Produktionsfirma Olhos de Cão.

Paulo Sacramento ist ein Multitalent: Als Cutter gewann er einige Preise bei internationalen Festivals, als Produzent und Regisseur ist er seit mehr als einem Jahrzehnt erfolgreich tätig. Für seinen Film O prisioneiro da grade de ferro schrieb er das Drehbuch, war aber auch gleichzeitig Produzent, Regis-seur und Cutter. Der Film bietet neben einem tiefreichenden Einblick in die brasilianische Lebenswelt hinter Gittern auch formal gesehen ein Aufbrechen der Trennung zwischen Dokumentierten und Dokumentarfilmer. So brachte Paulo Sacramento den Sträflingen in einem 7-monatigen Projekt den Umgang mit der Kamera bei, damit sie selbst ihren Alltag im Gefängnis darstellen konnten.Paulo Sacramento ist ein wichtiger Vertreter des unabhängi-gen Filmschaffens Brasiliens. Er hat eine eigene Sprache entwickelt und ist kompromisslos in seiner Wahrnehmung der Realität und ihrer Darstellung.Zur Zeit arbeitet er am Schnitt von Quêro von Carlos Cortez und bereitet die Produktion des neuen Films von José Mojica Marins vor, der unter dem Namen Zé do Caixão als wichtiger Vertreter des Cinema Underground im Brasilien der 60er und 70er Jahre bekannt wurde.

FilmografiePaulo Sacramento

1992 Ave

Kurzfilm (Regie)

1994 Juvenília

Kurzfilm (Regie), mehrere Auszeichnungen auf

Internationalen Festivals

1994A causa secreta

von Sergio Bianchi, Spielfilm(Regieassistenz und Produktion)

1999 Cronicamente inviável

von Sergio Bianchi, Spielfilm (Schnitt)

2000 Tônica dominante

von Lina Chamie, Spielfilm (Schnitt)

2002 Amarelo Manga

von Cláudio Assis, Spielfilm (Produktion; Schnitt,

Preis als bester Cutter auf dem Festival de Brasília)

2004 O prisioneiro da grade de ferroDokumentarfilm (Regie, Dreh-

buch und Schnitt)

2005 Quanto vale ou é por quilo?

von Sergio Bianchi, Spielfilm (Schnitt)

2006 Quêro

von Carlos Cortez, Spielfilm (Schnitt, derzeit

in Postproduktion)

BRASILIEN

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BRASILIENO prisioneiro da grade de ferroDer Gefangene der eisernen Gitter

Das Carandiru Gefängnis in São Paulo ist mit 7.500 Insassen das größte Gefängnis Lateinamerikas. O Prisioneiro da grade de ferro gibt einen Einblick in den harten Alltag der Häft-linge. Das Besondere an dieser Dokumentation ist, dass die Gefangenen im Rahmen von Video-Kursen an der Kamera ausgebildet wurden und selbst ihren Alltag gefilmt haben. Auf diese Weise kamen über 170 Stunden Material zusam-men, die Drehzeit betrug sieben Monate. Exemplarisch werden 14 Männer näher vorgestellt, die für die Aufnahmen verantwortlich zeichnen. Unter ihnen sind zum Beispiel der 30-jährige Reginaldo Peres, genannt Beá, ein leidenschaft-licher Boxer und Hip Hop Musiker oder der 43-jährige Jonas Freitas Cruz, der bereits zum dritten Mal inhaftiert ist und als Krankenpfleger versucht, seinen Mitgefangenen bei ihren gesundheitlichen Problemen zu helfen.

Paulo Sacramento über O prisioneiro da grade de ferro: »Unser Film versucht die traditionelle Interviewer-Inter-viewter-Beziehung aufzuheben, in der ersterer komplett ver-antwortlich ist für die Konstruktion des Films. Während der Dreharbeiten fand ein ständiger Austausch zwischen unserer Crew und den Inhaftierten statt. (...) Wir konnten uns schließ-lich ohne Begleitung durch das Gefängnis bewegen und ohne Restriktionen den Alltag der Insassen filmen.«

TÜ: Mo, 08.05., 20:00 h, MuseumS: Sa, 06.05., 18:00 hHD: So, 07.05., 19:30 hFR: Sa, 13.05., 19:30 hF: Di, 09.05., 20:30 h

Ein Dokumentarfilm von Paulo Sacramento

Brasilien 2004, 123 Min., 35mm, Farbe, Originalfassung mit englischen Untertiteln

Regie & Buch: Paulo SacramentoKamera: Aloysio RaulinoSchnitt: Idê Lacreta, Paulo SacramentoProduktion: Olhos de Cão Produções Cinematográficas, +55 11 3032-8012, [email protected]: One Eyed FilmsTel: +44 208 740 1491 [email protected]

Werkschau PAULO SACRAMENTO

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BRASILIEN Amarelo MangaMango Gelb

TÜ: Mi, 10.05., 20:30 h, ArsenalS: Mo, 08.05., 22:30 h

HD: So, 07.05., 21:30 hF: Fr, 05.05., 22:30 h

Ein Spielfilm von Cláudio Assis

Brasilien 2002, 101 Min., 35 mm, Farbe, Originalfassung mit

deutschen Untertiteln

Regie: Cláudio AssisDrehbuch: Hilton Lacerda

Schnitt: Paulo SacramentoKamera: Hilton Lacerda

Musik: Jorge Du Peixe, Lúcio MaiaDarsteller: Matheus Nachtegaele, Jonas Bloch, Dira Paes, Chico Diaz,

Leona Cavalli, Conceição Camarotti, Cosme Soares, Everaldo Pontes,

Magsale Alves, Jones MeloProduktion: Olhos de Cão Produções

Verleih: Freunde der Deutschen Kine-

mathek e.V., Tel: +49-30-26 95 51 50, [email protected]

Amarelo Manga ist ein Streifzug durch das pralle Alltags-leben in der brasilianischen Küstenstadt Recife. In diversen Erzählsträngen wird das Schicksal mehrerer Hauptdarsteller miteinander verwoben. Im Zentrum stehen der Metzger Wellington und die junge Kika, frommes Mitglied einer evangelikalen Gemeinde. Um sie herum gruppiert sich eine bunte Schar einfacher Leute, die ihrer Arbeit nachgehen, in der Kneipe abhängen oder ihren heimlichen Leidenschaften frönen. Das Panorama entfaltet sich vom schwulen und intri-ganten Hotelangestellten über den betrogenen Betrüger bis zur wehmütig in Erinnerungen schwelgenden Matrone.

Regisseur Cláudio Assis wurde in Caruaru (Pernambuco) geboren. Amarelo Manga ist sein erster Spielfilm, nachdem er bereits mehrere Kurzfilme gedreht hatte (Henrique (1987), Soneto do Desmantelo Blue (1993), Via Brasil (1997), Texas Hotel (1999)). Mit diesem Film inszenierte er einen munteren Reigen, angesiedelt in der pittoresken Kulisse einer bröckelnden Altstadt. Sein pralles Sittengemälde erhielt auf der Berlinale 2003 den Preis des Internationalen Forums.

Werkschau PAULO SACRAMENTO

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Quanto vale ou é por quilo? Wieviel kostet es?

BRASILIEN

Die Sklaverei wurde in Brasilien im Jahr 1888 endgültig ab-geschafft – oder etwa doch nicht? Den unheimlichen Konti-nuitäten der brasilianischen Gesellschaft ist der Film Quanto vale? auf der Spur. Auf geschickte Weise kontrastiert er historische mit gegenwärtigen Episoden, wobei die Schau-spieler jeweils identisch sind. So mutieren der Sklavenjäger Candinho und die entlaufene Sklavin Arminda zum Auf-tragskiller und zur politischen Aktivistin – ihr Schicksal je-doch bleibt das gleiche.Die Vorlage für den Film lieferte der Roman »Pai contra Mãe« von Machado de Assis, der im Nationalarchiv von Rio de Janeiro recherchierte. Dabei entdeckte er die frappierenden Ähnlichkeiten der feudalen Sklaverei mit den modernen Machenschaften von Wohltätigkeitsorganisationen. Unter dem Deckmantel des sozialen Engagements bedienen sich diese bei den 100 Mio. $ großen Budgets der Spendengelder. Nicht mehr nur durch brutale Gewalt, sondern zuallererst mit Hilfe geschickter Manipulation beuten sie die Unter-privilegierten genauso aus wie vor 150 Jahren. Was also ist ein Menschenleben wert? Damals so wenig – oder so viel – wie heute.

Die Filmwelt wurde 1982 mit dem dokumentarischen Kurz-film Mato eles? (Soll ich sie umbringen?) auf den eigenen und atypischen Sérgio Bianchi aufmerksam. Er gilt als polemi-scher Regisseur, der beißend, aber intelligent die brasilia-nische Gesellschaft kritisiert. Bianchi zeigt auf der Leinwand seine Verzweiflung an dem Land, das oberflächlich gesehen fröhlich und demokratisch, aber in Wirklichkeit voller Vor-urteile und elitär ist. Zu seinen herausragenden Filmen ge-hören außerdem Romance (1988) und Cronicamente inviá-vel von 2000.

TÜ: Sa, 06.05., 20:30 h, ArsenalS: Fr, 05.05., 20:00 hHD: Mo, 08.05., 19:30 hFR: Fr, 12.05., 19:30 hF: Mi, 10.05., 18:00 h

Ein Spielfilm von Sérgio Bianchi

Brasilien 2005, 110 min., 35 mm, Farbe, Originalfassung mit englischen Untertiteln

Regie: Sérgio BianchiDrehbuch: Sérgio Bianchi Schnitt: Paulo SacramentoKamera: Marcelo CorpanniDarsteller: Silvio Guindane, Claudia Mello, Herson Capri, Caco Ciocler, Leona Cavalli, Lázaro Ramos, Ana Lúcia Torres, Ana CarbattiProduktion: Agravo Produções Cinematograficas S/C/ Paulo GalvãoVerleih: One eyed filmsTel: +44 20 87 401 491 [email protected]

Werkschau PAULO SACRAMENTO

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BRASILIENJulia MannJulia Mann

Eine eindrückliche Dokumentation, die auf einfühlsame Weise das Leben und die Entwicklung von Julia Mann, der Mutter von Heinrich und Thomas Mann, erzählt. 1857, im Alter von sechs Jahren, wird die in Paraty, im Staat Rio de Janeiro, geborene Julia Mann zur Halbwaisin. Schon bald nach dem Tod ihrer Mutter bringt Julias Vater seine vier Kinder nach Lübeck und kehrt mit der Amme Anna nach Paraty zurück. Julia wird das Einzige entrissen, was ihr im kalten Norden Deutschlands die Wärme ihrer Kindheits-erinnerungen aufrechterhalten und Trost und Kraft schen-ken könnte. Letztlich wird Julia vollkommen entwurzelt und alleine in einer Welt zurückgelassen, an die sie sich für den Rest ihres Lebens nicht gewöhnen können wird. Ihr Schicksal und ihr späteres Leben nehmen großen Einfluss auf das Leben ihrer Kinder und vor allem auf die Literatur ihrer Söhne Heinrich und Thomas Mann, die den Schmerz und die Sehnsucht – saudades – ihrer Mutter in ihren Werken ver-arbeitet und verewigt haben. Von Ursprung und Heimat ist die Rede, und wie deren Definition und Erfahrung unser Leben nicht nur prägen, sondern auch bestimmen kann.

Marcos Strecker Gomes wurde 1962 in São Paulo geboren, ist Journalist und studierte außerdem Regie und Physik an der Universität von São Paulo. Er schrieb mehrere Bücher; Julia Mann ist sein erster Film.

TÜ: Mi, 10.05., 18:30 h, ArsenalS: So, 07.05., 18:00 hHD: Sa, 06.05., 17:30 hF: Fr, 12.05., 17:00 h

Ein Dokumentarfilm von Marcos Strecker Gomes

Brasilien 2005, 55 Min., BetaSP, Farbe, Originalfassung mit englischen Untertiteln

Regie: Marcos Strecker GomesDrehbuch: João Silvério TrevisanKamera: Maurício Dias,Luis Eduardo CalinSchnitt: Renata Terra,Vilma Oliveira da Silva, Agilson de Souza da PaixãoMusik: Alexandre GuerraDarsteller: Maria Luiza L. de Souza, Vilma Oliveira da Silva Produktion: Grifa MixerVertrieb: Grifa MixerTel: +55 11 3046 80 44 [email protected]

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500 almas500 Seelen

Die Guató sind ein indigenes Volk, das in den Pantanal- Sümpfen der südlichen Mato-Grosso-Region Brasiliens lebt, verstreut auf verschiedene Ortschaften an der Grenze zu Bolivien, wo ihr Ursprungsgebiet liegt. Galten die Guató in den sechziger Jahren als ausgestorben, wird diese ethnische Gruppe heute auf 500 Seelen geschätzt. Der Film zeigt: Die »Totgesagten« sind heute noch sehr lebendig. Der Zuschauer erlebt die Guató als naturverbundene, handwerklich ge-schickte, ernste und zugleich lustige Menschen, die dieselbe konzentrierte Ruhe ausstrahlen wie der langsame Wasser-strom, an und von dem sie leben. Ihre Sprache ist metapho-risch und verwoben mit dem natürlichen Umfeld der Insel, von der sie stammen und auf die viele gerne zurückkehren würden. Forschungsergebnisse und Aussagen über die Guató aus dem Munde von – fiktiven – Richtern, Ethnologen, Süd-amerikanisten etc. werden der Lebenswirklichkeit einzelner Mitglieder der Gruppe und ihren eigenen Äußerungen wir-kungsvoll gegenübergestellt. Vergessen und Vergessen wer-den ist das reale und poetische Thema des Films. Ein ruhiger, fließender Film, für den der Regisseur einige nationale Filmpreise gewonnen hat – eine gelungene Mischung aus vorwiegend dokumentarischen Anteilen, z.T.

mit Verfremdungseffekten und nachgestellten Szenen. Im Vordergrund steht die Ethnopoesie, nicht die

Fakten.

Joel Pizzini macht seit 1988 Filme, meist Kurzfilme und TV-Produktionen, von

denen bspw. Enigma de um dia von 1996 als offizieller Vertreter

Brasiliens auf Festivals in Venedig und Paris gezeigt

wurde. Poesie, Musik, Kunst und Sprachen sind seine thematische Inspiration. 500 almas erhielt den Preis als bester Dokumentarfilm

beim Festival Mar del Plata 2006.

TÜ: So, 07.05., 18:30 h, ArsenalS: Fr, 12.05., 18:00 h

HD: Sa, 13.05., 17:30 hF: Sa, 06.05., 18:00 h

Eine Dokumentarcollage von Joel Pizzini

Brasilien 2004, 109 Min., 35 mm, Farbe, Originalfassung mit

englischen Untertiteln

Regie: Joel PizziniDrehbuch: Joel Pizzini

Kamera: Mario CarneiroSchnitt: Idê Lacreta

Musik: Livio TragtenbergDarsteller: Paulo José, Matheus

Nachtergaele, Stefania Lars und zahlreiche Guatós

Produktion: Grifa MixerVertrieb:

Grifa Mixer, Tel: +55 11 3046 8044

[email protected]

BRASILIEN

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AboioViehsänger

In der brasilianischen Prärie, dem Sertão, bewahren die Cow-boys ihre uralte Tradition: Sie kommunizieren mit ihrem Vieh in einer Art Sprechgesang, der 'aboio' genannt wird. Sie dichten mit großer Leidenschaft und Stolz über und für ihre Kühe und ihr Leben als Kuhhirten. Ihre Lieder sind laut-malerisch. Ihre Art zu singen führen sie auf die muslimisch-maurische Kultur der iberischen Halbinsel zurück, die sich in der brasilianischen Steppe dann weiterentwickelte. Die gnadenlos harte Wirklichkeit der Kuhhirten hat keinerlei Ähnlichkeiten mit einem verklärten Marlboro Country. Diese Härte hat sich in die Gesichter eingegraben, gleich-zeitig sind die Männer voller Humor. Die Symbiose zwischen Mensch und Tier zeigt die Filmemacherin auf teils unge-wöhnliche, befremdliche und zugleich anrührende Weise.

In Aboio beweist Marília Rocha einen sehr präzisen Blick und präsentiert ungewöhnliche und innovative Perspektiven auf das Leben der Cowboys. Sie verwendet dazu teils Ver-fremdungseffekte und bringt so die poetische Seite des Films verstärkt zum Vorschein. Ein spannender Dokumentarfilm, der immer wieder über-rascht. Einige Szenen werden in schwarz-weiß gezeigt und ersetzen so auf künstlerische Weise sicher nicht vorhande-nes Filmmaterial aus der Zeit, als die Weiden keine Zäune hatten. Aboio hat im Jahr seines Erscheinens bereits zwei Preise gewonnen: beim International Documentary Film Festival »It's all true« und den Quanta Award. Marília Rocha hat Kommunikationswissenschaften studiert und schreibt derzeit ihre Dissertation über Filmessays. Sie macht seit 2000 Filme, vorwiegend sind es experimentelle Filme und Kurzfilme. Aboio ist ihr erster abendfüllender Dokumentar-film.

TÜ: Fr, 05.05., 18:30 h, ArsenalFR: Do, 11.05., 19:30 hF: Sa, 13.05., 18:00 h

Ein Dokumentarfilm von Marília Rocha

Brasilien 2005, 73 Min., 35 mm, Farbe, Originalfassung mit englischen Untertiteln

Regie: Marília RochaDrehbuch: Clarissa Campolina und Marília RochaKamera: Leandro HBL und Marília RochaSchnitt: Clarissa CampolinaMusik: Cordel do Fofo Encantado, Naná Vasconcelos und O Grivo Produktion: Teia Helvécio Marins und Marília RochaVertrieb: Helvécio MarinsTel: +55 31 3332 2074 [email protected] [email protected]

BRASILIEN

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BRASILIEN

Um auf den Spuren ihres Urururgroßvaters zu wandeln, legt die Malerin Adriana Florence mehr als 6.000 km von São Paulo ins Amazonasbecken und außerdem noch einen Abstecher ins russische St. Petersburg zurück. Während sich ihr Vorfahre Hercules Florence als Zeichner der von Zar Alexander I. finanzierten Expedition Langsdorff 1828 auf eine 24-monatige Reise ins ungewisse brasilianische Landesinnere aufmachte, ist 176 Jahre später seine vielfache Enkelin ausgerüstet mit Satellitentelefon, exakten Karten, Tagebuchaufzeichnungen – und Pinsel und Skizzenblock. Begleitet wird sie von einem 11-köpfigen Team, drei Schnell-booten und beizeiten gar einer Kamera im Hubschrauber. Wenn sich auch sonst die Vergleiche nicht unmittelbar auf-drängen, eindrücklich sind indes die Gegenüberstellungen der Skizzen von Hercules und Adriana: Landschaften und Menschen machen eine Zeitreise und bleiben doch gleich.

Maurício Dias hat bislang mehr als 30 Filme mehrheitlich für Discovery, Animal Planet, National Geographic und France 3 gedreht. Außerdem arbeitet er als Produzent, z.B. für 500 almas, ebenfalls im Programm des CineLatino 2006 (siehe S. 14). No caminho da expedição Langsdorff ist im Rahmen der 500-Jahres-Feiern für Brasilien entstanden.

No caminho da expedição LangsdorffAuf den Spuren der Langsdorff Expedition

TÜ: So, 07.05., 17:00 h, ArsenalS: Sa, 06.05., 18:00 h

Ein Dokumentarfilm von Maurício Dias

Brasilien 2000, 48 Min., BetaSP,

Farbe, Originalfassung mit englischen Untertiteln

Regie: Maurício DiasDrehbuch: Steve BowlesKamera: Hélcio Alemão

NagamineSchnitt: Daniel Augusto,

Wagner Morales, Maurício DiasMusik: Caito MarcondesProduktion: Grifa Mixer

Vertrieb: Grifa Mixer

Tel: +55 11 3046 80 44 [email protected]

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BRASILIEN

TÜ: Do, 04.05., 20:30 h, ArsenalTÜ: Di, 09.05., 22:30 h, MuseumS: So, 14.05., 18:00 hFR: Di, 16.05., 19:30 hF: Do, 11.05., 18:00 h

Ein Dokumentarfilm von Marcos Prado

Brasilien 2004, 121 Min., 35mm s/w und Farbe, Originalfassung mit englischen Untertiteln

Regie: Marcos PradoDrehbuch: Marcos PradoKamera: Marcos PradoSchnitt: TucoMusik: Décio RochaDarsteller: EstamiraProduktion: Zazen Produções, Marcos Prado und José PadilhaVertrieb: Zazen ProduçõesTel: +55 21 2535-5407 [email protected]

EstamiraEstamira

Estamira arbeitet seit 20 Jahren auf der Müllkippe »Jardim Gramacho« bei Rio de Janeiro. Wenn ihre Schizophrenie die Oberhand gewinnt, ist sie voller schwer zu durchdringenden Weisheiten, spricht von Astral-Körpern und dem »umgekehrt Weisen« oder ihrem unsichtbaren Kind, hat aber auch faszi-nierende Ideen vom Zustand der Welt und der bösen Rolle, die Gott darin spielt. In den Momenten voller Klarheit erzählt sie aus ihrer Vergangenheit, die glücklich anfing, doch durch tragische und traumatische Ereignisse eine Kehrtwende nahm. Ihre Kinder und Enkel können sie nicht davon abhal-ten, immer wieder zur Müllkippe zurückzukehren – bei den Außenseitern und dem untersten Rand der brasilianischen Gesellschaft scheint sie sich wohler zu fühlen. Auch die Fami-lie schwankt zwischen liebevoller Zuneigung und Abwehr. Marcos Prado begleitete Estamira in diesem fordernden Dokumentarfilm seit 2000, dem Jahr, in dem sie ihre Behand-lung in einer psychiatrischen Klinik aufnahm.

Hinter Estamira stehen die Leute, die auch Onibus 174 produziert haben, ein Dokumentarfilm, der international aufhorchen ließ und beim CineLatino 2004 lief. Marcos Prado produzierte sowohl Onibus 174 als auch Os Carvoeiros (1999), zwei berühmte brasilianische Dokumentarfilme. Estamira markiert sein Debüt als Regisseur und wurde als Bester Film beim Internationalen Dokumentarfilmfest von Marseille 2005 ausgezeichnet.

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BRASILIEN

In Kindertagen scheint die Freundschaft zwischen dem weißen Bürgersohn Miguel und dem schwarzen Slumjungen Jorge im Rio der 50er Jahre noch ungetrübt: Musik schweißt ihre Familien zusammen, das Slum beansprucht noch nicht seine Rechte. Sie treffen sich als junge Männer im berüchtig-ten Knast »Ilha Grande« wieder: Miguel als »politischer Ge-fangener« im Widerstand gegen die Militärdiktatur, Jorge als »Krimineller«. Der Konflikt zwischen den »Politischen« und »Kriminellen« spitzt sich zu, weil die Spielregeln der vor-wiegend weißen Linken und der meist schwarzen Gefange-nen aus dem Umfeld des Drogenhandels so unterschiedlich sind – wie deren Lebensbedingungen außerhalb der Mauern eben auch. Jorge wird Anführer des »Comando Vermelho«, das später den nationalen Drogenhandel dominiert. Als reife Männer führt die Realität Miguel und Jorge nochmals zusam-men: noch ungleicher als jemals zuvor. Und der Teufelskreis von Ungleichheit und Macht wiederholt sich in ihren Kin-dern. Miguel und Jorge sind Archetypen der brasilianischen Gesellschaft, die eine Freund- oder gar Bruderschaft verhin-dert. Ein Drama, das die drei Zeitebenen als Puzzle darstellt. Der Einfluss Paulo Lins', der die Romanvorlage zum weltweit umjubelten Kino-Film City of God geschrieben hat, ist un-verkennbar. Lucia Murat drosselt das Tempo und lenkt den Blick von der Gewalt per se auf deren Ursachen.

Lucia Murat begann ihre Laufbahn als Journalistin für Zei-tung und Fernsehen, bevor sie Spielfilme produzierte. Wäh-rend der Militärdiktatur in den 1970ern war sie im Wider-stand, wurde festgenommen und gefoltert. Dies und ihr Ge-fängnisaufenthalt haben sie wachsam für die Auswirkungen von Gewalt und Ungerechtigkeit gemacht. Quase dois irmãos gewann den Publikums- und Beste-Regie-Preis beim Festival Mar del Plata. Auf ihren ersten Film Que bom te ver viva (1989) folgten Olwaldianas (1992), Doces poderes (1997) und Brava gente brasileira (2000).

Quase dois irmãosFast wie Brüder

TÜ: Di, 09.05., 20:30 h, ArsenalTÜ: Mi, 10.05., 22:30 h, Museum

S: Do, 11.05., 20:00 hHD: So, 14.05., 19:30 hFR: Mi, 17.05., 21:30 h

F: Sa, 13.05., 20:30 h

Ein Spielfilm von Lucia Murat

Brasilien, 2004, 102 Min., 35 mm, Farbe, Originalfassung mit

englischen Untertiteln

Regie: Lucia MuratDrehbuch: Lucia Murat

und Paulo LinsKamera: Jacob Solitrenick

Schnitt: Mair TavaresMusik: Naná Vasconcelos

Darsteller: Caco Ciocler, Flavio Bauráqui, Werner Schüneman,

Antônio Pompeo, María Flor, Renato de Souza, Fernando Alves

Pinto, Babu Santana, Marieta Severo, Luis Melodia

Produktion: Taiga FilmsVertrieb:

One eyed filmsTel: +44 20 87 401 491

[email protected]

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Die junge Krankenpflegerin Cristina indigener Herkunft läuft gerne durch die Straßen und über die Grünflächen Santiagos. Eigentlich an sich schon ungewöhnlich, aber als sie in einer weggeworfenen Aktentasche überdimensionierte Kopfhörer findet, tut sie das auch noch mit diesen Kopfhörern und perfektioniert damit das Bild einer Außerirdischen. Auch der 33-jährige Architekt Tristán schwebt zwischen zwei Welten. Eigentlich ist er der Besitzer sowohl der Aktentasche als auch der Kopfhörer. Momentan ist er arbeitslos, da die Arbeiter auf seiner Baustelle streiken, seine Freundin Irene hat ihm den Laufpass gegeben, und er muss zurück in das Kinderzimmer der mondänen Villa seiner blinden Mutter, die wiederum derzeit mit einem Magier in seinem Alter zusammen ist. Die beiden beginnen einander zu umkreisen, teils wissentlich zu verfolgen, teils unbewusst voranzugehen auf der diffusen Suche nach dem Anderen, dem Sinn, der Liebe und einer Aufgabe. Dabei werden ein tauber Ungar, ein Schmetterling, der fünfte Sinn und ein Gärtner eine nicht unwesentliche Rolle spielen.

Dieser perfekt durchkomponierte, stets überraschende Film ist das Resultat eines Filmstudiums an der Escuela de Cine de Cuba, EICTV, das die 1974 geborene Alicia Scherson mit einem Fulbright Stipendium an der Universität von Chicago fortsetzte. Play wurde vom Hubert Bals Fund unterstützt, gewann diverse Preise und das Lob vieler Kritiker.

TÜ: So, 07.05., 20:30 h, ArsenalTÜ: Mo, 08.05., 22:30 h, Arsenal

S: Di, 09.05., 20:00 hFR: Mo, 15.05., 19:30 h

F: Fr, 12.05., 22:30 h

Ein Spielfilm von Alicia Scherson

Chile 2005, 105 Min., 35mm, Farbe, Originalfassung mit

englischen Untertiteln

Regie: Alicia SchersonDrehbuch: Alicia Scherson

Kamera: Ricardo de AngelisSchnitt: Soledad Salfate

Musik: Joseph Costa, Marc HellnerDarsteller: Viviana Herrera,

Andrés Ulloa, Aline Kuppenhein, Coca Guazzini, Jorge Alis

Produktion: ParoxVertrieb:

Kairos FilmverleihTel: +49-2541 87703 [email protected]

PlayPlay

CHILE

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La sombra del caminanteDer Schatten des Wanderers

Wer ist dieser Mann, der mit einem Stuhl auf dem Rücken, einem Regenschirm in der Hand und einer Sonnenbrille durch die Straßen Bogotás wandert? Mañe versucht dies mit allen Mitteln herauszufinden, schließlich ist der Mann mit dem Stuhl der einzige Mensch, der ihm hilft. Denn Mañe hat ein Holzbein, und die Menschen aus seinem Viertel verspot-ten ihn, weil er keine Arbeit findet und in ihren Augen nutz-los ist. Doch auch Mañe kann dem geheimnisvollen Mann helfen und zwischen den beiden entwickelt sich langsam eine Freundschaft, die beiden das Leben erleichtert. Jedoch überschattet die Vergangenheit des Wanderers, die Teil der gewalttätigen Geschichte Kolumbiens ist, ihre Freundschaft.

Ciro Guerra zeigt die Geschichte Kolumbiens aus einer einzigartig menschlichen Perspektive. So hat La sombra del caminante auf Festivals in der ganzen Welt Preise gewonnen, u.a. in San Sebastián, Toulouse, Mar del Plata, Triest und Warschau. »Es ist ein kolumbianischer Film, und wenn man ihn am anderen Ende der Erde zeigt und alle ihn verstehen, finde ich das fantastisch – das Kino vereint die Welt wirk-lich.« Ciro Guerra, 1981 in Río de Oro (Kolumbien) geboren, studier-te Kino- und Fernsehwissenschaften an der Universidad Nacional de Colombia. Der junge Regisseur hat bereits zwei Kurzfilme, Silencio (1998) und Alma (2000), gedreht, den animierten Kurzfilm Intento (2001) sowie den Dokumentar-film Documental siniestro: Jairo Pinilla, cineasta colombiano (1999). La sombra del caminante ist sein erster Spielfilm, den er mit einem sehr niedrigen Budget gedreht hat.

TÜ: Di, 09.05., 22:30 h, ArsenalS: Do, 11.05., 20:00 hHD: Fr, 12.05., 19:30 hFR: So, 14.05., 21:30 hF: Sa, 13.05., 22:30 h

Ein Spielfilm von Ciro Guerra

Kolumbien 2004, 91 min., BetaSP, s/w, Original mit englischen Untertiteln

Regie: Ciro GuerraDrehbuch: Ciro GuerraKamera: Emanuel RojasSchnitt: Ricardo Cortes, Ivan WildTon: César RojasMusik: Richard CórdobaDarsteller: César Badillo, Ignacio Prieto, Inés Prieto Saravia, Lowin AllendeProduktion: Ciudad Luna Producciones, Túcan Producciones CinematográficasVertrieb: Tucan Producciones Cinematográficas Ltda.Tel: +57-1 3127379 [email protected]

KOLUMBIEN

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Barrio CubaDas Viertel Kuba

In den 90er Jahren schrieb Humberto Solás einige Kurzge-schichten, gute 10 Jahre später bilden diese Geschichten das Gerüst von Barrio Cuba, der ursprünglich Gente de pueblo (Die Leute aus dem Viertel) heißen sollte. Ganz nah am Alltag der Kubaner, aber weit entfernt von Bildern à la Buena Vista, erzählt Solás von Menschen in Havanna. Magalis, Ignacio, Vivian, Miguelito und Santo sind einige der Personen, die das »Stadtviertel Kuba« bewohnen und auf der Suche nach ihrem Stück vom Glück sind. Menschen, die das Leben aufsaugen, sich gegen ein unsicheres Schicksal auflehnen und sich immer wieder aufs Neue darauf einlassen, einen Ausweg zu finden. Die Realität kann manchmal hart sein, aber sie ver-lieren nie ihre Hoffnung auf eine bessere Zukunft, oder dass die Liebe wieder zu ihnen findet. Vivian und El Chino wün-schen sich ein Kind. Santo hat seine Frau verloren. Der alte Ignacio sehnt sich nach Liebe, und mittendrin ist die junge und hübsche Magalis, die immer wieder die Liebe verliert.

Humberto Solás gehört zu den emblematischen Figuren des lateinamerikanischen Kinos und gilt als Begründer des Neuen lateinamerikanischen Kinos der 60er Jahre. Aus die-ser Zeit stammt Lucía, der zu den 10 wichtigsten Filmen der sog. Dritten Welt gezählt wird. 2001 drehte er – zum ersten Mal mit digitaler Kamera – Miel para Oshún, in dem er sich für die Einheit aller Kubaner einsetzte.

TÜ: Di, 09.05., 20:00 h, MuseumS: Mi, 10.05., 20:00 hHD: Do, 11.05., 19:30 h

Ein Spielfilm vonHumberto Solás

Kuba 2005, 105 Min., 35mm, Farbe, Originalfassung mit englischen Untertiteln

Regie: Humberto SolásDrehbuch: Humberto Solás, Elia Solás und Sergio BenvenutoKamera: Carlos Rafael SolísSchnitt: Nino Martínez SosaMusik: Esteban PueblaDarsteller: Luisa María Jiménez, Jorge Perugorría, Isabel Santos, Mario Limonta, Adela LegráProduktion: ICAIC, Fine ProductionsVertrieb: Fine ProductionsTel: +34 91 532 80 85 [email protected]

KUBA

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19731973

1973 wurden in Mexiko Stadt drei Menschen geboren, die Antonino Isordia in ihrer Explosion aus Energie, Aggression, Unruhe, Liebe, Ohnmacht und Macht portraitiert. In frag-mentarisch schnellen Schnitten, knappen Interviews und verstörenden Bildern erzählen Rodolfo, Mafer und Álex ihre Geschichten, deren Wahrheitsgehalt offen bleibt und deren Zusammenhänge man sich selber collagieren muss. Rodolfo gehörte den »porros« an, also einer der gewalttäti-gen, vage links-gerichteten Gangs an Fachabiturschulen, die untereinander rivalisieren. Aus dem Dilemma heraus, nicht gegen die »porros« ankämpfen zu können, wurde er Gang-mitglied, stieg schnell intern auf und organisierte einen Kon-gress, auf dem er zu Gewaltlosigkeit aufrief, kurzfristig ge-feiert, aber dann von der Polizei verhaftet wurde. Mafer fin-det sich in einer Abwärtsspirale wieder, zwischen einer sie vernachlässigenden Mutter und einem Leben voller Drogen und Parties mit ihrem Freund Roberto. Erst der selbstmörde-rische Sprung von einer Brücke ermöglichte den teuer be-zahlten Ausweg. Álex berichtet, dass er seine Familie um-brachte, weil er von ihr zuerst geliebt und dann vernach-lässigt wurde, nur um sich zu korrigieren und eine noch wil-dere Geschichte zu erzählen.

Antonino Isordia lässt diese drei Menschen zwar klassisch als 'sprechende Köpfe' erzählen, schneidet aber in einer für einen Dokumentarfilm ungewöhnlich komplexen Manier sowohl die Bild- als auch die Tonebene. Isordia macht seit 1992 Kurzfilme und einige Mittelformate. Für 1973 wurde er beim Internationalen Filmfest Guadalajara als bester Regisseur ausgezeichnet.

TÜ: Do, 04.05., 18:30 h, MuseumS: Fr, 12.05., 22:30 h

F: So, 14.05., 18:00 h

Ein Dokumentarfilm von Antonino Isordia Llamazares

Mexiko 1994-2005, 107 Min., 35mm, s/w und Farbe,

Originalfassung mit englischen Untertiteln

Regie: Antonino Isordia Llamazares

Kamera: Fernando AcuñaSchnitt: Tatiana Ixquic Huezo,

Ana GarciaMusik: B4

Darsteller: Rodolfo Escogido, Maria Fernandez Ramos,

Alejandro CotaProduktion: Centro de Capa-

citación CinematográficaVertrieb:

Centro de Capacitación Cinematográfica

Tel: +5255 12 53 94 90 [email protected]

MEXIKO

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Batalla en el cieloKampf im Himmel

Der Fahrer Marcos und seine Frau entführen ein Baby, um Geld zu erpressen, doch tragischerweise geht alles schief und das Baby stirbt. Zu einer völlig anderen Welt gehört Ana, die sich für ihr eigenes Vergnügen prostituiert und die Tochter des Generals ist, den Marcos chauffiert. Marcos gesteht ihr in einer verwirrten Suche nach Erlösung und Vergebung seine Schuld. Findet sich dann aber auf seinen Knien wieder inmitten einer Vielzahl von Gläubigen, die sich langsam zur Ehre der Jungfrauen von Guadalupe zur Basilika bewegen.

Carlos Reygadas fand über den Umweg eines Jurastudiums zum Film. Er studierte Regie am bekannten INSAS in Brüssel. Nach 2-jähriger Vorbereitung mit ähnlichen Newcomern wie er selber realisierte er Japón, der 2003 im CineLatino gezeigt wurde. Batalla en el cielo ist sein zweiter Spielfilm und nahm am Wettbewerb der Filmfestspiele in Cannes 2005 teil.

TÜ: Do, 04.05., 20:30 h, MuseumS: Mi, 10.05., 18:00HD: So, 07.05., 17:30 hFR: Fr, 12.05., 21:30 hF: Di, 09.05., 18:00 h

Ein Spielfilm von Carlos Reygadas

Mexiko / Belgien / Frankreich 2005, 98 Min., 35mm, Farbe,Originalfassung mit deutschen Untertiteln

Regie: Carlos ReygadasDrehbuch: Carlos ReygadasKamera: Diego Martínez VignattiSchnitt: Benjamin Mirguet, Adoración G. Elipe, Nicolas SchmerkinMusik: John Tavener, J.S. Bach, Marcha CordobesaDarsteller: Marcos Hernández, Anapola Mushkadiz, Berta Ruiz, David Bornstein, Rosalinda Ramírez, Juan Soria "El Abuelo”Produktion: Mantarraya Producciones, NoDreamCinema, The Coproduction Office, Essential Filmproduktion, ZDF/ arte, arte FranceVertrieb: Neue Visionen FilmverleihTel: +49-30-44 00 88 44 [email protected]

MEXIKO

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Der 17-jährige Martín, der in einem kleinen Dorf auf der mexikanischen Hochebene aufgewachsen ist, macht sich auf eine Reise in die Stadt, die zu einer Reise ins Erwachse-nenleben wird. Er will den Kreis der Marginalisierung durchbrechen, die seine Familie bestimmt hat. Doch das Schicksal schickt ihn zurück zu seinem Ausgangspunkt – mit der Idee, dass man nicht die Zukunft, jedoch die Ver-gangenheit verändern kann. Die Umstände bringen ihn dort dazu, seinen allgegenwärtigen Vater zu zerstören und dem Haus, in dem er geboren wurde, ein Ende zu bereiten. Die Flammen reinigen die Vergangenheit und das Schicksal wird ihm eine zweite Chance geben.

Ricardo Benet ist vielseitig künstlerisch ausgebildet: der 1961 geborene studierte Architekt hat einen Abschluss in Kunstgeschichte in Florenz, er studierte Fotografie am Centre Pompidou in Paris und Film am CCC in Mexiko. Derzeit unterrichtet er an verschiedenen Institutionen neben seiner Arbeit als Regisseur. Nach drei Kurzfilmen ist Noticias lejanas sein erster Spielfilm, für den er 2006 mit dem Preis der mexikanischen Filmakademie, dem Ariel, als Bester Erstlingsfilm ausgezeichnet wurde. Er wurde außerdem als Bester Film beim Filmfest Mar del Plata 2006 ausgezeichnet.

TÜ: So, 07.05., 22:30 h, MuseumS: Sa, 06.05., 22:00 h

HD: Fr, 05.05., 19:30 h

Ein Spielfilm von Ricardo Benet

Mexiko 2005, 120 Min., 35mm, Farbe, Originalfassung mit

englischen Untertiteln

Regie: Ricardo BenetDrehbuch: Ricardo Benet

Kamera: Martín BoegeSchnitt: Lucrecia Gutiérrez

Musik: Guillermo González PhillipsDarsteller: David Aarón Estrada,

Mayahuel del Monte, Martín Palomares, Gina Moret, Lucia

Muñoz, Fernando Pérez CastroProduktion: CCC, IMCINE-

FOPROCINEVertrieb:

IMCINETel: +5255 544 85 339

[email protected]

MEXIKO Noticias lejanasNeuigkeiten aus der Ferne

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Alma materMutterseele

Die 34-jährige Pamela ist schüchtern, sieht aus wie eine graue Maus und arbeitet als Kassiererin in einem Super-markt. Ihr fades Leben findet nur im Besuch obskurer Sekten-gottesdienste etwas Abwechslung und Bestimmung. Zu einem Kneipenabend muss sie sich überwinden. Seit kurzem wird sie von einem unheimlich aussehenden Mann verfolgt, den jedoch weder ihre Kolleginnen noch die Überwachungs-kameras registrieren. In letzter Zeit passiert es ihr immer wieder, dass sie sich übergeben muss. Ob es ihr nicht gut gehe, ob sie Hilfe brauche, wird sie daher von der Transvesti-tin Katia gefragt. Aus dieser Begegnung entwickelt sich eine Freundschaft, in deren Folge sich Pamela verändert. Ihr Ge-sicht lernt Pflege und Kosmetik kennen, und gemeinsam mit Katia macht sie sich auf die Suche nach dem Vater für Pame-las Kind. Und sie finden den richtigen, auch wenn er nicht, wie ursprünglich gewünscht, »Salvador« heisst.

Es wird behauptet, Frauen Mitte 30 wollten nur noch eines: ein Kind. Wenn man sich das vor Augen führe, würde man ihr Verhalten endlich verstehen. Auch Regisseur Álvaro Buela scheint diese schlichte These zu kennen. Ob der 44-jährige Vater ist, ist nicht bekannt. Derzeit arbeitet er nach einem Psychologiestudium als Lehrer, Journalist und Filme-macher in Montevideo.

TÜ: Sa, 06.05., 22:30 h, MuseumS: Do, 11.05., 18:00 hHD: Sa, 13.05., 19:30 hF: So, 07.05., 20:30 h

Ein Spielfilm von Álvaro Buela

Uruguay 2005, 100 Min., 35mm, Farbe, Originalfassung mit englischen Untertiteln

Regie: Álvaro BuelaDrehbuch: Álvaro BuelaKamera: Daniel Rodríguez MasedaSchnitt: Simone MacariMusik: Sylvia MeyerDarsteller: Roxana Blanco, Nicolás Becerra, Walter Reyno, Werner Schünemann, Beatriz MassonsProduktion: Austero ProduccionesVertrieb: one eyed films [email protected] www.oneeyedfilms.com

URUGUAY

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RuidoLärm

TÜ: Do, 04.05., 22:30 h, MuseumS: So, 14.05., 20:00 h

HD: Mo, 08.05., 21:30 hFR: Mo, 15.05., 21:30 h

F: Sa, 06.05., 22:30 h

Ein Spielfilm von Marcelo Bertalmío

Uruguay / Argentinien / Spanien 2004, 100 Min., 35mm, Farbe

Originalfassung mit englischen Untertiteln

Regie und Buch: Marcelo Bertalmío

Kamera: Daniel MachadoSchnitt: Santiago Svirsky

Musik: Maximilio SilveiraDarsteller: Jorge Visca, Jorge

Bazzano, Maiana Olazábal, Lucía Carlevari

Produktion: Zip Films, Cover 7, Lavorágine Films

Vertrieb: Sur FilmsTel: +49-421-598 0483

[email protected]

URUGUAY

Basilio ist ein phänomenaler Typ und hat auch noch ein großes Herz, aber das merkt niemand. Seine Frau verprügelt ihn, seine Kollegen machen ihn lächerlich und selbst der Junge, der seinen Hund Gassi führt, verachtet ihn. Als er sich umbringen will, kreuzt Irene auf, eine professionelle Nachtschwärmerin, die ihm die Tür für ein neues Leben voller Möglichkeiten öffnet. Sie stellt ihm Méndez vor, einen Unternehmer mit einem etwas ungewöhnlichen Geschäft, der ihm einen Job anbietet. Außerdem trifft er auf Vera, ein 12-jähriges Mädchen, das ihn in einer Angelegenheit von Leben und Tod um Hilfe bittet. Doch dieser Aufgabe ist Basi dann doch nicht so ganz gewachsen. Während die Stunden vergehen, treibt Basi durch die Stadt und verwickelt sich tiefer und tiefer in die extravaganten Anliegen seiner neuen Freunde. Und der Lärm wird immer lauter ...

Der 1972 in Montevideo geborene Marcelo Bertalmío wuchs im Exil in Spanien auf, kehrte dann aber nach Uru-guay zurück, wo er einen Abschluss als Ingenieur machte, aber anschließend wieder an der Universität in Barcelona dozierte. Im Jahr 2000 landete er eine große Überraschung mit seinem ersten Film Los días con Ana, der gleich als Bester Film, Bester Spielfilm und Beste Nachwuchsproduk-tion beim Internationalen Filmfest Uruguays ausgezeichnet wurde. Ruido ist sein zweiter Spielfilm.

Page 25: Herzlich willkommen D - Französische · PDF fileSchnitt: Sergio Flamminio, Alex Zito Musik: Jackson Souvenirs, Mi pequeña muerte, Juan Stewart Darsteller: Ignacio Rogers, Santiago

MaroaMaroa

Maroa ist 11 Jahre alt und steht Schmiere in der Tiefgarage, während ihr Freund ein Auto knackt. Nicht so ungewöhn-lich in Caracas. Ungewöhnlicher schon, dass der Musik-lehrer Joaquín an seinem VW-Käfer lehnt und Klarinette spielt. Ebenfalls in der Tiefgarage. Maroa ist so von der Musik fasziniert, dass sie Joaquín als Dank das Radio aus dem Auto stiehlt. Bislang bestand Maroas Leben aus der Straße, kleinen Gaunereien und ihrer Großmutter, die auf dem Markt Lose und die Zukunft feilbietet. Lesen hat sie nicht gelernt, sehr wohl aber, sich gegen eine feindliche und durchaus tödliche Umwelt zur Wehr zu setzen. Als Maora in einem Heim landet, trifft sie zufällig Joaquín wieder und wird von ihm in seine Orchesterklasse aufgenommen. Für Maroa der Beginn ihrer Leidenschaft für die Musik, verbun-den mit ungewohnter Disziplin, herben Rückschlägen, aber auch einer nicht ganz einfachen Freundschaft zu Joaquín. Während in Maroa die Vision einer Zukunft und Hoffnung wächst, wird Joaquín mit einer Realität konfrontiert, die auch von ihm ein Umdenken fordert.

Ein Jahr nach ihrer Geburt emigrierte Solveig Hoogesteijn, 1946 in Schweden geborene Tochter eines Holländers und einer Deutschen, mit ihrer Familie nach Venezuela. Von 1971–1976 studierte sie an der Hochschule für Film und Fernsehen, später außerdem Literatur und Kunst. Zu ihren Spielfilmen gehören El mal del tiempo perdido (1977), Macu, la mujer del policía (1986), Santera (1994). Maroa gewann den Publikumspreis beim Film Festival in Biarritz 2005.

TÜ: Mi, 10.05., 20:00 h, MuseumS: So, 07.05., 20:30 hHD: Sa, 06.05., 19:30 hFR: Do, 11.05., 21:30 hF: Fr, 05.05., 20:00 h

Ein Spielfilm vonSolveig Hoogesteijn

Venezuela / Spanien 2005, 102 Min., 35mm, Farbe, Originalfassung mit englischen Untertiteln

Regie: Solveig HoogesteijnDrehbuch: Solveig Hoogesteijn, Claudia Nazoa und Fernando CastetsKamera: Alfredo MayoSchnitt: Carmen FríasMusik: Nascuy LinaresDarsteller: Yorlis Domínguez, Tristán Ulloa, Elba Escobar, Luke Grande, Enghel Alejo, Víctor CuicaProduktion: Macu Films C.A., Lichtblick Film- und Fernsehproduktion GmbHVertrieb: Latido FilmsTel: +34-91-548 88 77 [email protected]

VENEZUELA

Page 26: Herzlich willkommen D - Französische · PDF fileSchnitt: Sergio Flamminio, Alex Zito Musik: Jackson Souvenirs, Mi pequeña muerte, Juan Stewart Darsteller: Ignacio Rogers, Santiago

Erstmalig in Tübingen, aber bereits zum vierten Mal in Stuttgart, stimmt das Publikum im Rahmen des CineLatino über den Preis für den besten Film ab – den Publikumsliebling in der jeweiligen Stadt.

Sie können in Stuttgart abstimmen über den »Publikumspreis der Landeshauptstadt Stuttgart«

im Wert von 1.500 E

sowie in Tübingen über den»Premio del Público Vivat Lingua!«

im Wert von 1.000 E

Die folgenden Spielfilme stellen sich Ihrem Urteil:Play, Alicia Scherson, Chile 2005Quanto vale ou é por quilo?, Sérgio Bianchi, Brasilien 2005Como un avión estrellado, Ezequiel Acuña, Argentinien 2005Quase dois irmãos, Lúcia Murat, Brasilien 2004Noticias lejanas, Ricardo Benet, Mexiko 2005Los suicidas, Juan Villegas, Argentinien 2005Alma mater, Álvaro Buela, Uruguay 2005

Machen Sie mit und stimmen Sie für Ihren Lieblingsfilm ... dann können auch Sie einen Preis gewinnen: In Tübingen sowohl einen Sprachkurs bei »Vivat Lingua!« als auch eine Dauerkarte für das CineLatino 2007. In Stuttgart eine einjährige Fördermitgliedschaft im

Kommunalen Kino – also eine Ermäßigung von 2,- E pro gelöster Eintrittskarte.

Wettbewerb um den PublikumspreisSie bestimmen, wer gewinnt!

Landeshauptstadt StuttgartMedienteam

GARTSTU

Vivat Lingua!der LandeshauptstadtStuttgart

Page 27: Herzlich willkommen D - Französische · PDF fileSchnitt: Sergio Flamminio, Alex Zito Musik: Jackson Souvenirs, Mi pequeña muerte, Juan Stewart Darsteller: Ignacio Rogers, Santiago

Fokus Migration

Egal ob am Río Grande oder an den Zäunen von Ceuta und Melilla: der Norden sichert sich mit stark bewachten und durchaus tödlichen Grenzen gegen die Migranten aus dem Süden. In unseren Wohnzimmern erzeugen Politik und Berichterstattung mit ihren Bildern zumeist das Gefühl einer Bedrohung, unterschlagen jedoch gerne, dass der wirtschaft-liche Wohlstand in Europa oder den USA ohne die Migrant-Innen gar nicht möglich wäre. Dabei gibt es noch eine andere Realität hinter all dem.

Die in Zusammenarbeit mit den Deutsch-Amerikanischen Instituten in Tübingen (d.a.i. Tübingen), Stuttgart (d.a.z. Deutsch-Amerikanisches Zentrum), Frankfurt (Amerika-Haus), Heidelberg (d.a.i. Haus der Kultur) und Freiburg (Carl Schurz Haus) entstandene Migrations-Reihe lenkt den Blick noch auf andere Aspekte. Es kommen diejenigen zu Wort, die bereits ins »gelobte Land« gekommen sind, sich aber sehn-lichst zurück zu ihren Familien wünschen (Romántico) und diejenigen, die unterwegs sind (Mojados: Through the night). Aus der Perspektive dreier Kinder wird deutlich, welche große Lücke in den zurückgelassenen Familien klafft (Al otro lado) und es kommt die Perspektive der US-Amerikaner mit Migra-tionshintergrund zum Tragen (How the García girls spent their summer).

Deutsch-Amerikanisches Institut

Fokus MIGRATION

In Zusammenarbeit mit

Page 28: Herzlich willkommen D - Französische · PDF fileSchnitt: Sergio Flamminio, Alex Zito Musik: Jackson Souvenirs, Mi pequeña muerte, Juan Stewart Darsteller: Ignacio Rogers, Santiago

How the Garcia Girls spent their summerWie die Garcia Girls ihren Sommer verbrachten

Ein heißer Sommer in einer kleinen Grenzstadt in Arizona. Die Garcia girls, drei Frauen aus drei Generationen, ent-decken jede auf ihre Weise die Liebe und ihre Sehnsucht nach Zärtlichkeit. Doña Genoveva, die mit 70 Jahren die Älteste ist, hat sich ein Auto gekauft, jedoch hat sie weder einen Führerschein, noch kann sie Auto fahren. Dass ihr Gärtner Don Pedro ihr Fahrunterricht gibt, ist für ihre Tochter Lolita undenkbar. Lolita ist geschieden und allein erziehende Mutter. Sie sehnt sich nach Zärtlichkeit und fühlt sich zu Víctor hingezogen, der verheiratet und ein Womanizer ist. Blanca, die jüngste der García-Familie, sucht Abwechslung in ihrer Freundschaft zu Sal, der alles andere als einen tadellosen Ruf hat. Mit der Zeit entwickelt sich zwischen den beiden etwas, das über bloße Freundschaft hinausgeht. Georgina García Riedels Film ist eine Liebes-erklärung an den Ort, in dem ihre Großmutter lebt. Die Idee für den Film entstand, als ihre Großmutter sich zu Weih-nachten ein Auto wünschte und sich Riedel ausmalte, welche Reaktionen sich daraus ergäben.

Georgina García Riedel ist eine mexikanischstämmige Amerikanerin, die selbst in Arizona geboren und aufge-wachsen ist. Sie hat Mediendesign an der University of Arizona und anschließend am American Film Institute Regie studiert. Nach zahlreichen Kurzfilmen ist How the Garcia girls spent their summer ihr erster Spielfilm.

TÜ: So, 07.05., 20:00 h, MuseumS: Mo, 08.05., 20:00 hHD: Di, 09.05., 19:30 hFR: Mi, 10.05., 19:30 hF: Fr, 12.05., 20:00 h

Ein Spielfilm von Georgina García Riedel

USA 2005, 128 min, 35mm, FarbeOriginalfassung mit englischen Untertiteln

Regie: Georgina García RiedelDrehbuch: Georgina García RiedelKamera: Tobias DatumSchnitt: Sean Robert OlsonMusik: Alina GandiniDarsteller: Elizabeth Peña, America Ferrera, Lucy Gallardo, Jorge Cevera Jr., Steven Bazer, Rick NajeraProduktion: Loosely Based PicturesVertrieb: CinemavaultTel: +1 416 363 6060 [email protected]

Fokus MIGRATION

Page 29: Herzlich willkommen D - Französische · PDF fileSchnitt: Sergio Flamminio, Alex Zito Musik: Jackson Souvenirs, Mi pequeña muerte, Juan Stewart Darsteller: Ignacio Rogers, Santiago

Mojados: Through the night»Mojados«: Durch die Nacht

Der Schöne, der Tiger, der Alte und der Bär haben ein gemein-sames Ziel: ins gelobte Land USA zu gelangen. Dafür nehmen die vier Mexikaner ein hohes Risiko auf sich. Nachdem sie sich von ihren Familien verabschiedet haben, überqueren sie heimlich die Grenze und machen sich auf einen mehrtägigen Fußmarsch durch die texanische Wildnis. Ihre ständigen Be-gleiter auf dem 120 Meilen weiten Weg sind Hunger, Durst und Kälte, während sie gleichzeitig von den US-amerikani-schen Grenzpatrouillen gejagt werden. In dem Dokumentarfilm über ihr waghalsiges Unternehmen sind die gewohnten Perspektiven umgedreht: die sonst meist unscharf und marginal gezeichneten Flüchtlinge erscheinen hier in Farbe und lebensnah, während die US-Polizei und die Farmer an der Grenze nur am Rande und in Schwarzweiß vorkommen. Der Film besticht durch seine menschliche Sicht auf die Ereignisse, die aus den sonst nur als Randnotiz in den Nachrichten erscheinenden »Wetbacks« Hauptfiguren macht.

Regisseur Tommy Davis wurde 1978 in Texas geboren. Monatelang hielt er sich in der mexikanischen Grenzregion auf, bis einige Auswanderungswillige Vertrauen zu ihm ge-fasst hatten. Mit einer Handkamera und über 40 Kilogramm Gepäck begleitete er das abenteuerliche Unternehmen der vier Männer. Mit Mojados, seinem ersten Langfilm, gelang ihm ein beeindruckendes Dokument der illegalen Einwan-derung in die USA. Sein filmisches Tagebuch behandelt eines der Schlüsselthemen des 21. Jahrhunderts.

TÜ: Do, 04.05., 18:30 h, ArsenalHD: Di, 09.05., 21:30 h

F: So, 07.05., 18:00 h

Ein Dokumentarfilm von Tommy Davis

USA 2004, 63 Min., Digital Video, Farbe und s/w, Originalfassung

mit englischen Untertiteln

Buch, Regie, Schnitt, Kamera: Tommy Davis

Musik: Sín PanacheDarsteller: Guapo, Oso, Tigre,

ViejoProduktion: Tommy Davis

Verleih: Davis Gang Films

[email protected]

Fokus MIGRATION

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RománticoEin Romantiker

Romántico begleitet die umgekehrte Migration des mexikani-schen Musikers Carmelo Muñoz Sánchez von Kalifornien zurück nach Mexiko. Gemeinsam mit seinem Partner Arturo Arias spielt der 60-jährige Mariachi-Musik in einem Restau-rant San Franciscos nach dem anderen. Schon seit Jahren überleben sie damit, für ein Trinkgeld Liebeslieder zu singen. Als Carmelo eines Tages die Nachricht ereilt, dass seine Mut-ter im Sterben liegt, kehrt er nach Salvatierra, Mexiko zurück. Seit vielen Jahren zum ersten Mal sieht er seine Familie wie-der. Doch kaum ist er angekommen, wird ihm bewusst, dass er seine Verwandten nicht adäquat unterstützen kann. Erneut greift sich Carmelo seine Gitarre, um genug Geld zu verdie-nen, um in die Vereinigten Staaten zurückzukehren. Das »beseelte und überwältigende Portrait« (Los Angeles Times) erzählt von den hohen Kosten, die für die illegale Immigration zu zahlen sind, aber auch von der tiefen Liebe eines Vaters zu seiner Familie, seinem Wunsch, ihr ein an-ständiges Leben und eine bessere Zukunft zu ermöglichen.

Seit seinem Dokumentarfilmstudium in Stanford arbeitet Mark Becker als Dokumentarfilmer, Kameramann und Cutter für so unterschiedliche Fernsehanstalten wie MTV und The Learning Channel. Romántico wurde vom Sundance Docu-mentary Fund unterstützt.

TÜ: Di, 09.05., 18:30 h, ArsenalS: Do, 11.05., 18:00 hF: Fr, 12.05., 18:00 hFR: Mi, 17.05., 19:30 h

Ein Dokumentarfilm von Mark Becker

USA 2004, 80 Min., BetaSP, FarbeOriginalfassung mit englischen Untertiteln

Regie: Mark BeckerDrehbuch: Mark BeckerKamera: Mark BeckerSchnitt: Mark BeckerMusik: Raz MesinaiDarsteller: Carmelo Muñoz Sánchez, Arturo AriasProduktion: Mark Becker, Meteor Vertrieb: Films Transit InternationalTel: +1 514 844 3358 [email protected]

Fokus MIGRATION

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Al otro ladoAuf der anderen Seite

Von drei verschiedenen Orten dieser Welt machen sich Kinder auf den Weg ihre Väter zu suchen. Diese haben ihre Familien verlassen, »weil sie sie ganz besonders lieben«, wie ein Onkel erklärt. Die Väter sind »auf der anderen Seite«, um Geld zu verdienen, um irgendwann zurückzu-kehren und ein besseres Leben mit ihrer Familie zu haben. Derzeit hinterlassen sie aber eine Lücke im Leben des kleinen Mexikaners Prisciliano, des Kubaners Ángel und der 10-jährigen Fatima aus Marokko. Unbeirrt machen sich die Kinder auf den Weg, zumeist in Eile, denn sie müssen abends wieder zurück sein, damit ihre Mütter nichts mer-ken und mit ihnen schimpfen. Aus den Nachrichten bekannt sind die Bilder derjenigen, die an der 'Festung Europa' oder an der streng bewachten Grenze zwischen Mexiko und den USA hängen bleiben. Doch was ist mit ihren Familien, wie geht es denjenigen, die sie zurücklassen? Al otro lado lenkt unseren Blick auf die andere Seite, wechselt die Perspektive und macht eine Bewegung menschlich und emotional verstehbar, die der-zeit eher als Bedrohung durch die Medien und die Politik geistert.

Obwohl sich der 1970 in Mexiko geborene Gustavo Loza in Ausbildung und Praxis auf den Kinderfilm insbesondere für das Fernsehen konzentrierte, ist Al otro lado keineswegs ein Kinderfilm. Neben diversen Kurzfilmen produzierte er mit seiner eigenen Produktionsfirma auch seinen zweiten langen Spielfilm.

TÜ: Fr, 05.05., 22:30 h, MuseumTÜ: Sa, 06.05., 18:30 h, Arsenal

TÜ: Mo, 08.05., 22:30 h, MuseumS: So, 07.05., 22:30 h

FR: Sa, 13.05., 21:30 hF: Do, 11.05., 20:30 h

Ein Spielfilm von Gustavo Loza

Mexiko 2005, 89 Min., 35mm, Farbe, Originalfassung mit

englischen Untertiteln

Regie: Gustavo LozaDrehbuch: Gustavo Loza

Kamera: Gerónimo Denti, Serguei Tanaka, Patrick Murguía

Schnitt: Roberto Bolado, Juan Fernández

Musik: Héctor RuizDarsteller: Jorge Miló, Ronny

Bandomo, Adrián Alonso, Alejandro Lago, Nuria Badih,

Carmen MauraProduktion: Matatena Films, Universidad Iberoamericana,

Fidecine, Inova FilmsVertrieb:

PromofilmfestTel: +52-55-5538 7185

[email protected]

Fokus MIGRATION

Page 32: Herzlich willkommen D - Französische · PDF fileSchnitt: Sergio Flamminio, Alex Zito Musik: Jackson Souvenirs, Mi pequeña muerte, Juan Stewart Darsteller: Ignacio Rogers, Santiago

Die Region Lateinamerika« gewinnt in globaler Perspektive für Europa immer mehr an Bedeutung, nicht nur in wissen-schaftlicher, sondern auch in kultureller Hinsicht. Dabei ist das flächen- und einwohnermäßig größte Land dieses Kon-tinents, Brasilien, von erstrangigem Interesse, nicht zuletzt aufgrund der zu beobachtenden Diskrepanz von Ökonomie und Kultur.Die ökonomischen Beziehungen, etwa zu Deutschland, sind weit, gegenseitige Kenntnisse von Geschichte, Kultur und Gesellschaft dagegen eher wenig entwickelt. Dabei gibt es im 20. Jahrhundert besonders in der Literatur Auseinanderset-zungen mit dem Komplex Brasilien« im deutschsprachigen Raum sowie mit dem Komplex Europa/ Deutschland« im brasilianischen Raum. Diese wechselseitigen Spiegelungen aufzuspüren, vertieft kennen zu lernen und politisch-sozial auszuwerten, ist Anliegen der Vorlesungsreihe. An ihr werden Tübinger Wissenschaftler der verschiedenen Disziplinen mit-wirken, zumal Tübingen über ein eigenes Brasilien-Zentrum verfügt. Besonders wichtig ist die wechselseitige Wahrneh-mung der Länder durch Vertreter aus Brasilien und Deutsch-land.Brasilien ist auch Schwerpunkt des diesjährigen CineLatino Filmfestivals. Als Vorprogramm werden zwei zusätzliche Vorträge angeboten, die sich mit der sozialen Problematik im Land befassen, ein wichtiges und immer wiederkehrendes Thema des brasilianischen Films.

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Brasilien – DeutschlandLiterarische und wissenschaftliche Beiträgezum gegenseitigen Bild

Studium Generale

Vorprogramm

Mi, 26. 04. 2006 Dr. Martina Neuburger, Dipl-Geogr. Martin Rempiss, Tübingen18 Uhr Das Pantanal zwischen Tradition und Moderne

Lebensbedingungen in einem Überschwemmungsgebiet

im Festival dazu: 500 almas (500 Seelen) (siehe S. 16)Ein Dokumentarfilm von Joel Pizzini, Brasilien 2005, OmeU

Mi, 03. 05. 2006 Dr. Ute Hermanns, Berlin18 Uhr Favela, Sertão und Pampa: Tendenzen des neuen

brasilianischen Kinos

im Festival dazu: Quase dois irmãos (Fast wie Brüder) (siehe S. 20)Ein Film von Lucia Murat, Brasilien 2004, OmUEstamira (siehe S. 19)Ein Dokumentarfilm von Marcos Prado, Brasilien 2004, OmeUAboio (Viehsänger) (siehe S. 17)Ein Dokumentarfilm von Marília Rocha, Brasilien 2004, OmeU

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Organisation:Brasilien-Zentrum in

Zusammenarbeit mitProf. Dr. Karl-Josef Kuschel und

Prof. Dr. Frido Mann (Göttingen/Zürich)

Hauptvorlesungen: jeweils Montag,

20 Uhr c.t., HS 21, Kupferbau

Vorprogramm: jeweils Mittwoch,

18 Uhr c.t., HS 22, Kupferbau

Page 33: Herzlich willkommen D - Französische · PDF fileSchnitt: Sergio Flamminio, Alex Zito Musik: Jackson Souvenirs, Mi pequeña muerte, Juan Stewart Darsteller: Ignacio Rogers, Santiago

Hauptvorlesungen

Mo, 08. 05. 2006 Prof. Dr. Frido Mann, Göttingen/ZürichDie Manns – eine exemplarische Familie zwischen zwei Kontinenten und Kulturen

Mo, 15. 05. 2006 Prof. Dr. Gerd Kohlhepp, TübingenDas Bild Brasiliens im Lichte deutscher Forschungsreisender des 19. und 20. Jahrhunderts

Mo, 22. 05. 2006 Prof. Dr. Wolf Engels, TübingenBeiträge deutscher Expeditionen zum biologischen Bild Brasiliens

Mo, 29. 05. 2006 Prof. Dr. Georg Braungart, TübingenExotismus und Zivilisationskritik: Robert Müller Tropen« und Alfred Döblin Amazonas«

Mo, 12. 06. 2006 Prof. Dr. Karl-Josef Kuschel, TübingenLand der Zukunft« Stefan Zweigs Brasilien-Buch

Mo, 19. 06. 2006 Prof. Dr. Ligia Chiappini, BerlinDeutsche Romantik, brasilianische Romantik: Umwandlungen

Mo, 26. 06. 2006 Prof. Dr. Paulo Astor Soethe, CuritibaDeutschland-Bilder in brasilianischer Gegenwartsliteratur

Mo, 03. 07. 2006 Prof. Dr. Frido Mann, Göttingen/ZürichBrasilien als Herausforderung für einen deutschsprachigen Schriftsteller

Mo, 10. 07. 2006 Luiz Antonio de Assis Brazil, Porto AlegreDeutschland als Herausforderung für einen brasilianischen Schriftsteller

Mo, 17.0 7. 2006 Prof. Dr. Andreas Boeckh, TübingenDie brasilianische Außenpolitik und die deutsch-brasilianischenBeziehungen

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